Darmstädter Tagblatt 1887


03. November 1887

[  ][ ]

Nrnnementsprei=
vierteljährlih
1 Mark 50 Pf. ind
Bringerlohn. Answärn werden von
allen Poſtlmtern Beſtellungen ent=
eeyengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
vw Quartal uck. Poſtauſſclagz

150. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
g5uUſitey guterhattangootatt.

Inſerate
werdenangenommen in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 12. ſowie auswärts
von allen Annonen=Erpeditionen.

Amtliches Organ
fur die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamks und ſämmtlicher Behärden.

Ne 215.

Donnerstag den 3. November.

1847

Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren über das
Vermögen des Julius Schönenberg zu
Groß=Gerau iſt in Folge eines von dem
Gemeinſchuldner gemachten Vorſchlags zu
einem Zwangsvergleiche Vergleichstermin
auf
Montag den 21. November 1887,
Nachmittags halb 3 Uhr,
vor dem Großherzoglichen Amtsgerichte
hierſelbſt anberaumt.
Groß=Gerau, den 31. Oktober 1887.
Molter,
Hilfsgerichtsſchreiber des Großherzoglichen
(11147
Amtsgerichts.

Prische Schollſische,
Hioler Sprotton,

AL.

G. P. Polh,
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bei Fr. Schumann, Kiesſtr. 6,
nächſt der Karlsſtraße. (0162

Bekanntmachung.
Dienstag den 8. November l. J3., Vormittags 11 Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu Beſſungen folgende Grundſtücke nach den noch be=
kannt
zu machenden Bedingungen auf weitere 12 Jahre verpachtet, als:
735 Klafter Acker hinter der Klappacherwieſe,
am Griesheimerweg,
204
251
auf dem Seelroth,

hinterm krummen Berg,
266
die große Gewann,
381
Wingertsfeld im Gäßchen
346
Wieſe, die Wenzwieſe.
477
Beſſungen, den 2. November 1887.
J. A.:
Berth, Bürgermeiſter.
(1148

fDD.

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Kaſſee.
Kuſfee.

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Gebraumt:
Caminas, per ½ Ko. M. 1.20. Domingo, per ½ Ko. M. 1.40.
Jamaica 1.40. Jamaioa 160.
Bonomalie 1.50. Surinam 1.80.
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angekommen, welche beſtens empfehle.
Hochachtungsvoll

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gegenüber der Stadtkirche. 114


Poppen-Auovorkauf.
Wegen vollſtändiger unbedingter Aufgabe meines Puppenge=
ſchäfts
verkaufe, um ſo raſch wie möglich Platz für meine Par-
ſümerien
und Hoilette-Artikel zu erhalten, zu bedeu=
tend
herabgeſetzten Preiſen.
Eliſabethenſtraße
Eliſabethenſtraße
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14
92
112
112=
12)
2
52
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72
82
889
92
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18)

4
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74½
8½
91
12.
2,
125
2
510
60½
740
812
882)
92
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1121
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ein hübſch möbl. Zimmer. Näh. Exped.
10888) Soderſtr. 48, 2. Stock, ein
möblirtes und ein unmöbl. Zimmer an
einen anſtändigen Herrn oder Dame, auf
Wunſch mit Penſion, zu vermiethen.
11054) Neckarſtr. 15 Beletage
ein großes Zimmer, ſeparater Ein=
gang
, möblirt oder unmöbirt.
Vormittags einzuſehen.
10981) Nahe den Bahnhofen ein ſein
möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen.
Näheres i. d. Exped. d. Bl.
11161) Niederramſtädterſtraße 56
parterre ein hübſch möblirtes Wohn= und
ein Schlafzimmer ſofort billig zu verm.
11162) Magdalenenſtraße l, 2 St.
h. ein möbl. Zimmer, per Monat 7 M.
. kr. re. ie.
E. Eir.r. ce.
Fin ig. Mann ertheilt Unterricht
C. im Franzöſ., Engl. u. den Element.
des Latein. Näheres i. d. Exped. d. Bl.

6

[ ][  ][ ]

r.5

2807

G
EEEt-ON
EE.
Durch neue Eingänge iſt mein Lager in:
Paletots, Jaquettes, Dolmans, Wisites, wattirte
Räder ste.,
wieder aufs Reichhaltigſte mit den zuletzt erſchienenen Nenheiten friſch aſſortirt.
W2Stück vorjährige Winter-Mäntel gebe unter halben Koſten=
preiſen
ab.

Josoph Hado.

fI1163

Zum Beſten der Muiſen
ausgehend von dem Alice=Frauenverein, Abtheilung für Waiſenpflege,
wird
Mittwoch den 9. November, Abends 6¼ Uhr, im großen Saale
des Saalbaues
ſtattfinden:
AII64
L. COVCEEI
unter gütiger Mitwirkung der Großh. Hoffängerin Fräulein Loiſinger, der Herren
Arnold (Geſang) und Aſſerni (Pianoforte) vom Raff=Conſervatorium in Frank=
furt
a. M., des Herrn Städel (Geſang) und der Herren Hofmuſiker Wiedemann
(Harfe) und Ritter (ioline).
Das Pianoforte iſt aus dem Lager des Herrn A. W. Zimmermann.
2. Darſtellung lebender Bilder.
1) Goethe und Lotte, 2) Taſſo und die beiden Leonoren, 3) Abſchied aus
Schillers Glocke, 4) Zitherſpieler und 5) Die erſte Studienreiſe von Defregger,
6) Hans Sachs und Evchen, aus der Oper Die Meiſterſingerl von R. Wagner,
7) Otto der Schütz nach dem Meiſterſchuß am Hofe des Grafen von Cleve, 8,
Schiller lieſt am Hofe des Erbprinzen zu Darmſtadt (Dezember 1784) den erſten
Akt ſeines Don Carlos: vor.
Die Programme werden das Nähere beſagen.
In der Pauſe zwiſchen dem Concert und den lebenden Bildern ſind im
Gartenſaale Erfriſchungen aufgeſtellt.
Billets zu den nachfolgenden Preiſen und Programme 10 Pfg. ſind in der
Buchhandlung des Herrn A. Bergſträßer zu haben, ſowie Abends an der Kaſſe.
Preiſe der Plütze: Sperrſtz 4 Mk., numerirter Platz im Saal 3 Mk.,
nichtnumerirter Platz im Saal, auf Eſtrade und Gallerie 2 Mk., Vorſaal 1 Mkl.
Turngemeinde Darmſtadt.
Die auf Samstag den 5. November angekündigte Abend-
Unterhaltung iſt eingetretener Hinderniſſe halber bis auf
Weiteres verſchoben.
Die Obmannschaſt. (1I64

1147) En geubt. Zeichner wilſchtſ. freie
Stunden auszufüllen. Näh. i. d. Exped.

11141) Frau Rühl empfiehlt ſich zum
Krauteinſchneiden Hügelſtraße 25, Beſ=
ſungen
.

