150. Jahrgang.
Aoennemenlsprei=
Urthohntlth 1 Matk vo pf. uck.
Beingelohn. Andwüriz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
eyengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
ww Quartal ind. Poſtauſchlag.
Mit der Sonntags=Beilage:
Iuſerate
vrdenangenommen nDermſtadn
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Blhee.
Holzſtraße Nr. 86, ſowle auzwärn
von allen Annonern-Erpedittenen.
.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Grahlh. Breisamtg. des Großh. Polizeiamks und ſämmtlicher Behörden.
Zu publiciren iſt aus dem Großherzoglichen Regierungsblatt Nr. 21:
Landtags=Abſchied.
Betreffend: Ferten bei dem Provinzial=Ausſchuſſe im Jahre 1887.
B e k a n n t m a ch u n g.
Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die geſetzlichen Ferien des Provinzial=Ausſchuſſes der Provinz
Starkenburg mit dem 21. Juli beginnen und am 1. September l. 38. endigen.
Während dieſer Ferien, welche auf den Lauf der geſetzlichen Friſten ohne Einfluß ſind, koͤnnen nur ſchleunige Sachen
in öffentlicher Sitzung zur Verhandlung kommen.
Darmſtadt, am 15. Juli 1887.
Der Provinzial=Ausſchuß der Provinz Starkenburg.
v. Marquard.
6810
B e k a n n t m a ch u n g.
Die unterm 25. v. Mts. für die Blumenthalſtraße an der Kreuzung der Promenadeſtraße, desgleichen Wendelſtadt= und
Lagerhausſtraße von der Blumenthalſtraße bis zur Oetroierhebung, ſowie die unterm 1. d. Mts. für den Uebergang Kahlert=
Liebigſtraße angeordnete Sperre wird hierdurch wieder aufgehoben.
Wegen Herſtellung von Kanalarbeiten in der Heinheimerſtraße iſt die genannte Straße von der Dieburger= bis zur
Lautenſchlägerſtraße polizeilich geſperrt.
Darmſtadt, den 14. Juli 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
6811
v. Grolman.
Ueberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden Früchten
vom 1. bis 15. Juli 1887.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 20.-. — Korn per Sack
106 Kilo M. 14.- - Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 15. -. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 13.-.
Darmſtadt, den 16. Juli 1887.
Großherzogliches Pollizeiamt.
Ueberſicht
der Marktpreiſe von folzenden Gegeuſtänden
vom 1. bis 15. Juli 1887.
Butter per 1 Kilo M. -.90, desgl. in Partien M. -80.
Eier per Stück 5½ Pfa., desgl. per 25 Stück M. 1. 35.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 850, desgl. per 25 Kilo
M. 2.20. — Kornſtroh per 50 Kilo M. 2.75 - Heu per
50 Kilo M. 3.-
(6872
Darmſtadt, den 16. Juli 1887.
Großherzogliches Polizeiamt.
Bekanntmuchung.
Heinrich Hettinger und deſſen Ehefrau Chriſtine geb. Hegemann zu
Darm=
ſtadt, welche bei Eingehung ihrer Ehe die Beſtimmungen des Katzenellenbogener
Landrechts zu Grunde gelegt hatten, haben nunmehr vollſtändige Gütertrennung
vereinbart, ſo daß alles Vermögen, welches ein Jedes von ihnen beſitzt oder
er=
wirbt, deſſen alleiniges Eigenthum iſt und dem Andern kein Nutznießungsrecht
daran zuſteht.
Das Vicualiengeſchäft wird von der Ehefrau für alleinige Rechnung
be=
trieben.
Darmſtadt, den 7. Juli 1887.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
6873
Beisler.
Bekanntmachung.
Im Bereiche des 11. Armeecorps
ſollen ſpeziell für die Garniſon=
Verwal=
tungen in Kaͤſſel, Coburg, Darmſtadt,
Frankfurt a. M., Gotha, Hersfeld,
Hild=
burghauſen, Homburg v. d. H., Jena,
Meiningen, Offenbach a. M. und Weimar
419 eiſerne Bettſtellen, 182
Mann=
ſchaftsſchränke neuer Art, für 1 Mann
und 297 dergleichen für 2 Mann
ge=
liefert werden. Zur Vergebung dieſer
Arbeit ꝛc. iſt ſeitens der unterzeichneten
466
1762
Verwaltung ein öffentlicher Submiſſions=
Termin auf den
528. d. Mts., Vormittags 10 Uhr,
im Büreau derſelben — Riedeſelſtraße 60
anberaumt worden, wozu Unternehmer
hierdurch eingeladen werden. Bedingungen
liegen daſelbſt zur Einſicht aus, können
auch gegen Erſtattung der Kopialien
be=
zogen werden.
Garniſon=Verwaltung
(6874
Darmſtadt.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung werden
die den Ludwig Röder Il. Eheleute
da=
hier gehörigen Immobilien, als:
Flur. Nr. ⬜Meter.
I. 6227 214 Hofraithe
Klap=
pacherſtraße,
XI. 11 1106 Acker große
Ge=
wann,
Mittwoch den 3. Auguſt d. Js,
Vormittags 11 Uhr,
auf hieſigem Rathhaus öffentlich
meiſt=
bietend verſteigert.
Beſſungen, den 18. Juli 1887.
Großherzogliches Orisgericht Beſſungen.
(6875
Weimar.
Neue,
(6876
Bleichſtraße.
Neue
friſch eingetroffen.
„
Aug. Harburt,
(687]
Beſſungen.
deschäftsUmpfohlung.
Von Montag den 11. Juli ab ſind zu jeder
Tageszeit friſches Obſt u. Gemüſe zu haben.
Leuesler, Promenadeſtr. 42. (6636
Wor nahlt don höchston Proiss
für getragene Kleider, Schuhe, Stiefel,
Uniformen, Bettwerk, Möbeln u. ſ. w.
Gerhard Strudel, Langgaſſe 30.
Uniformen, Herren=E
Frauen=
kleider, Schuhe, Stiefel,
Betten und Möbeln ꝛc. ꝛc.
kauft zu hohem Preis
Friedrich Bauer,
Langegaſſe 49.
Beſtellungen erbitte per Poſt. (3139
Nr. 138
Bekanntmunhung.
Die dem Landesgewerbverein gehörigen Sammlungen ülterer Spitzen
und Gewebe=Muſter ſind, vorläufig noch ohne irgend welche ſyſtematiſche
Ord=
nung. vorübergehend in den Räumen der Landesbaugewerkſchule, Neckarſtraße 3,
hinterer Hof, ausgeſtellt und können daſelbſt vom 19. bis 22. Juli, Nachmittags
von 3-5, unentgeltlich beſichtigt werden.
[6878
Verſteigerunggs-Anzige.
Mittwoch den 20. Juli 1887, Nachmittags 5 Uhr,
werden an Ort und Stelle
circa 6 Morgen Korn,
zwangsweiſe gegen Baarzahlung verſteigert.
Zuſammenkunft um 5 Uhr an der Hammelstrifft, am Uebergang der Heſſ.
Ludwigsbahn.
Darmſtadt, den 16. Juli 1887.
S
Kammer, Pfandmeiſter.
Tur EEmmachrett!
Zum Einmachen von Obſt, zur Herſtellung von Gelée, Obſtweinen und
ſüßen Speiſen, empfiehlt ſich der in Conſervefabriken, Kochſchulen ꝛc. erprobte
v. R. P.
Fruohlzucker,
welcher aus reinſter Raffinade als ein klarer, reinſchmeckender Syrup
darge=
ſtellt wird und mit der in ſüßen Früchten enthaltenen Zuckerart identiſch iſt.
Bei einer weit größeren und angenehmeren Süße (Fruchtſüße) bietet der
Fruchtzucker gegenüber der Raffinade die großen Vorzüge, daß ſeine Süße
das Aroma der Früchte nicht im Mindeſten verdeckt und bei der leichten
und direkten Verwendungsweiſe dieſes flüſſigen Zuckers, das Löſen, Läutern
und Filtriren vollſtändig wegfällt.
Für abſolute Reinheit der Waare wird garantirt.
Der Verkauf erfolgt in Korbflaſchen (Original=Verpackung mit Plombe
L. M). von Netto=Inhalt 2½ Pfund 36 Pfg.
5
„ 35 „
„ 34 „ per Pfund.
