Darmstädter Tagblatt 1887


15. Dezember 1887

[  ][ ]

Rinnement=preis
PrerAirnns 1 Ra v V. hd.
terlehn Lviru verden von
En Pohmen Deſtdungen en
ngenommen m 1 Mart 50 Pf.
2w Onanal ud. Pftauffchlaz.

150. Jahrgang.
Milt der Sonntags=Beilager

Unterhaltungsblatt.

Merp.
veden ageumin hbiintar
von der Epedium Hheuſt R. 2.
mBeſſungez von Eeiedr Bohe,
Holzſtraße Nr. 18. ſowie auwwim
von allen AnnoneenEpedltiong.

Amtliches Organ
füͤr die Behannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Volizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

8 245.

Donnerstag den 15. Dezember.

1887.

betreffend: Unfallverhütungsvorſchriften.
Darmſtadt, am 12. Dezember 1887.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt,
ir die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes mit Ausuahme von Darmſtadt und Beſſungen.
In den nächſten Tagen wird Ihnen je ein Exemplar der von dem Reichsverſicherungsamte genehmigten Unfallver=
tungsvorſchriften
zugehen.
Unter Hinweis auf die Vorſchriften der 88 78 und 80 des Unfallverſicherungsgeſetzes, durch welche Ihnen die Befug=
ß
, Geldſtrafen gegen die die Unfallverhütungsvorſchriften übertretenden Verſicherten feſtzuſetzen eingeräumt worden iſt, vom
5. Juli 1884 empfehlen, wir Ihnen, ſich mit dieſen Vorſchriften vertraut zu machen.
In Vertretung: Dr. Zeller.
[12951

Aufforderung.
Forderungen und ſonſtige Anſprüche an/
en Nachlaß der Johannes Wiemer I.
Wittwe, Auguſte, geb. Heppenheimer zu
Eberſtadt ſind binnen vierzehn Tagen bei
dem unterzeichneten Gerichte anzumelden,
pidrigenfalls dieſelben bei der in Folge
Erbſchaftsantritts unter der Rechtswohl=
that
des Inventars nöthig gewordenen ge=
frichtlichen
Regulirung des Nachlaſſes un=
die
zerückſichtigt bleiben werden.
n. Darmſtadt, den 8. Dezember 1887.
Großherzogliches Amtsgericht II.
Dr. Schneider.
12825
Konkursverfahren.
Das Konkursverfahren über das Ver=
mögen
des Konrad Fiſcher I. von Ober=
Ramſtadt wird, nachdem der in dem Ver=
gleichstermine
vom 8. November 1887
angenommene Zwangsvergleich durch rechts=
kräftigen
Beſchluß vom 8. November 1887
beſtätigt iſt, hierdurch aufgehoben.
Darmſtadt, den 6. Dezember 1887.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
[12952
v. Diemar.

Bekanntmachung.
Die am 12. d. Mts. abgehaltene
Chriſtbaum=Verſteigerung iſt genehmigt.
Die Abfuhrſcheine können an der Stadt=
kaſſe
in Empfang genommen werden.
Darmſtadt, den 13. Dezember 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Hickler, Beigeordneter. 12953

Verſteigerung
des alten Pfarrhauſes in Beſſungen
auf den Abbruch.
Donnerstag den 22. Dezember l. Js., Vormittags 1 Uhr,
ſollen ſämmtliche zum alten Pfarrhauſe dahier gehörigen Gebäude öffentlich meiſt=
bietend
unter den bei dem Termin bekannt zu gebenden Bedingungen an Ort und
Stelle auf den Abbruch verſteigert werden.
Beſſungen, den 14. Dezember 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[12954
Holz=Verſteigerung.
Dienstag, den 20. Dezember l. J., Vormittags 10 Uhr,
anſangend, werden auf dem Rathhauſe zu Beſſungen aus verſchiedenen Diſtricten
des Gemeindekiefernwaldes.
5 Stück Kiefern=Stämme von 5,10 Feſtmeter Inhalt,
121 Raummeter Kiefern=Scheiter, 233 Raummeter Kiefern=Knüppel,
4800 Stück Kiefern=Wellen, 31 Raummeter Kiefern=Stöcke
verſteigert.
Beſſungen, den 8. Dezember 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[12703

Sonnabend den 17. Dezember
findet die öffentliche Verſteigerung von
Heu= und Stroh=Abfüllen, Fußmehl und
Coaes ſtatt. Vormittags 9 Uhr in den
Fourage=Scheunen an der Erſchollbrücker
Straße, 10½ Uhr an dem Magazin in
der Felbbergſtraße.
Großh. Proviant=Amt. 12955

Ueber den Aufenthalt der nachſtehen=
den
Perſonen wird Auskunft begehrt:
1) J. 343787. Des Maurers Peter
Schneider, geb. am 28. April 1855 zu
Hähnlein, Großherzogthum Heſſen.
2) 21910 A. J. 387687. Des Kellners
Johann Metzger von Mainbernheim.

[ ][  ][ ]

3356
Das Ausſchreiben gegen nachſtehende
Perſonen iſt erledigt:
J. 392587. Den Bahnarbeiter
Balthaſar Weiſenſtein von Rüdesheim.
2) 22989 B. - J. 408987. Gegen
Phil. Jacob Koller von Bergen.
Frankfurt a. M., den 11. Dezember 1887.
Königl. Staatsanwaltſchaft. (2956

Steckbrief.
J. 4318. Gegen den Kommis Gott=
fried
Horchler, geb. 17. Auguſt 1868
zu München, welcher flüchtig iſt, iſt die
Unterſuchungshaft wegen Diebſtahls ver=
hängt
. Es wird erſucht, denſelben zu ver=
haften
und die Unterzeichnete von der er=
folgten
Feſtnahme unverzüglich in Kennt=
niß
zu ſetzen.
Frankfurt a. M., den 13. Dezbr. 1887.
Königl. Staatsanwaltſchaft. 12957

Gtearink arnon:
Extrafeine Tafelkerzen,
Exiraſeine Lüstorkerzen,
Extrafeine Chalsenkerzen
empfiehlt
Friodr. Schaokor,
Großh. Hoflieferant. 1240.

r.
W4
46
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zum Färben blonder, rother und grauer
Kopf= und Barthaare aus der kgl. baher.
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Hofl., prämiirt in Nürnberg 1882. Rein
vegetabiliſch, ohne jede metalliſche Bei=
miſchung
, garantirt unſchädlich. Das Glas
nebſt Anweiſung 70 Pf. Echtes Nußöl,
zugleich ein feines das Wachsthum ſtär=
kendes
u. haarfärbendes Haaröl, 70 Pf.,
ücht und ſofort wirkendes Huar-
fürbemittel
M. 1.50, ſeit 1863
erfolgreich eingeführt. Allein=Verkauf bei
E. Soharmann,
Hofbürſtenfabrik, Ludwigsplatz 2.
Täglich friſches
16UI=Canirht,
gebackenes
von feinſtem Geſchmack,
unter Garantie für reine Etermaſſe,
empfiehlt
(12309
A. J. Supp,

Nr. 245

Anagerelrganter Rindergurderohe.
Mädchenßſeidchen, Rnaßenkſeidchen,
Rnaßen=Anzüge.
neueſte Saͤchen, in größter Answahl. - Sehr billig, daher ſehr geeignet für
Geſchenke.
Alle Arten Kinder=Wüſche.
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Ludwigsſtraße 18.
12958
6⁄₈.
79
8.
Für die
empfehle beſonders:
10
gokevvoroh
12
G
Rürnberger Lebkuchen

von H. Häberlein,
Wallnüsse- Neap. Haselnüsse,
Taſel-Rosinen - Hafel-Mandeln,
Feigen - Watteln,
Nene Valencia-Orangen,
4
Eeiuste Chocoladen
z0)
von Suchard & Stollwerk.

EUI TARUdU,
Mathildenplatz 1.
Weiuste
Punsch-Ussenzen

N
863
940
112
122
[12959 19)
209)
510
60
740

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Georg Scherer & Co. 1a32.
Langen.
am Markt, im Rathhaus. Vorrüthig in Delicatessen- & Colonialwaaren-Handlungen.

1109
112
Et!
dosa
7

[ ][  ][ ]

Reine reichhaltige

beſtehend in:
Marzipan Torten, Albums, Figuren
und verschiedenen Speisen.
Chocolade=Kaufladenquodlibet in hübſcheſter Verpackung, Chriſt=
baumſchmuck
und Puppenkücheneinrichtung, Quittenſpeiſen ꝛc.
Ferner große Auswahl in Bonbonnidren, Atrappen und Kinder=
ſPielen
. Mit feinſter Füllung: Chocolade=Deſſerts, Fondants.
Glacirte Früchte ≈ Haronen,
zeige hiermit ergebenſt an.
n BEsss Mdhuzy vohluldo,

Th. Amends Hachfolger,
Ludwigsplatz 3.

H.STAUETUU.

Preis=Listo.

18
2½

Schwarze
Schwarze
Schwarze
Schwarze
Woisse
Woisse
Weisse
Parbige
Parbige
Parbige.
Carbige
Farbige
Parbige
Schwarze
Woisse

Gacs,
Glacs,
Glacé,
Alacs,
Glaos,
Glacs,
Glacé,
Hacé,
Alacé,
Jastor,
Jastor,
Wildleder,
Glacs,
Glacé,
Glacs,

Damen,
Damen,
Damen,
Damen,
Damen
Damen
Damen
Damen
Damen,
Damen,
Herren,
derren,
Herren,
Herren,
Herren,

2 Knopflänge.
3 Knopflänge,
4 Knopflänge,
6 Enopflänge,
2 Knopflänge,
4 Knopflänge,
6 Enopflänge,
3 Knopflänge,
4 Knopflänge,
3 Knopflänge,

S

80

2=

Joruügl., prämiirtos Fabrikat

H.STAUAETUU.
Wm,
Engliſche

C=AO01a00
feinſter Qualitäten
in allen Packungen.
Feinstes
Cacaopulver
billigſt bei
RI. zAOk,
Ballonplatz 5. (12963

[12960

OIvem-
Taſel-OOI
und
foinstes Hohnöl,
Tafel-Sente.
Friedr. Schaefer,
Großh. Hoflieferant. 11970

[11696

empfiehlt

Ceimste:
Canslobor Vurst,
Trüktol-
Braunschweiger
Lober-, Lungen-
und
Cervelatwurst,
Frankfurter
Siedwürstehen
friſch eingetroffen.
H. z-Oh,
Bleichſtraße. 112963

Theodor Glemmer,

ünatler-tudien. Photogra=
[ phien und Bücher in größter Aus=
wahl
. Katalog 20 Pf. verſendet franco
R. F. C. Baumann, Berlin, N.=W.
Poſtamt 94.
(12964

Fin eleganter Kinderachlitten
zu verkaufen.
[12798
Eliſabethenſtraße 14. 112961 P. Breitwleser, Rheinſtraße 37.

