151. Fahrgarg.
Abonnementspreis
Inſerale
vierteljührlich 1 Mark 50 Pf. incl
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mart 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufichlag.
Co.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
verdenangenommen: in Darmſ adt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 12. ſowie auswärtz
von allen Annoncen=Expeditionen.
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Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmllicher Behörden.
Freitag den 27. Januar.
18 19.
1888.
Kriegsgerichtliches Erkenntniß.
Durch kriegsgerichtliches Erkenntniß vom 7. Januar 1888, beſtätigt am
18. Januar 1888 iſt:
1) der Garde=Fuſlier Johannes Schüfer, der 10. Compagnie 1. Großh. Heſſ.
Infanterie=(Leibgarde=Regiments Nr. 115, geboren am 7. März 1864 zu
Sprendlingen, Kreis Offenbach a. M.,
2) der Musketier Seraphin Schenkbücher, der 5. Compagnie 2. Großh. Heſſ.
Infanterie=Regiments (Großherzog) Nr. 116, geb. am 5. Februar 1866 zu
Walf, Kreis Erſtein in Elſaß=Lothringen,
3) der Rekrut Wilhelm Ganzert, des 1. Bataillons (Darmſtadt I I. Großh.
Heſſ. Landwehr=Regiments Nr. 115, geb. am 19. Juni 1866 zu Bickenbach,
Kreis Bensheim,
in contumaciam für fahnenflüchtig erllärt und in eine Geldſtraſe von je
zwei=
hundert Mark verurtheilt worden.
Darmſtadt, den 24. Januar 1888.
[893
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
Erirgsgerichtliches Erkenntniß.
Durch kriegsgerichtliches unterm 18. Januar 1888 beſtätigtes Erkenntniß vom
7. Januar 1888 iſt der Musketier Heinrich Heidt, der 7. Compagnie 2. Großh.
Heſſ. Infanterie=Regiments (Großherzog) Nr. 116, geb. am 13. Januar 1864 in
Gießen, Kreis Gießen, in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine
Geldſtrafe von zweihundert Mark verurtheilt worden.
Darmſtadt, den 24. Januar 1888.
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion. (894
Bekanntmachung.
In dem Firmenregiſter unterzeichneten
Gerichts wurden folgende Einträge
voll=
zogen:
Am 15. Dezember 1887.
Adolf Auerbach iſt am 1. Juli 1887
als gleichberechtigter Theilhaber in die
Firma „Gebrüder Seck= zu Darmſtadt
eingetreten und die Procura der Wilhelm
Seck Ehefrau erloſchen.
Am 23. Dezember 1887.
Auguſt Hochſtätter von Darmſtadt iſt
in Folge ſeines Wegzugs aus der Firma
„ C. Hochſtätter a Söhne; ausgetreten
und dieſelbe am 15. Auguſt 1887 mit
Activen und Paſiven auf Carl und
Fried=
rich Hochſtätter übergegangen.
Am 4. Januar 1888.
Die Wittwe des Wilhelm Wellhauſen
zu Hannover, Marie Dorothea Eliſabethl;
geb. Rathe, hat unter der Firma „
Wil=
helm Wellhauſen” zu Darmſtadt eine
Zweigniederlaſſung ihrer Uniformfabrik
und Herrengarderobe errichtet.
Am 5. Januar 1888.
Karl Diehl und Ludwig Müller zu
Darmſtadt betreiben vom 15. Februar
1888 unter der Firma „Diehl &am Müller”
ein Mode= und Manufacturwaarengeſchäft
als glei chberechtigte Theilhaber.
Am 9. Januar 1888.
Von der Firma ,A. Le Cog & Co.”
zu Darmſtadt wurde dem Dr. Albert von
Le Cog zu Darmſtadt am 1. Januar
1888 Procura ertheilt.
Am 11. Januar 1888.
Auguſt Wilk iſt aus der Firma
„Schorch &ap Wilk” zu Darmſtadt
aus=
getreten und dieſelbe am 1. Januar 1888
auf Richard Schorch allein übergegangen,
dieſer iſt jedoch berechtigt die Firma noch
für das Jahr 1888 beizubehalten.
Auguſt Wilk zu Darmſtadt betreibt
zu Darmſtadt ſeit 1. Januar 1888 unter
der Firma „Aug. Wilku eine
electro=
techniſche Fabrik und eine Vernickelungs=
Anſtalt.
Am 13. Januar 1888.
Eberhard Groſch zu Darmſtadt
be=
treibt daſelbſt ſeit 1. Auguſt 1887 unter
der Firma ſeines Namens einen
Auctions=
ſaal, ſowie einen Möbel= und Waaren=
Bazar und hat dem Carl Wilhelm Reckert
zu Darmſtadt Procura ertheilt.
Am 16. Januar 1888.
Max Jeidels zu Darmſtadt ketreibt
daſelbſt ſeit 1. Januar 1888 einen
Wein=
handel unter der Firma ſeines Namens.
Am 21. Januar 1888.
Die unter der Firma „Erſte
Darm=
ſtädter Herdfabrik und Eiſengießerei
Gebrüder Röder” zu Darmſtadt
beſtandene Commanditgeſellſchaft iſt ſeit
31. Dezember 1887 aufgelöſt und die
Firma auf die Herren Louis Röder zu
Darmſtadt und Philipp Röder zu
Mün=
chen als gleichberechtigte Theilhaber
über=
gegangen.
Die Procura des Ferdinand Querner
beſteht fort.
Darmſtadt, den 24. Januar 1888.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Dr. Berchelmann.
(895
Sohlöchlornor
„
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Friedrich Iwald,
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[393
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31
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5
Verkeigerung.
Montag den 30. Januar l. Js., Vormittags 9 Uhr
anfangend,
ſollen im Roßdörſer Gemeindewald Diſtriet „Hundsrücku verſteigert werden:
51 Stück Eichenſtämme von 4-11 Meter Länge, 16-75 mittl. Durchmeſſer,
worunter mehrere Stämme von 34 und über 5 Feſtmeter enthaltend, ſich
befinden, zuſammen 65,75 Feſtmeter enthaltend.
11 Buchenſtämme mit 1416 Feſimeter enthaltend,
18 Nadelſtämme mit 301
„
„
304 Nadel. Derbſtangen mit 2711
ferner:
Dienstag den 31. Januar l. Js., Vormittags 9 Uhr
anfangend,
ſollen daſelbſt verſteigert werden:
522 Rm. Buchen=, 68 Eichen=Scheiter,
92 „ 30 Eichen=, 12 Nadel=Knüppel,
153 „ „ 36 „ 9 „ Stöcke,
4930 Stück
650 „ 540 „ Wellen.
Die Zuſammenkunſk iſt im Diſtrict „Hundsrücku auf der Kreuzung der alten
Dieburgerſtraße und Bernhardsackerſchneiſe.
Roßdorf, den 20. Januar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Noßdorf.
Müller.
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J. H. Möſer, Ruthsſtraße,
C. Reinemer, Niederramſtädterſtr.,
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Meriz Landau, Mathildenplatz,
M. W. Praſſel, Rheinſtraße,
Chr. Pfeiffer, Saalbauſtraße,
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Comptoir: Carlsſtraße 45,
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per Stück 8. 10, 12 Pfg.
Allos in ertra Schöner Maaro.
„
„
2N11p*
Beber,
Carlsſtraße 24.
(899
W
17
Abendpogl
orhind.
7)
erscheint 1ä gloh (wöchentlich ömal).
Abonuemenl
9
1
„ „H
Snb 8.
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Die „Berliner Abendposté ist ohne politischen Parteistandpunkt
eine Reltung der Thatgarhen. - Rasche, sachliche Be.
riehterstattung. -- Tägliche Börsen- und Handelsberichte.- Die
preussischen Lotterielisten am Tage der Aiehung.
Im Feuilleton erscheint:
„Der Aebel grögates iſt die Schuld.=
Eriminal Roman von Ewald August König.
