Abonnementspreis
viertelährlich 1 Mark 50 Pf. inck.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtdmtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pw Quartal inck. Poftaufſchlag
150. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
ghUUſrerlép Uuttehſttuihoolut.
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 12, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Erpeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Lreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmllicher Behörden.
Donnerstag den 25. Auguſt.
1887.
Ne 165.
Aufforderung der Pfandſchuldner
und
Pfänder=Verſteigerung.
Die Schuldner des hieſigen ſtädtiſchen Pfandhauſes, deren Pfänder in den Monaten
Oktober 1886 bis einſchließlich März 1887 fällig waren, werden hierdurch
aufgefordert, ſolche bis zum 10. September d. J3. einzulöſen oder die Pfandſcheine
verlängern zu laſſen, widrigenfalls dieſe Pfänder
Montag den 17. Oktober d. Js., Nachmittags 2½ Uhr,
verſteigert werden.
Es wird ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß fällige Pfänder, welche
weder ausgelöſt noch verlängert worden ſind, vor dem Verſteigerungs=Termin
um=
verſetzt ſein müſſen, indem während der Verſteigerungstage die Umverſetzung nicht
mehr ſtattfinden kann.
Darmſtadt, den 12. Auguſt 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
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Ohly.
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u. ſ. w. vorgelegt werden.
Darmſtadt, den 23. Auguſt 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
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fein möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen.
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Dr. Buxmann, Heinrichſtraße 73.
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die Güte haben, mich in meiner Praxis
zu vertreten.
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Zum hohen Namenstag Hr. Kgl. Hoheit des Großherzogs
Donnerstag den 25. August,
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(Abſchieds=Concert)
boi Hllumination und bongalischer Bolouchtung,
ausgeführt
von der ganzen Capelle des Großh. Inf.= (Leibg.) Regt. Nr. 115
unter perſönlicher Leitung ihres Capellmeiſters Herrn Wilh. G. Hilge.
2. Abtheilung: Compositionen von Richard Naguer.
Anfang 7½ Uhr. - Entrée 50 Pf. — Kinder 10 Pf.
Programm an der Kaſſe.
(8177
Bekanntmachung.
Durch Allerhöchſte Coneſionsurkunden iſt dem Conſortium: Bank für Handel
und Induſtrie in Darmſtadt und Unternehmer Herrmann Bachſtein in Berlin die
Conceſſion zum Bau und Betrieb der Dampfſtraßenbahnen Darmſtadt-Griesheim
und Darmſtadt-Eberſtadt, ſowie der Nebenbahnen Worms-Offſtein-Landesgrenze,
Oſthofen-Weſthofen, Reinheim-Reichelsheim und Sprendlingen-Wöllſtein, dem
Conſortium: Bankhaus W. H. Ladenburg und Söhne in Mannheim, Unternehmer
Herrmann Bachſtein in Berlin und Bank für Handel und Induſtrie in Darmſtadt
die Conceſſion zum Bau und Betrieb der im Großherzogthum gelegenen Strecke
einer Nebenbahn von Mannheim über Käferthal und Viernheim nach Weinheim
ertheilt worden.
Die genannten Conſortien werden von der Bank für Handel und Induſtrie
in Darmſtadt vertreten und iſt dieſe befugt, in jeder Beziehung mit verbindlicher
Wirkung für jene zu handeln. Die Bank für Handel und Induſtrie in Darmſtadt
kommt für alle aus dem Bau und Betrieb der genannten Nebenbahnen der
Con=
ſortien entſtehenden Verpflichtungen ſelbſtſtändig auf.
Für die geſammte Leitung des Baues und Betriebes der oben gedachten
Ne=
benbahnen iſt in Darmſtadt eine Dienſtſtelle errichtet, welche die Benennung: „Bau=
und Betriebsverwaltung für heſiſche Nebenbahnen' im Privatbetrieb führen wird.
Darmſtadt, den 23. Auguſt 1887.
Bank für Handel und Industrie
Herrmann Bachstein
in Darmſtadt.
in Berlin.
W. H. Ladenburg & Söhne
in Mannheim.
(817₈
L
8179) Zwei ältere, fleißige Mädchen
mit guten Zeugniſſen ſuchen ſofort Stelle
hier oder auswärts. Näheres bei Frau
Fiſcher, kleine Ochſengaſſe 6.
8180) Mehrere bürgerl. Köchinnen
ſowie andere kräftige Mädchen kann ich
den geehrten Herrſchaften empfehlen.-
Stellenb. Frau Reßling, Louiſenſtr. 30.
Eine erfahrene Hinderfrau
ſucht Stelle zu einem Kinde.
Zu erfragen in der Expedition. (8181
8182) Ein fleißiges, ehrliches
Mäd=
chen, das alle Hausarbeiten verſteht und
zu Hauſe ſchlafen kann, wird zu baldigem
Eintritt geſucht. Beſſ. Ludwigsſtr. 33.
8074)
Gesucht,
per 1. Oktober eine
perfekte Köchin
nach London. Gehalt M. 600.-
Freie Reiſe.
Nur ſolche mit guten Zeugniſſen wollen
ſich melden Heinheimerſtraße 12.
8076) Für die Hausarbeit ein ält.
Müdchen (keine Aushülfe) geſucht per
1. Sept. Es muß auch im Flicken bewand.
ſein. Näh. Frau Mattern, Grafenſtr. 37.
Reinliche Mädchen
geſucht. Gebr. Eichberg.
Capellplatz.
8078) Für ein feineres Geſchäft wird
ein junges Mädchen in die Lehre
ge=
ſucht. Günſtige Bedingungen.
Zu erfragen in der Expedition.
8133) Perfekte Köchinnen,
ſowi=
andere brave Mädchen mit guten Zeugn.
erhalten für hier u. auswärts ſofort und
ſaufs Ziel gute Stellen.- Stellenbureau
Frau E. Bauer, Ludwigsplatz 3. 1. St.
8183) Ein Mädchen, das
ſelbſtſtän=
dig kochen kann und alle Hausarbeit
ver=
ſteht, gegen guten Lohn an Michaeli
ge=
ſucht. Näheres Exped.
Wmtscher
mit guten Zeugniſſen geſucht ſverheirathete
Dr. Fehr,
bevorzugt).
Beſſ. Carlsſtraße 39.
8185) Ein Gärtnergehülfe ſucht
ſofort Stelle. Große Caplaneigaſſe 36.