[ ][  ][ ]

3358

Kafſee

Nr. 245

fein blau, großbohnig,
Porto Cabelto,
garantirt rein und fein, Pr. halb Kilo ME. 110, bei
C’arl Diehm & Co.
Kaffee=Import,
3 obere Rheinſtraße 3.

[12965

Passonde und billige
Beihnacht==Geſchenhe.
H. 18IbSII, Sohulstrasse.

[12966

C
Weihnachtsbaum=Lichter

aller Arten,
in Wachs und Paraffin,

empfiehlt

HOTET LOmdOI
Mathildenplatz 1.
Rützliches Feſtgeſchenke für Hausfrauen und jünge Müdchen.

Chrſette Davidis

praſikiſches Kochbuch
für die gewöhnliche und feinere Küche.
Achtundzwanzigſte Auflage

[12967

vermehrt durch:

374 Epeiſezeth.

für größere Mittags,Abendeſſen u. Buffet,
Lowie f. d. gewöhnl. Tiſch. Gabelfrühſtlics.
Jagdfrühſtücks, gewöhnliche Frühſtücks.
Anerkannte Vorzüge des Davidisſchen Kochbuchs: 1) Zuverläſigkeit,
2) Genauigkeit, 3) Reichhaligleit, 4) Sparſamkeit.
Preis: elegant gebunden 4 M. 50 Pf.
Vorrätig in allen Buchhandlungen.
Verlag von Belhagen &am Klaſing in Bielefeld und Leipzig.

Als geeignete
beihnachtsgeſchenke,
empfehle:
Rathol. Gebetbücher,
Statuen, Krippen,
Gruoifize,
Heiligenbilder,
gerahmt und ungerahmt.
G. J. Aignor,
Buch= und Kunſthandlung,
Wilhelminenſtr. 21. (12836

Prima

[12846

B1GAIGUO
von Hünning,
loſe ſowie in allen Packungen,
unter billigſten Preiſen bei
92
Aug. Marburg.

Pappdeckel,
Farbige Papiere
für Puppenſtuben,
Goldborden,
Modellirbogen
für Lampenſchirme,
Theaterdecorationen
für Kindertheater,
Bilder
für Lebensräder,
Bilderbücher und
Jugendschriſten
in großer Auswahl bei
v. 1 fl. nGlhdrdl,
Schloßgraben 7. 12925
Ein Spielwerk prima
Qualit. v. J. H. Heller
in Bern,
vorzüglich ſchön erhalten, ſo gut wie neu,
vier Stücke ſpielend, wird, weil entbehr=
lich
, für die Hälfte des Einkaufspreiſes
abgegeben.
Hölgesſtraße 8, erſte Etage. (2968
Hine guterhaltene, vollſtändig eingerichtete
C Puppenſtube iſt zu verkaufen.-
Rheinſtraße 49 bei Ningler.
[12969

14
10h

[ ][  ][ ]

r. 245

3359

Goorg
Bauch, Ahrmacher,
16 obere Fliſabethenſtraße 16,
gegenüber dem Grossh. Palaisgarten,
empfiehlt als Weihnachts-Geschenke ſein reichaſſortirtes Lager in Taschenuhren
für Herren und Damen, von den billigſten bis zu den feinſten Fabrikaten; ferner Stand-
XI.
onren in Marmor, Holz mit Metallverzierungen, Regulateure in allen Holzarten, Wecker,
Wanduhren etc., ſämmtliche Uhren in nur vorzüglicher Qualität.
W. speialität in massivon goldenen Bhrketteon für Herren und Damen.
Alle Reparaturen an Uhren werden raſch, gut und billig unter Garantie ausgeführt.
Eine größere Anzahl goldener Uhren für Herren und Damen, mit Schlüssel-
Auſuug, zu bedeutend heräbgeſetzten Preiſen.
[12615

DAmmtihi AIInl

Woihnachts-Bäckereen
in beſten Qualitäten billigſt.
Formen werden ausgeliehen.
TDeodon.
Sbemmey.
Eliſabethenſtraße 14.
112970,

Sauerkraut,
ſelbſteingemachtes, per ½. Kilo 10 Pfg,
Salz= u. Eſſiggurken
billigſt.
112971
G. Spädh,
Ecke der Kies= und Hochſtr.

Gänzlicher Ausverkau

für Damen,

[12263

Winter-Mänteln
Regen-Mänteln,
Winter-Veberzichern für Herren,
nur neueſe Sachen dieſer Saiſon, wegen ganzlicher Aufgabe dieſer Artilel, zu
ganz enorm billigen Preiſen.
Ludwigſtraße
Ludwigsſtraße
hermann köh.
8.

Die Höbolfabrik von G. Sohmitk,
Schloßgraben 13a,
empfiehlt hr reichhaltiges Lager im ſelbſtverſertigten
Polster- und Eastenmöboln.
Große Auswahl in paſſenden Weihnachtsgeſchenken
zu den billiſten Preiſen.
[12625

Triſche
gonGIlSGhe
heute eintreffend.,
Jacob Röhrich,
Hoflieferant. l29r2

ſcke der Mühl= und Rundethurmſtraße
2 ſind ſchöne Ferkel zu verk. 12973
879

[ ][  ][ ]

3360.

Nr. 245

zvorbok, Uhrmachor,
Ho
gegenüber der Stadtkirche,
bringt ſein
reichhaltiges Lager aller Arten
ThTem
von den billigſten bis zu den feinſten in empfehlende Er=
innerung
. Auf eine Auswahl
hübſche und ſolide goldene Damen=
Remontoir=Uhren
zu Weihnachts=Geſchenken extra paſſend) mache ich be=
4
P ſonders aufmerkſam.
[12795

Holländische und Helgoländer
S-kreflhl
friſch eingetroffen.
OIL UAhAl,
[12974
Mathildenplatz 1.

Auf den Weltausstellungen mit den höchsten Proisen ausgezeichnete
Schwer versilberte Jafelgeräthe
wit Garantie der Silberauflags.
All= unsers Fabrikate tragen das oige Fabrikzeichen
und den Namen ſEfſfils10kEG.
Niederlage bei F. Kraetuinger Sohn
in Daruustadt.

Rhisnulk.

cnulsrorik 4 de.

aac

Joh. Earl Linduer,

Casornonstrasses 18.

Casernenstrasse I9.

BRAISGIIVEIG,
Vorsandt-Goschüft u.
In Braunschweiger Wurat- und Fleischwaaren. ſ9892
Bureau Braunschweiger Landes-hotterie.

Clhers Vrlan. Nand
furt a. M.
Wie
Mk. 1.
lebt,
man
glücklich?
Ein Handbuch der mehr oder
weniger richtigenWege zu innerem
und äußerem Wohlbefinden.
Man lebt glücklich, wenn man
14
4 eine eigene Meinung hat und dieſe
14
zu vertreten weiß.
Man lebt glücklich, wenn man
ſich ſelbſt zu bezähmen verſteht.
4 Tauſend Dinge laſſen ſich dann leicht
entbehreu.
Vorräthig in allen Buchhand-
Lungen.
[12708
Neue Taſel=Roſinen,
do. Tafel=Mandelu,
do. Tafel Feigen,
do. Kranz=Feigen,
do. Muzcat=Dattelu,
do. Sicil. Haſelnüſſe,
lange und runde,
do. Para=Nüſſe,
do. Cocosnüſſe mit Milch.
do. Pugl. Mandeln,
Neues Citronat,
do. Orangeat,
Neue türkiſche Zweiſcheu,
do. ſpauiſche Brünellen,
do. Bordeaur=Pflaumen,
do. Zara=Kirſchen,
do. Haſelnußkerne,
do. Sultaninen,
do. Roſinen,
do. Corinthen.
Alles in beſter Waare u. billigſt.
5
14
Carl vazuger.
Wilhelminenſtr. 11. (11625

Pomm. Gansbruſt,
Straßburger Gausleber=
Paſteten
in Terrinen jeder Größe,
Straßb. Gausleberwurſt
Goth. Cervelatwurſt,
Weſtph. Pumpernickel
friſch eingetroffen.
Jacob Röhrich,
[12915
Hoflieferant.

[ ][  ][ ]

3561

245

Husik VGLkG.

klein, M. 12.-
Crmphonion,
groß, M. 48.-
Phöniz, M. 30.80,
Arlstoh, M. 26. 25,
mpfiehlt

Georg Selbel,

Uhrmacher, 12714
26 Carlsſtraße 26.

Weihnachts.
Bäckereien

empfehle

in friſcher und feinſter Waare zu
billigſtem Preis.

ulle Arktkel
friſcher Waare und ausgeſuchter, beſter Qualität.
Fryodeioh Sohagſor,

Großherzogl. Hoflieferant. 11896

GEd. adtlayc-ahlullullh.

Aug. Marburg.
Formen werden gratis ver=
liehen
.
[12842
Eliſabethenſtraße 66.
Täglich friſche Milch,
Sauren und ſüßen Rahm,
Käſe,
Butter und Gier,
Flaſchenbier.
Prima ſelbſteingemachtes
Sauerkraul
per Pfund 9 Pfg.,
Vorzügliche Kartoffeln
den Kumpf zu 45 Pfg.
empfiehlt
(12976
Jakob Schäfor.
Eliſabethenſtraße 66, Hinterhaus.

12976a) Was ſoll ich zu Weih=
empfiehlt
bei Einkäufen von Weihnachts-Geschenken ſein
nachten kaufen? Ein überall gerne ge=
reichhaltiges
Lager von
ſehenes Weihnachtsgeſchenk iſt der vorzüg=
liche
neue Tafelliqueur Magenbehagen v.
Bücherm für Jung und Alt.
Widtfeldt in Aachen. Niederl. bei Ph.
aus allen Zweigen der Litteratur und zu allen Preiſen.
[12512 Weber, Georg Biel, Th. Stemmer.

[ ][  ][ ]

3362

Prultiſce -Oeiynacht,

Reinleinene Hragen und
Hauschetten
in den modernſten Façons.

Hosenträger
der verſchiedenſten Syſteme.

Cravatten & Shlipse
in unübertroffen großartiger Auswahl.

