ROvoEyIIN
WGULoIve
Aoonnemenk=preis
Dertehthaeſig 1 Mark 50 Pf. iudk.
Eingerlohn. Lrswürt werden von
elley Poſidntern Beſtellungen
ent=
gengenommen zu 1 Mar vo Pf.
dw Quartal hucl. Pofaufſchlag.
150. Fabrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Alunftrirtes Unterhallungsblatt.
Zuſeratg.
verdenangenommeni h Darnſtadt
von de Expediton, Fheinſtr. B. V.
mBeſſungen von Friedt. Blhe,
Holzſtraße Nr. 12, ſowie autwärd
von allen Annoncen=Erheditionea.
.
Amtliches Organ
füͤr die Bekannkmachungen des Großh. Rreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
N 229
Mittwoch den 23. November.
4oos.
Geſunden: 1 großer Schlüſſel. 1 kleiner Schlüſſel. 1 aroßer und 1 kleiner Schlüſſe, zuſammengebunden. 1 roth= und
weiß=
carrirtes Taſchentuch gez. A. S. 12. 1 Milchkanne. 1 goldener Ohrring mit ſchwarzem Stein. 1 ſchwarzer Kinderhandſchuh. 1brauner
Fauſthandſchuh. 3 Kalender (Hausfreund pro 1888. 1braunes Körbchen enth. Häckelarbeit. 1 Düte mit Linſen.
Verſoren: 1 Chekbuch. 1 grauer Pferdeteppich mit gelben Streifen. 1 dunkelblauer Sackrock. 1 Ohrring, ſchwarz emaillirt.
1 goldener Siegelring mit rothem Stein.
ſchwarzled. Portemonnaie enth. 2 M. 30 Pf.
Entkauſen: 1 kleiner ſchwarzer Hund mit weißer Bruſt und Pfoten und Marke 4275.
Darmſtadt, 21. November 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Darmſtadt, am 19. November 1887.
Beteffend: Den Abverdienſt der im Executionsverfahren als uneinbringlich erkannten Feldſtraſen.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Diejenigen von Ihnen, welche mit den rubricirten Nachweiſen noch im Rückſtande ſich befinden, werden hiermit an
baldige Borlage erinnert.
v. Marquard.
11967
21217 A. J. 336287. Ueber den
Aufenthalt des Taglöhners Joſeph
Fen=
zel, zuletzt wohnhaft in Düſſeldorf, wird
Auskunft begehrt.
J. 3408181. Ueber den Aufenthalt
des Handlungsreiſenden Philipp
Lit=
tauer, geboren am 30. Juli 1867 zu
Introſchin, wird Auskunft begehrt.
B. 21516. N. 84087. Ueber den
Auf=
enthalt des am 30. März 1868 zu
Seck=
bach geborenen Gärtners Auguſt Hinkel,
wird Auskunft begehrt.
6640 D. - J. 308287. Belohnung
bis zu 5000 Mk. Der am 10.
Sep=
tember d. Js. gegen den Bankier
Hein=
rich Friedrich Daniel Schwahn von
hier wegen betrügeriſchen Bankrotts
er=
laſſene Steckbrief wird erneuert. Es wird
um Feſtnahme und unverzügliche
Benach=
richtigung erſucht. Seitens der
Gläu=
biger des Schwahn iſt eine Belohnung
bis zu 5000 Mk. auf die Ergreifung des
Flüchtigen ausgeſetzt worden.
Frankfurt a. M., den 19. Novbr. 1887.
Königl. Staatsanwaltſchaft. 11968
Steckbrief.
21144 B. N. 104587. Gegen den
Hauſirer Heinr. Sakraſchiusky von
Imsbach, geb. 17. Mai 1866, welcher
flüchtig iſt, iſt die Unterſuchungshaft!
wegen Körperverletzung verhängt.
a 40 Nir ndan v
zr=
haften und von der Verhaſtung
unver=
züglich Nachricht zu geben.
Frankfurt a. M., den 19. Novbr. 1887.
Königl. Staatsanwaltſchaft. (11969
Oliveh-
Tofel-OeN
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Zechen.
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„ D.
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12 Meſſer, groß
„
12 Meſſer, klein
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„
1.
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1 Vorleglöffel, groß
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„
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maorlech uus in iereus des Shrolbondon Conlekt zu habsn. . „Wloner Auge.
Etg. vom 20. Nov. 188I.
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6
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in den zwei neu erbauten 3ſtöckigen
Häuſern Nr. 47 und Nr. 49,
fein eingerichtet, ſollen die 6
Woh=
nungen vermiethet werden u. können
dieſelben baldigſt bezogen werden.
Jede Etage hat 3 ſchöne große
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Carl Schnabel,
Hügelſtraße 15. (10765
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1063)) Ece der Wilhelminen= u.
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Kabinette, Küche, Boden, per Januar zu
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11109) Lauteſchlägerſtr. 22 der
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11256) Markt. Eine Wohnung im
erſten Stock, 3 Zimmer nebſt Zubehör per
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11257) Soderſtraße 80 iſt der mittl.
Stock, beſtehend aus 5 Zimmer nebſt allem
Zubehör, zu vermiethen.
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4 Zim., Verranda, alle Bequemlichk., ſof.
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6
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Woh=
nung (Belet.) 6 Zimmer mit Zubehör, gr.
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ſtock, neu hergerichtet, ſchöne Ausſicht, 4
Zimmer, Küche und alle Bequemlichkeiten,
bis Januar beziehbar. Zu erfr.
Eliſa=
bethenſtraße 17.
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7 Zimmer per 1. Januar zu vermiethen.
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9901) Heinrichſtr. 43 der 3. St.
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Landwehrſtraße 19¼, der dritte
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mit Werkſtätte per ſof., ev. auch ſpäter,
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11984) Beſſ. Herrngartenſtr. 21
part. große Stube, Küche, abgeſchl. Vorpl.
nebſt allen Bequemlichkeiten ſofort beziehb.
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(8 Z.). Zur Anſicht Mittags 1½- 3.
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Zimmer ohne Möbel ſofort.
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Schau=
fenſtern und daranſtoßendem Comptoir/
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9905) Wilhelminenſtraße 19
neuer Laden
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10975) Ludwigsſtraße 14 Laden
mit Zimmer und Küche per 1. Februar
1888. Beletage: möblirtes Wohn= und
Schlafzimmer per 1. Dezember 1887.
Wilhelminenſtraße Nr. 8
iſt der früher Weiler'ſche Laden nebſt
dazu gehörigen Rämlichkeiten per 15. Febr.
1888 anderweitig zu vermiethen. (11856
Näheres Fabritſtraße Nr. 21, parterre.
8270) Lauteſchlägerſtr. 36, 1. Stock,
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
8277) Heidelbergerſtr. 1 neben der
Cavallerie=Kaſerne zwei ineinandergehende
möbl. Parterre=Zimmer.
8658) Carlsſtr. 33 im 1. Stock ein
gut möbl. Zimmer gleich zu beziehen.
8708) Marienplatz 5 parterre zwei
möblirte Zimmer ſoſort beziehbar.
8828) Karlsſtraße 12 erſter Stock,
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
10379) Ballonplatz 10 ein möblirtes
Zimmer mit 2 Betten mit o. ohn. Koſt.
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Wx'
10698) Waldſtr. 32 im 1. St. ein
großes fein möbl. Zimmer mit Cabinet.
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Zimmer mit oder ohne Penſion.
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10980) Kiesſtraße 45 ein
Parterre=
zimmer, möblirt oder unmöblirt.
10984) Ecke der Zimmer= u.
Hü=
gelſtraße 11 ein ſchön möbl. Part.=Zim.
„
11117) Riedeſelſtr. 68 Beletage
ein gutmöbl. Zimmer mit ſep. Eing.
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11118) Grafenſtr. 24 Hochparterre
ein ſchön möbl. Zimmer zu vermiethen.
11161) Niederramſtädterſtraße 56
parterre ein hübſch möblirtes Wohn= und
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11202) Nieder=Ramſtädterſtr. 25
ein möblirtes freundliches Parterrezimmer
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11561) Schloßgraben 1 ein möblirtes
Zimmer, mit oder ohne Penſion zu verm.
