Abonnementspreis
Prteiſhrlich 1 Mark 5o Pf. ud.
Bringerlohn Auswärtz werden von
dlen PoſiEmtern Beſtellungen
ent=
eegengenommen zu 1 Mart 50 Pf.
dw Quartal ick Voſtauſichlag
150. Jabrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
verdenangenommen: iDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr Plhe
Holzſtraße Nr. 96. ſowie auswäc
von alle Cuneneo-Eppeditione.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Rreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
N 87.
Donnerstag den 5. Mai.
1887.
Darmſtadt, am 2. Mai 1887.
Betreffend: Die Vertilgung der Blutlaus.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Wir erinnern daran, daß nach dem in rubricirtem Betreff erlaſſenen Lokal=Reglement die Begehung der Gemarkungen
und Unterſuchung der Apfelbäume zum Zwecke der Conſtatirung des Vorhandenſeins der Blutlaus durch die hierzu beſtellten
Kommiſſionen zweimal im Jahre, im Mai und September, zu erfolgen hat. Ueber das Reſultat beider Beſichtigungen iſt
im Monat November jeden Jahres Bericht zu erſtatten.
[4443
v. Marquard.
ekanntmnchung.
Der Verwaltungsbericht für 1885-86 iſt nebſt den Rechnungen der
Stadt=
kaſſe, der Pfandhaus=, Armen=, Hoſpital= Gaswerks= und Waſſerwerkskaſſe, ſowie
der Wittwenkaſſe der ſtädtiſchen Angeſtellten für das Etatsjahr 1885ſ6 und der
Rechnung der ſtädtiſchen Sparkaſſe für das Kalenderjahr 1885 acht Tage lang.
vom 6. bis einſchl. 14. d. Mts., gemäß Art. 87 der Städteordnung auf dem
Stadthaus, Zimmer Nr. 20, offen gelegt.
Darmſtadt, den 2. Mai 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[4444
ekanntmuchung.
In Folge Beurlaubung des Großh. Diſtricts=Einnehmers Rendanten Deiß
dahier, iſt durch Verfügung Großh. Miniſteriums der Finanzen, Abtheilung für
Steuerweſen, vom 21. d. Mis zu Nr. F. M. St. 8612 die Verwaltung der
Großh. Diſtricts=Einnehmerei Darmſtadt dem Finanz=Aſpiranten Rink proviſoriſch
übertragen worden.
Wir bringen dies hiermit zur Kenntniß der betr. Steuerpflichtigen.
Darmſtadt, den 30. April 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
14339
Bekanntmuchung.
Im Laufe der nächſten Tage wird wegen ſtattfindender Spülung des
Rohr=
netzes die Abgabe von Waſſer aus dem Waſſerwerke ſtraßenweiſe auf kurze Zeit
unterbrochen. Es empfiehlt ſich deshalb, einen angemeſſenen Vorrath von Waſſer
in Gefäßen zu halten und während der Unterbrechung den Verſchluß der
Hühne ſorgfältig zu überwachen.
Darmſtadt, den 30. April 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[4340
Ohly.
Aufforderung.
In Folge teſtamentariſcher
Anord=
nung des verſtorbenen Rechtsanwalts
Wilhelm Köhler l. hat der Vormund
des als Erbe eingeſetzten minderjährigen
Sohnes desſelben die Erbſchaft unter der
Rechtswohlthat des Inventars angetreten.
Alle diejenigen, die Forderungen an den
fraglichen Nachlaß zu bilden haben,
wer=
den deshalb aufgefordert, dieſelben
inner=
halb 8 Tagen bei Meidung der
Nicht=
berückſichtigung bei Regulirung des
Nach=
laſſes bei dem unterzeichneten Gericht
gel=
tend zu machen.
Darmſtadt, den 29. April 1887.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
J. V.:
(4445
Wagner.
Bekanntmachung.
Montag den 9. Mai, Mittags 12 Uhr,
wird ein zu fernerer Zucht untauglich
gewordener gut gemäſteter Faſſel=Eber
im hieſigen Rathhauſe gegen gleich baare
Zahlung öffentlich verſteigt.
Eberſtadt, den 3. Mar 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
[4446
Müller.
Griech. Rothwein,
beſt. Stärkungsw., 12 M. 83er u. 8ler
Weißwein, eign. Gew., 5 u. 7 M. die
10 Liter. Nachnahme.
(1526
Mitsch, zum „Ritter', Heppenheim, B.
302
1144
Nr. 87
Gruher
Dunger-Yerkan
findet Samstag den 7. Mai d. J3., Vormittags 10 Uhr,
in der Dragoner=Kaſerne zu Darmſtadt ſtatt. Es kommt
Ma=
tratzenſtreu zum Verkauf.
4179
Dragoner=Regiment Nr. 23.
4 Procemtige
Emission vom Hovember 1886.
Der Umtauſch der Interimsſcheine in definitive Stücke kann
von jetzt ab in unſerem Effecten=Büreau erfolgen.
Die Formulare zu den beim Umtauſche in einfacher
Ausfer=
tigung mit einzureichenden Nummern=Verzeichniſſe ſind ebendaſelbſt,
in Empfang zu nehmen.
(4470
Darmſtadt, den 2. Mai 1887.
Handel und Industrio.
Bank für
Mainzer Schuhwaaren.
Wie ſeit Jahren bin ich wieder zur hieſigen Meſſe eingetroffen und empfehle
mein Lager in Schuhwaaren von den gewöhnlichſten bis feinſten Sorten zu
den billigſten Preiſen. Insbeſondere erlaube mir auf meine Damen=Zugſtiefeln
in Leder ſchon von Mk. 4.50 an, aufmerkſam zu machen.
