Aoonnementspreis
Verteljahrlich 1 Mark 50 Pf. inc.
Brlingerlohn. Auswärts werden von
allen Poſiämtern Beſtellungen ent=
Lgengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck. Poſtaufſchlag
150. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Zuſerate
werden angenommen: in Dermſtad
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 29
in Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswän
von allen Annoneen-Expeditionen.
A.
Amtliches Organ
für die Behiannkmachungen des Grazh. Rreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Ne u6.
Mittwoch den 4. Mai.
1387.
Gefunden: 1 Spazierſtock. 1 Sonnenſchirm, ſchwarz. 1 desgl., ſchwarz. 1 Regenſchirm, ſchwarz. 1 weißes
Taſchentuch. 1 neuer Strohhut, farbig lin einem Laden liegen gebliebeuſ. 1 ſchwarzes Eiswolltuch mit rothen Schleifen.
1 weißer waſchlederner Handſchuh. 1 Taſchenmeſſer mit 3 Klingen und 1 Korkenzieher.
Verloren: 1 Hundehalsband mit Marke 4713. 1 desgl. mit Marke 4745.
Darmſtadt, den 2. Mai 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Der vielfache Unfug und die erheblichen Beſchädigungen der ſtädtiſchen Anlagen, welche durch unbeaufſichtigt
umher=
laufende Hunde verurſacht werden, veranlaßt uns, das nachſtehende Polizei=Reglement unter dem Anfügen wiederholt zur
öffentlichen Kenntniß zu bringen, daß die Executivorgane angewieſen ſind, mit voller Strenge vorzugehen und namentlich
Zu=
wiederhandlungen gegen die Beſtimmungen des 8 1 unnachſichtig zur Anzeige zu bringen.
Darmſtadt, den 21. April 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(4078
v. Grolman.
Polizei=Reglement,
die Beaufſichtigung der Hunde in Darmſtadt und Beſſungen betreffend.
Zur Verhütung von Beſchädigungen und Beläſtigungen durch Hunde, welche frei und ohne genügende Beaufſichtigung
durch ihre Beſitzer herumlaufen, wird - abgeſehen von den bereits beſtehenden geſetzlichen Vorſchriften in Art. 257, 259,
260 und 261 des Polizeiſtrafgeſetzes, ſowie in 8 367 poſ. 11 des Reichsſtrafgeſetzbuchs, welche als Anhang zu dieſem
Regle=
ment abgedruckt ſind - unter Zuſtimmung des Kreisausſchuſſes und mit Genehmigung Großh. Miniſteriums des Innern
vom 17. April 1878. zu Nr. M. d. J. 5423, hierdurch auf Grund des Art. 78 des Geſetzes vom 12. Juni 1874, die innere
Verwaltung und die Vertretung der Kreiſe und der Provinzen betreffend, für Darmſtadt und Beſſungen verordnet, was folgt:
8 I. Es iſt unterſagt, Hunde in den dem Publikum geöffneten Großherzoglichen Hofgärten, ſowie in den ſtädtiſchen
An=
lagen und den dazu gehörigen Fuß=Alleen und Wegen frei - d. h. ohne daß ſie an einer kurzen Leine oder dergleichen
ge=
halten werden - umherlaufen oder die Gebüſche, Grasplätze und Beete in denſelben betreten zu laſſen.
Als ſolche Anlagen haben zu gelten:
a) die eingegäunten Theile des Bahnhofsplatzes;
b) die Anlagen vor dem früheren Rheinthore bis zur Kavallerie=Kaſerne zwiſchen der Bahnhofs= und Kaſerneſtraße;
e) die Anlage zwiſchen der Main=Neckarbahn unb dem Exercierplatz;
d) die eingezäunten Theile des Wilhelminenplatzes;
e) die Anlagen um die Stadtkapelle;
f) die Anlagen auf dem Wilhelmsplatz.
8 2. Das Mitnehmen von Hunden auf Friedhöfe, in öffentliche Dienſtgebäude, auf den Wochenmarkt, die Meſſe und
zu öffentlichen Feierlichkeiten iſt verboten.
8 3. Es iſt verboten Hunde, welcher Art ſie auch ſein mögen, zur Nachtzeit auf der Straße frei herumlaufen zu laſſen.
5 4. Für jeden Hund, welcher in das nach Vorſchrift der Verordnung vom 16. November 1874, die Hundeſteuer
be=
treffend, von der Bürgermeiſterei zu führende Declarationsregiſter eingetragen iſt, erhält der Beſitzer des Hundes eine
Blech=
marke mit fortlaufender Rummer, welche der Hund auf der Straße ꝛc. ſtets am Halsbande oder am Maulkorbe zu tragen hat.
