Abonnementspreis
Verteljſähelich 1 Mark 50 Pf. ind.
Bringerlohn Answürts werden von
allen Voſtämtern Beſtellungen
ent=
eeyengenommen zu 1 Mart 50 Pf.
pw Quartal unck. Voſtaufſchlag.
A0.
150. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Zuſerate
werden angenommen: inDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23
u Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 86, ſowie auswärw
von allean Annonen=Eppeditoncn.
Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
1387.
Dienstag den 24. Mai.
Ne 99.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Zerſtörung des Telephons nach dem Waſſerwerk.
Am 17. l. Monats zwiſchen 4 und 5 Uhr ſind an dem Eſchollbrückerweg 25 Jſolatoren der Telephonleitung zwiſchen
dem ſtädtiſchen Waſſerwerk und dem hieſigen Tiefbauamt zertrümmert worden.
Die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes werden beauftragt, Nachforſchungen nach den Thätern anzuſtellen
und das etwaige Reſultat derſelben anzuzeigen.
Darmſtadt, am 23. Mai 1887.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
[(4997
v. Marquard.
G
B e k a n n t m a ch u n g.
Die nachſtehende Polizeiverordnung, das Reiten und Fahren über den Exercierplatz zu Durmſtadt betreſſend, wird
hier=
durch wiederholt zur öffentlichen Kenntniß gebracht.
Darmſtadt, den 13. Mai 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
Polizei=Verordnung.
Das Reiten und Fahren über den Exercierplatz zu Darmſtadt betreffend.
Nach Anhörung der Stadtverordneten=Verſammlung wird in Gemäßheit des Art. 56 der Städteordnung und mit
Ge=
nehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und der Juſtiz unter Aufhebung älterer Vorſchriften verordnet,
was folgt:
8 1. Das Fahren und Reiten von Eivilperſonen auf dem Exercierplatz zu Darmſtadt iſt verboten. Nur in
Aus=
nahmefällen kann dasſelbe geſtattet werden.
Die Erlaubniß iſt bei der Großherzoglichen Commandantur nachzuſuchen und wird eintretenden Falles durch eine auf
Namen lautende Karte ſchriftlich und nur für die Perſon des Nachſuchenden auf Widerruf ertheilt.
8 2. Der betreffende Reiter bezw. Wagenführer muß die Karte beim Betreten des Exercierplatzes bei ſich führen und
auf Verlangen nicht nur den Executiobeamten der Polizeibehörde, ſondern auch den zur Aufſicht beſtimmten
Militär=
perſonen bezw. Beamten der Militärverwaltung vorzeigen.
8 3. Fuhrwerke und Reiter, welche ihren Weg von Darmſtadt-Griesheimer Staatsſtraße auf den Exercierplatz und
umgekehrt nehmen, dürfen hierzu nur den nächſt der ſtädtiſchen Anlage hergeſtellten gepflaſterten Uebergang benutzen.
8 4. Zuwiederhandlungen gegen obige Vorſchriften werden, inſoweit nicht Art. 366 Poſ. 10 des Strafgeſetzbuchs zur
Anwendung gelangt, mit einer Geldſtraſe bis zu 30 Mark beſtraft.
Darmſtadt, den 20. Februar 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
1(4800
Haas.
Gußeiſen=Lieferung.
Die Lieferung gußeiſerner
Baumſchutz=
rahmen ſoll im Wege der Submiſſion
vergeben werden.
Offerten ſind bis
Mittwoch den 25. Mai d. 3s.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Skigze und Bedingungen liegen auf
dem Stadtbauamt, zur Einſicht offen, bei
welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 18. Mai 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.B.:
Riedlinger, Beigeordneter. 14902
Bekanntmachung.
Die Trottoirherſtellungen pro 188788,
circa 8800 Quadratmeter Asphaltboden
und 750 Quadratmeter Cementboden, ſollen
im Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Donnerstag den 26. Mai l. 33.,
Vormittags 10 Uhr,
342
1300
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 18. Mai 1887.
Großherzogliche Bülrgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Riedlinger, Beigeordneter. 4903
Heu=Lieferung.
Für den ſtädtiſchen Faſſelſtall ſind
25 Centner gutes Wieſenheu
anzuliefern. — Uebernahmsluſtige wollen
auf Grund der während der
Bureauſtun=
den auf dem Stadthaus, Zimmer Nr. 13,
einzuſehenden Lieferungs=Bedingungen
ſchriftliche Offerten bis längſtens
Dienstag den 24. Mai d. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei uns einreichen.
Darmſtadt, den 18. Mai 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[4998
Ohly.
Dorderungen an den Nachlaß des Kauſ=
25 manus Oskar von Foris dahier
ſind bei dem unterzeichneten Gerichte
binnen zwei Wochen bei Vermeidung der
Nichtberückſichtigung anzumelden.
Großherzogliches Amtsgericht
(4909
Darmſtadt I.
Holzverſteigerung.
Die heute im Domanialwalde
Franken=
ſtein abgehaltene Holzverſteigerung iſt ge=/
nehmigt. Von Dienstag den 31. I. M.
an gibt Großh. Rentamt Darmſtadt
Ab=
fuhrſcheine aus. Zuſammenkunft zur
Ueberweiſung des Holzes Donnerstag den
2. Juni, Vormittags 9 Uhr, in der
Forſtwohnung Frankenſtein.
Eberſtadt, den 20. Mai 1887.
Großherzogliche Oberförſterei Eberſtadt.
[4909
Joſeph.
Prima
2LRUkldtWAIN
ſächte Cothaer),
in allen Größen, friſch eingetroffen.
G. P. Toll,
(5000
Bleichſtraße.
Nr. 99
gegen das Brennen und Wund
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Vergrhung
von
Plauier= und Chauſſier=Arbeit, ſowie Anfuhr von Chauſſierſteinen.
Zur Herſtellung des Pfungſtädter Wegs bis an die neu erbaute Jauche=
Sammelgrube werden die vorbezeichneten Arbeiten und Fuhren
Donnerstag den 26. Mai l. Js., Vormittags 11 Uhr,
auf unſerem Büreau in Submiſſion vergeben. Voranſchlag und Bedingungen
liegen bei uns zur Einſicht offen. Submiſſionsſormulare ſind 5 Pfg. auf
unſe=
rem Secretariat zu beziehen.
Beſſungen, den 18. Mai 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(4905
VerſtrigerungsAnzeigr.
Mittwoch den 25. Mai er., Vormittags 9½ Uhr,
werden die zu einem Nachlaß gehörigen Mobilien im Sterbehauſe
„Beſſunger Nieder=Ramſtädterſtraße Nr. 5½ — nächſt der
Octroi=Erhebeſtelle „Nieder=Namſtädterſtraße; — öffentlich gegen
Baarzahlung verſteigert, als:
1 Schreibſekretar, 4 Kleiderſchränke, 4 Kommoden, Sophas,
4 vollſtändige Betten, Tiſche, Stühle, Spiegel, Bilder, 1
Gold=
ſpiegel mit Trumeaux, 2 Conſolſchränkchen, 1 Gartenſopha,
6 Stühle und 1 Seſſel, 1 Glasſchrank, ſchwarz, Küchenſchrank,
Küchengeräthe, Gartenmöbel, 1 Magdbett, 3 Oleander, 1
Velo=
ciped, 1 Kinderſchlitten, Bütten nebſt ſonſtigem Hausrath.
