Darmstädter Tagblatt 1887


31. August 1887

[  ][ ]

Abennementspreis
Oirtehſehnelich 1 Mark 50 Pl. ind
Bringerlohn. Auswärtz werden von
ellen Poſtimtern Beſtellungen ent=
eyengenommen
zu 1 Mark bo Pf.
po Quaral uck Poſtauſichlagz

150. Fahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Zuſerate
werdenangenommen; in Darmſtad
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 12. ſowie auswärts
von allen Annoncen=Erpeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Areigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

Ne 169.

Mittwoch den 31. Auguſt.

490.

Gefunden: 1 goldene Armſpange mit rothen Granaten und 1 kleinen Perle. 1 Trauring, gez. E. K. 8ſII. 75.
kleines Etuis, enthaltend 11 Pfg. 1 Paar gelbe Sommer=Handſchahe. 1 farbiges Taſchentuch, gez. H. S. 6. 40 Pfg.
1 Drücker 0. 1 kleiner Schlüſſel mit Meſſingſchild. 2 kleine Schlüſſel an einer Kordel. 1 ſchwarzer Sonnenſchirm.
1 blauer Sonnenſchirm. 1 Spazierſtock. 1 Korallenarmband. 1 kleines Portemonnaie von gelbem Leder L. 1 desgl., ent=
haltend
5 Pfg. und mehrere BriefmarkenL. 1 Kinderjacke und Weſtek. 1 Paar graue Sommerhandſchuhe. 1 Paar braune
Sommerhandſchuhe.
Verloren: 1 goldene Damenuhr. 1 goldenes Armband mit Granaten. 1 ſilbernes Armband. 1 Portemonnaie,
enthaltend 20 Pfag. und 11 Münzen. 1 vergoldetes Armband. 1 Portemonnaie, enthaltend 1 Mk. 35 Pfg.
Zugeflogen: 1 Kanarienvogel.
WB. Die mit 1 bezeichneten Fundſtücke ſind am Woog gefunden worden.
Darmſtadt, den 29. Auguſt 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

nter Bezugnahme auf die von dem Comits für die Sedanfeier erlaſſenen Bekanntmachungen
erſuche ich die Einwohner von Darmſtadt am 2. September l. Js. ihre Häuſer mit
Fahnenſchmuck zu verſehen.
(8354
Ohly, Oberbürgermeiſter.

Darmſtadt, den 27. Auguſt 1887.
Betreffend: Das Verbot des Beſuches von Wirthshäuſern und offentlichen Tanzlokalen von Seiten ſchulpflichtiger Kinder.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes mit Ausnahme derjenigen von Darmſtadt
und Beſſungen.
Indem wir die nachſtehend abgedruckte Polizei=Verordnung vom 2. Januar 1882 hierdurch in Erinnerung bringen, be=
auftragen
wir Sie, Ihre Polizeiofizianten anzuweiſen, die Beobachtung derſelben genau zu überwachen und Verfehlungen
gegen dieſelbe zur Anzeige zu bringen.
Bei Uebertretungen des 8 1 derſelben iſt, wie wir Ihnen mit Ausſchreiben vom 10. Januar 1882 bemerkt, Anzeige an
den betreffenden Schulvorſtand zu erſtatten, wegen Uebertretungen durch die Beſitzer oder Verwalter von Gaſt= und Schank=
wirthſchaften
, ſowie öffentlichen Tanzlokalen iſt die auf dem vorgeſchriebenen Formular zu erhebende Polizeianzeige mit kurzem
Begleitbericht an uns einzuſenden. Wir werden hierdurch in die Lage verſetzt ſein, zu prüfen ob, beziehungsweiſe bei welchen
Gewerbtenibenden der genannten Kategorien etwa eine Beſchränkung der Tanzerlaubniß für die Folge einzutreten haben wird.
J. V.: Dr. Feller.
(8355
Polizei=Verordnung.
Auf Grund des Artikels 78 der Kreis=Ordnung, unter Zuſtimmung des Kreis=Ausſchuſſes und mit Genehmigung Groß=
herzoglichen
Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 29. Dezember 1881 (zu Nr. M. J. 26855) wird hierdurch für
den Kreis Darmſtadt verordnet, wie ſolgt:
8 1. Schulpflichtigen Kindern iſt der Beſuch von Wirthshäuſern und öffentlichen Tanzlokalen ohne Begleitung ihrer
Eltern oder Derjenigen, welche deren Stelle vertreten, wie Pflegeeltern, Vormünder und dergleichen, unterſagt.
8 2. Mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark, welche im Falle der Uneinbringlichkeit in Haft umgewandelt wird, werden be=
ſtaft
: Beſitzer oder Verwalter von Gaſt= und Schankwirthſchaften, ſowie öffentlichen Tanzlokalen, welche geſtatten, daß ſchul=
ppflichtige
Kinder - dem 8 1 zuwider - ſich in ihren Wirths= oder Tanzlokalen aufhalten, beziehungsweiſe dieſelben aus
rihnen nicht alsbald entfernen.
8 3. Gegenwärtige Polizei=Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündigung im hieſigen Tagblatt in Kraſt.
Darmſtadt, den 2. Januar 1882.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.)
556

[ ][  ][ ]

2104

Nr. 109
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Umpflaſterung der Kirchſtraße zu Beſſungen wird dieſe Straße und zwar von der Hügel= bis zur Schul=

ſtraße für Fuhrwerke und Reiter bis auf Weiteres polizeilich geſperrt.
Darmſtadt, den 27. Auguſt 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.

(8356

Bekanntmachung.

Gemäß Art. 7 der Allgemeinen Bauordnung bringen wir hiermit zur öffent=
lichen
Kenntniß, daß mit Genehmigung Großh. Miniſteriums des Innern und der
Juſtiz vom 13. Auguſt d. J3. zu Nr. M. J. 18976 und 19553 der Bebauungs=
plan
für die Verbindungsſtraße zwiſchen Erbacher= und Dreibrunnen=
ſtraße
, welche nach Allerhöchſter Entſchließung Sr. Königl. Hoheit des Großher=
z
09s die Bezeichnung Wingertberg=Straßer zu führen hat, feſtgeſtellt worden/
iſt. Der Plan liegt auf dem Stadtbauamt, Stadthaus, Rheinſtraße 18, zur Ein=
ſicht
offen.
Darmſtadt, den 19. Auguſt 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(8095

Lteferung

von Fleiſch, Fleiſchwaaren, Brod, Wein, Milch, Butter, Gier, Hand=
käſe
, Mehl, Kaffee verſchiedenen Kochvictualien, Seife und dergl.
mehr für das ſtädtiſche Hosſpital während des Zeitraums vom
1. Oktober 1887 bis 31. März 1888.
Die Anlieferung des vorbezeichneten Bedarfs ſoll auf dem Submiſſionswege
vergeben werden. Bei allen Gegenſtänden verſteht ſich die Lieferung ſelbſtverſtänd=
lich
auf beſte Qualität. Spezielles Verzeichniß über Art und Menge der einzelnen
Gegenſtände, ſowie die Lieferungs=Bedingungen können von Intereſſenten auf unſe=
rem
Büreau eingeſehen werden.
Wir laden Lieferungsluſtige ein, ihre verſchloſſenen, mit bezüglicher Aufſchrift
verſehenen Offerten
Montag den 5. September d. Js., Vormittags zwiſchen 10-12 Uhr,
in den im unteren Hausflur des Stadthauſes aufgehängten Submiſſionskaſten
einzulegen.
Die Proben ſind innerhalb derſelben Friſt bei dem Hoſpitalmeiſter im Hoſpital
abzugeben. Dabei wird bemerkt, daß die Proben nicht mit dem Namen des
Submittenten verſehen ſein dürfen, ſondern lediglich durch ein Zeichen (Litera
oder Nummer) kenntlich gemacht ſein ſollen, welches Zeichen in der Submiſſion/
ebenfalls genau enthalten ſein muß.
Alle Preiſe ſind (unter Nichtberückſichtigung der ſogenannten Laden=
preiſe
) lediglich per Kilogramm, bezw. per Liter zu ſtellen, nur für das Weiß=
brod
wird Abgebot auf den Preis von 3 Pfg. per 50 Gramm verlangt.
Darmſtadt, den 26. Auguſt 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(8357
Verſteigerung abgängiger Bau=
gerathe
.
Dienstag den 6. September 1887, Nachmittags 3 Uhr,
ſollen im ſtädtiſchen Baumagazin =Arheilgerſtraße Nr. 431 verſchiedene ab=
gängige
Bau=Utenſilien, als: Doppeltwirkende Saug=und Druckpumpen, gußeiſerne
Säulenpumpen, Holzpumpen mit ſchmiedeiſernem Geſtänge und Schwengel, Spreng=
fäſſer
mit und ohne Wagen und verſchiedene Partien altes Guß= und Schmiedeiſen,
öͤffentlich an den Meiſtbietenden unter den bei der Verſteigerung bekannt gegeben
werdenden Bedingungen verſteigert werden.
Darmſtadt, den 29. Auguſt 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
8358

Kurzgeſchnittenes und geſpaltenes
Hllohonhoſip dlens
per Centner M. 1. 20,
desgl. Tannenholz per Ctr. M. 1.20,

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.
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als von Morgens bis Abends entbehrt zu
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4mpr;
141
H.
61)
73
90.

