9
Aemnementaprei=
vierdivah 1 Mark vo Pf. md.
Gmerlhn. Iusoinn venn vo
dlen Poſituin Beſdlungen
em=
eengenommen z 1 Mark 5o Pf.
wOnanil uck. Pfaurſihlaz
150. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
2)Uuſtritiep auielhuttuihovthie.
Zuſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
m Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 12. ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmklicher Behörden.
Ne 201.
Freitag den 14. Oktober.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Erbaung eines Kanals in der Teichhausſtraße wird dieſe Straße und zwar von Montag den 17. d. Mis. ab
bis auf Weiteres für Fuhrwerke und Reiter polizeilich geſperrt.
Darmſtadt, den 12. Oktober 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
[10279
Bekanntmuchung.
Durch kriegsgerichtliches Erkenntniß vom 28. September d. J3., iſt Grenadier
Johann Laumann, geboren am 12. Dezember 1864 zu Meſſel, Kreis Darmſtadt,
vom 2. Badiſchen Grenadier=Regiment „Kaiſer Wilhelm' Nr. 110, in contumaciam
für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldbuße von 160 Mk. verurtheilt worden.
Karlsruhe, den 8. Oktober 1887.
Königliches Gericht der 28. Diviſion. 10280
Bekanntmachung.
Die Anlieferung von Kartoffeln für das ſtädtiſche Hospital betr.
Der Kartoffelbedarf des ſtädtiſchen Hospitals ſoll auf dem
Submiſſions=
wege, wie folgt, vergeben werden:
Alsbald: 150 Malter Chili=Kartoffeln; Anfangs Mürz 1888: 120
Mal=
ter blaue Ueberrheiner Kartoffeln.
Das Malter verſteht ſich gewogen 100 Kilogramm.
Die Lieferung kann ſowohl einem einzigen, wie mehreren Uebernehmern über= gleichstermin auf
tragen werden. Wir laden Lieferungsluſtige ein, ihre verſchloſſenen, mit bezüglicher
Aufſchrift verſehenen Offerten, welche mindeſtens eine Lieferung von 25 Maltern,
umfaſſen müſſen, mit Preisangabe am
Donnerstag den 20. Oktober d. Js., Vormittags zwiſchen
10-12 Uhr,
in den vor unſerem Blreau aufgehängten Submiſſionskaſten einzulegen.
Gleich=
zeitig ſind Proben von mindeſtens 6 Stück jeder Sorte mit genauer Bezeichnung
bei uns abzugeben.
Daß durchweg nur auf auserleſene und geſunde Kartoffeln reflectirt wird,
bemerken wir ausdrucklich. Weiter müſſen die Kartoffeln ſich gut ſchälen laſſen,
dürfen alſo nicht zu klein, auch nicht tiefäugig ſein.
Die Auswahl unter allen Submittenten behalten wir uns vor.
Darmſtadt, den 11. Oktober 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Riedlinger, Beigeordneter.
(10281
mann ll. zu Griesheim wurde von den bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Bekanntmachung.
Erben unter der Rechtswohlthat des In=
Der Nachlaß des Jacob Fried= ventars angetreten. Es werden hiernach auf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 28,
die Gläubiger des ꝛc. Friedmann
aufge=
fordert, binnen 14 Tage ihre Forderungen
bei unterzeichnetem Gerichte anzuzeigen
und etwaige Vorzugsrechte zu begründen,
andernfalls ſie bei Regulirung des
Nach=
laſſes unberückſichtigt bleiben.
Darmſtadt, den 4. Ottober 1887.
Großherzogliches Amtsgericht II.
[10282
Lauer.
Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren über das
Vermögen des Konrad Fiſcher V. von
Ober=Ramſtadt iſt in Folge eines von
dem Gemeinſchuldner gemachten
Vor=
ſchlags zu einem Zwangsvergleiche Ver=
Mittwoch den 26. Oktober 1887.
Vormittags 10 Uhr,
vor dem Großherzoglichen Amtsgerichte II.
hierſelbſt anberaumt.
Darmſtadt, den 7. Oktober 1887.
Schell,
Hülfsgerichtsſchreiber des Gr.
Amtsge=
richts II.
(10283
Bekanntmachung.
Das Anfahren der geklopften Steine
und des Rheinkieſes auf die Straßen in
und außerhalb der Stadt ſoll im Wege
der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 15. Oktober,
Vormittags 10 Uhr,
Voranſchlag und Bedingungen liegen
2588
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 6. Oktober 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O. B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (10138
Bekanntmachung.
Die am 10. d. Mts. in der ſtädtiſchen
Tanne abgehaltene Kartoffel=Verſteigerung
iſt genehmigt und können die
Akfuhr=
ſcheine an der Stadtkaſſe in Empfang
ge=
nommen werden.
Darmſtadt, den 11. Oktober 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[10231
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Beste jeder Stückzahl
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Zimmerſtraße II.
Nr. 201
Bekanntmachung.
Die Anlieferung von Kartoffeln für das ſtädtiſche Armenhaus betr.
Der Kartoffelbedarf des ſtädtiſchen Armenhauſes (130 Malter Chili oder
Seeländer) ſoll alsbald auf dem Submiſſionswege vergeben werden.
Das Malter verſteht ſich gewogen 100 Kilogramm.
Die Lieferung kann ſowohl einem einzigen wie mehreren Uebernehmern
über=
tragen werden. Wir laden Lieferungsluſtige ein, ihre Offerten, welche mindeſtens
eine Lieferung von 25 Maltern umfaſſen müſſen, mit Preisangabe am
Donnerstag den 20. Oktober d. Js., Vormittags zwiſchen
10-12 Uhr,
in den vor unſerem Büreau aufgehängten Submiſſionskaſten einzulegen.
Gleich=
zeitig ſind Proben von mindeſtens 6 Stück jeder Sorte mit genauer Bezeichnung
bei uns abzugeben.
Daß durchweg nur auf auserleſene und geſunde Kartoffeln reflectirt wird,
be=
merken wir ausdrücklich.
Die Auswahl unter allen Submittenten behalten wir uns vor.
Darmſtadt, den 11. Oktober 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B:
Riedlinger, Beigeordneter.
[10284
Bekanntmachung.
Die Lieſerung von 450 Stück junger Aepfelbäume und
450 „ Baumſtangen,
gum Bepflanzen der Kreisſtraße ,Ober=Ramſtadt-Tannenbaum” ſoll auf dem
Sub=
miſſionsweg vergeben werden.
Die Lieferungs=Bedingungen können bei dem Unterzeichneten eingeſehen
wer=
den. Die Gebote ſind verſiegelt und mit der nöthigen Aufſchrift verſehen, bis
längſtens
Samstag den 22. d. Mts., Vormittags 1 Uhr,
auf der Regiſtratur Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt, Neckarſtraße Nr. 3,
einzureichen.
