Aonnement=preis
150. Jahrgang.
viertelſcheich 1 Mark vo Pf. mel.
Bringerlohn. Eowürv werden voo
alen Poftémtern Bekellungen
ent=
opengenommen zu 1 Mark 50 M.
zw Quarial uck. Bßzuſchlaz
Mit der Sonntags=Beilage;
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
werdenangenommen in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Ar. V.
m Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 12. ſowie auſwär
von allen Annonen=Erpeditionen.
Amtliches Organ
fuͤr die Bekannkmachungen des Großh. Areisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Dienstag den 4. Oktober.
Ne 193.
1887.
Zu publieiren iſt aus dem Großherzoglichen Regierungsblatt Nr. 29:
Bekanntmachung, die Ausführung des Branntweinſteuergeſetzes vom 24. Juni 1887 betreffend.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Herbſt=Uebungen der Großh. (25.) Diviſion.
Das nachſtehend abgedruckte, an das Großherzogliche Miniſterium des Innern und der Juſtiz gerichtete Schreiben der
Großh. (25.) Diviſion bringen wir hierdurch zur Kenntniß der Kreiseingeſeſſenen.
Darmſtadt, den 29. September 1887.
69812
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
Abſchrift.
Das Großherzogliche Miniſterium bittet die Diviſion ſehr ergebenſt, den wärmſten Dank für die
freund=
liche Aufnahme, welche Offiziere und Mannſchaften während der diesjährigen Herbſtübungen in den Provinzen Starkenburg
und Oberheſſen gefunden haben, in geeignet ſcheinender Weiſe den Quartiergebern ausſprechen zu wollen.
Die Diviſion ergreift dieſe Gelegenheit, um dem Großh. Miniſterium für die Bereitwilligkeit und das Entgegenkommen
verbindlichſt zu danken, durch welche Hochdasſelbe, ſowie die Großh. Provinzialdirectionen, Kreisämter und Bllrgermeiſtereien
die Vorbereitung und Durchführung der Manöver unterſtützt haben.
gez. von Wißmann.
Local-Reglement.
Das zu frühe Brechen von Nadelholzzapfen betreffend.
Nach Anhörung der Localpolizeibehorden, Zuſtimmung des Kreis=Ausſchuſſes und mit Ermächtigung Großherzoglichen
Miniſteriums des Innern vom 12. Juni 1878 zu Nr. M. d. J. 8159 wird hierdurch für den Kreis Darmſtadt verfügt:
8 I. Das Brechen und Sammeln von Lärchenzapfen vor dem 1. Okober, von Kiefernzapfen vor dem 15. November
jeden Jahres iſt unterſagt.
8 2. Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtrafen bis zu 10 Mark beſtraft.
Darmſtadt, den 4. September 1887.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Zeller.
(8692
Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit zur offentlichen Kenntniß, daß von
Dienstag den 4. Oktober d. J. an
die von uns aufgeſtellte Urliſte derjenigen Perſonen, welche zu dem Amte eines
Schöffen oder Geſchworenen berufen werden können, eine Woche lang während der
gewöhnlichen Geſchäftsſtunden in dem Stadthauſe, Rheinſtraße 18, Zimmer Nr. 12,
3ffen liegt.
In der angegebenen Zeit kann Jedermann die Liſte einſehen und gegen die
Richtigkeit oder Bollſtändigkeit derſelben ſchriftlich oder durch bei uns
abzugeben=
des Protokoll Einſprache erheben.
Darmſtadt, den 1. Oktober 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
[9813
gez. Riedlinger, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Die Firma Fr. Müller zu
Pfung=
ſtadt, Papierfabrik, iſt in Folge Aufgabe
des Geſchäfts erloſchen.
Darmſtadt, den 29. September 1887.
Großherzogliches Amtsgericht II.
Lauer.
[9814
Bekanntmachung.
In dem Geſellſchaftsregiſter des
unter=
zeichneten Gerichts wurde heute folgender,
die Bank für Handel und Induſtrie zu
Darmſtadt betreffende Eintrag vollzogen:
In Folge Ablebens des Herrn
Ge=
heime Regierungsrath Franz Dül=
649
2478
berg am 5. Juli 1887, Mitglied:
der Direction und
Ablebens des Herrn Aron
Nieder=
hofheim am 6. Auguſt 1887,
ſtell=
vertretendes Mitglied der Direction
der Bauk für Handel und Induſtrie,
ſind deren Functionen erloſchen.
Darmſtadt, den 24. September 1887.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
J. V.:
[9815
Wagner.
Bekanntmachung.
Die am 26. September l. J3.
abge=
haltene Kartoffel=Verſteigerung in dem
Ge=
meinde=Tannenwald iſt genehmigt und
können die Abfuhrſcheine bei dem
Ge=
meinde=Einnehmer von
Montag den 3. Oktober ab
in Empfang genommen werden.
Beſſungen, den 30. September 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
921]
Großherzogliche
Landes=Irrenanſtalt.
Auf dem Submiſſionswege ſollen
ver=
geben werden:
1) 60000 Kil. auserleſene Eßkartoffeln,
2) 1800 Stück Weißkraut, Büttelborner,
3) 800 „ Rothkraut,
4) 100 Kil. Meerrettig,
5) 1800 „ Gelbrübchen ſogenannte
Karotten,
6) 500 „ Rotherüben,
7) 4000 Stück Wirſing.
8) 900 Kil. Zwiebeln,
9) 125 Ctr. Kornſtroh,
10
35 „ Hafer,
11) Filzſchuhe und Schlappen.
Die Lieferungsbedingungen ſind auf dem
Bureau genannter Anſtalt einzuſehen und
Offerten verſchloſſen und mit der nöthigen
Aufſchrift verſehen bis zum
12. Oktober l. J., Vormittags 11 Uhr,
entweder in den vor dem Bureau der
Anſtalt aufgehängten Submiſſionskaſten
einzulegen oder franco per Poſt hierher
einzuſenden.
Heppenheim, den 30. September 1887.
Großherzogliche Direction der Landes=
Irrenanſtalt.
J. A.:
Shaum,
(9816
Großherzoglicher Hausperwaller.
Aguor-Wein
von
Charles Bruno, Philippovillo.
direct bezogen,
bei Abnahme von 12 Flaſchen M. 12.
incl. Glas frei ins Haus.
Georg Webor
nzur Ludwigshaller.
Nr. 193
Aufforderungs=Zurücknuhme.
Die in dem=Darmſtädter Tagblatt, Nr. 186 von 1887, veröffentlichte
Auf=
ſorderung vom 20. l. Mts., den Knecht Chriſtoph Weber von= Kerhersdorf,
Ka=
nonier der 4. Batterie Feld=Artillerie=Regiments Nr. 25, beireffend, wird hiermit
als erledigt zurückgenommen.
Darmſtadt, den 27. September 1887.
Großherzogliches Garniſon=Gericht. (9817
Bekanntmachung.
Die Verſteigerung im ſtädtiſchen Pfandhauſe, Grafenſtraße 9, beginnt
am 17.Oktober d. Js., Nachmittags 2½ Uhr,
was mit dem Anfügen zur Kenntniß gebracht wird, daß darin Gold, Silber und
Pretioſen, ſowie Kleidungsſtücke und Weißzeug jeder Art zum Ausgebot kommen.
Ganz beſonders wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die Gold= und
Silbergegenſtände am 18. und 21. Oktober verſteigert werden.
Darmſtadt, den 16. September 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
9137
Ohly.
Brkanutmachung.
Bei der ſtädtiſchen Pfandhausverwaltung haben ſich circa 550 Kilo alter
Pfandſcheine angeſammelt, welche unter der Bedingung des Einſtampfens an den
Meiſtbietenden abgegeben werden ſollen.
Uebernahmsluſtige erſuchen wir, ihre Angebote bis längſtens
Montag den 17. Oktober 1887, Vormittags 1 Uhr,
auf unſerem Büreau, Rheinſtraße 18, abzugeben, woſelbſt auch die Submiſſions=
Bedingungen=eingeſehen werden können
Darmſtadt, den 1. Oktoher 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[9818
Ohly.
rEnnntmachung.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß der ſeitherige
Polizei=
wachtmeiſter Hofferbert durch Beſchluß der Stadtverordneten=Verſammlung vom
18. Auguſt 1887 mit Wirkung vom 1. Oktober d. Js. an zum Pfandmeiſter der
Stadt Darmſtadt ernannt worden iſt.
Darmſtadt, den 28. September 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
2
..
J.
Riedlinger, Beigeordneter.
[9716
1.
12
19
202
52
66
79
82
Zahlungs=Aufforderung.
Diejenigen Dienſtherrſchaften und Arbeitgeber, welche mit der Einzahlung von
Beiträgen zur ſtädtiſchen Krankenanſtalt für Dienſtboten ꝛc. (frühere
Hoſpitalanſtalth für die Monate Juli, Auguſt und September l. J. im Rückſtande
ſind, werden hiermit aufgefordert, innerhalb 10 Tagen Zahlung zu leiſten,
widrigenfalls mit der Beitreibung nach 8 3 des Regulatis begonnen wird.
Darmſtadt, den 1. Oktober 1887.
Städtiſche Krankenanſtalt für Dienſtboten ꝛc.
(9819
Jäger, Kaſſier.
899)
10½
119
KurnYerkeigerung.
Donnerstag den 6. Oktober l. Js., Vormittags 10 Uhr,
ſollen in der Großherzoglichen Hofmeierei dahier
circa 400 Centner Korn
meiſtbietend öffentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, den 3. Okiober 1887.
Großherzogliches Hofmarſchall=Amt.
J. A.:
[9820
Rolshauſen, Kanzleiſecretär.
H
12
1229
12
2
25
520
60,
740
81¼
885.
92
[1010
118
o09
Nr. 193
im=Gemeindewals zu Eberſtadt.
Donnerstag den 6. Oktober l. J.) Vormittags von 9 Uhr an,
ſollen im Gemeindewald zu Eberſtadt, Diſtrict Klingsäckerntann und, Kirchtanine,
die Kartoffeln von 36 Morgen Waldfeld meiſtbietend verſteigert werden.
Die Zuſammenkunft iſt auf der Seeheimerſtraße am Eingang des Waldes.
Eberſtadt, den 30. September 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
98¾
Müller.
Pferde=Aerkauf.
Donnerstag den 6. d. M., Vörmittags 11 Uhr,
werden in der=Dragoner=Kaſerne dahier 4 überzähltge Dienſipferde
öffentlich meiſtbtetend verſteigert.
19823
Darmſtadt, den 3. Oktober 1887.
2. Dragoner=Regiment Nr. 24.
Verkteigerungr-Anzeige!.
Nächſten=Mittwoch den 5. Oktober er., Vormittags
9½ Uhr,
werden wegen Abreiſe im Hauſe =Waldſtraße Nr. 301
nachbe=
nannte erſt 18 Monate im Gebrauch befindliche Mobiltarſtücke, als.
