Darmstädter Tagblatt 1887


07. Oktober 1887

[  ][ ]

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viertelphrlic 1 Mar 50 Pf. ud.
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den Poſtäntern Beſtellungen ent-
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150. Faßrgarg.
Mit der Sonntags=Beilage:
rtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
vendenangenommeninDarnſtadt
von der Expeditton, Rheinſtr. Nr. 23.
n Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 12, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Erpeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

Ne 196.

Freitag den 7. Oktober.

1987.

B e k a n n t m a ch u n
Auf Grund des Reichsgeſetzes vom A1. Otober 1818 gegen die gemeingefahrlichen Beſtrebungen der Sozialdemokratie
ſind verboten worden:
1) Laut Bekanntmachung des Regierungs=Präſidenten zu Erfurt vom 17. September 1887 die in der Genoſſenſchafts=
Druckerei zu Fürich, ohne Benennung des Herausgebers oder Verlegers gedruckte Broſchüre: Thüringer Klänge,
erſte Folge.
2) Laut Bekanntmachung des Königl. Polizei=Präſidenten zu Berlin vom 20. Degember 1887 die nicht periodiſche
Druckſchriſt: Umſturz und Parlamentarismus. Den Umſtürzlern und Parlamentariern gewidmet. 1. Deutſchland. Im
Sommer 1887: Druck und Verlag der Schweizeriſchen Genoſſenſchaftsdruckerei Hottingen- Fürich.
3) Laut Bekanntmachung der Polizeibehörde zu Hamburg vom 20. September 1887 die Rummer 219 vom 18. Sep=
tember
1887 der im Druck und unter der verantwortlichen Redaction von Johannes Wedde zu Hamburg erſcheinenden perio=
diſchen
Druckſchrift: Bürger=Zeitung= und das fernere Erſcheinen dieſer periodiſchen Druckſchrift nebſt Sonntags=Beilage.
Gleichzeitig wurde das fernere Erſcheinen der im Verlage von Jahannes Wedde zu Hamburg erſcheinenden periodiſchen Druck=
ſchrift
: Sonntagsbote für Stadt und Land. Wochenausgabe der Hamburger Bürgerzeitung: verboten.
4) Laut Bekanntmachung der Königl. Regierung, Abtheilung des Innern zu Schleswig, vom 28. September 1887, die
Nummer 50 der im Verlage von C. H. Carſtens in Elmshorn erſcheinenden periodiſchen Druckſchrift: Elmshorner Zeitung;,
ſowie das fernere Erſcheinen dieſer periodiſchen Druckſchrift.
Darmſtadt, den 4. Oktober 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
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Nr. 196
2523
ie Mitglieder und ſonſtigen Freunde des Vereins zur Unterſtützung und
Beſſerung der aus den Strafanſtalten Entlaſſenen werden in Gemäß=
heit
des 8 21 der Statuten zur 24. Generalverſammlung auf
E
Samstag den 29. Oktober, Nachmittags 8 Uhr, in dem Groß=
herzoglichen
Regierungsgebäude zu Mainz,
hierdurch eingeladen.
Darmſtadt, den 3. Otober 1881.
09995
Großherzogliche Centralbehörde des Vereins.

Gymnasium zm Darmstadt.
Die Anmeldung neuer Schüler, die Geburts= und Impfſcheine, event. auch
Schulzeugniſſe vorzulegen haben, werden für das Gymnaſium und die Vorſchule
Hontng den 10. Oktober, Vormittags von 8-12 Uhr, entgegengenommen.
Darmſtadt, 3. Oktober 1887.
Großherzogliche Gymnaſialdirection Darmſtadt.
Dr. Becker.
(9878


Im Saalbau zu Darmstadt.
Samstag den S. ORtober 1885, Abends 8 Uhr:
EILG COGI!
von
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Eduard Strauss,
Ealserl. hönigl. österr. Holballausik- Direotor, kalsorl. brasillan.
Ebren Hotkapellmeister,
mit seiner Hapelle aus Wien.
Eillets: Sperrsitu 2 Mk., nichtnummerirte Plätze 1 Mk., sind in
der Musikalienhandlung von Georg Thios, bei Herrn Saalbau-nspector Volton
und Abends an der Kasse zu haben.
W.Die HusikalienHandlung von Georg Thies beſindet sich jetat
obere Elisabethenstrasse Nr. 12, in dem Hause der Gesellschaft Eintrachts.
Zu dem am Montag den 10. Oktober im Hôtel zur
Stadt Frankfurtt ſtattfindenden
ſomüthlichen Abond mit Jauu
beehrt ſich ergebenſt einzuladen
Siegmumd HaV,
2)
[9997
Reſtaurateur.
G)
Reinherm Reichelshermer
4
Eiſenbahn.
Am 10. Oktober d. Js. wird die unſerer Betriebs=Verwaltung zu Darm=
ſtadt
unterſtehende Reinheim=Reichelsheimer Eiſenbahn für unbeſchränkten Perſonen=,
Gepäck=, Vieh= und Güterverkehr eröffnet.
Exemplare des Lokal=, Perſonen=, Gepäck, Bieh= und Gütertarifs werden bei
den Stationen Reichelsheim, Brensbach und Groß=Bieberau, ſowie bei der Be=
tries
=Verwaltung in Darmſtadt zum Verkauf gehalten.
Berlin, im Oktober 1887.
Für das Eiſenbahn=Conſortium:
Darmſtädter Bank.
H. Bachſtein.
Centralverwaltung für Secundär=Bahnen:
(9998
H. Bachſtein.

[ ][  ][ ]

2524

Nr. 196.

Glenographue.

Am 14. Oktober er., Abends 8½ Uhr.
eröffnen wir in der Restauration Stengol (ehmitth am Bahnhof
einen Unterrichts-Gursus in der
v0'schen
W. Sle
9-GAOgraphlO.
Derselbe umfasst ca. 20 Unterrichtsstunden und findet jeden
Freitag Abend von 8½ bis 9½, Uhr statt. Theilnehmerkarten fl. 5. in der Buchhandlung des Herrn C. Hess, Carlsstrasse Nr. 29, im
Unterrichts Lokal, sowie am Fröffnung Abend zu erhalten.
Au recht zablreichem Besuoh ladet ein
Der Vorstand
des Mitteldeutschen Stenographen-Verbandes
nach W. Stolzo:
09999
J. Gnntermann, Vorsitzender.

