23⁄
3)
2
12)
G6)
6
60)
D.
„21)
2sl
12s
256
„86
24
18
34)
32
2)
125)
160
5
Osl
18
1
J.
248)
249)
457
650
814
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allen Poſtämtern Beſtellungen
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pro Quartal incl. Poſtauſichlag.
151. Jaßrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werdenangenommeni n Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſt. Nr. 28.
in Beſſungen von FriedL. Büßer,
Holzſtraße Nr. 12. ſowie auswarw
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Behannsmachungen des Großh. Areisamls. des Großh. Polizeiamts und ſümmlicher Behörden.
Freitag den 6. Januar.
1888.
7L 4.
Darmſtadt, den 4. Januar 1888.
Betreffend: Das Militär=Erſatz=Geſchäft pro 1887, insbeſondere Berichtigung der Stammrollen.
Der Civil=Vorſitzende der Großherzoglichen Erſatz=Commiſſion Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Ich beauftrage Sie, die Stammrollen der Jahrgänge 1887, 1886,. 1885 und 1884 behufs der Berichtigung alsbalb
H. hierher einzuſenden.
v. Graneh.
[123
Darmſtadt, den 4. Januar 1888.
Betreffend: Das Militär=Erſatz=Geſchäft für 1888; hier Einſendung von Auszügen aus den Sterberegiſtern des Jahres 188I.
Der Aul Hüthgeihe hir Gilöherzogliger Enſatposolinhiun Dunld
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Unter Hinweis auf die Beſtimmungen in 8 45 Poſ. 7b und 10 d. E.=O. (Reg.=Bl. von 1875 S. 700), beauftrage ich
Sie, den dort vorgeſchriebenen Auszug, enthaltend die Eintragungen von Todesfällen männlicher Perſonen, welche das 25.
Le=
bensjahr noch nicht vollendet hatten und nicht in Ihrer Gemeinde geboren waren, aufzuſtellen und bis zum 15. Januar
an mich einzuſenden.
v. Granch.
1123
B e k a n n t m a ch u n g.
Auf Grund der 88 11 und 12 des Reichsgeſetzes vom 21. Oktober 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen
der Sozialdemokratie ſind verboten worden:
1) Laut Bekanntmachung der Herzogl. Polizei=Direction zu Braunſchweig vom 12. Dezember 1887 das angeblich in
der Schweizeriſchen Genoſſenſchafts=Buchdruckerei Hottingen-Fürich gedruckte Flugblatt mit der Ueberſchrift: „An die Wähler
des 1., 2. und 3. Braunſchweigiſchen Reichstagswahlkreiſes; und beginnend mit den Worten: „Drei Viertel Jahre ſind
verfloſſen ꝛc.
2) Laut Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 13. Dezember 1887, die fernere Verbreitung der zu New=York
wö=
chentlich erſcheinenden Druckſchrift: „Deutſch=Amerikaniſche Bäckerzeitungs.
3) Laut Bekanntmachung des Regierungs=Präſidenten zu Hildesheim vom 14. Dezember 1887. die nicht periodiſche
Druckſchrift: „ An die Wähler des 11. Hannover'ſchen Reichstagswahlkreiſesr, anfangend: „Drei viertel Jahre ſind verfloſſen,
ſeit der neue Reichstag ſich in Berlin verſammelt hat=, und endigend: „Ter Sozialdemokratie gehört die Zukunft; ſchaart
euch um ihre Fahne. Nur ſie kann Rettung bringenv.
4) Laut Bekanntwachung der Königl. Sächſiſchen Creishauptmannſchaft zu Dresden vom 21. Dezember 1887, die
periodiſche Druckſchriſt: Social Science. Deutſche Extra=Ausgabe. Vol. I. Nr. 18. New=York, November 1887.
5) Laut Bekanntmachung des Stadtraths zu Gotha vom 26. Dezember 1887 das „Weihnachts=Gruß!” Uberſchriebene, mit
den Worten: „Ein Hoch dem arbeitenden Volke, das ſeine Ketten brichtlu ohne Benennung des Verlegers oder Herausgebers
ſchließende Flugblatt, angeblich gedruckt in der Schweizeriſchen Genoſſenſchaftsbuchdruckerei (Hottingen-Zürich).
6) Laut Bekanntmachung des Regierungs=Präſidenten zu Hildesheim vom 28. Dezember 1887, das von der Socialistie
Publishing Society herausgegebene „Gedenkblatt an den 11. November 18871 mit der Ueberſchrift: „Die Opfer des neuen
Freiheitskrieges; - eine Extrabeilage zum „Vorboten.
Darmſtadt, den 4. Januar 1888.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
(124
Georg Fey Ull. von Pfungſtadt wird
Konkursverfahren. heute am 3. Januar 1888. Nachmittags
Ueber das Vermögen des Bäckers 5½ Uhr, das Konkursverfahren eröffnet.
Der Kaufmann Heinrich
Stör=
ger von Darmſtadt wird zum
Konkurs=
verwalter ernannt.
28
Konkursforderungen ſind bis zum
26. Januar 1888 bei dem Gerichte an=
Zumelden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über
die Wahl eines anderen Verwalters,
ſo=
wie über die Beſtellung eines
Gläubiger=
ausſchuſſes und eintretenden Falls über
die in 8 120 der Konkursordnung
be=
zeichneten Gegenſtände - und zur
Prü=
ſung der angemeldeten Forderungen auf
Freitag den 3. Februar 1888,
Nachmittags 3 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte, Termin!
anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur
Kon=
kursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben
oder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig,
ſind, wird aufgegeben, nichts an den
Ge=
meinſchuldner zu verabfolgen oder zu
leiſten, auch die Verpflichtung auferlegt,
von dem Beſitze der Sache und von den
Forderungen, für welche ſie aus der Sache
abgeſonderte Befriedigung in Anſpruch
nehmen, dem Konkursverwalter bis zum
21. Januar 1888 Anzeige zu machen.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Dr. Schneider.
(125
(n dem Konkursverfahren über das
Ver=
moͤgen des Kurzwaarenhändlers
Eduard Böſche zu Darmſtadt iſt zur
Abnahme der Schlußrechnung des
Ver=
walters und zur Erhebung von
Einwen=
dungen gegen das Schlußverzeichniß
Ter=
min auf
Montag, 23. Januar 1888,
Vormittags 10 Uhr,
vor dem Großh. Amtsgericht DarmſtadtI,
Hügelſtraße 3133, Zimmer Nr. 19,
be=
ſtimmt.