11563) Wilhelminenſtr. 19,einf. möbl.
Zimmer im Seitenb., mit Kaſe 12 M,
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fort zu vermiethen.
11691) Obere Hügelſtr. 3 ein gut
möbl. Zimmer ſofort zu verm.
11413) Schützenſtr. 18 ein ſchön 11564) Waldſtraße 3, II. Stock, ein
gut möbl. Zimmer mit ſeparatem
Ein=
gang per 1. Dezember zu vermiethen.
11858) Kiesſtraße 22 ein möblirtes
sokort zu vormiethen, auf Wunsch mitl Zimmer mit oder ohne Penſion. Näheres
daſelbſt parterre.
11864) Neckarſtr. 9. 1 St., möbl.
Zimmer z. verm., a. W. m. Penſion.
11777) Wilhelminenſtraße 13 zwei
möblirte Zimmer.
11987) Roßdörferſtr. 32 ein ſchön
möblirtes Parterre=Zimmer zu verm.
11988) Marienplatz 7 parterre ein
ſchönes möbl. Zimmer nach d. Straße gel.
Em Saulbau.
Mittwoch den 30. November 1887, Abends 7 Uhr:
Elavier=Yortrags=Abend
von
Jophie Henler.
K. K. Hof=Kammervirtuoſin.
Billels: Sperrſitz 3 Mk., Saal 2 Mk., Vorſaal 1 Ml.,
ſind in der Muſikalienhandlung von Georg Thies, Eliſabethenſtraße 12
[11989
und bei Herrn Saalbau=Inſpector Velten zu haben.
Großherzogkiche Handekskammer
Darmstadt.
Ergänzungswahl für 1887.
In Gemäßheit des Geſetzes vom 17. November 1871 iſt zur
Ergänzungs=
wahl eines Drittheils der dermaligen Mitglieder der Handelskammer zu ſchreiten.
Nach Maßgahe der geſetzlichen Beſtimmungen ſcheiden nach dem Dienſtalter
aus die Herren:
1) Theodor Beck,
2) Auguſt von Le Log,
3) Philipp Kahlert,
4) Karl Friedrich Kemmler,
5) Karl Parcus.
Die Liſte der Wahlberechtigten liegt vom 24. November bis 4. Dezember
l. J3. (beides einſchließlich) bei dem Sekretär der Handelskammer Herrn Dr.
Kahlert zur Einſicht offen.
Einwendungen gegen deren Inhalt ſind innerhalb der erwähnten Friſt bei
Großherzoglicher Handelskammer ſchriftlich vorzubringen.
Nur diejenigen ſind zur Theilnahme an der Wahl berechtigt, welche
in die feſigeſtellte Liſte aufgenommen ſind.
Nach Ablauf der Einwendungsfriſt wird Tag, Ort und Stunde der
Wahl=
handlung bekannt gemacht werden.
Darmſtadt, den 21, November 1887.
Der ernannte Wahlcommiſſär:
111990
Dr. Rudolf Schäfer.
Dr. Overlach
Prakt. Arzt und Geburtshelfer, Spezialarzt für
Geſchlechts= Haut= und Frauen=Krankheiten,
Sprech=
Frankfurt a. M., Stiftsſtr. 22 I.
ſtunden täglich von 10 bis 1 u. 3 bis 5 Uhr. Auswärts w. ang. brieflich. 19797
Nr. 229
Damenverein der Kleinkinderſchule
zu Durmſtadt.
Bei herannahender Weihnachtszeik erlauben wir uns wiederum die Bitte,
unſerer Anſtalt gedenken zu wollen. Unter den zahlreichen Kindern, welche dieſelbe
beſuchen, befinden ſich viele ärmere, die häufig keine Kleidungsſtücke zum Wechſeln
haben und werden wir gütige Geſchenke von (wenn auch ſchon getragenen) Hemdchen,
Kleidchen, Röckchen, Schuhen und Strümpfen, wie ſie für 2= bis 6=jährige Kinder
paſſend ſind, dankbar entgegennehmen. Gaben an Geld werden wir, falls nichts
Anderes beſtimmt wird, zur Beſchaffung von Schuhwerk verwenden.
Zur Annahme von geneigten Beiträgen erklären ſich bereit: Frau v.
Hom=
bergk zu Bach, Hügelſtraße 65, Fräulein Caroline Baur, Promenadeſtraße 53,
Fräulein L. Schleiermacher, Caſinoſtraße 31, Frau Rentner Jordis, Saalbau=/
ſtraße 11, Frau Kaufmann Schloſſer, Marktplatz 11, ſowie die Hausverwalterin
der Kleinkinderſchule Fräulein Kratz. Mauerſtr. 5, Rentner Wilhelm Schwab sen.
[11991
Rheinſtraße 29, Ferdinand Wittich, Rheinſtraße 23.
Vordenux St. Julien, Flaſche M. 2.
Bordenux Medoc,
1.50,
„ „
Bordeaux St. Emilion, „ „ 1.25.
ſämmtlich reine vorzügliche Qualitäten.
Flaſchen werden 15 Pfg. zurückgenommen.
Wriedr. Schaeter
Grossh. Hoflioferant.
11992
„
gams,
Preisausschrelben.
LaauCar,
Das unterzeichnete Comits beabſichtigt zum
Faſching 1888 eine Carneval=Poſſe in
Darm=
ſtädter Mundart aufzuführen u. ladet Intereſſenten,
4.
aWunter Ausſetzung eines Preiſes von M. 11I. 11Pr.
in Gold für die beſte Poſſe, zum Wettbewerb unter
1
Dn,155 A veobachtung der nachverzeichneten Bedingungen
hier=
durch ein:
Hii D
1) Die um den Preis concurrirenden Arbeiten
müſſen Lokalpoſſen und in Darmſtädter Mundart geſchrieben ſein und ſollen nicht
länger als 1½ Stunden ſpielen.
2) Die Arbeiten ſind bis Ende Dezember 1887 bei dem 1. Vorſitzenden des
Carneval=Zug=Vereins, Herrn Mar Anſpach, Ernſt=Ludwigsplatz 1, verſchloſſen
und mit einem Motto verſehen einzuliefern.
3) Unter beſonderem Verſchluß und mit demſelben Motto als Aufſchrift iſt der
Name des Verfaſſers beizufügen.
4) Die beſte Arbeit wird mit dem ausgeſetzten Preiſe von M. 111. 11 Pfg.
gekront und erwirbt damit der Carneval=Zug=Verein das Eigenthums= und
Auf=
führungsrecht.
Wegen Auskunft=Ertheilung beliebe man ſich an den erſten Vorſitzenden zu
(11418
wenden.
vas Elfor-Comits dos Carnoval-Jug-Joroins.
direkt vom Faß.
Anstich: Mittwoch den 23. November, Nachmittags 5 Uhr.
Franz Lingelbach. ulgss
Fs werden Damenkleider u. Mäntel
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Buch= u. Kunſthdlg., Antiquariat,
Eliſabethenſtraße 4, nächſt dem
Ludwigsplatz.
Eine Einzeichnungallste liegt
daſelbſt noch auf.
[11994
Vie
Dapf. Kaſſe-Breunnerei
von
A. Lunts sol. Wwo.
Vorlin,
Cogr. Wl.
bringt ihre Spenialitäten
Gobr. Java-Mafkee's
in empfenlsnde Erinnerung.
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Kirchstrasse 1; F. Buss,
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burgerstrasse 9, Horlz Lan
dan, Mathildenpl. 1, kr. Prö.
scher, Kirchstrasse, Coore
Liebig & Co, Louisenstr. 19,
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J. J. Haonzel, Rheinstr. 37,
Carl Löhr, Promenadestr. 27,
L. Resv, Heidelbergerstr. 17½,
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der Soder- u. Wienerstrasse,
Ph. Huwerth, Rossdörferstr. 21.
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der Rossdörker- u. Stiftstr.,
Fr. Rost, Bessung. Carlstrasse 5,
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Eoke der Rossdörter. u.
Wie-
norstrasse. In Bessungen
bei den Herren Ph. Groherk,
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strasse, Aug. Harburg,
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strasse 54, d. Wolumann,
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bei Herrn L. Frohmann; in
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Gross-Bieberau bei Rud.