Den neu hinzutretenden Abonnenten wird auf Verlangen der bis zum
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Strasse und L. F. Chnackor, Ludwigs
strasse, zu häben.
(352
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Nr. 19
Soeben iſt die
Gartenlaube für 1888
Heft 1, erſchienen mit dem berühmten Roman
„Das Eulenhaustt von E. Marlitt.
Preis per Heft 50 Pfo. und empfiehlt ſich zur pünklichen Lieſerung die
Buchhandlung von Harl Hess,
[904
Carlsſtraße 29.
MaUArtuVaratn.
Samstag den 28. Januar 1888, Abends 8 Uhr:
1½
Lolhe
Ull
h ddlvou,
unter gütiger Mitwirkung
der Concertſängerin Fräulein Dora Volpiansky aus
Berlin und des Violinvirtuoſen Herrn Alfred Hess aus
Frankfurt a. Main.
Das nähere Programm für die Feier wird den Mitgliedern im Lauſe der
nächſten Tage zugeſtellt.
Ein Verkauf von Karten an Nichtmitglieder des Vereins findet
nicht ſtatt.
[843
Der Vorstand.
18
Mall
4
14
Deutſcher
Privalbeamten-Veren
(Zweigverein Darmſtadt).
Außerordentliche General-Verſammlung.
Montag den 30. Januar 1888, Abends 8½ Uhr, in der
alten Poſt (Separatzimmer Parterre).
Tagesorduung;
Beſchlußſaſſung über die Anträge des hieſigen Zweigvereins zur
Generalver=
ſammlung in Magdeburg.
(905
Der Vorstand.
Obralgewervverein Larmſtadt.
Freitag den 3. Februar l. J3., Abends 8 Uhr: General-
Ver-
sammlung im großen Saale der Brauerei Diſchinger (Textor) in der
Saalbauſtraße.
Tagesordnung: 1) Kurzer Bericht über die Thätigkeit des Vereins im
ab=
gelaufenen Jahre, 2) Rechnungsablage, 3) Wahl des Vorſtandes, 4) Berathung der
Statuten, 5) Vortrag des Herrn Profeſſor von Willmann über Centralheizungen.
Das Vorzeigen gewerblicher Neuheiten ſeitens hieſiger Gewerbtreibenden und
Geſchäftsleute iſt erwünſcht.
Eröffnung des Lokals 7½ Uhr, in welchem die neueren techniſchen
Zeit=
ſchriften aufliegen und der Fragekaſten aufgeſtellt iſt.
Am 27. Januar d. J3. findet keine Verſammlung ſtatt.
Darmſtadt, den 25. Januar 1888.
Der Vorſtand des Lokalgewerbvereins.
Tecklenburg.
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8
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Poſt=
colli M. 1.30.
pp Webek
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21⁷
Yorträge und Pieder
zu dem Sonntag den 5. Febzuar 1888 im
Baalbom ſtattſindenden
zweiten carnevaliſtiſchen
Lamsh-euerrenavend
1
des
lamrnuniſ Dd
4 HiD
Darmstädter
Carneval-Lug-Vereins,
wollen bis Ende Januar bei unſerem Vorſitzenden, Herrn Max Anſpach (Ernſt=
Ludwigsplatz 1), eingereicht werden.
[912
Das Eiſer-Comité.
Amerikan. Apfelschnitze und
vampläpkel,
Türkische Zwelschen,
Ratharinen- & Sultanapflaumen,
Französische Edelbirnen,
Eirsshen & KirabeléD,
Französische und Halienische
Brünellen,
ſemischtes Obst, 4 Sorten, per
Pfund 50 Pfg.
demlschtes Obst, 7Sorten, per
Pfund 85 Pfg.,
Hacarovi & Havaronelli,
Tagliatellini (flache Macaroni),
peroiatelli (runde, allerdünnſte
Macaroni) in vorzüglichen
Qualitäten,
ſemüse- & Supponnudeln, beſte
Eierwaare,
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Christ. SchVinn.
Wilhelminenſtraße.
(615
Hath. Kauſm. Vorein „Constantiat.
33 Waldſtraße 33.
Sonntag, 29. Januar d. J., Abends präcis 8 Uhr:
Husikalisch-thoatralische
Abemdumterhaltumg.
Die Mitglieder der„Constantia' und des „Katholikenvereins; haben freien
Zutritt und ſind nebſt Familienangehörigen freundlichſt eingeladen.
Der Voratand. (9l3
p7
4
1KAN
4
Nemer Hrmte,
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verkaufen. Wo? ſagt die Exped. (910
Verlorem
44 ein Croquetſpiel und
GestOhs eine Schaukel mit oder
ohne Pfoſten. Näheres Expedition. O91
ein goldenes Medaillon mit
Phy=
tographie am Dienstag den 24. d. Mts.
Der redliche Finder wird gebeten, dasſelbe
gegen gute Belohnung Ernſt=Ludwigsſtr. 5
[891
im 3. Stock abzugeben.
Dr. Med. Loh,
Dirigent der Waſſerheilanſtalt Mieder=
Walluf a. Rh., früher Badearzt in
München und Cannſtatt.
E Sprechſtundene
in Wiesbaden, Bahnhofſtr. 1, Part.,
3-5 Uhr täglich, ausgenommen
Mitt=
woch u. Sonntag. Specialbehandlung
von Nerven= u.
Geſchlechtskrank=
heiten. (Näheres durch Dr. Loh's
Lehrbuch der Naturheilkunde und die
Schrift „Schwächezuſtänder. Verlag
von Fernau Grieben, Leipzig.) (399
915) Ein Kindermädchen wird zu
zwei kleinen Kindern baldigſt für dauernd
geſucht. Näheres Expedition.
Nr. 15
522
5
TtAAaAAiztrra
WisistrAerrrAraag.
47
54
24 ¾ R pE xö vi. re..
4. 4
24
ppiirGe.
RAARRARARRRRAARRRRRRXRRRRFN=
41.
MxitiiziiAi TaAi-EiaiiAi iirEitir.
gcl
53)
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14₈ 4
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*
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zu deren gefl. Einſicht hochverehrliches Publikum ganz ergebenſt einlade.
Diese TA Eimmer repräſentiren 8 vollſtäudige Einrichtungen nebſt
Küche und Bade immer und bewegen ſich im Preiſe von M. 400 bis M. 6500,
ſo daß ſie für den einfachſten bis zum feinſten Geſchmack arrangirt ſind.
Das Fabrikat der Möbel iſt im Verhältniß ſeiner Güte das denkbar billigſte,
beherrſcht gegenwärtig den Weltmarkt und iſt bezüglich ſeiner accuraten, gediegenen
Ausführung von keiner Konkurrenz übertroffen.
Da ich in Verbindung mit einem der erſten Mainzer Möbel=Architekten ſtehe,
befinden ſich ſtets in den Muſterzimmern neue Modelle, die an Schönheit der
Formen ſich vor allen anderen Fabrikaten ganz beſonders auszeichnen; dieſelben
werden in meinen Schaufenſtern nicht ausgeſtellt.
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124⁄₈
1⁄
54⁄.
4
4⁄₈
E.
1³⁄₈
1
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Möbelfabrik,
RATASTAAO
Eliſabethenſtraße 34.
19
O1193
R4R
CrArAirDrrar TtrrAaiiTzAieTriAiirAitaiD
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14₈ Les Les. Na= Bi
Ee. Le. W. Lis.
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ARPPNPN Nöypper P. r P Prr yu rni F rr r z p. ARXRrm
4
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TiAAtthxiir Ail Aii virin vA ier re. eie niAiri d ili nisd li idlidi inairinir AriririiirriAiizririti.
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Nr. 19
0.
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1027
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73⁄
102
12.
408
606
80
950
110
3
H 740 90 121 441 5l 102 5⁄1 t. H3 747 90 1221 503 2l. 1039 5⁄. 5
90
104
427
968
zus
ach
219
916) Geſucht ein braves Mädchen,
das bewandert iſt in häuslichen Arbeiten,
zu zwei älteren Leuten gegen hohen Lohn.
