Darmstädter Tagblatt 1887


22. September 1887

[  ][ ]

Aennementsprei=
vierſtelrhunc
1 Mark 50 Pf. Md.
Vringerlohn. Auvirs werden von
allen Poſtmtern Beſtdungen em=
engenommen
zu 1 Mark bo Pf.
vo Quartal ind Pſtufſchlaz

150. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Puuſliuiep wllt.huitunghoho.

Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 12. ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
fuür die Bekannkmachungen des Großh. Rreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

Ne 185.

Donnerstag den 22. September.

1887.

Bekanntmuchung.
Da die Vorarbeiten hinſichtlich der zu errichtenden ſtädtiſchen Electricitäts=
Anlage ſich ihrem Abſchluſſe nahen, werden die Intereſſenten hiermit aufgefordert,
ihre Erklärungen bezüglich des Anſchluſſes
bis längſtens 1. Oktober l. Js.
ſchriftlich an uns. gelangen zu laſſen.
Gleichzeitig machen wir darauf aufmerkſam, daß auch Anſchlüſſe über die
ſeinerzeit angegebenen Grenzen (Neckarſtraße, Riedeſelſtraße u. ſ. w.) hinaus Be=
rückſichtigung
finden können, wenn die bezüglichen Meldungen rechtzeitig und zahl=
reich
einlaufen.
Genaue Angaben über die Zahl und Art der zu inſtallirenden Lampen ſind
vorerſt nicht erforderlich, da Näheres hierüber nach erfolgter Anmeldung durch
perſönliche Verhandlungen mit der Leitung der ſtadtiſchen Electricitätsanlage ver=
einbart
werden kann.
Darmſtadt, den 21. September 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[9275
Ohly.
Bekanntmahung.
Für Großherzogliches Gefängniß und Großherzogliches Provinzial=Arreſthaus
Darmſtadt ſoll die Lieferung von Hülſenfrüchten und Kartoffeln, Kornſtroh
und Spelzenſpreu
Samstag den 24. September 1887, Vormittags 10 Uhr,
vergeben werden.
Die Submiſſions=Bedingungen liegen auf dem Büreau des Großh. Oeconomen,
Rundethurmſtraße Nr. 8, offen, und ſind die Angebote verſchloſſen und mit ent=
ſprechender
Aufſchrift verſehen bis zum Eröffnungstermin daſelbſt einzureichen.
Darmſtadt, am 15. September 1887.
Der Erſte Staatsanwalt
am Großherzoglichen Landgericht der Provinz Starkenburg.
J. A.:
Rothermel, Großh. Oeconom.
(9168

Lartoffel Verſteigerung.
Im Gemeinde=Nadelwald Beſſungen und zwar in den Diſtricten Saufang
und Köhlertanne werden
Montag den 26. September d. Js., Vormittags 9 Uhr,
an Ort und Stelle 46 Looſe Kartoffeln öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Die Zuſammenkunft der Steigerer findet ſtatt im Diſtrict Saufang.
Beſſungen, den 16. September 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
9067
Berth.

Bekanntmachung.
Durch Urtheil des Schöffengerichts
vom 24. Auguſt 1887 wurde gegen
Eliſabethe Lang, Dienſtmagd der Frau
Brenner Wittwe, auf der Aumühle bei
Arheilgen, wegen fahrläſſigen Verkaufs
gefälſchter Milch eine Geldſtrafe von
40 Mark ausgeſprochen.
Darmſtadt, den 19. September 1887.
Großherzogliches Amtsgericht I.
09276
Arnold.
Bekanntmachung.
Die Grummetgras=Ernte von der Wieſe
hinter dem Friedhof und den Wieſen im
Soder, ſowie die zweite Schur von dem
Kleeſtück am Eingang des Friedhofs ſoll
Freitag den 23. d. Mts., Nach=
mittags
5 Uhr,
offentlich meiſtbietend verſteigert werden.
Steigliebhaber wollen ſich zu genann=
ter
Zeit an der Kreuzung der Beck= und
Darmſtraße einfinden.
Darmſtadt, den 19. September 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[9170

Hammelfleiſch
40 Pfg.
Gustav Egner,
Landwehrſtr. 1. (9172
Hlgior-Mein

von

Charlos Bruno, Philippovillo,
direct bezogen,
bei Abnahme von 12 Flaſchen M. 12.
incl. Glas frei ins Haus.
Georg Weber,
zur Ludwigshaller.
512

[ ][  ][ ]

2324

Nr. 185
Bekanntmachung.
Donnerstag den 29. September d. J., Vormittags 1½ Uhr,
wird im Faſſelhof dahier der im 3. Quartal geſammelte Faſſeldung an die Meiſt=
bietenden
verſteigert.
Beſſungen, den 16. September 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(9277
PferdeYerkauf.
Donnerstag den 29. September l. Js.
findet der Verkauf überzühliger Dienſtpferde auf dem Hofe der
Kavallerie=Kaſerne hier öffentlich an den Meiſtbietenden ſtatt.
Vormittags 9 Uhr: Circa 22 Pferde des Dragoner= Re=
giments
Nr. 23;
Vormittags 10 Uhr: Circa 4 Pferde des Dragoner= Re=
giments
Nr. 24.
Darmſtadt, im September 1887.
2. Dragoner=Regiment Nr. 24.

Den Herren Einjährigen.
welche in den Civilſtand treten, empfehle ich mein
Herren=Modewaaren= und
Ausſtattungs=Geſchäft
zum praktischsten Einkauf aller Herren-Artikel
außer Kleider und Stiefel.
Größte Auswahl. Billigſte Preiſe. Streng reelle Bedienung.
Beſonders mache ich auf mein
AutlagOk neuester
Paçons
zu außergewöhnlich billigen Preiſen aufmerkſam.
Judnigplat, huduigbann, udnigsplatz,
am Eingang in die Elisabethenstrasse. (o27s

opernterte

für alle an hieſiger Hofbühne zur
Aufführung kommenden Opern ſind
ſtets vorräthig bei
fl. V. dignor,
Buch= und Kunſthandlung,
Wilhelminenſtr. 21. (9280,

Aechte Frankfurter

ber und 6er,
ſtets friſch eintreffend.

Philipp Weber,
Carlsſtraße 24. (9281

Kürnberger Ochsenmaulsalat,
Wiener Würstahen,
Stuttgarter Saitenwürstohen,
Göttinger Würsichen,
Gekochte Ralbsroulade,
Halienische Eoulade,
Frische Cervelatwurst,
Gefüllte Schweinsküsse,
Ochsenzungen, Schveinszungen,
Hamburger Schvartenmagen,
Sardellen- und Trüffelwurst,
Lyonerwurst,
Rohen & gekochten Sohinken,
Lachsschinken,
Salaml, Braunschweiger und
Frankfarter Leberwurst,
Lungennurst Aschwartenmagen
mpfiehlt
100000T vosmmot,
Eliſabethenſtraße 14. 09282

4
61
9
9
18.
40
62
90

Aal-Roulade im Gelée,
Kehmstem Aal, gerämchert,
Wüeler Spechz-Bückimge.
Täglich friſch eintreffend.
lo
Wobor Jachfolgor,

Hoflieferant,
16 Elisabethenstrasse 16.

9279

egen baldiger Geſchäftsverlegung in mein Haus Ecke der Herdweg=
und Carlsſtraße; verkaufe, um den Umzug zu erleichtern, zu herab=
geſetzten
Preiſen.
No Vamboldt, Spenglermſtr.,
Beſſungen.
Lager in Haushaltungs= a Küchenartikeln. (8988

Kürnberger
LAldrAhdur-taldo
empfiehlt
1uoidl voudl Hdbb-ety
Hoflieferant, 645)
Eliſabethenſtraße 16,
gerade neben dem ſeither innegehabten
Lokale.
[9283

aus den beſten Zechen
Ruhrkohlon zu billigſten Preiſen
liefert fortwährend Ph. Wolf, Kohlen=
handlung
, Weinbergſtr. 4, Beſſungen. (9048

62)
62
848
o-,
1227)
250.
509
64
8e
g57
1114

3
.
722
1105
215
452)
915

14
l⁄₈
5¾
3
74
105
462
918ſ
98

f6)
86
124
60
8
ge'
Kl.

[ ][  ][ ]

von 6 Mark bis zu den feinſten= Sachen.

2325

J. Lohmann-Eimon.

Markt 4.

8781

Größte Auswahl.

D i e

der

iſt eröffnet.

Billigſte Preiſe.

Reichenbach Jul.,
2 Markt 2.

Cauerkraul
fein geſchnitten, von vorzüglicher
Qualität,
pr. PfundsPfg.,
bei Abnahme von 10 Pfd. 7 Pfo.,
bei Abnahme von größeren Quan=
titäten
billiger.
1
hiſipp Beber,
Carlsſtraße 24. 9281
Friſch:Lebend.

W. E
Wir behren uns hierdurch ergebenſt anzuzeigen, daß wir, um unſere geehrten
Abnehmer vor Verwechſelung zu ſchützen, eine neue Butterform für unſere
Gentrifugen Gufelbutter
erwählt haben. Dieſelbe hat außer der Umſchrift
Vereins-Damptmolhkerei Darmstadt E. G.
in der Mitte das Wappen unserer Residenzstadt. Unſere bekannte
hochfeine Centrifugen=Tafelbutter wird ſtets nur friſch am erſten Tage
als ſolche verkauft, was übrig bleibt wird umgeformt, den zweiten Tag als
Landbutter abgegeben. Wir machen verehrl. Publikum ganz beſonders darauf
aufmerkſam, daß keine andere Tafelbutter ſo friſch hier zur Ausgabe ge=
langen
kann, wie die unſere.
Centrifugen=Tafelbutter, per ¹ Pfund 65 Pfo.,
im Abonnement bei Milchabnahme, per ¹⁄ Pfund 60 Pfg.,
ins Haus geliefert.
Für den Vorſtand der Vereins=Dampfmolkerei Darmſtadt E. G.:
W. Mildebrand II.
Ph. Adam.
Michler, Verwalter.
9285

Rheinſalm, Hummer, Turbot, Aal, Heezungen, Karpfen, Zander, Backfiſche, Cabliau, Krebſe, Schellfiſche, Hechte
per Pfd. 80 Pfg.