Eino orfahrone Hindorfrau
ſofort geſucht. Gute Zeugniſſe erforderl.
[8134
Näheres Expedition.
Dampfkeſſelheizer
(8079
geſucht. Zu erfragen Exped.
2061
Nr. 165
voL vos de Ayltubb:
H0
ga
M1
½
An die Zemohner von Durmſtadt und Zeſſungen.
Ernſter als in vorderen Jahren nahen uns die Erinnerungstage einer großen Zeit. Feiern wir, wie ſeither, auch
diesmal am 2. September die ſo lange vergeblich erſehnte Einigung Deutſchlands zu einem großen ſtarken Friedengreich, ſo
durchzittert doch ſeit Monaten die Ungewißheit die Welt, ob es uns vergönnt ſei den Frieden dauernd zu genießen.
Doppelt fühlen wir uns in dieſer Zeitlage gedrängt zu Dank für die politiſche Neugeſtaltung, welche uns der Krieg
1870- 71 brachte, und zu dem feſten Entſchluß, jeder was auch kommen möge) an ſeinem Theil mitzuwirken zum Schutz
und zur dauernden Größe und Wohlfahrt unſeres theueren deutſchen Vaterlandes. In dieſem Sinn, mit unwandelbarer
Liebe zu Kaiſer und Reich, wollen wir unſere Nationalfeier auch diesmal begehen.
Unſer Programm ſchließzt ſich im Weſentlichen dem vorjährigen an. Wir bitten freundlichſt um Beiträge zu den
Koſten des Feſtes. Zu dieſem Ende werden Einzeichnungsliſten in Umlauf geſetzt werden. Außerdem ſind die Herren
Kauf=
mann Berbenich, Ernſt=Ludwigsſtraße, und Kanzlei=Inſpektor Meyer, Mühlſtraße 6 oder Hauptſtaatskaſſe, zur
Entgegen=
nahme von Beiträgen bereit.
Darmſtadt, den 11. Auguſt 1887.
D e r Feſt=Aus ſ ch u ß:
Ohly, Oberbürgermeiſter,
Friedrich, Gymnaſiallehrer,
Meyer, Kanzlei=Inſpektor,
Vorſitzender.
Schriftführer.
Rechner.
(7910
Prinilegirte
Zur Feier des hohen Namenstages Sr. Königl. Hoheit des
Grossherzogs findet Donnerstag den 25. Auguſt,
Nach=
mittags 2 Uhr beginnend, ein
Ritterſchießen
nach bekanntem Programm ſtatt, wozu wir unſere Mitglieder und
Freunde höflichſt einladen.
Darmſtadt, im Auguſt 1887.
[8186
Der Vorstand.
Saulbau Darmſtadt.
Freitag den 26. Auguſt, Abends 8 Uhr:
GROSSESCONTURI
des
Wiener Damen-Orchesters (30 Damen)
2.
unter Leitung von Frau Marie Schipok.
Entrée im Vorverkauf in der Muſikalienhandlung von Herrn Gg. Thies,
Eliſabethenſtraße und Herrn Inſpektor Velten im Saalbau Perſon 75 Pfg.
An der Abendkaſſe wird 1 Mk. erhoben.
Dieſes einmalige Concert findet bei günſiger Wittrung im Garten, bei
ungünſtiger Witterung in den Sälen ſtatt.
Massenöſtnung 2 Dhr.
Programme an der Kaſſe.
NB. Die Kapelle, auf der Rückreiſe begriffen, concertirte in Paris und London.
Eim Mülller ;
wird für die Cichorienfabrik von
J. J. Pfaltz in Offenbach
geſucht, der gute Zeugniſſe vorlegen kann.
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waarengeſchäft in Darmſtadt wird eine in
der Branche bewanderte, tüchtige
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per 1. Oktober geſucht. — Nur ſchriftl.
Offerten, welchen Photographie u.
Zeug=
niſſe beigefügt ſein müſſen, werden
berück=
ſichtigt und ſind bei der Expedition d. Bl
abzugeben.
N9aährend meinner mehrwöchigen Ab=
E weſenheit werden folgende Herren
die Güte haben, mich zu vertreten:
Dr. Birnhaum, Bleichſtraße 9,
Dr. v. Horff, Louiſenſtr. 10,
Dr. Loydheckor, Wilhelmineplatz 2
ſvom 1. September ab),
Dr. Stimmel, Weyprechtsſtr. 5.
Dr. Kolb.
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zn miethen geſucht. Näheres Expedition.
Ein geſpieltes Cello
zu kaufen geſucht. Gefl. Offerten unter
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H. W. an die Expedition.
545
2062
Abonnements und Insorate
für das „Darmſtädter Tagblatt” mit
illuſtrirter Sonntagsbeilage werden
jeder=
zeit angenommen und pünktlich beſorgt
durch
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A. v. Hücker, Arheilgen.
ſFin Schüler kann gute Peuſion er=
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Weissstichereien
werden angenommen, ſowie auch Mädchen,
die ſie erlernen wollen, Louiſenſtr. 8. (7857
Schiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Radh, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer „Fulda, Kapitän R. Ringk
vom Nordd. Loyd in Bremen, welcher am
13. Auguſt von Bremen und am 14. Auguſt
von Southampton abgegangen war, iſt am
22. Auguſt wohlbehalten in New=York
ange=
kommen.
Woog, 24. Auguſt 1887.
Waſſerhöhe am Pegel 362 Meter.
Lufttemperatur 12½0 R.
Waſſerwärme Vormittags 8 Uhr 140 R.
Woogspolizeiwache.
Für die Jeuerbeſchädigten in Kkein=Auheim
ſind weiter bei uns eingegangen:
Oberpoſt=
meiſter Pfaltz 5 M. Erlös für den von Herrn
Lehrer Stahl übergebenen Blumenkorb 3 M.
Zuſammen bis heute 165 M.
Um weitere Gaben bittet
die Expedition des Darmſtädter Tagblatts.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Shnagoge).
Samstag den 27. Auguſt.
Vorabendgottesdienſt um 6 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr — Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 7 Uhr 40 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 27. Aug.: Vorabend 6 Uhr 20 Min
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 5 Uhr — Min.
Sabbathausgang 7 Uhr 45 Min.
Wochengottesdienſt. Von Sonntag 28. Aug. an:
Morgens 6 Uhr - Min
Nachm. 6 Uhr - Min.
