Aomnementsprei=
Tenththrls 1 Matt 5o Pf. hud
Beingerlohn. Anzwärtz werden von
ellen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
opengenommen zwu 1 Mar 50 Pf.
vw Quartal id. Poſtauſichlag
150. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
verdemangenommen: i Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
mBeſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraßze Nr. 36, ſowie auzwän.
von allen Annonen=Erpeditionen.
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Lreigamks, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Nea=
Donnerstag den 16. Juni.
Ne 115.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir finden uns veranlaßt, die nachſtehenden Beſtimmungen mit dem Anjügen in Erinnerung zu bringen, daß die
Schutzmannſchaft angewieſen iſt gegen Zuwiderhandelnde unverzuglich Anzeige zu erheben.
l. Polizeiſtrafgeſetz Art. 271. Hinſichtlich des Ausweichens der Fuhrwerke und Reiter ſind folgende Beſtimmungen
zu beachten:
1. alle Fuhrwerke, beſetzte oder leere Chaiſen, beladene oder leere Wagen, welche ſich auf öffentlichen Wegen
be=
gequen, müſſen, inſofern es die Beſchaffenheit und Breite der letzteren geſtatten, einander zeitig zur Hälfte rechts ausweichen,
d. h. rechts auf die Seite ſo weit einlenken, daß für das andere Fuhrwerk die Hülfto der Fahrbahn frei bleibt.
2. Geſtattet die Beſchaffenheit des Wegs das Ausweichen nicht, ſo muß derjenige Leiter eines Fuhrwerks, welcher den
ihm entgegenkommenden Wagen zuerſt bemerken kann, an einem ſchicklichen Orte ſo lange mit ſeinem Fuhrwerke halten, bis
das andere Fuhrwerk vorübergefahren iſt.
5. Bei dem Vorbeifahren nach einerlei Richtung, welches überhaupt nur dann, wenn der Weg das Ausweichen geſtattet,
zuläſſig iſt und nur mit der gehöͤrigen Vorſicht geſchehen darf, muß der Leiter des zurückbleibenden Wagens auf die rechte
Seite ſo ausweichen und langſam fahren, daß das andere Fuhrwerk auf der anderen Seite vorbeifahren und auf die Mitte
der Fahrbahn gelangen kann. Das Vorbeifahren im Jagen und das Wettfahren iſt ganz unterſagt und das Vorbeifahren
von ſchwer geladenem Fuhrwerk nach einerlei Richtung nur im Schritt geſtattet.
Zuwiderhandlungen gegen die Vorſchriften dieſes Artikels werden mit 35 Kreuzer bis 5 Gulden beſtraft.
ll. Strafgeſetzbuch 3 366. Mit Geldſtrafe bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen wird beſtraft:
3. wer auf öffentlichen Wegen, Straßen oder Plätzen das Vorbeifahren Anderer muthwillig verhindert.
Wir empfehlen daher allen Leitern von Fuhrwerken zur Vermeidung von Strafen auf den Straßen ſtets rechts zu
fahren, wenn ein anderes durch die Verhältniſſe nicht nothendig geboten erſcheint.
Darmſtadt, den 11. Juni 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
[5798
B e k a n n t m a ch u n g.
Die unterm 26. Mai l. Js. für die Hochſtraße von der Kies= bis zur Heinrichſtraße angeordnete Sperre wird
hier=
durch aufgehoben.
Darmſtadt, den 13. Juni 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
[5799
Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen und ſonſtige Anſprüche
an den unter der Rechtswohlthat des
In=
ventars angetretenen Nachlaß des Hof=
Zahnarztes Dr. Julius Budde von
Darmſtadt ſind binnen 14 Tagen bei uns
anzumelden, andernfalls ſie bei Regulirung
des Nachlaſſes keine Berückſichtigung
fin=
den werden.
Darmſtadt, den 10. Juni 1887.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
[5755
Schäfer.
Konkursverfahren.
Nach Abhaltung des Schlußtermins
und Vornahme der Schlußvertheilung
wird das Konkursverfahren über das
Vermögen des Wirths Wilhelm Illig
nzum kühlen Grund= bei Eberſtadt
hier=
mit aufgehoben.
Darmſtadt, den 11. Juni 1887.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
(5800
Dr. Schneider.
und die Schlußvertheilung vorgenommen
iſt, wird das Konkursverfahren über das
Vermögen des Metzgers Valentin
Cle=
mens L. von Pfungſtadt nunmehr
auf=
gehoben.
Darmſtadt, den 11. Juni 1887.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Dr. Schneider.
(5801
Bekanntmachung.
Konkursverfahren.
Die am 6. d. Mis. abgehaltene
Heu=
grasverſteigerung von den ſtädtiſchen
Nachdem der Schlußtermin abgehalten Pallaswieſen iſt genehmigt. Die Abgabe=
391
1484
ſcheine können an der Stadtkaſſe in
Em=
pfang genommen werden.
Darmſtadt, den 10. Juni 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
65613
Ohly.
Submiſſion.
Zur Vergebung von
Weißbinder=
arbeiten im Betrage von 1057 Mark
64 Pfg. iſt Termin auf
Donnerstag den 23. Juni er.,
früh 10 Uhr,
anberaumt.
Bedingungen nebſt Koſtenanſchlag und
Schema=Offerte liegen im Büreau aus.
Artillerie=Depot Darmſtadt. 5802
.
Hengras=Verſteigerung.
Dienstag den 21. Juni, Nachmittags
3 Uhr,
läßt Frau Poſthalter Wiener in
Darm=
ſtadt das Heugras von 42 Morgen Wieſen
verſteigern.
Zuſammenkunft am Uebergang der
Riedbahn über die Gräfenhäuſer Straße.
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per Stück 12 Pfg.
1886er
Wiu-a. uldl IiGd,
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(5720
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billigſt.
J. Probst,
Heinheimerſtraße 42.
Nr. 115
Bekanntmuchung.
Das ſämmtliche in dem ſtädtiſchen Oberwald noch liegende Holz Gau=,
Rutz=
oder Brennholz) iſt längſtens bis
Samstag den 18. Juni, Abends,
aus dem Schlage zu entfernen, widrigenfas Beſtrafung nach dem Forſtſtrafgeſet
eintritt.
Darmſtadt, den 10. Juni 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(5615
Bekunntmuchung.
Die Berichtigung der im Monat April gerichtlich erkannten Forſt= und
Feld=
ſtrafen hat in den erſten 25 Tagen des Monats Juni jeden Vormittag von 8
bis 12 Uhr, bei Großh. Diſtricts=Einnehmerei Darmſtadt zu geſchehen
widrigenfalls das mit Koſten für die Schuldner verbundene Beitreibungsverfahren
eingeleitet wird.
