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Bringerlohn Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
eegengenommen zu 1 Mart 50 Pf.
pw Onartal uck. Poſtaufichlag
150. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Phesſterlep zutkthuiungoblui..
Zuſerate
werden angenommen: n Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
m Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 36. ſowie auswärd
von allen Hunonew-Erpeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großl. Ereigamts. des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Ne 101.
Donnerstag den 26. Mai.
1887
Brkanntmachung.
Mk. Pf.
„ 4935 88
„
„ 1531 85
„
„ 789
„
„ 599
„
„ 514 59
„
76 04
„
„
„ 800 86
„
„ 618 42
624
Die zum Neubau einer Burſchenbaracke ꝛc. auf dem Artillerie=Schießplatz bei
Darmſtadt erforderlichen Arbeiten und zwar:
a) Erd=, Maurer=, Aephalt, Steinmetz= ꝛc. Arbeiten, veranſchlagt zu 8124 64
b) Zimmer=Arbeiten,
c) Dachdecker=Arbeiten,
d) Schreiner=Arbeiten,
6) Schloſſer=Arbeiten,
k) Spengler=Arbeiten,
8) Glaſer=Arbeiten,
1) Weißbinder=Arbeiten,
1) Pflaſter=Arbeiten,
4) Lieferung und Aufſtellung von Oefen 300 Mkl. und 324 Mk.
18614 28
ſollen in öffentlicher Submiſſion an Mindeſtfordernde vergeben werden und iſt
hier=
zu ein Termin auf
Montag der 6. Juni er., Vormittags 10 Uhr,
anberaumt.
Die bezüglichen Bedingungen und Koſtenanſchläge liegen in dem Büreau der
unterzeichneten Verwaltung
Lagerſtraße 66 - zur Einſicht auf.
Artillerie=Schießplatz bei Darmſtadt, den 23. Mai 1887.
(5040
Großherzogliche Garniſon=Verwaltung.
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den 10. Juni a. er, Nachmittags 5 Uhr., im Geſchäftslokale der Geſellſchaft,
Kranichſteinerſtraße 71, ſtatt.
Gegenſtände der Tagesordnung ſind die in 8 17 der Statuten unter a-e
vorgeſehenen.
Die Bilanz liegt von heute ab im Büreau der Geſellchaft zur Einſicht der
Herren Actionäre offen.
Darmſtadt, den 25. Mai 1887.
(5078
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1319
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illuſtrirter Sonntagsbeilage werden
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[ ← ][ ][ → ]1331
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geſucht.
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mer geſetzten Alters, das in allen feinen
weiblichen Arbeiten erfahren iſt und die
leichte Hausarbeit mit übernehmen will,
ſucht unter beſcheidenen Anſprüchen paſſende
Stelle. Näheres Expedition. 5090) Eine perfekte Herrſchaftsköchin=
welche etwas Hausarbeit mit übermimmt
u. gute Zeugniſſe beſitzt, ſucht Stelle.
Frau Neßling, Louiſenſtraße 30. 45
P4
.
AAlAAAAntAi Tüchtige Former
geſucht.
(5100
Gsbrüder Roeder. 5061) Ein Mädchen kann den Tag
über Stelle erhalten bei Kindern. Ecke der
Pankratius- u. Liebfrauenſtr. im Laden. 5064) Ich ſuche auf Johanni eine
tüchtige, zuverläſſſge Köchin
Gute Zeugniſſe Erforderniß.
Frau v. Mohl, Annaſtr. 22.
4973) Fur einen kleinen Haushalt
(zwei Perſonen) wird auf Johanni e”
älteres, erfahrenes Mädchen, welche=
im Beſitze guter Zeugniſſe iſt, geſucht.
Zu erfragen i. d. Expdd. d. Bl.
4980) In einem Manufacturwaaren= geſchäft iſt Lehrſtelle für ein Mädchen
aus anſtändiger Familie und mit guter
Schulbildung offen.
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(5091
geſucht.
Beck3 Stellenbüreau, Mathildenplatz 1I.
5092) Mädchen m. gut. Zeugn. erh. Stelle. Frau Neßling, Louiſenſtraße 30.
4971) Geſucht für Johanni von einer
einzelnen Dame ein Mädchen für Küche
und Hausarbeit. Nur ſolche mit guten
Zeugniſſen finden Berückſichtigung. Sicher per Pfd. — 90, per Pfd. - 80,
Schellfiſche Hechte auf Eis
per Pfd. — 40, per Pfd. — 80.
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per Pfd. Mk. 2.- bis Mk. 2.50.
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(5101
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beſorgt gut und billig, auf Wunſch auch
außerhalb Darmſtadts,
L. Kaiser,
Darmſtraße 7. zu treffen iſt die Dame Sonntags von
3-6 Uhr. Hügelſtr. 5½, Parterre.
5093) Laufmädchen ſofort geſucht.
Friedrichſtraße 28. 5094) Ein Spülmädchen zum baldi=
gen Eintritt geſucht. Näh. Caſerneſtr. 24. 5095) Für das Büreau eines hieſigen
Geſchäftes wird ein in Copial=Arbeiten
bewanderter
Sohreibgehuls, der eine flotte, tadelloſe, hübſche Hand
ſchreibt, per ſofort zu engagiren geſucht.
Offerten unter A. A. 1 befördert die Expedition d. Bl.
5096) Ein Lehrling gegen Lohn ſucht
Val. Michel, Feilenhauermeiſter,
Schloßgaſſe 12.