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Starker & Pobuda,
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G. D
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gelegen, mit Lager an der Bahn, iſt aus freier Hand preiswürdig mit ſämmtlichem
Inventar zu verkaufen.
Auch kann der Verkaufsplatz dazu ver=
miethet werden.
Anfragen von Selbſt=Reflektanten bittet
man in der Expedition d. Bl. unter
Kohlenhandlung niederzulegen. (1785
Ene Hlmer vogge
ſHund), reine Raſſe, goldgeſtromt oder
auch blau, ſchön gezeichnet, mit gut ge=
ſtutzten Ohren, zwiſchen 4 und 7 Monate empfiehlt alle ins Colonialwaa=
Al renfach einſchlagenden
5
Artikel 114980.
in nur beſten Qualitäten ſtets zu den billigſten Preiſen.
1⁄
ORILLAIVLV.
Malbildenplalz I.
49
Drle.
Gennaay
Cautionsfähiger Wirth
fuͤr eine ſehr gute Reſtauration geſucht.
Näheres durch G. Pauly, Mauer=
(11892
ſtraße 22. Zimmern und Zubehör, ganz oder doch
zum Theil parterre, mit etwas Garten bis
1. April nächſten Jahres zu miethen
oder auch Haus mit Garten zum Allein=
bewohnen zu kaufen geſucht. Offerten
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3035
tithngas.
Nr. 229
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schwer versilberte Tafelgeräthe
mit Garantie der Gilberauflage.
Aul undere Fabrikate hragen das obige Fabrikzeichen
und den Namen ſChfils0kIE.
L3⁄
zzd.
¾n.
Niederlage bei F. Kractzinger Sohn ½
p4.
in Darzstadt.
Hiklsndl.
OllRisrorIE & Ci=
Das „Illuſtrirte Unterhaltungsblatt” wird von
jetzt bis Weihnachten der Freitagsnummer
unſeres Blattes beigelegt.
xpedikion des gagslatts.
Verlorem
eine Broſche in Form eines länglichen
Vierecks mit Blumenkörbchen aus bunten
Steinen auf dunklem Grund, in
Gold=
ſaſſung. — Abzugeben gegen Belohnung
(12006.
Hügelſtraße 29 parterre.
Starke Kaſtanienbäume
zu kaufen geſucht.
Wo? ſagt die Expedition. (12007
der
Weihnachts=Verlooſung
hieſiger Gewerbehalle
1 Mark,
ſind in der Exped. d. Bl. zu haben.
12009) Keine Zahnſchmerzen mehr. Alle Jene,
die an Zahnſchmerzen leiden, wird es
intereſ=
ſieren zu wiſſen, daß bei ſtändigem Gebrauche
der Präparate überhaupt des Anatherin=
Mundwaſſer des Hofzahnarztes Dr. J. G.
Popp in Wien den Zahnſchmerzen nicht nur
ein für allemal vorgebeugt wird, ſondern ſie
ſtillen auch den ſchon vorhandenen Zahnſchmerz.
Dieſe Präparate ſind in allen Apotheken zu
haben, es iſt jedoch angezeigt nur Popp'ſche
Präparate (Anatherin=Mundwaſſer=Anatherin=
Bahnpaſta, Aromathiſche Zahnpaſta,
Vegeta=
biliſche Zahnpulver und Zahnplombe) zu
ver=
langen, da dieſelben ſtark gefälſcht werden.
Hchiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Radh, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer „Rhein, Kapitän Töpſer,
vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher am
2. November von Bremen abgegangen war, iſt
am 17. November wohlbehalten in Baltimore,
der Schnelldampfer „Saale', Kapitän Richter,
vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher am
9. November von Bremen abgegangen war,
iſt am 19. November wohlbehalten in New=
Vork angekommen.
F
in gebrauchtes Schaukelpferd zu
ver=
kaufen. Löffelgaſſe 11.
(12008
Gottesdienſt in der Stadtkapelle:
Mittwoch, den 23. November.: Um 6 Uhr:
Bibelſtunde: Herr Pfarrer Pahncke.
Volitiſce ueverſicht.
Zeutſches Reich. Se. Majeſtät der Kaiſer nahm am A.
vor=
mittags den Vortrag Wilmowski's entgegen, empfing nachmittags
2 Uhr im Beiſein des Staatsſekretärs Grafen Herbert Bismarck
und des Ceremonienmeiſters Romberg den neu ernannten ſiameſiſchen
Geſandten Phya Donnrong Raga Bolakhanth und ſpäter den neu
ernannten württembergiſchen Geſandten Oberſt v. Zeppelin. Um
4 Uhr hörte der Kaiſer den Vortrag des Finanzminiſters v. Scholz.
Wie aus Koblenz gemeldet wird, dürfte die Kaiſerin
voraus=
ſichtlich in den letzten Tagen dieſes Monats von dort mit ihrer
Begleitung nach Berlin zurückkehren, um im Königlichen Palais
ihren Winteraufenthalt zu nehmen. Augenblicklich iſt ihr
Geſund=
heitszuſtand namentlich infolge großer Gemütsbewegungen ein
wenig günſtiger und macht ihr die Reiſe nach Berlin unmöglich.
Der „Reichsanzeiger; vom 21. bringt nachſtehende erfreuliche
Meldung aus San Remo. „Nachdem die ödemateuſe Anſchwellung
im Kehlkopfe Sr. Kaiſerl. und Königl. Hoheit des Kronprinzen
bereits in voriger Woche erheblich gewichen war, hat ſich dieſelbe
im Laufe dieſer Woche völlig zurückgebildet. Die Rückbildung
wurde beſonders bemerkbar, nachdem am 15. d. M. braunrötliche
Flocken ausgeworfen worden waren, darauf konnte eine Abflachung
der in der linken Kehlkopfshälfte befindlichen Neubildung ſowie ein
teilweiſer geſchwüriger gerfall derſelben und gleichzeitig hiermit
eine Erweiterung der Stimmritze wahrgenommen werden. Nach
dieſem Vorgange iſt augenblicklich die Athmung völlig frei und das
Schlucken völlig ſchmerzlos. Das Ausſehen, der Appetit und der
Schlaf ſind ſehr gut. Die Bewegung im Freien iſt bei Eintritt
ſonnigen und trockenen Wetters in Ausſicht genommen. San Remo,
den 19. November 1887. Schrader. Krauſe. Mark Hovell."
Der „Reichsanzeiger veröffentlicht die Bekanntmachung, wonach
die Eröffnung des Reichstages am Donnerstag mittags 12 Uhr im
Weißen Saale des Königlichen Schloſſes zu Berlin ſtattfindet. Dem
Eröffnungsakte geht, wie üblich, ein Gottesdienſt für die
Reichstags=
mitglieder voraus, für die Proteſtanten im Dom, für die Katholiken
in der Hedwigskirche.
Der Bundesrat dürfte am Montag mit ſeineu Etatsberatungen
fertig geworden ſein und wird ſomit der Reichstag bei ſeiner
Er=
öffnung wenigſtens die Etatsvorlage vollſtändig vorfinden. Ob der
Bundesrat ſich anch ſchon über die Kornzoll=Vorlage ſchlüſſig
ge=
macht hat, wie behauptet wird. muß noch dahingeſtellt bleiben, es
liegen hierüber widerſprechende Meldungen vor. Ebenſowenig läßt
ſich die Mitteilung. wonach die genannte Vorlage ganz im Sinne
der Beſchlüſſe des deutſchen Landwirtſchaftsrates gehalten ſein ſoll,
kontrollieren.
Fürſt Bismarck hat ſeine auf den Montag angeſetzt geweſene
Abreiſe und zwar vorausſichtlich auf Dienstag nachmittag verſchoben.
Am Montag empfing er nochmals einen Beſuch des Prinzen Wilhelm,
welcher längere Zeit bei ihm verweilte.
