150. Fahrgang.
Aoennemeut=prei=
Inſerate
Dertirhelics 1 Mark 50 Mf. hd.
Brinzerlohn. Auwärz werden von
allen Poſtmern Beſtellungen en
eyengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
vw Onartal inck. Voſanſichlag
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
verden angenommen: u Darmſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 23,
m Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 12, ſowie auzwärtz
von allen Annoneen=Erpeditionen.
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Freitag den 18. November.
Ne 226.
1887.
Derordnung.
für den Kreis Darmſtadt.
Betreffend: Die Fabrikation künſtlicher Mineralwaſſer.
Zur Verhütung der Anwendung geſundheitsſchädigender Gegenſtände und Stoffe bei der Fabrikation künſtlicher
Mineral=
waſſer wird auf Grund des Artikels 78 des Geſetzes vom 12. Juni 1874. betreffend: „Die innere Verwaltung und die
Vertretung der Kreiſe und der Provinzen= unter Huſtimmung der Kreisausſchuſſes und mit Genehmigung Großherzoglichen
Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 7. November 1887 zu Nr. M. J. 21971 für den Kreis Darmſtadt das
Fol=
gende verordnet:
8 1. Mineralwaſſerfabriken dürfen nicht eher in Betrieb geſetzt werden, als bis deren Einrichtung und insbeſondere
die Anlage und Beſchaffenheit der Brunnen, aus denen das bei der Fabrikation zu verwendende Waſſer Lentnommen werden
ſoll, ferner das Waſſer ſelbſt und erforderlichen Falles auch die für Herſtellung der künſtlichen Mineralwaſſer nothwendigen
Chemikalien und Apparate durch Großherzogliches Kreisgeſundheitsamt geprüft worden ſind. Damit dieſe Prüfung rechtzeitig
erfolgen kann, haben die Ortsbehoͤrden, bei denen nach 8 14 der Gewerbeordnung die Anmeldung des Betriebs zu erfolgen
hat, dem Großherzoglichen Kreisgeſundheitsamte von dieſer Anmeldung unverzüglich Mittheilung zu machen. Dieſe Behörde
kann zur Prüfung noch andere Techniker zuziehen. Jede weſentliche Beränderung der Fabrikeinrichtung bedarf erneuter
Prül=
ſung. Die Ortsbehörden haben auf Anmeldung des Fabrikanten ſolche unverzüglich zu veranlaſſen.
8 2. Die Ortspolizeibehoͤrde iſt befugt, die Reviſiön der Mineralwaſſerſabtik=Einrichtungen und die Prüfung der zur
Verwendung kommenden Materialien jederzeit vorzunehmen. Dieſe Prüfung muß mindeſtens einmal im Jahre erfolgen.
8 3. Bei Fabrikation der Mineralwaſſer dürfen nur ſolche Materialien, Chemikalien und Apparate Verwendung finden,
die geſundheitsſchädliche Stoffe in das Fabrikat nicht gelangen laſſen.
Das zur Verwendung kommende Waſſer muß den Anforderungen der öffentlichen Geſundheitspflege vollkommen
entſprechen.
Iſt dies nicht der Fall, ſo iſt die Ortspolizeibehörde befugt, anorduen zu laſſen, in welcher Weiſe in jedem einzelnen
Falle das Waſſer ſeitens der Fabrikanten gereinigt werden muß.
8 4. Die Verwendung von Bleiröhken oder bleihaltigen Zinnröhren mit mehr als ein Prozent Bleigehalt oder
un=
verzinnten Kupfergeräthſchaften iſt überall da, wo dieſelben mit dem Mineralwaſſer in Berührung kommen und Blei oder
Kupfer in dasſelbe gelangen laſſen können, unterſagt.
Ebenſo dürſen an den zur Aufbewahrung und Verſendung von Mineralwaſſer dienenden Gefätzen Verſchlußköpfe mit
mehr als ein Prozent Bleigehalt nicht verwendet werden.
8 5. Die Ortspolizeibehörden haben Proben von im Kreiſe Darmſtadt zum Verkauf feilgebotenen Mineralwaſſern
zeit=
weiſe auf ihre Reinheit beziehungsweiſe Geſundheitsunſchädlichkeit unterſuchen zu laſſen. Die Ergebniſſe dieſer Unterſuchungen
ſind zu ſammeln und aufzubewahren.
8 6. Die Koſten der regelmäßigen Reviſionen und Unterſuchungen trägt die Gemeinde. Die Koſten der
außerordent=
lichen Reviſionen hat der Fabrikant dann zu tragen, wenn er dieſelben ſchuldhafter Weiſe veranlaßt hat.
8 7. Der Mineralwaſſerfabrikant iſt berechtigt, von der Ortspolizeibehörde ein Zeugniß über das Reſultat der
Re=
viſionen und der chemiſchen Unterſuchungen des Waſſers zu verlangen. Die Ausſtellung dieſer Zeugniſſe erfolgt koſtenfrei.
8 8. Zuwiderhandlungen gegen die Vorſchriften dieſer Verordnung werden - unbeſchadet der nach dem Geſetze „den
Verkehr mit Nahrungsmitteln ꝛc. betr.- und ſonſtigen Strafgeſetzen etwa verwirkten höheren Strafe - mit Geldſtrafe bis
zu 30 Mark - beſtraft.
Darmſtadt, am 14. November 1887.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
(1759
Bekanntmachung.
von Zinkblech, des Firſigeländes von Kupferkabel zu dem Schulhausbau an
Die Anfertigung der Geſimskandel ꝛc. Schmiedeeiſen und der Blitzableiter mit dem Ballonplatze, ſoll im Wege der Sub=
778
2968
miſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Dienstag den 22. November d. 33.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Arbeitsbeſchreibung, Bedingungen und
Zeichnungen liegen auf dem
Stadtbau=
amt, Zimmer Nr. 33, zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 12. November 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Riedlinger, Beigeordneter. II66
J. 367787. Ueber den Aufenthalt des
Metzgers Georg Weigert, geboren am
7. April 1868 zu Landshut in Bayern,
wird Auskunft begehrt.
20624 A. J. 46287. Ueber den
Aufenthalt des des Betrugs beſchuldigten
Bierbrauers Johann Adam Pauſch
von Münchberg wird Auskunft begehrt.
20933 B. J. 2858186. Ueber den
Aufenthalt der Dienſtmagd Wilhelmine
Hähnlein aus Schopfloch wird
Aus=
kunft begehrt.
20862 A. J. 1945687. Ueber den
Aufenthalt der Dienſtmagd Eliſabeth
Hashagen, geboren am 9. März 1868
zu Neuenheim, wird Auskunft begehrt.
21024 B. N. 1046,87. Ueber den
Aufenthalt des Schuhmachers Johann
Glückert, geboren am 3. September 1867
zu Pfarrweiſach, Unterfranken, wird
Aus=
kunft begehrt.
21160 B. J. 3845187. Ueber den
Aufenthalt des am 29. Januar 1868 zu
Würzburg geborenen Hauſirers Adalbert,
Pröſtler wird Auskunft begehrt.
Frankfurt a. M., 16. November 1887.
K. Staatsanwaltſchaft. (1760
Grüne Algier=Erbsen,
Gelbe Victoria-Erbsen,
Ganze Gold-Erbsen,
Erfurter Heller-Linsen,
Ungar. Perl=Bohnen,
empfiehlt in nur beſten, käferfreien
und gutkochenden Qualitäten zu
billigen Preiſen
G. P. Polh,
Bleichſtraße. 10862
Gnunmehr 19 Jahre ſo beliebte
30
cOſO trotz aller Nachahmungen un=
uͤbertroffene Haarwaſſer von Retter,
München (ſtaatlich geprüft u. begutachtet),
welch. ſtatt Oel od. Pomade tägl. gebraucht
beſtens zu empfehlen iſt, vkft. zu 40 Pfg.
u. M. 1.10 M. W. Praſſel, Rheinſtr. 16.
Nr. 226
Das Hchukgeld pro I. Duartal 1887
für die Vorſchule des Gymnaſtums wird nächſten Mittwoch den 16. und
Samstag den 19. d. Mts., Nachmittags von 2 bis 4 Uhr, in dem Muſikſaal
des Gymnaſiums, Zimmer ebener Erde Nr. VII. im Nordbau, erhoben.
Darmſtadt, den 14. November 1887.
Großherzogliche Gymnaſialkaſſe.