Darmſtadt, den 10. Otober 1887.
J. A.:
Schrehmer.
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Col47
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61
72
91
11
40
68
94
5
2⁄₈
124)
84
110
1227
25
50
64
89
9.
4
744)
110
21=
45)
9i=
74
1⁄0
45
94
9=
H.
61
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[10291
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Methode der Anſchauung gegründeten Unterricht. Derſelbe erzielt mit der
Kunſt des Klavierſpielens eine gründliche, muſikaliſche Bildung. An Aus=
länder wird auf Wunſch der Unterricht in engliſcher oder franzöſiſcher Sprache
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Der Unterricht wird während des W=
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Hügelſtraße gelegen.
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W
W
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Louiſenſtraße 30.
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Kleider=
machen tüchtig, ſucht Stelle in einem
Ge=
ſchäft, wo es noch den Verkauf erlernen
kann. Offerten unt. A. K. an die Exped.
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Mödchen
wird bei einer älteren Dame oder bei
einem älteren Ehepaar Stelle als Stütze
der Hausfrau geſucht. - Gefl. Offerten
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Schützenſtraße 14 part.
10297)
41
e
z ehhee
behhen
61.
5 . l
Diemer,
geſucht in ein Herrſchaftshaus. Stellenb.
Röſe, Schützenſtr. 14 parterre.
Ein tüchtiger Zimmermann
findet bei hohem Lohn auf längere Zeit
Beſchäftigung.
Wo? ſagt die Expedition.
10298
Laufdienſt.
b70) Ein kautionsfähiger, durchaus in Darm=
- ſtadt bekannter, gewiſſenhafter Diene:
halſpol wird zu einem Nebendienſt geſucht.
Zeugnißabſchriften wollen Bewerber, die
ehon
einen guten Schulunterricht genoſſen haben,
neſſse
- dem Geſuch beilegen, welches unter Num=
551 In mer dieſer Anzeige bei der Exped. d. Bl.
Eonui
einzureichen iſt.
[10171
erge
e
10224) Auf ein hieſiges Büreau wird
ein Lehrling mit Anfangsgehalt geſucht.
Offerten unter L. F. an die Exped.
Mehrere Jungen
finden als Taglöhner dauernde Arbeit bei
Gebrüder Roeder,
[1022b
Herdfabrik.
Pension- Gesnoh.
Ein Schüler des Polytechnikums ſucht
bei anſtänd. Leuten einfach gute Penſion.
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F. 4 an die Expedition erbeten. (10299
Fründl. engl. Unterricht ertheilt 2
O
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Ein Dachshund
zugelaufen. Gegen Inſertions=Gebühren
und Futterkoſten abzuholen Schießplatz,
Stabsgebäude.
[10300
Waiſenhaus=Nachrichten.
Im Monat Sevtember ſind eingegangen:
A. Legate: Nichts.
b. Geſchenke: Nichts
c. Aus dem Opferſtock vor dem Waiſenhau=
46 M. 39 Pf. teilweiſe mit folgenden
In=
ſchriften: 1) Gott beſchütze die Waiſen 10 M.
2) Des Herrn Wege ſind wunderbar ꝛc. 10 M.
3) Den a. W. verſprochen A. St. 3 M. 4
Den a. W. verſprochen 2 M. 5) Ungenannt
2 M. den a. W. für Wiedererlangung ꝛc.
6) Den W. pro September 2 M. 7) Den a.
W. aus Dankbarkeit 1 M. D. S. 8) Ihr l.
W. Zum Geburtstage meines unvergeßlichen
Sohnes ꝛc. 1 M. N. U. 9) Danket Gott,
Ihr l. Waiſenkinder ꝛc. 60 Pf. 10) Euch l.
W. von meinem Verdienſt ꝛc. 50 Pf. 11) Den
a. W. aus Dankbarkeit, daß ꝛc. 20 Pf. 12)
Ich danke Gott für die Erfüllung meines
Wunſches F. 40 Pf. 13) Ach Gott, verlaß
mich nicht 50 Pf. 14) Bei einem fröhlicher
Geburtstagfeſte den a. W. 40 Pf. 15) Ihr
l. W. betek zu Gott, daß er meine Wünſche
erfülle J. S. 20 Pf. 16) Den a. W. geſtiftet,
von der Kl. IV H. des Gymnaſiums 30 Pf.
17) Ihr l. W. bittet den l. Gott, daß er mein
Gebet erhört ꝛc. 70 Pf. 18) Ihr l. W. bittet
den l. Gott, daß er uns ꝛc. A. H. 50 Pf.
19) Verſprochen den a. W. L. H. 50 Pf. 20)
Wegen Erfüllung meines Wunſches d. a. W.,
50 Pf. S. R. 21) Ueberſchuß ꝛc. 7 Pf.
Darmſtadt, den 4. Oktober 1887.
Großherzogliche Landeswaiſenkaſſe:
Langsdorf, Rechnungsrat.
[10301
Geſucht,
2 bis 3 geräum. möbl. Zimmer für
2 Damen -ſogl. beziehb. mit Penſion.
Offerten unter M. H. an die Exp. d. Bl.
Gartenſtraße 9 können einige Schüler
guten Mittagstiſch erh. (10228
Verloren
Dienstaa Abend auf dem Wege
Liebig=
ſtraße, Wendelſtadtſtraße, Promenade, ein
goldenes Armband, beſtehend aus einer
Gliederkette mit daran befeſtigtem Herz.
Gegen Belohnung abzugeben. Wo? ſagt
die Expedition d. Bl.
[0303
10302) Bei den jetzigen hohen Kaffeepreiſen
wird auf die Kaffee=Eſſenz in zweckmäßiger
Blechdoſenverpackung von Pfeiffer und
Dül=
ler aufmerkſam gemacht, welche durch ihre
lanerkannten Vorzüge in kurzer Zeit ein
Lieb=
lingszuſatz der Hausfrau geworden iſt; durch
die Zuthat dieſer ſehr ausgiebigen vollſtändig
löslichen Kaffee=Eſſenz verleiht man dem
Ge=
tränk eine ſehr ſchöne klare braune Farbe,
erhöht das Aroma und erzielt außerdem eine
weſentliche Erſparnis an dem gewöhnlichen
Kaffeequantum. Der täglich zunehmende
Ver=
brauch iſt das beſte Zeugnis für die
allge=
meine Beliebtheit dieſer Kaffee=Eſſenz. welche
in den meiſten Kolonialwaarengeſchäften zu
haben iſt.
LA srsrtsreeraie
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 14. Oktober.
12. Vorſtellung i. d. 2. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.
Des Aeeres und der Liese Wellen.
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Verſonen:
Hero
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Der Oberprieſter, ihr Oheim Herr Dalmonico.
Leander
Herr Hacker.
Naukleros
Herr Edward.
Janthe
Frl. v. Felden.