Adllor, Hof=Taxator.
1490)
Dünger-Yerkauf.
Dieustag den 24. d. Mts., Vormittags 11 Uhr,
wird eine größere Partie Pferdedünger (Mattenſtreu) öffentlich meiſ.
bietend in der Dragoner=Kaſerne verſteigert.
(5002
Darmſtadt, den 21. Mai 1887.
2. Dragoner=Regiment Nr. 24.
Frkkuteh=Yerkteigrrung.
Kommenden Mittwoch den 25. l. Mts.
werden in der Großherzoglichen Hofmeierei Darmſtadt
2 fette Kühe
verſteigert.
Die Oberverwaltung der Großh. Hofmeiereigüter.
Dettweiler.
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L
Oeber,
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Jalap-
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La-
vatra, Lobelia (blaue Einſaſſung),
Lobe-
lia cardinalis ſmit brauner Belaubung
und ſcharlachrothen Blüthen),
Löwen-
mäulchen, Maloppen, Nelkensenker,
Penstemon, Petunien, Portulaerös'chen,
Phlox, Salvion, Salpiglossis,
Stroh-
blumen, Tropaeolum (Zwerg),
Vor-
benen. - Blattpflanzon, Schlingpflanzen,
Paradiesäpfol (Tomaten), Sellerie (
ver=
pflanzte), Lauch. Alles in ſtarken
abge=
härteten Pflanzen empfiehlt
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Fabr. Brown & Polson, Kgl. engl. Hofl.,
Eingetrapene Sehntzwarke.
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4941
5
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1203
21
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Brust-uHals-
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sind die
be-
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Die-
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Schachtel erhältlich.
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durch dies Verfahren vollſtändig neu
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befreit werden. — Gleichzeitig empfehle
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Grafenſtraße 16. (4087
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Wilhelmſtraße 24.
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allen Bequemlichkeiten per ſofort
zu vermiethen.
4117) Grüner Weg 11 d. 1. Stock,
beſtehend aus 5 Zimmern nebſt allem
ſon=
ſtigen Zubehör per 1. Juli zu vermiethen.
Einzuſehen von 11- 3 Uhr. Näheres bei
Frau Vogel, Schloßgartenſtr. 15.
4364) Caſerneſtraße 64 iſt der 3.
Stock, 5 geſunde, freundliche Zimmer mit
allen Bequemlichkeiten zu vermiethen und
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4815) Wendelſtadtſtraße 30 zweiter
Stock iſt eine Wohnung von ſieben
Zim=
mern mit allem Zubehör, vollſtändig neu
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S
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4946) Wilhelminenſtraße3,
1. Stock, 6 Zimmer ꝛc., per 1. Sept.
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Lä661, Hagune 6t0.
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4596) Waldſtraße 32 Seitenbau
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Ein=
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aufmerk=
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4094) Eliſabethenſtr. 22 möbl. Z.
4416) Ludwigsplatz 10 ein
ſchö=
nes möblirtes Zimmer zu verm. E.
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4545) Mathildenplatz v 2. Stock
ein gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
4816) Wieſenſtr. 6 ein auch 2
klein=
möhl. Zim. m. ſep. Eing. an anſt. Herrn.
5015) Waldſtr. 30 Hinterbau ein
hübſch möbl. Zimmer m. ſep. Eing. ſof.
5016) Kiesſtr. 93 ſchön möbl.
Zim=
mer ſofort zu beziehen.
5017) Liebigſtr. 15 (am
Wilhelms=
platz) 1. St. ein bis 2 gut möbl. Zimmer.
4991) Ein Mädchen ſucht für
Nach=
mittags ein Kind auszufahren.
Hügelſtraße 61, Manſarde.
Ein junger Mann
ucht zur weiteren Ausbildung Stelle als
Schreiber. Gehalt nicht beanſprucht.
Näheres in der Exped. d. Bl. (5018
5019) Ein jüngerer Herrſchaftsdiener
mit guten Zeugniſſen ſucht alsbald gleiche
Stelle. — Näheres Expedition.
4892) Zur Führung eines kleinen
Haushalts und Erziehung eines Kindes
wird ein tüchtiges gebildetes Fräulein
oder Wittwe geſucht. - Gefl. Offerten
unter H. X. an die Exped. d. Bl.
Geſucht ein Herrſchaftskutſcher
(unverhetrathet) mit guten Zeugniſſen.
(5020
Aliceſtraße 6 parterre.
4973) Fur einen kleinen Haushalt
zwei Perſonen) wird auf Johanni ein
älteres, erfahrenes Mädchen, welches
im Beſitze guter Zeugniſſe iſt, geſucht.-
Zu erfragen i. d. Expdd. d. Bl.
4980) In einem
Manufacturwaaren=
geſchäft iſt Lehrſtelle für ein Mädchen
aus anſtändiger Familie und mit guter
Schulbildung offen.
Nähres bei der Expedition.
4877) Tüchtiger Glaſergehülfe
ge=
ucht. Beſſ. Ludwigsſtr. 13. W. Werner.
ordendliche lungen
ud Hädohen
von 14-16 Jahren auf ſaubere
und lohnende Arbeit ſuchen
Aug. Hohlstadt & Co.,
Beſſungen.
(5021
Einen Lehrling
aus guter Familie ſucht unter ſehr
günſtigen Bedingungen
Hermann Löb,
Ludwigsſtr. 7. (4201
Manufacturwaarenhandlung.
4894) Für unſer
Inſtallationsge=
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Dampf=
anlagen ſuchen wir einen
tüchtigen Lehrling
gegen Lohn.
Gebr. Becker,
Mauerſtraße 17.
4981) Ein Lehrling in die
Kiſten=
ſchreinerei geſucht. Sofortiger Verdienſt.
Bei G. Schött, Frankfurterſtr. Nr. 20.
343
Nr. 99
1304
bblhs PdlPlmdlhGtol PMl Uotaut, u. C.,
3 Woogsplatz. B.
Um den vielen Anfragen zu genilgen, ſind wir gezwungen
rinen H. Mugrn
gehen zu laſſen und wird derſelbe hauptſächlich folgende Straßen paſſiren:
Die=
burgerſtraße, Kranichſteinerſtraße, Wenckſtraße, Müllerſtraße,
Heinheimer=
ſtraße, Pankratiusſtraße, Lauteſchlüägerſtraße, Mauerſtraße ꝛc.
Unſere Preiſe ſind:
Vollmilch, per Liter 17 Pfg.
Magermilch (abgerahmte Milch, per Liter 5 Pfg.,
Süssen Rahm 80 Pfg., sauren Rahm1M. pr. Liter,
Mehirmilch per Flaſche 30 Pfg., im Abonnement 20 Pfg.
per Flaſche ohne Glas.
Hochfeine Centriſugenbutter (Süßrahm=Butter) Mk. 1.30
per Pfund, im Abonnement Mk. 1.20,
Landbutter, Bier, Mäsematten.