Dasſelbe kann anfangs Februar eintreten.
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917) Für ein hieſiges, feineres
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G geſucht.
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[793
918) Ordentliche Mädchen erhalten
Stelle. Frau Holſchuh, Holzſtr. 13.
919) Mädchen, die kochen können,
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846
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Wo? ſagt die Expedition.
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Gebr. Stollvereh
in Köln s. Rh.
Als tägliches, diätetisches Gotränk
empkohlon.
Dr. Hichaelis' Eichel-Cacao neichnet
sich
mit käilch gekocht — durch
Wohlgeschmack, Nährgehalt und leichte
Verdanlichkeit hervorragend aus und
stärkt durch seine tonisirende
Eigen-
schaft die Verdauungsorgane. Daher
besonders empfehlenswerth für Kinder
und Personen mit geschwächter
Ver-
danung.
Mit Wasser gekocht ist er ein
näh-
rendes Heilmittel gegen Diarrhöe und
Brechdurchfall der Kinder.
Dr. Richaelis' Eichel-Cacao ist
garan-
tirt frei von Alkalien (Soda und Pott
asche), welche im sogenannten hollän
dischen Cacao enthalten sind.
Gebrauchs-Anweisung auf don Ettketten.
Verkaukspreise der Büchsen:
ME. 250, Mk. 1.30 und ME. 0.50.
[3591
Eine Partie la. Buchen= und
Tannen=Scheitholz
iſt meterweiſe billigſt abzugeben.
Jacob Stumpſ,
Rundethurmſtraße. (732
923) Warum ſtehen die Sodener Mineral=
Paſtillen bei ärztlichen Autoritäten in ſo hohem
Anſehen?, Sehr einfach deshalb, weil dieſe
Paſtillen nicht ein Extrakt und Gemiſch von
kraftloſen Wurzeln und Würzelchen, ſondern
weil ſie unverfälſchte Produkte der Natur ſind,
die aus dem Schooße der Erde entſprungen
und Salze und andere heilkräftige Stoffe in
wirkſamſter Weiſe aus der Tiefe ans Licht
bringen. Daher mußten die ſtrengſten
Medi=
cinalpolizei=Behörden des In= und Auslandes
auch die Heilkraft derſelben anerkennen, und
empfehlen ſie auch thatſächlich als vorzügliches
Sanitätsmittel für alle katarrhaliſchen
Ent=
zündungen der Bruſt, des Halſes, des
Kehl=
kopfs ſowie der Verdauungsorgane. Für
85 Pf. per Schachtel in allen Apotheken
er=
hältlich.
Hchiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Radh, Eliſabethenſtraße 27.
Der Schnelldampfer „Eider', Kapitän Baur,
vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher am
14. Januar von Bremen abgegangen war, iſt
am 24. Januar wohlbehalten in New=York
angekommen.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 27. Januar.
9. Vorſtellung i. d. 6. Abonnementsabteilung.
(Blaue Karten gültig.)
Der Berſchwender.
Original=Zaubermärchen in 3 Abteilungen von
Ferd. Raimund. Muſikvon Conradin Kreuzer.
Konzert=Einlage in der 2. Abteilung.
1) Réveries, Konzertſtück für die Harfe von
Parish Alvars, vorgetragen von Herrn
Hofmuſiker Wiedemann.
2) Zigennerweiſen von Saraſate,
vorge=
tragen von Herrn Riller.
Anfang ½7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.
Sonntag. 29. Januar.
10. Vorſtellung in d. 6. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Die Hugenotten.
Große Oper in 5 Akten von Meyerbeer.
Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
(vom 19. bis 25. Januar 1888).
Geborene: Am 14. Januar: Dem Bäckermeiſter Heinrich
Fried=
rich Schneider, S. Friedrich Auguſt. Dem Zimmermann Johann
Friedrich Wald, T. Johanna Charlotte Wilhelmine. Am 16.. Dem
Schloſſer Ernſt Georg Knecht. S. Ernſt Georg. Am 19.: Dem
Zimmermann Wilhelm Wald II., T. Anna Margaretha. Dem
Bahn=
arbeiter Wilhelm Helfert, T. Joſephine Louiſe. Am 21.: Dem
Gärtner Adolf Schneider, T. Katharina Eliſabethe. Am 24.: Dem
Glaſermeiſter Georg Philipp Hotz, S. Philipp.
Auſgebote: Der Landwirt Heinrich Wilhelm Maurer dahier,
und Anna Eliſabethe Schellhaas, T. des Landwirt Georg Philipp
Schellhaas II. zu Groß=Bieberau.
Geſtorbene: Am 21. Januar: Der Schreiner Ludwig Geibig
T. Margarethe Eliſabethe, 1 J. 9 M. 10 T.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der „Reichsanzeiger” meldet, daß der Kaiſer
dem zum Biſchof von Fulda gewählten und durch Papſtbreve vom
7. Dezember vorigen Jahres als Biſchof beſtätigten Dekan Joſeph
Weyland mittelſt Urkunde vom 12. Januar die nachgeſuchte
landes=
herrliche Anerkennung erteilt hat.
Im Reichstag fand am 25. die erſte Leſung der Anträge auf
Abänderung der Gewerbeordnung Gefähigungsnachweis) ſtatt.
Hitze und Ackermann begründeten ihre Anträge, gegen welche ſich
verſchiedene Redner erklärten. Lohren ſprach für den
Befähigungs=
nachweis, will aber die Zulaſſung zur Prüfung, die von einer
Prüfungskommiſſion, nicht von Konkurrenzmeiſtern, abzuhalten ſei,
nur an eine dreijährige Lehrzeit knüpfen. Nach einem Schlußwort,
Kleiſt=Retzows wurde die erſte Leſung geſchloſſen. Die zweite Leſung
findet im Plenum ſtatt.
Ueber die Audienz des Fürſtbiſchofs Dr. Kopp beim
Kron=
prinzen in San Remo meldet die „Schleſ. 3tg.: Der Kronprinz
hat gegenüber dem Fürſtbiſchof Dr. Kopp bei deſſen Empfang in
San Remo bemerkt: „Sagen Sie es überall, wie wohl und gut ich
ausſehe. Der Kronprinz war nach der Schilderung des
Fürſt=
biſchofs lebendig und friſch und trotz der Erkältung, an welcher er
litt, bei recht kräftiger Stimme.
Im Preußiſchen Abgeordnetenhauſe begründete am 25. d. M.
Dr. v. Jazdzewski ſeine Interpellation, in welcher er Auskunft
über die Gründe erbittet, aus denen der polniſche Unterricht in den
Provinzen Poſen und Weſp. v.z.; aufgehoben ſei. Der Miniſter
begründete den Wegfall des polniſchen Sprachunterrichts und die
Verwendung der dadurch freigewordenen Stunden für die deutſche
Sprache mit der Abſicht, die preußiſchen Unterthanen polniſcher
Mutterſprache mit der deutſchen Sprache vertraut zu machen, ſie
aus ihrer ſocialen und wirtſchaftlichen Iſolirung zu befreien und
zu befähigen, an dem öffentlichen und wirtſchaftlichen Leben des
preußiſchen Staates und des deutſchen Reiches mehr als es jetzt
der Fall iſt, teilzunehmen, die Staatsregierung halte dieſes Ziel
für ein berechtigtes und ſehe es als ihre Pflicht an, auf deſſen
Erreichung hinzuarbeiten. Auf Antrag Dr. v. Magdzinskis tritt
das Haus in die Beſprechung der Interpellation ein.
Heſterreich=Angarn. Der Unterrichtsminiſter beantwortete am
25. d3. Mts. im öſterreichiſchen Abgeordnetenhauſe die Interpellation
220
Schöncrer's wegen Beſtrafung der Studenten, die gegen Profeſſor
Tomaszcuk demonſtrierten wegen einer im Reichsrat gehaltenen
Rede, wies die Berechtigung der Maßnahmen nach und erklärte, er
werde die akademiſche Freiheit ſchützen, aber allen Ausſchreitungen
der Studierenden, beſonders auf politiſchem Gebiete, nachdrücklich
und ſtrengſtens entgegentreten.
