150. Lahrgang.
PerntelEhtlich 1 Mark 50 Pf. mdl.
Brugerlohn Uoswürt werden von
allen Poſtmtern Beſtellungen
ent=
epengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
dw Quartal incl. Poſaufſchlaz
Mit der Sonntags=Beilage:
Iuſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
m Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 12, ſowie auzwärtz
von allen Annoncen=Erxpedilionen.
Amtliches Organ
fuͤr die Bekannkmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Freitag den 21. Oktober.
43 206,
143337.
Betreffend: Die Herbſt=Control=Verſammlungen pro 1887.
Darmſtadt, am 15. Otober 1887.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Die nachſtehende Bekanntmachung des Großherzoglichen Landwehr=Bezirks=Kommando's Darmſtadt I. wollen Sie in
Ihren Gemeinden in ortsüblicher Weiſe bekannt machen und die Beſitzer von Fabriken ꝛc. behufs ebenmäßiger Bekanntgabe
an die von denſelben beſchäftigten Perſonen beſonders bedeuten.
v. Marquard.
Be k a n ntm a ch u n g.
Die Herbſt=Control=Verſammlungen für 1887 im Kreiſe Darmſtadt, beſtehend aus der 1. und 2. Compaguie des
1. Bataillons (Darmſtadt 1 1. Großherzoglich Heſſiſchen Landwehr=Regiments Nr. 115 werden in nachſtehender Weiſe
ab=
gehalten:
2. Compagnie.
Auf dem weſtlichen Theile des Infanterie=Exercierplatzes zu Darmſtadt.
A. L. Appell. Dienstag den 15. November 1887, Vormittags 8 Uhr. Für ſämmtliche Dispoſitions=
Ur=
lauber und Reſerviſten aller Waffen und ſonſtigen Kategorien, mit Einſchluß der zur Dispoſition der Erſatz=Behörden
ent=
laſſenen Mannſchaften aus den Bürgermeiſtereien Arheilgen, Beſſungen, Braunshardt, Eberſtadt, Erzhauſen, Eſchollbrücken,
Gräfenhauſen, Griesheim, Hahn mit Eich, Malchen.
b. 2. Appell. Dienstag den 15. November 1887. Vormittags 8½. Uhr. Für dieſelben Mannſchaften des
Beurlaubtenſtandes aus den Bürgermeiſtereien Meſſel, Nieder=Beerbach, Nieder=Ramſtadt mit Waſchenbach, Ober=Ramſtadt,
Pfungſtadt, Roßdorf, Schneppenhauſen, Traiſa, Weiterſtadt, Wixhauſen.
Von Wehrleuten ſind nur diejenigen zur Theilnahme an den Appells verpflichtet, welche beſondere Ordre
erhalten werden.
1. Compagnie.
Auf dem weſtlichen Theile des Infanterie=Exercierplatzes zu Darmſtadt.
a. L. Appell. Dienstag den 15. November 1887, Vormittags 9½ Uhr. Für ſämmtliche Reſerviſten der
Infanterie vom Jahrgang 1880 bis incl. 1882 in der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt.
Von Wehrleuteu ſind nur diejenigen zur Theilnahme an dem Appell verpflichtet, welche beſondere Ordre
erhalten werden.
b. 2. Appell. Dienstag den 15. November 1887, Vormittags 10½ Uhr. Für ſämmtliche Reſerviſten und
Dispoſitions=Urlauber der Infanterie vom Jahrgang 1883 bis incl. 1887 in der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt.
C. J. Appell. Dienstag den 15. November 1887, Vormittags 11 Uhr. Für ſämmtliche Reſerviſten und
Dispoſitions=Urlauber der Jäger, der Kaballerie, der Feld= und Fuß=Artillerie, der Pioniere, des Eiſenbahn=Regiments. des
Trains, der Krankentraͤger, der Militärbäcker, der Marine, des ärztlichen und ſanitätlichen Perſonals, der Oeconomie=
Hand=
werker und ſonſtigen Mannſchaften mit Einſchluß der zur Dispoſition der Erſatz=Behörden entlaſſenen Mannſchaften vom
Jahrgang 1880-1887 in der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt.
Saͤmmtliche genannten Mannſchaften ſind zur Theilnahme an dieſen Control=Verſammlungen geſetzlich verpflichtet und
werden hierzu mit dem Bemerken aufgefordert, daß die ohne Entſchuldigung ſehlenden oder zu ſpät kommenden Leute die
ge=
ſetzliche Strafe zu gewärtigen haben.
Die Militärpapiere ſind mit zur Stelle zu bringen.
von Hömbergk zu Bach, Major z. D. und Bezirks=Commandeur.
[0613
iſt gegen Eliſabethe Petri, Ehefrau
Bekanntmachung.
des Friedrich Petri II. von Weiterſtadt,
Durch Urtheil des Schöffengerichtsſwegen wiſſentlichen Verkaufs gewäſſerter,
Darmſtadt 1 vom 23. September 1887 Milch eine Geldſtrafe von 25 Mk. aus=
geſprochen worden.
Darmſtadt, den 18. Ottober 1887.
Großherzogliches Amtsgericht I.
[10614
Arnold.
697
2664
Nr. 206
Bekanntmuchung.
Im Laufe der nächſten Tage wird wegen ſtattfindender Spülung des
Rohr=
netzes die Abgabe von Waſſer aus dem Waſſerwerke ſtraßenweiſe auf kurge Zeit
unterbrochen. Es empfiehlt ſich deshalb, einen angemeſſenen Vorrath von Waſſer,
in Gefäßen zu halten und während der Unterbrechung den Verſchluß der
Hähne ſorgfältig zu überwachen.