8 5. Alle biſſigen Hunde, ferner alle größeren Hunde - mit Ausnahme der Jagdhunde - namentlich auch alle
Bullenbeißer, Bulldoggen, Metzger= und Schäferhunde, Neufundländer, Bernhardiner, Leonberger und Ulmer Hunde, dann alle
an einem Fuhrwerk angeſpannten oder zur Bewachung irgendwie angebundener Hunde, endlich ſolcher Hunde, bezüglich welcher
die Polizeibehörde desfallſige beſondere Anordnung getroffen hat, - müſſen innerhalb des bewohnten Stadt= und Ortsberings
von Darmſtadt und Beſſungen auf der Straße mit einem das Beißen wirkſam verhindernden Maulkorb verſehen ſein oder
an einer kurzen Leine oder dergleichen geführt werden, bei Vermeidung der in 8 7 feſtgeſetzten Geldſtrafe bis zu 30 Mk.,
ſo=
fern nicht eine Uebertretung des 8 367. 11 des Reichsſtrafgeſetzbuchs vorliegt.
8 6. Hunde, welche in den Großherzoglichen Hofgärten oder ſtädtiſchen Anlagen 18 1) oder zur Nachtzeit auf der
299
Nr. 86
1132
Straße (8 3) frei umherlaufen, oder welche auf der Straße ꝛc. nicht die in 8 4 vorgeſchriebene Blechmarke tragen, oder, der
Vorſchrift zuwider nicht mit einem das Beißen wirkſam verhindernden Maulkorb verſehen ſind, bezw. nicht an der Leine
ge=
führt werden, ſollen eingefangen und dem Waſenmeiſter überliefert werden, ſofern der Waſenmeiſter nicht zur Stelle iſt und
den Hund in Gewahrſam nehmen kann.
Die Rückgabe der Hunde erfolgt an ihre gehörig legitimirten Eigenthümer oder Beſitzer nur innerhalb der nächſten fünf
Tage nach dem Einfangen der Hunde und nur gegen Erſtattung der von der Polizeibehörde zu beſtimmenden Futterkoſten.
Die binnen der genannten Friſt nicht ausgelöſten Hunde werden, in Darmſtadt zu Gunſten der Polizeikaſſe, in Beſſungen
zu Gunſten der Gemeindekaſſe veräußert oder getödtet.
Durch vorſtehende Beſtimmung wird das gegen die Eigenthümer oder Beſitzer der Hunde wegen Uebertretung der
Vor=
chriſten dieſes Reglements bezw. der Verordnung vom 16. November 1874 einzuleitende Straſverfähren nicht berührt.
8 7. Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen dieſes Reglements werden, inſofern nicht die oben citirten
Beſtim=
mungen des Polizeiſtrafgeſetzes oder des Reichsſtrafgeſetzbuchs Anwendung zu finden haben, mit Geldſtrafe bis zu dreißig
Mark beſtraft.
Darmſtadt, den 26. April 1878.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Küchler.
A n h a n g.
Auszug aus dem Polizeiſtrafgeſetz.
Art. 257. Während Hündinnen läufig ſind, müſſen ſie, bei Vermeidung einer Strafe von 35 kr. bis 2 fl., in Häuſern
oder Hofraithen eingeſperrt und dürfen in dieſem Zuſtande, bei Vermeidung gleicher Strafe, nur angebunden über die Straße
geführt werden.
Art. 259. Wenn bei einem Hunde oder bei einem anderen Thiere die Wuth (Waſſerſcheu) ausbricht oder auch nur
Anzeichen des drohenden Ausbruchs der Wuth ſich einſtellen, ſo iſt der Eigenthümer oder Beſitzer, oder derjenige, deſſen Obhut
das Thier anvertraut iſt, ſobald ihm dieſes bekannt wird, verpflichtet, das Thier gehörig zu verwahrrn und die Anzeige bei
der Polizeiverwalt ngsbehörde zu machen, widrigenfalls denſelben eine Strafe von 5 bis 20 fl. trifft. Es iſt zwar auch dem
Eigenthümer u. ſ. w. eines von der Wuth befallenen Thieres unbenommen, dasſelbe ſogleich zu tödten, er muß aber auch in
dieſem Falle den Cadaver gehörig verwahren und der Polizeiverwaltungsbehörde die Anzeige machen, bei Vermeidung einer
Strafe von 3 bis 10 fl.
Art. 260. Iſt ein Hund oder ein anderes Thier von einem wirklich oder auch nur dem Anſcheine nach tollen Thiere
gebiſſen worden, ſo iſt der Eigenthümer oder Beſitzer des gebiſſenen Thiers oder derjenige, deſſen Obhut das letztere anvertraut
iſt, ſobald er davon Kenntniß erhält, verpflichtet, das gebiſſene Thier gehörig zu verwahren und den Vorfall zur Kenntniß
der Polizeiverwaltungsbehörde zu bringen. Iſt ein Menſch von einem ſolchen Thiere gebiſſen worden, ſo iſt derſelbe oder
der=
jenige, deſſen Obhut und Pflege er anvertraut iſt, verpflichtet, hiervon der Polizeiverwaltungsbehorde oder einem Arzte die
Anzeige zu machen.
