Darmstädter Tagblatt 1887


15. Juni 1887

[  ][ ]

Adamnement=preis

150. Fahrgang.

Berkehnihrlich 1 Mart 5o Pf. ud
Bringelohn. Auswürtz werden von
allen Poſiämtern Beſtellungen ent=
eegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pw Quartal uck. Poſtaufichlag

Mit der Sonntags=Beilage:

werden angenommen: in Darmſteds
von der Expedition, Rhelnſtr. Nr. 23.
m Beſſungen von Friedr. Büßer.
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswän
von alle Annoneen-Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekannlmachungen des Graßh. Aireisamts. des Großh. Polizeiamts und ſämmklicher Behörden.
Mittwoch den 15. Juni.
337.
Ne 114.

Gefunden: 1 ſchwarze Tuchkappe. 1 Portemonnaie, enthaltend 1 Mk. 21. Pfg. 1 hölzerner Schirmgriff. 1 meſ=
ſingenes
Armband. 1 dunkelrother Kinderſtrumpf. 1 Säckchen, enthaltend 52 Pfg. 1 deutſches Leſebuch. 1 goldener Ring
mit grünem Stein. 1 Sonnenſchirm, dunkelblau mit Figuren am Rande. 1 goldenes Armband.
Verloren: 1 eiſerne Kette mit zwei Haken. 1 weißes Taſchentuch, W. H. 6 gez. und 1 Paar Manſcheten. 1 ſil=
berne
Cylinderuhr mit ſilberner Kette. 1 goldene Broſche, ſchwarz emaillirt mit weißem Stein.
Entflogen: 1 graugelber Kanarienbogel. 2 Tauben ſchwarze Schwalben). Entlaufen: 1 Hund (Schnauger) mit
Marke 97.
Darmſtadt, den 13. Juni 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

Edictalladung.
Nachdem wider den Musketier Karl Keller der 6. Compagnie 4. Großh.
Heſſiſchen Infanterie=Regiments (rinz Carb Nr. 118, geboren am 20. September
1864 in Flomborn, Kreis Alzey, der ſörmliche Deſertionsprozeß eröffnet worden
iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, ſich ſofort bei ſeinem Truppentheil zu ge=
ſtellen
, ſpäteſtens aber in dem auf
Donnerstag den 3. November 1887, Vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termin zu erſcheinen, widrigenfalls
die wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, er in contumaciam für fahnen=
flüchtig
erklärt und in eine Geldſtrafe von Einhundert und Fünfzig bis Dreitauſend
Mark verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 9. Juni 1887.
[5753
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.

Bekunntmuchung.
Das ſtädtiſche Pfandhaus betreffend.
Wegen ſtattfindender Inventur bleibt das ſtädtiſche Pfandhaus von Montag
den 13. d. Mis. an bis auf Weiteres Nachmittags geſchloſſen.
Darmſtadt, den 9. Juni 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(6616
Ohlh.
Bahlungs=Aufurderung.
Diejenigen Dienſtherrſchaften und Arbeitgeber, welche mit der Einzahlung von
Beiträgen zur ſtädtiſchen Krankenanſtalt für Dienſtboten ꝛc., (früher
Hoſpitalanſtalt) für die Monate April, Mai und Juni l. J3. im Rückſtande ſind,
werden hiermit aufgefordert innerhalb 10 Tagen Zahlung zu leiſten, widrigen
falls mit der Beitreibung nach 8 3 des Regulatibs begonnen wird.
Darmſtadt, den 11. Juni 1887.
Städtiſche Krankenanſtalt für Dienſtboten ꝛc.
6754
Jäger, Kaſſier.

ſan den unter der Rechtswohlthat des In=
Oeffentliche Aufforderung. ſentars angetretenen Nachlaß des Hof=
Forderungen und ſonſtige Anſprüche Zahnarztes Dr. Julius Budde von

Darmſtadt ſind binnen 14 Tagen bei uns
anzumelden, andernfalls ſie bei Regulirung
des Nachlaſſes keine Berückſichtigung fin=
den
werden.
Darmſtadt, den 10. Juni 1887.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Schüfer.
[5755

Bekanntmachung.
Die Anlieferung von 240 Meter
gummirtem Hanſſchlauch ſoll im Wege
der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Donnerstag den 16. Juni d. J3.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Die Bedingungen liegen auf dem Tief=
bauamt
, zur Einſicht offen, bei welchem
auch die Formulare für die Offerten zu
erheben ſind.
Darmſtadt, am 9. Juni 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B..
Riedlinger, Beigeordneter. (5618
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
zum Nachlaß des Reutners Theodor
Haape zu Beſſungen gehörigen Immo=
bilien
, als:
Flur. Nr. ) Mtr.
II. 505 194 Grabgarten Eich=
bergſtraße
,
II. 50'₀ 418 Hofraithe daſelbſt,
II. 50¾₀ 71 Grabgarten da=
elbſt
,

388

[ ][  ][ ]

1474
Donnerstag den 16. Juni d. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
auf hieſigem Rathhaus nochmals mit un=
bedingtem
Zuſchlag öffentlich meiſtbie=
tend
verſteigert.
Beſſungen, den 6. Juni 1887.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
(5505
Weimar.
(m Konkurs über das Vermögen des
1) Cigarren=Fabrikanten Philipp Illig
zu Eberſtadt beträgt der bei der Schlußver=
theilung
verfügbare Maſſebeſtand M. 32,080
83 Pf. Die Summe der bevorrechtigten/
Konkursforderungen beträgt M. 34731
01 Pfg. Auf die nicht bevorrechtigten
Konkursſorderungen entfällt mithin gar=
nichts
.
Darmſtadt, den 13. Juni 1887.
Der Konkursverwalter:
Dr. Wenck, Rechtsanwalt. (5756

Neue italieniſche
Larkoſkeln,
von vorzüglicher Kochart,
per Pfund 11 Pfg,
bei Originalkörben billiger.
Mortz Landau,
Mathildenplatz 1. (5757
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4 Pfg.

Friedr., Sohaeſer,
Großh. Hoflieferant
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Kirchſtraße 19.
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Theinſtraße 8 (Sattlerwerkſtätte) ſind
R neue, ſowie noch gute gebrauchte
Hoſllen
¾
wieder vorräthig und äußerſt billig.