Auf Erſuchen der gedachten Großh. Diſtriets=Einnehmerei bringen wir dies
hiermit zur öffentlichen Kenntniß.
Darmſtadt, den 15. Juni 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[5804
Ohly.
Laſſel Verkeigerung.
Montag den 20. Juni d. J., Vormittags 11½ Uhr,
ſoll in dem Faſſelhofe zu Beſſungen ein gut gehaliener zur Zucht untauglich
ge=
wordener Faſſelochs gegen Baarzahlung verſteigert werden.
Beſſungen, den 14. Juni 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(5805
gergrhung
von
Pflaſtererarbeiten, ſowie Aulieferung von Pflaſterſteinen.
Die zur Umpflaſterung von verſchiedenen Straßen und Floßrinnen in der
Gemeinde Beſſungen vorkommenden Pflaſtererarbeiten, ſowie Anlieſerung von
Ba=
ſalt= und Syenit=Pflaſterſteinen, ſollen in Submiſſion vergeben werden.
Submiſſionstermin wird auf
Montag den 20. Juni l. Js., Vormittags 1 Uhr,
auf unſerem Büreau feſtgeſetzt.
Voranſchlag und Bedingungen liegen bis zum Termin bei uns offen.
Beſſungen, den 14. Juni 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(580.
Heugruz Yerſteigerung.
Dienstag den 21. Juni l. Js., Vormittags 8 Uhr,
wird das Heugras von der Nachtweide hinter dem Schießhaus und um 9 Uhr das
Heugras von der Neuwieſe in 62 Looſen zuſammen an Ort und Stelle verſteigert.
Beſſungen, den 13. Juni 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(6722
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E
E
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Zweigverein Darmſtadt.
Am Freitage, den 17. dieſes, ſoll im Damen=Sale des Salbaues
um 8 Uhr Abends eine Verſammlung unſerer Mitglieder ſtatt finden, wozu
wir aber freundlich auch Alle einladen, die ebenwol ein warmes Herz für die
vaterländiſche Sache haben. Nach einem Vortrage und geſchäftlichen Mitteilungen
folge dann ein geſelliger Austauſch. Weibliche Beteiligung willkommen.
Darmſtadt, 14. Juni, 1887.
v. Bſiſter,
Georg Rüller,
Vorſitzender.
Schriftführer.
[5732
Die Eröſſnung
meiner
Harten=Wirthſchaft
zeige ich hiermit ergebenſt an.
(5730
h. Wiondt,
zum „Darmſtädter Hof.”
Ausflug
des
Localgewerßverein Darmſtadt
nach Michelſtadt und Erbach i. O.
Sonntag den 19. Juui 1882
mit den Angehörigen der Mitglieder.
10 Uhr 15: Abfahrt mit der Ludwigsbahn von Darmſtadt, Billet III. Klaſſe
nach Erbach zu 1 Mk. 80 Pfg.
10 Uhr 24 von der Roſenhöhe 1 Mt. 60 Pfg.
12 Uhr 1: Ankunft in Michelſtadt.
Beſichtigung verſchiedener Etabliſſements unter Führung des Gewerbvereins
Michelſtadt.
1 Uhr 30: Gemeinſchaftliches Mittageſſen im Hotel Friedrich, Couvert
ohne Wein 1 Mk. 50 Pfg.
3 Uhr 44: Fahrt nach Erbach.
Beſichtigung der Sammlungen im Schloß und einer Ausſtellung von Elfenbein=
Schnitzereien unter Führung von Mitgliedern des Gewerbvereins Erbach.
Geſellige Vereinigung.
7 Uhr 55. Rückfahrt vom Bahnhof Erbach.
9 Uhr 47: Ankunft in Darmſtadt.
Der Vorſtand des Lokalgewerbvereins Darmſtadt.
(5816
Tecklenburg.
1487
OeuUt „
in Darmstadt.
Auräehgeselute Waurem
zu extrasbilligen Preiſen gegen Baarzahlung.
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Stück.
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braun, gronat, für Mädchen
050.
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neue Formen, für Damen
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Hulda, lange Hüfte, hochſchnürend
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Blumenzweige, hochſeine Genres, in allen Farben 150.
Straussfedern, farbig, kleine in allen Farben
0.25.
Straussfodorn, farbig, größere, in allen Farben 0.50.
Straussfedern, farbige Aigretten, in allen Farben 1...
Straussfodern, farb. Aigretten, fein, in all. Farben 1.50.
Straussfedorn, farbige Aigretten, hochfein, in allen
Farben
2.50.
Straussfodlorn, farbige, Amazonen, in all. Farben 3.-.
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0.40.
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weiß, reinleinen, geſaumt, das ¼ Ozd. 150.
Wales, 4fach leinene Herrenkragen, per ½ Dtzd. 1.50.
Elegant, 4fach feinleinene Herrenkragen „ „ 2.—.
Sagasta, 4fach feinleinene Stehkragen „ „
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12
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392
[ ← ][ ][ → ]1488
Nr. 115
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Portwein, Sherry, Malaga, Madeira, Marsala,
Tarragona., Rordeaux
(4350
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eröffnet derſelbe Montag.
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ſtändig neuen fürs Auge 3.
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durch techniſche Fertigkeit,
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dungen werden Tags zuvor
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des Herrn Grimm, 2. Stock, erbeten.
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Schüler und zwar aus faſt allen Verufszweigen und hohen und höchſten Kreiſen.
Darmſtadt, Mitte Juni 1887.
65729
Gamder
Hof=Kalligraph Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs von Heſſen.
jährlich ſeit 1857 in Darmſtadt
20. Jumi. einen - indeß
von 12 Lehrſtunden ſeiner
und wird vermittelſt derſelben
heit zur Aneignung einer voll=
A) wohlgefälligen und vorzugsweiſe
54) Eleganz und Deutlichkeit ſich
boten; - gefällige Anmel=
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Specialität im Feuerungs-Anlage-Bau.
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Haushaltungen, Reſtaurationen, Hotels, Hoſpitäler ꝛc. in Eiſen und Fayence, ferner
Keſſelfeuerungen, eiſerne Oefen, Porzellanöfen, Conditoreiöfen und Bonbonherden
jeder Art unter Garantie der Brauchbarkeit; zugleich übernehme Reparatur und
Reinigung derſelben. Langjährige Erfahrung und praktiſche Thätigkeit im Auſſetzen
betr. Anlagen, welche durch mich ſchon in verſchiedenen Gauen des Continent zur
Ausführung kamen, ſetzen mich in den Stand jedem Auftrag gerecht zu werden und
nehme ich Aufträge für hier und auswärts jederzeit entgegen bei billigſter
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nung und reeller Bedienung.
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die kräftigſte und leichtverdaulichſte Nahrung, bei der die
Kinder von der Geburt an ſehr gut gedeihen; bei Darmkatarrh
beſonders zu empfehlen. M. 1.20 per Büchſe in den Apotheken,
en gros von Ed. Loeflund in Stuttgart.