Unterlaſſungen dieſer Vorſichtsmaßregeln werden mit 1 bis 10 fl. beſtraft.
Art. 261. Sobald die Polizeiverwaltungsbehorde, weil ſich ein tolles Thier in der Gegend gezeigt, das Einſperren der
Hunde angeordnet hat, ſo verfallen diejenigen, welche dieſer polizeilichen Aufforderung nicht alsbald Genüge leiſten, in eine
Strafe von 1 bis 5 fl.
Auszug aus dem Reichsſtrafgeſetzbuch.
8 367. Mit Geldſtrafe bis zu fünfzig Thalern oder mit Haft wird beſtraft:
11) wer ohne polizeiliche Erlaubniß gefährliche wilde Thiere hält, oder wilde oder bögartige Thiere frei umherlaufen
läßt, oder in Anſehung ihrer die erforderlichen Vorſichtsmaßregeln zur Verhütung von Beſchädigungen unterläßt.
Ueberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden Früchten
vom 15. bis 30. April 1887.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 18.75. — Korn per Sack
100 Kilo M. 1450. - Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 15.-. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 12.50.
Darmſtadt, den 30. April 1887.
Großherzogliches Polizeiamt.
neberſicht
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 15. bis 30. April 1887.
Butter per ¹ Kilo M. 1.-, desgl. in Partien M. —.90.
Eier per Stück 6½ Pfa., desgl. per 25 Stück M. 1. 60.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 6.-, desgl. per 25 Kilo
M. 1.60. — Kornſtroh per 50 Kilo M. 2.80 - Heu per
50 Kilo M. 3.-
[4397
Darmſtadt, den 30. April 1887.
Großherzogliches Polizeiamt.
Gekanntmunhung.
Die bei Pflaſterung eines Bankets an der Kranichſteiner Straße bei
Darm=
ſtadt vorkommende Pfläſtererarbeit, eira 600 ⬜ Meter umfaſſend, ſoll auf dem
Suamiſſionsweg vergeben werden.
Die Akordbedingungen können bei nem Unterzeichneten, Beſſunger
Heidel=
bergerſtraße Nr. 103, eingeſehen werden.
Die Gebote ſind verſiegelt und mit der nöthigen Aufſchrift verſehen bis
längſtens Samstag den 7. d. Js., Vormittags 10 Uhr,
in der Regiſtratur Großherzoglichen Kreisamts Darmſtadt, Neckarſtraße Nr. 3,
einzureichen.
Darmſtadt, den 28. April 1887.
J. A.:
Schreiner.
8
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 23.
April 1887 wird nachſtehende Hofraithe
des Schreinermeiſters Heinrich Heyl
da=
hier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Meter.
II. 577
97 Hofraithe
Brand=
gaſſe,
Donnerstag den 16. Juni 1887.
Vormittags 11 Uhe,
an den Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 26. April 1887.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
[4399
Harres.
Konkursverfahren.
Das Konkursverfahren über das
Ver=
mögen des Schuhmachera Jonatz
Händ=
ler zu Darmſtadt wird, nachdem
das=
ſelbe durch rechtskräftig beſtätigten Zwangs
vergleich ſeine Erledigung gefunden hat,
hierdurch aufgehoben.
Darmſtadt, den 26. April 1887.
Großherzogliches Amtsgericht I.
14400
Schäfer.
Nnſprüche an den Nachlaß des Rent=
54 ners (Ortsgerichtsmanns) Friedrich
Schröder I. hier ſind binnen einer Woche
hier anzumelden.
Großherzogliches Amtsgericht
[440]
Darmſtadt I.
Main=Neckar=Bahn.
Die Lieferung und Anbringung von
246 Meter Schneefänge, ſowie die
Her=
ſtellung von 60 Meter Dachkehlen für
einige Gebäude der Station Darmſtadt
ſollen auf dem Wege der Unterbietung zur
Vergebung kommen.
Die weſentlichſten dabei vorkommenden/
Arbeiten ꝛc. ſind veranſchlagt:
1) Dachdeckerarbeiten M. 365.
2) Spenglerarbeit
„ 550.
3) Lieſerung u.
Beſeſtig=
ung der Schneefänge „ 1160.
4) Beſondere
Schloſſer=
arbeiten
„ 127.
Luſttragende belieben ihre Angebote
verſchloſſen und mit entſprechender
Auf=
ſchrift verſehen bis zum 10. d M.,
Vor=
mittags 10 Uhr, dem Unterzeichneten
ein=
zuſenden, woſelbſt auch die Bedingungen
zur Einſicht aufliegen und nähere
Aus=
kunft ertheilt wird.