Volitiſche Reberſicht.
Deutſches Reich. Das Befinden des Kaiſers war auch am 23.
gut. Der Kaiſer empfing an dieſem Tage den Vortrag Perponchers
und Albedylls. Zum Diner erſchien der General der Infanterie
Strubberg und der Geſandte v. Schlözer.
An Zöllen und gemeinſchaftlichen Verbrauchsſteuern, ſowie
anderen Einnahmen ſind im Reiche für die Zeit vom 1. April 1887
bis zum Schluſſe des Monats Juli 1887 einſchließlich der
kredi=
tierten Beträge zur Anſchreibung gelangt: Zölle 88478817 M.
. 7817161 M.), Tabakſteuer 2539546 M. (348165 M.),
Zucker=
ſteuer 55614252 M. (- 17791019 M.), Salzſteuer 10928 472 M.
- 6489 M.), Branntweinſteuer 11151372 M. (½ 2312507 M.).
Uebergangsabgabe von Branntwein 39136 M. ( 9437M.),
Brau=
ſteuer 7483468 M. (. 491769 M.) Uebergangsabgabe von Bier
744617 M. (X 79594 M.); Summe65151176 M.(-6738875 M.).
Spielkartenſtempel 275018 M. ( 37615 M.), Wechſelſtempelſteuer
2199 563 M. ( 28293 M.), Stempelſteuer für 2. Wertpapiere
1597048 M. (-394952 M.), b. Kauf= und ſonſtige
Anſchaffungs=
geſchäfte 2385557 M. (-153082 M., c. Loſe zu Privatlotterien
152083 M. l-220 475 M.), Staatslotterien 1959881 M. (½ 494385
M.). Die zur Reichskaſſe gelangte Iſt=Einnahme, abzüglich der
Ausfuhr=Vergütungen und Verwaltungskoſten, beträgt bei den
nach=
bezeichneten Einnahmen bis Ende Juli 1887: Zölle 79654028 M.
8307732 M.). Tabakſteuer 2107269 M. (½. 231022 M.).
Zuckerſteuer 64430 570 M. (L14020 187 M.), Salzſteuer 11797637M.
100712 M.), Branntweinſteuer und Uebergangsabgabe von
Branntwein 13866015 M. (-317142 M.), Brauſteuer und
Ueber=
gangsabgabe von Bier 6984307 M. (. 487651 M.); Summe
178839 821 M. (L 22839162 M.). Spielkartenſtempel 355 161 M.
(X 12033 M.).
Es ließ ſich erwarten, daß die Ankündigung des Spiritus=
Konſortiums, die Aktiengeſellſchaft gedenke durch die niedrigſte
Preisnotierung dem deutſchen Spiritus die Herrſchaft auf dem
Weltmarkt zu ſichern, im Auslande volle Beachtung finden würde.
Die Petersburger „Börſen=Zeitung erwartet denn auch umfaſſende
Gegenmaßregeln der ruſſiſchen Regierung. Es genüge nicht
meint das genannte Blatt - daß zu Anfang dieſes Jahres in
Warſchau eine Aktiengeſellſchaft für Spiritusausfuhr ins Leben
trat, und daß jetzt auch unter den baltiſchen Brennern eine
den=
ſelben Zweck verfolgende Vereinigung beſteht; man dürfe annehmen,
daß alsbald nach dem Zuſtandekommen der deutſchen Gründung
ruſſiſcherſeits ein derſelben gewachſenes Unternehmen im Anſchlußz
an die Monopolpläne des Finanzminiſters ins Leben gerufen
wer=
den dürfte.
Der erſt kürzlich zum Unterſtaatsſekretär im elſaß=lothringiſchen
Miniſterium ernannte ehemalige Bürgermeiſterei=Verwalter von
Straßburg, Back, gedenkt demnächſt aus ſeiner Stellung wieder
aus=
zuſcheiden, ſobald ſeine definitive Ernennung zum Bürgermeiſter
von Straßburg erfolgt ſein wird. Als Nachfolger im bisherigen
Poſten des Herrn Back nennt man den Geheimen Ober=
Regierungs=
rat Schraut in Berlin, welcher ſchon früher im elſaß=lothringiſchen
Landesdienſt beſchäftigt war und dürften ſich die vor kurzem
auf=
getauchten Gerüchte über abermals bevorſtehende
Perſonalverände=
rungen im Winiſterium für Elſaß=Lothringen auf dieſen vereinzelten
Fall beſchränken.
Heſterreich=Angarn. Die in Wien kürzlich ſtattgefundenen
Miniſterbeſprechungen in der Repetiergewehrfrage haben ſehr raſch
zu einer vorläufigen Verſtändigung geführt. Es wurde beſchloſſen,
für das Repetiergewehr 3½ Millionen Gulden zu bewilligen.
Außer=
dem hat der ungariſche Landesverteidigungsminiſter, um den
Be=
darf von Repetiergewehren für die Honveds zu ſichern, beſondere
Verhandlungen mit der öſterreichiſchen Waffenfabrik in Steyr
ein=
geleitet. Die Zahlungen ſollen, damit keine jährliche Mehrbelaſtungen
durch die Gewehranſchaffungen entſtehen, auf mindeſtens zehn Jahre
verteilt oder die für dieſen Zweck nötigen Summen unter möglichſt
günſtigen Bedingungen gegen mehrjährige ratenweiſe Rückzahlung
beſchafft werden. Die Entſcheidung hierüber wird aber erſt die
Ende September in Peſt ſtattfindende Miniſterkonferenz bringen.
Franſtreich. Die Mobilmachung eines Armeecorps ſoll Freitag
oder ſpäteſtens Samstag beginnen. Die Abendblätter vom 22.
melden, daß zweifellos das 17. Armeecorps (Toulouſe) für den
Mobilmachungsverſuch beſtimmt ſei. Die letzten Anordnungen für
den Mobilmachungsverſuch ſind am Samstag im Kriegsminiſterium
getroffen worden. Die Reiſenden in den für den Verſuch beſtimmten
Gegenden ſollen aufs ſtrengſte überwacht werden; die
Eiſenbahn=
beamten werden darüber beſondere Weiſungen erhalten und auf
jedem Bahnhofe von eigens dazu befohlenen Gendarmen unterſtützt
werden.
