Abonnemenksprei=
OertelKhrlich 1 Marl 50 Pf. ud.
Bringerlohn. Auswürtz werden von
allen Poſtömtern Beſtellungen
ent=
rgengenommen zu 1 Mark vo Pf.
vw Qnarial incl. Poſtauſchlaz
150. Jabrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expeditlon, Rheinſtr. Nr. 28,
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 12, ſowie auswärt
von allen Annonen=Erpedtionen.
Amtliches Organ
fuͤr die Behannkmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Dienstag den 18. Oktober.
1887.
Ne 203.
Bekanntmuchung.
Die Anlieferung von Kartoffeln für das ſtädtiſche Hospital betr.
Der Kartoffelbedarf des ſtädtiſchen Hospitals ſoll auf dem
Submiſſions=
wege, wie folgt, vergeben werden:
Alsbald: 150 Malter Chili=Kartoffeln; Anfangs März 1888: 120
Mal=
ter blaue Ueberrheiner Kartoffeln.
Das Malter verſteht ſich gewogen 100 Kilogramm.
Die Lieferung kann ſowohl einem einzigen, wie mehreren Uebernehmern
über=
tragen werden. Wir laden Lieferungsluſtige ein, ihre verſchloſſenen, mit bezuglicher
Aufſchrift verſehenen Offerten, welche mindeſtens eine Lieferung von 25 Maltern
umfaſſen müſſen, mit Preisangabe am
Donnerstag den 20. Oktober d. J3., Vormittags zwiſchen
10- 12 Uhr,
in den vor unſerem Büreau aufgehängten Submiſſionskaſten einzulegen.
Gleich=
zeitig ſind Proben von mindeſtens 6 Stück jeder Sorte mit genauer Bezeichnung
bei uns abzugeben.
Daß durchweg nur auf auserleſene und geſunde Kartoffeln reflectirt wird,
bemerken wir ausdrücklich. Weiter müſſen die Kartoffeln ſich gut ſchälen laſſen,
dürfen alſo nicht zu klein, auch nicht tiefäugig ſein.
Die Auswahl unter allen Submittenten behallen wir uns vor.
Darmſtadt, den 11. Oktober 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Riedlinger, Beigeordneter.
[10281
Bekanntmachung.
Die Anlieferung von Kartoffeln für das ſtädtiſche Armenhaus betr
Der Kartoffelbedarf des ſtädtiſchen Armenhauſes (130 Malter Chili oder
Seeländer) ſoll alsbald auf dem Submiſſionswege vergeben werden.
Das Malter verſteht ſich gewogen 100 Kilogramm.
Die Lieferung kann ſowohl einem einzigen wie mehreren Uebernehmern
über=
tragen werden. Wir laden Lieferungsluſtige ein, ihre Offerten, welche mindeſtens
eine Lieferung von 25 Maltern umfaſſen müſſen, mit Preisangabe am
Donnerstag den 20. Oktober d. Js., Vormittags zwiſchen
10-12 Uhr,
in den vor unſerem Büreau aufgehängten Submiſſionskaſten einzulegen.
Gleich=
zeitig ſind Proben von mindeſtens 6 Stück jeder Sorte mit genauer Bezeichnung
bei uns abzugeben.
Daß durchweg nur auf auserleſene und geſunde Kartoffeln reflectirt wird,
be=
merken wir ausdrücklich.
Die Auswahl unter allen Submittenten behalten wir uns vor.
Darmſtadt, den 11. Ottober 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B:
Niedlinger, Beigeordneter.
[10284
Bekanntmachung.
Die Lieferung des Kaiſeroͤls für die
ſtädtiſchen Schulen im Winter 188788
ſoll im Wege der Submiſſion vergeben
werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 19. Oktober 1887,.
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Die Bedingungen liegen auf dem
Stadtbauamt, Zimmer Nr. 33. zur
Ein=
ſicht offen, bei welchem auch die Formulare
für die Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 13. Oktober 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[10309
Ohly.
Hpirius
(00 pCt. denaturirch.,
zum Brennen und zu gewerblichen
Zwecken empfiehlt billigſt. (8433
Emande. FUld.
Hapetem-
Reste jeder Stückzahl
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Du kaufen geſucht ein gebrauchter
No=
tenſtehpult von Holz. - Anerbieten
C
bei Lipp, Diener, Bleichſtr. 44. (10434
2628
Nr. 203
Bekanntmachung.
Freitag den 21. Oktober l. Js., Nachmittags 4 Uhr,
ſoll die bei Umpflaſterung eines Straßentheils im hieſigen Ort ſich ergebende
Pfläſlerer=Arbeit, circa 500 ⬜ Meter, unter den vorher bekannt gegeben werdenden
Bedingungen verſteigert werden.
Vor der Verſteigerung konnen Voranſchlag und Bedingungen bei
unterſer=
tigter Stelle eingeſehen werden.
Arheilgen, den 15. Oktober 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Arheilgen.
1043b
Frey.
VerſteigerungsAnzeigr.
Mittwoch den 19. Oktober 1887, Vormittags 10 Uhr,
werden im Saale der Ritſert'ſchen Brauerei „zum Schültzenhof” dahier:
3 Kleiderſchränke, 1 Kücheuſchrank, 1 Nähmaſchine zum Treten,
1 Tiſch, 2 Spiegel, 1Nachttiſch, 1 Pfeilerſchrank, 7 Stühle, 1
Hünge=
lampe, 1 große Partie Küchengeſchirr, 1 Partie Vorhangſtangen,
Schirme, 1 eiſerne Dezimalwaage, 1000 Cigarren, 1Partie Herren=
Arbeitshoſen und 1 Partie Kinderſchürzen, 1 goldene Herren=
Cylinderuhr; ferner: 1 Kanapee, 1 completes Fremdenbett, 1 Kommode,
1 Schreibſekretär, 1 ovaler Tiſch, 1 Nachttiſch, 2 Tiſche, 1 Waſchſchrank,
1 Hobelbank 36 Stück tannene Borden und 17 Stück Pappelbohlen,
offentlich gegen Baarzahlung verſteigert.
Die Verſteigerung findet unwiderruflich ſtatt.
Darmſtadt, den 15. Oktober 1887.
l0436
Mittich, Großh. Gerichtsvollzieher.
Verſteigerungs Anzeigr.
Am Mittwoch den 19. Oktober l. Js., Vormittags,
werden die der Heſſiſchen Ludwigsbahn Geſellſchaft gehörigen Weiden=
Cres=
cenzen in den Gemartungen Nauheim, Groß=Gerau, Klein=Gerau,
Brauns=
hardt und Weiterſtadt und an demſelben, Tage= Nachmittags diejenigen in den
Gemarkungen Darmſtadt und Arheilgen öffentlich an den Meiſtbietenden
ver=
ſteigert. — Die Zuſammenkunft für die Vormittags ſtattfindende Verſteigerung iſt
am Bahnwärterhaus Nr. 22 um 18 Uhr und für diejenige Nachmittags am
Bahnhof Darmſtadt, zunächſt dem Uebergang der Pallaswieſenſtraße, um 32 Uhr.
Gaaut audvnt RAul
von
SammtiIenen RIder-E VamGn-FIIRRILGn.
Um ſchnell zu räumen, verkaufe die neueſten Façons
zu Fabrikpreiſen; vorjährige moderne Façons unter
Fabrik=
preiſen, ältere Façons zu halben Fabrikpreiſen.
Sammete, Peluche, Bänder, Federn ete.
zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen.
Modellhüte erſtaunlich billig.
Kinder-Müte von 20 Pf. an.
[10032
Fantasie-Flügel von 20 Pf. an.
Garnirte Winderhüte von 50 Pf. an.
Ludwigsſtraße
H. Eenmanh,
D.
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aus rein überſeeiſchen Tabaken.