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[8104

13
40)
6
90

15
5
63
62
84
110
22
25⁄₈
50
66
8
95
1113

⁄₈
=
42
913

2
10
55
N0
1lo
45½
91sſt
gee


1620
8
21
61
82
92=
10⁄₈

[ ][  ][ ]

Nr. 169
Grummetgrun Verſteigerung.
Nächſten Samstag den 3. September l. Js.,
Nachmittags 2 Uhr,
läßt die Oberwaltung der Großh. Hof=Meiereigüter ca. 50 Morgen
Grummetgras auf der Pallaswieſe loosweiſe an Ort und Stelle,
verſteigeru.
Die Oberverwaltung der Großh. Hof=Meierei=Güter.
Dettweller.
[8359

Große Perſteigerung.
Donnerstag den 1. September 1887
werden
Aurkians-Zaul in Zurmſtadt,
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Gartenstrasse Nr. 18.
oͤffentlich an den Meiſtbietenden gegen gleich baare Zahlung verſteigert:
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men
, 20 Strohmatratzen, 15 Sprungfedermatratzen, dreitheilige Matratzen in See=
gras
, Wolle und Roßhaaren, 3 Unterbetten, 10 Oberbetten, 20 Kiſſen, 12 Nacht=
ſchränkchen
, Waſchtiſche (lackirt und polirt mit Marmorplatte), 10 ein= und zwei=
thürige
Küchenſchränke, Küchentiſche, 1 Anricht, Küchenſtühle, Trittſtühle.
Wirthstiſche vom Frankfurter Schützenfeſt, 1¼ Meter lang, diverſes Kochge=
ſchirr
ꝛc. Gypsfiguren, 1 Eisſchrank.
Ein= und zweithürige Kleiderſchränke, Weißzeugſchrank, Kommode, 8 Dutzend
verſchiedene Stühle, Seſſel, 3 Sopha, 2 Divans, 1 rothe und 1 grüne Plülſch=
garnitur
, Sekretär, Herren= und Damenſchreibtiſche, 2 Spiegelſchränke, Sophatiſche
mit Säulen und Stegfuß, runder und viereckiger Klapptiſch, kleine lackirte Tiſche,
Wachstuchtiſch, Notenpulte, Staffelei, Kleider= und Schirmſtänder, Handtuchgeſtelle,
Spiegel, Bilder, Regulator, 1 Klavier, 1 Guitarre, 1 Violine ꝛc.
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150 verſchiedene Spiegel, 20 Stück
Nachmittags 3 Uhr. GasChromobilder, 100 Heiligen=
und Fantaſiebilder, Landſchaften in goldenen und ſchwarzen Rahmen, Uhren, Lam=
pen
, 20 Dutzend Harmonika's, mehrere Kiſten Heidelbeerwein und Heidelbeerliqueur,
Cognac, Moſelwein, 500 Meter Kleiderſtoffe, 226 Meter Zwirn= und Mullgardinen,
455¾ Meter Jute=Gardinen und Reſte, 1100 Pack ſchwediſche Zündhölzchen,
Cigarren, 1 Lochſtanze ꝛc.
Der Auctions=Saal iſt jeden Tag. ſowie auch den ganzen Sonntag geöffnet
und wird außer der Verſteigerung unter der Hand verkauft.
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[ ][  ][ ]

21006

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11
v Eb
4 E
n BAGOTOON

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Zimmern mit Alkoven, Küche ꝛc. an
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Aug. Näh. im Laden der Gewerbehalle.
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nung
, beſtehend aus 5 Zimmern und Zu=
behör
, auch etwas Garten, ſofort beziehb.
an eine ruhige Familie.
6814) Beſſ. Herdweg 19 eine Wohn.,
3 Zimmer nebſt Zubehör, bis 1. Oktober
zu vermiethen.
7047) Stiftsſtraße 56 eine Woh=
nung
von 4 Zimmern, Magdkammer, Küche
nebſt allem Zubehör per 1. Oktober.
7057) Promenadeſtraße 58
iſt die Beletage anderweitig per
20. Oktober zu vermiethen.
7155) Schulſtraße 3 im Hinterbau
Parterre und 1. Stock mit je 3 Zimmern,
Küche und allem Zubehör, ganz oder ge=
theilt
ſofort zu vermiethen.
7413) Wendelſtadtſtr. 51 eine Woh=
nung
, 1. St., mit Glasabſchl., 2 Zimmer,
Küche, Bodenk. nebſt Zubeh. per 1. Okt.

7156) Hügelſtraße 37 2. Stock drei
Zimmer, Küche und Zubehör, neu herge=
richtet
, ſofort zu vermiethen. Näheres im
Hauſe parterre und bei Herrn Trier,
Ludwigsſtraße.
1415) Heinrichſtr. 43 wegen Ver=
ſetzung
des Herrn Landger=Rath v. Kreß
iſt die von demſelben ſeither bewohnte
Etage zu verm. und am 1. Okt. beziehb.
7561) Heinrichſtr. 23 iſt die Bel=
Etage, beſtehend aus 5 Zimmern, Küche
nebſt allem Zubehör per 15. Oktober zu
vermiethen. Näheres daſelbſt parterre.

7656) Heinrichſtraße 1 (ce der
Heinrichſtraße und des grünen Wegs)
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neu, an eine ruhige Familie ſofort zu
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ſchöne Manſardewohnung per 1. Nov.

459) Promenadeſtr. 51. J. Srck
Wohnung von 7 Zimmern auf 1. Oktbr.

7761) Eine freundliche Wohnung im
1. Stock, 3 große Zimmer und allen ſon=
tigen
Zubehör, auf 1. Sept. oder ſpäter
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7763) Heinrichſtr. 21 iſt die Beletage,
5 Zimmer, ſowie die Manſarde, 5 Zim=
mer
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vermiethen. Näheres daſelbſt parterre.
7770) Gr. Caplaneigaſſe 59 iſt eine
Wohnung im Hinterbau von 3 Zimmern
Küche, Keller, Mitgebrauch d. Waſchküche
und des Bleichplatzes, Waſſerltg. ꝛc. zu
verm. und im Oktober zu beziehen.
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Parterre und 1. Stock mit je 5 Zimmern,
2 Manſardenſtuben, Küche und Speiſe=
kammer
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zu verm. Näh. Grafenſtr. 35 part.
7780) Ludwigsſtraße 8 4 Zimmer,
Küche mit Waſſerltg., Speiſekammer und
Zugehör. Näh. durch B. L. Trier.
7871) Große Ochſengaſſe 5 eine
Wohnung, beſtehend aus 3 Zimm., Küche
und ſonſtigem Zubehör zu vermiethen.

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der Hügel=und Wilhelminenſtraße) iſt
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lichketten
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7972) Grünerweg13 Geletage) ele=
gante
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Magdſtube, Cloſet u. allen ſonſtigen An=
nehmlichkeiten
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7977) Kiesſtr. 93 Beletage, beſt. in
5 Zimmern, Balkon und allem Zubehör,
nebſt allen Bequemlichkeiten, per 1. Okt.
beziehbar, zu vermiethen.
7983) Stiftſtraße 50 iſt der erſte
5 Stock mit 4 Zimmern, 2 Cabinetten und
G ſonſt allem Zubehör per 1. Okt. beziehb.
59
Desgleichen auch die Manſardewohnung,
ps beſtehend aus 3 Zimmern, Cabinet, ſonſt
10 allem Zubehör, per 15. November bezieh=
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2
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ſ unmöblirte Zimmer zu vermiethen.
8109) Rheinſtraße 25 im Seitenbau
eine Wohnung mit 4 Zimmern u. allen
Bequemlichkeiten an ruhige Miether.
4
8248) Roßdörferſtr. 16 in neuerb.
16
Hauſe der mittl. Stock, beſtehend aus 5
Zimmern, Küche und allem Zubeh., An=
ſangs
Oktober zu vermiethen.
8250) Kranichſteinerſtraße 3 iſt die
Parterre=Wohnung, 4 Zimmer mit allem
Zubehör und Gartengenuß vom 1. Okt.
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Leute. Näheres im 1. Stock.
8257) Carlsſtr. 25 eine Wohnung,
2 große Zimmer mit Kabinet ſowie allem

G Zubehör per 1. Sept. zu vermiethen.
p8261) Landwehrſtraße 21
zeine Wohnung von 4 Zimmern mit Zu=
gehör
zu vermiethen.
60
8367) Eliſabethenſtr. 10 Hinterh.
8. Manſarde, 3 Zimmer, Küche, Waſſerltg.,
ru. ſ. w., an nur ganz ruhige Miether
tper Ende November.
8368) Obere Niederramſtädterſtr. 7
uer mittl. Stock, 3 heizbare und ein Man=
hſſſardezimmer
nebſt Waſſerltg. u. Zubehör
am 1. Okt. beziehbar für 335 M.
8369) Alexanderſtr. 15 im Vorder=
haus
Manſardenwohnung an eine kinder=
loſe
Familie per 1. Okt.
8370) Wohnung von 3 Zimmern,
5
Küche nebſt Zubehör iſt wegzugshalber
ſofort an eine kl. ruhige Familie zu ver=
miethen
. Caſerneſtr. 62, I.
8371) Ecke der Bleich= u. Fabrik=
ſſtraße
1 iſt in der Manſarde 1 Zimmer
A raebſt kleinem Kabinet zu vermiethen und
Anfangs September zu beziehen.
8372) Promenadeſtr. 42 eine ſchöne
4 Wohnung von 5 Zimmern für 550 reſp.
650 M. Näheres parterre.
8373) Hofſtallſtraße 6 nächſt dem
Mathildenplatz eine ſchöne warmgelegene
Wohnung im 1. Stock, 3-4 Zimmer u.
Gubehör, an kinderloſe Familie zu verm.