[1122
(Fin Fräulein wünſcht in allen Schul=
= fächern Nachhülfeſtunden zu
er=
theilen. Näheres Expedition.
[5473
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5742) Eine tüchtige Haushälterin
mit 11jährigen Zeugniſſen, in allen
Zwei=
gen des Hausweſens und in der
Milch=
wirthſchaft erfahren, ſucht baldigſt Stelle.
Franks Stellenbureau.
5743) Ein älteres Mädchen ſucht
Laufdienſt. Zu erfr. Holzſtr. 7 i. Laden.
5819) Ein ſtarkes Mädchen v. Lande,
das alle Arbeit verſteht, ſucht auf Johanni
Stelle durch Stellenbureau Frau
Katzen=
bach, Alexanderſtr. 15.
5820) Eine alleinſtehende geb. Frau,
die in allen Zweigen der Haushaltung
erfahren und gute Zeugniſſe beſitzt, ſucht
baldigſt Stelle zur ſelbſtſtändigen
Füh=
rung eines Haushalts. Näheres Exped.
5821) Eine junge, gut empfohlene
Herrſchaftsköchin, welche auch
Hausar=
beit thut, ſucht Stelle. — Stellenbureau
Frau Gölzenleuchter, Grafenſtraße 13.
5822) Eine Lauffrau ſucht Stelle
durch Frau Katzenbach, Alexanderſtr. 15.
5745) Ein braves Landmädchen,
welches im Häuslichen bewandert iſt, wird
auf Johanni geſucht. Näheres Exped.
Geſucht
nach auswärts zu einem zweijährigen
Kinde ein Mädchen, welches nähen,
bü=
geln und waſchen kann.
[5744
Näheres Expedition.
5823) Für das Lager eines hieſigen
Engros=Geſchäfts wird ein Müdchen
ge=
ſucht, welches bereits in einem kaufmänn.
Geſchäfte gearbeitet haben muß.
Näheres durch die Expedition.
5824) Eine perfekte
Reſtau=
rationsköchin auf 2-3 Monate gegen
hohen Lohn geſucht. Näheres
Martin=
ſtraße 7, II. Stock.
5825) Tüchtige Putzfrau geſucht.
Dieburgerſtraße 74.
5746) Geſucht auf Johanni ein
Müdchen mit guten Zeugniſſen, welches
ſetwas kochen kann und Liebe zu Kindern
hat. Landwehrſtr. 11, 1. Stock.
G
Bauzejohner.
Ein junger Mann, welcher nach
An=
gabe flott zeichnen und copiren kann, per
ſofort geſucht. Selbſtgeſchriebene Offerten
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geſucht, der auch kleinere Reparaturen an
Maſchinen und Schmiedearbeit machen
kann. Näheres Expedition.
[5747
5693) Ein Schreiner geſucht.
L. Thomas, Schreinermeiſter.
1489
90½)
10,
447
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ESUTTAIN
WG uIG”
9.
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Gr.
auf 1. Juni iſt eine pech=
Hay
Etaé ſhwarze
[5793
Neufundländer=Hündin
geſtohlen worden. Der Hund iſt ſcheu
und ſurchtſam und hat unregelmäßiges
noch nicht ganz egales Haar und
herab=
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Vorabendgottesdienſt um 7 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr — Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 9 Uhr 15 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge di
3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 18. Juni: Vorabend 7 Uhr 30 A
Morgens 7 Uhr 30 Mi
Nachm. 5 Uhr - Min.
Sahbbathausgang 9 Uhr 15 Mi=
Wochengottesdienſt. Von Sonntag 19. Junt an
Morgens 6 Uhr -Mi=
Nachm. 7 Uhr - Min.
NB. Mittwoch den 22. und Donnerstag d=
23. Juni.
Rausch Chaudesch Tamus.
Deutſches Reich. Die Beſſerung im Befinden des Kaiſers iſt
anhaltend. Am 14. erſchien der Monarch, als die Wache am Palais
vorbeizog, am Fenſter und wurde vom Publikum mit enthuſiaſtiſchem
Jubel begrüßt.
Das „F. J.” hört aus zuverläſſiger Quelle, daß der
Geſund=
heitszuſtand des Reichskanzlers ſich in den letzten Tagen
verſchlech=
tert hat. Durch die nervöſen Schmerzen iſt Fürſt Bismarck jeder
Nachtruhe beraubt. Seitens des behandelnden Arztes wird auf der
Forderung beſtanden, daß der Fürſt ſich von Berlin und den
Ge=
ſchäften entferne. Bisher hat eine Ueberſiedelung aufs Land nicht
ſtattfinden können, weil der Reichskanzler noch nicht reiſefähig iſt.
Der Reichstag nahm am 14. 8 2 des Branntweinſteuergeſetzes
in der Kommiſſionsfaſſung an, dazu wurden angenommen der
An=
trag Witte, wonach auch die für Brennereien, welche in 1886ſ87
er=
hebliche Vergrößerungen vornehmen, zu verſteuernde Jahresmenge
des Branntweins nach dem Umfange der Betriebsanlagen
ent=
ſprechend bemeſſen wird; ferner der Antrag Spahn, beſagend, für
Getreidebrennereien, welche nach dem 1. Oktober 1887 zur
Hefebe=
reitung übergehen, erfolgt die Bemeſſung der dem niedrigen
Abgabe=
ſatz unterliegenden Branntweinmenge nach den für beſtehende
Hefe=
bereitung geltenden Grundſätzen.
Die „Nordd. Allg. 8ta. ſagt: Das telegraphiſch ſignaliſierte
Programm des neuen ſerbiſchen Kabinets könne allſeitig nur einer
beifälligen Aufnahme verſichert ſein, da dasſelbe durchweg Punkte
aufführe, welche der Ruhe in den Orientſtaaten weitere Bürgſchaften
zu gewähren verſprächen.
Frankreich. In der Sonnabendſitzung der franzöſiſchen
Depu=
tiertenkammer kam es, wie ſchon erwähnt, nach der Erklärung des
Kriegsminiſters, daß er die Beſtimmung über die Dringlichkeit der
Militärvorlage der Weisheit der Kammer überlaſſe, zu ſtürmiſchen
Szenen. Clemenceau verlangte, daß die Regierung ſich beſtimmt
ausſpreche, ob ſie für oder gegen die Dringlichkeit ſei, und fragte,
ob ſie einen Bund mit der Rechten abgeſchloſſen habe oder nicht.
Die Miniſter hüllten ſich in Schweigen. General Ferron, hinter
welchem ſich der Deputierte de Mackau befand, wollte ſich erheben,
aber Rouvier hielt ihn zurück. Es entſtand nun ein furchtbarer
Lärm, der länger als eine Viertelſtunde dauerte. Die äußerſte und
die radikale Linke erhob ſich wie ein Mann, ſchrie, brüllte, tobte
und ſchimpfte wie toll über 20 Minuten lang gegen die Miniſter.