10
20
„ 33 „
Nähere Auskunft wird ertheilt in den Niederlagen: Louis Hein
Nach=
folger, Gg. Liebig & Comp. G. P. Poth, M. W. Praſſel, Friedr.
Schaefer, Ludwigsplatz 7, Carl Watzinger.
(6880
Wegen Geschättsaufgabe
vollſtändiger Ausverkauf zu und unter Koſtenpreiſen.
J. G. Helller,
Material= und Farbwaaren=Handlung.
16 Carlsſtraße 16.
6796
Vom 17. bis 23. Juli c. halte einen
neuen großen Transport
onglischor Boit, Jagd- und
Wagonpfordo,
darunter auch Vollblüter, in Darmſtadt
bei Wiſſenbach, Hügelſtraße 71. zum Verkauf,
Biliwp Hllam,
Berlin. (6791
Nr. 138
1763
Hlalülioh Kohlölſsalld HllGdlſasäGl,
Joluor.
unu Aavigs'DrUhhoh
bei Gross-Karben, Grossherzogthum Hessen.
Grossh. Hoss. Fis. Schwalhoimer Brunnon
bei Bad Nauheim.
Versandt in ¼ und 1 Erugen und Plaschen: 6967
Naturliche Quell-Fullungen.
Die genannten Cuellen sind die Keltesten und Hervorragend-
8ten in Güte und an sanitärem Werth im Grossb. Hessen und
liefern einen stets an Qualität sich gleich bleibenden, wie auch
in Wirkung als Heilmittel bei vielen Krankheiten äratlich
erprob-
ten und zuverlässigen Haus- und Gesundheits-Trunk.
Eingeſuhrt auf Aratl. Anordnung in Landes-Spitäler, Kranken-
Anstalten, Lazarethen und Casernen eto.
Hanpt Dopot; Garl Haumann, Darmstadt, Harlatrass 4h.
Echten alten Nordhäuſer
Bornbranntvein
in Liter=Krügen und offen billig.
45
Ar. L.Polh,
Bleichſtraße. (6234
Neue ſehr gut kochende
Hurtuffeln
billigſt bei
Aug. Harburg.
(6881
Beſſungen.
Einmachgläſer,
mit u. ohne Verſchraubung, in allen Größen,
Größte Augwahl
in
in jeder Größe, in Holz und ganz Metall,
in nur ſolider Konſtrnktion, empfehlen.
Ghr. Virthweinn éCo.
(6570
Ludwigsplatz 9.
⁄.
„ohnot,
feinſte Sorte, 70 Pfg.
dito gute zweite Sorte 48 Pfg.
Speiſenöl, fſt. Vorſchlag 34 „
Olivenöl, ſuperfeinſt, 100 „
Lwie
ſeinſten Speiſen= und
Einmach=Eſſig
empfiehlt
6086
H. W. Prassel.
Trieſter Toilette=, Bade=
Waſch= Kinder=u. Fenſter=
Schwämmen,
Prachtvolle Lufah's zum Abreiben.
Zahn= und Nagelbürſten
empfiehlt billigſt
varl Watuingol,
Thee= und Droguen=Handlung,
Wilhelminenſtraße 11. (6208
und
Lungen., Brust-
Malskranken
sind die be.
rühmten
Sodener Mineral-Pastillon
bestens
empkohlen.
Dieselben sind in
allen Apotheken
85 Pk. per Schachtel erhältlich.
(4507
Die Glas- & Porvollanhandlung
von
Ph. Jacobi IV., Beſſungen,
empfiehlt alle Sorten Einmachgläſer,
ſowie ſämmtliche Wirthſchaftsutenſilien,
billigſt. Größte Auswahl in Porzellan
und Steingut.
(6882
Fin Gold=Bronçe=Lüſter für 25 Kerzen
C= und ein Glas=Service für 12
Per=
ſonen wird abgegeben. Promenadeſtr. 66.
Fine gute Milchziege zu verkaufen. Da=
⁄ ſelbſt friſche Ziegenmilch zur Kur
zu gebrauchen. Arheilgerſtraße 68. (6883
Aqueure
und
Mein=Eſſig
liefern in beſter Waare
Gg. Scherer & Co.,
Dampf=Deſtillation und
Weineſſig=Fabrik
L.Augem
(Heſſen, Main=Neckar=Bahn.)
Zu haben in Delicateß= und
Colonialwaaren=Handlungen ꝛc. ꝛc.
41
lauch für Bettwäſche)
kauft man am billigſten in nur
vorzüg=
licher Qualität bei
Gebrüder Heu,
Ludwigsplatz.
170 Ctm. breite weiße prima Cretonne
für Betttücher M. 125. (6884
Cervelat,
ſeinste Gothaer,
ſtets in friſcher Waare vorräthig bei
Prussel.
1
B.
Hauheimer Badesall,
(üchte eingedickte Mutterlauge),
Seesalz, Freuznacher
Hutterlauge,
ſämmtliche gangbaren Mineralwaſſer.
MIGaSGhUI
(6885
Wilhelminenſtraße.
Butter,
feine, friſche, gelbe Tafelbutter Ml. 8.-
9. Qualität
per Poſtcolli von 9 Pfund netko, incl.
Packung, franco gegen Nachnahme empfiehlt
Apen, Großherzogth. Oldenburg.
Ant. G. Orth. 8
Fine noch ſo gut wie neue Zimmer=
L= Douche (von C. Lipowsky in
Heidel=
berg) iſt wegen Platzmangels billig
abzu=
geben. Wor ſagt die Expedition. (6866
H Kinderwägelchen zu verkaufen.
Slmion, Kirchſtraße 8. (6813
1764
Aechten
Hordhäusor Branntwoin,
zum Anſetzen, zu alten Preiſen. (6886
Ph. Jacobi IV., Beſſungen.
Nr. 138
RGIO
in größter Auswahl unter
See=
platzpreiſen.
Tmeher
S
zu Fabrikpreiſen empfiehlt
H. F. Prasseh.
Jchönheit ist eine Lierdo.
Prehn's
Jandmandelkleie
beſeitigt jedes Hautübel, als:
Miteſſer, Finnen, Sommerſproſſen,
Hitzblätter ꝛc.
Büchſe 60 Pfg. und 1 Mark bei
Herren Louis Hein Nachf., Georg
Liebig & Sohn, F. Schmidt, Seifen=
[5723
fabrik.
Eine guterhaltene Ladeneiurich-
C, tung, paſſend für eine Spezereihand=
[6811
lung, iſt billig abzugeben bei
Gebrüder Mainzer, Pfungſtadt.
W
Ein ſteinernes Brunnenbiet,
eine große Muſchel und Anderes wer=
(6681
gen abgegeben Rheinſtraße 35.
Fin Stückchen Klee zu verkaufen.
Untere Hügelſtraße 75. (6887
6440) Wohnung: eine Stiege hoch,
5 Zimmer, Veranda, alle
Bequemlich=
keiten auf ſofort. Auskunft:
Blumen=
ſtraße 6, eine Stiege hoch.
6441) Beſſ. verl. Schulſtraße 53,
nächſt der Bahnſtation, iſt der untere oder
erſte Stock, enthaltend 5 Zimmer, Küche
mit Zubehör, für 450 reſp. 500 M. per
1. Oktober zu verm. Näh. daſelbſt im
erſten Stock u. bei Ph. Jacobi IV. Glaſermſt.
6445) Heinrichſtraße 10, freundliche
Manſardewohnung an eine ruhige Familie
zu verm. und Anfang Oktober zu bez.
6617) Schloßgartenſtraße'55 eine
kleine freundliche Wohnung m. a. B. an
eine kinderloſe Familie oder einzelne
Per=
ſon. Beziehbar alsbald.
6669) Ernſt=Ludwigsſtraße I.3. St.,
t Zimmer, Küche nebſt Zubehör per Oktbr.
zu vermiethen.
C
„
6721) Frankfurterſtraße,
Hoch=
parterre=Wohnung von 8 Zimmern
mit Zubehör, Anfang September
be=
ziehbar, zu vermiethen.
Nähere Auskunft ertheilt Herr
B. L. Trier, Ludwigsſtraße.
„
6888) Orangerieſtraße Nr. 2 der
2. Stock, 4 Zimmer mit Zubehör,
als=
bald zu beziehen.
ehr ſchöne Ferkel zu verkaufen.
(6803
Runde Thurmſtraße 3.