Schollen zum Backen.
Caviar.
Täglich friſche Kieler
Bückinge.
Hebr. Röſtnger,
Hoflieferanten.
9288

Aocht Kuſſiſch=Aſtruchaniſchen
ESOIOI,

allerfeinſte neue Waare, friſch eingetroffen.
Auch halte Vral- und Elb-Caviar in neuer Waare zu
billigſten Preiſen auf Lager.

lh. Wobor Hachfolgor,
Hoflieferant,
Elisabethenstrasse Nr. 16.
Bitte genau auf Nummer und Firma zu achten.-

3

Nussschalen Extraol
zum Färben blonder, rother und grauer
Kopf= und Barthaare aus der kgl. bayer.
Hofparfümerie=Fabrik v. C. D. Wunderlich,
Hofl., prämiirt in Nürnberg 1882. Rein
vegetabiliſch, ohne jede metalliſche Bei=
miſchung
, garantirt unſchädlich. Das Glas
nebſt Anweiſung 70 Pf. Echtes Nußöl,
zugleich ein feines das Wachsthum ſtär=
kendes
u. haarfärbendes Haaröl, 70 Pf.,
ächt und ſofort wirkendes Huar-
fürbemittel
M. 1.50, ſeit 1863
erfolgreich eingeführt. Allein=Verkauf bei
E. Soharmann,
Hofbürſtenfabrik. Ludwigsplatz 2.
Sopha, 6 Fauteuils ſneu) nebſt div.
Möbeln ſind billig zu verkaufen.
Zu beſichtigen zwiſchen 10-11 Uhr
Vorm. Wilhelmſtr. 4 parterre. 68991

[ ][  ][ ]

2326

Nr. 185
Hüte. Auſputz-Artikel, Fe-
dern
, Bänder, Sammete,
Flüsche ete. Cte..
zROuphoUwrod
nur neue moderne Waare.
in großartiger Auswahl bei
17 Judwigsstr. I,
H. Göddig-Rockah,
in dem ſeither P. Berbenich'ſchen Laden.
(9290

Mein Lager

CodllA6 der hport Compagnie in CöIn:
Aecht franz. Cognac, ächten Jamaica-
Rum, ſeinsten Arac, ächten alten Horn,
ächten alten Ewetschen, alten Nord-
häusér
, ſowie alle anderen Sorten Branntwein
und Tiqueure, wie Berhiner Getreide-
Mümmel etc.,
halte bis zum demnächſtigen Eintritt der Nachverſteuerung zu
alten billigen Preiſen
beſtens empfohlen.

OIIL UAGall,
Mathildenplatz 1.

l9o77

Geſchäfts-Verlegung und Empfehlung.
Einem hochgeehrten Publikum hiermit zur gefl. Nachricht, daß meine
Brod. und Jeinbäckerei
von Mittwoch den 21. September an ſich in meinem Hauſe
E Magdalenenſtraße Nr. 20 4
befindet. - Von der Gründung meines Geſchäftes an war es ſtets mein
Prinzip geweſen, nur prima Waare zu führen und wenn es mir hierdurch
gelang, einen zahlreichen Kundenkreis zu erwerben, ſo fühle ich mich gedrungen,
für das in die Reellität meines Geſchäfts geſetzte Vertrauen meinen Dank
mit der Bitte auszuſprechen, dieſes Vertrauen auf mein neues Lokal über=
tragen
zu wollen. Mein Streben wird ſtets ſein, nur ganz vorzügliche
Waare den mein Geſchäft Beehrenden darzubieten.
Darmſtadt, den 21. September 1887.
[9291
Hochachtungsvoll
Wülh. Schmeider, Bückermeiſter.

goog
18

Ia. Württemberger, 3 Mk. per Ballen, 49-50 Pfd.
wiegend, ſo lange Vorrath reicht.
Adam Eermet,
große Ochſengaſſe 12.
(8150

1SOSGRGAAO
im Ausſchnitt:
Frische Braunschm. Leborwurst,
Sardellenwurst,
ſänseleberwurst,
Trüffelwurst,
Sohinkenwurst,
Lungenwurst,
Heitwurst,
Cothaer Cer volathurst,
Schuartenmagen,
Rothwurst, Salami,
Ochsenzungen,
Rindszungen. Kalbszungen,
Hamburger Rauchfleisch,
Sohinkenroulade, roh u. gekocht,
Blasenschinken,
Bayonner Schinken,
Lachssehinken,
Gefüllte Schweinsküsse.
Gefüllter Schweinskopt,
Ochsenpökelfleisch eto.
Wilh.
Wobol
llachf.,
Hoflieferant,
(9292
Eliſabethenſtraße 16,
gerade neben dem ſeither innegehabten
Lokale.
Ehehmsalm,
Seezungen,
Hechte,
Cabliau 60 Pf. Karpfen,
Schellfiſche 35 Pf. Bärſche,
Zander,
Backſiſche.
Ural= und Elb=Caviar.
Kieler Bückinge, Sprotten u.
Flundern.
Geräucherten Aal,
Aal in Gelse ꝛc.
Philipp
Weber,
Carlsſtraße 24. (293

88k
59
9

8½
90
0.
1:

[ ][  ][ ]

2321

Nr. 186
Haupl-Secialltät:

Tanzsohuhe fur hamen und Horro

l9o73

in großartiger Auswahl neu eingetroffen.

J. L. LAtzeydorſ.

Feinsten
Getreide-Rümmel

53)
tEſ 52

von

ſo

10)

etz 2
belzsie
gol io1s
giie1o2s
½

7.20
ſaii 840
beizzs.
2 s
eolias

ſoorg Schoror & ſlo. Jangon,
per Literflaſche M. 1.20,
vom 1. Oktober an theurer,
Carl Watzinger.
Wilhelminenſtraße I. ſ8784
Neue Hollämd.
Volllhärmgo
per Stück 6, 7 und 8 Pfge.,
desgl. marinirt, 10u. 12 Pf.,
neus Rollmöpse
per Stück 8 Pfg.,
nene Russ. Sardinen
2 und 3 Pfo.,
grosse englische
Spockbüokinge
per Stück 8 Pfg.

ilipp Wohor.

ſl l2l
2
74
180

1)
2
Ri8e3
½.
4½08
Es
ſ

lIe3
Mizes
1.lge.
½.
o oo
eloe

s

Carlsſtraße 24. (9294

Amerikauiſche u. gewöhnliche
Füllöſem
empfiehlt in großer Auswahl die Eber=
ſtädter
Eiſengießerei und Ofenfabrik
von
Vr. Wenz.
Reparaturen werden prompt und
billigſt ausgeführt.
[8052
Süssen Früh-Burgunder
Py=
Araubemmost,
empfiehlt
E. Hehlbrech. Weinwirthſchaft,
Bleichſtraße 27.
[9295
Ein noch wenig getragener
Mdra-Ouikormrock
Kappe und Exercierrock für Einjährige
des Inf.=Regts. Nr. 115, billig zu verk.
Kahlertſtr. 13, 2. Stock.
[9232

Frische Pfrsiche.

feine für d. Tafel u. 3. Einmachen
billigſt bei
(9296
C. Völker, untere Hügelſtr. 75.

l. Sohweitzor,
Holz. und Kohlenhandlung.
Eliſabethenſtraße 35.
Ich offerire hiermit in Ja. Qualitäten
billigſt:
Stückreiches Fettschrot,
Gewaschene Nusskohlen,
Amthracitkohlen,
Stüchkohlen,
Nuss-Schmiedekohlen,
Tannen- und Buchenholz.

Abaugeben

J. E
Coupé Garenco,
Fabrik Mengelbier, Aachen, 3 Monat
gebraucht.
Fre.=Anfragen befördert
Um. Müssigmann, Worms.
Dieburgerſtr. 56 ein ſchweres Zugpferd,
mehrere Wagen Pferdemiſt, ein
großer Gartenkäfig mit Singdroſſel und
verſchiedene Käfige zu verkaufen. (929:
gebraucht, zu verkaufen
B10V0l8, Rheinſtr. 47. HI. 19226

E

7695) Wienerſtraße 58. 3. Stodh
eine ſchöne Wohnung, 5 Zimmer mit Zu=
behör
und Gartenantheil, an eine ruhige
Familie. Näheres im 2. Stock.
7972) Grünerweg13 Geletage) ele=
gante
Wohnung von 5 Zimmern, Küche,
Magdſtube, Cloſet u. allen ſonſtigen An=
nehmlichkeiten
per 1. Oktbr. Näh. part.
8367) Eliſabethenſtr. 10 Hinterh.
Manſarde, 3 Zimmer, Küche, Waſſerltg.,
u. ſ. w., an nur ganz ruhige Miether
per Ende November.
8481) Soderſtr. 79 2. St. mit fün,
Zimmern und allem Zubehör zu verm.
9052) Niederramſtädterſtraße 32
parterre 3 Zimmer, 2 Entreſols und der
1. Stock, 5 Zimmer ꝛc. zu vermiethen u.
ſogleich zu beziehen.

8703) Rheinſtr. 33 iſt der 2. Stock,
7 Zimmer nebſt Zugehör, von Mitte Ok=
tober
ab zu vermiethen.
ai,
9100) In nächſter Nähe der Artillerie=
Kaſerne, eine elegante Wohnung. 5 Zim=
mer
, Vor= und Hintergarten, Waſſer im
Haus, bis 1. Oktober beziehbar. Näheres
bei Kaufmann Ph. Wolf, Weinbergſtr. 4.

901) Magdalenſtr. 6 eine Wohnung
von 3 Zimmern mit allem Zubehör, im
Seitenbau, Oktober beziehbar zu verm.
Näheres Marienplatz 10.
9298) Ruthsſtraße 9 eine Wohnung,
3 Zimmer, Waſſerltg. Preis 180 M.
p
t
A9
äde, Kagaao o.
6976) 12 Rheinſtraße 12
Laden nebſt Wohnung zu vermiethen.