Voroin Hunstfreund.
Honatsversammlung der
ſ1182
Hitglieder,
verbunden mit der ſtatutengemäßen Jah=
resverlooſung
von Oelgemälden
Frettag den 4. November 1887,
Abends präcis 8 Uhr,
im oberen Saal der Reſtauration
zur Poſt;.
Tagosordnung: 1) Mittheilungen;
2) Verlooſung von 24 Oelgemälden unter
120 Mitglieder bezw. 24 Gruppen.
Zu zahlreicher Betheiligung laden wir
die Mitglieder des Vereins hierdurch ein.
Der Vorstand.
Freunde des Vereins, welche Intereſſe
haben, die zur Verlooſung aufgeſtellten
Bilder zu beſichtigen, ſind zum Beſuch
der Verſammlung freundlichſt eingeladen.
4 ine renommirte bayeriſche Bier=
brauerei
wünſcht behufs
Specialausſchankes
L, ihres als vortrefflich bekannten
Schankbieres mit einem ſoli=
den
, tüchtigen Wirthe in Darmſtadt, der
eine größere, gangbare Wirthſchaft für
das allgemeine Publikum beſitzt, unter
vortheilhaften Bedingungen in Verbindung
zu treten. - Gefällige Offerten unter
F. M. 1589 an Haasonstoin Kloglor
(11165
in frankfurt a. M.
Zwei Vorplatzthüren
mit Stüben zu verkaufen.
(1166
Kaſerneſtraße 56.
Ein beſſeres Kind
wird in ſehr gute Pflege genommen.
[11080
Näheres Expedition.
735

[ ][  ][ ]

2808

Nr. 215

Zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen
verkaufe ich wieder eine große Parlie nicht mehr ganz heler

eißwaaren und fertige Wäſche,

namentlich: Herren, Damon- und Einder-Aemden, Shirling, Piqué- und Flanell=Jnterröcko, Hacht-
acken
, Beinkleider, Sohürzen, Hachthauben, Hegligéhauben, Fragen &amp Hanschetten, ferner Hogllgs-
gtoſſe
, Piqués, englische Füllgardinen, Bettdecken eto., eto., außerdem, um damit vollſtändig zu
räumen, Bamen- und Eindor-Corsetten zu den halben ſeitherigen Preiſen.

EGbergs ſasmolgol,

Imgrossen Saal des Saalbaues.
Dienstag den 15. November 1887, Abends 7½ Uhr:

von
Harcolla Lombrieh,
Königlich Preuß. und kaiſ. kgl. Oeſterr. Kammerſängerin,
unter Mitwirkung
des Pianiſten Herrn Max Schwarz, Director des Naff=
Conſervatortums in Frankfurt und des Hofcelliſten Herrn
Heinrich Grünſeld aus Berlin.
Billets: Sperrſitz 5 Mk., nummerirte Plütze im Saal, Eſtraden
und Logen 3 Mk., nichtnummerirte Plätze 2 Mk., ſind in der Muſika=
lienhandlung
von Georg Thies, Eliſabethenſtraße Nr. 12 und bei Herrn
Saalbau=Inſpector Belten zu haben.
Der Flügel iſt aus dem Lager des Herrn A. W. Zimmermann.

Pfeiſfer & Diſler's
Kaſſee=Eſſenz gaßerular
in Dosen.
Nur ücht, wenn jede Doſe die volle Firma trägt. Zu haben
in den Colonialwaarengeſchäften.

anerkannt
beſtes
und aus=
giebigſtes

mittel.
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Rheinſalm,
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und Mk. 200,
Seezungen, Aal,

per Pfd. Mt. 1.30,
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Cabliau,

Bräſem.

Hechte,
per Pſd. 80 Pfg.
und 100 Pfg.,
Karpfen,
Schellfiſche,
ungeputzt, im Laden per Pfd. 1 Mk.,
abgeholt
Bürſche,
per Pfund 35 Pfg.
Stiute,
Hechte auf Eis,
pr. Pfund 70 Pfg.
Grüne Häringe,
per Pfund 30 Pfg.
Aal in Gelse.

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täglich friſch eintreffend.
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zum Braten und Roheſſen.
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in guter Lage, ſolid gebaut und im wohn=
lichen
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der kleinem Garten.
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Offerten unter M. N. binnen 14 Ta=
gen
an die Exped. d. Bl. erbeten. 11169

11170) Für d. Hausarbeit e. ült. Per=
ſon
keine Aushülfe), die auch im Flicken
bewand., ſofort geſucht. Näh. Graſen=
ſtraße
37, 3. St.

[ ][  ][ ]

52t
542
620
720
920
l28
.
325
505
5ro

2

05
ſſe
H.
H=

2)

11171) Ein Mädchen, das alle häus=
lichen
Arbeiten verrichten kann, ſucht St.
zum ſofortigen Eintritt. Näheres bei
Frau Uhrig, Kiesſtr. 18.
11172) Ein Mädchen, das kochen u.
alle Arbeit verſteht, empfehle ich den ge=
ehrten
Herrſchaften für ſogleich. Stellen=
bureau
Korh, Söderſtr. 60.

11173) Ein feines Hausmädchen mit
guten Zeugniſſen, der engliſchen Sprache
mächtig, ſucht Stelle. Dieſelbe geht auch
ſehr gerne zu größeren Kindern.
Frank'3 Stellenb., Beſſ. Carlsſtr. 48.
11174) Eine tüchtige Aushülfe mit
beſten Empfehlungen kann nachgewieſen
werden. Auch eine ältere Frau ſucht
Stelle in kl. Haushalt oder zur Pflege
der Kinder. - Franks Stellenbureau,
Beſſ. Carlsſtr. 48.

14
72
B,
21
42)
6¾
8¾
0
.
beiliael
24700
½

H0)
038
⁄₈
u H.
1260
ulE
0.
ulo-
4
½.
9ln
BElur
Aza

11175) Brave Mädchen, welche gul
kochen können, erhalten ſehr gute Stellen.
Stellenb. Frau E. Bauer, Ludwigspl. 3.
11176) Ein Müdchen, das kochen
kann, zu zwei jungen Leuten geſucht.
Stellenbureau Frau S. Röſe, Schützen=
ſtraße
. 14 parterre.
11177) Mit der Nadel geübte
Mädchen und Frauen finden
Beſchäftigung in und außer dem
Hauſe bei
H. Sohnchard's Hachk.
11178) Ein junger Kaufmann, der
in der Buchhaltung bewandert iſt, kann
dauernde Stelle erhalten.
Wo? ſagt die Exped. d. Bl.