Der Püter des Tempels
Herr Mickler.
Herr Knispel.
Vater
Hero's ) Mutter
Frl. Schütky.
Diener:
Herr Leib.
Die dekorative Ausſtattung Turmgemach
im II. Akt ꝛc.) iſt von Hoftheatermaler
Schlegel.
Anfang 7 Uhr. Ende 110 Uhr.
678
2592
Nr. 201
Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
(vom 6. bis 12. Oktober 1887).
Geborene: Am 29. September: Dem Bahnarbeiter Ferdinand
Robert Illgen, T. Jda Auguſte Eliſabethe. Am 3. Oktober: Dem
Bankbeamten Heinrich Appunn, T. Eleonore Ella Eliſabeth Melita.
Am 6.: Dem Schreiner Peter Serba, T. Emma Lina. Am 10.:
Dem Ziegler Jacob Wenz, S. Karl.
Broklamiert als Verkobte: Der Bahnarbeiter Wilhelm Volk
dahier und Katharina Jung, T. des Schreiners Georg Jung von
Gronau
Eheſchriezungen: Am 8. Oktober: Der Großh. Gerichts=Aſſeſſor
Georg Heinrich Giller dahier, mit Emilie Auguſte Philippine
Leicht=
weiß, T. des Großh. Polizeirats i. P. Chriſtian Leichtweiß zu
Darmſtadt. Am 9. Oktober: Der Gefängnisbeſchließer Leonhard
Muntermann, ein Witwer, zu Darmſtadt, mit Büglerin Anna
Chriſtine Löb zu Beſſungen
Geſtorbene: Am 9. Oktober: Dem Handarbeiter Johann Simon
Back, S. Friedrich Wilhelm, 3 J. 4 M. 7 T. Am 11.: Der
prak=
tiſche Arzt Dr. med. Guſtav Krauß. 74 J. 5 M. 20 T. Am 11.:
Dem Schloſſer Ludwig Rebſon, T. Bertha Eliſabeth Leontine, 8 M.
3 T. alt.
Politiſche Ueberſicht.
Deulſches Reich. S. M. der Kaiſer nahm am 12. d. Vorträge
entgegen und ſtattete nachmittags auf dem Großherzoglichen Schloſſe
einen Beſuch ab. Nach den bis jetzt getroffenen Beſtimmungen wird
der Kaiſer Baden=Baden am 19. Oktober nachmittags verlaſſen und
am Donnerstag den 20. früh in Berlin eintreffen.
Ueber das Befinden des Kronprinzen meldet ein Korreſpondent
des „ B. T., der den nach London zurückgekehrten Dr. Mackenzie
geſprochen hat, folgendes: Erfreulich iſt das Allgemeinbefinden des
Kronprinzen, ſein Appetit und ſein Humor ſind vorzüglich, was
abſolut nicht der Fall ſein könnte, wenn eine bösartige Wucherung
ſeit Monaten im Halſe vorhanden wäre. Allein anderſeits wieder
laſſen gewiſſe Erſcheinungen leider Raum zu Beſorgniſſen, welche
ſich vielleicht ſchließlich als unbegründet herausſtellen dürften, die
aber doch nicht unerwähnt bleiben können. Der chroniſche
Kehl=
kopf=Katarrh zeigt nämlich Neigung zu akuter Luftröhrenentzündung,
und an dieſer, begleitet von ſtarkem Fieber, litt der Kronprinz
während der letzten Tage ſeines Aufenthaltes in Toblach. Dieſe
akute Luftröhrenentzündung wurde wohl dank ſofortiger
vorzüg=
licher Behandlung beſeitigt, auch erwies ſich der Aufenthalt im
ſüdlichen Klima bereits von günſtigem Einfluß, da die Entzündung
verſchwand, und der unmittelbar frühere Zuſtand wieder eintrat;
allein eine derartige Luftröhrenentzündung, ſelbſt der oberen
Schleim=
häute, giebt zur Befürchtung der Möglichkeit Veranlaſſung. daß
dieſelbe ſich wiederholen könnte und dann eine Entzündung der
tiefer liegenden Gewebe unter den mucoſen Membranen (feuchten
Schleimhäuten eintreten könnte, welche zu ſtrukturellen
Verände=
rungen der tiefer liegenden Gewebe unter den Schleimhäuten Anlaß
geben könnte. Die Hauptaufgabe der Aerzte iſt nun die Verhütung
einer abermaligen Entzündung der Luftröhre, wozu vor allem
warmes Klima und Enthaltung vom Sprechen notwendig ſind.
Wahrſcheinlich wird der Kronprinz ſich in kurzem nach San Remo
oder Nervi begeben. Augenblicklich beſteht die Krankheit in
chro=
niſchem Kehlkopfkatarrh, aber von ziemlich hartnäckigem Charakter.
Die Aerzte zweifeln nicht, daß dieſer durch den Aufenthalt im
warmen Klima und durch Schonung im Sprechen beſeitigt werden
kann. Viel zur Hoffnung auf baldige Geneſung trägt das
vorzüg=
liche Allgemeinbefinden und die gewöhnlich vortrefflich gute Laune
des Kronprinzen bei: He is generally in good spirits, immer
guten Mutes, wie der ärztliche Ausſpruch lautet.
Nach einer Mitteilung der „Nordd. Allg. 8.1 wird die deutſche
Regierung keine Kriegsſchiffe nach Marokko abſenden, vielmehr habe
auf diesſeitiges Erſuchen England den Schutz der deutſchen
Unter=
thanen in Marokko zugeſagt.
In Marinekreiſen iſt von der Abſendung eines deutſchen
Kriegs=
ſchiffes nach Marokko nichts bekannt. Das deutſche Schulgeſchwader
befindet ſich auf dem Wege nach dem Mittelmeer, ſoll Tanger zwar
beſtimmungsgemäß erſt Anfang Dezember anlaufen, kann aber jeden
Tag Ordre erhalten, früher dorthin zu gehen. Die Entſendung eines
anderen Kriegsſchiffes iſt mithin unwahrſcheinlich
Heſterreich=Angarn. Nach einem dem öſterreichiſchen
Abgeord=
netenhauſe zugegangenen Schreiben des Miniſterpräſidenten Grafen
Taaffe werden die Delegationen auf den 27. d. einberufen.
Der am 12. im ungariſchen Unterhauſe verleſene Entwurf der
Adreſſe an den Kaiſer ſpricht die Hoffnung aus, es werde mit Hilfe
der bisherigen Verbündeten gelingen, den Frieden aufrecht zu
er=
halten, billigt jedoch das Streben, die Wehrkraft zu erhöhen, da die
äußere Lage mcht wolkenlos ſei.
Franſtreich. Präſident Grevh wird am 13. d. M. in Paris
eintreffen.
Dem Vernehmen nach iſt der Großfürſt Nikolaus nach Rußland
zurückberufen worden und wird demnächſt von Paris abreiſen.