Mit der Veröffentlichung der Grundzüge zur Alters= und
In=
validenverſicherung iſt endlich dieſe hochwichtige Frage der
öffent=
lichen Meinung zur Begutachtung unterbreitet worden. Bei der
außerordentlichen Schwierigkeit dieſer Materie iſt es
ſelbſtverſtänd=
lich, daß ſich ein abſchließendes Urteil über den neueſten Schritt
auf dem Wege der ſozialpolitiſchen Reformen noch nicht ſo bald
ermöglichen laſſen wird, aber jedenfalls hat man es mit einem
geradezu großartigen Projekt zu thun, mit deſſen Verwirklichung
ein entſcheidender Schritt zur Löſung des ſozialiſtiſchen Problems
geſchehen ſein wird. Freilich iſt die Aufgabe, welche ſich die
Reichs=
regierung hiermit ſelbſt geſtellt hat, eine rieſige, denn nicht nur ca.
zwölf Millionen deutſcher Arbeiter, ſondern auch noch weitere
Er=
werbskreiſe unſeres Volkes ſollen der Segnungen des neuen
Ge=
ſetzes theilhaftig werden. Fürſt Bismarck hat einmal geäußert:
Wenn es nach ſeinem Wunſch ginge, müßte jeder Deutſche einen
Anſpruch auf Alters= und Invalidenverſorgung haben. Nun, von
dieſem Ziel entfernen ſich die Grundzüge der Invaliditätsvorlage
gar nicht ſo weit und deshalb iſt auch der Name einer
Arbeiter=
alters= und Invalidenverſicherung eigentlich nicht mehr feſtzuhalten.
Einem ſolchen Unternehmen gegenüber erſcheint der Hohn und
Spott der Gegner ganz und gar verächtlich, und wenn die „
Frei=
innige Zeitung: Eugen Richters ſpöttiſch von „Pfennigrentnern
ſpricht, welche das neue Geſetz ſchaffen wolle, ſo iſt das eine ſehr
billige, ſehr öde Witzelei, die dadurch nur noch abſtoßender wirkt,
daß ſie von denjenigen ausgeht, welche nicht einmal Miene ge=
3036
macht haben, den Arbeitern eine ſolche=Pfennigrente! zu gewähren.
Sicherlich wird ſich die Alters= und Invalidenverſicherung heute
und morgen nicht durchführen laſſen und ſicherlich werden hierbei
auch große Hinderniſſe aus dem Wege zu räumen ſein, aber die
Regierung darf ſich darauf verlaſſen, daß ſie bei dieſem
Unter=
nehmen die Unterſtützung nicht nur der großen Mehrheit des
Reichs=
tags, ſondern auch aller Wohlgeſinnten und wahren Arbeiterfreunde
im ganzen Reiche finden wird.
Das„ Militär=Wochenbl.” führt aus, daß unſer neues 11
Milli=
meter=Gewehr keineswegs zur Zeit noch von einem anderen
einge=
führten oder ſchon endgültig erprobten Syſtem übertroffen iſt,
viel=
mehr wird an der Herſtellung desſelben, damit die ganze Armee
mit demſelben verſehen werden könne, mit allen Kräften gearbeitet.
Meldungen, wonach die Herſtelluug desſelben eingeſtellt worden ſei,
beruhen auf Irrtum. Wie die „Danz. 8tg.- meldet, haben in der
Gewehrfabrik in Danzig zu dieſem Zweck neuerdings bedeutende
Arbeitereinſtellungen ſtattgefunden. Auch die Gewehrfabriken in
Span=
dau und Erfurt, welche vor einiger Zeit zahlreiche Arbeiter
ent=
laſſen und bei der Anfertigung des neuen Repetiergewehrs nur noch
bei Tage gearbeitet hatten, haben die entlaſſenen Arbeiter, teilweiſe
telegraphiſch, zurückberufen und ſollen wiederum Tag= und
Nacht=
ſchichten gemacht werden.
Die Einführung des kleineren Kalibers dürfte übrigens doch
ſtattfinden, ſobald die Feldarmee einſchl. Erſatz= und Reſervetruppen
mit dem jetzigen Repetiergewehr verſehen ſein wird und werden
alsdann vorausſichtlich die 11 mm=Gewehre zum Verfeuern von
7½. mm Stahlgeſchoſſen eingerichtet werden, was mit einem
ver=
hältnismäßig geringen Koſtenaufwand und ohne die Schlagfertigkeit
der Armee zu beeinfluſſen, möglich iſt.
Der ruſſiſche Militärbevollmächtige Generalmajor Graf
Gole=
nitſchtſchew=Kutuſow, der die ruſſiſche Kaiſerfamilie von Berlin bis
zur Grenze geleitet hat, iſt wieder in Berlin eingetroffen.
Der baheriſche Miniſterpräſident Lutz beantwortete am 21. die
Gagern'ſche Anfrage betreffs des Jeſuiten v. Egloffſtein, er habe
erſt am Mittwoch von der Sache Kenntnis erhalten und werde,
ſobald der amtliche Bericht einlaufe, der Kammer Aufklärung geben.
geſterreich=Angarn. In der am 20. ſtattgehabten Schlußſtzung
der öſterreichiſchen Delegation wurde die Uebereinſtimmung der
Be=
ſchlüſſe beider Delegationen konſtatiert. Hierauf ſprach Miniſter
Graf Kalnoky der Delegation den Dank und die beſondere
Aner=
kennung des Kaiſers für ihre patriotiſche Opferwilligkeit, ſowie den
Dank der Regierung für das derſelben bezeigte Vertrauen aus. In
einem an die Delegation gerichteten Schlußworte hob der Präſident
Revertera hervor, daß die Delegation offen ausgeſprochen habe,
daß Oeſterreich einen Frieden mit Ehren, kein Preisgeben ſeiner
Geſchicke an den Willen eines anderen und daß es ein Feſthalten
am Völkerrechte und an der Vertragstreue wolle.
Frankreich. Präſident Grevy hat am 20. erneut den feſten
Entſchluß, von ſeinem Poſten nicht zurückzutreten, ſowie die
Hoff=
nung ausgeſprochen, daß es ihm gelingen werde, ein neues Kabinett
zuſtande zu bringen; ſollte er dabei gleichwohl auf unüberſteigliche
Schwierigkeiten ſtoßen, ſo würde er durch den Senat die Auflöſung
der Kammer beantragen; er würde ſich dann zurückziehen, indem er
dem Lande durch eine an das Parlament gerichtete Botſchaft ſeine
Anſicht über die Lage, deren Urſprung, Urſachen und Folgen zu
erkennen gegeben habe.
Nachdem Grevy am A. vormittags Clemenceau die
Kabinetts=
bildung angetragen hatte, ſoll dieſer erwidert haben, er ſchrecke vor
einer derartigen Verantwortlichkeit keineswegs zurück und ſei bereit,
die Aufgabe zu übernehmen; ſeines Erachtens aber ſei die
Verwick=
lung der gegenwärtigen Situation durch andere Elemente als die
Frage der Kabinettsbildung veranlaßt. Auf Grevys dringende Frage
in dieſer Beziehung erklärte Clemenceau, er könne ihm nur im
Beiſein dreier Perſonen (Floquet, Goblet, Freyeinet) antworten.
Auf 5 Uhr abends wurde eine Unterredung feſtgeſtellt, zu welcher
die genannten ſich bei Grevh zu einer 2½ſtündigen Beſprechung in
betreff der Regierungskriſis verſammelten; zu einer Beſchlußfaſſung
iſt es indeß gutem Vernehmen nach nicht gekommen. In parla= Kreiſen wird verſichert, die gemeinſchaftliche Beratung
habe darauf gezielt, Grevy zu bewegen, daß er die Verpflichtung
eingehe, nach einer beſtimmten Friſt abzudanken. In dieſem Falle
werde die Bildung des neuen Kabinetts leicht ſein, weil alle
republi=
kaniſchen Gruppen ſich verpflichten würden, das neue Kabinett zu
unterſtützen.
In der Sitzung der Abgeordnetenkammer vom 21. ſtellte
Miche=
lin den nach ihm auch von dem Bonapartiſten Jolibois
wieder=
holten Antrag, daß in Betracht der Fehler und Gefahren des
jetzigen Regierungsſyſtems, den Uebelſtänden der gegenwärtigen Lage
Abhülfe geſchaffen werden müſſe; das Staatsoberhaupt ſolle durch
das Volk ſelbſt ernannt werden. Michelin beantragte die
Dring=
lichkeit für dieſe Verfaſſungsänderung. Der Antrag Michelin wurde
mit 369 gegen 191 Stimmen an letzter Stelle auf die Tagesordnung
geſetzt. Die nächſte Sitzung findet am Donnerstag ſtatt.