Nr. 169

Große helle Räume
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4757
miethen. Näheres bei
J. A. Zoeppritz.

6152) Wendelſtadtſtraße 15 ſchöne
Stallunæ nebſt Zubehör zu vermiethen.
6260) Wilhelminenſtr. 19, dem
Großh. Palaisgarten gegenüber, zwei
neu hergeſtellte Läden mit hellen
Komptoir=Räumen alsbald zu verm.
9 Näheres Parterre daſelbſt.
6976) 12 Rheinſtraße 12
Laden nebſt Wohnung zu vermiethen.
6513) Laden mit Comptoir
per 1. November oder früher zu verm.
C. Schüßler, Wittwe, Ludwigsſtraße 14.
6706) Ernſt=Ludwigsſtr. 5 iſt ein
Laden nebſt Comptoir zu vermiethen
und per 1. Oktober zu beziehen. Näher.
Mühlſtraße Nr. 56, 3. Stock.
6825) Schulſtraße 3 der mittlere
große neue Laden mit zwei Schau=
fenſtern
und daranſtoßendem Comptoir
nebſt Wohnung im 1. Stock per Sep=
tember
zu vermiethen.
6936) Rheinſtraße 47 größere und
kleinere Räumlichkeiten für Geſchäfts=
betrieb
. Näheres bei C. Köhler, Eli=
ſabethenſtraße
4.
7295) Neckarſtr. 4 Stallung für;
bis 3 Pferde mit Burſchenſtube und Re=
miſe
zu vermiethen.
7784) Ernſt=Ludwigsſtraße 24 ein
Magazin zu verm. Gg. Lerch Wwe.
Ein gewölbter gut. Weinkeller
per 1. Oktober zu vermiethen.
(826:
Näheres Expedition.
8297) Waldſtr. 32 helle Räume zu
jedem Geſchäft paſſend zuſammen od. ge=
theilt
, daſ. ein Lagerraum m. Comptoir.

4868) Alexanderſtraße 5 ein einfach
möblirtes Zimmer ſofort zu vermiethen.
4957) Noßdörferſtraße 26 2 =
blirte
Zim., zuſammen oder auch einzeln
5181) Bleichſtraße 24 im oberen
Stock 2 Zimmer mit Möbel an einen
ruhigen Herrn ſofort zu vermiethen.
5390) Hölgesſtr. 13 ein großes möbl.
Parterrezimmer mit ſeparat. Eing. ſofort
5518) Heidelbergerſtraße 105 zwei
gut möbl. Zimmer (Beletage) mit ſchöner
Ausſicht ſofort beziehbar.
5572) Eliſabethenſtr. 22 1. St. m. Z.
oooooooooeooooooooeooooooooe
8 6517) Promenadeſtraße 7o zwei
Oſchön möbl. Zimmer an einen Herrrn
2 pr. 1. Auguſt zu vermiethen.

2107
6162) Ecke der Landwehr=u. Victoria=
ſtraße
1, Manſarde, ein freundl. =
blirtes
Zimmer.
8
6263) Wilhelminenſtraße 19,
Beletage mit Ausſicht in Großh. Pa=
laisgarten
, zwei gut möbl. Zimmer
an einen ruhigen Herrn zu vermieth.
5709) Ellſabethenftr. 22 1., zwei
möbl. Zimmer (Wohn= u. Schlafz.) per
1. Auguſt beziehbar zu vermiethen.
6710) Ecke der Grafen- u. Hofſtall=
ſtraße
10 ein gut möbl. Zimmer zu verm.
7161) Soderſtr. 67 ein gut möbl.
Parterrezimmer mit ſep. Eingang billig.
7163) Ein kleines Zimmerchen mit
Penſion an einen braven jungen Mann.
Näheres in der Expedition.
7289) Möblirte Wohnung mit Küche
zu verm. Näheres Liebigſtraße 33.
7299) Neckarſtr. 26 parterre, zunächſt
der Cavalleriekaſerne, fein imöbl. Wohn=
und Schlafzimmer mit ſeparatem Eingang
per 1. Oktober zu vermiethen.
7300) Carlsſtr. 46, 1. Stock, Seiten=
bau
, ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
7347) Schulſtraße 5 Hinterhaus
ſchön möbl. Zimmer zu vermiethen.
7465) In der Nähe d. Drag=Kaſerne
ſind 2 hübſch möbl. Zimmer, ſeither
von Herren Einjährigen bewohnt, per 1.
Okt. zu verm. Näh. Kaſerneſtr. 50 part.
7699) In der Nähe der Dragoner=
Kaſerne 2 ſchön möbl. Zimmer zu ver=
miethen
und am 1. Oktober zu beziehen.
Näheres Neckarſtraße 18, parterre rechts.
7700) Schulſtr. 15 ein möbl. Zimm.
7786) Grafenſtraße 20 ein hübſch
möblirtes Zimmer nach der Straße.
7787) Liebigſtr. 7. 2. Stock, zwei
möblirte Zimmer.
7872) Eliſabethenſtr. 25 Hinterbau
ein frdl. möbl. Zimmer im 1. St. ſofort.
7992) Annaſtr. 34 ein großes, gut
möbl. Manſardezimmer mit 1-2 Kabin.,
für Herren Einj.=Freiwilligen geeignet.
7995) Eliſabethenſtr. 43 ein möbl.
Manſardezimmer mit Koſt zu verm.
7996) Steinſtr. 26 mittl. Stock gut
möblirtes Zimmer mit Kabinet zu verm.
7997) Niederramſtädterſtraße 28
Zimmer mit Kabinet zu vermiethen.
8116) Eliſabethenſtr. 7, eine Stiege
hoch, ein möblirtes Zimmer zu verm.
8118) Carlsſtraße 21 ein gut möbl.
Zimmer zu vermiethen.
8268) Eliſabethenſtr. 58 zwei fein=
möblirte
Zimmer ſofort zu verm.
8270) Lauteſchlägerſtr. 36, 1. Stock,
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
8271) Bleichſtr. 26 Seitenbau ein
ſchön möblirtes Zimmer ſofort zu verm.
8272) Grafenſtr. 33 Seitenb. fein
möbl. Zimmer mit ſep. Eingang ſofort
8275) Dieburgerſtr. 11 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
8277) Heidelbergerſtr. 1 neben der
Cavallerie=Kaſerne zwei ineinandergehende
möbl. Parterre=Zimmer.
557

[ ][  ][ ]

2168
8325) Eliſabethenftr. 35 kl. möbl. 8.
8374) Louiſenſtr. 8 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
8315) Obere Hügelſtraße Nr. 30
Zimmer und Cabinet, möblirt.
8376) Steinſtr. 22 im 2. St. zwei
frdl. möhl. Zimmer zuſammen od. getr.
8377) Friedrichſtr. 18 erſter Stock
ein möbl. Zimmer ſofort zu verm.
8378) Hofſtallſtr. 6 nächſt d. Ma=
thildenplatz
ein feinmobl. großes Parterre=
Zimmer zu vermiethen.

M

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Ein Sperrſitz,
ganz oder getheilt, für die erſte Abtheilg.
abzugeben. Näheres Expedition. (8380
Ein ſehr guter
Parketlogen=Vorderplatz
fürs erſte Abonnement abzugeben.
Näheres Expedition.
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Ein Drittel=Sperrſitz Nr. 188
lrechts) abzugeben. Herdweg 56 Beletage.
Zweidrittel 1. Rangloge
ganz oder getheilt abzugeben.
Näheres Weyprechtſtraße 5.
[8345

Nalionalfeier.

Die Hauptprobe der bei der Feier mitwirkenden Geſang=
vereine
findet Mittwoch den 31. d. Mts., Abends 9 Uhr, in
der Turnhalle am Kapellplatz ſtatt.
Gleichzeitig findet daſelbſt Ausgabe der Lampions und Karten
[8382
ſtatt.
Bas Comité.
Erlegerverein Darmstadt.
Hierdurch ergebenſte Einladung zur Theilnahme an der
Nationalfeier
am Freitag den 2. September 1887.
Zuſammenkunft zur Theilnahme am Zuge: halb 8 Uhr Abends
im Vereinslokale (Alte Poſt). Dortſelbſt Abgabe der Lampions.
Der Vorstand. 6383
Dte Erippe am AlireHaſpital
bleibt vorerſt der Maſern=Cpidemie wegen geſchloſſen. Die Wiedereroffnung wird
bekannt gemacht.
Alice-Frauen-Verein
68384
für Krankenpflege.