Nr. 114
Beknnntmuchung.
Betreffend: Die Abgabe der Kapitalrentenſteuer=Erklärungen behufs
der Veranlagung für das Steuerjahr 188889.
Nach Art. 14 des Geſetzes, die Einführung einer Kapitalrentenſteuer betreffend,
vom 8. Juli 1884 erfolgt die Heranziehung zu dieſer Steuer auf Grund einer Er=
klärung
, welche jeder nach den einſchlägigen Beſtimmungen Steuerpflichtige über
den Jahresbetrag ſeiner Zinſen, ſowie der etwa zum Abzug geeigneten Laſten bei
der hierzu berufenen Einſchätzungs=Commiſſion ſchriftlich abzugeben hat. Zu dieſen
Erklärungen iſt das von Großherzoglichem Miniſterium der Finanzen feſtgeſetzte
Formular zu verwenden und ſind dieſelben, je nach der Wahl des Steuerpflichtigen
offen oder verſchloſſen, jährlich ſpäteſtens bis zum 1. Juli, ohne daß der Pflichtige
deshalb eine beſondere Aufforderung abzuwarten hat, bei der Bürgermeiſterei des
Wohnorts abzuliefern.
Von der Verpflichtung zur Steuererklärung ſind nach Art. 15 des Geſetzes,
inſofern nicht im einzelnen Fall beſondere Aufforderung der Einſchätzungs=Commiſſion
ergeht, diejenigen Steuerpflichtigen entbunden, welche im unmittelbar vorausge=
gangenen
Steuerjahr bereits zur Kapitalrentenſteuer zugezogen waren, auch in=
zwiſchen
ihren Wohnſitz nicht gewechſelt und keine dem Betrag von 100 Mk. jähr.
lich erreichende Einkommensverbeſſerung aus Kapitalzinſen erlangt haben.
Inhaltlich des Artikels 16 des genannten Geſetzes haben die Kapitalreuten=
ſteuererklärung
abzugeben:
1) für minderjährige, vermißte oder unter Vormundſchaft geſtellte Perſonen
deren geſetzliche Vertreter;
2) für moraliſche Perſonen (Gemeinden, Körperſchaften, Stiftungen, An=
ſtalten
), ferner für Geſellſchaften, Genoſſenſchaften, Gantmaſſen, Erbmaſſen,
ſoweit eine Steuerpflicht hier überhaupt in Betracht kommt, die beſtellten
Vorſtände oder Verwalter;
3) in allen andern Fällen der Steuerpflichtige ſelbſt, und zwar hinſichtlich
des geſammten Zinſenbezugs, welcher, ſei es aus eigenem Vermögen oder
aus dem Vermögen ſeiner nicht ſelbſtſtändig zur Kapitalrentenſteuer ge=
zogenen
Angehörigen, ihm in Steueranſatz zu kommen hat.
Unter Bezugnahme auf die obigen Beſtimmungen richten wir an die hiernach
zur Einreichung von Kapitalrentenſteuerklärungen verpflichteten Bewohner unſerer
Bezirke hiermit die Aufforderung, ihre Erklärungen unfehlbar bis zum genannten
1. Juli d. J3. an die betreffenden Großherzoglichen Bürgermeiſtereien gelangen
zu laſſen, von wo dieſelben, und zwar wenn ſie verſchloſſen und mit entſprechender
Aufſchrift verſehen ſind, uneröffnet an die Vorſitzenden der betreffenden Einſchätzungs=
Commiſſionen überſendet werden.
Das Formular zu den Kapitalrentenſteuererklärungen, welchem ein Auszug
aus dem Geſetz und eine nähere Anweiſung beigefügt iſt, hat der Steuerpflichtige
von der Bürgermeiſterei ſeines Wohnortes zu beziehen.
Bekannt gemacht, 7. Juni 1887.
6508
Die Großherzoglichen Steuercommiſſariate
Darmſtadt,
Groß=Gerau,
Langen,
Zwingenberg,
Schweisgut.
Rau.
Boeckmann.
Naumann.

re.

van

ena.

Ml
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G. P. Poth, Bleichſtraße.
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C. Reinemer, Niederramſtädterſtr.
Gg. Viel, Eliſabethenſtraße.
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J. Röhrich. an d. kathol. Kirche.
J. H. Möſer, Ruthsſtraße.
Moriz Landau, Mathildenplatz.
Aug. Marburg, Beſſungen.

J. Diefenbach

(5553

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(5760

[ ][  ][ ]

Nr. 114

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81
145
1
243
2½
457
650
814
02)
13
154

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5515) Waldſtr. 25 parterre 2 Zim=
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5563) Hügelſtraße 39 eine freund=
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Manſardenwohnung, enthaltend drei
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5769) Caſerneſtraße 62 im 2. St
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1477

5652) Ludwigsſtraße 8Uge'ſcher
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bergſtraße
27.
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Magazine, auch als Werkſtätte ge=
eignet
, zu vermiethen.
5771) Heidelbergerſtr. 6 Stallung
für 3 Pferde nebſt Burſchenſtube ꝛc. zu
vermiethen. Zu erfr. Rheinſtraße 26.

L3den, Hagazmo ao.
c Gp8 Remiſe und Burſchenzimmer
DE bei Jh. Conr. Mahr,
Eſchollbrückerſtraße I.
4366) In meinem Hauſe iſt der
H. ad en
nach der Wilhelminenſtraße zu, ſowie
der dritte Stock zuſammen oder getrennt
zu vermiethen und alsbald beziehbar.
J. Hipp Wwe., Eliſabethenſtraße 20
per Juli zu vermiethen.
bad6 Schulſtraße II.
2248) Beſſung. Carlsſtraße 6 eir.
großer Keller zu vermiethen.
4008) Eliſabethenſtraße 12
im Hauſe der Geſellſchaft Eintracht:
iſt von den in Herrichtung begriffenen
drei neuen Läden
der größere mit zwei Schau=
fenſtern
u. großem Comptoir.
zimmer,
auf den 1. Oktober event. 1. September
d. J3. zu vermiethen. Näheres bei dem
Hausverwalter.
TT2

Große helle Näume
für Werkſtatt oder Lager zu ver=
14757
miethen. Näheres bei
J. A. Zoeppritz.
tH
5660) Ein Laden mit Wohnung
per 1. Oktober zu vermiethen, ev. Haus
zu verkaufen. Näheres Expedition.

Awei schöne grosse Läden
am Marktplatz ſind per September
zu vermiethen. Reflektanten belieben
ihre Adreſſe unter J. R. 100 an
die Exped. d. Bl. einzuſenden. (5772

E
W

2116) Hochſtraße 28 ein freundlich
möblirtes Zimmer zu vermiethen, auf
Wunſch mit Penſion.
3802) Rheinſtraße 33, 2. St., ein
möblirtes Zimmer mit Kabinet an einen
ruhigen Herrn zu vermiethen.
4011) Waldſtraße 39 2 möblirte
Zimmer ſofort an zu vermiethen.
4155) Riedeſelſtr. 68 parterre zwei
ſchön möblirte Zimmer nach der Straße
Wohn= und Schlafzimmer).
4293) Bleichſtr. 19 2. Stock ſchönes
helles möbl. Zimmer zu vermiethen.
1

4416) Ludwigsplatz 10 ein ſchö=
nes
möblirtes Zimmer zu verm.
EAAuaAzAzrr,
H
4534) Bleichſtraße 17 Beletage ein
Zimmer mit Kabinet, git möbl., ſofort
zu vermiethen. Näheres parterre.
4633) Soderſtraße 67 ein freundlich
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
4867) Markt zwei ſchön möbl. Wohn=
und Schlafzimmer zu vermiethen.
K. Volz, Metzgermeiſter.
4868) Alexanderſtraße5 ein einfach
möblirtes Zimmer ſofort zu vermiethen.
4957) Roßdörferſtraße 26 2 =
blirte
Zim., zuſammen oder auch einzeln.
5083) Hofſtallſtraße 10 ein gut
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
5181) Bleichſtraße 24 im oberen
Stock 2 Zimmer mit Möbel an einen
ruhigen Herrn ſofort zu vermiethen.
5086) Beſſ. Carlsſtr. 6 ein ſchön
möblirtes Zimmer zu rermiethen.
5247) Carlsſtr. 33 ein gut möbl.
Zimmer im 1. St., nach der Straße ge=
legen
, gleich zu beziehen.
5285) Carlsſtraße 21 ein freundlich
möbl. Zimmer zu vermiethen.
5390) Hölgesſtr. 13 ein großes möbl.
Parterrezimmer mit ſeparat. Eing. ſofort.
5393) Woogsplatz 6 möbl. Parterre=
zimmer
mit ſep. Eingang.
5395) N.=Ramſtädterſtr. 61 möbl. 3.
389

[ ][  ][ ]

Nr. 114

1478
5398) Liebigſt. 7. 2. St., 2 möbl. 3.
5399) Bleichſtraße 13 ein möblirtes
Zimmer ſofort zu vermiethen.
5101) Noßdörferſtr. 32 3. St. ein
ſchönes, großes, gut möbl. Zimmer in ge=
ſunder
Lage mit ſorgfältiger Bedienung.
5518) Heidelbergerſtraße 105 zwe
gut möbl. Zimmer (Beletage) mit ſchöner
Ausſicht ſofort beziehbar.
5520) Eliſabetheuſtr. I, 2. Stock,
clegant möblirtes Wohn= und Schlafzim=
mer
mit ſchöner Ausſicht auf den Lud=
wigsplatz
, 1. Juli beziehbar.
5572) Eliſabethenſtr. 22 1. St. m. Z.
5573) Wittmanuſtr. 35 ein bis 2
gut möbl. Zimmer in ſchöner Lage zu v.
5661) Mauerſtr. 10 2 möbl. Zim.
5663) Steinſtraße 21 1 od. 2 möbl.
Zimmer zu vermiethen.
5665) Eliſabethenſtraße 43 möbl
Mauſarde=Zimmer mit Koſt zu vermiethen.
5669) Friedrichſtraße 18 1. Stock,
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
5670) Grafenſtraße 22 ein gut
möblirtes Parterrezimmer ſofort.
5773) Neckarſtraße 9, 1. Stock, ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
5774) Caſerneſtraße 62, 1. Stock,
möbl. Wohn= und Schlaſzimmer zu verm.
5775) Kiesſtraße V3 ein möblirtes
Zimmer ſofort zu beziehen.
5776) Alexanderſtr. 14 gut möbl.
großes Parterrezimmer mit ſep. Eingang
ſofort beziehbar.

