Darmstädter Tagblatt 1887


24. Juni 1887

[  ][ ]

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ESTIUIN

Abmnnementsprei=
rntelſahtlich
1 Mart 50 Pf. ind
Bringerlohn. Auzwärtz werden von
ellen Poſtimtern Beſtellungen ent=
egengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
vw Quarial inck Poſtaufichlag.

150. Fahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
hlluſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerake
werden angenommen: m Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 24
m Beſſungen von Friedr. Bllher
Hohzſtraße Nr. 36, ſowie auswäe
von allen Annonceu-Erpeditione.

Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Areigamts. des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

Ne 121.

Freitag den 24. Juni.

Wor.

Bekanntmachung.
Die Erd=, Maurer= und Spengler=
Arbeit, ſowie die Thonwaaren=Lieferung,
welche bei Ausführung von Kanalan=
ſchlüſſen
, Herſtellung von Sinkkaſten und
Anſchlüſſen von Regenabfallröhren an die
Kanaliſirung nöthig ſind, ſollen im Wege
der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Montag den 27. Juni d. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Tiefbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 20. Juni 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Niedlinger, Beigeordneter. (5994

Onſprüche an den unter der Rechts=
2L wohlthat des Inventars erworbenen
Nachlaß des Taglöhners Heinrich Schäfer
Wittwe zu Darmſtadt ſind in einer Woche
hier anzumelden.
Großherzogliches Amtsgericht
(6077
Darmſtadt I.
Bekanntmachung.
Die Heugrasverſteigerung vom 21.
Juni l. Js. von der Nachtweide hinter
dem Schießhaus und der Neuwieſe iſt
genehmigt und können die Mähſcheine
bei dem Gemeinde=Einnehmer von
Montag den 27. Juni ab
in Empfang genommen werden.
Beſſungen, den 23. Juni 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
(6078
Berth.

Eine gute Violine
billig abzugeben. Wo? ſagt die Exped.
gebrauchte Nähmaſchine u. 1 großer
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mit Börſenbericht.
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ahren
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20
Einquartierung
wird angenommen Schloßgraben 15.
H. Fabst. (6091

[ ][  ][ ]

Nr. 121
Anzeige und Dank.
Unſer bisheriger Vertrauensmann, Herr Generalagent Carl Gaulé, iſt aus
zwingenden Geſundheitsrückſichten zurückgetreten und hat hierauf Herr Oberbürger=
meiſter
Ohly die Güte gehabt, die Funktionen des Vertrauensmanns unſerer Kaſſe
für die Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt zu übernehmen. Indem wir dies er=
gebenſt
anzeigen, drängt es uns, dem Herren C. Gaulé für den unermüdlichen und
erfolgreichen Beiſtand, welchen er während einer Reihe von Jahren unſerer Sache
geleiſtet hat, hiermit herzlich zu danken.
Heppenheim, den 22. Juni 1887.
(6092
Die Verwaltung
der
Unterſtützungskaſſe für bedürftige Pfleglinge der Großh. Landes=
Irrenanſtalt und des Großh. Landes=Hoſpitals:
Dr. Ludwig. Dr. Wittich.Dr. Stühlinger. Schaum.

Vereinigte Geſellſchaft.
Montag den 27. Juni d. J3., bei günſtiger Witterung, von
6 Uhr ab:
GGaUUN
rE4z Mdlzo6.
ausgeführt
von dem Muſikcorps des Naſſauiſchen Feld=Artillerie=
Regiments Nr. 27,
(6092
unter Leitung ihres Stabstrompeters Herrn J. Beul.
Der Ausschuss der Vereinigten Gesellschatt.

Saalbau.
Sonntag den 26. Juni 1887.
Gatn d-oOlturtA dGOohunz,
Esmenia de Oliveira, Liliputaner,
Eiicio, Paolo Waletto.
Die Muſik unter Leitung des Herrn Max Steinauer, vom
Walhalla=Theater zu Berlin.
Entrée im Vorverkauf 50 Pfg., bei den Herrn C. Gerber, obere Rhein=
ſtraße
, W. Pfeil, Eliſabethenſtraße, und im Saalbau.
(6094
Abends an der Kaſſe 70 Pfg.
Anfang S Dhr. Kusseeröftuung 7 Uhr.
W. Bei ungünſtiger Witterung im großen Saale. - Tagvtatt.

Mainzer Zeitung.
Erscheint 2 Mal wöchentlich.
Geleſenſte Provinzialzeitung im Großherzogthum Heſſen.
Redakteur: Wilhelm Jacoby.
Abonnements für das nächſte Quartal zu Mk. 2.65 mit Beſtellgeld nehmen
alle Poſtanſtalten an. Einziges Blatt in Mainz, in welchem ſich ſämmtliche
amtlichen Anzeigen vereinigt finden, daher unentbehrlich für die Geſchäftswelt.
[6095
Geeignetſte Verbreitung von Inſeraten, die Petitzeile 20 Pfo.

1557

Aein Hiederlage
der ächten
AuHz bls6IIod
von
Peeh, Frean & Co., London.
Albert, Mixod, osvego,
Vanille Sugur Wafers,
Variés eto.
Wiederlage
der
houtschon Biscuits
von P. W. Gaedke & Co.,
Hamburg,
ſtets friſche Qualität bei
Friedr. Sohaeter,
Großh. Hoflieferant,
Ludwigsplatz Nr. 7. (5043

Gründlichon Ungl. Untorricht
ertheilt
[5468
Mrs. Bengough,
Elisabethenstrasse Nr. 59.