Hochachtungsvoll
J. W. Hamberger, ¾
Schuhfabrikant aus Mainz.
W. Meine Bude befindet ſich wie ſeither: Erſte Schloßreihe. EW
gen hohen Herrſchaften, ſowie geehrten Kunden halte auch in dieſer Meſſe mein
C
T reichhaltiges Lager verſchiedener Sorten
A.. c. Homighmchem, XN
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Deutſche Geſundheits=Magenbrod,
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ſowie ff. gebrannte Zimmt= und Vanille=Mandeln,
hiermit beſtens empfohlen.
4
Vr. Hoch Hachlgre, s
Inhaber: Erust Moch.
Honigkuchen=Fabrik, Halle a. S.
Zur Meſſe: W. Verkaufsbude am Schloßgraben, gegenüber Schwab.
Wohnung und Büreau
des Unterzeichneten befinden ſich von heute ab
Steümstrasso 2D.
Darmſtadt, den 4. Mai 1887.
haudenheimer, RochtsanValt.
Lioglor's
patent-Ahrfeder-Gorget
mit hängenden Ghrtederstangen
Ergatz für Flschbein)
m D. Relchspatont vom 26. o. 1881. D
Elogante Talne ohne beongenden Sila=
und MEsste Haltharkeit sind die
anor-
kannien Vortheile der formvollendeten
Patent-Uhrfeder-Corsets, in Folge der
druckfreion slastischen Seweglichkeit
der hängenden Uhrfedereinlagen.
Pür ane Formen u. Bedurfnisse gleich
vortheilhaft ist die Einrichtung zur
beyueman Entfernung der Federeinlagen
bei der Wäsche. woädreh Corset n.
Kin-
lage lange erhalten werden konnen.
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[4448
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Judmigsstrasse 12.
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Kirsch wasser.
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[434]
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[4449
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einzuführen, haben wir uns entſchloſſen, dieſelbe bis auf Weiteres
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do. 3
. do.
zu verkaufen und wird dieſelbe täglich friſch von uns geliefert.
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befindet ſich nach wie vor bei Herrn
GOEIT UAUddh,
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Mathildenplatz 1,
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Dampf-Mulkerrt Durnheim.
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Reparaturen an jedem Tage.
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Meſſe am Schloßgraben gegenüber der Schloßgaſſe und dem „Pinz Emil=,
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betreibe und halte mich meinen werthen
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70 Pfg.
Maffsche
50 Pfg.
Hebr.
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Gedichte
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Gottfried Schwab.
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großes Parterrezimmer mit ſeparat.
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Zimmer zu vermiethen.
4094) Eliſabethenſtr. 22 möbl. Z.
4154) Grafenſtr. 24, 3. Stock, ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
4463) Dieburgerſtr. 22 parterre iſt
ein gut möbl. Zimmer mit ſeparatem
Eingang per ſofort zu vermiethen.
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C von 3 Zimmern mit Kabinet. Off.
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Fin Primaner ertheilt Schülern der
C= unteren Klaſſen des Realgymnaſiums
oder der Realſchule Nachhülfe. (4389
Näheres in der Expedition d. Bl.
Fin Fräulein wünſcht Nachhilfeſtunden
- in Engliſch und Franzöſiſch oder
onſtigen Schulfächern zu ertheilen.
[4464
Näheres in der Expedition.
114⁷
4381) Eine Frau wünſcht
Beſchäf=
tigung im Waſchen und Putzen, auch
Aus=
hülfſtelle. Schulſtr. 23 in Beſſungen.
4465) Ein braves Mädchen ſucht in
einem kleinen Haushalt ſofort Stelle durch
Frau Katzenbach, Alexanderſtraße 15.
AAAAARuttz,
Eine Amme
wird für ſofort geſucht. Meldungen
wer=
den Nachmittags zwiſchen ½2 und 3
Uhr Eliſabethenſtraße 27 eine Stiege
hoch entgegengenommen.
[4426
S
8)
I lm RöckeDrapiren
8 durchaus tüchtiges Fräulein für
Z ſofort geſucht. Näher. in d. Exped.
ooooooooooooooooooooooooeoee
3353) Fortwährend geſucht: jugendliche
Arbeiter von 12-16 Jahren, Frauen
und Mädchen, auf ſaubere, leichte und
lohnende Arbeit.
Aug. Kohlstadt & Cie.,
Beſſungen.
4314) Ein braves, mit allen
Haus=
arbeiten vertrautes und im Kochen
erfah=
renes Mädchen ſofort geſucht. Beſſunger
Wittmannsſtraße 16.
Ein Hausburſche,
welcher gute Zeugniſſe vorlegen kann, findet
Stelle bei
4428
Carl Hornmann.
4466) Ein junges, anſtänd. Mädchen
für Nachmittags zu einem Kinde geſucht.
Zu erfragen bei der Expedition.
4427) Ein kräftiger, junger
Hausburſche
geſucht. Georg Hof, Eliſabethenſtraße.
Für Hebammen:
Eine geſunde, kräftige Amme wird zu
ſofortigem Eintritt geſucht. Von wem?
ſagt die Expedition d. Bl.
[4467
4468) Eine kinderloſe Frau oder
Wittwe für leichte
Fabrikarbeit,
ſowie einige ordentliche Jungen geſucht.
Eſchollbrückerſtraße 3.
Tüchtige Wäſcherin
auf einen Tag alle drei Wochen geſucht.
Off. Promenade 44. 1. Etage. (4469
Geübter Packer
wird geſucht in der Fabrik
4385
Heinrichſtraße 59.
303
1148
4472) Zwei gute Schreinergeſellen
und ein Lehrling geſucht. Kiesſtr. 49.