Darmſtadt, den 19. Oktober 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[10615
Taſſelvieh=Yerſteigerung.
Bekanntmachung.
Dienstag den 25. d. Mts., Morgens
9 Uhr,
wird in dem Gemeindehauſe zu
Beſ=
ſungen das Laub von den Wegen und
Schneiſen im Domanialwald, ſowie von
einigen Wieſen verſteigert.
Beſſungen, den 13. Oktober 1887.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
[10616a
Hüter.
Montag den 24. d. Mts., Vormittags 1 Uhr,
kommen im ſtädtiſchen Faſſelſtall, Arheilgerſtraße Nr. 43 hier, öffentlich gegen
Baarzahlung zur Verſteigerung:
ein gut gehaltener, zum Sprung untauglicher Faſſelochs.
ein gut gehaltener, ebenfalls zum Sprung untauglicher Faſſeleber.
Darmſtadt, den 15. Oktober 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Riedlinger, Beigeordneter.
10548
Bennnntmnchung.
In dem Baumagazin Arheilgerſtraße Nr. 43 werden
Montag den 24. d. Mts., Vormittags 10 Uhr,
verſchiedene alte Thüren, Fenſter, Thore, alte Seile; ferner Holz= und Eiſenzeug,
öffentlich an die Meiſtbietenden verſteigert.
Die Gegenſtände können am Verſteigerungstage von Vormittags 8 Uhr an
eingeſehen werden. Die Bedingungen werden vor der Verſteigerung bekannt gegeben.
Darmſtadt, den 16. Oktober 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Riedlinger, Beigeordneter.
[10551
Bekanntmachung.
Montag den 24. Oktober l. Js., Nachmittags 3 Uhr,
werden in dem Rathhauſe zu Beſſungen folgende Mobilien:
1 Bett, 1 Tiſch, 3 Stühle, mehrere Bilder und ſonſtige Gegenſtände;
fer=
ner 50 Stück Waſſerleitungsröhren, ſowie mehrere Eiſentheile von
ge=
brauchten Oefen,
öffentlich an die Meiſtbietenden verſteigert.
Beſſungen, den 19. Oktober 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[0616
.
Prämiirt
1861.
Främiirt
1876.
Dampf-Chocoladen- und Juckerwaaren-Pabrik
hevrudet Elohelt,
Hoflieferanten.
Vanille, Gewürz. und Gesundheits-Tafel-Chocoladen,
Entölter Cacao nach neuestem Verkahren,
Feinste Chocolade-Bonbons, Fondants,
Engl. Rocks, Drops, Pfeſfermünz,
Gummi=Bonbons, Marzipan und Engl. Biscuits eto.
Verkaufsſtelle:
[10441
HaPOIIPIaUA.
14
Am 1. November er., morgens 9 Uhr,
ſoll im Büreau der unterzeichneten
Be=
hörde, Liebigſtraße 9, 2 Treppen, die
Füllung des Eiskellers auf dem
Schieß=
platze an den Mindeſtfordernden vergeben
werden.
Lieferungsluſtige wollen ihre
fran=
kirten, poſtmäßig verſchloſſenen und mit
der Aufſchrift „Eislieferung: verſehenen
Offerten bis zum genannten Termine
einſenden. Die Bedingungen ſind an
allen Werktagen, morgens von 8-12 Uhr,
im Büreau einzuſehen.
Schießplatz=Verwaltungs=
Commiſſion. (10617
Eihn
Veinste
pelsCkatonet.
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Achilles=
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Ferner: Lauterbacher Burgkäse, Lamburger- und Handkäse.
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Landw. Conſumverein Ernſthofen (e. G.)
Keller.
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Darmstädter dewerbehallevereins
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12
2
5½
C
72
82
88=
99
0r,
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Regenmantel.
2667
Durch fortwühreude Zuſendungen nur das Neueſte.
Von Mk. 10 an ſchon ſolid im Tragen.
Folal Ausvorkaul.
Wegen Aufgabe meines Geſchäfts ſetze ich mein Lager in:
Strickgarnon in Wolle, Halbwolle und Baumwolle,
Strumyivaaren
„
Spitzer, Poluche, Bänder, Rüschen, Sohürzon,
Seidenon Tüchern, Herrenkragen, Hanschetten,
Gravatten, Corsotten in allen Preislagen, ſowie
sämmtliche Kurzwaaren
(o2s6
dem Ausverkaufe unter Fabrikpreiſen aus.
Lämz Rothermel, Schütnenstr. 6.
Wirthſchafts=Eröſſnung.
Hiermit Freunden und Bekannten, ſowie einem verehrlichen Publikum die
er=
gebene Mittheilung, daß ich von Samstag den 22. d. Mis. an hieſigem Platze
Heinheimerſtraße 38 eine Weinwirthschaft eröffne. Indem ich reine
Weine, gute Speiſen und reelle Bedienung zuſichere, bitte ich um geneigten Zuſpruch.
Gleichzeitig bemerke noch, daß ich mein Küfergeſchäft in unveränderter Weiſe
Hochachtungsvoll
ſortbetreibe.
Louis Hartuug,
[0621
Küfermeiſter.
boo=
3Er hl=
6ile
C16l.
206e.
gele.
₈te
55 =
„90
C.
Cöhl
18=⁄=
1Eu. Ah
hrDiu
ve.
lér
Hnkadung.
Wir laden unſere Mitglieder ſowie alle Intereſſenten zu einer
Freitag den 21. Oktober 1887, Abends 8 Uhr,
im Gartenſaale des „Saalbaues”
atuttſindenden Versammlung ergebenſt ein.