Einladung

zu
Theilnahme am Münnerturnen.
Der diesjährige Winter=Curſus in Freiübungen beginnt für die Männer=
Abtheilung Samstag den 8. Oktober. Die Uebungen finden zwe imal wöchent=
lich
Mittwochs und Samstags, Abends 8½ 9 Uhr, in unſerer Turnhalle am
Woogsplatze ſtatt und werden hierbei Anmeldungen zur Theilnahme von dem
anweſenden Turnwarte entgegengenommen.
Der Vorstand
der Turngemeinde Darmſtadt:
Prof. Dr. L. Büohner. 110000

Feiertage halber
bleibt mein Geſchäft Montag den 10. und Dienstag den
H1. Oktober geſchloſſen.
H. Bodenheimer.
Frachtbriefke
der Main-Heckar-Bahn sovie der Hess. Ludwigs-
Rahn, auf Wunsch mit Firma, M. 7.- per Tausend.
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in der Anſtalt des Unterzeichneten beginnt Montag den 10. Oktober.
Anmeldungen werden jederzeit entgegengenommen Zimmerſtraße 5½.
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Für einen jungen Mann von 15 Jahren
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wird eine Stelle als Lehrling geſucht in
einem Geſchäſte, in welchem Gelegenheit
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gegeben iſt. Näh. Auskunft ertheilt die
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19871
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Ludwigsplatz,
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waaren
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Maschiven-Sohlosser
geſucht. Landwehrſtraße 75.
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nur auf Cartonagen geübte Arbeiter,
ſinden dauernde Beſchäftigung bei B. Gonnermann. Evangeliſche Gemeinde zu Beſſungen
vom 1. bis 30. September).
Hetaufte: Am 4. September: Dem Maurermeiſter Georg Hein=
rich
Frantz, S. Georg Ernſt Ludwig, geb. den 23. Juli. Dem
Fabrikaufſeher Heinrich Stecher, T. Emma Emilie Frieda, geb. den
19. Juli. Dem Volizeibureauvorſteher Wilhelm Kaiſer, T. Anna,
geb. den 12. Auguſt. Am 18. Sept.: Dem Lehrer Konrad Jockel,
T. Margarethe, geb. den 24. Auguſt. Dem Schmied Johann Auguſt

2525
Fine geſunde Frau wünſcht ein Kind
C mitzuſtillen. Näheres Frau Luck=
haupt
, Grafenſtr. 16.
10019

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ſtraße 5 im Seitenbau.

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Zwei ganze Sperrſitzplätze
nebeneinander) und möglichſt in den vor=
deren
Reihen, vom nächſten Monat ab
geſucht. Von wem? ſagt d. Exp. 110020
Hchiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der PoſtdampferWerra, Kapitän R. Buſ=
ſius
vom Nordd. Loyd in Bremen, welcher am
24. September von Bremen und am 25. Sep=
tember
von Southampton abgegangen war, iſt
am 3. Oktober wohlbehalten in New=York,
der Poſtdampfer Rhein', Kapitän Böttcher,
vom Nordd. Llohd in Bremen, welcher am
21. September von Bremen abgegangen war,
iſt am 3. Oktober wohlbehalten in Baltimore
angekommen.

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag. . Oktober.
8. Vorſtellung in d. 2. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Zum erſten Male:
Der Attaché.
Luſtſpiel in 4 Aufzügen von Heinr. Meilhac.
Deutſch von Dr. Förſter.
Perſonen:
Baron von Scharpf, 'ſcher
Geſandter
Herr Werner.
Die Baronin, ſeine Frau. Frl. v. Felden.
Graf Prachs, Geſandtſchafts=
Attache
Herr Steude.
Madelaine, verwitwete
Baronin Palmer,
Frl. Cramer.
von Eſtillac
Herr Mickler.
Herr Hacker.
Lucien von Mere
von Frondeville
Herr Wagner.
von Ramſah
Herr Knispel.
Herr Göbel
von Mazeray
Feig=
Herr Dalmonico.
Karl, Bedienter
Herr Knörzer.
Ein Bedienter bei Scharpf Herr Müller.

Anfang 7 Uhr.

inde gegen 110 Uhr.

Sonntag. 9. Oktober.
9. Vorſtellung i. d. 2. Abonnementsabteilung.
(Rothe Karten gültig.)
Die sicilianische Vesper.
Große Oper in 5 Akten mit Ballet, von Scribe
und Duveyrier deutſch von Dräxler=Manfred.
Muſik von Verdi.

Beck, T. Johanna Chriſtiane, geb. den 1. Juli. Dem Kunſt= und
Handelsgärtner Ernſt Schulz, S. Karl Theodor, geb. den 28. Juli.
Dem Müller Johann Späth, S. Heinrich, geb. den 6. Auguſt. Dem
Schuhmachermeiſter Heinrich Stein. S. Auguſt, geb. den 2. Juli.
Dem Briefträger Hermann Stein, C. Johann Georg Ludwig, geb.
den 27. Auguſt. Dem Gerichts=Aſſeſſor Karl Schweisaut, T. Frie=
derike
Amalie Helene, geb. den 5. Auguſt. Am 25.: Dem Ortsge=
richts
= und Standesamtsdiener Johann Georg Beck, T. Sophie
Georgine Auguſte. Dem Schloſſer Heinrich Henkel, S. Georg Fried=
rich
Wilhelm, geb. den 29. Juli. Dem Zimmermeiſter Ludwig
Sonnthak, S. Johann Wilhelm, geb. den 30. Mai. Dem Hutmacher

Friedrich Jacoby. T. Anna, geb. den 22. Aug. Am 27.: Dem Land=
wirt
Heinrich Schneider, S. Ludwig, geb. den 16. Auguſt. Am 28.:
Dem Kaufmann Guſtav Hickler jun, S. Georg Guſtav Theophil
Alexander, geb. den 1. Mai.
Getrauke: Am 11. September: Der Schloſſermeiſter Johann
Georg Philipp Fey und Eliſabeth Klemmer. Am 18.: Der Fabrik=
arbeiter
Johann Georg Traum und Eliſabethe Rühl. Der Schloſſer
Wilhelm Neuroth und Sophie Bönſel. Am 25.: Der Gärtner Peter
Kiefer und Eliſabethe Chriſtine Hering. Der Maurer Georg Wil=
helm
Hering und Anna Maria Hotz.
Beerdigte: Am 8. September: Der Lumpenſammler Adam Mark,
46 J. alt, ſtarb den 5. Sept. Am 9.: Eliſe Geyer, geb. Erbes,
Ehefrau des Maurers Heinrich Geyer, 41 J. alt, ſtarb den 6. Sept.
Am 13.: Der Ofenfabrikant Johann Jakob Alt, 68 J. alt,
ſtarb den 10. Sept. Am 14.: Der Schreinermeiſter Kaſpar Wam=
boldt
, 69 J. alt, ſtarb den 12. Sept. Am 17.: Friedrich Wolf, led.
S. des Maurers Ludwig Wolf IV., 15 J. alt, ſtarb den 14. Sept.
Am 23.: Louiſe Damm, led. T. des Zimmermanns Chriſtian Damm,
15 J. alt, ſtarb den 20. September.