ſEinquartierung wird
5 große Ochſengaſſe 21.
ſFinquartierung wird
große Bachgaſſe 13.

angenommen
(6096

angenommen
(6097

ſinquartieruug wird, angenommen
große Ochſengaſſe 6.
(6062

Einquartierung
wird angenommen
Mainzer Hof, große Ochſengaſſe 15.
G. Weiss. (6063

6064) Einquartierung
wird angenommen. Schloßgaſſe 14.

Derloren
ein ſilberoxydirtes Armband. Abzu=
geben
Sandſtraße 28 gegen Belohnung.

Verloren
ein goldenes Armband mit blauweißem
Stein am letzten Sonntag auf der Lud=
wigshöhe
. - Gegen Belohnung abzu=
geben
in der Exped. d. Bl.
[6099

feinſtes, beſtes Toilettenöl zur Erhaltung,
Kräftigung und Verſchönerung des Haares,
es verhindert das Ausfallen und frühe
Ergrauen desſelben und beſeitigt die ſo
läſtigen Schinnen, Flaſche 75 und 50
Pfg., empfiehlt
G. L. Kriegk,
Rheinſtraße. 1010
411

[ ][  ][ ]

1558

Nr. 151

8
Ffennigſparkaſſe Darmſtadt.
Samstag den 25. d. Mts. können diejenigen Pfennig=Markenblätter,
welche eine auf volle Mark abgerundete Geſammteinlage während des laufenden
Quartals nachweiſen, nebſt den ſtädtiſchen Sparkaſſebüchern an die Herren Stations=
Erheber zur Veranlaſſung der Ueberſchreibung abgeliefert werden.
Darmſtadt, den 23. Juni 1887.
Das Curatorium der Pfennigſparkaſſe. (6100

W-Stellenſuchende jeden Berufs
placirt ſchnell Remter's Burezu
in Dresden, Reitbahnſtraße 53. (1103

Woog, 23. Juni 1887.
Waſſerhöhe am Pegel 371 Meter.
Lufttemperatur 150 R.
Waſſerwärme Vormittags 8 Uhr 170 R.
Woogspolizeiwache.

Einladung zum Abonnement
auf das
Durmſtädter Tagblatt
(150. Jahrgang)
zugleich Amtliches Organ für Stadt und Kreis
Darmſtadt.
Das nunmehr in ſeinen 150. Jahrgang eingetretene Tagblatt
bringt neben einer pokitiſchen Aeberſicht reichhattige Mittheilungen
von allgemeinem und ſoſkaſem Intereſſe aus Htadt und Cand;
Anterhaltung wird ferner durch das damit verbundene Ilkuſtrierte
Anterhaktungsstatts mit Beiträgen namhafter Schriftſteller und
ährlich an 250 vorzüglichen Illuſtrationen geboten.
Annoncen werden von der Expedition, ſowie auch von allen
ſoliden Annoncen=Bureaux entgegengenommen.
Abonnementspreis pro Quartal M. 1.50 einſchl. Bringerlohn,
durch die Poſt bezogen M. 1.50 einſchl. Proviſion exel. Bringerlohn.
Abonnements konnen jederzeit bei der Expedition, Rheinſtraße 23,
owie auf allen Poſtanſtalten erfolgen.
Die in der näheren Umgebung Darmſtadts wohnenden Poſt=
Abonnenten erhalten das Tagblatt am Tage des Erſcheinen mit
dem erſten Beſtellgang.
Die Expedition.
Neuhinzutretende Abonnenten erhalten das Blatt bis zum 1. Juli
gratis verabfolgt.

Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
(vom 16. bis 22. Juni 1887).
Geborene: Am 20. Juni: Dem Vergolder Alois Joſef Auguſt
Hippauf, S. Alois Alfons Adolf.
Geſtorbene: Am 18. Juni: Dem Taglöhner Juſtus Seibert, S.
Chriſtian, 11 M. 29 T. Dem Handarbeiter Johann Peter Lenz
S. Johann Heinrich, 3 J. 11 M. 27 T. Am 20.: Ein unehelich
totgeb. S. Dem Tapezier Philipp Klar, jetzt deſſen Witwe, T.
Helene Anna, 1 J. M. I1 L. Am 21.: Der Pfarrer Dr.
Johann Georg Krätzinger, 57. J. 9 M. 6 T.