Der „Temps' und der „Gaulois' erklären ſich für ermächtigt,
die Nachricht, daß Kaiſer Dom Pedro II. von Braſilien zu Gunſten
ſeiner Tochter der Gräfin von Eu, die Krone niederzulegen
beab=
ſichtige, für unrichtig zu erklären.
Das „Journal des Debats' ſagt, Frankreich ſtrebe keineswegs.
Marokko in Beſitz zu nehmen; da aber die Mächte Kriegsſchiffe
nach Tanger entſendeten, ſo müßten Frankreich und Spamen, die
allein ein unmittelbares und beſtimmtes Intereſſe an Marokko
hätten, ſich miteinander verſtändigen, um zu verhindern, daß Marokko
ein zweites Bulgarien werde.
Wilſon veröffentlicht in den Abendblättern vom 12. ein Schreiben
worin er die Beſchuldigung Kreittmayrs, daß er einen auf
Ordens=
ſchacher bezüglichen Brief an Frau Limouſin gerichtet habe, für
grundlos erklärt und „dieſem ganzen Feldzuge das entſchiedenſte
Dementi entgegenſetzt”
Infolge der bei General d’Andlau vorgenommenen Hausſuchung
ſoll eine Anzahl verſchiedener Schriftſtücke, beſonders Agenden und
Regiſter, beſchlagnahmt worden ſein, worin die für den Handel mit
Ordenszeichen gezahlten Summen erwähnt wurden; das Gericht
habe darauf die Verhaftung d’Andlau's angeordnet, der ſich am
10. abends entfernte und bis zum 12. noch nicht zurückgekehrt war.
Die „ Republ. franz. ſagt: Unter den bei Caffarel
beſchlag=
nahmten Papieren befand ſich auch ein Reſume des
Mobiliſierungs=
planes, ſo wie der „Figaror denſelben veröffentlicht hat. Die
„ Republ. frang.” greift den General Boulanger wegen ſeiner
Aus=
fälle im „National” gegen den Kriegsminiſter Ferron heftig an und
ſagt: „Dieſer neue Skandal wird ganz gewiß dem Kriegsminiſter
die Gelegenheit bieten. von neuem ſeine Entſchloſſenheit und
Feſtig=
keit zu beweiſen. Wenn ein Offizier ſich ungeſtraft das Recht
an=
maßen darf, gegen ſeinen höchſten Vorgeſetzten auf dem Wege des
Klatſches loszuziehen, ſo iſt es um die Mannszucht im Heere
ge=
ſchehen; es würde dies die verabſcheuenswerteſte Art der
Geſetz=
loſigkeit, die militäriſche Anarchie bedeuten. Boulanger bildet ſich
wohl ein, er ſtehe im Dienſt einer der ſpaniſch=amerikaniſchen
Re=
publiken; dann iſt es an der Zeit, ihn zur Beſinnung über die
wirkliche Sachlage zu bringen.
Engkand. Eine am 12. in London eingelaufene Depeſche des
„Reuter'ſchen Büreau' aus Kabul meldet: 300 ruſſiſche Unterthanen
zogen in Herat ein. Dieſelben behaupten, Kaufleute zu ſein. Der
Gouverneur hat über den Vorfall an den Emir Bericht erſtattet.
In der Unterſuchung über die Todesurſache der bei den letzten
Ruheſtörungen getöteten drei Perſonen gab die Jury von Mitchelstown
das Verdikt ab auf Todſchlag mit Vorbedacht, begangen von dem
Chef der Lokalpolizei und fünf Poliziſten, welche auf die Menge
geſchoſſen.
Rutzkand. Die bekannte Rede des Großfürſten Nikolaus
Michai=
lowitſch iſt hier im allgemeinen wenig bekannt geworden, da der
Preſſe ſtreng verboten wurde, dieſelbe zu erwähnen, und da die
ausländiſchen Zeitungen geſchwärzt eintreffen.
Der Beſuch Crispis in Friedrichsruh hat die Folge gehabt, daß
jetzt die Preſſe und die öffentliche Meinung noch ausgeſprochener
als früher auf ein feſtes Bündnis mit Frankreich hindrängen.
Aus Petersburg wird gemeldet, daß bei der Einberuſung der
Reſerven daſelbſt Unruhen entſtanden ſind, welche Anlaß zu
mili=
täriſchem Einſchreiten gegeben haben. Etwa 2000 Mann äußerten
Zeichen von Unzufriedenheit und Ungehorſam, und verſtiegen ſich,
von weiteren Zuflüſſen verſtärkt, ſo weit, daß die Poliziſten und
Gendarmen, welche Ruhe ſtiften wollten, thätlich anfielen und
den Offizier du jour wie den Stadthauptmann, General Greſſer,
herausdrängten. Erſt herbeigeholten Linientruppen gelang es, die
Ordnung wieder herzuſtellen.
Aus Stad und Land.
Darmſtadt. 15. Oktober.
⬜) Stadtverordneten=Verſammlung. Zu Beginn der geſtrigen
Sitzung teilte Herr Oberbürgermeiſter Ohly mit, daß er die
An=
gelegenheit wegen des Hegendörfer'ſchen Hauſes für eine geheime
Sitzung vorgeſehen, daß aber in einer geſtrigen Sitzung der Bau=
Finanz= und Pfandhauskommiſſion vorgeſchlagen worden ſei, dieſe
Sache in zwei Teilen zu behandeln. Der erſte Teil betraf das
be=
kannte Kabinettsſchreiben und wurde in geheimer Sitzung verhandelt,
der Beſchluß dagegen öffentlich verkündigt. Hiernach wurde auf
Antrag der vereinigten Bau=, Finanz= und Pfandhauskommiſſion
einſtimmig eine Reſolution dahin gefaßt, daß die
Stadtverord=
netenverſammlung mit Befriedigung Kenntnis nehme von den ihr
durch den Herrn Oberbürgermeiſter Ohly gegebenen mündlichen
Aeuße=
rungen Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs, ſowie von einem
Schreiben des Vorſtandes des Großh. Kabinetts, laut welchem das
unter dem 26. September an die Bürgermeiſterei und die
Stadt=
verordnetenverſammlung gerichtete Schreiben ausdrücklich als auf
einem mißverſtandenen Auftrag beruhend erklärt wird. Dieſem
fügte Oberbürgermeiſter Ohly noch bei, daß er ſich mehrfach habe
überzeugen können, daß Se. Königl. Hoheit der Großherzog an der
Stadt und an deren Entwicklung und namentlich auch an den
Ver=
handlungen der Stadtverordnetenverſammlung ſtets den regſten Anteil
Nr. 201
mehmen, und daß es ganz ausgeſchloſſen ſei, als habe ſich Se. Königl. nungen erbaut. Für den Bauunternehmer giebt es dermalen kaum
Hoheit in ſtädtiſche Angelegenheiten, über konſtitutionelle Rechte eine lohnendere Aufaabe als die Herſtellung ſolcher kleinen praktiſchen
hinweg, einmiſchen wollen. Damit ſei die Angelegenheit hoffentlich l Wohnungen; ſie werden ſehr gut bezahlt, und ſind in dem Maaße
für immer erledigt.