Langsdorf, Rechnungsrath.
11609
„
R EANah1
Nemer Ermte,
vorzügliche Qualitäten, direct importirt, in großer Auswahl
zu billigen Preiſen empfiehlt
AAnoe, Gbuaorot,
Großh. Hoflieferant,
3 Ludwigsplatz 3.
(8741
Iker-Mäntet Una -wgen-Mante.
verkaufe, um damit zu räumen, unter Koſtenpreis.
(11664
J. Lohmann simon, Markt 4.
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Eingemachte Früchte, in Gläſer und Büchſen, von
75 Pfo. an,
Friſche spanische Trauben, prachtvoll,
Galiſat-Datteln, Taſelſeigen, Taſeltrauben,
Taſelmandeln, Orangen, Maselnüsse,
Pa-
ranüsse.
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Theodor Semmer.
(1761
Eliſabethenſtraße 14.
4UA-AustuAdu-
Wegen Aufgabe meines Geſchäfts ſetze ich mein Lager in:
Strickgarnen in Wolle, Halbwolle und Baumwolle,
Strumpiwaaren
„
Spitzen, Peluche, Bänder, Rüschen, Schürzen,
Seidenen Tüchern, Herrenkragen, Hanschetten,
Gravatten, Corsetten in allen Preislagen, ſowie
sämmtliche Kurzwaaren
[10286
dem Ausverkaufe unter Fabrikpreiſen aus.
LEma Rothermel, Schütnenstr. 6.
15⁄1
⁄5
742
1105
218
452
9is
8
1
3
1„
„
5
„
2
Nr. 226
2965
I1511
Bahmhok-Restauramt.
1
ger Ernlo ¼
TRAIION
in anerkannt vorzüglichen Qualitäten,
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Pecco & Souchong (gemiſcht) M. 4.-, 5..
Congo von M. 1.80, 2.20, 2.80, 3.20 bis M. 4.
Theegrus, aus den feinſten Thee's ausgeſiebt, per Pfund
M. 1.50 und 1.80,
ſowie ſämmtliche angeführte Thee's in feinſter mit meiner Firma
verſehener Packung.
Philipp WoDor,
[11762
Carlsſtraße 24.
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WinterHandſchuh,
Goidt”
ohne jede Naht,
geſetzlich geſchützt, acht bei
Horemz Dorm, Handſchuh=Fabrik,
[11763
Ludwigsstrasse.
Flauat ur der londlon dran edien eraendn dor.hedhne nu. dm
Len ögdins Aiu= eſeldnogeoraus alier idſe nense nadiens iadea Meienahluogen-
Vorkauf zu Fabrikpreisen
bei
L. B. Müller, Darmstadt.
Alleinige Niederlage.
Elegante Ausführung aller Drucksachen:
Facturen, Circulaire, Briefköpfe, Firmacouverts, Memoranden, Frachtbriefe, Avis-
und Adresskarten, Preiscoufante, Packet- und Begleitadressen, Wechsel und
Quittungen, Verlobungs, Hochzeits, Geburts- und Traueranzeigen, Visit, Tisch,
Tanz- und Menukarten.
Grosses Lager in Sehult, Schreib, Leichen, Mal und Bursau=Anikeln,
Schreib=, Post- und Packpapieren, Leder, Holz- und Broncewaaren.
Gelgolünder Schellfiſche,
Engliſche Aatives=Auſtern,
friſch eingetroffen bei
Theodor Stemmer,
Eliſabethenſtraße 14.
[1764
2
C. Naumanns
Kohlen= und Holzhandlung,
Comptoir: Carlsſtraße 45,
Lager: Heſſ. Ludwigs=Bahn,
liefert:
La. Ruhr. Fettſchrot, Stückohlen,
Nußkohlen Lu. I, Schmiedekohlen,
Coaks, Anthracitkohlen und
Briquettes,
Buchen-, Tannen- und
Abfallholz. (1765
AASSTalSAlL
per Pfund 25 Pfg.,
Württombg. Blüthenmehl,
vorzügliche erprobte Backart, „
per Pfd. 20 und 17 Pf.,
Trockemheſe,
täglich friſch, im Ausſchnitt.
Philipp Weber
Carlsſtraße 24. 11766
Pilsmer
Lagerbier aus dem Bürgerlichen
Bräuhaus,
Culmbacher Exporthier aus der
I. Actien=Brauerei,
Hünchener Exportbier
von G. Pſchorr,
empfiehlt in ½ und ¼⁄ Flaſchen, ſowie
in Gebinden
Carl Will,
Ernſt Ludwigsſtr. J. 11167
Hildebrand's Halzbonbons
mit üchter Malzextractfüllung,
Dr. Wander's Halzzucker,
Loeſland's Halzextract=Lonbons,
Stollworok's Brusthonbons,
Bettigbonbons,
Awiebelbonbons,
Gummihonbons,
Ronlgzuoker.
Sodener & Emser Pastillen,
Deutsche & engl. Proys,
Fondants Helange
empfiehlt immer friſch
bar1 Watuugor,
Wilhelminenſtr. 11. 11632
2970
r. 226
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Ladens werden
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meines ſehr großen Lagers zu bedentend herabgesetzten Preisen
aulsverhauft.
Arnst-Juduigsstrasse,
L. Obufi
Hrnst=Juduigsstrasse
D=
Damen-Mäntel Fabrik.
Ulass
l.
die Flaſche M. 1.70 u. 270
empfiehlt
Carl WiII
Ernſt=Ludwigsſtr. 7. C1772
Aecht französischen
„)
9
gIaC.
directer Bezug
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Jahrgängen, von M. 3 an bis
M. 15.-.
oltschen Cognas
per Flaſche M. 1.50,
ſowie große Auswahl in feinſten
origiual-Lquouren.
Fhilipp Weber,
Carlsſtraße 24. U17.
Joruügl. Hordhäusor,
Alton Imotschonbranntmein,
Doutschen Cognae
im Ausſchank über die Straße empfiehlt
billigſt
Phh. Hextor,
Saalbauſtraße 4. 1771
Neue Taſel=Roſinen,
do. Tafel=Mandeln,
do. Tafel Feigen,
do. Kranz=Feigen,
do. Muscat=Datteln,
do. Sicil. Haſelnüſſe,
lange und runde,
do. Paro Müſſ,
do. Cocosnüſſe mit Milch,
do. Pugl. Mandeln,
Neues Citronat,
do Orangeat,
Neue türkiſche Zweiſchen,
do. ſpaniſche Brünellen,
do. Bordeaur=Pflaumen,
do. Zara=Kirſchen,
do. Haſelnußkerne,
do. Sultaninen,
do. Roſinen,
do. Coriuthen.
Alles in beſter Waare u. billigſt.
Carl Valzinger,
Wilhelminenſtr. 1I. 11625
Feine
ganille Bruch
Churulade
per Pfund 80 Pfg.
W.
C. Polh,
Bleichſtraße. 11350
J. Ph. Sohneider
große Ochſengaſſe.I,
empfiehlt:
Aechten Nordhäuser,
keinen Pfefkermünz,
rothen Kümmel u. Liqueure,
beſte Qualität.
[11484
Jope.
lalllb. ublolli
und Coniferon
laller Formen und Arten, wobei bemerke,
daß auch das Pflanzen derſelben auf
Verlangen übernommen wird, empfiehlt
in reichſter Auswahl
Heiur. Honek,
Beſſungen.
[11446
billigſt bei
Aug. Marburg,
Beſſungen.
ulss
Spiritus
Schellack löſend,
das Liter 70 Pfg.,
[11769
Emanuel Fuld.
149)
92
102
[19.
es.
[ ← ][ ][ → ] Cpo.
v0
D
Mein reich ausgeſtattetes Teppich=Lager in:
Japeſtry, Brüſſels, Journay, Belourz,
Arminſter und Auyrna-Ceppichen
ſowohl in abgepaßten Soſa- und Bett-Vorlagen. wie in Rollenwaare bei nur
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züglichen Qualitäten zu billigſten Preiſen bringe in empfehlende Erinnerung.
Großes Lager holländischer Weppiche in allen Größen, ſowie Häuſerzeuge
in allen Preislagen von 60 Pfg. ab, Angora-Pelle, Linoleum, abgepaßt und am Stück.
Wollene Bettteppiche und gesteppte Decken in großer Auswahl.
