Darmstädter Tagblatt 1887


25. Oktober 1887

[  ][ ]

LLL
rE
11
ſtgblatl.

Aomnementspre=
viertelxhnz
1 Mark 50 Pf. hd
Bringerlohn. Euſwiru werden von
da Poſtmtern Beſdungen em.
eyengenommen zu 1 Marl bo Pf.
zw Onarntel nck. Poſauſichlaz

150. Jabrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
z50UſEirtes amerhatlungoolait.

Iuſerate
werdenangenomment m Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23,
mBeſſungen von Friedr. Bööher,
Holzſtraße Nr. 12, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
fr die Bekauulmachungen des Großh. Ereisamts. des Großh. Volizeiamts und ſämmtlicher Belörden.

Ns 208.

Dienstag den 25. Oktober.

1887.

B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hierdurch zur öffenlichen Kenntniß, daß dem Handarbeiter Julius Kahl von Darmſtadt die Coneſion
als Dienſtmann mit der Rummer 9 ertheilt worden iſt.
Darmſtadt, den 21. Oklober 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
[10746
v. Grolman.

Oeffentliche Zuſtellung.
Der Georg Berz zu Arheilgen - vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Reiß
zu Darmſtadt - klagt gegen den C. Kuhnert früher zu Arheilgen, jetzt unbekannt
wo? abweſend, aus Kauſvertrag vom 7. Juli 1882 mit dem Antrage, den Be=
klagten
zu verurtheilen: a) an Kläger 230 Mk. mit 5 pEt Zinſen vom 1. März
1882 an zu zahlen, b) zuzulaſſen, daß das Grundſtück in der Gemarkung Arheilgen/
Fl. V. Nr. 128, Acker an der Chauſſee bezw. die dem Beklagten hieran zuſtehende
ideelle Hälſte zwecks Befriedigung Klägers mit ſeiner genannten Forderung nebſt
Koſten auf Grund Eigenthumsvorbehalts zwangsweiſe verkauft werde - und ladet
den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsſtreits vor das Großherzog=
liche
Amtsgericht Darmſtadt II. auf
den 10. Dezember 1887, Vormittags 9 Uhr.
Zum Zwecke öͤffentlicher Zuſtellung wird dieſer Auszug der Klage bekannt,
gemacht.
Schell, Hülfsgerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts II.
10747
Verkteigerunga-Anzeige.
Mittwoch den 26. Oktober 1887, Vormittags 10 Uhr,
verſteigere im Orb'ſchen Saale (Ecke der Mühl= und runde Thurm=
ſtraße
) wegen Wegzug verſchiedene Möbel, als:
Sopha, Stühle, Kleiderſchränke, Kommode, Spiegel, Herren=
kleider
, 3 Wandlampen, 1 Tiſchlampe und ſonſtiger Hausrath,
ferner 10 Mille feine und mittelfeine Cigarren, ſowie 60 Fla=
ſchen
div. Branntwein.
Adller, Hof=Taxator. uosee

1
un Rolson
Allenige rabr. 9
Kengl. Hofl.
Entsltes Maisprodukt. Pur Kinder und Kranke mit Milch gokocht zpe-
ziell
geeignet - erhöht die Verdaulichkeit der Milch.
In Co-
Jonial. u. Drog.-Hdlgn. ½ u. ¼ Pfund engl. 60 und 30 Pfg. - En-gros
bei Albert Rosenthal, Frankfurt a. I.
[lo748

Bekanntmachung.
Durch Erkenntniß des Schöffengerichts
Darmſtadt I. vom 15. April 1887 iſt
gegen Georg Gunkel, Milchhändler zu
Darmſtadt, wegen fahrläſſigen Verkaufs
entrahmter Milch eine Geldſtrafe von
35 Mark ausgeſprochen worden.
Darmſtadt, den 21. Oktober 1887.
Großherzogliches Amtsgericht I.
[10749
Arnold.
Submiſſion.
Behufs Vergebung der im Jahre 1888
beim Artillerie=Depot erforderlich wer=
denden
Miethsgeſpanne iſt Termin auf
28. Oktober d. Js., Vormittags
10 Uhr,
(10750
anberaumt.
Bedingungen liegen im Blreau aus.
Artillerie=Depot Darmſtadt.

kachsforellen, Anchovls,
Flunderz, Sprotten,
Eieler Bückinge,
Englische Bückinge,
Geräucherte dale,
Neunaugen,
Vral-Caviar,
Astrachan-Cavlar,
Dellcatess-Häringe
empfiehlt
ſheodor Stommor,
Eliſabethenſtraße 14. 10761
706

[ ][  ][ ]

2702

Nr. 208

Avis kür die Herren Bäckermeiſter!
Saarstückkohlen,
erſte Qualitäten der Gruben: Reden, von der Heydt und Louisenthal.
ſtets in großen Quantitäten auf Lager. Waggonladungen der genannten und aller Gruben
ltefert raſch und billigſt
Ladurig Faduu,
[10292
Wendelſtadtſtraße 13.

Ueberrheiner
Kartoffeln,
in auserleſener beſter Waate.
Judwig Jungmanhn,
10 Dieburgerſtraße 10. 110752
Breuutannäpfel,
80 Pfa., bei 10 Sack 75 Pf6h.
27
[10753
offertrt
Höinrich Rollor Sohn.
Am 5. November
wird in meinem Keller in Sprendlingen
wieder ein
Pass Weim
abgefüllt und die ¼. Ohm (40 Liter) zu
20 Mark abgegeben.
[10754
Beſtellungen ꝛc.: Bleichſtraße 17 und
zwar Vormittags von 8 bis 11 Uhr.
V. Appel.
Betriebs=Controleur i. P.
BronnSpiribus
billigſt.
Friedr Schaefer,
Großherzogl. Hoflieferant,
Ludwigsplatz 7.
(10732
as Bewährteſte zu Einreibungen gegen
T, gichtiſche und rheumatiſche Schmerzen
Castanionblüthon-Essonn,
[10023
verkauft um 1 Mark
H. N. Prassel, Rheinſtr. 12.

empfiehlt

(Kaffee=Erſatz)

C
S. Ochmenger,
Rheinſtraße 14. 10755

Bronntannäptel
liefern wir 80 Pfg., bei Ent=
nahme
von 10 Säcken 75 Pfg.
per Sack franco ins Haus. 10756
A. Le Cog & Co.

Pelz=Kragen,
Pelz=Mützen,
Pelz=Barrets,
Pelz=Mufſen,
Pelz=Beſätze,
Feder=Beſätze,
Sealskin, Plüſch,
Krimmer,
Aſtrachan ꝛc.
für Mantel-Besatz.
empfiehlt in größter Auswahl
zu bekannt billigen Preiſen

IAoon Sthutul.

8 Ludwigsſtraße 8.
[10757

Verbeſſerte Theerſeife
aus der Königl. Hofparfümeriefabrik
C. D. Nunderkich. Nürnberg.
Seit 24 Jahren mit größtem Erfolg
eingeführt, und von Aerzten empfohlen,
gegen Hautausſchläge jeder Art, insbe=
ſondere
gegen Hautjucken, Flechten, Grind,
Kopf= und Bartſchuppen, Froſtbeulen,
Schweißfüße 35 Pfg.
Theor-Schwofolsoifo
50 Pfg. - Alleinverkauf in Darm=
ſtadt
bei Herrn E. Scharmann,
Hofbürſtenfabrik, Ludwigsplatz 2. (9545
EEE nauonsk.
lgeſetzlich geſchützte
Faro-Cigarren-
Marke)
aus der Fabrik von M. Alltſchul u. Sohn
in Mannheim,
6. 6, 8. 10 Pfg. das Stück, garantirt
aus rein überſeeiſchen Tabaken.
Hiederlagen:
G. Spies, Ballonplatz,
A. J. Supp, Markt,
A. Hellermann, gr. Ochſengaſſe,
L. Kuhn, Schulſtraße,
G. Schuchmann, Obergaſſe.
H. Müller, Blumenthalſtraße,
A. Kapp, Ecke d. Kiesſtr. u. gr. Weg.
A. Janzer, Ecke der Pankratius= und
Liebfrauenſtraße.
J. Rothermel, Schloßgaſſe.
In Beſſungen:
C. Lind, Ecke d. Schul=u. Ludwigsſtr.
A. Götz, Weinbergſtraße,
Friedr. Roſt, Beſſ. Carlsſtraße.
Wegen weiterer Niederlagen wende
man ſich an deren Vertreter
G. Pauly, Darmſtadt,
[10438
Mauerſtraße 22.
(10758
Piamimo,
ſehr gut erhalten, Flügelton, von Feurich,
Leipzig. verſetzungshalber billig verkäuf=
lich
. Auskunft ertheilt Herr Hahlmeiſter
Kühne, Darmſtadt, Saalbauſtr. 7.

18

5
443
617⁄₈
739
910
104
409
63)
949

5

[ ][  ][ ]

Nr. 208

2703

Bernh. H. Hachenburger, Holk, Kohlen- und Bis=ſeschäſt.
42 Elisabethenstrasse 42.
verſendet Kohlen, Cokes ≈ Briquettes in Waggonladungen von den renommirteſten Zechen der
Ruhr zu Original=Grubenpreiſen. - Abſchlüſſe unter coulanteſten Bedingungen.
[10759
Pa. Dual. Bindtleisch
per Pfund 50 Pf.
bei kr. Sohumann, Kiesſtr. 6,
Weihnachts=Verlooſung
nächſt der Karlsſtraße. ſ0162
des
LOEAAhOn
Darmstädter Gewerbehallevereins

(e. G.).
Erster Hauptgewinn j. W. v. 1000 Mark.
412 Gewinne im Geſammtwerth von 9800 Mk.
1 Loos nur 1 Mark.
General-Vertrieb der Loose H. Hilsdorſ.
10147
Darmſtadt, Ernſt=Ludwigsſtraße 9.