Liechkenſtein und 30 Genoſſen (unter ihnen befindet ſich
Lien=
bacher nicht) brachten am 25. im Reichsrat den angekündigten
konfeſſionellen Schulantrag' ein, welcher die Volksſchule faſt
voll=
ſtändig an die Geiſtlichkeit und die Landtage ausliefern will. Die
Linke erklärt daher den Antrag als eine Verfaſſungsänderung. Dem
Antrage Liechtenſtein gemäß ſoll der Elemeltarunterricht auf ſechs
Jahre herabgeſetzt werden, an den ſich ſpäter ein
Fortbildungs=
unterricht anſchließen könnte. Der Religionsunterricht wird zur
Aufgabe der Kirche erklärt, welche außerdem eine Mitaufſicht über
die ganze Schule ausübt. Jeder Lehrer muß dem
Glaubens=
bekenntnis der Schüler angehören und behufs des
Religionsunter=
richts auch die kirchliche Sendung (missio canonical erlangen. Die ſicht vertrat, daß dieſelben ſich mit Bp., weil ſie nicht fertig ſon=
Regelung des Volksſchulweſens wird in allem übrigen der
Landes=
geſetzgebüng überlaſſen, namentlich bezüglich der Schulaufſicht und
der Beſtimmungen über Schulvereinsſchulen. Für Galizien ſoll wäre. Sodann ging Redner noch kurz ein auf das Mißtrauen und
dieſes Geſetz nicht gültig ſein.
Die Abgeordneten Türk und Genoſſen beantragen, die
Regie=
wegen einer Zollunion einzuleiten; der Antrag wurde dem
Volks=
wirtſchaftsausſchuſſe überwieſen.
Franktreich. Die Regierung hat die Verhandlungen betreffend
den Handelsvertrag mit Italien abgebrochen und die
Bevollmäch=
tigten abberufen. Von den 272 Artikeln, welche der Vertrag von dem Deutſchen ins Volapük zu überſetzen ſo dern er kleide ſeine
1881 umfaßt, wollten die italieniſchen Delegierten nur 89, und zwar l Gedanken direkt in Vp. Ferner wies Redner auf die Thatſache
mit Erhöhung, in den neuen Vertrag aufnehmen.
Die Kammer der Abgeordneten nahm am 25. den Geſetzentwurf
dert an.
Am 19. Januar hat der Gerichtshof von Belfort ein höchſt
ſelt=
ſames Urteil gefällt. Der Elſäſſer Martin, Beſitzer einer deutſchen
gefälſchtes Bier. Das Gericht wies indeſſen den Kläger ab und
ſchob ihm die Koſten zu, „denn die Preſſe'' ſo he ßt es in der
Be=
gründung, „habe nicht allein das Recht, ſondern die Pflicht,
die=
jenigen Deutſchen anzugeben, welche ſich unter einer fremden
Natio=
nalität zu verſtecken ſuchten, und die Häuſer zu bezeichnen, welche
deutſche Erzeugniſſe verkauften, denn dieſelben ſeien faſt immer engliſchen, wenn auch nicht immer unverändert, entlehnt worden.
beſonders das
Bier-
auf die ſchamloſeſte Weiſe gefälſcht:
erklärt, daß keine Grenzverletzung vorliege; Barbarot habe übrigens ; wie sch (nicht ſo weich wie das franzöſiſche 5 ausgeſprochen, und
nicht Klage erhoben und von Aufregung im Grenzbezirk koͤnne keine
Rede ſein.
von Diäten an die Deputierten erklärte der Miniſterpräſident Crispi,
die Erweiterung der Wahlfähigkeit mache die Gewährung einer abweichende Ausſprache. Doppellaute kommen im Vp. nicht vor.
Entſchädigung an die Deputierten notwendig, jedoch müſſe eine
der=
artige Einrichtung mit dem Geſetzentwurfe über die parlamentariſche
Verantwortlichkeit verknüpft werden. Auch müſſe aus äußern
Legislaturperiode abgeſtanden werden.
Rutzkand. Der Botſchafter Schuwalow kehrt Ende dieſer Woche
auf ſeinen Poſten nach Berlin zurück.
des Hauſes Orleans in die rüſſiſche Armee kann jetzt als abgethau daß die Sätze nicht zu abgeriſſen lauten. Die betonte Silbe iſt wie
Chevalier=Garde=Regiment der Kaiſerin eintreten. Doch überwogen
ſchließlich die politiſchen Rückſichten auf die franzöſiſche Republick, nur zu Beginn eines Satzes und für Eigennamen geſtattet. Die
ſodaß der Zar ſich neuerdings gegen den Eintritt der Prinzen
aus=
daß derſelbe unterbleiben wird.
Generaladjudant Furſt Barelay de Tolli=Weimarn, der
bekannt=
weil er darauf beſtanden, daß ſeine aus gemiſchter Ehe
hervorge=
mehrmonatlichen Urlaub nachgeſucht, der nach den hier geltenden
Beſtimmungen zunächſt ſeine Enthebung vom Befehl des 1. Armee= hängungl eines 8. Das perſönliche Fürwort iſt alſo immer wie
corps zur Folge haben wird. Ob der General ganz ſeinen Abſchied
nimmt oder in der kaiſerlichen Suite bleibt, iſt noͤch nicht entſchieden.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 27. Januar.
die Prinzeſſin Jreue ſind geſtern nachmittag 1 Uhr 32 Minuten zu
mehrwöchigem Aufenthalt nach San Remo abgereiſt.
Im Gefolge befindet ſich Flügeladjudant Oberſtlieutenant
Wernher.
Muſeums bis auf weiteres an Sonn= und Feiertagen, ſowie Diens=
Nr. 19
tags, Mittwochs, Donnerstags und Freitags von 11-1 Uhr
ge=
öffnet ſein.
Sonntag den 29. d. M. gelangt Neßler's „Trompeter von
Säkkingen: zur Aufführung, da wegen Erkrankung des Fräul. Jungk
die „Hugenotten! wieder vom Repertoire abgeſetzt werden mußten.
Die Proben zur neuen Operette „Der Zigennerbaron” ſind
bereits im vollen Gange. Derſelbe wird am 5. nächſten Monats in
Scene gehen.