Politiſche Reberſicht.
Deutſches Reich. Der Poſt= zufolge dankte der Kaiſer dem
Staatsſekretär v. Bötticher in einem eigenhändigen Schreiben für
die Ausführung des kaiſerlichen Auftrags an den Reichstag und
ſprach die Erwartung aus, daß ſeine Worte auf den Reichstag den
beabſichtigten Eindruck gemacht haben möchten. Ferner dankte der
Kaiſer dem Miniſter für die würdige und erhebende Anordnung
bei der Grundſteinlegung in Kiel, indem er dabei bemerkte, wenn
er auch darunter habe leiden müſſen, habe es ihn doch mit Genug=
thuung
erfüllt, der nationalen Feier beigewohnt zu haben.
Kaiſerin Auguſta wird von Baden=Baden kommend am 23.
abends zu längerem Aufenthalt in Koblenz eintreffen.
Der Chef der Admiralität, Generallieutenant v. Caprivi, hat
ſich nach Kiel und Wilhelmshaven begeben. In Kiel will General
v. Caprivi das Seebataillon und die 1. Matroſen=Artillerie= Abtei=
lung
beſichtigen. Die Rückkehr des Chefs der Admiralität nach
Berlin wird am Samstag erfolgen.
Der kaiſerliche Kommiſſar für den Bismarck=Archipel und das
Kaiſer=Wilhelmsland, Herr v. Oertzen, welcher einige Zeit in Ber=
lin
verweilte, iſt wieder abgereiſt.
Der Vorſtand des deutſchen Kriegerbundes hatte ſich an die
Anſiedelungskommiſſion für Poſen und Weſtpreußen mit dem An=
erbieten
gewendet, kleinere Güter zu erwerben und ſie von geeig=
neten
Perſonen aus ſeinen Reihen, die mit der Zeit Eigentümer
werden ſollen, bewirtſchaften zu laſſen. Der Vorſitzende der Kom=
miſſion
, Oberpräſident Graf Zedlitz=Trützſchler, hat auf jene Eingabe
ſehr entgegenkommend geantwortet. Die weitere Entſcheidung hängt
jedoch von der Entſchließung des Kaiſers ab, deſſen Genehmigung
für die Verwendung von Geldern aus der Kaiſer Wilhelm=Stiftung
des Bundes, der die nötigen Mittel entnommen werden ſollen, er=
forderlich
iſt.

Wie die Kreuzzeitung;, der vorläufig die Verantwortung für
dieſe Nachricht überlaſſen werden muß, erfährt, iſt der ehemalige
fortſchrittliche Reichstagsabgeordnete Major a. D. Hinze, zuletzt im
1. Heſſiſchen Infanterie=Regiment Nr. 81, infolge ehrengerichtlichen
Spruches des Rechtes, die Militär=Uniform zu tragen und den
Offizierstitel zu führen, für verluſtig erklärt worden.
Zu der Warnung des in Baſel erſcheinendenSchweizer Volks=
freund
:, daß Schweizer, welche nicht ganz geläufig franzöſiſch
ſprechen, das franzöſiſche Gebiet nicht bereiſen möchten, da ſchon
öfter Schweizer, welche ſich der deutſchen Sprache bedienten, in
franzöſiſchen Provinzen Unannehmlichkeiten gehabt hätten, bemerkt
die Nordd. Allg. 8tg.-. Was das Baſeler Blatt ſeinen Lands=
leuten
ans Herz legt, könnten ſich auch viele Deutſche geſagt ſein
laſſen. Zur Befriedigung touriſtiſcher Bedürfniſſe iſt doch wahrlich
auch außerhalb des Bannkreiſes der Patriotenliga Raum genug,
und wenn die franzöſiſche Bevölkerung eine Befriedigung darin
ſucht, ſich außerhalb der Regeln des Verkehrs unter zwiliſierten
Völkern zu ſtellen, ſo mag ihr dies Vergnügen innerhalb ihrer
Landesgrenzen nicht verwehrt werden. Die Konſequenzen werden
die Franzoſen ſelbſt bald am empfindlichſten fühlen.
In ſämtlichen pfälziſchen Wahlkreiſen iſt die Wahl national=