In derſelben ſoll die Frage,
in welcher Weiſe der Verein zur Förderung gemeinnütziger
Zwecke für Darmſtadt und Beſſungen auf die Hebung des
Handels und der Gewerbe unſerer Stadt einwirken kann,
einer eingehenden Beſprechung unterzogen werden.
Wir ſehen zahlreichem Beſuche entgegen.
Der Vorstand des Geworbevoreins:
Tecklenburg.
Der Vorstand des Handelsvereins:
Schneider.
Der Vorstand des Vereins zur Fördorung gemoinnützigor
Awecke:
Bernhardt.
[10586
Klavierunterricht
wird von dem Unterzeichneten an Anfänger und Geübtere ertheilt. Derſelbe empfiehlt
Anfängern jugendlichen Alters insbeſondere ſeinen äußerſt leicht faßlichen, auf die
Methode der Anſchauung gegründeten Unterricht. Derſelbe erzielt mit der
Kunſt des Klavierſpielens eine gründliche, muſikaliſche Bildung. An
Aus=
länder wird auf Wunſch der Unterricht in engliſcher oder franzöſiſcher Sprache
ertheilt.
Eduard Tritsch,
p. A. Inſtitutsvorſteher H. Reineck, Zimmerſtraße 5. (9521
bayor. Biorkäse
Goulanger-Mäse),
ächt franz. Brie,
im Schnitt per Pfund 1 Mk.
Philipp Weber,
Carlsſtraße 24. (0626
LOOSH
der
Berliner Kunſt=Ausſtellung
owie der
Weihnachts=Verlooſung
hieſiger Gewerbehalle
1 Mark,
ſind in der Exped. d. Bl. zu haben.
Friſche Sendung
10
6
H1Ghldivg.
angekommen.
Heiur. Grimm,
Schulſtraße 16. 10627
Jur Ludwigshalls.
Pfäluor Traubonmost
und
Opponheimor Traubonmost
(friſch angekommen)
empfiehlt
10609
Goorg Wober.
Taubenfutter,
per Pfund 9 Pfg.,
[10444
bei 10 Pfund 80 Pfg
Emanuel Fuld.
698
[ ← ][ ][ → ]2668
25
30
Nr. 206
2
Auugemenne Remten- Austalt Stultzart.
Unter Aufſicht der Königl. Staatsregierung.
Gegründet 1833.
Einfache Lebensverſicherung:
Lebensalter beim Eintritt z. B.
20
Für je 1000 M. nach Ableben zahlbar beträgt die Jahresprämie M. 15.70 17.90 21.30 25.50
Dividendengenuß ſchon nach 3 Jahren. Die Prämie beträgt daher
nach dieſer Zeit bei 25 pCt. Dividende nur noch
M. 1I.78
1343 15.98
Abgekürzte Lebensverſicherung:
Lebensalter beim Eintritt z. B.
20
30
25
35 Jahre
Für je 1000 M. nach Ableben oder in einem beſtimmten Lebensjahr
zahlbare Verſicherungsſumme beträgt, abgekürzt z. B. auf das
50te
60te
55te
65te Jahr,
die Jahresprämie
25.70 27.70 30.40
M. 2480
Nach 3 Jahren durch Genuß der Dividende bei 25 pCt. ſaus der
einfachen Lebensverſicherung) nur noch
M. 2088
2123 2238 2403.
35 Jahre
19. 13
3
10628)
(Die Zahlung der Prämien kann in 1 jährl. Raten ſtatthaben.)
Die General=Agentur Darmſtadt: Waldstrasse
1.
1l.
10629) Ein Müdchen, in allen
häus=
lichen Arbeiten bewandert, ſucht ſofort
Stelle; ſieht auf gute Behandlung, nicht
auf großen Lohn. - Frau Katzenbach,
Alexanderſtraße 15.
10630) Eine geſetzte Frau wünſcht
Aushilfſtelle, einerlei, Küche od. Haushalt.
Näh. Alexanderſtraße 11 Hinterbau.
Geübte Räherinnen
können das Strohhutnähen erlernen u.
erhalten während der Lehrzeit eine kleine
Vergütung bei
dug. Rosenthal & Co,
Rheinſtraße 20. 10596
ſEin braver Junge
mit guten Schulzeugniſſen kann in die
Lehre treten.
L. C. Wittich'’sche Hofbuchdruckerei.
Ein junger Burſche,
der etwas Küferarbeit verſteht, ſofort
geſucht. Näheres Expedition.
[10598
10631) Für das Comptoir eines
hie=
ſigen Waaren=Geſchäftes wird eine, mit
ſämmtlichen Comptoir=Arbeiten vertraute
Perſönlichkeit
per ſofort zu engagieren geſucht.
Bedingung: Ganz zuverläſſiges und
ſelbſtſtändiges Arbeiten, ſowie ſchöne
Handſchrift. Stellung dauernd. Gefl.
Offerten nimmt die Exped. unter J. 8.
entgegen.
Alte Akten, Bücher
und Briefe
werden unter Garantie des Einſtampfens
zu kaufen geſucht. Offerten werden unt.
Nr. 55 durch die Expedition ds. Blattes
erbeten.
[10632
Pumpernickol,
beſte Qualität,
per Stück 15, 25, 30 u. 45 Pfg.,
Rhein. Brod
in 1 Pfund=Laibchen 30 Pfg.
Philipp Webor,
Carlsſtraße 24. 10633
Lehrinſtitut für Frauen u.
Töchter in Damenconfection
von Frau M. Bohny, Kirchſtr. 5.
1-2 monatliche Curſe im Schnittzeichnen,
Zuſchneiden u. Anfertigen v. Damen= u.