Darmſtadt, den 2. Mai 1887.
Der Bau=Inſpektor.
(4402
Dittmar.
a er hei geneu Asuldeise,
2 Uhr an,
werden im ſtädtiſchen Hoſpital dahier,
Grafenſtraße 9, verſchiedene alte
Geräth=
ſchaften, Cloſets, Blei und Eiſen, ſowie
Kleidungsſtücke ꝛc. gegen gleich baare
Zahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 1. Mai 1887.
Der Hoſpital=Direktor:
[4343
Dr. Jäger.
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerstag den 5. Mai l. Js.,
Vormittags 9 Uhr,
werden Pallaswieſenſtraße 53
Gerüſt=
ſtangen, Dielen, Maurer=Materialien und
Werkzeuge öffentlich gegen baare Zahlung
verſteigert.
[4243
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Darmſtadt, von unſeren Milchfahrern und dem unterzeichneten Vorſtand: dieſelben
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gegenüber dem Frieſenplatz,
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⁄
n
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Darmſtadt, im April 1887.
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J. V.: Michler, Verwalter.
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915
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24
3451
312
920
182
15
⁵⁄
de=
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25=
243
243
457
650
8.
024
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Bequemlichkeiten als Bleichplatz ꝛc. zu
ver=
miethen u. Mitte Mai zu beziehen.
1388) Wienerſtraße 51 eine größere
Manſardenwohnung anfangs Mai
bezieh=
bar. Preis 220 M.
1990) Bleichſtraße 27 eine kleine
Wohnung Mitte Mai zu vermiethen.
2100) Landwehrſtraße 27 eine
Woh=
nung, 4 Zimmer, Bleichplatz, für ſofort
2106) Louiſenplatz 7 im Seitenbau,
1 Treppe hoch, eine freundliche Wohnung
von 4 Zimmern, Cabinet und Zubehör
pr. 1. Mai zu vermiethen.
2399) Herdwegſtr. 103 iſt der mittlere
Stock, beſtehend aus 4 Zimmern, Küche
nebſt Zubehör zu vermiethen und Ende
Mai zu beziehen. Näheres bei Friedrich
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Stadt ſind für einen ledigen Herrn
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1. Juni l. J., auf Wunſch auch etwas
früher, eine geräumige Wohnung von
7 Zimmer, mit allem Zubehör.
3070) In dem der Stadt gehörigen
Haus, Waldſtraße 21, iſt eine große
Wohnung, beſtehend aus 6 Zimmern,
Küche ꝛc. im 2. Stock und 3 Zimmern in
der Manſarde alsbald zu vermiethen.
Nähere Auskunft wird ertheilt im
Stadt=
haus, Rheinſtraße 18. Zimmer Nr. 21.
3231) Roßdörferſtraße 12 die zweite
Etage mit allem Zubehör per ſofort.
3233) Beſſ. Steinackerſtraße 15
der=
mittlere Stock, 5 Zimmer auf Wunſch 6,
mit allem Zubehör pr. 1. Juli zu verm.
3235) Ludwigsſtraße 19 1. Etage,
3 Zimmer ohne Küche, ſowie 2. Etage
5 Zimmer, Küche u. allem Zubehör inel.
Waſſer, per 1. Juni. Näheres bei C.
Rittershaus.
3390) Schulſtraße 3 parterre und
1. Stock im Hinterhauſe per 1. Juli.
Wilhelminenſtraße 3
(Seitenbau 5 Zimmer, Küche ꝛc. per
1. Mai. Hierzu auf Wunſch auch
Werkſtätte.
[3393
3434) Friedrichſtr. H der mitlere
Stock, 5 Zimmer mit allem Zubehör, per
1. Juli zu vermiethen.
3480) Neue Kiesſtr. 54 eine ſchöne
Manſarde=Wohnung, 2 Zimmer, 3
Ka=
binette, Küche mit Glasabſchluß, an eine
ruhige Familie per 1. Juli zu vermiethen.
Auskunft parterre.
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fün=
geräumige Z., eine ſehr ſchöne Wohnung
mit allem Zubehör, allen Bequemlichk,
Garten, am 15. Juli beziehbar.
Näheres parterre.
3690) Kahlertſtraße 3 eine
Man=
ſardenwohnung, beſtehend aus 4
Zim=
mern und allem Zubehör, an eine einzelne
Perſon zu vermiethen und baldigſt zu
beziehen. — Nähere Auskunft
Parterr=
daſelbſt.
3695) Hügelſtraße 37. 2. Stock,
6 Zimmer mit allem Zubehör. Nähere
Auskunft bei Herrn B. L. Trier,
Lud=
wigsſtraße 10.