4473) Es finden zwei ordentliche und
ſaubere Mädchen, welche ſpäter, als
Binderinnen in meinem Geſchäfte bleiben
Lehrſtelle
unter günſtigen Bedingungen.
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Blumen=Bazar, Luiſenplatz 4.
10-11 Tauſend Mark
zu 4 pCt. auf gute Hypothek per 1. Juli
zu leihen geſucht. Offerten unter K. W.
in der Expedition zu hinterlegen. (4474
Examen. Gründl.
TIANL-Vorber. in Mathematike
w. billig ertheilt. (4475
Gefl. Ofk. u. N. M. an die Exped.
CJunge Leute können Koſt und Logis
19 erhalten, per Woche 7 Mk.
Arheil=
gerſtraße 68.
4159
Nr. 87
Vorein Hunstfreunde:
Honatsversammlung
Freitag den 6. Mai 1887, Abends
8½ Uhr, im oberen Saal der
Reſtauration „zur Poſt”
Tagesordnung: 1) Mittheilungen.
2) Gratis=Verlooſung von zwei dem
Verein gewidmeten Stahlſtichen.
Wir laden unſere Mitglieder zu
zahl=
reicher Betheiligung ein.
Der Vorsland.
NR. Freunde des Vereins ſind will=
[4476
kommen.
Gottesdienſt in der Synagoge der
sr. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 7. Mai: Vorabend 6 Uhr 55 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 5 Uhr -— Min.
Sabbathausgang 8 Uhr 15 Min.
Wochengottesdienſt. Sonntag den 8. Mai an:
Morgens 6 Uhr-Min.
Nachm. 6 Uhr — Min.
Abends 8 Uhr 15 Min.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoge).
Samstag den 7. Mai.
Vorabendgottesdienſt um 7 Uhr — Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr — Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 8 Uhr 10 Min.
Arr.rrrar.eersertrretnnae,
E.
p.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 5. Mai.
Abonnement suspendu.
Zweite Gaſtdarſtellung des Herrn Barnah.
Neu einſtudiert:
Othello.
Trauerſpiel in 5 Akten von Shakeſpeare.
Othello.. Herr Ludwig Barnay a. G.
Vorher:
dnverture zu„Buy Blasb von Mendelsſohn=
Bartholdy.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
Freitag, 6. Mai.
11. Vorſtellung in d. 9. Abonnementsabteilung.
(Rothe Karten gültig).
Der ſliegende Holländer.
Romantiſche Oper in 3 Akten von R. Wagner.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
Volitiſche Ueberſicht.
Zeutſches Reich. Der Kaiſer wird auch in dieſem Jahre in
gewohnter Weiſe wiederum den Beſichtigungen der Truppen des
Gardecorps beiwohnen, wie ſolche von dem allerhöchſten
Kriegs=
herrn regelmäßig im Mai vorgenommen zu werden pflegen.
Zu=
nächſt inſpizierte der Kaiſer am Dienstag die Bataillone des in
Votsdam garniſonierenden 1. Garde=Regiments.
Der dem Reichstag zugegangene, ſo große Summen fordernde
Nachtragsetat iſt bekanntlich von der Budgetkommiſſion einſtimmig
und in ziemlich ſummariſcher Weiſe angenommen worden. Es
haben alſo auch die deutſchfreiſinnigen Kommiſſionsmitglieder den
Regierungsforderungen zugeſtimmt und dieſe Thatſache verdient
deshalb regiſtriert zu werden, weil in einer ganzen Reihe freiſinniger
Blätter eine ſcharfe Kritik an den Forderungen des Nachtragsetats
geübt und dem deutſchen Volke vorgehalten worden war, daß es
uch infolge der ſeptennatsfreundlichen Wahlen vom 21. Februar
ſelber die Schuld an den nunmehrigen exorbitanten Laſten zuſchreiben
müſſe. Die freiſinnigen Kommiſſionsmitglieder müſſen aber doch
zu der Ueberzeugung gelangt ſein, daß die Regierungsforderungen
durchaus notwendig ſeien, ſonſt würden ihnen die Herren Richter,
Baumbach und Schrader doch gewiß nicht zugeſtimmt haben;
viel=
leicht werden nun auch die betreffenden freiſinnigen Preßorgane
ihre Anſchauungen über den Nachtragsetat ändern!
Die „Kreuzzeitung= beſtätigt, daß an Stelle des zum deutſchen
Botſchafter am italieniſchen Hofe in Ausſicht genommenen Geſandten
Grafen v. Solms=Sonnenwalde der deutſche Geſandte zu
Kopen=
hagen, Leaationsrat Stumm, den Poſten als Geſandter am Madrider
Hofe erhält.
Ein beſonderer Korreſpondent ſchreibt der „Vol. Korr. von
Berlin: Das Gerücht, der hieſige ruſſiſche Botſchafter, Graf
Schu=
waloff, werde von ſeinem Poſten abberufen und nach dem Kaukaſus
verſetzt werden, wird in unterrichteten Kreiſen für richtig gehalten,
ohne daß jedoch dem Ereigniſſe, falls es thatſächlich eintreten ſollte,
beſondere politiſche Bedeutung beigemeſſen wird.
Heſſerreich=Angarn. Im öſterreichiſchen Abgeordnetenhauſe hat
die vorige Woche ſtattgefundene hochpolitiſche Generaldiskuſſion über
das Budget mit dem Beſchluſſe geendigt, in die Spezialberatung
einzutreten. Hat ſchon die Generaldebatte heftige Angriffe der
deutſchen Oppoſition auf das geſamte Shſtem Taaffe gebracht, ſo
wird die Spezialdiskuſſion nur eine Fortſetzung dieſer Angriffe
be=
deuten. Namentlich will der bekannte deutſch=böhmiſche
Abgeord=
nete Dr. Knotz die Geſchäftsführung des Baron Kraus in der
böhmiſchen Statthalterei und die Leiden der Deutſchen in Böhmen
in einer großen Rede ſchildern und nicht nur Herrn v. Kraus mögen
da ſchon jetzt die Ohren klingen.