Bekanntmachung.
Die Liehung, der
Ausstellungs-Lotterie
zu Rerlin
W.ſt am A. uud 22. Jovenber 189½ M

Loos

nur

Mark

durch die Beamten der Kgl. Preuss. General-Lotterie-
Direction statt.
3191 Gewinne Werth 90,000 M.
Looso M. (ll Loose für 10 f.) auch gogon Briefmarken, versondet
Carl Heintze, Joose-=ſoneral-Dobit,
Berlin W., Unter den Linden 3.
Jeder Bedteollung sind 10 Pfg. fur Porto und 10 Pfg. fur eine Gewinuliste
beizulegen.
[10760

Jo lange mein Vorrath reicht
verkaufe noch:
per Flaſche mit Glas. Mk. 1.90 bis 266,
Arae,
Rum,
1.90 3.65,



CognaC,.
1.30 4.50,

Hirschwasser,
3.15,
Ewetschenbranniwein.
3 1.80,
Vordhäuser,
083 bis 2.15,
Verſchiedene Liqueure
von 102 5.
1.20.
Spiritus, per Liter


Wilhelm Hleber,
11076
Mathildenplatz 18.

Frima Rindfleiſch 54 Pf.,
Kalbfleiſch 50 Pf.
bei
60658 hlüefert in jedem Quantumaper Pfund zu
August Rahn,
550 Pf. incl. Verpackung.
(98400
Marktſtr., Ecke der Rittergaſſe.
Johann Hagor, Paſſau.

Fette
Paſſauer Gänſe


beſter Trocknung
werden aus der Gerberei von Thilipp
Pfeiſker, Eberstadt; frei ins Haus
Bei Beſtellung von 500 Stück
geliefert.
pro Hundert M. 1.10, einzelne Hundert
M. 1. 15.
Beſtellungen nehmen entgegen die Herren:
Praſſel, Kaufmann, Rheinſtraße,
Gerſchlauer, Kaufmann, Marienpl.,
Jäger, Kaufmann, Bleichſtr.,
Büchner, Kaufmann, Marktſtr.,
Heinrich Brandſtätter, Ecke der
Erbacher= und Mühlſtraße,
oder per Poſt.
[10157
ur Induigshalle,
Pfäluor Traubonmost
und
opponhoimor Traubonmost
(friſch angekommen)
empfiehlt
[0609
ſoorg Wohor.

Opirntus,
denaturirt,
mpfiehlt bilig.
Canl
Watanger,
Wilhelminenſtraße 11. 10620

Carlshof.
Täglich friſchen(0499
Iwetschenkuchon.
Nicht zu überſehen!
Prima Oohsenfleisch
per ¼ Kilo 56 Pfg. 10665
Lenden im Ausſchnitt.
Bleichſtraße
D. Famll, 40.

[ ][  ][ ]

2704
Nr. 208
DILToOI
Größtes mit allen Reußeiken
(Blouſen) ſorkirkes Lager.

GGumkIOn,
Rußergewöhnlich billige u.
Breiſe
von M. 2.50 an. 10501 l.

4AON
grün und schwarz,
in ſtaubfreien Qualitäten, loſe
ſowie verpackt,
empfiehlt billigſt
H. V. Prassel.

RuLROhleh,
beſtes ſtückreiches Fettſchrot,
Stückkohlen, gew. Nußkohlen,
Anthracitkohlen für amerikan.
Füllöfen, Briquettes und Holz
zu den billigſten Preiſen unter
Zuſicherung reeller Bedienung.

G. Sammlor.s

Für
Vursttabrüaten I.
Händer
empfehle alle Sorten Därme u. Blaſen
zu billigem Preis nur Prima unter
Garantie. Auch Wieg= und Hackſtöcke
nach Wunſch.
A. Aregori,
Frankfurt a. M. (10763

Täglich friſche

täglich friſche
Hiloh, süssen, sauren und
Sohlagrahm
bringe in empfehlende Erinnerung.
Wud. Wobor HaGnl.,
Hoflieferant,
Elisabethenstr. 16.
Das Geſchäft befindet ſich nicht
T mehr in dem ſeither innegehabten
Lokale, ſondern gerade nebenan
und bitte ich genau auf Nummer,
und Firma zu achten. (10452

Loehundis
Algäner Rahm-Hilch,
vollkommen rein,
ohne Zucker condenſirt, unverdünnt
als friſcher Rahm, mit Waſſer als
Alpenmilch zu gebrauchen. Für
Kranke und Kinder ärztlich empfoh=
len
. Per Büchſe 65 Pfg.
Looſſund's Hindormilch
aus Alpenmilch mit Weizen=Extrakt
condenfirt; für Säuglinge die ge=
deihlichſte
und zuverläſſigſte Nahrung,
beſonders bei geſtörter Verdauung.
Per Büchſe M. 1.20. In allen
Apotheken, on gros v. Ed. Loeflund
in Stuttgart.
[10764

Amerikaniſche u. gewöhnliche
EELOIOm
empfiehlt in großer Auswahl die Eber=
ſtädter
Eiſengießerei und Ofenfabrik
von
Vr. Benz.
Reparaturen werden prompt und
hilligſt ausgeführt.
(8052

Von heute ab verkaufe 1. Qualität
Ochſen= &am Nindfleiſch
per ¼ Kilo 50 Pfa. 10510
Georg Wiemer,
Kirchſtraße 58 in Beſſungen.

Aqueure

ein=Eſſig
liefern in beſter Waare
EE. oonororé'0.,
Dampf=Deſtillation und
Weineſſig=Fabrik
Laugem
(Heſſen, Main=Neckar=Bahn.)
Zu =haben in Delicateß= und
Colonialwaaren=Handlungen ꝛc. ꝛc.

LOOSG
der
Berliner Kunſt=Ausſtellung
owie der
Weihnachts=Verlooſung
hieſiger Gewerbehalle
1 Mark,
ſind in der Exped. d. Bl. zu haben.

Grosstrüchtige Johanuisbeeren,
roth, weiß u. ſchwarz. 100 St. 10-20 M.,
hochſt. roth 75 Pf. bis 1 M., großfrücht.
Stachelbeeren 100 St. 15- 20 M., hoch=
ſtämmige
75 Pf. und 1 M., Erdbeer=
pflanzen
König Albert von Sachſen!
100 St. 4 M., Penſées 100 St. 2 M.
empfiehlt
[10143
Aloys Roessner, Kranichſteinerſt. 51.
Frische
Lammelsteulen und
Rüoken (Cotolettes)
prima Qualität, 9½ Pfund frco. gegen
Nachnahme M. 4. 50 bis 4. 75.
8. de Beer, Imdon
(Oſtfriesland). 10457

Gute Kapitalanlage.
Ein vor 15 Jahren erbautes 3 ½=
ſtöckiges
Haus in beſter Geſchäfts=
lage
, mit 3 großen Fabrikgebäuden,
Garten, ſoll wegzugshalber zu dem
enorm billigen Preis von 68000 M.
verkauft werden. Mietheinnahme
4097 M. Anzahlung ganz unbe=
deutend
.
Carl Schnabel,
Hügelſtraße 15. 110710

Ein gebrauchter Doppelſteh=
oder
Sitzpult
zu kaufen geſucht von
[10712
Earl Eämmerlng.
Werkzeug= und Maſchinengeſchäft,
Darmſtadt, Neckarſtr. I.

5

11
11
10

[ ][  ][ ]

2705

L.

82 16 G5 14 146 2 B6. B6 24 48 64k 8 82 81 El 51) l3 IE

Hapeten

Reste jeder Stückxahl
enorm billig.
Vorhang-Gallerien,
Wasserdichte Betteinlagen
empfiehlt
T. A. Stützer.
(9176
Schützenſtraße 3.
Moine vampfroimgung
(neueſtes Shſtem) für gebr. Bettfedern
und Flaumen halte dem verehrlichen
Publikum von Darmſtadt und Umgebung
beſtens empfohlen. Für neue Hüllen em=
pfehle
Bettdrelle, Barchente u. Feder=
leinen
in beſten Qualitäten billigſt.
I. Böttinger, Mathildenplatz 7.
NB. Die Betten brauchen nicht länger
als von Morgens bis Abends entbehrt zu
werden.
(5522

10158) Heinheimerſtr. 36 Neubau)
eine ſchöne Manſardenwohnung zu verm.
10161) Wendelſtadtſtr. 39, 2. St.,
5 Zimmer mit allen Bequemlichk. ſofort.

L540n. Nagazie slo.
7296) Kirchſtr. 10 ein Laden mit
Wohnung per Oktober zu vermiethen.

E

*

5.
ſ.