E. Der erſte Volapüknuterrichtsabend für Herren hatte ſich einer
ſehr regen Beteiligung zu erfreuen. Herr Prof. Mehmke'ſchickte
nachdem er die Anweſenden begrüßt - dem Beginn des
Unter=
richts einige einleitende Bemerkungen voraus, welche in gedrängter
Kürze noch einmal die Geſchichte des Weltſprachgedankens von
Leibniz an bis auf die Gegenwart beleuchteten, die große
Verbrei=
tung des Vp. in zehn verſchiedenen Ländern an der Hand
ſchlagen=
der Beiſpiele nachwies und in Bezug auf die anderen
Welkſprach=
ſyſteme, welche mit Vp. in die Schranken treten möchten, die
An=
dern nur Entwürfe wären, nicht meſſen könnten, und, da ſie im
Auslande unbekannt ſeien, eine praktiſche Verwertung ausgeſchloſſen
die falſchen Vorſtellungen, welche ſich in vielen Köpfen über das
Vp. feſtgeſetzt haben und die in dem oberſten Einwande wurzeln,
rung aufzufordern, mit der deutſchen Regierung Unterhandlungen daß ſich eine Sprache eben nicht erfinden laſſe. Herr Profeſſor
Mehmke äußerte ſich über dieſen Punkt dahin, daß derjenige, welcher
ſich länger mit Vp. beſchäftige, zuletzt gar nicht mehr daran denke,
daß er ſich in einer künſtlichen Sprache bewege, ihm für ſeine
Per=
ſon fiele es gar nicht ein, wenn er ſich in Vp. ausdrücke, erſt aus
hin, daß ja auch die Naturſprachen nicht aus ſich ſelbſt entſtanden
wären, daß vielmehr tauſende von Menſchen bewußt an ihrer
Ent=
über die Nutzbarmachung des Pariſer Kloakenwaſſers unverän= wicklung gearbeitet, daß jedoch Zufall und Willkür hierbei eine ſehr
verhängnisvolle Rolle geſpielt haben. Im Gegenſatz hierzu iſt das
Vp. auf wiſſenſchaftlicher Grundlage und nach einem einheitlichen
Plane errichtet. Die Weiterentwicklung wäre allerdings auch für
Bierwirtſchaft, hatte die Zeitung „La Frontiere' verklagt, weil ſie 1 das Vp. erforderlich und geboten, ſie werde aber niemals dem
Zu=
ihn einen deutſchen Spion genannk und behauptet hatte, er verkaufe fall Preis gegeben ſein. zumal' ſchon jetzt in München eine
Aka=
demie beſtehe, deren Aufgabe es ſei, über Zuwachs und Fortbildung
des Volapükwortſchatzes zu wachen. Das Vp. gründet ſich in ſeiner
Grammatik auf die indogermaniſchen Sprachen, aus welchen man
das Beſte und Zweckmäßigſte genommen und dem Vp. einverleibt
hat. Auch die Wortſtämme ſind dieſen Sprachen, namentlich der
Die Schriftzeichen des Vp. ſind die des Lateiniſchen und die Aus=
Der Bericht des Präfekten über den Zwiſchenfall von Trieux ſprache weitaus zum größten Teil wie im Deutſchen, nur wird ein
an die Stelle des Lautes ; tritt daſür y. v lautet wie das deutſche w;
e = dſch. lnicht ganz ſo hart wie im Italieniſchen). Vokale ſind:
Itakien. In Beantwortung einer Anfrage wegen Gewährung a e i ö u; Umlaute e æ ue. Aus der Konſonantenreihe iſt r
be=
ſeitigt und einige Konſonanten haben wie geſagt eine vom Deutſchen
Wenn zwei Vokale einander folgen, ſo müſſen ſie getrennt
aus=
geſprochen werden. Man hat auf die korrekte Ausſprache der
Kon=
ſonanten am Wortende zu achten, z. B. g darf nicht, wie das in
Gründen von der Durchführung dieſer Neuerung bis zur nächſten l einigen deutſchen Gegenden üblich, wie ch lauten. Wo dieſe
Aus=
ſprache eines reinen, unverfälſchten 9 Schwierigkeiten bereitet, iſt
das beſte Auskunftsmittel, dem 8 ein leichtes e nachtönen zu laſſen,
alſo maglé). Der Ton iſt bei mehrſilbigen Wörtern auf die letzte
Die vielfach erörterte Frage wegen des Eintritts zweier Prinzen Silbe zu legen, doch darf dieſe Regel nicht übertrieben werden, auf
betrachtet werden beide Vrinzen ſollten, wie man annahm, in das im Spaniſchen ſtets lang. Beim Leſen von Gedichten können dieſe
Betonungsregeln Aenderungen erfahren. Große Buchſtaben ſind
Interpunktion iſt die allgemein gebräuchliche. Was nun den Charakter
geſprochen. Man kann daher jetzt wohl mit Beſtimmtheit annehmen, des Zeitworts anlangt. mit dem der Unterricht in Vp. am beſten
beginnt. ſo iſt da zuerſt zu bemerken, daß alle Zeitwörter im
In=
finitiv die Endung - ön haben. Die verſchiedenen Perſonen des
lich kürzlich vom Kaiſer einen öffentlichen ſtrengen Verweis erhielt, Präſens werden gebildet, indem man an den Stamm die
perſön=
lichen Fürwörter anhängt. Dieſe heißen: ob ich, 81 du, om er, of
gangenen Enkelkinder proteſtäntiſch getauft würden, hät um einen ſie, os es, obs wir, ols ihr, oms ſie, ofs ſie, kom. Die Bildung der
Mehrzahl geſchieht wie auch in mehreren Naturſprachen durch
An=
auch im Italieniſchen in der Endung mitbegriffen und wird nur in
ſolchen Füllen noch beſonders überſetzt, wenn darauf ein Nachdruck
gelegt iſt. Vor dem Hauptwort entbehrt das Vp. gleich dem
Latei=
niſchen und den flawiſchen Sprachen des Artikels. Die verſchiedenen
Fälle der Deklination werden durch Anhängung der Vokale .
ausgedrückt; man (Mann wird alſo folgendermaßen gebeugt: Nom.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog und Ihre Großh. Hoheit man, Gen. mana, Dat. mane, Ace. mani. Künſtliche Geſchlechter
kennt das Vp. nicht, alle Worte ſind in demſelben männlich, mit
Ausnahme der Wörter, wrlche wirklich weibliche Weſen bezeichnen.
Die Eigenſchaftswörter haben ſaͤmt und ſonders die Endung
- ik. Wenn ein Eigenſchaftswort aus einem Hauptworte abgeleitet
Vom 1. Februar d. J. an werden die Sammlungen des Großh. l werden ſoll, ſo wird letzterem einfach dieſe Endung angefügt. Wenn
ein Eigenſchaftswort und ein Hauptwort im Satze zuſammentreffen,
Nr. 19
221
ſo iſt die Regel im Vp. die, daß das Wichtigſte zuerſt kommt, alſo
Hauptw. vor Eigenſchaftw. Unterliegt das Subſtantiv der Flexion,
ſo bleibt doch das es begleitende Adiektiv davon unberührt. Die
beiden Stufen der Steigerung werden ausgedrückt durch - um
(Komparatib) und - ün (Superlativ). Beiſpiele: jönik ſchön,
jönikum ſchöner, jönikün am ſchönſten. Ungefähr ſoweit gingen an
dieſem Abend die Auseinanderſetzungen des Herrn Profeſſor,
welcher ſie beſchloß mit dem Hinweis auf die Monatsverſammlung
des nächſten Dienstag, in welcher der zweite Vorſitzende des
Welt=
ſprachvereins, Herr Inſpektor Schehrer, einen Vortrag halten, der
Ausſchuß einen Bericht der bisherigen Thätigkeit ablegen wird und
außerdem noch weitere intereſſante Verhandlungen in Ausſicht ſtehen.
Die Unterrichtsmethode des Herrn Profeſſor Mehmke, welche
ſich in der akademiſchen Form hält, vereint Deutlichkeit der
Dar=
ſtellung mit Knappheit des Ausdrucks und wirkt auch ſchon deshalb
ungemein anregend, weil ſie ſich nicht mit der bloßen Aufſtellung
der Volapükthatſachen beanügt, ſondern ſtets das Verſtändnis für
den Werdeprozeß der Weltſprache fördert und treffende
Streif=
lichter auf den inneren Zuſammenhang dieſer mit den Naturſprachen
fallen läßt.
mp. Se. Könial. Hoheit der Großherzog haben für Ueberreichung
von Kappe und Stern des Darmſtädter Karneval=Zug=
Ver=
eins ſeinen Dank ausſprechen und beifügen laſſen, daß
Allerhöchſt=
dieſelben dieſe Inſignien als Andenken behalten wollen. Als ein
Zeichen der Sympathie, deren ſich bei den Allerhöchſten und Höchſten
Herrſchaften die Beſtrebungen des Karneval Zug=Vereins erfreuen,
darf wohl auch die Zuſicherung gelten, die nächſte Aufführung des
„geplagten Familie=Vadda: beſuchen zu wollen, da dies aus
An=
laß des bei Sr. Exzellenz dem Herrn Staatsminiſter a. D.
von Starck ſtattgehabten Ballfeſtes, am Mittwoch nicht möglich
geweſen war.