11179) Ein Bauſchloſſer, der ſelbſt=
ſtändig
arbeiten kann, geſucht. Hügel=
ſtraße
63.
Zahnpaſta
von
C. H. Oehmig-Weidlich,
Zeitz, Parfümerie=Fabrik.
Beſtes u. vollkommenſtes Mittel zur Er=
friſchung
u. Befeſtigung des Zahnfleiſches
und zur Erhaljung von weißen, ſchönen
Zähnen.
Ein Verſuch mit dieſer Paſta läßt die
Vorzüglichkeit derſelben ſofort erkennen.
Zu haben bei Fr. Schaefer, Großh.
Hoflieſerant, Ludwigsplatz 7.
[9654

Nr. 215
2809
Zu Nr. G.=A.=St. 102.
Darmſtadt, den 10. Oktober 1887
Betreffend: Reformationsfeſt=Collecte.
Der Verwaltungsrath
des
Hauptvereins der Guſtav=AdolfHtiftung
im Großherzogthum Heſſen

an

die hochwürdigen Herren Dekaue des Großherzogthums.
Vie in früheren Jahren erlauben wir uns, Sie bei dem Herannahen des
Reformationsfeſtes zu bitten, die Geiſtlichen Ihrer Diöceſe anzuweiſen, nachfolgende
Anſprache am Sonntage vor dem Reformationsfeſte und am Reformationsfeſte ſelbſt
von den Kanzeln zu verleſen und die Collecte den Gemeinden dringend zu empfehlen.
Die Collecte ſelbſt bitten wir, ſobald als möglich, an unſern Rechner, Herrn Real=
lehrer
Stumpf in Darmſtadt, einſenden und uns gleichzeitig ein ſpecificirtes Ver=
zeichniß
des Ertrags der Collecte in den einzelnen Gemeinden zuſtellen zu wollen.
Theuere evangeliſche Glaubensgenoſſen!
Das Reformalionsfeſt, welches uns alle Jahre neu erinnern ſoll an die hohen
Güter, die uns die von Gott geſandten Männer der Reformation wieder errungen
haben, iſt abermals gekommen, und an demſelben nahen wir Euch mit herzlicher
Bitte, daß Ihr, mit Dank gegen Gott jener großen Güter gedenkend, auch in herz=
licher
Liebe Euch derer erinnern möchtet, die ſich wie Ihr dieſer Güter erfreuen,
aber Noth leiden an den Mitteln des kirchlichen Lebens, an Kirchen und Schulen,
an Geiſtlichen und Lehrern, und darum in ſteter Gefahr ſind, lau und kalt zu
werden gegen das Bekenntniß der evang. Kirche oder ganz von ihr abzufallen.
Solcher Noth zu ſteuern hal ſich ſeit 55 Jahren der Guſtav=Adolfs=Verein
bemüht, an dem unſer heſſiſcher Hauptverein allezeit ein thätiges Glied geweſen iſt.
Wir ſind deſſen gewiß, wer einmal in jene Noth hineingeſehen und ein Herz hat
für unſere evang. Kirche, der kann nicht kalt an ſeinen Glaubensgenoſſen vorüber=
gehen
. Und gerade in dieſer Zeit, in der die katholiſche Kirche mit neuer Macht
der evang. gegenübertritt und mit großer Zuverſicht hofft dieſelbe zu unterdrücken
und zu überwinden, gilt es: feſt zu ſtehen auf dem Bekenntniß des Evangeliums
im Glauben an den Herrn, der ihm die tröſtliche Gewißheit gegeben, daß auch die
Pforten der Hölle ſie nicht überwältigen ſollen, aber auch treu bleiben in der Liebe,
welche das Kennzeichen ſeiner Jünger iſt.
In ſolcher Liebe hat der Geſammtverein im letzten Rechnungsjahr 660086 M.
an arme evang. Glaubensgenoſſen in der Nähe und Ferne verwandt und unſer
heſſiſcher Hauptverein im Jahre 1886ſ87 33177 M. 64 Pf. an 20 heſſiſche und eine
große Anzahl nicht heſſiſcher Gemeinden vertheilt.
Die Bedürfniſſe in unſerem engeren Vaterlande werden größer, indem außer
dem Bau von Kapellen in Bodenheim, Heppenheim und Dieburg beſonders die
Bildung neuer evang. Gemeinden bei Mainz große Opfer von Seiten unſeres Vereins
erfordert. Im Jahre 1886 ertrug die Reformations=Collecte 445 M. mehr als im
Jahre vorher. Möge Euch das ein Sporn ſein, auch in dieſem Jahre freudig die
Hände zu öffnen, eingedenk des Wahlſpruchs des Guſtav=Adolfs=Vereins: Laſſet uns
Gutes thun Jedermann, allermeiſt aber an des Glaubens Genoſſen!
[1180
Der Verwaltungsrath.
Herron offinioren und Pfordohesitern
empfehle für die Wintermonate mein Etabliſſement zum Einſtellen
ihrer Pferde inol. Verpflegung, Bedienung und freier
Benutzung der Reitbahn zu monatlich M. 60.
Große, geſunde Stallungen und ſorgfältigſte, ſachgemäße Ver=
pflegung
.
d1
vohvIId
tll
14
von G.
Wissenbaoh.

Hügelstrasse 7I.

11064

Hetzeleuphe.

Verhäuferin
Samstag den 5. November,
[11181
findet Stelle in einem feinen Waaren= wozu höflichſt einladet
geſchäft. Zu erfragen Exped. 110899 L. Wietz, Dieburgerſtraße.

[ ][  ][ ]

2810
4
TTAOTTON
direct importirte Cuba-Cigarren,
Bremer & Hamburger Cigarren,
Cigaretten & Cigarillos,
Rauch-aSchnupſtabak.
Thoo, Chocolado, Haffeo und
Juckor,
Flaschenbiere:
Hanauerhof=Bier, Bayeriſch=Bier
und Export=Bier
in ganzen und halben Flaſchen,
Seiſon, Pommaden, Soda u. Stärke
von Hoffmann,
Lichter & Petroleum,
Speise- & Erennöl,
Easig zum Einmachen,
Feiusten Taſel-Easig.,
Wein-Easig, Gewürz-Esdig,
Zuckersachen & Bonbons,
Hakes
(Albert & MixedKakes).
Friedr. Rosl,
Beſſunger Carlsſtraße 5,
im Laden.
[11183
Zwei halbe Theaterplätze
im II. Rang Balkon ſind abzugeben.
Näh. Wendelſtadtſtr. 27. I. (11081

Nr. 215
Schiff=nachrichten; mitgeteilt vön dem
Agenten Adolph Rady. Eliſabethenſtraße 27.
Der Schnelldampfer Werra, Kapitän Buſ=
ſius
vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher
am 22. Oktober von Bremen abgegangen war,
iſt am 1. November wohlbehalten in New=
York angekommen.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 3. November.
8. Vorſtellung in d. 3. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Hozurt-Oyelus.
2. Abteilung. - 2. Vorſtellung.
Neu einſtudiert:
8o machen's Alle (Cosi fan tutte).
Komiſche Oper in 3 Akten von Mozart.
Perſonen:

Leonore, ) Schweſtern
Dorobella,
Ferrando,
Offiziere,
Guglielmo,) ihre Freier
Marcheſe Don Alfonſo
Despina, Kammermädchen
der beiden Schweſtern,

Frl. Jungk.
Frl. Finkelſtein.
Herr Hofmüller.
Herr Feßler.
Herr Eilers.
Frl. Loiſinger.

