Darmstädter Tagblatt 1888


20. Januar 1888

[  ][ ]

Abonnementsprei=
vierteljährlich
1 Mart 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mart 50 Pf.
vro Quartal incl. Vojlauſichlag

151. Jahrgang.

Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerake
werdenangenommen: in Darmſt adt
von der Expedition, Rheinſtr. xr. 23.
in Beſſungen von Friek:. Blößer,
Holzſtraße Nr. 12. ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Areisamts, des Groſih. Polizeiamts und ſämmlicher Behärden.
Freitag den 20. Januar.
Ne 14.
1888.

Fruchtverſeigerung.
Dienstag den 24. Januar, Vormittags 10 Uhr,
werden in Großherzoglicher Hofmeierei dahier
400 Centner Morn
partienweiſe verſteigert.
Oberverwaltung der Großh. Hofmeiereigiter.
(639
Dettweiler.
Holzverſteigerung.
Donnerstag den 26. Januar l. Js., Vormittags 9 Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu Beſſungen aus dem Gemeinde=Laub= wie Kiefern=
wald
in den Diſtricten Steckertswieſenſchlag (Laubwald) und Maitanne ( Kiefern=
wald
) folgende Holzſortimente verſteigert:
1 Am. Birken=Scheiter, 16 Rm. Eichen=Scheiter, 548 Rm. Kiefern=Scheiter,
10 Rm. Eichen=Knüppel, 27 Rm. Kiefern=Knüppel, 60 Rm. Erlen= u. Aspen=
Knüppel, 160 Stück Buchen=Wellen, 160 Stück Eichen=Wellen, 5360 Stück
Kiefern=Wellen, 3850 Weichlaubwellen, 7 Rm. Eichen=Stöcke, 21 Rm. Kiefern=
Stöcke, und
Freitag den 27. Januar l. Js., Vormittags 9½ Uhr,
an Ort und Stelle:
127 Stück Kiefern=Stämme von 108,60 Feſimeter Inhalt.
Zuſammenkunft der Steigliebhaber für das Stammholz iſt im Holzſchlag
Diſtrict Maitanne in der Nähe des Griesheimer Hauſes.
Beſſungen, den 18. Januar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
[(640
Berth.
holzverſteigerung.
Mittwoch den 25. d. Mts., Vormittags 10 Uhr anfangend
kommen in dem Gräfenhäuſer Gemeindewald zur Verſteigerung:
138 Raummeter Kiefern=Scheiter,
6
Knüppel,
60
Stöcke,


4
Schweinſtallegner,
Baumſtangen von 3-6 Meter Lünge,
115 Stück
8500
Wellen.
Die Zuſammenkunft iſt im Prachtebuſch am Holzſchlag. Das zerſtreut ſitzende
Dürrholz wollen Steigliebhaber vorher einſehen.
Gräfenhauſen, am 17. Januar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Gräfenhauſen.
641
Hönig.

Lux Ball=Saison
empfehlen als besonders billig:
Gestickte Tüllapitzon, Volants,
Tülle, Allus, Satin Her-
veilleux
, Bänder, Blumen,
Balayeuses, Rüseben, Balz-
strümpfe
, lange Handschuhe
eto. Grösste Auswahl in einzelnen
feinen Wlüthen, Rosen, Federn.
NB. Das Binden von Tuffs und
Garnituren wird auf das Geschmack-
vollste
ausgeführt.
[88
H. Stadlo & bool.
flrosse Sandungen
foiste Hasoh
per Stück M. 2.50 bis M. 3.
Hasenbraten per Stück M. 2.80,
Hasenziemer per Ko. - 80,
65,
Hasenkenle

50,
Hasenvorderläuko ,
30,
Hasenragoul

empfiehlt
Heinrich Röhrloh,
gegenüber der kathol. Kirche. (306
Sohlüchlorner
Hornbrod
empfiehlt
Friodrich Bwald,
12 kathol. Kirche 12
[393
und
10 Ernſt=Ludwigsſtr. 10.
21

[ ][  ][ ]


5

8

2

146
Nr.z14
Bekanntmachung.
Montag den 23. Januar l. Js., Vormittags 10 Uhr,
wird in dem Faſſelhofe zu Beſſungen der geſammelte Wieſendünger zum Weg=
bringen
auf die gemeinheitlichen Wieſen öffentlich an die Wenigſtnehmenden ver=
ſteigert
.
Beſſungen, den 18. Januar 1888.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(642

Brkanntmahung.
Die bei Herſtellung eines Schutzgeländers an der Darmſtadt-Meſſeler Straße,
am ſog. Ziegelbuſch, entſtehenden Arbeiten, als:
Zimmerarbeit (ohne Holzlieferung), veranſchlagt zu 90 Mk.,
Schloſſerarbeit,
110
ſollen auf dem Submiſſionsweg vergeben werden.
Voranſchlag und Bedingungen können bei dem Unterzeichneten eingeſehen wer=
den
. Die Submiſſions=Offerten ſind mit der nöthigen Aufſchrift verſehen bis
längſtens
Dienstag den 24. d. Mts., Vormittags 10 Uhr,
auf der Regiſtratur Großherzoglichen Kreisamts, Neckarſtraße Nr. 3, einzureichen.

Darmſtadt, den 18. Januar 1888.

J. A.:

Schreimer,
ſo43
Kreistechniker.

Wegen Dausverkauf
und baldigen Umzugs
GASSL AUSVOTkAll
ſämmtlicher Manufacturwaaren E Dameneonfection
zu jedem annehmbaren Preis.
LehmanurSimon.
517
4 Markt 4.

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Verkauf zu Fabrikpreisen
bei
L. B. Müller, Darmstadt.
Alleinige Niederlage.

Elegante Ausfuhrung aller Drucksachen:
Facturen, Circulaire, Briefköpfe, Firmacouverts, Memoranden, Frachtbriefe, Avis-
und Adresskarten, Preiscoufante, Packet- und Begleitadressen, Wechsel und
Quittunigen, Verlobongs, Hochteits, Geburts- und raueranzeigen, Visit, Tisch,
Tanz- und Menukarten.
Groses Lager in Sthult, Schob, Leiethen, Mak vnad Poreav=Ankelh,
Schreib=, Post- und Packpapieren, Leder., Holz- und Broncewaaren.

Die
G.
von

G. P. Poth,
Bleichſtraße,
ſempfiehlt in hochfeiner neuer Waare
billigſt:
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loſe vorgewogen ſowie in 1= und
2=Pfundkiſtchen,
Feinſte Cafelroſinen,
Caſelmandeln,
Dakkoln,
ſiciſ. Haſolnüſſe,
ral-Cavar.
offen, ſowie in ½ ½ und 1 Pfd=
Füßchen,
Sardines Thuiles
in allen Größen.
Prima Kronenſiummer,
8cokc Salmon,
Cſiampignons, alle

Größen,
Trüſfeln, alle Größen,

Capern, Gliven,
Salz= und Eſſiggurſien,
Braunſcw. Spargeln,


44

Hoſinen,
Carokten,

Gemüſe.
Amr Bowlo:
Ananas, Ananas=Erübeeren,
Pfirſicie, Apriſioſen.
Ws.
vügomachio Früohle
von Honslinger & Herrlein
in reicher Auswahl, hochfeine Qua=
litäten
, in Blechdoſen u. Flaſchen
von 85 Pfg. bis 2 M.
Meher Mirabellen und
Ananas=Erdßeeren
in 1= und 2 Pfund=Doſen.
Franzöſiſcie, deufſaie und
Boſländer=Küſe.