Muſterſendungen ſtehen gerne zu Dienſten.
9
4
Hof=Möbelhandh.
109
G
des
Darmstädter dewerbehallevereins
(e. G.).
Erster Hauptgewinn i. W. v. 1000 Mark.
412 Gewinne im Geſammtwerth von 9800 Mk.
1 Loos nur 1 Mark.
General-Vertrieb der Loose H. Milsdort,
Darmſtadt, Ernſt=Ludwigsſtraße 9.
[0147
Felsekront= Dseldort hackrtd.Frankturt, Austerdan, Eras Antnerpens
Diese Feder ꝛckreibt ohnt
Druck- Anwendung.
Dies=
Feder en
M
leicktert dae schreiben,
verschönert die nchlechee Sehnifeund eppitrt nie.
In allon Sehreldwarenhdig. vortüng. Auatuhrl. Prolallato Logtonſtol.
Geriz-riAazihiz
Ein guterhaltenes Schiedmayer'ſches
Ital. Trauben u. Pariſer
Kopfſalat,
Harmomium
empfiehlt zu den billigſten Preiſen
mit 14 Regiſtern iſt wegen Platzmangels
J. J. Girnhard,
zu verkaufen.
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Hpeisekartoſielh.
Anderſen=Kartoffeln,
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Aurora=
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Salat=
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rothe Mäuschen, per 100 Ko. 10 M.
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Beſtellungen bitte direkt an mich zu
richten oder in meinem Laden„
Markt=
platz 101 aufzugeben. woſelbſt auch
Pro=
ben verabfolgt werden.
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W. Hlldebrand I.
BauasGud
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am Marktplatz.
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Nr. 226
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Mein=Eſſig
liefern in beſter Waare
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Dampf=Deſtillation und
Weineſſig=Fabrik
L.augen
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Colonialwaaren=Handlungen ꝛc. ꝛc.
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4
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ein ſchön möbl. Zimmer den 1. Dezember
zu beziehen.
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möblirtes Zimmer zu vermiethen.
11776) Schloßgr. 3, 2 St., ein gr.
möbl. Z. an einen Herrn ſofort; daſelbſt
kann ein Arbeiter Koſt u. Logis erhalten.
11777) Wilhelminenſtraße 13 zwei
möblirte Zimmer.
1
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ge=
dient haben, gute Zeugniſſe beſitzen, ſuchen
Stellen. Frau Neßling, Louiſenſtr. 30.
11779) Ein Mädchen, w. bürgerl.
koch. u. alle Hausarbeit verſt., ſ. ſof. Stelle.
Frank's Stellen=B., Beſſ. Carlsſtr. 48.
11780) Tuchtige Herrſchaftsköchinnen
kann ich den geehrten Herrſchaften empfehlen.
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ſofort geſucht. Kaſerneſtr. 50 part.
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Karl Rittershaus.
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er=
ahrene, ältere Köchin mit ſehr guten
Zeugniſſen für einen kleineren
Haus=
halt unter günſtigen Bedingungen für
ſetzt oder Weihnachten geſucht.
Adreſſe in der Expedition.
0O
8 Eine tüchtige Verkäuferin
8 wird für ein hieſiges
Manufaktur=
z waaren=Geſchäft zu engagieren geſucht.
3 Gehalt bis 1000 M. jährlich.
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(11782
Loo=
Auslaufer
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Ludwigsſtraße 2.
(1783
Ein junger Menſch
[11784
zu leichter Arbeit geſucht.
H. Hohmann, Waldſtraße 4.
9 1OOSH
der
D Weihnachts=Verlooſung
hieſiger Gewerbehalle, 6
1 Mark,
H ſind in der Exped. d. Bl. zu haben.
2000000000000e
Halber Sperrſitz
links) wird abgegeben.
Näheres Expedition d. Bl.
(1749
Die in Nr. 223 des hieſ.
Tag=
blattes von mir unbekannter Seite
veröffentlichte Anzeige, betr. das Buch:
„Glaube und Vernunkt ete.
iſt ohne meinen Auftrag erſchienen.
Auch führe ich das genannte Werk nicht.
Carl Röhler,
Buch= u. Kunſthdlg., Antiquariat,
Eliſabethenſtraße 4, nächſt dem
Ludwigsplatz.
[11741
Achtbare Herren, insbeſondere
Geſchäftsreiſende,
Agenten, Beamten ꝛc., welche einen
großen Bekanntenkreis haben und den
Verkauf eines intereſſanten, leicht
abzu=
ſetzenden Artikels gegen lohnende
Provi=
ion übernehmen wollen, werden erſucht,
ihre Adreſſen an die Central=Annoncen=
Expedition von G. L. Daube & Co.
in Frankfurt a. M. unter f. 5246
einzuſenden.
[11694
Exiſtenz.
Ein gangbares Holz=C Kohlengeſchäft
mit guter Kundſchaft, an geeignetem Platz
gelegen, mit Lager an der Bahn, iſt aus
freier Hand preiswürdig mit ſämmtlichem
Inventar zu verkaufen.
Auch kann der Verkaufsplatz dazu
ver=
miethet werden.
Anfragen von Selbſt=Reflektanten bittet
man in der Expedition d. Bl. unter
Kohlenhandlung niederzulegen. (11785
Alle EEten, Briefe und
Bücher
werden unter Garantie des Einſtampfens
zu kaufen geſucht.
Offerten beliebe man an die Exped.
unter E. V. abzugeben.
[11710
zum Aufthauen von Eis und
(11786
Schneemaſſen, billigſt.
Emahler FUhd.
Gebrauchter Kaſſenſchrank
zu kauſen geſucht. — Offerten und
Be=
chreibung unter M. 55 an die Exped.
(11708
d. Bl. erbeten.
16 bis 18000 Mark
auf prima erſte Hypothek per ſoſort zu
eihen geſucht. Offerten beliebe man unter
A. S. in der Expedition d. Bl. abzu=
(11787
geben.
Fine Puppenküche mit Einrichtung zu
- verk. Näheres i. d. Exped. (I187a
2973
Nr. 226
Großherzogliche Handekskammer.
Geffentliche Sitzung.
Montag den 21. November 1887, Abends 6 Uhr.
Berathungsgegenſtände:
1) Neue Einläufe.
2) Petroleumfaßzoll.
3) Ergänzungswahl für 1887.
(1788
Brubanter
große
Sardehlen
extra ausgeſucht,
per Pfund 1 Mk.,
mittelgroße Fiſche,
per Pfund 80 Pfg.
Samstag den 19. November 1887.
Metzelsuppe,
wozu freundlichſt einladet
M. Röhrich.
75)
Dr.
2
342
50.
bir
GIn4e
Carlsſtraße 24. (11792
zu einer geſchloſſenen Geſellſchaft
wer=
den noch einige Damen zur
Theil=
nahme am Tanzunterricht geſucht.
Ferdinandine Lösser,
11790) Inſtitus=Tanzlehrerin.
Abonnements und Inserate
Dr. Kochs Fersch-Pepton.
für das „Darmſtädter Tagblatt” mit
Ein neuer, durch Sseinen Gehalt an Biweiss thatsächlich
nahrhafter Fleisch-Extract.
Das uirksamste aller bisher bekannten Mittel zur Ernährung und
Kräfti=
gung von franken, Genesenden, Glutarmen und Allen, die an gestörter
Verdauung leiden. Bei seinem grossen Nährwerthe und Eleinen Volumen
„ vorzüglich kür Reisende, Jouristen, läger ete.
Goldene Medaille New-Orleans 1886.
Ehren-Oiplom Antwerpener Meltausstellung 1885.
Vorräthig in Apotheken, Droguen- und Foloialuaren Handungen.
5
517⁄₈
4396
3½2l
540
4
5 50el.
53)
78.
„2.
go
6 ſit=
Montag Abend 8 Uhr.
Darmstädter Hof.
Tritz Renter Dorleſung
durch Herrn Telegraphen=Director Muss,
zum
Beſten des Vereins für Volksbildung und der Kaſſe zur
Wiederherſtellung des Martinspfades.
Eintritt 1 Mk. Vorverkauf der Billets in Bergſträßer's Buchhandlung,
L. B. Trier, Ludwigsſtraße, H. Henkel, Hofbouquetlieferant, Ernſt=Ludwigsſtraße,
und Aug. Marburg in Beſſungen.