Anfang ½7 Uhr. Ende gegen ¼ 10 Uhr.

E Um die Vorſtellungen des Rozart-
Cyckus auf die 6tauen und roten Abonne
ments=Karten gleichmäßiger verteilen zu können,
ſieht ſich die Großh. Hoftheater=Direktion ver=
anlaßt
, von dem im 8 5 des Abonnements=
Programms vorbehaltenen Rechte blaue
oder rote Abonnements=Karten mehrere Male
auf einander folgen zu laſſen: Gebrauch zu
machen. Zu dem Schauſpiel Die Waiſe
aus Lowood am 1. November waren dem=
gemäß
blaue- und zu der OperSomachen'3
Aller am 3. November ſind rote Abonne=
ments
=Karten gültig.

Freitag, 4. November
9. Vorſtellung in d. 3. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Zum erſten Male wiederholt:
Der Gwiſſenswurm.
Bauernkomödie mit Geſang in drei Akten
von L. Anzengruber.

Sonntag. 6. November.
10. Vorſtellung i. d. 3. Abonnementsabteilung.
Rote Karten gültig.)
Hoxart-Cyelus.
2. Abteilung. - 3. Vorſtellung.
Neu einſtudiert:
TVTVS.

Große Oper in 4 Akten von Mozart.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.

(Haupt=Synagoge).
Samstag den 5. November.
Vorabendgottesdienſt um 4 Uhr 80 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Predigt um 9 Uhr 15 Min.
Sabbathausgang um 5 Uhr 20 Min.

Gottesdienſt in der Synagoge der
isr. Religtonsgeſellſchaft.
Samstag, 5. Novbr.: Vorabend 4 Uhr 15 Min.
Morgens 8 Uhr - Min.
Nachm. 3 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 5 Uhr 25 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag,6. Nov. an:
Morgens 6 Uhr 30 Min.
Nachm. 4 Uhr - Min.
W. Montag den 7. und Donnerstag den
10. November:
Scheni Wachamischi.

Politiſche Ueberſicht.
Zeutſches Reich. In dem Befinden des Kaiſers war am 31.
v. M. eine Aenderung nicht eingetreten. Derſelbe hatte das Bet
nicht verlaſſen können; doch ſind keinerlei beſorgniserregende Er=
ſcheinungen
hervorgetreten und deshalb die Hoffnung berechtigt, daß
ſeine gute Natur den Krankheitszuſtand bald wieder überwinden wird.
Einer amtlichen Mitteilung vom 1. zufolge hatte der Kaiſer eine
ziemlich gute Nacht; der Kaiſer hörte am 1. den Vortrag von
Albedylls. Auch in der Nacht vom 1. zum 2. hat S. M. der Kaiſer
recht gut geſchlafen. Am 1. abends 5¾ Uhr empfing der Kaiſer den
Beſuch des Prinzen Wilhelm.
Der Kaiſer ſoll den lebhaften Wunſch geäußert haben, ſeinen
Sohn, über deſſen Befinden jetzt immer günſtigere Verichte eingehen,
recht bald wieder in der Heimat begrüßen zu können. Dieſes Ver=
langen
des greiſen Monarchen iſt ein ganz natürliches und erklär=
liches
und es ſteht zu erwarten, daß von ärztlicher Seite kein Veto
eingelegt werden wird, wenn der Kronprinz ſeinen Winteraufent=
halt
in Italien etwas abzukürzen gedenkt. Nach dem Kleinen
Journal würde die Rückkehr des hohen Herrn nach Deutſchland
erfolgen, wenn ihm der Aufenthalt in San Remo zu der erhofften
beſchleunigten Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit verholfen haben
ſollte. Die Ueberſiedlung des Kronprinzen uud ſeiner Familie von
Baveno nach dem milderen San Remo geht vorausſichtlich in dieſen
Tagen vor ſich, nur heißt es, König Humbert, welcher bereits in
voriger Woche die Frau Kronprinzeſſin und die Prinzeß Victoria
auf ſeinem Schloſſe zu Monza empfangen hatte, gedenke dem Kron=
prinzen
noch in Baveno einen Beſuch abzuſtatten.
Es gilt nunmehr für ſicher, daß der ruſſiſche Kaiſer zu einem
kurzen Beſuch in Berlin eintreffen wird.
Die Einberuſung des Reichstags wird am 24. d. M. erfolgen.
Es wird nicht mehr daran gezweifelt, daß die Regierung ſelbſt
die Erhöhung der Getreidezölle beantragen wird. Der Geſetzent=
wurf
, der im preußiſchen Landwirtſchaftsminiſterium ausgearbeitet
wird, zielt auf eine Verdoppelung der Zölle ab; dieſelbe ſoll generell
eintreten, alſo auch gegen Oeſterreich, was natürlich formell nicht
hindert, daß früher oder ſpäter durch einen Handelsvertrag mit
Oeſterreich die Sätze erniedrigt werden.
Der preußiſche Staatshaushaltsetat wird allerdings für das
nächſte Rechnungsjahr mit einem Fehlbetrage von 40 Millionen
Mark abſchließen, derſelbe wird vorausſichtlich aber in Wahrheit
durch die Einnahme mehr als ausreichende Deckung finden. Zunächſt
wird der Etat der Eiſenbahnverwaltung, wie mit Beſtimmtheit ver=
lautet
, erheblich höhere Einnahme erzielen, und ferner kommt der