Am 21. abends 9 Uhr traten bei Grevy die Präſidenten der
beiden Kammern und alle früheren Miniſterpräſidenten zu einer
Beratung zuſammen.
Nr. 229
Die Umwandlung der 4½ procentigen Rente in sprocentige iſt
geſichert, da die Bank von Frankreich das geſamte nötige Geld
leihen wird, um dieſelbe zum guten Schluſſe zu führen.
Engkand. Das Bureau Reuter' meldet vom 21. aus Bombah:
Eyub Khan wird ſofort von Meſhed nach Teheran gebracht werden,
wo er verbleibt, bis die engliſche Regierung weitere Beſtimmungen
getroffen hat.
Zwei Perſonen, Thomas Caſtlans aus Maſſachuſets und Michael
Harkins aus Philadelphia, erſchienen am 21. vor dem Polizeigericht
Bowſtreet unter der Anklage der Verſchwörung und Herbeiführung
von Dynamitexploſionen in England. Nach Ausſage der
Polizei=
beamten wurde bei Caſtlans ein größeres Quantum Dynamit
be=
ſchlagnahmt, bei Harkins ein Heitungs=Ausſchnitt gefunden, welcher
ſich auf eine proiektierte Verſammlung in Birmingham bezog, worin
Balfour ſprechen ſollte. Die Verhandlung wurde auf 8 Tage
ver=
tagt, worauf die Angeklagten ins Gefängnis abgeführt wurden.
Der verfloſſene Sonntag, an welchem man Wiederholung der
Scene vom vorigen Sonntag auf dem Trafalgarplatz befürchtete, iſt
ohne Unruhen verlaufen.
Die Mitglieder der radikalen Vereine und Klubs von London,
unter denen ſich viele Irländer befinden, begaben ſich Nachmittags
in geordnetem Zuge unter Mitführung mehrerer Muſikcorps nach
dem Hydepark, wo die Abhaltung von Verſammlungen geſtattet
war. Die Zahl der an der Kundgebung Teilnehmenden betrug etwa
15 000 Perſonen.
Beſgien. Der ruſſiſcheoffiziöſe Brüſſeler Nord' erklärt, daß
die letzten Maßregeln der deutſchen Reichsbank gegen die ruſſiſchen
Werte entſchieden geeignet ſeien, den Kredit Rußlands zu erſchweren
und daß die ruſſiſche Finanzverwaltung daher unbedingt nach einem
neuen Abſatzmarkte für ruſſiſche Werte ſuchen müſſe.
Rußland. Die Kaiſerliche Familie iſt am Sonntag nachmittag
wohlbehalten in Gatſchina eingetroffen.
Der geſtern bereits kurz erwähnte Artikel des „Journal de St.
Petersbourg; lautet, nachdem im Eingang desſelben hervorgehoben
war, daß der Empfang des ruſſiſchen Kaiſerpaares in Berlin ein
überaus herzlicher geweſen ſei, wörtlich wie folat:„Tie tief
empfun=
dene Sorgfalt, mit welcher Kaiſer Wilhelm perſönlich die
Vorberei=
tungen zu dem Empfange überwachte, bewieſen aufs neue ſeine
An=
hänglichkeit an die monarchiſchen Ueberlieferungen, ſowie ſeine
Hoch=
haltung der Familienbande, die ihn mit dem ruſſiſchen Kaiſerhauſe
verknüpfen. Die ſchmerzlichen Beſorgniſſe wegen der Geſundheit
des Kronprinzen, denen die ruſſiſchen Majeſtäten ſich von ganzem
Herzen anſchloſſen, brachten es mit ſich, daß den Monarchen die
Beobachtung eines ſehr ermüdenden Ceremoniells erſpart und der
Charakter einer Familienzuſammenkunft gewahrt wurde, die um ſo
herzlicher war, als die Umſtände auf die gegenſeitigen Sympathieen
beſonders hinwieſen. Die Bekundung dieſer Gefühle, die ſich ſtärker
als alle Prüfungen gezeigt haben, wird ſicherlich beiden Souveränen
teuer geweſen ſein. Wir ſind überzeugt, daß die ruſſiſche
Geſell=
ſchaft daran teilnehmen wird, und dürfen gern glauben, daß auch
die deutſche Nation ſich den Beſtrebungen der Monarchen anſchließen
wird. Mögen dieſe guten Eindrücke ſich treu in den Beziehungen
der beiden großen Reiche wiederſpiegeln.
Hersien. Die am 20. morgens in Belgrad eingelangte
Nach=
richt, daß die bulgariſche Behörde das ſerbiſche Generalkonſulat in
Sofia durchſucht, Papiere in Beſchlag genommen und den
General=
konſul Danios verhaftet habe, hat hier große Aufregung
hervor=
gerufen. Neueren Nachrichten zufolge handelt es ſich um die
Ver=
haftung eines Kawaſſen.
Butgarien. Am 20. fand in Sofia zur Feier des Jahrestags
der Schlacht bei Slivnitza eine glänzende Parade ſowie Galatafel
im Palais ſtatt. Fürſt Ferdinand brachte einen Trinkſpruch auf
den Fürſten Alexander aus und ſandte demſelben folgendes
Tele=
gramm. „Ich beglückwünſche Ew. Hoheit in meinem und meiner
Armee Namen in Erinnerung an den glorreichen Tag von Stivnitza,
wo Sie die Armee zum Siege und das Vaterland zum Ruhme
geführt haben.: Ferner beſtimmte der Fürſt 30000 Fr. für ein
Denkmal der bei Slivnitza Gefallenen. - 110 Fähnriche wurden
zu Offizieren befördert.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 23. November.
- Die „D. Z. veröffentlicht nachſtehendes Programm für die
am 25, vormittags 11 Uhr, durch Se. Königl. Hoheit den
Groß=
herzog ſtattfindende Eröffnung des XXVL. Landtags. Es verſammeln
ſich zu dieſem Akt im Großh. Schloſſe die dienſtthuenden
Kammer=
herren und Kammerjunker; die Milglieder der erſten Kammer, die
Mitglieder der zweiten Kammer; die Mitglieder des
Staatsminiſte=
riums; die Hofſtaaten und Adjutanten, ſowie der Vorſtand des
Kabinetts. Die zweite Kammer wird durch den als
Ceremonien=
meiſter dienſtthuenden Kammerherrn Freiherrn E. von Ricou in den
Thronſaal eingeführt. Nachdem dieſelbe ihre Plätze eingenommen
hat, erfolgt die Einführung der erſten Kammer durch den
Hof=
ceremonienmeiſter und hierauf diejenige der Räte der Miniſterien
durch den als Ceremönienmeiſter dienſtthuenden Kammerherrn Frei=
Nr.
herrn L. von Senarclens=Grancy. Die erſte Kammer erhält ihre
Plätze zur rechten, die zweite Kammer zur linken Seite des Thrones,
demſelben gegenüber, die Räte der Miniſterien nehmen die Plätze
zur linken Seite des Thrones ein, in dem Raume zwiſchen
dem=
ſelben und den Sitzen der Abgeordneten zur zweiten Kammer. Se.
Königl. Hoheit der Großherzog begeben ſich auf die Meldung des
Hofceremonienmeiſters, daß die Einführung der Verſammlung
ſtatt=
geſunden habe, in den Thronſaal. Der Zug geht in folgender
Ord=
nung: der Kammerſourier und der Hoffourier, die dienſtthuenden
Kammerjunker, die dienſtthuenden Kammerherren, die
Ceremonien=
meiſter, der Hofceremonienmeiſter, Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog. Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog, die Prinzen des
Großh. Hauſes, der Staatsminiſter und der Präſident des
Mini=
ſteriums der Finanzen, die General= und Flügeladjutanten, die nicht
unktionierenden Hofcharchen und der Vorſtand des Kabinetts, die
Adjutanten der Prinzen des Großh. Hauſes. Bei Eintritt des
Zuges in den Saal erhebt ſich die Verſammlung von ihren Sitzen.