(II78-
G. L. DElsk &aCo.
EEllfnal-Aunonctu-Tuſ CoIVIon
der döntschen u. ausländ. Zoitungen
Zahnpaſta
rRanntust a. M.
oentin, nansuga, EEip2i0 oto. 8to.
Blligsto und prompte Boförderung
ANTEIGEm
in alle Zeltungen aller Länder.
AUsNatmerrElst
bei grösseren Aufträgen.
AnnoVerV-Monorol.
ur vole Feuünd., beig., Ralicu etc. Loltungen.
von
C. H. Oehmig-Weidlich,
Zeitz, Parfümerie=Fabrik.
Beſtes u. vollkommenſtes Mittel zur
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friſchung u. Befeſtigung des Zahnfleiſches
und zur Erhaltung von weißen, ſchönen
5706
Zähnen.
Ein Verſuch mit dieſer Paſta läßt die
Vorzüglichkeit derſelben ſofort erkennen.
Zu haben bei Fr. Schaefer, Großh.
Hoflieſerant, Ludwigsplatz 7.
[9654
illuſtrirter Sonntagsbeilage werden
jeder=
zeit angenommen und pünktlich beſorgt
durch
18028
H. V. Lücker, Arheilgen.
11791) Dem Auſhören des Huſlens muß vor
Allem die Schleimlöſung vorangehen, ohne
nachdrückliche Beſeitigung des Auswurfs kann
von wirklicher Heilung keine Rede ſein. Zur
Abſonderung des Schleimes leiſten nun, wie
ärztlich bezeugt, die Hodener Mineral=Paſtillen
erhältlich in allen Apotheken 85 Pf. per
Schachtel) die beſten Dienſte. Leipzig, den
29. Dezember 1886. Sehr geehrter HerrlIch
kann Ihnen mittheilen, daß die Hodener
Mine=
rat-Paſtiſten ganz vorzüglichen Erfolg gehabt.
Sofort haben ſi= außerordentlich günſtig auf
die Expectoration gewirkt, ſo daß der Huſten,
der allen angewandten ſonſtigen Mitteln trotzte,
ſich ſchnell zum Beſſeren gewendet hat und
wie ganz verſchwunden iſt. Hochachtungsvoll
gez. Dr. med. Obſt.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag. 18. November.
2. Vorſtellung in d. 4. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Das Glöckchen des Eremiten.
Komiſche Oper in 3 Akten von Aime Maillart.
Perſonen:
Thibaul, ein reicher Pächter Herr Sachs.
Georgette, ſeine Frau
Frl. Jungk.
Shlvain, Knecht des Thibaut Herr Hofmüller.
Roſe Friquet, Bäuerin
Frl. Loiſinger
Belamy. Wachtmeiſter eines
Herr Feßler.
Dragoner gieziments
Ein Lieutenant eines Drag= Herr Knispel.
Ein Gefreiter
Regts. Herr Leib.
Ein Prediger
Herr Bögel.
Eine Magd,
Frau Kilian.
Anfang 17 Uhr. Ende gegen ¼ 10 Uhr.
Sonntag. 20. November.
3. Vorſtellung in d. 4. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Der Propßet.
Große Oper in 5 Akten mit Ballet von
Meyerbeer.
2974
Nr. 226
Politiſche Ueberſicht.
Zeutſches Reich. S. M. der Kaiſer hat am 16. den ſchönen,
wenn auch kalten Wintertag benutzt, um im geſchloſſenen Wagen
ſeine erſte Ausfahrt ſeit der Rückkehr von der Jagd in
Wernige=
rode am 26. Oktober zu machen. Um den Ovationen der Menge
vor dem Palais zu entgehen, fuhr er gegen halb zwei Uhr von der
Rückſeite desſelben aus durch die Behrenſtraße in den Tiergarten
und kehrte erſt nach dreiviertelſtündiger Fahrt die Linden entlang
wieder zurück. Er beabſichtigt, dieſe Fahrten wieder täglich
fort=
zuſetzen und ſich ſo wieder langſam an die friſche Luft zu gewöhnen,
da er darauf beharrt. den Kaiſer und die Kaiſerin von Rußland
perſönlich auf dem Lehrter Bahnhofe bei ihrer Ankunft am Freitag
morgen zu begrüßen. Am Vormittag 10¾ Uhr nahm der Kaiſer
die Vorträge des Hofmarſchalls Perponcher und des Chefs des
Civilkabinetts v. Wilmowski entgegen und empfing darauf den
ſeiner Perſon zugeteilten ruſſiſchen General Kutuſow. Nach der
Rückkehr von der Ausfahrt um 4 Uhr erſchien der Reichskanzler
Fürſt Bismarck zum Vortrag.
Ueber den Empfang des Zaren teilt die „Nordd. Allg. 8tg.
folgende Einzelheiten mit: In der ruſſiſchen Botſchaft, wo Kaiſer
Alexander II. während ſeines bevorſtehenden Aufenthaltes in Berlin
Luuartier nimmt, wird alles aufs glänzendſte hergeſtellt und
deko=
riert, Teeppenhaus und Flure gleichen bereits einem Hain
exoti=
ſcher Gewächſe und die Gemächer ſind aufs koſtbarſte ausgeſchmückt.
Das geſamte Botſchaftsperſonal wird ſelbſtverſtändlich zum
Em=
pfange des Kaiſers und der Kaiſerin am Bahnhofe erſcheinen. Im
Geſolge Ihrer Majeſtäten werden ſich befinden der
Generaladju=
tant Tſcherewin, der Hofmarſchall Fürſt Obolensky und der Oberſt
Scheremetiew, dann die beiden Comteſſen Golenitſchew=Kutuſow.
Die Ankunft erfolgt mutmaßlich auf dem Lehrter Bahnhof und
dürfte Se. Majeſtät Kaiſer Wilhelm, obwohl Kaiſer Alexander III.
allerhöchſtdemſelben die dringende Bitte ausſprechen ließ, mit
Rück=
ſicht auf das ſoeben erſt kaum überſtandene Unwohlſein und das
hohe Alter unſeres Monarchen von einem perſönlichen Empfange
am Bahnhof abzuſtehen, falls das Befinden es geſtattet, es ſich doch
kaum nehmen laſſen, ſeinen Großneffen daſelbſt beim Eintreffen zu
begrüßen. Die Ehrenwache mit der Muſik ſtellt ſelbſtverſtändlich
das Kaiſer Alexander Garde=Grenadier=Regiment Nr. 1. Von dem
Erſcheinen des ruſſiſchen Miniſters der auswärtigen Angelegenheiten
Herrn v. Giers in Berlin iſt in der ruſſiſchen Botſchaft bis zu
dieſer Stunde nichts bekannt.
Der ruſſiſche Botſchafter Graf Schuwaloff und Botſchaftsrat
Baron Budberg, ſowie der zum perſönlichen Dienſt beim Kaiſer
Alexander beſtellte General v. Werder reiſten am 16. nach Witten
berge, um den Zaren daſelbſt zu empfangen.
Die Grundzüge zur Alters= und Invalidenverſicherung der
Arbeiter liegen nunmehr vor. Dieſelben zählen die einzelnen, bereits
bekannten Kategorien der zu Verſichernden auf und beſtimmen im
weſentlichen folgendes: Die Altersverſorgung erhält, wer das
ſieben=
zigſte Lebensjahr vollendet hat, die Invalidenverſorgung, wer
nach=
weislich dauernd erwerbsunfähig iſt; beides in Renten. Die letztere
kann in gewiſſen Fällen bis zu drei Viertel in Naturalleiſtung
ge=
währt werden. Die Mittel zur Gewährung der Renten werden
vom Reich, den Arbeitgebern und den Verſicherten je zu einem
Drittel aufgebracht. Tie Höhe der für den Arbeitstag zu
entrichten=
den Beiträge iſt derart im Voraus feſtzuſtellen, daß die
Verwal=
tungskoſten, die erforderliche Rücklage zum Reſervefonds und zwei
Drittel des Kapitalwertes der vorausſichtlich entſtehenden Belaſtung
gedeckt werden. Die volle Rente kann nur beanſprucht werden,
wenn bis zum Eintritt der Invalidität in jedem Kalenderjahr
Bei=
träge für mindeſtens 300 Arbeitstage geleiſtet worden ſind, ſonſt
tritt eine Kürzung ein. Die Invaliditätsrente beträgt bei Männern
120 M. jährlich und ſteigt nach Ablauf der erſten 15 Beitragsjahre
für jedes vollendete Beitragsjahr um je 4 M. jährlich bis zum
Höchſtbetrag von jährlich 250 M. Die Altersrente beträgt jährlich
120 M. und fällt fort, ſobald der Empfänger die Invalidenrente
erhält. Weibliche Perſonen erhalten zwei Drittel des Betrags
dieſer Renten.