Anteil Preußens an der Branntwein=Verbrauchsſtener vom 1. Okt.
1887 bis 1. April 1888 noch nicht in Anſchlag; man iſt indeſſen
überzeugt, daß beide Poſten zuſammen mehr als ausreichende
Mittel gewähren, um den Fehlbetrag im Etat zu decken.
Bei der Konſtituierung der deutſchen Kommiſſion für die Brüſ=
eler
Weltausſtellung wurde Freiherr Landsberg=Vehlen zu Stein=
furt
zum Vorſitzenden, Generalkonſul Goldberger, Geheimrat Dietrich
zu ſtellvertretenden Vorſitzenden gewählt. Mit der Geſchäftsführung
wurden betraut die Herren Goldberger, Stadtrat Friedel und Dr.
Jaunaſch.
Rrankreich. Der Ausſchuß zur Vorberatung des Antrages
wegen Erhebung einer Steuer von den in Frankreich weilenden
Fremden iſt zuſammengetreten. Der Miniſter des Auswärtigen,
Flourens, erklärte, der von Steenackers eingebrachte Antrag betr.
die Erhebung einer ſolchen Steuer von fremden Arbeitern ſei mit
den internationalen Verträgen unvereinbar.
Den Debats; zufolge beabſichtigt der franzöſiſche Botſchafter
in London, Waddington, ſeinen Poſten aufzugeben.
In der Sitzung der Akademie der Wiſſenſchaften vom 31. Okt.
teilte Graf von Leſſeps mit, der Panama=Kanal würde am 3. Fe=
bruar
1890 eröffnet werden. Die Arbeiten würden dann allerdings
noch nicht ganz beendet ſein, doch würden täglich zwanzig Schiffe
paſſieren können.
Engkand. In einer Verſammlung der Unioniſten in Trure be=
merkte
Lord Hartington bezüglich einer neulichen Rede Sir W.
Harcourts, worin dieſer Gladſtone mit Bismarck und Cavour ver=
glichen
hatte, dieſe Staatsmänner verdienten die hohe Würdigung
und Verehrung ihrer Landsleute, weil ſie große Staaten geſchaffen,
befeſtigt und die Völker geeinigt hätten, welche dieſelbe Sprache
ſprechen, während die Geſchichte dereinſt werde konſtatieren müſſen,
daß Gladſtone alle Anſtrengungen gemacht habe, um die poli=
tiſchen
Banden, welche die Völker des britiſchen Reiches verbinden,
zu lockern.
Der Anführer der Deputation der Arbeitsloſen, welcher ſich am
28. v. Mts. zu dem Metropolitan Board für öffentliche Arbeiten
begeben hatte, um Arbeit zu verlangen, erhielt am 1. eine ſchrift=
liche
Antwort, worin es heißt, daß der Rat das Vorhandenſein
einer ſo großen Anzahl beſchäftigungsloſer Arbeiter bedauere, daß
er aber zur Erteilung von Arbeit rechtlich nicht befugt ſei, außer
von Arbeiten, die im öffentlichen Intereſſe vom Parlamente ge=
nehmigt
ſeien.
Italien. Die Königin wird den König von Italien beim Be=
ſuch
des deutſchen Kronprinzen begleiten.
Prinz Heinrich von Preußen iſt am 31. früh von Baveno ab=

[ ][  ][ ]

Nr.
gereiſt, um ſich nach Deutſchland zu begeben. Der Kronpriuz wird
vorausſichtlich am Donnerstag von Baveno nach San Remo über=
ſiedeln
.
Dem Popolo Romanor iſt eine Depeſche aus Maſſauah zu=
gekommen
, wonach das britiſche Kanonenboot Starling; daſelbſt
eingetroffen iſt mit dem erſten Sekretär der Geſandtſchaft in Kairo
Vortal, Major Beech, Aliwet Effendi, welche England beauftragt
hat, den Frieden zwiſchen Italien und Abyſſinien beim Negus zu
vermitteln. Dieſelben ſetzen ihre Reiſe mit von italieniſchen Be=
hörden
geſtellten Transpormitteln über Gura fort.
Der Oſſervatore Romano' vom 1. meldet: Kardinal Hohen=
lohe
brachte dem Papſte anläßlich ſeines Prieſteriubiläums die
Glückwünſche des deutſchen Kronprinzen dar. Der Prinzregent und
die Königin=Mutter von Bayern gratulierten dem Papſte unter
Ueberſendung zahlreicher Geſchenke brieflich.
Bulgarien. Die Sobranje nahm am 1. einſtimmig die Adreſſe
an. Dieſelbe giebt inniger Dankbarkeit gegenüber dem Prinzen
Ausdruck und hebt mit Genugthuung die Sympathien des Sultans
und der Mächte für Bulgarien hervor; die Deputierten würden
vor keinem Opfer zurückſchrecken, um das von dem Prinzen im
Intereſſe des Vaterlandes zum Schutze der Rechte Bulgariens
unternommene Werk zu vollenden.
Eine Anzahl Deputierter beabſichtigt, nach der Adreß=Debatte
einen Antrag in der Sobranje einzubringen, nach welchem die
früheren Miniſter Karawelow und Nikiforow wegen Hochverrats
gegen den Fürſten Alexander unter Anklage geſtellt werden ſollen.
Centrat. Ameriſta. Nachrichten aus Panama vom 1. d. M. zu=
folge
ließ ſich der Ex=Vicepräſident Caſtinad zum Diktator von
Guatemala ausrufen und ſtellte ſich, unterſtützt von den erſten Fa=
milien
des Landes, an die Spitze der Revolution gegen den Präſi=
denten
Barrillas. Die Regierung unterdrückte die Revolution und
nahm die Häupter derſelben gefangen, welche am Sonntag mit
vier anderen erſchoſſen wurden.
Aus Stadt und Lans,
Darmſtadt. 3. November.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Premierlieutenant der Landwehr=Kavallerie Moller, die Sekonde=
lieutenants
der Reſerve des Trains Friedmann, Stein und Schuchardt,
den Hauptmann Poly Kompagniechef im Infanterie=Regiment Nr.
49, den Amtsrichter Werle von Offenbach, den Schulrat Doſch von
Worms, den Hoflieferanten Litzendorff, den Hauptſteueramtsaſſiſtenten
Weber, Zollverwalter in Kamerun, den Kreisarzt Dr. Spamer, den
Oberſtallmeiſter Frhrn. v. Nordeck zur Rabenau, Mitglied der 1.
Kammer der Landſtände; zum Vortrag den Staatsminiſter Finger,
den Geheimerat Dr. Becker, den Hofbaurat Melior, den Profeſſor
Dr. Kittler.
Repertoire=Entwurf des Großh. Hoftheaters: Sonntag, 6. Nov.:
Titus' lneu einſtudiert) (Mozart=Cyelus, 2. Abteilung, 3. Vor=
ſtellung
, rote Karten gültig). Dienstag, 8. November: Der fliegende
Holländer. Donnerstag, 10. Nov.: zu Schiller's Geburtstag: Wallen=
- Guſtel von Blaſewitz (neu einſtudierth. - Das
ſteins Lager=
Lied von der Glocke' (mit lebenden Bildern).
Militärdienſtnachrichten. Tauſcher, Hauptmann und Kom=
pagnie
=Chef vom 3. Großh. Inf=Regt. Nr. 117, dem Regiment unter
Beförderung zum überzähligen Major aggregiert; Weis, Kaſernen=
inſpektor
in Mainz. nach Gießen verſetzt; Lutz, Zahlmeiſter vom
2. Bat. 3. Groß. Inf.=Regts. Nr. 117. zum Heſſ. Pionier=Bat.
Nr. 11 verſetzt: die Zahlmeiſter Freimuth und Emich infolge
Ernennung dem Füſilier= bezw. 2. Bat. 3. Großh. Inf.=Regts. Nr.
117 überwieſen.
th. In der am Dienstag abend im oberen Lokale der alten
Poſt ſtattgehabten zahlreich beſuchten Geueralverſammlung des Ver=
eins
der nationalliberalen Partei für Darmſtadt und Beſſungen, er=
ſtattete
der Vorſitzende Herr Otto Wolfskehl Bericht über die
Thätigkeit des Vereins im abgelaufenen Vereinsjahre und gedachte
in ehrenden Worten der Männer, welche als eifrige Anhänger der
Partei ſich um die Intereſſen des Vereins verdient gemacht, und
im Laufe des Jahres mit Tod abgegangen ſind. Herr L. Berbenich,
welcher an Stelle des verſtorbenen Herrn Rentner Gräff das Rechner=
amt
übernommen hatte, konnte bezüglich der finanziellen Verhält=
niſſe
des Vereins, wenn auch keine erfreulichen Mitteilungen machen,
ſo doch konſtatieren daß die diesjährige Rechnung mit einem kleinen
Ueberſchuß abſchließt. Bei der nun erfolgenden Neuwahl des Vor=
ſtands
wurde der ſeitherige aus 30 Mitgliedern beſtehende Vorſtand
per Aklamation und an Stelle des Herrn Gräff, Herr Kanzlei=
Inſpektor Meyer, einſtimmig gewählt. Ueber poſ. 3 der Tages=
ordnung
, Beſprechung der demnächſtigen Thätigkeit des Vereins,
entwickelte ſich eine längere Debatte, an welcher ſich die Herren
Oſann, Diefenbach, Hoffmann, Grünewald, Will, Schmeel und
Speyer beteiligten und aus welcher hervorging, daß ſich die Thätig=
keit
des Vereins im herannahenden Winter nicht allein auf Vor=
träge
und Beſprechung wichtiger Tagesfragen, ſondern auch auf
geſellige Veranſtaltungen, wie ſolche früher ſchon mit großem Bei=
fall
abgehalten wurden, erſtrecken ſoll. Auch wurde der Vorſchlag
gemacht, ähnlich dem ſo glänzend verlaufenen Niederwaldfeſt im