Abonnement=Anmeldungen auf Vollmilch und Centrifugenbutter werden
ſowohl von unſerem Fahrer als auch auf unſerem Comptoir, Woogsplatz 3.
gerne entgegengenommen.
Hochachtungsvoll
Der Vorstand der
Vereins Dampfmoſſerei Darmſtadt e. G.
(4806
J. V.: Michler, Verwalter.
Hagdeburger
Jobons-Vorsicherungs-ſegollschaft.
Mark 6,000,000.
14,760834.
92.48514I.
„ 3732861.
Grund=Kapital
Prümien=Reſerve ulto 1886
Kapital=Verſicherungen ulto 1886
Prämien und Zinſen im Jahre 1886
Gezahlte Verſicherungsſumme und Renten von
1856 bis 1886
18832623.
„
Die Geſellſchaft übernimmt
Lebens=, Renten= und Ausſteuer=Verſicherungen,
erſtere ohne oder mit vom vierten Jahre ab zu vertheilender Dividende; gewährt
Dienſtkautionen
für verſicherte Beamte und gibt
Policen=Vorſchüſſe
auf ſolche Verſicherungen, die drei Jahre und länger in Kraft ſind.
Verbindlichkeiten der Geſellſchaft ſind und werden ſtets prompt erfüllt.
Gern bereit zu jeder weiteren Auskunft und zur Aufnahme von Verſicherungs=
Anträgen iſt Herr C. Hohmann, Hauptagent, ſowie die Subdirektion
München, Maximiliansplatz 3.
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in neueren und alten Sprachen, ſowie
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Honorar nach Vereinbarung.- Gefl. Off.
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Gebrüder Weber in Stullgarl
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Begebenes Grundkapital
Prümien= und Zinſen=Einnahme im
Jahre 1886
Prümien= und Kapital=Reſerven
Verſicherungs=Summe im Laufe des
Jahres 1886
Die Geſellſchaft verſichert gegen feſte Prämien Gebäude, Haus= und
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werbliches Mobiliar, landwirthſchaftliche Obiekte, Waaren und Maſchinen
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Hchiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer,Saale; Kapitän H. Richter,
vom Nordd. Loyd in Bremen, welcher am
11. Mai von Bremen und am 12. Mai von
Southampton abgegangen war, iſt am 20. Mai
wohlbehalten in New=York angekommen.
1304
Nr. 99
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer empfing am Samstag den
General=Adjutanten v. Los. Tags vorher erhielt die Großherzogin
von Baden den Beſuch des Reichskanzlers, welcher darauf von dem
Kronprinzen in längerer Audienz empfangen wurde.
Am 25. werden Prinz Albrecht von Württemberg, ſowie der
frühere Großherzog von Toscana, Erzherzog von Oeſterreich, zu
mehrtägigem Beſuch in Berlin erwartet.
Außer dem deutſchen Kronprinzen und der Kronprinzeſſin wer
den, ſoweit bis jetzt bekannt, auch der König von Sachſen und Prinz
Ludwig von Bayern zum Jubiläum der Königin nach England reiſen.
Prinzregent Luitpold, hat genehmigt, daß die neue leichtere
Ausrüſtung der Infanterie auch bei der baheriſchen Armee
einge=
führt wird.
Die Hauptergebniſſe der letzten Bundesratsſitzung ſind die
Zu=
ſtimmung zu dem Zuckerſteuergeſetz und zu der Abänderung des
Geſetzes über den Lauf der unterſtützten überſeeiſchen Poſtdampfer.
Dieſe Sachen werden ſofort an den Reichstag gelangen. Die dem
Bundesrat unterbreitete Vorlage für Elſaß=Lothringen über die
Ernennung und Beſoldung der Bürgermeiſter iſt an die zuſtändigen
Ausſchüſſe verwieſen worden. Die Vorlage hebt die Beſtimmung
auf, wonach der Bürgermeiſter und die Beigeordneten dem
Ge=
meinderat zu entnehmen ſind, ſowie die Beſtimmung, wonach
die=
ſelben vor ihrer Ernennung in die Wählerliſte oder in die Rolle
der vier direkten Steuern eingetragen ſein müſſen.
Der Reichstag beendigte am Sonnabend die Spezialberatung
der Kunſtbutter=Vorlage und nahm ſämtliche Paragraphen nach
den Kommiſſionsvorſchlägen an. Die Debatte drehte ſich
haupt=
ſächlich um 8 2, in welchem nach dem Kommiſſionsbeſchluſſe der
Verkauf von Miſchbutter, alſo die Miſchung von Naturbutter mit
Margarin, verboten wird; ausgenommen iſt nur der Zuſatz von
Butterfett, ſofern derſelbe nicht mehr als 4 Procent beträgt. Seitens
der Freiſinnigen und der Nationalliberalen wurde der Paragraph.
beſonders unter dem Hinweiſe auf die ſchwere Schädigung bekämpft
welche den berechtigten Intereſſen der Kunſtbutter=Induſtrie durch
das Verbot der Miſchbutter zugefügt werde. Auch Staatsſekretär
v. Bötticher wandte ſich entſchieden gegen dieſe Beſtimmung, er
machte auf die bedenklichen Konſequenzen aufmerkſam, welche hieraus
reſultieren könnten und ließ ſogar durchblicken, daß die Regierung
den Entwurf in einer ſolchen Faſſung eventuell ablehnen würde.
Trotzdem wurde 8 2 in der Kommiſſionsfaſſung mit knapper
Mehr=
heit (Konſervative, Reichspartei, der größte Teil des Centrums und
einige Nationalliberale) angenommen. In 83, welcher vom
Einzel=
verkauf der Margarine handelt, wurde der 3. Abſatz wie folgt
ge=
faßt: „Im gewerbsmäßigen Einzelverkauf muß Margarine an den
Käufer in einer Umhüllung abgegeben werden, welche eine die
Be=
zeichnung „Margarine” und den Namen oder die Firma des
Ver=
käufers enthaltende Inſchrift trägt. Wird Margarine in regel
mäßig geformten Stücken gewerbsmäßig verkauft oder feilgeboten,
ſo müſſen dieſelben von Würfelform ſein; auch muß denſelben die
vorbezeichnete Inſchrift eingedrückt ſein ſofern ſie nicht mit einer
dieſe Inſchrift tragenden Umhüllung verſehen ſind.