Franktreich. Die Verſtimmung des Publikums wegen der von
drei Miniſtern und zahlreichen Deputierten unternommenen, nun
ſchon ſeit Wochen dauernden Vergnügungsreiſe in Afrika hat den
beſten und allgemein gebilligten Ausdruck in einer von dem
General=
rat der „Eure und Loire; einſtimmig angenommenen Reſolution
gefunden, in der es u. a. heißt: „Während die Regierung und
Kam=
mer an Budgeterſparniſſen denken ſollten, führen Miniſter und
Parlamentsmitglieder koſtſpielige, gänzlich unnütze Reiſen zu ihrem
Privatvergnügen und zur Belaſtung der ſteuerzahlenden Bürger in
Algerien und Tunis ausl
Die Pariſer Blätter bringen folgende Note: „Der Kriegsminiſter
hat neuerdings die Aufmerkſamkeit der Platzkommandanten auf die
Notwendigkeit gelenkt, die Lieferanten, welche in geſchäftlichen
An=
gelegenheiten in die Forts kommen, begleiten zu laſſen.
Die Blätter dementieren die Nachricht, der Finanzminiſter
be=
abſichtige eine Beſteuerung der Börſengeſchäfte auf Zeit
vorzu=
ſchlagen. — Der Finanzminiſter konferierte am 4. mit der
Budget=
kommiſſion und konſtatierte, daß 12 Millonen Erſparniſſe, nämlich
9 Millionen im Kriegsminiſterium und 3 im Finanzminiſterium,
gemacht ſeien.
Die franzöſiſchen Radikalen haben einen neuen Wahlerfolg zu
verzeichnen. Bei der im Departement Haute Garonne (Toulouſe)
ſtattgefundenen Nachwahl zur Deputiertenkammer erhielt Calvinhac
(radikal) 55000, ſein konſervativer Gegner Duboul 53000 Stimmen,
erſterer iſt ſomit gewählt. Der Wahlkreis war bislang
monar=
chiſtiſch vertreten.
Im Edentheater fand am 3. abends die erſte Aufführung von
Wagner's „Lohengrin; ſtatt. Vor dem Theater fanden ſich bei
Einbruch der Dunkelheit etwa 150 Perſonen ein, welche teils pfiffen
oder: „Nieder mit Wagner', „Nieder mit Lamoureuxz, „Eslebe
Frankreich: riefen, teils die Marſeillaiſe anſtimmten. Die
Kund=
gebung war indeſſen ohne größere Bedeutung. Gegen 10 Uhr ſchien
die Menge trotz des Regens zuzunehmen; der Lärm war ein großer.
Die Vorſtellung ſelbſt verlief ohne Zwiſchenfall. Lamoureux, die
Künſter und die Kapelle wurden lebhaft applaudiert. Das Theater
war ſehr gut beſucht.
Italien. In der Montagsſitzung der Deputiertenkammer
wur=
den die verſchiedenen auf die Armee bezüglichen Entwürfe
einge=
bracht. Dem Antrage des Kriegsminiſters entſprechend, verwies die
Kammer die Vorlagen an eine einzige Kommiſſion und votierte für
dieſelben die Dringlichkeit.
In der Deputiertenkammer legte am 2. d. der Kriegsminiſter
die Geſetzentwürfe über die Veränderungen in der Organiſation der
Armee und der Kriegsverwaltung, in betreff der Aushebung der
Territorialarmee und in betreff der außerordentlichen Ausgaben für
Pferde und Bekleidungen vor und verlangte, daß dieſe Entwürfe
an eine einzige Kommiſſion verwieſen und für dringlich erklärt
werden ſollen. Er erſuche die Kommiſſion keine Zeit zu verlieren,
da ſonſt Folgen ſich ergeben könnten, für welche die Regierung die
Verantwortung ablehnen müſſe. Die Anträge des Miniſters
wur=
den angenommen.
Ruzkand. In dem viertägigen Prozeß gegen die Teilnehmer
an dem Mordanſchlag gegen Kaiſer Alexander III. vom 13. März
iſt am Sonntag das Urteil gefällt worden. Dasſelbe lautet gegen
ſämtliche 15 Angeklagte auf Tod durch den Strang, doch beſchloß
das Gericht bezüglich acht der Verurteilten ein Gnadengeſuch beim
Zaren einzureichen, behufs Umwandlung der Todesſtrafe in
lebens=
längliche Zwangsarbeit in Sibirien. Da die Verhandlungen geheim
geführt worden ſind, ſo läßt ſich auch nicht kontrollieren, inwieweit
die Gerüchte über die weitverzweigten Fäden des Attentats
be=
gründet ſind.
Eine der „Polit. Korr. von Petersburg zugehende Mitteilung be=
3
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.
flr-
5.
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242
457
650
8½
02
13₈
154
Nr.
zeichnet die Eventualität des Rücktrittes des ruſſiſchen Miniſters
des Aeußern, v. Giers. falls jene Meldungen, welche ſie konſequent
in Sicht rückten überhaupt ernſter begründet geweſen ſein ſollten,
als in dieſem Augenblicke endgültig beſeitigt. Es haben in den
letzten Tagen Begegnungen des Zaren und ſeines Miniſters des
Aeußern ſtattgefunden, welche zu dieſem in unterrichteten
Peters=
burger Kreiſen als vollſtändig verbürgt geltenden Reſultate geführt
zu haben ſcheinen.