H4

7163) Ein kleines Zimmerchen mit
Penſion an einen braven jungen Mann.
Näheres in der Expedition.
7464) Neckarſt. 1. nahe d. Drag.=Kaſ.
ſind ſchön möbl. Parterrezimmer, paſſend
für 2-3 Herren.
7994) Soderſtr. 25 ein hübſch möbl.
Parterrezimmer mit oder ohne Penſion.
8510) Soderſtraße 79 ein hübſch
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
8824) Obergaſſe 36, in der Nähe der
Inſ.=Kaſerne, möbl. Wohn= und Schlaf=
zimmer
vom 1. Okt. an einen oder zwei
Herren zu vermiethen.
8901) Waldſtr. 11 zwei gutmöbl. Zim.
8902) Heidelbergerſtr. 19 zwei gut
möbl. Zimmer zuſammen oder getrennt.
8999) Mathildenplatz 3 im Seiten=
bau
ein möblirtes Zimmer.
9002) Verlüng. Hochſtraße 18 ein
ſchönes Zimmer mit 1 od. 2 Kab., möbl.
9121) Marienplatz 10 ein fein möbl.
Zimmer mit Kabinet, nach dem Platz, da=
ſelbſt
Stallung für 3 Pferde mit Zu=
behör
ꝛc. ſofort beziehbar zu vermiethen.
9192) Ein bis zwei gut möblirte
Zimmer im Centrum der Stadt an einen
gebildeten Herrn zu vermiethen.
Zu erfragen in der Expedition.
9252) Obergaſſe 4, nächſt d. Inf.=
Kaſerne, ein freundl. möbl. Zimmer.
9299) Neckarſtr. 15 Beletage ein 3.
mit ſep. Eing. Anzuſ. von 10-2 Uhr.
9300) Friedrichſtr. 40, 2 Tr., gegen=
über
d. Bahnhöfen, ein kl. frdl. Zimmer.
613

[ ][  ][ ]

r. 186

Wir beehren uns anzuzeigen, daß wir an hieſigem Platze
Ar. 6 Ernſt=Ludmigſtruße Nr. 6

lim neuerbauten Hauſe des Herrn Schwab),
unſer Etabliſſement für Anſertigung eleganter Herren- und Knaben-
Garderoben, verbunden mit einem reichhaltigen Lager der gleichen
Artikel eröffnet haben.
Durch Engagement eines Zuſchneiders 1. Ranges ſind wir in der Lage den höchſten An=
forderungen
zu entſprechen.
Wir empfehlen unſer neues Unternehmen dem verehrlichen Publikum unter Zuſicherung
prompteſter und reellſter Bedienung bei mässigen festen Preisen.
Hochachtend

Gebrüder oonenheimor.

09236

9301) Ballonplatz 1 parterre zwei
ineinandergehende möbl. Zimmer, zuſam=
men
oder getrennt, zu vermiethen.
9302) Zimmerſtr. 5 ein möbl. Man=
ſardezimmer
mit Kabinet zu vermiethen.
9303) Heidelbergerftr. 23 ein möbl.
Parterrezimmer mit ſeparatem Eingang.
9304) Promenadeſtr. 22 parterre
möblirtes Zimmer zu vermiethen.

8

Kaff

mpfehle hierdurch meinen guten,
bürgerlichen Mittags= und
Abendtiſch zu billigen Preiſen.
Täglich von Morgens 6 Uhr ab
e. Für Damen ein ſeparates Zim=
Eliſabethenſtr. 43 Seitenb. (118,

Eine kleine Wohnung,
2 Zimmer, Küche und Zubehör, von zwei
älteren Leuten ohne Kinder in einfachem
Hauſe zum Preiſe von M. 160 bis 220
per Jahr ſofort zu miethen geſucht.
Anerbieten unter E. F. 1887 an die
Expedition d. Bl.
[9195a
prachunterriohl.
Grammatik, Converſation, Literatur
in engl. und franzöſ. Sprache
ertheilt
Wilhelmine Kühlthau,
Gepr. Sprachlehrerin,
Neckarſtraße Nr. 18. 09305

Ein möbl. Zimmermit Kabinet,
vom 1. Okt. ab auf 14 Tage von einem
Landwehroffizier i. d. Nähe d. Artill.=Kaſerne
geſucht. Offerten mit Preisangabe unter
O. J. 50 an die Expedition. (9306
Fin junges, braves Mädchen kann das
E Kleidermachen erlernen. Roßdor=
ferſtraße
7.
[9307

Darmslädler Géwerbehallo.
9 Ernſt=Ludwigsſtraße 9.
Ausſtellung ganzer Zimmer=Einrichtungen.
Einzelne Möbel jeder art;
Spiegel- und Bett-Magazin.
Solideſte Arbeit. Langjährige Garantie.
Ausführung von Arbeiten nach Zeichnung. - Billige, feſte Preiſe. 8

Aechten französ. Cognae,
feinſte alte Waare,
Batavia-Arac,
Jamaica-Rum,
alten Vordhäuser Horn,
Berliner Gilka,
feinste Düsseldorter TafelLiqueure eto.
bis 1. Oktober a. C. zu alten Preiſen; vorzügliche
Qualitäten.
Volz ≈ Astheimer,
7 Schützenſtraße 7.
ſ9308


44

Unterricht im Damenſchneidern.
Ein neuer Kurſus beginnt im Damenſchneidern nach dem bewährten - in
der Induſtrieſchule des Alice=Frauen=Vereins eingeführten Büttner'ſchen Shſtem.
Anmeldungen werden täglich entgegen genommen Ballonplatz 1 parterre.
gatna kuhl.

[ ][  ][ ]

Nr. 185

L. vogesVGIL01
Buchhandlung
und Hofbuchbinderei,
Ecke der Schützen= u. Hügelſtraße 20.
Bei bevorſtehendem Quartalwechſel halte
mich zu neuen Abonnements auf alle er=
ſcheinenden

Zeitſchriften, Mode Journale ꝛc.
beſtens empfohlen:

jährl. 7.

M.
Z.-
3.50
2.50
2.
1.60
1.66
1.60
1.60

Leipziger Ill. Zeitun=
Ueber Land und Meer
Deutſche Romanzeitung
Zur guten Stunde
Daheim
Gartenlaube,
Scherer's Familienblat.
Das Neue Blatt
Erholungsſtunden

Heft=Ausgaben.
Ueber Land und Meer Heft - 50
Buch für Alle
30

Illuſtr. Welt
30

Gartenlaube Heft 25 Pf. u.
50.
80
Zur guten Stunde 40 Pf.
Daheim
50

Schorer's Familienblatt
- 50

Chronik der Zeil
25

Univerſum
50
Alte und Neue Welt
50

Deutſche Romanbibliothek
35

Ill. Romane aller Nationen
20
Familienfreund
15.
Monats=Ausgaben.
Vom Fels zum Meer
Heft 1.
Daheim
1
Ueber Land und Meer

Schorer's Familienblatt
- 75

Bibl. d. Unterh. u. d. Wiſſens
75
Deutſche Rundſchau
ährl. 6.
Nord und Süd
6.
Deutſche Dichtung
½. jährl. 7.
Die Neue Zeit
. ährl. 150.

Moden, Humoriſt., Muſik ꝛc.
Der Bazar
¼ährl. 2.50

Bevue des modes par.
Illuſtr. Zeit
Modenwelt,
Mode und Haus
Modentelegraph
Fliegende Blätter
Kladderadatſch
Humoriſt. Blätter (Berlin)
Frankfurter Latern
Münchner Humoriſt. Blätter
Tonger'3 Neue Muſikzeitung
Allgem. Muſikzeitung
Deutſche Hausfrauenzeitune
Fürs Haus
Dies Blatt gehört d. Hausfrau

3.
2.50
1.25
1.75
3.35.
2.25
1.
2.
1.90
80
2.
1.50.
1.
75.

Raſcheſte u. pünktlichſte Zuſtellung
Lieferung aller Erſcheinungen
des Buchhandels. (9309

1.

9310) Zwei Mädchen von 24 J
mit guten Zeugniſſen ſuchen aufs Ziel
Stelle. - Frau Fiſcher, kl. Ochſeng. 6.
9312) Zwei junge Landmädchen von
16 Jahren ſuchen aufs Ziel Stelle.
Näh. Frau Fiſcher, kl. Ochſengaſſe 6.

AGtae

9261) Ein braves Dienſtmädchen bei
gutem Lohn auf Michaelt geſucht. Zu
erfr. Waldſtr. 1. 1. Etage.
7475) Für ein feineres Manufactur=
waarengeſchäft
in Darmſtadt wird eine in
der Branche bewanderte, tüchtige
VerEömferhm
per 1. Oktober geſucht. Nur ſchriftl.
Offerten unter P. H., welchen Photo=
graphie
u. Zeugniſſe beigefügt ſein müſſen,
werden berückſichtigt und ſind bei der
Expedition d. Bl abzugeben.

9209) Ein reinliches, beſſeres Mäd=
chen
für Mittags zu Kindern geſucht.
Wo? ſagt die Expedition.

9313) Eine tüchtige Köchin, welch=
auch
Hausarbeit mit übernimmt, anfangs
Oktober nach auswärts geſucht. - Beck's
Stellenbureau, Mathildenplatz 11.

Reinliche, junge
4
Mädchen
geſucht zum Einwickeln von Chocolade.
Wehner & Cahr.

9315) Ein Mädchen geſetzten Alters,
das einer Haushaltung vorſtehen kann, wird
aufs Land in der Nähe Darmſtadts zu
einer Lehrersfamilie gegen guten Lohn ge=
ſucht
. Eintritt kann gegen Weihnachten
erfolgen. Näheres bei Herrn
C. Schmenger, Rheinſtr. 14.

9316) Ein ält. Mädchen od. Wittw=
für
Küche u. Hausarbeit in kl. Haushalt
ſogleich geſucht. Dieburgerſtr. 45.