Str. Theater des Karnevalzugvereins. Erſte Vorſtellung im
närriſchen Dreibretzeljahr. Die Wiederholung des im vergangenen
Jahre preisgekrönten Stücks „E geplagda Familjevaddar von
Dr. G. Büchner ging vor einem alle Plätze füllenden, höchſt
ani=
mierten Publikum über die Bretter des Saalbautheaters. Dem
Ver=
faſſer iſt es gelungen, dem kleinbürgerlichen Treiben lebenswahre
Züge abzulauſchen und ſie in zwangloſer Weiſe zu einem feſſelnden
Geſamtbilde zu geſtalten. Seine Auffaſſungsweiſe der verſchiedenen
ſich tagtäglich wiederholenden Familienereigniſſe, die charakteriſtiſche
Beſtimmtheit der im Stücke aufgeſtellten Hauptfiguren ſowie die
Darſteller ſelbſt beweiſen zur Genüge daß ſich der Darmſtädter
Humor getroſt auf eine Linie mit dem Frankfurter und Mainzer zu
ſtellen vermag.
Geſpielt wurde unter der trefflichen Regie der Herren
Hofſchau=
ſpieler Hacker und Wagnerganz ausgezeichnet; ſämtliche Perſonen
des Stücks waren aufs beſte vertreten. Die Zwiſchenakte wurden
durch, der Gelegenheit und Zeit entſprechende Vorträge der Kapelle
Hilge angenehm ausgefüllt.
O Durch die bevorſtehende Vereinigung Beſſungens mit
Darm=
ſtadt werden auch die Volksſchullehrer erſterer Gemeinde in
weſent=
licher Beziehung beſſer geſtellt als ſeither, indem die für Darmſtadt
eingeführte Regulierung der Lehrergehalte eine für die Lehrer
ſo=
wohl hinſichtlich der Gehalte wie auch der Wohnungsentſchädigungen
durchweg günſtigere iſt.
- Wie wir hören, beabſichtigt der Verwaltungsrat der ſtädt.
Sparkaſſe für letztere, wegen der derzeitigen unzulänglichen Räume,
die Errichtung eines Neubaus. Zu dieſem Zwecke ſoll bereits ein
Teil des Ritſert'ſchen Bauplatzes, Ecke der Hügel= und
Schützen=
ſtraße, erworben ſein. Dies Vorhaben darf auch um deswillen nur
freudig begrüßt werden, weil dadurch mit Beſeitigung des unſchönen
Zuſtandes, welchen fraglicher Platz bietet, endlich einmal der
An=
fang gemacht würde.
In der am verfl. 30. Dezember im oberen Rathausſale
ſtattgehabten Generalverſammlung des Vereins der Kleinkinderſchule
dahier, erſtattete der Vorſitzende, Herr F. Wittich, nachſtehenden
Bericht über die Ergebniſſe des Rechnungsjahres 1886.
Der Geſamtbetrag der ordentlichen Jahres=Einnahmen war
M. 779295 und zwar ergaben: 1. die Beiträge zur Unterhaltung
der Anſtalt a) von Allerhöchſten Herrſchaften M.65l.- b) von der
Stadt Darmſtadt M. 161429, e) von Privaten M. 142130; 2.
Bei=
träge der Kinder zu ihrer Verköſtigung M. 240918, 3. Zinſen von
angelegten Kapitalien M. 168403; 4. Ertrag der Armenbüchſe
M. 7.15, zuſammen M. 7792.95 (gegen M. 7900.68 in 1885). Die
außerordentlichen Einnahmen betrugen M. 4148.71 und zwar:
1. Kaſſevorrat aus dem vorhergehenden Jahre M. 57115; 2.
zurück=
empfangene Kapitalien M. 900.-
3. Vermächtniſſe und beſondere
Geſchenke M. 202756; 4. Einnahme aus dem Vermächtnis der
Tambourmajor Schäfer Wwe. M. 650.-, in Summa M. 4148.71
(gegen M. 13935.30 in 1885). Die ordentlichen und
außerordent=
lichen Einnahmen zuſammen ergaben hiernach M. 1194166 (gegen
21835.98 in 1885).
Die ordentlichen Ausgaben geſtalteten ſich
wie folgt: 1. öffentliche Laſten M. 97.23; 2. Verköſtigung der Kinder
M. 512857: 3. Vekleidung M. 8163; 4. Reinigung M. 51181;
5. Feſtlichkeiten M. 25.56; 6. Unterhaltung der Gebäude M. 55193
7. Hausgerätſchaften M. 223.12; 8. Brennmaterialien M. 38501;
9. Gehalte der Bedienſteten M. 188033. 10. Remunerationen Mark
94.90: 11. Erhebgebühren M. 75.86; 12. Druckjachen, Kanzleikoſten ꝛc.
M. 116.-- 13. Ausaaben verſchiedener Art M. 8163 zuſammen
M. 926258 (gegen M. 851908 in 1885). An außerordentlichen
Aus=
gaben ſind zu verzeichnen: Neu ausgeliehene Kapitalien M. 2575.50.
Die ordentlichen und außerordentlichen Ausgaben betrugen ſonach
M. 1183808 (gegen M. 2126483 in 1885).
- Die Geſamt=
Ein=
nahme beträgt: M. 11941.66: die Geſamt=Ausgabe: M. 11838.08.
Es bleibt ſonach ein Reſt von M. 10358, wovon M. 93.53 an baar
und M. 1005 in Vorlagen.
Die Schule war in 1886 an 276 Tagen geöffnet - 3 Tage
mehr als im vorhergegangenen Jahre. Verpflegungstage kamen
40 153 zur Verrechnung gegen 39759 im Vorjahre. Die
Durch=
ſchnittszahl der anweſenden Kinder beträgt 145, demnach eines
weniger als in 1885. — Die laufenden Ausgaben der Anſtalt in
1886 betrugen wie erwähnt M. 926258. welchen nun eine
ordent=
liche Einnahme von M. 779296 gegenüberſteht, ſo daß der
Mehr=
betrag der Ausgaben von M. 146063 wie auch in früheren Jahren,
wiederum ſeine Deckung in den Eingängen an Vermächtniſſen und
beſonderen Geſchenken finden mußte.
Von dieſen letzteren ſind
dankend zu erwähnen: Vermächtnis der Fräulein Karoline
Wilhel=
mine Dreſſel zu Darmſtadt M. 200.-; desgl. des Marktmeiſters
Johannes Nönnger zu Darmſtadt M. 50.-- desgl. des Herrn
Rentners C. C. Kleber M. 350.-: Geſchenk der Mathildenſtiftung
für das Großherzogtum Heſſen M. 320.- Geſchenk des Herrn
Heinrich Wolfskehl (Firma Moritz Wolfskehl) M. 200: Geſchenk des
Herrn Amtmann v. Hombergk zu Worms, Betrag einer nicht
beau=
ſpruchten Zurückvergütung M. 1.- Geſchenk des Herrn
Oberpoſt=
meiſter Pfaltz und Gemahlin aus Anlaß ihrer goldenen Hochzeit
M. 50.- Geſchenk des Herrn Schreinermeiſter Schmidt hier
M. 578. Geſchenk des Herrn Glaſermeiſter Rettig M. 265. Geſchenk
von Hofweisbinder F. Beſt I. Wittwe M. 3.-: Geſchenk des Herrn
Schloſſermeiſter Riehl M. 290: Geſchenk der L. C Wittich'ſchen
Druckerei M. 9470. aus dem Nachlaß des Baukbeamten Georg
Andreas hier M. 6638, zuſammen M. 1346.41. Aus den
Ent=
ſchuldigungskarten wegen der Gratulationsbeſuche zu Neujahr 1887
wurden vereinnahmt M. 681.15. Sodann aus dem Vermächtnis
der Frau Tambour=Major Schäfer Wwe. M. 650.
Aus vorſtehender Ueberſicht des Betriebs im Jahre 1886 ergiebt
ſich, daß der Beſuch der Anſtalt gegen das Vorjahr ſich nahezu
gleich geblieben iſt. Die regulären Einnahmen für Beiträge von
Mitgliedern ſind wiederum zurückgegangen (von M. 1468 in 1885
auf M. 1427), desgleichen die außerordentlichen Einnahmen für
Vermächtniſſe und Geſchenke (von M. 6635 in 1886 auf M. 1346).