215
2811
kommenden Frühjahr eine größere Feſtivität in unſerer herrlichen
Bergſtraße zu veranſtalten, an welcher ſich die Freunde und Ge=
ſinnungsgenoſſen
aus Nah und Fern ſicherlich ebenſo zahlreich be=
teiligen
würden. Bezüglich der verhältnismäßig geringen Mit=
gliederzahl
des Vereins wurde den Anweſenden noch nahe gelegt,
in ihren Freundes= und Bekanntenkreiſen für Erwerbung neuer
Mitglieder zu wirken, damit gleichzeitig auch das finanzielle Er=
gebnis
für die Folge beſſer werden möge.
1 In dem Marcella Sembrich=Konzert wirken außer der Diva
zwei Künſtler von hervorragender Bedentung mit. Es ſind die
Herren: Pianiſt Max Schwarz, Direktor des Raff Konſervatoriums
in Frankfurt und Hofcellovirtuoſe Heinrich Grünfeld aus Berlin.
N Kleine Mitteilungen. Ein erſt vor kurzem aus dem Landes=
zuchthaus
Marienſchloß entlaſſener Taglöhner aus Ober Ramſtadt,
wurde am Montag abend in der Kirchſtraße von einem Schutzmann
wegen Bettelns verhaftet, wobei ſich der Burſche dem Schutzmann
widerſetzte, denſelben zu Boden warf, beſchimpfte und ihm den
Mantel zerriß. Erſt mit Hülfe von zwei Herren gelang es, den
Renitenten in das Polizeigefängnis zu verbringen. Der wegen
Führung falſcher Legitimationspaviere hier aufgegriffene Kellner
aus Berlin iſt nach den gemachten Erhebungen von dem Fußartillerie=
Regiment in Mainz ſeit Mai l. J. deſertiert. Der Burſche
wurde geſtern morgen der Kommandantur dahier zur weiteren Ver=
jügung
zugeführt. Geſtern nachmittag gegen 2 Uhr gingen in der
oberen Wilhelminenſtraße zwei Pferde mit Wagen durch,
rannten mit der Deichſel gegen eine Erkerſcheibe der Trier'ſchen
Möbelhandlung und an der Ecke der Eliſabethenſtraße gegen einen
Baum, wodurch dieſelben zum Stillſtehen gebracht wurden und da=
durch
in der um dieſe Zeit ſehr belebten Straße ſicherlich großes
Unglück verhütet wurde.
88 Pfungſtadt, I. Nov. Die Seklion Eberſtadt des Starken=
burger
Bienenzüchtervereins hielt letzten Sonntag mittag im
Hotel Strauß eine Sitzung ab. Gegenſtand der Tagesordnung war,
Rechenſchaftsablage über die am 20. und 21. Auguſt d. J. ſtattge=
habte
Bienenausſtellung nebſt Verloſung. Die Geſamteinnahme
betrug 1729 M. 20 Pf., die Geſamtausgabe 1714 M. 73 Pf., bleibt
Kaſſenvorrat 14 M. 47 Pf. Außerdem wurde eine bedeutende An=
zahl
von Gewinne. beſtehend in Honig, welche nicht abgeholt wurden,
zu Gunſten der Sektionskaſſe öffentlich verſteigert, welches einen
ſchönen Ertrag lieferte. Das nachſte Kränzchen findet den dritten
Mittwoch des Monats November nachmittags 4 Uhr im Hotel zur
Poſti in Jugenheim ſtatt.
Das neue Poſtgebäude iſt von vollendeter Schönheit, eine
wahre Zierde der Stadt. Im Innern wird noch rüſtig gearbeitet,
am 1. Januar 1888 ſoll es ſeiner Beſtimmung übergeben werden.
Die kalten Nächte -60R. - der letzten Zeit haben bedeuten=
den
Schaden angerichtet, namentlich an Grünfutter und Futter=
gewächſen
. Gegenwärtig werden an hieſiger Station Kartoffel ein=
geladen
das Malter 100 Kilo zu 3 M.
Mainz. 1. November. Nachdem der Militärfiskus erſt vor
wenigen Tagen das große Gelände der ehemaligen Löwenhofskaſerne
zu Bauplätzen an einen Bauunternehmer verkauft hat, iſt heute von
dem Kriegsminiſterium in Berlin auch die Genehmigung zum Ver=
kauf
der militäriſchen Waſchanſtalt hier eingetroffen. Letztere
Anſtalt umfaßt ein Terrain von annähernd der gleichen Größe wie
die Löwenhofkaſerne und iſt unfern dem Centralbahnhof, in Mitten
eines Quadrats von Prachtbauten gelegen, ſo daß der Verkauf und
die Entfernung der unſchönen Anſtalt aus vielerlei Gründen
allſeitig begrüßt wird. Käufer iſt ein Baukonſortium, an deſſen
Spitze der Erbauer des großen Eiſenbahntunnels hier Herr Leo
Arnoldi ſteht. Die neue militäriſche Waſchanſtalt wird nunmehr
direkt an den Rhein gebaut und zwar auf das an dem Neuthor
gelegene Terrain des alten Bahnhofs.
Neben den empfindlichen Freiheitsſtrafen erwachſen einigen der
in den jüngſten Sozialiſtenprozeß verwickelten Perſonen jetzt
auch nachträglich noch beträchtliche materielle Nachteile. Einer der
Verurteilten, ein Lederhändler, hatte bisher ſtändig ziemlich nenneus=
werte
Lieferungen für die Artillerie. Alsbald nach dem erwähnten
Prozeß wurde durch Regimentsbefehl den Truppen verboten, bei der
betreffenden Perſon noch etwas zu kaufen.
4. Aus Rheinheſſen, 1. November. Die Angelegenheit der Er=
bauung
einer feſten Rheinbrücke bei Worms iſt jetzt um einen
Schritt weiter gerückt, indem die Vorarbeiten in ein Stadium ge=
treten
ſind, daß die Platzfrage bereits in den Vordergrund tritt.
Hierüber liegen zwei Projekte vor: das eine will die Brücke ober=
halb
Worms an das ſogenannte Wäldchen gelegt haben, während
nach dem zweiten Projekt die Mündung der Brücke auf dem linken
Rheinufer unfern der Liebfrauenkirche zu liegen käme. Die Stadt=
verordneten
von Worms dürften in Kürze die Frage zu entſcheiden
haben.
Frankfurt, 1. Nov. Der Vorſtand der Fleiſcher=Innung
macht folgende, von heute ab bei den Innungsmeiſtern geltende
Preiſe bekannt: für je ein Pfund Ochſenfleiſch 65 Beef und Lenden
09. Bauchfleiſch 50, für Hammelfleiſch 65, für Kalbfleiſch 55, für
Schweinefleiſch, ohne Beilage 75 Pf.
Philippsruhe, 1. November. Geſtern fand in der Faſanerie Sr.
Königl. Hoheit des Landgrafen von Heſſen die erſte diesjährige
736