5102) Tagtäglich werden eine Unzahl Mittel
angeboten, welche den Zweck haben ſollen, zur
Hautverſchönerung zu dienen, viele derartige
oft durch große Reklame angeprieſene Mittel
enthalten nun der Geſundheit ſchädliche
Be=
ſtandteile, abſolut unſchädlich aber und
den=
noch den Zweck erfüllend, iſt Apotheker
Schürer's Sandmandelkleie, dieſelbe iſt eines der
beſten Präparate auf dem Gebiete der
Kos=
metik und das vorzüglichſte Mittel zur
Ent=
fernung von Miteſſern, Hitzpickeln, Hautröthe
und Hautflecken aller Art. Durch die häufige
Anwendung dieſes, nach wiſſenſchaftlichen,
rationellen Prinzipien zuſammengeſetzten
Prä=
parats erzielt man ſicher einen klaren und
riſchen Teint.
Wir glauben daher, dem geehrten
Publi=
kum einen Dienſt zu erweiſen, wenn wir auf
Apotheker Schürer's Sandmandelkleie
auf=
merkſam machen, welche nicht mit anderem
ähnlichem Präparat zu verwechſeln iſt, das
ſich zwar ebenfalls „Sandmandelkleier
be=
nennen läßt, zum größten Teil aber aus Erde
beſteht. Man fordere daher ſtets Apotheker
Schürer3 Sandmandelkleie, und darf ſicher
ſein, ein Präparat zu erhalten, welches bei
mäßigem Preiſe dennoch allen Anforderungen
entſpricht. Man erhält Schürer's
Sand=
mandelkleie echt nur bei Carl Wahzinger,
Wilhelminenſtraße II.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 28. Mai.
Vorabendgottesdienſt um 7 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr — Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 8 Uhr 45 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
Hr. Religtonsgeſellſchaft.
Samstag, 28. Mai: Vorabend 7 Uhr 15 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 5 Uhr — Min.
Sabbathausgang 8 Uhr 50 Min.
Sonntag den 29. Mai: (Schonuans-Fest).
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr.
Abends 8 Uhr 50 Min.
Montag. 30. Mai: Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr.
Feſtesausgang 8 Uhr 55 Min.
Wochengottesdienſt. Von Dienstag 31. Mai an:
Morgens 6 Uhr -Min.
Nachm. 7 Uhr - Min.
348
1323
Nr.
Einladung zum Abonnement
auf das
Darmſtädter Tugblatt
150. Jahrgang.
zugleich Amtliches Organ für Stadt und Kreis
Darmſtadt.
Das nunmehr in ſeinen 150. Jahrgang eingetretene Tagblatt
bringt neben einer pokitiſchen Aeberſicht reichhaltige Mittheikungen
von allgemeinem und ſokaſem Intereſſe aus Htadt und Cand;
Anterhaltung wird ferner durch das damit verbundene „Ilkuſtrierte
Anterhattungsstatts mit Beiträgen namhafter Schriftſteller und
jährlich an 250 vorzüglichen Illuſtrationen geboten.
Annoncen werden von der Expedition, ſowie auch von allen
ſoliden Annoncen=Bureaux entgegengenommen.
Abonnementspreis pro Quartal M. 1.50 einſchl. Bringerlohn,
durch die Poſt bezogen M. 1.50 einſchl. Proviſion excl. Bringerlohn.
Abonnements können jederzeit bei der Expedition, Rheinſtraße 23,
owie auf allen Poſtanſtalten erfolgen.
Die in der näheren Umgebung Darmſtadts wohnenden Poſt=
Abonnenten erhalten das Tagblatt am Tage des Erſcheinen mit
dem erſten Beſtellgang.
Die Expedition.
Neuhinzutretende Abonnenten erhalten das Blatt bis zum 1. Juni
gratis verabfolgt.
Politiſche ueberſisz.
Zeutſches Reich. Die gründliche Unterſuchung des Halsleidens
des Kronprinzen ſeitens der hervorragendſten Aerzte hat ergeben,
daß eine Operation unnötig iſt.
Reichskanzler Fürſt Bismarck wird die Pfingſtfeiertage in
Fried=
richsruhe zubringen und von dort aus am 2. Juni nach Kiel gehen.
Für ſpäter iſt der Beſuch Varzins und Kiſſingens beſchloſſen.
Die „Nordd. Allg. 3tg. ſchreibt: „Der ruſſiſche Botſchafter
Graf Schuwaloff gedenkt ſich im Laufe dieſer Woche abermals nach
Vetersburg zu begeben. Wie verlautet, hätte Graf Schuwaloff
einen vierzehntägigen Urlaub erhalten, um Privatangelegenheiten
in der ruſſiſchen Hauptſtadt zu ordnen, doch dürfte man in der
Annahme nicht fehlgehen, daß die Reiſe doch mit einer ſpäteren
anderweitigen Verwendung des Grafen Schuwaloff in gewiſſem
Zuſammenhange ſteht.
Der Gouverneur von Kamerun, Freiherr v. Soden, welcher
einen längeren Urlaub zur Reiſe nach Deutſchland erhalten hat,
dürfte binnen Kurzem in Berlin eintreffen.
Der Reichstag erledigte debattelos die zweite Beratung der
Rechnung pro 1884 85, überwies den Bericht der Reichsſchulden=
Kommiſſion an die Rechnungs=Kommiſſion zur Vorberatung, und
beſchloß dem Antrag der Kommiſſion gemäß die Genehmigung zur
ſtrafrechtlichen Verfolgung des Abgeordneten Grad nicht zu erteilen.
Der Geſetzentwurf, betr. die Unfallverſicherung der bei Bauten
be=
ſchäftigten Arbeiter wurde nach unerheblicher Debatte faſt
durch=
gängig nach den Kommiſſionsbeſchlüſſen erledigt. Der Präſident
teilt mit, daß, falls die morgige Tagesordnung, worauf auch die
Zuckerſteuervorlage, erledigt würde, der Reichstag ſich bis zum 7.
ouni vertagen werde.