8481) Soderſtr. 79 2. St. mit fün
Zimmern und allem Zubehör zu verm.
8
ri
8484) Heinrichftr. 2 iſt die
Beletage, beſtehend aus 5 Zimmern,
Küche nebſt allem Zubehör ſofort zu
vermiethen. Preis 770 M. incluſive
1 Waſſer. Näheres daſelbſt parterre. H
9052) Miederramſtädterſtraße 32
parterre 3 Zimmer, 2 Entreſols und der
1. Stock, 5 Zimmer ꝛc. zu vermiethen u.
ſogleich zu beziehen.
9298) Ruthsſtraße 9 eine Wohnung,
3 Zimmer, Waſſerltg. Preis 180 M.
Beſſunger Carlsſtraße
in den zwei neu erbauten 3ſtöckigen
Häuſern Nr. 47 und Nr. 49,
ſein eingerichtet, ſollen die 6 Woh=
nungen
vermiethet werden u. können
dieſelben baldigſt, ſogar ſchon per
1. November, bezogen werden.
Jede Etage hat 3 ſchöne große
Zimmer, Küche, Magdkammer und
alle Bequemlichkeiten.
Alles Nähere durch
5
Carl Schnabel,
Hügelſtraße 15. (10765

4
7163) Ein kleines Zimmerchen mit
Penſion an einen braven jungen Mann.
Näheres in der Expedition.
8510) Soderſtraße 79 ein hübſch
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9002) Verläng. Hochſtraße 18 ein
ſchönes Zimmer mit 1 od. 2 Kab., möbl.
9121) Marienplatz 10 ein fein möbl.
Zimmer mit Kabinet, nach dem Platz, da=
ſelbſt
Stallung für 3 Pferde mit Zu=
behör
ꝛc. ſofort beziehbar zu vermiethen.
9191) Neckarftr. 18 möbl. Zimmer.
9765) Ballonplatz 3 ein fein möbl.
Zimmer ſofort zu verm.
9854) Eliſabethenſtr. 22, II., ein
möbl. Zimmer zu vermiethen.
9855) Dieburgerſtr. 2, 1 St. hoch,
iſt ein möbl. Zimmer zu vermiethen, für
einen Herrn Einj=Freiw. paſſend.
10078) Ecke der Soder= u. Stifts=
ſtraße
44, III. Stock, ein möbl. Zimmer
mit oder ohne Penſion.
10081) Mauerſtr. 14 ein gut möbl.
Zimmer.
10257) Ludwigsplatz 3, 1. St., ein
möbl. Zimmer an einen anſtänd. Herrn.
10369) Louiſenſtraße 8 die beiden,
ſeither von Herrn Premier=Lieutenanl
Kleinſchmidt bewohnten Zimmer ſind wegen
Verſetzung vom November ab auderwertig
zu vermiethen.
10566) Pädagogſtr. 8 ein möbl. Zim.
an ein ſolides Frauenzimmer oder Herrn.
10766) Louiſenſtr. 12 Hinterhaus
ein ſchön möbl. Zimmer.
10767) Riedeſelſtr. 68 Beletage ein
gut möbl. Zimmer mit ſep. Eingang.
10768) Waldſtr. 32 links Seitenb.
ein freundlich möbl. Zimmer zu verm.
Alte Akten, Bücher
und Briefe
werden unter Garantie des Einſtampfens
zu kaufen geſucht. Offerten werden unt.
Nr. 55 durch die Expedition ds. Blattes
erbeten.
[10632

Wührend meiner Abweſenheit
werden die Herren:
Dr. Becker, Waldſtraße 30,
Dr. Birnbaum, Bleichſtraße 9 ( Orts=
krankenkaſſe
für Holzarbeiter),
Dr. Küchler, Wilhelminenplatz 15.
Dr. Maurer, Hölgesſtraße 16 ( Orts=
krankenkaſſe
für Bauhandwerker),
die Güte haben mich in meiner Praxis
[10705
zu vertreten.
Dr. L. Lavoht.
Ein junger Mann ſucht
2 möblirte Zimmer
in geſunder Lage mit Penſion und auf=
merkſamer
Behandlung. Offerten unter
W. an die Exped. erbeten.
[10713
yurUlLhudr vii
Eine der bedeutendſten und renommir=
teſten
Brauereien Münchens ſucht am
hieſigen Platz einen guten zahlungsfähigen
Kunden. Die Uebertragung des Allein=
verkaufes
für einen größeren Rayon iſt
110770
nicht ausgeſchloſſen.
Gefl. Offerten erbeten unter F. 100
an Haasenstein & Vogler, München.

GVo6hGſen-KapIa
zu billigſtem Zinsfuße durch
Frankfurt=
Paul Fröde, a. M.
Wohnungs-Gesuch.
Zum 1. April ſuchen 2 ältere Damen
eine herrſchaftliche Wohnung von 4 bis
5 Zimmern, freiliegend und mit Garten
bevorzugt. Offerten nebſt Preisangabe
unter C. S. poſtlagernd erbeten. 110772
Hleider
werden billig in und außer dem Hauſe
angefertigt. Pro Tag 1 Mark. (10773
Augusto Beck, Mathildenpl. 11.
Papagei=Käſig
zu kaufen geſucht. - Offerten unter
Nr. 32 A. an die Expedition. (10774
10472) Wir ſuch. e. Vertreter für d.
Verkauf v. Kaffee u. Thee a. Priv. u.
Krämer. Verg. M. 1200 p. a. Beſte Ref.
F. Löding & Co., Hamburg.
erf.
Ein Drittel Sperrſitz
geſucht. Neckarſtr. 16 Seitenbau. (10634
707

[ ][  ][ ]

2706

Nr. 208

geſucht.

Tüchtige Schneider
H. Cohem, Damen-Häntel-Fabrik.
Dampf-Chocoladen- und Juckernaaren-Pabrik
Prämlirt.
Prämlirt.
1876.
1861.
Gebruasr Eloa0OI8,

Hoflieferanten.
Vanille, Gewürz. und Gesundheits-Tafel-Chocoladon,
Entölter Cacao nach neuestem Verfahren,
Feinste Chocolade-Bonbons, Fondants,
Engl. Rocks, Drops, Pfoffermünz,
Gummi-Bonbons, Harzipan und Engl. Biseuits eto.
Verkaufsſtelle:
10441
HEaPOllplatz.
vGLoln III vOVoltung Von v0lkS6hdlllg.
Vortrag
des Herrn Telegraphen=Director Muss,
Donnerstag den 27. Oktober:
Reuter=Vorleſung: Dat Randevuh am Watergraben aus Ut mine
Stromtid=
Abends 8 Uhr präcis, im großen Saale der Turngemeinde (Woogsplatz.
(10776
Eintritt frei für Jedermann.
Darmſtädter Zweigverein
der
Guſtau=Adolf=Stiftung.
Wir gedenken Sonntag den 30. Oktober (21. p. L.) d. J. in der Mar=
tinskirche
zu Darmſtadt unſere Jahresverſammlung abzuhalten und laden
hiermit alle Mitglieder und Freunde unſeres Vereins aufs Herzlichſte zur Theil=
nahme
an dieſem Feſte ein. Der Gottesdienſt beginnt Nachmittags 2 Uhr. Feſt=
prediger
iſt Herr Pfarrer Kromm aus Wixhauſen.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1887.
ſior7
Der Vorstand.
General=Verſammlung
des
Protestanten-Voroins,
Mittwoch den 26. Oktober, Abends 8 Uhr,
im Darmstädter Hof, Limmer Nr. 26.
Tagesordnung.
1) Bericht des Vorſitzenden über die Thüligkeit des Vereins ſeit der letzten Ge=
neral
=Verſammlung.
2) Die Stellung des Proteſtantenvereins zu dem evangeliſchen Bund.
3) Bericht über den Proteſtantentag in Wiesbaden den. 12. und 13. Oktober
1886.
4) Rechnungsvorlage und Kaſſenbericht des Rechners.
5) Neuwahl. von drei Mitgliedern des Vorſtandes.
Die Mitglieder des Vereins ſind freundlichſt eingeladen von dem
Vorstand.
ſior7s

10779) Zwei Mädchen von 28 und
15 Jahren mit gut. Zeugn. ſJof. Stelle.
Frau Holſchuh, Holzſtraße 13.
10780) Eine perfekte Herrſchafts=
Köchin mit den beſten Zeugniſſen ſucht
Stelle durch das Stellenbüreau Röſe,
Schützenſtraße 14 parterre.
10781) Monatdienſt, Waſchen und
Putzen wird angenommen. Holzſtr. 23.
10715) Eine geſunde Amme ſucht für
ſofort Stelle. Zu erfr. bei Frau Pauli,
Mauerſtraße 22.
10782) Ein evang. igr. Mann ſucht
Stelle als Diener oder Kutſcher.
Zu erfragen in der Expedition.

10783) Ein älteres Mädchen, welches
bürgerl. kochen kann u. Hausarbeit. verſteht,
gute Zeugniſſe hat, wird bald geſucht.
Beſſunger Wilhelmſtraße 4.
Reinliche, junge Mädchen
geſucht.
Wehner & Fahr,
Chocoladenfabrik. (10595
10631) Für das Comptoir eines hie=
ſigen
Waaren=Geſchäftes wird eine, mil
ſämmtlichen Comptoir=Arbeiten vertraute,
Verſönlichkeit
per ſofort zu engagieren geſucht.
Bedingung: Ganz zuverläſſiges und
ſelbſtſtändiges Arbeiten, ſowie ſchöne;
Handſchrift. Stellung dauernd. Gefl.
Offerten nimmt die Exped. unter J. S.
entgegen.

10725) Es wird zur Pflege eines
kleinen Kindes ein erfahrenes, zuver=
läſſiges
Mädchen geſucht.
Wo? ſagt die Expedition.

10727) Stelle kür einen 15jährigen
Jungen als Schreiber geſucht.
Zu erfragen bei der Expedition.

Laponiergehülfon
(tüchtige Polſterer) für dauern
geſucht.
L. Gückarl,
Homöbelkabrik,
Bleichſtraße 29. 107as
Ein braver Junge
mit guten Schulzeugniſſen kann in die
Lehre treten.
L. C. Wittich' sche Hofbuchdruckerei.
10730) Ein auf Schmirgelſcheiben ge=
übter
Schleifer kann ſofort eintreten.
Arheilgerſtraße 7.

[ ][  ][ ]

Nr. 208.

irthſchafts=Eröffnung.

Hiermit Freunden und Bekannten, ſowie einem verehrlichen Publikum die er=
gebene
Mittheilung, daß ich von Sametag den 22. d. Mis. an hieſigem Platze
Heinheimerſtraße 38 eine Weinwirtnschaft eröffne. Indem ich reine
Weine, gute Speiſen und reelle Bedienung zuſichere, bilte ich um geneigten Zuſpruch.
Gleichzeitig bemerke noch, daß ich mein Küfergeſchäft in unveränderter Weiſe
fortbetreibe.
Hochachtungsvoll
4
LulS AATTIU
[10625
Küfermeiſter.