Nach der Sitzung ſpielte in den Wandelgängen die heilloſe
Auf=
regung weiter. Da für die Dringlichkeit 355 (352 Republikaner
aller Schattierungen und 3 Mitglieder der Rechten) und gegen
die=
ſelben nur 191 (20 Republikaner und 171 Mitglieder der Rechten,
geſtimmt hatten, ſo ſtießen die Radikalen ein lautes Siegesgeſchrei
aus; ſie behaupteten, das Kabinet habe ſich ſelbſt den Dolch ins
Herz geſtoßen und es werde ſofort von der politiſchen Bühne
ver=
ſchwinden. Die radikalen Blätter klagen das Kabinett an, die
Republik verraten und ſich an die Rechte verkauft zu haben, und
kündigen ihm ſeinen nahen Fall an. Dieſe Wut iſt ſehr beareiflich.
Clemenceaus Abſicht war nämlich, Rouvier zu einer beſtimmten
Erklärung über die Dringlichkeitsfrage zu zwingen. Falls derſelbe
ſich gegen die Dringlichkeit ausgeſprochen hätte, ſo würden nicht
allein alle Radikalen, ſondern möglicher Weiſe auch ein großer Teil
der Opportuniſten, die ſich in der Militärfrage ihren Wählern
gegenüber verpflichtet haben, gegen ihn geſtimmt haben, ſodaß ſein
Sturz ſofort erfolgt wäre. Wäre Rouvier aber für die
Dringlich=
keit eingetreten, ſo würde er in die nämliche Lage geraten ſein, wie
ſeine Vorgänger Freheinet und Goblet, d. h. er würde ſich die
Rechte, die ihn heute nicht infolge eines Uebereinkommens ſondern
einzig und allein deshalb unterſtützt, weil ſie Frankreich vor der
Herrſchaft der Ultra=Radikalen bewahren will, entfremdet haben,
und in dieſem Falle würden Clemenceau und ſeine Freunde bald
Gelegenheit gefunden haben, ihn mit Hülfe eben jener Royaliſten
und Bonapartiſten zu beſeitigen, deren Zuſammengehen mit Rouvier
ein todeswürdiges Verbrechen des Miniſteriums ſein ſoll. Neue
Erbitterung der Radikalen hat die Wahl Develle's zum
Vizepräſi=
denten der Kammer erregt. Die radikale und die äußerſte Linke
proteſtierten heftig gegen die Wahl Develle's, des Kandidaten der
Opportuniſten und der Rechten, weil einige Stimmzettel nicht, wie
es die Geſchäftsordnung vorſchreibt, in einem Kouvert verſchloſſen
abgegeben worden waren. Die Kammer erklärte die Wahl indeſen
für giltig.
England. Das Unterhaus nahm mit 229 gegen 117
Stimm=
den Artikel 5 der iriſchen Zwangsbill mit einigen Amendemen.
an, wonach das Geſetz nur in denjenigen Diſtrikten annehmbar i
wo dasſelbe vom Vicekönige proklamiert worden iſt.
Wie d
„Times' erfährt, hat die franzöſiſche Regierung beſchloſſen, den
nächſt eine von Frankreich garantierte tonkingeſiſche Anleihe behu
Deckung der durch die Ausgaben in Tonking entſtandenen Budge
defizite zu emittieren.
Der „Times' wird aus Kalkutta telegraphiert, alle Berich
lauteten einſtimmig, daß die Volkstümlichkeit und das Anſehen de
Emirs von Afghaniſtan hoffnungslos zerrüttet ſei, ſo daß ſei
baldiger Sturz als unvermeidlich erſcheine, wenn England md
einſchreite. Eine Einmiſchung engliſcherſeits würde ganz Afghe
niſtan gegen England hetzen und daher würde ein bald erfolgende
Sturz des Emirs nicht bedauernswert ſein, ſondern als die beſt
mögliche Löſung erſcheinen. In ganz Afghaniſtan und Indien
her=
ſche das Vorgefühl, daß Rußland gegen Herat und Badakſcha
vorrücke und daß die Beſetzung von Kerki nur die Vorbereitun
ſei. Mit allgemeiner Verwunderung werde deshalb die Gleichgü.
tigkeit betrachtet, mit der die engliſche Regierung dieſe
Angelege=
heit behandle.
Rußland. Am 14. wurde das Geſetz promulgiert, welches de
ſEinfuhrzoll auf Näh= und Strickzwirn auf 6 Goldrubel per Pu
(brutto) feſtſetzt.
Griechenkand. Einer amtlichen Mitteilung zufolge wurde de
Geſandte Rhargabe von Berlin abberufen. Als Nachfolger i
Dragumis, ein Bruder des Miniſters, in Ausſicht genommen.
Butgarien. Die „Agence Havas” meldet: Riza Bey teilte de
Regentſchaft mit, die Pforte halte die Einberufung der Sobran,
für nicht opportun. Der Zuſammentritt derſelben würde in Europ
zu allen möglichen Kommentaren Anlaß geben.
Herbien. In Belgrad hat der Miniſterwechſel Volkskundgel
ungen hervorgerufen. Mehrfach wurde die ſerbiſche und ruſſiſch
Nationalhymne aufgeſpielt, das Volk durchzog die Stadt mit Hoch
rufen auf Rußland und Pereats auf Garaſchanin und Oeſterreick
Ein Volkshaufen ſchlug an Garaſchanins Hauſe die Fenſter ein
Garaſchanin feuerte neun Revolverſchüſſe ab, wodurch, wie es heiß
ein junger Mann verwundet wurde. Später räumten Gendarme
die Gaſſen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 16. Juni.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern de=
Generalmajor Frhrn. Röder v. Diersburg, Kommandant der Haupt
und Reſidenzſtadt, den Oberſt v. Chappuis, Kommandeur des 1. Großl
Inf.=Regts. Nr. 115, den Geheimen Medizinalrat Dr.