3699) Hofſtallſtraße 6 im 1. Stock
eine geräumige Wohnung, 3 bis 4
Zim=
mer, Küche nebſt allem Zubehör, auf
1. Juli zu vermiethen.
3712) Dieburgerſtraße 69 die
ab=
geſchloſſene Parterre=Wohnung, enthaltend
7 Zimmer, Waſſerleitung und allem
Zu=
behör, event. Antheil am Garten.
Be=
ziehbar am 1. Juli.
3714) Neue Kiesſtr. 74 eine ſchöne
Manſarde mit aller Bequemlichkeiten per
19. Juni zu vermiethen.
3863) Riedeſelſtr. 68 Beletage, neu
hergerichtet, 5 Zimmer und Kabinet mit
allem Zubehör per 1. Juli beziehbar.
3864) Liebigſtraße 6 eine ſchöne
Bel=
etage, 5 Zimmer, Balkon, Bodenkammer,
Magdkammer, allem Zubehör bis 15. Juli
zu vermiethen.
3990) Bleichſtraße 43 die Manſarde
mit Zubehör an eine ruhige Familie pr.
Mitte Juli beziehbar. Näh. im Laden
3991
Marktplatz 4
1) im erſten Stock: elegante
Woh=
nung aus 6 bis acht Zimmern
mit allen Bequemlichkeiten;
2) im Hinterhauſe: zwei Zimmer mit
ſeparatem Eingang.
Näheres im 1. Stock.
3996) Friedrichsſtraße 28 iſt der
2. Stock, 4 Zimmer nebſt Zubehör, per
16. Juli zu vermiethen. Einzuſehen von
10-12 und 3-6 Uhr.
4001) Ludwigsſtraße 1 eine neu
her=
gerichtete freundliche Wohnung, 7
Zim=
mer und Cabinet, Küche ꝛc., für den
1. Juli zu vermiethen.
4005) Heinrichſtraße 62 iſt der
mit=
lere Stock, neu hergerichtet, 5 Zimmer ꝛc.
und ſonſtige Bequemlichkeiten, zu
ver=
miethen und alsbald zu beziehen. Näh
daſelbſt Nr. 64 parterre.
4149) Theaterplatz1
Manſarde=
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4150) Hölgesſtr. 13 Beletage: zwei
gr. und 4 kl. Zimmer mit allem Zubehör.
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2 Zimmer ohne Möbel, mit Waſſerltg.
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4414) Aliceſtraße 28.
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Auguſt zu vermiethen.
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10585) Carlsſtraße 12 eine große
Werkſtätte mit oder ohne Wohnung
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fort oder ſpäter zu vermiethen.
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Magazine, auch als Werkſtätte
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drei neuen Läden
der größere, mit 2
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fenſtern u. großem
Comptoir=
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d. J. zu vermiethen. Näheres bei dem
Hausverwalter.
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nach der Wilhelminenſtraße zu, ſowie
der dritte Stock zuſammen oder getrennt
zu vermiethen und alsbald beziehbar.
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ſchön möblirte Zimmer zu vermiethen.
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1403) Promenadeſtraße 70 zwei
3 ſchon möbl. Zimmer an einen Herrn 8
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1498) Ballonplatz 7 zwei möblirte
Zimmer zu vermiethen.
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mit guter, vollſtänd. u. billiger Penſion
für Schüler.
2116) Hochſtraße 28 ein freundlich
möblirtes Zinmer zu vermiethen, auf
Wunſch mit Penſion.
2249) Roßdörferſtr. 47 möbl. Zm.
2690) Karlsſtr. 12 ein möbl. Zimm.
3124) Mühlſtr. 5. nahe der Caſerne,
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
3246) Schloßgraben 13 drei möbl.
Zimmer mit Penſion zu vermiethen:
ſeither von Einz.=Freiw. bewohnt.
3397) Hügelſtr. 2 ein möbl.
Zim=
mer mit Penſion zu vermiethen.
3398) Steinſtraße 26 im mittleren
Stock gut möbl. Zimmer mit Cabinet
per Monat mit Bedienung 25 M.
3399) Grafenſtr. 26 im 3. Stock
ein gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
3600) Wienerſtr. 47, Beletage, gut
möblirtes Zimmer mit ſchöner Ausſicht
und ſeparatem Eingang zu vermiethen.
3718) Mauerſtraße 10 zwei möbl.
Zimmer ſofort zu vermiethen.
3721) Sandſtraße 28 parterre, dem
Palaisgarten gegenüber, iſt ein gut
mö=
blirtes Zimmer mit Cabinet zu verm.
3725) Hofſtallſtraße 6 ein klein
mö=
blirtes Zimmer zu vermiethen.
3726) Schloßgraben 11 ein kleines
möblirtes Zimmer billig zu vermiethen.
3862) Rheinſtraße 33, 2. St., ein
möblirtes Zimmer mit Kabinet an einen
ruhigen Herrn zu vermiethen.