Schweiz. Die Bundesverſammlung wurde auf den 6. Juni
einberufen. Der Bundesrat ſucht einen Kredit von 840000 Fres.
für Anſchaffung einer größeren Anzahl von 84 Centimeter=
Ring=
geſchützen nach.
Heſterreich=Angarn. Die =Amtszeitung: vom 24. veröffentlicht
die ſanktionierten Ausgleichsgeſetze ſamt Zolltarif.
Das neue türkiſche Rundſchreiben in der bulgariſchen Frage iſt
jetzt in Wien amtlich übergeben worden. Es wird darin dringend
gebeten, daß die Mächte ſich über den Vorſchlag eines oder zweier
Kandidaten für den bulgariſchen Thron endlich einigen möchten.
Franſtreich. Präſident Grevyh berief am 24. morgens Floquet
und teilte ihm mit, daß alle miniſteriellen Kombinationen, welche
ihm möglich erſchienen, vergeblich verſucht worden ſeien. In dieſer
Situation appelliere er an ſeine Opferwilligkeit, ſelbſt ein Kabinet
zu bilden. Floquet verlangte, bevor er einen Beſchluß faſſe,
vier=
undzwanzig Stunden Bedenkzeit.
Granet, Lockroy, Boulanger und Berthelot konferierten am 24.
mit Floquet wegen Neubildung des Kabinetts. Gutem Vernehmen
nach beabſichtigt Floquet diejenigen Mitglieder des bisherigen
Ka=
binetts, welche es wünſchen, in das neue Kabinett eintreten zu
laſſen. Parlamentariſche Kreiſe nehmen an, Develle, Goblet und
Dauphin würden definitiv zurücktreten. Ueber die Zuſammenſetzung
des neuen Kabinetts verlautet, daß Floquet das Innere
überneh=
men werde, die Finanzen ſollen Rouvier angeboten werden, obwohl
derſelbe bisher wenig geneigt zur Uebernahme erſcheint. Flourens
ſoll dringend erſucht werden, das Auswärtige zu behalten.
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Das „Petit Journal' bedauert Grevy, daß er die Strömung
der öffentlichen Meinung nicht zu kennen ſcheine und noch immer
an ein Miniſterium ohne Boulanger denke, denn die Haltung der
äußerſten Linken mache die Dauer jeden Kabinetts unmöglich, das
den General Boulanger ausſchließe.
Engkand. Das Unterhaus nahm am 24. mit großer Mehrheit
den zweiten Artikel der iriſchen Strafrechtsbill, deſſen Beratung
bis früh 5 Uhr dauerte, an, nachdem die Regierung eingewilligt
hatte, daß die Beratung des fünften Abſchnittes bis zur Beratung
des Berichts vertagt werde.
Das Unterhaus vertagte ſich bis zum 6. Juni.
Einer Meldung von Saint Thomas (im Golf von Guinea)
zufolge ging die Expedition Stanley3 zur Aufſuchung Emin Bey's
am 30. April von Stanleypool in 4 Dampfern congoaufwärts ab:
einer der Dampfer ſchleppte mehrere Lichterſchiffe.
Velgien. Der bereits früher zu längerer Gefängnisſtrafe, der
er ſich durch Flucht in das Ausland entzogen, verurteilte ſozialiſtiſche
Agitator und Anſtifter der jetzigen Arbeiterunruhen im Hennegau,
Defuiſſeaux, iſt an der belgiſch=franzöſiſchen Grenze verhaftet worden.
Der Ausſtand in La Louviere iſt ſo gut wie beendet.
Dänemark. Der König beabſichtigt nach der Rückkehr des
Kronprinzen aus England, welche Ende dieſer Woche erwartet wird,
nach Wien abzureiſen, wo ſich gegenwärtig die Königin zum
Be=
ſuche der Herzogin ſvon Cumberland befindet. Von Wien aus wird
ſich der König anläßlich des Regierungsjubiläums der Königin
Victoria nach London begeben.
Itakien. In den am 23. im Konſiſtorium gehaltenen Anreden
ſprach der Papſt von der Erreichung des religiöſen Friedens mit
Preußen. Dank der rechtlichen und friedlichen Geſinnungen des
deutſchen Kaiſers und ſeiner Räte habe die Regierung der
Elimi=
nierung der ſchwerſten Mißſtände beigepflichtet und verſchiedene
praktiſche Friedensbedingungen angenommen, ſo daß die früheren
Kirchengeſetze teils abgeſchafft, teils ſehr gemildert wurden. Wenn
auch noch manches zu wünſchen übrig bleibe, müſſe man ſich doch
über das Erlangte freuen, insbeſondere was die freie Aktion des
Papſtes innerhalb der Kirche in Preußen betrifft. Der Papſt ſprach
die Hoffnung aus, noch beſſere Reſultate ſelbſt in anderen Teilen
Deutſchlands namentlich in Heſſen zu erlangen und gab dem Wunſche
Ausdruck, daß auch Italien von dem verſöhnlichen Geiſte, von dem
er gegen alle Nationen beſeelt ſei, Nutzen ziehe und den
verhängnis=
vollen Streit mit dem Papſttum beſeitige durch Herſtellung eines
Zuſtandes der Dinge, wo der Papſt keiner Macht unterthan iſt.