Die Branntweinſteuer=Kommiſſion hat noch am Sonnabend die
erſte Leſung des Entwurfes erledigt, mit Ausnahme der
Beſtim=
mungen über die Nachbeſteuerung. In der erwähnten Sitzung
wurde zunächſt ein neuer Paragraph, 38a, eingefügt, wonach in
landwirtſchaftlichen Brennereien, welche mehr als 10000 Liter,
jedoch nicht über 20000 Liter Bottichraum einmaiſchen, von
her=
geſtelltem und der Verbrauchsabgabe unterliegenden Branntweine
ein Zuſchlag von 2 Pf. pro Liter reinen Alkohols erhoben wird,
welcher Zuſchlag für Brennereien, die täglich mehr als 20000 Liter
Bottichraum einmaiſchen, auf 4 Pf. per Liter ſteigt. 8 39 wurde
mit einem Zuſatze angenommen, wonach bei landwirtſchaftlichen
Brennereien, welche Getreide verarbeiten und nicht mehr als 100
Hektoliter in der Brennperiode erzeugen, nur ein Zuſchlag von
12 Pf., und von denen, die über 100 Hekto bis 150 Hekto erzeugen
ein Zuſchlag von 14 Pf. erhoben wird. 8 41 (Zoll= und
Ueber=
gangsabgabe) erhielt folgende Faſſung: „Von dem aus dem
Zoll=
auslande eingehenden Branntwein wird vom .. ab Zoll erhoben:
2. von Branntwein in Fäſſern, mit Ausnahme von Liqueuren,
ſo=
weit der Gehalt 10 pCt. nicht überſteigt, 120 M. von 100 Kilo,
bei höherem Gehalt wird ein entſprechender Zuſchlag erhoben;
b. für alle Liqueure, ſowie Branntwein in Flaſchen 180 M. per
100 Kilo. Den Reſt der Beſtimmungen über die Zoll= und
Ueber=
gangsabgabe genebmigte die Kommiſſion unverändert.
Die „Kreuzzeitung; publiziert wieder Mitteilungen über
angeb=
liche umfangreiche militäriſche Rüſtungen Rußlands in der Nähe
unſerer Oſtgrenze. In Polen ſollen alle Militär=Magazine bis
1. Juli gefüllt ſein, die ſtrategiſchen Bahnen werden ſchleunigſt
ausgebaut. Die ruſſiſche Kavallerie werde durch Zuzug von Koſaken
verſtärkt.
Heſterreich=Angarn. Kronprinz Rudolf wird ſich zum Jubiläum
der Königin Victoria nach England begeben; die Kronprinzeſſin
wird jedoch auf Anraten der Aerzte in Wien verbleiben.
Prinzregent Luitpold von Bayern iſt in Wien eingetroffen und
wird bis über Pfingſten dort verweilen.
Die Königin von Dänemark wurde nach ihrer bereits am 20.
erfolgten Ankunft in Wien vom Herzog von Cumberland nach
Hietzing geleitet.
Im ungariſchen Abgeordnetenhauſe beantwortete am 21. ds.
Miniſterpräſident Tisza die Interpellation Jranyi's und konſtatierte,
daß die Monarchie ſich, als der Krieg zwiſchen Rußjand und der
Türkei unvermeidlich geworden war, für Neutralität entſchieden
habe. Um aber die Intereſſen der Monarchie vor allen
Zufällig=
keiten möglichſt zu ſchützen, fanden mit Rußland jene Verhandlungen
ſtatt, worauf der Interpellant ſich bezog. Bei dieſen Verhandlungen
wurde offen ausgeſprochen, daß Oeſterreich=Ungarn den Beſitz
Bos=
niens und der Herzegowina nicht onſtrebe, daß es vielmehr bei
Durchführung der Reformen die Macht der Türkei aufrecht zu
er=
halten wünſche, daß aber, iwenn die Türkei außer Stande ſei dort
bleibend Ruhe und Ordnung zu ſichern, Oeſterreich=Ungarn jene
Provinzen vccupieren müßte. Das Ergebnis dieſer Verhandlungen
war ein Uebereinkommen, worin Rußland dem Standpunkte
Oeſter=
reichs zuſtimmte, was auch dem befreundeten Deutſchlandmit geteilt
wurde. Von einer Teilung der Türkei war darin keine Rede.
Franſreich. Nachdem Freyeinet dem Präſidenten Grevy
er=
klären mußte, daß er angeſichts der ihm entgegentretenden
Schwie=
rigkeiten die Neubildung des Kabinets ablehne, erſucht Grevy, von
der Erwägung ausgehend, daß das Kabinet infolge der
Budget=
frage zurückgetreten iſt, den Präſidenten der Budgetkommſſion,
Rouvier, innerhalb der Kommiſſion Elemente zu einem neuen
Ka=
binette zu ſuchen. Rouvier teilte am 23. Grevy das Reſultat ſeiner
Unterredungen mit hervorragenden politiſchen Perſönlichkeiten mit,
wonach es möglich ſei ein Kabinett zu bilden, worin die
republika=
niſchen Kräfte konzentriert wären, unter Leitung eines politiſchen
Mannes, welcher bereits den Vorſitz eines derartigen Kabinettes
innegehabt habe. Im Ganzen glaubt man nicht an einen wirklichen
Erfolg Rouviers.
Greoy ſcheint entſchloſſen, ſich Boulanger nicht durch
Schmei=
cheleien und nicht durch Drohungen aufzwängen zu laſſen, und eine
Mitteilung des „Figaro' entſpricht ganz dieſer Auffaſſung der Lage.
„Wird Boulanger über Waſſer gehalten werden durch Androhung
eines Militäraufſtandes? Die Drohungen ſeines Anhanges ſind
allerdings eine Beſtätigung, daß, wenn es damit ernſtlich gemeint
und nicht bloße Prahlerei iſt, Frankreich dieſen braven Mann mehr,
jedenfalls eher zu fürchten hat als Deutſchland. Wird nach dieſen
Drohungen Boulanger wieder Kriegsminiſter, ſo iſt es um Greoys
Anſehen geſchehen, und wenn er zurücktritt, wird Boulanger ſein
Nachfolger im. Elyſée und nicht Freyeinet und nicht Floquet und
nicht Briſſon.
Der „Figaro= ſchreibt ferner: „Faſt ſollte man glauben, daß
vor Erſcheinen des „General Indispenſable; die franzöſiſche Armee
im kläglichſten Zuſtand geweſen wäre; keine Mannszucht kein
Mili=
tärgeiſt, ſchlotterige Offiziere ſchlecht geübte Soldaten; kurz. wer
weiß, was geſchehen wäre, wenn der Zufall nicht einen Retter,
ge=
wiß einen unverhofften, in Boulangers Verſon hervorgebracht hätte.
Er brauchte nur zu kommen und die Mannszucht blühte. die
Sol=
daten ſind ſtramm und gehorſam, die Offiziere thätig und aufmerk
ſam. Der Befehl über das Stehenlaſſen des Bartes hat genügt,
Um dieſe Wunder zu bewirken.- Zu Boulangers
Mobilmachungs=
vorlagen bringt„Figaro' Randgloſſen, die damit ſchließen. „Kurz,
ein Verſuch dieſer Art kommt etwa darauf heraus, als wenn man
Paris an allen 4 Ecken in Brand ſtecken wollte, um zu erfahren,
ob die Spritzenleute vorſchriftsmäßig arbeiten gelernt hätten. Das
Ende vom Liede iſt, daß 5 Millionen und wahrſcheinlich etwas mehr
ausgegeben werden, während das Budget aus dem Gleichgewichte
iſt, und daß die Geſchäfte, die ſehr der Aufmunterung bedürfen, erſt
recht lahm gelegt werden.
Die Pariſer Blätter vom 21. d. enthalten eine Mitteilung des
Kriegsminiſteriums, in welcher es für unwahr bezeichnet wird, daß
von Seiten irgend eines Deputierten bei dem Kriegsminiſter
Bou=
langer Schritte wegen Zurückziehung des Geſetzentwurfs über
Mo=
biliſi rung eines Armeecorps geſchehen ſeien.