10784) Ein zuverläſſiger Wochen=
ſchrift
=Verkäufer geſucht. Näheres
Rheinſtraße 47, Buchdruckerei.
10785) Einen Lehrjungen ſucht ſo=
fort
(Koſt und Logis im Hauſe)
Karl Knaub, Stuhl= u. Korbfabrik.
Alte Briefmarken
und Couverts werden gegen baar geſucht.
Gefl. Offerten unter J. L.
[10786
auf ſehr gute Nachhypothek
M. 2000 geſucht (M. 28000 ortsge=
richtliche
Taxation, worauf von öffentlicher
Kaſſe; M. 14000 in erſter Hypothek ge=
geben
ſind). Schriftliche Offerten unter
[(10744
Nr. 16 an die Expedition.
Ein Drittel Parketlogenplatz,
links, abzugeben. Näheres Feldberg=
ſtraße
58.
[10743
(er engliſche Geiſtliche dahier ſucht bis
T. zum 1. April
(10787
ein großes Haus oder zwei
kleinere Häuſer
zuſammen zu miethen. Freie und höhere
Lage der Stadt vorgezogen. Näheres
brieflich Villa Cornel, Beſſungen.

Fründl. engl. Unterricht ertheilt
7 urs. Bongough, Eliſabethenſt. 59. e-
10788) In Dänemark waren von einhei=
miſchen
und auswärtigen, meiſtens deutſchen
Anſtalten, Schmähſchriften und Verdächtig=
ungen
gegen die Equitable' im Publikum
verbreitet worden: dadurch beunruhigt, ſcheint
ſich eine Anzahl der Verſicherten der ange=
griffenen
Anſtalten an die kgl. däniſche Re=
gierung
um Auskunft über die Equitable=
gewandt
zu haben. was aus dem Umſtande
hervorgeht, daß dieſelbe unterm 30. Septbr.
d. J. die nachſtehende Erklärung mit geſperrte:
Schrift im Regierungsorgan, der=Berling'ſchen
Zeitung: veröffentlicht:
Von dem königl. Conſulat in New=York
hat das unterzeichnete Miniſterium fölgenden:
Bericht empfangen, datirt vom 14. September
1887:
Da in der retzten Zeik verſchieden=
Klagen und Gerüchte von Zänen bezügtich
der Cquitabtel Lebens-Verſticherungs- Ge=
ſellſchaft
dem hieſigen Couſuſat zu 9hren
geſommen ſind, habe lich mir die Aufgase
geſtellt, mir die mögkichſt umſaſſenden Auf=
ſchlüſſe zu verſchaffen=und muß ich mir er=
lauben zu bemerſten, daß obengenannte
Geſellſchaft als eine der ſolideſten u. beſten
Lebensverſicherungsgeſellſchaften Ameriſtas
daſteht, welches ich giermit zur Kenntnitßz
ndes hohen Riniſteriums bringe
welches das Miniſterium des Aeußern nicht
ermangelt, hierdurch zurKenntniß des großen
Publikums zu bringen.
Das Miniſterium des Nußern
am 30. September 1887.

2707
ſs werden Damenkleider, Mäntel
E aller Art, auch Umänderungen ſehr
billig und elegant angefertigt und ar=
rangirt
.
Wieſenſtr. 16, 1 Stiege hoch. (10789
Intlaufen ein ig. For=terrier, ſchwarz
E u. weiß gefleckt. Gegen Belohnung
abzugeben. Verloren ein Wagengriff
von Elfenbein. Dieburgerſtr. 235. (10790
(Pründlicher Zitherunterricht wird er=
theilt
. Näh. i. d. Exp. d. Bl. (10791
)en, nach Schluß der Oper Jdo=
T meneon vertauſchten Regenſchirm,
bittet man in der Garderobe, Mittelloge
II. Rang, wieder umzutauſchen. (10792
Hchiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 24h
Der Schnelldampfer,Saaler, Kapitän Richter,
vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher am
12. Oktober von Bremen abgegangen war,
iſt am 21. Oktober wohlbehalten in New=
Vork angekommen.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 25. Oktober.
3. Vorſtellung i. d. 3. Abonnementsabteilung.
(Blaue Karten gültig.)
Zum erſten Male:
Der Gwiſſenswurm.
Bauernkomödie mit Geſang in drei Akten
von L. Anzengruber.
Perſonen:
Grillhofer, ein reicher Bauer Herr Dalmonico.
Duſterer, ſein Schwager Herr Wagner.
Waſtl
Herr Sachs
Dienſtleute, Herr Klotz.
Michl,
bei
Rosl,
Frl. Ethel.
Grillhofer. Frl. Bernhard.
Annamirl,
Die Horlacherlies
Frl. Cramer.
Leonhardt, Fuhrknecht
Herr Hofmüller.
Poltner, der Bauer an der
kahlen Lehnten.
Herr Knispel.
Sein Weib,
Frl. Schütky.

Natzl,
deren Söhne Herr Göbel.
Hanns.
Herr Knörzer.
Anfang 7 Uhr. Ende ¼10 Uhr.

Politiſche neberſicht.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer empfing am 21. bald nach
ſeiner Zurückkunft den Grafen Herbert Bismarck zu einſtündigem
Vortrag, nahm am 22. die Vorträge des Grafen Walderſee und des
Generals Albedyll entgegen und fuhr nachmittags 2½ Uhr nach
Potsdam, um der Prinzeſſin Wilhelm zum Geburtstag zu gratu=
lieren
ſowie dem bei dem Prinzen Wilhelm ſtattfindenden Diner
beizuwohnen.
Eine Reihe von Antworten, welche der deutſche Kronprinz auf
eingelaufene Geburtstagsglückwünſche ergehen ließ, beſtätigen die
Meldungen über die fortſchreitende Beſſerung in ſeinem Befinden.
Unter anderen hat der Kronprinz dem Miniſterpräſidenten Crispi
geantwortet, er danke für die ihm ausgeſprochenen Wünſche; er freue
ſich, daß das italieniſche Klima dazu beitrage, ihm ſeine Geſundheit
wiederzugeben, er weile gerne in Italien und fühle ſich immer glück=
lich
, wenn er die Bande zwiſchen den beiden Nationen ſich enger
knüpfen ſehe. Fürſt Hohenlohe, Statthalter von Elſaß=Lothringen,
erhielt nachſtehendes Telegramm;Meinen beſten Dank für= freund=
liche
Wünſche. Aerzte vollkommen mit meiner, wenn auch lang=
ſam
vorwärtsſchreitenden Geneſung zufrieden. Friedrich Wilhelm.
In einem von dem perſönlichen Adjutanten des Kronprinzen,
Rittmeiſter Frhr. v. Vietinghoff, unterzeichneten Dankſchreiben aus
Baveno an den Abg. Dr. Langerhans in Berlin als Antwort auf
eine Begrüßung feitens des Curatoriums und der Lehrerſchaft dec
10 Berliner Fortbildungsſchule heißt es; Auf höchſten Befehl Seiner
Kaͤiſerlichen Hoheit füge ich dem Dank die Mitteilung hinzu, daß
die Beſſerung des Halsleidens Seiner Kaiſerlichen Hoheit, wenn
auch langſam, doch in erfreulicher Weiſe fortſchreitet, und daß die
Aerzte nur deshalb auf den Winteraufenthalt im Süden gedrängt
haben, um etwaige Erkältung zu vermeiden, welche einen Rückfall
im Gefolge haben könnte.

Der Flügeladjutant des Königs von Württemberg, Oberſt
v. Zeppelin, iſt zum Geſandten in Berlin ernannt worden.
Das Auswartige Amt ſucht einen Arzt für das Togogebier;
derſelbe ſoll die Reiſe= und Ausrüſtungskoſten, die Inſtrumente und
Medicamente nebſt 6000 M. Zuſchlag und freie Wohnung erhalten;
in Sanſibar wird ein deutſches Hoſpital errichtet, wofür ein deutſcher
Arzt ebenfalls verlangt wird.
Nachdem das Reichsgericht wiederholt entſchieden hat, daß die
zu einer Kontrolverſammlung Einberufenen während des ganzen
Tages der Einberufung als zum aktiven Heere gehörig, dem Mili=
tärſtrafrecht
unterworfen ſind, andere Gerichte aber anders entſchie=
den
haben, ſind die Staatsanwaltſchaften angewieſen worden, die
Reichsgerichtsanſicht als Richtſchnur zu nehmen.
Heſterreich=Angarn. Das offiziöſe Wiener=Fremdenblatt= bringt
folgende Mitteilung gus Berlin: In Beſtätigung früherer Nach=
richten
wird von unterrichteter Seite mitgeteilt, daß die Vorlage
über die Erhöhung der Getreidezölle bereits ausgearbeitet ſei und
demnächſt dem Bundesrat zugehen werde. Die Spitze des Geſetzes
ſo wird verſichert, iſt nur neaen die Einfuhr des ruſſiſchen
Getreides gerichtet; öſterreichſches Getreide wird durch die Bölle
nicht betroffen werden.:
Im öſterreichiſchen Abgeordnetenhauſe brachten Hock und Ge=
noſſen
eine Anfrage an das Miniſterium ein, ob Maßnahmen gegen=
über
einer Erhöhung der Getreidezölle in Deutſchland beabſich=
tigt
ſeien.
Der Ausſchuß für den Geſetzentwurf, betreffend die Börſen=
ſteuer
, beſchloß einſtimmig, in die Spezialdebatte des Geſetzentwurfs
einzugehen.
Tisza unterbreitete dem ungariſchen Unterhauſe am 22. das
Staatsbudget pro 1888. Dasſelbe weiſt an Ausgaben überhaupt
auf 345037108 fl., davon an Inveſtitutionen 13771079 fl., an
außerordentlichen gemeinſamen Ausgaben 7925 995 fl. Die Geſamt=
einnahmen
betragen 326 641987 fl., ſomit 3840810 fl. mehr als im