[ ][  ][ ]

Hauptgeuiune

im Werthe von
50,000 Harls
E5,000 Harh
1OO00 Harls
ferner je 1 Gewinn fl. 5000u. K. 4000
80W. mehr. H. 3000, 2000 u. 1000 ete.
bietet die
Letzte Lotterie der Stadt
Gadem-adem
iebugg unniderrullich A. 21. Februar
und folgende Tago.
l.oose bierzu M. 2.10. 10 St. M. 20,
versendet das General-Debit Moritz Hei=
merdinger
in Wiesbaden u. Baden=Baden
Cür Porto u. Gewinnliste sind 25bfg.
beizufügen. Auch sind die Loose i,
Durmstadt bei C. L. Kriegk, Rhein-
Strasse und L. F. Chnacker, Ludwigs-
strasse
, zu haben.
[352

Frische
9GGudsGU6
friſch eingetroffen.
Hochfeine dickrückige und fett=
triefende

½.
x40lo Blal 118N
WIIb. v0o da60l.,
Hoflieferant,
(617
16 Eliſabethenſtraße 16.

Hausmacher
Hternudeln,
das Beſte dieſer Art, ſowie alle
von der Concurrenz empfohlenen
Sorten in= und ausländiſches

Hörrohot
zu billigſten Preiſen bei
ErIedL. Hl8s,
9 Dieburgerſtr. 9. (644

Zwei gute Unterbetten
zu verkaufen. Wo? ſagt die Exp. (

Nr. 14
a.
GAA88101N
per Pfund M. 1.80.
Hotol zur Stadt Frankfurt',
1487
Alexanderſtr. 9.

Aecht,

Amalk,
per halb Kilo 40 Pfo.,
Aecht,

per halb Kilo 35 Pfg.

lActaroneut,
vand- e Fadennlſoi

in allen Qualitäten
billigſt.
(392
Emannel Huld.

R 8
He=
C. Naumanns;,
Kohlen= und Holzhandlung,
3
Comptoir: Carlsſtraße 45,
Lager: Heſſ. Ludwigs=Bahn, liefert:
1a. Ruhrer Fettſchrot, Stückkohlen,
Nußkohlen 1 und II, Schmiedekohlen,
Coaks, Anthracitkohlen, Briquettes,
Buchen=, Tannen= und Abfallholz.
Geſchlachtetes E geſchächtetes
Geſlugel
feinſter Qualität verſendet en- détail
zu en- gros-Preiſen
Hühnerzucht Sl. Igen
bei Heidelberg.
Gr. Silbermedaille Internation. Ausſtel.
Amſterdam 1884.
Gr.
Silbermedaille Internation. Ausſtell.
Kopenhagen 1885.
Gr. Broncemedaille Internation. Ausſtell.
Buda=Peſt 1885.
Erſter Preis für Schlachtgeflügel
Mannheim 1884.
Silberne Medaille für Schlachtgeflügel
Karlsruhe 1887.
Staatsmedaille für Schlachtgeflügel
Berlin 1886.
(350
9. erh. Kanapee w. Mangel a. Raum
1 zu verk. Friedrichsſtr. 40 I. I. (645

147
GEiveidiauth
(Braunſchweiger)
in Rinds= und in Fettdarm, neue
Sendung eingetroffen.
LuEmeus vehlé,
(646
am Marktplatz.

Zahnpaſta
von
C. H. Cahmig-Weidlick,
Zeitz, Parfümerie=Fabrik.
Beſtes u. vollkommenſtes Mittel zur Er=
riſchung
u. Befeſtigung des Zahnfleiſches
und zur Erhaltung von weißen, ſchönen
Zähnen.
Ein Verſuch mit dieſer Paſta läßt die
Vorzüglichkeit derſelben ſofort erkennen.
Zu haben bei Fr. Schaefer, Großh.
[9654
Hoflieferant, Ludwigsplatz 7.
Feinſte
Cosmotiques-Stangonpomadon
aus der kgl. baher. Hofparfümeriefabrik
C. D Wunderlich, präm. 1882, Nürnberg.
in blond, braun u. ſchwarz, zum Glätten,
Fixiren u. Dunkeln blonder, grauer, rother
und ſchwarzer Kopf= und Barthaare.
Sorfältigſt zubereitet, garantirt un=
chädlich
und nie dem Ranzigwerden un=
terworfen
, 35, 60 und 100 Pfg.
Allein=Verkauf bei
(9690
H. Scharmann,
Hofbürſtenfabrik, Ludwigsplatz 2.
gogGn-Usten Und
4G18erEGI1
empfehle ich:
Sodener & Enser Pastillon,
Lorflund's Halzextraet &a; Bonbons,
Aeckto Halzextract Bonbons, loſe
ausgewogen,
Isländisch Hoos-Pasta,
Cachon, Rettis- é; Cummibonbons,
Salmlak-Pastillen, verſilbert und
unverſilbert,
Englische vrops in ſtets friſcher
Waare mit Ananas= Citron=,
Himbeer= u. Orangegeſchmack.
ſllstian dsaWInn,
Droguenhandlung. (64]

u verkaufen ein im beſten Zuſtand
) befindliches Coupé.
Wo? ſagt die Expedition d. Bl. (223

[ ][  ][ ]

148

Nr. 14

Wir Damem.

Die ergebene Anzeige, daß vom 15. Februar an in meiner neuen Woh=
nung
Ecke Ludwigsſtraße und Ludwigsplatz (Haus Rittershaus) Eingang
Ernſt=Ludwigsſtraße, mein beſtgeleitetes Lehrinſtitut für Damenconfection/
durch eine Weisenähschule erweitert wird.
Abth. 1: Curſe im Kleidermachen perfect und ſicher nach leichtfaßlicher
und beſtbewährter Pariſer Methode. Damen mit Vorkenntniſſen können das
Schnittzeichnen, Zuſchneiden und Zurichten in ¼ Monat erlernen.
Abth. 11: Zuſchneiden der Weißwäſche, Hand= und Maſchinennähen, Flicken
und Sticken. Große helle Arbeitsräume, Privatlehrzimmer für Frauen/
und ältere Damen. Mäßiges Honorar. Für Schülerinnen unentgeltl. franz.
Converſations=Unterricht. Uebernahme zur Anfertigung von Damenconfection.
Herren= und Damenwäſche.
Frau M. Wohny. priv. Confectionslehrerin (Kirchſtr. 5.bis 3. 15. Febr.)
Montag den 23. Januar 18sS. Abends 3 Vhr:
CCPé=AaxuL
des
O=
Blaniſten vnEi Ruhughob aus -ermar
im Banquet-Saale der Freimaurer-Loge
(Sandſtraße Nr. 18).
Nummerirter Sperrſitz 3 Mk., Saal 2 Mk., ſind in der Kunſthand=
lung
des Herrn v. Aigner, Wilhelminenſtraße, zu haben.- Abends an der Kaſſe
findet kein Billetverkauf ſtatt.
(648
Dr. Kochs Pepton- Bouillon.

oo000000eeeeogenooooo00e00o

Grieſmarken,
F ganze Couverts, beſonders von dem
8 Jahre 1866 in Gebrauch geweſenen,
8 ſowie ganze Marken=Albums, kauft
8 ſtets an
G. v. Aigner,
8
H
Wilhelminenſtr. 2. (650

8ooooegooooeoeeooooeoeooooe

Ausgezsichnet als Zusatz zu Suppen,
Gemüsen, Tunken ete.
2wei Theelöſſel voll geben mit Wasser ohne weiteren Ausat-
80fort eine Tasse Schmackhafte und krüktige Fleischbrühe.
Nahrhafter als alle Fleisch-Extracte.