526) Ludwigsſtraße T ein freundl.
Wohnung, 3 Zimmer, Küche, Waſſerltg.
und allem Zubehör, neu hergerichtet,
als=
bald an ruhige Familie zu vermiethen.
6216) Schulſtraße 14, 3. Stock, neu
hergerichtet, Waſſerleitung ꝛc. per Septbr.,
ebendaſelbſt Manſarde, an eine einzelne
Dame, zu vermiethen.
5358) lh.
eine Wohnung, beſtehend aus 5
Zim=
mern, Küche ꝛc. per 1. Okt.
Ein=
zuſehen Vorm. zwiſchen 9- 12 Uhr.
Näheres bei C. Köhler,
Rhein=
ſtraße 49.
2948) Neckarſtr. 11 ein ſchön möbl.
großes Parterrezimmer mit ſeparat.
Ein=
gang ſofort zu vermiethen.
6382) Annaſtraße 8 ein möblirtes
Zimmer mit Cabinet zu vermiethen.
6450) Eliſabethenſtr. 35 kl. möbl. 3.
6745) Grafenſtr. 31, 2 Treppen, ein
möbl. Zimmer ſogleich zu vermiethen.
6889) Saalbauftr. 371auch 2 möbl. 3.
6891) Neckarſtraße 26, 3. St., ein
chön möbliertes Zimmer mit Kaffee per
Monat 16 M.
6892) Ecke der Grafen= u.
Wieſen=
ſtraße 1im Vorderhaus, ein ſchönes großes
möbl. Parterrezimmer, an einen anſtänd.
Herrn per 1. Auguſt zu vermiethen.
6893) Saalbauſtraße 17, 1 Stiege
hoch, ein eleg. möbl. Zimmer ſof. zu verm.
6894) Waldſtraße 1 2 möbl. Zim.
Meine Wohnung
befindet ſich von jetzt ab
(6895
Nieder=Ramſtädterſtraße 28.
Ad. Rebscher,
Schuhmachermeiſter.
Erklarung.
Heute früh ging mir ein Wahlmänner=
Stimmzettel für die Wahl eines
Abge=
ordneten zu, auf welchem ich als
Wahl=
manu in Vorſchlag gebracht bin. Ich
erkläre hiermit, daß dies ohne mein Wiſſen
geſchehen iſt und ich keine Kenntniß
da=
von hatte.
Beſſungen, den 18. Juli 1887.
Ludwig Lind, Gaſtwirth.
Neue Holländiſche
Vollhäruge
in extra ausgeſucht feiner Qualität,
desgleichen marinirt,
Neue isländische
uGeſu’AOr zuco
in
extra fetter zarter Qualität.
4 AL1pp Neoer.
Carlsſtraße 24.
(6897
8459) Martinsſtraße S0eine freundl.
Manſarde, beſtehend aus 2 geraden und
1 ſchräg. Zimmer, Küche mit Waſſerleit.,
abgeſchl. Vorplatz ꝛc. (für Loder 2 Damen
ſehr geeignet) per 1 Oktober d. J. zu herm.
Sür Arheilgen, Beſſungen, ſowie Gries=
25 heim, Ober=Ramſtadt und Umgegend
werden als Centralagent- Hauptbranche
Feuerverſicherung - von einer alten
Geſell=
chaft in jedem der genannten Orte ein
tüchtiger Vertreter geſucht. Schriftl.
Off. m. Angabe v. Ref. u. Antecendentien
p. ſof. unt. Aufſchrift 150 a. d. Exp. (6640
Sommerſrische.
Möbl. Zim. mit gedieg. Penſion p. Tag
2½ M. Gute Luft, Wald, Gebirg.
Adr. B½ poſtl. Heppenheim. B. (6890
kauft ſtets zu den höchſten Preiſen an
J. V. A18u8T,
Buch= und Antiquitäten=Handlung,
Wilhelminenſtraße 21. (6752
Eruviederung. (6898
Auf die Anzeige im hieſigen
Tag=
blatt vom 12. d. M. von den Herren
Caeſar und John (in Firma
Hoff=
mann's Buchhandlung) erlaube mir zu
erwiedern, daß es förmlich
anzuneh=
men iſt, mir einen Druck zu geben
und muß ich mich deshalb
rechtfer=
tigen. Ich bin freiwillig aus
dem Geſchäft getreten und habe direkt
erklärt nicht mehr für die Firma
arbeiten zu wollen und hat deshalb
die ganze Anzeige der Herren gar
keinen Sinn. Achtungsv. A. Doll.
Geſucht
gebrauchte eiſerne Oefen, eiſerne oder
Porzellanherde, nur in gutem Zuſtande,
ſowie eine ſtarke Stubenthüre. Off. an
C. Köhler, Eliſabethenſtraße 4. (6899
r. 138
1765
0000oo000dle0000000000000
Ein mit der Branche vertrauter
junger Mann
geſucht. Nur ſchriftliche Offerten erbeten.
Aug. Schuab, Ludwigsſtraße 18.
(6900
Ausſtattungs=Geſchäft.
pes
1ol
„
o
446
104
Den geehrten Bomen zur Nachricht.
Von heute an befindet ſich mein Geſchäft in meiner Wohnung Hügelſtraße
Hochachtungsvoll
Nr. 16, l. Stock.
Tramz Körmor,
(6901
Damenſchneider.
Deutſche Lebens-Herſicherungs-Grſellſchaft in Lülbrck.
Gegründet 1828.
Nach dem Berichte über das 58. Geſchäftsjahr waren ult. 1886 bei der
Geſellſchaft verſichert:
39456 Perſonen mit einem Kapital von . . M. 138737439. 59 Pf.
und M. 148 216. 79 Pf. jährlicher Rente.
Das Gewährleiſtungskapital betrug ull. 1886. M. 34567609. 96 Pf.
Seit Gründung der Geſellſchaft wurden bis ult 1886 für
16 856 Sterbefälle gezahlt:
M. 49541 747. 83 Pf.
Die Geſellſchaft ſchließt Lebens=, Ausſteuer, Sparkaſſen= und Renten=
Ver=
ſicherungen zu feſten und billigen Prämien, ohne Nachſchußverbindlichkeit für
die Verſicherten.
Zeder, der bei der Geſellſchaft nach den Tabellen 1 d-5 verſichert, nimmt
am Geſchäftsgewinne Theil, ohne deshalb, wie bei den anderen Geſellſchaften,
eine höhere Prämie zahlen zu müſſen. Der Vortheil, den die Geſellſchaft
bietet, beſteht alſo in den, von vornherein äußerſt niedrig bemeſſenen Prämien,
ſowie darin, daß die Verſicherten trotzdem 75 Prozent des ganzen
Geſchäfts=
gewinnes erhalten. Der Gewinnantheil für jede einzelne Verſicherung iſt ein
von 4 zu 4 Jahren ſteigender, und zu dem Vortheil der von Anfang möglichſt
niedrigen Prämie tritt noch der, daß dieſe niedrigen Prämien ſich mit der
Dauer der einzelnen Verſicherung ſtetig ermäßigen. Dieſer Gewinnantheil,
welcher am Schluſſe des je 4. Jahres ausbezahlt wird, betrug bisher
durch=
chnittlich:
für die erſte 4jährige Vertheilungsperiode: 18a, Prozent einer Jahresprämie
„ zweite „
4l7s „
„
„
„ dritte „
5699
1.
Jede gewünſchte Auskunft wird koſtenfrei von der Geſellſchaft und ihrer aller
Orten beſtellten Vertretern ertheilt.
Das Bureau der Geſellſchaft in Frankfurt a. M. „ Neue Zeil 18½.
Conrad Baler.
6902
6905) Eine tüchtige Reſtaurations=
Köchin ſucht Stelle für ſof. Zu erfr. bei
Frau Hahn Ernſt=Ludwigsſtr. 9.
6906) Ein Mädchen empf. ſich i. Bügeln int
und außer dem Hauſe. Louiſenſtraße 2.
6907) Eine ältere gebildete Wittwe
wünſcht bei einem alleinſtehenden Herrn
od. Dame Stellung als Haushälterin; auch
wäre dieſelbe nicht abgeneigt in einem
In=
ſtitut oder Stift als Weißzeugbeſchließerin
Stellung zu nehmen. Zu erfragen
Ballon=
platz 11 im Hinterhauſe, 1. Treppe links,
bei H. Bockmann.
azzithtz
6749) Ein williges brabes
Dienſt-
mädchen geſucht. Soderſtraße 20.