Der Unterausſchuß der Patriotenliga in Tours hat in ſeiner
letzten Sitzung die beiden folgenden Wünſche beſchloſſen, nämlich
daß „1) alle Mitglieder der deutſchen Kriegervereine als Spione
betrachtet und als ſolche infolge des neulich erlaſſenen Geſetzes über
die Spionage vor Gericht gezogen werden ſollen, als Antwort auf
die Rechtſprechung, welche von dem Leipziger Gerichtshof auf die
Mitglieder der Patriotenliga angewandt worden iſt; 2) die
Regie=
rung die Vornahme des Antrags beſchleunige, wonach den
einhei=
miſchen Franzoſen eine Steuer auferlegt würde im Verhältnis zu
der Anzahl von Ausländern, die ſie beſchäftigen.
Der National,
der von den erſt neuerdings wiederholten Erklärungen über die
Einrichtung und den Zweck der Kriegervereine keine Vormerkung
nimmt, geſtattet ſich den albernen Zuſatz: „Wir machen darauf
auf=
merkſam, daß die Kriegervereine eine Geſellſchaft in der Art der
Patriotenliga, nur mit dem Unterſchiede ſind, daß die das Ausland
bewohnenden Mitglieder derſelben die Verpflichtung haben, für
Rechnung ihrer Regierung zu ſpionieren.
Hpanien. Das Amtsblatt veröffentlicht ein Dekret, welches die
Ernennung Salamancas zum Gouverneur von Kuba wieder aufhebt
Rußland. Das Kaiſerpaar hat ſich am 23. in Kronſtadt nach
Kopenhagen eingeſchifft.
Bulgarien. Der feierliche Einzug des Prinzen Ferdinand in
Sofia erfolgte Montag abends 6 Uhr. Ein Teil der Bevölkerung
hatte den Prinzen ſchon außerhalb der Stadt erwartet. Dieſer,
lebhaft begrüßt, begab ſich kurz darauf in die Stadt und nahm
die Bewillkommnung durch den Bürgermeiſter und die Deputationen
entgegen. Auf eine Anſprache des Bürgermeiſters antwortete der
Prinz, er habe das den bulgariſchen Vertretern in Ebenthal ge
gebene Verſprechen, ſich Bulgarien widmen zu wollen, erfüllt, indem
er nach Sofia gekommen ſei. Er rate den Bulgaren Weisheit,
Mäßigung und Einigkeit an: wenn die Nation weiſe und einig ſich
verhalten werde, ſo werde er Bulgarien zu einem idealen und ſtarken
Staat machen. Was die internationalen Beziehungen angehe, ſo
ſei es weſentlich, gute Beziehungen zur Pforte als der ſuzeränen
Macht zu erhalten. Dank ſeiner Lohalität hoffe er dem Lande die
Geneigtheit der Pforte zu verſchaffen. Alsdann begab ſich der
Prinz nach der Kathedrale, wo ein Tedeum ſtattfand. Der
Metro=
polit Clement hielt hierbei eine Rede, in welcher er ſagte, die
Dank=
barkeit ſei eine Tugend des bulgariſchen Volkes; es ſei Rußland
dankbar für die Befreiung und die Exiſtenz des Landes. Der Fürſt
müſſe daher das bulgariſche Volk auf dieſer Bahn erhalten;
als=
dann werde dieſes den Thron ſicher ſtützen. Der Prinz begab ſich
ſodann in den Konak und begrüßte bei ſeinem Eintritt die Soldaten
mit einigen Worten in ruſſiſcher Sprache, was übrigens den
Ge=
wohnheiten der bulgariſchen Offiziere wenigſtens nicht widerſpricht.
Mit dem Fürſten ſind alle oſtrumeliſchen Brigade= und Regiments=
Kommandanten nach Sofia gekommen. Der Abend ſollte durch ein
bengaliſches Feuerwerk verherrlicht werden; die Feuerwerkskörper
waren jedoch bereits vor dem Einzuge des Fürſten zufällig
entzün=
det worden und die Feuerwerker hatten ſchleunigſt andere hergeſtellt;
nun machte jedoch der unabläſſig niederſtrömende ſtarke Regen das
L.
2
4
1)
14.
10
1)
79
17
118
es
Abbrennen derſelben unmöglich. Dagegen flammten auf den Höhen
des Vitoſch mächtige Freudenſeuer zum Himmel empor.
Am 23. vormittags 11 Uhr wurden die Offiziere der in Sofia
liegenden Truppen von dem Fürſten in dem großen Galaſaale
empfangen, in welchem noch zwei durch die Kugeln der Verräter
am 9. Auguſt gemachte Löcher ſichtbar ſind. Der Fürſt ließ ſich alle
Offiziere vorſtellen, wobei er den Generälen und höheren Offizieren
die Hand reichte, aber keinen anſprach. Nach der Vorſtellung
ver=
las er eine kurze Anrede, worin er bemerkte, daß er ſeit der
An=
kunft in ſeinem neuen Vaterlande mehrmals Gelegenheit gehabt
habe, das Heer ſeiner Zuneigung zu verſichern, was er heute nach
dem Einzug in die Hauptſtadt und umgeben von ſeinen Offizieren
wiederhole. Er ſchloß mit den Worten: „Wir alle haben viel
Arbeit vor uns, die ſich leicht erfüllen laſſen wird, wenn Sie alle
ſtets des mir geleiſteten Eides eingedenk ſein werden. — Tontſchew
hat die Bildung des neuen Miniſteriums abgelehnt.
Ruſſiſche Berichte ſtreuen aus, daß Prinz Ferdinand von Coburg
in Wien ſchon im voraus 30 000 goldene und 30 000 ſilberne Medaillen
für die bulgariſche Armee haben prägen laſſen. Aus Wien liegt
keine Meldung vor, die dies beſtätigen würde.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 25. Auguſt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Vremierlieutenant v. Müllmann vom 1. Großh. Inf=Regt. Nr. 115.
den Kommerzienrat Römheld von Mainz, den Rechnungsrat
Wimmenauer von Darmſtadt, den Pfarrer März von Albig, den
Präcepter Lucius von Echzell; zum Vortrag den
Miniſterialpräſi=
denten Weber, den Hofjägermeiſter v. Werner, den Kabinetsſekretär
Dr. Clemm.