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von

Bernhard H. Lachenburgst,

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waſchene
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gehackt, Klötzchen in vorzüglichſter Qualität und zu den billigſten Preiſen.
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Comptoir: Carlastrasse Nr. 45.
Lager: Hessische Ludwigsbahn,
theilt hierdurch ergebenſt mit, daß nunmehr fortwährend friſche Sendungen
Kohlen eintreffen und daß mit dem Anfahren begonnen habe und empfehle bei
billigſt geſtellten Preiſen:
Ha. Fettſchrot, Stückkohlen, Nußkohlen L. und II.,
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[7884

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Kohlen und Briquettes.
[8107

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[ ][  ][ ]

2109
Nr. 169
(8386
Neu eingetroſfen
wollene Strickgarne, Strumpflängen, Socken und
Strümpfe
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langſtapeliger, naturbrauner Zug= oder Kammwolle geſponnen,
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Normal=Garne ſind ganz ücht und giftfrei gefärbt, per
Pfund M. 4. 80 und M. 6.
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Q

8387) Monatdienſt wird angenom=
men
. Wieſenſtraße 16, 1 Stiege hoch.

8388) Eine tüchtige Frau ſucht Lauf=
dienſt
. Näheres Hügelſtr. 12 Beſſungen.

W
M

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Lehrmädchen geſucht. Lehrzeit ein
Jahr. Näheres in der Exped. d. Bl.
8389) Ein tüchtiges, in aller Haus=
arbeit
geübtes Mädchen geſucht.
Beſſ. Wilhelminenſtraße 16.

8390) Müdchen, welche kochen können,
owie andere brave Mädchen erhalten gute
Stellen. Stellenbureau Frau Neßling,
Louiſenſtr. 30.

8391) Man ſucht auf Michaeli ein
anſtändiges Mädchen, welches alle Haus=
urbeit
grundlich verſteht und auch etwas
lochen kann. Nur ſolche mit guten Zeugn.
wollen ſich melden. Gervinusſtr. 9 II. St.

deé
Jugendliche Arbeiter und
Arbeiterinnen
i. euf lohnende Arbeit ſuchen
(8123
L. Molbe & Co.

gLehrmädchen und geübte
Strickerinnen
ſricht
Adam Horn,
3809)
mechan. Strickerei.
8137
Ein junger, kräftiger
ungschmied
Bſucht.
Venuleth & Ellenberger.

Zuverläſſige
Reitungsträger
geſucht. Nüheres Expedition.
[8392

Nädchen, welche für ſich arbeiten, kön=
l
nen das Kleidermachen erlernen.
[8393
Grafenſtraße 37. 3. Stock.
Ein kräftiger Burſche
[8339
geſucht. Näheres Expedition.

4 gute Schreinergesellen
und ein Anſchläger geſucht.
68394
Kiesſtraße 49.

8395) Ein junger Mann mit guter
Schulbildung, aus anſtändiger Familie,
kann in dieſem Herbſte bei meiner Ge=
neralagentur
als Lehrling eintreten.
Generalagentur der
Allg. Rentenanſtalt zu Stuttgart.
Fr. Ekert, Waldſtraße I.
8396) Ein braver Junge kann ſofort,
in die Lehre treten.
L. Nachtigall, Hoffriſeur.
5067) Für das Comptoir eines hie=
ſigen
Fabrik= und Engros=Geſchäfts
wird ein junger Mann mit guter Schul=
bildung
, aus achtbarer Familie, in die
Lehre geſucht.
Schriftliche Offerten unter C. L. 30
poſtlagernd erbeten.

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finden dauernde Beſchäftigung bei (8294
Gebrüder Röder.

8027) Ein ordentlicher Junge in die
Lehre geſucht bei
Heinrich Göbel, Schweinemetzger,
gegenüber der Inf=Kaſerne.

(m Mittelpunkt der Stadt wird für
2) eine junge Dame ein hübſches Zim=
mer
mit ordentlicher Penſion bei guter
Familie geſucht.
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N. L. nimmt die Exped. entgegen. (8340

ehrere Herren können Koſt u. Logis
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handlung
der Herren Nöſinger.
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ein wenig gebrauchter, aber noch in gutem
Zuſtand befindlicher amerik. Füllofen.
Näheres Expedition.
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Geſellſchaft geſucht.
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(327

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halten
. Lautenſchlägerſtr. 18. (8038

[ ][  ][ ]

2110

Grummetgras=
Verſteigerung.
Donnerstag den 1. September,
Nachmittags 3 Uhr,
läßt Unterzeichneter
ca. 30 Morgen Grummetgras
loosweiſe an Ort und Stelle verſteigern.
Zuſammenkunft am Gräfenhäuſerweg
nächſt dem Darmbach.
Darmſtadt, 30. Auguſt 1887. (8397
Philipp Jungmann.

Woog, 30. Auguſt 1887.
Waſſerhöhe am Pegel 357 Meter.
Lufttemperatur 150 R.
Waſſerwärme Vormittags 8 Uhr 170 R.
Woogspolizeiwache.

Nr. 169
Nationalfeier am 2. September.
An Beiträgen ſind weiter eingegangen: Hainebach 1 M. Wiederhold 1 M. Kayſer
1 M. Dr. Schmehl 1 M. Kaſflick 1 M. Völſing 1 M. Dr. A. Lucius 2 M. Pabſt
1 M. Daub 1 M. Stammler 1 M. Kirſchbaum 2 M. Marx, Turn=Inſpector, 2 M.
Becker, Landrichter, 1 M. Maurer, Hauptmann, 1 M. Wagner, Rechnungsrath. 1 M.
Dr. Martin, Stabsarzt, 1 M. Kolb, Dom.=Rath, 2 M. Wilkens, Reg.=Rath, 1 M. N.
N. 1 M. Dr. Schweisgut, Rector, 2 M. Leop. Müller, Rentner, 1 M. Zimmermann,
Gerichtsſchreiber. 1 M. Herbert, Reviſor,1 M. Freundt, Apotheker, 1 M. Wittich, Ren=
Sittmann,
dant, 1 M. Weigel, Ober=Stabsarzt, 1 M. Magnus, Photograph, 1 M.
Miniſt=Seer., 1 M. Gros, Hofapotheker, 1 M. Dr. Heſſe, Gen.=Secr., 2 M. Schneider,
Rechnungsrath, 1 M. Gros sen., Apotheker, 1 M. Simmermacher, Pfarrer, 3 M. Staehelh,
Kaufmann, 1 M. Becker, Pfarrer, 1 M. Dr. Uloth, Ober=Medicinalrath. 1 M. Appel,
Betr=Contr., 1 M.
Deiß, Rendant, 1 M. Lichtenberg, Major, 1 M. Siebert, Pfarrer,
50 Pf. Engelmann, Rittmeiſter, 1 M. 50 Pf. Becker, Geh. Oberſchulrath, 2 M. v. Hügel
10 M. L. Koch 1 M. J. Diſchinger 5 M. Ludw. Jungmann 3 M. Lautz u. Hofmann
2 M. F. Buß 2 M. E. Otto 50 Pf. v. Wachter 1 M. v. Ploennies 1 M. M. Roll
50 Pf. L. Frantz 50 Pf. F. Küchler 2 M. G. Netz 1 M. Fr. Schneider 50 Pf. A. R.
M. G. Baltz 1 M. Sigmund May 1 M. Louis Geiſt 1 M. M. Landau 1 M. W.
Wagner 1 M. Schönberger 2 M. G. Becker 1 M. A. Glock 1 M. J. Kuhlmann 1 M.
Pfeiffer Wwe. 1 M. Eidmann 50 Pf. v. Herff 1 M. Dr. Rahn 50 Pf. Fritz Wwe.
1 M. Zuſ. 96 M. Hierzu die bereits veröffentlichten M. 6650. Zuſammen M. 16250.
Um weitere Beiträge bittet
Der Rechner:
Meyer, Kanzlei=Inſpector.