Darmſtadt, 26. Dezember 1887.
. Großherzogliches Amtsgericht I.
Beisler.
[126
Bekanntmachung.
Die Verzeichniſſe über die Bau= und
Culturveränderungen liegen
vier Wochen lang
bei der unterzeichneten Stelle zu
Jeder=
manns Einſicht offen.
Darmſtadt, den 3. Januar 1888.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Harres.
1127
Eiren 800 Stück
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werden in dieſer und kommender
Woche von den Jagden der
Darm=
ſtädter Jagdgeſellſchaft an mich
ubgeliefert, welche ich zu billigen
Preiſen verkaufen werde.) g„—4n.
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der Loosnummern 47, 120, 121, 146, 281, 559, 570, 575, 720 und 766,
her=
rührend von der Chriſtbeſcheerung des „Männer-Quartetts Bessungené,
liegen bei Herrn Spenglermeiſter Roth innerhalb 8 Tagen zum Abholen bereit.
Nach dieſer Friſt fallen die liegen bleibenden Gewinne dem Verein als Eigenthum zu.
[134
Der Vorstand.
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Kieler Bückinge und Sprotten.
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[147
Carlsſtraße 24.
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drei Einlegſchweine zu verkaufen.
ieburgerſtraße v6.
[132
Ein junger Hund
Forterrier) ſofort zu verkaufen.
Näh.
Frankfurterſtraße 40.
[133
13) Eliſabethenſtr. 40 im 1. Stock
(Neubau) ein großes, eleg. möbl. Zimmer
ſofort zu vermiethen.
136) Ein reinlich. Frauenzimmer,
ſucht Laufdienſt Pankratiusſtraße 9.
145) Ein tüchtiges Mädchen, welches
nahezu fünf Jahre auf einer Stelle war,
einen Haushalt richtig verſteht, ſ. Stelle,
am liebſten als Mädcher allein.
Näheres Expedition.
M
M
137) Eine perfekte Herrſchaftsköchin
per ſofort geſucht. Frank's
Stehen=
büreau Beſſunger Carlsſtraße 48.
146) Geſucht ein Mädchen für
Haus=
ſ arbeit des Morgens 2 Stunden.
Wo? ſagt die Expedition.
138) Ein braves, ſauberes Mädchen,
in einen kleinen Haushalt geſucht.
Heinrichſtraße 25.
139) Verſchiedene ſolide Arbeiter
mit der
Rochherdiabriallon
durch längere Praxis durchaus vertraut,
werden von einer ausländiſchen Fabrik
geſucht.
Offerten unter fl. 6728 an Rudolf
Moſſe in München.
Lammorſäger
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iſt angekommen, um radical: Ratten,
Müuſe, Schwaben, Wanzen ꝛc. unter
Garantie zu vertilgen. — Anmeldungen
nimmt die Exped. d. Bl. entgegen. (19
Pringende Bitte!
Ein durch Krankheit in große Noth
gerathener tüchtiger Kaufmann bittet
edle Menſchenfreunde um irgendwelche
Beſchäftigung. Gefl. Adreſſen unt. R. 150
[140
an die Exped. d. Bl. erbeten.
AGlGUuGl U.
Eine beſtrenommirte Münchner
Groß=
brauerei ſucht am hieſigen Platz ein
bedeutenderes Reſtaurant als Kunden.
Gefl. Offerten erbeten unter S. Nr. 1
an Haasenstein & Vogler,
(63
München.
Freunde des Eissports
mache ich auf die große Eisbahn auf=
Achtungsvoll
merkſam.
B. Riedmatter
in Traiſa. (141
Das 5chuhſett Marſte Büſſekhaut verbindet
die Vorzüge guter Vaſeline mit denen der
beſten animaliſchen und vegetabiliſchen
Leder=
fette, hat ſich ſeit Jahren als ein vorzügliches
Lederconſervirmittel bewährt, paralhſiert die
Wirkungen ſäurehaltiger Wichſe, macht und
erhält die Stiefel waſſerdicht, weich,
dauer=
haft und tief ſchwarz. verhindert das
Ein=
ſchrumpfen des naß gewordenen Leders und
ermöglicht tägliches Glanzwichſen der Stiefel,
ſelbſt bei naſſer Witterung. Dieſes Schuhfett
(man achte auf die geſetzlich geſchützte Marke
„Büffelhauts) ſollte in jeder Familie
regel=
mäßig angewendet werden; die kleine Auslage
25 reſp. 50 Pfennig per Büchſe - macht
[142
ſich in jeder Hinſicht gut bezahlt.
Haupt=Depst bei Carl Watzinger,
Wilhelminenſtraße 11.
143) Glänzende Reſuttate erziekt bei
Athem=
noth, Bruſtbeſkemmung, Aſthma,
Cuftbe-
ſchwerden. Hören wir in dieſem Falle
frem=
des Urtheil, das uns von einem Patienten
kürzlich zuging: Hochgeehrter Herrl Von
meinen Bekannten wurde ich veranlaßt, gegen
meine ſo läſivon Athmungsbeſchwerden, die
in kürzeſter Friſt ſo rühmlichſt bekannt
ge=
wordenen Sodener Mineral=Paſtillen
anzuwen=
den. Dieſem Rath bin ich gefolgt, und kann
Ihnen hiermit die erfreuliche Mittheilung
machen, daß ich nach dem Gebrauch derſelben
von meinen Athmungsbeſchwerden völlig
be=
freit worden bin. Ich kann nicht umhin,
allen an dieſer quälenden Krankheit
Leiden=
den die Sodener Minal=Paſtillen aufs beſte zu
empfehlen und zeichne mit vorzüglicher
Hoch=
achtung Marie Kauß, Wwe., Bornheim.