.
Erſter muſikaliſcherhetoriſcher, plaſtiſch=gym=
garms
4
naſtiſcher, mimiſch=dramatiſcher, humoriſtiſch=
hgauCarn

carnevaliſtiſcher
ABOmd
des
nſimme
44
Darmſlädler Carneval=
Hörn 2
Zug=Vereins.
Sonntag den 22. Januar 1888. Abends 7 Uhr 11 Min. in den närriſch=
decorirten
Räumen des Saalbaues,
unter gefälliger Mitwirkung der Muſikkapellen ſämmtlicher hier garniſonirender
Infanterie Regimenter, hervorragender Vertreter des Volks= und Kunſt=Geſanges
und der weltbekannten Luft=Ghmnaſtiker=Geſellſchaft zum Vater Jahnv.
Programm: Concert - Geſang - Vorträge - Mimik Plaſtik,
WTAUL. U
E Die Vorzeigung des Mitglied=Sternes berechtigt zum freien
Eintritt und zur Einführung von zwei Damen, für welche Eintrittskarten
bei den Herren D. Fair & Söhne (Ernſt=Ludwigsplatz, C. C. W. Kaminsky
(Marktpaſſage) und L. Ohnacker (Ludwigsſtraße), gegen Abſtempelung des Mit=
glied
=Sternes von Samstag Vormittag an in Empfang genommen werden können.
An der Kaſſe im Saalbau können Kappe und Sterne, giltig zu allen
Vereins=Abenden, für Mk. 4 50 Pfg., ſowie närriſche Kopfbedeckungen für
Damen 20 Pfg., bezogen werden.
W Ohne närriſchen Kopfſchmuck iſt der Eintritt nicht geſtattet.
Das Elfer-Comité.
(649

Für Wirthſchaften.
Cigarrenstummel zum
Näuchern kauft jedes Quantum
Relurioh Hoaok,
Handelsgärtner in Beſſungen.

Johnender Vordienst.
Agenten werden gegen hohe Pro=
viſion
ev. fixes Gehalt zum Verkauf
geſetzlich geſtatteter Prämienlooſe
auf monatliche Theilzahlung geſucht.
Schriftliche Offerten unter Chiffre
J. G. 8427 an die Exped. (537

18

Fin Beamter ſucht ſofort eine ſchön
E= möblirte Wohnung, beſtehend aus
Wohn= u. Schlafzimmer, womögl. in der
Nähe des Bahnhofs. Off. mit Preisang.
an die Exped. unter A. M.
(652
(Hine einzelne Dame ſucht Wohnung in
E= feinem Hauſe: 2 Zimmer, Küche,
Bodenkammer u. Keller. Offert. unter
L. S. an die Exped. erbeten.
(477

Annahmestelle u Muster bei
D. Hiefer Wittwe.
7683) Ernst-Andwigsstrasse,
bietet wesentliche Vortheile.

Mal haud
5⁵⁄⁄₈ 2³⁄₈ 2
H5 5450 621, 82 1065 9 132 124 405 509 634 920 961 1 V=

55

Hlimat. Juftkur.
Gut. Logis mit gedieg. reichl. Koſt pr.
Tag Mk. 2½. Geſund. Luft. Gebirg und
Wald. Adr. postl, Hoppenheim.
Werl. Priv.
velsoſir Hslinl,
Deſſauerſtr. 34 a., beſorgt gewiſſenhafte
Ausk., Ermittlg., Beobachtung, Regulir.,
Incaſſo ꝛc. Proſpekt gratis, engag.
Agent.
(538

619
745
868
940
112
122
19
Fu.
605
700
812
3835
92
1010
113

15

619
745)
863
940
1120
122
129
252)
510
60
740
812
885
920
11010
113

[ ][  ][ ]

Nr. 14

E. drosse Preisermässigung!
Cämmtliche ConserVoh,
als: eingemachte Gemüſe und Früchte ꝛc., garantirt neuer
neueſter Ernte, hochfeinſter Qualitäten, erlaſſe wegen vorge=
ſchrittener
Jahreszeit
S 1 Frooenl unler dem Fabrükpreis.
Preisliſten ſtehen zu Dienſten.
ThiliP1
Weber,
Carlsſtraße 24.
6518

Dor M. Hauplgevinn
zur
Badem-Bademer Lotterie
iſt auf einige Tage im Schaufenſter des Herrn L. W.
Ohnacher hier, ausgeſtellt. Loose ſind hierſelbſt
wie bei den bekannten Verkaufsſtellen zu haben.

(653

E149
660) Ein gewandtes Ladenmädchen
in ein Fleiſchwaarengeſchäft geſucht.
Näh. Gg. Beck, Mathildenplatz II.
661) Dienſtmädchen, welches die
Hausarbeit verſieht und kochen kann, zum
ſofortigen Eintritt geſucht. Aliceſtr. 9.

Ein tüchtiger Hausburſche
zum 1. Februar geſucht in der
Hirſchapotheke. (620
Tüchtige
Haschinensohlosser
geſucht. Wo? ſagt die Exped.
(662

Gedentemdh
reducirto Proise auf Cornod-Boof.
Libby's Corned-Beef, Doſe 1 Pfund M. -. 80,
Witto
2 Pfund 1. 20.
Größere Doſen entſprechend billiger, in friſcher Sendung.

Emanuel Tuld.

360) Miederramſtädterſtraße 32
iſt der zweite Stock (Beletage) meines
neu erbauten Hauſes, enthaltend 5 Zim=
mern
, Küche mit allem Zubehör, wenn
gewünſcht Badezimmer, ſogleich oder bis
1. April zu vermiethen. Nachzufragen.
Parterre.
655) Beſſ. Forſtmeiſterplatz 5 eine
kleine Wohnung an eine alleinſtehend=
Perſon oder kleine Familie zu vermiethen.

N.
M

13537) Friedrichſtr. 18. zwei gut möbl.
Zimmer, einzeln oder zuſammen.
465) Eliſabethenſtr. 40, 1., Neubau,
ein großes, eleg. möbl. Zimmer ſofort.
627) Eine reinliche Lauffrau ſofort
geſucht. Kaſerneſtr. 50 part.
656) Zwei möbl. Zimmer, einzeln
oder auch zuſammen, in beſter Lage der
Stadt, ſofort zu verm. Zu erfr. i. d. Exp.

657) Alexanderſtr. 14 gut möblirt.
großes Parterrezimmer, ſep. Eingang,
zu vermiethen. Preis 16 Mk.

F

658) Eine durchaus perf. Herrſchafts=
Köchin, welche d. f. Küche ſelbſtſt. vorſt.
kann, ſucht Stelle, wäre auch geneigt, die
Führung eines Haushals ſelſtſtändig zu
übernehmen. Nüher. in der Exp. d. Bl.
659) Zwei tücht. Landmädchen ſuchen
ſofort Stelle. Näh. Frau Fiſcher, kleine
Ochſengaſſe 6.