Se. Königl. Hoheit der Erbaroßherzog und die Prinzen des Hauſes
treten zur rechten Seite des Throns. Der vorantretende Dienſt
be=
giebt ſich auf die linke Seite des Thrones. Die Fouriere nehmen
zu beiden Seiten am Thronhimmel Stellung. Der Staatsminiſter,
der Präſident des Miniſteriums der Finanzen und der Sr. Königl.
Hoheit dem Großberzog nachfolgende Dienſt ſtellen ſich zur Rechten
des Thrones. Nach gehaltener Thronrede verlieſt der
Staats=
miniſter auf Befehl Cr. Königl. Hoheit des Großherzogs die
Eidesformel und fordert diejenigen Mitglieder der beiden Kammern,
welche den landſtändiſchen Eid noch nicht geleiſtet haben, zur
Eides=
leiſtung auf. Die Mitglieder treten auf den Namensruf einzeln vor
den Thron, leiſten das Handgelöbnis, ſprechen mit aufgehobener
Rechten: „ich ſchwöre= und begeben ſich auf ihre Plätze zurück.
Nach der Eidesleiſtung erklärt der Staatsminiſter auf Befehl Sr.
Königl. Hoheit des Großherzogs den Landtag für eröffnet. Se.
Königl. Hoheit der Großherzog verlaſſen hiernach in Begleitung
Allerhöchſt Ihres Dienſtes in der nämlichen Ordnung wie beim
Eintreten den Thronſaal.
Militärdienſtnachrichten. v. Manteuffel gen. Zoegen,
Oberſt und Kommandeur der 11. Feld=Art.=Brig., zum
General=
major befördert; v. Bachmahr, Major und Eskadrons=Chef vom
2. Leib=Huſ.=Regt. Nr. 2, als etatsmäßiger Stabsoffizier in das 2.
bad. Drag.=Regt. Nr. 21 verſetzt; Frhr. Gedult von Jungenfeld,
Rittmeiſter und Eskadrons=Chef vom 1. Garde=Drag.=Regt., ein
Vatent ſeiner Charge verlieben; Stürz, Major, aggregiert dem
4. Niederſchleſ. Inf.=Regt. Nr. 51, in dieſes Reg. einrangiert;
Grü=
nig, Prem.=Lieut. la guito des 4. Magdeb. Inf.=Regts. Nr. 67.
unter vorläufiger Belaſſung in ſeinem Kommando als Adjutant bei
der 60. Juf.=Brig., zum überzähligen Hauptmann, Frhr. v. Gall,
Hauptmann 1a guite des 3. Magdeb. Inf.=Regts. Nr. 66 und
Kommandeur der Unteroffizier=Vorſchule in Weilburg, zum
über=
zähligen Major - befördert.
Großh. Handelskammer. Oeffentliche Sitzung vom 21. Novbr.
Der Handelskammer iſt ein Programm der im Mai 1888 in Trieſt
ſtattfindenden Weinausſtellung zugegangen.
Mit der Vertretung
der Handelskammer in der auf den 29. November nach Berlin
zu=
ſammenberufenen außerordentlichen Plenarverſammlung des deutſchen
Handelstags wurde der Sekretär beauftragt und demſelben
Inſtruk=
tion dahin erteilt, gegen jede Erhöhung der landwirtſchaftlichen
Zölle zu ſtimmen, während bezüglich des zweiten Punktes der
Tages=
ordnung der Plenarverſammlung, der Frage des
Jdentitätsnach=
weiſes bei der Wiederausfuhr von Getreide, die Beſchlußfaſſung
bis zur nächſten Sitzung ausgeſetzt wurde. Zugleich beſchloß man
an die Regierung die Bitte zu richten, im Bundesrat gegen die
geplante Erhöhung der Getreidezölle Stellung zu nehmen; auch ſoll
der Reichstagsabgeordnete des Wahlkreiſes erſucht werden, im
Reichstage gegen dieſe Erhöhung zuſtimmen.
Herr Bodenheimer referierte über den Petroleumfaßzoll.
Man beſchloß, ſeinem Antrag entſprechend, ſich einer Eingabe der
Handelskammer Weſel auf Abſchaffung des Petroleumfaßzolls
an=
zuſchließen.
Auf Antrag des Herrn Kahlert beſchloß die Handelskammer
bei dem Reichsbankdirektorium für Erhebung der hieſigen
Reichs=
banknebenſtelle zur Reichsbankſtelle vorſtellig zu werden.
Die Ergänzungswahl der Handelskammer für 1887 ſoll im
Dezember ſtattfinden.
Es ſcheiden nach dem Dienſtalter aus die
Herren: Beck, von Le Cog, Kahlert, Kemmler und Parcus. Zum
Wahlkommiſſär wurde Herr Dr. Schäfer, zu Urkundsperſonen die
Herren Beck und Kemmler gewählt. Die Wählerliſte wird vom
20. November bis 4. Dezember bei dem Sekretär zur Einſicht offen
gelegt.
⬜ Strafkammer. In ihrer Montagsſitzung hatte die
Straf=
kammer in zwei Fällen wegen Urkundenfälſchung zu befinden und
zwar war zunächſt der Gymnaſtiker Emil Guſtav Jakobi aus
Gotha wegen falſcher Beurkundung des Verſonenſtandes angeklagt.
Er hatte ein Kind, welches ihm von ſeiner Geliebten geboren wurde,
auf dem hieſigen Standesamt als eheliches angezeigt und ſich ſelbſt
als verheiratet angegeben. Jakobi wurde in eine Gefängnisſtrafe
229
303)
von 6 Wochen verurteilt. — Die zweite Anklage war gerichtet gegen
den Landwirt Jakob Krug von Geinsheim. Im Juni d. J. war
bei dem Kommando des 117. Infanterie=Regiments in Mainz ein
angeblich von dem Landwirt Schneider in Leeheim herrührender
Brief eingetroffen, in welchem der bei dem genannten Regiment
ſtehende Musketier Weppler von Geinsheim beſchuldigt wurde, daß
er an einem der Pfingſtfeiertage in der Wirtſchaft des Schneider
ſich Ausſchreitungen gegen das Eigentum des Wirts, Thätlichkeiten
u. dergl. m. habe zu Schulden kommen laſſen, wobei er auch das
Seitengewehr gebraucht haben ſoll. Es ſtellte ſich bald heraus,
daß die Unterſchrift des Briefes gefälſcht ſein mußte, denn der
Gaſtwirt Schneider wußte von Ausſchreitungen Weppler's
über=
haupt nichts. Der Verdacht der Thäterſchaft lenkte ſich ſofort auf
den Angeklagten, der mit der Familie des Weppler nicht in gutem
Einvernehmen ſteht. Er wird, trotz konſtanten Leugnens,
nament=
lich durch ein von Gerichtsſchreiber Kümmel abgegebenes Gutachten
für überführt erachtet und in eine ſechswöchentliche Gefängnisſtrafe
verurteilt.
II. Der erſte Kammermuſikabend des Herrn W. de Haan brachte
uns drei der ſchönſten Erzeugniſſe, welche der muſikaliſche
Volks=
geiſt auf dieſem Gebiet geſchaffen hat. Von Haydn, dem Begründer
der Gattung, bis zu Brahms läuft eine ununterbrochene Linie,
in der eine feſte Entwicklungsnorm unverkennbar iſt. An
Schön=
heit, Ordnung und Klarheit ſtehen die Haydn'ſchen Streichquartette
noch jetzt als Muſter da; das B-dur=Quartett op. 76, das wir
heute in wohlgelungener Ausführung zu hören bekamen, läßt jene
harmoniſche Einheit von Form und Inhalt aufs deutlichſte gewahr
werden. Dem Geiſte, welcher aus der Brahms'ſchen Sonate für
Violine und Klavier ſpricht, im vollen Maße gerecht zu werden,
gelang den ausübenden Künſtlern, Herrn Kapellmeiſter de Haan
und Herrn Konzertmeiſter Hohlfeldt, gleichfalls in beifallswürdiger
Weiſe. Einen hohen Genuß bereitete uns die Vorführung des
Mozart'ſchen G-moll=Quartetts, von dem Qulibiſcheff ganz mit
Recht behauptet, es ſei ein vollſtändiges kleines Drama, mit
ſeiner Expoſition, ſeinen Verwicklungen und ſeiner glücklichen
Auf=
löſung, welches zum Theater den inneren Richterſtuhl und zur
Handlung eine Reihenfolge pſychologiſcher Zuſtände hat, welche
aus=
einander entſpringen und ſich gegenſeitig erklären.