Außkand. Ein am 24. veröffentlichter Ukas an den Senat
ent=
hält die Beſtimmungen über die Erwerbung und Benutzung des
unbeweglichen Eigentums durch Ausländer in Volen, Beſſarabien, in
Wilna'ſchen, Witebski'ſchen, Wolhyniſchen, Grodnow'ſchen, Kiew'ſchen
und Kowno'ſchen Gouvernement, in Kurland, Livland, Minsk und
Podolien. Danach können Ausländer nicht außerhalb der
Hafen=
plätze und Städte Immobilien und Rechte auf Benutzung derſelben
erwerben. In Polen dürfen Ausländer außerhalb der Städte nicht
als Verwalter fungieren. Die Begrenzung der Rechte der
Aus=
länder erſtreckt ſich nicht auf das Mieten von Häuſern, Quartieren
und Villen; die Erbſchaft von Immobilien in gerader
Descendenz=
linie und zwiſchen Eheleuten iſt geſetzmäßig geſtattet, falls der Erbe
in Rußland vor Veröffentlichung des Ukaſes angeſiedelt war:
andernfalls muß der Ausländer nach dreijähriger Friſt ſeinen Beſitz
an einen Ruſſen verkaufen. Geſchieht dies nicht, ſo wird ſein
Eigen=
tum meiſtbietend verkauft und der Erlös den Erben übergeben.
Das „Journal de St. Petersbourg” ſpricht anläßlich der Rede
Tiſzas die Hoffnung aus, die Mächte würden den Weg feſt
ver=
folgen, auf den das allgemeine Bedürfnis nach Einmütigkeit und
Frieden hinweiſt.
Der „Vetersb. Herold ſchreibt: „Nach unſerem Dafürhalten
iſt auf Jahre hinaus keine Ausſicht, daß unſere nationalruſſiſche
Preſſe Deutſchland Gerechtigkeit widerfahren läßt, darüber täuſche
man ſich in Deutſchland nicht. Alles. was Deutſchland macht, oder
nicht macht, ſagt, oder nicht ſagt, denkt, oder nicht denkt, iſt in den
Augen unſerer Preſſe ein Verbrechen gegen Rußland, die ganze
Exiſtenz eines deutſchen Kaiſerreiches iſt ein Verbrechen gegen
Ruß=
land, ja, daß überhaupt eine deutſche Sprache vorhanden, daß es
überhaupt Deutſche giebt, oder jemals gegeben, iſt ein Verbrechen
gegen Rußland. Kurz und gut, mit dieſen Wahnſinnigen iſt nicht
zu reden - die Tollwut, die doch ſonſt gewöhnlich eine akute, unter
Parorysmen ſchnell endigende Krankheit iſt, iſt hier eben in chroniſche
Raſerei ausgeartet.:
Vom 1. Auguſt d. J. ab ſoll die ruſſiſche Unterrichtsſprache
nicht nur in allen vom Staate unterhaltenen deutſchen Gymnaſien,
ſondern auch in ſämtlichen auf Koſten der Ritterſchaften, Städte
und Privatperſonen beſtehenden deutſchen Gymnaſien und
Real=
ſchulen eingeführt werden. Damit wird zugleich das beſtehen
ſämt=
licher deutſcher Schulen niederer Ordnung in Frage geſtellt und
damit das ganze blühende deutſche Unterrichtsweſen vernichtet. Vor
23 Jahren noch ſchrieb Katkow in der „Mosk. 3tg.: „Gott bewahre
uns davor, daß das baltiſche, auf den der ganzen ziviliſierten Welt
gemeinſamen Grundlagen ruhende Schulweſen irgendwelchen
vanda=
liſchen Ueberflutungen ausgeſetzt werde, daß die dortigen Gymnaſien
Nr.
auf die traurige Stufe unſerer ruſſiſchen Lehranſtalten, die ſtets
zufälligen Einflüſſen und unerwarteten Umwälzungen ausgeſetzt
ſind, herabgezogen würden! Möge der Vortrag in dieſen Gymnaſien
und auf der Univerſität Dorpat deutſch bleiben - hiergegen
vor=
zugehen, wäre von unſerer Seite ein falſcher Nationalſtolz!
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 26. Mai.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Pfarrer Joſt von Bechtheim, den Pfarrer Sahl von Offenbach a. M.
den Malr Backofen von München, den Bürgermeiſter Schäfer von
Heſſelbach, den Geheimerat v. Preuſchen; zum Vortrag den
Staats=
miniſter Finger, den Miniſterialpräſidenten Weber, den Geheimerat
Dr. Becker, den Hoftheater=Direktor Wünzer.
Bulletin vom 25. Mai: Ihre Großh. Hoheit die Prinzeſſin
Victoria, Prinzeſſin Ludwig von Battenbera. haben eine gute Nacht
gehabt. Das Fieber hat ſich vermindert. Die höchſte Temperatur,
welche zur Meſſung kam, war in der Nacht vom 23. auf 24. Mai
396 und am 24. Mai abends 5 Uhr 39,0
Dr. Eigenbrodt. Dr. Jäger.
Ihre Kaiſerl. Hoh. der Großfürſt und die Großfürſtin Sergius
werden in den letzten Tagen dieſes Monats dahier eintreffen und
im Großh. Reſidenzſchloſſe Wohnung nehmen, woſelbſt auch in den
nächſten Tagen Se. Königl. Hoheit der Großherzog mit Hoher
Fa=
milie Wohnung nehmen wird.
Der Geſetzentwurf über die Beſteuerung der größeren
Wein=
einlagen von Privatperſonen iſt von der Regierung zurückgezogen
worden, nachdem die Zweite Kammer der Stände zwar (mit
Stim=
mengleichheit) die Steuer grundſätzlich gebilligt, über den Steuerſatz
aber zu einem Mehrheitsbeſchluſſe nicht hatte gelangen können. D. Z.
Ordensverleihung. Se. Maj. der Kaiſer haben dem Geh.
Ober=Juſtizrat Splittgerber, Mitglied des General=Auditoriats,
die Erlaubnis zur Anlegung des Komthurkreuzes 2. Kl. des Großh.