Hochgeſan=
von Mainz, den Geheimen Ober=Domänenrat Grünewald, der
Gallerieinſpektor Hofmann, den Bürgermeiſter Hering von Köngern
heim, den Forſtmeiſter Muhl, den Landwirt Fritz Orb von Weſt
hofen, den Bürgermeiſter Adam Seelinger, den Beigeordneten 3
Fr. Eberhard und den Gemeinderat Adam Klingler von Lampert
heim; zum Vortrag den Staatsminiſter Finger, den Miniſterial
präſidenten Weber, den Geheimen Staatsrat Hallwachs, den Ober
ſtallmeiſter Frhrn. v. Nordeck zur Rabenau, den Hofjägermeiſte
v. Werner.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Gerichts
ſchreiber bei dem Amtsgericht Homberg Aloys Höfling auf ſeit
Nachſuchen mit Wirkung vom 1. Juli 1887 an in den Ruheſtand
verſetzt; ferner den Gerichtsſchreiber bei dem Amtsgerichte Herbſtei=
Theodor Becker zum Gerichtsſchreiber bei dem Amtsgerichte
Hom=
berg a. O., mit Wirkung vom 1. Juli l. J. -- und den Gerichts
ſchreiber=Aſpiranten Philipp Knierim zu Vilbel zum Gerichts
ſchreiber bei dem Amtsgerichte Herbſtein, mit Wirkung vom 1. Jul
l. J. - ernannt.
Durch Entſchließung Großh. Miniſteriums des Innern und
der Juſtiz vom 11. Juni 1887 wurde der Amtsanwalt Georg Ol.
in Groß=Umſtadt zum Hilfsgerichtsſchreiber bei dem Landgericht der
Provinz Oberheſſen beſtellt.
Die zweite Kammer iſt ſeitgeſtern Vormittag wieder zu einigen
Sitzungen zuſammengetreten. Nach der ühlichen Verkündigung
neuer Einläufe beantwortete die Regierung die Interpellation des
Abg. Waſſerburg wegen Einführung des direkten Wahlrechts dahin
daß die Regierung nicht die Abſicht habe dieſem Landtage noch ein=
Nr. 115
Vorlage auf Vermehrung der Abgeordneten in den größeren Städten
zu machen, daß ſie über die Frage erwägen werde; jedoch müſſe man
den Ausgang der Vereinigungsfrage Beſſungens mit Darmſtadt
abwarten. Wenn alsdann Mainz und Darmſtadt je 3
Abgeord=
nete erhalten ſollen, müſſe man dieſe Städte in beſtimmte Bezirke
einteilen, Um ein beſtimmtes Bild der politiſchen Meinung zu
er=
halten.
Erſter Beratungsgegenſtand war die Mitteilung des
Staats=
miniſteriums betr. „die Nachweiſungen der Staats=Einnahmen und
Ausgaben in der Finanzperiode 1859-821. Die Kammer beſchloß
hierzu zu erklären, daß ſie die Oberrechnungskammer auf Grund
vorliegender geſetzlicher Beſtimmungen für verpflichtet halte, die
Nachweiſungen, welche über das Domanial= und Staatsvermögen
und über die Verwendung der bewilligten Staatsgelder nach Art. 9
und 68 der Verfaſſung den Ständen zu liefern ſind, in der von der
Regierung vor Erlaß des Geſetzes vom 14. Juni 1879 geübten
Weiſe zu liefern ſind. Ferner wurde die Regierung erſucht, die
vorliegenden Nachweiſungen aus der Finanzperiode 187980 zur
ent=
ſprechenden Vervollſtändigung an die Oberrechnungskammer zurück
zu geben und der dem Ausſchuß gegenüber gemachten Zuſage
ent=
prechend die vervollſtändigten Nachweiſungen dem nächſten Landtag.
vorzulegen.
Zu dem Antrag Möhn und Genoſſen auf Vorlage eines
Ge=
ſetzentwurfs auf Abänderung des Artikel 3 des Geſetzes vom
13. Mai 1885, das Brückengeld bei Mainz betr., beſchloß die
Kam=
mer ein Erſuchen an die Regierung den Ständen eine
Geſetzesvor=
lage zu machen, durch welche den Befreiungen von Brückengeld bei
Mainz in dem Artikel 3 des erwähnten Geſetzes die Fuhren zur
Abholung und zum Transport von Kehricht und ſonſtigen
Dünger=
maſſen zugeſetzt wird.
den Beiträge zu den Geländeerwerbskoſten für den Bau der Ober=
8906 M. für bauliche Umänderungen am hieſigen Gymnaſium
be=
willigt. Bei dieſer Gelegenheit plaidierten verſchiedene
Abgeord=
nete für Erhaltung des „Kaſtanienbaums' im Gymnaſialhofer Der
Antrag der Abgeordneten v. Rabenau Schröder und Möhn auf 252, Schmiede 43, Schneider 48, Schreiner 234, Schuhmacher 44,
Herabſetzung der Stempel und Gebühren auf Immobilien und
Hypotheken veranlaßte eine längere Diskuſſion. Man entſchied ſich, macher 17. Vergolder 1, Wagner 57, Weber 14, Tüncher=, Lackierer
die Beſchlußfaſſung bis zum Abſchluß der im Gange befindlichen und Zimmermaler 110, Zahntechniker 1 und Zimmerleute 82.
Erhebungen zu verlagen, trat jedoch dem Antrag des Ausſchuſſes,
die Materie zur Zeit für erledigt zu erklären, nicht bei.
Ueber die Vorlage auf Abänderung des Art. 84 der Verfaſſung
(Immunitäten der Abgeordneten) kam die Beratung wohl zu Ende, verwaltung (mehrfach), Dettweiler in Laubenheim, Schultheiß in
mit Rückſicht auf den geringen Beſuch des Hauſes ſetzte man jedoch Stangenrod, Petermann I1. in Eſchenrod, Weber 1. in Eichelſachſen,
die Beſchlußfaſſung bis heute aus.
am 24. oder 25. Juni geſchloſſen werden.
unter Vorſitz des Großh. Landesgerichtsrat Rohde ſtattfinden; als
deſſen Stellvertreter iſt der Großh. Landesgerichtsrat Dr. Kritzler nicht zur Deckung der Unkoſten herangezogen werden.
beſtimmt. Es kommen zur Verhandlung: Montag, 20. Juni, Vorm.
Staatsanwalt Zimmermann, Verteidiger Hallwachs. Desgl. Nachm. erhalten und ſollen dieſelben beſonders auf den garantierten Linien
3 Uhr: Joh. Wilh. Heilmann von Darmſtadt wegen Raubs. St. der Bahn verwendet werden. Dieſe Schwellen ſtellen ſich billiger
D. Rüſter, Vert. Dr. E. E. Hoffmann. Dienstag, 21. Juni, Vorm. als die ſeither aus Bayern bezogenen.
9 Uhr: Franz Pieroth von Bieber und Karl Wilh. Badenſchneider
von Offenbach wegen Münzverbrechen. St. Zimmermiann Vert. reren Häuſern in dem Sonnemannsgäßchen hier das Auftreten von
Dr. Kleinſchmidt und Freund. Mittwoch, 22. Juni, Vorm. 9 Uhr: Ga. Typhus konſtatiert worden. Ohne Verzug wurden die Brunnen
Engel von Trebur wegen Meineid. St. Dr. Rüſter, Vert. Dr. Schmidk. der betr. Häuſer geſchloſſen, wie überhaupt alle Maßnahmen er=
Donnerstag, 23. Juni. Vorm. 9 Uhr: Anna Jung von Zeitlofs l griffen werden, die ein Weitergreifen der Krankheit verhüten.
wegen Kindestötung. St. Zimmermann, Vert. Dr. Reuling. Freitag,
24. und Samstag, 25. Juni, Vorm. 9 Uhr: Konrad Müller ſog. Regatta haben ſich bis zum Meldeſchluß 16 Klubs mit 41 Mel=
Rattenmüller von Ober=Ramſtadt wegen Diebſtahl und verſuchtem dungen eingeſchrieben. Die meiſten Meldungen haben Junior=Dollen=
Todſchlag. St. Dr. Güngerich, Vert. Dr. Wenck. Montag, 27. Juni, Vierer und Junior=Dollen=Zweier aufzuweiſen, nämlich 8 und 7.