liberaler
Abgeordneten zum baheriſchen Landtag geſichert.
Heſterreich=Angarn. Je mehr ſich die ungariſchen Reichstags=
wahlen
ihrem Ausgange nähern, deſto vollſtändiger tritt der Erfolg
des Miniſteriums Tisza hervor. Bis Dienstag abend waren 391
Wahlen bekannt; von dieſen entfallen 251 auf die Liberalen, 68 auf
die Unabhängigen' Radikale), 42 auf die Gemäßigt=Oppoſitionellen,
9 auf die Antiſemiten und 16 auf parteiloſe Abgeordnete; die Zahl
der vorzunehmenden Stichwahlen beträgt fünf. Die liberale Re=
gierungspartei
verfügt alſo ſchon jetzt über eine geradezu erdrückende
Mehrheit und der unzariſche Miniſterpräſident Tisza befindet ſich
demnach in einer weit glücklicheren Lage, als ſein cisleithaniſcher
Kollege, Graf Taaffe, der die größte Mühe hat den eiſernen Ring=
der
feudal=klerikal=flaviſchen Reichsratsmehrheit immer wieder zu=
ſammenzuſchweißen
.
Irankreich.
Die Debats; erklärt die von London aus ver=
breitete
Nachricht, daß Montebello der Pforte eine Note überreicht
habe, worin Frankreich den Sultan von der Ratiſikation einer eng=
liſch
=türkiſchen Konvention wegen Egyptens energiſch abmahne, als
unrichtig.
Engkand. Am 21. begann mit einbrechender Dunkelheit eine
faſt allgemeine Illumination Londons, die beſonders großartig im
Weſtend und in der Cith war. Das Volk durchzog bis ſpät Nachts
die in einem Lichtmeer ſtrahlenden Straßen. Die Ordnung wurde
trotz der ungeheuren Menſchenmaſſen nirgends geſtört.
Während,
des Feſtzuges kamen mehrere Unfälle vor; ſo ſtürzte der Marquis
von Lorne vom Pferde, erlitt aber nur eine unerhebliche Verletzung.
Das Regierungsjubiläum wurde in ganz England großartig gefeiert.
Der deutſche Kronprinz ſchlief in letzter Nacht in London; er
kehrte am 22. nachmittags nach Norwood zurück und wird an den
weiteren Feſten nicht teilnehmen. Die Prinzen Wilhelm und Hein=
rich
von Preußen beſuchten Alderſhot. Prinz Wilhelm wohnt am
29. dem Gartenfeſt der Königin bei und reiſt am 30. ab. Am
1. Juli wird er am Stiftungsfeſte der Bonner Boruſſen' teil=
nehmen
. Prinz Heinrich geht am Sonntag mit dem Geſchwader
nach Kiel zurück.
Einer in London eingetroffenen Meldung des Reuterſchen
Bureaus; aus Konſtantinopel vom 26. zufolge hätten der franzöſiſche
und der ruſſiſche Botſchafter der Pforte Noten überreicht, worin ſie
dem Sultan von der Ratifikation der engliſch=türkiſchen Konven=
tion
energiſch abmahnen. Die Pforte und Drummond=Wolff ſollen
übereingekommen ſein, die Ratiſikation bis nach dem Bairam=Feſte
zu verſchieben.
Itakien. Die am Samstag in der italieniſchen Hauptſtadt
ſtattgefundenen Kommunalwahlen ſtellen ſich durch den Wahlſieg
der klerikalen Partei als ein bedeutſames politiſches Ereignis dar.
Die ſämtlichen klerikalen Kandidaten wurden gewählt und dieſes
unerwartete Reſultat hat auf liberaler Seite eine förmliche Ver=
blüffung
hervorgerufen.
Die Angaben über die Herſtellung diplomatiſcher Beziehungen
zwiſchen dem Vatikan und der engliſchen Regierung erhalten durch
ein dem B. T.- aus Rom zugegangenes Privattelegramm eine ge=
wiſſe
Beſtimmtheit. Es werden ſich demzufolge zwei vatikaniſche