In allen Apotheken ſind dieſe trefflichen
Pa=
ſtillen 85 Pfg. pro Schachtel zu haben.
30
Nr. 4
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bewährt, ebenſo ſind Loeflunds Malz=Extrakt=Bonbons als Huſtenbonbons ſehr beliebt. Das Malz=Extrakt mit Eiſen
wird bei Bleichſucht und Blutarmuth, das mit Kalk bei engliſcher Krankheit, das Malz=Extrakt mit Leberthran für
ſchwächliche Kinder empfohlen, die es gerne nehmen. - In allen Apotheken, wobei ausdrücklich zu verlangen: von Ed.
Loeflund in Stuttgart.
[10567
Für die Weihnachtsbeſcheerung der Kleinkinderſchule
zu Beſſungen
ſind von folgenden Perſonen Gaben eingegangen:
Ihre Großh. Hoheit die Prinzeſſin Irene von Heſſen. Herr Oberſt Anſchütz. Frau
Expeditor Bauer. Frau Baumgarten. Frau Buchdrucker Bender. Frau Rentner Beyer.
Frl. Böger. Frau Maſchinendirektor Brandt. Herr Bäckermeiſter Caſtritius. Frl.
Dan=
nenberger. Frau Geheimerath Decker. Frau Kreisrath Dieffenbach. Frl. von Diemar. Frau
Gaſtwirth Enes. Frl. Kath. Eckſtein. Die engliſche Gemeinde. Der engliſche
Näh=
berein. Frl. Eppenetter. Frl. Gertrude und Gretchen Erdmann. Frau Juſtizrath
Fauſt=
mann. Frau Dr. Fehr. Frl. Fehr. Frl. A. Frey. Herr A. Geiger. Frl. Betty Gerch.
Frau Garteninſpektor Geher. Frl. Glaſer. Frau Pfarrer Göhrs. Frau Präſident
Gold=
mann, Exc. Frau von Grävenitz. Frau Oberſt von Krane. Frl. von Grolman. Herr
Geh. Staatsrath Hallwachs, Herr Geh. Oberſteuerrath Hallwachs. Frau Kaufmann Heil.
Frau Luiſe von Heſſert. Frau Rentner Heyl. Frau Hofbäcker Hindel. Herr Rentner
Hofmann. Frl. Marie Hoffmann. Frau Major van der Hoop. Frau Metzgermeiſter
Hornung. Frl. Hüffel. Frau Bäckermeiſter Jacoby. Frau Schreinermeiſter Friedr. Jacoby.
Frau Dr. Jaup. Herr Kaufmann Kalbfuß. Frau Oberconſiſtorialrath Dr. Köhler. Frau
General von Krane. Frl. Johanna Krautß. Frl. Kullmann. Herr Apotheker Lauer. Herr
Lettermann. Frau Lind. Frl. Lipp. Frau Präſident Machenhauer. Frau F. Mayer.
Frau Wilh. Metzger. Frl. Mootz. Frau Ingenieur Nau. Frl. C. Neidhardt. Herr Kauf.
mann Nick. Frau Niebergall. Frau Profeſſor Noack. Frl. Noack. Herr Handelsgärtner
Heinrich Noack. Herr Kaufmann Pettmann. Frau Dr. Pöhn. Herr Kaufmann Preuß.
Frau Oberſt Radeliffe. Frau Reichenbach. Frau Dr. Reitz. Frau Rentner Ritſert. Frau
Fabrikant Rohde. Frau Pfarrer Römheld. Frau Rozee. Frau Rentner Scharff. Frl.
Schenk. Herr Kaufmann Schloſſer. Herr Kaufmann Schmidt. Herr Kaufmann
Schor=
lemer. Frau Rentner Schreger. Frau Rentner Schwab. Herr Schuhmachermeiſter
Schweinsberger. Frau Seeger Frau Majer Scriba. Herren Kaufmann Stade und Beer.
Frau Stau. Frau Streb. Frau Stromberger. Frau Bergrath Tecklenburg. Frau Uhrhan.
Frl. M. Vogel. Frau Oberſteuerrath Walz. Herr Käufmann Weinmann. Frau Geh.
Hofgerichtsrath Weis. Frau Hauptmann Wendorff. Frau Rentner Werner. Mrz. Ph.
Weſt. Frau Bäckermeiſter Weyrauch. Frau Dr. Wolf. Frau Johanna Wolfskehl. Frau
Rentner Wrede. Frau Marie Zöppritz. Allen, auch den ungenannten Gebern,
herz=
lichen Dank.
144) Eine junge Frau, welche den
ganzen Tag frei hat, ſucht Arbeit oder
Laufdienſt. F. Katzenbach, Alexanderſtr. 15.
Crx.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 6. Januar.
12. Vorſtellung i. d. 5. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Zum erſten Male wiederholt:
Lydia.
Plauderei in 1Akt von Otto Franz Genſichen.
Lydia
Frl. Cramer.
Horaz
Herr Edward.
Calais
Herr Hacker.
Ein Sclave
Herr Wagner,
Hierauf - zum erſten Male wiederholt.
Der zündende Funke.
Luſtſpiel in 1 Akt von Eduard Pailleron.
Raoul von Geran
Herr Hacker.
Leonie von Renat.
Frl. Ethel.
Antoinette
Frau Kläger.
Zum Schluß:
Die Guſtel von Blaſewitz.
Dramatiſirte Anekdote in 1Akt von Schleſinger.
Friedrich Schiller
Herr Häcker.
Guſtel, Kellnerin im Dorfe
Blaſewitz bei Dresden Frau Kläger.
Veter, ein Dragouer.
Herr Sachs.
Ein Gaſt,
Herr Müller.
Burſche. Gäſte.
Anfang 1 Uhr. Ende nach 9 Uhr.
Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
(vom 29. Dezember 1887 bis 4. Januar 1888).
Geborene: Am 24. Dezember: Dem Schreiner Friedrich Rück,
S. Ludwig. Am 25.: Ein unehelicher S. Wilhelm. Am 29.. Dem
Schuhmacher Heinrich Löſch, T. Anna Maria. Am 31.: Dem
Weiß=
binder Johann Auguſtin Heinrich, S. Johann Auguſt. Am 1. Jan.:
Dem Schuhmacher Leonhard Müller, L. Anna Maria Franziska.