Petersburger offiziöſen Nachrichten zufolge ſteht die
Beſchluß=
ſaſſung der afghaniſchen Grenzkommiſſion darüber, ob eine
Fort=
ſetzung der Beratungen in Anbetracht deſſen, daß eine Annäherung
der beiderſeitigen Standpunkte bis jetzt nicht zu erzielen geweſen
iſt, geraten ſei, unmittelbar bevor.
Bürkei. Nach aus Kreta im Laufe des 3. d. eingetroffenen
offiziellen Meldungen betrachtet man jetzt die Gefahr von weiteren
Ausdehnungen der Unruhen als beſeitigt.
In Konſtantinopel iſt die Nachricht verbreitet, Perſien rüſte und
ziehe Truppen gegen die afghaniſche Grenze zuſammen.
Einem Telegramm der=Daily News' zufolge iſt Rußland auf
dem Punkte, der Pforte den Vorſchlag zu machen, daß es ihr die
weitere Zahlung der Kriegsentſchädigung gegen Abtretung einiger
türkiſcher Gebietsteile in Kleinanen erlaſſen wolle.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 5. Mai.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog begaben Sich in
Be=
gleitung des Hofjägermeiſters v. Werner am Dienstag Nachmittag
nach Beerfelden zur Birkhahnbalz und kehrten geſtern vormittag
hierher zurück.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Oberſt v. d. Oſten, Kommandeur des Infanterie=Regiments Nr. 32,
den Landgerichtspräſidenten Aull von Mainz. den Kaiſerlichen
Geſchwader=Auditeur Anſchütz, den Königl. Großbritanniſchen
Lieu=
tenant Battine, den Hoflieferanten Köhler von hier, den Herr: W.
N. Valkenberg aus Worms; zum Vortrag den Staatsminiſter
Finger, den Miniſterialpräſidenten Weber, den
Oberkonſiſtorial=
präſidenten Dr. Goldmann, den Oberſtallmeiſter Frhrn. v. Nordeck
zur Rabenau, den Geheimerat Dr. Becker, den Hoftheater=Direktor
Wünzer.
Se. Hoheit der Fürſt Alexander haben von geſtern an im
Großherzoglichen Palais am Louiſenplatz Wohnung genommen.
r. Zweite Kammer der Laudſtände. In der geſtrigen Fortſetzung
der Beratung über das Weinſteuergeſetz wendete ſich Abg.
Schröder in ausführlicher Rede gegen das Geſetz, welches er als
ungerecht und unausführbar bezeichnete. Abg. Metz (Gießen)
er=
klärte ſich ebenfalls gegen das Geſetz, beſonders auch mit Rückſicht
auf die Stimmung der beſonders beteiligten Provinz Rheinheſſen,
die Entbehrlichkeit des Geſetzes und den verhältnismäßig geringen
Ertrag der neuen Steuer. Miniſterialrat Baur teilte ſtatiſtiſche
Thatſachen gegen die Behauptungen der Vorredner mit, namentlich
in Beziehung auf den mutmaßlichen Ertrag der neuen Steuer und
die ſo häufig zitierte Stimmung in der Provinz Rheinheſſen.
Nach=
dem alsdann die Ausſchußminorität vorbehaltlich ihrer weiteren
Abſtimmung ihren Antrag zurückgezogen hatte, wurde die durch das
Eingreifen der Regierungsvertreter wieder von neuem eröffnete
Debatte fortgeſetzt, und ſprach ſich zunächſt Abg. Waſſerburg gegen
das Geſetz aus. Abg. Oſann beantragte eine Abkürzung der
Ver=
handlung, worauf die noch zur Generaldebatte eingeſchriebenen
18 Redner auf das Wort verzichteten und in die Beratung des
Artikels 1 eingetreten wurde. Hier hatte die Regierungsvorlage
eine Abgabe von 6 Mark pro Hektoliter, die Ausſchußmajorität
5 Mark, ein Ausſchußmitglied 3 Mark beantragt, vom
Abgeord=
neten Arnold war ſtatt dieſer gleichmäßigen Beſteuerung eine
Ab=
ſtufung der Steuer nach der Qualität des Weins beantragt
wor=
den, ein ähnlicher Antrag war von den Abgeordneten Ellenberger,
Friedrich und Konſorten geſtellt worden.
Die Abſtimmung über Artikel 1 ergab nach der „D. 8.
folgen=
des Reſultat:
Artikel 1 unter Vorbehalt ſämtlicher Amendements und der
Höhe des Steuerſatzes mit 23 gegen 23 Stimmen angenommen,
damit iſt alſo die Vorlage der Regierung angenommen; der Antrag
Ellenberger wurde mit allen gegen 7 Stimmen abgelehnt; der
An=
trag Schade mit allen gegen 6 Stimmen abgelehnt; der Antrag
Arnold mit allen gegen 6 Stimmen abgelehnt. Darauf wurde die
Regierungsvorlage über die Höhe des Steuerſatzes (6 Mark per
Hektoliter) mit allen gegen 8 Stimmen abgelehnt, der Antrag der
Ausſchußmajorität (5 Mark per Hektoliter) mit allen gegen 22
Stim=
men abgelehnt, der Antrag der Ausſchußminorität (3 Mark per
Hektoliter) einſtimmig abgelehnt. Das Reſultat iſt alſo, daß die
Regierungsvorlage genehmigt wurde ohne irgend welchen
Steuer=
atz. Sodann wurde mit 29 gegen 17 Stimmen
be=
ſchloſſen, daß das Geſetz durch das Reſultat der
Ab=
ſtimmungen zu Artikel 1als abgelehnt anzuſehen iſt.