Für ein feineres Ladengeſchäft ein=
Verkäuterin
geſucht per 1. Oktober. Offerten unter
E. J. an die Expedition.
[9317

Eine Kindergärtnerin
zu 2 Kindern nach auswärts geſucht.
Näh. Frau Mattern, Grafenſtr. 37. (9318
Cn einem feinen Confektionsgeſchäft
15 können Mädchen das
Rleidermachen
unentgeldlich erlernen. Zu erfragen Exp.
Ein tüchtiger Hausburſche
geſucht von der
(9262
Hirſchapotheke.

2329
Ein ordentlicher Burſche
als Auslaufer im Alter von 17 bis 20
Jahren bei
A. W. Limmermann,
Rheinſtr. 39 part.
[9319

Diemer,
ein gewandter, unverheiratheter, mit guten
Zeugniſſen, per ſofort geſucht.
Näheres Expedition.
[9216

Lehrügsstelle.
Ein junger Mann mit guter Schul=
bildung
kann in unſer Weißwaaren= u.
Wäſchegeſchäft in die Lehre treten.
J. Dexheimer & Söhne,
Ernſt=Ludwigsplatz 2. (9320
Ein Fuhrknecht
geſucht bei
[9321
Marl Stumpt.
Frankfurterſtr. 81.

Grafenſtraße 35.

a) Seminar zur Ausbildung von
Clavierlehrern und Lehrerinnen M. 22.50
vierteli.; b) Künſtlerſchule M. 30.; c) Dilettantenſchule M. 25..; d) Vorbereitungsſchule: erſte
Klaſſe M. 10.-, zweite Klaſſe M. 15.
viertelj.
Beginn des neuen Semeſters:
Mittwoch den 14. Oktober.
Aeſthetik und Literaturgeſchichte (Frln.
Dr. Menſch, Chorgeſang (Wallenſtein),
Enſembleſpiel (Hofkonz. Hohlfeld u. Reitz),
Quartett und Enſembleſpiel für Streich=
inſtrumente
(Hohlfeld), Geſang (Rübſam),
Clavier (Damen Engelbach, Hiſſerich, Jaide,
Rinck, Rippert, Schleuning, Seip, Weber,
v. Zangen: Herren Gompf, Hayn, Hof=
muſiker
Keiſer und Wallenſtein), Violine
(Hohlfeld und Oelsner), Violoncello (Hayn
und Reitz), Theorie (Heim), Treffübungen
GGompf).
Anmeldungen nimmt entgegen
Der Director
Capellmeiſter Hartin Wallenstein,
Großh. Kammervirtuos. (9322
Crß-d'gher Unterricht
acs.
im Weißzeugnähen und Zuſchneiden
desſelben und im Maſchinen=Nähen
wird ertheilt=
0. Weloker, Weißzeugnäherin,
Soderſtraße 25.
[9323

mit Rollladen u. Cryſtall=
ErEOT ſcheibe, 180 hoch, 087 breit
und 022 tief, billig zu verkaufen.
[9324
Näheres Expedition.

[ ][  ][ ]

233(

Nr. 185

De Nenheiten
Kür Herbst umd Wimter

Stofen umd Comſectiom

ſind in großen Sortimenten eingetroffen und halte ich ſolche beſtens empfohlen.
TDeodor Sehurab.

[9325

Zum Repariren von
Schmuckgegenſtänden
wird Jemand geſucht. Offerten unter
[9327
A. 100 an die Exped.
Ein halber Sperrſitz
abzugeben. Landwehrſtr. 19½ 1. St.
(Fine meßfremde Frau od. Fräulein kann
C Logis erhalten. Langg. 37. (9273

Aas
D

Mnahmestelle u. huster bei
H. Kiefer Wittwe,
7683) Ernst-Audwigsstrasse
bietet wesentliche Vortheile.

9000000000000e
LOOSU
des
0 Darmſtädter Pferdemarkts
2 Mark,
D ſind in der Exped. d. Bl. zu haben.

Eine engl. Zetter=Hündin
zu verkaufen Erbacherſtr. 13.
[9328

Dr. Miehaelis
Bichel Caesd
Alleinige Fabrikanten:
Gebr. Stollwerek
in Eöln 2. Rh.
als Gägliches, Gätelisches Getränk
empfohlen.
Dr. Hichaelis Eichel-Cacao Zeichnet
sich - mit Milch gekocht - durch
Wohlgeschmack, Nährgehalt und leichte
Verdaulichkeit hervorragend aus und
stärkt durch seine tonisirende Eigen-
schaft
die Verdauungsorgane. Daher
besonders empfehlenswerth für Einder
und Personen mit geschnächter Ver-
dauung
.
Ait Wasser gekocht ist er ein näh-
rendes
Heilmittel gegen Diarrhée und
Brechdurchfall der Kinder.
Dr. Hichaelis' Eichel-Cacao ist garan-
tirt
frei von Alkalien (Soda und Pott-
asche
), welche im sogenannten hollän-
dischen
Cacao enthalten sind.
Gebrauchs-Anwolsung auf don Etlltotton.
Verkaukspreise der Büchsen:
ME. 2.50, Mk. 1.30 und Mk. 0.50.

(3091

Fettvi e h=
Verſteigerung.
In Großh. Hofmeierei werden kommenden
Dienstag den 27. September l. J.
Vormittags 1½ Uhr,
3 felte Wühe verſteigert.
Oberverwalter Dettweiler. (9329

=
3 nunmehr 19 Jahre ſo beliebte
20
22O trotz aller Nachahmungen un=
übertroffene
Haarwaſſer von Retter,
München (ſtaatlich geprüft u. begutachtet),
welch. ſtatt Oel od. Pomade tägl. gebraucht
beſtens zu empfehlen iſt, vkft. zu 40 Pfg.
u. M. 1.10 M. W. Praſſel, Rheinſtr. 16.
Frachtbriefe
der Main=Neckar=Bahn, ſowie der Heſſ.
Ludwigsbahr, auf Wunſch mit Firma.
M. 7 per Tauſend.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

Ahueure
und

Mein=Eſſig
liefern in beſter Waare
de. Sehoror &ap Co.,
Dampf=Deſtillation und
Weineſſig=Fabrik
HL.Augem
(Heſſen, Main=Neckar=Bahn.)
Zu haben in Delicateß= und
Colonialwaaren=Handlungen ꝛc. ꝛc.

PertzTEll umd -OremadimO,
moderne Deſſins.
H. STAUAVI IngrosLager.

[ ][  ][ ]

53

Nr. 185

Summariſche Ueberſicht
über
Einnahme und Ausgabe
der
ſtädtiſchen Bparkaſſe zu Darmſtadt für 1886.

Einnahme. M. Pf.
1) Einlagen inel. cap. Zin=
ſen
in 26427 Poſten 2,290,300 12
2) Für alte Einlag=Büch=
149 85
lein
3) Kapitalzinſen
277982 09
4) Zurückempfangene Ka=
345.892 24
pitalien
5) Conto=Correntverkehr. 536421 61
6) Kaſſevorroth
105978 66
7) Ausſtände aus vorderen
Jahren
5977 25
8) Einnahme aus dem
1114 28
Sparkaſſehaus
3563,816 10

Ausgabe.
1) Zurückbezahlte Ein=
lagen
in 13734 Poſten
2) Zinſen;
a. baar bezahlte Zinſen
b. zum Kapital ge=
ſchlagene
Zinſen.
3) Ausgeliehene Kapita=
lien

4) Conto=Correntverkehr
5) Verwaltungskoſten
6) Koſten der Pfennig=
ſparkaſſe

7) Uneinbringliche Poſten
und Nachläſſe
8) Agio für angekaufte
Werthpapiere
9) Verſchiedene Ausgaben
10) Zuſchüſſe in andere
Kaſſen
11) Ausgaben für das
Sparkaſſehaus.
12) für Mobilien
13) Beiträge zur ſtädt.
Wittwenkaſſe.

M. Pf.
1881,91703
57347
162327 45
805696
511,125 08
14667 48

Abſchluß.
Die Geſammt=Einnahme beträgt
Die Geſammt=Ausgabe beträgt
Verglichen bleibt Reſt
und dieſer beſteht:
a. in Baar
b. in Vorlagen
c. in liquidirten Ausſtänden

3563816 M. 10 Pf.
3455801 - 2
108014 M. 83 Pf.
105415 M. 21 Pf.
70 80
2528 82
Zuſammen wie oben 108014 M. 83 Pf.
Vermögens= und Schuldenſtand der Sparkaſſe Ende 1886.
A. Vermögensſtand.
B. Schuldenſtand.
Pf. 1) Einlage von 26060
M.
M.
1) Kapitalvermögen
6652342 81) Einlegern, ab=

2) Kaſſevorrath
3) Sparkaſſehaus

108014 83
29274

6789631 64

Pf.

züglich gänzlich
zurückbezahlten 4268
alſo von 21792
Ende 1886
6438078 35)
2) Dienſtcaution
10285 71

6448364 06

Bergleichung.
Summe des Vermögensſtandes
6789631 M. 64 Pf.
Summe des Schuldenſtandes
6448364 - o6

Hiervon als Reſervefonds.

Bleibt
341267 M. 58 Pf.
321903 58
19364 M. Pf.

Bleibt Ueberſchuß
Darmſtadt, den 31. Auguſt 1887.
Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
Beſt.

2331

H0RIL LAIVAV.
Mathildenplatz 1

empfiehlt alle ins Colonialwaa=
renfach
einſchlagenden
Artikel, (4980
in nur beſten Qualitäten ſtets
zu den billigſten Preiſen.

HORIL LAIVAV,
Mathildenplatz I.