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G. Spies, Ballonplatz,
A. J. Supp, Markt,
A. Hellermann, gr. Ochſengaſſe,
L. Kuhn, Schulſtraße,
G. Schuchmann, Obergaſſe,
H. Müller, Blumenthalſtraße,
A. Kapp, Ecke d. Kiesſtr. u. gr. Weg,
A. Janzer, Ecke der Pankratius= und
Liebfrauenſtraße.
J. Rothermel. Schloßgaſſe.
In Beſſungen:
C. Lind, Ecke d. Schul= u. Ludwigsſtr.
A. Götz, Weinbergſtraße,
Friedr. Roſt, Beſſ. Carlsſtraße.
Wegen weiterer Niederlagen wende
man ſich an deren Vertreter
G. Fauly. Darmſtadt,
Mauerſtraße 22.
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Cummi-Bonbons, Harzipan und Engl. Biscuits ete.
Verkaufsſtelle:
[10441
HapelIplatz.
Guts=Verkau.
Das unterfertigte Amt verkauft ein, in Mainbullau,
Amts=
gericht Miltenberg, gelegenes Gut, von 39 Hectar, gleich
115¼ bayeriſche Tagwerk.
Mainbullau iſt ein Filialkirchdorf mit geſunder Tage, 1 Stunde
von Kleinheubach, Station der Aſchaffenburg=Miltenberger Bahn,
entfernt.
Das Gut iſt gut ertragsfühig und durch ſeine ebene Lage leicht
zu hewirthſchaften.
Der Kauf wird durch günſtige Bedingniſſe erleichtert.
Aſchaffenburg, den 30. September 1887.
Königlich bayeriſches Stifts=Rentamt.
9828
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Anderſen=Kartoffeln,
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Aurora=
„
Irene=
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Salat=
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Mäuschen)
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Beſtellungen bitte direkt an mich zu
richten oder in meinem Laden „
Markt=
platz 101 aufzugeben, woſelbſt auch
Pro=
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Colonialwaaren=Handlungen ꝛc. ꝛc.
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liebeneinander abzugeben.
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ll042
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Proben werden kumpfweiſe abgegeben.
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per Pfund 9 Pfs.
(044
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4³
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5⁄.
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E1
ult
144)
7)
o9l
94½
14
1l0
leel.
.
1
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werden aus der Gerberei von Phllipp
Pfeifker, Eberstadt, frei ins Haus
geliefert. - Bei Beſtellung von 500 Stück
pro Hundert M. 1.10, einzelne Hundert
M. 1. 15.
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Gerſchlauer, Kaufmann, Marienpl.,
Jäger, Kaufmann, Bleichſtr.
Büchner, Kaufmann, Marktſtr.,
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Erbacher= und Mühlſtraße,
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5 Pfg. billiger.
[10144
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Horbst- und Wintor-
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M. 2½ bis 31) ferner
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u. gemuſterte Modeſtoffe
in gediegenen, guten
Qualitäten, vorzüglich zu
Frauenkleidern u.
Kinder=
kleidern geeignet, v. 80 Pf.
bis M. 1.50 per Meter.
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12 Ludwigsſtraße 12.
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roth, weiß u. ſchwarz, 100 St. 10- 20 M.,
hochſt. roth 75 Pf. bis 1 M., großfrücht.
Stachelbeeren 100 St. 15- 20 M.,
hoch=
ſtämmige 75 Pf. und 1 M.,
Erdbeer=
pflanzen „König Albert von Sachſen”
100 St. 4 M. Penſées 100 St. 2 M.
[10143
empfiehlt
Aloys Roesoner, Kranichſteinerſt. 5l.
Täglich friſch gewäſſerten
Stockfsch
empfiehlt
[10327
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Platten,
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Peischarten
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IIh. „obor Hachl.,
Hoflieferant,
10449
16 Elisabethenstr. 16.
W Das Geſchäft befindet ſich nicht
mehr in dem ſeither innegehabten
Lo=
kale, ſondern gerade nebenan, und bitte
ich genau auf Nummer und Firma
achten zu wollen.
688
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neueſter japanischer, türkischer und indischer
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(034
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per Pfund 40 Pfg.,
Italien. Brünellen
per Schachtel 70 Pf.,
Französ. Brünellen,
Italien. Brünellen,
looſe vorgewogen,
Prinzess-Mandeln,
Provencer-Mandeln,
prachtvohle Waare,
ſoeben eingetroffen.
G. P PoIl
7
Bleichſtraße. 10450
Panloſſehn
mit holzgenagelten Tuchſohlen für
Horren, Damen und Einder
empfiehlt in allen Größen
[10331
Hodwig lau WWo.
Holzſtraße 6.
Conſunenten des uhmlichſt
Allen bekanten, allein ächten
Täglich friſche
Güssrahm Tafolbuttor,
täglich friſche
Hilch, süssen, sauren und
Sohlagrahm
ringe in empfehlende Erinnerung.
Wih. Wober hachk.
rheiniſchen
Trauben=Brnſt=Honigsh
Hoflieferant,
Elisabethenstr. 16.
* Das Geſchäft befindet ſich nicht
mehr in dem ſeither innegehabten
Lokale, ſondern gerade nebenan
und bitte ich genau auf Nummer
und Firma zu achten. (10452
Tägliſchfriſch:
Schellfiſch, Cabeljau,
Schol=
len, Zander, Kieler Bückinge,
Sprotten u. Auſtern bei
GHebr. Röſinger,
Hoflieferanten. 10453
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Zimmerſtraße II.
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Eine neue tadelloſe Familien=
Nähmaſchine
Juß= und Handbetrieb) preiswürdig zu
verkaufen Dieburgerſtr. 11 Stb. (0454
zur gefl. Nachricht, daß die erwartete
größere Sendung ſoeben eingetroffen
iſt und nunmehr allen Nachfragen
prompt genügen kann.
[10455
M. W. Praſſel in Darmſtadt.
Aechten Westſälischen.
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Wilh. Wobor nachf.,
Hoflieferant,
[0456
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5484) Hetnrichſtr. 25 f die
Beletage, beſtehend aus 5 Zimmern,
Küche nebſt allem Zubehör per 15.
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miethen. Preis 770 M. incluſive
Waſſer. Näheres daſelbſt parterre.
9052) Niederramſtädterſtraße 32
parterre 3 Zimmer, 2 Entreſols und der
1. Stock, 5 Zimmer ꝛc. zu vermiethen u.
ſogleich zu beziehen.
9298) Ruthsſtraße 9 eine Wohnung,
3 Zimmer, Waſſerltg. Preis 180 M.
10158) Heinheimerſtr. 36 (Neubau)
eine ſchöne Manſardenwohnung zu verm.
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5 Zimmer mit allen Bequemlichk. ſofort.
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große Ochſengaſſe 21.
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7296) Kirchſtr. 10 ein Laden mit
Wohnung per Ottober zu vermiethen.
10459) Eſchollbrückerſtr. 8 Stall
für 3 Pferde zu vermiethen.
Nr. 203
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ſeither von Herrn Premier=Lieutenant
Kleinſchmidt bewohnten Zimmer ſind wegen
Verſetzung vom November ab auderwerig
zu vermiethen.
10367) Riedeſelſtraße 68, Beletage,
e. gut möbl. Zim., n. S. gel.; ſep. Eingang.
10289) Ernſt=Ludwigspl. 2, 2. St.,
ein möbl. Zimmer an einen ſolid. Herrn.
10460) Soderſtr. 16, 1 St. h., ein
ſchön möbl. Zimmer mit od. ohne Penſion.
10461) Mauerſtr. 23 ein auf Wunſch
auch 2 möblirte Zimmer zu vermiethen.
10462) Kiesſtr. 13 ein möbl. Zim.,
geeignet für einen Arbeiter oder Schüler.
10463) Waldſtr. 32 links ein frol.
möbl. Zimmer zu vermiethen.