6856) Ein tüchtiger Fuhrknecht ſofort
geſucht. Zu erfragen in der Exped.
6908) Ein tüchtiger Hausburſche per
ſofort geſucht. Nur ſolche mit guten
Zeugniſſen wollen ſich melden.
Hötel Prinz Carl.
6856) Zwei Schreiner können ſofort
eintreten. Klappacherſtr. 66, Beſſungen.
6909) Ein Hausburſche ſofort
ge=
ſucht Frankfurterſtraße 30 bei Schött.
6910) Einen braven Jungen ſucht
Ad. Chr. Roßkopf, Herren=Schneider,
Liebfrauenſtraße 37.
Neme
In Darmſtadt von G. A. Wolff, Soder=/
ſtraße 2,
„ Jugenheim von H. Sturm,
In Pfungſtadt von H. Bauer,
Zwingenberg von Th. Loos,
„ Heppenheim von Fr. Böhm.
EAD WILDUNGU.
Gegen Stein, Gries, Nieren= u. Blaſenleiden, Bleichſucht, Blutarmuth,
Hyſterie ꝛc. ſind ſeit Jahrhunderten als ſpe=ifiſche Mittel bekannt: Georg=Victor=
Quelle und Helenen=Quelle. Waſſer derſelben wird in ſtets friſcher Füllung
verſendet. — Anfragen über das Bad, Beſtellungen von Wohnungen im
Bade=
logirhauſe und Europäiſchen Hofe ꝛc. erledigt
(6903
Die Inspection der Mildunger Mineralq-Aetiongesellschaft.
Lünceleou,
in prachtvollſter, friſcher,
grüner und beſter Qualität,
desgl. ſelbſt gemahlen,
empfiehlt billigſt
2
2Mlipp 2s
deber,
Carlſtraße 24.
Mädchen,
in Näharbeiten geübt, finden dauernde
Be=
ſchäftigung.
(6904
Strumpfwaarenfabr. Schlossgartonstr.i5.
6686) Ladeneinrichtung für ein
Cigarrengeſchäft zu kaufen geſucht. Offert.
unter M. T. an die Expedit. ds. Bl.
Treundlich möbl. Zimmer per ſofort
T5 auf einige Wochen geg. präc. Zahlung
zu mieth. geſ. Gefl. Offert. unt. V. G.
100 in der Exped. erbeten.
[6912
Hinen Morgen ſchönes Korn auf dem
C= Halm zu verkauſen. Näheres Ph.
Jacobl IV., Beſſungen.
[6913
Woog, 18. Juli 1887.
Waſſerhöhe am Pegel 3,79 Meter.
Lufttemperatur 136 R.
Waſſerwärme Vormittags 8 Uhr 180 R.
Woogspolizeiwache.
467
1766
Nr. 138
Politiſche Ueberſicht.
Heutſches Reich. Die Zuſammenkunft Kaiſer Wilhelms mit
Kaiſer Franz Joſeph in Gaſtein ſoll in der erſten Auguſtwoche
er=
folgen; Prinz Wilhelm von Preußen wird hierbei auch diesmal
zu=
gegen ſein, um ſeinem kaiſerlichen Großvater einen Teil der
Reprä=
ſentationspflichten abzunehmen. Dagegen findet das Gerücht, Fürſt
Bismarck werde bei der Begegnung beider Kaiſer ebenfalls
an=
weſend ſein, in Berliner politiſchen Kreiſen keinen Glauben.
Von der Inſel Mainau, wo der Kaiſer gegenwärtig weilt,
wird gemeldet, daß derſelbe trotz der letzten anſtrengenden Reiſetour
ſich überaus wohl befindet und auch während ſeines gegenwärtigen
Aufenthaltes daſelbſt täglich in gewohnter Weiſe die laufenden
Re=
gierungsangelegenheiten erledigt. Die Beſtimmungen über die
weilere Reiſe des Kaiſers ſind nunmehr feſtgeſetzt. Der Kaiſer
wird am Montag Mittag die Inſel Mainau verlaſſen und ſich
nach Wildbad Gaſtein begeben. Der erſte längere Aufenthalt von
1½ Stunde findet in Bregenz ſtatt, wo die Zuſammenkunft mit dem
Prinzregenten von Bayern in Ausſicht genommen iſt. In
Inns=
bruck, wo der Kaiſer im Tyroler Hof abſteigen wird, übernachtet
der Monarch und ſetzt am nächſten Morgen die Weiterreiſe nach
Gaſtein fort, wo er am Nachmittag des 19. ds. eintreffen dürfte.
Ueber die Dauer des Gaſteiner Aufenthaltes ſind noch keinerlei
Be=
ſtimmungen getroffen worden.
Am 16. empfing der Kaiſer auf der Mainau den König von
Württemberg. Abends fand im Schloſſe eine Vorſtellung durch das
Perſonal des Karlsruher Hoftheaters ſtatt.
Prinz Ludwig von Baden traf am 15. auf der Mainau ein.
Ein neuerliches fachmänniſches Gutachten über das Befinden
des deutſchen Kronprinzen wird in dem„Britiſh Medicinal=Journal
veröffentlicht. In dieſem Gutachten heißt es u. a., daß die
Wieder=
herſtellung des Kronprinzen die günſtigſten Fortſchritte mache, die
Stimme ſei nahezu frei von Heiſerkeit, nur exiſtiere noch immer
eine leichte Kongeſtion des Kehlkopfes. Das linke Stimmband zeige
an der Stelle des von Dr. Mackenzie beſeitigten Auswuchſes eine
kleine Unebenheit, doch mache ſich hier ſonſt nichts
Außergewöhn=
liches bemerkbar und der Stumpf oder die Wurzel der entfernten
Warze weiſe weder ein Zeichen von Entzündung noch von
Nach=
wuchs auf. Das örtliche Befinden wird als ſo befriedigend
ge=
ſchildert, daß der hohe Herr nur noch einmal täglich den Beſuch
des Arztes empfängt, auch verſichert die genannte Zeitſchrift, die
Wiedererlangung ſeiner Stimme habe auf das Gemüt des
Kron=
prinzen einen höchſt beruhigenden Eindruck gemacht. — Von einer
Kur in dem franzöſiſchen Pprenäenbad Canterets iſt keine Rede,
ebenſo findet die Meldung, der Kronprinz werde demnächſt nach
Ems überſiedeln, in unterrichteten Kreiſen keinen Glauben,
ſon=
dern es gilt hier die direkte Heimreiſe des Kronprinzen und ſeiner
Familie nach Berlin reſp. Potsdam nach Beendigung des
Aufent=
halts auf Wight als wahrſcheinlich.
Dem Prinzen Wilhelm von Preußen wurde am Sonnabend
Mittag durch den ſchon einige Tage in Berlin anweſenden erſten
Vrinzen von Siam der höchſte ſiameſiſche Orden „Maha Chakri
im Marmorpalais zu Potsdam überreicht.
Sicherem Vernehmen nach wird das Reichsbankdirektorium in
ſeiner nächſten Sitzung die Frage in Betracht zu ziehen haben,
inwieweit die bisherigen Bedingungen für die Beleihung
auslän=
diſcher, insbeſondere ruſſiſcher Werte der jetzigen Sachlage
ent=
ſprechen.
- In Berliner unterrichteten Kreiſen hält man die von
einigen Blättern gebrachte Nachricht, Miquel ſolle preußiſcher
Han=
delsminiſter werden, für durchaus unbegründet.
Im Anſchluß an die Aeußerung der „Poſt= über eine neue
ruſſiſche Anleihe erklären die „Verl. Polit. Nachr. es für
ausge=
ſchloſſen, daß das deutſche Kapital ſich an der Emiſſion einer neuen
ruſſiſchen Anleihe beteilige, über welche zur Zeit in Paris
ver=
handelt wird. Die Thatſache, daß das Reichsbankdirektorium die
Frage der ferneren Beleihung ruſſiſcher Werte in Erwägung zu
ziehen haben werde, ſpreche deutlich genug für die Begründung
der Warnungen, die neuerdings an das Publikum gerichtet wurden.