661

[ ][  ][ ]

2526

Nr. 196

Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
vom 29. September bis 5. Oktober 1887).
Geborene: Am 24. September: Dem Lackierer Emil Lorenz,
T. Johanna Eliſabeth. Am 25.: Dem Sergeant im Großh. Feld=
Art.=Regiment Nr. 25 Georg Philipp Eimermann, S. Georg Philipp.
Am 26.: Dem Spezereihändler und Wirt Philipp Alberth, T.
Auguſte Ida. Am 28.: Dem Taglöhner Guſtav Adam Reichmann,
T. Roſa Suſanne. Dem Weichenwärter Johann Philipp Katzen=
maher
, S. Johann Georg. Am 29.: Dem Handarbeiter Hubert
Joſeph Bang. S. Joſeph Hubert. Dem Handelsgärtner Wilhelm
Steinmann, T. Maria Wilhelmine Mathilde. Am 1. Oktober: Ein
unehel. S. Gottlieb. Am 5.: Dem Lackierer Johannes Amend,
S. Karl.
Broklamiert als Verkodte: Der Kaſſenführer Heinrich Schild=
wächter
zu Dorſtfeld in Weſtfalen und Maria Scriba, T. des ver=
ſtorbenen
Pfarrers Julius Theodor Scriba hier.
Eheſchlietzungen: Am 2. Oktober: Der Diener Johannes Hohl,
mit Katharina Wächtershäuſer dahier, T. des Macklers Johannes
Wächtershäuſer zu Kirch=Göns.
Geſtorbene: Am 29. September: Die Ehefrau des Gärtners
Daniel Wiſſenbach, Margaretha, geb. Nutz, 20 J. 4 M. 4 T. alt.

Moöktiſche Heverſicht.
Deutſches Reich. Kaiſer Wilhelm erfreut ſich in Baden=Baden
des beſten Wohlbefindens und unternimmt er faſt täglich, ſoweit es
die Witterung geſtattet, Ausfahrten in die herrliche Umgebung.
Auch über das Befinden der Kaiſerin laufen die befriedigendſten
Meldungen ein.
Kaiſerin Auguſta hat dem Centralkomite der deutſchen Vereine
vom Roten Kreuz auf deſſen Glückwunſchſchreiben zum Geburtstage
ſolgendes Dankſchreiben zugehen laſſen: Die Glückwünſche des Cen=
tralvereins
der deutſchen Vereine vom Roten Kreuz erwidere Ich
unter dem erfreulichen Eindruck der in Karlsruhe ſo befriedigend
verlaufenen internationalen Konferenz, an deren Arbeiten Vertreter
benachbarter und ferner Nationen in einmütiger Gemeinſamkeit be=
teiligt
waren. Das hier bewährte gegenſeitige Verſtändnis iſt ein
Schritt weiter zu dem erſtrebenswerten Zweck, den Friedensgedanken
der freiwilligen Hilfsthätigkeit weithin zu verbreiten und um ſo
leiſtungsfähiger zu geſtalten. Das Centralkomites unſerer Vereine
iſt Meiner Anerkennung und Dankbarkeit für ſeinen ehrenvollen Anteil
an dieſem ſchönen Erfolge gewiß, und Ich freue Mich, derſelben
heute herzlichen Ausdruck geben zu können.
Das Dank=Antwortſchreiben des Fürſten Bismarck auf den
warmen Glückwunſch Crispis zum Miniſterjubiläum enthielt zugleich
die Einladung des italieniſchen Miniſters nach Friedrichsruh. Der
Kr. Z. wird jetzt aus Rom ein Teil des Wortlautes des Bis=
marck'ſchen
Dankſchreibens mitgeteilt. Er lautet: Das Geſchick und
die Miſſion unſerer Länder in Europa, wie ſie ſich in der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts geſtalteten, haben eine ergreifende
Analogie. Ich ſchätze mich glücklich, daß Sie ſo überaus freundliche
Worte an mich gerichtet haben. Sie, der Sie ſo würdig ſind, an
der Spitze der Geſchäfte in Ihrem Vaterlande zu. ſtehen. Ich ziehe
daraus die beſten Auſpicien für die beſtändige Freundſchaft zwiſchen
Italien und Deutſchland und den beiden ruhmreichen Dynaſtieen,
welche deren Geſchicke regieren. Hieran ſchloß ſich die Einladung,
in welcher Herr Crispi in ſchmeichelhaften Worten gebeten wurde,
den Fürſten Bismarck in Friedrichsruh zu beſuchen.
Dem Bundesrate iſt ſeitens des Reichskanzlers der Entwurf
einer Verordnung, betr. die Militär=Transport=Ordnung für Eiſen=
bahnen
im Frieden zur Beſchlußfaſſung vorgelegt worden.
Der Reichs=Anzeiger' veröffentlicht folgende Bekanntmachung:
Auf Grund des Reichsgeſetzes vom 21. Oktober 1878. Das unterm
28. September d. J. erlaſſene Verbot der Elmshorner Zeitung wird
hiermit aufgehoben. Schleswig, den 5. Oktober 1887. Köngliche
Regierung. Abteilung des Innern.
Der italieniſche Miniſterpräſident wurde auf der Rückreiſe von
Friedrichsruh in Hannover von R. v. Bennigſen begrüßt.
Der erſte Militär=Attaché bei der franzöſiſchen Botſchaft in
Berlin iſt von ſeinem Poſten abberufen worden.
Der deutſche Landwirtſchaftsrat wird Anfangs November in
Verlin. zuſammentreten, um zur Erhöhung der landwirtſchaftlichen
Zölle, zur. Aufhebung des Identitätsnachweiſes und zur Frage eines
Tariſvertrags mit Oeſterreich Stellung zu nehmen.
Aus Samoa eingegangene Nachrichten beſagen, daß König
Malietoa, gegen den die Deutſchen wezen der von ſeinem Volke auf
deutſchen Plantagen verübten Räubereien unlängſt den Krieg er=
klärten
, ſich jetzt ergeben hat und verbannt wurde. Er wurde an
Bord des mit verſiegelten Ordres ſegelnden Kanonenbootes= Adler=
gebracht
. Vor ſeiner Abreiſe ſchrieb Malietoa an den britiſchen
und den amerikaniſchen Konſul, und erklärte denſelben ſeine Ent=
täuſchung
darüber, daß er von ihnen keine Unterſtützung empfangen.
Im übrigen herrſchte in Somoa vollſtändige Ruhe.
Schweiz. Der geheime deutſche Sozialiſten=Kongreß war am
5. in St. Gallen unter Teilnahme der Reichstagsabgeordneten
Singer und Haſenclever ſowie von 80 Delegierten verſammelt.