In den polniſchen Landesteilen ſcheint ſich eine Bewegung gegen
die Aufhebung des polniſchen Sprachunterrichtes an den Volksſchulen
heranbilden zu wollen. In der Stadt Poſen fand am Dienstag
eine von ca. 8000 Polen aller Stände beſuchte Verſammlung ſtatt,
welche gegen die Aufhebung proteſtierte und eine Ergebenheitsadreſſe
an den Papſt beſchloß. in welcher die Betheuerung enthalten ſein
ſoll, an der polniſchen Sprache feſtzuhalten. Leo XIII. wird bei
den gegenwärtigen guten Beziehungen zwiſchen dem Valikan und
Berlin die beabſichtigte Hineinziehung in die polniſche
Sprachbe=
wegung ſchwerlich ſehr angenehm ſein.
Heſterreich.=Angarn. Der Botſchafter Oeſterreich=Ungarns am
Berliner Hof, Graf Szechenyi, weilt ſeit drei Tagen in Wien und
konferiert täglich mit Graf Kalnoky. Die Anweſenheit des
Bot=
ſchafters wird mit der bevorſtehenden Begegnung des Zaren mit
Kaiſer Wilhelm in Berlin in Zuſammenhang gebracht.
In der Sitzung der ungariſchen Delegation vom 16. hielt deren
Präſident Graf Tisza folgende Anſprache: „Ich glaube dem Wunſche
der Delegation zu begegnen, indem ich der tiefgefühlten Teilnahme
derſelben über die beſorgniserregende Nachricht Ausdruck gebe, welche
im „Deutſchen Reichsanzeiger= leider in einer bereits jeden Zweifel
ausſchließenden Form über die ernſte Gefährdung der Geſundheit
des deutſchen Kronprinzen vorliegt. Der Präſident drückte
gleich=
zeitig die Hoffnung aus, die göttliche Vorſehung werde die traurigen
Folgen des ernſt auftretenden Uebels von der deutſchen Kaiſerfamilie
und der deutſchen Nation abwenden. Die Worte Tisza's fanden
allgemeine Zuſtimmung.
Frankreich. Die Erregung gegen Grevh wächſt fortwährend
und offen verlangen die Boulangiſten=Blätter „Paris;, „Petit
Journal”, ein Teil der radikalen Preſſe und die Reaktionäre den
Rücktritt des Präſidenten als eine Ehrenpflicht. So ſagt die
„Lanterne': „Die Ehre befiehlt Herrn Grevy, zurückzutreten; falls
er es nicht freiwillig thut, wird Frankreich ihn zwingen. Das
X1X Siecleu erklärt, Grevy irre ſich, wenn er meine, durch ſein
Bleiben der Republik einen Dienſt zu erweiſen. Der einzige Dienſt,
den er augenblicklich leiſten könne, ſei, ſich auf und davon zu machen.
Nach ſeinem Auszug müſſe man dann tüchtig fegen und desinfizieren.
Jedermann hat das Gefühl, als ob alles aus Rand und Band gehe.
Der Präſident der Republik ſoll ganz gebrochen und nicht mehr
fähig ſein, einen kraftvollen Entſchluß zu faſſen. In allen Miniſterien
herrſcht vollkommener Wirrwarr und mit Grevy wird
wahrſchein=
lich auch das Kabinett zurücktreten. Der Polizeipräfekt und der
Sicherheitsdirektor von Paris, welche für die öffentliche Ruhe und
Ordnung zu ſorgen haben, ſollen ſelbſt in Anklagezuſtand verſetzt
werden, und das alles in dem Augenblick, wo Boulanger in
Paris iſt und die Royaliſten auf der Lauer liegen. Einigermaßen
tröſtlich wirkt dabei das Gerücht, daß General Sauſſier, der
Gou=
verneur von Paris, die Verantwortung für die Aufrechterhaltung
der Ruhe in der franzöſiſchen Hauptſtadt übernommen hat; er hatte
für den 15. abends nicht allein die ganze Polizei aufgeboten, ſondern
auch in mehreren Kaſernen Truppen marſchbereit gehalten.
Der Juſtizminiſter teilte am 16. dem Unterſuchungs=Ausſchuſſe
mit, er werde am 17. nicht in der Sitzung erſcheinen, da er dann
nicht mehr Miniſter ſein werde.
Ein Haftbefehl iſt dem „Paris; zufolge gegen den früheren
Kaſſendirektor im Miniſterium des Innern, Herrn Foubert, erlaſſen.
Derſelbe ſoll ſich allerhand Betrügereien haben zu Schulden kommen
laſſen.
Eine Anzahl Inhaber des Ordens der Ehrenlegion hat ſich an
den Präſidenten der Enquete=Kommiſſion, Herrn Desmons, mit dem
Erſuchen gewendet, eine Prüfung aller ſeit 10 Jahren verliehenen
Ehrenkreuze vorzunehmen, damit es den jetzigen Trägern derſelben
möglich ſet, ſich ihrer in allen Ehren zu erfreuen, ohne dem Verdacht
ausgeſetzt zu ſein, dieſelben auf unlautere Weiſe erworben zu haben.
Der „Gaulois; iſt am 16. wegen ſeines Artikels, überſchrieben
„Vive le rois in Anklagezuſtand verſetzt worden.
Engkand. Der Globe: will winen, daß die Regierung
be=
ſchloſſen habe, in Hinſicht auf die ſich eventuell erneuernden
Un=
ruhen im Weſten Londons 20000 Spezialkonſtabler vereidigen zu
laſſen. Nach einer offiziellen Bekanntmachung ſind die Magiſtrate
ſämtlicher Stadtquartiere Londons bereit, am Freitag und am
Sonn=
abend Spezialkonſtabler zu beeidigen.
Riederlande. Die Uebereinkunft betreffs des Handels und
Ausſchanks ſtarker geiſtiger Getränke an Fiſcher in der Nordſee iſt
am 16. in Haag von Deutſchland, England, Frankreich, Dänemark,
Belgien und den Niederlanden unterzeichnet worden.
Ikakien. Die Thronrede bei Eröffnung der Kammern am 16.
beſagt: Die Vermehrung der Ausgaben für militäriſche Zwecke und
öffentliche Arbeiten veranlaſſe die Einſchränkung des Staatskredits
bezüglich neuer Eiſenbahnbauten. Wenn, wie der König vertraue,
der Frieden erhalten bleibe, würden außerordentliche
Militäraus=
gaben auf dem zukünftigen Budget nicht erſcheinen. Alle
Be=
ſtrebungen der Regierung ſeien auf die Erhaltung des. unerläßlichen
Friedens gerichtet und würden von den anderen Großſtaaten geteilt.
Zu Ehren der Offiziere des in Spezzia vor Anker liegenden
deutſchen Geſchwaders wurde von Offizieren der italieniſchen Marine
am 15. ein Frühſtück gegeben, an=welchem die hier anweſenden
italie=
niſchen Admiräle ſowie die Spitzen der bürgerlichen und
Militär=
behörden teilnahmen.
Auf den Dampfern Singapore, Sirio, Orione und Roma
wurden in Neapel die Truppen der dritten Abteilung der
afrika=
niſchen Expedition eingeſchifft, nachdem ſchon tags zuvor die Pferde,
Maultiere und Kriegsvorräte an Bord untergebracht worden waren.
Kurz nach 3 Uhr lief dann das Transportgeſchwader nach ſeinem
Beſtimmungsorte gus. Bei der Einſchiffung, die in größter
Ord=
nung von ſtatten ging, waren die militäriſchen Attaches
Deutſch=
lands und Oeſterreichs, Major v. Engelbrecht und Oberſt Forſter,
zugegen. Die dritte Abteilung der Expedition führt 132 Offiziere,
3475 Mann, 498 Pferde und Maultiere, 4 Gebirgsgeſchütze und 8
Feldgeſchütze nach Maſſauah.