Ich zeige hiermit ergebeuſt au, daß
ich mich in hieſiger Stadt als
Specialist für Ohren-
Hasen- & Halskrankheiten
niedergelaſſen habe.
Sprechſtunden: Au Wochentagen von
10-12 und 3-5 Uhr, Sonn= u. Feier=
lugs
von 10- 12 Uhr.
Arme unentgeltlich.
Dr. mod. G. Buss,
Darmſtadt Niedeſelſtraße 2.
H. EschbornEdie.,
VRISTIVV.
Ernſt=Ludwigsſtraße 7,
vermitteln den
An- &ap Verhauſ von
Werthpapieren,
ſowie überhaupt alle mit der Aulage
und Realiſirung von Kapitalien zuſam=
[5777
menhängenden Trausactionen.
Mavierunterriohl
wird gründlich von einem akademiſch
gebildeten Fräulein gegen mäßiges Honorar
ertheilt. Näh. Saalbauſtr. 24, 1. St.

ond, ol uiouor uhgu G Tlupdt unu vallh

in Stuttgurk.

263 Millionen Mark.
63

12½

36


18

Verſicherungsſtand 53500 Policen mit
Bankfonds
Jahres=Einnahme 1886
Ausgezahlte Verſicherungsſummen
Nückvergütete Ueberſchüſſe an die Verſicherten:
Die Tariſprämien ſind ſehr niedrig und werden durch volle Rückzahlung der
Ueberſchüſſe an die Verſicherten noch außergewöhnlich vermindert, ſo daß für eine
Verſicherung auf Lebenszeit im Betrag von Mk. 1000 ſich nach Plan A. II. bei
einer Dividende von 42% die Jahresprämie
3. B. für einen
25.
30. 35. 40. 45 jährigen
auf Mk. 12.93. 14. 27. 1630. 1943. 2343.
ermäßigt.
Die vor Ende Juni Beitretenden haben noch Antheil
an dem diesjährigen Ausſchuß.
Zu weiterer Auskunſt ſind erbötig:
Wh. Schmeider, Generalagent in Darmſtadt

und

die bekannten Bezirksagenten.

(5778

Audvon Rdvl
zu und unter Einkaufspreiſen.
Wegen demnächſtigen Umzug verkaufe zu bedeutend redu=
cirten
Preiſen:
Foine Loderwaaren und Roisourtikol:
Portemonnaies. Cigarren=Etuis, Brieftaſchen, Photographie=
Album, Damentaſchen, Reiſetaſchen, Reiſekoffer, Plaidriemen,
Schultoruiſter ꝛc. ꝛc.
Vome Holuschnitnoroion:
Nauchtiſche, Cigarrenkaſten und=Schränke, Hausapotheken, Garde=
robehalter
, Schreibzenge, Rauchſervice, Schlüſſelhalter, Salontiſche,
Schirmſtänder, Triumphſtühle, Feldſtühle ꝛc.
Feruer: Mosenträger, Cravatten, Manchelten-
Rnöpſc. CigurrensDitren, Whrketten, Rahmen,
f. Moilettensciſen und Farſümerien ele.
Eine kleine Partie Marmorwaaren, Büſten u. Figuren,
in Elfeubeinmaſſe, Japanartikel zu jedem annehmbaren
Preis.
Heiurict.
Coé.
Ludwigsstrunco S.
[5779

Luuſtthauurori Heclsargenmtinudl.
Gaſthof und Penſion zur Pfalz.
15 Minuten von Heidelberg mit der Bahn, ſchöne Gartenanlagen, reigende Aus=
ſicht
ins Gebirge und Neckarthal, umgeben von prachtvollen Waldungen mit hüb=
ſchen
Spaziergängen nach dem Königſtuhl, Schloß, Molkenkur ꝛc. Badehäuſer beim
Gaſthofe, vollſtändig neu und zeitgemäß eingerichtete Zimmer mit Balkon, Garten=
ſaal
, gute Küche, reingehaltene Weine, gute Biere, Penſionspreis 3-4 Mark,
empfiehlt allen Reiſenden und Familien beſtens
(3882
Jolhädor im Hauso.
der Beſitzer Wr. Wullerdicck.

[ ][  ][ ]

1479

l.

24
532
12⁷⁄₈
12
24¼
168
559
5l.
119
103

723⁄₈
32½

406
605
809
9e0
10

740

440.
023

747
9
221
503
03

905
104
44
459
bis
ach

Nr. 114
Saalbad Darmstadt.
Donnerstag den 16. Juni 1887:
z e
rohes =Altitlar-voncer1
ausgeführt von der (0 Mann ſtarken) Kapelle des 1. Großh. Heſ
Infanterie=(Leibgarde=Regiments Nr. 115,
unter Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn Wilh. G. Hilge.
2. Abtheilung: C. M. v. Weber (treichmuſik.
Das Programm bringen die Anſchlagszettel.
Anfang 8 Uhr. Eintritt 40 Pfg. Kinder 10 Pfa. (5780
Kurlahul
Mittwoch den 15. Juni 1887:
Haffee-Comcert.
[5781
Kinder 10 Pfg.
Anfang 4 Uhr. Eintritt 20 Pfg.
Bürgerverein.
Eintracht.
Mittwoch den 15. Juni, Abends 8 Uhr:
GGudEt1
91
im den Vereinsgürten.
Gemäß unſeres Vergnügungs=Programms werden ohne beſondere Anzeige an
jedem Mittwoch Abend der Monate Juni, Juli und Auguſt Concerte ſtattfinden.
Die Sonntags=Concerte werden durch beſondere Annoncen angezeigt.
Die Vergnügungs=Commiſſion. (782
Vereinigte Geſellſchaft.
Mittwoch den 15. Juni d. J3., bei günſtiger Witterung, von
6 Uhr ab:
Vadtsti Iz Haz zodl,
ausgeführt
von der Kapelle des Großh. Heſſ. Infanterie=(Leibgarde=)
Regiments Nr. 115,
l5783
unter Leitung ihres Kapellmeiſters G. Hilge.
Der Ausschuss der Voreinigten Gesellsohaft.
ſleschäftsverlegung und Empfohlung.
Meinen werthen Kunden und verehrtem Publikum die ergebene Mittheilung,
daß ich mein Geſchäft nach Eliſabethenſtraße Nr. 1. in das Haus von Herrn
Anton, verlegt habe. Gleichzeitig empfehle mein
Nähmaschinen-Lager neuester Systeme.
Reparaturen werden in eigner Werkſtätte unter Zuſicherung reeller und
guter Bedienung ausgeführt.
Hochachtend
Karl Jordan, Hisabethenstr. 3
älteſtes Nähmaſchinengeſchäft Darmſtadts.

W

5784) Tüchtige Landmädchen, die
ſchon gedient, auch mehrere junge Mäd=
chen
ſuchen Stelle durch Stellenbureau
Röſe, Schützenſtraße 14 part.
5785) Eine Frau ſucht Laufdienſt.
Heinheimerſtraße 35 Hinterbau.