Heſterreich=Angarn. Graf Kalnoky empfing am 5. einen Be=
ſuch
des Königs von Griechenland.
Einer Meldung der Wiener Preſſe' zufolge hat die italieni=
ſche
Regierung ihre Forderungen in Bezug auf den abzuſchließenden
Tariſvertrag auf ſchriftlichem Wege nach Wien gelangen laſſen und
gleichzeitig die Bitte ausgeſprochen, daß auch Oeſterreich ſeine For=
derungen
vor Beginn der mündlichen Verhandlungen ſchriftlich mit=
teile
. Aus dieſem Anlaſſe findet am 6. ds. eine Sitzung der öſter
reichiſch=ungariſchen Zollkonferenz ſtatt.
Gegenüber anderweitigen Blättermeldungen erklärt der= Nemzet=
die
ungariſche Regierung werde von dem bereits bewilligten 45
Millionen=Kredit höchſtens 20 bis 21 Millionen in Anſpruch nehmen
und ſelbſt die Beſchaffung dieſer Summe bei ungünſtigem Geld=
markt
verſchieben.
Rranktreich. Das Manifeſt des Grafen von Paris wurde am
5. durch Anſchlagen an den Mauern verbreitet; die Polizei riß die
Plakate herab und nahm mehrere Leute feſt.
Die Verhandlungen über den franzöſiſcheitalieniſchen Handels=
vertrag
nehmen bisher einen ungünſtigen Verlauf, indem die Forde=
rungen
der italieniſchen Unterhändler von den Franzoſen als völlig
unannehmbar bezeichnet werden. Da die vorläufige Uebereinkunft.
am 31. Dezember abläuft, bis dahin aber der Abſchluß eines neuen
Vertrags kaum ausführbar erſcheint, ſo iſt die Rede davon, die
Uebereinkunft vorläufig zu verlängern.
Der Tempsu meldet, daß der Miniſter des Aeußern am 4.
abends Depeſchen aus Tamatave vom 2. September exhalten habe.
Darnach habe Le Myre de Vilers nicht, wie die engliſche Depeſche be=
haupte
, Antananarivo am 21. September verlaſſen, ſondern bloß
ſeine Flagge infolge eines diplomatiſchen Zwiſchenfalles wegen des
Exequatur des amerikaniſchen Konſuls eingezogen; noch weniger
habe Le Myre aber Tamatave verlaſſen, er ſpreche in ſeiner De=
peſche
nicht einmal den Wunſch aus, ſeine Päſſe zu fordern. Das
Wahre an der engliſchen Darſtellung ſei nur, daß ein Teil des
franzöſiſchen Gefolges, beſonders Kranke, nach Tamatave geſchickt
ſer, damit er, Le Myre, nicht beläſtigt werde, wenn die Lage ſich
verſchlimmere. Der franzöſiſche Generalreſident füge in ſeiner
Depeſche hinzu, daß er mit Mäßigung das Zerwürfnis beizulegen
hoffe; der Premierminiſter der Königin der Hovas ſuche Boden zur
Verſöhnung und habe dies in einer Depeſch an Flourens bewieſen,
worin er dieſen um ſeine Vermittlung zur Herſtellung des Ein=
vernehmens
mit dem Generalreſidenten bitte. Flourens hat jedoch
nicht die Abſicht, ihm zu antworten, ſondern wird Le Mhre de
Vilers ſeine Beſchlüſſe mitteilen.
Die Nachricht von dem Abbruch der Beziehungen mit der ma=
dagaſſiſchen
Regierung berührt in Paris ſehr unangenehm, da die=
ſelbe
die Möglichkeit eines neuen Kolonialkrieges eröffnet, der jetzt
mißliebiger ſein würde als je. Die Nachricht kommt ſo plötzlich,
daß es faſt den Anſchein hat, als ob der franzöſiſche Reſident auf
eigene Fauſt gehandelt habe. Dem Miniſterium kann der Vorfall
nur ſchaden, da man die Beit der Kolpnialwirren als abgeſchloſſen
betrachtete.
Engkand. Einer am 5. in London eingetroffenen Meldung des
Reuter'ſchen Bureaus aus Tamatave vom 21. September zufolge
traten zwiſchen der Regierung von Madagaskar und dem franzö=
ſiſchen
Miniſterreſidenten geſpannte Beziehungen ein. Der franzö=
ſiſche
Miniſterreſident hätte die Flagge eingezogen und Antananarivo
verlaſſen; der madagaſſiſche Miniſter des Auswärtigen wäre ver=
bannt
worden.
Belgien: Am 5. trafen gleichzeitig mit dem aus Baden=Baden
zurückehrenden König auch der Kaiſer und die Kaiſerin von Braſilien
in Brüſſel ein.
Dänemark. Im Folkething brachte der Finanzminiſter am
Dienstag das Budget ein und machte er hierbei die angenehme Mit=
teilung
. daß die däniſchen Staatsſchulden durch Auszahlung der
Amſterdamer Anleihen von 1764 und 1785 und der Antwerpener
von 1788 um 1600000 Kronen vermindert werden würden. Ob
dieſe Eröffnung die radikale Mehrheit der däniſchen Volksvertretung
verſöhnlicher gegen das Miniſterium Eſtrup ſtimmen wird, möchte
zu bezweifeln ſein, vielmehr muß nach den Andeutungen der radi=
kalen
Kopenhagener Blätter erwartet werden, daß die Oppoſition
dem Miniſterium Eſtrup üuch diesmal das Budget verweigern und
ſomit der Verfaſſungskampf in Dänemark ſeinen Fortgang nehmen 2
45)
wird.
Itaſten. Wie aus Rom berichtet wird, hat dort eine Rede des
Bürgermeiſters von Nizza, der ohne alle Veranlaſſung erklärte, daß
die Bevölkerung, wenn Frankreich eine Gefahr drohen ſollte, ihren
Verpflichtungen nachkommen werde noch mehr aber die dörtige
Rede des franzöſiſchen Kriegsminiſters, welcher die Vermehrung
der Garniſon von Nizza beſprach, den übelſten Eindruck hervor=
gerufen
. Die Opinione' beruft ſich darauf, daß Italien nicht den
geringſten Anlaß zu ſolchen Aeußerungen geboten, daß es ihm nicht
in den Sinn komme, das friedliche Verhältnis zu Frankreich ſtören
zu wollen, daß aber durch derlei Reden in welchen Gefahren an
die Wand gemalt werden, ſolche herbeigeführt werden können.
Spanien. Infolge der in Madrid eingegangenen, Meldungen
von der ernſten Erkrankung des=Sultans von Marokko,wird hem=