[ ][  ][ ]

Nr. 121
Würdenträger, Mſgr. Penſico und Mſgr. Gualdi, nach Dublin be=
geben
, um mit der höheren katholiſche: Geiſtlichkeit Irlands über
die Ausſöhnung Irlands mit England zu unterhandeln und jeden=
jalls
wird hierbei auch die Frage der Anknüpfung diplomatiſcher
Beziehungen zwiſchen England und dem Vatikan mit zur Erörterung
gelangen.
Belgien. Laut nach Brüſſel gelangter Mitteilung des Baron
Sadoines beſchloß die chineſiſche Regierung, die Lieferung des
Materials für den projektierten Eiſenbahnbau Peking=Tientſin unter
die Induſtrien Deutſchlands, Belgiens, Englands und Frankreichs
zu verteilen.
Rumänien. Das Bukareſter Schwurgericht hat Jvanow und
Kaſakow, welche am Abend des 31. März auf den Präfekten von
Ruſtſchuk, Mantow, drei Revolverſchüſſe abgegeben und denſelben
ſchwer verwundet hatten, zu je ſieben Jahren ſchweren Kerkers
verurteilt.
Butgarien. Der Regent Stambulow begab ſich am 22. mit
dem Unterrichtsminiſter von Sofia nach Tirnowa.
Wie verlautet, werden ſich die in Sofia beglaubigten Vertreter
der Mächte nicht zu den Verhandlungen der Sobranje in Tirnowa
begeben; ſie werden aber ihre Sekretäre dahin ſenden. - Kriegs=
miniſter
Nikolajeff iſt zur Truppen=Inſpizierung abgereiſt. Der
Sobranje ſoll auch die Frage der Differenzen zwiſchen den Re=
gierungsmitgliedern
zur Entſcheidung vorgelegt werden.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 24. Juni.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Expeditor
der Station Heppenheim der Main=Neckar=Eiſenbahn Ludwig Rein=
hardt
zum Stationsvorſteher der Station Darmſtadt ernannt; den
Expeditor der Station Eberſtadt Georg Lorenz Bickel auf die
Station Bensheim, den Expeditor der Station Zwingenberg Georg
Leonhard Quick auf die Station Heppenheim, den Expeditor der
Station Auerbach Chriakus Joſeph Heyder auf die Station Eber=
ſtadt
und den Expeditor der Station Egelsbach Georg Philipp
Hauſer auf die Station Zwingenberg verſetzt; die Expeditoren:
Eduard Weber, Ludwig Lauter und Karl Bonn zu Expeditoren
der Stationen Auerbach, bezw. Egelsbach und Arheilgen; die Tele=
graphiſten
: Adam Karn, Auguſt Henze und Philipp Lorenz zu
Expeditoren - und den Bahnmeiſteraſpiranten Auguſt Ganß aus
Offenbach zum Bahnmeiſter der Bahnmeiſterei Langen: den Expe=
ditionsgehilfen
bei der Main=Neckar=Eiſenbabn Julius Winkler
aus Nösberts zum Stationsvorſteher der Station Pfungſtadt der
Nebenbahn Eberſtadt=Pfungſtadt ernannt.
Dem Vernehmen nach iſt S. D. Prinz Ludwig von Batten=
berg
von der Königin Victoria zum Ritter des Großkreuzes des
Bath=Ordens ernannt worden.
Die erſte Kammer iſt geſtern Vormittag zur Erledigung einer
äußerſt umfangreichen Tagesordnung zuſammengetreten. Der erſte
Gegenſtand der Tagesordnung, die kirchenpolitiſche Vorlage=,
bei Weitem das Intereſſanteſte, wurde nach etwa einſtündiger Be=
rathung
in Uebereinſtimmung mit den Beſchlüſſen zweiter Kammer
und zwar einſtimmig angenommen. Deſiderten waren aus der
Mitte des Hauſes nur bei dem Artikel 7, welcher die Beſtimmungen
über die Errichtung von Alumnaten, Konvikten und Knabenſeminaren,
beziehungsweiſe des Verbots der letzteren enthält und ferner bei den
Artikeln 12 und 13 (Strafbeſtimmungen) geltend gemacht worden,
ſie fanden indeß im Hauſe keine Sympathie. Bezüglich der Ab=
änderung
des Artikel 84 der Verfaſſungsurkunde iſt zu erwähnen,
daß das Haus die erſten vier Abſätze der Beſchlüſſe zweiter Kammer
Das Haus
einſtimmig annahm, die übrigen dagegen verwarf. ſich ferner den Beſchlüſſen der anderen Kammer in Bezug
auf die Nachweiſung der Staatsausgaben und Einnahmen in der
Finanzperiode 79182 an und bewilligte ferner ohne Debatte 8000 M.
aus den überſchüſſen der laufenden Finanzperiode zu baulichen Um=
änderungen
am hieſigen Gymnaſium. Zur Rückäußerung zweiter
Kammer über den Diſſenz bezüglich des Geſetzes über die Gemeinde=
Umlagen beſchloß das Haus Beharren auf den früheren Beſchlüſſen,
während es bezüglich der beſtehenden Differenzen zum Feldbe=
reinigungsgeſetz
und zum Bachgeſetz und zwar im Intereſſe des Zu=
ſtandekommens
dieſer Geſetze nunmehr den Beſchlüſſen zweiter
Kammer beitrat. Einige weitere Gegenſtände fanden ebenfalls durch
Zuſtimmung zu den Beſchlüſſen zweiter Kammer ihre Erledigung.
Zur Frage der Einführung facultativer Feuerbeſtattung blieb das
Haus jedoch auf ſeinem früheren ablehnende Beſchluſſe ſtehen, ver=
warf
alſo das von zweiter Kammer an die Regierung gerichtete
Erſuchen wiederholt. Ebenſo wurde die Rückäußerung zweiter
Kammer bezüglich ddes Mainzer Univerſitätsfonds erledigt. Dem
Erſuchen zweiter Kammer auf Errichtung einer landwirtſchaftlichen
Mittelſchule war die erſte Kammer nicht beigetreten, heute beſchließt
ſie Beitritt, da die zweite Kammer auf ihrem Erſuchen an die Re=
gierung
beharrt hatte.
Der Reſt der Tagesordnung fand Erledigung durch Beitritt zu
den Beſchlüſſen zweiter Kammer. Beide Kammern werden heute
Vormittag um 9 Uhr, beziehungsweiſe 10 Uhr ihre Schlußſitzungen