2AA
1

5745) Ein braves Landmädchen,
welches im Häuslichen bewandert iſt, wird
auf Johanni geſucht. Näheres Exped.
5786) Ein fein. Hausmädchen
Jungfer), das perſekt ſchneidern kann,
nach Frankfurt a. M. für einen ält. Herrn
u. Dame geſucht. Nur Meldungen von
Bewerb., welche bereits gedient, an Frau
Mattern, Grafenſtraße 37.
5787) Tuchtige Mädchen können Stelle
erhalten. Frau Cohn, kl. Ochſeng. 9.
5788) Es wird ein junges, reinliches
Dienſtmädchen mit guten Zeugniſſen auf
Johanni oder gleich geſucht.
Wienerſtr. 75. 2. Etage.
Geübte Maſchinenſtrickerin
nach Wiesbaden geſucht. Jahresſtelle.
Offerten Nr. 795 an C. L. Daube &am; Co.,
Wiesbaden.
[5789
5067) Für das Comploir eines hie=
ſigen
Fabrik= und Engros Geſchäfts
wird ein junger Mann mit guter Schul=
bildung
, aus achtbarer Familie, in die
Lehre geſucht.
Schriftliche Offerten unter C. L. 30
poſtlagernd erbeten.
Bauzeichuer.
Ein junger Mann, welcher nach An=
gabe
flott zeichnen und copiren kann, per
ſoſort geſucht. Selbſtgeſchriebene Offerten
an die Expedition d. Bl.
5692) Braver Junge kann die Gla=
ſerei
erlernen. M. Schnder, Hochſtr. 2.
5096) Ein Lehrling gegen Lohn ſucht
Val. Michel, Feilenhauermeiſter,
Schloßgaſſe 12.
5532) Einen Lehrling ſucht gegen
Lohn J. Faatz, Tapezier, Bleichſtr. 41.
5198)
Lehrſtelle offen.
Rapt. Joh. Germes,
Feinmechaniker u. Optiker.
5693) Ein Schreiner geſucht.
L. Thomus, Schreinermeiſter.

½. Foh,
Porkanonnalt 1uPiän8
mit allen ankommenden und abgehenden Eiſenbahn= und Dampf=
ſtraßenbahn
=Zügen, ſowie die beliebten Fahrpläuchen zum Ein=
legen
in die Uhrdeckel ſind 10 reſp. 5 Pfa. in der Expedition
d. Bl., ſowie in den hieſigen Buchhandlungen zu beziehen.

Lehrling
mit Anfangsgehalt auf ein Bürean geſucht.
Offerten J. W. an die Exped. (548]
5791) Einen Lehrling ſucht
Georg Seibel, Uhrmacher.

[ ][  ][ ]

148.
Nr. 114
Voafgt,
bGhAOh,o oduusde, voohts CAalbyüsssdt.
Die verehrlichen Mitglieder werden hiermit benachrichtigt, daß die Ausfuhr der
Kohlen demnächſt beginnt, weshalb der Aufbewahrungsort gefl. in Bereitſchaft ge=
halten
werden wolle.
Diejenigen Mitglieber, welche die beſtellten Kohlen erſt ſpäter zu erhalten
wünſchen, werden gebeten, dies dem Rechner ſofort mitzutheilen.
Anmeldungen neuer Mitglieder nimmt der Rechner des Vereins, Herr Theodor
Kalbfuß, noch entgegen.
(5700
Darmſtadt, den 10. Juni 1887.
Der Vorstand.

In der Nacht vom 31. Mai
Baie
Pe.
auf 1. Juni iſt eine pech=
4
5468 CTU ſhwarze
[5793
Neufundländer=Hündin
Hlisabethenstrasse Nr. 59. geſtohlen worden. Der Hund iſt ſcheu
und furchtſam und hat unregelmäßiges
Helle Näumlichkeiten zu einem grö= noch nicht ganz egales Haar und herab=
4.
ßeren Geſchäftsbetrieb werden zu hängenden Schweif. Gute Belohnung er=
miethen
geſucht. Offerten unter L. S. an hält derjenige, welcher Auskunft ertheilt.
die Expedition d. Bl. erbeten.
[5702
M. Wenner, Darmſtadt.

Gründlichen Bngl. Untorricht
ertheilt
Mrs. Bengough,

Non einem Lehrer wird zum 15. Sept.
eine Wahnung geſucht von minde=
tens
5 Zimm. ꝛc. zu ca. 500 M. Off.
unter A. M. an die Expedition. (5794

ſHine Partie gebrauchte Fenſterläden,
L ein geſchloſſener Handwagen zu ver=
kaufen
bei A. Beſt, Wieſenſtr. 11. (538
Woog, 14. Juni 1887.
Waſſerhöhe am Pegel 380 Meter.
Lufttemperatur 190 R.
Waſſerwärme Vormittags 8½ Uhr 160 R.
Woogspolizeiwache.

5795) Die Kuhmilch iſt im Hochſommer in
Folge ihrer Neigung zur Zerſetzung eine ſehr
bedenkliche Speiſe für die Kinderwelt. Hohe
Sterblichkeit des Säuglingsalters mahnt jetzt
zur höchſten Vorſicht. Die Milch bedarf
eines Zuſatzes der ihre Mängel gründlich
beſeitigt und Ernährungsſtörungen vorbeugt.
Dieſe Aufgabe hat ſeit vielen Jahren Timpe'=
Kindernahrung (hier bei Carl Watzinger)
mit ſo vorzüglichem Erfolge gelöſt, daß jeder
ſorgſamen Mutter ein Verſuch dringend zu
empfehlen iſt.

Politiſche Reberſicht.
Deutſches Aeich. Der Reichsanzeiger! vom 13. meldet: Das
Befinden des Kaiſers iſt in den letzten Tagen in allmäliger Beſſer=
ung
begriffen; der Kaiſer hat kurze Zeit außer Bett zugebracht.
Die Augenreizung nähert ſich ihrem Ende.
Einer weiteren Meldung aus Berlin zufolge iſt der Kaiſer
zwar am 13. auch noch nicht bei dem Aufziehen der Wachtparade
am Fenſter erſchienen, aber er hat wiederum eine gute Nacht gehabt
und Erkältung und Unterleibsleiden ſind beide in der Abnahme be=
griffen
. Jedenfalls beweiſt die am Montag abend erfolgte Abreiſe
des Kronvrinzen, daß der Zuſtand des Kaiſers zu keinerlei ernſt=
lichen
Beſorgniſſen mehr Anlaß giebt.
Der Kronprinz und die Kronprinzeſſin haben ſich am Montag
kurz vor 1 Uhr von dem Kaiſer und demnächſt anch von der Groß=
herzogin
von Baden verabſchiedet. Als ſie im offenen Wagen fort=
ſuhren
, wurden ſie von einer dichten, die Abfahrt erwartenden
Menſchenge mit anhaltenden lauten Hochrufen begrüßt. Der Kron=
prinz
ſah ſehr heiter und friſch aus. Abends 10¼ Uhr beſtieg das
das Kronprinzenpaar die Eiſenbahn zur Reiſe nach England, be=
gleitet
von General v. Los.
Prinz Heinrich traf am 13. mit der 1. Torpedo=Diviſion in
Wilhelmshaven ein. Die Prinzen Wilhelm und Heinrich werden
am Donnerstag mit dem Aviſo=Blitz: von Wilhelmshaven nach
England abreiſen.
Der Großherzog und die Großherzogin von Mecklenburg=Strelitz
ſind am 11. mit dem Erbgroßherzog und der Erbgroßherzogin nach
London abgereiſt.
Der ruſſiſche Botſchafter am Berliner Hofe, Generaladjutant
Graf Paul Schuwalow, iſt am 11. abends aus Petersburg, der
bisherige Geſandte in Athen, Legationsrat Freiherr v. d. Brincken,
welcher zum Geſandten in Kopenhagen ernannt worden iſt, iſt aus
Athen am 13. früh in Verlin eingetroffen.
Der Reichstag nahm am 13. in zweiter Leſung den 8 1 der
Steuervorlage in der Faſſung des Kommiſſionsbeſchluſſes mit 212
gegen 78 Stimmen an. 8 1 lautet nach der Kommiſſionsvorlage:
Der im Gebiete der Branntweinſteuergemeinſchaft hergeſtellte Brannt=
wein
unterliegt von .. ab einer Verbrauchsabgabe und zu dieſem
Zwecke der ſteuerlichen Kontrole. Die Verbrauchsabgabe beträgt
von einer Geſamtjahresmenge, welche 45 Liter reinen Alkohols auf
den Kopf der bei der jedesmaligen letzten Volkszählung ermittelten
Bevölkerung des Gebietes der Branntweinſteuergemeinſchaft gleich=
kommt
, 050 M. für das Liter reinen Alkohols; von der darüber
hinaus hergeſtellten Menge 070 M. für das Liter reinen Alkohols.
Die Geſamtjahresmenge, von welcher der niedrigere Abgabeſatz zu
entrichten iſt, ſowie der Betrag des niedrigeren Abgabeſatzes ſelbſt,
ſollen alle drei Jahre einer Reviſion unterliegen. Von der Ver=
brauchsabgabe
befreit und bei Feſtſtellung der nach dem vorſtehen=
den
maßgebenden Jahresmenge außer Anſatz bleibt: 1) Branntwein,
welcher ausgeführt wird; 2) Branntwein, welcher zu gewerblichen
Zwecken, einſchließlich der Eſſigbereitung, zu Heil=, zu wiſſenſchaft=
lichen
oder zu Putz=, Heizungs= Koch= oder Beleuchtungszwecken
verwendet wird, nach näherer Beſtimmung des Bundesrats. Die
Brennereibeſitzer ſind gegen Uebernahme der Koſten berechtigt, die
amtliche Denaturierung ihres Branntweins in ihren Brennereien zu
verlangen!.
Ein Antrag Rickert und Genoſſen dem 8 1 am Schluſſe folgen=