Nachdem alsdann ein Dankſchreiben des Vereins für Einführung können. Wir wünſchen dem Erbauer zu dem höchſt zeitgemäßen
ffakultativer Feuerbeſtattung verleſen und zur Teilnahme an den Unternehmen von ganzem Herzen Glück.
Sitzungen der Handwerkerſchul=Kommiſſion die Herrn
Stadtverord=
meten Bergſträßer und Karp, ſowie Volizeibauinſpektor Schmandt/ Lahr, welche ſich die Aufgabe geſtellt, teils durch Sammelbeiträge,
und Rektor Schweisguth gewählt worden waren, trat man in eine teils durch die bei feſtlichen Veranſtaltungen erzielten Ueberſchüſſe,
llebhafte Debatte über den zweiten Teil der Verhandlungen wegen 1 Mittel zur Errichtung deutſcher Reichswaiſenhäuſer zu beſchaffen,
des Hegendörfer'ſchen Hauſes ein. Die vereinigten 3 Kommiſſionen beabſichtigen Samstag den 5. November ein großes Konzert mit
haben einen Anträg des Stadtverordneten Herrn Heinrich Müller Ball ꝛc. im Saalbau zu veranſtalten. Bei dem Intereſſe, welches
emit allen gegen 3 Stimmen angenommen, wonach den Wünſchen, allen gemeinnützigen unternehmungen ſeitens des hieſigen Publikums
mung getragen werden und der Abſtand zwiſchen der Kirche und dem aller bis jetzt von dieſen Fechtverbänden veranſtaͤlteten Feſtlichkeiten
ſproiekkierten Neubau über die jetzt beſtimmte Grenze hinaus mög= darf man hoffen, daß auch dieſe Veranſtaltung recht zahlreich be=
Eichſt erweitert werden und das Stadtbauamt beauftragt werden ſucht und hierdurch auch das finanzielle Ergebnis ein befriedigendes
5ſoll, einen entſprechenden Plan vorzulegen. Die Ausführung des werden möge.
Baues ſoll bis zum Frühjahr verſchoben werden. Dieſer Antrag
ſtwird heute zur Annahme durch die Verſammlung empfohlen.
In der Diskuſſion ſprachen die Herren Lehr, H. Müller, Einſicht auf.
Oſann. Schmeel, Riedlinger, Hochſtädter, Blumenthal, Ganß
und bedingungsweiſe auch Herr Wolfskehl, für den Müller'ſchen ſind im September d. J. 1 Mann und 2 Frauen neu aufgenommen
Antrag. während die Herren Kahlert Schödler und Rückert den= worden, wogegen 3 Frauen zur Entlaſſung kamen, ſo daß der
Be=
ſelben bekämpften. Bei Schluß des Blattes waren die
Verhand=
lungen noch im Gange.
Hus. Ort. Zdomeneus: ſneu einſtudiert Mozart=Cyklus, Frau Bau= und 5 Kindern, wogegen entlaſſen wurden nur 1Mann, 1 Frau und
mann=Triloff a. G. — Dienstag. 18. Oktbr.:„Der Alpenkönig und 1 1 Kind. Der Inſaſſenbeſtand am Ende des Monats war 32 Männer,
Her Menſchenfeind:. — Donnerstag, 20. Okt.: „Die Entführung aus 20 Frauen und 21 Kinder, zuſammen 73 Perſonen.
Ddem Serail (neu einſt.). Mozart=Cyklus.
und das Offizierscaſino anſchließen.
Madonna” nach ihrer Rückkunft von München in hieſiger Gemälde= man es mit einem Schwindler zu thun hatte, zumal die demſelben
Wallerie in Ausſicht genommen.
Des Kalbfutz'ſchen und Molter'ſchen Hauſes, war ſchon für das Jahr Burſchen zur Haft zu bringen. Derſelbe hat die That auch bereits
1886 vorgeſehen und die Mittel dazu im ſtädtiſchen Budget bereit l eingeſtanden.
geſtellt. Die Arbeit unterblieb, wie man annehmen kann, mit
Rück=
licht auf die Keller'ſche Hofraithe, welche zuerſt umgebaut werden 15. November auch hier ein Konzert zu geben.
Hollte. Letzteres iſt nunmehr geſchehen, das betreffende Bauweſen
heiner Vollendung nahe, und da möchten wir die ſtädtiſche Baube= werden nach den „N. H. V. kommenden Samstag den 15. Oktober
hörde darauf hinweiſen, daß nunmehr die Herſtellung der doch nur l für dieſe Saiſon wieder beginnen. Das Rendezvous findet an ge=
Lurzen Straßenſtrecke, die ſich dermalen in einem geradezu ſchreck= nanntem Tage um 1½ Uhr am Ludwigsbahnhof
ſtatt=
ſichen Zuſtand befindet ein dringendes Bedürfnis iſt.- Und zwar
ſnüßte dies noch vor Eintritt des Winters geſchehen, denn bei Ein= funden worden, um dem geſprochenen Worte ſchreibend folgen zu
rritt von Regen= und Schneewetter wird die betreffende Strecke ganz können, erſt ſeit W. Stolze ſein Shſtem auf den Grundregeln unſerer
unpaſſierbar. Es handelt ſich doch hier um einen der wichtigſten 1 deutſchen Sprache aufbaute, wurde ſie den Schul= Korreſpondenz=
Bugänge zur Altſtadt, welcher, hauptſächlich an Markttägen und Geſchäftszwecken dienbar, d. h. ſie wurde zur Erleichterung der
von vielen Hunderten von Menſchen begangen wird. Die Umwohner 1 Schreiblaſt verwendet. Zum Nachſchreiben von Reden u. ſ. w.
hſowohl wie die Paſſanten geben ſich alſo der frohen Hoffnung hin, werden immer nur Wenige Zeit, Neigung und Fähigkeiten beſitzen,
c baß ihre ſehnlichſten Wünſche recht bald. d. h. noch vor Eintritt l dagegen herrſcht in allen Beamten= und Gelehrtenkreiſen, im kauf=
4oes Winters in Erfüllung gehen.
o Verein eröffnete am Montag abend Fräulein Dr. E. Menſch mit Lesbarkeit beſitzk,. wie die Currentſchrift. Dieſem Bedürfnis Rech=
Heinem Vortrag über: „Die Stellung und Bedeutung der George nung tragend, veröffentlichte Wilhelm Stolze im Jahre 1841 ſein
Sand in der Weltlitteratur= Die Vortragende verſtand es in Shſtem, welches ſich genau an den Bau unſerer deutſchen Sprache
Klarer überſichtlicher Weiſe ein Bild des Entwicklungsgangs dieſer l anſchließt und infolge deſſen bei einigem Fleiß leicht erlernbar iſt.