Auzkand. Der oberſte Eiſenbahnrat beſchäftigte ſich heute mit
der Frage der Getreidetarife im Verkehr mit den Oſtſeehäfen und
der weſtlichen Landesgrenze. Die Vertreter der Bahn beantragten
die Wiederherſtellung des im gedachten Verkehr bis zum 1. März
1887 in Kraft geweſenen höheren Getreidetariſes.
Nr.
Der „Graſchdanin' verlangt einen energiſchen wirtſchaftlichen
Kriea gegen Deutſchland.
Einer der „K8.-zugegangenen Meldung zufolge werden auf
dem Bahnhofe- in Kiew ſeit mehreren Tagen bereits Feldgeſchütze
nach der Grenze (Rowno und Winniza, verladen. Ebendorthin
ſind auch, 24 beladene Munitionskarren und 10 bepackte
Bagage=
wagen der 12. Artillerie=Brigade befördert worden. Ein größerer
Transport Gewehre in Kiſten iſt auf 106 Wagen zur Bahn gebracht
worden. Der Güterverkehr auf der Kiewer Bahn ſtockt infolge
dieſer Maßnahmen, ſodaß dieſelbe Getreidefrachten im Augenblick
gar nicht annimmt.
Herbien. Miniſterpräſident Riſtitſch berief für den 17. ſämtliche
in Belgrad weilende Kron= und Volksvertreter zur Beſprechung
von Angelegenheiten der Skuptſchina.
Bulgarien. Wie aus Sofia berichtet wird, überſandte die
ruſſiſche Regierung dem Metropoliten Clement 50000 Rubel und
drückte dabei die Hoffnung aus, Clement werde auch ferner mutig
auf ſeinem Poſten ausharren.
Aus Stadt und Lanb.
Darmſtadt. 18. November.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 22. Oktober
dem Gallerie=Inſpektor Ludwig Hofmann in Darmſtadt und dem
Konſervator der Königlich Bayeriſchen Staats=Gemälden=
Samm=
lungen Alois Hauſer in München die goldene Verdienſt=Medaille
für Wiſſenſchaft, Kunſt ꝛc. verliehen.
Stadtverordnetenverſammlung. Einganas der geſtrigen Sitzung
teilte Herr Oberbürgermeiſter Ohly mit, daß für Intereſſenten ein
ausführliches Gutachten des Forſtinſpektors Preuſchen über die
Bewirtſchaftung des Woogs und die Pflege der Fiſcherei in
dem=
ſelben auf dem Stadthauſe offen liege und nahm Veranlaſſung,
dem Verfaſſer für ſeine umfangreiche Arbeit öffentlichen Dank zu
ſagen. Sodann kam der Vorſitzende auf die in Vorbereitung
be=
griffenen Eingaben an die ſtädtiſchen Organe wegen Mißſtände,
welche ſich auf den Asphalt= und Cement=Trottoirs bei naſſer
Witterung und bei Froſt zeigen, zu ſprechen und erklärte
nament=
lich, daß aus dem Verlangen, die Stadt ſolle für die Beſtreuung
der Trottoirs im Winter Sorge tragen, nichts werden könne, da
dies Sache der Hausbeſitzer ſei und die Polizeiorgane angewieſen
werden würden, jegliche Unterlaſſung ſeitens der Hausbeſitzer zur
Anzeige zu bringen.
Zu den Verhandlungen über den zweiten Punkt der
Tagesord=
nung „den Antrag auf volitiſche Vereinigung der Gemeinde
Beſ=
ſungen mit der Stadt Darmſtadt; hatte ſich ein ſehr zahlreiches
Publikum, meiſt aus Beſſungen, eingefunden, und gab zunächſt Her=
Oberbürgermeiſter Ohly einen hiſtoriſchen Rückblick über die
ſeit=
herigen Verhandlungen und die Schickſale des zur Diskuſſion
ge=
ſtellten Antrages. Am Schluſſe des Rückblicks wurde mitgeteilt,
daß über perſönliche Angelegenheiten in geheimer Sitzung
verhan=
delt würde. Sodann erklärte die Verſammlung ohne jegliche
Debatte im Prinzip einſtimmig, daß ſie der Vereinigung unter näher
zu vereinbarenden Bedingungen zuſtimme und trat ſofort in die
Spezial=
beratung des von den Kommiſſionen vereinbarten Vertrags ein.
Die Paragraphen über den Zeitpunkt der Vereinigung, über
Bürger=
meiſter und Beigeordnete, ſowie über die Huſammenſetzung der
Stadtverordnetenverſammlung, den Voranſchlag des Jahres 1888,89.
über Vermögen und Schulden und Gasbeleuchtung fanden keine
weſentliche Beanſtandung und wurden nach der Faſſung des
Ent=
wurfs genehmigt. Zu dem Paragraphen über Kanaliſierung, deſſen
zweiter Abſatz lautet: „Von dem Zeitpunkt der Fertigſtellung dieſes
Kanals les iſt der Hauptleitungs=Kanal für Beſſungen gemeint) ſoll
die Kanaliſierung des Beſſunger Ortsbezirks innerhalb 6 Jahren
nach einem allgemeinen Plan zur Ausführung kommen', hatte
Stadt=
verordneter Jordis den Antrag geſtellt, dieſem Abſatze zuzufügen
„ſofern es die Finanzlage der Stadt erlaubt', zog denſelben jedoch
nach einigen erläuternden Bemerkungen des Stadtverordneten Herrn
Rückert, zurück.
Der Paragraph wurde angenommen. Der nächſte Paragraph
handelt von den Straßenherſtellungen und enthält den bekannten
Differenzpunkt wegen der Ueberbrückung der Main=Neckar=Bahn am
Pfungſtädter Weg. Auch hier gab Herr Oberbürgermeiſter Ohly
einen hiſtoriſchen Ueberblick und betonte namentlich, daß in der
ganzen Vereinigungsfrage bis vor Kurzem von der Ueberbrückung
nicht die Rede geweſen ſei, und daß Beſſungen ſeit Erbauung der
Main=Neckar=Bahn zu dem gegenwärtigen Zuſtande ſtill geſchwiegen
habe. Trotzdem die Darmſtädter Kommiſſion ein dringendes
Be=
dürfnis nicht anerkenne, mache ſie auf Grund heutiger nochmaliger
Verhandlungen einen Vermittlungsvorſchlag, wonach die Stadt ſich
verpflichten würde, die Brücke zu bauen, wenn die dort projektierte
Straße eröffnet und im Sinne des Ortsbauſtatuts ausgebaut ſei.
Dieſem Vorſchlag wird von den Stadtverordneten Herren
Wolfs=
kehl und Müller zugeſtimmt, von den Herren Diehm, Oſann und
Ganß dagegen lebhaft bekämpft, da ſie das Bedürfnis der Brücke
nicht anerkennen und deren Zweckmäßigkeit teilweiſe beſtreiten. Der
Stadtverordnete Schmeel erklärte ſich für den urſprünglichen
Stand=
punkt der Darmſtädter Kommiſſion, wonach die Ueberbrückung von
226
2975
der Stadtverordnetenverſammlung nach vollzogener Vereinigung in
Erwägung gezogen werden ſoll. Herr Rückert befürwortete den
Vermittelungsvorſchlag, ebenſo Thiel, Bernhard dagegen befürwortete
den urſprünglichen Kommiſſionsantrag und beantragte einen Zuſatz.
Nach nahezu zweiſtündiger Debatte nahm die Stadtverordneten= geſtern abend den in obigem Referate bereits er
wähnten Vermittelungsvorſchlag der Darmſtädter Kommiſſion in
der Beſſunger Vereinigungsanfrage nahezu einſtimmig
an. Hiernach würde die Brücke alſo gebaut, ſobald die fragliche
Straße im Sinne des Ortsbauſtatuts ausgebaut ſein würde.
Bei Schluß des Blattes waren die Verhandlungen noch im Gange.
4. Für die im Auditorium des Großh. Muſeums ſtattfindenden
Vorträge des Winterſemeſters ſind nunmehr laut Anſchlägen am
ſchwarzen Brett der techniſchen Hochſchule folgende Zeiten
feſt=
geſetzt: Herr Profeſſor Dr. Adamy lieſt über „Das Wiedererwachen
der Kunſt im 18. und 19. Jahrhundert; Mittwochs und Samstags
von 12-1 Uhr. Herr Profeſſor Dr. von Koch lieſt über „Niedere
Tiere' Freitags von 5-6 Uhr. Das zoologiſche Praktikum findet
Sonntag vormittags von 9-12 Uhr im Muſeum ſtatt. Eingang
an der Parforce=Brücke.