Tum
Hroppolbackon:
Hochfeinstes
Waizenmeh!
per Pfund 20 Pf.
Apricosen Gelée per Pfd. 60 Pf.,
Kirabellen Aelse 50
Rhein. Apfel-Gelée 50
Hochfeinſtes abgelagertes
Vorschlag-Spoise,ool
per halb Liter 34 Pfg.
Feinstes
Vorschlag Hohnöl
per halb Liter 80 Pf.
Feinste Landbutter.
Contrifugen-Buttor.
Frisoho grosse Her
per Stück 7 Pf.
Philipp Weber,

Carlsſtraße 24.

(663

4 H1 W 1 630) Es werden für ſofort

Ich wohne;
etzt

Drl zſlhet Oe.

2 brave, reinliche Mädchen
für die Matzenfabrik geſucht.
L. Mainzer Wwe.

[ ][  ][ ]

159

Nr. 14

Ein halbor Sporrsilu
geſucht. Näheres Expedition.
[665

Ein gulerhaltener Raffeebrenner
[616
zu verkaufen. Neugaſſe 2.

von 4 oder 7 Zim=
EBBIUE mern nebſt Stallung
ꝛc. geſucht. Offerten an die Expedition
unter A. G.
[539

GRGAAULSIUIG3
werden ertheilt gegen mäßiges Honorar.
Wo? ſagt die Expedition.
[329

666) Zäure im Magen; Harlſeibigſteit oder
aͤndere Beichen der Berdauungsſtörung ſollten
jeden, den Wert der Geſundheit erkennenden
Schiffsnachrichten; mitgeteilt von dem
Vatienten, auf die Benützung der in allen Agenten Adolph Rady. Eliſabethenſtraße 27
Apotheken ä 35 Pfg. erhältlichen Sodener Der Schnelldampfer Werra, Kapitän Buſ=
Mineral=Paſtillen hinlenken, über deren Wirk= ſius, vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher
ſamkeit aus Anſtalten wie von berühmten am 5. Januar von Bremen abgegangen war,
Aerzten und Laien die beſten Zeugniſſe vor= iſt am 16. Januar wohlbehalten in New=York
liegen.
angekommen.

667) Notiz für Hausfrauen. Wohl ſelten war
es Neuheiten, auf dem ſo proſaiſchen und
gleichzeitig ſo wichtigen Gebiet der Küche,
vergönnt, in einer verhältnismäßig kurzen
Zeit ſo allſeitige Beachtung zu erringen, wie
dies heute mit den Fabrikaten der Conſerven=
und Suppen=Einlagen=Fabrik von C. H. Knorr
in Heilbronn der Fall iſt. Die Vielſeitigkeit,
Billigkeit und die in der That bis jetzt uner=
reichte
Qualität der Fabrikate dieſer Firma
machen ſolche nach nur einmaligem Verſuch
jedem Haushalt ob groß ob klein, ob reich ob
arm, unentbehrlich.

Großherzagliches Hoftheater.
Freitag, 20. Januar.
5. Vorſtellung in d. 6. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig).
Ein Schritt vom Wege.
Luſtſpiel in 4 Akten von Ernſt Wichert.
Arthur von Schmettwitz,
Gutsbeſitzer
Herr Steude.
Frl. Cramer.
Ella, ſeine Frau
Kurt v. Hagel, deren Bruder Herr Göbel.
Herr Hacker.
Egon, ein Reiſender
Dr. Rathgeber, Badearzt, Herr Dalmonico.
17.
Buſch, Badecommiſſarius. Herr Wagner.
Schnepf, Geh. Regiſtrator. Herr Werner.
Frl. Berl.
Clotilde, ſeine Frau
Bertha, ſeine Tochter
Frau Kläger
Herr Knispel.
Blanknagel, Kaufmann
Roſette Haſenklein, Vor=
ſteherin
e. Damenpenſionats Frl. Schütkh.
Peter Schnips, Kellner
Herr Sachs.
Ein Führer
Herr Mickler.

Herr Hartig.
Ein Hirte
Ort der Handlung: Bab Kieferthal im Fürſten=
thum
Sulzingen und Umgegend.
Anfang 7 Uhr. Ende 110 Uhr.

Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
(vom 12. bis 18. Januar 1888).
Geborene: Am 9. Januar: Eine uneheliche T. Anna Magda=
lena
. Am 11.: Dem Maſchinen=Ingenieur Chriſtoph Friedrich Nau,
T. Am 14.: Dem Büreaugehülfen Georg Ludwig Aßmuth, T.
Eliſabethe Roſine Wilhelmine.
Aufgebote: Der Steinhauer Georg Heinrich Nöller II. ein
Witwer dahier, und Katharina Stroh von Merkenfritz, Kreis =
dingen
, T. des daſelbſt verſtorbenen Leinewebers Joh. Heinr. Stroh.
Eheſchkießungen: Am 14. Januar: Der Roßarzt im Großh.
Feld=Art.=Regt. Nr. 25 Arnold Chriſtiani, mit Anna Katharina
Dörr,
T. des verſtorb. Schmied meiſters Friedrich Dörr dahier.
Geſtorbene: Am 13. Januar: Der Fabrikarbeiter Mathäus
Ebert, 54 J. 3 M. 25 T. alt. Am 14.: Die unverehelichte Haus=
hälterin
Friederike Hauſer, 62 J. 11 M. 22 T. alt.

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer, welcher am 17. mit dem
Prinzen und der Prinzeſſin Wilhelm einer Vorſtellung im Opern=
hauſe
angewohnt hatte, empfing am 18. den zur Botſchaft nach
Madrid kommandierten Rittmeiſter Bülow und nahm darauf einen
längeren Vortrag des Geheimen Kabinettsrats v. Wilmowski
entgegen. Der Kaiſer wird dem am Sonntag ſtattfindenden Krö=
nungs
= und Ordensfeſte anwohnen und zwar in den Feſträumen des
Königl. Schloſſes.
Der Reichstag erledigte am 18. in erſter Leſung den Geſetz=
antrag
der Abg. Munckel und Genoſſen, betr. die Abänderung des
Gerichtsverfaſſungsgeſetzes, wodurch die Zuſtändigkeit der Schwur=
gerichte
für Preß= und politiſche Vergehen eingerichtet werden ſoll.
Die zweite Leſung des Entwurfs findet im Plenum ſtatt. Im Ver=
lauf
der Debatte ſprachen v. Marquardſen und Hartmann gegen,
die Abg. Träger und Dr. Barth, ſowie Frohme für den Entwurf.
Im weiteren Fortgang der Beratungen erledigte der Reichstag die
erſte Leſung des Geſetzentwurfs Reichenſperger, betr. die Wieder=
einführung
der Berufung in Strafſachen; gegen den Antrag ſprach
Klemm, während Dr. Miquel für den Antrag eintrat; ebenſo
Munckel, der insbeſondere darauf hinwies. daß es eine ſittlich=
berechtigte
Forderung ſei, daß ein Urteil nochmals geprüft werde.
Auch hier findet die zweite Leſung im Vlenum ſtatt.
In ihrer erſten Sitzung am 18. nahm die Wehrgeſetzkommiſſion
die Paragraphen 1, 2 und 4-7 der Vorlage unverändert und ein=
ſtimmig
an, den 83 mit einem Zuſatzantrag, wonach Perſonen, die
vor dem 20. Lebensjahre in das ſtehende Heer treten, aus der Land=
wehr
zweiten Aufgebots ausſcheiden, wenn ſie derſelben 7 Jahre
angehört haben. Auf eine Anfrage über die Höhe der einmaligen
Koſten erwiderte der Kriegsminiſter, die Entſcheidung über die an=
geſetzten
Ausrüſtungskoſten (230 M. auf den Kopf) liege dem Kaiſer
zur Genehmigung vor. Ferner ſtellte der Kriegsminiſter feſt, daß
die Landwehr des zweiten Aufgebots im Frieden zu den Uebungen
Kontrollverſammlungen nicht herangezogen werden dürfe, was ſich
auch auf die Landwehr=Offiziere des zweiten Aufgebots beziehe.
In gut unterrichteten Reichstagskreiſen erwartet man bereits
für die nächſten Tage die Einbringung der Vorlage, welche die auf
Grund des neuen Wehrgeſetzes erforderlichen einmaligen Koſten
verlangt.
In der Sitzung der 2. Badiſchen Kammer vom 18. erklärte
Miniſter Nokk auf eine deßfallſige Anfrage, die Frage der Berufung
in Strafſachen werde vorausſichtlich den Bundesrat vorerſt nicht