3839 80
69 40
17326
239 41
41 60
137 32

3.455,801 21

9330) In Berlin erſcheint jetzt eine neue
Zeitung die Berliner Abendpoſt' dieſelbe ver=
meidet
jedes politiſche Raiſonnement und iſt
eigentlich eine Zeitung der Thatſachen und
Ereigniſſe. Dem unterhaltenden Teil durch
Romane, Novellen u. ſ. w. iſt ein großer
Raum geſchaffen, indem Inſerate vollſtändig
ausgeſchloſſen ſind. Was aber am meiſten
die Zeitung auszeichnet, das iſt das billige
Abonnement von Eine Mark für das ganze
Quartal. Wir verweiſen auf den inliegenden
Proſpekt.
p4
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synaaoge).
Samstag den 24. September.
Vorabendgottesdienſt um 5 Uhr 45 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 6 Uhr 45 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
Zr. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 24. Sept.:Vorabend 5 Uhr 25 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 4 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 6 Uhr 40 Min.
Wochengottesdienſt. Von Sonntag 25. Sept. an:
Morgens 5 Uhr - Min.
Nachm. 5 Uhr Min.
W. Dienstag den 27. September:
Morgens 4 Uhr 30 Min.
Mittags 2 Uhr 30 Min.
C
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 22. September.
14. Vorſtellung 1. d. 1. Abonnementsabteilung.
(Blaue Karten gültig).
Der Troubadour.
Oper in 4 Akten von J. Verdi.
Graf Luna
Herr Feßler
Leonore
r. Mayr=Olbrich.
Azucena, eine Zigeunerin Frl. Finkelſtein.
Manrico
Herr Bär.
Ferrando, Vertrauter des
Grafen
Herr Bögel.
Inez. Freundin Leonoren's Frl. Büdinger.
Ruiz=Waffenfr. Manrico's Herr Reichhardt.
Ein Bote
Herr Lang.
Ein alter Bigeuner
Herr Leib
Anfang= Uhr. Ende nach 510 Uhr.
Freitag, 23. September.
15. Vorſtellung in d. 1. Abonnementsabteilung.
(Rote Karten gültig.)
Neu einſtudiert:
Des Reeres und der Ciebe Welken.
Trauerſpiel in 5 Aufzügen von Fr. Grillparzer.
Die dekorative Ausſtattung (Turmgemach
im II. Akt ꝛc.) iſt von Hoftheatermaler
Schlegel.
Anfang 7 Uhr. Ende ¼10 Uhr.
614

[ ][  ][ ]

2332

Nr.
Einladung zum Abonnement
auf das
Darmſtädter Tagblatt
[150. Jahrgang
zugleich Amtliches Organ für Stadt und Kreis
Darmſtadt.
Das nunmehr in ſeinen 150. Jahrgang eingetretene Tagblatt
bringt neben einer pokitiſchen Aeberſtcht reichhattige Mittheikungen
von allgemeinem und ſokakem Intereſſe aus Htadt und Cand;
der Theaterzettel des Großh. Hoftheaters wird der Regel nach voll=
ſtändig
veröffentlicht; Anterhattung wird ferner durch das damit
verbundene IſluſtrierkeAnterhattungsstatt's mit Beiträgen nam=
hafter
Schriftſteller und jährlich an 250. vorzüglichen Illuſtrationen
geboten.
Annoncen werden von der Expedition, ſowie auch von allen
ſoliden Annoncen=Bureaux entgegengenommen.
Abonnementspreis pro Quartal M. 1.50 einſchl. Bringerlohn,
durch die Poſt bezogen M. 1.50 einſchl. Proviſion excl. Bringerlohn.
Abonnements können jederzeit bei der Expedition, Rheinſtraße 2,
owie auf allen Poſtanſtalten erfolgen.
Die in der näheren Umgebung Darmſtadts wohnenden Poſt=
Abonnenten erhalten das Tagblatt am Tage des Erſcheinen mit
dem erſten Beſtellgang.
Die Expedition.
Neuhinzutretende Abonnenten erhalten das Blatt bis zum 1. Okthr.
gratis verabfolgt.

Zeutſches Reich. Der Kaiſer nahm am 20. vormittags die Vor=
träge
des Generals v. Albedyll und des Chefs der Admiralität
v. Caprivi entgegen und empfing Mittags den ruſſiſchen Militär=
bevollmächtigten
Kutuſoff, welchem der Kaiſer am 19. den Kronen=
orden
2. Klaſſe mit Stern verliehen hatte. Nachmittags um 2 Uhr
unternahm der Kaiſer eine Spazierfahrt. Nach den bisherigen Be=
ſtimmungen
beabſichtigt der Kaiſer am Sonntag abend nach Baden=
Baden abzureiſen. Die Fahrt nach Grauſee zur Teilnahme an den
Manövern des Gardecorps hat der Kaiſer der ungünſtigen Witte=
rung
halber aufgegeben.
Die Oſtpr. 8ta.: veröffentlicht einen Erlaß an den General
v. Kleiſt, in welchem derſelbe dem 1. Armeecorps ſeine Zufrieden=
heit
und ſeinen Dank ausſpricht für die Leiſtungen desſelben in dem
letzten Manöver, über welches Se. Königl. Hoheit der Vrinz Albrecht
berichtet habe. Gleichzeitig giebt der Kaiſer nochmals dem Bedauern
darüber Ausdruck, daß er bei dem Manöver nicht habe zugegen ſein
können.
Kaiſer Wilhelm hat, tiefbewegt durch die herzliche und begeiſterte
Aufnahme, welche er in Pommern gefunden, einen Erlaß an den
Oberpräſidenten von Pommern gerichtet, der den Dank des Monarchen
für den ihm daſelbſt bereiteten Empfang ausſpricht. Der Erlaß
betont, wie der Kaiſer in der pommeriſchen Bevölkerung die alten
Empfindungen treuer Anhänglichkeit und Ergebenheit wiedergefun=
den
habe und ſpricht zugleich die Befriedigung des allerhöchſten
Kriegsherrn darüber aus, daß den Truppen ſwährend der großen
Uebungen durchweg eine gute Aufnahme zu Teil geworden ſei.
Der Staatsſekretär des Auswärtigen Amts Graf Herbert Bis=
marck
wird ſich am Donnerstag abend zur Feier des 25jährigen
Miniſterjubiläums des Reichskanzlers nach Friedrichsruh begeben,
aber ſchon am nächſten Tage zurückkehren.
Generalfeldmarſchall Graf Moltke beabſichtigt, ſich auf einige
Zeit nach Ragatz in der Schweiz zu begeben und dann ſeine Be=
ſitzung
Creiſau aufzuſuchen, um dort in aller Zurückgezogenheit den
26. Oktober zu verleben, an welchem Tage der greiſe Marſchall ſein
87. Lebensjahr vollendet.
Graf Kalnoky iſt am 20. von Dresden nach Wien abgereiſt.
Prinz Ludwig von Bayern ſtattet nächſte Woche dem Kaiſer in
Baden=Baden einen Beſuch ab, um dort ſeinen Dank für die an=
läßlich
der Teilnahme an den Flottenübungen ihm gewordene Aus=
zeichnung
auszuſprechen und gleichzeitig ſeinen Sohn Rupprecht
vorzuſtellen.
Die=Lothringer Zeitung; meldet: Der ſechszehnjährige Sohn
des Polizeikommiſſars Schnäbele aus Pont=ä=Mouſſon iſt am 18.
in Cheminot verhaftet worden. Derſelbe hatte am 14. September
ein Schriftſtück aufrühreriſchen Inhalts mit franzöſiſchen National=
farben
an einem Baume an der Landſtraße von Cheminot nach
Vont=ä=Mouſſon angeheftet. Als er in Begleitung zweier Studenten
über die Grenze lam, wurde er bis zur Ankunft eines Gendarmen
von Grenzwächtern angehalten und von erſteren am 19. morgens
in das Bezirksgefängnis nach Metz abgeführt.: (Cheminot liegt
7- 8km nordöſtlich von Vont=ä=Mouſſon und 1½, Em diesſeit der
Grenze, die an dieſer Stelle durch die Seille gebildet wird).
Der ſo viel erörterte Gedanke eines deutſch=freiſinnigen Partei=
tages
iſt am vergangenen Sonntag endlich inſofern verwirklicht