wbedeutenden Schriftſtellerin zu geben, der natürlich weſentlich durch Im Laufe der Zeit machten ſich mehrfach Verbeſſerungen notwendig,
Die politiſchen und ſozialen Zuſtände in Frankreich bedingt war. nach deren Einführung wir heute an dem W. Stolze'ſchen Syſtem
Die Jugend von Aurora Duvin (der Name George Sand war das l ein Werk beſitzen, das allen Anforderungen an eine gute Kurzſchrift
ſpäter angenommene und auch beibehaltene Pſeudonhm für die lit= in vollem Maße genügt. Dies erkennend, haben ſchon eine große
erariſchen Werke der Schriftſtellerin, ihr Aufenthalt im Kloſter, Anzahl von Bankinſtituten, Induſtriegeſchäften, ſowie Verſicherungs=
Gwer ſie beeinflußt durch den auf ein ſo empfängliches Gemüth tief l geſellſchaften, Rechtsanwälte ꝛc. einen oder mehrere Stolze'ſche
Einwirkenden Kultus in der katholiſchen Kirche, beinahe veranlaßt Stenographen angeſtellt und von Tag zu Tag mehrt ſich die Zahl
Hätte, den Schleier zu nehmen, ihre Verheiratung mit Baron Dude= derjenigen Firmen, welche bei Engagements die Kenntnis der Steno=
Hant, die Trennung ihrer Ehe und ihr Aufenthalt in Paris, der graphie reſp. deren Erlernung zur Bedingung machen. Wir
be=
ſie eigentlich ihrer ſchriftſtelleriſchen Thätigkeit in die Arme führte, merken, daß in unſerer Stadt ein Unterrichts=Kurſus in der
ſoußte die Vortragende in anziehender Weiſe zu ſchildern. Durch 1 Stolze'ſchen Stenographie am 14. d. M. eröffnet wird.
Erzählung einzelner treffender Charakterzüge wurde das Verſtändnis
für die rgeiſtige Entwickelung dieſer geiſtreichen Frau den Zuhörern angenommen worden, daß der Schlafwagen=Verkehr nach
rahe gebracht. Was vornemlich ihre Romane auszeichnet iſt eine Wien überhaupt eingeſtellt ſei. Dies jiſt jedoch keineswegs der Fall,
große Lebendigkeit der Schilderung, der lebhafte Ausdruck der Leiden= indem die Wagen jetzt zwiſchen L. i.. Aſchaffenburg=Wien verkehren.
ſchaft und ein aus dem Herzen dringender den Leſer in ſeiner
Ur=
prünglichkeit mit ſich fortreißenderStil. Wenn auch viele ihrer l niſſe hat einen empfehlenswerten Punkt und der iſt die Aufforde=
Werke wegen dem tendenziöſen Inhalt, der natürlich nur im Zuſam= rung an die Aktionäre, ſich um den Saalbau mehr zu kümmern.
nicht mehr geleſen werden ſo haben doch die, welche frei von einer bleibt der praktiſche Geſchäftsmann mit ausführbaren Vorſchlägen,
Tendenz ſind bleibenden faſt klaſſiſchen Wert behalten. Die Lücke, die die eine Beſſerung herbeiführen könnten? Der Artikelſchreiber meint
burch ihren Tod in der franzöſiſchen Litteratur geriſſen wurde, iſt durch Freigabe der Vermiethungen und des Weingeſchäfts an den
noch nicht wieder ausgefüllt. - Reicher Beifall der zahlreichen Zu= 1 Reſtaurateur könnte geholfen und eine dementſprechend hohe Pacht
hpörer lohnte die Vortragende für den fleißig und gründlich ausge= erzielt werden. Wir zweifeln ſtark, daß ſich ein Reſtaurateur findet,
arbeiteten Vortrag.
Heinheimerſtraße 13. ſechs überaus freundliche Arbeiterwoh= tikelſchreiber iſt es gewiß bekannt, wie ſchwer es hält einen geeig=
geſucht, daß der Eigentümer ſich die beſten Mieter wird ausſuchen
th. Die beiden dahier beſtehenden Fechtverbände Magdeburg und
welche der Kirchenvorſtand unterm 3. Oktober ausgeſprochen, Rech= entgegengebracht wird beſonders äber bei dem glänzenden Verlauf
Die Gewinnliſte der Lotterie zur Wiederherſtellung der
Katha=
rinenkirche zu Oppenheim a. Rh. liegt auf unſerer Expedition zur
Im Pfründnerhaus ander Frankfurterſtraße
ſtand von 43 Verſonen (24 Männer und 19 Frauen) unverändert
blieb. — Das Armenhaus an der Palhaswieſenſtraße
Repertvire=Enkwurf des Großherzogl. Hoftheaters. Sonntag. hatte zu verzeichnen die Neuaufnahme von 7 Männern. 3 Frauen
7 Eine Frau ließ ſich bei einem Schuhmacher vier Paar Stie=
2 Der elettriſchen Lichtanläge wollen ſich auch das Alicebad felchen zum Anprobieren zuſenden. Am folgenden Taa kam ein
unbekannter junger Burſche und holte wieder die Stiefelchen ſowie
Dem Vernehmen nach iſt eine Ausſtellung der „Holbein'ſchen 9 M. für die zurückbehaltenen ab. Später ſtellte ſich heraus, daß
übergebenen Stiefelchen in einem Reiſighaufen in der Liebigſtraße
Die Herſtellung der Marktpaſſage, nach ſtattgehabtem Abbruch ſpäter aufgefunden wurden. Der Polizei iſt es jetzt gelungen den
Die berühmte Sängerin Marcella Sembrich beabſichtigt am
Die Jagdrennen der Darmſtädter Schleppmeute=Geſellſchaft
Die Stenographie oder Kurzſchrift iſt urſprünglich dazu
er=
männiſchen und induſtriellen Leben das Bedürfnis nach einer Schrift,
1. Die Reihe der Vortrüge im Winter 188788 im Kaufmänniſchen die neben der größtmöglichen Kürze dieſelbe Zuverläſſigkeit und
8t. Durch eine aus Köln in Umlauf geſetzte Notiz iſt mehrfach
Eingeſandt. Der jüngſte Artikel über die
Saalbauverhält=
menhang mit den Zuſtänden ihrer Zeit verſtanden werden kann, Alles übrige zeigt von Unkenntnis oder falſcher Beurteilung. Wo
der in ſolchem Fall doch ein Vermögen von mindeſtens 30000 M.