In Berlin wurde in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend,
der „N. Z. zufolge, das aus ſieben Perſonen beſtehende ſozialiſtiſche
Centralkomite polizeilich aufgehoben und verhaftet; das
Central=
komite ſtand an der Spitze der geheimen Organiſation der
Sozial=
demokratie in Berlin.
Der baheriſche Landtag wird, nach der „Köln. 3ta.” erſt um
die Mitte des September einberufen werden. Vorher könnten die
Branntweinſteuervorlage und das Budget nicht fertig geſtellt werden.
Der badiſche Geſandte am Berliner Hofe, Frhr. v. Marſchall,
hat einen mehrwöchentlichen Urlaub angetreten.
Heſterreich=Angarn. Die Generaldirektion der öſterreichiſchen
Staatsbahnen wurde benachrichtigt, daß die Ankunft des Kaiſers
Wilhelm in Bregenz am 18. und die Weiterreiſe nach Gaſtein über
Innsbruck erfolgen werde.
Einer Meldung der Wiener Blätter vom 16. zufolge beabſichigt
Prinz Ferdinand von Koburg ſich in den nächſten Tagen an das
kaiſerliche Hoflager in Iſchl und ſodann nach Petersburg zu begeben.
Die bulgariſche Abordnung wird noch einige Tage im
Grand=
hotel als Gäſte des Prinzen Ferdinand verweilen. Augenblicklich
verfaſſen die Bulgaren telegraphiſche Berichte für Tirnowa und
Sofia. Sie ſcheinen von dem Empfange durch Prinz Ferdinand
im allgemteinen ziemlich befriedigt zu ſein und die Hoffnung
feſt=
zuhalten, daß der Prinz die Regierung antreten werde.
Die Gemeindevertretung des feſtlich beflaggten Marktes Melk
überreichte in feierlicher Weiſe dem Abte Karl, umgeben von der
Kloſtergeiſtlichkeit, im Prälaturſaal eine Dankadreſſe von mehr als
1400 Gemeinden und vielen Vereinen für deſſen mannhaftes
Ein=
treten für die deutſche Staatsſprache im Herrenhauſe. Abt Karl
antwortete mit längerer Rede, in welcher er die Uebereinſtimmung
ſeines deutſch=öſterreichiſchcentraliſtiſchen Standpunktes mit ſeinem
religiöſen Bewußtſein betonte. Die Staatsſprache, die nicht wir
lebenden Deutſchen geſchaffen haben, ſondern die der öſterreichiſche
Staat nach Geburt und Entwickelung als ſeine Mutter= oder
Um=
gangsſprache ſich angeeignet habe, ſtehe höher als einzelne
Landes=
ſprachen.
Schweiz. Der ſchweizeriſche Bundesrat hat in Ausführung des
Alkoholgeſetzes beſchloſſen, die Sperre der Privateinfuhr auf den
20. Jult feſtzuſetzen; doch kann das Finanzdepartement vorher
ab=
geſchloſſene Käufe übernehmen; zum 1. September fallen die
canto=
nalen Hölle weg, am 1. Oktober beginnt die Herſtellung des
Brannt=
weins durch die eidgenöſſiſchen Brennereien, doch bleibt die Einfuhr
von feinen Schnäpſen geſtattet, gegen Errichtung der
Monopolge=
bühr von 80 Fres. Vom 1. Januar an gibt der Bund allein noch
Branntwein ab.
Frankreich. Präſident Grevy wird ſich Ende d. M. nach
Mont=
ſous=Vaudrey begeben.
Die Regierung hat eine Verfügung erlaſſen, welche zur Abwehr
der Reblaus die Einfuhr aller Gartenbau=Erzeugniſſe italieniſcher
Herkunft verbietet.
Miniſterpräſident Rouvier empfing am 16. den Gouverneur und
die Dirigenten der Bank von Frankreich, welche auf die
Unzuträg=
lichkeiten desjenigen Artikels in dem Entwurf einer probeweiſen
Mobilmachung hinwieſen, nach welchem der Lieferungstermin für
Handelseffekten in derjenigen Gegend, in welcher die Mobilmachung
ſtattfindet, um eigen Monat verlängert werden ſoll.
Der deutſche Botſchafter in Paris Graf Münſter iſt am
Mon=
tag mit Urlaub abgereiſt und hat ſich nach England zur
Flotten=
revue begeben.: Die Abweſenheit des Botſchafters dauert 2 Monate;
während dieſer Zeit wird Graf Leyden als Chargs dafkaires die
Geſchäfte der Botſchaft führen.
Die „Republ. françaiſe' ſchreibt über die Reorganiſation der
franzöſiſchen Infanterie durch Kriegsminiſter Ferron: „Unſere
In=
fanterie der Zahl nach um 18 Linien=Regimenter verſtärkt, die 144
Reſerve= (4.) Bataillone im Beſitz ihrer Offizierkaders belaſſen, die
Formierung der Depots geſichert, jede der Kampfeseinheiten der
Infanterie erſter Linie auf ihren Höchſtbetrag an Kraft und
Wirk=
ſamkeit gebracht, alle ſchlummernden Kräfte ausgenützt, die
Quali=
tät und Feſtigkeit der „Königin der Schlachten' in entſcheidenden
Dimenſionen angewachſen: das iſt die Bilanz dieſes von den
Agi=
tatoren ignorierten Geſetzentwurfes, der jedoch dem General Ferron
den Dank aller klarblickenden Patrioten einbringen wird und den
vor Seſſionsſchluß anzunehmen die Kammer den guten Einfall
ge=
habt hat.
General Boulanger hat infolge eines wirklichen oder
vorge=
ſchützten Unwohlſeins die Truppenſchau der Garniſon von Clermont=
Ferrand beim Nationalfeſte nicht abgenommen und ſich durch
Ge=
neral Demah vertreten laſſen. Wie indeß vertraulich mitgeteilt
wird, konnte Boulanger die Revue nicht abnehmen, weil ihm bei
ſeiner Abreiſe von Paris in dem Gedränge auf dem Bahnhofe
der=
art auf die Füße getreten worden war, daß er die Stiefel nicht
an=
ziehen konnte. Außerdem waren ihm von den auf der Abreiſe
ver=
ſammelten Enthuſiaſten Uhr und Geldtaſche abgenommen worden.
General Boulanger hat an den radikalen Deputierten Laur ein
„Dankſchreiben' gerichtet, worin er ſagt, es genüge ihm, mit
den=
jenigen vereint zu bleiben, welche Frankreich geachtet wiſſen wollen
und welche das Vaterland über die Parteintriguen und
Einzel=
intereſſen ſtellten. Er habe nur das eine Ziel, den Franzoſen
zu=
zurufen, daß ſie den Kopf oben behalten möchten und müßten, das
ſei die einzige Haltung, welche einem Volke, wie dem franzöſiſchen,
zukomme. — Der edle General bleibt auch jetzt noch derſelbe
Phraſenheld.
Engkand. Der deutſche Kronprinz wohnte am 15. der von der
Königin vollzogenen Grundſteinlegung des Reiterſtandbildes des
Prinz=Gemahls im Park von Windſor bei.
Das Oberhaus hat die iriſche Strafrechtsbill bei der
Einzel=
beratung in der Faſſung des Unterhauſes erledigt.
Ferguſſon wies im Unterhauſe den Vorwurf zurück, daß durch
Verlängerung des Aufenthalts Wolffs in Konſtantinopel die Würde
und Ehre Englands gelitten habe. Uebrigens ſei der
Nichtratifi=
kation der Konvention eine zu große Wichtigkeit nicht beizulegen.
„Sie beruhte auf dem ehrlichen Wunſch, die internationalen
Ver=
pflichtungen zu erfüllen und den anderen Mächten. ſoweit es mit
419
fige
Pt.
Mr.
42.
Nr. 138
unſerer Pflicht vereinbar, Zugeſtändniſſe zu machen. Wir müſſen ſ Rathauſes für eine Kreisſtadt ausgeſchrieben worden. Derſelbe
dieſe Pflicht erfüllen, ob die Konvention ratifiziert iſt oder nicht; wurde dem stud. Schumacher aus Mainz zuerkannt, obgleich, wie
die Räumung Egyptens wird dadurch weder beſchleunigt noch ver' es in einem Anſchlage an dem ſchwarzen Brett der Techniſchen
Hoch=
längert.
goriſch die Kandidatur des Prinzen von Cobürg für den bulgari= in Konkurrenz treten. da ſie zu ſpät eingeliefert wurden. Die
ſchen Fürſtenthron ſei definitiv abgethan.
abgereiſt, wo ſie am 17. Vormittags eintrafen und den von der l größeren Hochbauentwurf gelegentlich des Abgangsexamens.