Da der Staatsrat die Berufung der Prinzen von Orleans
gegen den Erlaß des Kriegsminiſters verworfen, ſo gehören dieſe
Prinzen nicht mehr zur franzöſiſchen Armee, während die Prinzen
Murat, da ihre Berufung zugelaſſen wurde, weil ſie keiner Familie
angehören, die über Frankreich geherrſcht hat, wieder in ihren Rang
in der Armee eingeſtellt werden.
In Folge der durch die Propaganda für Boulanger entſtandenen
Aufregung hat der Volizeipräfekt von Paris Vorſichtsmaßregeln
ergriffen; am Elyſée, am Palais Bourbon und Louxembourg, am
Miniſterium des Auswärtigen und des Krieges, in der Umgebung.
des deutſchen Botſchaftsgebäudes ſind die Polizeiwachen verdoppelt.
Engkand. Im Oberhauſe wurde am Samstag die Bill über
die Konvertierung der 4prozentigen indiſchen Staatsſchuld in allen
3 Leſungen erledigt
Am 15. Juni wird die Ankunft des deutſchen Kronprinzen und
der Kronprinzeſſin in London erfolgen. Die Ueberfahrt von
Vliſ=
ſingen ſoll in dem Hofdampfer „Victoria and Albert” erfolgen: ein
Teil des deutſchen Geſchwaders würde ihnen auf Befehl des Kaiſers
das Geleit geben.
Nr. 99
1305
Die „Times' meldet, die franzöſiſche Regierung habe mit der
Fairbank'ſchen Konſervenfabrik in Chicago einen Kontrakt auf
Lie=
ferung von 4500000 Kilo eingemachtes Fleiſch für die franzöſiſche
Armee und Flotte abgeſchloſſen. Dieſes ſei der größte Auftrag, den
jemals eine amerikaniſche Firma von einer ausländiſchen Regierung
erhalten habe.
Belgien. In der am A. abends in Brüſſel abgehaltenen
Verſamm=
lung Brüſſeler Arbeiter ſprach ſich die Mehrzahl der Delegierten
zwar gegen eine allgemeine Arbeitseinſtellung aus; ſollte
dieſelb=
aber doch beſchloſſen werden, ſo würden ſie daran teilnehmen.
Unterdeſſen ſollen Kundgebungen ins Werk geſetzt werden, um das
allgemeine Stimmrecht und Amneſtie zu erlangen.
Außkand. Der kaiſerliche Extrazug traf am 21. vormittags in
Tula ein, wo der Kaiſer und die Kaiſerin die Kathedrale und
die Gewehrfabrik in Augenſchein nahmen und der Kaiſer ſpäter
eine Truppenſchau hielt.
Aus Petersburg wird der „N. Z.= gemeldet: General Kaulbars
habe nach ſeiner Rückkehr dem Kaiſer Alexander Bericht über ſeine
Reiſe nach Berlin, insbeſondere über ſeine Unterredung mit dem
Fürſten Bismarck erſtattet und nach dieſer Audienz beim Zaren die
Ueberzeugung ausgeſprochen, das die bulgariſche Angelegenheit
fried=
lich erledigt werde.
Laut Meldung des =Regierungsanzeigers' hat in Petersburg
erſt am Freitag die Hinrichtung der zum Tode verurteilten Nihiliſten
Generaloff, Andrejuſchkoff, Oſſipanoff, Schewhreff und Uljanoff
ſtattaefunden.
Fürſtei. Einer Meldung des =Bureau Reuter' zufolge wurde
am 22. die anglo=türkiſche Konveution, betr. Egypten, in
Konſtan=
tinopel unterzeichnet.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 24. Mai.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Miniſterialrat
V. Freiherrn Friedrich von Preuſchen zu Darmſtadt den
Charakter als „Geheimerat: verliehen.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Oberſt v. Struenſee la suite des 1. Heſſiſchen Inf=Regts. Nr. 81,
beauftraat mit der Führung der 11. Infanterie=Brigade.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Hauptmann v. Lyncker la suite des 2. Rheiniſchen Inf=Regts.
Nr. 28, Adjutant der 49. Infanterie=Brigade, den Proviantamts=
Kontrolleur Raſchdorf von Langenſalza; zum Vortrag den
Staats=
miniſter Finger.
Ihre Großh. Hoheit die Prinzeſſin Victoria, Prinzeſſin
Ludwig von Battenberg, haben nach dem am 21. ausgegebenen
Bulletin nachts etwas mehr geſchlafen. Temperatur: am 20. Mai
um 11 Uhr vormittags infolge von Antifebrin 376, um 2½ Uhr
nachmittags 398, um 6 Uhr nachmittags 386. um 8½ Uhr abends
400; am 21. Mai um 4 Uhr morgens 397, um 6 Uhr infolge von
Antifebrin 378. um 9½ Uhr 3900.
Nach dem am Samstag ausgegebenen Bulletin über das
Be=
finden Ihrer Großh. Hoheit der Prinzeſſin Victoria, Prinzeſſin
Ludwig von Battenberg, haben Ihre Großh. Hoheit am Camstag,
am Tag und in der Nacht, mehr und zum Teil ruhig geſchlafen.
Bulletin vom 22. Mai. Ihre Großh. Hoheit die Prinzeſſin
Victoria, Prinzeſſin Ludwig von Battenberg, haben geſtern am Tag
und in der Nacht mehr und zum Teil ruhig geſchlafen.
Dr. Eigenbrodt.
Bulletin vom 23. Mai. Die Krankheit Ihrer Großh. Hoheit
der Prinzeſſin Victoria, Prinzeſſin Ludwig von Battenberg, hat in
den letzten vierundzwanzig Stunden denſelben Verlauf wie in den
Dr. Eigenbrodt. Dr. Jäger.
vorhergehenden genommen.