Politiſche Reverſicht.
Deutſches Reich. Die Nachrichten über das Befinden des Kaiſers
lauten überaus günſtig und man nimmt jetzt an, daß nicht einmal
eine Beſchränkung des Programms für die Beteiligung des Kaiſers
an den Herbſtmanövern in Oſt=Preußen in nemenswerter Weiſe
erforderlich werden wird. Auch ſoll der Kaiſer, wie in früheren
Jahren, die Abſicht haben, einen Teil des Herbſtes nach den
Manövern in Baden=Baden zuzubringen. - Fürſt Bismarck ſoll
beabſichtigen, nach Beendigung der Kiſſinger Badekur ſich nach
Friedrichsruh zu begeben. Es heißt, daß er zu den Geſchäften nach
Berlin erſt gegen Ende des Jahres zurückkehren wollte.
Der Kronprinz und die Kronprinzeſſin treffen am 1. September
in Vlieſſingen, am 2. September in Frankfurt a. M. ein und reiſen
am 3. September weiter über München nach Toblach im Puſterthal
in Tyrol. Der Aufenthalt in Toblach ſoll 14 Tage dauern.
Die Nordd. Allg. 3tg. beſtätigt die Nachricht von einer großen
Anzahl Petitionen um Erhöhung der Getreidezölle, welche aus den
verſchiedenſten Teilen der Monarchie ſeitens des Handelsſtandes an
die Regierung gelangen.
Wie die K. 3tg. mitteilt, ſchweben keinerlei Verhandlungen
zwiſchen Berlin und Paris wegen des Aufenthaltes ihrer Landes=
angehörigen
in den beiden Ländern.
Wie die K. 3t. erfährt, war Herr v. Thielmann, der der=
zeitige
Vertreter Deutſchlands in Sofia, bereits längere Zeit vor
der Abreiſe des Prinzen Ferdinand von Coburg nach Bulgarien
dazu auserſehen, zum Geſandten in Darmſtadt ernannt zu werden,
und zwar einfach, weil er nach ſeiner Anciennetät im diplomatiſchen
Dienſte zur Beſetzung des erſten freien Geſandtſchaftspoſtens be=
rufen
war. Die Neubeſetzung des bisher von Herrn v. Thielmann
bekleideten Poſtens in Sofia iſt noch nicht erfolgt, da man deutſcher=
ſeits
davon Abſtand nehmen muß, bei einer ncht anerkannten Re=
gierung
, wie es die heutige in Bulgarien iſt, einen Vertreter zu
beglaubigen.
Die ſozialdemokratiſche Partei des Reichstags erließ ein Cirkular
an die Parteigenoſſen, worin zur Teilnahme an dem im Laufe des
Herbſt im Auslande abzuhaltenden Parteitage eingeladen wird. Ort
und Zeit des Parteitages ſind, damit der Parteitag ungeſtört ver=
handeln
könne, nicht angegeben.
Heſterreich=Angarn. Der Kaiſer empfing am 28. den öſler=
reichiſchen
Botſchafter in Petersburg, Grafen Wolkenſtein, in be=
ſonderer
Audienz. Obgleich die Botſchafter vor der Rückkehr auf
ihre Poſten vom Kaiſer regelmäßig empfangen werden, wird dieſer
Audienz angeſichts der gegenwärtigen Lage doch eine beſondere Be=
deutung
beigelegt. Der Generalquartiermeiſter Graf Walderſee
wurde am 28. vom Kaiſer und vom Erzherzog Albrecht empfangen
und erhielt den Beſuch des Chefs des Generalſtabs, Feldmarſchall=
Lieutenants Beck.
Es iſt kein Geheimnis, daß die Prinzeſſin Clementine von
Coburg nach Beendigung der Wallfahrten, die ſie nach Lourdes und
auch nach den Wallfahrtsorten in Oeſterreich=Ungarn unternehmen
will, nach Bulgarien zu reiſen gedenkt, um dort als Ratgeberin an
der Seite ihres Sohnes zu verbleiben. Die Prinzeſſin iſt in das
bulgariſche Unternehmen ihres Sohnes moraliſch verwickelt, denn
ſie hat nicht allein die diplomatiſchen Beſprechungen mit ruſſiſchen
Verſönlichkeiten geleitet, ſondern auch im Gegenſatz zu den andern
Mitgliedern der Coburger Familie den Entſchlußz des Prinzen Fer=
dinand
gebilligt. Für die Sache des neuen Fürſten von Bulgarien
könnte die Anweſenheit der Prinzeſſin Clementine in Sofia vor=
teilhaft
ſein; die Prinzeſſin beſitzt einen feſten Charakter, einen
ſcharfen politiſchen Blick, eine große diplomatiſche Gewandtheit; ſie

kennt alle Hofränke und weiß, wie ſie es anfangen muß, um einen
Einfluß auf den Zaren auszuüben.
Frankreich. Die Befehle zur Ankündigung der Mobilmachung
ſind am 27. nachmittags in Toulouſe eingetroffen und der Bericht=
erſtatter
des Gaulois' bemerkt dazu: Sie ſind ſo gut vorbereitet,
daß ſie noch unterzeichnet ſind Boulanger: Dieſe Befehle wurden
dann ſofort an die verſchiedenen Punkte geſchickt, waren aber um
4¼ Uhr nachmittags noch nicht in Touiouſe angeſchlagen! Dem
Telegraphe; zufolge wurde in Caſtelnaudary ſeit 14 Tagen ſchon
an der Umgeſtaltung des Bahnhofs für die Aufnahme der Truppen
gearbeitet, ſodaß von 10 zu 10 Minuten vom 4. September ab
Truppenzüge nach dem Plateau von Alzonne und nach Mouſſoullens
zu den Schlußmanövern geworfen werden können. Auch waren am
28. Auguſt daſelbſt bereits die Maſchinen und Einrichtungen zur
elektriſchen Bahnhofsbeleuchtung fertig. Wir heben dieſe Einzel=
heiten
hervor, weil ſie beſtätigen, aus wie langer Hand alles vor=
bereitet
war. Jetzt erklärt ſich auch Boulangers Entrüſtung, daß er
das 17. Armeecorps nicht erhielt: Ferron wollte ihn nicht zu dem
Mobilmachungsverſuche haben, verſetzte Breart vom 16. zum 17.
Armeecorps nach Toulouſe und gab Boulanger das 16. in Clermont=
Ferrand.
Auf Grund der geführten Unterſuchung werden 2 als Schreiber
des Generalſtabs beſchäftigte Soldaten wegen Mitteilung des Mo=
bilmachungsplans
an dritte vor ein Kriegsgericht geſtellt.
Die amtliche Nachforſchung wegen der Eiſenbahnladung von
neuen Gewehren ſoll ergeben haben, daß kein Stück Gewehr fehle
und keine Spur vorhanden ſei, daß die betreffende Kiſte geöffnet
worden ſei.
Der franzöſiſche Generalkonſul in Sofia iſt von der Regierung
angewieſen worden, einen Urlaub auf unbeſtimmte Zeit anzutreten.
Der Figaro= bringt das Programm des Prinzen Victor
Bonaparte, des älteſten Sohnes des Prinzen Napoleon (Verome).
Dieſer Prinz, der ſich bekanntlich von ſeinen Vettern losgeſagt, er=
klärt
in ſeinem Programm, daß er die Leitung ſeiner Partei ſelbſt
in die Hand genommen habe, weil er von einem gemeinſchaftlichen
Zuſammengehen mit den Royaliſten nichts mehr wiſſen und die
Fahne des Kaiſerreichs hoch tragen will. Er nennt ſich den Be=
ſchützer
und Wächter der Volksrechte und behauptet, die demokrati=
ſchen
und Autoritätsprinzipien zu vertreten, deren Anwendung allein
ein drittes Mal das unglückliche Frankreich vor der revolunonären
Anarchie ſicherſtellen könne. Er will das erbliche Kaiſerreich mit
der Verfaſſung von 1852.
Recht angenehm muß Deroulede auf ſeiner Pilgerfahrt zum
Grabe Katkows durch eine Veröffentlichung berührt werden, die
in der République Françaiſe zu leſen iſt und kaum noch ge=
ſtattet
, Michel Katkow als vierten den Nationalheiligen Gambetta,
Skobelew, Chaney anzureihen. Dieſer glühende Freund Frank=
reichs'
hat nämlich am 27. Mai d. J. an einen zeitweiſe in Lugano
ſich aufhaltenden Freund, der ihn über ſeine Stellung zum ruſſiſch=
franzöſiſchen
Bündniſſe befragt hatte, folgendes in einem Briefe
geantwortet: Ich haſſe Frankreich auf den Tod, weil es ſtets, in
Vergangenheit und Gegenwart, der Herd liberaler und revolutionärer
Bewegungen geweſen iſt, und ich verzweifle nicht daran, es eines
Tages zum zweiten Male durch die Heere der Ordnung beſetzt zu
ſehen. Aber heute, wo Rußland von Deutſchland und Oeſterreich
bedroht wird, iſt das Bündnis mit Frankreich eine unvermeidliche,
wenn auch unangenehme Notwendigkeit. Dieſer Brief wurde im
Juni im Mailänder Secolo veröffentlicht und ein Franzoſe wandte
ſich ſogleich an Katkow mit der Bitte, dieſe entſetzliche Auslaſſung
zu verleugnen. Katkow aber fühlte ſich weder zu einer Ableugnung,
noch einer Beſchönigung bewogen, ja, er antwortete nicht einmal

[ ][  ][ ]