den Satz hinzuzufügen: Mit dem 1. April 1888 kommt der Zoll
auf Kaffee in Weafall, wurde mit großer Mehrheit abgelehnt.
Im Reichsgeſundheitsamte traten nach dem F. J. am 13.
unter Vorſitz des Direktors Köhler Sachverſtändige zuſammen, um
über die Frage einer reichsgeſetzlichen Regelung des Verkehrs mit
Bier zu verhandeln.
Die Arbeiterſchutzanträge ſind am Sonnabend vom Reichstage
in zweiter Leſung erledigt worden, ohne daß die Reichsregierung
wenigſtens jetzt ihr befremdliches Schweigen gebrochen hätte. Wenn
aber keine Antwort auch eine Antwort iſt, ſo verſpricht die durchaus
reſervierte Haltung der Regierung gerade nichts Gutes für das
definitive Zuſtandekommen des aus der Initiative des Hauſes her=
vorgegangenen
Geſetzes bezüglich des Schutzes der Frauen= und
Kinderarbeit. Bedauerlich wäre es freilich im hohen Maße, wenn
dieſe wichtige Geſetzmaterie, welche ſchon in der vorigen Seſſion
unerledigt geblieben iſt, diesmal noch in letzter Stunde ſcheitern
ſollte.
Die Aktion der preußiſchen Regierung gegen verſchiedene katho=
liſche
Geiſtliche wegen des Verhaltens derſelben bei den letzten Wahlen
ſcheint nicht ohne Erfolg bleiben zu wollen. Wenigſtens beabſich=
tigt
die biſchöfliche Behörde in Aachen gegen ein Centrumsblatt
wegen Beleidigung des Papſtes und des Coadjutors des Biſchofs
von Straßburg in der Wahlperiode vorzugehen und es ſteht zu er=
warten
, daß die biſchöflichen Behörden auch gegen die betreffenden
Geiſtlichen einſchreiten werden.
Schweiz. Im Kanton Solothurn wurden am 12. d. 60 Frei=
ſinnige
und 37 Ultramontane in den Verfaſſungsrat gewählt. Es
ſind 3 Nachwahlen notwendig.
Heſterreich=Angarn. Die Wiener Zeitungen bringen genauere
Mitteilungen über die Gemütskrankheit der Herzogin Sophie von
Alençon, der jüngſten Schweſter der Kaiſerin. Ein ärztliches Kon=
ſilium
, beſtehend aus dem Bruder der Kranken, Dr. Karl Theodor
Herzog in Bayern, dem Geheimerat Ziemſen und Graskey aus
München, dem Irrenanſtaltsdirektor Nagy und Dr. Kaan aus Tyrol,
empfahl die Ueberführung in eine Privatheilanſtalt, worauf die
Herzogin am Donnerstag von Meran nach Graz in die Anſtalt
des Nervenpathologen Profeſſors v. Krafft=Elbing gebracht wurde.
Das Gemütsleiden ſoll nach dem Selbſtmorde des Königs Ludwig
von Bayern, mit dem die Herzogin kurze Zeit verlobt geweſen,
ausgebrochen ſein. Jedoch geben die Aerzte Hoffnung, daß der
Jrrſinn der 40jährigen Frau heilbar ſei.
Jranſtreich. Der Miniſter des Aeußern, Flourens, empfing am
13. den italieniſchen Botſchafter und verhandelte mit ihm über die
Erneuerung des Handels= und Schiffahrtsvertrags zwiſchen Frank=
reich
und Italien.
Der neue Handelsminiſter ließ ſich am 13. ſeine Beamten vor=
ſtellen
. Zu den Generaldirektoren erklärte er: Es iſt behauptet
worden, daß ich die Abſicht hätte, die allgemeine Ausſtellung zu
vertagen; das iſt falſch. Weder durch Handlungen noch durch
Worte habe ich Anlaß zu dieſer Behauptung gegeben. Uebrigens
iſt nicht zu überſehen, daß der Tag der Eröffnung der Ausſtellung
durch Geſetz feſtgeſtellt iſt. Es wäre daher ein neues Geſetz nötig,
um dieſe Zeitfriſt zu verändern, und kein Mitglied des Miniſteriums,
am wenigſten ich ſelber, denkt daran, ein ſolches Geſetz der Kammer
vorzulegen.
Die Deputiertenkammer wählte am 13. für den ins Kabinet
Rouvier getretenen Vicepräſidenten Spuller den Opportuniſten De=

[ ][  ][ ]