Am 2. Dem Knopfdreher Ludwig Roth. T. Eliſabethe.
Eheſchrietzungen: Am 29. Dezember: Der Bäcker Peter Müller
von Ober=Ramſtadt, mit Helene Caſtritius, T. des Bäckermeiſters
Georg Caſtritius dahier.
Geſtorbene: Am 29. Dezember: Die Eva Linck, ledig, 58 J.
10 M. Am 1. Januar: Der Premierlieutenant a. D. Rudolf
Wolf=
gang Baltz, 36 J. 9 M. 9 T. Am 2.. Der Großh. Landgerichts=
Actuar i. P. Johannes Schäfer, 84 J. 4 M. alt.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer empfing am 4. den Prinzen
Georg von Oldenburg, welcher ſich als dienſtthuender
Premierlieu=
tenant des erſten Gardedragonerregiments meldete und arbeitete
darauf mit Wilmowsk. Die Kaiſerin empfing nachmittags die
Ge=
mahlinnen der Botſchafter.
Der „Reichsanzeiger; warnt vor dem neuerdings von
nieder=
ländiſchen Firmen betriebenen Promeſſenhandel und Verkauf von
Los=Anteilſcheinen, weil die niederländiſchen Behörden bei
Nicht=
zuſendung des verſprochenen Wertpapieres jedes ſtrafrechtliche
Ein=
ſchreiten gegen die Losverkäufer ablehnen und den Geſchädigten auf
den koſtſpieligen und meiſt ausſichtsloſen Civilweg verweiſen.
Der Geſetzentwurf über die Alters= und Invalidenverſicherung
wird vorausſichtlich nicht vor Ende d. M. an den Bundesrat
ge=
langen.
Geſterreich=Angarn. Der Präſident des ungariſchen Oberhauſes,
Baron Paul Sennhey, iſt am 3. abends in Peſt geſtorben. Zur
Beteiligung an der Leichenbeſtattung ſind beide Häuſer des
Parla=
ments einberufen worden.
Gegenüber der Behauptung der „Nowoje Wremjar, daß man
in Wien die Abſicht gehabt habe, mit Petersburg ſeparat zu
ver=
handeln, daß man aber in Petersburg durchaus nicht vor Begierde
brenne, dieſen Gedanken zu verwirklichen, bemerkt das „
Fremden=
blatt;, daß dieſe Behauptung vollkommen grundlos ſei, und daß es
ſich hier wieder einmal um einen fruchtloſen Verſuch handle,
Miß=
trauen zwiſchen Oeſterreich=Ungarn und Deutſchland zu ſäen.
Verſchiedene Wiener Zeitungen machen die Mitteilung, der von
Petersburg zurückgekehrte ruſſiſche Militär=Attache, Oberſt Zujew,
habe vom Haren den Auftrag dem Kaiſer über die militäriſchen
Maßregeln Rußlands friedliche Erläuterungen zu geben. Die
Stimmung iſt im allgemeinen weit hoffnungsvoller.
Bei einer nochmaligen Beſprechung der Neujahrsrede des
unga=
riſchen Miniſterpräſidenten Tisza ſagt das „Fremdenblatt-: „Eine
unmittelbare Gefahr, aus beſonderer Urſäche hervorgegangen, ſei
nicht vorhanden. Was Tisza von Ungarn geſagt, gelte von der
ge=
ſamten Monarchie. Dieſelbe werde nie einen Krieg provocieren. in
einem aufgenötigten Kriege aber mannhaft ihren Platz ausfüllen.
Gegenwärtig könne man nichts Anderes thun, als die Symptome
der Ereigniſſe verfolgen und die Erfüllung der friedlichen Wünſche
hoffen.
Die deutſch=böhmiſchen Abgeordneten verſammeln ſich am 5. in
Prag aus Anlaß der Eröffnung des neuen deutſchen Theaters.
Wie aus Lemberg gemeldet wird, graſſieren unter den an der
galiziſchen Grenze dislocerten ruſſiſchen Truppen der Typhus und
die Ruhr. Es wird von Hunderten von Todesfällen berichtet. Die
Kranken ſind notdürftig in Baracken untergebracht, der
Sanitäts=
dienſt iſt ſchlecht organiſiert.
Franſtreich. Im Miniſterrate am 3. d. wurde das Budget für
1888 beraten.
Sicherem Vernehmen nach übernimmt Kontreadmiral Gervais
an Stelle des zurücktretenden de Mahi das Marineminiſterium.
Am 5. finden in 31 Departements Senatorenwahlen ſtatt; 82
Senatorenſitze ſind erledigt.
Itaſien. Bei dem Empfange der Vertreter der italieniſchen
Diöceſe am 3 erklärte der Papſt, die römiſche Frage ſei keine innere,
ſondern eine internationale, univerſelle, ſpielte auf die ihm bereitete
Schwierigkeiten in Ausübung der päpſtlichen Funktionen an, und
erklärte, er werde ſich niemals jemand unterwerfen. Er hoffe, daß
das bei dem Jubelfeſte in der ganzen Welt bemerkte Erwachen der
Katholiken in erhöhtem Maße zum Triumphe der Kirche und des
Papſttums beitragen werde.
Spanien. Wie verlautet, wird der Finanzminiſter eine
Ipro=
centige Steuer von den Coupons der Staatsſchuld beantragen; doch
ſoll dieſe Steuer auf die auswärtige Schuld nicht anwendbar ſein.
Rußland. Die ,Nowoie Wremjar vom 4. gibt der Erwartung
Ausdruck, daß nach der Erzielung einer vollſtändigen Solidarität
Kr.
zwiſchen Rußland und Deutſchland betreffs Bulgarien nicht mehr
zu befürchten ſei, daß Deutſchland nicht bemüht ſein werde, eine
direkte und kategoriſche Erklärung Oeſterreichs über die bulgariſche
Frage zu erlangen. Die Abdankung des Coburgers, meinen andere
ruſſiſche Blätter, ſei wertlos, wenn nicht die Beweiſe dazuträten,
daß die Mächte gewillt ſeien, die internationalen Verträge poſitiv
auszuführen.