Militärdienſtnachrichten. Gieſe Major vom Inf.=Regt. Prinz
Friedrich der Niederlande C2. Weſtfäl.) Nr. 15, als Bataillons=
1149
87
kommandeur in das 2. Großh. Inf.=Regt. Nr. 116 verſetzt; v.
Mar=
klowski, Major vom 2. Großh. Inf.=Regt. Nr. 116, mit Penſion
und der Uniform des 1. Rhein. Inf.=Regts. Nr. 25 zur Dispoſition
geſtellt und dem Generalkommando des 15. Armeecorps, behufs
Verwendung in der bei demſelben etatsmäßigen Stelle eines
pen=
ſionierten Stabsoffiziers, zugeteilt.
Neben den bereits beſtehenden Wohlthätigkeits=Anſtalten
unſerer Stadt wird in der Kürze eine neue in das Leben treten.
Neben dem Alice=Hoſpital iſt eine Krippe für kränkliche und
ſchwüch=
liche Kinder errichtet worden. Dieſelbe iſt eine Stiftung des
ver=
ſtorbenen Herrn Kommerzienrat Karl Merck und ſeiner Witwe
Frau Marie Merck dahier. Zur Erbauung der Krippe hat die
Letztere ein in früheren Jahren der Heilanſtalt in der Mauerſtraße,
welche gegenwärtig in das Alice=Hoſpital aufgenommen iſt, geliehenes
Kapital beſtimmt und die Mehrkoſten des Baues, ſowie die
ge=
ſamte Mobiliareinrichtung hinzugeſchenkt. Zur Unterhaltung der
Anſtalt ſind die Zinſen eines Legates des Stifters von zehntauſend
Mark beſtimmt.
Die Stiftung iſt Eigentum des Alice=Hoſpitals unter der
Be=
dingung, daß die Verwaltung des Alice=Hoſpitals dieſe Anſtalt mit
den Zinſen des genannten Legates und einem für Kind und Tag
zu leiſtenden Beitrage von höchſtens 10 Pf. unterhält, etwaige
Mehrkoſten zuſchießt und die Pflegerinnen des Alice=Frauenvereins
die Pflege der Kinder übernehmen. Man giebt ſich hierbei der
Hoffnung hin, daß, wie es bereits geſchah, auch von anderer Seite
wohlthätige Gaben der Krippe zufließen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben Allergnädigſt
geruht die Erbauung dieſer Anſtalt auf der Mathildenhöhe unter
denſelben Bedingungen zu geſtatten, wie die des Alice=Hoſpitals.
Der Bau iſt nun vollendet. Er beſteht aus einem einſtöckigen Haus
mit Knieſtock, welches 2 größere Zimmer für die Kinder, 1 Zimmer
für die Pflegerin, Küche mit Waſcheinrichtung und Regeneiſterne,
eine Bodenkammer, Trockenboden und Kellerräume enthält und
außerdem mit verſchiedenen dem Zwecke entſprechenden Einrichtungen
verſehen iſt. In jedem größeren Zimmer ſtehen nebſt dem nötigen
Mobiliar 6 Bettchen und können deshalb täglich 12 Kinder
aufge=
nommen werden. Die Zimmer ſind gut ventiliert und durch eine
Thür mit dem Garten verbunden. Die Eröffnung der Krippe findet
ſtatt, ſobald die Terrain=Arbeiten in der Umgebung des Gebäudes
vollendet ſind.
Von unſerem großen heſſiſchen Denkmälerwerk iſt vor kurzem
der zweite Band erſchienen und in den Buchhandel übergegangen:
Provinz Rheinheſſen, Kreis Worms von Ernſt Wörner,
304 S., mit 119 Textabbildungen und 22 Tafeln, ausgeführt unter
Leitung von Profeſſor E. Marx. Kommiſſionsverlag von A.
Berg=
ſträßer, Darmſtadt, 12 M.
Immobilien=Verkauf. Das dreiſtöckige Wohnhaus der Frau
Witwe Bäſſel, Aliceſtraße 6. ging durch Vermittlung des Agenten
C. Höflinger für 27500 M. in den Beſitz des Herrn Inſpektor
A. Kammler über.
* Kleine Mitteilungen. Der ſeit voriger Woche vermißte Student
wurde auf dem Felde bei Gernsheim in geiſtesgeſtörtem Zuſtande
angetroffen und einſtweilen in das dortige Hoſpital verbracht.
Verhaftet wurde geſtern abend ein noch ſchulpflichtiges Mädchen,
welches bei einem Friſeur Seife entwendet hatte. - Im abgelaufenen
Monat April l. J. haben 341 durchreiſende Handwerksgeſellen die
Hilfe der hieſigen Naturalverpflegſtation in Anſpruch genommen.
Durch die mit der genannten Station in Verbindung ſtehende
Arbeitsnachweiſeſtelle wurden ſechs arbeitſuchenden Perſonen bei
hieſigen Meiſtern Arbeit nachgewieſen. Die Koſten der
Verpfleg=
ſtation im verfloſſenen Monat betrugen 160 M. - Ein unbekannter
Burſche entwendete am Dienstag nachmittag in der Schuſtergaſſe
einer Frau das Vortemonnaie mit 2 M. Inhalt. - Von dem
Vorplatz einer Wohnung in der Kiesſtraße wurde ein
ſchwarz=
ſeidener Regenſchirm entwendet. — Ein ſtellenloſer
Schrift=
etzer, welcher ſich in einer Wirtſchaft in der Ochſengaſſe einlogiert
hatte, iſt ohne Berichtigung ſeiner Zeche von hier verſchwunden.