1 Cauſeuſe mit 4 Seſſel (brauner Plüſch), 1 Sopha, 6
Rohr=
ſtühle; 2 Seſſel, Ausziehtiſch, runder Tiſch von Mahagoni,
1 Waſchtiſch mit Marmorplatte, 2 Nachttiſche mit desgl,
1 Spiegelſchrank, 1 Tolletteſpiegel, Bilder, Jutevorhänge,
Bett=
ſtellen mit Matratzen, eiſernes Kinderbett nebſt Badbüttchen,
Teppiche, Vorlagen, Küchenſchrank, Küchentiſch nebſt Stühlen,
ſowie Geſchirr= und Einrichtung, 1 Wanduhr, 1 zweithüriger
Kleiderſchrünk, ſowie ſonſtiger Hausrath
öffentlich verſteigert.
2 Hunde (Pürchen Forterriers) werden mitverſteigert:
Einſicht kann vorher genommen werden.
Adler, Hoftaxator.
9723
Großherzogliches Landeshoſpitali
Die Lieferung nachſtehender Velleidungsgegenſtände als Bedarf bis Ende März
1888 und zwar:
1) circa 220 Meter Wollentuch und Winterbuxkin)
für Männer,
2) „ 200 „ Barchent zu Unterkleidern;
3) „ 220 Caſſinet
Lama' und=
4)
280
für Frauen,
5)
100 Stück wollene Halstücher
ſoll auf dem=Submilſionswege vergeben werden.
Prohemüſter=und Lieferungsbedingungen liegen auf dem Geſchäflszimimer des
Unterzeichneten Vormittags von 8 bis 12 Uhr offen. Offerten wolle man
ver=
ſchloſſen= und mit der Aufſchrift „Submiſſion auf Bekleidungsgegenſtänden verſehen
bis zum 13. Oktober l. Js., Vormittags 10 Uhr,
entweder per Poſt einſenden oder in den Submiſſionskaſten einlegen.
In den
Offerten ſind die Submiſſionsbedingungen ausdrücklich anzuerkennen.
Die Waarenmuſter ſind getrennt von der Offerte zu verpacken, mit
ent=
ſprechender=Aufſchrift= verſehen, auf dem Bureau der Anſtalt zu hinterlegen.
Hofheim, am 30. September 1887.
Großherzogliche Direction des Landeshoſpitals.
J. A.:
09823
Stroh, Hausverwalter.
Vorzügliches
2479
per ½. Kv. 35. und 40 Pf.,
Girschbraten-
empfiehlt, billigſt
gegelluͤber der kathol. Kirche.
=uuss,
Warmbrunn.
Schleſ. Welt=
Ver=
ſand=Geſchäft 19600
Lebender Thiere, empfiehlt
als neu eingetroffen 2000 Paar indiſche
Tigerfinken, reizende kleine bunte Sänger
Paar 5. Mark, hunderte von
Anerken=
nungsſchreiben. ſind bei mir, einzuſehen über
die ſich immer mehr beliebt machende
Vogel=
gattung. Ferner offerire alle Arten
Weber=
vögel, Prachtfinken, deutſche Waldvögel,
darunter feinſte Sänger, von M. 1.50 an,
kleine Papageien von M. 6 an, ſprechende
Papageien von M. 45 bis feinſte Salon=
Sprecher M. 500. Zahme Kakadus, höchſt;
drollige zahme Affen v. M. 33, 150 St.
zahme; Eichhörnchen, 15. diverſe, Arten
Schlangen,, ebenſo Schildkröten. Eine
Rieſen=Auswahl bietet mein Lager, von
Hirſchgeweihen auß allen Welttheilen,
An=
tilopen, Nashörner, Büffel, Rehgeweihe
vom einfachſten bis ſeltenſten Cabinetſtück.
Stühle, Tiſche, Schränke, Kronleuchter ꝛc.
bis zum einfachſten Gebrauchsgegenſtand
herunter liefere kunſtvoll aus Reh=, Hirſch=,
Antilopen=Hörnekn ꝛc. zuſammengeſetzt in
großartiger Auswahl, ganze Salon= und
Jagdzimmer=Einrichtungen werden
inner=
halb 14 Tagenfertig geſtellt. Ill.
Preis=
liſten über lebende und todte Gegenſtände
ſende franco und gegen vorherige
Ein=
ſendung von 20 Pf.=Marke aller Länder.
Verſand lebender Thiere unter
Ga=
rantie lebender Ankunſt nach a. Stationen.
Täglich frische
Ostsee-Krabbsn..
Eieler Büskingo..
Flunder, geräncherto Aals,
Eisler Sprotton,
Neunaugen Lal in Gelse,
Delicatess- & Brat-Häringe,
Rollmöpse, Sardinen, Sardellen
empfiehlt
Théodor Stemmor,
Eliſabethenſtraße 14. (9825
9826) Ein ſchön verzierter eiſerner Ofen
billig zu verk. Eliſabethenſtr. 22, II.
2480
Nr. 193
Bekanntmahung.
Im Auctions=Saal, Gartenſtr. 18 und Mathildenplatz 9, werden
von Dienstag den 4. Oktober an
folgende ganz neue Möbel=Gegenſtünde verauctionirt;
zweithüriger Küchenſchrank, 1 Küchentiſch, Obertheil eines Küchenſchrankes,
1 Trittſtuhl, Küchenſtühle, 1 Anricht, 1 Ablaufbrett, lackirte Bettſtellen mit
hohen u. niederen Häuptern, Strohmatratzen, Kopfkeile, Sprungfedermatratzen,
Seegras=, Woll= und Roßhaarmatratzen, Federbetten mit Kiſſen (Barchent),
Damaſtüberzug, Nachttiſche, Kleiderſchränke, lackirt, (1=u. 2=thürig, Familientiſche
ſlackirt), Waſchkommode, Waſchſchränke, Handtuchgeſtelle, Bilder, Spiegel,
1 Schlafzimmereinrichtung, 2 Spiegelſchränke, 2 Sekretäre, große u. kleine;
Kommoden, Vertikow, Bücherſchrank, Gallerieſchränkchen, Herren= u.
Damen=
ſchreibtiſche, Sophatiſche, Staffelei, Notenſtänder, Kleiderſtänder mit und ohne
Schirmhalter, Blumentiſche, Klappſeſſel, Sopha, Schlafdivan, 1 rothe Peluche=
Garnitur, 1 desgl. mit gepreßtem Peluche, Stühle mit Stroh= Rohr= und
amerik. Patentſitz, Wiener Rohrſtühle, do. mit Stäben und geflochtener
Rück=
lehne, Lampen, Büſten, 90 Stück div. Harmonikas, Papiermache=Waaren,
Waſchſchüſſeln, Kannen und Schälchen für Seife und Zahnbürſten, Nachttöpfe,
Spucknäpfe, Trichter, Garderobehalter, Wandtaſchen, Handtuchhalter,
Schlüſſel=
halter mit Perlmuttereinlage, Blumenmalerei und japaneſiſche Malerei und
verſchiedenes andere.
Reckert & Groſch, Mathildenplatz 9.
Guts=Verkauſ
Das unterfertigte Amt verkauft ein, in Mainbullau,
Amts=
gericht Miltenberg, gelegenes Gut, von 39½ Hectar, gleich
115¼ bayeriſche Lagwerk.
Mainbullau iſt ein Filialkirchdorf mit geſunder Lage, 1 Stunde
von Kleinheubach, Station der Aſchaffenburg=Miltenberger Bahn,
entfernt.
Das Gut iſt gut ertragsfühig und durch ſeine ebene Lage leicht
zu bewirthſchaften.
Der Kauf wird durch günſtige Bedingniſſe erleichtert.
Aſchaffenburg, den 30. September 1887.
Königlich bayeriſches Stifts=Rentamt.
[9828
Martin.
Großer Ausoerhaull von Prieſpoapier und Couverls.
Papeterie Hloriamn.
Großer Ausverkauf des hieſigen Lagerbeſtandes zu Fabrikpreiſen, da ich
durch Trauerfall keine Meſſen mehr halte.
Ausgezeichnetes Briefpapier mit Namen geſtempelt, 50 Bogen und 50
Couverts von 50 Pfg. an, ſowie ächt engliſches Poſtpapier und Couverts,
100 Bogen und 100 Couverts zu 1 M. 70 Pf. Großes Schreibpapier
CConcept) 5 Buch 1 M.
Zugleich erlaube ich mir, meinen werthen Kunden für das ſeither geſchenkte
Vertrauen beſtens zu danken.
[9829
Bude: Schlossreihe, L. Reihe.
Man bittet genau auf das rothe Aushängſchild „Papetorieee zu achten.
EUSTTRAU
Wegen Aufgabe des Meßgeſchäfts
Eimer, bampen und Stahlvaaren
billigſt.
Larl Schutte,
Bude Schloßreihe an der Schloßwache.
Prisch singotroſſen:
Pommer. Cänsebrüste,
Geräuoh. Rheinlachs,
Geränch. Aal,
4a1 in Gelse,
Eieler Sprotten & Büokinge,
Gänseleberwursl,
Trüſfelloberwurst,
Ealbsroulade,
Westphäl. Soblnken.
Vorschiedene feinere Würsto,
Pumpermckel
alles in feinſter Waare.
Fhilpp Weber,
Carlsſtraße 24.
1983)
m AussGhultb.
Ealbsroulade, gekocht,
Halienische Roulade,
Weställscher Schinken,
Bayonner Schluken,
Lachsschinken,
Hamburger Rauchſteisch,
Gamburger Schvartenmagen,
Presskopf, Rothwurst,
Lungenvurst,
Braunschveiger & Frankfurtor
Lebernurst,
Trüſfel- & Sardellenwurst
Malländer & Voroneser Salaml,
Deutsche Salaml,
ſothaer Cervelat,
Hetzer Lungen,
Gofüllte Schweinstüsse,
Stuttgarter Schinkenwürste,
Viener Würstchen,
Frankfurter Bratwürste,
Göttinger Würstehen,
Plalten
liefere garnirt und hübſch verziert
und bin im Stande allen Anſprüchen
ge=
recht zu werden.
Theodor Stemmor,
Eliſabethenftraße 14. ſ9832
Trische
Hammelskeulen und
Rücken (Cotolottos)
La. Qualität, 9½ Pfd., franco Nachn.
M. 4.50 bis M. 4. 75.
S. de Beez, Amdon,
Oſtfriesland.
[9833
l⁄ͤe
Das
72½
387
C
112
34¼
El
259)
V47
0,
51⁄)
41
ſiaD.
40
305)
300
350
ol
30)
200
27
De7
Se
Sal
50
lVo
50
104
447
B0
us
keo.
ſahen wir uns veranlaßt, unſere Conditorei vom 1. Oktober a. 0. aufzugeben, und werden ſtatt
deſſen innerhalb einiger Tage eine Engros-Verkauſsstelle in unſerem Laden errichten.
Wir verkaufen daher von heute ab die noch vorhandenen Vorräthe, beſtehend in
Choco-
laden, Ronbons, Liqueuren und Cartonagen ete. etc., um möglichſt ſchnell
zu räumen, zu Selbſtkoſtenpreiſen und zeichnen
Hochachtend
ResUhö GdloIO
Kapellplatz.