185
worden, als in Liegnitz ein freiſinniger Parteitag, unter dem Prä=
ſidium
des Abgeordneten Rickert, für Niederſchleſien ſtattgefunden
hat. Beſtimmte Beſchlüſſe ſind indeſſen auf dem niederſchleſiſchen
Parteitag nicht gefaßt worden, ſondern es handelte ſich im Allge=
meinen
nur um die Entgegennahme von Stimmungsberichten aus
den einzelnen Wahlkreiſen. Ein weiterer provinzieller Parteitag der
Deutſchfreiſinnigen iſt im Oktober für die Provinz Sachſen und für
Thüringen geplant und ſoll derſelbe entweder in Sonneberg oder in
Nordhauſen abgehalten werden; hinſichtlich der Frage eines allge=
meinen
Parteitages ſcheinen indeſſen in deutſch=freiſinnigen Kreiſen
noch immer tiefgehende Meinungsverſchiedenheiten vorhanden zu ſein.
Heſlerreich=Angarn. Der Sekretär des Fürſten von Bulgarien,
Fleiſchmann, ſagte dem Interviewer der Allg. 8tg., der Prinz
von Coburg hoffe zuverſichtlich, in abſehbarer Zeit ſein Verhältnis
zu den fremdländiſchen Agenten herzlich zu geſtalten. Die Oppoſition
arbeite mit Hochdruck. Die Majorität des Volkes aber ſei für den
Prinzen von Coburg, deshalb ſei der Ausfall der Wahl zweifellos.
Die Militärpartei ſei für den Prinzen. Der Prinz und die Re=
gierungsorgane
heben die Suzeränität der Pforte hervor und hoffen,
daß die Beziehungen zu dieſer ſich wieder freundlich geſtalten.
Rußkand. Nekljudoff, welcher als Vicegouverneur von Niſchnei=
Nowgorod beim Ehrenbankett für Deroulede eine überaus deutſch=
feindliche
Rede gehalten, iſt zum Wirklichen Staatsrat befördert
worden.
Der türkiſche Botſchafter Schakir Paſcha begab ſich zu einem
vierzehntägigen Aufenthalte nach der Krim.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 22. September.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog begaben ſich geſtern früh
von Schloß Adolfseck zu dem Manbver. Nach demſelben benutzten
Se. Königl. Hoheit den Schnellzug nach Frankfurt und trafen um
5 Uhr 10 Min. hier ein.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 17. September
den charakteriſierten Ober=Rechnungsreviſor Gottlieb Schmierer
zum Ober=Rechnungsreviſor, den Ober=Rechnungsprobator 1. Klaſſe
bei der 2. Abteilung der Juſtiſikatur der Ober=Rechnungskammer
Georg Spiegel zum Ober=Rechnungsreviſor; den Kalkulator 2. Kl.
bei der Centralſtelle für die Landesſtatiſtik Friedrich Feick zum
Kalkulator 1. Klaſſe, ſowie den Ober=Rechnungsprobator 2. Klaſſe
bei der 2. Abteilung der Juſtiſikatur der Ober=Rechnungskammer
Philipp Schaffner zum Ober=Rechnungsprobator 1. Klaſſe ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog hatte das Unglück, als
er beim Manöver einen ziemlich hohen Rain herabſprang, ſich am
Fuße eine Muskelzerrung zuzuziehen, bei welcher ein Blut=
erguß
ſtattfand. Se. Königl. Hoheit traf Dienſtag nachmittag in
Begleitung des Hauptmanns v. Schwartzkoppen per Bahn hier ein
und mußte aus dem Eiſenbahnwagen bis zur Equipage getragen
werden, da ein Auftreten auf den ſtark geſchwollenen Fuß unmöglich
iſt. Die Verletzung iſt zwar überaus ſchmerzhaft und - mußten
während der ganzen Nacht Eisaufſchläge gemacht werden, dieſelbe
wird aber bei ſorgfältiger Behandlung, an der es ſicher nicht fehlt,
keinerlei nachteilige Folgen hinterlaſſen. Freilich iſt der Heilungs=
prozeß
bei derartigen Verletzungen ein ſehr. langſamer und wird
Se. Königl. Hoheit vorausſichtlich auf Monate an Ausübung des
militäriſchen Dienſtes gehindert ſein.
N. H. V
Ihre Königl. Hoheit die Prinzeſſin Chriſtian von Schleswig=
Holſtein nebſt den Prinzeſſinnen Victoria und Louiſe ſind Dienstag
nachmittag 4 Uhr 32 Minuten, von Homburg kommend, zum Beſuch
der Großh. Familie hier eingetroffen. Höchſtdieſelben wurden am
Bahnhof von den Prinzen Chriſtian und Albert von Schleswig= Hol=
ſtein
, ſowie Ihrer Großh. Hoheit der Prinzeſſin Irene empfangen.
Prinz Albert von Schleswig=Holſtein iſt geſtern früh 7 Uhr 51 Min.
über Köln=Vliſſingen nach England abgereiſt.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 25, enthält:
1) Oeffentliche Anerkennung einer edlen That. 2) Desgleichen.
3) Ueberſicht der für das Jahr 1887 genehmigten Umlagen zur
Beſtreitung der Bedürfniſſe der ifraelitiſchen Religionsgemeinden im
Kreiſe Mainz. 4) Ordensverleihungen. 5) Ermächtigung zur An=
nahme
und zum Tragen eines fremden Ordens. 6) Charakter=
erteilungen
. 7) Namensveränderungen. 8) Abweſenheitserklärungen.
9) Dienſtnachrichten. 10) Ruheſtandsverſetzungen. 11) Konkurrenz=
eröffnungen
. 12) Sterbefälle.
Militärdienſtnachrichten. Abel, Major vom Großh. Heſſ.
Feld=Art.=Regt. Nr. 25 (Großh. Art.=Corps) zum Oberſtlieutenant
befördert; Frhr. Gedult v. Jungenfeld, Pr.=Lt. la suite des
2. Großh. Heſſ. Drag.=Regts (Leib=Drag.=Regt.) Nr. 24, unter Ent=
bindung
von dem Kommando als Adjut. bei der 18. Kav.=Brig.
und unter Beförderung zum Rittm. und Eskadr.=Chef. vorläufig
ohne Patent, in das 1. Garde=Drag.=Regt. verſetzt; Frhr. v. Lepel,
Frhr. v. Preuſchen, Frhr. Schenck zu Schweinsberg I. Port.=
Fähnrs. vom 1. Großh. Heſſ. Inſ.= (eibgarde=) Regt. Nr. 115.
v. Klipſtein. v. Rappard, Vort.=Fähnrs. vom 2. Großh. Heſſ.
Inf.=Regt. (Großherzog) Nr. 116, Balthaſar, Port.=Fähnr. vom
4. Großh. Heſſ. Inf=Regt. (Prinz Karh Nr. 118. Graf v. Lüttichau,

[ ][  ][ ]

Nr.
Vort.=Fähnr. vom 1. Großh. Heſſ. Drag=Regt. (Garde=Drag=Regt.)
Nr. 23, Suermondt, Port.=Fähnr. vom 2. Großh. Heſſ. Drag.
Reat. (Leib=Drag=Regt.) Nr. 24, - zu Sek.=Lts. befördert. Frhr.
v. Maſſenbach, Major vom 4. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. (Prinz
Karl) Nr. 118, als Bats.=Kommandeur in das 5. Thüring. Inf=
Regt. Nr. 94 (Großherzog von Sachſen) verſetzt. Lampel, Major
aggreg. dem 4. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. (Prinz Karl) Nr. 118, in
dieſes Regt. einrangiert. Henrici, Major vom 1. Großh. Heſſ.
Inf.=(Leibgarde=) Regt. Nr. 115, als Bats=Kommandeur in das
Inf.=Regt. Nr. 137 verſetzt. Stamm, Hauptm., bisher Komp.=
Chef vom 1. Großh. Heſſ. Inf.= (Leibgarde=.) Regt. Nr. 115, zum
überzähligen Major befördert. v. Brieſen, Hauptm. la suite
des Inf.=Regts. Nr. 99 und Lehrer bei der Kriegsſchule in Anklam,
als Komp.-Chef. in das 1. Großh. Heſſ. Inf.= (Leibgarde=) Regt.
Nr. 115 verſetzt. Loos, Hauptm. la guite des 1. Großh. Heſſ.
Inf.=(Leibgarde.) Regts. Nr. 115, unter Belaſſung in dem Verhältnis
als Mitglied der Gewehr=Prüſungs=Kommiſſion, zum Brandenb.
Füſ.=Regt. Nr. 35, la suite desſelben. Kekulé, außeretatsmäßiger
Sek.=Lt. vom Großh. Heſſ. Feld=Art.=Regt. GGroßh. Art.=Corps) Nr. 25.
zum Art.=Offizier ernannt. Marggraf, Vizefeldw. vom 2. Bat.
(Teltow) 7. Brandenb. Landw.=Reats. Nr. 60, zum Sek.=Lt. der
Reſerve des Großh. Heſſ. Feld.=Art.=Regts. Großh. Art=Corps)
befördert.
Auch in der geſtrigen, zweiten Sitzung des Schwurgerichts=
hofes
wurde wegen eines Verbrechens des Meineides verhandelt,
und zwar gegen den 4ljährigen, verwitweten Taglöhner Daniel
Daus, geboren in Froſchhauſen, zuletzt in Bürgel wohnhaft. Daus
hatte gegen den Taglöhner Heilmann Anzeige wegen Körperver=
letzung
erhoben und als die Sache vor dem Schöffengericht zu Offen=
bach
a. M. am 27. Mai und am 7. Juni anhängig war, trotz wie=
derholter
Verwarnung eidlich ausgeſagt, daß er nicht wiſſe, ob die
fragliche Verletzung ihm von Heilmann zugefügt wurde, oder ob er
ſich dieſelbe in trunkenem Zuſtande durch einen Fall zugezogen habe.
Durch die geſtrige Beweisaufnahme wurde feſtgeſtellt, daß die Ver=
letzung
des Daus allerdings durch Heilmann erſterem vermittelſt
eines Steins zugefügt worden war.
Die Geſchworenen bejahten die auf wiſſentlichen Falſcheid ge=
richtete
Frage, worauf Verurteilung des Daus zu 2 Jahren 3
Monaten Zuchthaus. Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf
5 Jahre und Tragung der Koſten erfolgte. Zwei Monate der er=
littenen
Unterſuchungshaft ſollen auf die erkannte Strafe in An=
rechnung
kommen. Außerdem erklärte der Gerichtshof den Daus
für dauernd unfähig als Zeuge oder Sachverſtändiger eidlich ver=
nommen
werden zu können. Aus Veranlaſſung der wiſſentlich
falſchen Ausſagen des Daus war Heilmann am 7. Juni von dem
Schöffengerichte Offenbach freigeſprochen worden.
Grillparzers Des Meeres und der Liebe Wellen' kommt
nunmehr Freilag den 23. September zur Aufführung. Sonntag
den 25. d. ſoll Tannhäuſer mit Fräulein Flor vom Stadttheater
in Breslau als Eliſabeth' zur Darſtellung kommen.
Dieſer Tage wurde die berühmte Holbein'ſche Madonna,
welche ſich jetzt im Beſitze Sr. Königl. Hoh. des Großherzogs be=
findet
, durch Herrn Gallerie=Inſpektor Hofmann nach München ver=
bracht
, um daſelbſt von kundiger Hand einer Renovation unterzogen
zu werden.
0 Seitens des Woogvereins iſt neuerdings bei dem Stadtvor=
ſtande
eine Eingabe eingereicht worden, in welcher verſchiedene Ver=
beſſerungen
und Vervollſtändigungen der Badeeinrichtungen für die
nächſtjährige Saiſon erbeten werden, z. B. im Frauenbad ein
billigerer Schwimmunterrichtskurſus für Unbemittelte, Vermehrung
der Zellen am Weſtufer, Herſtellung einiger Douchen und Brauſen
u. ſ. w. Die letzteren will der Woogverein aus eigenen Mitteln
anſchaffen, unter der Vorausſetzung, daß dieſelben aus der ſtädti=
ſchen
Waſſerleitung geſpeiſt werden. Man kann ſich mit dem Vor=
gehen
des Woogvereins, die Badeeinrichtungen im Woog, der ein
Volksbad im vollſten Sinne des Wortes iſt, zu fördern, gewiß nur
einverſtanden erklären und werden die Vorſchläge desſelben bei
unſerem Stadtvorſtand gewiß jede mögliche Berückſichtigung finden.
Unſere Truppen kehren nun wieder in ihre Garniſonen
zurück. Die Aufnahme derſelben in den Gemeinden Oberheſſens
ſoll eine überaus herzliche geweſen ſein, die Leute gaben, was ſie
zu leiſten vermochten. Weiter hören wir daß der Geſundheitszu=
ſtand
der Truppen ein vorzüglicher geweſen ſei und die neu ein=
gerichteten
Feldbäckereien ſich ſehr gut bewährt hätten. Schon zu
Ende der vorigen Woche war der ganze Brodbedarf gebacken.
Die Zahl der Analphabeten (Leute ohne Schulbildung),
welche bei unſerer Heſſiſchen Diviſion eingeſtellt wurden, war immer
nur eine höchſt geringe und hat ſich von Jahr zu Jahr vermindert.
Vom Erſatzjahre 1886,87 kann nun das erfreuliche Reſultat ge
meldet werden, daß bei 2636 zum Dienſt eingereihten Heſſiſchen
Unterthanen überhaupt keiner ohne Schulbildung war.
1. Die Zahl der Alleebäume in der Rheinſtraße, welche dem ver=
ſpäteten
Umſetzen zum Opfer gefallen ſind, läßt ſich nunmehr ſo
Ziemlich überſehen; ſie iſt leider eine recht große und auf Erſatz
wird Bedacht genommen werden müſſen. Es unterliegt wohl keinem
Zweifel, daß die Nachpflanzung noch in dieſem Spätherbſte vor=