[ ][  ][ ]

2768
Nr. 208

vorigen Jahre. Das Deſizit beläuft ſich auf 18395121 fl., iſt alſo
3629673 fl. geringer als im Jahre 1881. Im Ordinarium ſind die
Ausgaben auf 321072608 fl., die Einnahmen auf 819899999 fl.
und das Deſizit auf 1172609 fl. angeſetzt. Das Expoſs des Finanz=
miniſters
weiſt auf die ſtrenge Sachlichkeit des Voranſchlags hin.
Nachtragskredite ſeien unnötig; die Mehrausgaben würden durch
Erſparungen kompenſiert, indem außer durch Erſparungen auf
adminiſtrativem Gebiete durch die Vorlagen über Tabakgefälle, Kon=
ſumſteuer
und Gebühren mindeſtens 6 Millionen gedeckt würden.
Durch Aufhören verſchiedener vertragsmäßiger Verpflichtungen und
durch Annahme des Spiritusſteuergeſetzes werde der Voranſchlag
für 1890 höchſtens mit einem Deſizit von 2 Millionen, derjenige für
1891 mit mehreren Millionen Ueberſchuß ſchließen.
Die panſlaviſtiſchen Neigungen, welche die Czechen offen an den
Tag legen, ſcheinen nunmehr mit der auswärtigen Politik Oeſter=
reich
=Ungarns unvereinbar zu ſein. Auch das offtziöſe Wiener
Fremdenblatt hat einen Artikel veröffentlicht, der ſeine Spitze
gegen die Czechen kehrt. In den deutſchliberalen Kreiſen hat dieſer
Artikel einen ermutigenden Eindruck gemacht. Man ſchreibt ihn dem
Einfluſſe des Grafen Kalnoky zu und ſieht in dem Leiter der aus=
wärtigen
Politik den Bundesgenoſſen (2) Taaffes, der den Czechen
ein Halt zurufen wird. In Ungarn verfolgt man die Situation
mit großer Spannung und iſt allgemein der Anſicht, daß weitere
nationale Konzeſſionen an das Czechentum unmöglich ſeien, weil
dieſelben die äußere Stellung der Monarchie berühren.
Rranſtreich. Präſident Grevy iſt, wie beſtimmt verlautet, ent=
ſchloſſen
, ſeinen Schwiegerſohn Wilſon noch vor Ende d. M. aus
dem Eliſée ausziehen zu laſſen.
Kriegsminiſter Ferron teilte am 22. dem Miniſterrate mit, daß
die Unköſten für die Mobilmachung des 17. Armeecorps zwei Mil=
lionen
weniger als die von den Kammern bewilligten 7 Millionen
betrügen.
Der franzöſiſche Botſchafter in Berlin, Herbette, hat Flourens
telegraßhiſch gemeldet, er habe nach ſeiner Rückkehr bei den deut=
ſchen
Staatsmännern eine ebenſo wohlwollende als ſympathiſche
Aufnahme gefunden und betrachte die internationalen Schwierig=
keiten
zwiſchen beiden Ländern als für lange Zeit beſeitigt. Graf
Herbert habe ihm verſichert, Deutſchland ſei entſchloſſen, alles zu
thun, um die franzöſiſche Empfindlichkeit zu ſchonen.
Clemenceau erklärte in einer vor ſeinen Wählern in Toulon
gehaltenen Rede:Wir werden nur der Regierung Vertrauen ſchenken,
welche gewillt iſt, Reformen einzuführen.: Der Redner beſchuldigte
das gegenwärtige Kabinett des Paktierens mit der Rechten und
legte die ſeines Erachtens unerläßlichen Reformen dar, beſonders
die Trennung von Staat und Kirche hervorhebend. Niemals war
das Zuſammenhalten der Republikaner in den inneren wie in den
äußeren Fragen notwendiger erklärte Clemenceau, jals gegenwärtig,
in ganz Europa herrſcht nur Unruhe und Unſicherheit.
Engkand. Auf Beſchluß des Kriegsminiſters wird das 20ſte
Huſarenregiment, das letzte britiſche Kavallerieregiment in Egypten,
demnächſt zurückberufen werden. Nach dem Abzuge dieſes Regi=
ments
wird das britiſche Truppenkontingent in Coypten aus vier
Bataillonen Infanterie, der berittenen Infanterie, zwei Batterien
Artillerie und einer Kompagnie Genietruppen beſtehen.
Belgien. Auch Belgien hat nunmehr die offizielle Beteiligung
an der Pariſer Weltausſtelluug von 1889 abgelehnt. Der Miniſter=
präſident
Beernaert hat die franzöſiſche Regierung in offizieller Form
verſtändigt, daß Belgien der Pariſer Weltausſtellung fernbleiben
werde, verſprach aber vielfache Begünſtigungen für den Fall, daß
eine private Beſchickung durch Belgien erfolgen ſollte.
Aus Brüſſel wird gemeldet, daß am 2. außer dem Grafen von
Paris der Herzog von Chartres, der Prinz von Joinville, der
Herzog von Nemours, der Herzog Audiffret Pasquier und etwa 70
orleaniſtiſche Abgeordnete und Senatoren in Dortrecht zu einer Be=
ratung
eingetroffen ſind. Der Graf von Paris wird, wie man ver=
nimmt
, ſeinen Anhängern vorſchreiben, jedwedes Bündnis mit der
Gruppe Clemenceau abzulehnen.
Der Brüſſeler ruſſiſch=offiziöſe Nord' kündigt an, Rußland
werde eine größere Aktion in Inneraſien unternehmen, während es
jede unmittelbare Aktion in Bulgarien aufgebe.
Italien. Die Verhandlungen über den Handelsvertrag mit
Oeſterreich=Ungarn wurden am 22. nachmittags durch Criſpi in Rom
eröffnet. Der Miniſterpräſident wies auf die freundſchaftlichen Be=
ziehungen
beider Staaten hin und drückte den Wunſch aus, daß die
Bande durch ein raſches Gelingen der Unterhandlungen noch be=
feſtigt
werden möchten. Der öſterreichiſche Botſchafter erwiderte in
gleichem Sinne.
Spanien. Die Cortes ſind auf den 20. November einberufen.
Nach einem Madrider Telegramme hat der Miniſterrat den Ent=
wurf
des Kriegsminiſters, welcher die allgemeine Wehrpflicht ein=
führen
und das ſtehende Heer auf 300000 Mann bringen will, an=
genommen
. Der Friedensſtand der ſpaniſchen Armee betrug bisher
182000 Mann, der Kriegsſtand iſt mit 870000 Mann angegeben.
Im Auftrage des Handelsminiſteriums erklärte ſich der Ge=
ſundheitsrat
wegen Unterſuchung des Alkohols dahin, daß den Zoll=
behorden
Mittel gegehen würden, den auswärtigen für den Import