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Hoflieferant,
Elisabethenstrasse Nr. 16.
Eum ersten Male hier.
Tur Hesse!
Der verbeſſerte Hpar= oder Kartoffelſchäler.
Durch das gebräuchliche Schälen von Obſt, Kartoffeln, Spargeln ꝛc., geht
das Beſte verloren, während bei dieſem Schäler an der Frucht nichts verloren
geht. Jedes Kind kann bequem damit ſchälen, ſo dünn wie Papier, ohne ſich zu
verletzen. Ferner:
Der Cylinderschützer.
Derſelbe hat folgende Vortheile: 1) kann kein Cylinder ſpringen, 2) kann
keine Lampe explodiren, 3) man erhält beſſeres Licht, 4) man erſpart Petroleum,
5) wird keine Decke ſchwarz, 6) und macht für 100 Mark Spaß und koſtet das
Stück blos 10 Pfo.
WWachstuch
und Reate für Möbel, Waſchtiſche und Küchenſchränke ꝛc. Das Schönſte
und Beſte zu den billigſten Preiſen.
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Reſte und Läufer von Fußbodenwachstuch, abgepaßte Vorlagen für Waſchtiſche
und Thüren, ſchöne, gemalte Fenſter=Rouleaux. Durch großen Umſatz, wenig
Speſen und Unkoſten, kann ich jeden Artikel billig verkaufen.
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über der Marktpaſſage.
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Geſchäfts=Eröffnung &E Empfehlung.
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1l
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Mathildenplatr 9.
Gartenstrasse 18.
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Eine große Partie Kleiderſtoffe, Flanell, geſtr. Jouponſtoffe, geſtr. braune
Cheviot, Treppenläufer, Vorhangſtoffe, Winterjacken, hochfeine Habana=
Cigarren, Bilder, 6=Spiegel (von einem Brandunglück, wenig beſchädigt).
[9838
Um raſch zu Geld zu kommen, wird die Waare faſt verſchenkt.
Mit Gegenwärtigem erlaube mir die ergebene Mittheilung zu machen, daß ich
am hieſigen Platze
Ecke der Erbacher= und Mühlſtraße 14
ein
Colonialvaarey, Landesprodukten, Tabak.
ud vigarrengeschält
eröffnet habe.
Indem ich ein verehrliches Publikum ſowie werthe Nachbarſchaft um geneigten
Zuſpruch bitte, halte ich mich mit ſtets guter, reeller und preiswürdiger
Waare beſtens empfohlen.
Darmſtadt, im Oktober 1887.
(9839
Hochachtungsvoll
AEUIIGU vaAddiAttor-
40
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Hausmittell-
bGegen Heiserkeit und Husten vine dieser Pastilon bei mnder
Witterung im Nundezorgehen lassen, heisst sich gegen katarrhallsche Afestionen des
Rachens, des Rehlkopts und der Lunze schutzen. Wo vlohe Eraukheiten eohon
oingetreten vind. wirken die aus den besten Mneralbrunnen godens duroh Abdampfung, untor
SrTtlioher Controle genonnenen Pastillen, ebenso wie die Quellen gelbet, sohlolwllsend
u. heilend.
38 gelbet bei
Auoh bei ChronisekezoTatarrh, augepochener
Lungen-
haben sioh die Sodener Mineral-Pastiuen h grösserer Lahl und
tuberkulose in lanvarmem Sodener Wasser öſtor genommen, als Mittel goyen
gullen-
den Kusten und Entträftung bevährt. Verdauungsstörungen, Lelbesvorgtopfung und Carmtitarrh
besoitigend, sohaffen die die Vorbedingung desserer Ernährung des Organismus, sind daher für
Rocosvaleseenten
von hohem Verth. Den,
inobegondere nao- Kippenfell- md Lungen-Entællndung patienten. volohe en
Hämorrholden, lelchter Leberanschwellung, anhaltender eint. Verschletmung
leiden, bieten die Sodener Paztuen ein von der Natur selbst grzougtes, virkeemsten Heilmittel.
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möbl. Zimmer zu vermiethen.
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iſt ein möbl. Zimmer zu vermiethen, für
einen Herrn Einj=Freiw. paſſend.
9856) Mauerſtr. 23 ein gut möbl.
Zimmer zu vermiethen.
9856a) Mühlſtraße 7 ein freundl. möbl.
Zimmer ſofort zu vermiethen.
9857) Blumenthalſtraße 41, part.
ein anſtändig möblirtes Zimmer, mit
eparatem Eingang, ſbillig zu vermiethen.
9858) Teichhausſtr. 8 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
9859) Ludwigsplatz 10 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
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Hinterb., ein kleines möbl. Zimmer, an
einen ſoliden Herrn oder anſtänd.
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Mittwoch Abend an einem Carrouſſel ein
ſeidener Damen=Regenſchirm,
mit Hornkrücke.- Gegen 5 Mk. Belohnung
abzugeben in der Expedition.
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Handarbeiten erf. wünſcht Stelle als
ſeineres Mädchen v. als Stütze d.
Haus=
frau. Näh. i. d. Exped. d. Bl.
Eino tüchtige Hodlistin
empfiehlt ſich den geehrten Damen.
Näheres Eliſabethenſtraße 23. III. (9861
9862) Ein älteres Mädchen, das
ſelbſt=
ſtändig kocht und die Hausarbeit übermimmt,
ucht Stelle. Zu erfr. Holzſtr. 7. 2. St.
9863) Eine junge Frau ſucht Laufdienſt.
Nähres Langegaſſe 31, II. Tr.
9864) Ein alleinſtehendes
Frauen=
zimmer, in Küche u. Hausarbeit
bewan=
dert, ſucht Stelle für Morgens. Zu erfr.
bei Frau Mattern, Grafenſtr. 37.
9865) Ein Laufmädchen im Alter von
17— 20 Jahren w. geſ. Eliſabethenſtr. 32.
9866) Geſucht wird zum 1. November
ein Mädchen mit guten Zeugniſſen, das
kochen kann und Hausarbeit übernimmt.
Zu erfragen Sandſtraße 22 II.
9867) Geſucht eine zuverläſſige
Kinder=
frau mit guten Zeugniſſen gegen hohen
Lohn. Zu erfragen in der Expedition.
Gesmcht
durchaus gewandte
Maſchinen=
näherinnen für feine
Herren=
hemden.
Fordinand Carl Winter.
Verkmeiſter
Lehrlings=Stelle.
In meinem Droguen= und Chemikalien=
Engros=Geſchäfte findet ein mit den nöthigen
Vorkenntniſſen verſehener braver junger
Mann Aufnahme als Lehrling unter
günſtigen Bedingungen.
(9869
Friedr. Schaoter, Darmſtadt.
Maſchinen=Schloſſer
geſucht. Beckſtraße 67.
19870
Ordentliche Jungen und
Mädchen
für leichte, ſaubere Arbeit geſucht.
Aug. Kohlstadt & Cio.,
(9024
Beſſungen.
7848) Einen Lehrling ſucht gegen Lohn
L. Koch, Schloſſer, Dieburgerſtr. 5.
651
2486
Ein Hausburſche
19792
geſucht für ſofort in die
Hirſch=Apotheke.
15 bis 20
fchlige Haurer
finden dauernde Beſchäftigung
gegen hohen Lohn bei
Gustav Laise,
Bauunternehmer, Worms.
9681) In meinem Kurz= und
Mode=
waarengeſchäft iſt für einen jungen Mann
mit guter Schulbildung eine
Lehrſtelle
offen.
Rudolk Hick,
Gust. Hickler's Nachk.,
6 Ludwigsplatz 6.
Lehrlingsſtelle geſucht.
Für einen jungen Mann von 15 Jahren
aus guter Familie, welcher die
Berech=
tigung zum Einjähr.=freiw.=Dienſte beſitzt,
wird eine Stelle als Lehrling geſucht in
einem Geſchäſte, in welchem Gelegenheit
zu tüchtiger kaufmänniſcher Ausbildung
gegeben iſt. Näh. Auskunft ertheilt die
Expedition ds. Bl.
[(9871
Nr. 193
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Gleisweller
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das deutsche Haza.
Altbewährter kimatiſcher
Curort und Heilanſtalt.
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krauke.
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Dr. mod. Sohneider.
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Veränderung.
Ich wohne vom 1. Oktober ab
Obergasse 5.
gegenüber der Ludwigshalle.
M. Chriſten, Hebamme.
NV. Daſelbſt ein ſchön möbl. Zimmer
zu vermiethen.
[9872
Für den Unterricht der franzöſ. und
engl. Sprache und Mathematik wird
ein füchtiger Lehrer
geſucht. — Schriftliche Offert. unt. K. 20
an die Expedition d. Bl. erbeten.- 9873
Schüler höherer Lehranſtalten finden
gute Pension
zu mäßigem Preis. Näh. Exped. (9874
Restauration -zur Germaniaéé,
Bess. Carlsstrasse 14, nahe der Heinrichſtraße.
Mit dem heutigen Tage eröffnete ich in obigem Lokale eine Reſtauration.
Bier aus der Frankfurter Actien=Brauerei.- Sehr preiswürdige Weine.
Frühſtück, Mittagstiſch, Speiſen la carte.
Dem hochverehrlichen Publitum halte mein Unternehmen beſtens empfohlen.
Hochachtend
H. Bieger.
Darmſtadt, 2. Oktober 1887.
Das Weber'ſche Delikateſſen= und Colonialwaaren=
Geſchäft, Eliſabethenſtraße, befindet ſich nicht mehr in dem
ſeither innegehabten Lokale, ſondern
gerade nebenan in Nr. 16. W
WlLhem wever Macatotger,
[9359
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Jolophon-Anschluss Mr. 468. - Vertreten in Darmstadt durch
Adalbert Pfeiſfer Gergsträsser’sche Buchhdlg.) Rheinstr.
Section Darmstadt.
HomatsiVersammlumg,
Dienstag den 4. Oktober, Abends 8½ Uhr,
im Saalbau Oamensalon).
Dortrag
des Herrn Rechtsanwalt Metz I.
„Die Tour um Montblane und Monte=Roſa.”
Eine vergleichende Skize.
Gäſte ſind willkommen.
9877
Der Sectionsvorstand.
Institut Kirschbaum.
Das Winter=Semeſter beginnt Dienstag den 11. Oktober.
Anmeldungen=
von Schülerinnen nehmen die Vorſteherinnen vormittags von 10-12 Uhr in ihrer
Wohnung, Sandſtraße 20, entgegen.
[9561
1
2
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zu deren gefl. Einſicht hochverehrliches Publikum ganz ergebenſt einlade.
Diese 34 Eimmer repräſentiren 8 vollſtändige Einrichtungen nebſt Küche und Badezimmer
und bewegen ſich in Preiſe von Ml. 400 bis Ml. 6500, ſo daß ſie fuͤr den einfachſten bis zum feinſten
Geſchmack arrangirt ſind.