185
2333
genommen wird, da nur in dieſem Falle ein ſicheres Anwachſen zu
erwarten ſteht und wäre es ſomit an der Zeit die auszumärzenden
Bäume jetzt ſchon zu bezeichnen, da dieſelben, ſolange noch Be=
laubung
vorhanden, leichter zu erkennen ſind, als dies ſpäter der
Fall ſein würde. In anbetracht, daß für künftiges Jahr die Her=
ſtellung
des Trottoirs in der Rheinſtraße in Ausſicht genommen iſt,
dürfte es ſich empfehlen, nun aber auch alle Bäume, welche ein
Abſterben noch befürchten laſſen, ſchonungslos wegzuräumen und
zeitig für Erſatz durch gleichmäßig gewachſene und kräftige Exem=
plare
zu ſorgen, damit. das fortdauernde und koſtſpielige Nachbeſſern
nach Möglichkeit vermieden wird. Wünſchen wir der Rheinſtraßen=
Allee für die Folge ein fröhlicheres Gedeihen, als dies jetzt der
Fall iſt.
Mainz, 21. Sept. Dem Schiffer Ludwig Klockner, welcher
am 31. Juli in der Abſicht, die Inſaſſen eines in der Mitte des
Rheins nächſt der Straßenbrücke umgeſchlagenen Kahnes zu retten,
von der Höhe dieſer Brücke in den Strom ſprang, iſt von Sr.
Königl. Hoheit dem Großherzog eine Geldprämie verliehen worden.
Herrn Dr. Louis Strecker iſt von der Königin=Regentin von
Spanien das Ritterkreuz des Ordens Carlos III. verliehen worden.
Mit dem Einhauen der an den Pfeilern der neuen Rhein=
brücke
noch fehlenden Städtewappen iſt man dieſer Tage fertig
geworden. Kommenden Montag kommt vor dem Landgericht die
Anklage gegen die Führer der hieſigen Sozialdemokraten zur
Verhandlung.
4 Vom Rhein, 21. September. Von morgen, Donnerstag, ab tritt
in dem Fahrplan der Köln=Düſſeldorfer Dampfſchiffe
eine Aenderung inſofern ein, als die Salonboote Deutſcher Kaiſe=
und Wilhelm, Kaiſer und König; wegen des niederen Waſſer,
ſtandes und des frühen Dunkelwerdens beim Paſſieren des Binger
Loches ihre Fahrten eingeſtellt haben. Hanſa und die übrigen
Salonboote fahren wie im Sommer.
Unfern Coblenz wurde
geſtern abend ein Bremſer von einem Güterzug überfahren. Der
Tod des Verunglückten trat ſofort ein.
8t. Frankfurt, 21. September. Von den letzten Theaterabenden
haben wir die Aufführung der Strauß'ſchen Fledermaus' her=
vorzuheben
, in welcher Fräul. Jenny Fiſcher die Partie der=Adele:
mit vielem Geſchick und natürlichem Humor interpretierte.
Auch
Sardou's =Odette; erzielte geſtern abend wieder ein wohlbeſetztes
Haus.
Frankfurt, 20. Sept. Nach einer Mitteilung der F. 8.- wird
mit Eröffnung der Schiffahrt im nächſten Frühiahr der Schiffs=
verkehr
des Frankfurter Hafens mit dem Rhein einen ſehr erheb=
lichen
Zuwachs erfahren. Die badiſche Schraubendampfſchiffs=
Geſellſchaft in Mannheim hat ſich nämlich entſchloſſen, mit ge=
nanntem
Termin einen Eildampferdienſt zwiſchen Frankfurt
und Rotterdam ins Leben zu rufen und zu dieſem Zweck vor=
läufig
ſechs große Schnelldampſer in Bau zu geben. Es ſollen
ſechs Abfahrten pro Woche ſowohl von Frankfurt als von Rotter=
dam
ſtattſinden, falls ſich das Bedürfmis für tägliche Abfahrten
ergeben ſollte.
Von dem Finanz=Ausſchuß des letzten Schützenfeſtes wurde
der auf dem Schützenfeſtplatz ſtattgehabte Umſatz berechnet und auf
1080 000 M. feſtgeſtellt.
Offenbach, A. September. Heute iſt unſer Bataillon aus den
Manövern hier wieder eingetroffen.
Thalheim, 18. Sept= Der im Bau begriffene Turm der hieſigen
Kirche iſt geſtern morgen teilweiſe eingeſtürzt, wobei ſechs bei dem
Bau beſchäftigte Arbeiter mehr oder minder ſchwer verwundet
wurden.
Würzburg, 20. Sept. Beim heutigen achten Wahlgang wurden
44 liberale gegen 44 ultramontane Stimmen abgegeben. Nächſter
Wahlgang am 20. Dezember.
Kaſſel, 20. Sept. Wegen der Verbreitung des Büricher Sozial=
demokrat
verurteilte die hieſige Strafkammer heute Hegemann=
Bielefeld, Luig=Kaſſel und Buſch=Kaſſel zu dreimonatlicher Gefäng=
nisſtrafe
.
G. A.
Toblach, 20. Sept. Dr. Mackenzie wird beim Kronprinzen
erwartet.
Hamburg, 20. Sept. Waſſerverſorgung. Der Senat bean=
tragt
die Bewilligung eines Betrages von 7205000 M. behufs
Herſtellung einer Sandfiltration des gepumpten Elbwaſſers, womit
die Stadt verſorgt wird.
Southamptou, 20. September. Bei der geſtrigen Probefahrt des
Rohalmail=Company=Dampfers Elde in der hieſigen Bai, welche
zur Brüſung der neuen Maſchinenkeſſel angeſetzt war, explodierte
ein Keſſel. Acht Perſonen wurden getötet, darunter der Ober=
maſchiniſt
.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 20. September.
B. M. Anſtatt des Grillparzer'ſchen Dramas Des Meeres und
der Liebe Wellen' brachte der heutige Theaterabend das Schweitzer'ſche
Luſtſpiel Epidemiſch das entſchieden zu den beſſeren der
Gattung gehört und das man, obſchon es auch eine Komödie der

[ ][  ]