Der zweiten Kammer der Stände iſt der Entwurf eines
Ge=
ſetzes, betreffend die Vorbilduug und Anſtellung der Geiſtlichkeit,
zugegangen. Es darf hiernach ein Kirchenamt in einer der chriſt
lichen Kirchen nur einem Deutſchen übertragen werden, welcher
ſeine wiſſenſchaftliche Vorbildung nach den Vorſchriften dieſes
Ge=
ſetzes dargethan. Es kommt hierbei nicht in Betracht, ob das Amt
dauernd oder widerruflich, ob eine Stellvertretung oder
Hilfe=
leiſtung vorliegt. Zum Nachweis der wiſſenſchaftlichen Vorbildung
wird die Vorlage von Zeugniſſen über das Beſtehen der
Reife=
prüfung auf einem deutſchen Gymnaſium, ſowie über die
Zurück=
legung eines dreijährigen theologiſchen Studiums an einer deutſchen
Staatsuniverſität erfordert. Unter Umſtänden kann von letzterem
Erfordernis abgeſehen werden. Das theologiſche Studium kann
auch, ſtatt an einer deutſchen Staatsuniverſität, an einem innerhalb
des Großherzogtums errichteten, vom Miniſterium des Innern und
der Juſtiz zur wiſſenſchaftlichen Vorbildung der Geiſtlichen geeignet
erklärten kirchlichen Seminar zurückgelegt werden. Die Kirchen
ſind befugt, Anſtalten zur theologiſch=praktiſchen Vorbildung der
künftigen Geiſtlichen zu unterhalten. Die kirchlichen Oberen ſind
befugt, Alumnate oder Penſionate (Konvikte) für Zöglinge, welche
Gymnaſien oder das kirchliche Seminar beſuchen, zu errichten und
zu unterhalten. Knabenſeminare bleiben unterſagt. Die obere
kirch=
liche Behörde iſt verpflichtet, die Perſon, welcher ein kirchliches Amt
dauernd übertragen werden ſoll, dem Miniſterium des Innern und
der Juſtiz unter Bezeichnung der Stelle, für welche ſie auserſehen
iſt, anzuzeigen. Das Gleiche gilt bei Verſetzung eines Geiſtlichen
in ein anderes kirchliches Amt oder bei Umwandlung einer
wider=
ruflichen Anſtellung in eine dauernde. Das Miniſterium des
Innern und der Juſtiz iſt berechtigt, innerhalb 4 Wochen nach der
Anzeige gegen die beabſichtigte Anſtellung Einſpruch zu erheben,
wenn der Anzuſtellende aus einem auf Thatſachen beruhenden
Grunde, welcher dem bürgerlichen oder ſtaatsbürgerlichen Gebiet
angehört, für die Stelle nicht geeignet iſt. Die Thatſachen, welche
den Einſpruch begründen, ſind anzugeben. Die proviſoriſche oder
definitive Errichtung neuer Pfarrſtellen, ſowie die Aenderung
be=
ſtehender Pfarrbezirke darf nur mit Genehmigung der
Staatsregie=
rung erfolgen. Soweit die Mitwirkung des Staats bei
Be=
ſetzung kirchlicher Aemter auf Grund des Paternats oder
be=
ſonderer Rechtstitel anderweit geregelt iſt, behält es dabei ſein
Be=
wenden.
Militärdienſtnachrichteu. Greifenhagen, Aſſiſtenz=Arzt
2. Kl. vom 2. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 116, zur Dienſtleiſtung
bei der Kaiſerl. Marine kommandiert; Hirſch, Kaſerneninſpektor
auf Probe in Darmſtadt, Below, Kaſerneninſpektor auf Probe in
Mainz - definitiv angeſtellt. v. Lyncker, Premierlieutenant la
gsuite des 2. Rhein. Inf.=Rgts. Nr. 28 und kommandiert als
Adju=
tant bei der 49. Infanterie=Brigade zum überzähligen Hauptmann
befördert; v. Scholl, Rittmeiſter und Eskadronschef vom 1. Garde=
Ulanen=Rgt., der Charakter als Major verliehen; Hammacher,
Frhr. v. Schenck zu Schweinsberg, Unteroffiziere vom 2. Großh.
Heſſ. Drag.=Rgt. Nr. 24, zu Portepee=Fähnrichs befördert: Gold.
mann, Sek.=Lt. vom 3. Großh. Heſſ. Inf.=Rgt. Nr. 117, in das
Großh. Mecklenburg. Füſ.=Rgt. Nr. 90 verſetzt; Höpfner,
Vice=
feldwebel von der Inſanterie des 2. Bats. 1. Naſſ. Landw.=Rgts.
Nr. 87. zum Sek.=Lt. der Reſ. des 1. Großh. Heſſ. Inf.=Rgts.
Nr. 115, Schmſidt II., Sek.=Lt. von der Inſanterie des 1. Bats.
2. Großh. Heſſ. Landw.=Rgts. Nr. 116, Obenauer, Sek.=Lt. von der
Infanterie des I. Bats. 4. Großh. Heſſ. Landw.=Rgts. Nr. 118
zu Premierlieutenants befördert; Schmitt, Sek. Lt. von der
In=
fanterie des 1. Bats. 3. Großh. Heſſ. Landw.=Rgts. Nr. 117, zur
Landwehr des Eiſenbahu=Rgts. verſetzt: Fleiſchhauer,
Vicefeld=
webel von der Feld=Artillerie des Reſerve=Landw.=Bats. Nr. 80,
zum Sek.=Lt. der Reſ. des Großh. Heſſ. Feld=Art.=Rgts. Nr. 25,
Sieben Sek=Lt. vom Train des 2. Bats. 4. Großh. Heſſ. Landw.=
Rgts. Nr. 118. zum Premierlieutenant - befördert: Schmidt,
Sek.=Lt. von der Infanterie des 1. Bats. 1. Groß. Heſſ. Landw.
Rgts. Nr. 115. Baltz, Pr.=Lt. von der Feld=Art. des 1. Bats.
1. Großh. Heſſ. Landw.=Rgts. Nr. 115, mit der Landwehr=Armee
Uniform, Römheld 1., Sek.=Lt. von der Feld=Art. des 1. Bats.
4. Großh. Landw.=Rgts. Nr. 118. Pfaff, Sek.=Lt. von der Feld=
Art. des 2. Bats. 4. Großh. Heſſ. Landw.=Rgts. Nr. 118 - der
Abſchied bewilligt.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 15 enthält: Bekanntmachung,
den Lokomotivbetrieb auf dem zwiſchen dem Bahnhof Offenbach a. M.
und der Cementfabrik der Firma Gotthard und Comp. hergeſtellten
Geleiſe betr
Großh. Muſeum. Kabinet der Kupferſtiche und Handzeichnungen.
Dasſelbe iſt wieder, wie in früheren Jahren, zum Zwecke
wiſſen=
ſchaftlicher wie künſtleriſcher Studien der allgemeinen Benutzung
zugänglich und wird jeden Mittwoch Nachmittag von 3-5 Uhr
geöffnet ſein. Der genaue Titel und Namensbezeichnung der
ge=
wünſchten Sachen iſt jeweils bis Dienstag Mittag in den
Brief=
kaſten des Muſeums einzulegen, worauf am nächſten Tag zur
an=
gegebenen Stunde die betreffenden Sachen zur Anſicht in dem dafür
beſtimmten Zimmer bereit liegen werden.
Mit dem geſtrigen Tage iſt die Stadtfernſprecheinrichtung
zwiſchen Darmſtadt und Frankfurt in Betrieb genommen worden.
Jedes Geſpräch bis zu einer Dauer von fünf Minuten zwiſchen
einem Teilnehmer der hieſigen Stadtfernſprecheinrichtung und einem
ſolchen der dortigen koſtet 1 Mark.
Die Darmſtädter Bolksbank wird ihr 25jähriges Jubiläum
am 12. Juni d. J. feiern. An dieſem Tage wird der
Starken=
burger Verbandstag abgehalten, mit welchem die Feſtlichkeiten
ver=
bunden werden ſollen. Nach einem vorläufig feſtgeſtellten Programm
finden Vormittags die Verhandlungen des Verbandstags im
Saal=
bau ſtatt, Nachmittags 2 Uhr folgt ein Feſtbankett, Konzert im
Garten und Abends Feſtball. Die Räume des Saalbaus ſind bereits
gemietet. Zahlreicher Beſuch von außen wird erwartet.