[ ][  ][ ]

nächſt ein militäriſches Corps von Madrid abgehen, Um die Garni=
bei
möglichen Ereigniſſen ſeine Intereſſen wahren zu können.
hoben glaubte.
Mutter Prinzeſſin Clementine, welcher auf Ende d. M. feſtgeſetzt Hirſch IV von Wallerſtädten 14. Pr. 20 M.
iſt, umfaſſende Vorkehrungen getroffen.
Die Regierung iſt davon in Kenntnis geſetzt worden, daß bul= einen Preis 50 M.
ukis gariſche Auswanderer mit Hilfe eines Teiles der Oppoſitionspartei
an verſchiedenen Punkten des Landes Unruhen zu erregen verſuchen; einen Preis 50 M.
ä einige Perſonen ſollen auch die ſerbiſche Grenze bei Trin über=
ele
ele-
ſchritten
haben. Kleinere bewaffnete Trupps ſind im Süden Bul= von Frankfurt a. M. einen Pr. 100 M.
gariens aufgetaucht, welche von Soldaten verfolgt werden.
ſoll die Antwort Rußlands auf die letzte Note der Pforte über die 40 M.
funfil
bulgariſche Angelegenheit eingetroffen ſein. Ueber den Inhalt der=
euen
,
di Aſelben verlautet, daß Rußlans einen ruſſiſchen Fürſten als Statt= 1. Pr. 100 M. Lazarus Feiſt von Kaſtel 2. Pr. 50 M.
la halter nach Bulgarien in Begleitung eines türkiſchen Kommiſſars
e hei hu klärung der Pforte, die Wahl des Prinzen Ferdinand ſei ungeſetzlich,
olgzlmverbunden mit dem Befehl, das Land zu verlaſſen, da ſie niemals Hadamar einen Preis 50 M.
deil i die Wahl beſtätigen werde, werde genügen. Man werde nicht nötig
nigerihl haben, andere Mittel zu ergreifen. dieſe Antwort gewiſſe Vor= lich von Damen zahlreich beſuchte Monatsverſammlung des Gartenbau=
Dah
werden.
des
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 7. Oktober.
ährige treue Dienſte; verliehen.
ma=
Eiſenbahnen ernannt.
die bahnpolizeilichen Beſtimmungen für die Nebenbahn Mannheim-
6 Weinheim betr.
ſio 4
Die für geſtern nachmittag anberaumt geweſene Stadtver= abend ſtattfindende Strauß=Konzert:
P ordneten=Sitzung iſt abbeſtellt worden.
.
anz Welt, in der man ſich langweilt= (neu einſt.). Donnerstag, 13. Okt. hann Strautßz.
uz
arin W-Normar. Fr. Baumann=Triloff a. G.
zu Markt gebracht, was daher kommt, daß bei dem diesjährigen l Operette:Der Zigeünerbaron von Johann Strautz.
Markte einjährige Fohlen nicht zur Prämirung gelangten.
folgende Prämien zur Verteilung gebracht:
Klein=Rohrheim I. Vr. 80 M. Karl Gambel von Klein=Rohrheim tanzt mits Volka ſchnell, (euheith von Ed. Strauß.
Pr. 60 M. Oberförſter Seyd von Lorſch 3. Pr. 50 M. Georg
Hon Hamm 5. Pr. 30 M. Jakob Heil VI. von Crumſtadt 6. Pr.
30 M. Philipp Thon IV. von Hahn 7. Pr. 30 M.
4.
8½ 2. Vr. 40 M. Peter Funk von Wallerſtädten 3. Pr. 40 M. Heinrich
ppl Höhl III. von Griesheim 4. Pr. 30 M. Peter Dörr VII. von Lee=
Philipp Lochmann III. von Beerbach 7. Pr. 20 M.
ſtirco A heim 1. Vr. 50 M. Wilhelm Wagner I. von Wolfskehlen 2. Vr. liegende große Kinderſterblichkeit bedingt; es ſtarben nicht weniger

ngel
den 30 M. Karl Dörr von Dornheim 7. P. 30 M.