Herr Maülrermeiſter Schwarz hat auf dem Hofe ſeines Hauſes, beſitzen müßzte und Pächter im Saalbau werden möchte. Dem Ar=
2594
Nr. 201
neten Reſtaurateur zu finden, welche ſchlimme Erfahrungen ſchon
gemacht wurden. Wozu die aufgeſtellte Berechnung, was ein Wirt
an Wein und Bier verdienen kann, wenn thatſächlich kein Wirt
lange aushält? Das wird jedes zweifelnde Gemüt bei der rechten
Schmiede, dem Finanzkommiſſär, erfahren können. Wir wünſchen
dringend, daß die Wirtſchaft im Saalbau ſich wieder beſſere und
daß die Aktionäre ſich rühren. Verbeſſerungen könnten allerdings
eintreten, in erſter Linie durch einträchtiges Zuſammenwirken der
Kommiſſionen, durch Verminderung der für den Umſchlag zu hohen
Verwaltungs= und Erneuerungskoſten, durch Wiederherſtellung der
früheren Abmachungen mit ſämtlichen Militärkapellen und dauernde
Anſtellung eines tüchtigen Reſtaurateurs.
88 Pfungſtadt, 13. Oktober. Kommenden Samstag abend findet
die Eröffnung des Caſinos im Vereinslokale (Haus Zeh) ſtatt.
Zuerſt iſt Generalverſammlung mit folgender Tagesordnung: 1)
Vorlage der Rechnung. 2) Ergänzung des Vorſtandes. 3) Sonſtige
innere Vereinsangelegenheiten.
Um die Rindviehzucht zu heben, war der hieſige
Stadtvor=
ſtand von jeher beſtrebt nur reine Simmenthaler Bullen zu
be=
ſchaſſen. Um jedoch auch das nötige Muttervieh zu haben, begab
ſich eine Kommiſſion von Landwirten in die Schweiz zum Ankauf
von Zuchtkühen. Vorgeſtern abend kehrte die Kommiſſion mit 7
Stück ſehr ſchöner Tiere zurück und werden dieſelben unter die
be=
treffenden Mitglieder verloſt.
4 Michelſtadt, 13. Oktober. Geſtern nachmittag fand unter dem
Vorſitz des Herrn Geh. Oberſchulrat Greim in Friedrichs Hotel
hierſelbſt die diesjährige (3.) Hauptverſammlung des
Tier=
ſchutzvereins für das Großherzogtum Heſſen ſtatt. Nach
dem Jahresberichte des Schriftführers, Herrn Direktor Dr. L. Boßler,
zählt der Verein jetzt 4870 Mitglieder, das Vereinsorgan, die „
All=
gemeine Tierſchutz=Zeitſchrift; iſt in nahezu 6000 Exemplaren
ver=
breitet, Einnahme und Ausgabe betragen jährlich 5400 M. Nach
Dechargierung der Rechnung für 1886 und Annahme des
Voran=
ſchlags für 1888 durch die Verſammlung, hielt Herr Lehrer Schmunck
von Vielbrunn einen Vortrag über die Urſache der fortdauernden
Abnahme der nützlichen Vögel und die Mittel zur Abhilfe dieſes
Uebelſtandes, worauf der Schluß der Verſammlung erfolgte, die
mit Freuden davon Kenntnis nahm, daß der Vereinsvorſtand
dem=
nächſt eine Eingabe wegen Betäubuug des Schlachtviehs an die
Kreisämter des Landes zu richten beabſichtigt.
Worms, 13. Oktober. Die ſeitens unſerer Stadt proiektierte
Waſſerleitung mit filtriertem Rheinwaſſer iſt von dem ſtädtiſchen
Bauamte auf 510000 M. veranſchlagt worden; davon entfallen auf
die Faſſungsanlagen im Rhein 70000 M., auf die Pumpſtation mit
Pumpſchacht, Filteranlagen, Rheinwaſſerbaſſin ꝛc. 145000 M. die
maſchinelle Anlage 60000 M. das Hochreſervoir 35000 M. und
das Stadtrohrnetz mit allem Zubehör 200000 M.
Gietzen, 12. Oktober. Geſtern nachmittag ſtürzte
Premierlieute=
nant Seitz mit ſeinem Pferde, welches bei dem Sturze auf ihn zu
liegen kam, und erlitt dabei nicht unbedeutende Verletzungen.
Mainz, 12. Oktober. Nach drei langen Sitzungen ſind unſere
Stadtverordneten heute Abend mit der Reviſion des ſtädtiſchen
Theatervertrags, durch welche man ſich eine neue beſſere Aera
für unſere Theaterverhältniſſe verſpricht, zu Ende gekommen. Der
Unterſchied zwiſchen dem früheren Vertrag beſteht in einer geringen
durch Abrechnung des Leuchtgaſes, hervorgerufenen
Verminde=
rung der ſtädtiſchen Subvention auf der einen Seite und der
Ein=
räumung einer freieren Bewegung für den künftigen Direktor in
ſeiner Geſchäftsleitung auf der anderen Seite.
J. Aus Rheinheſſen, 12. Oktober. Künftigen Sonntag wird
unter großen Feſtlichkeiten in Anweſenheit des Biſchofs in Gau=
Algesheim die Grundſteinlegung zu einer neuen
katholi=
ſchen Kirche ſtattfinden.
Mit dem Umbau des Kaſteler
Bahnhofes wird jetzt endlich Ernſt gemacht. Das Königl.
Eiſen=
bahnbetriebsamt Wiesbaden ſchreibt ſoeben die erſten Arbeiten aus.
In dem Kreis Oppenheim beginnt die nächſte Woche faſt in
allen Gemeinden der Herbſt.
Frankfurt, 12. Oktober. Nach nunmehr gefaßtem definitivem
Be=
ſchluß ſoll aus den Ueberſchüſſen des Schützenfeſtes auf dem
Platz vor dem Centralbahnhof ein monumentaler Springbrunnen
errichtet werden.
4 Vom Rhein, 11. Oktober. Gegen die Einſchleppung der
Reblaus circuliert eben unter den Winzern in den Moſel=
Gemein=
den eine Petition an den Oberpräſidenten, in welcher folgende
Vor=
ſichtsmaßregeln in Vorſchlag gebracht werden: 1) Den Bewohnern
an der Moſel und der Saar iſt der Bezug von Setzholz jeder Art,
alſo nicht allein von Wurzelreben ſondern auch von toten Reben,
von außerhalb des Weingebietes der Moſel und der Saar verboten.