Das Fabrikat der Möbel iſt im Verhältniß ſeiner Güte das denlbar billigſte, beherricht gegenwärtig
den Weltmarkt und iſt bezüglich ſeiner acuraten, gediegenen Ausführung von keiner Konkurrenz übertroffen.
Da ich in Verbindung mit einem der erſten Mainzer Möbel=Architekten ſtehe, befinden ſich ſtets in den
Muſterzinmein neue Modelle, die am Schönheit der Formen ſich vor aller anderen Fabrikaten ganz beſonders
auszeichnen; dieſelben werden in meinen Schaufenſtern nicht ausgeſtellt.
0pt.
E
p000rvO
2488
Nr. 193
Gymmasimm zu Darustadt.
Die Anmeldung neuer Schüler, die Geburts= und Impfſcheine, event. auch
Schulzeugniſſe vorzulegen haben, werden für das Gymnaſium und die Vorſchule
Montag den 10. Oktober, Vormittags von 8-12 Uhr, entgegengenommen.
Darmſtadt, 3. Oktober 1887.
Großherzogliche Gymnaſialdirection Darmſtadt.
[9878
Dr. Becker.
MeineMnhnunguebſt Bürran
befindet ſich nunmehr
Bleichſtraße Nr. 40, eine Stiege hoch.
Darmſtadt, den 1. Oktober 1887.
Winb. Nuuchs.
5
In beiden Eindergürten,
Waldstrasse 24, Woogsplatz 5,
dauern die Ferien von Samstag den 1. bis Montag den 10. Oktober.
Anmel=
dungen werden täglich Vormittags Waldſtraße 24 entgegen genommen.
TIh. Schultz,
[9702
Vorſteherin.
Aechten Westfälischen
Pumperuiokel
in 1 Pfd.=Lalbchen zu
2 20 Pfennig”
bringe in empfehlende Erinnerung.
Wilh. Wober Hachk.,
(9879
Hoflieferant.
höherer Lehranſtalten
Sohülek finden in gebildeter
Fa=
milie gute Penſion zu mäßigem Preis.
Näheres Expedition.
[9688
Ein junger Mann ertheilt
Unterricht in
„Volawütei"
Theilnehmer belieben ſich unter „
Welt=
ſprache= ſchriftlich an die Expedition zu
wenden.
[9710
LOOSG
des
Darmſtädter Pferdemarkts
2 Mark, Ziehung 8. Oktober,
der
Berliner Kunſt=Ausſtellung
1 Mark, Ziehung 14. u. 15. Okt.,
ſind in der Exped. d. Bl. zu haben.
Im Saalbau.
Samstag den 8. Okt. 1887,
Abends 8 Uhr:
Einmaliges
CORLTAN
von
Cduard Strauss,
k. L. Hofballmuſikdirektor, kaiſ.
Ehren=Hofkapellmeiſter, und
ſeiner geſammten Kapelle
aus Wien.
Billets: Sperrſitz 2 M.,
nicht=
nummerirte Plätze 1 M. ſind in
der Muſikalienhandlung von Georg
Thies und bei Herrn Saalbauinſp.
ſelten zu haben.
Die Muſikalienhandlung von
Georg Thies befindet ſich jetzt
Eliſabethenſtraße 13, in dem Hauſe
der Geſellſchaft „Eintrachtv. ſ9880
R Zur Herbſtſatſon 4
empfehle ich mich den geehrten Damen bei
allen im Putzfach vorkommenden Arbeiten
in und außer dem Hauſe.
Anna March, Modiſtin,
Stiftſtraße 50.
l9794
Dnaben, welche hieſige Lehranſtalten be=
51 ſuchen wollen, finden gute Penſion
in d. Nähe des Gymnaſiums u. der
Real=
ſchule. Bei wem L ſagt d. Exped. d. Bl.
Süte werden geſchmackvoll und billig
2 garnirt, ſowie alle Strick=u.
Häkel=
arbeiten nebſt Ausbeſſern gut und
ſchnell beſorgt. Soderſtr. 25, part. (9805
Feſucht ein Mitleſer der tagl.
Rund=
chau od. des Frankfurter Journals
Hügelſtraße 5½ part.
[9487
Schüler erhalt. zunächſt den Schulen gute,
preiswürdige Penſion, jüngere a.
Nach=
hülfe. Näh. Soderſtr. 25 II. St. (9583
Ein Medaillon (9882
mit bunten Steinen und Perlen auf dem
Wege zum Theater verkoren. Abzugeben
gegen Belohnung Hügelſtr. 43. 2. St.
ründl.
engl. Unterricht ertheilt
„ Urs. Vongough, Eliſabethenſt. 59. S
4
WStellenſuchende jeden Berufs
lacirt ſchnell Reuter's Burezu
in Dresden, Reitbahnſtraße 25. (8942
Hchiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 2.
Der Poſtdampfer =Aller; Kapitän H.
Chri=
ſtoffers vom Nordd. Loyd in Bremen, welcher
am 21. September von Bremen und am 22.
September von Southamptonabgegangen war,
iſt am 30. September wohlbehalten in New=
York angekommen.
ZH
20,000 Mark
F. auf prima erſte Hypothek zu 4%
geſucht. Off. unter D. 100 a. d. Exp.
ſcin auch zwei Schüler der höheren
Lehranſtalten finden
gute Fension
für ſofort Holgesſtr. 4, 1 Stiege hoch.
Zu erfragen Niederramſtädterſtraße 1
parterre.
(9363
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 4. Oktober.
6. Vorſtellung in d. 2. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.,
Zum erſten Male wiederholt:
Die Btuthochzeit,
oder:
Die Bartholomäusnacht.
Trauerſpiel in 4 Akten von Albert Lindner.
Perſonen:
Katharina von Mediei. Frl. Berl.
König Karl 1X.
Herr Wagner.
Heinrich, König v. Navarra Herr Edward.
Heinrichv. Anzou,) Herzöge Herr Göbel.
Franz v. Alençon,, v. Frank=Herr Steude.
Heinrich v. Guiſe,) reich, Herr Hacker.
Der Cardinal v. Lothringen Herr Knispel.
Coligni
Herr Dalmonico.
Herr von Rioux
Herr Sachs.
Voltrot
Herr Mickler.
Der Magus
Herr Leib.
Ein Mönch,
Herr Klotz.
Tavannes
Herr Hartig.
Gondi=Rez, Marſchall . . Herr Göllmtz.
Prinz Condé
Herr Fiſcher.
Graf Teligni
Herr Ebrecht.
Margarethe von Valois . Frl. Cramer.
Die Marquiſevon Fontanges Frl. von Felden.
Reichskanzler
Herr Müller.
Kammerherr
Herr Knörzer.
Anfang 17 Uhr. Ende gegen 110 Uhr.
Nr. 195
2489
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. Der Staatsſekretär im Miniſterium des
Aus=
wärtigen, Graf Bismarck, iſt am 1. nachmittags von Berlin
abge=
reiſt, um den italieniſchen Miniſterpräſident Crispi in Büchen zu
empfangen und von dort nach Friedrichsruh zu geleiten. Vor ſeiner
Abreiſe hatte Crispi noch eine längere Unterredung mit König
Umberto.
Der italieniſche Botſchafter in Berlin, Graf Launay, iſt
gleich=
falls in Friedrichsruh eingetroffen.
Kultusminiſter Dr. v. Goßler iſt aus Urlaub nach Berlin
zu=
rückgekehrt
Der Geſandte bei den Vereinigten Staaten von Amerika,
v. Alvensleben, hat einen Urlaub angetreten. Für die Dauer der
Abweſenheit desſelben von Waſhington wirkt der Legationsrat
Frei=
herr v. Hedtwitz als Geſchäftsträger.
Kontre=Admiral Knorr hat am 1. die Geſchäfte als Inſpekteur
der Marine=Inſpektion übernommen.
Eine für die der Materialſteuer unterliegenden, d. h. nicht mehlige
Stoffe Weintreber, Obſt, Hefe u. dergl.) verarbeitenden Brennereien
ſehr wichtige Vergünſtigung hat der Bundesrat in ſeiner letzten
Sitzung beſchloſſen: dieſen Brennereien ſoll nämlich mit Vorbehalt
des Widerrufs geſtattet ſein, ihr geſamtes Erzeugnis zu dem niedrigeren
Abgabeſatz von 50 Pf. herzuſtellen. Die Geſtattung dieſer
Ver=
günſtigung war in dem Geſetz dem Bundesrat anheimgegeben.
In der bayeriſchen Kammer der Abgeordneten wurde am 1. das
Geſetz, betreffend die Aenderung der Verfaſſung wegen definitiver
Anſtellung von Beamten uud wegen Verkäufe von Staatsgütern
während der Regentſchaft nach unerheblicher Debatte in
nament=
licher Abſtimmung einſtimmig angenommen.
Der König von Sachſen reiſte am 1. abends zu den Kaiſerlichen
Jagden nach Wien ab. — Der Zuſammentritt des Sächſiſchen
Land=
tages erfolgt am 9. November.
Heſterreich.=Angarn. Prinz Wilhelm von Preußen traf am
1. abends aus Ungarn in Wien ein. Er wurde auf dem
Staats=
bahnhof vom Kaiſer und von dem Kronprinzen Rudolf herzlich
be=
grüßt: auch Prinz Reuß mit der deutſchen Botſchaft ſowie der
Statthalter und der Volizeipräſident waren zum Empfang erſchienen.
Der Kaiſer trug die Uniform ſeines preußiſchen Garde=Infanterie=
Regiments, Prinz Wilhelm die Oberſten=Uniform ſeines
öſterreichi=
ſchen Huſaren=Regiments. Die Kapelle ſpielte die preußiſche Hymne,
der Kaiſer begrüßte den Prinzen mit einem Kuß und wiederholter
Umarmung, Kronprinz Rudolf hatte ſich in öſterreichiſcher
Generals=
uniform an die Spitze der Ehrenkompagnie geſtellt, Prinz Wilhelm
aber eilte auf den Kronprinzen zu, umarmte und küßte ihn
wieder=
holt herzlichſt und führ dann an der Seite des Kaiſers nach
Schön=
brunn. Zur Dienſtleiſtung wurde ihm Feldmarſchall=Lieutenant
Prinz Windiſchgrätz zugeteilt. Am 2. trafen auch die Könige Albert
von Sachſen und Georg von Griechenland in Wien ein.
Kriegsminiſter Graf Bylandt=Rheydt verordnet, daß jede Bahn
ihre elektriſchen Einrichtungen behufs probeweiſer nächtlicher
Ver=
ladung der Truppen in Bereitſchaft zu ſetzen hat. Der erſte
Ver=
ſuch ſoll nächſtens auf der Nordoſtbahn gemacht werden.
Statthalter Weber läßt im Linzer Volksblatt erklären, daß er
nicht in amtlicher Eigenſchaft, ſondern nur als Katholik dem
Katho=
likentag beiwohnte.