10454) Kiesſtraße 59 parterre,
nahe dem Polytechnikum und den übrigen
Schulen, ein freundlich möbl. Zimmer
mit oder ohne Penſion per ſofort zu
ver=
miethen. Daſelbſt kann auch ein unmöbl.
Zimmer abgegeben werden.
10465) Geiſtberg 9 ein möbl.
Zim=
mer mit ſeparatem Eingang zu verm.
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Kiesſtraße 19, 2. Stock,
verlegt habe. Gleichzeitig halte mich den
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1148
243
443
457
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F1
l02
112
154
bnüen
Rhr
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7163) Ein kleines Zimmerchen mit
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8510) Soderſtraße 79 ein hübſch
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9002) Verläng. Hochſtraße 18 ein
ſchönes Zimmer mit 1 od. 2 Kab., möbl.
9121) Marienplatz 10 ein fein möbl.
Zimmer mit Kabinet, nach dem Platz,
da=
ſelbſt Stallung für 3 Pferde mit
Zu=
behör ꝛc. ſofort beziehbar zu vermiethen.
9191) Neckarſtr. 18 möbl. Zimmer.
9765) Ballonplatz 3 ein fein möbl.
Zimmer ſofort zu verm.
9854) Eliſabethenſtr. 22, II., ein
möbl. Zimmer zu vermiethen.
9855) Dieburgerſtr. 2, 1 St. hoch,
iſt ein möbl. Zimmer zu vermiethen, für
einen Herrn Einj=Freiw. paſſend.
9907) Eliſabethenſtr. 40 im Neubau
ein ſchön möblirtes Zimmer zu verm.
9909) Eliſabethenſtr. 23, 2. St.,
zwei ſchön möbl. Zimmer zuſammen oder
einzeln zu vermiethen.
10003) Saalbauſtr. 17. 1 St. hoch,
ein fein möbl. Zimmer mit ſep. Eing. ſof.
10076) Grafenſtr. 31, 2 Treppen, ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
10078) Ecke der Soder= u.
Stifts=
ſtraße 44, III. Stock, ein möbl. Zimmer
mit oder ohne Penſion.
10081) Mauerſtr. 14 ein gut möbl.
Zimmer.
10213) Kiesſtr. 59 mittl. St. großes
möbl. Zimmer.
10257) Ludwigsplatz 3. 1. St., ein
möbl. Zimmer an einen anſtänd. Herin.
Die Concerte zum Z8eſten des Wittwen- und
Waiſenfonds der Großherzogl. Jofmuſik
werden in dieſem Monat ihren Anfang nehmen und findet das erste
Concert am 24. Oktober im Saalbau ſtatt. — Anfang 7 Uhr.
Abonnemintskarten für die im Winter 1887-88 ſtattfindinden fünf
Concerte: Sperrſitze M. 14.-, Saal und Logen M. 9.-; ſowie
Tages=
karten: Sperrſitz M. 3.50, Saal und Logen M. 2.50 und Vorſaal
M.
ſind in den Buchhandlungen der Herren Bergſträßer und
Klingelhöffer ſowie bei Herrn Muſikalienhändler Thies zu haben.
Darmſtadt, im Ottober 1887.
[10385
Der Vorstand.
Darmstädter dewerbehallevereins
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2634
Nr. 203
Bekanntmachung.
Das Einhalten der Tauben während der Saatzeit betr.
Denjenigen Einwohnern von Beſſungen, welche Tauben halten, wird hierdurch
aufgegeben, dieſelben ohne Ausnahme;
vom 18. Oktober bis 18. November l. J.,
bei Vermeidung einer Straſe von 2 Mark für jeden vorkommenden
Uebertretungs=
fall, in den Schlägen einzuſperren.
Sollte der eine oder andere Tauhenbeſitzer nicht im Stande ſein, ſeine Tauben
bis zum Eintritt oben erwähnten Termins in den Schlag zu bringen, ſo iſt davon
bei Vermeidung der Nichtbeachtung dieſes Umſtandes bei der unterzeichneten Behörde
alsbald Anzeige zu machen.
Beſſungen, den 15. Ottober 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
10468
Berth.
Bekanntmachung.
Die Fortbildungsſchule zu Beſſungen beginnt
Montag den 31. Oktober, Abends 7 Uhr.
Alle in den Jahren 1885. 1886 und 1887 aus der Volksſchule entlaſſene
Schüler, welche in Beſſungen wohnen, haben ſich zu der angegebenen Stunde im
hieſigen Knaben=Schulhauſe (Ludwigsſtraße 40) präcis einzufinden, um den betr.
Unterrichtsklaſſen zugetheilt zu werden.
Beſſungen, den 15. Oktober 1887.
Für den Schulvorſtand:
Berth, Bürgermeiſter.
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wird in dem Rathhauſe zu Beſſungen das Streulaub auf Schneiſen und Wegen
von dem Gemeinde=Laubwald verſteigert.
Beſſungen, den 17. Oktober 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
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Willi=
gerod. vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher
am 5. Oktober von Bremen abgegangen war,
iſt am 14. Oktober wohlbehalten in New=York
angekommen.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 18. Oktober.
14 Vorſtellung in d. 2 Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Der Aipenkönig und der Renſchenſeind.
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Linarius, ) Alpengeiſter Herr Klotz.
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Sophie, ſeine FrauvierterEhe Frl. Berl.
Malchen, ſ. Tochter dritt. Ehe yrl. v. Felden.
Hr. v. Silberkern, Sophiens
Bruder,
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Lieschen, Malchens
Kammer=
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Herr Bögel.
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Chriſtian's Großmutter. Frau Hartig.
Sebaſtian, Kutſcher)
Herr Leib.
Sabine, Köchin
Frau Kilian.
(beide in Rappelkbpfs Dienſten).
Victorinen's Geſtalt) Frl. Ethel.
Walburga's Geſtalt Frl. Büdinger.
Emerentia's Geſtalt
Frl. Bernhard.
(Rappelkopf's drei verſtorbene Weiber).
Anfang 7 Uhr. Ende 110 Uhr.
S. Aus künſtleriſchen Gründen ſowie
um unliebſame Störungen zu vermeiden, wird
das verehrliche Publikum höflichſt erſucht vor
Beginn der Vorſtellungen im Zuſchauerraum
rſcheinen zu wollen.
689
2536
Nr. 203
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer beabſichtigt nach ſeiner gekehrt.
Rückkehr von Baden=Baden am 24. Oktober einer Einladung des
Oberſtkämmerers Grafen Otto zu Stolberg=Wernigerode zu
ent=
ſprechen und ſich zur Teilnahme an einer größeren Jagd von hier eingehende Auskünft über den Stand der Fabrikation der neuen
nächſten Tage, am 25. Oktober, nimmt der Kaiſer dann an den 1 die Verſicherung erhielt, daß die Verfertigung des Lebel=Gewehres
gräflichen Jagden teil, nach deren Beendigung derſelbe noch am l keinen langſameren Gana eingeſchlagen hat, daß der für 1887 be=
Abend desſelben Tages wieder in Berlin eintreffen wird.
Kurgebrauchs verhindert geweſen und hat ſeitdem auch an der
Ge=
ſelligkeit nicht teilnehmen können. Seit einigen Tagen iſt der 46 Millionen überſteigen wird:
Kaiſerin jedoch ärztlicherſeits der weitere Kurgebrauch wieder
ge=
ſtattet worden.