Stadt veranſtalteten Feſtlichkeiten anwohnten.
Einleitung der Vorverhandlungen in Paris eintreffen und ſich da= Die Dienſtmagd würde zur Anzeige gebracht. — Am Samstag
nach zu gleichem Behufe nach Wien begeben.
tags von ihrem Ausfluge nach den finniſchen Schären zurückgekehrt entwendet zu haben.
und haben ſich nach Peterhof begeben.
im Laufe des Sommers nach Warſchau und nach Volen. Die Be= eine hierbei eine leichte Verletzung am linken Oberarm. - Am
hörden haben bereits Inſtruktionen für die Empfangsvorbereitungen l Montag morgen fand ein hieſiger Handarbeiter auf dem Glasberg
erhalten.
Wie die K. 8ta. aus guter Quelle erfährt, iſt die Unzufrie= l Uhr mit Haarkette ſich befand. - Sonntag nacht wurde dahier
feindlichen Enthüllungen, ſondern noch aus einer anderen, weit allerlei Unkraut bei ſich führte und ſolches auf dem Markt verkaufen
klar erwieſen, über die ruſſiſche Regierung hinweg auf ein ruſſiſch=( morgen gegen 6 Uhr hat ſich im Fay'ſchen Felſenkeller in der
war Katkoff, der, wenn einmal die Sachen ſo weit gediehen, daß ( kamen und der eine auf der Stelle tot blieb, während der andere
man nicht gut mehr rückwärts konnte, ſeinen ganzen Einfluß bei ſchwere innere Verletzungen davontrug, ſodaß ſeine Aufnahme in
Kaiſer Alexander anwenden wollte und mit dieſem durchzudringen das Hoſpital veranlaßt werden mußte.
hoffte. Bogdanowitſch war der weſentlichſte Handlanger in Paris.
macht und zugleich iſt man in Petersburg hinter dieſe
Angelegen=
heit gekommen.
ſich krankheitshalber demnächſt von der „Moskowskija Wiedemoſti!
zurück und dürfte das Blatt dann vom 1. Januar ab überhaupt zu für Böhmen auf dem Zweirad errang, ſich an dem Rennen
be=
erſcheinen aufhören.
Wie die Petersburger Blätter mitteilen, hat ſich der Zuſtand
Katkoffs verſchlimmert.
zeichnet. Sir Drummond Wolff iſt in der Nacht zum 16. von Piſton=Solts des Herrn Kapellmeiſters Pantleon ſind als vorzüglich
Konſtantinopel abgereiſt.
Der deutſche Botſchafter v. Radowitz wurde am 15. vom Sultan
tinopel ab.
ſelben zu feſtigen und darzuthun, daß die vorhandene
Meinungs=
verſchiedenheit überwunden ſei.
Aranghelowaz abgereiſt.
Butgarien. Die Regentſchaft und die Miniſter werden
Mitt=
woch von Tirnowa zurückerwartet. Die Sobranie vertagte ſich auf
unbeſtimmte Zeit.
Pforte das Rundſchreiben in betreff der Fürſtenwahl an die Mächte
abgeſandt habe.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 19. Juli.
Generalmajor v. Wißmann, beauftragt mit der Führung der
Großh. Heſſ. (25.) Diviſion iſt hier eingetroffen und im „
Darm=
ſtädter Hof= abgeſtiegen. Geſtern vormittäg wurden auf dem Parade= der der betreffende Fall vorkam les war gerade ¼ vor 12 Uhrl,
platz dem Herrn General die Offiziere der Garniſon vorgeſtellt.
Wie in vorderen Jahren werden auch dieſes Jahr wieder,
Kriegsſchule hier eintreffen, um den Schießübungen auf dem
Gries=
heimer Schießplatz anzuwohnen. Die Teilnehmer werden während ſchwindigkeit von 30 Kilometer per Stunde. (Ein Fußgänger legt
zwei Tagen hier in Bürgerquartieren untergebracht.
Agnes Eppert ihre Ernennung zum Ehrenmitgliede des Großh.
Hoftheaters zugeſtellt.
2 Die Ausſtellung von Lehrlingsarbeiten und Zeichnungen der
Handwerkerſchulen des Großherzogtums im Realſchulgebäude war
am Sonntag von Tauſenden aus der Stadt und von
auswärt=
eigenartige Ausſtellung in Augenſchein genömmen wurde. Dem
Ländesgewerbverein gebührt für die ſo äußerſt gelungene Durch
führung die vollſte Anerkennung.
1767
ſchule heißt, die Grundrißdispoſitionen des Erdgeſchoſſes Mangel
Belgien. Der ruſiſchoffiziöſe Brüſſeler„Nord' erklärt kate= aufweiſen. Drei andere Entwürfe konnten um den Preis nicht mit
Arbeiten des siud. Schumacher und zwei weitere, diejenigen der
Itakien. Der König und die Königin ſind am 16. nach Siena Stud. Sior und Kunheim befreien die betreffenden Herren von einem
*⁄ Kleine Mitteilungen. Eine Dienſtmagd entlieh ſich von einer
Die italieniſchen Bevollmächtigten für den neuen Handelsver= Freundin einen goldenen Ring, gab jedoch denſelben der
Eigen=
trag mit Frankreich werden Ende Juli oder anfangs Auguſt zur 1 kümerin nicht wieder zurück, ſondern verſchenkte ihn an einen Burſchen.
nachmittag wurde ein Weißbindergeſelle feſtgenommen, welcher
Rußzland. Der Kaiſer und die Kaiſerin ſind am 15. nachmit= dringend verdächtig iſt, einem hieſigen Wirt das Portemonnaie
Zwei im Saalbau beſchäftigt geweſene
Aushülfskellner gerieten auf dem Heimwege auf dem Markt=
Wie aus Warſchau gemeldek wird, begiebt ſich das Kaiſerpaar platz in Streit, welcher in Thätlichkeiten ausartete und erhielt der
an einem Baume hängend eine Weſte. worin eine ſilberne
Eylinder=
denheit des Kaiſers Alexander III. über Katkoff Saburoff, Bogda= von der Schutzmannſchaft eine offenbar geiſtesgeſtörte alte
nowitſch und Tatiſcheff nicht allein aus den vielbeſprochenen deutſch= Frau, angeblich aus Münſter, angetroffen, die einen Korb mit
tiefer liegenden Urſache entſtanden. Die Herren arbeiteten, wie jetzt wollte. Die Frau wurde einſtweilen in Obhut genommen.- Geſtern
franzöſiſches Bündnis hin. Auch der franzöſiſche Botſchafter Dieburgerſtraße ein gräßlicher Unfall zugetragen, indem durch
Laboulaye ſtand mit ihnen in Verbindung. Die Seele des Ganzen l Zuſammenrutſchen von Fäſſern zwei Braubürſchen unter dieſelben
Der in Nadfahrerkreiſen beſtens bekannte Herr L. Stein
Der Sturz Boulangers hat einen Strich durch dieſe Rechnung ge= aus Frankfurt a. M., der kürzlich in Berlin bei dem internationalen
Rennen im Sicherheitsfahren den erſten Preis gewann, hat ſeine
Zuſicherung zur Beteiligung an dem nächſten Soͤnntag hier ſtatt=
Glaubwürdigen Nachrichten aus Moskau zufolge zieht Katkoff 1 findenden Velociped=Wettfahren gegeben; ferner wird Herr L. Göbel
vom Mainzer Bieyele=Klub, der unlängſt in Prag die Meiſterſchaft
teiligen.
W. Das erſte Konzert der Kapelle des 1. Württemb. Feld=Art.=
Regts. Nr. 13 fand am Sonntag vor einem ſehr zahlreichen und aus=
Tuͤrket. Der Sultan hat die egyptiſche Konvention nicht unter= gewählten Publikum auf dem Karlshof allgemeinen Beifall. - Die
zu erwähnen, und wurden mit großem Enthuſiasmus aufgenommen.
Im Mathilden=Landrraukenhaus wurden im Monat Juni l. J.
in Audienz empfangen und reiſte am 16. mit Urlaub von Konſtan= 89 Patienten mit 1777 Pflegetagen ärztlich behandelt und verpflegt.