beſtimmten Alkohol zu analyſieren. Hierzu ſollen beſondere Exper=
ten
angeſtellt werden. Die gleiche Maßregel ſoll bei dem im Lande
fabrizierten unreinen Alkohol angewandt werden.
Rutzland. Das Journal de St. Petersbourg' ſchreibt zur
Lage in Bulgarien, die künftigen Beſchlüſſe der bulgariſchen Natio=
nalverſammlung
würden in keiner Weiſe zur Herbeiführung einer
Löſung dienen, dieſes Schattenbild einer nationalen Repräſentation,
welche nur durch Schurkerei und Gewaltthat zuſtande gekommen
ſei, würde nichts Dauerhaftes ſchaffen können. Die bulgariſche
Frage habe ſomit keinen Schritt vorwärts gethan. Das vergoſſene
Blut könne nicht zum Kitt zwiſchen Nation und Regierung dienen.
Das Journal bezeichnet ferner die Mitteilung auswärtiger Blätter
über den Stand der Verhandlungen, betreffend Bulgarien, als un=
richtig
.
Hart an der deutſchen Grenze werden gegenwaͤrtig viele Kaſernen
gebaut. Die Unternehmer ſind Ruſſen, welche nur ruſſiſche Arbeiter
unter Leitung höherer Militärs beſchäftigen dürfen.
Aus Moskau meldet der Spezlalberichterſtatter des Reuter'ſchen
Bureaus unterm 19. ds.: 11 Beamte der Moskauer geheimen
Polizei ſind ſoeben verurteilt worden - 5 derſelben zur Verban=
nung
nach Sibirien, und 6 zu Gefängnisſtrafen von verſchiedener
Dauer - weil ſie mit notoriſchen Räubern und anderen Geſetzüber=
tretern
unter einer Decke ſteckten. Unter den Verurteilten befinden
ich auch Oberſt Muravieff, der frühere Chef des lokalen Detektiv=
Departements, und Major Nicolas, ſein Aſſiſtent. In der Unter=
ſuchung
dieſer Angelegenheit wurden nur wenige Beweiſe der Schuld
gegen die Angeklagten beigebracht, aber die über ſie verhängten
ſtrengen Strafen wurden auf Befehl des Zaren, in deſſen Eigen=
chaft
als höchſter Richter im Reiche, verfügt. Die Beamten wur=
den
von einem wohlbekannten Diebe, namens Sokolov, denunziert,
der einen Privatbrief an den Zaren ſelber richtete.
Bulgarien. Prinz Ferdinand hat den Ukas wegen Einberu=
fung
der Sobranje für den 27. Oktober neuen Stils unterzeichnek.
Das Miniſterium verſendete infolge deſſen ein Rundſchreiben
an alle Kreispräfekten, um die Abgeordneten hiervon zu verſtän=
digen
.
Infolge der Verſicherung des Ruſſ. Invaliden: die türkiſche
Regierung habe Maßregeln getroffen, um nötigenfalls die Balkan=
päſſe
ohne Verzug durch türkiſche Truppen beſetzen zu laſſen, ſoll
die bulgariſche Regierung ihren diplomatiſchen Agenten in Kon=
ſtantinopel
beauftragt haben, die Pforte halboffiziell dahin zu ver=
ſtändigen
, daß, wenn die Türkei Bulgarien gegenüber zu Gewalt=
maßregeln
ſchreiten ſollte, dieſes ſich genötigt ſehen würde, ſeine
Unabhängigkeit zu proklamieren.
Die Swoboda' ſcheint die Sache in einem ſehr ernſten Lichte
zu betrachten; das genannte offiziöſe Blatt ſchreibt in einem Leit=
artikel
u. a.. Mit. aufgehobenen Händen wenden wir uns zum
letztenmale an Europa und unſere alte Oberherrin, die Türkei. Wir
appellieren an die Völker Europas, welche Parlamente mit Rede=
freiheit
und beſchließender Stimme beſitzen. Mögen dieſe Völker
einer ſchwachen Nation zu Hilfe eilen und einen Kampf zwiſchen
Maus und Löwen nicht zulaſſen. Auf ganz Europa und deſſen
Völkern wird eine Schmach laſten, wenn ſie zu Ende des neunzehnten
Jahrhunderts geſtatten, daß ein Volk nur deshalb zu Grunde ge=
richtet
werde, weil es Vaterland und Freiheit liebt und bewahrt.
Schmach treffe jene franzöſiſchen Republikaner, die ſich
vor einem Autokraten beugen, welcher die halbe Welt beherrſcht und
die Schwachen, die ihren Herd ſchützen wollen, mit Füßen tritt.
Cürſtei. Der ruſſiſche Botſchafter v. Nelidow hatte am 22. d.
Audienz beim Sultan.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 25. Oktober
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Profeſſor Heß, Rektor der Landes=Univerſität Gießen, den
Rendant Stroh von Gießen, den Stabsarzt a. D. Dr. Draudt, be=
auftragt
mit den ärztlichen Funktionen bei dem Verſonal des Hof=
marſchall
= und Hoſſtallamtes, den Vorſtand der Bau= und Betriebs=
verwaltung
der heſſiſchen Nebenbahnen im Privatbetrieb, beſtehend
aus dem Vorſitzenden Oberingenieur Rötelmann und den Mitgliedern
Ratſchke und Paulſen; zum Vortrag den Staatsminiſter Finger,
den Miniſterialpräſidenten Weber, den Geheimerat Dr. Becker.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 1. Oktober
dem Schullehrer an der Gemeindeſchule zu Framersheim, im Kreiſe
Alzey, Philipp Gerkhardt das ſilberne Kreuz des Verdienſt=Ordens
Chilipps des Großmütigen verliehen.
Wie wir vernehmen, wurde Herr Profeſſor Dr. Kittler zum
Mitgliede der Kaiſerlich Leopoldiniſchen Caroliniſchen
deutſchen Akademie der Naturforſcher gewählt.
Die von dem Verein für Förderung gemeinnütziger Zwecke
im Verein mit dem Gewerbverein und dem Handelsverein
auf letzten Freitag abend in den Saalbau einberufene Verſammlung
war leider nicht ſo beſucht, wie es eigentlich das zur Frage ge=
ſtellte
Thema in welcher Weiſe kann der erſtgenannte Verein auf
die Hebung des Handels und Verkehrs in unſerer Stadt einwirken:

[ ][  ][ ]

Nr. 208
2709

verdient hätte. Dem Bedauern darüber gab der Vorſitzende dieſes
Vereins, Herr Volksbankdirektor Bernhardt, in ſeinen einleiten=
den
Worten denn auch Ausdruck, glaubte aber die ſchwache Teil=
nahme
nicht ſowohl in mangelndem Gemeinſinn der intereſſierten
Kreiſe, ſondern mehr in dem Umſtande ſuchen zu müſſen, daß eben
jede neue Sache, jedes friſch auftauchende Unternehmen von vorn=
herein
mit der Gleichgiltigkeit und dem Zweifel des Publikums zu
kämpfen habe. Im Uebrigen könne aber der Verein zur Förderung
gemeinnütziger Zwecke, der nunmehr drei Jahre beſtehe, gerade aus
der letzten Zeit einen nicht unbedeutenden Zuwachs an Mitgliedern
verzeichnen, deren er nun 244 zähle. Es bedürfe indeſſen der Her=
beiziehuug
der weiteſten Kreiſe unſerer Einwohnerſchaft, um das
geſteckte Ziel, nach innen durch Verbeſſerung und Neugründung
gemeinnütziger Anſtalten, nach außen durch unausgeſetze Empfeh=
lung
unſerer Stadt in der Preſſe und Heranziehung begüterter
Fremden, zu erreichen. Nun ergriff Herr W. Langenbach das
Wort, um in längerem Vortrage und auf Grund der geſchichtlichen
Entwicklung unſerer Stadt und ihres Verkehrs ſeit Anfang dieſes
Jahrhunderts, das Reſums zu ziehen, daß Darmſtadt nicht hoffen
dürfe, jemals eine bedeutende Handelsſtadt, oder eine ſehr lebhafte
Verkehrsſtadt zu werden, daß aber alle Vorbedingungen zur Hebung
der Induſtrie vorhanden ſeien und Darmſtadt beſonders auch
berufen erſcheine, mehr und mehr von wohlhabenden Fremden als
Aufenthaltsort gewählt zu werden. In letzterer Hinſicht gäbe es
aber nur einen Weg, Darmſtadt den in Betracht kommenden Kreiſen
ordentlich bekannt zu machen, das ſei die Preſſe. Durch empfehlende
Artikel in Zeitungen und illuſtrierten Zeitſchriften, durch ſtändige
Inſerate in den geleſenſten Blättern Deutſchlands, Englands, Hol=
lands
, der Vereinigten Staaten u. ſ. w. müſſe Darmſtadt der Welt
bekannt gemacht und als angenehmer Aufenthalt geſchildert werden,
wie es von anderen Städten und dort beſtehenden Vereinen, Wies=
baden
, Karlsruhe, Kaſſel, Hannover, Freiburg u. ſ. w. längſt und
mit Glück geſchehe. Dazu gehöre aber Geld, viel Geld und das
müßten diejenigen aufbringen, die Intereſſe an dem Aufſchwung
der Stadt nähmen. Man habe mit den ſeitherigen geringen Mit=
gliederbeiträgen
nach der beregten Seite hin ſchon nach Möglichkeit
gearbeitet und auch Erfolge erzielt, die bewieſen hätten, daß man
damit auf dem rechten Wege ſei. Der Verein bedürfe eines Grund=
ſtocks
von etwa 30000 M. das Jahresbudget müſſe auf 6000 M.
gebracht werden, dann könne man etwas leiſten und dazu ſolle die
Bürgerſchaft die Hand bieten. Herr Langenbach meinte, wenn von
den etwa 4000 Gewerbtreibenden unſerer Stadt nur etwa die oberſten
600 ſich mit entſprechenden Beträgen von etwa 150, 100, 50 M. ꝛc.
beteiligten, wofür denſelben in dem herauszugebenden Fremdenführer
durch Zuweiſung von Inſertionsraum ein Aequivalent geboten
werden ſolle, ſo müſſe das genannte Kapital aufgebracht werden.
Herr Hauptmann la suite gernin richtete noch einen beredten
Appell an den Lokalpatriotismus der Darmſtädter, die immer viel
zu beſcheiden ſeien. Er wiſſe aus Erfahrung, daß die Fremden
den Wert und die Annehmlichkeiten Darmſtadts ſchätzen lernten.
Zum Schlußz wurden noch einige Spezialfragen, die des Betriebs
der Dampfſtraßenbahn und des Saalbau's, zur Sprache ge=
bracht
. In erſter Beziehung meinte Herr Gaſthalter Wiener, wohl
nicht ganz ohne Grund, daß es ſich empfehlen dürfte, wenn die
Dampfſtraßenbahn durch die Straßen der Stadt etwas langſamer
und ohne das Geläute fahre. Es ſei für die Fremden z. B. nicht
ſehr angenehm, morgens ſchon um 5-6 Uhr von der Dampfſtraßen=
bahn
aus dem Schlaf geläutet zu werden.
Die von der Turngemeinde eingerichtete Abteilung für Männer=
turnen
wird regelmäßig von 25-30 Teilnehmern frequentiert. Die
Anmeldung weiterer Teilnehmer kann an den Uebungsabenden
Mittwochs und Samstags½9-9 Uhr bei dem anweſenden Turn=
warte
erfolgen. Um mehrfach geäußerten Wünſchen entgegenzu=
kommen
iſt für diejenigen, welche zugleich an den Fechtübungen
teilzunehmen wünſchen vom Vorſtande ein beſonderer Uebungsabend
(Donnerstag) zur Verfügung geſtellt worden. Für den Fall, daß
die Turnhalle infolge eines öffentlich angekündigten Vortrags des
Volksbildungsvereins Donnerstags anderweit benutzt iſt, finden die
betreffenden Fechtübungen am vorausgehenden Dienstag abend ſtatt.
O Ueber den öſterreichiſchen Volksdichter Ludwig Anzengruber,
deſſen Bauernkomödie,Der Gwiſſenswurm= heute an unſerer Hof=
bühne
zur erſten Darſtellung gelangt, dürften einige Notizen nicht
unerwünſcht ſein. Anzengruber, im Jahre 1839 zu Wien geboren,
lernte frühzeitig den Ernſt des Lebens kennen. Nach dem Tode
des Vaters lebte die Familie in dürftigen Verhältniſſe, ſodaß der
Knabe nur eine mangelhafte Erziehung empfing und faſt nur auf
eigenes Studium= angewieſen war. Anzengruber ging zur Bühne
über, nachdem er einige Leit im Buchhandel thätig geweſen, kehrte
indeſſen derſelben baldigſt wieder den Rücken, um ſich ganz der
Schriftſtellerei zuzuwenden. Nach manchen vergeblichen Verſuchen
gelangte endlich im Jahre 1870 ſein erſtes Stück Der Pfarrer
von Kirchfeld: mit durchſchlagendem Erfolg an einer Wiener Bühne.
zur Aufführung. Anzengruber zeigt ſich in dieſem Stück, ſowie in
dem bald darauf erſchienenen Meineidbauer; als ein Volksdichter
im edelſten Sinne und ſein Ruf verbreitete ſich bald über die
engeren Grenzen ſeiner Heimat. Er verſteht zu erſchüttern und zu