A. Der erſte Kammermuſikabend des Herrn de Haan und des
hieſigen Quartettvereins findet nächſten Montag, den 21. d. Mts.
im Saale zur Traube ſtatt. Zur Aufführung gelangen: 1
Streich=
quartett in Bedur, von Haydn, 2) Sonate für Violine und Clavier
in A-dur, von Brahms, 3) Streichquintett in G-moll von Mozart.
Konzert Sofie Menter. Die in allen Großſtädten Europa'3
hochgefeierte Künſtlerin, Frau Sofie Menter, wird auf ihren
dies=
jährigen Triumphzügen auch unſere Stadt beſuchen und am 30.
November d. J. einen Klavier=Vortrags=Abend veranſtalten. Frau
Menter iſt jetzt ohne Frage die hervorragendſte Vertreterin der
Kunſt des modernen Klavierſpieles. Keine andere Virtuoſin hat ſo
wie ſie die ganze Summe jener neuen techniſchen und
Vortrags=
elemente ſich zu eigen gemacht, die durch Franz Liszt geſchaffen
wurden. In der Wiedergabe der Werke Liszts hat Sofie Menter
auch unter den männlichen Klavierſpielern keinen Rivalen; hier
entfaltet ſie eine Größe und eine Macht des Ausdrucks, eine
Zart=
heit und Innigkeit, eine mit geiſtreichſter Lebendigkeit geplante
ſchwungvolle Energie, die nicht anders als hinreißend wirken kann.
Im Lokalgewerbverein wird heute Abend Herr Hauptmann
la suite Sernin einen Vortrag halten über:„ Friedrich Wilhelm,
Kronprinz des Deutſchen Reichs und von Preußen, ein Charakterbild.
- Herrn Forſtwart Vöglin, ſeither auf dem Forſthaus
Baiers=
eich, iſt die durch den Tod des Förſters Breitwieſer erledigte Stelle
auf dem Forſthaus Einſiedel übertragen worden. Der Genannte
hat ſeinen Ueberzug in den letzten Tagen bewerkſtelligt. Im
Wirt=
ſchaftsbetrieb auf dem Einſiedel tritt keine Aenderung ein.
4I. Zum vierten vom Volksbildungsvereine in dieſem Winter
veranſtalteten Vortrage hat ſich unſer rühmlich bekannter
Augen=
arzt Herr Dr. med. Arthur Brückner hier gütigſt bereit erklärt.
Er wird am 24. Novbr. im gewohnten Lokale (großer Saal der
Turngemeinde) über „Auge und Blick; - wie wir vernehmen
vom naturwiſſenſchaftlichen ſowohl wie von äſthetiſchem
Geſichts=
punkte aus ſprechen. Der Eintritt iſt für jedermann bekanntlich
rei, und ſteht zu erwarten, daß auch dieſer Vortrag wie die
ſeit=
herigen lebhaftes Intereſſe und zahlreiche Teilnahme findet. Von
der außerordentlich Propaganda machenden Weltſprache (Volapük),
iſt nun auch der Volksbildungsverein inſofern in Auſpruch
ge=
nommen, als er die vorläufigen Satzungen des erſteren mit
Ein=
zeichnungsliſte in ſeinem Leſe=Zimmer (kleine Ochſengaſſe 12) bei
Herrn Ratsdiener Waffenſchmidt für jeden Intereſſenten offen
ge=
legt hat.
Unſere neuliche Notiz, das Konzert des hieſigen Zitherklubs
betreffend, können wir heute dahin ergänzen, daß dasſelbe morgen,
Samstag, im Saale zur Traube unter gütiger Mitwirkung der
Großh. Hofſängerin Fräulein Emma Jungk und der Herren
Hof=
muſiker Riller und Kugler ſtattfindet, und ſind wir auch bereits in
der Lage das Programm mitteilen zu können: 1)„ Deutſcher Schützen=
Marſch von Kellner (10 Zithern). 2) „Seelenverwandt:. Lied
ohne Worte von H. Gruber (10 Zithern). 3) „Jrenen=Walzer' von
Kugler (geſungen von Frl. Jungk). 4) „Fauſt=Fantaſie= (Violinſolo)
von Saraſate (vorgetragen von Herrn Riller). 5) 2.„Abendfrieden:
von E. v. Buri; b. Chor a. d. „Nachtlager von Granadar von
Kreutzer (für Streich= und Schlagzithern). 6) „Reiſebilder aus
Ungarn' (Zitherſolo) von Schablaß (vorgetragen von Herrn Dern).
7) Lieder a. „Warum' von Bendel; b. „Tauſendſchön' von F.
Stein=
bach (geſungen von Frl. Jungk). 8 „Die Falkenſteiner'. Ländler
von H. Gruber (für 2 Discant und 1 Altzither). (Herren Dern,
Grüling und Wieninger.) 9½ „Souvenir de Moscou' (Violinſolo)
von Wieniavsky (vorgetragen von Herrn Riller). 10) „Die ſchöne
Müllerin'. Polka von Meßner 110 Zithern).
Die Beobachtungen des Großh. Kataſteramts ergaben nach
dem Thermograph für die Nacht vom 16. zum 17. eine niedrigſte
Temperatur von -100 C. bei NO.
Dem Vernehmen nach ſoll die künſtliche Eisbahn heute
er=
öffnet werden. Beſondere Bekanntmachung erfolgt noch durch die
Schelle.
780
2956
Nr. 226
von Ginsheim und die deßfalls eingeleitete Unterſuchung nicht ganz Telegramms lautet angeblich: „Ein tiefgebeugter Mann bittet Eure
baftete war nicht Aſſocie des Fiſcher, und weder die Frau des l zu ſenden.
Erſteren noch ein Bäckerburſche ſind verhaftet. Es ſchwebte auch
zurückzuhalten, um nicht etwa einen Unſchuldigen in einen unbegrün= heftige Erderſchütterung mit Donnergetöſe und in Saldenhofen
deten Verdacht zu bringen.
beſchäftigt, unterhalb der neuen Straßenbrücke hier das Protil ſ in Wolfsberg nachts ein ſchwächerer Erdſtoß wahrgenommen.
des Rheinbettes aufzunehmen. Zweck dieſer Arbeit, die im
ſeitigung die Stadt fortgeſetzt enorme Mittel für Baggerungen auf= 1000 m lang ſind, und drei eiſerne Brücken befinden, iſt dieſe Strecke
Strömung des Fluſſes haben. Auf Grund der Reſultate dieſer bis 1892 Faido=Biasca und bis 1896 die Strecke Erſt=Feld=Göſchenen
Unterſuchung beabſichtigt die ſtädtiſche Verwaltung die geeigneten fertig ſein. Die Geſamtkoſten ſind auf etwa 13 Millionen Franken
Schritte zu thun, damit die Koſten dieſer ſtändig nokwendigen veranſchlagt.
Baggerungen aus Staatsmitteln getilgt werden.
über den außergewöhnlich hefkigen Froſt der verfloſſenen Nacht ſind berufen. Die Verhandlungen dauern ſechs oder ſieben Tage.
Grad: während dem Tage über 3 bis 4 Grad unter Null.
nächſten Montag im ärztlichen Verein einen Vortrag über die l leute erklären, daß ſie, durch die Rauchmaſſen blind geworden, das
Krankheit des Kronprinzen halten.
Ein junger Mann von hier begegnete im Juni d. J. auf einem
junges Mädchen von 17 Jahren befand. Dasſelbe machte auf ihn Kantonfluſſe verbrannt. Man befürchtet, daß dabei 400
Per=
einen ſolchen Eindruck, daß er ſich mit ihr verlobte und ſie ſamt ſonen ertrunken ſind. Mutter in Wiesbaden in einem Hauſe unterbrachte, wo ſie
noch das nötige lernte. Im Dezember wird nun die Hochzeit
ſtatt=
finden, zu welcher die ganze Truppe, der die Braut angehörte,
erſcheint.