8. Inſtrumental=Verein. Am vergangenen Samstag veranſtaltete
der Inſtrumental=Verein in dem Saale der Freimaurerloge ſeinen
9. Vereinsabend und war derſelbe in jeder Beziehung ein wohl
gelungener. Die ſämtlichen Orcheſter=Rummern des Programms,
von denen beſonders eine Sinfonie in D-dur von Haydn, ſowie
Serenade Nr. 2 von Mozart hervorzuheben ſind, wurden mit
Accurateſſe und Feinheit zu Gehör gebracht. Zieht man hierbei in
Betracht, daß die Mitwirkenden ausſchließlich den hieſigen
Dilet=
tantenkreiſen angehören, ſo muß dem Dirigenten, Herrn Hofmuſiker
Petr, die größte Anerkennung für ſeine ſchwierige und erfolgreiche
Thätigkeit gezollt werden. An die Sinfonie, als die erſte Nummer
des Programms, reihte ſich ein Prolog, gedichtet von einem
Ver=
einsmitglied und geſprochen von Herrn Hofſchauſpieler Göbel,
deſſen ſchwungvoller Vortrag die Zuhörer zu lebhaftem Beifall
ver=
anlaßte. In der zweiten Abteilung des Programms recitierte Herr
Göbel noch das Roquette'ſche Gedicht „Der fahrende Schüler aus
dem Paradies', welches mit großem Beifall aufgenommen wurde. Als
Soliſten traten Herr P. Uhlmann (Violine) und R. Gompf
Cello) auf, welche beide mit großem Geſchick ſich ihrer zum Teil
recht ſchwierigen Aufgabe entledigten. Die Liederquartette (2
Trom=
peten und 2 Hörner, ſowie der Mandolinen=Polka von Deſormes
in dem dritten Teil des Programms fanden ſtürmiſchen Beifall und
mußten wiederholt werden. Der ganze Verlauf des Abends zeigte
von der Hingabe und dem Eifer der Mitwirkenden, welche
Be=
ſtrebungen dem Verein auch fernerhin den beſten Erfofg verbürgen
dürften.
E. Herr Telegraphendirektor Kuß bereitete mit ſeiner Reuter=
Vorleſung am Montag abend einem anſehnlichen Kreiſe von
Hörern einige Stunden des anregendſten Genuſſes. Im hohen Grade
erfreulich berührt die Thatſache. daß Fritz Reuters kernige Geſtalten
auch in unſerem ſüddeutſchen Vaterlande Anklang und Verſtändnis
finden. Es iſt dies ein nachdrücklicher Beleg für das gemeinſame
Band, welches eine Poeſie, die ſich ihre Stoffe aus einem kräftigen,
unverfälſchten Volksleben holt, um die nach Anlage und
Entwick=
lung verſchiedenen deutſchen Stämme zu ſchlingen vermag. In der
norddeutſchen Tiefebene verſteht man Roſegger und Anzengruber,
und die Heſſen, Schwaben und Alemanen ſcheuen nicht die Mühe,
ſich in das Plattdeutſch von Reuter einzuleſen. Findet ſich nun
ein ſolcher Interpret dieſer Poeſie, wie wir ihn in Herrn
Tele=
graphendirektor Kuß zu würdigen vollauf Gelegenheit hatten, ſo
muß ihre Einbürgerung erſt recht Fortſchritte machen. Eine
Vor=
leſung thut darin ſelbſtverſtändlich mehr als die bloße Lektüre. Herr
Kuß beherrſcht das Plattdeutſche vollkommen und weiß es doch ſo
vorzutragen, daß der Inhalt der geleſenen Stücke ſelbſt denjenigen
verſtändlich werden muß, welche noch nicht Gelegenheit gehabt,
dieſen Dialekt kennen zu lernen. Das Programm des heutigen
Abends beſtand aus ernſten und heiteren Sachen den Eingang
bildete das aus dem Nachlaß des Dichters ſtammende tief ergreifende
796
3038
Nr. 229
„Großmutting hei is dodj' Hieran ſchloſſen ſich Scenen aus
„Onkel Bräſig: demjenigen Werke, das ſich wohl der meiſten
Popularität rühmen kann. Für den richtigen Ausdruck des
gemüt=
vollen, bald leichten, bald ſinnigen Humors beſitzt der Vortragende
ein großes Geſchick. Die friſche, natürliche Art, mit welcher er ſein
dankbares Thema behandelte, trug ihm ſeitens der Anweſenden
leb=
haften Beifall ein.
In der am Montag abend ſtattgehabten konſtituierenden
Verſammlung eines Volapüka=Klubs in hieſiger Stadt, wurde Herr
Profeſſor Dr. Mehmke zum Vorſitzenden des Vereins und Herr
Eiſenbahn=Inſpektor Schhrer zu deſſen Stellvertreter gewählt. Der
Verein zählt jetzt 100 ordentliche und 32 außerordentliche Mitglieder,
darunter 19 Damen und 10 auswärtige. Die Verſammlung war
recht zahlreich beſucht.
Der jetzt für Haushaltungszwecke zur Verwendung kommende
„denaturierte Spiritus= iſt durch Zuſatz von Holzgeiſt und Phridin
ungenießbar gemacht. Aber auch für Haushaltungszwecke iſt dieſer
Spiritus ſeines entſetzlichen Geruches wegen kaum verwendbar.
Eine mit dieſem Spiritus gefüllte und in Betrieb geſetzte
Spiritus=
lampe verpeſtet nicht allein ein Zimmer, ſondern unter „günſtigen”
Verhältniſſen ein ganzes Haus. Denſelben zum Waſchen rheumatiſcher
Körperteile zu verwenden, iſt nicht möglich, man müßte ſich denn
von jeder menſchlichen Geſellſchaft abſondern.
Wie der „W. 8ta.: berichtet wird, iſt Herrn Brauereibeſitzer
Diſchinger hier ſeitens eines Mannheimer Konſortiums ein
Aner=
bieten gemacht worden, wonach dasſelbe ſeine beiden Brauereien
nebſt ſämtlichen Anlagen ꝛc. um den Preis von 1½ Millionen Mark
zu erwerben gedenkt. Herr Diſchinger ſoll nicht geneigt ſein, auf
die Offerte einzugehen.
D. Beſſungen, 22. November. Donnerstag. den 24. November
findet nachmittags 5 Uhr eine öffentliche Gemeinderatsſitzung
ſtatt mit der einzigen Poſition: „Antrag auf politiſche
Ver=
einigung Beſſungens mit Darmſtadt.
Worms, 21. November. Von der geſtern hier ſtattgehabten
zahlreich beſuchten Verſammlung, in welcher der
Reichstagsabge=
ordnete Profeſſor Marquardſen Bericht über die geſetzgeberiſchen
Arbeiten der letzten Seſſion erſtattete, wurde nachſtehendes
Tele=
gramm an den Kronprinzen abgeſandt: „Sr. Kaiſerl. Hoheit dem
Kronprinzen des deutſchen Reichs. San Remo. Die heute hier
in großer Zahl verſammelten Bürger der Stadt Worms und des
7. heſſiſchen Reichstagswahlkreiſes gedenken Eurer Kaiſerlichen
Hoheit i Liebe und Treue und hegen mit dem geſamten deutſchen
Vaterlande den warmen herzlichen Wunſch für baldige Geneſung.
8t. Frankfurt, 22. November. Mahlaus Adreßbuch iſt
mit größter Pünktlichkeit in der neuen Auflage für 1888 erſchienen.
Das Buch umfaßt auf ca. 1200 Seiten eine Fülle für den
Kauf=
mann wie jeden Geſchäftstreibenden gleich wertvolles Material und
iſt jetzt, wo es auf die Weihnachtszeit geht, für jedes Büreau
geradezu unentbehrlich.