Der chineſiſche Geſandte Hung=Suen iſt am 3. in Petersburg
eingetroffen, um dem Kaiſer ſein Beglaubigungsſchreiben zu
über=
reichen.
Herbien. Die hervorragenden Verſönlichkeiten des neuen
Mini=
ſteriums, Gruitſch und Fraſſanovitſch, werden als Bürgen für die
Herſtellung geregelter innerer Verhältniſſe und für die Erhaltung
guter äußerer Beziehungen betrachtet.
Türſtei. Die jüngſten Meldungen, welche die Pforte aus Odeſſa
erhalten bat, berichten von der Einſchiffung von 18000 Rekruten
nach dem Kaukaſus; die Ankunft weiterer Truppenmengen in Odeſſa
wird zu gleicher Zeit dementiert.
Vereinigte 3taaten. Die „Staatszeitung von Illinois= ſagt:
Es ſind in allervorderſter Reihe die in Deutſchland geborenen
Bürger der Vereinigten Staaten, welchen es obliegt, ihren
ameri=
kaniſchen Mitbürgern die Mittel anzugeben, wie ſie ſich gegen die
deutſche Reblaus, d. h. gegen den „Anarchismus=, ſchützen können.
Denn darüber kann man ſich doch nicht täuſchen, daß 99 von 100
anarchiſtiſchen Hetzern, Verſchwörern, Mordern und ſolchen, die das
ſein möchten, aus Deutſchland ſtammen. Und ebenſo wenig darüber,
daß dieſe Schurken die ſchlimmſten Feinde aller in guter Treue und
in Ehren zu Bürgern des Landes gewordenen Deutſchen ſind. Denn
ſie ſind es, die durch ihr gemeinſchädliches Gebahren Haß, Groll,
Widerwillen gegen alle aus Deutſchland Eingewanderten erzeugen."
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. Januar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog, Se. Königl. Hoheit der
Erbgroßherzog, Ihre Großh. Hoheit die Prinzeſſin Irene, J. J.
Gr. Gr. H.H. die Prinzen Heinrich und Alexander, Se. Hoheit der
Fürſt Alexander, Prinz von Battenberg, und Se. Durchl. der Prinz
Franz Joſeph von Battenberg beehrten den Thé dansant, welchen
Se. Excellenz Generallieutenant v. Weſterweller Mittwoch abend in
der „Vereinigten Geſellſchaft; veranſtaltet hatte, mit ihrem Beſuch.
Auch Se. Durchl. der Fürſt zu Pſenburg=Birſtein war anweſend. D. Z.
Zur Teilnahme an der geſtrigen Hofjagd, welche im
Kranich=
ſteiner Wildpark auf Sauen ſtattfand, ſind J. J. D. D. die Fürſten
zu 9ſeuburg=Büdingen, Solms=Lich und 9ſenburg=Birſtein hier
ein=
getroffen.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 1 enthält: 1) Verordnung
zur Ausführung des Reichsgeſetzes vom 11. Juli 1887 betreffend
die Unfall=Verſicherung der bei Bauten beſchäftigten Perſonen.
2 Bekanntmachung, die Erhebung von Reichsſtempelabgaben
be=
treffend.
Geſtern Vormittag hat der Kreistag im Rathausſale eine
öffentliche Sitzung abgehalten, auf deren Tagesordnung als erſter
Beratungsgegenſtand die Vereinigung Beſſungens mit Darmſtadt
ſtand. Nach den einleitenden Worten des Vorſitzenden Herrn
Regie=
rungsrat Dr. Zeller iſt die diesmalige frühzeitige Berufung des
Kreistags mit Rückſicht auf den Beſchluß der beiderſeitigen Gemeinde=
Vertretungen, welcher die Vereinigung zum 1. April d. J. ausſpricht,
notwendig geworden, da den beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen
gemäß der Kreistag gutächtlich über die Angelegenheit ſich zu äußern
habe, bevor die Regierung den Landſtänden einen bezüglichen
Geſetzentwurf unterbreiten könne. Nachdem die Herren Rentner
Diefenbach und Bürgermeiſter Schiemer von Pfungſtadt
zu Vertrauensperſonen erwählt waren, gab Herr Dr. Zeller
einen Ueberblick über den ſeitherigen Verlauf der vorliegenden
Frage und über die Gründe bezw. die Vorteile der Vereinigung
für beide Gemeinden und empfahl die Annahme des unterm 28.
Dezember v. J. gefaßten Beſchluſſes des Kreisausſchuſſes, inhaltlich
deſſen die Vereinigung der Staatsregierung zur Genehmigung
em=
pfohlen wird.
Das Geſetz über die Unterbringung verwahrloſter
Kin=
der und jugendlicher Uebelthäter ſieht vor, daß die Hälfte
der Koſten für Unterbringung ſolcher Kinder, welche in Folge
richterlicher und von der Verwaltungsbehörde beſtätigter
Erkenntniſſe in Anſtalten unterzubringen ſind, von der
Kreis=
kaſſe anſtatt von der Gemeinde getragen werden können. Auf
Grund dieſer Geſetzesbeſtimmung ſchlägt der Kreisausſchuß
nun=
mehr die Koſtenübernahme vom 1. Januar 1888 auf den Kreis vor,
welche einſtimmig beſchloſſen wurde, nachdem der Vorſitzende und
Herr Oberbürgermeiſter Ohly unter eingehender Darlegung der
Verhältniſſe und unter Hinweis auf ähnliche Beſchlüſſe bezüglich
der Fürſorge für bildungsfähige, aber unbemittelte Jdioten und
unbemittelte Geiſteskranken warm befürwortet hatten.