Dienstag nacht wurden einige Burſchen dabei abgefaßt, wie ſie am
Schloßgraben mit dem Herſchlagen von irdenem Geſchirr
be=
faßten. — Verhaftet wurde ein dahier aufenthältlicher Schneider
aus Frankfurt, welcher daſelbſt ſich der Unterſchlagung von ihm
zur Verarbeitung übergebenen Kleidungsſtücken ſchuldig gemacht hat.
Ein offenbar geiſtig geſtörter junger Menſch aus Brensbach,
welcher ſich in hieſiger Stadt zwecklos umhertrieb, wurde bis zu
ſeiner Abholung in die Heimat, in das hieſige Armenhaus
aufge=
nommen.- Der berüchtigte Einbrecher Meiſter von Gernsheim,
welcher vor einiger Zeit aus dem hieſigen Hoſpital entſprang, wurde
ſeither von der hieſigen Polizei verfolgt und iſt in verfloſſener
Nacht in Gernsheim verhaftet und in das hieſige Provinzial=
Arreſthaus dahier eingeliefert worden.
Mainz, 3. Mai. Von den inhaftierten Sozialdemokraten ſind
heute wieder 5 aus den umliegenden Bezirksgefängniſſen entlaſſen
worden und iſt jetzt nur noch der in dem Pfeddersheimer Gefängnis
internierte Schreiner Stoll in Haft. Die vielſach verbreitete
An=
nahme, daß das behördliche Vorgehen zunächſt auf eine Denunciation
zurückzuführen ſei, ſcheint nach den Angaben die den Angeſchuldigten
1150
bei den Verhören auf diesbezügliche Anfragen gemacht wurden,
nicht richtig zu ſein und dürfte vielmehr die hieſige Polizeibehörde
alsbald nach dem Frankfurter Sozialiſtenprozeß von der Regierung
beauftragt worden ſein, den Sozialdemokraten hier eine ſchärfere
Beobachtung angedeihen zu laſſen, in deren Folge das Material zu
den nunmehrigen Maßnahmen geſammelt worden.
J. Mainz, 3. Mar. Aus der ganzen Umgegend laufen heute
Nachrichten über die heftigen Gewitter, die von geſtern nachmittag
bis heute zu Tagesanbruch gewütet haben, ein. Die erſten Gewitter
entluden ſich in der Richtung nach Alzey, wo ſie mit derartigem
Regen und Hagel niedergingen, daß kurze Zeit der Bahnverkehr
gehemmt war. Aehnlich war es in der Richtung nach Worms zu,
wo die Züge nach den pfälziſchen Bahnen durch das Unwetter große
Verſpätungen erlitten. Am heftigſten wütete das Gewitter in dem
Ried. auf dem Landſtrich von oberhalb Gernsheim bis zu dem
Main herüber, in welcher Gegend die hauptſächliche Entladung kurz
nach Mitternacht ſtattfand. In Mambiſchofsheim wie auch in
mehreren Riedorten hat man Hagelkörner von der Größe eines
Taubeneies geſehen. Ueber größere Schäden, die das Unwetter in
nächſter Umgebung von Mainz verurſacht hat, verlautet nichts.
Mainz, 4. Mai. Seit den erſten Morgenſtunden tobt in hieſiger
Gegend ein äußerſt heftiger Weſtſturm, der an Gebäuden und
Gewächſen vielfach Schaden anrichtet. Der Sturm jagt die Fluten
des Rheines derart, daß ſich kleine Fahrzeuge gar nicht in den
Strom wagen dürfen und die Flöße und leichte Trajektboote nur
mit der größten Vorſicht in dem richtigen Fahrwaſſer gehalten
wer=
den können. Von dem jenſeitigen Ufer und aus dem Rheingau
kommenden Perſonen wird ebenfalls gemeldet, daß ein heftiger
Orkan vielfachen Schaden verurſacht und beſonders den jungen
Rebenanpflanzungen und Obſtbäumen ſehr zuſetze.
A. Bingen, 4. Mai. Der Verkehr auf beiden
Niederwald=
bahnen war v. M. ſchon ein recht lebhafter, ſeit 1. d. M. wurde
die Anzahl der Züge bereits anſehnlich vermehrt und verkehren auf
der Rüdesheimer Strecke jetzt 12 und auf der Aßmannshauſer
Strecke 8 Züge in jeder Richtung. Mit dem 1. Jum findet
aber=
mals eine beträchtliche Vermehrung der Züge ſtatt.
4 Vom Rhein, 3. Mai. Der ſiskaliſche Maifiſchfang, der
jetzt mit Erlaubnis der Regierung auch Samstags betrieben wird, iſt
in dieſem Jahr außerordentlich ergiebig. In Neuendorf wurden
geſtern in ganz kurzer Zeit 200 Stück gefangen. Ein Zug war ſo
alücklich, daß man 78 Stück bekam. Auf den Nachmittags= und
Abendsverſteigerungen der Fiſche iſt noch immer bedeutendes Leben,
wenngleich die Preiſe infolge des reichen Fanges ſchon bedeutend
zurückgehen.
- Die mit Rückſicht auf die Korrektionsarbeiten von
der Regierung angeordnete Inſpektionsfahrten nach der Strecke von
Rüdesheim bis Koblenz nehmen die nächſte Woche ihren Anfang.
In Folge der Gewitter in verfloſſener Nacht iſt der Rhein heute
am Tage merklich geſtiegen.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 3. Mai.
Hamlet, erſte Gaſtdarſtellung des Herrn Ludwig Barnah.