Kleine Mitteilungen. In der großen Ochſengaſſe geriet am
Freitag nachmittag ein ſiebenjähriger Knabe unter das Fuhrwerk
eines Droſchkenkutſchers und wurde im Geſicht und an der Hand
leicht verletzt. Den Kutſcher ſoll keine Schuld treffen. - Ein
For=
mer aus Eberſtadt und ein hieſiger Taglöhner kamen am Sonntag
in einer Wirtſchaft am Griesheimer Weg in Streit und erhielt
erſterer mit einem Stuhl mehrere Schläge auf den Kopf und wur
den ihm die Haare ſeines Vollbartes größtenteils ausgeriſſen.
In der breiten Allee, zunächſt dem Exerzierplatz, wurde am
Sonn=
tag nachmittag ein Schreinerlehrling von einem unbekannten Jungen
durch einen Steinwurf derart am Kopfe verletzt, daß er in das
344
1306
Nr. 99
ſtädtiſche Hoſpital aufgenommen werden mußte. — Die in ver=
Glasberg von drei unbekannten Burſchen niedergeſchlagen und London ſchon in großer Zahl beſtehen. Der Unternehmer iſt ein
zurückzuführen zu ſein, da troß der ſorgfältigſten Recherchen die drei= und mehrrädrige) vermieten und zwar auf Stunden oder halbe
Polizei keinerlei Anhaltspunkte, welche auf ein ſolches Verbrechen und ganze Tage.
ſchließen laſſen, finden konnte. — Seit einigen Wochen ſind dahier
des Randes mit der Deviſe: „Gott mit uns= iſt ſehr unregelmäßig Bevölkerung flüchtete in die während des letzten Erdbebens errichteten
und ſind deshalb die Stücke bei einiger Aufmerkſamkeit ſofort als Baracken.
Falſiſikate kenntlich. Man ſei deshalb bei Vereinnahmung
vorſich=
tig. — Gegen einen hieſigen Metzger, welcher beim
Ausſchlach=
ten eines Schweins einen Bauersmann bedeutend übervorteilte, iſt
Anzeige erhoben worden. - Ein hieſiger Tapezier, welcher ſeit B. M. Ihre Eröffnung fand die Theaterſaiſon 1886187 durch
einigen Wochen von ſeiner Frau getrennt lebte und der dem Trunk l Beethovens „Fidelio=, ihren Schluß durch Flotow's-Marthar.
notöriſch ergeben war, wurde Sonntag morgen in einer Wirtſchaft Als beſonders beachtenswerte Erſcheinungen im Opernrepertoire
in der Brandgaſſe, wo er ſich einlogiert hatte, im Bette tod auf= ſind Wagners „Siegfried= und Schumanns=Genovedaͤu zu nennen:
gefunden. Ein Schlagfluß, wahrſcheinlich herbeigeführt durch den das erſtere Werk, weil es den Geiſt der mödernen Muſik in ſeiner
übermäßigen Genuß von Spirituoſen, hat ſeinem Leben ein Ende höchſten Potenz ausdrückt, - das andere wegen ſeiner kunſthiſtoriſchen
gemacht.
ſich am Sonntag auf der Velocipedrennbahn in Mannheim, beim vom Bühnengeſichtspunkt aus angeſehen, nicht beanſpruchen kann.
V. Rennen des Mannheimer Velocipediſten=Vereins, 2 II. Preiſe, Das Genre der Spieloper bot dieſen Winter ein etwas
viel=
ein Weinſervice im Wert von 60 M. und ein Opernglas im Wert geſtaltigeres Bild durch die Neueinſtudierung der liebenswürdigen
von 30 M. und zwei ſilberne Ehrenpreiſe.
Fluß bezüglich ſeiner Badeanſtalten im allgemeinen mit vielen l auf die Operette im Schwinden begriffen iſt, bewies die Aufführung
anderen rheiniſchen Städten nicht konkurrieren kann, wird demnächſt des Millöckerſchen „Gasparone” welcher vermutlich in nächſter
ein Bad bekommen, wie ein ſolches nur ganz wenige Großſtädte Saiſon im Bunde mit dem „Bettelſtudent: die Unterhaltungskoſten
aufzuweiſen haben. Es iſt dies nämlich ein Warmwaſſer=Volks= der Karnevalszeit zu beſtreiken haben wird. Dem Balletperſonal,
bad. Nach der den Stadtverordneten hierüber ſoeben gemachten welches ſchon ganz in den Hintergrund zu treten begann, ward in
Vorlage, ſoll das Bad nicht an den Rhein, ſondern in einen oberen dieſer Spielzeik Gelegenheit zu größerer Aktivität gegeben; nament=
Stadtteil zu liegen kommen und wird dasſelbe eingerechnet das lich war die amuſante Pantomime „Wiener Walzeri der geeignete
Terrain einſchließlich der Pump= und ſonſtigen maſchinellen Ein= Stoff, an welchem ſich die choreographiſchen Leiſtungen in ihrem
richtungen etwa 100000 M. koſten. Die Waſſerſpeiſung der Bäder höchſten Glanze zeigen konnten. Die Neueinſtudierung der Spohrſchen
wird dürch die hieſige Aktienbrauerei erfolgen, die ſich bereit erklärt! „Jeſſonda” war nur von einem halben Erfolge gekrönt, hingegen
hat, der Stadt das heiße Ueberwaſſer aus ihrem Betrieb unent= gehört die Inſeenierung eines Webereyklus zu den Leiſtungen, welche
geltlich zuzuführen. In Verbindung mit dem Bad, in welchem ein in dieſer Schlußbetrachtung Erwähnung finden müſſen. Durch die
Schwimmbaſſin mit warmem Waſſer vorgeſehen iſt, ſoll für die l Gaſiſpiele des Herrn Verotti (Rhadames=Troubadbur) Siegmund
ärmeren Volksklaſſen eine allgemeine Waſchänſtalt errichtet werden. Krauß Cohengrin=Rhadames=Lyonel) und der Frau Schröder=
J. Mainz, 22. Mai. Um unſeren verdienſtvollen ſtädtiſchen Hanfſtängl Mörma=Lucia=Philine), - die letztere verhalf Uns wie=
Kapellmeiſter Herrn Emil Steinbach ganz an Mainz zu feſſeln, der einmal zum Genuß der lang entbehrten ſtalieniſchen Muſik,
iſt jüngſt im Schooße unſerer ſtädtiſchen Verwaltung der Gedanke kam in die Phyſiognomie der Opernvorſtellungen gleichfalls Leben
aufgetaucht, Herrn Steinbach dekretmäßig zum penſionsberechtigten und Abwechſelung. Wir erlauben uns. den Wunſch und der
Hoff=
ſtädtiſchen Beamten zu ernennen. Dieſer Gedanke iſt in der hieſigen nung Raum zu geben, daß der nächſte Winter uns die Bekannt=
Preſſe derart aufgenommen worden, daß ſich Herr Steinbach ent= ſchaft mit einigen der neueſten Erzeugniſſe romaniſcher Komponiſten,
ſchloſſen hat, von der ſtädtiſchen Verwaltung auf Ende Mai ſeine etwa mit Verdis Othello' vermitteln werde.