[ ][  ]

2812
Nr. 215
Faſanenjagd ſtatt, an welcher Se. Könial. Hoheit der Großherzog 1 bibliotheken noch keine nähere Bekanntſchaft gemacht hat, iſt in der
von Heſſen Se. Großh. Hoheit Prinz Alexander von Heſſen und innerlich wahren Zeichnung der Titelrolle zu ſuchen. Dem intereſ=
weller
, Oberſtallmeiſter v. Rabenau, Baron v. Holzhauſen und ſchickt entworfenen dramatiſchen Einſchlag, der ſeinen novelliſtiſchen
Heſſen ſchoß 25 Prinz Alexander 35. Prinz Heinrich 28 Stück.
der Kaiſer dem Papſte zu ſeinem Prieſterjubiläum überſandt 1 dazu da zu ſein, um den Geſprächen zwiſchen Lord Rocheſter und
Als Mittelſtück prangt auf derſelben das Familienwappen Leo's XIII. kommt ſie gar nicht in Betracht. Mit den Hauptcharakteren hatte
Die Gravierung mit Gold und Edelſteinen iſt koſtbar. Das Kunſt= Charlotte Birch=Pfeiffer wenig Arbeit mehr, da der Roman der
abaeliefert und ſofort durch einen eigenen Kourier an Hrn. v. Schlözer ( letzterem Punkte iſt ſie eine Meiſterin. von der auch das neue Theater=
befoͤrdert
.
Mitteilungen über den Geſundheitszuſtand Sr. Majeſtät des ſich bei der Frau Birch=Pfeiffer zu bedanken, denn ſie ſah die
Durch die freche Fälſchung, - es liefen an der Börſe eine ganze An= Hoftheater durch Frl. Haacke dargeſtellt ſahen, hat gegenwärtig in
zahl Poſtkarten höchſt beſtürzenden Inhalts an etwa 30 Banken= Frl. v. Felden eine Vertreterin gefunden, die, namentlich, was die
Rückgang der Papiere veranlaßt.
giebt dies in einem Beſchluß kund, den er geſtern gefaßt hat.
des Direktors der Berliner Hofoper, Herrn v. Strantz. Gegen, von dem inneren Kampfe wiſſen zu laſſen, den Jane Ehres Stolz
denſelben iſt gleichzeitig die Disziplinar=Unterſuchung verhängt. mit ihrer Neigung kämpft. Das zu veranſchaulichen, iſt freilich nicht
worden. Zwiſchen dem Generalintendanten Grafen v. Hochberg leicht, denn die Darſtellende der Jane Eyre darf ſich bei aller Ge=
und v. Strantz hat von Anfang an eine Spannung beſtanden, fühlswärme zu keinen tragiſchen Accenten hinreißen laſſen.
welche am Samstag in einer heftigen Szene zum Ausbruch gelangte.
ſuchung einen umfangreichen Bericht beim Hausminiſterium ein= der aute Geſchmack erſtreckt ſich ſelbſtredend bis auf die Wahl der
gereicht.
der Münchener Corps auf die Dauer von drei Monaten zur Folge= ſchieht es deshalb, weil genaue Beobachtung uns gelehrt hat, daß
hatte, iſt jetzt beigeleat. Die Corps überzeugten ſich, daß ihr Vor= in der Art ſich zu kleiden, ſich zu bewegen, aufzutreten, abzutreten
gründet war, da nur ein einziger Offizier des Regiments zu Re= übrigen haben wir der Rocheſterpartie ſchon ſo oft unſere Aufmerk
gegen den einen Offizier nahm die vorgeſetzte Stelle in die Hand. Feuer und Energie ſpielte; die etwas alltäglichen Redensarten
Flüelen ſtark beſchädigt. Ein weiteres Telegramm aus Zürich mir bezweifeln ein wenig, daß die Dame im Recht iſt, die Rolle mit
meldet: Die Eiſenbahnbrücke bei Siſikon iſt heüte durch Felsſturz ſo viel Pathos anzufaſſen, ne ſozuſagen auf den Kothurn zu
zertrümmert worden:
zogen werden ſoll, ſind: Auguſt Spies, geb. 1855 in Friedewald, beide Damen erledigten ſich ihrer Aufgaben anerkennenswert.
Heſſen, Redakteur der =Arbeiter=3tg.. Georg Engel, geb. 1839 in
Kaſſel, Heſſen, Geſchäftsführer der =Arb.=8tg.. Michael, Schwab,
geb. in Baiern i. J. 1853, Hilfsredakteur der Arb=8tg.1. Louis
Alfred R. Parſons, geb. in Texas i. J. 1856.
gegen Frauen zur Pflicht gemächt. In der Verfügung über das leben: Verein zum Schutze der Tiere in Frankfurt a. M. Ham=
Verhalten der Poſtbeamten im Verkehr mit dem Publikum' heißt burger Tierſchutz=Verein.- Vereinsnachrichten: Tierſchutz=
Mädchen der gebildeten Stände nicht ſelten Klagen darüber, daß
ſie auf der Poſt, weil ſie ſich in die am Schalter angeſammelte
Menge nicht füglich miſchen können, lange vergeblich auf Abfertigung
warten müſſen, daß ihnen der perſönliche Verkehr am Poſtſchalter
unerwünſcht iſt, und daß der eine oder der andere Poſtbeamte, der
ſie zwar ſehr wohl bemerkt, ſich ihrer nicht, wie die Artigkeit gebot,
rückſichtsvoll angenommen habe, während andererſeits ein zuvor= ſchweren Verluſte unſerer lieben unvergeßlichen Mutter
kommendes Verhalten der Beamten Damen gegenüber ganz be=
ſonders
mit Dank anerkannt wird.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. L. November.
E. M. Vor einem nicht ſehr zahlreichen, aber äußerſt dankbaren
Auditorium ſpielte heute die Waiſe aus Lowood ab. Der
Grund, daß dieſes Stück, welches die ſo gut wie überwundene
Epoche Birch=Pfeiffer repräſentiert, mit dem Staube der Theater=