Kinder=Garderobe nach Pariſer Schnitt.
Privat=Curs für Frauen. - Damen
mit Vorkenntniſſen, denen es nur am
ſelb=
ſtändigen Zuſchneiden fehlt, genügt 1 Curs
von 8-10 Tagen. Die Damen können
für ſich oder für das Geſchäft arbeiten,
und 2-3 Coſtumes in einem Curſe
an=
fertigen. Unbemittelte berückſichtigt.
Für Schülerinnen unentgeldl. franz.
19802
Converſationsunterricht.
Samstag den 22. Oktober:
Hetzelsuppe,
wozu freundlich einladet
(10606
J. Lumphose.
ründl. engl. Unterricht ertheilt
2.
urs. Bongough, Eliſabethenſt. 59. Ss
Ein Drittel Sperrſitz
geſucht. Neckarſtr. 16 Seitenbau. 110634
Annonren
jeder Art für alle illuſtr. u. polit.
Zei=
tungen ꝛc. der Welt beſorgt prompt u.
unter bekannt coulant. Bedingungen die
Central=Annoncen=Expedition von G. L.
Daube & Co. in Darmstadt,
Grafenſtraße 30.
[327
Hchiff=nachrichten; mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer =Amerika”, Kapitän H.
Hei=
necke. vom Nordd. Loyd in Bremen, welcher
am 5. Oktober von Bremen abgegangen war,
iſt am 1. Oktober wohlbehalten in Baltimore,
der Poſtdampfer „Fulda-, Kapitän R. Ringk
vom Nordd. Aoyd in Bremen, welcher am
8. Oktober von Brmen abgegangen war, iſt
am 17. Oktober wohlbehalten in New=York
angekommen.
10635) Richt Caien, ſondern mediciniſche
Autoritäten, deren hohe ſanitätsamtliche
Eigen=
ſchaft über alle Zweifel erhaben, betonen
nach=
drücklichſt, daß die Sodener Mineral=Paſtillen
unter den Heilmitteln der Gegenwart eine
ſehr hervorragende Stellung einnehmen. Wer
ſein Blut verbeſſern, die Lungen heilen, die
Bruſtorgane purgieren, Leberanſchwellungen
beſeitigen, wer Hämmorrhoidalleiden heben
und Verdauungsſtörungen regeln will, der
unterziehe ſich einer Codener Paſtillenkur,
deren wohlthätiger Heilwert, - ohne
Berufs=
ein
ſtörung, ohne großen Geldaufwand,
unausbleiblicher und ein doppelt großer ſein
wird. Für nur 85 Pf. pro Schachtel ſind die
Paſtillen in allen Apotheken zu haben.
f.
pe.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 21. Okkober.
1. Vorſtellung in d. 3. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Holdſiſche.
Luſtſpiel in 4 Akten von Franz v. Schönthan
und Guſtav Kadelburg.
Perſonen:.
Joachimv. Felſen, Oberſt a. D. Herr Dalmonico.
Erich, ſ. Sohn, Premierlieut. Herr Hacker.
Herr Werner.
Martin Winter
Frau Kläger.
Emmy, ſeine Tochter:
Joſephine von Pöchlaar Frl. Cramer.
Wolf von Pöchlaar=Benzberg Herr Steude.
Frl. Schütky.
Mathilde von Koßwitz
Hans Roland Herr Wagner.
Herr Sachs.
Stettendorf
von Kallern, Lieutenant Herr Göbel.
Malwine, Kammermädchen Frau Klein.
Herr Fiſcher.
Otto, Diener.
(beide bei Frau v. Pöchlaar)
Diener bei Oberſt v. Felſen Hr. Fleiſchmann.
Herr Schmidt.
Guttmann, Verwalter
Johann, Diener bei Winter Herr Krüger.
Herr Knispel.
Ein Klavierſpieler
Anfang 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.
Sonntag. 23. Oktober.
2. Vorſtellung i. d. 8. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Zie Htumme von Vortick.
Große Oper in 5 Akten mit Ballet von Auber.
Nr. 206
2669
RRIgI'
[44
Ch—
G4Aſ
⁵⁄
1,
1
3
ſt6t.
col
Ppuch.
Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
(vom 13. bis 19. Oktober 1887).
Geborene: Am 11. Oktober: Dem Schutzmann Johann Adam
Heil, T. Chriſtine Anna. Am 12. Dem Tapezier Karl Ludwig
Schmidt, T. Anna Margaretha Eliſabethe Leonhardine Katharine.
Am 13.: Dem Feldwebel im Großh. Feld=Art.=Regt. Nr. 25 Joſeph.
Herrmann, S. Friedrich Wilhelm. Am 13.: Dem Taglöhner Philipp
Peter Krumle, L. Margaretha. Am 19.. Dem Schuhmacher Georg
Kopp. T. Franziska Maria Anna.
Eheſchlietzungen: Am 15. Oktober: Der Fabrikant Erik Otto
Gillberg zu Stockholm, mit Thekla Karoline Lina Emilie Emma
Schuchard dahier, L. von Oberrechnungs=Reviſor Schuchard. Am
16.: Der Schriftſetzer Konrad Friedrich Speyer hier, mit Maria
Weller von Gaildorf in Württemberg, L. von Schuhmachermeiſter
Joh. Jakob Chriſtoph Weller daſelbſt.
Geſtorbene: Am 12. Oktober: Dem Holzſchnitter Georg Köhler,
T. Maria, 2 J. 1 M. 8 T. alt. Am 18.: Dem Werkmeiſter Otto
Hartwig. T. Hedwig. 7 M. alt.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Beich. Prinz Heinrich von Preußen wurde durch
Kabinettsordre vom 18. zum Corvetten=Kapitän und Major la suite
des 1. Garde=Regiments z. F. ernannt.