Seine Königl. Hoheit der Großherzog, Se. Königl. Hoheit
der Erbgroßherzog, Ihre Großh. Hoheit die Prinzeſſin Victoria,
Prinzeſſin Ludwig von Battenberg. und Se. Hoheit der Fürſt
Alexander, Prinz von Battenberg, ſtatteten Dienstag Sr. Königl.
Hoheit dem Prinzen von Wales und Ihrer Königl. Hoheit der
Prinzeſſin Chriſtian von Schleswig=Holſtein in Homburg v. d. H.
einen Beſuch ab.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Reallehrer
Wilhelm Friedrich Landmeſſer zu Wimpfen a. B. auf ſein
Nach=
ſuchen, bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit mit Wirkung
vom 1. Oktober d. J. an in den Ruheſtand verſetzt.
Aus Anlaß des Ludwigstages fand geſtern abend ein großer
Zapfenſtreich und heute früh Reveille ſtatt.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 24, enthält: 1)
Zu=
ſammenſtellung der Ergebniſſe der Rechnung über die
Staatsſchulden=
verwaltung für das Etatsjahr 188485; 2) Namensveränderungen;
3) Exegaturerteilung; 4) Dienſtnachrichten; 5) Ruheſtandsverſetzungen;
6) Konkurrenzeröffnungen; 7) Sterbfälle.
n. Nach dem auf dem 21. Jahresfeſt des Starkenburger
Miſſions=
vereins erſtatteten Rechenſchaftsbericht betrug die Einnahme dieſes
Vereins im Jahre 1886 3930 M. 87 Pf. Darmſtadt und Beſſungen
ſind bei dieſer Einnahme beteiligt mit 1830 M. 57 Pf. Im Ganzen
gingen aus dem Großherzogtum an die Baſeler Miſſionsgeſellſchafl
einſchließlich der Kollekte am Epiphaniasfeſte 18700 M. Drei
Miſſionäre aus Heſſen ſtehen im Dienſte dieſer Geſellſchaft, ſechs
junge Männer aus unſerem Lande bereiten ꝛich in Baſel auf den
Miſſionsdienſt vor. Die Geſellſchaft hatte eine Geſamteinnahme
von 755790 M., die der Ausgabe etwa entſprach. Sie arbeitete,
ausſchließlich der eingeborenen Kräfte, mit 119 euroväiſchen Miſſio
nären, 80 Frauen und 3 Jungfrauen in China, Oſtindien,
Weſt=
afrika (Goldküſte und Kamerun. 820 Heiden konnten die Taufe
derhalten.
Von Herrn Profeſſor Dr. Mehmke erhalten wir folgende
Zu=
ſſchrift: „Vor kurzem wurde in Ihrem geſchätzten Blatte für -Freunde
Der Jdee einer Weltſpracher, das von einem Herrn Dr. Lenz
üin Wien herausgegebene Schriftchen „Paſilingua contra Volapük”
Pbeſprochen. Ich bin dadurch veranlaßt worden, mir beſagtes
Schrift=
ſchen zu kaufen und ich habe dasſelbe in der Hoffnung geleſen, darin
ine ſachliche Vergleichung der fraglichen beiden Weltſpracheſyſteme
gu finden. Zu meiner größten Enttäuſchung hat es ſich mir jedoch
als eine Schmähſchrift gewöhnlichſter Art entpuppt. Zur Kenn=
Geichnung dieſes Machwerks genügt eigentlich die Angabe, daß die
Darin angeführten Beiſpiele aus Volapük von Fehlern wimmeln,
Die zum kleinſten Teile Druckfehler ſind, vielmehr klar zeigen, daß
Der Herr Verfaſſer entweder abſichtlich den Leſer täuſchen will
Mder von Volapük nicht das Mindeſte verſteht, alſo auch kein Recht
Hal, darüber zu urteilen. Bezeichnend iſt es ferner, daß dieſer Herr
nieben der Ueberſetzung der Lieder „Heil unſerm Fürſten Heill
und „Gaudeamus igiturt in Paſilingua ein recht geſchmackloſes
Spottlied auf Volapük zum beſten gibt. Wenn auch ſolche
Schmäh=
chriften am wenigſten geeignet ſind, die ſchon über den ganzen
Erdball verbreitete Weltſprache Volapük in ihrem Siegeslauf zu
heemmen, ſo beſtimmt mich doch der Umſtand, daß Volapük hierorts
moch wenig bekannt iſt, Sie um Aufnahme dieſer Bemerkungen in
Ihr geſchätztes Blatt höflichſt zu erſuchen. Geſtatten Sie, daß ich
165
2063
noch einiges Wenige hinzufüge. Der Sachkenner weiß, daß
Paſi=
lingua ſich gar nicht ernſtlich mit Volapük meſſen kann. Zur
Welt=
ſprache taugt Paſilingua ſchon deshalb nicht, weil es viel zu ſchwer
erlernbar iſt. Es hat denn auch Paſilingua bis jetzt wenig Anklang
gefunden. Wäre die Verbreitung eine nennenswerte, ſo hätte Herr
Dr. Lenz gewiß nicht darüber geſchwiegen. Volapük dagegen zählt
mindeſtens 200000 Anhänger. Es beſtehen augenblicklich 134
Volapük=Vereine. Ferner giebt es mehr als 460 vom Erfinder des
Volapük, Herrn Pfarrer Schleyer in Konſtanz, anerkannte
Welt=
ſprachelehrer (darunter 60 ſog. „Oberlehrer; und 18„ Profeſſoren
der Weltſprache). Alle dieſe Zahlen ſind in ſchnellem Wachstum
begriffen. Es erſcheinen 10 Volapükzeitſchriften; davon kommen auf
Deutſchland und Oeſterreich zuſammen 4, auf Frankreich, Italien,
Spanien, Dänemark, Schweden, Portorico je eine. Die
Univerſi=
täten Wien und Madrid beſitzen Lehrſtühle für Volapük; an vielen
Handelsſchulen Frankreichs und Oeſterreichs iſt Volapük
obliga=
toriſcher Unterrichtsgegenſtand, in Holland und Belgien wird es
ſogar auf Mittelſchulen gelehrt. Praktiſche Verwendung hat
Vola=
pük bis jetzt hauptſächlich in der Handelskorreſpondenz gefunden. Ich
bin gern bereil, Fedem, der es wünſcht, genauere Auskunft über
Volapük zu geben.