Unterkleider
in Wolle und Baumwolle.
Normal-Tricotagen,
Syſtem Profeſſor Dr. Jäger.
Strong solide qualitäten.
Rndolt Hok,

Seidene & halbseidene Cachener,
Seidene Lavalliéres.

Wiener Glacé-Handschuhe
mit Hebelverſchluß und Raupennaht.

Tricot-Mandschuhe,
ſchwarze und farbige.

Wildleder-Handschuhe.

Wollene Westen
in allen Weiten.

Carlsſtr. JFgegenüber d. Gymnaſium,
von F. W. Sohlüter.

Großartiges Lager in Regenſchirmen

aller Art, als: Garantie=Seide, engl. u. deutſche
Gloria, Perfectom, Halbſeide, Zanella. Kinder=

ſchirme in jedem Stoff. Erſtaunlich bill. Preiſe.

Eignes Fabrikat. Ueberziehen u. Reparatur
an jedem Tag. Von 6 M. an hat jeder Schirm

Patent=Hohlgeſtell, bei Kinderſchirmen v. 4 M. an

Nur eine Lichung, und folgende Tage.

am 27. bezembe,
Letzte Lotterie der Stadt
Aden-EadOn.

Billigste Proise.
ſlustav Hickler's Hachfolgor,
6 Ludwigsplatz 6.
[12511

Prima
Sohveizerkäs

per ¼ Kilo 90 Pf.,
ſo lange Vorrath.
[12977
G. Spölh,
Ecker der Kies= u. Hochſtraße.

5000 Goyiune im Worthe vo

250,000

Naupigeuinne im Werihe von Mke. 50,000, 10,600 u. S. w.
Looſe yierzu . Mk. 210, 10 Stück Mk. 20, verſendet das
General=Debit von Moritz Heimerdinger in Wiesbaden
und Baden=Baden. Für Porto und Gewinnliſte ſind 25 Pfg.
beizufügen. - Auch ſind die Looſe zu haben in Darmſtadt
bei G. L. Hriegk, Rheinſtraße, und L. F. Ohnacker,
Ludwigsſtraße.
[12739

10)
R. Rohrer, Vorm. J. B. Dilgot,

Rihlahe
5
8,
empfiehlt ſich in allen Arten Schwarzwülder Uhren, ſowie gewöhnliche Taſchen=
Uhren für den billigſten Preis. Reparatur wird aufs Sorgfältigſte ausgeführt.

Malaga,
Marsala,
Sherry.
[12978
Maderra,
H
Portwein ete.
T empfiehlt
Gall GU,
7 Ernſt=Ludwigsſtraße 7.
O000000000o000
Würnberger
GSUTIOON
von Häberlein
friſch eingetroffen bei
l12867
Aug. Marburg.

[ ][  ][ ]

Loeſlumd

Nr. 245

MEttel.

3363

Loeſlunds echtes Malz=Extrakt iſt bei Huſten, Heiſerkeit, Katarrh, Aſthma, Bruſt= und Halsleiden ſeit 20 Jahren
hwährt, ebenſo ſind Loeflunds Malz=Extrakt=Bonbons als Huſtenbonbons ſehr beliebt. Das Malz=Extrakt mit Eiſen
vird bei Bleichſucht und Blutarmuth, das mit Kalk bei engliſcher Krankheit, das Malz=Extrakt mit Leberthran für
ſchwächliche Kinder empfohlen, vie es gerne nehmen. - In allen Apotheken, wobei ausdrücklich zu verlangen: von Ed.
Coeflund in Stuttgart.
[0567

Etamine),
für Yorhänge,
eréme, 110 Etm. brett,
60 Pf. per Meter,
ſempfiehlt in beſter Qualität
12870
Rudolf Hiok,
Gustav Hickler's Rachfolger.
Maiglöchchen
ſW3)
Eimmerparfüm)
Eau de Lävände, double
ambrse;
Schwarzwälder Tannenduft;
Taschentuch-Parküms
in eleganter Verpackung
In doutscheon, franabo. K onglischen
Specialitäten,
Echt Kölnisches Wasser
(gegenüber dem Jülichsplatz),
Cartonagen mit Extraits und
Soifen geküllt,
Puder & Puderdosen,
ſowie alle zur Toilette gehorigen Artikel.
E. Senarmann,
2 Ludwigsplatz 2. 12360
Zahnpaſta
von
C. H. Oehmig-Weidlich,
Zeitz, Parfümerie=Fabrik.
Beſtes u. vollkommenſtes Mittel zur Er=
friſchung
u. Befeſtigung des Zahnfleiſches
und zur Erhaltung von weißen, ſchönen
Zähnen.
Ein Verſuch mit dieſer Paſta läßt die
Vorzüglichkeit derſelben ſofort erkennen.
Zu haben bei Fr. Schaefer, Großh.
(9654
Hoflieferant, Ludwigsplatz 7.

Feinſle Caſeſſeigen,
loſe vorgewogen ſowie in 1= und
2=Pfundkiſtchen,
Feinſte Caſeſroſinen,
Caſeſmandeſn,
Datteſn,
ſiciſ. Haſeſnüſſe,
Vral-Caviar,
ſoffen, ſowle in ½ ½ und 1 Pfd.
Füßchen,
Sardines Thuile
in allen Größen,
Mandarinen & Grangon.
Nürnberger
Lebkuchen,
Honiglebkuchen.
G. P. POTI.
Bleichſtraße.
[12980

Lebend.

Brenulannäplel
per Sack. 65, bei Abnahme von 10 Sack
60 Pfa. frei ins Haus.
[12636
Heinheimerſtraße 42.
Hin guterhaltenes Tafel=Klavier iſt
E= wegen Mangel an Raum billig ab=

neuer Ernte,
fst. Couchong mit Poccos-
blüthen

per Pfund M. 3.60,
Sämmtliche Torten Ehee
der
Königsberger Thee=Compagnie
[12843
bei
Louls voln ſacht.
Weiss & Egenolk,
Ludwigsſtraße Nr. 18.

ſugeben. Soderſtr. 54.

[12979

Chrei echte Dalmatiner=Hunde, ſchön
T= getiegert, 3 Monate alt, ſind zu
verkaufen.
[2723
Joan Glormont, Eſchollbrücken.

Rheinſalm,
Austern,
Turbots, Hummer,
Seezungen, Hechte,
Zander, Karpfen,
Cabliau, Bürſche,
Schellfiſche Backfiſche,
grüne Hüringe, Breſem,
Friſch gewäſſerten Stockfiſch
und Labberdan,
täglich friſch,
Kieler Sprotten u. Bückinge.
Caviar.
Hebr. Röſtnger,
Hoflieferanten. 12981
MNr. Puppenſtube m. Kab, Küche m.
(½
0 Speiſekam., compl. einger, dazu
Haus ¾. Einſchieben, zuſ. 15 Mark.-
Luiſenſtr. 42 Manſ.
[12982

Schlafzimmer=Einrichtungen,
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3364

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Tagesordnung:
1) Bericht, Rechnungs=Ablage, Vorſtandswahl.
2) Vortrag des Realgymnaſialdirektor Soldan, Vorſitzenden der Sektion

1050 Neckarftraße 1 der mülere
Stock, 8 Piecen mit Balkon, pr. 1. April
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im Hinterbau. Zu erfragen im Vorder=
haus
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Gäſte ſind willkommen.
Der Sektions-Vorstand.

[12986

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Gemerbe.

Gemäß 8 45 der Kaſſeſtatuten laden wir hiermit verehrliche Kaſſenmitglieder
und deren Arbeitgeber zur ordentlichen General=Verſammlung auf Mittwoch
den 21. Dezember, Abends halb 9 Uhr, in das Schulhaus hinter der Stadt=
kirche
ergebenſt ein.
Tagesordnung:
1) Neuwahl des Vorſtandes.
2) Beſtellung eines Sachverſtändigen zur Prüſung der Rechnung.
Darmſtadt, den 14. Dezember 1887.
[12987
Der Vorstand.

Laden und Vohnung
in meinem Eckhauſe, Obergaſſe 1, gegen=
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der Infanterie=Kaſerne, (ſeither von
Herrn Jean Hirſch bewohnt) zu vermieth.

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ſchön möbliertes Zimmer mit oder ohne
Penſion ſofort zu vermiethen.
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mit oder ohne Möbel.
12990) Alexanderſtr. 14 ein gut möbl.
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zu vermiethen.

Nr. 245
M

336k

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einerlei welcher Arbeit. Näh. bei Frau
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cher
eine höhere Schule bis Tertia
beſuchte, ſucht in einem Darmſtädter
Geſchäft, gleichviel welcher Branche,
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würde vorläufig auf jeden Gehalt ꝛc.
verzichten. Gefl. Off. werden unter
dem Namen Carl Schmidt, Taunus=
Hotel, Wiesbaden erbeten.

1
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Stunden täglich. Dasſelbe muß im Näh.
und ſonſtiger Handarbeit bewandert ſein.
Näheres Expedition.
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wird geſucht. Kiesſtr. 40, 3. St.

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[12997
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geſucht. G. Eckhard, Schweinemetzger,
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12806) Ein tüchtiger
junger Mann
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Zu erfragen Steinſtraße 28.
12807) Ein ſolides Mädchen für Alles
wird für ſofort geſucht. Näh. i. d. Exped.
rsetterre.
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den
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der Neuzeit entſprechend ausgeſtattet, eröffnet habe.
Zum Special-Ausschank gelangt nur das beliebteſte Bier der gegen=
wärtigen
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Indem ich noch auf eine reichhaltige Speiſenkarte ſowie guten Mittagstiſch
per Couvert M. 1.., im Abonnement 80 Pfg.
höflichſt aufmerkſam mache, bitte ich mein Unternehmen durch recht fleißigen Beſuch
unterſtützen zu wollen.
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Mittwoch den 28. Dezember 1887, Abends 7 Uhr:
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OOlAthtwetoveritn Dudmſdot.
Freitag den 16. Dezember l. 33. Abends 8 Uhr: Versammlung
der Mitglieder im Damenſalon des Saalbaues.
Tagesordnung: Vortrag des Herrn Friedrich Kofler über Handwerk
und Kunſt in den älteſten Zeiten unſeres Landes mit Vorzeigung von Original=
werkzeugen
und zahlreichen Zeichnungen.
Auch ſonſtige Intereſſenten ſind freundlichſt eingeladen.
Eröffnung des Lokals 7½ Uhr, in welchem die neueren techniſchen Zeit=
ſchriften
aufliegen und der Fragekaſten aufgeſtellt iſt.
Darmſtadt, den 13. Dezember. 1887.
Der Vorſtand des Lokalgewerbvereins.
Tecklenburg.
[13002
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Gesmcht.
T über 15 Monate alten Faſſelochſen
wird beabſichtigt. Schriftliche Offerten wird eine Wohnung von 4-5 Zimmern
mit Angabe von Race, Alter und Preisſ mit Zubehör.
Gefl. Offerten mit An=
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Landwirth Friedrich Ruths, gabe der Lage und des Preiſes ſind in
Arheilgerſtraße Nr. 33 in Darmſtadt, der Expedition d. Bl. unter R. R. 5
entgegen.
13003
(12869 niederzulegen.