In Folge der Steigerung der Zahl der Kreiseingeſeſſenen
auf 84020 Seelen war ein 8. Mitglied durch den Kreistag zum
Provinzialtag zu ernennen. Die Wahl fiel auf Bürgermeiſter
Nummerich zu Eſchollbrücken.-Der Unterhaltungsvoranſchlag
4
31
der 19 vorhaudenen Kreisſtraßenſtrecken für das Jahr 188889
be=
läuft ſich auf 28000 M. 50 Pf. (ca. 3000 M. mehr als im
Vor=
jahre). Er wurde nicht beanſtandet, von den Herren Lehr und
Müller jedoch eine beſſere Inſtandſetzung des neuhergeſtellten
Pflaſters auf der Straßenſtrecke Darmſtadt-Meſſel zunächſt des
Karlshofes angeregt, da dort zur Winterszeit, beſonders bei hohem
Schnee in Folge des zu hoch angelegten Trottoirs, mehrfache
Un=
glücksfälle vorgekommen ſeien. Die Angelegenheit ſoll im
Kreis=
ausſchuß des Näheren erwogen werden und eventuell entſprechende
Aenderung in Vorſchlag gebracht werden.
Oberjägermeiſter von Werner rügte den ſchlechten Zuſtand der
Straßenſtrecke Ober=Ramſtadt=Tannenbaum, die erſt kürzlich
fertig=
geſtellt, bereits eine erſchreckliche Beſchaffenheit zeige, und fragt an,
ob es nicht gemäß den beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen
ange=
zeigt erſcheine, die dortigen Steinbruchbeſitzer zu den Koſten der
Unterhaltung genannter Straßenſtrecke heranzuziehen. Hierzu äußerte
Herr von Wedekind juriſtiſche Bedenken und bemerkte der Vorſitzende,
daß dieſe Frage wohl dadurch nicht praktiſch werden könne, da
vor=
ausſichtlich in Kürze die Konzeſſion für eine Rollbahn erteilt
wer=
den würde. - Herr Diefenbach hatte die Ausführung der
Straßen=
ſtrecke vom hieſigen Friedhof bis zum Böllenfallthor bemängelt,
gab ſich indeß in Folge der Erklärungen des Kreistechnikers Schreiner
zufrieden.
0 Der den Stadtverordneten vorgelegte Entwurf einer
Octroi=
ordnung, welcher an Stelle des veralteten Regulativs vom 24. Auguſt
1832 treten ſoll, führt die derzeit beſtehenden 13 Erhebſtellen
für Octroi namentlich auf, mit dem Bemerken, daß dieſelben je nach
Bedürfnis zu vermehren oder zu verändern wären. Da uns indeſſen
nur noch drei Monate von der Vereinigung mit Beſſungen trennen,
ſo werden vorausſichtlich noch im Laufe der definitiven Feſtſtellung
dieſes Entwurfes die durch Einziehung Beſſungens in die
Octroi=
linie erfolgenden Aenderungen gewahrt werden. Dem Vernehmen
nach ſoll nur die eine Hebeſtelle in der Karlsſtraße in Wegfall
kommen, die derzeitige Hebeſtelle in der Heidelbergerſtraße wird
wegen der Zufuhren von Eſchollbrücken u. ſ. w., ſowie von der
Main=Neckar=Bahn bleiben müſſen, während die Hebeſtelle an der
Nieder=Ramſtädterſtraße zunächſt wohl auch nach der Vereinigung
noch genügen wird, da der Eingang in den Heerdweg durch einen
Poſten bewacht werden kann. Neue Hebſtellen müſſen vorerſt
wohl zwei errichtet werden, nämlich die eine in der
Heidelberger=
ſtraße, am Südende nach Eberſtadt zu, und die andere am Südende
der Beſſunger Ludwigsſtraße nach der Ludwigshöhe zu, vielleicht
auch noch eine dritte an der Klappacherſtraße. Dieſe Einrichtungen
müſſen am 1. April getroffen ſein, da ſelbſtverſtändlich der richtige
Eingang der Octroiabgaben vom Tag der Vereinigung ab geſichert
werden muß.
Beim hieſigen Standesamt haben im Jahre 1887 an
Ver=
ſonenſtandsbeurkundungen ſtattgefunden: 329 Eheſchließungen,
1018 Geburten, 1010 Sterbefällefgegen in 1886. 300 Eheſchlietzungen,
1032 Geburten, 926 Sterbefälle. Hiernach hat die Zahl der
Ehe=
ſchließungen und der Sterbefälle zu=, die der Geburten aber etwas
abgenommen. Die Sterblichkeitsziffer für das ganze Jahr 1887
beträgt, unter Zugrundlegung der Einwohnerzahl nach der
Volks=
zählung von 1885 l43149) 234%⁄o, kann alſo auch für das
ab=
gelaufene Jahr als eine recht günſtige bezeichnet werden.
In der Monatsverſammlung des Gartenbauvereins am
Mitt=
woch begrüßte zunächſt der Vorſitzende, Herr Rentner Müller, die
Anweſenden mit einem Glückwunſch für das neue Jahr und ſtattete
zugleich Allen, die ſich um die Intereſſen des Vereins bemüht, den
Dank des Vorſtandes ab. Der bisherige Vorſtand bleibt auch für
das neue Vereinsjahr in ſeinem alten Beſtande. Nach Verkündigung
der Zu= und Abmeldungen für den Verein trug der Sekretär das
neue Vereinsbudget vor; dasſelbe zeigt gegen das bisherige keine
weſentlichen Veränderungen. Nachdem der Vorſitzende noch die
neuen Einläufe und aus der Broſchüre des Hrn. Prof. Wagner
über Düngung den weſentlichſten Inhalt mitgeteilt, - wozu Herr
Geh. Oberdomänenrat Schenk bemerkte, daß er zur Zeit ſelbſt
Verſuche über die Wirkung künſtlichen und natürlichen Düngers
mache, über deren Reſultate er im nächſten Jahre referieren
werde-
wurde mit der üblichen Verloſung die nur kurze Zeit dauernde
Ver=
ſammlung geſchloſſen.