Vorm. 9 Uhr: Martin Thomas von Lampertheim wegen
Brand=
ſtiftung und Diebſtahl. St. Dr. Rüſter, Vert. Dr. Loeb. Dienstag, Mainz, in welcher Hunderte von Arbeitern und Arbeiterinnen vom
28. Juni, Vorm. 9 Uhr: Heinrich Hock von Keilberg und Karl letzten Herbſt bis jetzt beſchäftigt wurden, hat am Samstag einſt=
Jäger, Dr. Reis.-Mittwoch, 20. Juni, Vorm. 9 Uhr: Eliſe Knoth Fleiſchkonſerven. Es wurden in der angegebenen Zeit 3000 Ochſen
von Offenbach wegen Kindestötung. St. Dr. Schmidt, Vert. Metz III., 1 erſter Qualität geſchlachtet und zu Konſerven verwandt, die nach
ein bereits in den Zeitungen viel beſprochener Fall (Verbrennung des dem einſtimmigen Urteil der Truppen, welche mit früher bereiteten
Kindes).
Mainz. vom 1. Juli d. J. ab mit der geſetzlichen Penſion in den übertreffen.
Ruheſtand verſetzt: Wiegmann, Zahlmeiſter vom Füſilier=Bat.
2. Großh. Heſſ. Inf=Regts. Nr. 116, zur Großh. Heſſ. Train= eine Dampffähre in Betrieb genommen welche für die Beſucher
Kompagnie verſetzt.
meiſter an dem Arbeitshauſe zu Dieburg Adam Otto auf ſein Rheinufer in bequemer, billiger und ſicherer Weiſe vermittelt. Die
Naͤchſuchen.
In der Pfründnerabteilung des ſtädtiſchen Hoſpitals blieb die für den Betrieb erforderliche ſtaatliche Genehmigung erwirken.
der Belegſtand von 25 Perſonen unverändert. In der
Kranken=
abteilung hält der hohe Krankenſtand wie er in der letzten l erteilt zur Vornahme einer Lotterie zu Gunſten des Theater=und
Monaten zu Tag trat, an; es wurden 280 Perſonen verpflegt, gegen Feſthausbaues.
1491
238 in nämlichen Monat des Vorjahrs. Von den 280 Verpflegten
wurden 147 aus dem April übernommen, 133 gingen im Mai zu,
153 blieben zu Ende Mai noch in Behandlung. Von den Erkrankten
waren 120 auf ihre eigenen Koſten, 37 als Mitglieder der
Dieaſt=
botenkrankenanſtalt und 123 als Armenkranke (84 hieſige und 59
fremde) aufgenommen. - Auch das Pfründnerhaus in der
Frankfurterſtraße blieb in ſeinem Inſaſſenbeſtand von 43
Ver=
ſonen unverändert. — Dagegen hat das Armenhaus an der
Pallaswieſenſtraße. in welchem ſich Ende April noch 60
Per=
ſonen befanden, eine weitere Verminderung ſeines Inſaſſenbeſtandes
erfahren, e3 zählt deren nur noch 49. nämlich 23 Männer, 16 Frauen
und 10 Keinder.
Die landwirtſchaftliche Verſuchsſtation Darmſtadt hat nach ihrem
Bericht in dem abgelaufenen Jahre folgende chemiſche Unterſuchungen
vorgenommen: 1158 Unterſuchungen von Dungmitteln, darunter
127 Proben von Thomasſchlacke, 580 von Futtermitteln, 308 von
Sämereien, 114 von Zuckerrüben, 114 von Milch. 26 von Wein
und 52 von Ernteprodukten, Bodenarten, Waſſer und verſchiedenen
rechniſchen Gegenſtänden, zuſammen 235½ Unterſuchungsproben (im
Vorjahr 2375. mithin 23 mehr).
Die mit der Feier des 50jährigen Beſtehens des
Landesgewerb=
vereins im Juli verbundene Ausſtellung von Lehrlingsarbeiten
verſpricht recht bedeutend zu werden. Es werden ſich an dieſer
Ausſtelluna 1750 Lehrlinge aus allen Teilen des Großherzogtums
mit ihren Arbeiten beteiligen und zwar: Bäcker 46, Barbiere,
Fri=
ſeure ꝛc. 24, Bildhauer in Stein 11, Buchbinder und
Portefeuille=
aͤrbeiter 38. Buchdrucker und Setzer 25. Bürſtenbinder 5. Verfertiger
chirurgiſcher Inſtrumente 2, Konditoren 3. Dreher in Holz 34,
Breher in Metall 19, Eiſengießer 17. Elfenbeinſchneider 6
Feilen=
hauer 1. Formſtecher 4. Gärtner 36, Gerber l, Geometer 2. Gürtler 5.,
Das Geſuch diverſer Gemeinden um Erlaß der noch reſtieren= Hafner 5. Holzbildhauer 3. Hutmacher 6, Kammmacher 3.
Kappen=
macher ? Keſſelſchmiede 5, Korbmacher 2. Küfer und Kübler 46,
heſſiſchen Bahnen wurde gegen 5 Stimmen verworfen und ſodann Kupferſchmiede 7, Kürſchner 1, Lithographen und Steindrucker 14,
Maurer 116, Fein=Mechaniker 14, Mechaniker 38 Maſchinenbauer 56,
Mühlenbauer 2. Meſſerſchmiede 1, Metzger 15. Pfläſterer 3.