Nr.
2334
Irrungen' iſt, doch nicht auf die gleiche Stufe mit den Erzeugniſſen
der modernen Schwankfabrikanten ſtellen kann. Die Militairs,
welche ſchon ſeit lange in den deutſchen Luſtſpielen und Schwänken
den größten Teil der Unterhaltungskoſten tragen müſſen, haben in
Epidemiſch' ein etwas ſolideres Anſehen. Es ſind nicht nur
Uniformen:, die ſich da vier Akte lang vor unſeren Blicken auf
und ab bewegen und die vom Verfaſſer dazu verurteilt werden,
allerhand Ungereimtheiten zu Tage zu fördern, es ſind wirkliche
Menſchen, und man thäte übel, wollte man die drei Vaterlands=
verteidiger
in Epidemiſch' in ein Quartier mit ſolchen Jüngern
des Maͤrs bringen, wie ſie in Reif Reiflingen= und den Gold=
fiſchen'
zu finden ſind. Der Fähnrich v. Seldeneck iſt von einer
rührenden Naivetät, wird aber niemals abgeſchmackt, ebenſo wenig
wie ſein älterer Bruder, der Lieutenant, jemals in das fade Jargon
eines Reif Reiflingen verfällt. Und der Major nebſt ſeinem Waffen=
bruder
v. Struwitz gehört in die Klaſſe von Menſchen, in deren
Geſellſchaft es einem behaglich wird und die zu ihrer Geltend=
machung
nicht die Kronleuchter des Ballſaals bedürfen. Sehr gut
und ſcharf ausgeführt ſind in dem Stücke auch die epiſodiſchen
Rollen, die des Börſenagenten Görlitzer und der vornehmen Dame,
bei welcher die Spekulationswut wirklich epidemiſch: geworden iſt.
Der heutigen Aufführung merkte man es nicht an, daß ſie ohne
längere Probe vor ſich gehen mußte. Es klappte alles, und das
Publikum, das an dem friſchen, heiteren Tone des Ganzen ſeine
unverkennbare Freude hatte, kargte nicht mit Beifallsbezeigungen.
Vermiſchtes.
Auf der gegenwärtig in Wiesbaden ſtattfindenden 60. Ver=
ſammlung
deutſcher Naturforſcher ſprach u. a. Prof. Dr. Preyer=Jena
über Naturforſchung und Schule;. Redner hob (laut Rh. K..
einleitend hervor daß die Naturforſchung in den letzten Jahrzehnten
einen größeren Einfluß als je zuvor auf faſt alle Wiſſenſchaften und
Gewerbe, auf den Verkehr der Menſchen unter einander, auf die
Bildung überhaupt gewonnen habe. Dieſer Einfluß erſtrecke ſich
auffallender Weiſe nicht auf die Bildungsanſtalten, die Schulen,
welche nicht mit fortgeſchritten ſeien. Die Biologie aber wie die
Natur ſich verjüngend, wenn ihre Früchte gereift ſind, müſſe gehört
werden, wo es ſich um die Ausbildung der köſtlichen Naturanlage
handele. Sie ermittele die Entwickelungsgeſetze und =Bedingungen
des werdenden Menſchen, die dem Pädagogen maßgebend ſein müßten,
3. B. Thatſachen wie die folgenden: 1) ein ſtark gebrauchtes Organ
entzieht den Nachbarorganen Nahrung, dieſe an der Entwickelung
hindernd. 2) Ein gar nicht gebrauchtes Organ verkümmert. 3) Ein
zu ſtark gebrauchtes Organ wird leicht dauernd dienſtuntauglich.
4) Beginnt die Ueberanſtregung desſelben früh, dann iſt die An=
paſſung
möglich, nämlich durch Hhpertrophie z. B. eines Hirnteiles
auf Koſten anderer Teile. 5) Die Ausbildung jeder Funktion er=
fordert
ganz beſtimmte äußere Bedingungen, die der Gehirn= Funk=
tionen
anders als Buchſtaben und Zahlen. 6) Wenn nur eine
Funktion leidet, leiden die anderen mit, und die harmoniſche Aus=
bildung
wird unmöglich. 1) Dieſe verlangt, daß die äußeren Be=
dingungen
aller Funktionen in ganz beſtimmter Weiſe mit den Or=
ganen
in Beziehung treten. 8) Nur von innen heraus, nicht von
außen nach innen, iſt organiſches Wachſen möglich. 9) Künſtliche
Beſchleunigung desſelben führt zur Verkümmerung. 10) Die geiſtige
Nahrung muß, wie die leibliche, erſt verarbeitet werden, ehe ſie in
Fleiſch und Blut übergeht. 11) Nur was ſich langſam entwickelt,
bleibt lange entwicklungsfähig. 12) Nach einander, nicht zugleich,
treten die einzelnen Funktionen hervor, zuerſt die Sinne, dann das
Denken. 13) Die morphologiſche Ausbildung des Gehirns hängt
von der Art der Eindrücke ab. 14) Denken lernt aber jedes geſunde
Kind von ſelbſt ſtets in derſelben Weiſe: es hat zuerſt ſinnliche Ein=
drücke
mit Luſt= und Unluſtgefühlen, zuletzt die Kenntnis der Ur=
ſachen
. 15) Beim Sprechenlernen lernt es zuerſt die Wörter für
Konkretes, zuletzt die für Begriffe. Gegen dieſe Entwicklungsgeſetze
und Bedingungen verſtoßen die Schulen - ſo fährt der Redner
fort -- durch Ueberbürdung, ungeeigneten Lehrſtoff und falſche Lehr=
art
, welche die Reihe der Denkakte beim natürlichen Lernen umkehrt
und Unverſtändliches, gleichſam Unverdauliches bietet. Deshalb
ſchlägt die Lernluſt in Lernunluſt um. Dem beſten Lehrer ſind die
Hände gebunden. Redner weiſt ziffermäßig nach, daß mehr als ¼
der Schüler in der Schulzeit körperlich geſchädigt wird. Die ſämt=
lichen
höheren Schulen Preußens lieferten im Jahre 188586 noch
nicht einmal der in das praktiſche Leben eintretenden Schüler an
die Armee ab. Daß die Schule ſelbſt die Schädigung verurſacht,
iſt für die Kurzſichtigkeit bewieſen. Dieſe nimmt von den unteren
Klaſſen nach den oberen zu, und zwar ſowohl der Grad derſelben,
als auch die Anzahl der Kurzſichtigen. Die Zunahme der Kurz=
ſichtigkeit
läßt ſich aber vermeiden durch beſſere Beleuchtung, weniger
häusliche Aufgaben, nicht ſo langes Leſelaſſen, gerade Kopfhaltung
u. a. Desgleichen die Muskelſchwäche vieler Schüler, Krummſitzen
bewirkt Engbrüſtigkeit. Schulkinder müſſen mehr ſchlafen, ſollten
nicht geweckt werden ſich mehr bewegen, und zwar in reiner Luft.
Der Kulturmenſch ſitzt überhaupt zu viel von Jugend auf, daher

185
die Verminderung der Widerſtandskraft des Gehirns. Es ſollte in
den unteren Klaſſen weniger Unterricht mit Sitzen gegeben, mehr
geturnt und gebadet werden. Die Aufmerkſamkeit der 9. bis 11 wird zu lange ohne Unterbrechung in den Schulſtunden
angeſpannt. Redner wendet ſich hierauf zu der ungeeigneten Be=
ſchaffenheit
des heutigen Lehrſtoffs und der Lehrart beſonders an
den humaniſtiſchen Gymnaſien, wo immer noch griechiſch und Latein
die Hauptſächer ſeien. Die Vorbereitung für alle Berufsarten außer
der des philologiſchen Gymnaſiallehrers ſei auf dem Gymnaſium,
deſſen Monopol für alle Staatsämter, für die ärztliche Laufbahn
u. ſ. w. aufgehoben werden müſſe, eine ungenügende. Bereits nehme
erfreulicherweiſe auf den Univerſitäten die Zahl der Naturforſcher
und Mediciner immer mehr zu, der Schwerpunkt der Lehrthätigkeit
verſchiebe ſich von den Büchern zur Natur. Die Totalleiſtungen
ſelbſt der beſten Gymnaſial=Abiturienten ſeien praktiſch minimal im
Vergleiche zur aufgewendeten Zeit und Arbeit; die Abiturienten
könnten ihre Sinne nicht richtig gebrauchen, trauten ihrem eigenen
Urteile nicht und hätten manuelle Geſchicklichkeit nicht erworben.
Heimatskunde und Geographie, Sittenlehre und die chriſtliche Re=
ligion
, deutſche Geſchichte, Zeichnen und Modellieren, Mathematik,
die Elemente der Phyſik, der Chemie und der Phyſiologie, wenigſtens
der Geſundheitslehre, ſeien für deutſche Jünglinge beſſere Unter=
richtsgegenſtände
, als lateiniſche und griechiſche Grammatik, als
Lenophon und Cicero, als die Bürgerkriege Roms und Athens, die
Liebesabenteuer Jupiters und die Unthaten römiſcher Cäſaren. Ge=
lehrſamkeit
tauge nicht für die Schulen, ſondern gehöre in die Uni=
verſitäten
. Die Armee heile die Schäden der Schule, aber nur zum
Teil, da es für Viele zu ſpät ſei, das Verſäumte einzuholen, wenn
ſie abgehen. Die Schulen ſeien trotz aller Bemühungen ſcholaſtiſch
geblieben. Warum werde immer noch dem klaſſiſchen Götzentum,
auf zertrümmerten Altären geopfert? Die alten Sprachen des Schul=
unterrichts
hingen der jetzigen Generation an wie rudimentäre
Organe. Sie gehörten allein der Wiſſenſchaft, der Forſchung, eigneten
ſich aber durchaus nicht zur Ausbildung der Knaben während der
wichtigſten Zeit körperlicher und geiſtiger Entwickelung. Die oft
wiederholte Behauptung, durch Fortfall der alten Sprachen aus
dem Schulunterricht, alſo Verlegung derſelben in den Univerſitäts=
unterricht
, werde eine Art Neobarbarei einreißen, da die ganze
moderne Bildung auf der hiſtoriſchen Kontinuität- mit dem klaſſi=
ſchen
Altertum baſiere, beruhe auf einer der größten Selbſttäuſch=
ungen
. Denn in Wahrheit ſei die Kontinuität längſt unterbrochen,
und zwar durch Copernicus, Galilei und Luther. Der Jdealismus
ſei immer unabhängig vom Unterrichtsſtoffe geweſen. Die deutſche
Jugend, welche Jahre lang zur geiſtigen Auswanderung nach Rom
und Athen mit ſeinem Aberglauben, Sklaventume und ſeiner unglück=
lichen
Moral gezwungen werde, könne aber in ihrer natürlichen
Entwicklung ſchließlich doch nicht gehemmt werden. Denn wenn
nicht das gegenwärtige Geſchlecht die veraltete Art des Schulunter=
richtes
den Errungenſchaften der Naturforſchung entſprechend um=
forme
, dann werde es das künftige um ſo gründlicher thun. (Lebhafter,
langanhaltender Beifall).

Codrg=Anzeige.

Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit ſtatt
beſonderer Anzeige die ſchmerzliche Nachricht, daß unſer
innigſtgeliebter Gatte und Vater
Herr Wilhelm Müller,
Muſiklehrer,
und ehemaliger Unteradjutant im Großh. Leibgarde= Regi=
ment
, am Dienstag den 20. September, Nachmittags
1¼ Uhr, nach kurzem aber ſchwerem Leiden im 74ſten
Lebensjahre ſanft eutſchlafen iſt.
Um ſtille Theilnahme an ihrem ſchweren Verluſte
bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
In deren Namen:
Albert Müller.
Die Beerdigung findet Freitag den 23. Septbr., Nach=
mittags
4 Uhr, vom Sterbehauſe aus, Pankratiusſtraße
Nr. 52, ſtatt.

Drus und Berla: 2 C. Sitichſide Holbusdruderd. - Berantwortlich für die Redackion: Carl Witſich.