2111

Nr. 169

auf den Brief. Die Republique Françaiſe findet es nun gar nicht
hübſch von Deroulede, daß er zum Grabe eines Mannes wall=
fahrtet
, der eine neue Invaſion der Barbaren' herbeigewünſcht, ja,
der vielleicht ſogar imſtande geweſen wäre, die Lichtſtadt nebſt
Pantheon. Ueberreſten Viktor Hugos und Patriotenliga eines Tages
nachdrücklichſt bombardieren zu laſſen. Sehr bemerkenswert iſt es,
daß die République Françaiſe trotz des obenerwähnten Briefes offen
ausſpricht, daß Kaiſer Alexander die Anſichten Katkows bezüglich
Frankreichs vollſtändig teilt: Gleich Katkow hat er nicht die ge=
ringſte
Sympathie für Frankreich
Velgien. Die Oſtender Fiſcherkrawalle ſcheinen für diesmal
endgiltig beſeitigt zu ſein. Wenn in den Blättern vielfach behauptet
worden iſt, die Ausſchreitungen hätten ihren Grund in dem Un=
willen
der Oſtender Fiſcherbevölkerung darüber, daß engliſche Fiſcher
ihren Fang zollfrei nach Belgien einführen können, während Eng=
land
von Fiſchen nicht engliſcher Provenienz einen Zoll erhebe, ſo
muß dieſe Motivierung als eine recht unzutreffende bezeichnet wer=
den
, da ja dieſe Differenz zwiſchen den engliſchen und belgiſchen
Uſancen nicht etwa neueſten Datums iſt, mithin immer noch die
Frage offen laſſen würde, weshalb die Oſtender Fiſcher denn erſt
jetzt ſo plötzlich ihrer Erbitterung über dieſen Stand der Dinge
freien Lauf gelaſſen haben. Dagegen wird in Beſtätigung unſerer
Auffaſſung der Morning Poſtr von ihrem Korreſpondenten in
Dover berichtet, der wirkliche Grund der ſtattgehabten Gewalt=
thätigkeiten
ſei in den ſchon ſeit längerer Zeit zwiſchen engliſchen
und belgiſchen Fiſchern auf den Fiſchereigründen des Nordſee und
des Kanals ſtattgehabten Reibungen und Eiferſüchteleien, keineswegs
aber in dem zollfreien Eingange des engliſchen Fanges nach Belgien
zu erkennen. Denn ſchon durch lange Jahre verkehrten engliſche
Fiſcherboote aus Ramsgade, und gelegentlich ein Eildampfer, nach
Oſtende, woſelbſt ſie große Vorräte von Fiſchen einführten und un=
beanſtandet
abſetzten, wie ſie ihrerſeits ſich in dem genannten
belgiſchen Hafen mit friſchen Provſionen verſorgten, ſo daß beide
Teile ihre Rechnung fanden. Und wenn belgiſche Fiſcherboote keine
engliſche Häfen anliefen, ſo liege das nicht an der Zollſchranke,
ſondern daran, daß den letzteren Booten die Häſen ihres eigenen
Landes in näherem Bereiche gelegen ſeien. Das aus der Zollfrage
abgeleitele Motib ſei daher nur ein Vorwand, aber keineswegs die
wirkliche Urſache der vorgefallenen Ausſchreitungen.
Jänemark. Die Allarmartikel verſchiedener deutſcher Blätter
gegen Dänemark haben kürzlich eine vollſtändige Desavouierung von
offiziöſer deutſcher Seite erfahren. Dies iſt ein neuer Beweis, wie
Deutſchland beſtrebt iſt, auch mit ſeinem kleinen Nachbar im Norden
im möglichſten Einvernehmen zu ſtehen, was aber allerdings an der
Thatſache nichts zu ändern vermag, daß in den leitenden Kopen=
hagener
Kreiſen gerade keine beſonders deutſchfreundliche Stimmung
herrſcht. Wenn dem nicht ſo wäre, ſo hätte auch der Kriegsminiſter
Bahnſon ſeine bekannte Rede auf Baaland, die ja einem förmlichen
Schlachtruf gegen Deutſchland glich, ſchwerlich halten können.
England. Im Unterhauſe erklärte Ferguſſon, der britiſche Ver=
treter
in China ſei angewieſen, die chineſiſche Regierung aufzu=
fordern
, fremden Dampfern auf dem Kantonfluſſe und anderen
Waſſerwegen Südchtnas ſolche Erleichterungen zu gewähren, welche
die Konkurrenz mit den Franzoſen in dem durch den Tientſiner
Handelsvertrag eröffneten Handelsverkehr über die Tonkinggrenze
unter gleichen Bedingungen ermöglicht.
Graf Herbert Bismarck kam am Donnerstag in England an,
Um dem ihm befreundeten Lord Roſebery auf deſſen Gute Mentmore
bei Leighton Buzzard einen Beſuch abzuſtatten. Nach ſeiner An=
kunft
in London fuhr Graf Herbert nach dem deutſchen Botſchafter=
hotel
, wo er eine lange Unterredung mit Lord Salisbury hatte.
Bulgarien. Prinz Ferdinand von Coburg hat außer dem Tele=
gramm
vom Sultan, welches ſeine Handlungsweiſe als illegal er=
klärte
, der Times' zufolge auch ein Telegramm vom Zaren er=
halten
, welches durch die öſterreichiſche Agentur in Sofia über=
mittelt
worden wäre. Der Inhalt desſelben erinnere an die be=
rühmte
Abfertigung, welche der Zar vor einem Jahre dem Fürſten
Alexander zu Teil werden ließ. Der Zar erklärt, daß er die An=
kunft
des Prinzen Ferdinand als Verletzung des Berliner Vertrags
mißbilligt.
Am 28. fand eine Beſichtigung der Truppen der Garniſon Sofia
unter Befehl des Majors Popow ſtatt. Der Fürſt drückte ſeine
hohe Befriedigung über das gute Ausſehen der Truppen, vorzüglich
der Infanterie, aus.
Herbien. In Belarad liegen Meldungen aus Sofia vor, denen
zufolge anläßlich des Einzugs des Fürſten Ferdinand in Sofia Un=
ruhen
geplant waren, für welche man die in Sofia weilenden Mace=
donier
und ſonſtige Unzufriedene zu gewinnen geſucht habe. Dieſe
Umtriebe ſeien rechtzeitig entdeckt und dabei angeblich der Beweis
gewonnen worden, daß die Zettelungen vom dortigen ruſſiſchen
Konſulat ausgingen. Das Konſulat ſei daher polizeilich beſetzt
worden; die Verdächtigen würden überwacht und manche ſeien
verhaftet.
Türſtei. Der italieniſche Botſchafter Baron Blanc wurde von
dem Sultan in einer längeren Audienz empfangen, in welcher dem
Vernehmen nach auch die bulgariſche Angelegenheit beſprochen wurde.

Aus Etadt und Land.