Entlaſſung zu begehren. Dieſe Entlaſſung wurde zwar von der
Bürgermeiſterei mit Rückſicht auf beſtehende Verträge nicht ange= ſpiels waren, ſoweit es ſich um Novitäten handelt, nach unſerer
nommen und Herr Steinbach die Zuſicherung gegeben mit der Meinung in erſter Linie die Aufführung von Byron's=Manfred;
Löſung der Theaterwirren auch dieſe Frage zu erledigen - aber mit der Schumannſchen Muſik, ſodann die des Ibſenſchen
Schau=
nichtsdeſtoweniger iſt Herr Steinbach, wie wir aus beſter Quelle ſpiels „Die Stützen der Geſellſchaft= und endlich die des
Blumen=
wiſſen, feſt entſchloſſen, Mainz den Rücken zu kehren. Seitens der thalſchen Stücks Der ſchwarze Schleier= Beachtung verdienen
ſtädtiſchen Verwaltung iſt man eifrig bemüht den bisherigen Dirigenten auch die Einſtudierungen der Geibelſchen Brunhilds und des
unſerer Kapelle von dem Entſchluß abzubringen; nach Lage der l Halmſchen „Fechters von Rapenna” anläßlich des Gaſtſpiels der
Sache wird man aber ſchwerlich mit den Bemühungen Glück haben, Frau Clara Ziegler. Leider wird ſich zu einer Wiederholung dieſer
zumal Herr Steinbach ſchon eine Reihe glänzender Engagements= Tragödien wohl nicht ſobald die Gelegenheit finden. Als ein höchſt
offerten erhalten hat.
Direktors der ſtädtiſchen Sammlungen iſt hieſigen Blättern zufolge l Leitung und der künſtleriſche Geſchmack unſeres derzeitigen Schau=
Herr Geh. Hofrat Schäfer in Darmſtadt in Ausſicht genommen. ſpielregiſſeurs, Herrn Dalmonico, aufs beſte bewahrte. Vielleicht
J. Kaſtel, 20. Mai. Hier herrſcht die Diphtheritis noch immer Uimmt die Direktion auch einmal einen Goethe= Kleiſt= und Grill=
- ſchon über ein halbes Jahr - unter den Kindern; es vergeht parzereyklus in Angriff= Das Luſtſpielrepertoire hat in dieſer
faſt kein Tag, an welchem die Krankheit nicht ein neues Opfer Saiſon keine ſonderliche Bereicherung erfahren. Was ſich von
fordert. Anfänglich hat die Epidemie nur Kinder von 2-3 Jahren Novitäten in dieſer Richtung zeigte, wie „Mit Vergnügen=„
Gold=
ergriffen, während ſie jetzt unter den Kindern von 5-7 Jahren ſiſche; iſt Waare dritter, vierter Qualität. Wir dürfen billig von
graſſiert.
J Aus Rheinheſſen, 23. Mai. In Nieder=Saulheim herrſcht lich könnte man auch der Pflege des Einakters eine etwas größere
zur Zeit unter den Kindern Dyphteritis und Scharlach in Aufmerkſamkeit zuwenden, - mit Pohls „Die Schulreiterin' iſt
heftiger Weiſe und forderte ſchon viele Opfer. Seit drei Wochen ja bereits der Anfang gemacht - und hierfür möchten wir uns
ſind die Schulen geſchloſſen.
ſtangenbahn auf den Neroberg erſcheint als geſichert und iſt der dieſen Winter im hieſigen Kaufmänniſchen Verein den intereſſanten
betr. Vertrag. vorbehaltlich der Genehmigung, bereits abgeſchloſſen. Vortrag über Zola hielt, die in der Form an die eſpritvollen
Das neue Theater ſoll in den Anlagen des „warmen
Damms=
an der Wilhelmſtraße errichtet werden.
Alexander Ecker iſt geſtern geſtorben.
Theater erhalten, das eine unter der Leitung Ludwig Barnay's. 5aktige Luſtſpiel „Ein dunkler Punkt."
das andere, von Oskar Blumenthal, dem Luſtſpieldichter und
bis=
herigen Feuilleton Redakteur, ins Leben geruſen. Das Inſtitut des Frau Ziegler GBrunhild=Medea=Vicomte v. Letoricres=Thusnelda)
letzteren ſoll ausſchließlich der neueren Schauſpiel=Produktion ge= und des Herrn Ludw. Barnay (Hamlet=Othello=Baron v. d. Egge)
widmet ſein.
Ein neuer Zweig weltſtädtiſcher Induſtrie iſt in
Vorberei=
floſſeler Woche gebrachte Notiz. wonach ein junger Mann auf dem tung. Es iſt dies ein Velociped=Verleih=Juſtitut wie derer ſolche in
beraubt worden ſei, ſcheint auf einer Myſtifikation ſeitens der bei= Deutſcher, welcher lange Beit in England war und die Verhältniſſe
den Jungen, welche bei der Polizei diesbezügliche Anzeige machten, genau kennt. Das Inſtitut wird an Jedermann Velocipeden lzwei=,
Nom, 21. Mai. Geſtern früh wurde in Ventimiglia und
falſche ſilberne Fünfmarkſtücke im Umlauf. Die Prägung Mentone ein heftiges wellenförmiges Erdbeben verſpürt. Die
Rückblick auf die verfloſſene Spielzeit.
Bedeutung, als ein immerhin wertvolles Glied in der Kette der
Herr Rud. Lyncker vom Darmſtädter Bichele=Klub errang deutſchen Operngeſchichte, das allerdings ein bleibendes Intereſſe,
Auberſchen Sachen „Der ſchwarze Domino= und „Maurer und
1. Mainz, 20. Mai. Mainz. das trotz ſeiner Lage an einem Schloſſers. Daß die Sprödigkeit unſerer Theaterleitung in Bezug
Die hervorſtechendſten Ereigniſſe auf dem Gebiete des
Schau=
verdienſtvolles Unternehmen muß die Veranſtaltung des Schiller=
Mainz, 28. Mai. Für die dahier zu beſetzende Stelle eines l eyklus bezeichnet werden, bei welcher ſich vornämlich die umſichtige
der Zukunft auf dieſem Gebiete gewähltere Koſt erwarten.
Nament=
erlauben, in Vorſchlag zu bringen die allerliebſten dramatiſchen
Wiesbaden, 21. Mai. Der Bau einer Drahtſeil=Zahn= Plaudereien des Münchener Max Bernſtein (desſelben, welcher
Muſſetſchen Einakter erinnern, ihrem Inhalte nach aber in echt
deutſchen Zuſtänden und Verhältniſſen wurzeln. Die Bernſteinſchen
Freiburg, A1. Mai. Der Profeſſor der Anatomie Geheimerat Stücke„Mein neuer Hut; „Ritter Blaubart= ꝛc., ſind auch bereits
an anderen Bühnen (Frankfurt a. M., München) mit vielem Erfolg
Verlin, 21. Mai. Mit nächſtem Jahre ſoll Berlin 2 neue aufgeführt worden. Zu empfehlen iſt auch noch das Bernſteinſche
Dem Ende der Saiſon verliehen die Gaſtdarſtellungen der
noch eine ganz beſondere Anziehungskraft.
Druck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.