G.hoben haben ſich die. Ausgaben von M. 8519 in 1885 auf
M. 9262, was hauptſächlich durch nötige Reparaturen in den
Häuſern der Anſtalt in der Mauerſtraße veranlaßt wurde.
Gegen=
über den wenig günſtigen vorſtehenden Jahresergebniſſen ſei hier
die Bitte um geneigten Beitritt zu dem Vereine ausgeſprochen.
Aus der bekanntlich getrennt zu führenden Jahres=Rechnung
für die Helfmann=Stiſtung heben wir folgendes hervor: Die
ordent=
lichen Einnahmen betrugen M. 3491.59 und zwar a) von Einlagen
in die Sparkaſſe zu Darmſtadt M. 1408, b) von baar ausgeliehenen
Kapitalien M. 43.33 c) Wertpapiere auf Inhaber M. 3433.69,
4) Depoſiten M. - 45. die außerordentlichen Einnahmen ergaben:
6) Kaſſenvorrat aus voriger Rechnung M. 50759, k) abgetragene
Kapitalien M. 22422.90, im Ganzen an Einnahmen M. 2642208.
Die ordentlichen Ausgaben betrugen M. 18124 und zwar: diverſe
Ausgaben für Taxation, Formulare ꝛc. M. 31.24, Gehalt des
Rech=
ners M. 150.-: die außerordentlichen Ausgaben ſind folgende:
Erſte Abſchlagszahlung an Herrn Riedlinger für Herſtellung des
Neubaus von M. 10000, ein hypothekariſches Darlehen von
M. 13000, gekaufte Wertpapiere im Betrag von M. 272865, im
Ganzen betrugen die Ausgaben M. 25909.89. die Ausgaben von
den Einnahmen abgezogen bleibt ein Kaſſe=Vorrat von M. 512.19.
Der Vermögensſtand der Anſtalt Ende 1886 bezifferte ſich auf
M. 88878.48, beſtehend aus: Wertpapieren M. 79366.29, Betrag
des Bauplatzes M. 9000.-, Kaſſen=Vorrat M. 51219. Gegen die
Ziffern des Vermögensſtande; Ende 1885 von M. 95508.13 iſt eine
Verminderung eingetreten von M. 662965, entſtanden durch die
ge=
leiſtete Abſchlagszahlung auf den Neubau.
Am verfloſſenen 17. Auguſt konnte bekanntlich die feſtliche
Ein=
weihung des in allen Teilen wohlgelungenen Gebäudes der neuen
Helfmanns=Schule begangen und der Betrieb alsbald begonnen
werden. Die Schule, zum Anfang ſofort von 30 Kindern beſucht,
hatte ſich ſeitdem fortdauernden Wachstums zu erfreuen und beträgt
gegenwärtig die Zahl des Beſuchs zwiſchen 60 und 70 Kinder
täglich.
Zum Schluſſe ſpricht der Bericht allen Freunden und
Wohl=
thätern der Anſtalten, insbeſondere den Damen des Frauen=Vereins,
herzlichen Dank aus und gedenkt der Wirkſamkeit des Verſonales
anerkennend. Der Verein bittet das bisherige gütige Wohlwollen
demſelben auch fernerbin bethätigen zu wollen.
Wie wir hören ſindet Samstag den 25. Februar in den
Räumen der Vereinigten Geſellſchaft eine Verloſung zum Beſten der
unentgeltlichen Armen=Krankenpflege des Alice=Frauenvereins ſtatt. Im
32
212
Nr.
Iutereſſe der Sache darf wohl eine rege allgemeine Teilnahme
er=
wartet werden.
4 In der am Montag ſtattgehabten Ausſchußſitzung des Vereins
zur Förderung gemeinnütziger Zwecke für Darmſtadt und Beſſungen wurde
der von den Herren Direktor Boßler und Hauptmann Zernin
bearbeitete „ Führer! vorgelegt und ſoll derſelbe nunmehr gedruckt
werden. Um dem Verein die erwünſchten Mittel zu verſchaffen,
wurde die Idee angeregt einen Bazaͤr zu Gunſten desſelben zu
veranſtalten: doch wurde hierüber noch kein Beſchluß gefaßt. Der
Vorſtand wurde beauftragt bei dem Verſchönerungsverein dahin zu
wirken, daß die Fußpfade in der Allee von dem Bahnübergang
beginnend bis zur Tanne in paſſierbareren Zuſtand gebracht werden,
und die Anbringung elektriſcher Uhren in der Stadt nach Möglichkeit
gefördert werde. Die Heſſiſche Ludwigsbahn ſoll um Einlegung
paſſender Badezüge nach dem Rhein erſucht werden. Statutengemäß
haben die Herren J. Bernhardt, Karp, Dr. Schäfer und J. Glückert
aus dem Ausſchuß auszuſcheiden und ſind auch für dieſes Jahr
nicht wieder wählbar. Um aber Herrn Bernhardt in ſeiner Stellung
als Vorſitzenden zu belaſſen wird eine entſprechende Statutenänderung
vorgeſchlagen, über die in der demnächſt ſtattfindenden General=
Verſammlung Beſchluß gefaßt werden dürfte.
* Kleine Mitteilungen. Verhaftet wurde ein Fuhrknecht aus
Beſſungen, welcher dem Dienſtmädchen ſeines Arbeitgebers Geld
entwendet hatte. — Aus dem Treppenbau eines Hauſes in der
Steinſtraße ſind Dienſtag abend zwei Fenſtervorhänge
ent=
wendet worden. - Eine Dienſtmagd aus dem Odenwald
er=
ſchwindelte in einem Spezereiladen auf den Namen eines hieſigen
Reſiaurateurs verſchiedene Kolonialwaren aus Die Waren wurden
der Schwindlerin alsbald von der Polizei in Beſſungen wieder
abgenommen.
E) Eberſtadt, 26. Januar. Vor einigen Tagen wurden in unſerem
Orte nächtlicherweile auf zwei verſchiedenen Plätzen ſchwere
Ein=
brüche verübt. Die Diebe hatten es hauptſächlich auf Eßwaaren:
Brod Kartoffeln, eingemachte Gurken, Wein ꝛc. abgeſehen. Bis
jetzt iſt es nicht gelungen, den Dieben auf die Spur zu kommen.
Genau vor Jahresfriſt wurden ebenfalls zwei ſchwere Einbrüche
dahier verübt. Angeſichts ſolcher Verbrechen wäre es vielleicht
an=
gezeigt, das Pfeifen der Nachtwächter ganz abzuſchaffen; aogeſehen
davon, daß es einen Wert überhaupt nicht hat, wird dem Dieb die
Nähe der Geſetzeswächter damit geradezu angezeigt.
88 Pfungſtadt, den 26. Januar. In hieſigen Kiefernwalde
(Malcher Tanne) tritt ſeit jüngſter Zeit eine Kiefernraupe auf,
welche große Beſorgnis für unſere Waldung erregt. Zur Bekämpfung
dieſes Inſekts wurde von Großh. Oberförſterei Eberſtadt von der Oberamt ſich einzuſtellen. Der Schultheiß ſchlägt in ſeinem Fremd=
Gemeinde ein Credit von 6750 Mark verlangt, welcher auch bereits
vom Stadtvorſtande bewilligt iſt. Auch in anderen Wäldern
der Rhein= und Mainebene ſoll ſich dieſes gefährliche Inſekt zeigen.
Künftigen Sonntag feierl der hieſige Localgewerbverein ſein
Stiftungsfeſt, mit Tanzvergnügen im Saale des Herrn Wilh. Zeh,
wozu auch die Familien der Vereinsmitglieder geladen ſind.
Der Landwirtſchaftliche Konſumvekein hält künftigen
Sonntag ſeine jährliche Generalverſammlung bei Gaſtwirt Bär mit
folgender Tagesordnung ab: 1) Rechenſchaftsablage pro 1887.