3871) Neckarſtr. 1 im Hinterbau ein
Zimmer mit Alkoven an eine einzelne
Per=
ſon zu verm. Näheres Vorderh. 3 Tr.
4010) Liebigſtraße 15 am
Wilhelms=
platz gut möbl. Parterre=Zimmer
ſoſor=
beziehbar.
4011) Waldſtraße 39 2 möblirte
Zimmer vom 1. Jum an zu vermiethen.
4012) Neckarſtraße 18 möbl. 3., auf
Wunſch mit Penſion, für eine Dame.
4016) Waldſtraße 25 (mittl. Stock,
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
4018) Wilhelminenſtraße 27 3 feine
möblirte Zimmer an einen Herrn zu
ver=
miethen. Näheres im Laden daſelbſt.
4073) Niederramſtädterſtr. 43 ein
möbl. Zimmer mit oder ohne Penſion.
4153) Bleichſtraße 26 Seitenbau ein
ſchön möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen.
4156) Schulſtr. 16, 2. Stock, gut
möbl. Zimmer, ſep. Eingang, per 1. Juni.
Nr. 86
4155) Niedeſelſtr. 68 parterre zwei
ſchön möblirte Zimmer nach der Straße
(Wohn= und Schlafzimmer).
4293) Bleichſtr. 19 2. Stock ſchönes
helles möbl. Zimmer für 2 Herren
paſſend, zu vermiethen.
4294) Rückertſtraße 13 ein ſchönes
möbl. Wohn= und Schlafzimmer zu verm.
4419) Wienerſtraße 52 ein ſchönes,
möbl. Ztmmer im 2. Stock zu verm.
4420) Schulſtraße 5 Hinterhaus ein
ſchön möbl. Zimmer zu vermiethen.
4421) Lautenſchlägerſtr. ½ zwei
möbl. Zimmer mit Penſion zu vermiethen.
Näh. in der Reſtauration zum Schloßgarten.
4311) Eine Frau ſucht
Beſchäftigun=
im Waſchen und Putzen oder 1-2
Mo=
natdienſte zu übernehmen.
Eliſabethen=
ſtraße 10 im Entreſol.
4422) Es wird Monatdienſt od.
Aus=
hilſſtelle, Waſchen und Putzen
angenom=
men. Eliſabethenſtr. 31, 3. St.
4423) Eine Frau ſucht Lauſdienſt.
Carlsſtraße 23.
4424) Eine Frau ſucht Beſchäftigung
im Nähen und Ausbeſſern. Frau Marx,
Caſinoſtraße 30.
4425) Ein Kutſcher, 38 J. alt,
ver=
heirathet, durch Todesfall nach 11jährigem
Dienſt ſtellenlos, ſucht ähnliche oder ſonſt
paſſende Stelle. Wer? ſagt die Exped.
Eine Amme
wird für ſofort geſucht. Meldungen
wer=
den Nachmittags zwiſchen ½2 und 3
Uhr Eliſabethenſtraße 27 eine Stiege
hoch entgegengenommen.
[4426
4427) Ein kräftiger, junger
Hausburſche
geſucht. Georg Hof, Eliſabethenſtraße.
4321) Ein Lehrling geſucht (Koſt u.
Logis im Hauſe).
Harl Hnaub,
Stuhl= u. Korbw.=Fabr., ob. Schützenſtr.
Volontair oder Lehrling
ſuche für mein Mehl= und Getreide=
Ge=
chäft per ſofort gegen Vergütung.
Ludwig Jungmann,
4322)
Hoflieferant.
ſte
8 Schloſſerieyriinge
können eintreten bei Jacob Ackermann.
4175) Ein braver Junge kann die
Schreinerei erlernen.
L. Bender, Wienerſtraße 57.
Ein Hausburſche,
welcher gute Zeugniſſe vorlegen kann, findet
Stelle bei
4428
Carl Hornmann.
Ein Lehrling
fürs Comptorr findet Stelle bei
Bernhard M. Hachenburger,
Eliſabethenſtr. 42.
[4429
4430) Ein Lehrjunge kann eintreten.
C. Nockel, Spenglermeiſter.
4431) Ein braber Junge in die Lehre
geſucht. Grafenſtr. 6. C. Walther, Schmied.
4043) In ein feines Putzgeſchäft
wer=
den anſtändige Lehrmädchen geſucht.
Näheres Expedition.
3278) Für ein Mannfakturwaaren=
Geſchäft wird ein
Lehrling.
geſucht. Näheres Expedition.
4051) Einen Lehrling ſucht
J. G. Schmitt'ſche Buchdruckerei.
4325) Ein Lehrling für meine
me=
chaniſche Werkſtätte geſucht.
Hch. Wedel, Arheilgerſtr. 7.
2153) Ein Lehrling gegen Lohn ſucht
O140 Momberger, Spenglermeiſter.