Se. Durchl. Prinz Nikolaus von Naſſau, Hofmarſchall v. Weſter= ſanten Hauptcharakter zu Liebe vergeſſen wir den gerade nicht ge=
andere
Herren teilnahmen. Zur Strecke kamen 134 Faſanenhähne, Urſprung, namentlich im 2. Teile keinen Augenblick verleugnet.
5 Haſen und 6 Lapins. Die Jagd leitete der Chef des Landgräff Was hat die ganze myſteriöſe Geſchichte, die ſich an die Perſon der
lichen Hofmarſchallamts, Rittmeiſter v. Strahl. Her Großherzos von Gracia Pool knüpft und welche Lord Rocheſter zuletzt allerdings
genügend aufhellt, - was hat ſie mit der eigentlichen Handlung,
Verlin, 1. November. Die Tiara, die dreifache Krone, welche mit dem dramatiſchen Fortſchreiten zu ſchaffen? Sie ſcheint lediglich
hat, iſt wohl die erſte Probe der Berliner Kunſtſtickerei im Vatikan. Jane Eyre Stoff und Vorwand zu liefern, als wirklicher Faktor
werk ruht in einem prachtvollen Behältnis. Gleich nach ſeiner Currer=Bell ihr die weſentlichſten Züge lieferte und ihr nur die
Vollendung wurde das kaiſerliche Geſchenk an das Hofmarſchallamt l Sorge für eine möglichſt wirkſame Bühnengruppierung ließ. In
dichtergeſchlecht, das ſie in ſo vielen Stücken überholt hat, nicht ohne
An der heutigen Börſe gingen mehreren Mitgliedern Rohrpoſt= Achtung reden ſollte. Vor allem haben die Schauſpieler Grund
Kaiſers, der Kaiſerin ꝛc. zu, um Beunruhigung hervorzuruſen= Charaktere ſtets im Lichte einer guten Roller. So bietet denn
Es ſind bereits Maßnahmen getroffen, Um die Verbreiter dieſer ſ auch die Jane Eyre einer nur halbwegs geſchmeidigen Darſtellerin
Mitteilungen zu ermitteln und deren Beſtrafung zu veranlaſſen. ein höchſt ergiebiges Feld. Die Rolle, welche wir zuletzt an unſerem
und ſonſtige Börſenbeſucher ein - wurde ein faſt panikartiger Expoſition des Charakters im Vorſpiel anlangt, zur ermutigenden
Anerkennung auffordert. Die junge Dame ſpielte wahr, ergreifend,
Der hieſige nationalliberale Verein hält am Zuſammen= und doch ſchlicht; in ihrer Darſtellung war kein Zug, der nicht zu
gehen mit den Konſervativen bei den Kommunalwahlen feſt und dem, vom Dichter beabſichtigten Bilde geſtimmt hätte, wenn ſchon
hin und wieder eine Linie mit ſtärkerem Strich zu Tage treten
Verlin, 1. Nov. Aufſehen macht die plötzliche Suspendierung durfte, namentlich da, wo es ſich darum handelt, auch den Zuſchauer
Herr Edward war als Lord Rocheſter wieder muſtergiltig,
Herr v. Strantz hat gegen die Einleitung der Disziplinar=Unter= was die Nobleſſe des äußeren Auftretens und Benehmens betrifft,
verſchiedenen Anzüge, zu welchen die Rolle den Schauſpieler ver=
München, 31. Oktober. Der Streit der ſtudentiſchen Corps, pflichtet. Wenn wir in der Beſprechung der Leiſtung des Herrn
gegen das Offiziercorps, der ſeiner Zeit die Suſpendierung;! Edward dies ſcheinbar Nebenſächliche heute obenan ſetzen, ſo ge=
gehen
gegen das Offiziercorps des betreffenden Regimentes unbe= nicht viele Künſtler mit Herrn Edward Schritt halten. Im
kriminationen Veranlaſſung gab. Der S. C. nahm infolge deſſen ſamkeit zugewandt, daß wir uns diesmal auf die Bemerkung be=
ſeine
Auslaſſungen gegen das Offiziereorps zurück und die Sache ſchränken müſſen, daß Herr Edward die Schlußſcene mit viel
Vern, 1. November. Infolge eines Felsſturzes auf der Gott= wurden durch ſeine Auffaſſung gleichſam über ſich hinausgehoben.
hardbahn am Urner See iſt die Brücke zwiſchen Siſikon und Frl. Berl geſtaltet ihre Mrs. Reed zwar ſehr wirkungsvoll aber
ſtellen, wie ſie das in der 2. Abteilung und namentlich in der Unter=
Ehicago, 31. Oktober. Die 7 Anarchiſten, an welchen am A1.) redung mit Jane Eyre that. Neül ſind in der Beſetzung Frl.
d. M. in Chicago wegen Aufruhr und Mord das Todesurteil voll= Schütky als Mrs. Harleigh und Frl. Wehn als John Reed:
Litterariſches.
- Allgemeine Tierſchutz=Zeitſchrift. Herausgegeben von Direktor
Lingg, geb. in Baden i. J. 1865. Adolph Fiſcher, geb. in Deutſch= Dr. L Bößler. Jahrgang 1887, Nr. 11. Inhalt: Was iſt ſchuld.
land i. J. 1859. Samuel Fielden geb. in England i. J. 1847. daß ſich unſere nützlichen Vögel von Jahr zu Jahr immer mehr
vermindern, und was läßt ſich thun, um dieſem Uebelſtande abzu=
helfen
? Die Tierſchutzbeſtrebungen vor dem Reichstag.
Ueber
Das Reichs=Poſtamt hat ſeinen Beamten die Höflichkeit die Tierquälerei. - Aus den Vereinen: Umſchau im Vereins=
es
wörtlich: Als ſelbſtverſtändlich muß angeſehen werden, daß Verein für das Großherzogtum Heſſen: Bericht über die XIII.
gegen Damen vorzugsweiſe ein höfliches und zuvorkommendes Be= Hauptverſammlung. Neubeigetretene Mitglieder. Eingegangene Bei=
nehmen
zu beobachten iſt. Man hört gerade von Frauen und träge. - Heſſiſcher Tierſchutz=Verein in Caſſel: Vorſtandsſitzungen.
Anzeigen.

OcxrEicsatrIJ.

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Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
Frau dana Harie Cramor,
geb. Hummel,
Wittwe des Gendarmerie=Brigadiers Ph. Jakob Cramer,
ſagen wir hiermit unſeren tiefgefühlten Dank.
Darmſtadt, den 2. November 1887.
Die trauernden Hinterbliebenen.

Druck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruderei. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.