Einer Aeußerung Riegers, des Führers der Alt=Czechen, welche
er dem Berichterſtatter eines Moskauer Blattes gegenüber gethan
hat, wird in Wien beſondere Beachtung geſchenkt. Rieger ſoll ſich
wie folgt geäußert haben: „Die Kirche Böhmens muß in dieſelben
Beziehungen zu Rom gebracht werden, in welchen ſich gegenwärtig
die ruſſiſchen Unirten befinden, das heißt, daß in unſern Kreiſen
der Ritus der orientaliſchen Kirche mit der altſlawiſchen Sprache
als Kirchenſprache eingeführt werde, und daß unſere Prieſter heiraten
dürfen und das Leben von Familienvätern führen können.
Frankreich. Der deutſche Botſchafter Graf Münſter überreichte
am 1. abends 6 Uhr dem Miniſter des Aeußern, Flourens, die
Akten der erſten deutſchen Unterſuchung über den Grenzfall in
welchen die Ausſagen der beiden deutſchen Soldaten enthalten ſind,
aber nicht die Zeugenverhöre. Raindre wird die franzöſiſchen
Schriftſtücke heute dem Grafen Herbert Bismarck übergeben.
Nach einer der Regierung zugegangenen Mitteilung ſoll die
deutſche Regierung ſich bereit erklärt haben, der Witwe Brignon,
ohne das Reſultat der fortzuſetzenden Unterſuchung abzuwarten, eine
Unterſtützung zu gewähren.
Die „Liberte'; bringt folgende offiziöſe Mitteilung: „Deutſchland
hat Frankreich alle Genugthuungen, die von ihm rechtlich verlangt
wurden, erteilt und das in der verbindlichſten Weiſe. Gegenwärtig
haben die diplomatiſchen Verhandlungen über den Vorfall nur noch
untergeordnete Bedeutung. Deutſchland hat ſein Bedauern über
das traurige Ereignis wiederholt. Es erübrigt dem franzöſiſchen
Kabinett nur noch, dem gegen Kaufmann eröffneten gerichtlichen
Verfahren zu folgen.”
Die Nachricht, daß die deutſche Regierung der Witwe Brignon
eine ſofortige Entſchädigung bewilligt hat, macht in Paris ſehr
großes Aufſehen, weil man gefürchtet hatte, daß gerade dieſe Frage
Schwierigkeiten bereiten werde. Dem „Figaro zufolge wurde die
Entſchädigung auf direkten Befehl des Kaiſers bewilligt. Wangen
erhielt keine Entſchädigung, weil er erklärt hat, er wolle keine ſolche.
Der Staatsſekretär Herbert Bismarck ſprach am Montag bereits
dem franzöſiſchen Geſchäftsträger das Bedauern der deutſchen
Re=
gierung über den Vorfall aus. Graf Münſter machte dem
Aus=
wärtigen Amte Mitteilung über die Entſchädigung der Witwe
Brignon und die Meldung. daß Kaufmann unverzüglich in
Anklage=
ſtand verſetzt werde. Da Fürſt Bismarck die Gerichtsbehörden ſich
in vollſter Freiheit ausſprechen laſſen will, ſo wird er das Ergebnis
derſelben abwarten. Sobald das gerichtliche Ergebnis erfolgt iſt,
werden Beſprechungen zur Löſung der völkerrechtlichen Fragen
er=
öffnet werden, zu denen dieſer Zwiſchenfall anregte, um den
uner=
träglichen Zuſtänden an der elſaß=lothringiſchen Grenze abzuhelfen.
Alle hervorragenden Pariſer Blätter ſind darüber einig, daß
durch das erfolgte deutſche Entgegenkommen der Grenzſtreit beigelegt
iſt und die weitere Abwicklung keine Schwierigkeiten bietet.
Engkand. Der Deputierte OBrien und der Lordmayor von
Dublin ſind in Anklagezuſtand verſetzt worden, weil ſie in den von
ihnen herausgegebenen Zeitungen „United Ireland= und „Nation
Berichte über die Verhandlungen unterdrückter Zweige der
National=
liga veröffentlicht haben. Außerdem haben die Genannten am 30.
v. M. ohne vorherige Anmeldung bei den Behörden ein Meeting
abgehalten, wobei O Brien die Pächter aufforderte bei ihrer
bis=
herigen Haltung zu verharren.
Itakien. Die „Riformar, das Organ Crispi's, ſagt, die Vatikan
frage habe mit der Zuſammenkunft Bismarck's und Crispi's nichts
zu thun. Wenn Crispi Bismarck beſuche, ſo geſchehe dies ſicherlich
zu Zwecken, mit welchen die ganze italieniſche Nation nur zufrieden
ſein könne und zu denen Freunde des europäiſchen Friedens ſich
nur beglückwünſchen könnten. In keinem einzigen Italiener werde
der Verdacht auftauchen, daß die Entrevue mit den Rechten Italiens
und deſſen freundſchaftlichen Beziehungen zu allen Staaten Europas
nicht in Uebereinſtimmung ſtehe.
Spanien. Die amtliche „Gacetal veröffentlicht eine königliche
Verordnung, der zufolge deutſcher Alkohol, welcher bei ſpaniſchen
Zollämtern eingeht, ohne ein Zeugnis über die Ausfuhrprämie
nicht zuläſſig iſt.
Rutzkand. Dem Vernehmen nach wird im Miniſterium des
Innern ein Regulativ über die Aufnahme fremder
Staatsange=
höriger beſonders Deutſcher in die ruſſiſche Unterthanſchaft
aus=
gearbeitet, wonach unter anderem die Kinder von Convertiten
ent=
gegen den bisherigen diesbezüglichen Beſtimmungen in Zukunft ohne
weiteres naturaliſiert werden können.
Butgarien. Fürſt Ferdinand iſt am 30. v. M. behufs
Beſichti=
gung der Bahnarbeiten am Dragomanpaß mit großem Gefolge zu
zweitägigem Aufenthalt aufgebrochen. Stambulow iſt aus Küſtendil
hierher zurückgekehrt.
Baron v. Thielmann machte am 1. amtliche Abſchiede und hatte
mit dem Miniſter des Auswärtigen, Stransky, eine längere
Unter=
redung. Am Montag reiſte Herr v. Thielmann nach Berlin ab,
von wo er zur Uebernahme ſeines neuen Amtes ſich nach Darmſtadt
begiebt.
Zankow richtete aus Konſtantinopel an den Central=Ausſchuß
in Sofia die Aufforderung, an den bevorſtehenden Wahlen nicht
teilzunehmen; denn da die Wahlen im Auftrage des Fürſten
aus=
geſchrieben ſeien, ſo würde die Beteiligung an denſelben einer
ſtill=
ſchweigenden Anerkennung des Fürſten gleichkommen, welche indes
der Oppoſition fernliege. Der Centralausſchuß ſetzte die Ausſchüſſe
in der Provinz hiervon in Kenntnis.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 4. Oktober.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 24. September
den Kreisarzt des Kreisgeſundheitsamts Darmſtadt, Medizinalrat
Dr. Karl Neidhart zum vortragenden Rat bei der Abteilung des
Miniſteriums des Innern und der Juſtiz für öffentliche
Geſund=
heitspflege, mit dem Amtstitel „Obermedizinalrat mit Wirkung
vom 1. Oktober d. J. an,
- den Kreisarzt des
Kreisgeſundheits=
amts Bingen, Dr. Karl Spamer zum Kreisarzt des
Kreisgeſund=
heitsamts Darmſtadt mit Wirkung vom 1. Oktober d. J. an
ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 80. Sept. dem
Schullehrer Nikolaus Schieb zu Gundheim, im Kreiſe Worms,
das Allgemeine Ehrenzeichen mit der Inſchrift: „Für fünfzigjährige
treue Dienſte;, am 1. Oktober dem Kaiſerlichen Poſtdirektor in
Worms Georg Lochmann das Ritterkreuz 1. Klaſſe des Verdienſt=
Ordens Philipps des Großmütigen verliehen.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Bürgermeiſter
der Kreisſtadt Offenbach Wilhelm Brink den Charakter als ,Ober=
Bürgermeiſters verliehen.
—
Wie ſchon kurz gemeldet, begaben Sich Se. Königl. Hoheit
der Großherzog und Ihre Großh. Hoheit die Prinzeſſin Irene am
Freitag zur Gratulation zum höchſten Geburtsfeſt Ihrer Majeſtät
der Kaiſerin nach Baden=Baden. Einer Einladung Sr. Königl.
Hoheit des Großherzogs folgend, waren die Herrſchaften im dortigen
Schloſſe abgeſtiegen, nachdem Allerhöchſtdieſelben am Bahnhof von
2490
Nr.
Ihren Königl. Hoheiten dem Großherzog und dem Prinzen Heinrich
von Preußen und ebenſo bei der Ankunft im Schloſſe von Ihren
Königl. Hoheiten der Großherzogin, dem Erbgroßherzog und der
Erbgroßherzogin, ſowie dem Prinzen Karl Ludwig, Großh. Hoheit,
aufs herzlichſte empfangen worden. Beim Empfang auf dem
Bahn=
hof war auch der Königlich Preußiſche Geſandte v. Eiſendecher
zu=
gegen. Um 16 Uhr begaben ſich die Herrſchaften zur
Familien=
tafel bei Ihren Kaiſerl. Majeſtäten; an derſelben nahmen u. a. auch
JJ. MM. der Kaiſer und die Kaiſerin von Braſilien, Se. Maj. der
König der Belgier und Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Sachſen=
Weimar teil. Abends verabſchiedeten ſich Se. Königl. Hoheit der
Großherzog und Ihre Großh. Hoheit die Prinzeſſin Irene im Schloſſe
von Ihrer Königl. Hoheit der Großherzogin, wurden von Ihren
Königl. Hoheiten dem Großherzog und dem Prinzen Heinrich zum
Bahnhof geleitet, woſelbſt ſich der Königl. Preuß. Geſandte v.
Eiſen=
decher mit Gemahlin eingefunden hatten, ſuhren nach Heidelberg
und kehrten von dort mittelſt Extrazugs hierher zurück. D. 8tg.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog begaben ſich Samstag
vormittag mit Ihren Großh. Hoheiten den Prinzen Heinrich und
Wilhelm mittelſt Extrazugs nach Offenbach a. M. um den
Ein=
weihungsfeierlichketten der neuen Mainbrücke beizuwohnen. Im
Gefolge der höchſten Herrſchaften befanden ſich Generallieutenant
v. Weſterweller, Oberſtlieutenant Wernher und Oberſt v. Zangen.
Se. Königl. Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen ſind
geſtern nachmittag 1 Uhr 32 Minuten, von Baden=Baden kommend,
zu Beſuch der Großh. Familie hier eingetroffen. Im Gefolge des
Prinzen befindet ſich Korvettenkapitän Frhr. v. Seckendorff,
Flügel=
adjutant Seiner Majeſtät des Kaiſers.
Ihre Königl. Hoheit die Prinzeſſin Chriſtian von Schleswig=
Holſtein unternahm mit den Prinzeſſinen=Töchtern im Laufe des
Samstags einen Ausflug nach Wiesbaden.
Se. Hoheit der Herzog Ernſt Günther von Schleswig=Holſtein
ſind am Sonntag hier eingetroffen, durch den Flügeladjutanten vom
Dienſt, Oberſtlieutenant Wernher, empfangen und nach dem Schloſſe
geleitet worden.