88 Pfungſtadt, 23. Auguſt. Unſerm Bericht vom 21. d. M. über
die Ausſtellung und Prämiirung des Starkenburger
Bienenzüchtervereins laſſen wir heute den Bericht über die
Generalverſammlung folgen. Letztere wurde in dem reich geſchmückten
Saale des Herrn van Kaick abgehalten und waren etwa 70
Mit=
glieder erſchienen. Herr General v. Frankenberg, der zeitige
Präſi=
dent des Vereins, führte den Vorſitz und begrüßte die Verſammlung.
Dem von demſelben erſtatteten Bericht über das Jahr 188687
ent=
nehmen wir, daß nach der ſtatiſtiſchen Zuſammenſtellung der Ertrag
der Bienen an Honig ein ſehr geringer war, nicht mehr als 2 Pfund
kamen auf den Stamm, entgegen dem laufenden Jahre, das als ein
ſehr gutes bezeichnet werden kann. Der Bericht fordert ferner
namentlich mehr Belehrung durch Vorträge über die Behandlung
der Bienen. Hierauf trug der Sekretär des Vereins Herr Oswald
die Rechnung, welche vorher von Sachverſtändigen geprüft und für
richtig befunden worden war, in Einnahme und Ausgabe vor,
worauf demſelben Decharge erteilt wurde. Als Verſammlungsort
für die nächſtjährige Generalverſammlung wurde einſtimmig Langen
beſtimmt. Weiter machte der Herr Vorſitzende die Mitteilung, daß
er in anbetracht ſeines Alters und ſeiner Geſundheit beabſichtigt
habe, den Vorſitz niederzulegen, ſich aber in der Ausſchußſitzung von
den Mitgliedern habe beſtimmen laſſen, noch ferner zu bleiben, da
ihm als zweiter Vorſitzender Herr Hauptmann i. P. Starck
beige=
geben worden ſei, was von der Verſammlung mit Freuden begrüßl
wurde. Hierauf hielt Herr Lhrer Würth aus Fehlheim einen
Vortrag über die Frage: Nach welcher Weiſe ſollen die Bienen
ge=
züchtet werden? Der ſehr gewandte Redner verbreitete ſich zunächſt
über Sommer= und Herbſttracht in eingehender Weiſe. Das Ein=
und Auswintern, ſowie das Füttern der Bienen ſei von höchſter
Bedeutung, beſonders aber ſei für ſtarke Völker zu ſorgen. Zuletzt
ſprach derſelbe über Honigverfälſchung. und zeigte einen
Honig=
meſſer vor, mit welchem die Verfälſchung konſtatiert werden kann.
Der Redner erntete lebhaften Dank der Verſammlung. Das Füttern
der Bienen rief eine ſtarke Diskuſſion hervor, da nicht alle Redner
gleicher Anſicht waren. Hierauf folgte Schluß der Verſammlung.
Das Feſteſſen war ebenfalls ſtark beſucht und trug während
des=
ſelben die Kapelle Stützel vom Großh. Feld=Art.=Regt. Nr. 25
ver=
ſchiedene Stücke vor. Daß es auch hier an den üblichen Toaſten
nicht fehlte, iſt ſelbſiverſtändlich. Herr Bürgermeiſter Schiemer,
welcher verhindert war der Generalverſammlung anzuwohnen, da
mittlerer Weile Ihre Großh. Hoheit Prinzeſſin Ludwig von
Batten=
berg und Prinz Franz Joſeph von Battenberg im
Ausſtellungs=
gebaude erſchienen waren, hieß die Gäſte im Namen der Stadt aufs
freundlichſte willkommen und dankte für ihr zahlreiches Erſcheinen,
mit der Hoffnung, daß es ihnen in Pfungſtadts Mauern gefallen
möge. Küche und Keller des Herrn van Kaick boten vorzügliches.
War ſchon der Andrang zur Ausſtellung am erſten Tage ein ſehr
bedeutender, ſo muß er am zweiten, dem Sonntage, ein eminenter
genannt werden, weshalb auch die vorgeſehenen 3500 Loſe ſehr bald
vergriffen und das Mittags= und Abend=Konzert bis zum letzten
Platze beſetzt waren. Geſtern fand die Verloſung ſtatt. Auf folgende
Nummern fielen Hauptgewinne: Nr. 665, 2109, 1808, 272, 3233 und
1117. Obwohl bedeutende us aben entſtanden, ſo iſt ein Defizit
doch nicht zu erwarten.
J. Mainz, 23. Auguſt. Wie das „M. T.u wiſſen will, ſei das
Domkapitel jüngſter Tage in Anweſenheit des Biſchofs Haffner
und vier Semoren des Diöceſanklerus in einer 10 Stunden
dauern=
den Sitzung verſammelt geweſen, um über die Beſetzung der
er=
ledigten Pfarreien Beſchluß zu faſſen. Die Kommiſſion, die ihre
Beſchlüſſe vorerſt ſtreng geheim halte, hatte nach dem genannten
Blatt keine leichte Arbeit gehabt, indem die Zahl der Bewerber für
einzelne Pfarreien überaus groß geweſen. Ungeachtet, daß die
Be=
ſchlüſſe geheim gehalten werden, will das „Tagblatt” in der Lage
ſein, melden zu können, daß alle erledigten Pfarreien beſetzt werden
ſollen, und daß an Stelle des Herrn Domkapitular Thomas der
2064
Propſi am Wormſer Dom, Dr. Fehr, Dompfarrer in Mainz werden
ſoll. An Stelle des Dr. Fehr ſolle der jetzige Kaplan von Nieder=
Olm, Herr Goedecker, kommen. Wir geben dieſe Mitteilung des
„M. L. ohne Bürgſchaft für die Richtigkeit.
Mainz, 23. Auauſt. Geſtern Mittag zwiſchen 12 und 1 Uhr
erhob ſich in der Meſſe plötzlich eine Art Windhoſe, welche eine
arge Verwirrung unter den Budenbeſitzern veranlaßte. Die Waren
der Leute wurden weithin geſchleudert und einzelne Tücher ſogar
bis in den Rhein getragen. Es dauerte ſtundenlang, bis die Leute
ihr Eigentum wieder eingeſammelt hatten. - Im Kaſino zum
Gutenberg fand geſtern abend die Probe mit daſelbſt eingeführter
elektriſcher Beleuchtung ſtatt; die Säle und ſonſtigen
Ver=
gnügungsräume des Kaſino ſind mit Glühlicht und der Gärten mit
2 Bogenlampen erleuchtet.
J. Mainz, 23. Auguſt. Auf den dritten September iſt eine
Verwaltungsratsſitzung der Ludwigsbahn anberaumt, zu
welcher neben untergeordneten Dingen auch das jüngſt erwähnte
Schreiben des preußiſchen Verkehrsminiſters wegen Uebernahme der
Strecke Frankfurt=Kelſterbach auf den preußiſchen Staat zur
Be=
ratung ſteht.