— Die letzte Witterungsperiode hat uns wieder lebhaft an den
Mangel an Schutzvorrichtungen an den Dächern gegen den Schnee
er=
innert. Es haben Lawinenſtürze ſtattgefunden, die einen Menſchen
hätten erſchlagen können und iſt nur zu verwundern, daß
nennens=
werte Unglücksfälle nicht gemeldet wurden. Uebrigens ſollen
Ver=
handlungen wegen Erlaß eines Polizeiſtatuts zur Regelung dieſes
Gegenſtandes ſchon ſtattgefunden haben.
Im Dezember v. 33. haben dahier 63 Todesfülle
ſtatt=
gefunden, was eine Sterblichkeitsziffer von 175 %lg auf den
Jahres=
durchſchnitt ergiebt; dieſe Ziffer iſt genau dieſelbe, wie im Dezember
1886. — Von den Verſtorbenen hatten 2 das 80., 12 das 70. und
5 das 60. Lebensjahr zurückgelegt. An Sterbfällen von Kindern
unter einem Jahr ſind 9 zu verzeichnen.
Am Donnerstag, den 29. Dezember 1887. ſand die Geucral=
Verſammlung des deutſchen Schulvereins ſtatt. Aus der
Rechnungs=
ablage ergab ſich, daß im Jahre 1887 von 182 Mitgliedern M. 546
32
Nr.
Beiträge geleiſtet worden waren, und daß ſich die Verwaltungskoſten
auf M. 1953 beliefen. Es wurde beſchloſſen M. 550 an die Kaſſe
des Allgemeinen deutſchen Schulvereins einzuſenden. Der ſeitherige
Vorſtand, beſtehend aus dem Vorſitzenden: Herrn Dr. v. Wedekind,
deſſen Stellvertreter: Herrn Oberconſiſtorialrat Buchner, dem Rechner:
Herrn Kaufmann W. Langenbach und dem Schriftführer: Herrn
Rektor Schweisaut, wurde fur 1888 wiedergewählt. Außer den
oben erwähnten Mitgliederbeiträgen wurden M. 75 einmalige
Bei=
träge, welche den Satzungen zufolge zur Vermögensbildung dienen,
nach Berlin geſendet. An den Mitgliederbeiträgen ſind Bensheim
mit M. 57 Pfungſtadt mit M. 19, Wimpfen mit M. 17, andere
Orte des Großherzogtums Heſſen mit geringeren Beträgen beteiligt.
Heute abend 8 Uhr findet im Lokalgewerbverein ein Vortrag
des Herrn Dr. W. Sonne ,über die Haltbarmachung von
Nahrungs=
mitteln' ſtatt, auf welchen wir hiermit aufmerkſam machen.
Der diesjährige Kurſus der Fachſchule der Barbier= und
Friſeur=Innung hierſelbſt beginnt Montag den 9. Januar.
Die künſtliche Eisbahn iſt wieder eröffnet.
L. Beſſungen, 5 Januar. Geſtern nachmittag um 5 Uhr fand
im Rathausſaale dahier eine Chriſtbeſcheerung für arme
Kinder ſtatt, welche vorzugsweiſe aus dem Erlös von
Cigarren=
abſchnitten und dem Ergebnis der zu dieſen Zwecken in Wirtſchaften
aufgeſtellten Sammelbüchſen ermöglicht wurde. Dieſe Beſcheerungen,
welche ſeit etwa 5 Jahren regelmäßig ſtattfinden, ſind ſpeziell
unſerem Herrn Bürgermeiſter zu danken. Leider war derſelbe durch
plötzlich eingetretenes Unwohlſein verhindert, die zur Feier
Erſchie=
nenen willkommen zu heißen, was in ſeinem Namen durch Sekretär
Duball geſchah. Herr Pfarrer Römheld hielt darauf eine längere
Anſprache an die Kinder und ſchloß ſeine zu Herzen gehende Rede
mit einem Gebet. Die Kinder ſangen einen Vers des Liedes: „Wie
groß iſt des Allmächtigen Güte”
worauf alsdann ein kleines
Mädchen, Marie Lind, zwei Gedichte: „Des armen Kindes
Weih=
nachtsfeſt; und „zum Chriſtfeſt' in recht ſchöner Weiſe vortrug.
Es kand nunmehr die Verteilung der Gaben ſtatt; beſchenkt wurden
19 Mädchen und 13 Knaben, die erſteren erhielten Zeug zu Röcken,
Hemden, Schürzen, Taſchentücher, Wolle; die letzteren jeder 2
Hem=
den, Unterhoſen, Taſchen= und Halstücher. Außerdem erhielten
ſämtliche Kinder Lebkuchen und Anisgebackenes. Die Firma Schacke
u. Co. hatte noch 5 Paar Stiefelchen zur Verteilung gegeben,
ebenſo Frl. Leißler verſchiedene Gegenſtände. — Nach der
Vertei=
lung wurde von den Kindern noch das Lied: „2 du fröhliche, o du
ſelige Weihnachtszeit' geſungen und hiermit die Beſcheerung
ge=
ſchloſſen.
Worms. 5. Januar. In der Stadt Worms wird bekanntlich
ein nationales Volks=Theater und Feſthaus errichtet. Das
Unter=
nehmen ſteht unter dem Protektorate Sr. Königl. Hoheit des
Großherzogs. Die erſten Kreiſe der Stadt haben bereits
große Summen für den Zweck geſpendet. Mit dem Zweck
iſt auch eine Lotterie verbunden, beſtehend aus 75000 Loſen
2 M. Dieſelbe iſt außer im Großherzogtum Heſſen, auch in der
preußiſchen Provinz Heſſen und im ganzen Königreiche Bayern laut
Miniſterialerlaß erlaubt. Die alleinige Generalagentur dieſer
Lok=
terie wurde dem Bank= und Lotteriegeſchäft von Ludwig Müller
u. Co. in Nürnberg mit Zweigniederlaſſungen in Hamburg und
München übertragen. Die Loſe gelangen Mitte Januar zur
Aus=
gabe.
4 Mainz, 4. Januar. Eine erſchütternde Scene ereignete
ſich geſtern in dem Sitzungsſal der Zivilkammer des hieſigen
Land=
gerichts. Bei der Verhandlung einer Eheſcheidungsklage die eine
noch ſehr junge Frau gegen ihren Mann eingeleitet hat, ſollte
eben mit der Vernehmung der Klägerin begonnen werden, als die
Frau laute Zeichen des Irrſinnes ausſtieß und unter ärztlicher
Begleitung in das Rochusſpital verbracht werden mußte.