Porzel=
lanmaler 1 Poſamentierer 2. Pumpenmacher 1. Sattler 26, Schloſſer
Spengler und Jnſtallateure 50, Steinhauer 50, Tapezier 13, Uhr=
Auf der landwirtſchaftlichen Ausſtellung in Frankfurt haben
u. a. folgende heſſiſche Ausſteller Preiſe erhalten: Die
Oberverwal=
tung der Großh. Hofgüter (mehrfach), Fürſtl. Solms=Lich'ſche Güter=
Ph. Zimmermann in Lich, Zimmer in Bingmühle ſmehrfach),
Der Landtag wird nach Erklärungen des Staatsminiſters von Harnier in Häuſerhof (mehrfach, Schäfer 11I. in Annerod, Joh=
Dettweiler in Wintersheim, Helsper in Ober=Roßbach Witwe Stahl
Die Schwurgerichtsverhandlungen pro 2. Quartal 1887 werden in Ober=Roßbach Hammel 1I1. in Annerod. Das finanzielle
Re=
ſultat der Ausſtellung iſt ein günſtiges. Der Garantiefonds wird
Die Verwaltung der heſiſchen Ludwigsbahn hat in jüngſter
5 Uhr: Georg Burdollo von Nieder=Weilbach wegen Brandſtiftung. Zeit eine große Schiffsladung eicheuer Schwellen direkt aus Amerika
J. Mainz, 14. Juni. Durch die Medieinalbehörde iſt in meh=
J. Mainz, 14. Juni. Zu der am 12. Juli hier ſtattfindenden
Mombach, 12. Juni. Die Militär=Könſervenfabrik in
Gg. Schön von Wiesbaden wegen Raub. St. Dr. Schmidt, Vert. weilen den Betrieb eingeſtellt, hauptſächlich die Bereitung von
Konſerven derart verpflegt wurden, ganz vorzüglich ſind und das
Militärdienſtuachrichten. Clauſius Garniſonspfarrer in ſonſt bei Märſchen und Manövern gelieferte Fleiſch bedeutend
Bingen, 12. Juni. Bereits ſeit 1. Mai iſt in Aßmannshauſen
des Niederwaldes. vom Schlößchen Rheinſtein, Schweizerhaus und
In den Ruheſtand wurde verſetzt: am 9. Juni der Werk= Morgenbachthal die Verbindung zwiſchen dem rechten und linken
Kahnſchiffer von Aßmannshauſen, welche bisher das Ueberſetzen
Städtiſche Wohlthätigkeits= und Armenanſtalten im Mai d. J. allein beſorgten, wollen nun noch ein zweites Schiff anſchaffen und
Worms, 15. Juni. Die Großh. Regierung hat die Erlaubnis
393
1492
Nr.
4. Aus Rheinheſſen, 14. Juni. Kaum ſind die neuen
Hafenan=
lagen in Mainz fertiggeſtellt und in Betrieb genommen, ſo erheben
ſich in dem rührigen Worms ſchon Stimmen, die für dorten die
Neuanlage eines Hafens verlangen. Die Stadtverwaltung
von Werms hat bereits durch Oberbaurat Frantzius in Bremen
ein diesbezügliches Gutachten ausarbeiten laſſen, welches betont, daß
ſelten die Strom= und Platzverhältniſſe für einen Hafenbau ſo
günſtig liegen, als in Worms und daß dorten mit verhältnismäßig
geringen Koſten das erreicht werden könnte, was Worms für
abſeh=
bare Zeit Not thue. Man hält die Anlage eines Hafens um ſo
dringender geboten, als durch den nunmehr in ſicherer Ausſicht
ſtehenden Bau einer feſten Rheinüberbrückung der auf dem
jenſei=
tigen Ufer unterhalb der Station Roſengarten gelegene Hafen der
Ludwigsbahn wegfallen muß und weiter mit dem Beginn des
Brückenbaues auch die ſogenannte Gießbach in ihrer jetzigen
Geſtal=
tung verſchwindet und hierdurch ſowohl jeglicher Zufluchtsort für
die Schiffe bei Eisgang im Winter genommen, als auch dem
Floß=
geſchäft jede Möglichkeit eines Fortbetriebs abgeſchnitten iſt. Die
finanziellen Bedenken weiſt man mit dem Hinweis auf Mainz und
Frankfurt zurück, welche beide Städte weit rieſigere Opfer gebracht
und zwar auch ohne irgend eine Garantie dafür zu haben, daß die
Anlagen ſich je rentieren werden.
Baden=Baden, 13. Juni. Der Großherzog. der Erbgroßherzog
und die Erbgroßherzogin ſind mit dem Kronprinzen und der
Kron=
prinzeſſin von Schweden und deren Kindern zu längerem
Aufent=
halte heute nachmittag hier eingetroffen. Die Kaiſerin empfing ſie
am Bahnhofe.
Aus der Pfalz, 13. Juni. Prinzregent Luitpold wird am
15. September zum Beſuche der königlichen Villa Ludwigshöhe bei
Edenkoben erwartet. Vermutlich wird der Regent daſelbſt einige
Zeit Hof halten.
Leipzig, 14. Juni. Hochverratsprozeß. In der heutigen
Verhandlung erfolgte zunächſt die Spezialvernehmung der
Ange=
klagten Köchlin und Blech. Erſterer räumt ein, Abonnent des
=Drapeau; geweſen zu ſein, weil er Intereſſe daran hatte, zu
er=
fahren, was im Turn= und Schützendienſt in Frankreich vorgehe;
derſelbe geſteht ferner, Mitglied der Patriotenliga geworden zu ſein
und ſeit 1883 Beiträge an dieſelbe gezablt zu haben. Köchlin iſt
auch im Beſitz einer Medaille der Liga, ſowie der Statuten derſelben
befunden worden; er beharrt aber dabei, nicht gewußt zu haben,
daß der Zweck der Patriotenliga geweſen ſei, die Wiedereroberung
Elſaß=Lothringens durch Waffengewalt herbeiführen zu helfen,
er will als Zweck der Liga nur das Beſtreben angeſehen haben,
den Patriotismus in Frankreich zu erwecken und zu erhöhen, und
die franzöſiſche Jugend zum Verteidigungskrieg tüchtig zu machen.
Der Angeklagte Blech antwortet vielfach ausweichend, will aber
auch den Zweck der Liga in dem Sinne der Anklage nicht gekannt
haben, ſondern meint, die Liga bedeute in der Hauptſache eine
Propa=
ganda des Patriotismus, und glaubt, es ſei recht wohl möglich, daß
Elſaß=Lothringen auf friedlichem Wege durch einen Vertrag für
Frankreich wiedergewonnen werde. Blech räumt ein, 30 000 Francs
zur Gründung der „Republique françaiſe', 10000 Franes zu der
der „Petite Republique françaiſer beigeſteuert, ſowie Sammlungen
für ein Denkmal der Elſaß=Lothringer in Paris und ein Denkmal
für Gambetta veranſtaltet zu haben. Er geſteht ein, Mitglied der
Vatriotenliga geworden zu ſein und mehrmals Beiträge geleiſtet zu
haben, glaubt aber troßzdem den dem deutſchen Kaiſer in ſeiner
(Blechs) Eigenſchaft als Mitglied des oberelſäſſiſchen Bezirkstages
geleiſteten Eid der Treue nicht verletzt zu haben.