Nr. 114
relle mit 189 Stimmen; der Kandidat der Radikalen erhielt 181
Stimmen. Bei der Wahl eines Sekretärs ſiegte der Opportuniſt
Horteur mit 200 Stimmen gegen den Radikalen, der 172 Stimmen
erhielt. Die Deputiertenkammer ſetzte ſodann die Beratung des
Militärgeſetzentwurfes fort.
England. Um den Wünſchen der Bevölkerung nachzukommen,
hat die Königin beſchloſſen, bei dem Gottesdienſt in der Weſt=
minſter
=Abtei am 21. dieſes Monats alle königlichen Inſignien an=
zulegen
.
Im Oberhauſe wurde am 13. d. die Einzelberatung der iri=
ſchen
Landbill fortgeſetzt. Sämtliche Artikel derſelben wurden mit
geringen Amendements erledigl. Das einzig wichtige Amendement,
das mit Zuſtimmung der Regierung angenommen wurde, iſt die
Streichung der Beſtimmung, welche die Reviſion und Reduktion des
Pachtzinſes geſtattet.
Belgien. Der König überreichte am 12. der Artilleriediviſion
der Bürgergarde anläßlich des 50jährigen Jubiläums dieſes Corps
eine Fahne und hielt hierbei eine Anſprache, in welcher er hervor=
hob
, er wiſſe, daß die Geſinnungen der Artillerie der Bürgergarde
diejenigen der ganzen Bürgergarde ſeien; er wiſſe, daß die Bürger
ſich dem Vaterlande hingeben würden. Die Waffen der Bürger
ſeien abgeändert worden, das ſei eine durch die Umſtände gebotene
Notwendigkeit geweſen. Wenn ein Land ſehe, daß ſich in ſeiner
Nachbarſchaft die Bewaffnung verändere, ſo ſei es verpflichtet,
wolle es nicht eine verhängnisvolle Ungleichheit gegen ſich herbei=
führen
, beſſere Waffen zu ſchaffen, wie bedauerlich es auch ſein
moge, die hierzu erforderlichen Summen nicht zu anderen Zwecken
verwenden zu können. Wenn es ſich um die Verteidigung des Lan=
des
. um die induſtriellen Hilfsquellen und um das Wohlergehen der
verſchiedenen Geſellſchaftsklaſſen handle, ſo müßten die Nationen alle
Anſtrengungen machen, die ihnen möglich.
Herbien. Der König beſprach ſich am 13. mit einigen Staats=
männern
aus der konſervativen Gruppe. Die Konferenz führte
jedoch zu keinem Ergebnis und infolge deſſen wurde Riſtitſch mit
der Bildung eines neuen Kabinets beauftragt, welcher ſich dieſes
Auftrags ſofort entledigte und in dem neugebildeten Miniſterium
neben dem Präſidium das Auswärtige übernahm. Als Programm
des neuen Kabinetts wird im Weſentlichen bezeichnet: die Reviſion
der Verfaſſung, die Aufrechterhaltung der beſten Beziehungen mit
allen fremden Staaten, Sparſamkeit in den Finanzen und gewiſſen=
hafte
Erfüllung der vom Staate eingegangenen Verbindlichkeiten.
Türſtei. Der Kriegsminiſter hat der kaiſerlichen Genehmigung
ein Gutachten unterbreitet, das ſich auf den Ankauf mehrerer
Kanonen großen Kalibers aus der Fabrik Krupp bezieht, welche in
den Dardanellen=Feſtungen aufgeſtellt werden ſollen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 15. Juni.
Die Forſtacceſſiſten Ludwig Block zu Gießen, Julius Hain
und Walther Freiherr van der Hoop, beide letztere dahier, wur=
den
zu Forſtaſſeſſoren ernannt.
Stadtverordneten=Verſammluug. Donnerstag den 16. Juni
1887. nachmittags präcis 3 Uhr und Fortſetzung Freitag zu der= bald amputiert werden mußte. Ein Bäcker aus Beerfelden ver=
ſelben
Stunde. Tagesordnung: 1) Mitteilungen. 2) Aufſtellung von
Waſſerverkaufswägelchen. 3) Wirtſchaftsplan für die Stadtwald=
ungen
für 1888180. 4) Zuſätze zur Schlacht= und Fleiſchverkaufs=
und Breibrunnenſtraße. 6) Bauplatz für einzweites Gym=
naſiumsgebäude
. 7) Voranſchläge des Realgymnaſiums und
der Realſchule für das Jahr 1887 88 und für die Finanzperiode
18889. 8) Tarif des Hoſpitals für undispenſierte Arzneiſtoffe. menſchen einige vergnügte Stunden zu bereiten: die diberſen Kon=
9) Geſuch, Unterbringung der Leichenwagen betr. 10) Antrag auf
Errichtung eines neuen Schlacht= und Viehhofes; hier Wahl der
ſchlag desſelben für 188788.12 Aenderungen im Betriebsmaterial
Waſſerabgabe betr. 14) Trottoirherſtellung nach 8 11 des Ortsbau=
ſtatuts
, insbeſondere Reklamation gegen ſolche. 15) Verlängerung
des Kanals in der Alexanderſtraße. 16) Anſchluß der Regenabfalls zurückgebracht; alles zerſtreute ſich am Bahnhof.
rohre an die Kanäle, insbeſ. Durchführung des 8 2 des Ortsbau=
ſtatuts
. 17) Vergebung der Arbeiten bei Herſtellung eines Kanals nachmittag 6 Uhr fand öffentliche Sitzung ſtatt, und handelte es ſich
in der Soderſtraße.
geſellſchaft am Sonntag wurde die vorgeſehene Zahl Schußkarten l tümer mehrerer Bauplätze in der Hoffmann= und Mathildenſtraße.
Schützen zufielen: Standſcheibe: Emmel, Heß, Anton, Grünig (ieder=
Ramſtadt, Mayer Weicker, Reichard, Baumbach, Götz und Zeh (ie= und Spieß, Ackermann und Kaplan Moſer ſind gegen die Anlage
Ramſtadt, Heß. Weicker Emmel, Knies, Mayer, Walther MNieder=
Ramſtadth, Germann. Jagdſtand lnicht offiziell): Eckert II. von
Diemar II.
Die Beteiligung war wieder eine recht lebhafte. Wenn die
Neuaufnahmen in dem Maße wie in dem letzten Semeſter fortſchreite