2) Wahl eines Rechners. 3) Ergänzung des Vorſtandes, und
Ver=
ſteigeruna der Fuhren.
8t. Frankfurt, 25. Januar. J. K. H. die Frau Landgräfin
von Heſſen veranſtaltet nächſten Samstaa in ihrer hieſigen
Villa ein größeres Ballfeſt. — Der Firma J. D. W. Lampe hier,
wurde eine ganze Reihe von Auszeichnungen zuteil. indem ſie u. a.
von J. K. u. K. H. der Frau Kronprinzeſſin des Deutſchen Reichs,
ſowie vom Fürſten und der Fürſtin von Hohenzollern den
Hof=
lieferanten=Titel empfing.
Verlin, 24. Januar. Bei dem Krönungs= und Ordensfeſte am
22. d. Mts. wurde dem Major Menges im Königlichen
Kriegs=
miniſterium der Kronenorden III. Klaſſe verliehen.
San Remo, 25. Januar. Ein prächtiger Frühlingstag lockte heute
früh zahlreiche Spaziergänger, die ſonſt den Weſten der Stadt
be=
vorzugen, in öſtlicher Richſung auf die Villa Zirio zu, wo die
be=
nachbarten Gaſthöfe und Villen ihre Beleuchtungsvorbereitungen
zur Feier des krönprinzlichen Familienfeſtes treffen. Der der
Villa gegenüber ankernde italieniſche Kriegsdampfer Agoſtina
Bar=
barigo ſowie die Schiffe im Hafen prangen in Flaggenſchmuck, auch
die Konſulate ſowie manche Privathäuſer habengeflaggt. Für
Feuer=
werk, Muſik, Blumen ſammelten die Mitglieder der deutſchen Kolonie
in wenigen Stunden einige 1500 Francen. Der Villa gegenüber
errichtete die Mannſchaft vom Barbarigo einen kleinen
Landungs=
damm für Boote, damit es der kronprinzlichen Familie erleichtert
werde, Ausflüge zu machen. Von der Teilnahme des Kronprinzen
an ſolchen Ausflügen iſt vorderhand keine Rede=
Am Abend fand zur Feier des dreißigſten Hochzeitstages des
deutſchen Kronprinzenpaares vor der Villa Zirio ein prachtvolles.
von der deutſchen Kolonie veranſtaltetes Feuerwerk ſtatt. Außerdem
haben viele Gebäude, namentlich die größeren Hotels, glänzend
illuminiert. Der zum Gebrauch des Kronprinzen ſtehende Aviſo=
19
Dampfer,Barbarigo' war prächtig erleuchtet. Vor der Villa Zirio
befand ſich ein zahlreiches Publikum, welches dem Kronprinzenpaar
unausgeſetzt enthuſiaſtiſche Ovationen darbrachte.
Vermiſchtes.
— Die Mondſiuſternis in der Nacht vom 28. zum 29. Januar
iſt in mehrfacher Beziehung von beſonderem Intereſſe. Bekanntlich
kehren die Finſterniſſe nach einer bereits von den Chaldäern vor
mehr als 2 Jahrtauſenden ermittelten Friſt von 18 Jahren und
11 Tagen in derſelben Reihenfolge wieder. Nach dieſem Cyelus iſt
die Finſternis am 28. Januar die Wiederkehr der Mondfinſternis
vom 17. Januar 1870, und ebenſo werden, beiläufig bemerkt, die
übrigen Finſterniſſe des gegenwärtigen Jahres denjenigen von 1870
entſprechen. Die aſtronomiſchen Verhältniſſe ſind für die
Beobach=
tung der kommenden Finſternis ungewöhnlich günſtige und man
darf auf intereſſante Wahrnehmungen hoffen, vorausgeſetzt, daß
die Witterung keinen Einſpruch erhebt. Die erſte Verührung des
Mondrandes mit dem Erdſchatten tritt ein um 10 Uhr 5 Min.,
die vollſtändige Verfinſterung beginnt 11 Uhr 6 Min. und endigt
12 Uhr 44 Min. Die letzte Berührung des Mondes mit dem
Erd=
ſchatten oder das Ende der Finſternis tritt ein am 29. Januar
1 Uhr 45 Min. früh. Um die eit der Mitte ſteht der Mond hoch
am ſüdlichen Himmel, nahezu 550 über dem Horizont. Bei
Au=
fang der Finſternis tritt der Erdſchatten auf die Mondſcheibe
53 vom noͤrdlichſten Punkte des Mondrandes gegen Oſten hin und
bedeckt dort die Gipfel des Randgebirges d’Alembert, ebenſo werden
dieſe Hochgipfel bei Beendigung der vollſtändigen Finſternis zuerſt
wieder ſichtbar, und zwar glänzen ſie gewöhnlich ſchon ein paar
Minuten vor Ende der vollen Verfinſterung in eigentümlichem
hell=
blauem Lichte. Der Erdſchatten verläßt die Mondſcheibe 74-
weſt=
lich vom nördlichſten Punkte derſelben, jenſeits des Ringgebirges
Condorcel. Zu Anfang der Finſternis ſteht der Mond ſenkrecht
über dem Roten Meere nördlich von Maſſauah, in 18½' n. Br.,
zur Zeit der Mitte über der Oaſe Kauar in der Sahara und zu
Ende der Finſternis ſenkrecht über einem Orte von 18on. Br.
nörd=
lich von Bakel am Senegal.
Zu den heiterſten Fremdwörtergeſchichten gehört gewiß die
folgende aus Schwaben welche Guſtav Hauff in der Zeitſchrift des
Allgemeinen deutſchen Sprachvereins mitteilt: Ein Schultheiß wurde
von ſeinem Oberamtmann beauftragt, über irgend einen wichtigen
Gegenſtand mit dem Gemeinderat zu „comunicieren' und dann
mit demſelben zum Zwecke eines definitiven Beſchluſſes beim Kgl.
wörterbuch „communicieren; nach und findet da unter anderen
Be=
deutungen: zum Abendmahl gehen. Nach längerer Ueberlegung
ent=
ſcheidek er ſich wegen der Wichtigkeit des Gegenſtandes für dieſe
Bedeutung, weiß auch den Gemeinderat für ſeine Auffaſſung zu
gewinnen, geht mit ſämtlichen Gemeinderäten zur Beichte und ein
par Tage ſpäter zum Abendmahl und verfügt ſich zuletzt mit dem
Bewußtſein, dem vermeintlichen Befehl nachgekommen zu ſein. mit
dem „Kollegium' zum geſtrengen Herrn Oberamtmann. Was
nach=
her geſchah und welche Reden und Entſchuldigungen da von beiden
Seiten vorgebracht wurden, mag ſich der Leſer ſelbſt ausmalen.
Eugen Labiche, der erfindungsreichſte aller franzöſiſchen
Luſt=
ſpieldichter, iſt in Paris im Lebensalter von 73 Jahren geſtorben.
Im Laufe ſeines langen Lebens hat er zum mindeſten hundert
Poſſen, Vaudevilles und Luſtſpiele geſchrieben und die beſten ſeiner
von keckem galliſchem Humor durchtränkten Werke ſind auch auf
deutſchen Bühnen gegeben worden.
Gi
847)
EOOeS=Arrzeige.
Statt jeder beſonderen Mittheilung.
Heute Vormittag 11½ Uhr folgte unſere liebe, gute
4 Schweſter, Schwägerin und Tanie
Fräulein Amalie von Lyuckor,
nach langem, ſchweren Leiden ihrem vor 2 Tagen
ent=
ſchlafenen Bruder in die Ewigkeit.
Mit der Bitte um ſtille Theilnahme
Darmſtadt, den 26. Januar 1888.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
von Lyncker,
Generalmajor 3. D.
Die Beerdigung findet Sonntag den 29. Januar,
Nachmittags 3 Uhr, vom Trauerhauſe (Marienplatz 5)
aus ſtatt.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Heranrortho ur de Ndadlon Hen Dunck.