Verdienſtordens Philipps des Großmütigen erteilt.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 14, enthält:
1) Summariſche Ueberſicht der Rechnung der Regierungsrat Maiſchen
Schulunterſtützungsſtiftung für 1885. 2) Bekanntmachung, den
Steuerausſchlag zur Beſtreitung der Bedürfniſſe der
Landjuden=
ſchaftskaſſe zu Darmſtadt für 1887,88 betr. 3) Ueberſicht der für
188788 von Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz
ge=
nehmigten Umlagen zur Beſtreitung von Kommunalbedürfniſſen in
den Landgemeinden des Kreiſes Alzey. 4) Dessl. in den
Landge=
meinden des Kreiſes Offenbach.
5) Bekanntmachung, die für das
Etatsjahr vom 1. April 1887 bis Ende März 1888 zur Beſtreitung
der Kommunalbedürfniſſe der Stadt Alzey zu erhebenden Umlagen
betr. 6) Namensveränderungen. 7) Aufgabe der Zulaſſung zur
Rechtsanwaltſchaft. 8) Konkurrenzeröffnungen. 9) Berichtigung.
Großh. Handelskammer. Oeffentliche Sitzung vom 23. Mai.
Mehrere neue Einläufe wurden zur Kenntnis genommen, darunter
eine Zuſchrift der Spezial=Direktion der Heſſiſchen Ludwigsbahn,
wonach der deutſch=italieniſche Verband behufs beſſerer Orientierung
über die Handels= und Verkehrsbeziehungen Italiens eine ſtändige
Vertretung in Italien eingerichtet hat. Dieſelbe hat ihren Sitz in
Mailand. via Principe Amadeo W5, und iſt dem Oberinſpektor
Herrn Trommer unterſtellt. Des Weiteren iſt an die
Handels=
kammer eine Nachricht gelangt über die in der Zeit vom September
1887 bis April 1888 in Barcelona ſtattfindende internationale
Aus=
ſtellung, welche folgende Gebiete umfaßt: Landwirtſchaft, Induſtrie,
Handel, Schulweſen, ſchöne Künſte, Medizin und Balneologie.
Zu=
gleich wurden der Handelskammer eine Anzahl Anmeldeformulare
und Reglements überſandt. Weitere Anmeldebogen, für deren
Einreichung der 1. Auguſt l. J. als Schlußtermin feſtgeſetzt iſt,
können von den Herren Otto Braunfels, Königl. ſpaniſcher Konſul,
und Alex. Askenaſy, Ingenieur in Frankfurt a. M. bezogen werden.
Bei der Beantwortung der Fragebogen zum Jahresbericht war
darauf hingewieſen worden, daß die Einrichtungen der
Zollab=
fertigungsſtelle am hieſigen Bahnhofe in Bezug auf Wagen,
Meß=
apparate und dergl. äußerſt primitive ſind. Man beſchloß daher,
auf Grund der zugegangenen eingeſandten Mitteilungen behufs
Verbeſſerung bei der kompetenten Behörde vorſtellig zu werden.-
Schließlich wurde ein weiterer Teil des Jahresberichts für 1886
beraten und feſtgeſtellt.
Eine am Dienstag abend in der Reſtauration Schmitt
ſtatt=
gehabte engere Verſammlung von Bewohnern der Weſt=Viertel hatte
die Platzfrage für das zu errichtende zweite Gymnaſium zum
Gegen=
ſtand. Es wurde beſchloſſen, ein größeres Komité aus Angehörigen
der Neuſtadt zu bilden, um dem Projekte, auch das zweite
Gym=
naſium wiederum in die öſtliche Stadthälfte zu verlegen, energiſch
entgegenzuwirken und die Rechte der ſo ſehr beteiligten Weſtviertel
nach Kräften zu vertreten.
Der Ertrag der ſtädtiſchen Wieſen hat denjenigen des
Vor=
jahres, in welchem allerwärts großer Futterreichtum vorhanden und
für das wie alljährlich reichliche Futter der Pallaswieſen deshalb
weniger erlöſt worden war, um rund 2000 M. übertroffen. Die
Pallaswieſen allein lieferten einen Ertrag von 11092 M. 50 Pf.,
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1323
die übrigen ſtädtiſchen Wieſen 241 M. 69 Pf. Die ſtädtiſchen
Waldungen lieferten eine Reineinnahme von 33485 M. 19 Pf.
Das ſtädtiſche Kanalnetz hatte am Ende des
Verwaltungs=
jahres 1885186 eine Länge von 6703 Meter gemauerter und 30186
Meter Rohrkanäle.
— Der ſüdöſtlichſte Teil unſerer Stadt und der mit demſelben
korreſpondierende Teil der Nachbargemeinde Beſſungen iſt im
laufen=
den Jahre wieder der Gegenſtand einer äußerſt regen Bauthätigkeit.
Nachdem nunmehr die Verbindungsſtraßen zwiſchen der verlängerten
Kies= und der Heinrichſtraße bis auf den oberen Heerdweg
durch=
geführt ſind, ſcheint es mit Rieſenſchritten an den Ausbau des
ganzen Quartiers, welches wegen ſeiner hohen Lage, ſeiner Ruhe
und der prächtigen Ausſicht auf die umgebenden Waldungen ſich
einer ſo großen Beliebtheit erfreut, gehen zu ſollen. Ein
Spazier=
gang über den oberen Heerdweg, von der Martinsſtraße bis zum
Darmſtädter Friedhof läßt ebenſowohl die Durchführung der drei
erwähnten Verbindungsſtraßen am deutlichſten erkennen, wie er auch
die Bekanntſchaft mit einer größeren Anzahl teils ganz. teils
nahe=
zu vollendeten Neubauten mit prächtigen, teilweiſe künſtleriſch
aus=
geſtatteten Façaden vermittelt.