Im engſten Familienkreiſe beging der deutſche Kronprinz ſeinen
56. Geburtstag. Die außerordentlich zahlreichen
Glückwunſchtele=
gramme und Glückwunſchſchreiben, welche aus dieſem Anlaſſe in
Baveno aus Deutſchland eingelaufen waren, zeugten von der
weit=
gehenden herzlichen Teilnahme, welche man in allen Kreiſen der
Nation der kronprinzlichen Geburtstagsfeier entgegentrug. Dieſe
Teilnahme konnte nur durch den Umſtand erhöht werden, daß der
hohe Herr diesmal ſeinen Eintritt in ein neues Lebensjahr fern von
der Heimat feiern mußte. Erfreulicher Weiſe lauten jetzt auch die
Meldungen über das Befinden des Kronprinzen durchaus befriedigend,
ſo daß man ſich der Hoffnung hingeben kann, daß der Fortgang des
Heilprozeſſes durch keinerlei Rückfälle mehr unterbrochen werde.
Die Rückkehr des Finanzminiſters v. Scholz nach Berlin, welcher
ſich ſeit dem 18. bei dem Reichskanzler in Friedrichsruh befindet,
ſollte am 20. erfolgen.
Im Plenum des bayeriſchen Landtags wurde am 19. nach
2tägiger Verhandlung der Militäretat gegen die eine Stimme des
Abg. Evora angenommen.
In den ſächſiſchen Landtag wurden, ſoweit bis heute bekannt,
19 Konſervative, 4 Nationalliberale, 5 Freiſinnige und 1
Sozial=
demokrat gewählt.
Der neue badiſche Landtag iſt aus ca. 49 Nationalliberalen, 5
Ultramontanen und 1 Demokraten zuſammengeſetzt.
Die „Nordd. Allg. 8tg. berichtet über die Eidesleiſtung des
Fürſtbiſchofs Kopp in folgender Weiſe: „Am 18. d. M. hat - ſeit
einer Reihe von Jahren der erſte Fall der Art - die Vereidigung
des neuernannten Fürſtbiſchofs von Breslau, Dr. Kopp, in dem
Geſchäftsgebäude des Miiniſteriums der geiſtlichen Angelegenheiten
ſtattgefunden. Der Miniſter begrüßte den Fürſtbiſchof, indem er
der Verdienſte desſelben um die Wiederherſtellung friedlicher
Be=
ziehungen zwiſchen Staat und katholiſcher Kirche mit dem Ausdrud
warmer Anerkennung gedachte und zugleich ſeine lebhafte Freude
darüber ausſprach, daß der verwaiſten Diöceſe Breslau in der
Perſon des Fürſtbiſchofs ein neuer Oberhirt wiedergegeben werde,
welcher ſich des Vertrauens Sr. M. des Kaiſers und Königs ſowohl
Der
Fürſt=
wie des Oberhauptes der katholiſchen Kirche erfreue.
biſchof erwiderte in bewegten, von echt patriotiſchem Geiſte
ge=
tragenen Worten mit der Verſicherung aufrichtiger Ehrfurcht, Treue
und Ergebenheit gegen S. M. den Kaiſer und König und das
königliche Haus ſowie mit der Erklärung, daß er feſt entſchloſſen
ſei, alle ſeine Kräfte daran zu ſetzen, um das ihm anvertraute
ober=
hirtliche Amt unter Gottes gnädigem Beiſtande und unter
könig=
lichem Schutze zum Wohle des Staates und der katholiſchen Kirche
zu verwalten. Nachdem der Fürſtbiſchof ſodann den vorgeſchriebenen
Biſchofseid abgeleiſtet hatte, empfing er die landesherrliche
Aner=
kennungs=Urkunde aus den Händen des Miniſters, welcher zum
Schluß den Fürſtbiſchof der Unterſtützung des Staates und ſeiner
Behörden in der Ausübung des biſchöflichen Amtes verſicherte und
dem Vertrauen Ausdruck gab, daß die Verwaltung des Fürſtbiſchofs
9 allezeit darauf gerichtet ſein werde, den Geiſt der Eintracht und
des konfeſſionellen Friedens zu fördern. Der feierliche Akt
hinter=
ließ bei den Anweſenden einen tiefen Eindruck und wurde von ihnen
empfunden als ein neues Unterpfand des Friedens zwiſchen Staat
und katholiſcher Kirche.
Heſterreich=Angarn. Der „Preſſel zufolge wird im Reichsrate
vor ſeiner demnächſt eintretenden Vertagung eine Vorlage
einge=
bracht werden, durch welche die Regierung ermächtigt werden ſoll,
an Stelle der Handelsverträge mit Deutſchland und Italien
vor=
läufige Uebereinkommen bis Ende Juni 1888 in Wirkſamkeit zu
ſetzen.
Franſtreich. Während der Abweſenheit des deutſchen Botſchafters,
Graf Münſter, welcher ſich am 19. auf vierzehn Tage nach Han=
nover begeben hat, wird Botſchaftsſekretär v. Schön die deutſche
Botſchaft leiten.
Der ruſiſche Großfürſt Alexis iſt von Biaritz in Paris
einge=
troffen.
Kriegsminiſter Ferron iſt am 19. von der Beſichtigung der
Be=
eſtigungen an der Oſtgrenze zurückgekehrt und führte am 20. den
Vorſtz im Oberkriegsrat. Am kommenden Samstag wird er dem
Verterdigungsrat präſidieren.