beſchäftigen. Die Regierung werde, wenn die Frage ſpruchreif, die
badiſchen Gerichte um ihr Urteil bitten. Dieſelben hätten die
frühere Frage nach einer Berufung verneint. Er glaube, das Reich
werde nach weiterer Sammlung eine totale Aenderung der Straf=
prozeßordnung
vornehmen und auch die Berufungsfrage löſen.
In Straßburg wurde am 18. der Hülfsſchreiber Dietz vom
dortigen Eiſenbahnbetriebsbureau nebſt Ehefrau, ſowie auch der
Sohn des Brauereibeſitzers Wagner von Mutzig als des Landes=
verrats
verdächtig verhaftet. In verſchiedenen Orten des Elſaß
haben in den letzten Tagen Hausſuchungen ſtattgefunden.
Die Errichtung eines deutſchen Hoſpitals in Zanzibar iſt nun=
mehr
geſichert. Dem Hoſpitalkomité, welches Anfang Dezember in
einer Verſammlung der deutſchen Kolonie gewählt war iſt es ge=
lungen
, ein paſſendes Gebäude und Grundſtück für die Anſtalt am
1. Januar zu erwerben. Mit der Errichtung eines noch erforder=
lichen
Nebengebäudes iſt begonnen und man erwartet, daß das
deutſche Hoſpital bereits Mitte nächſten Monats ſeine gewiß ſegens=
reiche
Thätigkeit wird beginnen können.
Heſterreich.=Angarn. Das Wiener Fremdenblatt' ſagt, die in
dem Reſkripte des Kaiſers von Rußland an den Gouverneur von
Moskau ausgedrückte Friedenshoffnung entſpreche vollkommen dem
überall beſteh nden lebhaften Wunſche nach Erhaltung des Friedens.
Freilich dürfe nicht verkannt werden, daß trotz der in dieſer Hinſicht
aufgewendeten Bemühungen die auf allen Gemütern laſtende Be=
unruhigung
und die Zweifel über die Geſtaltung der Zukunft nicht
weichen wollten. Demſelben Blatt zufolge hätte die bulgariſche
Frage die Cabinette auch in den letzten Tagen nicht beſchäftigt; es
ſei von keiner Seite ein Vorſchlag unterbreitet oder ſonſt ein Anſtoß
zu einem Gedankenaustauſch gegeben worden.
In unterrichteten Kreiſen verlautet, Tiszas Antwort auf die
Anfrage über die Lage, die nächſten Samstag erfolgt, werde fried=
lich
, aber ausweichend, in der bulgariſchen Frage verſöhnlich lauten.
Der böhmiſche Landtag wurde am 18. geſchloſſen. Der Oberſt=
Landmarſchall hob den erſprießlichen Verlauf der Seſſion hervor,
und ſagte, die Abweſenheit der deutſchen Abgeordneten werde gewiß.
von allen Landtagsmitgliedern beklagt. Durch ſeine Mäßigung bei
Erledigung der Geſchäfte lieferte der Landtag den Beweis, wie
lebhaft er die Beendigung der gegenwärtigen Zuſtände wünſche.
Den Wiedereintritt der deutſchen Abgeordneten würden ſämtliche
Landtagsmitglieder freudigſt begrüßen.
Wie aus Lemberg gemeldet wird, veröffentlichen die vier vol=
niſchen
Hauptblätter auf Grund einer gemeinſamen Beſprechung
nahezu gleichlautende Artikel, in welchen die polniſche Jugend in
Rußland angeſichts der Thätigkeit verdächtiger Sendboten vor
revolutionären Unternehmungen gewarnt wird, welche die polniſche
Sache ſchädigen könnten.
Franſtreich. Der ruſſiſche Botſchafter v. Mohrenheim hat durch
die Agentur Havas den Journalen bezüglich des Herrn Catacazy
betreffenden Figaro=Artikels die folgende Note zuſtellen laſſen: Wir
ſind ermächtigt, den von einem Morgenblatte gemachten Angaben,
worin der Geheimerat von Catacazh vom Reſſort des auswärtigen
Amtes namentlich als der Verfaſſer der falſchen Dokumente bezeich=
net
wird, ein entſchiedenes Dementi entgegenzuſetzen.: Man nimmt
in Paris an, das Dementi ſei durch telegraphiſche Anweiſung aus
Petersburg veranlaßt.
Der Temps= bringt über den Vorfall in Florenz folgende
officiöſe Mitteilung: Der Zwiſchenfall von Florenz hat eine neue
Verwicklung gebracht. Folgende Nachrichten ſind aus guter Quelle
geſchöpft: Der Richter Toſini hat durch Beſchluß vom 14. Januar

[ ][  ][ ]

W.

53

55

548
724
857
02)
112
24½
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47

1 2
4

735
G2
2.
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809
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42

720
90
215
449)
02

2⁄₈

77)
90,
221
50
029

906
10
447
950

die
H.