Höchſtderſelbe reiſte geſtern nachmittag 5 Uhr
wieder von hier ab.
Am 26. v. M. wurde der Hilfsheizer bei der Main=Neckar=
Bahn Georg Götz aus Darmſtadt zum Heizer bei dieſer Bahn
ernannt.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 30 enthält: Geſetz, die
Ge=
meinde=Umlagen betr.
Pflanzenausſtellung in der Knabenarbeitsanſtalt. Die
Aus=
ſiellung am Sonntag zählt nach übereinſtimmendem Urteil ihrer
ſtändigen Beſucher zu den hervorragendſten ſeit Beſtehen des
Unternehmens. Ein reicher Blütenflor, der ſich in drei beſtens
harmonierenden Farben präſentierte, brachte ein Geſamtbild hervor,
deſſen Wirkung ſich ſelbſt der anſpruchvollſte Beſucher nicht zu
ent=
ſchlagen vermochte. Jeder kundige Beurteiler mußte einer großen
Zahl der Ausſteller die höchſte Anerkennung, dem größten Teile
derſelben eine ſorgſame, verſtändnis= und liebevolle
Behandlungs=
weiſe ſeiner Pfleglinge zuerkennen. Die Prämiierungskommiſſion
ſah ſich dem gegenüber denn auch genötigt, die Zahl der im Budget
vorgeſehenen Preiſe um ein beträchtliches zu überſchreiten. Als
ein beſonderer Beweis des fortſchreitenden Verſtändniſſes für die
Behandlung der Blumen iſt der Umſtand anzuſehen, daß ſich unter
den 147 ausgeſtellten Serien nicht eine einzige befand, der bei
Zu=
grundelegung des den Zuchtverhältniſſen entſprechenden Maßſtabes
eine Anerkennun nicht zuteil hätte werden dürfen. Der Beſuch der
Ausſtellung übertraf den des vorigen Jahres bei weitem.
Na=
mentlich berührte es auch ſehr angenehm, daß die höheren
Geſell=
ſchaftskreiſe ihr Intereſſe für die, vom äſthetiſchen wie ſittlichen
Geſichtspunkte gleich unterſtützungswürdige Inſtitution durch
zahl=
reiches Erſcheinen bekundeten.
Unterrichtskurſus im Handfertigkeitsunterricht. Im
Zeichnen=
ſaale der Mittelſchule in der Friedrichſtraße fand der „D. 8.
zu=
folge geſtern vormittag in Anweſenheit des Herrn
Kreisſchul=
inſpektors Müller und mehrerer geladener Herren die Eröffnung des
von Herrn Prof. Kumpa geleiteten Handfertigkeitsunterrichts
ſtatt. Der Vorſitzende des hieſigen Volksbildungsvereins (welch
letzterer den Kurſus eingerichtet), Herr Rechtsanwalt Heumann,
eröffnete den Akt mit einer längeren Anſprache, in welcher er auf die
Wichtigkeit dieſes Unterrichts, deſſen dritter Kurſus hiermit begonnen
werde hinwies; desgleichen hielt eine längere, namentlich auf die
techniſche Seite hinweiſende Anſprache Herr Profeſſor Kumpa. An
dem Kurſus nehmen 14 Lehrer teil. Ausgeſtellt in dem Saal waren
Modelle und Arbeiten, die zum Teil von Volksſchülern angefertigt
waren, deren Lehrer an den früheren Kurſen teilgenommen. Die
Arbeiten lieferten durchweg Zeugnis von der großen
Zweckmäßig=
keit und Nützlichkeit des Handfertigkeitsunterrichts.
Intereſſenten machen wir darauf aufmerkſam, daß der große,
gelbe, Wandfahrtenplan der Heſſ. Ludwigsbahn für den Winterdienſt
nunmehr erſchienen iſt.
* Kleine Mitteilungen. In einem Reiſighaufen in der
Liebig=
ſtraße fanden ſich drei Paar neue Frauenzugſtiefel vor, welche
zweifellos in der Meſſe geſtohlen und dort verſteckt worden ſind.
Am Freitag abend gegen ½7 Uhr entſtand in einem Schlafzimmer
193
des Hauſes Friedrichſtraße Nr. 14 ein Gardinenbrand wodurch
die Holzverkleidung, der über dem Fenſter befindliche
Kolladen=
kaſten und der Fußboden um das Fenſter herum verkohlt ſind. Das
Feuer entſtand dadurch, daß die Dienſtmagd mit einer brennenden
Lampe einem Vorhang zu nahe kam. Durch raſch herbeigeeilte
Arbeiter wurde das Feuer bald gelöſcht. - In einer hieſigen
Wirt=
ſchaft kam einem Gerber das Portemonnaie mit etwa 15 M.
Inhalt abhanden.- Sonntag nacht wurde ein Diener in der
Hein=
heimerſtraße von einem Unbekannten bei einem Streit mittelſt eines
ſcharfen Inſtrumentes am Kopf ſchwer verletzt ſodaß die
Auf=
nahme in das ſtädtiſche Hoſpital ſtattfinden mußte. - In einer
Reſtauration kam es zwiſchen einigen die Meſſe beſuchenden
Buden=
beſitzern und hieſigen Kellnern zu Streitigkeiten, wobei ein
Budenbeſitzer einige unbedeutende Verletzungen im Geſicht
davon=
trug. - Im verfloſſenen Monat September l. J. nahmen 266
durch=
reiſende Handierksgeſellen die Hülfe der hieſigen
Naturalver=
pflegſtation in Anſpruch. Durch die mit der genannten Station
in Verbindung ſtehende Arbeitsnachweiſeſtelle wurde 13 Perſonen
Arbeit verſchafft. Die Koſten der Station belaufen ſich auf 132 M.
L. Beſſungen, 3. Okt. Gemeinderatsſitzung vom 1. d. M.
Zu derſelben hatte ſich ein großes Publikum eingefunden, handelte
es ſich doch um Annahme oder Ablehnung des Vertragsentwurfs
betr. den Anſchluß an Darmſtadt. Herr Geh. Rat, Präſident Dr.
Goldmann, Exc., war gleichfalls auf ſpezielle Einladung des Großh.
Bürgermeiſters erſchienen und nahm am Gemeinderatstiſche Platz.
Der Großh. Beigeordnete und Gemeinderat Henkel beantragten
An=
nahme des Entwurfs en bloc, auch Se. Exc. Präſident Dr.
Gold=
mann ſchloß ſich beiden Herren an, und genehmigte daraufhin der
Gemeinderat denſelben einſtimmig. Von dem Vertrag wurden 200
Stück gedruckt und können ſolche von Einwohnern auf dem
Sekre=
tariat der Großh. Bürgermeiſterei in Empfang genommen werden.
Auf Antrag Henkels wird dem Herrn Präſidenten Goldmann der
Dank des Gemeinderats durch Erheben von den Sitzen abgeſtattet.
Schließlich fand der Antrag der Kommiſſion, „die Großh.
Bürger=
meiſterei zu beauftragen, von dem Beſchluß des Gemeinderats der
Bürgermeiſterei Darmſtadt Kenntnis zu geben mit dem Bemerken,
daß man zu weiteren Verhandlungen bereit ſei, ferner, daß der
Gemeinderat den Herrn Präſidenten Dr. Goldmann, Exc.,
beauf=
tragen möge, die desfallſigen Verhandlungen mit der Groß.
Bürger=
meiſterei Darmſtadt zu führen und das Ergebnis dem Gemeinderat
zur endgültigen Beſchlußfaſſung vorzulegen, einſtimmige Annahme.
Der Entwurf einer Eingabe an Großh. Kreisamt, betr. Belaſſung
des Ortsgerichts und Standesamts in der Gemeinde wird von dem
Sekretär verleſen und gleichfalls in ſeiner ganzen Faſſung genehmigt.
Dieſe Eingabe hat folgenden Wortlaut:
In den Verhandlungen über die Vereinigung der Gemeinde
Beſſungen mit der Stadt Darmſtadt, welche hoffentlich bald zu
dem erwünſchten Abſchluß gelangen, kam auch die Frage wegen
Beibehaltung oder Aufhebung des Ortsgerichts und des
Stan=
desamts Beſſungen zur Sprache. Eine Entſcheidung kann dieſe
Frage in den Verhandlungen zwiſchen den beiderſeitigen
Orts=
vorſtänden nicht finden, da die Organiſation der Ortsgerichts=
und Standesämter lediglich zu dem Geſchäftskreis Großh.
Mi=
niſteriums des Innern und der Juſtiz gehört; der Gemeinderat
von Beſſungen hält es indeſſen für ſeine Pflicht, die Wünſche
der ganzen Bevölkerung zur Kenntnis der Behörde zu bringen,
da er überzeugt iſt, daß die höchſte Staatsbehörde dieſen
Wün=
ſchen gerne Rechnung trägt, wenn nicht höhere Gründe dies
verbieten.
Es iſt der dringende Wunſch der Gemeinde, daß das
Orts=
gericht und das Standesamt Beſſungen auch nach der politiſchen
Vereinigung der Gemeinde mit Darmſtadt beſtehen bleiben
mögen.
Was zunächſt das Ortsgericht betrifft, ſo liegt der
Nutzen dieſer Behörde vor allem darin, daß deren Mitglieder
nicht nur mit den Bewohnern der Gemeinde, welche ihre
Thätig=
keit in Anſpruch nehmen, mit ihren Familien= und Vermögens=
Verhältniſſen, ihrem Ruf und ihrer ganzen Vergangenheit,
ſon=
dern auch mit den Verhältniſſen der Gemarkung, den Preiſen der
Grundſtücke ꝛc. vertraut ſind; nur wenn dies in vollem Maße
der Fall iſt, kann das Ortsgericht ſeine Aufgabe, dem Großh.
Amtsgericht zuverläſſige Auskunft zu geben und für die
Aus=
kunft die Verantwortung zu übernehmen, erfüllen. Wenn auch
bei einer Vereinigung des Ortsgerichts Beſſungen mit dem
Orts=
gericht Darmſtadt letzteres durch Hinzutritt von 2 Mitgliedern
aus Beſſungen verſtärkt würde, ſo würde dadurch die Abſicht,
daß möglichſt alle Mitglieder des Ortsgerichts über die von
ihm zu behandelnden Fragen ſich ſelbſt ein Urteil bilden können,
nicht erreicht, es müßte vielmehr die Mehrheit des Ortsgerichts
im Vertrauen auf die Sachkenntnis und Zuverläſſigkeit der zwei
Beſſunger Mitglieder ihr Urteil abgeben.