3439) Einen Lehrling ſucht
K. Arheilger, Handelsgärtner.
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mich dem geehrten Publikum beſtens empfohlen.
Auf meine reichhaltige Wein= und Speiſekarte aufmerkſam
machend, wird es mein Beſtreben ſein, allen an mich gerichteten
An=
forderungen zu entſprechen.
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bis 5 Mk. Franzöſiſche Küche.
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Hiermit beehre ich mich Ihnen die ergebene Mittheilung zu machen, daß ich
unter Heutigem am hieſigen Platze Hügelſtraße 37. nächſt der Wilhelminenſtr., ein
Kurzuauren=Geſchüft
errichtet habe.
Durch die beſten Bezugsquellen bin ich in der Lage nur gute Waaren zu
billigſt geſtellten Preiſen bieten zu können und bitte ich ſich bei Bedarf meiner
gütigſt erinnern zu wollen.
Mit aller Hochachtung.
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Am Griesheimer Haus.
Bei Darmſtadt im Walde am Griesheimer Haus
In ruhigen Stunden allnächtig,
Da flüſtern die Tannen bedächtig
Ein trauriges Lied von der Minne ſich zu
Aus Tagen, die längſt ſchon gegangen zur Ruh=
Am Griesheimer Haus.
Hier jagte mit Knappen und frohem Geſind
Einſt luſtig der Landgraf von Heſſen;
Der hat einen Jäger vergeſſen
Noch abzubefehlen vom einſamen Stand,
Eh Jagen und Helle des Tages entſchwand
Am Griesheimer Haus.
Die Sterne erglänzten. der Vollmond ſtieg auf,
Der Jägersmann blieb auf der Stelle,
Ein braver, herztreuer Geſelle.
Die Mailuft umfächelte milde und zart
Mit wonniger Kühle ihm Locken und Bart
Am Griesheimer Haus.-
Da drüben im Rheine aus wogender Fluth
Stieg eine der Nixen vom Grunde,
Die wollte genießen zur Stunde
Das Rauſchen des Waldes, die Düfte der Nacht,
Den Kuß eines Jägers auf einſamer Wacht
Am Griesheimer Haus.
Schon wallt ſie im Schleier durch Buchen und Tann,
Mit glühendem Athem zu nippen
An jugendlich blühenden Lippen.
Da ſieht ſie den Jäger, von Niemand geſtört,
Und hat ihn zum Küſſen und Koſen bethört
Am Griesheimer Haus.
Vergangen, vergeſſen liegt lang wie ein Traum
Die Lenznacht im Banne der Föhren,
Doch überall kann man es hören:
Ein einſamer Jäger, erſtarret und kalt,
Ward folgenden Tages gefunden im Wald
Am Griesheimer Haus'.
Bei Darmſtadt im Walde am Griesheimer Haus
zn ruhigen Stunden allnächtig,
Da flüſtern die Tannen bedächtig:
„2 Jägerblut, ſoll Dir ein Leid nicht geſchehn,
So hüte Dich allzeit vor Nixen und Feen
Am Griesheimer Hausl-
Karl Schäfer.
Volitiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer nahm am 2. Vormittags
den Vortrag Wilmowski's entgegen und empfing ſpäter den
Ober=
präſidenten Schlickmann ſowie den Staatsſekretär Graf Bismarck.
Die Kaiſerin wird ſich am 14. d. M. zu einem
mehrwöchent=
lichen Frühjahrsaufenthalte nach Baden=Baden begeben. Ueber die
Reiſedispoſitionen des Kaiſers verlautet auch jetzt noch nichts
Be=
ſtimmtes, doch heißt es, daß ſich der erlauchte Monarch etwa gegen
Mitte Juni zum Gebrauche der gewohnten Frühlingskur, wie
all=
jährlich, nach Bad Ems begeben werde.
Der kaiſerlich deutſche Botſchafter bei der franzöſiſchen
Repu=
blik. Graf Münſter, der mit Urlaub einige Zeit in Berlin
ver=
weilte und während dieſer Zeit wiederholt von dem Kaiſer und
auch vom Fürſten Reichskanzler empfangen wurde, hat am 1. Berlin
wieder verlaſſen, um auf ſeinen Poſten nach Paris zurückzukehren.
Der Bundesrat hat den Entwurf des Branntweinſteuergeſetzes
einſtimmig angenommen. Die Vorlage wird indeß vor
Donners=
tag noch nicht an den Reichstaa gelangen. Der Reinertrag der
Steuer wird auf 100 Millionen Mark geſchätzt.
Der Nachtragsetat iſt noch in voriger Woche in der
Budget=
kommiſſion des Reichstages vollſtändig fertiggeſtellt worden.