2) Den Bewohnern an der Moſel und der Saar iſt der Bezug von
Trauben von außerhalb des Weingebietes der Moſel und der Saar
ebenfalls verboten. 3) Alle amerikaniſchen Weinſtöcke in dem Gebiet
der Moſel und der Saar müſſen ausgerottet und an Ort
und Stelle verbrannt werden. Die Petenten glauben, daß durch
das Verbot der Einfuhr von Trauben und auch toten Reben die
Gefahr der Einſchleppung der Reblaus weſentlich verringert wird,
da bei der Einfuhr keine genügende Kontrole ſtattfinden kann. Durch
das Verbot der Einfuhr von Reben werde der Weinbau an der
Moſel und der Saar in keiner Weiſe geſchädigt, da ſich der
ein=
heimiſche Riesling als paſſendſte Rebſorte bewährt habe und der
Winzer ſeinen Bedarf an Setzholz ſtets leicht und genügend in
ſeinen eigenen Gemarkungen decken kann. Das Verbot der Einfuhr
von Trauben zur Weinbereitung und zum Eſſen beeinträchtige nur
ganz wenige Bewohner der Moſel. Was ſchließlich die Vermchtung
der amerikaniſchen Weinſtöcke anbetreffe, ſo ſeien dieſelben
aller=
dings von Sachverſtändigen ſchon unterſucht worden, doch darin
liege keine Gewähr mit Beſtimmtheit behaupten zu können, daß
dieſelben ganz frei von Rebläuſen ſeien.
k. Vom Rhein, 12. Oktober. Der Waſſerſtand des Rheins
iſt jetzt bald da angekommen, daß aller Schiffsverkehr eingeſtellt
werden muß. Größere belaſtete Schleppſchiffe können ſchon ſeit
einigen Tagen nicht mehr fort und ſeit geſtern iſt auch der
Perſonen=
verkehr der Köln=Düſſeldorfer=Geſellſchaft teilweiſe eingeſtellt.
Die Eröffnung der „kleinen Gieß; wird nunmehr beſtimmt am
22. d. Mts. ſtattfinden und zwar mit einer Feſtfahrt, welche von
Eltville nach Erbach erfolgen wird. Die Bevölkerung von Erbach,
welche durch die Oeffnung des „kleinen Gieß: wieder an den Rhein
zu liegen kommt, rüſtet ſich bereits um den Tag feſtlich zu begehen.
Berlin, 12. Oktober. Kurz vor ſeiner Abreiſe nach Stettin nahm
der Kaiſer in Votsdam noch die für die königliche Familie neuerbaute
Dampfhacht „Alexandra' in Augenſchein. Auch die Kajüte wurde
vom Kaiſer beſichtigt. Dieſelbe iſt außergewöhnlich hoch - in
Rück=
ſicht auf die Größe unſerer Hohenzollern. Beim Betreten der
Kajüte war der Kaiſer über dieſe Höhe überraſcht, und launig rief
er zu ſeiner Umgebung aus: „Hier kann ja ſogar der Plüskow
drin ſtehenl' Plüskow iſt nämlich der größte Offizier der
Armee. Bedient wird das Schiff von acht bis zehn
Marineſol=
daten, die unter dem Kommando des königlichen Kapitäns Velten
ſtehen.
Die,Poſt' ſchreibt:„Geſtern erhielten wir folgendes Telegramm:
Zeitung „Poſt' Berlin
Verlin von Meran.
Es lebe Frankreich. Fürſt Woronzow.
Indem wir Sr. Durchlaucht unſeren Dank für die
Aufmerk=
ſamkeit ſagen, die er gerade uns widmet, entſprechen wir ſeinem
Vertrauen, indem wir dem Erguß ſeines Enthuſiasmus für
Frank=
reich, welchen wahrſcheinlich der Fall Caffarel eben friſch angeregt
hatte, die Verbreitung geben, welche in unſerer Macht ſteht. Wenn
Se. Durchlaucht Meran aufgeſucht haben ſollten, um ſeine
Geſund=
heit zu ſtärken, ſo wünſchen wir der Kur den beſten Erfolg, damit
er auch als Freiwilliger in die franzöſiſche Armee eintreten kann.
Vielleicht wartet er die Ereigniſſe in Paris ab, wo ihn gewiß ein
freundlicher Empfang erwartet.”
Dresden, 12. Oktober. Dem Dirigenten der Dresdener„
Lieder=
tafel: dem verdienſtvollen Komponiſten Reinhold Becker, wurde
kürzlich anläßlich eines Ausfluges, den die Dresdener Sänger nach
Teplitz unternommen hatten, von den dortigen deutſchen Frauen ein
prächtiger Lorbeerkranz überreicht. Auf der Rückreiſe erhoben die
Schandauer Zollbeamten von dieſem Ehrenpreiſe, den man als
feines Gewürz anſah, einen Zoll von 1 Gulden 70 Kreuzer
Aus der Schweiz. Von einer ähnlichen Kataſtrophe wie Elm
iſt auch das Dorf Realp im Kanton Uri bedroht. Infolge
Ver=
niegung eines Baches hat ſich oberhalb desſelben ein großer Riß
gebildet, ſodaß ein Erdrutſch zu befürchten iſt, welcher das ganze
Dorf verſchütten würde. Eine Kommiſſion zur nähern Unterſuchung
der Gefahr iſt bereits an Ort und Stelle.
Trieſt, 12. Oktober. Der König von Griechenland hat ſich
heute nach Athen eingeſchifft.
Rom, 12. Oktober. Wie die „Riforma' meldet, ſpendete der
deutſche Kaiſer den Armen von Meſſina 10000 M.
London, 12. Oktober. Auf dem Trafalgar=Square fand heute
eine Verſammlung von etwa tauſend beſchäftigungsloſen Arbeitern
ſtatt. Nachdem mehrere ſozialiſtiſche Reden gehalten worden waren,
bewegten ſich die Arbeiter in geſchloſſenem Zuge nach der Cith
unter Vorantragen einer ſchwarzen Fahne mit der Aufſchrift: Brod
oder Arbeitl Den Manifeſtierenden folgte unmittelbar eine größere
Anzahl von Polizeimannſchaft. Die öffentliche Ordnung wurde
nicht geſtört.
Litterariſches.
Allgemeine Tierſchutz=Zeitſchrift. Herausgegeben von Direktor
Dr. L. Boßler. Jahrgang 1887, Nr. 10. Inhalt: Einladung zur
XIIL. Hauptverſammlung. Protokoll des Verbandstages der
Tier=
ſchutz=Vereine des Deutſchen Reiches (Schluß). Das übermäßige
Spannen des Euters der Kühe. Bericht über die an den deutſchen
Reichstag gerichtete Petition, betreffend das Betäuben des
Schlacht=
viehs. — Aus den Vereinen: Umſchau im Vereinsleben: Kölner
Tierſchutz=Verein. Aargauiſcher Tierſchutz=Verein. Baltiſcher
Ver=
ein für Tierzucht und Tierſchutz. — Vereinsnachrichten:
Tier=
ſchutz=Verein für das Großherzogtum Heſſen: Geſchenk. Eingegangene
Beiträge. Tierſchutz=Verein in München: Auszeichnung. -
An=
zeigen.
Aruck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruderei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.