[ ][  ][ ]

3366

Nr. 245

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D

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Wohnung SriStPiteen,
zu deren gefl. Einſicht hochverehrliches Pülltkinzgunz ergebenſtfeinlade.
Diese A4 Eimmer repräſentirntsevollſtändige Einrichtungen nebſt
Küche und Badezimmer und bewegen ſich im Preiſe von M. 400 bis M. 6500,
ſo daß ſie für den einfachſten bis zum feinſten Geſchmack arrangirt ſind.
Das Fabrikat der Möbel iſt im Verhültniß ſeiner Güte das denkbar billigſte,
beherrſcht gegeuwärtig den Weltmarkt und iſk= bezüglich ſeinerſaccuraten,pgediegenen
Ausführung von keiner Konkurrenz übertraffen.
Da ich in Verbindung mit einem der erſten Mainzer Möbel=Atchitekten ſtehe,
befinden ſich ſtets in den=Muſterzimmern neue Modelle, die an= Schönheit der
Formen ſich vor allen anderen Fabrikaten ganz; heſonders auszeichnen; dieſelben
werden in meinen=Schaufenſtern nicht ausgeſtellt.

DaTmlsta dlt,
Eliſabethafſtraße, 34.

(1193

TTTAAAIN
sretttinzshtuutgi Eiz

[ ][  ][ ]

336

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welche für Darmſtadt Stellen ver=
mitteln
, werden von einem zahlungs=
ſähigen
, vorſchußleiſtenden Herren
gebeten ihre werthen Adreſſen unter
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(13004
baden niederzulegen.

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große Ochſengaſſe. 12432

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[12848

Nr. 245
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 15. Dezember.
14. Vorſtellung i. d. 4. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Zweite Gaſtdarſtellung des Herrn Ludwig
Barnay, Ehrenmitglied des Herzoglichen
Hoftheaters zu Meiningen.
Neu einſtudiert:
Narciß.
Drama in 5 Akten von A. G. Brachvogel.
Perſonen:
Frl. Schütky.
Maria Leczinska
Ludwig, Franz von Bourbon Herr Steude.
Frl. Bernhard.
Marquiſe de Boufleurs
Marquiſe de Pompadour . Frl. Berl.
Marquiſe d’Epinah, deren
Vertraute
Frl. Ethel.
Herzoav Choiſeul d’Amboiſe Herr Edward.
Herr Schneider.
Abbé Terrayh, Miniſter,
Marquis Silhouet, Finanzm. Herr Müller.
Herr Klotz.
Maupeau, Kanzler
Graf du Barrt, Kammer=
Herr Wagner.
herr des Königs
Eugene de Saint=Lambert, Herr Hacker.
Demoiſelle Doris Quinault,
Frl. v. Felden.
Schauſpielerin
Herr Dalmonico.
Baron von Holbach
Grimm
Herr Mickler.
Diderot
Herr Knispel.
Herr Hartig.
Chevalier d’Atreuilles
Chevalier Salvandy
Herr Göllnitz.
Narciß Rameau,
Barjac, Holbach's Kammer=

diener
Herr Leib.
Colette, Kammermädchen der
Quinault
Frau Kilian.
Ein Kammerdiener d. Königin Herr Knörzer.
Ein Diener Choiſeuls
Herr Schmidt.

Ort der Handlung: Abwechſelnd Paris und
Verſailles. Zeit: 1764.
44 Narciß Herr Ludwig Barnaha. G.
Anfang ½ Uhr. Ende ¼10 Uhr.

Freitag, 16. Dezember.
15. Vorſtellung in d. 4. Abonnementsabteilung.
Blaue Karten gültig).
Zur Erinnerung an die erſte Aufführung von
Lortzings Czaar und Zimmermann: vor
fünfzig Jahren.
Czaar und Zimmermann.
Komiſche Oper in 3 Akten von A. Lortzing.
Anfang 17 Uhr. Ende 110 Uhr.

Samstag, 17. Dezember.
1. Vorſtellung in d. 5. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.) Große Preiſe.
Dritte Gaſtdarſtellung des Herrn L. Barnay.
Hamlet, Prinz von Dänemark.
Trauerſpiel in 5 Akten von Shakeſpeare.
Hamlet, Herr Ludwig Barnaha. G.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Am Sabbath des Weihefeſtes.
Samstag den 17. Dezember.
Vorabendgottesdienſt um 4 Uhr Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Predigt um 9 Uhr 15 Min.
Sabbathausgang um 4 Uhr. 45 Min.

Gottesdienſt in der Synagoge der
3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 17. Dezbr.: Vorabend 3 Uhr 35 Min.
Morgens 8 Uhr.
Min.
Nachm. 3 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 4 Uhr 50 Min.
Wochengottesdienſt. Von Sonntag 18. Dez. an:
Morgens 6 Uhr 45 Min.
Nachm. 3 Uhr 45 Min.
NB. Rausch Chandesch Töwes: Freitag den
16. Dezember.

Poltriſche Aeberſaa.
Deuiſches Reich. Se. Maj. der Kaiſer nahm am 13. ds. eine
große Reihe militäriſcher Meldungen und ſodann die Vorträge des
Chefs des Militärkabinetts. v. Albedyll, und des Chefs der Marine,
Caprivi's, entgegen.
Der Reichs=Anzeiger! vom 13. meldet: Aus San Remo iſt
ums folgendes Schreiben zur Veröffentlichung zugegangen: Die
täglich ſich mehrenden Zeichen der Teilnahme haben Se. Kaiſerliche
und Königliche Hoheit den Kronprinzen veranlaßt, nochmals Höchſt=
ſeinem
wärmſten Danke hierdurch Ausdruck zu geben. Gleichzeitig
iſt Höchſtdemſelben zu Ohren gekommen, daß in der Heimat vielfach
von öffentlichen und privaten Feſtlichkeiten in Hinblick auf ſein
Leiden Abſtand genommen wird. Se. Kaiſerliche und Köngliche
Hoheit iſt durch dieſe Rückſicht innig gerührt. Der Gedanke iſt
Höchſtdemſelben indes peinlich, daß ſeine Krankheit, die einen lang=
wierigen
Charakter anzunehmen ſcheint, eine in das öffentliche Leben
ſo tief eingreifende Störung hervorrufen ſollte. Der Kronprinz
wünſcht daher, daß die Zeſtlichkeiten und Vergnügungen des Win=
ters
, zumal da gegenwärtig eine entſchiedene Beſſerung im Befinden
Sr. Kaiſerlichen und Königlichen Hoheit eingetreten iſt, in her=
gebrachter
Weiſe ſtattfänden. San Remo, 11. Dezbr. 1887. Der
Hofmarſchall Graf Radolinski.
Der Reichs=Anzeiger' verkündigt die Verhängung bezw. Ver=
längerung
des ſogenannten kleinen Belagerungszuſtandes für die
Städte und Landkreiſe Frankfurt a. M., Hanau, Kreis Höchſt, Ober=
taunuskreis
bis zum 30. September 1888.
Der Reichstag nahm am Montag nach mehrtägiger Pauſe ſeine
Plenarverhandlungen zunächſt mit der erſten Vorlage, betr. die
ſEinführung der Reichsgewerbeordnung in Elſaß=Lothringen, wieder
auf. Die Vorlage fand im allgemeinen eine wohlwollende Auf=
nahme
, auch von Seiten der elſäſſiſchen Abgeordneten, die vor
allem anerkannten, daß die deutſche Gewerbeordnung geeignet ſei,
den bislang in Elſaß=Lothringen beſtandenen Mängeln auf dem
Gebiete der Arbeiterfürſorge abzuhelfen. Eine kommiſſariſche Be=
ratung
wurde nicht beliebt und findet daher auch die weitere
Leſung des Entwurſs im Plenum ſtatt. Die alsdann folgende erſte
Leſung des Geſetzentwurfes, betr. den Ausſchluß der Oeffentlichkeit
bei Gerichtsverhandlungen, brachte eine ſchon wiederholt im Reichs=
tage
dageweſene Materie abermals zur parlamentariſchen Erörte=
rung
. Der gegenwärtige Entwurf kommt den bei ſeiner Beratung
in der vorigen Seſſion des Reichstages geäußerten Wünſchen in=

ſofern entgegen, als er den Ausſchluß der Oeffentlichkeit nur bei
Gerichtsverhandlungen verlangt, bei denen es ſich um Sittlichkeits=
vergehen
und um Staatsgeheimniſſe handelt, und als er logiſcher
Weiſe der Preſſe die Berichterſtattung hierüber verbietet. Nicht
nur die Redner der beiden konſervativen Fraktionen, ſondern auch
diejenigen der Nationalliberalen und Freiſinnigen erklärten ſich mit
dem neuen Entwurfe im großen und ganzen einverſtanden, dagegen
wurde er vom Centrumsführer Dr. Windthorſt und vom Sozial=
demokraten
Singer als unannehmbar bezeichnet. Die Debatte
endete mit Ueberweiſung der Vorlage an eine beſondere Kommiſſion,
obwohl ſich der Regierungsvertreter gegen eine kommiſſariſche Be=
handlung
des Gegenſtandes erklärt hatte, da hierdurch die Erledi=
gung
wichtiger Fragen verzögert würde. Am Dienstag trat der
Reichstag in die Spezialberatung der Kornzoll=Vorlage ein und
zwar zunächſt der Zölle auf Weizen und Roggen. Nach mehr als
ſiebenſtündiger Debatte, während welcher die Miniſter Lucius und
Scholz für die Regierungsvorlage eintraten, wurden die Vorſchläge
derſelben auf 6 M. für Weizen und Roggen in namentlicher Ab=
ſtimmung
mit 108 gegen 238 Stimmen abgelehnt. Dafür ſtimmten
geſchloſſen die Deutſchkonſervativen und die Polen, ferner der
kleinere Teil der Reichspartei; dagegen alle übrigen Varteien ge=
ſchloſſen
, bis auf je ein nationalliberales und ein Mitglied des
Centrums. Bei Fortſetzung der Beratung am 14. lehnte der Reichstag
den Antrag Helldorf von 4 Mark für Hafer mit 145 gegen 129
Stimmen ab und nahm dagegen die Regierungsvorlage (3 Mark,
mit großer Mehrheit an, ebenſo wurden die von der Regierung
proponierten Sätze von 2 Mark für Buchweizen und Hülſenfrüchte
angenommen.
Die Fortſetzung der Beratung erfolgte am Mittwoch.
Der Seniorenkonvent des Reichstags einigte ſich am 12. über
die Einteilung der Geſchäfte dahin, daß vor der Weihnachtspauſe
noch die Getreidezoll=Vorlage und der deutſch=öſterreichiſche Handels=
vertrag
voll erledigt, die Vorlage über Aenderung der Wehrpflicht
aber nur in erſter Leſung durchbergten würde, obwohl der Kriegs=
miniſter
auch eine Erledigung des letzteren Entwurfs wünſchte.
Unter dieſen Umſtänden hält man es für nicht ganz ausgeſchloſſen,
daß die Weihnachtspauſe doch noch am 17. d. M. beginnen könnte.
Die Wiedereröffnung der Sitzungen hat der Seniorenkonvent für
den 15. Januar in Ausſicht genommen.
Hchweiz. Mit der Organiſation des Landſturmes, welche, wie
bereits mitgeteilt, in allen Teilen des Landes bis ſpäteſtens Ende
Januar 1888 durchgeführt ſein ſoll, wird alsdann die Schweiz eine
881