Fern von der Heimat, an den Geſtaden des Lago Maggiore,
feierk der Kronprinz des deutſchen Reiches und von Preußen heute erklärt jetzt Delville, der Bericherſtatter des =Figarol in Dünkirchen,
ſtehend, ſieht ſich der deutſche Thronfolger dennoch durch ein
hart=
näckiges Leiden genötigt, ſchon ſeit Monaten unter anderen
Himmels=
ſtrichen zu weilen, nachdem er in der Seeluft der Inſel Wight
und dann in dem kräftigen Klima der ſchottiſchen Hochlande leider
vergeblich Heilung von ſeinem Halsübel geſucht. Hoffentlich bringt
das milde Klima Italiens die endliche Geneſung.
den gewiß berechtigten Wunſch aus, es möge eindeutſcher Spezialiſt l zwecke nicht im Inkereſſe der Lütticher Induſtriellen oder zur
Er=
zur Behandlung des Kronprinzen zugezogen werden. Es wäre,
be=
merkt u. a. die „K. 9. zur Beruhigung des deutſchen Publikums
doch thunlich und wünſchenswert, daß bei dieſer ſich ſo lange
hin=
ziehenden und aus perſönlichen wie politiſchen Gründen für jeden l ohne daß ihr Syſtem und ihre Ausführung gewährleiſtet werden
Deutſchen ſo beklagenswerten Erkrankung ein deutſcher Spezialiſt
bei der Behandlung zugezogen würde, der in DDeutſchland einen
anerkannten Ruf genießt und der, bekannter in Deutſchland als der
engliſche Spezialiſt, gemeinſam mit dieſem ſich über die Behandlung,
den Aufenthalt und die Lebensweiſe des Kronprinzen verſtändigen
und durch wiederholte zuverläſſige Berichte das Entſtehen und die
Verbreitung ſolcher Gerüchte, wie ſie zur Zeit umlaufen, dauernd
unmöglich machen würde.
Auf Einladung des Reichskanzlers begab ſich am 14. Miniſter
der parlamentariſchen Arbeit zuſammenhängen, mit dem Kanzler zu Rüßland von Berlin, Wien, London und Rom aufgemuntert und
beſprechen. Zunächſt handelte es ſich, wie verlautet, um den
Eröff=
nungstermin des Reichstags, ferner um die Grundzüge der Alters=
und Invalidenperſicherung, um die Fortführung der
Unfallverſiche=
rung, bezw. die Ausdehnung derſelben nicht allein auf die
Hand=
werker, ſondern auf alle Arbeiter, die bisher noch nicht
berufs=
genoſſenſchaftlich organiſiert ſind, wie die Dienſtboten, Kellner,
Apothekerlehrlinge ꝛc.
Fürſt Bismarck empfing Ende voriger Woche in Friedrichsruh
den Beſuch des jetzigen Chefs der Firma Friedrich Krupp, den Herrn
Alfred Krupp.
Der franzöſiſche Botſchafter Herbette iſt nach Ablauf ſeines
Urlaubs am 15. wieder in Berlin eingetroffen.
Nach Meldungen aus Samva häben ſämtliche Häuptlinge der
Inſelgruppe den bisherigen „Vicekönig' Tamaſeſe an Stelle des
von den Deutſchen gefangen genommenen Malietoa als König von
Samoa anerkannt. Die Ruhe auf den Inſeln iſt ſeitdem nicht
wieder geſtört worden.
Heſterreich=Angarn. Prinz Wilhelm von Preußen, welcher am
15. in Schönbrunn den Graſen Kalnoky in Audienz empfangen hatte,
iſt am 16. nach Baveno abgereiſt.
Wie aus Wien gemeldet wird, wird mit der Prinzeſſin von
Wales auch die Kaiſerin von Rußland Ende dieſes Monats oder
Anfangs November dort eintreffen, um ihrer wieder geneſenen
Schweſter, der Herzogin Thyra von Cumberland, einen Beſuch
ab=
zuſtatten. Kaiſer Franz Joſef ſoll die ruſſiſche Kaiſerin eingeladen
haben, im Schönbrunner Schloſſe abzuſteigen. Am Mittwoch ſind
die Königin und die Prinzeſſin Marh von Hannover dort
einge=
troffen; die Ankunft des Herzogs von Cumberland und der Kinder
desſelben erfolgte bereits am Abend vorher.
Das ungariſche Oberhaus hat den Adreßentwurf in der
Ge=
ſamt= und Einzelberatung unverändert angenommen.
In dem im öſterreichiſchen Abgeordnetenhauſe von dem
Finanz=
miniſter eingebrachten Budget wird das Geſamterfordernis auf
535715 753 Gulden, die Bedeckung auf 514471836 Gulden, das
Defizit auf 21343917 Gulden angegeben. Beſonders belaſtet iſt
das Budaet durch militäriſche Auslagen, namentlich für neue
Ge=
wehre. Die Zunnahme der Einnahmen um 6 Millionen Gulden
deute auf eine beachtenswerte wirtſchaftliche Beſſerung hin. Die
mit Ungarn vereinbarte Zucker= Branntwein= und Bierbeſteuerung
werde dem Hauſe baldigſt zugehen. Erſt dann könne die Reform
der direkten Beſteuerung erwogen werden. Das Deſizit dürfte
größtenteils durch vorhandene Kaſſenbeſtände gedeckt werden.
Jranktreich. Kriegsminiſter Ferron reiſte am Sonntag auf
2 Tage nach Nanch um die Truppen zu muſtern und die Kaſernen
zu beſichtigen, Juſtizminiſter Mazeau iſt aus Geſundheitsrückſichten
um ſeine Eutlaſſung eingekommen, als deſſen Nachfolger wird
Spuller genannt.-Botſchäfter Herbette iſt nach Berlin zurück=
Der Budgetausſchuß hat der Preſſe folgendes Protokoll über
ſeine geheime Sitzung zugehen laſſen: „Der Kriegsminiſter erteilte
am Nachmittag des 24. Oktober nach Wernigerode zu begeben. Am Gewehre. Dieſelbe befriedigte vollſtändig den Ausſchuß. welcher
Die l willigte Kredit am 31. Dezember bis auf den letzten Centime aus=
Kaiſerin iſt ſeit Beginn dieſes Monats an der Fortſetzung des l gegeben ſein wird, und daß die für 1888 zu demſelben Zwecke
aus=
geſetzte Summe den für das laufende Jahr bewilligten Kredit um
Nachdem der Kapitän des Dampfers Uruguay, Biaault, in
ent=
ſchiedenſter Weiſe alle dem Großfürſten Nikolaus Michailowitſch
zugeſchobenen Revanchephraſen als vollſtändige Erfindung bezeichnet,
den Eintritt in ſein 57. Lebensjahr. Im kräftigſten Mannesalter l der zuerſt den Wortlaut der Revancherede veröffentlichte, daß ihm
derſelbe genau in der gegebenen Form von Bigault ſelbſt
mit=
geteilt worden ſei und daß er Bigaults Angaben wörtlich
wieder=
gegeben habe.
Belgien. Der Kampf der Preſſe gegen die Uebertragung der
Kanonenlieferungen für Belgien an die Krupp'ſchen Werke hat mit
dem Siege Krupps geendet. Das miniſterielle, Brüſſeler Journal”
Eine größere Zahl der hervorragendſten deutſchen Blätter ſpricht 1 ſchreibt hierüber; Die Kammern haben die Gelder für
Militär=
richtung nationaler Werkſtätten, ſondern zur Herſtellung einer
wirk=
ſamen Landesverteidigung bewilligt. Zu koſtſpieligen Verſuchen in
Belgien iſt keine Zeik; die Kanonen würden das Fünffache koſten,
könnte. Die jüngſt in Belgien gebauten nationalen Poſtdampfer
zeigen das Verkehrte ſolcher Verſuche. Die Regierung hat die
Pflicht, die beſten und vewährteſten Kanonen anzukäufen, und das
ſind die Krupps, der übrigens ſehr pünktlich liefert.. Aus
Für=
ſorge für die induſtriellen Intereſſen Lüttichs die wirkſame
Ver=
teidigung des Landes. die Zuverläſſigkeit der Armee und das
Ver=
trauen in ihre Waffen, das Blut der Diener des Vaterlandes
ge=
fährden, wäre nicht nur unverſtändig, ſondern ſtrafbar!"