Eingeſandt. Zu den mancherlei Mißſtänden und
Unannehm=
lichkeiten in der Gemeinde Beſſungen, welche aus Veranlaſſung
der geplanten Vereinigung dieſer Gemeinde mit der Stadt
Darm=
ſtadt ſchon oft erörtert und hervorgehoben worden ſind, dürfte auch
der in jener Gemeinde herrſchende Hundeunfug, wie er wohl in
keiner Stadt zu finden iſt, zu zählen ſein. Zwar hat das bis noch
vor wenigen Wochen Tag und Nacht in gewiſſen Straßen herrſchende
widerliche Gebell und Geheul einer Anzahl kleiner Hunde, infolge
der von der Polizeibehörde, aus Anlaß der vielen laut gewordenen
Klagen, in Erinnerung gebrachten bezüglichen Geſetze und
Verord=
nungen nachts etwas nachgelaſſen, am Tage aber beſteht dieſer
Unfug noch ungeſchwächt fort. — Welche Plage und
Widerwärtig=
keit ein fortwährendes Gebell ſolch kleiner, jeden Vorübergehenden
ankläffender Köter iſt, davon vermögen nur Diejenigen ſich eine
Vorſtellung zu machen, die entweder krank oder ihrer Berufsarbeit
wegen gezwungen ſind den größten Teil des Tages auf ihrem
Zimmer zubringen zu müſſen. Einer ſolchen Rückſichtsloſigkeit der
betr. Hundebeſitzer gegenüber dürfte nicht nur von den zuſtändigen
Behörden, ſondern auch von Privaten, inſoweit ſie Hausbeſitzer und
auf ruhige Mieter angewieſen ſind, energiſches Einſchreiten geboten
erſcheinen; denn eine Beläſtigung wie die in Rede ſtehende kann
ſehr leicht Veranlaſſung ſein liſt es vielleicht auch ſchon geweſen?)
einen guten Mieter zu verlieren und in Schaden zu kommen.
Möchten daher dieſe Zeilen dazu beitragen, recht bald Abhülfe in
dieſer leidigen Sache zu bewirken.
D. Beſſungen, 25. Mai. Die auf morgen nachmittag um 6 Uhr
anberaumte Gemeinderatsſitzung hat folgende Tagesordnung:
1) Wahl der Mitglieder für die Weinſteuer=Einſchätzungskommiſſion,
2) Wahl zweier Urkundsperſonen für die bevorſtehende
Landtags=
wahl, 3) die Bekleidung der Hilfsſchutzmänner, 4) die
Dienſtver=
richtung der Schuldienerin, 5) der Neubau der Kreisſtraße am
Darmſtädter Friedhof, 6) Eröffnung der Artillerieſtraße, 7) Ankauf
eines Faſſelochſen, 8) Friedhofsangelegenheiten, 9) Pfennigſparkaſſe,
10) Röhrenlieferung für die gemeinheitlichen Wieſen.
Mainz. 24. Mai. Bezüglich der Einhaltung der
Sonn=
tagsfeier hat das Großh. Miniſterium den
Gerichtsvoll=
ziehern folgendes Reſkript zugehen laſſen: „Nachdem es zu unſerer
Kenntnis gelangt iſt, daß in den Schreibſtuben der
Gerichtsvoll=
zieher vielfach auch an Sonn= und Feſttagen gearbeitet wird, ſo
finden wir uns zu der Anordnung veranlaßt, daß, abgeſehen von
den Fällen beſonderer Dringlichkeit, die Gerichtsvollzieher an den
Sonn= und allgemeinen Feſttagen Verkehr mit dem Publikum zu
unterlaſſen haben und die Gehülfen derſelben an dieſem Tage, ſei
es in oder außerhalb der Schreibſtube, von den Gerichtsvollziehern
nicht beſchäftigt werden dürfen.:
Mainz, 24. Mai. Nach der von dem Konkursverwalter
ge=
machten Aufſtellung, belaufen ſich die Forderungen des flüchtig
ge=
gangenen Bijouteriewaarenhändlers Levy & Cie. von hier auf
400 000 M., welchem Betrag Aktiven von 20000 M.
gegenüber=
ſtehen. Hauptgläubiger ſind 4 Engros=Geſchäfte in Paris, Mainz,
Prag und Pforzheim.
8t. Frankfurt, 24. Mai. Ungeachtet der erhöhten Eintrittspreiſe
erzielte das Auftreten von Frau ztate-lla Sembrich als „Violetta”
geſtern abend ein ausverkauftes Haus. Die Künſtlerin entzückte
wiederum durch ihren künſtleriſchen Geſang, ihre brillanten
Kolora=
turen und ihr treffliches Spiel. Sehr gut war als „Alfredi Herr
Kaliſch aus Berlin, welcher gleich Frau Sembrich ſeine Partie
voll=
ſtändig in italieniſcher Sprache ſang und zwar in ſehr elegantem
Italieniſch. was ſich von Herrn Dr. Krückl, welcher Alfred's Vater
gab und im Zuſammenſpiel gleichfalls italieniſch ſang, nicht ſagen
ließ. Sein Geſang befriedigte dagegen.