Der „Telegraph' meldet: „Verſchiedene Blätter fordern den
Präſidenten der Republik auf, zwiſchen ſeiner Stelle und ſeinem
Schwiegerſohn zu wählen und Wilſon aus dem Elhſée zu ſchaffen
oder ſelber hinauszugehen. „Le Petit Journal', deſſen weite
Ver=
breitung und gewöhnliche Vorſicht bekannt, ſchließt ſich ſeit zwei
Tage dieſem Feldzuge an und gibt ihm eine größere Tragweite.”
Der „Francer zufolge beabſichtigen mehrere radikale
Mitglie=
der der Budgetkommiſſion, die Regierung wegen des Dekrets betreffs
der Vereinigung der indo=chineſiſchen Beſitzungen zu interpellieren,
da Flourens ſeine Befugniſſe überſchritten hätte, indem er die
An=
gelegenheit, ohne die Kammer zu befragen, im Verordnungswege
regelte.
General Caffarel erhielt den Abſchied und wurde aus der
Armeeliſte geſtrichen. Der Ehrenlegionsrat ſprach ſich dahin aus,
daß Caffarel aus den Liſten der Ehrenlegion zu ſtreichen und ihm
das Recht abzuſprechen ſei, irgend welches Ordenszeichen zu tragen.
England. Die Regierung läßt einen umfaſſenden Plan zur
Verteidigung der Seeſtädte, Marinehäfen und Flußeinfahrten und
anderer verwundbaren Punkte der engliſchen Küſte mittels Torpedos
ausarbeiten. Es ſoll ein 30000 Mann zählendes, aus Regulären,
Freiwilligen und Milizen beſtehendes Küſtenverteidigungscorps
ge=
bildet werden.
Am 19. begann in Nottingham die Jahresverſammlung der
liberalen Partei, woran außer Gladſtone eine größere Zahl der
Parteihäupter ſich beteiligte. In einer am Tage vorher
ſtattge=
habten Vereinigung ſprach ſich Gladſtone lebhaft gegen die irländiſche
Zwangsbill aus, welche nicht gegen die Verbrechen, ſondern gegen
das Vereins= und Verſammlungsrecht und die Preßfreiheit gerichtet
ſei. Man könne das ganze Verhalten der Regierung nur mit dem
Worte Impertinenz' bezeichnen. Was jüngſt in Irland
vorge=
kommen ſei, hätte man in England nicht einen Augenblick geduldet.
Wenn die Regierung auf ihrer thörichten Haltung beharre, ſo
würde die Schwierigkeit das Land zu regieren faſt unüberſteiglich
werden. Ein radikaler Wechſel des Verwaltungsſhſtems ſei
not=
wendig und könne nur durch die befreite Nation herbeigeführt
werden.
Auch am Mittwoch früh begannen vereinzelte Gruppen wieder
ſich in der Nähe von Trafalgar=Square zu ſammeln. Die Polizei
hatte große Mühe, die Anſammlung der Gruppen auf einem Punkt
zu verhindern und dieſelben in Bewegung zu halten. Infolge der
Haltung der Menge hat die Polizei große Vorſichtsmaßregeln
er=
griffen, um jede Ruheſtörung ſofort zu unterdrücken.
Dänemarkt. Der dritte Sohn des Kaiſers von Rußland,
Groß=
fürſt Michael, ſowie der Bruder des Königs von Dänemark, Prinz
Johann von Schleswig=Holſtein=Sonderburg=Glücksburg, geb. 1825,
ſind nun ebenfalls an den Maſern erkrankt. Die ruſſiſchen
Dampfer=
yachten „Derſchawa; und „8arewna' ſind am 19. nach Rußland
zurückgekehrt.
In der Sitzung des Folkething vom 19. wurde das vorläufige
Finanzgeſetz für das laufende Jahr mit 68 gegen 25 Stimmen
ab=
gelehnt. Der Reichstag wird vorausſichtlich vertagt.
Itaſten. Die Vorbereitungen zum „Rachefeldzuge= gegen die
Abyſſinier werden eifrig betrieben. Von der Regierung ſind zwanzig
große Dampfer zum Truppentransport gemietet worden und die
Ausrüſtung des Expeditions=Corps ſelbſt iſt ſchon ſo weit gediehen,
daß die Avantgarde in den erſten Novembertagen von Neapel aus
nach Maſſauah abgehen kann. Dem Vernehmen nach wird König
Humbert hierbei anweſend ſein und ſollen große Feſtlichkeiten
an=
läßlich des Beſuchs des Königs in Neapel ſtattfinden, durch welche
der Abgang der Expedition zugleich einen glänzenden Rahmen
er=
halten ſoll. Die Stärke des Expeditions=Corps wird 25000 Mann
betragen, woraus erhellt, daß man italieniſcherſeits gewillt iſt, den
abyſſiniſchen Feldzug mit allem Nachdruck zu führen.
Die meiſten größeren Blätter brachten zum 18. die ſympathiſchſten
Glückwunſchartikel für den deutſchen Kronprinzen. Die „
Riforma=
ſagt, die Wünſche und Hoffnungen für den deutſchen Kronprinzen
ſeien in Rom die nämlichen wie in Berlin; im entlegenſten Dorfe
Siziliens wie in der niedrigſten Hütte Pommerns würden dieſelben
Wünſche gehegt. Der Kronprinz könne, getragen von der Liebe
zweier Völker und begleitet von der Sympathie und Achtung der
ganzen Welt der Zukunft vertrauensvoll entgegengehen.
Prinz Wilhelm von Preußen iſt am 19. früh von Baveno
ab=
greiſt, um ſich über die Gotthardbahn nach Potsdam zu begeben.