[ ][  ][ ]

3368

Nr. 245

Militärmacht zur Verfügung haben, welche ihr im Falle eines euro=
päiſchen
Krieges die Wahrung ihrer Neutralität gegen etwaige Ver=
ſuche
der Kriegführenden, die Schweiz mit in die Operationen hin=
einzuziehen
, ermöglicht.
Heſterreich=Angarn. Der deutſche Botſchafter Prinz Reuß
hatte am 11. eine anderthalb ſtündige Konferenz mit dem Grafen
Kalnoky, wodurch die noch ſchwebenden kleinen Differenzen zu einem
vollſtändig befriedigenden Reſultate geführt worden ſein ſollen.
Das Wiener Fremdenblatt ſchreibt: Angeſichts der Kon=
jekturen
und Kommentare, welche einige ungariſche Blätter an das
Gerücht von einer Demiſſion des Grafen Kalnoky knüpfen, erſcheint
es notwendig. von neuem aufs beſtimmteſte zu konſtatieren, daß das
Gerücht ausſchließlich auf ein Börſenmanöver zurückzuführen iſt
und daß daher auch alle Erörtrungen, mit denen inländiſche und
ausländiſche Blätter dieſe in ernſteren Kreiſen nicht einen Augenblick
beachtete Nachricht begleiten, von ſelbſt hinfällig werden.
Der am 13. von Weitlof im Niederoeſterreichiſchen Landtgge
eingebrachte Antrag, dem Pavſte die ehrfurchtsvollſten Glückwünſche
zur erhebenden Feier des Prieſterjubiläums in Würdigung der
hohen Gelehrſamkeit, der erhabenen Tugenden und der milden
Geſinnungen Leo XIII. darzubringen, wurde einſtimmig angenommen
und hofft man, daß dieſes Entgegenkommen der deutſchliberalen
Partet von den Biſchöfen gewürdigt werde
Das Wiener Fremdenblatt vom 14. meldet: Die diplomati=
ſchen
Beziehungen zu Rußland ſind andauernd freundlicher Natur:
in der militäriſchen Situation hat ſich nichts geändert und nichts
gebeſſert. Zweifelsohne iſt eine militäriſche Machtverſchiebung an
der Grenze im Zuge, die, wenn fortgeſetzt, eine ſucceſſive Erhöhung
unſerer Grenzſtreitmacht erheiſchen würde. Die Regierung würde
Alles aufbieten, ein günſtiges politiſches Verhältnis zu Rußland
zu erhalten, jedoch ſtets aufs ſorgſamſte wachen, daß im Falle des
Scheiterns der Bemühungen die militäriſche Situation nicht von
vornherein ungünſtiger geworden ſei.
Die Aeußerungen der Vertretungskörper berechtigen zu der Zu=
verſicht
, daß die geſamte Bevölkerung bei aller Friedensliebe und
allem Friedensbedürfnis jederzeit bereit, für die Sicherheit des Reichs
mit ganzer und voller Kraft einzutreten.
Franktreich. - Die am 13. ds. von dem Miniſterpräſidenten
Tirard in der Kammer verleſene Botſchaft des Präſidenten
Carnot kündigt eine Politik der Eintracht, der Beruhigung, der
praktiſchen Reformen und finanziellen Verbeſſerungen an und
ſagt, daß die Kammern, wenn ſie der Regierung ihren Beiſtand
leihen, dies Programm zu verwirklichen, ſie hierdurch Europa
das koſtbarſte Pfand für das ernſte Beſtreben Frankreichs geben
werden, dazu beizutragen, den allgemeinen Frieden zu befeſtigen
und die Erhaltung und Entwickelung der guten Beziehungen zu
den fremden Mächten zu erleichtern.
Die Botſchaft wurde von der Linken und Rechten mit
Schweigen, vom Centrum mit Beifall aufgenommen. Tirard
legte den Geſetzentwurf auf Bewilligung von drei vorläufigen
Zwölfteln des Budgets von 1888 auf den Tiſch des Hauſes. Die
Kammer vertagte ſich bis Donnerstag.
Die radikalen Gruppen der Abgeordnetenkammer beabſichtigen,
bei Beratung der Vorlage über die vorläufigen drei Zwölftel des
Budgets, an die Regierung eine Interpellation über die allgemeine
Volitik zu ſtellen. Nach dem National' beabſichtigt die Regie=
rung
, wenn Widerſpruch gegen die verlangten drei Zwölftel von
der Kammer erhoben wird, die Vertrauensfrage zu ſtellen.
Die Anklagekammer hat in dem Prozeſſe, Wilſon Gragnon
und Goron erkannt, daß kein Grund zur Anklage vorhanden ſei.
Itakien. Im Miniſterium beſtand bislang inſofern ein Pro=
viſorium
, als der Kabinettschef Crispi das Auswärtige mitleitet.
Nunmehr ſcheint man aus den Reihen der italieniſchen Diplomaten
eine geeignete Perſönlichkeit zur ſelbſtändigen Leitung des Auswär=
tigen
Amtes berufen zu wollen. Durch Erlaß des Königs iſt der
italieniſche Botſchafter in Petersburg, Graf Greppi, zur Dispoſition
des Miniſteriums geſtellt worden und darf man hierin wohl einen
vorbereitenden Schritt zur Berufung Greppis auf den Poſten des
Miniſters des Auswärtigen erblicken.
Türkei. Aus Konſtantinopel wird der Vol. Korr. gemeldet,
der ruſſiſche Botſchafter Nelidow verlange neuerdings wenigſtens
eine teilweiſe Tilgung der fälligen Kriegsentſchädigungsraten, näm=
lich
den Rückſtand im Betrage von 400 000 und die diesjährige Rate
von 350000, alſo zuſammen 750 000 Pfund.

Aus Gladt und Land.
Darmſtadt. 15. Dezember
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Major la guite v. Heyl. den Major v. Röther vom 2. Großh.
Inf=Regt. Nr. 116, den Major Frhrn. v. Gall vom Inf=Regt.
Nr. 66, Kommandeur der Unteroffizier=Vorſchule zu Weilburg, den
Hauptmann Grävemeher vom 4. Großh. Inf=Regt. Nr. 118, den
Vremierlieutenant Küchler von demſelben Regt., den Premierlieute=
nant
vom Hagen vom 3. Großh. Inf.=Regt. Nr. 117, den Sekond=
lieutenant
Schimpff II. von demſelben Regt., kommandiert zum
Kadettenhauſe in Culm, den Feuerwerkslieutenant Böhmer, den