Der ruſſiſch=offigziöſe Brüſſeler „Nord: erklärt, Rußland wiſſe
v. Bötticher nach Friedrichsruh. um verſchiedene Fragen, die mit l ietzt beſtimmt, daß Prinz Ferdinand in ſeinem Widerſtände gegen
beſtärkt werde. Die Legalität der neuen Sobranie werde durch das
Petersburger Kabinet niemals anerkannt werden.
Niederlande. Die zweite Kammer nahm die Vorlage,
be=
treffend die Reviſion der Verfaſſung, in zweiter Leſung
unver=
ändert an.
Dänemarkt. Die Abreiſe des Zaren und ſeiner Familie, welche
angeblich auf den 17. d. feſtgeſetzt war, iſt infolge Erkrankung der
Großfürſtin Lenia und des Großfürſten Georg wie man hörk um
einen Monat verſchoben. Der Leibarzt des Zaren iſt in
Kopen=
hagen eingetroffen. Die ruſſiſchen Schiffe kehrten am 16. nach
Ruß=
land zurück.
Hpanien. Don Carlos fängt nach ſeiner Rückkehr aus
Süd=
amerika nach Venedig wieder an fürchterlich zu werden. Ein von
ihm an den ehemaligen Carliſtenchef, Marquis de Valde Espina,
gerichteter Brief ſchlietzt mit den Worten:
„Ich kehre zurück, mehr als je von der Größe meiner Pflichten
überzeugt. und geſtärkt durch die Segenswünſche von Tauſenden
unſerer Mitbrüder, welche aus dem Vaterlande geflüchtet und der
Stunde warten, in der man ihrer bedürfen wird. Ich rechne auch
auf Ihren Beiſtand, ſowie aller derer, die Spanien eben ſo heiß
lieben, wie ich, und eben ſo bereit ſind, nicht nur das Leben zu
opfern, jondern auch alles das blutige Unrecht zu vergeſſen und zu
verzeihen, was uns einſt angethan worden iſt.
Herbien. Einer Meldung aus Niſch zufolge wurde am 14. die
amtliche Prüfung der letzten Teilſtrecke der Bahnlinie Niſch=
Pirot=
bulgariſche Grenze beendigt. Die Betriebsfähigkeit wurde erklärt.
Die Eröffnung findet ſpäteſtens am 1. November ſtatt. Gleichzeitig
wurde die Strecke Branja bis zur türkiſchen Grenze amtlich
ge=
prüft. Auch türkiſcherſeits wurde die Linie von der Grenze bis
Ueskueb ſowie der Grenzbahnhof hergeſtellt; ſomit ſteht diesſeits
der Eröffnung der Linie Wien=Belgrad=Salonichi nichts entgegen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 18. Oktober.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Geheimen Staatsrat v. Biegleben, den Geheimen Hofrat
Fro=
feſſor Dr. Streng von Gießen, den Oberſtabsarzt Dr. Rabenau vom
2. Mecklenb. Drag.=Regt. Nr. 18, den Hauptmann Steffen vom
Großh. Feld=Art.=Regt. Nr. 25 (Großh. Artillerie=Corpsſ, den
Haupt=
mann Melior la suite des Inf.=Regts Nr. 84, Adjutant der 14.
Inf.=Brigade, den Lieutenant zur See Zimmermann, den
Sekonde=
lieutenant Müller vom Inf.=Regt. Nr. 72. den Lazarettverwaltungs=
Inſpektor Nicolai von hier, den Lazarett=Inſpektor Homann von
Swinemünde, den Pfandmeiſter Rauſch von Zwingenberg; zum
Nr.
Vortrag den Miniſterialpräſidenten Weber, den Oberſtallmeiſter
Frhrn. v. Nordeck zur Rabenau, den Geheimerat Dr. Becker.
- Se. Königl. Hoheit Prinz Heinrich von Preußen ſind
Sams=
tag nachmittag 1 Uhr 32 Minuten von hier nach Baveno abgereiſt.
Im Gefolge des Prinzen befindet ſich Korvettenkapitän Freiherr
v. Seckendorff, Flügeladjutant Seiner Majeſtät des Kaiſers.
Am 7. d. M. wurde Friedrich Eiſenhuth zu Michelſtadt zum
Steuerkommiſſariatsgehilfen ernannt.
— Militärdienſtnachricht. Homann, Lazarettinſpektor zu
Darm=
ſtadt, nach Swinemünde verſetzt.
1. Wie wir hören, ſoll im Laufe der Saiſon „Der Roſengarten”,
dramatiſches Märchen von Otto Roquette, in einer Neueinſtudier ung
am Großh. Hoftheater in Szene gehen. Dieſes Märchen, welches
ſich wie alle Roquette'ſchen Dichtungen durch ſeine ſchöne poetiſche
Sprache auszeichnet, wurde, irren wir nicht im Jahre 1876 im
Interimstheater z. e. M. aufgeführt und erfreute ſich der freund=
Uchſten Aufnahme.
1. „Die drei Pintos” die nachgelaſſene, aber nicht vollendete
komiſche Oper Karl Maria v. Weber's iſt nunmehr textlich von
Hauptmann v. Weber bekanntlich einem Großneffen des berühmten
Komponiſten, und muſikaliſch von Kapellmeiſter Mahler in Leipzig,
ganz fertig geſtellt worden. Direktor Stegemann hat das Recht
der erſten Aufführung der Weber'ſchen Oper erworben und wird
dieſelbe bereits im Laufe des nächſten Monats im Leipziger
Stadt=
theater zur Aufführung gelangen.
— Der Neubau des Barmherzigen Schweſternhauſes in der Nieder=
Ramſtädterſtraße iſt ſchon ſehr weit vorgeſchritten; die im
Vorder=
grunde ſtehende Kapelle, welche von einem zierlichen Türmchen
ge=
krönt wird hat bereits den Dachſtock erhalten, der andere Teil des
ſtattlichen Bauweſens, von dem man bedauern kann, daß es abſeits
der Straße errichtet werden mußte, iſt zur Höhe des zweiten
Stock=
werks gediehen und kommt bei günſtiger Witterung in dieſem Jahre
wohl auch noch unter Dach.
Die in München in ſo glücklicher Weiſe reſlaurierte Holbein'ſche
Madonna iſt geſtern nachmittaa durch Herrn Gallerie=Inſpektor
Hoffmann zurückgebracht und Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog
übergeben worden.
K. Das erſte Konzert zum Beſten des Witwen= und Waiſenfonds
der Großh. Hofmuſik findet Montag, den 24. Oktober, im
Saal=
bau ſtatt. Eine ganz beſondere Anziehungskraft dürfte das
Auf=
treten des berühmten Pianiſten Eugen d’ Albert ausüben;
der=
ſelbe iſt einer der genialſten und vollendetſten Klavierſpieler der
Gegenwart und erregt Staunen ſowohl durch ſeine
außergewöhn=
liche, aller Schwierigkeiten ſpottende Technik, wie namentlich auch
durch ſeine ungemeine Gedächniskraft. Als Interpret der großen
Klaſſiker verdient er volle Bewunderung und freut es uns daher
ganz beſonders, den Kunſtfreunden unſerer Reſidenz die Mitteilung
machen zu können, daß der gefeierte Pianiſt Beethovens
wunder=
volles Konzert in G-dur für ſein hieſiges Auftreten gewählt hat.
Der orcheſtrale Teil des Programms enthält Schuberts
Symphonie in C-dur des leider allzufrüh der Kunſt entriſſenen
Meiſters größtes Werk. - Großes Intereſſe dürfte ferner die
Aus=
führung des Vorſpiels zu Wagners „Triſtan und Jſolde
erregen. Genanntes Muſikdrama, welches 1857-1859 entſtand,
wurde vom Autor ſelbſt als dasjenige ſeiner Werke bezeichnet,
welches ſeinen Anſchauungen und Anforderungen völlig entſpreche.