Frankfurt, 25. Mar. Der 3. Verbandstag der deutſchen
Lohnfuhrunternehmer ſindet in den Tagen vom 5. -7. Juni
d. J. in Frankfurt ſtatt und vereinigt eine große Anzahl von
Lokal=Verbänden aus allen Teilen Deutſchlands. Die Tagesordnung
dieſes (dritten) Verbandstages weiſt vorläufig 12 Punkte auf, die
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Nr. 101
nicht nur im ſpeziellen Intereſſe des Lohnfuhrgewerbes, ſondern
auch dasjenige des Geſamtpublikums berührt. -Um ein möglichſt als ob er das Wunder anerkenne, aber nicht begreiſe. In demſelben
einheitliches Vorgehen zu erreichen, werden wir erſucht, mitzukeilen, Augenblicke aber holte er einen Laubfroſch aus dem Töpſchen in ſeiner
daß die Redaktiön der Zeitſchrift Der Fuhrhalter; ſamtliches Taſche und ließ flugs das naſſe Tierchen den Nacken der dekolle=
Publikations=Organ der Fuhrwerks=Berufs=Genoſſenſchafts=Sektionen
u. ſ. w.) Berlin SO., Schmidſtraße 17a I., autoriſiert ſei. weitere ſchlüpfrigen, heftig ſtrampelnden Froſch im Rücken, ſo fuhr ſie mit
Informationen zu geben.
Den nordamerikaniſchen Murmeltieren, Prairiehunde genannt, welche Korſet. — Als all ihre Anſtrengungen, den Gefangenen aus der
ſich während des Winters mit einem engen Käſige im Affenhauſe
begnügen mußten, iſt ſeit einigen Tagen der früher von den Kaninchen
bewohnte Platz eingeräumt. In kurzer Zeit wurden ſie mit den
neuen Verhältniſſen vertraut, die ihnen eine freie Entfaltung ihres
Lebens geſtatten. Bald war ein geeignetes Plätzchen für die
Woh=
nung gefunden und ſchnell ging es an den Bau. Mit den
Vorder=
pfoten begann eines der Murmeltiere zu graben, wobei es die unter
den Leib geſcharrte Erde durch kräftige Bewegungen der hinteren
Extremitäten aus dem immer tiefer werdenden Loch herauswarf.
Als dieſes den kleinen Körper ſchließlich ganz aufnahm und die renomierten franzöſiſchen Marken zugekommen und hohe Preiſe
Erde wieder zurückzurutſchen drohte, trat ein zweites Tier hinter dafür verlangt worden ſind. Daß uns Italien ſeine Weine noch
das erſte und beförderte die von dieſem zurückgeworfene Erde weiter,
während die übrigen ſie oben auseinanderſchoben, damit ſie nicht
wieder das Loch verſchütte. So ging das weiter, bis alle 6 unter
der Oberfläche verſchwunden waren. Jetzt wurde die unterirdiſche
Wohnung vergrößert und durch noch einige Gänge erreichbar
ge=
macht. Aber nur ſelten iſt die kleine Kolonie in ihrem Bau, meiſt
durcheilen die Murmeltiere mit munteren Sprüngen ihren Park,
bald hier, bald dort ein Grashälmchen oder ſonſt Genießbares
auf=
nehmend. Sobald ſie aber einen verdächtigen Laut vernehmen,
ver=
ſchwinden ſie plötzlich in den zu ihrer Wohnung führenden Gängen.
Aber nur für wenige Augenblicke. Bald taucht ein Kopf aus der
Erde hervor und verhält ſich der Beſchauer nür ein wenig ſtill, ſo
Baues nach. Hoch auf die Hinterfüße erhoben, wird die Umgebung italieniſcher Weine nanientlich bezeichnen. Es ſind dies die Weine
gemuſtert und erſt, wenn dieſe als ſicher befunden iſt, beginnt
wie=
der das Umhertreiben, dem Tierfreund in jeder Minute ein anderes
Bild bietend.
Leipzig, 2. Mai. In den Tagen vom 25. bis 28. Juni findet
hier das 2. Preis=Kegel=Feſt ſtatt, für das ein reichhaltiges
Programm entworfen worden iſt und deſſen Beſuch ein lebhafter
zu werden verſpricht.
Wien, 24. Mai. In dem Beſinden des ſchwer erkrankten
Pro=
feſſors Billroth iſt eine erfreuliche Beſſerung eingetreten, die bis
jetzt dauernd fortſchreitet. Er ſelbſt äußerte, daß er das Aergſte
überſtanden zu haben glaube. Hoffentlich iſt dem berühmten
Anaͤto=
men - wie allen fälſchlich Totgeſagten - ein beſonders langes
Leben beſchieden.
Schalk ſah den Magnetiſeur blöd und gläubig an und nickte,
tierten Dame hinab gleiten. Kaum verſpürte die Somnambule den
einem Schrei des Entſetzens in die Höhe, ſprang wie eine Beſeſſene
Frankfurt, 22. Mai. Murmeltiere im zoologiſchen Garten. auf der Bühne herum und fuhr ſich mit beiden Händen unters
Korſage zu befreien. mißlangen, ſtürzte ſie kreiſchend hinter die
Kuliſſen. Der Froſch war wirkſamer als die Stecknadeln; er hatte
die Somnambule aus der Starrſucht zu munterem Leben erweckt.
Schalk hatte ſeine Wette gewonnen, der Magnetiſeur verließ am
nächſten Tage die Stadt Frankfurt.
Italieniſche Weinproduktion. Daß Italien ganz
vorzügliche=
wertvolle Weine erzeugt, unterliegt keinem Zweifel mehr, leider iſt
es aber auch eine traurige Thatſache, daß uns dieſe italieniſchen
Weine ſeither namentlich von Frankreich unter irgend welchen
häufig in mangelhaftem Zuſtand überſendet und daß man dieſe
uns krank zukommenden Weine bei uns noch nicht richtig zu pflegen
und zu behandeln verſteht, hat uns 'ſchon öfters das Mißglücken
von Unternehmen, italieniſche Weine bei uns einzuführen, bewieſen.