Durch Ueberfahren der Geleiſe ſtießen heute früh unfern der
Station Mettenheim - Strecke Mainz-Worms - zwei
Güter=
züge zuſammen. Eine Anzahl Wagen entgleiſten und wurden
ſolche mehr oder minder ſtark zertrümmert. Von dem Zugperſonal
iſt glücklicher Weiſe Niemand beſchädigt.
Erfurt, 3. Januar. Geſtern brannte ein großer Teil der
weltbekannten Kunſt= und Handelsgärtnerei von J. C. Schmidt
nieder.
Rothenburg o. T., 3. Januar. Herrn Privatier Weißbeker
da=
hier, dem unermüdlichen Forſcher über Rothenburgs Vergangenheit,
iſt es gelungen, geſtützt auf Urkunden des ſtädtiſchen Archivs, das
Grabmal des Altbürgermeiſters Nuſch, deſſen gewaltiges
Trinkertalent im hiſtoriſchen Feſtſpiel dargeſtellt wird, im hieſigen
Kirchhofe zu entdecken. Daſſelbe ſoll zu dem 300jährigen
Geburts=
tage des Nuſch mit einem würdigen, von der St. Jacobsſtiftung,
der Stadtkaſſe und dem Feſtſpielcomite beſchaffenen Grabdenkmä
geziert werden.
Oldenburg, 3. Januar. Geſtern erlitt, der „Oldenb. 8ta.”
zu=
folge, der Erbgroßherzog von Oldenburg einen Unfall. Er
wurde in der Dragonerkaſerne von einem Pferde auf den Fuß ge= Fr eitug, 6. Januar: Verſammlung des Lokalgewerbvereins Darmſtad
treten und nicht unbedeutend verletzt.
Hirſchberg i. Schl., 3. Januar. Längs der Strecke Hirſchberg= Montag, 9. Januar: Generalverſammlung des Steinkohlenbezugs=
Königszelt herrſchen anhaltende Schneewehen, infolge deren be=
deutende Verkehrsſtörungen eingetreten ſind. In der Richtung
Halbſtadt=Sorgau ſperrten große Schneemaſſen den Verkehr zwiſchen
Conradsthal und Salzbrunn. Auf der Strecke Görlitz=Dresden hält
die Verkehrsſtockung gleichfalls noch an.
Dresden, 4. Januar. Der älteſte Sohn des Prinzen Georg,
Prinz Friedrich Auguſt, iſt an den Maſern erkrankt.
Auf dem größten Teile der durch die Schneeverwehungen
ge=
ſperrten Eiſenbahnlinien iſt der Verkehr heute wieder aufgenömmen
worden. Die Linie Bautzen=Görlitz iſt noch geſperrt.
Amſterdam, 4. Januar. Nach Zeitunasmeldungen über das
Eiſenbahnunglück Meppel=Zwolle iſt die Zahl der dabei
Verunglückten erheblich geringer als anfänglich gemeldet. Drei
Verſonen wurden getötet, nämlich zwei Kondukteure und ein Maſchiniſt.
Die Zahl der Verletzten beträgt 18, davon ſind fünf ſchwer verletzt.
Die beiden Lokomotiven und vier Wagen wurden ſtark beſchädigt.
Der Unfall wird der Unaufmerkſamkeit des Maſchiniſten zugeſchrieben,
der das Leben verlor.
Amſterdam, 4. Januar. Amtlichem Berichte zufolge beträgt die
Zahl der Toten bei der Meppeler Eiſenbahn=Kataſtrophe 12.
die Zahl der Verwundeten iſt ſehr bedeutend.
San Remo, 4. Januar. Das Kronprinzenpaar machte
heute eine einſtündige Spazierfahrt in der Richtung nach Taggia.
Paris, 4. Januar.
Bie Erard'ſche Pianofabrik würde
heute durch eine Feuersbrunſt zerſtört. Gegen 1500 Inſtrumente
wurden ein Raub der Flammen.
Niemals ſind die Poſtbeamten Londons ſo ſtark in Anſpruch
genommen geweſen, als am letzten Weihnachtsabend. An dem Tage
wurden nicht weniger als 15000000 Briefe und Zeitungen durch
die Londoner Poſt beſtellt. Außer dem ſtändigen Perſonal waren im
Ganzen 3000 Hilfsbeamte engagirt worden. An Packeten wurden
65000 für das Inland und 5000 nach dem Auslande beſtimmte
aufgegeben, zu deren Beförderung nach den betreffenden
Eiſenbahn=
hauptſtationen mehr als 800 Wagen erforderlich waren.
[148
Codes=Arzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Heute früh 3½ Uhr entſchlief ſanft unſere liebe Frau,
Mutter, Schwiegermutter und Großmutter
Frau Karotine Verger,
geb. Pauly,
im 62ſten Lebensjahre nach ſchwerem Leiden.
Darmſtadt, Mainz, Stuttgart,
5. Januar 1888.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Freitag den 6. Januar, Mittags
12¼ Uhr, vom Sterbehauſe aus, Holzſtraße 20, ſtatt.
[49
Hodes=Arzeige.
Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß
unſer lieber Vater
der Großherzogl. Polizeirath i. P.
Lorenz Hover
heute Morgen in Folge eines wiederholten Schlaganfalles
im 76ſten Lebensjahr dahier ſanft verſchieden iſt.
Darmſtadt, den 5. Januar 1888.
Namens
der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Nover, Amtmann in Gießen,
Dr. J. Nover, Gymnaſiallehrer in Mainz.
Die Beerdigung findet auf dem Darmſtädter Friedhofe
vom Sterbehauſe (Beſſungen, Herdweg 28) aus am
kom=
menden Samstag den 7. l. M., Nachmittags 3 Uhr, ſtatt.
Tageskalender.
in der Brauerei Diſchinger (Textor).
Vereins „Merkuri in der Fey'ſchen Brauerei.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaktion: Carl Wittich.