Da während der Pauſe im Verkehr der Angeklagten mit den
zahlreich anweſenden Familienangehörigen und Bekannten große
Unzuträglichkeiten vorkommen, ordnete der Präſident an, daß die
Angeklagten in der Pauſe ins Gefängnis zurückgeführt würden,
wo jede Unterredung mit den Angehörigen einer beſonderen
Erlaub=
nis bedürfe.
Verlin, 12. Juni. Das Londoner mediziniſche Fachblatt „The
Lancet” enthält Angaben über die ärztliche Behandlung des
deut=
ſchen Kronprinzen nach Mitteilungen Dr. Mackenzie's. Danach
ſtellte ſich im Januar d. J. bei dem Kronprinzen eine leichte
Heiſer=
keit ein. Schon im März bemerkte der Direktor der mediziniſchen
Klinik Prof. Dr Gerhardt eine warzenähnliche Neubildung an dem
rechten Stimmbande, die er ſo erfolgreich durch elektriſche
Aus=
brennungen behandelte, daß ſie weſentlich an Umfang abnahm. Die
darauf in Ems unternommene Kur hatte keine Beſſerung der
Heiſer=
keit und ein Wiederwachſen der Neubildung zur Folge. Prof. Dr.
Tobold wurde zu einer Beratung mit den Leibärzten Dr. v. Lauer
und Dr. Wegner berufen. Auf Verlangen dieſer Aerzte, welche an
einen bösartigen Charakter der Neubildung dachten, wurde Prof.
Dr. v. Bergmann um ſeine Meinung befragt. Er zeigte ſich
ge=
neigt, jene Diagnoſe für richtig zu halten. Ein äußerer chirurgiſcher
Eingriff wurde für notwendig erachtet, doch blieb es unentſchieden,
ob dieſe Operation ſich auf Oeffnung des Kehlkopfs vom Halſe aus
beſchränken, oder auch ein Teil des Kehlkopfs mit zu entfernen wäre.
Mit Rückſicht auf die mit der Operation verbundene Gefahr und
die ſelbſt beim Gelingen nachfolgenden Sprachſtörungen lehnte Dr.
115
v. Bergmann es ab, die Verantwortung für eine ſolche Operation
zu übernehmen, ehe die Unausführbarkeit einer die Entfernung der
Neubildung von der Mundhöhle aus ermöglichenden
Operations=
methode von Dr. Mackenzie beſtätigt worden wäre. Letzterer hatte
am 20. Mai eine Beratung mit den vorgenannten Aerzten. Bei
der Unterſuchung mit dem Kehlkopfſpiegel hatte er eine ungeſtielte,
eiwas längliche, erbſengroße Geſchwulſt an der inneren oberen
Fläche des rückwärtigen Teiles des linken Stimmbandes gefunden
und darauf beſtanden, daß eine größere Operation nicht vorge
nommen werden ſolle, bevor nicht ein Stück von der Neubildung
behufs mikrofkopiſcher Unterſuchung herausgeholt worden wäre.
- Zum Jubiläum der Königin Victoria. Die Königin hat die
ihr unterbreitete Liſte der Standeserhöhungen ſehr
zuſammenge=
ſtrichen; ſie will von blos politiſchen Rittern und Baronets nichts
wiſſen. —- Die Zahl der nach der Weſtminſter=Abtei geladenen Gäſte
beträgt 10 000, wie viele aber wirklich auf ihren Sitzen anlangen
werden, iſt kaum zu ſagen. 5000 Wagen ſind wenigſtens zu ihrer
Beförderung nach der Abteithür erforderlich; wenn daher die Reihe
nicht ſchon um 6 Uhr morgens beginnt, iſt das Ende bei den ſonſtigen,
durch die Menſchenmenge herbeigeführten erſchwerenden Umſtänden
nicht abzuſehen. Nach dem offiziellen Programm finden am Tage
der Jubiläumsfeier drei Auffahrten zur Weſtminſterabtei ſtatt. In
den zwei erſten befinden ſich die königlichen und fürſtlichen Gäſte.
Der Aufzug der Königin und königlichen Familie beſteht aus elf
Galawagen, im elften ſitzen die Königin die Kronprinzeſſin Victoria
und die Prinzeſſin von Wales. Der offene Wagen der Königin iſt
reich vergoldet und wird von 8 Falben gezogen. Der Kronprinz,
der Prinz von Wales, die Herzöge von Connaught und von
Edin=
burg, Prinz Chriſtian und der Großherzog von Heſſen reiten vor
dem Wagen der Königin, die übrigen engliſchen Prinzen, ſowie
Großfürſt Sergius, die Prinzen Wilhelm und Heinrich von Preußen,
der Erbprinz von Sachſen=Meiningen und der Erbgroßherzog von
Heſſen hinter demſelben.
Auf dem Zuge zur Abtei erſcheint die Königin, mit den
Inſig=
nien ihrer Orden geſchmückt, in einer Toilette, wie ſie ſolche bei
Hoffeſten zu tragen pflegt; im Dankgottesdienſt aber trägt ſie die
Krönungsrobe und auf dem Haupte die Krone. 8000 Mann
Trup=
pen aller Waffengattungen werden auf dem zwei Meilen langen, mit
Ehrenpforten und Triumphbögen reich geſchmückten Wege Spalier
bilden. Die Königin wird bei ihrem feierlichen Einzug in die Abtei
von 32 Mitgliedern ihrer Familie und ſämtlichen
Reichswürden=
trägern umgeben ſein. Salisburth wird das Staatsſchwert, der
Lordkanzler die übrigen Kroninſignien tragen.
Der deutſche Kronprinz wird an den Jubiläums=Feierlichkeiten
nur beſchränkten Anteil nehmen, vielleicht nur dem Dank=
Gottes=
dienſte in Weſtminſterabtei beiwohnen, und dann die Teilnahme an
den übrigen Feſtlichkeiten der Frau Kronprinzeſſin, ſowie ſeinen
Kindern überlaſſen. Der Feſtlichkeiten ſind überhaupt nicht ſehr
viele; ſie werden ſich auf ein großes Staatsdiner mit allen
fürſt=
lichen Herrſchaften, Gefolgen, hohen Standesbeamten, Botſchaftern
und Geſandten im Buckingham=Palaſt beſchränken, ferner auf ein
Familien=Luncheon und ein Familiendiner. Schon am 22. d. wird
die Königin ſich nach Windſor zurückziehen und dem Prinzen und
der Frau Prinzeſſin von Wales ihre Vertretung anheimgeben.
Tageskalender.
Donnerstag, 16. Juni: Großes Militär=Konzert im Saalbau.
Freitag, 17. Juni: Generalverſammlung der Krankenkaſſe für
Holz=
arbeiter in der Brauerei Heß, Kirchſtraße.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.