Verlin, 21. November. Ein Telegramm der „
Nationalzeitung=
beſagt, der Kronprinz fühle ſich nach der neulichen Abſonderung
weſentlich erleichtert; die Tracheotomie ſei zunächſt in weite Ferne
gerückt.
Verlin, 21. November. Der Zar hat dem Kaiſer=Alexander=
Garde=Grenadier=Regiment, deſſen Chef er iſt, ein „Revue=Geſchenk'
von 4000 M. zugehen laſſen.
In welchem Maßſtabe in Berlin die Wohlthätigkeit
ausge=
übt wird, das ergibt ſich am deutlichſten aus der Thatſache, daß
am letzten März d. J. das Kapitalvermögen der in der Haupt=
Stiftungskaſſe der Stadt Berlin verwalteten Fonds ſich insgeſamt
auf die Summe von rund 16 695 293 M. belief.
San Remo, 21. November. Prinz Heinrich iſt ſoeben
angekom=
men. Es fand großer Empfang am Bahnhofe bei prachtvollem
Wetter ſtatt. Die Kronprinzeſſin nahm morgens die Gratulation
der Familie entgegen. Die Behörden und die deutſche Kolonie
ſchrieben ſich in das Meldebuch ein. Die Salons ſind mit den
koſtbarſten Blumen überfüllt. Der Kronprinz fühlt ſich ſehr wohl.
Man erwartet den Beſuch des Königs Humbert.
Wien. Es wird beſtätigt, daß Prof. Schroetter die
Ver=
öffentlichung des Berichts über die Unterſuchung in San Remo aus
Rückſichten für den Kronprinzen unterläßt, da die Zeitungen ohnehin
nur zu viel darüber bringen. Prof. Schroetter ſagte, nach dem„ B. T.u
daß, als er den Kronprinzen in ſchonendſter Weiſe von dem Befund
der Unterſuchung in Kenntnis geſetzt, derſelbe einen Moment
ge=
ſchwiegen habe, während nichts den Eindruck der eben gehörten
Worte verriet; nur Oberſtabsarzt Dr. Schrader, der in der Ecke
des Zimmers ſtand, konnte ſich nicht mehr beherrſchen und weinte
bitterlich. Der Kronprinz ſelbſt blieb in ſeiner Ruhe, für welche
Schrötter nicht genug Worte der Bewunderung findet, wie er
über=
haupt von der unvergleichlichen Haltung des Kronprinzen begeiſtert
iſt. „Es war der furchtbarſte Augenblick meines Lebens!” ſagt der
Gelehrte erſchüttert, wenn die Rede darauf kommt. Dann aber
fügt er auch jedesmal hinzu: „Einen ſo großartigen Charakter,
einen ſolchen Helden, wie den deutſchen Kronprinzen, wird man
kaum bald wieder finden können. Das iſt antike Größe die
jeden zur Bewunderung. zwingen mußl Als der
Kronprinz endlich Schrötter mit Händedruck und Dankesworten
entließ, eilte ihm die Kronprinzeſſin nach und ſagte thränenden
Auges: „Nie werde ich vergeſſen, wie gut und zart Sie meinen
armen Mann vorbereitet haben. Ich bin Ihnen dankbar für mein
ganzes Leben! Weiter konnte die hohe Frau nicht ſprechen, ein
Thränenſtrom erſtickte ihre Stimme.
Wien, 2. November. Wie die „Montagsrevue'
authen=
tiſch vernimmt, hat Profeſſor Störck unmittelbar nach der
bekannten am 9. ds. Mts. vor ſeinem Auditorium gehaltenen Rede
vom Unterrichtsminiſter durch den Dekan eine Rüge erhalten,
in welcher ihm die Ungehörigkeit ſeines Vorgehens rückhaltslos
dargelegt wurde.
Wien, 20. November. Das Hofoperntheater, iſt
heute nach zwölftägiger Schließung endlich wieder eröffnet
worden. Die engliſche Gasgeſellſchaft, deren ſchlechte
Einrich=
tung der elektriſchen Beleuchtung an dieſem unerhörten Fall die
Schuld trug, wollte ſich mit der von ihr übernommenen
Ver=
pflichtung, ſich möglichſt einheimiſchen Materials zu bedienen,
entſchuldigen, doch iſt dieſe Keckheit ihr ſchlecht bekommen. Ein
Schiedsgericht, hat befunden, daß die Keſſel der Witkowitzer
Eiſenwerke aus gutem Material beſtanden, daß jedoch die von
der engliſchen Geſellſchaft aus Sparſamkeitsrückſichten beſtellte
Konſtruktion nichts tauge und daß ferner die direkte Verwendung
des fraglichen Brunnenwaſſers als Speiſewaſſer der Keſſel
fehler=
haft war. Die engliſche Gasgeſellſchaft wird alſo die
Straf=
jumme von 3000 Gulden für jede ausgefallene Vorſtellung ſelber
tragen müſſen
Der unheimliche Eiſenwurm, welcher im Sommer des vorigen
Jahres entdeckt und beſchrieben wurde, ſcheint auf ſeiner Wanderung
auch nach Südamerika gekommen zu ſein. So meldet die in Buenos
Aires erſcheinende „El Nacion; die größte Zeitung Argentiniens,
ohne ihre Meldung vom 1. April zu datieren, daß man in
Deutſch=
land, und zwar auf der Eiſenbahnſtrecke zwiſchen Hayen (Hagen)
und Siagen (Siegen) den Grund der zahlreichen Schienenbrüche
entdeckt habe: „Letztere würden nämlich durch einen Wurm (zur
Familie der Eiſenfreſſergehörig) verurſacht: Ueber denſelben heißt
es dann: „Der Railovore (Schienenfreſſer) iſt ein Wurm von zwei
Centimeter Länge und von der Dicke einer Gabelſpitze. Seine Farbe
iſt ſtrobgelb und am Vorderkopfe hat er ſtatt der Fühlhörner zwei
kleine Drüſen, die eine ſcharfe Flüſſigkeit abſondern, womit er alle
10 Minuten das Eiſen befeuchtet, das er anzugreifen gedenkt.-Dieſer
Saft verwandelt infolge ſeiner ätzenden Eigenſchaft das Eiſen in
eine ſchwammige Maſſe, welche die einzige Nahrung des gefräßigen
Tieres bildet. Wenn wir es gefräßig nennen, ſo iſt das keine
Uebertreibung, denn wie nachgewieſen wurde, verzehrte es 96
Kilo=
gramm Schienen in 14 Tagen.”
Litterariſches.
„Deutſche Illuſtrierte Zeitung — Ueber Land und Meer= ſo
läßt uns das altbewährte Weltblatt auf dem erſten Heftumſchlag
ſeines neuen, des 30. Jahrgangs leſen, durch dieſen Doppeltitel ſeine
Verſchmelzung mit erſterem Journal anzeigend. Dieſem Umſtand
iſt nun aber auch durch erhöhten Glanz der Erſcheinung Rechnung
getragen. Und mit der Trefflichkeit des Gebotenen verbunden iſt
ein ungemein billiger Preis, nämlich: für die Haupt=Ausgabe in
Großfolio vierteljährlich (13 Wochen=Nummern) 3 M., das 14tägige
Heft 50 Pf.; für die Künſtler=Ausgabe auf feinſt Velinpapier mit
jährlich 8 Extra=Kunſtbeilagen 6 M., ein weiterer Grund, um das
prächtige Journal allſeitig empfehlen zu können.
[12010
Lodes=Axrzeige.
Freunden und Bekannten die ſchmerzliche Nachricht,
daß unſer innigſtgeliebter Gatte, Vater, Schwiegervater,
Onkel und Großvater
Heinrich Eichentler,
Großh. Miniſterialkanzliſt i. P.,
nach kurzem, ſchwerem Leiden heute Mittag 1 Uhr ſanft
verſchieden iſt.
In ihrem herben Schmerze bitten um ſtille
Theil=
nahme
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Mannheim, Ludwigshafen a. Rh.,
den 21. November 1887.
Die Beerdigung findet Donnerstag den 24. November,
Nachmittags 3 Uhr, vom Trauerhauſe aus ſtatt.
Drnck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruderei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.