1559
abhalten und wird im Sitzungsſaale zweiter Kammer alsdann um
12 Uhr der feierliche Landtagsſchluß durch Staatsminiſter Finger
bewirkt werden.
Gleichzeitig mit der erſten Kammer iſt geſtern vormittag
[.
auch die zweite Kammer zu ihren letzten Sitzungen zuſammengetreten.
Sie verhandelte zuerſt über den Antrag Heinzerling wegen Her=
ſtellung
beſonderer Lagerplätze für die zur Beſchotterung nötigen
Steine neben den Kunſtſtraßen; ſie beſchloß, die Materie der Regie=
rung
zu Erwägung anheimzugeben, ſtand jedoch von einem Erſuchen
an die Regierung auf Vorlage eines bezüglichen Geſetzes ab. Vor=
her
wurde ſeitens des Finanzminiſters die Interpellation des Abg.
Stephan wegen Erbauung der Nebenbahn Oſthofen=Weſthofen dahin
beantwortet, daß die Bahn bereits im Bau begriffen und daß deren
Ausführung ca. 18 Monate erfordern werde. Es folgte ſodann
eine kurze Beſprechung der Interpellation. Ueber den weiteren
Verlauf der Sitzung werden wir in nächſter Nummer berichten.
Der Dammwärter Johannes Eberts in Worms wurde auf
Nachſuchen in den Ruheſtand verſetzt.
[) In der geſtrigen Stadtverordneten=Verſammlung trat man nach
einigen Mitteilungen ſeitens des Herrn Oberbürgermeiſters Ohly in
die Beratung der Frage wegen Errichtung einer elektriſchen Central=
lichtanlage
ein und ergriff Profeſſor Dr. Kittler das Wort, welcher
in klarer, überſichtlicher Darſtellung Ergänzungen zu dem vor=
liegenden
umfangreichen gedruckten Berichte gab und namentlich die
ſeitherigen Erfahrungen in anderen Städten wie Berlin, Mailand,
Deſſau u. m. a. erörterte. Er beſprach ſodann, zu dem techniſchen
Teile des Berichtes übergehend, die diverſen Koſtenanſchläge und
namentlich auch den Tarif. Ebenſo fand die aufgeſtellte Rentabili=
tätsberechnung
eingehend Erörterung.
Zum Schluſſe ſeines Vortrages betonte Prof. Kittler noch, daß
das Theaier feſt entſchloſſen ſei, die elektriſche Beleuchtung unter
allen Umſtänden auszuführen und zwar mit Rückſicht auf die Sicher=
heit
des Inventars und ganz beſonders mit Rückſicht auf die
Sicherheit ſeiner Beſucher. Inſolge deſſen ſei es am Platze mit der
Ausführung nicht zu zögern, ſonſt würde das Theater eventuell ſelbſt=
ſtändig
vorgehen, auch ſei alsdann die Möglichkeit vorhanden, daß
Intereſſenten ſich zur Ausführung kleinerer elektriſcher Beleuchtungs=
anlagen
zuſammenfinden würden, was doch ſicherlich nicht im Iu=
tereſſe
der Stadt und des geplanten Unternehmens ſein könne.
Es entſpann ſich hierauf eine längere Debatte, an der ſich die
Herren Thiel, Kittler, Rückert, Wolfskehl, Bergſträßer, Kahlert,
Jordis, Schödler und Ohly beteiligten. Schließlich kamen die An=
träge
der erwählten Kommiſſion einſtimmig zur Annahme, wo=
nach
die Stadtverordnetenverſammlung beſchloß, daß eine elektriſche
Centrallichtanlage im Umfange von ca. 3000 ſechzehnkerzigen
Glühlampen errichtet werde und die ſtädtiſche Verwaltung ſich zur
Lieferung an das Hoftheater unter näher vereinbarten Bedingungen
auf die Dauer von 12-15 Jahren verpflichtet. Ferner wird die
Bürgermeiſterei zum Ankauf eines ca. 1200 Quadratmeter enthalten=
den
Grundſtücks ermächtigt und ein vorläufiger Kredit von 400 000 M.
zur Errichtung der Anlage bewilligt. Außerdem ſollen die Ein=
wohner
Darmſtadts durch öffentliches Ausſchreiben zur Beteiligung
an dem Bezug aus dem zu errichtenden Werke eingeladen werden
und wird ferner auf Anregung Rückerts, die Bürgermeiſterei er=
mächtigt
, mit der Oberleitung der Ausführung der Centrallichtanlage
den Herrn Prof. Kittler zu betrauen und die ſeitherige Kommiſſion
für die elektriſche Anlage zur Deputation zu erheben. Eine Reihe
weitere verhandelter Gegenſtände hat kein öffentliches Intereſſe,
dagegen werden wir über einige weitere zur Verhandlung gelangte
Gegenſtände in nächſter Nummer berichten.
Schwurgericht. Die Verhandlung gegen den des wiſſentlichen
Falſcheides angeklagten Sattlermeiſter Georg Engel von Trebur
endigte mit der Verurteilung deſſelben in eine neunmonatliche Ge=
fängnißſtrafe
. Bei der Strafzumeſſung kam ſtrafmildernd in Be=
tracht
, daß ſich der Angeklagte einer ſtrafrechtlichen Verfolgung
ausſetzte, wenn er bei der Wahrheit bei ſeiner zeugeneidlichen Ver=
nehmung
geblieben wäre.
Geſtern wurde gegen die wegen Kindes=
tödtung
angeklagte Anna Jung von Zeitlofs unter Ausſchluß der
Offentlichkeit verhandelt. Das öffentlich verkündigte Urteil lautete
auf 2 Jahre Gefängniß.
Im Anſchluß an die Notiz im geſtrigen Tagblatt wegen der
demnächſtigen Einquartierung haben wir erfahren, daß auch die
Kirch= Eſchollbrücker=, Heidelher-er= und Kaſerneſtraße mit heran=
gezogen
werden dürften, wäyhrend die Schützenſtraße für etwaigen
Weiterbedarf in Reſerve bleibt. Uebrigens wird, wie üblich, auch
diesmal die Einquartierung den Quartierträgern vorher beſonders
angeſagt werden.
Wie wir vernehmen, beabſichtigt Herr Muſikdirektor Zerlet
von der Leitung des Mozartvereins zurückzutreten.
0 Herr Möbelfabrikant Alter hat im Hofe ſeines Hauſes in
der Eliſabethenſtraße einen Fabrikbau errichtet, der in ſo ſtattlichen
Verhältniſſen gehalten und mit ſo reicher Façade verſehen iſt, daß
man nur bedauern kann, daß der Bau nicht an einer Straße ſteht;
er würde jeder Straße zur Zierde gereichen. Als weiterer Beweis
für die Strebſamkeit unſerer Induſtrie ſoll dies hier die verdiente
Erwähnung finden.