Nr. 196
2527
4) Für zweijährige Fohlen: Ludwig Bopp von Leeheim
ſonen in den ſpaniſchen Beſitzungen in Nordafrika zu verſtärken, 1. Pr. 40 M. Ludwia Dörr II. von Leeheim 2. Pr. 40 M. Georg
Jamit Spänien vorbereitet ſei, im Falle des Ablebens des Sultans Fuchs II. von Wolfskehlen 3. Pr. 30 M. Peter Schmenger III.
von Dornheim 4. Pr. 30 M. Ph. Friehl von Berbach 5. Pr. 30 M.
Rußländ. Der Beſuch, den Crispi in Friedrichsruh abgeſtattet Pachter Petri von Reinheim 6. Pr. 30. M. Bürgermeiſter Emig
hat, erregt unverkennbar eine gewiſſe Beſoranis. Namentlich be= von Nieder=Eichersbach 7. Vr. 20 M. Ernſt Grimm von Leeheim
fürchtet man einen nochmaligen engern Anſchluß Italiens an Deutſch= 8. Pr. 20 M. Ludwig Hechler von Alsbach 9. Pr. 20 M. Konrad.
land; eine Sorge, der man ſich nach dem Rücktritt Robilants ent= Huf von Gundernhauſen 10. Vr. 20 M. Ph. Trinkaus von Dorn=
heim
II. Pr. 20 M. Georg Dörr von Wembach 12. Pr. 20 M.
Butgarien. Am Hofe in Sofia werden für den Beſuch der 1 Joh. Kleinböhl III. Witwe von Dornheim 13. Pr. 20 M. Peter
5) Für ſchwere Reitpferde: Gebrüder Heß von Bockenheim
6) Für leichte Reitpferde: Gebrüder Heß von Bockenheim
7 Für ſchwere Wagenpferde: Wolf und David Strauß
8 Für leichte Wagenpferde: Gebrüder Heß Söhne von
Türktei. Nach aus Konſtantinspel eingegangenen Nachrichten Bockenheim 1. Pr. 60 M. Gebrüder Belmont von Alzey 2. Pr.
9) Für ſchwere Zugpferde: Gebrüder Belmont von Alzey
10) Für leichte Zugpferde: H. Wolf u. Sohn von Kreuz=
ſchicken
will, und daß die Dauer der Miſſion auf vier Monate be= nach einen Preis 40 M. Sigmund Nathan von Ober=Ingelheim
grenzt ſein ſolle. Die ruſſiſche Regierung ſei der Anſicht, eine Er= einen Preis 40 M. Gebrüder Belmont von Alzey einen Preis 40 M.
1) Für Fohlen=Kollektion: Hermann Löwenſtein von
Die am Mittwoch ſtattgehabte, der D. Sta.l zufolge nament=
yſchläge
der türkiſchen Note modifiziert, andere mit Stillſchweigen Vereins wurde von Herrn Rentier Müller präſidiert. Nachdem der=
Uu übergeht, ſo nimmt man an, daß die Verhandlungen fortdauern ſelbe die üblichen geſchäftlichen Mitteilungen, wie An= und Ab=
meldungen
ꝛc. gemacht, berichtete Herr Geh. Oberdomänenrat Schenck
über die zu machenden Obſtbaumbeſtellungen und nach ihm Herr
Lehrer Dickel über die am letzten Sonntag ſtattgehabte Pflanzenaus=
ſtellung
in der Knabenarbeitsanſtalt. Dieſe Ausſtellung ſei wie
wir bereits erwähnt haben, eine ganz vorzügliche geweſen; faſt alle
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 10. September Blumen ſtanden in vollem Florb und eine große Anzahl derſelben
dem Kaiſerlichen Ober=Poſtpackmeiſter Conrad Werner in Darm= war geradezu muſterhaft. Im Namen der Kommiſſion ſtatte er
ſtadt das Allgemeine Ehrenzeichen mit der Inſchrift. Für fünfzig= allen welche ſich Um die Ausſtellung verdient gemacht, den beſten
Dank ab. Der Herr Vorſitzende dankt hierauf der Kommiſſion,
Am 1. Oktober wurden die Hilfswärter Heinrich Reuter deren großer Mühe und Arbeit das Zuſtandekommen und Gedeihen
Paus Bleichenbach zum Bahnwärter und Johannes Niedern= der Ausſtellung zu verdanken ſei. Der Vorſitzende erläutert als=
z
5fer aus Egelsbach zum Weichenwärter bei den Oberheſſiſchen dann unter Verleſung eines bezüglichen Aufatzes und Demonſtration
an einer Anzahl Blümen die Entwickelung dieſer letzteren, zerglie=
Ernannt wurde: am 1. Oktober der Schutzmann Nikolaus l dert die einzelnen Beſtandteile derſelben, erörtert die verſchiedenen
4. i Knapp zu Offenbach zum Kreisdiener bei dem Kreisamte Offenbach. Formen der Blüten ꝛc. Nach einigen kleineren Mitteilungen und
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 31 enthält: Bekanntmachung, der Preisverkündigung für die ausgeſtellten Pflanzen und Obſt wurde
die Verſammlung mik der üblichen Gratisverloſung geſchloſſen.
Nachſtehend geben wir das Programm für das morgen
I. 1) Ouverture 3. Oper: Wenn ich König wärel von Adam.
Repertoiré=Entwurf des Großh. Hoftheaters. Sonntag, 9. 2) Für luſtige Leut. Walzer, (Neuheith von Ed. Strauß. 3) Pot=
ücb
N Oktober: Die ſicilianiſche Besper:. Dienstag, 11. Oktober: Die pourri a. d. Oper:Carmen von Bizet. 4) Annen=Polka von Jo=
II. 5) Fantaſie über deutſche Lieder von Eduard Strauß. In=
Herbſͤpferdemarkt. Trotz der ungünſtigen Witterung war der troduktion. 3. Der Trompeter von W. Speyer. b. Mein Liebſter
verſl Herbſtpferdemarkt, welcher geſtern vormittag ſeinen Anfang ge= im Dorf iſt der Schmied von Guſtav Hölzel. c. Es hat nicht
nommen hat, recht gut beſucht und ſind zuſammen ca. 340 Tiere zu ſollen ſein von Friedrich Abt. d. Schlaf wohl Du ſüßer Engel
uſs Markt gebracht worden. In den ſtädtiſchen Stallungen ſind von Zur von Fr. Abt. C. Wie mir's im Herzen ſo ſchwer! von
Händlern 142 Pferde, meiſt Prachtexemplare, eingeſtellt; die übrigen Ferdinand Gumbert. k. Fliege Du Vöglein von Fr. Abt. g. Von
Pferde und Fohlen ſind in der Lagerhausſtraße und auf den am Dir von Kücken. h. Gute Nacht Du mein herziges Kind von Fr.
Viehmarktplatz angrenzenden Wieſen plaziert. Bei gegenwärtigem Abt. 6) Ave Maria MNeuheith von Gottfried Pregen. Für Quar=
Markte ſind mehr Pferde wie bei den vorhergehenden Märkten tett arrangiert von Eduard Strauß.) 7) Entracte und Pizzicato=
aufaefahren
worden; Fohlen dagegen ſind etwas weniger wie ſeither Volka a. d. Ballet: Shlvia von Delibes. 8) Schatzwalzer a. d.
III. 5) Paraphraſe über das Gebet aus Weber'3 Oper: Der
Bei der mit dem Markte verbundenen Prämiirung wurden Freiſchütz von F. Lur. 10) Der Roſe Erwachen, Polka Mazur,
Neuheith von Eduard Strauß. 11) Lied ohne Worte, Neuheit)
1) Für Mutkerſtuten mit Fohlen: Johannes Fertig von von Tſchaikowski. (Orcheſtriert von Eduard Strauß) 12) Wer
Im September d. J. wurden bei der Stadtkaſſe folgende
Scherer 1. von Wallerſtädten 4. Vr. 40 M. Jakob Schmittel IV. Schlachtviehauantitäten verſteuert, wobei ſich die eingeklammerten
Zahlen auf den gleichen Monat des Vorjahres beziehen: 189 (77
2 Für Mutterſtuten welche gedeckt ſind: Peter Schulz l Ochſen, 113 122) Kühe und Rinder, 1356 1435 Schweine, 707
von Dornheim 1. Pr. 50 M. Daniel Scherer von Wallerſtädten 012, Kälber, 835 1229) Hämmel und Schafe, 112) Pferd und 10
Ziegen.
Im September d. J. ſind in unſerer Stadt 115 Perſonen
vo p heim 5. Pr. 20 M. Jakob Metzger von Dornheim 6. Pr. 20 M. geſtorben, was auf den Jahresdurchſchnitt berechnet die Sterblich=
keitsziffer
von nahezu 320 o ergiebt. Dieſe ungewöhnlich hohe Ziffer
3) Für dreijährige Fohlen: Georg Bormann von Biebes= iſt durch die infolge anſteckender und epidemiſcher Krankheiten vor=
40 M. Georg Adam Schütz von Rimbach 3. Pr. 30 M. Jakob als 29 Kinder im erſten und 21 im zweiten Lebensjahre, Kinder
Gerhardt IV. von Wallerſtädten 4. Pr. 30 M. Wilhelm Schäfer unter ſechs Jahren überhaupt 63. Im übrigen hatten unter den
von Gernsheim 5. Pr. 30 M. Jahob Seibel von Leeheim 6. P. Verſtorbenen 2 das 80., 8 das 70. und 8 das 60. Lebensjahr zurück=
gelegt
.