Das ganze Werk iſt noch nicht allenthalben in die muſikal. Welt
eingedrungen, indem bisher nur wenige große Bühnen dasſelbe
auf=
ührten; indes ſind Bruchſtücke aus demſelben ſchon mehrfach in
Konzerten mit Erfolg dargeboten worden.
L. Beſſungen. Nachdem Se. Königl. Hoheit der Großherzog
mittelſt Allerhöchſter Entſchließung vom 5. Juni d. J. die Bildung
einer katholiſchen Filialgemeinde in Beſſungen zu genehmigen
geruht haben, hat Großh. Kreisamt durch Verfügung vom 7. Juli
d. Js. den Gutsbeſitzer Herrn Gideon Dael von Köth=Wanſcheid
zu Beſſungen zum ſtändigen Mitglied des katholiſchen
Kirchenvor=
ſtandes zu Beſſungen ernannt. Als unſtändige Mitglieder in dieſen
Kirchenvorſtand wurden ferner gewählt: die Herren Rentner
Sacht=
leben, Reviſor Cämmerer und Major Otto; auch dieſe Wahl wurde
von dem Großh. Kreisamt als giltig erklärt.
4. Mainz, 16. Oktober. Nach dem -M. J. haben folgende
weitere Pfarreibeſetzungen ſtattgefunden: Pfarrer Klein in Groß=
Umſtadt wurde nach Wimpfen verſetzt, Seminarlehrer Dr. Weckerle in
Alzey zum Pfarrer in Seligenſtadt, Pfarrverwalter Gotha in Heſſelbach
zum Pfarrer in Mosbach und Pfarrverwalter Platz in Bodenheim
zum Pfarrer in Neckar=Steinach, Kaplan Schäfer in Darmſtadt
zum Pfarrer in Ober=Ingelheim, Pfarrverwalter Zipp in Nieder=
Saulheim zum Pfarrer in Weiſenau, Pfarrverwalter Schmitt in
Ebersheim zum Pfarrer in Weinheim, Pfarrer Kurz in Wöllſtein
zum Pfarrer in Spiesheim, Pfarrverwalter Hüfner in Gau=Weinheim
zum Pfarrer daſelbſt, Pfarrverwalter Glückert in Bürſtadt zum
Pfarrer in Mombach, Pfarrverwalter Dr. Wald in Ober=Wöllſtadt
zum Pfarrer daſelbſt, Kaplan Waldmann in Gau=Bickelheim zum
Pfarrer in Oſthofen ernannt.
Wie wir aus guter Quelle erfahren, ſteht die
Konzeſſions=
erteilung in Betreff der Fortführung der Mainkette bis
Aſchaffen=
burg unmittelbar bevor.
203
2537
Von der Strafkammer des hieſigen Landgerichts
wurden im verfloſſenen Sommer mehrere Subalternbeamte der
Ludwigsbahn wegen verſchiedener ſchwerer Bahndiebſtähle zu
empfind=
lichen Gefängnisſtrafen verurteilt. Auf die von einem Verurteilten
erhobene Reviſion hin, wurde von dem Reichsgericht in Leipzig
vor einigen Tagen das damals ergangene Urteil kaſſiert und die
Sache zur nochmaligen Verhandlung an das Landgericht
zurück=
verwieſen. Zwei der Verurteilten haben das Urteil des Reichsgerichts
nicht abgewartet und es vorgezogen, im Ausland ihr Glück zu ſuchen.
4 Aus Rheinheſſen, 17. Oktober. Der Reichstagsabgeordnete
Dr. Ludwig Bamberger ſprach geſtern nachmittag in Ober=
Hilbersheim - einem kleinen abſeits von allem Bahnverkehr
ge=
legenen Orte des Wahlkreiſes Bingen=Alzey - vor einer
Verſamm=
lung von etwa 400 bis 500 Perſonen über die parlamentariſche
Lage in Deutſchland. Ein Rückblick auf den Ausfall der letzten
Reichstagswahlen werfend, kritiſierte Dr. Ludwig Bamberger die
Verhältniſſe welche man vor der Wahl mit den Heraufbeſchwörern
der Kriegsfurcht hervorgerufen habe. Die Spitze ſeiner
Aus=
führungen richtete ſich gegen die Agrarier und Nationalliberalen, die
eine Geſetzgebung inauguriert, deren ganze Tendenz darauf
hinaus=
laufe, das Volk zum Vorteile Einzelner zu belaſten. Die von der
Majorität gegen die Verfaſſung gerichteten Angriffe berührend,
kommt Hr. Bamberger auf den Verſuch einer fünfjährigen
Wahl=
periode zu reden, wobei er des längeren bei dem ihm in der jüngſten
Zeit häufig gemachten Vorwurf, daß er vor Jahren auch für eine
5jährige Wahlperiode eingetreten ſei, verweilte. Hr. Bamberger
ührte in dieſer Beziehung aus, daß er auch heute für eine
fünf=
jährige Wahlperiode eintreten würde, wenn wir eine anderes
Ver=
ſaſſungsleben und ein wirkliches parlamentariſches Regim hätten.
Er hätte ſich früher geirrt, denn er hätte von manchem Manne
und mancher Inſtitution des deutſchen Volkes eine beſſere Meinung
gehabt. Nach Hrn. Bamberger, der häufig von Beifall unterbrochen
wurde. ſprachen noch Notar Wolf von Ingelheim und Redakteur
Mai von Bingen. Bürgermeiſter Zimmermann wollte auch reden,
wurde aber nich tzum Wort gelaſſen.
Gießen, 15. Oktober. Heute vormittag 10 Uhr fand unter
An=
weſenheit der Herren Vertreter des Kreisamts, des Herrn
Bürger=
meiſters nebſt Beigeordneten und der Mehrzahl der Herren
Stadt=
verordneten ſowie des Herrn Polizeirats und ſonſtiger dazu
Ein=
geladener die Uebergabe der neuen Schlachthausanlage ſtatt.
Die Hauptintereſſenten an dieſer neueſten ſtädtiſchen Einrichtung.
die Herren Metzgermeiſter nämlich, waren bis auf die beiden
Schlacht=
hauskommiſſionsmitglieder und 2 oder 3 ſonſtige hieſige
Metzger=
meiſter nicht erſchienen, obgleich dieſelben in aller Form eingeladen
geweſen ſein ſollen.
G. A.
Würzburg, 15. Oktober. Die Strafkammer des hieſigen
Land=
gerichts hat in dem vom Reichsgericht zur nochmaligen
Verhand=
lung hierher zurückgewieſenen Prozeſſe wegen des am 6. Juli 1886
am Faulenberg ſtattgehabten Eiſenbahnunfalls ihr früheres Urteil
aufrecht erhalten und den Zugführer Dörr zu 15 Monaten, den
Lokomotivführer Weidner und den Oberſtationsmeiſter Oberlechner
zu je 6 Monaten Gefängnis verurteilt.
Berlin, 15. Oktober. Heute mittag fand in der Univerſität die
feierliche Uebergabe des Rektorats durch den bisherigen Rektor
Vahlen an den neuen Rektor Schwendener ſtatt.
Berlin, 16. Oktober. Fürſt Woronzow hat ſich das
Ver=
gnügen gemacht, der „Poſt' nachſtehendes weitere Telegramm
zu=
gehen zu laſſen: Zeitung „Voſt' Berlin. - Berlin von Meran.
Meine und aller Ruſſen Sympathie für Frankreich beruht auf der
Gewißheit, mit vereinten Kräften der deutſchen Suprematie bald
ein Ende zu machen. Woronzow.
Köln, 16. Oktober. Während des am 14. d. hier ſtattgehabten
Gewitters mit Schneeſturm wurden die Telephonleitungen ſtark in
Mitleidenſchaft gezogen. Es klingelte an faſt allen 700
Verbindungs=
ſtellen und wurde natürlich die Hauptvermittelungsſtelle auch ebenſo
oft angerufen.