Frankfurt, 23. Aug. Bei den Verhandlungen der
Gauverbands=
vertreter des deutſchen Radfahrerbundes wurde u. a. beſchloſſen:
Vom 1. Januar nächſten Jahres ab eine eigene Bundeszeitung
herauszugeben und den Vertretern auf dem Bundestage auch
ferner=
hin Reiſe=Entſchädigung. zu gewähren. Der bisherige
Bundes=
vorſtand, der ſeinen Sitz in Maadeburg hat, wurde wiedergewählt
und zum Ort des nächſtjährigen Bundestags Wien beſtimmt. Ferner
wurde der Beſchluß gefäßt, den Bundesvereinen zu verbieten,
Medaillen und Ehrenzeichen bei Gelegenheit von Rennen
auszu=
geben, ſondern dieſelben durch Diplome zu erſetzen. Dieſer
Be=
ſchlutz iſt umſomehr gerechtfertigt und von den wahren Freunden
des Sports willkommen geheißen, da ſeither viele junge Fahrer
mit der Bruſt voll Orden, die ſie ſich bei kleineren Rennen mit
Leichtigkeit verdienten, bei jeder ſich bietenden Gelegenheit öffentlich
zeigten und dadurch beim Publikum durch ihre blinkende Eitelkeit
den Sport ins lächerliche zogen.
8t. Frankfurt, 24. Aug. Unſere vornehmen Geſangs=Vereine
beginnen bereits mit Kundgebung der Konzert=Programme für das
Vereinsjahr 1887,88. So wird der Cäcilien=Verein in deſſen
Ver=
lauf drei große Konzerte veranſtalten und zwar wird das erſte,
„Die Schöpfung von Haydn, das zweite Das Paradies und die
Peri von Rob. Schumann und das dritte „Die Matthaeus=Paſſion”
von Joh. Seb. Bach bringen. Auf die leinzelnen Aufführungen,
welche wie ſeither unter Leitung des Herrn Muſikdirektor Carl 24640000 M. und auf die Lebensverſicherungs= und Erſparnisbank
Müller ſtehen werden wir jeweilig zeitig aufmerkſam machen.
8t. Frankfurt, 24. Auguſt. Der Zoologiſche Garten bereitet
für nächſten Samstag, den 27. ds., einen großen Feſtabend vor,
welcher Vokal= und Inſtrumental=Genüſſe in Fülle bringen wird.
Zunächſt wird ſich der Schuler'ſche Männerchor hören laſſen, dann
brinſt das Programm Doppel=Konzert des Muſikcorps des 81.
In=
fanterie=Reaiments und der Garten=Kapelle, bengaliſche Beleuchtung
der Burg=Ruine ꝛc.
Frankfurt, 23. Auguſt. Die ,Fr. 8.- meldet: Herr
Schneider=
meiſter Ferdinand Hütter, welcher ſämtliche Akten der Schneider=
Innung der Stadt Alsfeld, welche mehrere hundert Jahre alt ſind
beſaß, hat dieſelben dem Frankfurter Stadt=Archiv zum Geſchenk
gemacht.
Bingen, 22. Auguſt. Das geſtrige Rochusfeſt war von
aus=
wärts nicht in dem Maße beſucht, wie in früheren Jahren. Es
fehlten namentlich die fröhlichen Mainzer und Frankfurter, welche
ſonſt gern zu Wein und Bratwürſten auf den Rochusberg
wall=
fahrten gehen.
Gendarmen Sch. von hier, einen von Berlin aus verfolgten
Be=
trüger, Kaufmann O., in dem Pfarrhauſe eines benachbarten Dorfes
zu verhaften. In dem Beſitze des O. fanden ſich wertvolle Dia- der methodiſtiſchen Kirche dadurch kund daß die farbigen Biſchöfe
Verhaftete wurde in das hieſige Landgerichtsgefängnis eingeliefert.) Zukunft nicht mehr ausſchließlich weiß und die Teufel ausſchließlich
Nordhauſen, 23. Auguſt. Die Vereinigung der hieſigen
Brannt=
wein=Fabrikanten beſchloß heute, eine gemeinſchaftliche Spiritus=
und Spritfabriken in Verbindung zu treten, welche ſich der
Geſell=
ſchaft für Spiritusverwertung nicht anſchließen. Den Teilnehmern
an der Einkaufsgeſellſchaft ſoll die Abnahme ihres
Geſamterzeug=
niſſes zugeſichert werden
Meißen, 23. Auguſt. In Hoflößnitz und Wahnsdorf, beſonders
feſtgeſtellt worden. Die Vernichtungsarbeiten beginnen in der nächſten
Woche, der Schaden beträgt etwa 150000 M.
Salzburg, 22. Auguſt. Im ganzen Salzkammergute haben
anhaltende Regengüſſe ſtattgefunden, welche vielfachen Schaden malten.. Aus Gaſtein kommt die Meldung, daß ein Teil der
Terräſſe des Habsburger Hofes;, der hart am Ausgange des Donnerstag, 25. Auguſt: Feier des Ludwigs=Feſtes in der Knaben=
Kaiſerweges ſich befindet, in einer Länge von 20 und einer Breite
Pavillon mitgeriſſen habe. Wenige Minuten vor dem Unfall hatten
Nr. 165
acht Perſonen, die als Gäſte ſich im Pavillon befanden, dieſen ver
laſſen. Bei Hütten hat eine Dammabrutſchung ſich ereignet. Dey=
Eiſenbahnverkehr zwiſchen Hallein und Salzburg, wie auf anderen
Strecken, iſt unterbrochen. In verſchiedenen Orten iſt durch
Hoch=
waſſer bedeutender Schaden angerichtet worden.