erheben und zeichnet ſeine Figuren mit treffender Charakteriſtik.
Im Gewiſſenswurm ſind die ernſten Motive nur leicht geſtreift
und der Humoriſt tritt in den Vordergrund. Das ganze iſt von
überaus erheiternder und beluſtigender Wirkung. Die reizenden
Geſänge, welche ſich den Intentionen des Dichters trefflich anſchließen,
ſind von Adolf Müller ſen. komponiert.
Die Großnichte Mozarts. Die Armenſektion des Gemeinde=
rats
in Wien hat beſchloſſen, der Großnichte Mozarts, Joſepha
Lange, eine Pfründe von 5 fl. monatlich anzuweiſen.
C) Kammerſänger Theodor Reichmann wird ſeinen Urlaub im
Monat Januar zu einer Gaſtſpiel= und Konzert=Tournée verwerten.
Der Künſtler wird in Mainz, Wiesbaden, Hannover, Stettin und
Verlin gaſtieren, außerdem aber auch in Konzerten zu Dresden,
Berlin, Leipzig und Kaſſel ſingen. Hoffentlich gelingt es der Direk=
tion
unſeres Hoftheaters, den auch hier gern geſehenen Gaſt für
einige Partieen zu gewinnen.
Die Holbeinſche Madonua iſt ſeit Sonntag in der Großh.
Gemäldegallerie ausgeſtellt.
Der Mozart=Verein hat für ſeine noch ausſtehenden Winter=
veranſtaltungen
folgendes Programm feſtgeſtellt: Samstag den
12. November; geſelliger Unterhaltungsabend im
Saalbau; Samstag den 26. November: 2. Konzert mit Ball;
Samstag den 28. Januar 1888. Stiftungsfeſt; Ende März:
3. Konzert. Wenn es die Umſtände geſtatten, iſt außerdem für
den Monat Februar die Einſchaltung eines humoriſtiſchen Abends
vorgeſehen.
N Kleine Mitteilungen. Am Freitag abend wurde einem in
der Rheinſtraße wohnenden Drehermeiſter ein vor dem Laden zur
Schau ausgeſtellter Stuhl entwendet. - In einer hieſigen
Herberge wurde einem Handwerksburſchen, welcher in Begleitung
zweier Kollegen von Frankfurt a. M. hier zugereiſt war, Nachts
von einem derſelben das Portemonnaie mit etwa 9 M. Inhalt
entwendet. Der eine Burſche wurde feſtgenommen, während es dem
anderen gelang zu entkommen. Ein jüdiſcher Handelsmann,
welcher von einer Behörde in Mannheim wegen Betrug ſteckbrieflich
verfolgt wird, iſt dahier verhaftet und nach Mannheim verbracht
worden. Der Draht von der Telephonleitung nach dem
Waſſerwerk iſt in der Landwehrwegdurchführung (Tunnel) durch
herunterreißen beſchädigt worden.
Samstag nacht wurde die
Glocke eines am Eingang zum Poſtgebäude angebrachten Gas=
kandelabers
zertrümmert. Am Montag vormittag wurde ein
Bäckergeſelle hier eingeliefert, welcher von der hieſigen Polizei
wegen Verbrechens gegen 8176, 3 des R.=Str.=G. verfolgt wurde.
Der Burſche wurde in Biſſigheim in Württemberg verhaftet. An
den Neubauten in der Zimmerſtraße wurden während der ver=
floſſenen
Nacht mehrere Fenſterſcheiben eingeſchlagen.
L. Mainz. 23. Oktober. Die ſog. Kleine Gieß; iſt heute
wieder für die Schiffahrt eröffnet worden. Durch die bethätigte
Neukorrektion erhält die Stromſtrecke wieder die normale Rhein=
breite
von 450 Meter, und zwar wird die Große Gieß; eine Breite
von 250 Meter und die Kleine Gieß' eine ſolche von 200 Meter
erhalten. Die Hauptarbeit bei der Wiedereröffnung der Kleinen
Gieß; war die Beſeitigung einer großen Sandbank und die reguläre
Bildung der Flußrinne. Allein die Beſeitigung der Sandbank er=
forderte
die Ausbaggerung von über 200000 Kubikmeter Kies. der
in den rechtſeitigen Rheinarm eingeſchwemmt war. Eine gleichfalls
bedeutende Arbeit bot die Höherlegung des Ufers längs Erbach
und Hattenheim, durch welche Anlage man auch einen wirkſamen
Schutz gegen Hochwaſſer erhofft.
Mainz, 22. Oktober. Die von dem Gärtnerverein für Mainz
und Umgebung beſchloſſene Winterausſtellungin Blumen.
Pflanzen, Obſt und Gemüſe, welche im Dezember dieſes Jahres in
den ſämllichen Räumen der Stadthalle dahier ſtattfindet, verſpricht
etwas ganz außerordentliches zu werden. Außer den vom Fr. J.
bereits erwähnten Großgärtnereien von Berlin, Erfurt u. ſ. w.
haben in den letzten Tagen auch die bedeutenden Orchideenzüchter
Bouche in Bonn, ſowie Seeger u. Cie. in St. Albans bei London
ſich gemeldet.
- Aus der Provinz Rheinheſſen, 22. Oktober. In Sachen der
Weinetiketten hat der landwirtſchaftliche Verein der Provinz
Rheinheſſen in ſeiner letzten Ausſchußſitzung folgendes ausgeſprochen:
Die Regelung der Etikettenfrage in dem Sinne, daß von einem
beſtimmten Zeitpunkte an jeder Wein nur noch unter ſeinem richtigen
Namen oder vielmehr unter dem Namen der Gemarkung, in welcher
er gewachſen iſt, verkauft werden dürfe, würde die meiſten Wein=
produzenten
ſchwer ſchädigen. Von den 164 Weinbau treibenden
Gemeinden in Rheinheſſen ſeien kaum 10 in weiteren Kreiſen Deutſch=
lands
bekannt, im Auslande ſeien dagegen keine 5 bekannt. Die
weniger bekannten Orte würden durch den Markenſchutz ſchwer ge=
ſchädigt
werden und den kleinen Nutzen, welchen die Beſitzer in den
von der Natur bevorzugten Orten haben würden, ſtehe der gewiß
unvergleichlich größere Schaden an anderer Stelle gegenüber.
Köln, 22. Oktober. Kommerzienrat Guillaume hat anläßlich
ſeiner Wiedergeneſung von ſchwerer Krankheit der Stadt Köln
100000 M. für Arbeiterwohnungen unter der Bedingung ge=
ſchenkt
, daß die Stadt das Terrain hergebe.

[ ][  ]