Baveno war am Geburtstag des deutſchen Kronprinzen feſtlich
ge=
ſchmückt, abends fand Beleuchtung und Feuerwerk ſtatt.
Herbien. Einer Meldung aus Belgrad zufolge, konzentrierten
ſich am 18. bei Mavitz an der ſerbiſchen Grenze 500 Arnauten.
Bei Materowa erfolgte ein unerwarteter Ueberfall ſeitens der
2670
Nr.
Arnauten gegen drei ſerbiſche Grenzpoſten. Nach längerem Kampfe
wurden die= Arnauten zurückgeworfen. Die Serben hatten zwei
Schwerverwundete. Der Verluſt der Angreifer iſt nicht bekannt.
Mez Gtadt und Land.
Darmſtabt. 21. Oktober.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 34 enthält: 1) Geſetz. die
Feldbereinigung betr. 2) Verordnung, die Ausführung des Geſetzes
über die Feldbereinigung betr.
Ueber die am Dienstag Abend ſtattgehabte Sitzung des
Ausſchuſſes des Lokalgewerbvereins und der Handwerkerſchul=
Kom=
miſſion berichtet die „D. Z.: Erſter Gegenſtand der
Tages=
ordnung war die Frage der Erwerbung eines Vereinshauſes,
das zunächſt für die Handwerkerſchule beſtimmt ſein ſoll. In
dieſer Angelegenheit hat man ſich nunmehr entſchloſſen, für den
Neubau eines ſolchen Hauſes, unter Mitwirkung des
Stadtvor=
ſtandes, mit allen Kräften einzutreten und wurde im Verfolg dieſes
durch eine Kommiſſion bereits das Programm für die Errichtung
des Baues feſtgeſetzt, ſowie eine entſprechende Skizze desſelben
durch Herrn Bauinſpektor Schmandt, der in der Kommiſſion als
Techniker fungiert, angefertigt. Nach Erledigung der noch
aus=
ſtehenden Vorarbeiten ſoll alsbald dem Stadtvorſtande eine
ent=
ſprechende Vorlage gemacht werden. Dem in der Sitzung
aus=
geſprochenen Wunſche und der Hoffnung, daß die Angelegenheit
raſche Förderung erfahren möge, können wir uns nur anſchließen.-
Die für dieſen Winter in Ausſicht ſtehenden Vereins=Vorträge
anlangend, teilte der Vorſitzende, Herr Bergrat Tecklenburg, mit,
daß bereits folgende Herren in anerkennenswerter Weiſe über
nach=
ſtehende Themata zu ſprechen ſich bereit erklärt hätten: Herr F.
Kofler über die Werkzeuge der alten Römer, Herr Univerſitäts=
Amtmann Dr. Dietz in Gießen über die Unfall=Verſicherung,
Herr Direktor Michaelis in Wiesbaden über die Einrichtung von
Schlachthäuſern, Herr Prof. von Willmann über
Eiſenbahn=
konſtruktionen, Herr Handelskammerſekretär Schloßmacher, in
Offenbach über ein volkswirtſchaftliches Thema und Herr Ingenieur
Brockmann daſelbſt über Straßenbahnen ꝛc. In der hierüber
ge=
pflogenen Diskuſſion fand der Vorſchlag, in dieſem Winter wieder
einen ſog. geſelligen Vereinsabend zu veranſtalten, allgemeine
Bil=
ligung, auch hielt man es für wünſchenswert, daß von Zeit zu
Zeit auch Vorträge über ſpezielle gewerbliche Themata zur Ab=
—
haltung kämen.
Die gewerblichen Fachvorträge - ein
Gegen=
ſtand, mit dem man ſich ſchließlich noch beſchäftigte - ſollen im
bevorſtehenden Winter, vorwiegend mit Rückſicht auf den im
ver=
gangenen Winter konſtatierten ſehr mäßigen Beſuch derſelben,
aus=
fallen.
Der Verein zur Förderung gemeinnütziger Zwecke für Darmſtadt
und Beſſungen hat während ſeiner dreijährigen Thätigkeit die
Er=
fahrung gemacht, daß nichts beſſer geeignet iſt, den Fremdenzuzug
nach unſerer Stadt und damit die Hebung des Verkehrs und die
Intereſſen der Geſchäftstreibenden zu fördern, als die Benutzung
der Preſſe, indem man geeignete Artikel über Darmſtadt und ſeine
Umgebung in illuſtrierten und anderen Zeitſchriften erſcheinen läßt
und durch periodiſche Annoncen in einer größeren Anzahl in= und
ausländiſcher Zeitungen, worin die Annehmlichkeiten und Vorzüge
unſerer Stadt in nicht übertriebener aber auch nicht allzubeſcheidener
Weiſe hervorgehoben werden, ſeitens des oben genannten Vereins
die Aufmerkſamkeit der Fremden auf unſere Stadt lenkt. Auch noch
andere Mittel und Wege können benutzt werden, die Zwecke des
Vereins zu erreichen. Es iſt hierzu jedoch erforderlich, daß die
Be=
ſtrebungen des Vereins durch kräftige Teilnahme und Unterſtützung
der hieſigen an der Hebung unſerer Stadt intereſſierten Bewohner
getragen werden. Um alles dies in längerem Vortrage genauer und
teilweiſe ziffernmäßig darzulegen und zu begründen, ſoll beute
Freitag den 21. Oktober, abends 8 Uhr, im Gartenſaale des
Saal=
baues eine Verſammlung abgehalten werden, zu deren Beſuch
jeder=
mann freundlichſt eingeladen iſt.