Brüſſel. Am 12. d. abends beſuchten der König, die Königin
und mehrere ſehr hervorragende Perſonen des Hofes das neue
Vlämiſche Theater. Alle Miniſter und viele Abgeordnete
waren anweſend, auch ein auserleſenes Publikum von Künſtlern
und Schriftſtellern aus allen Teilen Belgiens. Bürgermeiſter Buls
empfing den König mit einer vlämiſchen Rede und dieſer antwortete
lange und mit ausgezeichneter Betonung in derſelben Sprache.
Dies war ein Ereignis. Kein belgiſcher Fürſt hat bis jetzt die
vlämiſche Sprache öffentlich angewandt. Die Anerkennung der
blämiſchen Bewegung durch den Hof wurde ſtürmiſch begrüßt. Nie
ſah man ſolche Begeiſterung für den König, der, wie ſein gutes
vlämiſches Volk, tief gerührt war.
New=York, 15. Oktober. Präſident Cleveland iſt mit ſeiner
Gemahlin heute in Memphis eingetroffen. Als der Präſident geſtern
Arkanſas durchreiſte, nahm der Führer der Lokomotive, welche dem
Zuge des Präſidenten vorausfuhr, wahr, daß ein Teil des
Holz=
werkes von der Größe von 10 Quadratfuß, welches die Schienen
ſtützte, in Flammen ſtand. Das Feuer wurde bald gelöſcht. Die
ſpäter vorgenommene Unterſuchung deutet auf eine abſichtliche
Brandſtiftung, da man gefunden hat, daß das Holzwerk an
ver=
ſchiedenen Stellen zu brennen angefangen hat.
2638
Nr. 203
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 14. Oktober.
Des Meeres und der Liebe Wellen.”
B. H. Die Wiederholung dieſer Grillparzerſchen Tragödie giebt
uns, nachdem wir das erſtemal den Geſamtcharakter des Ganzen
beleuchteten, Anlaß, näher bei den einzelnen Rollen und ihren
Ver=
tretern zu verweilen.
Dieſes Stück, in welchem alle grellen Farbentöne, alle blendende
Schlaglichter vermieden ſind und in welchem ſelbſt die Kataſtrophe
in einer Weiſe eingeleitet wird, welche mehr die Gefühle der
Weh=
mut als die des ſchneidenden Schmerzes weckt, — ein ſolches Stück
kann nur dann ſeine volle Wirkung üben, wenn die darin
beſchäf=
tigten Künſtler ſich ſo ganz und völlig mit dem darin waltenden
Leben vertraut gemacht haben, daß ſie keinen Augenblick Gefahr
laufen, den innerlichen Gehalt einem äußeren theatraliſchen Effekt
aufzuopfern. Von der Wiedergabe, die Grillparzers Tragödie an
unſerer Hofbühne erfährt, läßt ſich behaupten, daß ſie dem
eigen=
artigen Grundton, der ſtillen einfachen Größe des Stoffes, der
fein=
ſinnigen Sprache, in der ſich Gefühls= und Verſtandesleben ſo einzig
ſchön durchdringen, in jeder Beziehung gerecht wird und ehrendes
Zeugnis ablegt von der umſichtigen Pflege, welche man bei uns
dem klaſſiſchen Stil angedeihen läßt. In der heutigen Vorſtellung
fügte ſich jedes Glied harmoniſch zum Ganzen.
Frl. Cramer's Hero, der ſich unſere Beſprechung billig zuerſt
zuwendet, iſt in der That eine ſo lebenswahre Verkörperung der
Grillparzerſchen Mädchengeſtalt wie man ſie ſich nur denken und wünſchen
mag. Ueber die Schwierigkeiten, welche dieſe Rolle einer
Schau=
ſpielerin bietet, war der Dichter ſich ſelbſt vollkommen klar. Das
Haupthindernis für eine künſtleriſch vollendete Wiedergabe liegt in
dem Erfordernis der ſinnigen, ſich ſelbſt noch unklaren Kindlichkeit,
in dem keuſchen Ernſt einer anmutigen, aber durch Beſchaulichkeit
zu einer gewiſſen Reife des Nachdenkens gelangten Jungfräulichkeit,
die Grillparzer nach Laube's Angabe ſo charakteriſiert: „Hero, mit
einem durchgehenden Zuge von Heiterkeit, unbefangen, verſtändig,
gefaßt. — Leander unentwickelte Dumpfheit, ſchüchtern. Er iſt
kleiner und ſchwächer als Naukleros. Im 3. Akte ſoll ſich Heros
Leidenſchaft mehr ſelbſtthätig entwickeln, als daß ſich Leander
be=
ſonders thätig dabei erwieſe. Friſch, thatkräftig ſoll Leander nur
im 4. Akte ſein. Nie ſoll Hero darauf ein beſonderes Gewicht legen,
daß jenes Verhältnis verboten oder vielmehr ſtrafbar ſei. Es iſt
mehr ihr Inneres. das ſich früher nicht zur Liebe hinneigte und
das nicht ohne Wiederſtreben nachgiebt, als daß ſie ein Aeußeres
fürchtete. Die Gefahr dieſer Liebe wird nur aus dem Munde der
Nebenperſonen klar. Im 4. Akte iſt daher keine Spur von
Aengſt=
lichkeit in Heros Weſen, obſchon es ihr ziemlich nahe liegt, daß man
Verdacht geſchöpft habe. Sie iſt ſchon wieder ins Gleichgewicht des
Gefühls gekommen, aber eines neuen, des Gefühls als Weib. Zwar
im Gleichgewichte, aber doch höchſt geſteigert, ſenſuell, all das
Dämoniſche, die ganze Welt Vergeſſende, dasſelbe, was mir in dem
Weibe in der Tragödie von Yorkſhire eine ſo furchtbare Wahrheit
giebt, nur unendlich gemildert durch Heros Charakter. Ihre
Ge=
danken ſind nur auf das neu erwachte Gefühl und deſſen
Gegen=
ſtand gerichtet. Keine Furcht mehr vor Entdeckung, für Namen,
Ruf. Der Prieſter läßt ſie, ſeinen Verdacht nur allzudeutlich merken,
ſie bemerkt ihn nicht. Man ſpricht von einem Sturme, ſie zündet
doch die Lampe an: träumeriſch, ſenſuell.: Soweit die
Grillparzer=
ſche Charakteranalhſe, der ſich - wir können das mit hoher
Be=
friedigung ausſprechen - das Bild, welches uns Frl. Cramer
von Hero entwarf, in jeder Wendung anpaßte; es blieb auch nicht
der kleinſte Zug unausgenützt. Zu Anfang der Tragödie gab ſich
Fil. Cramer ganz als das heitere, aber ihrer Würde ſich völlig
be=
wußte Mädchen, das den Prieſterberuf aus freier Neigung gewählt
hat. Ebenſo gelungen waren die ſtillen Betrachtungen, welchen ſich
Hero in ihrem einſamen Turmgemach überläßt und in welche ſich
bereits ein liebevolles, aber durchaus ruhiges Denken an Leander
miſcht, bis das plötzliche Erſcheinen des Jünglings das
Seelen=
leben Heros in andere Bahnen treibt. Meiſterhaft zeichnete die
Künſtlerin das allmähliche Ewachen der Liebe und vor allem die
träumeriſche Verſunkenheit, der ſich Hero im 4. Akt hingiebt, und
die ſie blind und taub für ihre Umgebung macht. Die Ausbrüche
des tiefen nachhaltigen Schmerzes an der Leiche brachte Frl. Cramer
ſelbſtverſtändlich zu ebenſo wahrem und ergreifendem Ausdrucke.