Daß dies den Darmſtädter Mitgliedern nicht zugemutet
werden kann, daß es aber auch der hohen Wichtigkeit der
Ge=
ſchäftsthätigkeit der Ortsgerichte nicht entſpricht, leuchtet ein:
wenn noch weiter erwähnt wird, daß gerade dem ländlichen Teil
der Bevölkerung, welche vorzugsweiſe die Thätigkeit des Orts=
Nr. 195
2491
gerichts in Anſpruch nimmt, und welche den ſüdlichen Teil des
Ortes bewohnt, wegen der großen Entfernung des Darmſtädter
Ortsgerichtslokals der Verkehr mit dieſer Behörde ſehr erſchwert
würde, ſo wird der Wunſch der Gemeinde wohl auf Erhörung
zu rechnen haben, auch wenn zu dieſem Behufe eine Abänderung
oder Ergänzung des Allerhöchſten Edikts vom 16. Oktober 1852
notwendig werden ſollte.
Auch die Beibehaltung eines eigenen Stande samtes für
Beſſungen iſt inſofern grade erwünſcht. In dieſer Beziehung iſt
nicht nur auf die große Erleichterung hinzuweiſen, welche der
Bevölkerung durch das Vorhandenſein der ſtandesamtlichen
Be=
hörde in der Mitte des Bereichs der Gemeinde erwächſt, ſondern
wir haben vor allem hervorzuheben, daß bei der großen Neigung
eines Teils unſeres Volkes, ihre Kinder ungetauft zu laſſen, für
ihre Ehe den Segen der Kirche nicht zu begehren, die Gefahr
nahe liegt, daß ſie es bei der ſtandesamtlichen Anzeige bezw.
Eheſchließung bewenden laſſen, wenn der Weg von dem
Stan=
desamt zu dem Geiſtlichen ſo weit iſt, wie dies von dem
Rat=
haus zu Darmſtadt bis zu dem Pfarrhaus in Beſſungen der
Fall iſt. Der Gemeinderat in Beſſungen zweifelt micht daran,
daß dieſe Rückſichten höheren Orts gewürdigt werden.
Schließlich erlauben wir uns anzuführen, daß der
Koſten=
punkt, welcher übrigens unſeres Erachtens bei dieſer wichtigen
Frage nicht in Betracht kommen könne, ſehr unweſentlich iſt.
Das Lokal für Ortsgericht und Standesamt kann im Rathaus
leicht beſchafft werden und die dem Standesbeamten bewilligte
Vergütung von 750 M. iſt ſo unbedeutend, daß die
Geſamtge=
meinde ſie ſehr gut übernehmen kann.
Geſtützt auf vorſtehende Ausführungen bitten wir im
Auf=
trag des Gemeinderats:
Großh. Kreisamt wolle unſeren Wunſch Großh.
Mini=
ſterium des Innern und der Juſtiz vortragen und dringend
befürworten.
D. Beſſungen. Donnerstag, den 6. Oktober, nachmittags 5 Uhr
findet öffentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt. Dieſelbe hat
nach=
ſtehende Tagesordnung: 1) den Ausbau des Kreisſtraßennetzes im
Kreiſe Darmſtadt; 2) Abtretung von Weggelände am grünen Weg,
3) Niederſchlagung uneinbringlicher Ausſtände; 4) Vergebung der
anzuliefernden Steinkohlen; 5) Vorläufige Herſtellung der oberen
Herdwegſtraße: 6) Vermächtnis wegen eines Erbbegräbniſſes; 7 Her
ſtellung einer Floßrinne in der Fabrikſtraße; 8) Gebühren der
Heb=
ammen; 9 Anſchluß an die Waſerleitung; 10) Wirtſchaftsverlegung;
11) Rekursanzeige.
4. Mainz, 30. Sept. In aller Stille fand geſtern ein über ein
halbes Jahrhundert zwiſchen der Militär= und Civilverwaltung
hier ſchwebender Konflikt ſeinen friedlichen Abſchluß. Nämlich die
Uebergabe der Jeſuitenkaſerne, des kurfürſtlichen Univerſitätsgebäudes.
an die Städt. Die Uebergabe erfolgte von dem Militärſiskus durch
den Garniſonsdirektor Rechnungsrat Hüter, der die Schlüſſel der
Kaſerne unter Aufnahme eines Aktes an Regierungsrat v. Zangen
übergab. Letzterer übermittelte alsdann die Schlüſſel der
Bürger=
meiſterei mit der Erklärung, daß die Kaſerne nunmehr wieder Beſitz
der Stadt ſei.
J. Mainz, 30. Sept. Mit Rückſicht darauf, daß das
bürger=
liche Invalidenhaus hier nach ſeiner Stiftung und der
gegen=
wärtigen Organiſation den Iſraeliten keine Aufnahme gewährt,
beſchäftigt man ſich eben in der iſraelitiſchen Religionsgemeinde
mit dem Gedanken, eine Verſorgungsanſtalt für altersſchwache,
ge=
brechliche und unſelbſtändige Perſonen ins Leben zu rufen. Die
Jdee hat allgemeinen Anklang gefunden und hofft man dieſelbe
durch Zufluß von freiwilligen Beiträgen baldigſt verwirklichen zu
können
4 Mainz, 2. Oktober. Die heſſiſche Anwältekammer
hielt geſtern im Sitzungsſaal der L. Civilkammer des Landgerichts
im Juſtizpalaſt hier ihre diesjährige ordentliche
Generalverſamm=
lung ab. Anweſend waren etwa 60 Anwälte aus den drei
Pro=
vinzen. Von den Gegenſtänden der Tagesordnung iſt nur
erwähnens=
wert, daß für die ausgeſchiedenen Mitglieder des Vorſtandes die
Herren Baiſt, Dr. Oſann, Dr. Reinach, Dr. Schoedler und Dr. Metz L.
gewählt wurden. Mit Ausnahme des Dr. Metz 1. waren die
ge=
nannten Anwälte ſeither ſchon im Vorſtand und wurde Dr. Metz I.
als Erſatz für deu in das Oberkonſiſtorium getretenen Dr. Buchner
gewählt. Die Darmſtädter Anwälte hatten hierfür Dr. Gallus
Darmſtadt) in Vorſchlag gebracht, welcher bei der Abſtimmung
indes nur 18 Stimmen erhielt.
Mainz, 3. Oktober. Den „M. N. zufolge wird Frl. Lina Flor
von Breslau für das verwaiſte Coloraturfach an hieſigem Theater
gaſtieren.
Offenbach, 1. Oktober. Ueber die heutige Einweihung der
neuen Mainbrücke entnehmen wir der „O. Z. das nachſtehende:
Die Häuſer und Straßen hatten ihr Feſtkleid angelegt. Aus
den Ortſchaften der Umgegend ſtrömte, als ſich das Wetter gebeſſert,
deren Bevölkerung in unſere Stadt, um Zeuge des durch die
An=
weſenheit Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs verherrlichten Feſtes
zu ſein, und das glänzende Schauſpiel zu ſehen, welches ſich an der
Brücke entfalten ſollte.
Um 11 Uhr vormittags trafen Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog. Ihre Großherzogl. Hoheiten Prinzen Heinrich und Wilhelm,
mittelſt Extrazugs von Louiſa kommend, auf dem Bebraer Bahnhof
ein. Die Allerhöchſten Herrſchaften wurden auf dem Perron von
dem Herrn Oberbürgermeiſter Brink und Kreisrat Haas empfangen.
Seitens der Garniſon waren die Herren Hauptmann Friſch und
Lieutenant v. Stollberg zum Empfang kommandiert. Im Gefolge
Sr. Königl. Hoheit bemerkten wir Se. Exc. Staatsminiſter Finger,
ſowie die Spitzen des geſamten Miniſteriums und Deputierte der
1. und 2. Kammer der Stände. Se. Königl. Hoheit begaben ſich zu
den bereitſtehenden Wagen und fuhren durch die Kaiſerſtraße nach
dem großen Kolleg.
Mittlerweile zogen die Schulen und Vereine wohlgeordnet nach
dem Wilhelmsplatz, woſelbſt ſich der große Feſtzug ordnete. Kurz
nach 11 Uhr ſetzte ſich der impoſante Feſizug in Bewegung, nahm
ſeinen Weg über den Markt, die Frankfurterſtraße und die
Kaiſer=
ſtraße nach der Brücke, woſelbſt ſich die Schulen auf den
Fuß=
ſteigen der Brücke, die Vereine auf dem freien Platze vor
der=
ſelben aufſtellten. Se. Königl. Hoheit nebſt Gefolge ſahen ſich den
Feſtzug vom Balkon des „großen Kollegs; aus an. Die
Schul=
jugend und die Vereine brachten Höchſidemſelben beim Vorbeimarſch
ſtürmiſche Hochs aus, wofür derſelbe freundlichſt dankte.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog trafen um 11¾ Uhr an
der Brücke ein und begaben ſich in das eigens für denſelben
her=
gerichtete große Zelt. Die zahlreichen übrigen Gäſte, darunter
Se. Exc. der Oberpräſident der Provinz Heſſen=Naſſau,
Staats=
miniſter Graf zu Eulenburg, Landrat Graf v. Bismarck,
Polizei=
präſident v. Hergenhahn, waren ſchon vorher eingetroffen,
des=
gleichen die Spitzen der hieſigen Behörden und die Herren
Stadt=
verordneten.
Se. Exc. Herr Miniſterialpräſident Weber bat zunächſt Se.
Königl. Hoheit den Großherzog um die Erlaubnis, die Brücke
über=
geben und eröffnen zu dürfen. In der nun folgenden Rede führte
derſelbe aus, daß die neue Brücke einem lang gefühlten Bedürfnis
abhelfen ſolle. Alsdann verbreitete er ſich über die Baugeſchichte
der Brücke. Die alte Schiffbrücke ſei am 3. Juni 1819 dem
Ver=
kehr ühergeben worden, ſie ſei ein gemeinſames Unternehmen der
Staaten Preußen und Heſſen geweſen und auf gemeinſame Koſten
für 80000 Gulden errichtet worden. Da ſie nicht mehr der Neuzeit
und dem geſteigerten Verkehr genügt habe, ſo ſei der Plan zur Reife
gediehen, eine ſtehende Brücke zu erbauen gemeinſam von Preußen
und Heſſen. Die Bauzeit habe zwei Jahre gewährt, die Bauſumme
betrage 740000 Mark. Redner empfahl die Brücke dem Schutze
Gottes und ſprach den beiden Souveränen und allen denjenigen,
welche beim Bau der Brücke mitgewirkt haben, den beſten Dank
aus. Er ſchloß mit folgenden Worten: Mögen alle die Hoffnungen,
welche man an dieſes Bauwerk knüpft, in Erfüllung gehen, möge ſie
namentlich zwiſchen den Bewohnern der beiden Ufern die
Freund=
ſchaft immer enger knüpfen! Das walte Gott!
Hierauf wurde die Gedächtnisurkunde, welche in den
Schluß=
ſtein eingemauert wurde, verleſen und von Sr. Königlichen Hoheit
und den Miniſtern der beiden Staaten unterzeichnet
Die höchſten und hohen Herrſchaften gingen alsdann über die
Brücke, um der Schlußſteinlegung beizuwohnen. Nachdem die
Ur=
kunde eingefügt war, belegte Se. Königliche Hoheit der Großherzog
den Stein mittelſt einer neuen Kelle mit Mörtel, worauf die
Ein=
mauerung erfolgte. Staatsminiſter Graf Eulenburg nahm hierauf
das Wort und ſagte: „Ströme ſcheiden nicht, ſondern ſie verbinden.