Beſchlagnahmter Gewinn. Ein rheinheſſiſcher Landwirt, welcher
aus Gefälligkeit eine Reihe Lotterieloſe zu der Darmſtädter
Pferde=
marktlotterie vertrieben, behielt eine Anzahl übrig. Ehe die Ziehung
ſtattfand, erklärte der Landwirt, er werde die Loſe für ſeine Enkel
behalten und ihnen den etwa darauf fallenden Gewinn zuweiſen.
Auf eines dieſer Loſe fiel einer der höchſten Gewinne; als der
In=
haber des Loſes den Gewinn abholen wollte, war von einem
Gläu=
biger des Mannes Beſchlag auf denſelben gelegt. Der Gewinner
wird nun wegen Aufhebung des Arreſtes klagen, da der Gewinn
nicht ihm, ſondern ſeinen Enkeln gehöre.
2 Beſſungen, 20. Oktober. Die auf heute nachmittag 5 Uhr
anberaumte Gemeinderatsſitzung mußte abermals ausfallen,
indem ſich, wie wir hören, bis heute vormittag ½9 Uhr ſchon 6
Mitglieder abgemeldet hatten. Es ſcheint als wolle unſer
Gemeinde=
rat abſolut nicht mehr zuſammentreten, und iſt es daher nur zu
wünſchen, daß der von ihm genehmigte Vertrag auch die
Zuſtim=
mung der Stadtverordneten=Verſammlung in Darmſtadt finde. Solche
Zuſtände ſind denn doch für die Dauer unhaltbar.
206
Gießen, 18. Oktober. Den Freunden unſerer Stadt und
Um=
gebung, insbeſondere denjenigen, welche als Muſenſöhne frohe
Stun=
den auf der benachbarten Burg Gleiberg verlebten, wird die
Kunde von Intereſſe ſein, daß dieſe Burg jetzt Eigentum des =
Ge=
ſelligkeitsvereins Gleiberg:, der die Burg wiederhergeſtellt hat,
ge=
worden iſt. Die preußiſche Regierung hat dem Verein, für welchen
Landrat v. Tiſchowitz in Wetzlar die Burg auf ſeinen Namen hat
eintragen laſſen, die Rechte einer juriſtiſchen Perſon verliehen und
bei der Uebertragung vorbehalten, daß der jeweilige Landrat in
Wetzlar das Aufſichtsrecht ausübt.
J. Aus Rheinheſſen, 19. Oktober. Die Agitation um den Beſitz
von Sekundärbahnen wird in den intereſſierten Gemeinden zur
Zeit äußerſt lebhaft betrieben. Keine Woche vergeht, in welcher
nicht in dem einen oder anderen Orte für dieſes oder jenes Projekt eine
Verſammlung ſtattfindet. Beſonders eifrig iſt das Komité, das
eine Sekundärbahn Oſthofen=Odernheim und Odernheim=Rhein mit
der Berührung der Orte Ibersheim, Hamm und Eich angelegt
ſehen will. Unter dem Vorſitz des Landtagsabgeordneten Stephan
tagte dieſes Komite am Sonntag in Bechtheim und drückte in einer
Reſolution die Ueberzeugung aus, daß beregte Linie die einzig
richtige ſei und deren Ausführung zumeiſt den Geſamtintereſſen
entſpreche.
J. Aus dem Rheingau, 19. Oktober. In den letzten Nächten
hat es in unſerem ganzen Gau ſo ſtark gefroren, daß ſich auf
faſt allen ſtehenden Waſſern eine Eisdecke gebildet hat. Auch aus
dem Moſelthal, dem Hundsrück und dem Wisperthal wird von
mehr oder minder ſtarkem Schneefall und Froſt berichtet. Leider
hat der Froſt hier im Rheingau in den geringeren Lagen der
Weinberge ſtellenweiſe bedeutenden Schaden angerichtet; in den
mittleren und beſſeren Lagen iſt der Schaden weniger groß.
Die erſte Schlittenpartie. Der Schneefall im Thüringer Wald
war am 14. d. ein ſo ſtarker, daß am 16. Prinzeſſin Marie von
Meiningen eine Schlittenpartie von Oberhof nach der Schmücke
und nach Bahnhof Oberhof unternehmen konnte.
[10636
Todes=Anzeige.
Freunden und Bekannten hiermit die traurige
Nach=
richt, daß unſer guter Vater, Schwiegervater, Großvater
und Schwager,
der Gräfliche Kammerrath i. P. und frühere
Kaſſier der Renten=Anſtalt dahier,
Jacob Bender,
heute Vormittag nach kurzem Leiden ſanft verſchieden iſt.
Darmſtadt, am 20. Oktober 1887.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Samstag den 22. d. Mts.,
Nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehauſe, Ernſt=
Ludwigs=
ſtraße Nr. 4, ſtatt.
W
[1063]
Codes=Arrzeige.
Statt jeder beſonderen Mittheilung.
Heute früh 4 Uhr verſchied nach langem, ſchwerem
Leiden im 85ſten Lebensjahre unſere liebe Mutter und
Großmutter
Margarethe Sehneider,
geb. Schupp.
Um ſtille Theilnahme bittet
Im Namen,
der trauernden Hinterbliebenen:
E. Mohrhardt Wue.
Beſſungen, 20. Oktober 1887.
Die Beerdigung findet Samstag den 22. d. M.,
Nach=
mittags ½3 Uhr, vom Sterbehauſe aus, Annaſtraße
Nr. 10, ſtatt.
Prnck und Verlag: J. C. Wittich'ſche Hofbuchdmuckerei.
Verantwortlich fün bie Redaction: Carl Wittich.