[ ][  ]

1560
th. Während ſich der hieſige Lehrer=Verein von ſeinem aus=
ſcheidenden
Kollegen Herrn Siegmund Krauß dieſer Tage bei einer
geſelligen Vereinigung verabſchiedete, wird auch der aktive Chor
des Mozart=Vereins, deſſen Mitglied Herr Krauß war, und
deſſen Einfluß auf ſeine nunmehrige künſtleriſche Laufbahn aus=
ſchlaggebend
geweſen ſein dürfte, morgen abend auf der mit Lampions
erleuchteten Ludwigshöhe eine Abſchiedsfeier veranſtalten, welche
allen Teilnehmern ebenſo genußreiche, wie angenehme Stunden in
Ausſicht ſtellt.
4 Die Fertigſtellung der gegenwärtig an der Halteſtelle der
Dampfſtraßenbahn an der Peltzſchneiſe zu errichtenden Warthalle
dürfte noch längere Zeit in Anſpruch nehmen. Da ſich aber gerade
dort immer viele Spaziergänger ſammeln, um die Züge der Straßen=
bahn
zu benutzen, würde die Direktion der Bahn, reſp. der Ver=
ſchönerungsverein
einem dringenden Wunſche entgegenkommen, wenn
einſtweilen einige einfache Bänke aufgeſtellt würden. Bei dem
großen Staub an der Chauſſee iſt es unmöglich, daß ſich müde
Kinder und Erwachſene an dem Waldrand lagern.
Am Sonntag Abend wird Donna Esmenia de Oliveira
unter Mitwirkung anderer Künſtler im Saalbau ein Konzert, reſp.
eine Vorſtellung geben. Ueber die Leiſtungen der Truppe ſchreibt
die Voſſ. 3ta. vom 11. April d. J. Der rühmlichſt bekannte
Königl. Muſikdirektor Profeſſor Ludwig von Breuner hatte geſtern
Gelegenheit, Donna Esmenia de Oliveira und den Liliputaner=
Virtuoſen Filicior zu hören und bewundern zu können. Derſelbe
äußerte ſich wörtlich: Erſtgenannte Dame iſt ein eminentes Talent:
ſie ſpielte nacheinander auf vier verſchiedenen Inſtrumenten: Philo=
mele
, Harmonium, Elegie=Zither und Tylophon und zwar in einer
Vollendung, die mir alle Hochachtung abnötigt. Es iſt mir nicht
erinnerlich, auch nur eine Virtuoſin dieſer Spezialität gehört zu
haben, die mir durch Fertigkeit, Reinheit und intentonierten Vortrag
ſo imponiert hätte wie Donna de Oliveira. Im gewiſſen Verhältnis
kann ich dies auch von dem fünfjährigen LiliputanerFilicio= ſagen,
der gleichfalls ein großes Talent für Eylophon und Glockenſpiel be=
kundete
und zu den beſten Hoffnungen berechtigt iſt.: Herr Profeſſor
von Breuner bat die Künſtlerin und den Vater des kleinen Lilipu=
taner
Virtuoſen, zum Benefiz der Berliner Symphonie=Kapelle mit=
zuwirken
, welches bereitwilligſt zugeſagt wurde.
7 Arheilgen, 22. Juni. Bei günſtiger Witterung feiert der
hieſige Kirchengeſangverein und Poſaunenchor nächſten
Sonntag, den 26. d. M. ſein Jahresfeſt in herkömmlicher Weiſe
in dem, an den Großh. Park angrenzenden, etwa 10 Minuten von
der Station und ebenſoweit von dem Schloß Kranichſtein entfernten
Gemeindewald. Das Feſt beginnt Nachmittags 3 Uhr, und wer
als Freund geiſtlicher Muſik an demſelben teilnehmen will, iſt herz=
lich
willkommen. Für etwas leibliche Erfriſchung wird auch geſorgt
werden. Bemerkt ſei noch, daß um 3 Uhr nachmittags in Darmſtadt
ein Zug nach Kranichſtein abgeht.
88 Pfungſtadt, 22. Juni. Der letzten Sonntag unternommene
Ausflug des hieſigen Männerquartetts in Gemeinſchaft mit
dem Schubertverein von Darmſtadt, nach dem Waſſerhäuschen der
Hildebrand'ſchen Brauerei bei Malchen geſtaltete ſich zu einem
wahren Volksfeſt. Mehr denn 600 Perſonen waren zugegen. Ge=
ſammt
= und Spezialchöre wechſelten in angenehmer Weiſe mit Tanz
und Volksſpielen. Es ſollen 10 Hektoliter Bier verzapft worden
ſein. Erſt die hereinbrechende Nacht machte dem munteren Treiben
ein Ende.
Der Starkenburger Bienenzüchterverein wird im
Auguſt d. J. in unſerer Stadt ſeine jährliche Generalverſammlung
mit Ausſtellung abhalten. Die Ausſtellung dauert drei Tage und
endigt mit einer Verloſung. Hierorts hat ſich ein Lokalverein ge=
bildet
, der es ſich zur Aufgabe macht, den Bienenfreunden von
auswärts hier vergnügte und lehrreiche Stunden zu bereiten.
Sonntag, den 3. Juli gibt das Männerquartett im Saale
des Gaſtwirt van Kaick ein Konzert zum Beſten der durch Haus=
einſturz
in Zwingenberg verunglückten Familien. Der Eintritt iſt
auf 50 Pf. feſtgeſetzt, höhere Gaben werden dankbar angenommen.
Wir wünſchen den edlen Unternehmern den beſten Erfolg.
Die Heuernte hat begonnen; die Qualität iſt gut, die Quan=
tität
geringer, was ſeinen Grund in dem langen kalten Frühjahr hat.
½. Mainz, 22. Juni. Das zwei blühende Menſchenleben zum Opfer
fordernde blutige Drama, welches ſich in der Nacht vom 20. auf
den 21. März d. J. in einer Wirtſchaft in der Judengaſſe in Worms
abſpielte, fand heute vor dem Schwurgericht hier ſeine richterliche
Sühne. Gegen Mitternacht am 20. März betraten drei Brüder
Hendrich die noch von vielen Gäſten beſuchte in der Judengaſſe
in Worms gelegene Wirtſchaft des Gaſtwirts Handwerker. Kaum
hatten ſie das Lokal betreten, ſo fingen ſie allerlei Händel und
Skandal an, ſchlugen mit ihren Spazierſtöcken auf die Tiſche und
wollten ſchließlich in dem Wirtszimmer tanzen. Als ihnen letzteres
von den Wirtsleuten verwehrt wurde, begannen ſie von neuem
einen Skandal und zwar derart, daß einer der beiden Brüder Braun,
Georg Braun, Ruhe gebot, was nunmehr zur Folge hatte, daß die