Nr.
El Melik und den Advokaten desſelben aufgefordert, mit ihm am
20. ds. die Siegel von den Papieren Huſſeins im franzöſiſchen
Conſulat abzunehmen; er zeigte dabei an, er werde ſich davon durch
keinen Widerſoruch des franzöſiſchen Conſuls abhalten laſſen. Die
franzöſiſche Regierung hat der italieniſchen angezeigt, ſie betrachte
dieſen Schritt, falls er ausgeführt werden ſollte, für eine neue Ver=
letzung
der conſulariſchen Freiheiten, die durch diplomatiſche Ver=
träge
verbürgt ſeien, und überlaſſe der italieniſchen Regierung die
Verantwortlichkeit für die Folgen, die eine ſolche Gewalthat nach
ſich ziehen könnte.
Engkand. Die Königin empfing am 17. d. in Osborne den
Dr. Mackenzie.
Das ehemalige Parlamentsmitglied Graham=Cunningham und
der Sozialiſt Burns wurden wegen ungeſetzlicher Zuſammenrottung
auf dem Trafalgarſquare am 13. November v. J. zu ſechswöchent=
lichem
Gefängnis ohne Strafarbeit verurteilt, von der Anklage
wegen Aufreizung zu Unruhen jedoch freigeſprochen.
Der iriſche Deputierte Laue wurde wegen einer am 4. Dezem=
ber
gehaltenen Rede, worin er das Volk zum Widerſtande gegen die
Geſetze anreizte, zu einem Monat Gefängnis verurteilt.
Itakien. Nach italieniſcher Anſicht handelte der Richter Toſini
im Auftrage des Gerichtes, als er nach dem vergeblichen Verſuch
einer Auseinanderſetzung die Herausgabe der Acten in Sachen des
verſtorbenen Huſſein von dem franzöſiſchen Conſul erzwang. Letzterer
habe=gegen das italieniſche Recht ſowohl als gegen die internationale
Abmachung von 1868 verſtoßen, indem er das Vermögen Huſſeins
beſchlagnahmte, verſiegelte und deſſen Herausgabe verweigerte.
Dieſer begründeten Beſchuldigung gegenüber ſei es gleichgültig, ob
der Conſul, worauf die jüngſte franzöſiſche Darſtellung das Schwer=
gewicht
legt, zu der Verſiegelung die italieniſche Gerichtsbehörde
eingeladen hatte oder nicht.
Bekgien. Der König hat am 16. den ſiameſiſchen Geſandten,
Marquis de Montri, der an die Stelle des Fürſten Prisdang tritt,
empfangen und deſſen Beglaubigungsſchreiben entgegengenommen.
Die Deputirtenkammer hat am 17. ihre Arbeiten wieder auf=
genommen
und zunächſt das Budget des Kriegsminiſteriums mit
67 gegen 6 Stimmen bewilligt.
Rorwegen. In der letzten Staatsratsſitzung beſchloß der König
in Uebereinſtimmung mit der Vorlage der norwegiſchen Regierung,
zu genehmigen, daß die Förderung einer Teilnahme Norwegens an
der Pariſer Ausſtellung in 1889 einem in Chriſtiania zu bildenden
Comité übertragen werde. Das Storthing wird, falls eine Vorlage
darüber eingebracht werden ſollte, Mittel zur Teilnahme an der
Ausſtellung gewiß bewilligen.
Außland. Der Swiet vom 17. rät zur Erhaltung des
Friedens der ruſſiſchen Diplomatie an, das Programm zur Löſung
der bulgariſchen Frage Europa nicht länger vorzuenthalten und
deutet an, das Programm Rußlands verlange für Bulgarien nur
einen temporären ruſſiſchen Adminiſtrator wie Dondukoff=Korſakoff.
Von Erſetzung der bulgariſchen Offiziere durch Ruſſen und der
Verfolgung ruſſenfeindlicher Bulgaren könne keine Rede ſein. Unter
ſolchen Umſtänden dürfe Rußland auf die Sympathien der ganzen
bulgariſchen Armee rechnen.
Aus Stadt und Land.

Darmſtadt, 20. Januar.
- Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog wohnten Mittwoch
abend dem Ballfeſt Sr. Exzellenz des Herrn Staatsminiſters
Finger bei.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog und Ihre Großh. Hoheit
die Prinzeſſin Irene waren durch Unwohlſein verhindert an dem
Feſte leilzunehmen.
Ihre Großh. Hoheiten die Prinzen Heinrich und Wilhelm, Se.
Großh. Hoheit der Prinz Alexander nebſt durchlauchtiger Gemahlin,
Prinzeſſin von Battenberg, ſowie Se. Hoheit der Fürſt Alexander,
Prinz von Battenberg, hatten der Einladung ebenfalls Folge ge=
leiſtet
.
Die am Mittwoch abend in dem feſtlich dekorierten Saale
des Schützenhofs ſtattgehabte geſellige Vereinigung zur Feier des
ſiebzehnten Jahrestages der Neubegründung des Deutſchen Reichs war
außerordentlich zahlreich beſucht, ſowohl von Bewohnern Darmſtadt=
Beſſungens, als auch von ſolchen der Umgebung. Mit dem von
der Kapelle des 1. Großh. Drag.=Rgts. Nr. 23 vorgetragenen Marſch
Hoch Deutſchland hoch! wurde das Feſt eröffnet, worauf Herr
Landtagsabgeordneter Wolfskehl, Vorſitzender des national=liberalen
Vereins, der auch zur Feier eingeladen hatte, die Erſchienenn be=
grüßte
. Herr Wolfskehl erwähnte, daß die getrübten auswärtigen
politiſchen Beziehungen wie auch die Krankheit des Kronprinzen
den Gedanken an eine Feier des Tages im vorigen Jahre zurück=
gedrängt
habe, wie aber in dieſem Jahre die erfreuliche Wendung
zum Beſſern nach beiden Seiten geſtatte, das Feſt in würdiger
Weiſe zu begehen. Das gemeinſame Band der Vaterlandsliebe
möge die Erſchienenen von neuem heute umſchlingen. Vorträge der
oben genannten Kapelle wechſelten im Verlauf des reichhaltigen
und geſchickt zuſammengeſtellten Programms mit Chorgeſängen ſo=