Darmſtadt, 31. Auguſt.
Stadtverordneten=Verſammlung. Donnerstag, den 1. Sept.
1887 nachmittags 3 Uhr. Tagesordnung: 1) Mitteilungen; 2) Er=
gebniſſe
der Verwaltung des Pfandhauſes. des Gaswerks und des
Waſſerwerks für 1886,87, 3) Abſchluß der Realſchulkaſſe für 1886,87.
4) Zuſchuß zur Polizeikaſſe für 188687; 5) Kredite der Stadtkaſſe
für 1886,87 und Kredit=Uebertragungen; 6) Uneinbringliche, Liqur=
dations
= und Vorlagepoſten der Stadtkaſſe für 1886187; 7) die
ſtädtiſche Straßenreinigung, insbeſondere Vergebung derſelben;
8) Vertrag, betr. Straßenreinigung nach Abfuhr von Dünger aus
den Militär=Pferdeſtallungen; 9) Beleuchtung der Kranichſteiner
Straße und der verlängerten Müllerſtraße; 10) Lieferungen für Er=
weiterung
des Waſſerwerks; 11) Gelände=Erwerbungen zur Schlaß=
gartenſtraße
, zur Hoffmannsſtraße, Hochſtraße und grüner Weg;
12) Trottoirherſtellung in der Zimmerſtraße; 13) Koſten des Trottoirs
öſtlich der katholiſchen Kirche; 14) Baugeſuch für Wieſenſtraße
Nr. 17.
Dem ſoeben erſchienenen Jahresbericht der Großh. Handels=
kammer
zu Darmſtadt für das Jahr 1856 entnehmen wir das nach=
ſtehende
: Das Jahr 1886 hat in der allgemeinen Geſchäftslage
unſeres Bezirks kaum eine Veränderung gebracht, die Klagen über
ſchleppenden Geſchäftsgang wiederholen ſich in vielen der uns zu=
gegangenen
Berichte; faſt allgemein wird aber hervorgehoben, daß
das Geſchäft ein unlohnendes, ſelbſt bei erhöhtem Umſatz, geweſen
ſei. In vielen Branchen machte ſich ein weiteres Sinken der Preiſe
der Fabrikate, zum Teil ohne entſprechenden Rückgang der Rohpro=
dukte
geltend, während von einzelnen der Meinung Ausdruck gegeben
wird, daß die Preiſe auf einem Niveau angelangt ſeien, das ein
weiteres Sinken unmöglich mache. Dabei haben ſich jedoch die
Arbeitslöhne auf gleicher Höhe wie früher erhalten. Wir haben in
der ſEinleitung zu unſerem Jahresbericht für 1885 verſucht, einige
Gründe für dieſe unerfreuliche Lage anzuführen, die wir immer
noch für zutreffend halten. Zu denſelben kommt die Unſicherheit der
allgemeinen politiſchen Lage und das mangelnde Vertrauen in den
ruhigen Fortbeſtand der beſtehenden Verhältniſſe, welches die Luſt
zu neuen Unternehmungen, die neues Leben in die Geſchäftswelt
bringen könnten, zurückhält. Ein Beweis für dieſes Gefühl der
Unſicherheit iſt das Anſammeln des Geldes in Banken und Spar=
anſtalten
trotz des ſinkenden Zinsfußes, während im Warengeſchäft
vielfach Geldmangel. ſich fühlbar macht. Wenn wir nun auf der
einen Seite hoffen, daß die politiſche Lage bald wieder einer ruhigeren
Anſchauung der Dinge und dem Vertrauen in die Zukunft Raum
geben und daß ſich dann der Unternehmungsgeiſt wieder regen möge,
ſo müſſen wir auf der anderen Seite den Wunſch ausſprechen, die
Reichsregierung wolle ihr Beſtreben darauf richten, daß das Aus=
land
ſeiner Tendenz, unſere Produkte von ſeinen Märkten abzu=
ſchließen
, wenigſtens nicht noch weiter, als ſchon geſchehen, Ausdruck
verleihe. Wir haben ſchon früher das Syſtem der Handelsverträge
empfohlen und da gerade jetzt für das Deutſche Reich die Frage
der Beziehungen zu den Nachbarländern mehrfach aktuell geworden
iſt, ſo ſprechen wir die Erwartung aus, daß es gelingen werde,
zum Mindeſten die beſtehenden handelspolitiſchen Beziehungen auf=
recht
zu erhalten, oder, wenn möglich, ſie durch beiderſeitige Kon=
zeſſionen
mehr zu beleben. Jedenfalls aber möge der Zollkrieg
mit ſeinen vielfachen Beunruhigungen und ſich aller Berechnung
entziehenden Eventualitäten unſerer Induſtrie erſpart bleiben.
Herr Geh. Obermedizinalrat Dr. Reißner iſt am Sonntag
zu Bern in der Schweis, wohin er ſich zur Erholung begeben hatte,
plötzlich geſtorben. Als vor zwei Jahren die Familie des Herrn
Dr. Reißner gleichfalls eine Erholungsreiſe in der Schweiz machte,
erkrankte ein Sohn in PVontreſina und ſtarb daſelbſt. Die Teilnahme
für die ſo ſchwer geprüfte Familie iſt eine allgemeine.
Der hiſtoriſche Verein macht heute mittag einen Ausflug
nach Oppenheim.
Der übliche ſog. Waldrundgang der Mitglieder der Stadt=
verwaltung
mit Hirſcheſſen, der im vorigen Jahr ausgefallen war,
findet in dieſem Jahre wieder ſtatt und zwar Samstag den 3. Sept.
Dem Vernehmen nach ſoll diesmal ein Eſſen auf dem Karlshofe
den Abſchluß bilden.
1 Der Feſtausſchuß für das Sedanfeſt hat beſchloſſen zur wür=
digen
Begehung der Feier den 4 Volksſchulgruppen in Darmſtadt
und den beiden in Beſſungen je 70 Mark zu überweiſen.
5 Die Generalverſammlung des Tierſchutzvereins findet am 12ten
Oktober in Michelſtadt ſtatt.
1 Kleine Mitteilungen. In der Nacht von Montag auf Diens=
tag
wurde ein Schloſſergehülfe verhaftet, weil er an einem
Hauſe in der Langgaſſe einen Dachkandel vorſätzlich demolierte und
Ruheſtörung machte. - In dem Geſchäfte einer Backwaren=
verkäuferin
erſchien Montag nachmittag ein etwa 30 Jahre altes
Frauenzimmer und beſtellte einen Kuchen, ſowie ein Dutzend Bretzeln
und erbat um Zuſendung in ihre in der Grafenſtraße gelegene
Wohnung. Nach ſtattgehabter Beſtellung ſchützte das Frauenzimmer
plötzlich Unwohlſein vor und bat die Ladenbeſitzerin um ein Glas
Waſſer. Während letztere das Glas Waſſer holte, entwendete das
558

[ ][  ]

Nr.
2112
Frauenzimmer ca. 20 M. aus der Ladenkaſſe und verſchwand. Die
ſofort angeſtellten Recherchen ergaben, daß das Frauenzimmer ſowohl
falſchen Namen als auch falſche Wohnung angegeben hat.
Die heutigen N. H. B. enthalten eine Einſendung, der wir
uns gerne anſchließen. Auch wir bedauern, daß ſo manche ſchöne
Ausſichtspunkte unſerer Umgebung wie Bordenberg, Ludwigseiche,
Glasberg, Lindenberg ꝛc. zur Zeit gänzlich verwachſen ſind und würde
ſich die betr. Behörde gewiß den lebhaften Dank aller Naturfreunde
erwerben, wenn dieſelbe Abhülfe ſchaffen und den früheren freien
Aushlick thunlichſt wieder herſtellen laſſen wollte.
Nach dem Bericht der Verwaltung der Unterſtützungskaſſe für
bedürftige Pfleglinge der Großh. Landes=Irrenanſtalt und des Großh.
Landeshoſpitals für das Rechnungsjahr 1886,87 betrugen die Ge=
ſamteinnahmen
1899258 M. die Geſamtausgaben 10 92187 M.
An 73 Hilfsbedürftige wurden nach ihrer Entlaſſung aus der An=
ſtalt
10 53660 M. gewährt. Von Darmſtadt gingen ein an jähr=
lichen
Beiträgen 76933 M., an einmaligen 45263 M. Die äußerſt
ſegensreichen Wirkungen der Kaſſe werden ihr wohl auch ferner die
Unterſtützung des Publikums erhalten.
J. Mainz, 29. Auguſt. Die auf den 3. September anberaumt
geweſene Verwaltungsratsſitzung der heſſiſchen Lud=
wigsbahn
, in welcher die neueſten Verſtaatlichungsabſichten der
preußiſchen Regierung zur Sprache kommen ſollten, iſt in Ver=
hinderung
des Präſidenten des Verwaltungsrats auf den 6. September
verſchoben worden. Beregte Verwaltungsratsſitzung iſt jetzt ſchon
zum drittenmal verſchoben worden, ein Beweis, daß man es ſeitens
der Verwaltung mit der ſchwebenden Sache gar nicht ſo eilig hat.
Der Schaden des jüngſten großen Brandes in der Neu=
ſtadt
hier war doch nicht ſo bedeutend, als man bei der Ausdeh=
nung
, welche das Feuer hatte, anfänglich allgemein annahm. Nach
der nunmehr durch die Taxationskommiſſion fertiggeſtellten Ab=
ſchätzung
beläuft ſich die von der Landesbrandkaſſe zu leiſtende Ent=
ſchädigung
auf nicht ganz 80000 M. Der Schaden an Mobilien, Roh=
materialien
und Waaren dürfte freilich höher ſein.
Worms, 29. Auguſt. Das Stadtgeſpräch bildet gegenwärtig die
Verhaftung eines kaufmänniſchen Bedienſteten der hieſigen Leder=
fabrik
der Herren D. und R. Ein Mitbeſchuldigter befindet ſich
wahrſcheinlich auf der Flucht nach Amerika. Die Unterſuchung iſt
eine äußerſt umfangreiche und erſtreckt ſich auf eine Reihe von
Diebſtählen und Betrügereien. Beide Beſchuldigte ſind Familien=
väter
.
Offenbach, 30. Auguſt. Die ſchon längere Zeit geplante natio=
nale
Feier auf der Veſte Otzberg ſoll, zugleich als Nachfeier
des Sedanfeſtes für den Odenwald, Sonntag, den 4. September,
von nachmittags 2 Uhr ab, ſtattfinden. Reichstags=Abgeordneter
Herr Böhm von Offenbach wird dabei über die letzte Reichstags=
eſſion
Bericht erſtatten.
J. Aus Rheinheſſen, 28. Auguſt. Die Wormſer Handels=
kammer
hat ſich in ihrer jüngſten Sitzung auch für die proiektierte
Nebenbahn Worms=Nieder=Olm=Ingelheim ausgeſprochen und in
dieſem Sinne eine Petition an die Regierung beſchloſſen. - Ein
am Samstag in Langlonsheim (bei Bingen) ausgebrochener Brand
hat 11 große Gebäude zerſtört. Unfern von Langlonsheim in
Sarnsheim brannten geſtern zwei Häuſer nieder.
In Nierſtein
paſſierte einem Bäcker das Unglück, daß ihm beim Probieren eines
Revolvers derſelbe losging und hierdurch ein junges Mädchen nicht
unbedeutend verletzt wurde.
Frankfurt, 29. Auguſt. Heute nachmittag fand imHotel Drexel
eine Verſammlung von ca. 40 Brennern aus dem Großherzog=
tum
Heſſen ſtatt. Herr Lucke=Patershauſen begrüßte die Erſchie=
nenen
und wurde zum Vorſitzenden gewählt, zum Stellvertreter
wurde Herr Weſternacher=Lindheim, zum Schriftführer Dr. Rehm
(Delegierter der Brenner Baherns) gewählt. Der Vorſitzende leitete
die Verhandlung ein: Sie wiſſen zur Genüge aus den Zeitungen,
um was es ſich handelk. Wir wollen das Beiſpiel, das die Herren
in Bayern gegeben, nicht allein ſanktionirren, ſondern ihrem guten
Beiſpiel folgen, auch hier zeigen, daß wir einſtimmig für eine Sache
einzutreten bereit ſind, die uns nur Vorteil, wenn auch nur für 3
Jahre, bringen kann und wird, die uns mindeſtens nicht ſchlechter
ſtellen wird nach 3 Jahren, als wir heute ſtehen. Redner teilt
mit, er habe ſich an Prof. Delbrück gewandt, damit Vertreter des
Komites zu Aufſchlüſſen hierhergeſchickt werden. Es ſei auch Herr
Amtsrat Fleck aus Lerlin hierhergekommen. Er erklärte ſich ſeiner=
ſeits
mit den Bedingungen der Geſellſchaft einverſtanden und wünſchte
nur folgende Abänderungen: ein Zuſchlag zu dem Preis von 70
reſp. 50 M. von Nordhauſen=Frankfurt, welcher gleich iſt der Fracht,
welche auf von Norddeutſchland bezogenem Branntwein ruht, und
die Lieferbarkeit von Branntwein von mehr als 50 pCt. Tralles=Stärke
für dieſe Strecke. Hierauf ſuchte der Vorſitzende die von den Gegnern
laut gewordenen Bedenken zu widerlegen. An das raſche Entſtehen
einer neuen Konkurrenz glaube er nicht. Es ſei eine falſche Auf=
faſſung
, daß die Händler kaltgeſtellt werden, das ſei durchaus nicht
die Abſicht der Spiritusverwertungs=Geſellſchaft, ſondern die be=
ſtehenden
Verhältniſſe möglichſt beſtehen zu laſſen. Hierauf ergriff
Herr Amtsrat Fleck=Berlin das Wort. Der Verein der Spiritus=