1481
dürfte die Geſellſchaft bald wieder auf der höchſten Mitgliederzahl
angelangt ſein, die ſie jemals aufzuweiſen hatte. Sind doch während
dieſes Zeitraums 18 Aufnahmen erfolgt. Abgeſehen davon, daß die
Schießkunſt unſtreitig zu den ritterlichſten Künſten zählt und das
Schießen an güt eingerichteten Ständen und in angenehmer Geſell=
ſchaft
ein wirkliches Vergnügen bildet, iſt namentlich für Jäger
und ſolche, die es werden wollen, fleißige Uebung auf dem Schießſtand
nicht dringend genug zu empfehlen. Wie viel Verdruß würde dem
Jagdpächter erſpart, wenn alle, die ſich Jäger nennen und ſich
zu den Jagden einladen laſſen, vorher auf dem Schießhauſe tüchtige
Uebung erworben hätten!
Ueber die durch den hieſigen Gartenbauverein vermittelte
Blumenpflege in Arbeiter=Familieu iſt durch den Vorſitzenden der be=
treffenden
Kommiſſion, Herrn Lehrer Dickel, eine Abhandlung er=
ſchienen
, welche den Zweck und die Organiſation der Anſtalt ein=
gehend
behandelt und weiteren Kreiſen deren Wirkſamkeit zugänglich
macht.
Die Berliner=Poſt! vom 26. v. M. enthält folgendes: Dem
Vernehmen nach beabſichtigt man in Chile die Verſuche, Auswan=
derer
aus Deutſchland heranzuziehen, weiter fortzuſetzen. Nach dem
Ergebniſſe der bisherigen Verſüche können jedoch Auswanderungs=
luſtige
vor überſpannten Erwartungen nur gewarnt werden. Zahl=
reiche
deutſche Auswanderer, welche ſeiner Zeit von den chileniſchen
Agenten angeworben waren und ſich im ſüdlichen Chile niederge=
laſſen
hatten, haben dort ihr Fortkommen als Landwirte nicht fin=
den
können und ſich nach den größeren Städten gewandt, ivo ſie
bei dem Mangel an Arbeitsgelegenheit die öffentliche Mildthätigkeit
in Anſpruch nehmen. Koloniſten, welche nicht hinreichende Mittel
zur Anſchaffung des Inventars beſaßen, ſund gänzlich verarmt haben
ihre Stellen aufgeben müſſen und ſuchen nünmehr in den Städten
ihr Daſein zu friſten. Es kann daher gegenüber Anerbieten chile=
niſcher
Agenten nur zur Vorſicht geraten werden.
( In den letzten 4 Wochenb ſind dahier abhanden gekommen
6 Stück 5 procentige öſterreichiſche Papierrenten 1000 fl. von 1881
mit Loupons vom 1. September l. J. Nr. 4855, 69099, 69395, 69896.
111070 und 111071.
Kleine Mitteilungen. Zwiſchen einigen Inſaſſen des Beſſunger
Armenhauſes kam es am Sonntag abend, wie gewöhnlich, zum
Wortwechſel, im Verlauſe deſſen der eine der Bewohner das
Haus verließ, um ſich Courage anzutrinken. Bei ſeiner Rückkehr
wurde er im Hausgang von ſeinem Gegner erwartet und erhielt
von demſelben mit einem dicken Stock mehrere Schläge auf den
Kopf und Rücken ſowie auf den linken Vorderarm, welch letzterer
entzwei geſchlagen wurde. Der Verletzte wurde alsbald in das
Mathilden=Landkrankenhaus verbracht. Am Montag nachmittag
wurde ein Taglöhner in einer Wirtſchaft in der kleinen Bachgaſſe
von einem Fuhrmann überfallen und durch Meſſerſtiche am Kopfe
leicht verletzt. Einem Knecht wurde in der Eliſabethenſtraße von
ſeinem Rollfuhrwerk eine Arbeitsjuppe entwendet. Am Mon=
tag
nachmittag gegen 15 Uhr geriet in Ritſerts Brauerei ein
Bierbrauergehülfe im Brauhauſe unvorſichtiger Weiſe mit der
rechten Hand in die Kammräder der im Betrieb befindlichen
Schrotmühle, wobei die Hand ſo zerquetſcht wurde, daß ſolche als=
übte
am Montag in betrunkenem Zuſtande in hieſiger Stadt allerlei
Unfug, weshalb derſelbe in das Polizeigefängnis verbracht wurde.
W Unter Voranzug der Fahnen und rauſchender Muſik begab
Ordnung. 5) Bauplan fuͤr die Verbindungsſtraße zwiſchen Erbacher= ſich die hieſige Turngemeinde nebſt ihren Angehörigen am Sonntag
zum Georgenbrunnen;, um das alljährlich ſtattfindende Waldfeſt
zu begehen. Vom Wetter einigermaßen begünſtigt, entwickelte ſich
dort bald ein reges Leben. Ein jeder ſtrebte darnach, ſeinen Mit=
kurrenzkrünze
waren im Ru erobert, die ſtattfindenden Tänzchen
belebten die an und für ſich fröhlichen Geſichter. Für ein ſehr
Kommiſſion. 11) Bilanz des Saalbaues für 188586 und Voran= gutes Glas Bier vom Faß war gleichfalls geſorgt. Wie zu erſehen,
verlief das Feſt zur allgemeinen Befriedigung. Nur eins fiel uns
der Dampfſtraßenbahn. 13) Geſuch des Schlittſchuh=Klubs, die ) am Schluſſe desſelben auf: bisher wurden die Banner, welche ſeit
1848 exiſtieren, an ihren Aufbewahrungsort zurückbegleitet, diesmal
aber wurden ſie ohne Begleitung und eingehuüllt von ihren Trägern
R. Beſſungen, 14. Juni. Gemeinderatsſitzung. Geſtern
bei dem erſten Gegenſtand der Tagesordnung um den Bebauungs=
* Bei der Fortſetzung des Preisſchießens der hieſigen Schützen= plan von Beſſungen. Maurermeiſter Jakob Böttinger iſt Eigen=
vergriffen
, auf der Standſcheibe wurden ſogar mehr ausgegeben. Deſſen Sohn L. E. Böttinger will nun Neubauten daſelbſt ohne
Esbkonnten hiernach die ſämtlichen Ehrenpreiſe im Werte von 1 Anlegen von Vorgärten aufführen, was nach dem neu angefertigten
ca. Mk. 500 zur Verteilung gelangen, welche zum Teil nachſtehenden l Bebauungsplan für das noͤrdlich und ſüdlich des Heerdwegs ge=
legene
Bauquartier nicht zuläſſig iſt. Aber auch die Herren Pretſch
der=Ramſtadt). Feldſcheibe: Anton, Baumbach, Grünig Mieder= von Vorgärten. Unter Abänderung des Beſchluſſes vom 16. v. M.
beſtimmt der Gemeinderat noͤrdlich des Heerdwegs Vorgärten nur
in den folgenden Straßen vorzuſehen: 1) auf der Südſeite der
Mathildenſtraße zwiſchen Martin= und Hochſtraße; 2) in den pro=
jektierten
Straßen B. des Plans, beiderſeits bis zur Mathilden=
ſtraße
; 3) auf der Weſtſeite der Hochſtraße zwiſchen Heerdweg und
390

[ ][  ]