Oberförſter Kutſch von Burg=Gemünden, den Pfarrer Dietz vör=
Meſſel; zum Vortrag den Staatsminiſter Finger, den Miniſterial=
präſidenten
Weber, den Oberſtkammerherrn v. Grolman, den Ge=
heimerat
Dr. Becker, den Hofjägermeiſter v. Werner, den Profeſſon
Dr. Kittler, den Hoftheaterdirektor Wünzer.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog beabſichtigen dem Vor=
trag
des Herrn Kofler, welcher am nächſten Freitag im Lokalge=
werbeverein
ſtattfinden ſoll. beizuwohnen.
Die gemeinſchaftlichen Sitzungen der Großh. Regierung mis
dem Finanzausſchuſſe zweiter Kammer zur Beratung des Haupt=
voranſchlags
der Staatseinnahmen und Ausgaben haben derD. 3tg.
zufolge am Dienstag ihren Anfang genommen.
Militärdienſtnachrichten. Langer, Zahlmeiſter=Aſpirant,
als Proviantamts=Aſſiſtent in Mainz angeſtellt; Becker, mit
Wahrnehmung der Proviantamts=Kontrolleurgeſchäfte in Darmſtadt
beauftragt, zum Proviantamts=Kontrolleur mit einem Dienſtalter
vom 25. April d. J. ernannt.
Das zehnte Kirchengeſangfeſt des evangel. Kirchengeſangvereins
für Heſſen wird vorausſichtlich am 4. Juli k. J. in Alsfeld abge=
halten
werden.
Schwuͤrgericht. Geſtern fand die in voriger Seſſion vertagte
Anklage gegen den 21jährigen Taglöhner Philipp Wirth von
Obertshauſen im Kreiſe Offenbach wegen Straßenraubs und Ver=
ſuchs
der Notzucht zur Verhandlung. Der bereits wegen Dieb=
ſtahls
vorbeſtrafte, jugendliche Verbrecher iſt nach der Anklage be=
ſchuldigt
, daß er in einer ganzen Reihe von Füllen junge Mädchen
und Frauen im Walde in der Umgegend von Obertshauſen ange=
packt
und ihnen unter Androhung von Gefahr für Geſundheit und
Leben Geldbeträge weggenommen und ihnen in der roheſten Weiſe
unſittliche Anträge gemacht habe. Trotzdem die als Zeugen
erſchienenen Frauen ihn auf das beſtimmteſte als den Thäter be=
zeichnen
, leugnet der Angeklagte auf das Hartnäckigſte; die Ge=
ſchworenen
erachteten ihn jedoch durch die Zeugenausſagen für
überführt und bejahten ſämtliche Schuldfragen unter Ausſchluß
mildernder Umſtände, worauf die durch Staatsanwalt Dr. Schmidt
vertretene Staatsbehörde eine Geſamtzuchthausſtrafe von 12 Jahren
in Antrag brachte. Das Urteil lautete auf 10 Jahre 8 Monate
Zuchthaus, wovon 3 Monate der erlittenen Unterſuchungshaft auf=
gerechnet
werden ſollen. Ferner wurde Wirth zu 10jährigem Ehr=
verluſt
, Tragung der Koſten und Zuläſſigkeit der Polizeiaufſicht
verurteilt.
Repertoire=Entwurf des Großh. Hoftheaters. Sonntag 18. Dezbr.:
Die Regimentstochter. Die luſtigen Faßbinder (allet). Diens=
tag
, 20. Dezbr.: (Ab. Su8p.) König Lear- Hr. Barnah a. G. Don=
nerstag
, 22. Dezbr.: Maurer und Schloſſer=
Im Mathilden=Landkrankenhaus wurden im Monat November
l. J. 99 Patienten mit 2074 Pflegetagen ärztlich behandelt und
verpflegt.
Die am Mittwoch abend ſtattgehabte Generalverſammlung
der Saalbau=Aktiengeſellſchaft war diesmal beſſer als gewöhnlich be=
ſucht
. Aus dem durch Herrn Rechtsanwalt Dr. E. E. Hoff=
mann
vorgetragenen Geſchäftsbericht geht hervor, daß in dem Rech=
nungsjahr
vom 1. Juli 1886 bis 30. Juni d. J. 24 Verſammlungen
und Vorleſungen, 15 verſchiedene Feſtlichkeiten, 26 Konzerte, ferner
3 Konzerte auswärtiger Kapellen, 3 Familienfeſte, 10 Karnevals=
abende
, 2 Maskenbälle, 11 verſchiedenartige Ausſtellungen, 16 The=
ater
= und ſonſtige Vorſtellungen und nicht weniger als 85 Muſik=
proben
in den Räumen des Saalbaues abgehalten wurden. Für
Vermietungen wurden 8825 Mk. erzielt, für abgehaltene Konzerte ca.
2400 Mk., für Pacht der Wirtſchaft 4000 Mk. Vom 20. Januar
ab ſoll die Wirtſchaft anderweitig vergeben werden und zwar ent=
weder
in Generalentrepriſe oder nur die Reſtauration. Annehm=
bare
Offerten ſind ſehr wenige bis jetzt eingelaufen und eine Ent=
ſcheidung
daher noch nicht getroſſen. Mehrfach geäußerten Wün=
ſchen
zufolge iſt die Errichtung einer gedeckten Kegelbahn in Ausſicht
genommen. Im Ganzen hat ſich die Finanzlage der Geſellſchaft
zwar nicht verbeſſert, aber auch nicht weſentlich verſchlechtert, da
das Deſizit von 2728 Mk., welches die Jahresrechnung aufweist,
eine Folge von baulichen Herſtellungen und Vermehrung des Wirt=
ſchaftsinventars
iſt. Jahresbericht und Bilanz wurden von den Aktio=
nären
genehmigt und Entlaſtung erteilt. Bei der ſtattgehabten Er=
ſatzwahl
. wurden gewählt: In den Vorſtand die Herren Kaufmann
Bauſch, Kaufmann A. Berbenich, Architekt E. Harres, Rentner F.
Jordis, Profeſſor Dr. Kittler, Juwelier K. Müller, Kaufmann Karl
Will. - In den Aufſichtsrat die Herren Rentner C. F. Kemmler
und Fabrikant W. Merck.
Geſtern nachmittag entſtand in dem Hauſe Marktplatz 4 ein
Gardinenbrand, der jedoch alsbald, ohne weitere Ausdehnung zu
nehmen, gelöſcht wurde.
0 Dem Vernehmen nach haben die Herren Profeſſor Kittler,
Beigeordneter Riedlinger und Oberingenieur Müller eine Reiſe nach
Norddeutſchland unternommen zur Beſichtigung der dort beſtehenden
größeren Elektricitätsbeleuchtungswerke. Beſonders dürften
die Städte Elberfeld, Hamburg und Berlin beſucht werden, um die
dort gewonnenen Erfahrungen bei Ausführung unſerer ſtädtiſchen
Centrallichtanlage verwerten zu können.

[ ][  ][ ]

Nr.
0 Der hieſige Volapükverein, welcher es in der kurzen Zeit
elries Beſtehens auf 180 Mitglieder, darunter 30 Damen, gebracht
dt, ein Beweis der großen Sympathie, deren ſich das gedachte
In. ternehmen erfreut, wird dem Vernehmen nach die Unterrichts=
ucſe
für ſeine Mitglieder alsbald nach Neujahr eröffnen. Es ſind
tächſt die Abende von Montag, Mittwoch und Samstag, von
9 Uhr, in Ausſicht genommen.
Nach der demnächſt bevorſtehenden Vereinigung der Ge=
neinde
Beſſungen mit Darmſtadt wird die vereinigte Stadtgemeinde
unen Waldkompler von 1545.7 Hektaren beſitzen, wozu Darm=
tadt
8629 Hekt., Beſſungen 6828 Hekt. beitragen. Von den wald=
ſitzenden
Gemeinden des Großherzogtums wird dann die hieſige
Scadt nur noch von Bingen in der Größe des Waldes über=
roffen
, welch letzteres 1723.5 Hekt. Wald beſitzt. Außer dieſen zwei
Eæmeinden giebt es überhaupt nur noch 6 mit über 1000 Hektar
20.
E ald. nämlich Gießen mit 13844, Babenhauſen mit 12924, Ober=
und Nieder=Ingelheim mit 11877, Lampertheim mit 11028, Pfung=
ſtadt
mit 10824 und Büdingen mit 10229 Hekt. Waldbeſitz.
Nikita, genannt die Fee vom Niagara, wird demnächſt in
Larmſtadt ein Konzert veranſtalten. Die 15jährige Sängerin macht
auf ihrer Konzertreiſe in Deutſchland überall das größte Aufſehen
und wird als die berufenſte Nachfolgerin der Patti bezeichnet.
L. Beſſungen, 14. Dezember. Fortſetzung der Gemeinderats=
ſi
tzung am 13. Dezember. Der Beſchlußfaſſung über die An=
lagung
eines Feldwegs weſtlich der Main=Neckar=Bahn haben wir
noch nachtrüglich beizufügen, daß in geſtriger Sitzung eine kleine
A bänderung des vorgeſtern gefaßten Beſchluſſes erfolgte, in der
Weiſe, daß der anzukaufende als Feldweg anzulegende Acker bis zu
dam nächſten nördlich dieſes Grundſtücks aufſtoßenden Gewannen=
reg
ſofort als Weg frei zu geben, der Reſt jedoch nicht eher als
büs die an der Gewanngrenze herziehenden Aufſtößer die Kopf=
eriden
ihrer Grundſtücke ohne Entſchädigungsanſprüche freigeben.
Mitteilungen. Der Großh. Bauinſpektor der Main=Neckar=Bahn,
Herr Dittmar, beſchwert ſich über den ungenügenden Abfluß des
Regenwaſſers, da bei ſtarkem Regen das Geleiſe der Bahn an der
Station Beſſungen überſchwemmt würde. Infolge der in Ausſicht
ehenden Kanaliſation dürfte der Beſchwerde abgeholfen werden.
Sämtliche alten Pfarrhausgebäude ſollen auf den Abbruch ver=
keigert
und thunlichſt ſchleunigſt niedergelegt, der Platz planiert und
ie zwiſchen dem Gemeinderat und dem Kirchenvorſtand vereinbarte
Grenze ausgeſteint werden. - Gegen die Eröffnung des Martins=
bfades
wurde Rekurs bei dem Kreisausſchuß erhoben und ſoll die
Großh. Bürgermeiſterei nach Anhörung des Gemeinderats ſich über
ie Beſchwerde äußern. Da aber der fragliche Pfad von einem
Privatkonſortium hergeſtellt wurde, kann ſich der Gemeinderat auf
die Beſchwerde nicht einlaſſen und wird dem Beſchwerdeführer
überlaſſen, ſich an das Konſortium zu halten. Die Handwerker=
chule
Annaſtift betr." Dem verſtorbenen Lehrer derſelben, Ge=
neinderat
Schauppner, werden warme Worte der Anerkennung ge=
widmet
und erheben ſich die Gemeinderatsmitglieder zum Andenken
nn den Verſtorbenen von ihren Sitzen. Der Witwe desſelben
ollen bis 1. November die Zinſen des Stiftungskapitals ausgezahlt,
von da ab aber dieſelben dem Rechner, Zimmermeiſter Ph. Meß,
welcher gleichzeitig als Mitglied in den Vorſtand eintreten ſoll,
tnonatlich überwieſen werden. - Schulverwalter Lang wird als
zweiter Lehrer angenommen. Ferner werden 100 M. für Anſchaf=
Fung von Mobiliargegenſtänden genehmigt, und weiter beſchloſſen,
den bereits aufgeſtellten Voranſchlag über Einnahme und Ausgabe
der=Schule der Stadt Darmſtadt zu überweiſen. Das für den
neuen Pfarxhausbau nötige Kapital ſoll bei der Sparkaſſe Beſſungen
aufgenommen und ſämtliche bei der Gemeindekrankenkaſſe Ver=
ſicherte
vom 1. Januar 1888 ab der ſtädtiſchen Ortskrankenkaſſe als
gemeinſame Ortskrankenkaſſe im Sinne des Geſetzes überwieſen
werden. - Hierauf trat man in die geheime Sitzung ein.
Mainz, 13. Dezember. Mit der Leitung des Kriminalbureaus,
welches der verſtorbene Polizeikommiſſär Eckes verſehen hatte, iſt
nunmehr Herr Polizeikommiſſär Schuler betraut worden
J. Mainz, 13. Dezembec. Wie das M. J. mitteilt, ſollen,
nachdem die verwaiſten Pfarreien der Diöceſe Mainz jetzt
ſämtlich beſetzt ſind, demnächſt auch die Dekane für die einzelnen
Kapitel beſtellt werden. Da während des Kulturkampfes dieſe
Stellen nicht beſetzt werden konnten und die Amtsdauer eines
Dekanes nach den Diöceſanſtatuten ſich nur auf 5 Jahre erſtreckt,
mithin längſt abgelaufen iſt, ſo hat das biſchöfliche Ordinariat die
Neuwahl der Dekane für ſämtliche Kapitel des Bisthums an=
geordnet
.
Ein unangenehmer Mißton wurde durch die Prämierung
unter einem Teil der Ausſteller der eben hier ſtattfindenden Blu=
men
= und Pflanzen=Ausſtellung gebracht. Wie das häufig ge=
ſchieht
, glaubten einige der Ausſteller bei der Prämiierung nicht
richtig gewürdigt zu ſein, was die Veranlaſſung zu heftigen Er=
örterungen
und ſchließlich ſogar zu Seenen gab, über welche mit
Rückſicht auf die gelungene Ausſtellung des Sängers Höflichkeit
wohl ſchweigen darſ.
Da es nur allzu häufig vorkommt, daß Weinfäſſer auf
dem Transport angebohrt werden, hat eine Anzahl hieſiger