169
fabrikanten habe ſich nach Süddeutſchland erſt ſpäter gewandt, weil
er zuerſt der Brenner des Oſtens und Nordens ſicher ſein wollte,
die den meiſten Contingentſpiritus produzieren. Die vorgeſchlagenen
Aenderungen würden ſich wohl durchſetzen laſſen; betreffs der Stärke
müßten die Bedingungen erſt im Vertrag feſtgeſtellt werden, weil
in Berlin nur 80 pCt. lieferbar wären. Einen Vertreter der heſſi=
ſchen
Brenner werde der Aufſichtsrat des Vereins der Spiritus=
fabrikanten
gern kooptieren. Redner werde alle Wünſche befür=
worten
. Der Vorſitzende legte den Vertragsentwurf vor und fügte
hinzu, daß ſelbſtverſtändlich provinzielle Handels= und Produktions=
eigentümlichkeiten
berückſichtigt werden würden. Als Delegierte zur
Verhandlung mit dem Verein in Berlin wurden die Herren Weſter=
nacher
=Lindheim für die Provinz Oberheſſen und Lucke= Paters=
hauſen
für die Provinz Starkenburg erwählt. So viel uns bekannt
wurde, unterzeichneten den Vertrag lausſchließlich der 4 Einberufer)
nur g Brenner mit ca. 70000 M. Steuerbetrag. (Frkf. 8tg.)
8t. Frankfurt, 30. Auguſt. Das Programm für das Donners=
tag
den 1. September im Palmengarten ſtattfindende Benefiz=
Konzert des Herrn Kapellmeiſter Gottloeber liegt nunmehr
vor. Dasſelbe bringt ſowohl nachmittags wie abends eine reiche
Fülle ſeltener muſikaliſcher Genüſſe, aus welchen nur die Quvertüre
Eine nordiſche Heerfahrt! von E. Hartmann, die Tarantella aus
Venezia und Napolir von Liszt, die Ballet=Muſik zu Calderons
Ueber allen Zauber Liebe' von Laſſen, die Fantaſie am Meeres=
ſtrande
; für die Harfe von Oberthür und die drei=Leonore= Ouver=
türen'
beſonders erwähnt ſeien. Auch zwei melodiöſe Walzer, Feſt=
reigen
! vom Benefizianten und Adelenwalzer! von Strauß, finden
ſich auf dem Programm.
Schlangenbad, 29. Auguſt. Die Königin Jſabella von
Spanten hat heute unſer Bad verlaſſen und die Abſicht ausge=
ſprochen
dasſelbe im nächſten Jahre wieder zu beſuchen.
Verlin, 28. Auguſt. Die auf heute mittag 12 Uhr nach dem
Centralhotel einberufene Verſammlung der Spiritus= In=
tereſſenten
war von etwa 150 Perſonen beſucht. Den Vorſitz
bei derſelben führte Lehment=Kiel, welcher ſich ſehr ſcharf gegen die
geplante Aktiengeſellſchaft für Spiritusverwertung ausſprach und
anempfahl, die Brennereien, welche ſich nicht dem Ringe ange=
ſchloſſen
, zur Vergrößerung ihrer Produktion zu veranlaſſen und
die Anlage neuer Brennereien zu begünſtigen. Von der Verſamm=
lung
wurde einſtimmig eine Reſolution angenommen, welche die
geplante Koalition der Spiritusintereſſenten für die ſchwerſte
Schädigung unſerer wirtſchaftlichen Entwicklung erklärt, zur Ab=
wehr
ſei ein Ausſchuß niederzuſetzen, welcher den Widerſtand gegen
die Preis=Koalition organiſieren und nur hierbei beſonders folgende
Geſichtspunkte im Auge behalten ſoll: Begünſtigung der nicht dem
Ringe beigetretenen Brennereien, Antrieb zur Vergrößerung der
beſtehenden Brennereien, Anlegung eigener Kornbrennereien und
Ausarbeitung von Plänen und Koſtenanſchlägen zur Anlage ſolcher.
Nagold, 29. Auguſt. In der letzten Nacht ſind hier durch
Feuer 22 Häuſer zerſtört worden.
Hamburg, 29. Aug. In dem Hamburger Kirchdorf Geeſthacht
2500 Einwohner) ſind durch Feuersbrunſt 30 Wohnhäuſer, eben=
ſoviele
Scheunen und andere Baulichkeiten eingeäſchert worden.
Das Feuer ſoll dadurch entſtanden ſein, daß ſich bei dem von einem
Hamburger Klub geſtern abgebrannten Feuerwerk ein Strohdach
entzündete.
Was eine Tournüre iſt! Eine Tournüre iſt in der Jurisprudenz:
Eine Uebertreibung des wirklichen Sachverhaltes; in der Medizin:
Ein Symptom geſtörter Hirnfunktionen; in der Theologie: Eine
ſündhafte Verunſtaltung des menſchliſchen Körpers; in der Philo=
ſophie
: Das negative Sein am poſitiven Sein; in der Philologie:
Eine fremde Nachſilbe am einheimiſchen Stamme; in der Geſchichte:
Ein Auswuchs in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts; in der
Phyſik: Eine unnatürliche Verrückung des Schwerpunktes; in der
Bautechnik: Eine an unpaſſender Stelle angebrachte Dekoration; in
der Aeſthetik: Ein Merkmal des verirrten Schönheitsſinnes; im
Welthandel: Eine Täuſchung des Publikums durch Kunſtmittel; in
der Volksſprache: Es grüsligs Hintergeſchirr; im Allgemeinen:
ſEin blühender Unſinn.

Litterariſches.
In ſchneller Folge iſt ſoeben Heft 31 und 32 von Unſer
Volk in Waffen: Verlag von W. Spemann in Berlin und Stutt=
gart
, erſchienen und wird nun demnächſt das ganze Werk vorliegen.
Des Kriegers Lohn' behandelt das Schlußkapitel dieſes patriotiſch=
militäriſchen
Prachtwerkes, durch fünfzehn Text=Illuſtrationen er=
läutert
. Nicht weniger wie fünf ganzſeitige Illuſtrationen, darunter
zwei farbige und die doppelſeitige Parade in Potsdam' ſind außer=
dem
dieſen beiden Lieferungen beigegeben und liefert die Ausführung
den Beweis für die Sachkenntnis, mit welcher der Maler Chriſtian
Speyer ſeine Aufgabe, das deutſche Heer im Bilde darzuſtellen, gelöſt hat.
Wir können das Werk, welches im Herbſt vollſtändig vorliegen
wird, allen denen empfehlen, die ſich eine genaue Kenntnis des
Heeres zu verſchaffen wünſchen.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.