2 Die neuen Nickel=Zwanzigpfennigſtücke. Durch die Blätter
Herbten. König Milan hat dem Miniſterpräſidenten Riſtitſch ging dieſer Tage die Notiz, daß die Nickel=Zwanzigpfennigſtücke,
einen beſonderen Beſuch gemacht, um dadurch die Stellung des= weil ſie ſich nicht bewährt hätten, wieder eingezogen werden ſollten.
Ein Münzforſcher hat ſich mit einer darruf bezüglichen Anfrage
nach Berlin gewandt und von zuſtändiger Seite die Mitteilung
Königin Natalie iſt am 16. früh von Belgrad nach dem Bade V erhalten, daß jene Nachricht durchaus unbegründet iſt. Die Legierung
der Zwanzigpfennigſtücke iſt dieſelbe wie die der Fünf= und
Zehn=
pfennigſtücke, ſo daß ein Schwarzwerden durchaus nicht zu befürchten
iſt. Beſonders ſchön iſt die neue Münze allerdings auch nicht.
Wir erhalten von zuſtändiger Seite nachſtehendes „Eingeſandt=
Riza Bey benachrichtigte die bulgariſche Regierung, daß die 1 als Erwiderung auf das Eingeſändt in Nr. 137 d. Bl., wonach ein
junger Radfahrer ein Mädchen auf dem Paradeplatz umgerannt
haben ſoll.
Eingeſandt. Nach der Notiz in Nr. 137 könnte man glauben,
der Paradeplatz ſei zur Zeit, in der der Fall paſſiert iſt. voller
Menſchen geweſen, wie dies ja jeden Tag um die Mittagsſtunde,
das heißt zwiſchen 12 und 1 Uhr, gewöhnlich der Fall iſt. Jeder,
der in Darmſtadt einigermaßen bekannt iſt, weiß aber auch, daß
der Paradeplatz vor 13 Uhr nicht ſehr belebt iſt. Zu der Zeit, in
waren im ganzen keine 20 Perſonen auf dem Platze. Ferner wird
von einem Fahrer geſprochen, der herum geraſt ſein ſoll. Der
und zwar am Nachmittage des 3. Auguſt. die Zöglinge der Kaſſeler Herr fuhr mit einer Geſchwindigkeit von höchſtens 10 Kilometer
per Stunde. Wenn ein Radfahrer raſt, fährt er mit einer
Ge=
gewöhnlich 5 Kilometer per Stunde zurück) Ferner wurde däs
Zufolge Allerhöchſter Verfügung ward äm 13. Juli Frau Kind gar nicht umgerannt, ſondern der Radfahrer wurde durch die
Unvorſichtigkeit des Kindes zu Fall gebracht/ indem ſich eine lange
Kortel, welche das Kind in der Hand hatte, auf eine bis jetzt
un=
aufgeklärte Weiſe in die Speichen des Rades verwickelte. Das Rad
wurde hierdurch momentan gehemmt, und der Reiter ſtürzte
kopf=
über von der Maſchine. Beim umfallen derſelben berührte das
beſucht. Man konnte allſeitig das große Intereſſe bemerken. mit hintere kleine Rad ein Körbchen, welches das Kind in der Hand
welchem die, hauptſächlich was die Lehrlingsarbeiten betrifft ſo trug und entleerte ſich deſſen Inhalt leinige Kartoffeln) auf den
Pakadeplatz. Dieſes iſt der richtige Sachverhalt.
Einſender dieſes iſt ſelbſt Radfahrer und kann die Verſicherung
geben, daß von Seiten eines jeden Radfahrers dem Publikum
Für die Studierenden der Architektur an unſerer Techniſchen gegenüber die größte Rückſicht und weitgehendſte Vorſicht ſtets
Hochſchule war ein Preis von 100 M. für den Entwurf eines gebraucht wird und gebraucht werden muß, weil im entgegen=
1768
geſetzten Falle der Radfahrer ja ſtets derjenige Teil iſt, der der
größten Gefahr ausgeſetzt iſt.
Eingeſandt. Schon ſeit einiger Zeit iſt es mit einer gewiſſen
Lebensgefahr verbunden, wenn man dem Friedhof entlang nach dem
Schießhauſe zu geht. Auf die dort ſtehenden Maulbeerbäume
näm=
lich haben es die Buben abgeſehen und bombardieren dieſelben in
einer Weiſe mit Steinen, daß die unten vorübergehenden und ſelbſt
die ſich auf dem Friedhofe befindenden Perſonen keinen Augenblick
vor Verletzungen ſicher ſind. So war am Sonntag nachmittag das
Treiben der Jungen daſelbſt ſo arg, daß es allgemeine Entrüſtung
der vielen Paſſanten erregte. Die betr. Feldſchützen würden ſich
das Publikum durch Abſtellung des gerügten Mißſtandes zu beſtem
Danke verpflichten.
B. Beſſungen. Seitens der Großh. Bürgermeiſterei
wird-
trotzdem am Schluſſe der am 14. ds. Mts. ſtattgefundenen
Ge=
meinderatsſitzung erwähnt wurde, es würde eine mehrwöchentliche
Pauſe eintreten - auf Donnerstag den 19. Juli, nachmittags 6 Uhr,
eine Gemeinderatsſitzung anberaumt und ſolche als „ſehr
dringend=
bezeichnet. Der Tagesordnung ſind unterſtellt: 1) Beratung über
Erd.
eine Eingabe mehrerer Bauluſtigen über die Erteilung von
Bau=
genehmigungen in dem oberen Heerdweg und deſſen angrenzenden
Straßen: 2 Geſuche und Mitteilungen.
h. Beſſungen, 19. Juli. Wenn man geglaubt hat, daß die
morgen ſtattfindende Wahlmännerwahl einen ganz ruhigen
Ver=
lauf nehmen würde und ein Parteikampf derſelben erſpart bliebe,
ſo hat man ſich gründlich geirrt. Ein zur Ausgabe gelangter
Wahl=
aufruf der Sozialdemokraten, der von Angriffen gegen alle, die nicht
zur ſozialiſtiſchen Fahne ſchwören, wahrhaft ſtrotzt, macht es zur Pflicht,
daß alle Anhänger der Kändidatur des Herrn Friedrich morgen ihrer
Wahlpflicht entſprechen müſſen, wenn der Sieg unſer ſein ſoll.
Herrn Friedrichs 2hätigkeit in der Kammer war von keinem
Partei=
intereſſe beeinflußt; ſie galt dem Geſamtwohle der von ihm
vertre=
tenen Gemeinden. Wir Beſſunger haben alle Urſache, Herrn
Fried=
richs Wiederwahl zu wünſchen.
88 Pfungſtadt, 18. Juli Unter dem Vorſitze des Herrn
Bürger=
meiſter Schiemer fand geſtern abend bei Gaſtwirt van Kaick eine
zahlreich beſuchte Wählerverſammlung ſtatl. Der ſeitherige
Landtagsabgeordnete Herr Kreisrat Haas aus Offenbach erſtatteke
Bericht über die abgelaufene Legislaturperiode der zweiten Kammer
der Landſtände in eingehendſter Weiſe. Der klare Vortrag feſſelte
die Anweſenden beinahe 2 Stunden. Nachdem dem Vortragenden
der Dank der Verſammlung dargethan war, entfernte ſich derſelbe,
und ſchritt man zum zweiten Teile der Tagesordnung: Wiederwahl
des Herrn Haas.
nur ſolche Wahlmänner zu wählen, welche ſich für die Wiederwahl
des Herrn Haas verpflichten. Als ſolche wurden aufgeſtellt:
Bür=
germeiſter Schiemer Reichstagsabgeordneter J. Ulrich, die
Stadt=
räte Phil. Sinner Peter Fey, Auauſt Koch, J. Scheuermann,
Fab=
rikant A. Wolf, Brauereibeſitzer W. Zeh. die Landwirte Gg. Nun= die im vorigen Jahre bekanntlich der Königin=Regentin von Spanien
geſſer IV., J. Größmann X. Chriſtian Steinmetz. Herr Haas wurde
in bewegten Worten. Hierauf folgte geſellige Vereinigung.