14
151
wie Einzelvorträgen der Herren Konzertſänger Arnold und Nerking.
des Herrn Hofſchauſpieler Hacker ſowie der Herren Reitz, Roth=
ermel
, Link und Supp ab.
Der erſte Toaſt, ausgebracht von Herrn Rechtsanwalt Dr.
Oſann, galt Sr. Majeſtäl dem Kaiſer. Redner gab in ſcharfen
Zügen ein Bild der Entwicklung des deutſchen Reichs bis zum
Jahre 1870. Schilderte dann wie gerade Frankreich, der Erbfeind,
die Neubegründung des Reichs veranlaßt habe, wie dasſelbe unter
der Leitung des Kaiſers und ſeines treueſten Beraters und Dieners
des Fürſten Bismarck ausgebaut und beſeſtigt worden ſei. Redner
pries die Herrſchergaben des Kaiſers, gedachte dabei der Milde,
Pflichttreue und Gewiſſenhaftigkeit desſelben und betonte ſeine Frie=
densliebe
, ſowie ſein Streben das Wohl des Volkes zu heben und
zu feſtigen. An das mit lebhafter Begeiſterung aufgenommene Hoch
auf Se. Majeſtät den Kaiſer ſchloß ſich der gemeinſchaftliche Ge=
ſang
der Nationalhymne. Das nächſte Hoch, ausgebracht von Herrn
Dr. Nies, galt unſerem allverehrten Großherzog. Redner ſchilderte
wie die Kinder Heſſens unter Führung desſelben ruhmreich an dem
Kampf gegen die Franzoſen teilnahmen, wie gerade auch Se. Kgl.
Hoheit dazu beigetragen habe, die Entwicklung des Reichs zu fördern.
Das Hoch fand ebenfalls aufrichtigſten Wiederhall bei der Ver=
ſammlung
, die im Anſchluß an dasſelbe die Nationalhymne ſang.
Herr Landtagsabgeordneter Dr. Schröder blachte ein Hoch auf den
Kronprinzen aus und gab den das ganze deutſche Volk beſeelenden
Wünſchen auf baldige Geneſung desſelben beredten Ausdruck.
Im weiteren Verlauf des Abends brachte noch Herr Landtags=
abgeordneter
Metz einen Toaſt auf das deutſche Vaterland aus,
Herr Rechtsanwalt Grünewald feierte den Fürſten Bismarck. während
Here Gymnaſiallehrer Friedrich dem deutſchen Heer ein Hoch wid=
mete
. Es würde zu weit führen all die noch ausgebrachten Trink=
ſprüche
hier aufzuzählen; wir erwähnen nur noch, daß an Se. Maj.
den Kaiſer und S. K. K. Hoh. den Krouprinzen Ergebenheitstele=
gramme
abgeſandt wurden. Der nationalliberale Verein Mann=
heim
hatte ein Begrüßungstelegramm geſandt. Das ganze Feſt
nahm den ſchönſten Verlauf.
Das Schlößchen zu Gräfenhauſen, in welchem eine Anſtalt für
verwahrloſte Kinder errichtet werden ſoll, iſt zwar aus Zweckmäßig=
keitsgründen
auf den Namen der Stadt angekauft worden, es
wurde aber von der Stadtv.=Verſammlung im Einverſtändnis mit
dem Curatorium des Stiftungsfonds zugleich der weitere Beſchluß
gefaßt, daß die Anſtalt eine ſelbſtſtändige Verwaltung erhalten und
thunlichſt auf eigenen Füßen ſtehen ſoll. Sie wird deshalb gerade
in der bevorſtehenden Zeit der Einrichtung und Ausſtattung der
freiwilligen Unterſtützung von Privaten und Vereinen nicht entbehren
können, ſondern auch in Zukunft auf die ſchon bei Gelegenheit des
abgehaltenen Bazars aus allen Kreiſen der Bevölkerung ſo glänzend
bethätigte Opferwilligkeit zählen müſſen. Mit gutem Beiſpiel wer=
den
die hieſigen Lehrer vorangehen. Der durch ſeine Leiſtungen
rühmlichſt bekannte Lehrer=Sängerchor wird nämlich Ende Februar
oder Anfangs Marz zu Gunſten der Anſtalt ein großes Konzert
veranſtalten, welches inſofern etwas ganz Neues bieten wird, als
dabei auch Schüler der ſtädtiſchen Schulen in Chören mitwirken
werden. Auch rechnet man zuverſichtlich auf die freundliche Mit=
wirkung
des Herrn Siegmund Kraus vom Königl. Theater in
Wiesbaden, welcher ja bis vor Kurzem dem Darmſtädter Lehrer=
ſtand
angehörte. Wir lenken die Aufmerkſamkeit des Publikums
ſchon jetzt auf das menſchenfreundliche Unternehmen, welches einige
höchſt genußreiche Stunden verſpricht.
Die erſte Monatsverſammlung des hieſigen Volapükaklubs
findet dem Vernehmen nach Dienstag den 24. d. Mts. abends 8 Uhr
im Damenſalon des Saalbaus ſtatt.
Bei der heute abend ſtattfindenden Verſammlung des Lokal=
gewerb
=Vereins wird Herr Eich=Inſpections=Aſſiſtent Rumpf einen
Vortrag über die Karlsruher Ausſtellung halten und Herr Techniker
Neumann das Referat über die Handwerkerſchule übernehmen.
Nach dem G. f. d. G. H. hat Darmſtadt 10 Innungen und
zwar für: Metzger; Schuhmacher; Schreiner; Spengler und In=
ſtallateure
; Weißbinder, Maler und Lackierer; Schornſteinfeger;
Barbiere, Heilgehülfen, Friſeure und Perrückenmacher; Perrücken=
macher
und Friſeurej Schloſſer; Bäcker.
Immobilien=Verkäufe. Das neuerbaute dreiſtöckige Wohnhaus,
Ecke der Riedeſel= und Saalbauſtraße Nr. 65, Herrn Joh. Scheuren,
gehörend, ging in den Beſitz des Herrn Generalagenten Fr. Ekert,
käuflich über; ferner wurden verkauft die zwei Bauplätze der
Herren Harres Km Barth Ecke der Kies= und Nieder=Ramſtädterſtraße
an Herrn Guſtav Jacobh, welcher daſelbſt ein dreiſtöckiges elegantes
Haus mit Läden erbauen läßt. Die Verkäufe wurden durch den
Agenten P. Thüringer abgeſchloſſen.
Der diesjährige Maskenball des Geſangvereins Liedertafel
findet am 4. Februar im Saale Zur Traube; ſtatt. Alle Vor=
bereitungen
hierzu, was die diesmalige von 24 Paaren einſtudierte
Quadrille und ſonſtige humoriſtiſche Aufführungen an=
belangen
, ſind ſchon im flotteſten Gange. Hoffentlich wird die Be=
teiligung
ſeitens der Mitglieder wieder eine recht rege werden, da=
mit
dieſer Ball ſeinen Vorgängern bezüglich der ſtets gelungenen Ar=
rangements
nicht nachſteht.

[ ][  ]