Ebenbürtig ſtand der Künſtlerin der Leander des Herrn Hacker zur
Seite, der uns in dieſer Rolle wieder einmal eine vollgiltige Probe
ſeines Talents zu geben vermochte. Die feinen Abſtufungen, in
welchen der Charakter des feurigen und doch ſchüchternen Liebhabers
zu ſpielen iſt, gelangen ihm aufs ſchönſte; dieſes echt künſtleriſche
Maßhalten verließ Herrn Hacker ſelbſt nicht in der ſtürmiſchen
Scene, die ſich im 4. Akte zwiſchen den beiden Freunden abſpielt.
Herr Edward war redlich bemüht als Naukleros in Haltung und
Sprache das Gegenſätzliche dieſer Jünglingsnatur zu der des
Lean=
der hervortreten zu laſſen und kam über die Schwierigkeit ſeiner
Aufgabe, welche darin liegt, daß die derbe Liſtigkeit des Naukleros
gleich zu Anfang ein Element in die Tragödie bringt, das oftmals
die Grundſtimmung zu unterbrechen droht, ziemlich gut hinweg.
Geſtört hat uns an Herrn Edward jedoch der Schrei, welchen er
an der Bahre des Leander ausſtößt und der wie eine ſchneidende
Diſſonanz wirkte. Dieſer Ausbruch des Schrecks und der
Ver=
zweiflung iſt völlig unmotiviert, nachdem Naukleros über das
traurige Schickſal des Freundes längſt Gewißheit erhalten hat. Mit
großem Fleiße hatte ſich Herr Dalmonico der Geſtalt des
Ober=
prieſters angenommen, der wir unſere volle Zuſtimmung zu erkennen
geben. Gut ausgearbeitet waren auch die kleinen Partien des
Hero'ſchen Elternpaares,. (Frl. Schütky und Herr Knispel, des
Tempelhüters (Herr Mickler und der Janthe Frl. v. Feldenh.
Sonntag, 16. Oktober.
Jdomeneo, in welchem Mozart in vieler Beziehung ſchon
ab=
hängig von Gluck erſcheint, iſt zwar noch kein Muſikdrama im Sinne
dieſes Meiſters, enthält aber bereits eine Fülle dramatiſcher Muſik.
Wenn wir dieſes Moment heute nicht mehr hoch genug anzuſchlagen
vermögen, ſo hat dies ſeinen Grund einmal in unſerer ganzen
Ge=
ſchmacksrichtung, welche, vertieft und bereichert durch die auf Mozart
folgende Entwicklung der Oper, die erſten Schritte, welche dem Ziele
zuführten, leicht zu überſehen geneigt iſt, — andererſeits darin, daß
Meiſter Mozart uns in ſeinen ſpäteren Opern ſo unvergänglich
Schönes und ewig Muſtergiltiges geſchenkt hat, daß man uns, bei
aller Pietät für den Genius nicht verübeln darf, wenn ſeine erſten
unvollkommenen Arbeiten heute hauptſächlich nur noch ein
hiſtori=
ſches Intereſſe für uns haben können. Der Stoff zum „Jdomeneo”
iſt, obwohl einem urſprünglich franzöſiſchen Texte entnommen, als
italieniſche Opera seria nach damaliger Sitte in zahlreiche
Einzel=
ſtücke für die Kompoſition zerklüftet, was um ſo notwendiger
war, als noch einige Nebenperſonen neben der Haupthandlung
exiſtierten, die doch ebenfalls etwas zu ſingen haben wollten und
durch dieſe zahlreichen Arien iſt das ganze dramatiſche Gebäude
zugleich arg zerbröckelt und geweitet, ſo daß wir uns vom
drama=
tiſchen Geſichtspunkt aus wenig befriedigt fühlen können. Ferner
will uns nicht zuſagen, daß der jugendliche Held und Liebhaber
muſikaliſch von einem Mezzo=Sopran wiedergegeben wird, und daß
die Partie des Jdomeneo für einen Tenor geſchrieben wurde. Unſere
heutigen Komponiſten würden für eine ſolche Geſtalt entweder die
Stimmlage des Baß oder Bariton wählen. Der Mangel an Baß=
und Baritonſtimmen verleiht überhaupt dem „Jdomeneo' etwas
Einförmiges: Charakter und Anlage der Melodien ſtehen hier auch
noch in gar keinem Verhältnis zu der Vielgeſtaltigkeit, welche Mozart
ſpäter in „Figaros Hochzeit; und im „Don Juan” erreicht hat.
Dagegen liegt in den Recitativen und in dem orcheſtralen Teil
man nehme, was letzteren anbetrifft - die Schilderung des Sturms
und Schiffbruchs - ein energiſcher Anlauf zu Großem und Schönem.
Daß der Komponiſt ſich deſſen bewußt war und im Hinblick auf
dieſe Fortſchritte den „Jdomeneo' in der eigenen Wertſchätzung ſehr
hoch ſtellte, begreift ſich leicht: weit weniger vermögen wir zu faſſen,
daß Mozart „Jdomeneor neben „Don Juan; als die beſte ſeiner
dramatiſchen Produktionen erklärt.
Die heutige Aufführung ließ den Eifer und die Pietät, welche
ein Mozartſches Werk zu fordern berechtigt iſt, in allen Stücken
zutage treten. Daß ſich das Publikum trotzdem nicht recht zu
er=
wärmen vermochte, iſt auf Rechnung des vielen Veralteten zu ſetzen,
das dieſe Oper namentlich in den Männerpartien enthält. Die
bei=
den Frauenrollen der Ilia und Elektra wurden von den Tamen
Mayr=Olbrich und Baumann=Triloff mit Wärme und
ge=
geſanglicher Akkurateſſe durchgeführt. Die Geſtalt der Elektrakönnte
eine ganz andere Bedeutung haben, wenn der Textdichter ſie in den
Gang der Begebenheiten handelnd verflochten, ihr, mit einem Wort,
dramatiſches Leben eingehaucht hätte. Recht gut nahm ſich Frln.
Finkelſtein als Jdamantes aus; geſanglich beherrſchte ſie die
Partie vollſtändig und auch ihre äußere Erſcheinung ſtand ziemlich
im Einklang mit derſelben. Daß ſich eine vollſtändige Illuſion
nicht erzielen läßt, namentlich nicht neben einer ſo ſtattlichen
Er=
ſcheinung wie die der Frau Baumann=Triloff iſt, braucht wohl kaum
beſonders betont zu werden. Der nicht ſehr dankbaren Rolle des
Titelhelden entledigte ſich Herr Bär mit ſchönem Pflichteifer. Zu
den beſten Nummern des Abends gehörten: die zweite Arie der
Elektra, welche auch lebhaft applaudiert wurde die Arie der Ilia
im 3. Akt, das ſich anſchließende Duett zwiſchen Ilia und Jdamantes
und vor allem das darauf folgende Quartett, in welchem ſich die
Fähigkeit Mozarts, die Individualität der verſchiedenen Stimmen,
darzulegen, ſchon in bemerkenswertem Grade kund gibt. Von dieſem
Es-dur-Quartett ſagt Qulibicheff, daß es das erhabenſte Wunder.
des ganzen Werkes ſei. „Man ſieht darin in einem, auf eine einzige
Situation ohne alle Handlung entworfenen Rahmen, harmoniſch
alle Elemente der Tonſetzkunſt, die alten und modernen Beſtrebungen,
die einſchmeichelndſten wie die ernſteſten, alle dieſe allgemeinen
Mittel des Ausdrucks und Effekts ſich verſchmelzen; in ihm finden
ſich zum erſtenmale ein im höchſten Grade melodiſcher Geſang, der
nie aufhören wird, melodiſch zu ſein, eine poetiſche Deklamation,
eine harmoniſche und kontrapunktiſche Wiſſenſchaft, die ſelbſt Bach
verwirrt hätte, mit einem Worte die reine Muſik in ihrer ganzen
Freiheit, Pracht und Größe.”
Druck und Berlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchduuderet.- Verantwortlich für die Redaction: Carl=Wittich.