1466
Nr.
Mathildenſtraße; 4) auf der Nordſeite der Heerdwegſtraße, ſämtlich
5m breit. Alle übrigen, nördlich des Heerdwegs zwiſchen dem=
ſelben
, der Heinrich=, der Martin= und der Nieder=Ramſtädter Straße
vorgeſehenen Vorgärten ſollen wegfallen.- Wegen Neubaus der
Kreisſtraße zwiſchen Darmſtädter Friedhof und Böllenfallthor wird
einſtimmig beſchloſſen, daß das zur Erbauung einer Kreisſtraße,
nach Maßgabe des von dem Kreisſtraßenmeiſter ausgearbeiteten
Situationsplanes. nötige Gelände in der Nieder=Ramſtädter Straße
koſtenfrei an den Kreis abzutreten ſei das zur Herſtellung von zwei
Material=Lagerplätzen und nötige Gelände auf Gemeindegrundſtücken
leihweiſe und unentgeldlich geſtellt werden ſoll. Die Straße ſoll
ſo angelegt werden, daß das disponibel bleibende Gelände auf der
Weſtſeite der Nieder=Ramſtädter Straße verbleibt und die Ueber=
gabe
des Geländes ſtattfinden ſoll nach Fertigſtellung der Straße
auf Grund eines von dem Geometer aufzuſtellenden Meßbriefs.
Sollen ſeitlich der Straße Gräben zur Waſſerabführung angelegt
werden, ſo ſind für je zwei nebeneinander liegende Grundbeſitzer
Ueberfahrten von dem Kreis herzuſtellen, ebenſo etwa notwendige
Durchlüſſe. von Weg= reſp. Straßenkreuzungen; das auf der Weſt=
ſeite
der Straße ſich ergebende Grabengelände ſoll, ſoweit dasſelbe
in den Ortsbauplan fällt, ebenfalls Eigentum der Gemeinde bleiben.
Als letzter Punkt ſtand die Verbindungsſtraße zwiſchen Heinrich= und
Annaſtraße - Fortſetzung der Weyprechtſtraße - auf der Tages=
ordnung
. Mit Stimmen=Mehrheit wird beſchloſſen, wegen Durch=
führung
der Weyprechtſtraße und der Saalbauſtraße von der Hein=
rich
= bis zur Annaſtraße einen Plan anfertigen zu laſſen und den=
ſelben
nach Maßgabe der allgemeinen Bauordnung offen zu legen.
Nächſte Sitzung Donnerstag, den 16. l. Mts., nachm. 6 Uhr.
8t Frankfurt, 14. Juni. Zum geſtrigen Kehraus' in der landw.
Ausſtellung waren wohl wieder 10000 Perſonen auf dem Vlatze
erſchienen und ſchwer genug wurde ihnen der Abſchied. Auf das
Läuten der Glocke wollte das Publikum von der ihm ſo ſchnell lieb
gewordenen Stätte nicht weichen. In der Reſtauration wurde bei
anbrechender Nacht noch manche Flaſche geleert, endlich wichen aber
auch die hartnäckigſten Zecher. In der großen Ausſtellung konnte
man nachmittags kaum die Gänge paſſieren, und ſchon gegen ſechs
Uhr prangte an dem großen Koſtpavillon von Gebr. Feiſt u. Söhne
das Plakat Ausverkauft:. Die Flaſchenpfropfen bildeten einen
kleinen Berg, dies möge genug beſagen.
Geſtern nachmittag beſuchte auch Se. Königl. Hoheit der Groß=
herzog
von Heſſen die Ausſtellung, bei welcher Gelegenheit Aller=
höchſtderſelbe
den Fromm'ſchen Heidelbeer=Mouſſeux koſtete und
vortrefflich fand.
Vom Feldberge, 12. Juni. Das=Rutige Feldbergfeſt verlief
unter Teilnahme von etlichen tauſenb=Perſonen recht ſchön, freilich
war eine etwas zu kühle Temperatur auf dem Berge, und der
herrſchende Wind, den die Preisturner gegen ſich hatten, war für
ſolche ſehr hinderlichk die Leiſtungen der Turner waren übrigens
durchgängig ausgezeichnet.
Leipzig, 13. Juni. Hochverratsprozeß gegen die elſaß= loth=
ringiſchen
Mitglieder der franzöſiſchen Patriotenliga. Den Vorſitz
führt Präſident Drenkmann, die Reichsanwaltſchaft iſt durch den Ober=
Reichsanwalt Teſſendorf und den Reichsanwalt Treplin vertreten.
Die Verteidigung führen die hieſigen Anwälte Zehmen, Freitag,
Fels, Luden, ferner der bekannte Rechtsbeiſtand Abg. Munckel
(Berlin), die Anwälte Ott und Schottenſtein (Straßburg) und Stroever
(Metz). Von den Angeklagten wird zuerſt der Fabrikant Köchlin
aus Mülhauſen vernommen. Derſelbe bekennt ſich als nicht ſchuldig.
Er erklärt, die Patriotenliga ſei gar keine geheime Verbindung, ihr
Zweck beſtehe auch nicht darin, Elſaß=Lothringen durch Gewalt
wieder für Frankreich zu erobern, ſondern nur den Patriotismus
in Frankreich zu erhöhen und die franzöſiſche Jugend durch Grün=
dung
von Turn= und Schießgeſellſchaften tüchtig zu machen. Der
Angeklagte giebt zu, Beiträge an die Patriotenliga geleiſtet zu
haben. Der Angeklagte Fabrikant Blech in Markirch bekennt ſich
gleichfalls als nicht ſchuldig. Er habe den Zweck der Patriotenliga
nur dahin aufgefaßt, daß ſie für den Patriotismus Propaganda
machen ſolle. Er giebt zu, einigemale Beiträge geleiſtet zu haben,
betrachtet ſich jedoch nicht als Mitglied der Liga und ſtellt die Be=
hauptung
in Abrede, daß er enge Beziehungen zu hervorragenden
politiſchen Perſönlichkeiten in Frankreich unterhalten habe, obgleich
er zugeſteht, mit Gambetta ſehr befreundet geweſen zu ſein und bei
demſelben öfters verkehrt zu haben; es ſei wahr, daß er bei dem
Begräbnis von Gambetta eine Rede habe halten wollen, er ſei aber
von der franzöſiſchen Regierung daran gehindert worden. Deroulede
will der Angeklagte nur einmal flüchtig geſehen haben. Bei den
letzten Reichstagswahlen ſei es ihm wegen Krankheit nicht möglich
geweſen, eine große Thätigkeit zu entfalten. Die übrigen An=
geklagten
räumen zwar, mit Ausnahme von Freund, der überhaupt
jegliche Verbindung mit der Patriotenliga in Abrede ſtellt, ein,
Beiträge an die Liga geleiſtet zu haben, wollen aber nicht gewußt
haben, daß der Zweck der Liga ein verbotener ſei. Sie faſſen dieſen
Zweck ebenſo auf, wie die beiden vorerwähnten Angeklagten und
erklären ſich für nicht ſchuldig, indem ſie zugleich auf ihre franzö=
ſiſche
Geburt und Erziehung hinweiſen.

114
Im weiteren Verlauf der Verhandlungen erfolgte die Verleſung
des ſehr umfangreichen ſchriftlichen Beweismaterials, darunter die
bei Begründung der Patriotenliga gehaltenen Reden, die Statuten
der Liga, zahlreiche Artikel aus den Preßorganen derſelben, ſowie
die bei den Feſten der Liga, namentlich von Deroulede gehaltenen
Reden. In dieſen Schriftſtücken wird durchweg die nochmalige
Durchſicht des Frankfurter Friedensvertrages und die Rückgabe von
Elſaß=Lothringen an Frankreich gefordert. Nachmittags 4 Uhr
wurde die Verhandlung auf Dienstag vormittag 9 Uhr vertagt.
München, 13. Juni. Ernſt Poſſart hat die erbetene Ent=
laſſung
aus dem Verband des hieſigen Hoftheaters erhalten.
Bern, 12. Juni. Vorgeſtern abend 7 Uhr fand bei Spiringen
abermals ein fürchterlicher Bergſturz ſtatt. Ein Augenzeuge
berichtet dem Vaterland:: Die Felsmaſſen drangen an den kleinen
See. Der Schächen ſchwoll gewaltig an und war dann gänzlich
geſperrt. Die Hauptabbruchſtelle mag vielleicht 200 m niedriger
liegen als die 2400 m betragende Berghöhe; dieſelbe iſt alſo noch
immer höher als der Pilatus deſſen Höhe 2130m beträgt. Bei
großen Blöcken kann man die Thalfahrt von Anfang an leicht ver=
ſolgen
; nur wenige größere Stücke kommen jedoch unten an, da ſie
beim Aufſchlagen berſten und wie Granaten in hunderte von Stücken
zerplatzen. Wenn ſich, wie es bisweilen geſchieht, eine Anzahl
weißer Kalkſteine über die hohe Felswand ſtürzt, ſo hat man aus
der Ferne den Anblick eines Waſſerfalls. Der Abſturz dauert nun
ſchon ſeit 13 Tagen. Jedenfalls iſt das lang andauernde Regen=
wetter
im Mai ſeine Urſache.
Szegedin, 13. Juni. Die Nachrichten aus dem Ueberſchwem=
mungsgebiet
lant günſtiger. Die Gefahr für die bedrohten
Städte ſcheint abgewendet zu ſein. Die Theiß fällt.
Paris, 12. Juni. Geſtern abend wurde im Theater Folies
Bergeres ein Mädchen von 10 Jahren, das ſich aus Unvorſichtigkeit
dem Käfig der Löwen zu nahe gewagt, von einem derſelben am
Arm erfaßt. Auf ſein Hülfegeſchrei eilten die Wärter herbei und
es gelang ihnen, indem ſie mit eiſernen Stangen auf das Ungetüm
einſchlugen, das Mädchen loszumachen. Der Zuſtand desſelben iſt
lebensgefährlich.

C2
GOOeS=Arrzeige.
10.
Mit tieſem Schmerze zeigen wir den heute Nacht
um ¼11 Uhr erfolgten Tod unſeres lieben Gatten und
Vaters, des Gaſthalters
Heiurich Gaulé,
allen Verwandten und Freunden an und bitten um ſtille
Theilnahme.
Darmſtadt, den 13. Juni 1887.
Im Namen der Familie:
Henrictte Gaulé, geb. Habich,
Georg Lud. Gaulé.
Die Beerdigung findet Donnerstag den 16. Juni, Nach=
mittags
4 Uhr, ſtatt.

Codes=Arzeige.

ſc.

Heute Mittag verſchied dahier im 65. Lebensjahre
nach kurzem Krankenlager
Hatharina Froy aus Wimpfeu,
nachdem dieſelbe über 40 Jahre in unſerer Familie treu
und brav gedient hatte und als muſterhafte Dienerin
auch in weiteren Kreiſen bekannt geworden war.
Darmſtadt, den 13. Jumi 1887.
Carl Reiß, Großh. Heſſ. Forſtmeiſter i. P.
Auguſt Reiß, Fürſtlich Pſenburg'ſcher Forſt=
meiſter
.
Emma Reiß.
Johanna Fabricins, geb. Reiß.
Mathilde Heckler, geb. Reiß.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.