2711
Nr. 208
Mannheim, 22. Oktober. Die Neckar=Kettenbrücke ſoll um=
gebaut
werden, weshalb die Großh. badiſche Regierung eine dies=
bezügliche
Konkurrenz für Pläne ausſchrieb, deren Endtermin zur
Einreichung mit dieſer Woche ablief.
München, 21. Oktober. Der Prinz=Regent richtete heute ſo ziemlich einia in der Beurteilung oder beſſer geſagt Verurteilung
an den Intendanten Verfall folgendes Handſchreiben: Mein des Stückes. ſofern ſich überhaupt eine ernſte Analyſe dabei ver=
halten
, daß Sie auf Grund perſönlicher Anſchauungen Veranlaſſung
loyale Empfindungen beſtimmend gewejen ſind, denen ich gerne zeichnung= beanſpruchen aber luſtige Typen, Situationskömik, daran
dungen in der von Ihnen bethätigten Weiſe zur Geltung gelangen, über Bord geworfen. Die Verfaſſer geben uns nur aleichgiltiges
und beauftrage ſie demgemäß, die den beiden Dramatikern zurück=
wohlgeneigter
Luitpold.
Bamberg, 21. Oktober. Bemogelnu iſt jetzt erlaubt.
Oberamtsrichter Selling (Lichtenfels) iſt von der Strafkammer frei=
gelt'
hatte.
Fr. 3ig.
Jeruſalem als unrichtig.
Kurioſum mit, daß in der Ueberſicht des Statiſtiſchen Reichamts
einem Tabakbau aufgeführt wird, der 006 Ar bebaute, 1 Kilogramm Tour machen!
Tabak erntete und dafür 1 Mark Steuer zahlte.
wall) iſt geſtorben.
Liſſabon ſtatt, wodurch Spanien und Portugal erſt eigentlich 1 Takt ſo vertraut, daß man es ihnen nicht verübeln dürfte, wenn
dem internationalen Eiſenbahnverkehr erſchloſſen wurden.
teilt: Die Nachricht von dem bevorſtehenden Eintritt der Tochter Hhimmel ſeh'ich die Flammen: des= Manrico allgemach auf
des Generals Boülanger in ein Kloſter entbehrt jeder Begrün= ( einen recht mäßigen Temperaturgrad ſänke. Verdi's Oper vor dieſem
dung. Es iſt ſchon das zweitemal, daß man dieſes Gerücht in 1 Schickſal zu bewahren, giebt es kein anderes Mittel, als ihre aute
des Generals Boulanger hat nie den Wunſch gehegt, Nonne zu Heute ;. B. wo ſich durch die Unpäßlichkeit des Frl. Loiſinger
werden
der Baroneſſe Aline Rothſchild mit Herrn Albert Edward Saſſoon Mayr=Olbrich'ſchon öfters in der Partie der Micaela ausge=
aus
London' ſtatt. Die am Tage zuvor veranſtaltete Geſellſchaft! holfen hat. Nachdem wir bereits im September über eine Troubadoür=
Und insbeſondere die Frauenwelt drängte bewunderungsvoll um die kein Anlaß vor/ wenn wir uns nicht verpflichtet fühlten, feſtzüſtellen,
fabelhaft reiche Brautausſtattung. In letzterer zogen vor Allem die daß heute Frau Mayr=Olbrich und Herrn Bär die Palme des
Diamantarmbänder von Frau Saſſoon, eine Diamantkrone von Frau! bei Frau Mayr=Olbrich nicht lediglich von Schule und Korrekt=
Anſpach, ein Saphirdiadem von der Familie Rothſchild, ein antiker
Fächer von der Gräfin Pourtales, ein Saphir= und Diamſanlten heit zu reden braucht, ſondern daß uns auch noch allemal. das
eine Diamantenblume von der Familie Rothſchild, eine Standuhr der Stretta, welche denn auch da capo verlangt wurde.
Louis XIV. von der Familie Rothſchild, ein Fächer mit Bildern von
von Wagram u. ſ. w. Die Saſſoons ſtammen aus Indien und
hebung und Ausrüſtung von Freiwilligen betrieben. Unvergeſſen iſt hafter Weiſe.
auch der wahrhaft orientaliſche Empfang, den Herr Saſſoon in
ſeinem Prachtpalais zu Bombay dem Prinzen von Wales während
deſſen letzter=Reiſe bereitet hatte. Schon früher beſtand. übrigens
eine Familienverbindung zwiſchen den Saſſoons und der engliſchen
Linie der Rothſchild, da Fräulein Saſſoon, eine berühmte Londoner Verluſte unſeres unvergeßlichen Vaters, Schwiegervaters, Groß=
Schönheit, die Schweſter der Baronin Leopold von Rothſchild in
London iſt.

Das folgende hübſche Rechenexempel iſt aus Anlaß des Ge=
burtstages
des deutſchen Kronprinzen von einem Lehrer aufgeſtellt
worden: Subtrahirt man von der Summe der Todesdaten der
Dichter Schiller= geſt. 1805 Göthe geſt. 1832, Uhland geſt. 1862 und
Wieland geſt. 1813 das Geburtsjahr Alexander H. Humboldrs 1769,
ferner die Geburtsjahre unſeres Kaiſers. 1797, des Kronprinzen
1831 und des Prinzen Wilhelm 1859, ſo ergieht das Reſultat die
Lebensjahre, welche der Kronprinz, am 18. Oktober er. vollendete;
ſubtrahirt man indeſſen von der oben angegebenen Summe die
Geburtsdaten Humboldt's, des Kaiſers. des Prinzen Wilhelm und
endlich ſein eigenes Geburtsjahr, ſo erhält man als Reſultat die
Anzahl der Lebensjahre, welche man ſelbſt in dieſem Jahre zurück=
gelegt
hat reſp. zurücklegen wird.

Großterzogliches Hoftheater.
Freitag, 21. Oktober.
E. M. Als die Goldfiſche von Schönthan und Kadelburg
in Berlin zum erſtenmal das Rampenlicht erblickten, war die Kritik
lieber General=Intendant Baron Perfall Ich habe Kenntnis er= lohnte. Aber das Leben eines Theaterſtücks hängt bekanntlich nicht
genommen haben, gegenüber den Aufführungen von dramatiſchen l. von dem Richterſpruch der Aeſthetiker ab. Die Goldfiſche; ſind
imſtande volles Haus zu machen, folglich werden ſie auf dem
Schöpfungen des Grafen von Schack und Dr. Vaul Heyſe ſich ab= Repertoire bleiben. Wir ſind nicht mehr ſo naiv, daß wir einem
lehnend zu verhalten. Ich bin überzeugt. daß hierbei vollkommen modernen Schwank die Handlung= abfragen oder etwa- Charakter=
meine
Anerkennung zolle, wünſche aber nicht, daß dieſe Empfin= hat man uns doch gewöhnt. In den =Goldfiſchen wird auch das
Salongeplauder, in das, ſobald es möglicherweiſe intereſſant werden
gegebenen Stücke wieder einzuholen und alsbald auf der Hofbühne könnte, der Vorhang fällt. Die Aktſchlüſſe verraten einen gewiſſen
zur Darſtellung zu bringen. Mit huldvollen Geſinnungen Ihr) Bühneninſtinkt, und die Figuren zeigen jene Schablone, welche die
Unſterblichkeit der Banalität für ſich hat. Doch - Spott bei Seite
- mögen wir uns auch immer etwas darauf zu gute thun, daß
geſprochen, obwohl er eingeſtandenermaßen beim Zwicken= gemo= wir die Dürftigkeit des Machwerks als ſolche erkennen und die
einzelnen Beſtandteile zu rubrizieren vermögen, - aber die Hauptſache
Leipzig, 22. Oktober. Die Leipziger Börſenhalle; bezeichnet iſt die Miſchung der Ingredienzen, und dazu gehört immer ein
die Zeitungsmeldung betreffs der Verhaftung des Bankdirektors Dr. gewiſſes Talent ein Talent das ganz unabhängig von üſthetiſcher
Bildung und philoſophiſcher Lebensauffaſſung daſtehen kann. Der
Lübeck, 22. Oktober. Die hieſige Eiſenbahn=8tg. teilt als l einzige Gehilfe, den es beanſprucht, iſt ein gewandtes Luſtſpielperſonal.
An unſerem Hoftheater iſt das ſo gut vertreten wie anderswo,
über den deutſchen Tabakbau unſer=Freiſtaat darin mit kein Wunder alſo, daß Stücke wie die Goldfiſche; auch hier ihre
Sonntag. 23. Oktober.
Blieb für den heutigen Theaterabend wirklich keine andere
Der bekannte Romanſchriftſteller v. Dedenroth (Ernſt Pita= Rettung als der =Troubadour'? Wenn dieſe Oper ſich einmal
in der Saiſon zeigt, ſo iſt das völlig ausreichend Die leicht ein=
Paris, 22. Oktober. Am 2. d. fand die erſte Fahrt des neu gängliche Melodienſprache, die in den meiſten Fällen auf ziemlich
eingeſtellten Expreßzugs Paris-lbezw. London=) Madrid= hanäle Effekte abzielt iſt den ſtändigen Theaterbeſuchern Takt für
ihre Teilnahme bei dem Ich lächle unter Thränen' der Leonore,
Aus Clermont=Ferrand wird nachſtehende Berichtigung mitge= Der traurigen Kundes der Azucena und dem =Lodern zum
Umlauf ſetzt, das heute nicht ernſter iſt als ehedem. Die Tochter Aufnahme durch kein zu häufiges Kommen in Frage zu ſtellen.
und der Herren Hofmüller und Riechmann für die Aufführung
Paris, 20. Oktober. Hoch zeit im Hauſe Rothſchild. Geſtern der Stummen' und des Poſtillon=Schwieriakeiten ergaben, hätte
fand zu Paris, im Tempel der Rue de la Victoire, die Vermählung l man doch ſehr zut Cärmen= inſgenieren können, zumal Frau
bei Baron Guſtav Rothſchild, dem Vater der Braut, im Palais der äufführung berichten mußten, läge zu einer abermaligen Beſprechung,
Avenue de Marigny, hatte die Spitzen der Pariſer Welt vereinigt. da in der Beſetzung keinerlei Aenderung ſtattgefunden eigentlich
Blicke auf ſich die Geſchenke Herrn Saſſoon's: ein antiker Fächer, Abends zufälltr. Erſtere bot namentlich im Vortrage der Arien des
Spitzen und ein Verlen= und Diamantenhalsband von drei Reihen; 1. Aktes die ſauberſte Filigranarbeit; ſehr erfreulich iſt es, daß man
Material als ſolches, der Glanz der Stimme, Anerkennung ab=
armband
von der Familie Rothſchild, ein=Aquarell von Detaille, nötigt. Der Manrico des Herrn Bär brillierte hauptſächlich in
An den Troubadeur' ſchloß ſich die Vorführung derWiener
allen ſpaniſchen Aquarelliſten, ein ſilberner=Korb von der Prinzeſin Walzer. welche das Publikum in eine recht animierte Stimmung
zeichneten;hich durch ihre Hingebung an England namentlich im zu verſehen vermochten. Das Ballet, welchem in dieſer Pantomime
Jahre 1857 zur Zeit des Seapoy=Aufſtandes aus, wo ſie die Aus=. anſpruchsvolle Aufgaben zufallen, löſie dieſelhen in gewohnter meiſter=

Dartkſagung.

[10793

Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
vaters und= Schwagers,
des Gräflich Erbach=Fürſtenau'ſchen
Kammerxaths i. P.
Jacob Bender,
ſagen wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten unſeren
wärmſten Dank.
Die trauernde Familie.
p
Tageskalender.
Mittwoch. 26. Oktöber: Vörtrag von Herrn Hofſchauſpieler Hugo
Edward im Kaufmänniſchen Verein (Darmſtädter Höfl.
Donnerstag. 27. Oktober: Reuter=Vorleſung im Verein für Ver=
breitung
von Volksbildung im Säale der Turngemeinde (Woogsplatz).

Duck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.