245
3369
Weinhandlungen eine Denkſchrift an die Direktion der Ludwigs=
bahn
gerichtet, in welcher um Maßnahmen zur Verhinderung
dieſer Vorkommniſſe erſucht wird. Wie die Denkſchrift anführt, iſt
der Schaden, welcher den Weinhandlungen durch dieſe Art Berau=
bung
erwächſt, alljährlich ein ziemlich beträchtlicher.
Mainz, 18. Dezbr. Geſtern wurde begonnen, die Straßenſchilder
Boulevard zu entfernen und die neue Benennung dafür anzu=
bringen
.
4. Aus Rheinheſſen, 13. Dezember. In der Vondling'ſchen
Branntwein= und Liqueurfabrik in Oppenheim brach geſtern vormit=
mittag
Feuer aus, welches in kurzer Zeit die großen Fabrikgebäude
ſamt dem lagernden Spiritus zerſtörte.
Frankfurt, 13. Dezbr. Ein Schüler einer hieſigen Lehranſtalt
hatte ſich, verführt durch das ſchlechte Beiſpiel Anderer, in den linken
Unterarm einen Anker eintätowieren laſſen. Ein Mitſchüler
beſorgte dieſe Tätowierarbeiten. Dieſe Operation war von ſchlimmen
Folgen begleitet. Zunächſt ſtellte ſich Fieber ein, der Arm ſchwoll
an und hat gegenwärtig die Geſtalt einer unförmigen Maſſe ange=
nommen
. Der Patient erduldet die heftigſten Schmerzen und iſt der
Arm ſehr gefährdet. Der behandelnde Arzt mußte eine hartnäckige
Blutvergiftung konſtatieren.
Bad=Nauheim, 13. Dezbr. Waſſerwerk. Die ſtädtiſche Ver=
waltung
hat im vorigen Jahr mit dem Zivil=Ingenieur Gruner
von Baſel einen Vertrag wegen Anlage und wegen Betriebs eines
Waſſerwerks zur Verſorgung der Stadt mit Süßwaſſer abgeſchloſſen.
Die ſeither angeſtellten Bohrverſuche ſcheinen endlich ein befriedigen=
des
Reſultat ergeben zu haben: der Unternehmer hat bei ſeiner neu=
lichen
Anweſenheit dahier erklärt, er beabſichtige die nötigen Brun=
nenſchachte
nördlich der Stadt, woſelbſt ein Probeſchacht ſehr reich=
liches
und gutes Waſſer ergeben habe, anzulegen und durch eine Dampf=
maſchine
das flüſſige Element zu heben. Ein Beſchluß des Stadt=
vorſtands
ſteht noch aus.
Coburg, 12. Dezember. Die dem Herzoge naheſtehende Cobur=
ger
3tg.; bringt in einer Extrabeilage folgende bemerkenswerte
Auslaſſung: Bekanntlich iſt Ihre Königl. Hoh. die Frau Prin=
zeſſin
Clementine, Herzogin zu Sachſen, zum Beſuch ihres
Sohnes nach Sofia gereiſt. Wie man auch über die bulgariſche
Thronfrage und das Vorgehen des Prinzen Ferdinand urteilen mag,
unter keinen Umſtänden erſcheint es würdig, die erlauchte Frau,
welche zärtliche Mutterliebe antrieb, nach längerer Trennung den
unter ſchwierigen Verhältniſſen lebenden Sohn wiederzuſehen, in
ernſten Preßorganen ſſo 3. B. in Nr. 572 der Berliner Börſen=
zeitungr
) mit billigem Spott zu verunglimpfen.
Berlin, 12. Dezbr. Nach den auf Anordnung der Miniſter des

als abgeſchoſſen reſp. gefangen ermittelt: 14986 Stück Rotwild,
8586 Stück Damwild, 109702 Stück Rehwild, 9391 Schwarzwild.
2373499 Haſen, 314116 Füchſe, 5098 Dachſe, 4102 Fiſchottern, 626
Wildkatzen, 5614 Baummarder, 5340 Steinmarder, 2,149 Iltiſſe,
23593 Wieſel, 592 Seehunde: an Federwild: 397 Stück Auerwild,
6036 Birkwild, 2252 Haſelwild, 2521868 Rebhühner, 102839 Wach=
teln
, 180,628 Faſanen, 818 Trappen, 41,299 Waldſchnepfen, 277wilde
Schwäne, 3425 wilde Gänſe, 270071 wilde Enten, 52011 Bekaſſinen,
1295,702 Droſſeln, 16,400 Reiher, 120,103 Raubvögel. Unter letz=
teren
ſind 158 Stein= Schrei= und Goldadler, 34 Seeadler, 50 Fiſch=
und Flußadler, 192 Uhus und 349 ſonſtige Eulen hervorzuheben.
Von den ſelteneren Wildarten wurden ferner ein in einem Tiergarten
geheater Auerochs in Oberſchleſien, 9 Stück Elchwild. in Oſtpreußen,
4 Wölfe lie einen in Oſtpreußen und Brandenburg und 2 im Rhein=
lande
), ſowie 17 Biber in der Provinz Sachſen getötet. Der Ge=
amtwert
des in dem Berichtsjahre erlegten Wildes wurde auf
11824096 Mk. ermittelt, wovon 8.750,783 Mk. auf Haarwild und
3073313 Mk. auf Federwild entfielen. Der Wert der erlegten
Haſen und Rebhühner allein wird auf 7148.221 Mark angegeben.
Berlin, 13. Dezbr. Ein Piſtolenduell hat am Sonntag zwi=
ſchen
zwei Studenten der hieſigen Univerſität ſtattgefunden. Der
eine Duellant erhielt einen Schuß in das Bein und mußte in ein
Krankenhaus aufgenommen werden.
Köln, 13. Dezbr. Der Geheime Kommerzienrat Krupp erſtand als
Geſchenk für den Sultan eine rieſige Marmor=Pendule, 2¼ Meter
hoch und 27 Zentner ſchwer, die in den nächſten Tagen nach Kon=
ſtantinopel
abgehen wird.
Leipzig, 13. Dezbr. Hochverratsprozeß Cabannes. Das Zeu=
genverhör
wurde heute fortgeſetzt, die Ausſagen des Kanzlei= Inſpek=
tors
Heymann, der Kanzliſten Neumann und Schlinghoff, des Bu=
reauvorſtehers
Haas, ſämtlich aus Straßburg, ſowie der Stein=
drucker
Schkottkowski aus Metz und Schmidt aus Kolmar und des
Kreisboten Joß aus Molsheim, ſind insgeſamt für den Angeklagten
ſchwerbelaſtend. Es ſtellt ſich immer mehr heraus, daß Cabannes
eine ſehr umfaſſende Thätigkeit entfaltet hat, um in Beſtz des Ma=
terials
zu gelangen, welches er nach Frankreich auslieferte.
Königsberg, 13. Dez. Profeſſor Felix Dahn nahm einen Ruf
an die Univerſität Breslau an.

[ ][  ]