Nr.
152
1 An der Shnagoge Ecke der Friedrichs= und Fabrikſtraße ſind
in letzter Zeit an 14 Stellen die bemalten Glasfenſter eingeworfen
worden. Auch die Scheiben von 4 Laternen ſind zertrümmert
worden.
Groß=Gerau, 18. Jan. Ein eigentümlicher Unfall hat
ſich am Sonntag hier ereignet. Während der Eilzug Mainz=
Darmſtadt im Bahnhof durchfuhr, wurde, wie gewöhnlich, der Poſt=
beutel
herausgeworfen, flog aber mit ſolcher Heftigkeit dem dienſt=
habenden
Stationsaſſiſtenten an den Kopf, daß der Beamte, der
Beſinnung beraubt, zuſammenſtürzte. Es währte mehrere Stunden,
bis das Bewußtſein wiederkehrte. Der Beſchädigte leidet an hef=
tigem
Fieber und iſt noch nicht außer Gefahr.
4. Mainz, 18. Januar. Die Thatſache, daß trotz des ſtändigen
Furückgehens der Viehpreiſe, die Metzger mit großer Hartnäckigkeit
an ungerechtfertigt bohen Fleiſchpreiſen feſthalten, läßt
dem aus landwirtſchaftlichen Kreiſen angeregten Gedanken, nach
Errichtung von Genoſſenſchaftsſchlächtereien immer feſtere Geſtalt
geben. Herr Landwirtſchaftslehrer Dern wird kommenden Freitag
in einer landwirtſchaftlichen Verſammlung hier, Vorſchläge über
die Art der Einrichtungen ſolcher Genoſſenſchaften machen und ſteht
zu erwarten, daß hierdurch die für den Fleiſchconſumenten wie für
den Viehzucht treibenden Landwirt gleich wichtige Frage in ein
Stadium gebracht wird, das die baldige Einrichtung von Genoſſen=
ſchaftsſchlächtereien
erhoffen läßt.
J. Mainz, 18. Januar. Um es den Bewohnern der Nachbar=
Städte zu ermöglichen, ohne hier zu übernachten, an einer oder der
anderen Carnevals=Sitzung der Narrhallau teilzunehmen,
iſt das Comite auf viele an es ergangene Wünſche hin mit den
verſchiedenen Bahnverwaltungen wegen Einlage von Extrazügen
nach den Sitzungen in Verbindung getreten. Ob die Schritte des
Comites Erfolg haben, bleibt abzuwarten.
Die hieſigen Volksſchulen werden von 7000 Kindern be=
ſucht
, die in 104 Klaſſen Unterricht erhalten.
4. Vom Rhein, 18. Januar. Auf dem Mühlwerke' ſoberhalb
Bingen) iſt vorgeſtern ein Kohlenſchiff aufgefahren und ge=
unken
.
L. Bodenheim, 18. Januar. Wie auf der vorgeſtrigen General=
Verſammlung conſtatirt wurde, hat der Heſſiſche Bauernverein
bereits in 35 Ortſchaften Lokalvereine gegründet.
Gießen, 18. Januar. Infolge eines Kaminbrandes entzündete
ſich heute vormittag der Dachſtuhl der mit chirurgiſchen Kranken
belegten Barake des akademiſchen Hospitals. Nachdem die
Kranken in einem anderen Saale untergebracht, wurde das Feuer,
noch ehe es arößere Dimenſionen annehmen konnte, gelöſcht.
St. Frankfurt, 18. Januar. Kommenden Samstag abend findet
im großen Saale des Zoologiſchen Gartens das Winter=Feſt des
Neeb'ſchen Männer=Chores ſtatt, welchem ſicherlich der ge=
wohnte
Zuſpruch nicht fehlen wird, da das Programm wiederum
ein ſehr reiches iſt. Das von Herrn Ferd. Schwarz geleitete Concert,
hat ſich der gefl. Mitwirkung von Fräulein Jenny Fiſcher (Sopran)
von unſerer Oper, Fräulein W. Heſſel (Clavier) und des Herrn
Alois Meſſinger (Baryton) vom hieſigen Raff=Conſervatorium zu
erfreuen und wird ſich an das Concert der übliche Ball reihen.
Karlsruhe, 17. Januar. Ueber das Augenleiden der
Großherzogin ſagt der heute ausgegebene Hofbericht: Nach
Ablauf der Zeit, welche für die erneute Augenbehandlung beſtimmt
war, hat Geheimrat Becker eine abermalige Unterſuchung der Augen
Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin vorgenommen. Das
Ergebnis derſelben iſt gottlob ein günſtiges, und konnten erneute
Fortſchritte in der Reſorption der vorhandenen Congeſtivzuſtände
beſtätigt werden. Um dieſe erfreulichen Fortſchritte zur Beſſerung
zu unterſtützen, wurde durch Geheimrat Becker die bisherige ſtrenge
Schonung beider Augen empfohlen und der Gebrauch von Schutz=
gläſern
gegen Blendung durch grelles Licht angeraten.
In Genua wurde unter dem Bühnen=Podium des Theaters
Carlo Felice; eine Bombe gefunden. Die Unterſuchung ergab,
daß dieſelbe mit verdorbenem Exploſivſtoff gefüllt und ſomit un=
ſchädlich
war. Bei der nunmehr vorgenommenen Unterſuchung des
Theaters wurden noch 4 Bomben gefunden, deren Inhalt noch nicht
geprüft worden iſt.
In Rom wurde der Kammerdiener der
Witwe des verſtorbenen Miniſterpräſidenten Depretis feſtgenommen.
Ein vor einigen Tagen verhafteter Raubmörder hatte nämlich be=
kannt
, daß im Einverſtändnis mit dem Kammerdiener die Witwe
Depretis beraubt und ermordet werden ſolle, und dieſe Angaben
beſtätigten ſich.
San Nemo, 18. Januar. Das Wetter iſt etwas wärmer, das
Beſinden des Kronprinzen günſtig, die leichten katarrhaliſchen
Erſcheinungen haben ſich gebeſſert, ſodaß demnächſt wohl wieder
eine Ausfahrt unternommen werden kann.
Loudon, 17. Januar. Der bekannte Schauſpieler Wilſon Barrett
ward heute auf folgende Weiſe ſeine Möbel los. Ein Dieb erfuhr,
daß er im Begriffe ſtand, auszuziehen, erſchien in deſſen Abweſen=
heit
mit einem großen Möbelwagen und packte ſämtliche Möbel
nauf Anordnung W. Barretts' hinein, wobei ihm deſſen Diener
natürlich behilflich waren.

14
London, im Januar. Die jüngeren Mitglieder der König=
lichen
Familie, welche bei der Königin in Osborne waren,
veranſtalteten am Dreikönigstage eine Reihe lebender Bilder, an
deren Aufführung jene ſowohl als mehrere Herren und Damen des
Gefolges teilnahmen. Prinz Heinrich von Battenberg und ſeine
Gemahlin zeichneten ſich beſonders durch die geſchickte Darſtellung
verſchiedener Perſönlichkeiten aus. Prinzeſſin Beatrice als Königin
vom Reich Arabien machte dem weiſen König Salomo (Sir Henry
Ponſonby) ihren hiſtoriſchen Beſuch; Prinz Heinrich erwarb ſich
als Escamillo vielen Ruhm, am meiſten aber wurden Prinz und
Prinzeſſin Heinrich in ihren bezw. Rollen als Königin Eliſabeth
und Sir Walter Raleigh bewundert. Auf Wunſch der Königin
wurde die Darſtellung nach einigen Tagen wiederholt.
New=York, 16. Januar. Die Scheeſtürme, welche jüngſt in
Texas, Minneſota, Dakota, Montana, Nebraska und Kanſas ge=
wütet
haben, ſind die ſchlimmſten ſeit Menſchengedenken geweſen.
Innerhalb 24 Stunden fiel das Thermometer von 740 über Null
auf 282 unter Null E.). Faſt in einer Stunde trat an die Stelle
eines wolkenloſen Himmels Schnee ſo fein wie Mehl, der von dem
brüllenden Sturme mit furchtbarer Geſchwindigkeit fortgetrieben
wurde. Die Stimme des Menſchen war in einer Entfernung von
6 Fuß nicht mehr vernehmlich. Von der Schule zurückkehrende
Kinder kamen im Schnee um, vom Felde kommende Farmer konnten
ihre Häuſer nicht lebend erreichen. Eine Frau, welche aus der
Thür trat, um nach ihrem Manne zu ſehen, ſtarb auf der Haus=
ſchwelle
. Die Mehrzahl der Umgekommenen ſind erſtickt und nicht
erfroren, da es unmöglich war, in dem Schneeſturm zu atmen.
Bis jetzt iſt die Liſte der Toten noch nicht vollſtändig, auf jeden
Fall uind es aber mehr als 100. Der Eiſenbahnverkehr war wäh=
rend
des Sturmes eine zeitlang ſuspendiert.
Aus New=York wird den Münchener N. N. geſchrieben:
Ernſt Poſſart hat ſich in Brooklyn bei New=York nunmehr wieder
mit ſeiner von ihm zweimal geſchiedenen Frau lgeb. Deinet) ver=
heiratet
.

(668
Codes=Arzeige.
Statt beſonderer Anzeige
die Mittheilung, daß heute Nachmittag 3 Uhr unſere
innigſtgeliebte Mutter und Schwiegermutter
Frau Reutuer Wilholmime Vrich,
geb. Bauer,
im 72ſten Lebensjahre an einem Herzſchlage ſanft ver=
ſchieden
iſt.
Darmſtadt, 17. Januar 1888.
Im Namen,
der trauernden Hinterbliebenen.
J. F. Vrich Crinidad),
Hauptmann Kohrer.
Die Beerdigung findet Freitag, den 20. d. Mts., Nach=
mittags
3 Uhr, vom Eliſabethenſtift aus ſtatt.

Codes=Arrzeige.

(669

Verwandten, Freunden und Bekannten hierwit die
traurige Mittheilung, daß es Gott dem Allmächtigen
gefallen hat, unſer geliebtes Töchterchen und Enkelchen
8o phie
im Alter von 7 Jahren 11 Monaten nach kurzen aber
ſchweren Leiden in ein beſſeres Jenſeits zu ſich abzu=
rufen
.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Familie Louis Hein.
Darmſtadt, den 22. Januar 1888.
Die Beerdigung findet Sonntag Nachmittag 3 Uhr ſtatt.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.