Nr. 121
drei Hendrichs über die beiden Braun herfielen und Georg Braun
mit einem Todſchläger und Gläſern derartig ſchlugen, daß er an
mehreren Stellen heftige Blutwunden erhielt. Andere Gäſte, die
Braun zu Hülfe eilen wollten, erging es in gleicher Weiſe wie
dieſem, und es entſtand eine allgemeine Prügelei, die ſich auf die
Hausflur, wohin ſich die Brüder Braun um dem Skandal aus dem
Wege zu gehen, geflüchtet hatten, fortſpielte und damit endigte daß
Peter Hendrich ein Meſſer mit ſtehender Klinge zog und dem Georg
Braun mit Wucht in den Hals ſtieß. Braun konnte ſich noch bis
zur Wirtszimmerthüre fortſchleppen, wo er als Leiche zuſammen=
brach
. Mit dieſer That nicht befriedigt, eilte Peter Hendrich dem
flüchtenden Wilhelm Braun auf die Straße nach und verſetzte
auch dieſem einen Stich und zwar mit ſolcher Wucht, daß das
Meſſer durch den Arm durch bis zur Bruſt drang. Anderthalb
Stunden ſpäter war auch Wilhelm Braun eine Leiche. Nach voll=
brachter
That begaben ſich die Hendrich in ihre Wohnungen, wo
ſie noch in der Nacht verhaftet wurden. Bevor ſie ſich trennten,
gaben Jakob und Georg Hendrich, wie Zeugen deponierten, Peter
Hendrich noch das Verſprechen nichts zu verraten. Bei der Ver=
haftung
des letztgenannten fand man das Meſſer, mit dem die That
vollbracht war, mit Butter und Erde beſtrichen vor, woraus hervor=
geht
, daß Hendrich ſofort nach ſeiner Heimkunft die Blutſpuren an
dem Meſſer noch verbergen wollte. Die ſchon vielfach vorbeſtraften
Angeklagten, die eine beſtialiſche Roheit offenbaren, geben zu ihrer
Entſchuldigung an, betrunken geweſen zu ſein und ſich in Notwehr
befunden zu haben. Daß einer die tödlichen Stiche verſetzt, beſtreiten
ſie alle drei, doch ſind ſie durch den Zeugenbeweis nach jeder
Richtung hin überführt. Peter Hendrich iſt der körperlichen Miß=
handlung
und des Todſchlags der beiden Braun angeſchuldigt, Jakob
Hendrich der körperlichen Mißhandlung der Brüder Braun. Um
4 Uhr am Nachmittag wird die Beweisaufnahme geſchloſſen und
den Geſchworenen 21 Fragen zur Beantwortung vorgelegt. Nach
Begründung der Anklage durch den Staatsanwalt und den Aus=
führungen
der Verteidigung zogen ſich die Geſchworenen um 7½ Uhr
in das Beratungszimmer zurück, wo ſie 1¾ Stunden zur Beratung
der Fragen verblieben. Unter Ausſchluß mildernder Umſtände wurde
Peter Hendrich des Todſchlags und der Körperverletzung der Brüder
Braun ſchuldig erklärt. Jakob und Georg Hendrich wurden der
gemeinſchaftlichen Körperverletzung von Wilhelm Braun ſchuldig
geſprochen. Das Urteil gegen Peter Hendrich lautete auf eine
Geſamtzuchthausſtrafe von 12½, Jahren, gegen Jakob Hendrich auf
6 und Georg Hendrich auf 8 Monate Gefängnis.
Mainz, 21. Juni. Die Centralaktiengeſellſchaft für
Tauerei und Schleppſchiffahrt auf dem Rhein in Ruhrort
läßt zur Zeit auf Werften in Holland, Mainz und Duisburg ſechs
neue eiſerne Schleppkähne von 15 000 bis 17000 Centner Tragkraft
erbauen, um dieſelben auch noch in dieſem Sommer in Benutzung
zu nehmen. Zur Ablieferung im nächſten Jahre ſind weitere ſieben
Schiffe von gleichem Faſſungsvermögen beſtellt, welche mit den bis
zum Spätjahre 1886 von der Tauerei in Gebrauch genommenen 17
Kähnen einen ſtattlichen Schiffspark von 30 neuen großen, eiſernen
Schleppbooten darſtellen.
1. Mainz, 22. Juni. Heute fanden bei mehreren Sozialdemo=
kraten
hier wieder Hausſuchungen ſtatt. Wie wir hören, wurde
nichts gefunden.
Sprendlingen, 20. Juni. Auf dem Geſtüt Mariahall ſind
heute 2 Traber aus Amerika eingetroffen.
Ein dritter, im Werte
von 15000 M., verendete auf der Reiſe, ſoll übrigens verſichert ge=
weſen
ſein.
Arnſtadt, 22. Juni. Die durch ihre Beiträge zur=Gartenlaube;
in den weiteſten Kreiſen bekannt gewordene Schriftſtellerin E. Marlitt
(Eugenie John) iſt heute früh hier geſtorben. Frau Marlitt war
am 5. Dezember 1825 in Arnſtadt geboren.
ack
AtitristertraAinirnitrttrrrtrirrirrrrrem.
Codes=Arzeige.
Es hat dem Allmächtigen gefallen heute früh halb
9 Uhr unſeren geliebten Gatten, Vater, Bruder und
Schwager,
Fhilipp Böller,
nach langem Leiden im 54. Lebensjahre abzurufen.
Um ſtille Theilnahme bitten
Darmſtadt, den 23. Juni 1887.
Louiſe Zöller Wittwe.
Adolf Zoller.
Familie Zöller und König.
Die Beerdigung findet ſtatt: Samstag den 25.
4 Mts, Vormittags 9 Uhr.

Druck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.