Stuttgart, 16. November. Die große ſtädtiſche Hopfenhalle Gewichtstabelle ſämtlicher Länder der Erde. Preis elea. gebunden
ſteht in Flammen; der Mittelbau iſt ſoeben eingeſtürzt. Die darin! M. 120. Leipzig. Verlag von G. A. Gloeckner 1887. Vorliegende
befindlichen Hopfenvorräte, ſowie das geſamte Meßbudenmaterial Auflage iſt vom Verfaſſer des 1. Teils von„Saling's Börſenpapieren”
ſind zerſtort. Die Feuerwehr arbeitet angeſtrengt, um die umliegen= mit ungemeiner kritiſcher Sorgfalt und auf Grundlage der beſten
den Gebäude wie die Turnhalle ꝛc. zu ſchützen. Ein weiteres Tele= Materialien hergeſtellt. Der Inhalt hat eine vollſtändige Umgeſtal=
gramm beſagt: Die Hopfenhalle iſt gänzlich zerſtört und bereits ein
rauchender Trümmerhaufen. Es war dies in hieſiger Stadt das
größte Feuer ſeit Jahren. Entdeckt wurde das Feuer, das rapid um
ſich griff, um ¼7 Uhr. Die Gefahr für die Rebengebäude iſt
be=
eitigt. Die Urſache des Brandes iſt noch unbekannt, der Schaden
ſehr bedeutend.
Dortmund, 16. November. Der frühere Banquier Wilhelm
v. Born wurde wegen Begünſtigung des einfachen Bankerotts und
wegen Betrugs zu 7 Monaten Gefängnis, 900 M. Geldbuße und zur
Hälfte der Koſten des Verfahrens verurteilt. Der Staatsanwalt
hatte 3 Jahre Gefängnis und 3 Jahre Ehrverluſt beantragt.
Berlin, 17. November. Den letzten fröhlichen Abend dankt der
Kronprinz, wie er ſelbſt ſeinen Aerzten erzählte, Mozart. An
dem Tage, an dem die geſamte gebildete Welt das Mozart=Jubiläum
feierte, ließ ſich der Kronprinz von ſeinen Töchtern die „Don=Juan'=
Partitur vorſpielen, indem er lächelnd meinte: „In der Fremde
müſſe man ſich behelfen, ſo gut es gehe aber man wäre kein
Deutſcher, wenn man nicht Mozarts Ehrentag feiere.- Beim
Ständchen pfiff der Kronprinz ſogar die Melodie mit. was ihm
eine ſtrenge Verwarnung ſeitens ſeiner Gemahlin eintrug.
Sagan, 16. November. Durch eine Feuersbrunſt wurde
die große Schlaba'ſche Tuchfabrik in Aſche gelegt. Die
angrenzenden Gebäude wurden gerettet. In der Fabrik wurden
206 Arbeiter beſchäftigt.
Wien, 16. November. Profeſſor Schrötter verſichert in einer
Zuſchrift an die „Neue Freie Preſſe=, daß bei der wiederholten
Zu=
ſammenkunft die Aerzte in San Remo alle Möglichkeiten, ſowohl
betreffs der Diagnoſe als der Leidenstherapie gründlich durchſprachen,
ebenſo einen genauen Plan ſeſtſtellten für alles, was in nächſter
und ferner gükunft für das Wohl des Kronprinzen nötig ſei.
Der Brief ſchließt folgendermaßen: Vielleicht gelingt es mir in dieſer
Weiſe zur Beruhigung beizutragen, welche bei dem fortwährenden
Auftauchen neuer Anſchauungen und Ratſchläge durchaus geboten
erſcheint. Es wird mir auch bald geſtattet ſein, Ausführliches über
meine San Remo Reiſe zu berichten. Schrötter erſuchte vorgeſtern
den Kronprinzen um die Erlaubnis. ſeine Anſichten über das
Lei=
den publizieren zu dürfen. Man ſieht dem um ſo geſpannter
ent=
gegen, als Schrötter's Gutachten als Grundlage der jetzigen
Be=
handlungsmethode genommen wurde.
Wien, 17. November. Wie die „Wiener Allg. 8tg” mitteilt,
hat der Präſident der franzöſiſchen Republik Jules Grevy an
- Wie wir hören, ſollen die Mitteilungen unſeres Korreſpon=, den deutſchen Kronprinzen ein Telegramm gerichtet, worin er
Nach=
denten aus Mainz über den tot aufgefundenen Rheinmüller Fiſcher I richten über das Befinden desſelben erbittet. Der erſte Satz des
richtig ſein. Zunächſt iſt es durchaus nicht gewiß, daß ein Unglücks= Kaiſerliche Hoheit. ihn von einer ſeiner momentan dringendſten
fall ausgeſchloſſen ſei und nur ein Verbrechen vorliege. Der Ver= Sorgen, der Sorge um Ihr Befinden, zu befreien und Nachrichten
Wien, 16. November. Am Montag abend hat in Klagenfurt
kein Prozeß zwiſchen Beiden. Man wird alſo gut thun, mit ſeiner ein vier Sekunden dauerndes Erdbeben in der Richtung von Oſt
Anſicht über dieſen Fall und die Thäterſchaft noch bis auf Weiteres nach Weſt ſtattgefunden. Zur ſelben Zeit wurde in Bleiburg eine
wurden zwei heftige Erdſtöße verſpürt. In Graz wurde ein Erd=
J. Mainz, 16. November. Seit heute morgen iſt man damit beben, in ganz Kärnthen am Montag abend ein ſtarkes Rollen und
Bern, 15. November. Die Gotthardbahn=Direktion beab=
Auftrage unſerer ſtädtiſchen Verwaltung ausgeführt wird, iſt durch ſichtigt die Legung des zweiten Geleiſes auf der Strecke
Faido=
die Unterſuchung feſtzuſtellen, ob die Verſandungen, welche ſich 1 Roſſi=Fieſſo ſofort zu beginnen. Da ſich auf derſelben zwei
Kehr=
unaufhörlich vor dem neuen Hafen hier bilden und zu deren Be= tunnel von je 1500m Länge, vier grade Tunnel, welche zuſammen
wenden muß, ihren Anlaß in der durch die Rheinkorrektion gegebenen die ſchwierigſte. Bis zum Jahre 1890 ſoll die Strecke Faido=Airolo,
Paris, 16. November. Der Prozeß wegen des Brandes
J. Mainz, 16. Nov. Aus ganz Rheinheſſen laufen Meldungen der Komiſchen Oper hat heute begonnen. Zweihundert Zeugen
ein. In Wörrſtadt will man 11 Grad unter Null beobachtet haben. Direktor Carvalho giebt während des Verhörs eine lange Aus=
Hier zeiate das Thermometer im Freien gegen 4 Uhr morgens 9 einanderſetzung. Er habe ſich nach den polizeilichen Vorſchriften
ge=
richtet, die Polizei habe befohlen, den eiſernen Vorhang herabzu=
Frankfurt, 17. November. Herr Dr. med. Schmidt wird am ) laſſen, aber der Befehl ſei nicht gehört worden. Die Feuerwehr=
Nötige nicht hätten verrichten können.
London, 16. November. Nach einer bei Loyds eingegangenen
Spazierritt einer 8igeunerbande unter der ſich ein bildhübſches Depeſche iſt der engliſche Dampfer „Wah=Peung; auf dem
Litterariſches.
Allgemeine Münz=, Maß= und Gewichtstabelle von R. Siegfried.
Zweite Auflage von Gloeckner's vergleichender Münz=, Maß= und
tung und bedeutende Erweiterung erfahren.
Codes-Anzeigr.
Mlaos
Statt beſonderer Anzeige Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Nachricht, daß es Gott dem Allmächtigen
gefallen hat, unſere unvergeßliche Gattin und Mutter
Anna Wagner,
nach kurzem aber ſchwerem Leiden in ein beſſeres Jenſeits
abzurufen.
Um ſtille Theilnahme bittet
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Inkas Wagner, Logendiener.
Die Beerdigung findet Sonntag den 20. d. M.,
Vor=
mittags 10 Uhr, vom Hoſpital (Grafenſtraße) aus ſtatt.
Codes=Arzerge.
[11794
Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit die
traurige Mittheilung, daß unſer lieber Gatte und Vater
Herr Rentner Philipp Lppiel
geſtern Morgen nach kurzem aber ſchwerem Leiden ſanft
dem Herrn entſchlafen iſt.
Darmſtadt, den 17. November 1887.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Freitag den 18. November,
Nach=
mittags 3 Uhr, vom Sterbehauſe aus, Promenadeſtraße
Nr. 28 ſtatt.
Druck und Verlag: L. C. Wlttich'ſche Hofbuchdruderet.- Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.