Wir begrüßen deshalb dieſes Werk als ein Mittel des Verkehrs,
aber noch mehr als ein neues Band der Freundſchaft zwiſchen
Preußen und Heſſen. Stimmen Sie deshalb mit mir ein in den
Ruf: Seine Majeſtät unſer deutſcher Kaiſer und Seine Königliche
Hoheit der Großherzog von Heſſen leben hochl hoch! hoch!
Wäh=
rend dieſer Feier hielten die verſchiedenen Rudervereine mit 20
Booten eine Auffahrt. Se. Königliche Hoheit fuhren über die
Brücke zurück und beſuchten das Stadtbad; die übrigen Herrſchaften
fuhren über die Schiffbrücke zurück. Die ganze Feier war um
12¼ Uhr beendigt und zum Glück vom drohenden Regen
ver=
ſchont geblieben.
Kurze Zeit darauf wurde die alte Schiffbrücke, welche 68 Jahre
treu ihren Dienſt gethan, auf Nimmerwiederſehen abgefahren.
L. Biebesheim, 1. Oktober. Hier herrſchen die Rötheln und
Maſern in ſehr heftigem Grade. Mehr als die Hälfte der
Schul=
jugend iſt davon befallen.
8t. Frankfurt, 2. Okt. So hätte Frankfurt die Ehre Maßeners
„Cid= geſtern abend erſtmals überhaupt in Deutſchland zur
Auf=
führung gebracht zu haben. Die vornehme einheitliche Muſik war
von großartiger Wirkung bei dem vorzüglich beſetzten Hauſe. Die
beiden Hauptpartieen „Eimene= und „Rodrigo; waren bei Frau
Schröder=Hanfſtängl und Herrn Menz in vorzüglichen Händen und
riſſen das Publikum zu den ſtürmiſchſten Beifallsbezeugungen hin.
Das große Ballet des zweiten Aktes zeigte ſich muſikaliſch von ſehr
charakteriſtiſcher Wirkung und machte auch ſeinen Darſtellerinnen
alle Ehre. Im dritten Akt begegnen wir Anklängen an das
Haupt=
motiv aus „Herodias und hier liegt auch der melodiöſeſte Teil des
Werkes. Sänger und Komponiſt wurden nach jedem Akt ſtürmiſch
Nr.
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gerufen, aber erſt im driltten Akt ließ ſich Herr Maßenet bewegen,
hervorzutreten.
Baden=Baden, 1. Oktober. Der Kaiſer von Braſilien iſt
mit ſeiner Familie heute früh nach Koburg abgereiſt, von wo er
ſich über Köln nach Brüſſel und ſodann nach Paris begeben wird.
Zur Verabſchiedung war Kaiſer Wilhelm auf dem Bahnhof
er=
ſchienen, außerdem der Großherzog von Baden nebſt Familie, Prinz
Heinrich von Preußen und der Großherzog von Weimar.
Leipzig, 2. Oktober. Vor dem Reichsgericht hat geſtern
ein neuer anarchiſtiſcher Prozeß begonnen, der ſich diesmal gegen
John Neve einen geborenen Schleswiger, richtet. Neve iſt in
eine ganze Anzahl anarchiſtiſcher Verbrechen verwickelt und
erwartet man von den nicht öffentlichen Verhandlungen gegen
ihn neue wichtige Aufſchlüſſe über die Organiſation und die
Ver=
bindungen der ſozial=revolutionären Partet in Europa. Neve wohnte
zumeiſt in London, von wo aus er aber weite Reiſen auf dem
Kontinent machte, wo er bald in Deutſchland, bald in Frankreich,
bald in Oeſterreich, bald in Belgien und der Schweiz für die
anar=
chiſtiſchen Lehren thätig war. Er wurde von den Behörden ſchon
lange geſucht, doch erſt in dieſem Frühjahr gelang es, den
gefähr=
lichen Emiſſär in Lüttich zu verhaften und erfolate ſchließlich ſeitens
der belaiſchen Regierung die Auslieferung des Neve an Deutſchland.
Metz, 1. Oktober. Ohne daß im Publikum das mindeſte von
der Sache verlautete, wurde geſtern abend auf Grund des um ſechs
Uhr eingetroffenen kaiſerlichen Gnadenerlaſſes Schnäbele jun.
in Freiheit geſetzt. Ein Polizeibeamter in bürgerlicher Kleidung
ging mit ihm zum Bahnhof, wo Schnäbele, nachdem er ſich im
Reſtaurationsſaale durch ein Schöppchen Wein geſtärkt, allein und
völlig unbemerkt den um 1 Uhr 9 Minuten nach Nancy
abgehen=
den Verſonenzug beſtieg und bald nach acht Uhr abends in
Vont=a=Mouſſon anlangte. Reiſende von dort erzählten heute hier,
der Empfang des Begnadigten durch ſeinen Vater am Bahnhof in
Pont=ä=Mouſſon ſei nichts weniger als zärtlich geweſen.
193
Hamburg, 1. Oktober. Der frühere Redakteur der hieſigen
„ Bürgerzeitung;, Wedde, iſt geſtern angewiefen worden, das
Ge=
biet des kleinen Belagerungszuſtandes innerhalb 24 Stunden zu
verlaſſen.
Großterzogliches Hoftheater.
Freitag, 30. September.
„Der Kaufmann von Venedig.:
E. M. Die Heiten ſind vorüber, in welchen ſich das Intereſſe
des Publikums für dieſes Shakeſpeare'ſche Luftſpiel zum Grade der
Begeiſterung ſteigerte. Die eigentümliche Miſchung von Komik und
Tragik, die das Charakteriſtiſche der Shakeſpeare'ſchen Muſe
aus=
macht, hat im „Kaufmann von Venedigr nicht jenen ſiegenden,
allgewaltigen Hauber, der uns über äußere Unwahrſcheinlichkeiten
und Lücken der Motivierung hinwegträgt. Wir werden im Laufe
der 5 Akte weder beſonders ernſt, noch beſonders heiter geſtimmt,
und ſelbſt die Gerichtsſeene, auf welcher ſowohl der dramatiſche wie
theatraliſche Hauptaccent ruht, muß unſer Gemüt ſtellenweiſe kalt
laſſen. Wären nicht die Figuren des Shhlok und der Porzia, welche
ſich von jeher geniale Schauſpieler als Paraderollen zurecht gelegt
haben, unſere Bühnenleitungen würden an die Einſtudierung dieſes
Stücks nur mit Unluſt gehen. Was die Hauptgeſtalt anlangt, ſo
wiſſen wir heute nicht mehr recht, welchen Standpunkt wir ihr
gegenüber behaupten ſollen. Iſt der Jude tragiſch oder komiſch
zu nehmen ? In die naive Auffaſſung der Shakeſpeare'ſchen Zeit,
welcher dieſe Figur als eine Art Bajazzo galt, können wir uns
unmöglich zurückverſetzen. Sind wir auch völlig damit
einverſtan=
den, daß der Blutſauger gründlich geprellt werde und ſein Kapital
einbüße, ſo empört ſich in uns doch alles gegen die brutale Art, mit
welcher dieſer Menſch ſchließlich zu einem Chriſten gepreßt werden
ſoll, wohlverſtanden doch nur zu einem Chriſten von der Art der
Baſſanio. Graziano, Lorenzo, die ethiſch doch kaum über Shylok
ſtehen. Es iſt erfreulich, daß Herrn Werners Wiedergabe des
Shylok die glückliche Mitte hält zwiſchen Komik und Tragik und
uns ſomit die moraliſch brüchige Stelle des Dramas ſo gut wie
möglich verdeckt. Eine feine Auffaſſung und innerliche Verarbeitung
des Charakters trat in allen Hauptmomenten deutlich zu Tage.
Gleich das erſte große Geſpräch mit Antonio trug dem Künſtler
reichen Beifall ein, dem ſich im Verlauf der Vorſtellung mehrere
Hervorrufe anſchloſſen. Frl. Cramers Porzia iſt lobenswert, mit
Ausnahme einiger Stellen in der Gerichtsſcene, in die ein Zug
größerer Würde hineingehört, um den Eindruck der
Wahrſcheinlich=
keit hervorzubringen. Der Gerichtshof von Venedig muß geradezu
mit Taubheit geſchlagen ſein, um aus jedem Tone nicht ſofort die
Frau herauszuhören.
Neu war in der heutigen Rollenbeſetzung Herr Sachs als
Lanzelot Gobbo, deſſen Naturburſchenhumor für den durchtriebenen
Diener Shhloks ganz am Platze iſt. Die Jeſſika des Frl. v. Felden
hat keinen orientaliſchen Hug, ſpielte aber recht brav.
Todrx-Anzeige.
Htatk jeder beſonderen Arzeige.
Heute Nacht entſchlief nach langem, ſchwerem Leiden
unſer guter Bruder, Schwager und Onkel
Herr Lederhändler
Ernst Valentin Brückner
im 41ſten Lebensjahre.
Um ſtille Theilnahme bitten
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 3. Oktober 1887.
Die Beerdigung findet Mittwoch den 5. Oktober,
Nach=
mittags 4 Uhr, vom Alice=Hoſpital aus, ſtatt.
Codes=Arzeige.
Nach kurzer, ſchwerer Krankheit verſchied zu Breslau
mein guter Sohn
Ferdinand Hraus,
Hauptmann und Compagniechef im 2. Schleſ.
Grenadter=Regt. Nr. 11.
Allen Verwandten und Freunden widmet dieſe
trau=
rige Mittheilung. anſtatt jeder beſonderen Anzeige, um
ſtille Theilnahme bittend,
Lisette Hraus,
geb. Roeßler.
Die Beerdigung findet Mittwoch den 5. Okober,
Vor=
mittags 10 Uhr, vom Main=Neckar=Bahnhofe auf dem
Friedhofe zu Darmſtadt ſtatt.
Todrs-Anzeige.
C.
Geſtern, den 3. Oktober, entſchlief ſanft und tief
betrauernd mein liebes Kind
Anna Carollna Henriette Friederika,
kaum 3 Monate alt. Umiſtille Theilnahme wird gebeten.
P. Fischer.
Darrkſagutrig.
[9886
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten ſagen wir
hiermit für die ſo zahlreichen Beweiſe herzlichſten Antheils bei
dem Tode und Begräbniſſe unſeres Gatten und Vaters
Adam Halzi
unſeren innigſten Dank.
Insbeſondere gilt dieſer Dank auch dem kath.
Geſellen=
verein, der in edler, dankbarer Geſinnung dem Verſtorbenen
die letzte Ehre erwies.
Die trauernde Familie.
Darrkſagurg.
09887
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme an dem
uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte unſerer lieben,
unvergeß=
lichen Gattin und Mutter ſprechen wir Allen hiermit unſeren
innigſten, tiefaefühlteſten Dank aus.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
H. Schmidt, Schreinermeiſter.
Druas uod Belas L c. Hitſihide Hohuddruseet - Nerautvorlics für die Aedacion: Carl Biſſche