Das geſtrige Konzert zum Beſten der Verunglückten in l eine Bürgerliche die goldene Roſe erhält: Das erſte Mal erhiek
Zwingenberg war ziemlich zahlreich beſucht. Leider glänzten
viele dürch ihre Abweſenheit, die man hätte erwarten müſſen. Sehr
erfreulich war das Erſcheinen einer Anzahl Herren und Damen von Brauereien an Malz verſotten (in Hek.). Spatenbrauerei 26 000,
Zwingenberg. Immerhin ſoll eine recht ſchöne Summe
zuſammen=
gekommen ſein. Die einzelnen Chöre und Vorträge wurden exakt
vorgetragen, weshalb es auch an Applaus nicht fehlte. Herr Gaſt= Kil's Koloſſeum 10500, Gabelsberger Brauerei 10000.
halter Diefenbach von Zwingenberg dankte in bewegten Worten,
ſowohl für den herrlichen Genuß, als auch im Namen der
Verunglückten, für das Unternehmen; desgleichen der Herr l wort veröffentlicht der Münchener „Eulenſpiegel' folgende
Mittei=
für ihr zahlreiches Erſcheinen, und der Herr Pfarrer brachte einen
Toaſt auf das fernere Gedeihen und Zuſammenwirken des
Männer=
quartetts und Inſtrumentalvereins aus.
J. Mainz, 15. Juli. Die Weinhandlung Otto Prümm hier, WAR. DERBEKAnNTEsWuECKAuER.
ein ziemlich angeſehenes Haus, hat ſich heute bei dem Amtsgericht in
Konkurs erklärt. Mainz iſt bei dem Falliment nur wenig beteiligt,
Frankfurter Bankhäuſer verlieren 33000 M., den größten Poſten,
etwa 77000 M. verliert ein früherer Firmenteilhaber von Oppenheim.
8t. Frankfürt a. M., 18. Juli. Der Herzog und die Her=
Hohenſtein in Oberbayern begeben, woſelbſt auch die Erbgroßh. Großvaters des Herrn
Badiſchen Herrſchaften zur Feier des 7jährigen Geburtstages
S. H. erwartet werden.
Vom Rhein, 15. Juli. Die vor Aßmannshauſen liegenden
Felsriffe werden auf Veranlaſſung der Strombaubehörde zu Koblenz
eben durch Bohrungen und Sprengungen beſeitigt. Sobald dieſes
Verkehrshindernis beſeitigt, wird die Köln=Düſſeldorfer Geſellſchaft den und Bekannten unſeren tiefgefühlteſten Dank.
eine Landebrücke in Aßmannshauſen errichten und die Mehrzahl
der Poote hier landen laſſen.
Bingen, 17. Juli. Ein Gang durch unſere Weinberge
be=
ſtätigt, daß die herrliche Witterüng an den Rebſtöcken förmliche Samstag, 23. Juli: Sommerfeſt des. Mozart=Vereins im Saalbau.
Nr. 138
Wunder gethan. Die Beeren ſind ebenſo zahlreich, als ſie
verhält=
nismäßig ſtark entwickelt ſind. Die erſten Bedingungen eines reichen
großen Jahrgangs ſcheinen ſonach erfüllt zu ſein.
Marburg, 14. Juli. Geſtern beging die Stadt Marburg ein
aroßartiges Feſt: die Bürgerſchaft veranſtaltete zu Ehren der
Studentenſchaft, da der tauſendſte Student in dieſem Semeſter
immatrikuliert worden iſt, ein großes Waldfeſt auf dem an Plätzen
reichen nahen Dammelsberg. Schon früh morgens hatte die Stadt
mit Fahnen und Guirlanden ein feſtliches Gewand angelegt.
Straßburg, 16. Juli. Die hieſigen Altdeutſchen, die im „
Straß=
burger Wahlverein= ihren Mittelpunkt haben, haben für die
Reichs=
tagswahl am 21. d. den Feldmarſchall Grafen Moltke als
Zähl=
kandidaten aufgeſtellt. Der Beſchluß des Wahlvereins, gegen die
Kandidatur Petri, findet in einſichtigen Kreiſen hierſelbſt wenig
Anklang. Trotz des Vorgehens des Wahlvereins iſt die Wahl
Petris doch wahrſcheinlich, da die Proteſtpartei thatſächlich
Wahl=
enthaltung prediat.
Verlin, 16. Juli. Der Kapitän Sarauw iſt in Freiheit geſetzt
worden. Derſelbe iſt ſchon ſeit geraumer Zeit leidend und im
La=
zareth, Umſtände, die ohne Zweifel die ihm widerfahrene
Be=
gnadiaung motivieren.
M.=Gladbach, 16. Juli. Die Geſchichte von der Entlaſſung der
angeblich in männlicher Tracht mit Gymnaſiaſten herumkneipenden
Schülerinnen unſerer höheren Töchterſchule erweiſt ſich als
unrich=
tig. Wie die Fabel, die weite Verbreitung gefunden hat, entſtanden
iſt, iſt bisher noch unklar; die Angabe der „Gladb. 8tg. als Quelle
ſt ebenfalls falſch.
Pirmaſens, 14. Juli. Heute nachmittag nach 1 Uhr begab ſich
der Tierbändiger Schöpfer der Böhme'ſchen Menagerie in den großen
Löwenkäfig, um mit den Tieren die tägliche Dreſſur
vor=
zunehmen. Das eine derſelben gebärdete ſich unbändig und ſchlug
ihn mit der Tatze nieder. Nun begannen auch die änderen über
den Darniederliegenden herzufallen, um ihn in der gräßlichſten Weiſe
zu zerfleiſchen. Nur der Geiſtesgegenwart der Frau Böhme iſt es
zu verdanken, daß derſelbe noch lebend aus dem Zwinger gezogen
wurde. Sie warf nämlich Fleiſch in den Käfig und mit Schlägen
und der Hilfe herbeigeeilter Männer wurde der Aermſte faſt nackt
aus dem Zwinger gezogen. Derſelbe wurde durch die
Freundlich=
keit des Herrn Schuhfabrikanten Paque in deſſen nahe Wohnung
verbracht, wo er verbünden wurde.
— Einer ſpäteren Meldung
zu=
folge iſt der verunglückte Tierbändiger Herr E. Schöpfer, genannt
„Emilio', am 16. d. M. ſeinen gräßlichen Leiden erlegen. Ueber
100 Biſſe und Kratzwunden haben die Beſtien dem armen Manne
beigebracht, die zwar im einzelnen nicht tödlich, jedoch in ihrer
Wie gar nicht anders zu erwarten, wurde einſtimmig beſchloſſen, Geſamtheit verhängnisvoll werden ſollten. Herr Schöpfer war der
Schwiegerſohn der Frau Böhme.
Vermiſchtes.
— Die goldene Roſe. Die vom Papſte geweihte goldene Roſe,
überſchickt wurde, erhielt heuer Frl. Caldwell zu Waddington in
beim Wiedererſcheinen aufs herzlichſte begrüßt und dankte derſelbe den Vereinigten, die für eine katholiſche Univerſität in der Union
1500 000 Dollar geſpendet hatte. Es iſt jetzt das zweite Mal, daß
dieſelbe die Gattin des Generals Shermann.
Während des Betriebsjahres 1886 87 haben folgende Münchener
Löwenbräu 165000 Hackerbräu 98000, Bürgerliches Bräuhaus 56000,
Schmederbräu 48000 Münchener Kindl 24000, Matheſerbräu 12900,
„Pikant! Nur für Herren zu leſen1 Unter dieſem Schlag
Bürgermeiſter von Zwingenberg. Herr Theis, Präſident des lung: JChMOECHTEWLpeDTEEnTTAEuSCpTGroESJ
Männerquartetts, dankte den Herren und denen von Zwingenberg, CoTERALLERIEnGn2AmEnSEsEn WELCgEmszmuc
HEuROROT5OESscuGBuCHSTABIRTHABenunDD
ANNSEGENDASZALLESRuREGNSC5TEEsTERA3T8
(6914
Darrkſagztrrg.
Für die vielen Beweiſe heizlicher Theilnahme bei dem
zogin von Naſſau werden ſich im Laufe der Woche nach Schloß Verluſte unſeres inniggeliebten Vaters, Schwiegervaters und
Peter Jöckel,
Großherzoglicher Stabsquartiermeiſter i. P.,
ſowie für die reichen Blumenſpenden ſagen wir allen Freun=
Die trauernden Hinterbliebenen.
p. . .. e. . ed.
½. Tageskalender.
Pruck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.