E. Die verſchiedenen Auffaſſungen des Hamletcharakters ſeitens
der Litteratoren und deutſchen Dichter haben faſt zu eben ſo vielen
verſchiedenen ſchauſpieleriſchen Darlegungen geführt. Schon bei den
erſten deutſchen Hamletſpielern, Brockmaͤnn und Schröder,
machte ſich ein bedeutender Gegenſatz fühlbar, ein Gegenſatz, der
ſich in der Geſchichte der Schauſpielkunſt verewigen ſollte. Die
Einen ſehen in Hamlet vorzugsweiſe den grübleriſchen Denker, bei
welchem jede perſönliche Empfindung ſofort den Gedanken an das
Allgemeine weckt.
Die Anderen faſſen ihn auf als den Vertreter
der moraliſchen Ordnung inmitten einer faulen Geſellſchaft, der,
ſelbſt durchaus ehrlich, ſeine Kraft im Kampfe gegen Liſt und
Nie=
drigkeit verzettelt. Jedenfalls iſt der ungluckliche Dänenprinz eine
Geſtalt, die dem denkenden Schauſpieler den weiteſten Spielraum
geſtattet und ihm Anlaß zu Nüancierungen aller Art giebt. Aber
eine geiſtige Durchdringung des Stoffes iſt hier mehr als irgendwo
anders erforderlich. Der Schauſpieler, welcher ſich hier lediglich
auf ſein Gefühl und die Eingebung des Augenblicks verlaſſen wollte,
dürfte nimmer ein glaubwürdiges Ganze bringen. Herr Barnay
gehört zu den geiſtvollen Schauſpielern, die ſich nicht damit
be=
gnügen, in den breit getretenen Bahnen des Herkömmlichen zu
wandeln und in allgemeinen Hügen zu zeichnen ſondern dem es
vor allem auf ein ſelbſtändiges Verarbeiten ſeines Stoffes ankommt,
ohne daß er darauf ausgeht durch neue Geſichtspunkte zu
über=
raſchen und zu blenden. In ſeiner Darſtellung legt er das
Haupt=
gewicht auf den brütenden, melancholiſchen Zug im Charakter des
Prinzen, der bereits auch da ſchon in ſeiner ganzen unheimlichen
Stärke vorhanden iſt, ehe noch die Begegnung mit dem Geiſte
er=
folgt, und der ſich ſehr wohl mit einer hochgradigen
Sentimenta=
lität verträgt. Letztere gelangte namentlich in dem Geſpräch mit
Ophelia zum Ausdruck, ferner in der Scene, wo Hamlet die
Ent=
hüllungen ſeines Vaters durch heftiges, aber gedämpftes Weinen
begleitet. Aus Barnahs ganzer Art ging hervor, daß das Weh
Nr. 87
und die Trauer über die fluchwürdige That in Hamlets Seele
mächtiger ſind als der Horn und die Rachegedanken. Dieſem gram=
und ſchmerzerfüllten Schwächling fällt es ſchwer, ſich auch nur zu
dem Verſuch einer That aufzuraffen, und ſelbſt da, wo er aus ſeiner
Paſſivität heraustritt, handelt er mehr in einer Art momentaner
nervöſer Aufregung. Dennoch vermag dieſer Manael an
Herois=
mus nicht die Teilnahme für dieſen Hamlet einzuſchränken, denn
vermöge ſeiner höheren ſittlichen Veranlagung ſteht er haushoch
über ſeiner Umgebung. Mit größter Konſequenz führte Herr
Barnay die Rolle dieſer Auffaſſung gemäß durch. Mit voller
Abſicht verleiht er ſeinem Helden eine gewiſſe nervöſe Unruhe, die
auch in Einzelnheiten, ja ſcheinbaren Kleinigkeiten immer zum
Vor=
ſchein kommt und zur Genüge lehrt, daß Hamlet nicht nur aus
ſeiner Jdeenwelt, ſondern auch aus ſeinem Temperament
heraus begriffen werden will. Selbſt den berühmten Monolog
„Sein oder nicht ſein= ſpricht Barnay in dieſem Sinne anfänglich
haſtig hervorgeſtoßen und erſt nach und nach in düſteres Brüten
verfallend. In den Begegnungen mit Ophelia gab ſich der Künſtler
ſo, daß über die Liebe Hamlets zu dem lieblichen Mädchen kein
Zweifel aufkommen konnte. Von dieſen weichen zärtlichen Stellen
hoben ſich um ſo wirkſamer diejenigen ab, in welchen der
ſchwäch=
liche Träumer ſich in eine Art wilder Energie hineinredet wie am
Schluſſe des Schauſpiels und in der Scene mit der Mutter in
welcher Herr Barnay eine erſchütternde Wirkung ausübte.
Muſter=
gültige Beweiſe von der rhetoriſchen Meiſterſchaft des berühmten
Gaſtes waren die zahlreichen Monologe, die Belehrung der
Schau=
ſpieler, die Unterredung mit Polonius und den Höflingen. Daß
der Künſtler vom Publikum mit Beifall überſchüttet wurde, bedarf
kaum der Erwähnung.
Unſere einheimiſchen Mitſpieler unterſtützten den gefeierten
Gaſt in würdigſter Weiſe, namentlich war es die Ophelia des Frl.
Cramer, die unſeren ganzen Beifall hat, weil ſie nach keiner Seite
hin zu viel that und doch ein klares, fertiges Bild gab.
Rückhaltloſe Anerkennung zollen wir der Regie für die ſtilvolle
Inſcenierung der Tragödie; es war 3. B. eine glückliche Abweichung
von dem früheren Arrangement, daß man bei der Vorführung des
Schau=
ſpiels diesmal die primitive Bühneneinrichtung der Shakeſpeareſchen
Geit brachte.
Tageskalender.
Sonntag, 8. Mai: Ausflug des Katholiken=Vereins.
Druck und Verlaa: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.