Von Seiten der italieniſchen Regierung werden jedoch alle
An=
ſtrengungen gemacht, um die für ihr Land ſo einträgliche
Wein=
produktion möglichſt zu heben und das pflegen und behandeln der
Weine im Lande ſelbſt zu verbeſſern, Um ſo dieſe vorzüglichen
Weine im Naturzuſtand und unter eigener Flagge im Ausland in
den Handel zu bringen.
Die Fortſchritte, die auf dieſem Gebiet erzielt werden, ſind
teilweiſe recht erfreulich und glauben wir, manchem unſerer Leſer
folgt bald der Körper und bald auch die übrige Bewohnerſchaft des einen Gefallen zu erweiſen, wenn wir einige empfehlenswerte Sorten
der Loscava, die vini di Chianti und die Elba=Weine. Letztere
ver=
dienen von unſerem Wein konſumierenden Publikum beſonders
des=
halb beachtet zu werden, weil dieſe Weine neben ihrem
vortreff=
lichen Bouquet auch einen ſtarken natürlichen Eiſengehalt, - bedingt
durch die eiſenreiche Bodenbeſchaffenheit der Inſel Elba - haben
und aus dieſem Grund blutarmen und ſtärkungsbedürftigen Perſonen
ſehr zu empfehlen ſind. — Was von Elba=Weinen ächt und in
Naturzuſtand bis jetzt nach Deutſchland expediert wurde, ſind die
Weine des Weinguts Villa San Rocco in Portoferraio,. deſſen
Eigentümer Herr Jean Fuchs, ein Deutſcher, iſt. Die Weine des
Weinguts Villa San Rocco ſind mit gründlicher Sachkenntnis
ge=
baut und gepflegt, und haben ſich, wie wir hören, überall wo ſie
bis jetzt eingeführt wurden, recht guter Aufnahme zu erfreuen.
Vermiſchtes.
Die Sonnenoberfläche, welche geraume Zeit hindurch faſt
völlig fleckenfrei war, zeigt ſeit kurzem wieder eine lebhaftere
Thätig=
keit.-Nicht allein die dunklen Flecken treten wiederum in größerer
Zahl und Ausdehnung auf, ſondern auch die helleren Stellen, die
ſogenannten Sonnenfackeln, zeigen ſich ſehr zahlreich und
leb=
haft.- Daneben tritt ebenfalls die ſogenannte Granulation ſehr
intenſiv hervor. Unter den gegeawärtig ſichtbaren Sonnenflecken
iſt beſonders ein Doppelfleck intereſſant, deſſen beide Kerne
gemein=
ſam von einem grauen Hofe umgeben ſind, der eine ſehr deutliche
ſtrahlige Structur zeigt.
— Ein Lebenswecker. Vor einem Jahrzehnt etwa gab in
Frank=
furt ein italieniſcher Magnetiſeur Vorſtellungen mit einer Dame,
welche die Somnambule ſpielte. Der Magnetiſeur verſetzte dieſe
Mitarbeiterin erſt in einen traumhaften, dann in einen kataleptiſchen
Zuſtand und bewies die Starrſucht damit, daß er der ſchönen Frau
Nadeln in das unempfindlich gewordene Fleiſch ſtieß. Der
Zauͤber=
künſtler hatte viel Zulauf und erregte die Gemüker ſo ſtark, daß
man in den Kneipen mehr von der ſchönen Somnambule als von
der Politik ſprach. Ein Herr, den wir als Schalk bezeichnen wollen,
vermaß ſich, die Italienerin aus dem kataleptiſchen Zuſtand durch
eine einzige Handbewegung herausreißen zu wollen. Seine Freunde
widerſprachen und es kam eine Wette mit hohem Einſatz zu Stande.
Schalk und ſeine Gegner fanden ſich prompt zu der nächſten
Vor=
ſtellung des Magnetiſeurs ein. Schalk trug in der Taſche ſeines
Ueberrocks ein mit Waſſer gefülltes Töpfchen, von deſſen
Vorhanden=
ſein Niemand etwas ahnte. Als die Dame auf der Bühne
nun=
mehr in einen Zuſtand vollkommener Starrſucht verſetzt war und
der Magnetiſeur einige Perſonen erſuchte, ſich auf die Bühne zu
begeben, damit ſie ſich genau von dem Eintreiben der Stecknadeln
in den Arm der Dame überzeugen, trat Schalk dicht neben die
Somnambule.
„Sie ſehen, meine Herren," bemerkte der Magnetiſeur, indem er
die Stecknadel in das Fleiſch der Dame ſenkte, daß mein „Obiekt
vollkommen bewußtlos iſt, daß kein Schmerz und leine Gewalt ſie
dem kataleptiſchen Zuſtand zu entreißen vermag.”
Litterariſches.
— Seitjeher war das verbreitetſte deutſche Volks=und
Familien=
blatt die,Gartenlaube” namentlich durch das ernſte Beſtreben
aus=
gezeichnet, neben feſſelnder Unterhaltung auch eine gediegene
Be=
ſehrung ihren Leſern zu bieten. Von dieſem Beſtreben zeugt auch
das ſoeben erſchienene Heft 5 der genannten Zeitſchrift. In dem
Artikel der chroniſche Schnupfen und ſeine Folgezuſtände entwirft
Dr. M. A. Fritſche ein äußerſt klares Bild jenes ſo weit verbreiteten
und leider ſo oft gering geſchätzten Leidens. Auch der novelliſtiſche
Teil verdient unſere Anerkennung. „Götzendienſt= Roman von
Alexander Baron von Roberts, iſt bis zur ſechſten Fortſetzung
fort=
geſchritten; es iſt ein ſehr ſpaͤnnendes, namentlich durch treffliche
Charakteriſtik ſich auszeichnendes Werk, in welchem die
geſellſchaft=
lichen Verhältniſſe Berlins mit wahrer Lebenstreue wiedergegeben
werden.
Druck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.