[ ][  ]

Nr.
2528
Die Reinheim=Reichelsheimer Eiſenbahn wird am 10. Oktober
für den unbeſchränkten Perſonen=, Gepäck=, Vieh= und Güterverkehr
eröffnet. Außer an den Stationen wird nach Bedarf auch an den
Halteſtellen Werſau, Unter=Gerſprenz, Ober=Gerſprenz, Kirch= Beer=
furth
und Bockenrod gehalten.
Im Anſchluß an die Mitteilung im geſtrigen Tagblatt über
die Preiſedes Ochſen= bezw. Rindfleiſches muß hin=
zugefügt
werden, daß ſeit einigen Tagen einige Rindsmetzger das
Rindfleiſch zu 56 Pf. (ſtatt ſeither 60 Pf.) das Pfund verkaufen,
freilich ohne dies bis jetzt durch öffentliche Anzeige dem Publikum
bekannt gemacht zu haben.
2 Kleine Mitteilungen. Zwei Handwerksgeſellen reiſten zu=
ſammen
hier zu und entlieh ſich der eine, deſſen Anzug defekt war,
von ſeinem Kollegen eine noch neue Hoſe und ein Paar Schuhe,
ſowie eine goldene Brille. Im Beſitz dieſer Gegenſtände machte
ſich jedoch der Burſche heimlich von hier fort. Einem Kauf=
mann
in der Ludwigsſtraße wurde am Mittwoch nachmittag aus
ſeinem Hausflur ein Säckchen mit 30 Pfund Kaffee entwendet.
Als Dieb wurde ein Taglöhner ermittelt, welcher den Kaffee bereits
für 4½ Mark verkauft hatte. Der Dieb wurde in das Polizeige=
fängnis
verbracht und der Kaffee beſchlagnahmt. - Im verfloſſenen
Monat September l. J. haben 679 Milchreviſionen in Darm=
ſtadt
und Beſſungen durch die Schutzmannſchaft ſtattgefunden.
St. Darmſtadt=Straßburg. Die brillante Blitzzug=Verbindung
bleibt für den Winter beſtehen und giebt Gelegenheit Geſchäfte in
Straßburg innerhalb eines Tages abzuwickeln. Von Darmſtadt
geht der Zug um 7 U. 54 M. morgens ab, um 9 U. 5 M. iſt er
bereits in Mannheim und um 12 U. 2 M. in Straßburg. Die
Rückfahrt erfolgt um 5 U. 22 M. abends und iſt man um 9 U. 48 M.
nachts wieder in Darmſtadt.
Beſſungen, 6. Oktober. Die auf heute anberaumte Gemeinde=
ratsſitzung
konnte, wegen Fehlens zweier Mitglieder an der ge=
ſetzlichen
Zahl, nicht ſtattfinden.
4. Mainz, 6. Oktober. In dem Prozeß gegen die Führer der
hieſigen Soztaldemokraten wurde heute das Urteil publiziert.
Sämtliche 8 Angeklagte wurden für ſchuldig befunden und zu folgen=
den
Strafen verurteilt: Jöſt 6 Monat, Conrad 6 Monat, Pfeiffer
5 Monat, Stoll 3 Monat, Loos 3 Monat, Zimmermann 4 Monat,
Anderhub 3 Monat und Römberg 1 Monat Gefängnis. Ferner
wurden die Angeſchuldigten gemeinſchaftlich in die Koſten verurteilt
und die Konfiskation der beſchlagnahmten Schriften ausgeſprochen.
Das Gericht nahm bei ſämtlichen Angeſchuldigten die Teilnahme
an einer geheimen Verbindung als erwieſen an, wogegen für die
Verbreitung verbotener Schriften nur bei vier Angeklagten der Be=
weis
als erbracht betrachtet wurde.
1 Mainz, 5. Oktober. Ueber die geſtern ſchon erwähnte Ge=
neralverſammlung
der Görres=Geſellſchaft iſt noch nachzutragen,
daß in der Nachmittagsſitzung Biſchof Dr. Haffner eine längere
Rede hielt, in welcher er ſich eingehend über die Freiheit der
Wiſſenſchaft; verbreitete. Am abend fand im =Frankfurter Hof.
zu Ehren der Generalverſammlung unter dem Präſidium des cand.
Phil., Schmitt aus Dürkheim ein Feſtcommers der Studentenver=
bindung
Haſſia Rhenania ſtatt, bei welchem die Herren Rechts=
anwalt
Dr. Frenay von hier, Domkapitular Dr. Moufang, Reichs=
tagsabgeordneter
Dr. Lieber von Bamberg, Reichstagsabgeordneter
Bachem von Cöln u. a. Salamander rieben. Heute fand noch eine
wiſſenſchaftliche Sitzung ſtatt, in welcher Bericht über die in den
Sektionsſitzungen gepflogenen Verhandlungen erſtattet wurde.
Mainz, 5. Oktober. Mit der bekannten hieſigen Rhederfirma
H. A. Diſch und dem Großinduſtriellen Friedrich Grillo in Eſſen
in Gemeinſchaft mit einigen der bedeutendſten Gruben des Ober=
bergamtsbezirks
Dortmund wurde geſtern in Cöln eine Verbindung
geſchloſſen, zu dem Zweck einesteils den betreffenden Zechen einen
leichteren und größeren Abſatz namentlich nach Süddeutſchland, der
Schweiz und Italien zu verſchaffen, andererſeits der Rhederei eine
weitere Ausdehnung zu geben, wozu der Bau von größeren Dampfern
bereits in Angriff genommen. Der Sitz der Geſellſchaft bleibt in
Mainz u. die Leitung derſelben in bisherigen Händen der Firma Diſch.
J. Mainz, 4. Oktober. Mit Rückſicht auf die ſtändig wachſen=
den
Ausgaben hat die ſtädtiſche Schulkommiſſion beſchloſſen, das
Schulgeld für die Realſchule um 1 M. pr. Monat zu erhöhen.
Mainz, 3. Oktober. Die Berichte aus den namhaften Weinbau=
orten
im Rheingau, aus Rheinheſſen, Rheinpreußen, der bahriſchen
Pfalz u. ſ. w. lauten nunmehr übereinſtimmend dahin, daß nach der
jetzigen Entwickelung der Trauben nur ein warmer und ſon=
niger
Oktober einen verhältnismäßig guten Herbſt hervor=
bringen
kann. Die letzte Deutſche Weinzeitung= ſagt deshalb in
ihrer allgemeinen Ueberſicht: Die Ausſichten für den Herbſt werden
bei dem ungünſtigen Wetter täglich geringer und nur beſte Witte=
rung
im Oktober wird es noch vermögen, die Qualität der aus=
ſtehenden
Leſe einigermaßen annehmbar zu geſtalten. Geſchäftlich
macht ſich wohl hier und da Nachfrage bemerkbar, doch bei den be=
chränkten
Vorräten, namentlich in kleinen Weinen, kann natur
gemäß der Verkehr keine größere Geſtaltung annehmen.
Worms, 3. Oktober. In der verfloſſenen Nacht geriet in der
Nähe von Bodenheim der von Mainz nach Worms abgelaſſene