3370
Nr. 245
Hamburg, 12. Dezember. Hans v. Bülöw iſt von Bremen,
wo er die neunte Sinfonie zur Aufführung brachte, in ſo leidendem
Zuſtande hierher zurückgekehrt, daß er ein auf den 13. d. M. unge=
kündigtes
Konzert bis zum 10. Januar verſchieben mußke. Während
der Leitung des Beemer Konzerts fühlte ſich der Meiſter ſo ange= vom Schlage eines Goethe, Schiller, Shakeſpeare aber mit dem
griffen, daß er zum Schluß mit der Lechten Hand den Taktſtock Uriel= hat er eine Geſtalt geſchaffen, die ſich getroſt in die Geſell=
nicht
mehr führen konnte und mit der linken dirigieren mußte. Die ſchaft eines Poſa, Hamlet, Fauſt wagen darf, ba ſie ſich aleich dieſen
Aerzte haben dem Leidenden zunächſt die größte Ruhe und Schonung vorzugsweiſe in der gebanklichen Sphäre bewegt, aus dem ernſten
zur Pflicht gemacht.
Zuͤrich, 12. Dezbr. Hauptmann Ehrenberg iſt aus der Unter= heraus begriffen ſein will. Das Programm eines Leſſing, Liebe
ſuchungshaft am Samstag entflohen und zwar entwiſchte er beil Duldung, freie Forſchung, Dinge, die heute gleich der Luft, die wit
einem Familienbeſuche den zwei Poliziſten durch's Fenſter auf einer einatmen, der Hauptſache nach zu dem Selbſtverſtaͤndlichen zählen,
Strickletter. Die Sache war offenbar vorbereitet. Er iſt über dieſes Programm verkündet der Held des Dichters zu einer Zeit
Sargans nach Oeſterreich geflohen. wd rk vor Auslieferung ſicher iſt. als die eurvpäiſche Geſellſchaft noch tief in den Feſſeln der mittel=
San=Remo, 13. Dezemher. Der Kronprinz zmachte am 12. alterlichen Scholaſtik ſteckte und ſich die erſten Vertreter einer neuen
Nachmittags an Bord deß ihm von der Regierung zur Verfüguſtg Weltanſchauung, ein Carteſius, Spinoza nur mühſam Bahn zu
geſtellten Dampfers eine Spazierfahrt nach Capoverde und heute brechen vermochten. In den Niederlanden bereitete ſich dieſe neüe
einen zweiſtändigen Spaziergang. Im Auftrage des Landgrafen von Richtung vor. Uriel Akoſta iſt ein Vorläufer Spinozas. Was wir
Heſſen ülgerbrachte der Kammerherr Rappard aus Benares Indien) von dem hiſtoriſchen Uriel wiſſen, beſchränkt ſich auf einige kurze
ärztliche Ratſchläge Graf Radolinski reiſt am 20. ds. geſchäftshalber Angaben von dem leidenſchaftlichen wilden Schwärmertum eines
nach Berlin; ſein Stellvertreter wird Major Lincker ſein.
Amſterdam 11. Dezbr. Kaiſerin Eugenie verließ geſtern verſtand es, dies geſchichtliche Rohmaterial zu einer Denkergeſtalt
Amſterdam. Die Geſundheit derſelben iſt noch immer ſchwankend, 1 im edelſten Sinne des Wortes zu formen. und im Hinblick auf
jedoch beſſer als bei ihrer Ankunft. Während ihrer letzten Krank= Zeit und Umgebung, in welche er ſeinen Heros hinein ſtellt, be=
heit
machte die Kaiſerin ein Teſtament, worin ſie dem N. W. T.- greifen wir den Sinn der Urielſchen Schlußrede: Noch gäb die Beit
Zufolge den Brinzen Biktor Napoleon zum Univerſalerben ihres 1 ſicht Räum füt ſolche Bahnen, noch war die Luft zu ſchwül für
ganzen ſehr bedeutenden Vermögens einſetzte.
Paris, 12. Dezbr. Heute mittag wurde Frau Boncikaut, in Zukunft ſieht man ſich wöhl ſolch einen verlorenen Denkſtein an
die Haupteigentümerin des Von Marche' unter proßem Pomp zu und ſagt: Hier ruht die Aſche eines armen, müden Pilgers. der
Grabe getragen. Frau Boncicaut, deren Nachlaß ſich nach vielen ins gelöbte Land der Wahrheitvilgerte.
Millionen beziffert. hat u. A. über 210000 Fres. verfügt, welche ſo= ins Land der Wahrheitl Das iſt die Stellung und die Alfgabe=
gleich
an die Parifer Armen zu verteilen ſind: 20060 im 1. Arron= welche Gutzkow ſeinem Helden anweiſt und aus welcher ſeine Be=
diſſement
, das ſie bewohnte, und je 10000 in jedem der anderen. deutung und Weſensverwandtſchaft mit einem Nathän, Poſa u. ſ. w.
Jeder der Angeſtellten, der über zehn Jahre im Bon Marche thätig hervorgeht. Der darſtellende= Künſtler wird daher gut thun, wenn
war, erhült nach ihrem letztwilligen Vermächtnis 10000 Fres. (die= er den Uriel vorwiegend vön Seiten ſeines gedanklichen Lebens
fer Gunſt ſind über 1100 Perſonen beider Geſchlechter teilhaftig); auffaßt. Das geſchah denn auch von Herrn Barnah, unſerem
wer in dem Hauſe von einem Tag bis drei Jahre diente, erhält geſchätzten Gaſt, im reichſten Maße. Seine Darſtellung ward nicht
1000 Fres' wer eine Dienſitzeit von drei bis fünf Jahren hinter ſich nur dem dramätiſchen, ſondern auch dem ideellen Gehalte der Dich=
hat
3000 Fres. und mit 5000 Fres. werden die Dienſte von ſechs bis tung gerecht. Die Schuläſthetik hat Gutzkow einen Vorwurf daraus
zehnjähriger Dauer belohnt.
Petesburg, 10. Dezbr. Die Nähmaſchine der 8arin. Die kenne, vielmehr von einem Entſchlutz zum andern irre; ſie vergißt,
Damen der ruͤſiſchen Geſellſchaft werden der Larin für den Anteil, daß die Helden des Gedankens Lieſe hauptſächlichſten Wortführer
den ſie an der Hebung der Handarbeiten in Rußland nimmt, in der germaniſchen Tragödie, nicht auch gleichzeitig die Männer der
einer ebenſo ſinnigen wiezſplendiden Weiſe ihren Dank ausdrücken. Thak ſind, und daß Akoſta dies ſeiner ganzen Anlage nach noch
Man hat nämlich für die Zarin eine Nähmaſchine beſtellt, deren weniger ſein kann als der Dänenprinz Hamlet, denn er gehört der
Koſtenpreis durch eine Sammlung aufgebracht worden. Die Ma= Race an, welcher der Stempel des Leidens und Duldens und da=
ſchine
iſt völlig aus Silber vergeſtellt und mit echten Goldleiſten mit zugleich das Zeichen der Qual und Unſterblichkeit aufgedrückt
verſehen. Das Ganze erſcheint reich graviert und den Tiſch ſchmücken ward als ſie ihren Wandergang durch die Weltgeſchichte antrat.
an ſeiner oberen Platte echte Steine. Der Deckel des Käſtchens, in Die Auffaſſung und Durchführung des Charakters ſeitens Ludwig
dem ſich die eigentliche Maſchine befindet, hat die Form der ruſ= Barnays bringt es uns ſo recht zum Bewußtſein, daß es keines=
ſiſchen
Kaiſerkrone, ſämtliche Näh=Utenſilien, der Oelbehälter, der wegs innere Haltloſigkeit iſt. was Uriel zum Wiederruf beſtimmt,
Schlüſſel ꝛc. ſind reich mit Juwelen beſetzt. Die Zarin, die übri= ſondern einzig die liebevolle Rückſicht auf Mutter und Braut. Dieſer
gens im Maſchinennähen ſehr geübt iſt, da ſie in ihrer däniſchen Kampf zwiſchen Herz und Geiſt, in welchem das erſtere den Sieg
Heimat - die däniſchen Frauen ſind durchweg Enthuſiaſten von davon trägt, iſt ein echt tragiſcher Konflikt. Ludwig Barnay bringt
zarten Handarbeiten - ſehr zu Handarbeiten angehalten worden, ihn mit allem Nachdruck zum Austrag und vermeidet dabei doch
bürfte von dem koſtbaren Geſchenke ſehr erfreut ſein.
Litterariſches.
- Luther, Melanchthon und Zwingli, nebſt einem Anhange, das evan= lhriſchen Tenoke das hohe 6. werden von Lüdwig Barnay nicht
geliſche Kirchenlied von A. F. C. Vilmar. Nach deſſen Tod heraus= mehr und nicht minder betont als es gerade die Sitüation erheiſcht.
gegeben von Dr. K. W. Piderit, Direktor des Gymnaſiums zu l Die ſogenannten Drücker und Blender ſcheint er grundſätzlich zu ver=
Hamm. Frankfurt a. M. Verlag von Hayder u. Zimmer. G. 131. ſchmähen. Dadurch hält er ſeine Fiauren in dem Bereich des
Lebensbilder der 3 Reformatoren, dem Wagenerſchen Staats= und Naturwahren, ohne ihnen den idealen Schimmer zu nehmen. In
Geſellſchaftslexikon entnommen. Die Stellung dieſer Reformatoren der Leiſtung des Künſtlers iſt alles aus Einem Guſſe, jede Einzel=
in
dem Geſamtleben der chriſtlichen Kirche, ihre reformatoriſche heit iſt in Uebereinſtimmung mit dem Geſamtbilde entworfen und
Wirkſamkeit und die beſondere Eigentümlichkeit eines jeden derſelben ausgeführt und bekundet die ſouveräne Herrſchaft über den Stoff.
gründlich und wahrheitsgetreu aufgefaßt und dargeſtellt. Eine kleine Herr Barnah ward vom Publikum durch rauſchenden Beifall und
Schrift, voll Caft und Kraft, die von jedem, der Herz und Sinn mehrfache Hervorrufe geehrt.
hak für Geſchichte und Vaterland, für Staat und Kirche mit ſtei=
gendem
Intereſſe geleſen wird.
Die Reiſe um die Welt, erzählt von Julius Lohmeyer, mit Von den übrigen Perſonen ſei noch Frl. Berl erwähnt, welche
Bildern und Lithographieen von Karl Marr, Verlag von Meißner heute zum erſtenmale die Mutter Akoſtas ſpielte und zwar mit
und Buch in Leipzig. Ein überaus reiches unterhaltendes, in Wort viel Ausdruck und Wärme.
und Bild belehrendes Buch des beliebten Verfaſſers für Kinder von
8 bis 12 Jahren, das in höchſt anſchaulicher Weiſe die Seereiſe
eines Vaters mit ſeinen Kindern um die ganze Erde ſchildert. Die Donnerstag, 15. Dezember: Monats= und Generalverſammlung des
zahlreichen beluſtigenden und intereſſanten Erlebniſſe, z. B. bei der
Pyramidenbeſteigung, in der Alhambra, bei den Stiergefechten, auf Freitag, 16. Dezember: Verſammlung des Lokalgewerbvereins Darm=
der
Nilfahrt, in den Phramiden, bei der Tigerjagd in Indien, bei
Gaſtfreunden in China, heim Haifiſchfang, beim Kampf mit den Sonntag, 18. Dezember: Chriſtbeſcheerung mit Theater des Turn=
Seeräubern, auf den Philippinen, in Chile ꝛc. bilden den Hauptreiz
dieſer Weltfahrt.

Großberzogliches Hoftheater.
Dienstag. 13. Dezember.
Uriel Akoſta. Erſtes Gaſtſpiel von Ludwig Barnah.
E. M. Gutzkow gehört nicht zu den Dichtern univerſalen Geiſtes
Geiſtesleben eines Mannes hervorgegangen iſt und auch aus ſolchem
Menſchen, der keine Autorität über ſich dulden mochte. Gutzkow
ſolche Flammen, er mußte gehen, da er nicht bleiben konntel Doch
Ja, ein Pilgek
machen wollen, daß ſein Uriel kein zweck= und zielbewußtes Handeln
alles, was nur das rein Vathetiſche des Vorganges in den Vor=
dergrund
ſtellen würde. Sätze, die ſich die meiſten Schauſpieler
als Ausſchlag gebende Trümpfe ſo wenig entgehen laſſen wie die
Die Judith des Frl. Cramer vereint in glücklichſter Weiſe
Innigkeit und Zartheit der Empfindung mit heroiſcher Stärke.
Tageskalender.
deutſchen und öſterr. Alpenvereins, Sektion Darmſtadt (Saalbau).
ſtadt im Saalbau.
Klub Beſſungen im Fey'ſchen Saal.
Mittwoch, 28. Dezember: Konzert Nikita im Darmſtädter Hofv.

Hierzu eine Beilage der Möbelfabrik von Joſeph Trier, Wilhelminenſtr. 25.

5.a n biulr eir. Mlcier Mlahlr.
Verantwortlich fur die Redaction Carl Wittich.