Oſtende, 23. Auguſt. Hieſige Fiſcher ließen ſich heute bei dem
Verſuche, das Ausſchiffen einer engliſchen Fiſchhandlung zu
ver=
hindern, erhebliche Ausſchreitungen zu Schulden kommen, wobei
ein Teil der Ladung zerſtört wurder Polizeibeamte und Gendarmen
mußten einſchreiten und von der Waffe Gebrauch machen, ſo daß
mehrere Fiſcher ſchwer verwundet wurden. Die Ruhe iſt jetzt
wieder hergeſtellt. Die Ausladung ſpäter ankommender engliſcher
Fiſcherboote erfolate unter dem Schutze der Gendarmerie.
Ajaccio, 23. Aug. Im Arrondiſſement Sartine wurden mehrere
Domanialwaldungen durch eine Feuersbrunſt vollſtändig zerſtört:
ebenſo ſind in den Arrondiſſements Baſtia und Corte Waldbrände
ausgebrochen. Das Gebiet von 14 Gemeinden iſt von ſolchen
Bränden heimgeſucht.
Brüſſel, 23. Aug. Geſtern wurde der Vertrag zwiſchen Belgien
und der däniſchen-Schiffahrts=Kompagnie unterzeichnet behufs
Her=
ſiellung folgender Dampferlinien: Antwerpen=Danzig=Königsberg=
Riga=Petersburg und Antwerpen=Batum=Trapezunt.
Fortſchritte der Lebensverſicherung iu Deutſchland. In den
Hildebrand=Konrad'ſchen „ Jahrbüchern für National=Oekonomie und
Statiſtiku iſt demnächſt wieder die jährliche Veröffentlichung der
bekannten ſtatiſtiſchen Arbeit über „Zuſtand und Fortſchritte der
deutſchen Lebensverſicherungsanſtalten' und zwar für das 1886, zu
erwarten. Wir ſind jedoch in den Stand geſetzt, ſchon jetzt einige
hauptſächliche Ergebniſſe dieſer Unterſuchung. welche ſich auf die
eigenen Geſchäftsberichte von 34 Lebensverſicherungsanſtalten ſtützt,
mitzuteilen. Der Verſicherungsbeſtand der 34 Anſtalten erhöhte ſich
im abgelaufenen Jahre um 28211 Perſonen mit 157341020 M.
Verſicherungsſumme. Dieſe Ziffern ſtellen den reinen Zuwachs dar,
welchen die ſämtlichen Anſtalten nach Abzug des im Laufe des
Jahres durch Sterbefälle, Zahlbarwerden bei Lebzeiten und Aufgabe
der Verſicherung verurſachten Abgangs zu verzeichnen hatten.
Un=
gleich größer ſind natürlich noch die Ziffern des Brutto=Zugangs,
welcher nicht weniger als 63184 Perſonen mit 280943 387 M. betrug.
Von letzterer Summe entfallen auf die Lebensverſicherungsbank
f D. zu Gotha allein 33721000 M., auf die Germania in Stettin
25 860421 M., auf die Allgemeine Verſorgungsanſtalt in Karlsruhe
25291 408 M. auf die Lebensverſicherungs=Geſellſchaft in Leipzig
in Stuttgart 2535960 M.; auf die genannten 5 Anſtalten
zu=
ſammen alſo 131048 789 M. oder 466 pCt. des Geſamt=Zugangs
aller 34 Anſtalten. Auch hinſichtlich des Verſicherungsbeſtandes am
Jahresſchluſſe, welcher im Ganzen 2973550944 M.
Verſicherungs=
ſumme aufwies, nimmt die Gothaer Bank mit 510275 400 M. die
erſte Stelle ein; ihr folgen der Reihe nach die Germania mit
300 136 117 M. die Lebensverſicherungs= und Erſparnisbank in
Stuttgart mit 248959372 M., die Lehensverſicherungs=Geſellſchaft
in Leipzig mit 241970850 M. und die Allgemeine Verſorgungs=
Anſtalt in Karlsruhe mit 195 155 190 M. Die mächtige Bedeutung
der Lebensverſicherung für das wirtſchaftliche und Familienleben
ſpringt in die Augen, wenn man bedenkt, daß dieſe ungeheuren
Summen im Laufe eines Menſchenalters naͤch und nach vollſtändig
zur Auszahlung zu gelangen haben. Im Jahre 1886 allein ſind an
Verſicherungsſummen für geſtorbene Verſicherte insgeſamt 42 957 411
M. ausgezahlt worden.
- Schwarze Engel und weiße Teufel. Texaniſche Zeitungen
be=
richten: Das Streben der Neger nach voller Gleichberechtigung mit
Limburg, 20. Aug. In der verfloſſenen Nacht gelang es dem ihren weißen Brüdern, das ſich in den Straßenbahnwagen
manch=
mal ſo liehenswürdig dadurch bemerkbar macht, daß die „farbigen
Gentlemen' ihre Beine auf die Sitze ſtrecken, giebt ſich innerhalb
manten und Goldwaren, ſowie ein ſechsläufiger Revolver. Der und Kirchenälteſte die Forderungen aufſtellen, die Engel ſollten in
ſchwarz gemalt werden. Es müſſe auch ſchwarze Engel und weiße
Teufel geben. Wenn ſie auch noch nicht gleich darauf beſtehen
Einkaufs=Geſellſchaft zu bilden und mit denjenigen Brennereien wollten, daß die Weißen ſich ihre Engel ſchwarz malten, ſo ſollte
es doch den Negern geſtattet ſein, ſich die für ihren Bedarf
be=
ſtimmten nach Belieben färben zu laſſen. Die Generalkonferenz
der Methodiſten iſt über dieſe Forderung der ſchwarzen Brüder in
nicht geringe Verlegenheit geraten. Aber ſchließlich iſt es einem
ſchwarzen Biſchofe, der aus der Kaſſe der weißen Brüder bezahlt
in den königlichen Weinbergen iſt das Vorhandenſein der Reblausſ wird, gelungen, einen Bruch zu verhüten, indem er ſeinen
Raſſe=
genoſſen den Rat gab, ſich einſtweilen zu gedulden. Später, wenn
ſie einmal ſchwarze Maler hätten, wollten ſie ſchon ſelber darauf
ehen, daß dieſe den Teuſel ſtets weiß und die Engel ſtets ſchwarz
Tageskalender.
Arbeits=Anſtalt.-
- Großes Militär=Konzert im Saalbau.
von anderthalb Klaftern abgerutſcht ſei und dabei den angrenzenden Freitag. 26. Auguſt: Großes Konzert des Wiener Damen=Orcheſters
im Saalbau.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.