196
Güterzug in Brand; ein Wagen des Zuges, in welchem ſich
Säure, Benzin, Firnis und ſonſtige leicht brennbare Stoffe befunden
hatten, hatte aus bis jetzt noch unbekannter Urſache ſich entzündet
und ſtand in Flammen. Der Zug mußte anhalten und es wurde
der Wagen ausrangiert und gelöſcht und die übrigen noch nicht vom
Feuer ergriffenen Waren geborgen.
Frankfurt, 5. Oktober. Die am Paulsplatz gelegene =Teutonia
iſt von der Brauerei Henninger käuflich übernommen und ver=
pachtet
worden.
8t. Frankfurt, 5. Oktober. Die hieſige Weinhandlung J. V
Hellmann u. Cie., Hoflieferanten Sr. Königl. Hoheit des Groß=
herzogs
von Heſſen, erwarb in Rüdesheim zwei Stück 1884er Aus=
leſe
zu 3200 M. reſp. 4000 M. pr. Faß.
Berlin, 5. Oktober. Die Strafkammer des Landgerichtes ver=
urteilte
den Stationsaſſiſtenten Arnold wegen Gefährdung eines
Eiſenbahntransportes durch Unterlaſſung der pflichtmäßigen Sorg=
falt
, wodurch am 19. Juni die bekannte Kataſtrophe bei Wannſee
herbeigeführt wurde, zu einjährigem Gefängnis.
Bremen, 5. Oktober. Die Bürgerſchaft lehnte mit großer Mehr=
heit
den Antrag des Senats auf Errichtung einer gemeinſamen
golldirektivbehörde für die drei Hanſaſtädte ab und nahm den
Antrag, eine eigene Zollbehörde in Bremen zu errichten, an.
Braunſchweig, 3. Oktober. Am Geburtstage des Herzogs von
Cumberland hatte der Graf v. d. Schulenburg ein Telegramm
nach Gmunden geſandt mit der Adreſſe; An den Herzog von Braun=
ſchweig
und Lüneburg. Dieſes Telegramm erhielt der Graf mit
dem Vermerk zurück Adreſſat unbekannt. Auf Beſchwerde recht=
fertigte
die hienge Oberpoſtdirektion die Zurückweiſung des mit dem
8 1 III. der Telegraphenordnung vom 13. Auguſt 1880, welcher, wie
nebenbei bemerkt ſei, auf international geltender Grundlage beruht,
unvereinbaren Telegramms. Es heißt in dieſem Paragraphen:
Privattelegramme, deren Inhalt gegen die Geſetze verſtößt oder
aus Rückſichten des öffentlichen Wohles oder der Sittlichkeit für
unzuläſſig erachtet wird, werden zurückgewieſen.
Dresden, 3. Oktober. Der im Laufe vergangener Woche ver=
ſtorbene
Geheime Hofrat a. D. Ludekus, ein geachteter und ver=
mögender
Herr, hatte für den Fall ſeines unerwarteten Todes Trauer=
briefe
vorrätig drucken laſſen mit dem Inhalt:Mein Dahinſcheiden
aus dieſem Leben beehre ich mich allen meinen Freunden und Be=
kannten
hierdurch anzuzeigen.
Datum des Poſtſtempels. Ein
mit dem Nachlaß betrauter Freund hat die Trauerbriefe am Totes=
tage
pünktlich ausgeſchickt.
Breslau, 5. Oktober. Einer Meldung der Bresl. 8tg. aus
Zabrze nach, erfolgte heute Nacht der Durchbruch ſchwimmender
Gebirge auf der Guidogrube im ſogenannten Kurzen Werke, wo=
durch
20 Leute verſchüttet wurden. Bisher iſt erſt ein Schwer=
verwundeter
herausgezogen worden.
Hamburg, 5. Oktober. Karl Hagenbeck, Inhaber des be=
rühmten
Tierparks, iſt im Alter von 77 Jahren geſtorben.
Athen, 5. Oktober. Die Erderſchütterungen dauern fort.
Die Beſchädigungen ſollen namentlich in der Provinz Korinth er
heblich ſein.

G
[10021
Todrs-Anzeigr.
Statt jeder beſanderen Anzeige theile ich Verwandten
und Freunden die traurige Nachricht mit, daß es Gott
dem Allmüchtigen gefallen hat, meinen geliebten Gatten
Herrn Conſul
Georg A. Wieyer
geſtern Morgen um 9½ Uhr durch einen ſanften Tod
in ein beſſeres Jenſeits abzurufen.
Um ſtille Theilnahme bittet
Hisabeth Wiener,
geb. v. Bechtold.
Darmſtadt, den 6. Oktober 1887.

[10022
Darkſagutrtg.
Für die vielen Beweiſe herzlichſter Theilnahme bei dem
Begräbniſſe unſers guten Bruders, Schwagers und Onkels
Herrn Lederhändlers
Ernst Valentin Brückner
ſagen wir Allen hiermit unſern innigſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.

Hruck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.