Sämt=
liche Forderungen wurden unverändert nach der Regierungsvorlage
genehmigt und hieraus wie aus der unerwartet raſchen Erledigung
derſelben muß gefolgert werden, daß die Notwendigkeit der
ein=
zelnen Poſitionen trotz ihrer bedeutenden Höhe allſeitig anerkannt
worden iſt und auch deren Dringlichkeitſcheint der preußiſche
Kriegs=
miniſter in ſeinen geheimen Mitteilungen überzeugend dargelegt zu
haben. Der Nachtragsetat wird dem Vernehmen nach am
Donners=
tag auf die Tagesordnung des Reichstages geſetzt werden und
dürfte wohl auch ſeine Erledigung im Plenum auf keine allzugroßen
Schwierigkeiiten ſtoßen.
Die Reichstagskommiſſion zur Vorberatung des Geſetzentwurfes.
betr. die unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtattfindenden
Gerichts=
verhandlungen, hat ebenfalls noch in voriger Woche ihre Arbeiten
durch die Vollendung der erſten Leſung in der Hauptſache erledigt.
Aus den Ergebniſſen der Kommiſſionsberatung iſt der Beſchluß
über den wichtigſten Paragraphen des ganzen Entwurfs, nämlich
der von der Berichterſtattung über die Gerichtsverhandlungen der
genannten Art handelnde, hervorzuheben.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus überwies am 2. den
Nach=
tragsetat in erſter Leſung an die Budgetkommiſſion. Gegenüber dem
Abg. Wehr, welcher die lex Huene beſeitigt haben wollte, erklärte
der Finanzminiſter, die Regierung könne nicht die Hand zur
Beſei=
tigung der ler Huene bieten; denn wenn das Geſetz auch nicht die
beabſichtigte Wirkung gehabt habe, enthalte es doch ſehr gute Seiten,
die von den Gegnern nur ſtets überſehen würden, während ſie die
unangenehmen Seiten ſtets hervorkehrten. Vom Standpunkte der
Regierung könne er ſich nur dem Vorſchlag auf Prüfung der
Vor=
lage durch die Budgetkommiſſion anſchließen. Der Schluß des
Ab=
geordnetenhauſes wird vorausſichtlich ſpäteſtens Samstag kommender
Woche erfolgen, da bis dahin alle Vorlagen erledigt ſein werden.
Der Geſetzentwurf über die Rechtsverhältniſſe der kaiſerlichen
Beamten in den Schutzgebieten beſtimmt, daß die in Schutzgebieten
zugebrachte Dienſtzeit der Beamten bei mehr denn einjähriger
Ver=
wendung daſelbſt im Falle der Penſionierung doppelt angerechnet
wird. und daß die Gouverneure und kaiſerlichen Kommiſſare
jeder=
zeit mit geſetzlichen Wartegelde in einſtweiligen Ruheſtand
verſetz=
bar ſind.
Die Kommiſſion zur Ausarbeitung einer neuen
Felddienſtord=
nung, unter dem Vorſitz des kommandierenden Generals des 9.
Armeecorps v. Treskow, hat ihre Arbeiten beendet: die dazu
kom=
mandierten hohen Offiziere ſind in ihre Heimat zurückgekehrt.
Ueber die Umwandlung der ſubventionierten Dampferlinie Trieſt=
Alexandrien in eine Linie Trieſt=Port=Said, wird dem Reichstage
noch in dieſer Seſſion eine Vorlage zugehen.
Die „Elſaß=Lothringiſche Landeszta. veröffentlicht eine
kaiſer=
liche Verordnung, wonach die vierte Abteilung des Miniſteriums
Verwaltung der Landwirtſchaft) aufgehoben und mit der dritten
Abteilung (Finanzen und Domänen) verbunden wird; ferner ſoll
die Verwaltung der Gewerbe und der öffentlichen Arbeiten mit der
erſten Abteilung (Inneres) verbunden werden. - Die „Landes=
8tg. bezeichnet die Nachricht über die beabſichtigte Verhängung
des Kriegszuſtandes in den Reichslanden als völlig unbegründet.
Heſterreich=Angarn. Der ungariſche Miniſterpräſident Tiſza
begiebt ſich im Laufe dieſer Woche nach Wien; er wird dem Kaiſer
vorſchlagen, den Reichstag Ende Mai zu ſchließen. Der Kaiſer
wird alsdann vorausſichtlich nach Peſt kommen, um die Schließung
perſönlich durch eine Thronrede zu vollziehen.
Rranſtreich. Am 3. wurde im Eliſée Miniſterrat abgehalten.
Der auf Urlaub in Paris aus Berlin eingetroffene franzöſiſche
Botſchafter Herbette hatte am 1. eine Unterredung mit Flourens.
die eine volle Stunde dauerte.
Der Budgetausſchuß der Abgeordnetenkammer hat am 2. ſeine
Arbeiten wieder aufgenommen.
Schnäbele richtete an den Herausgeber der=Francel ein Schreiben,
in welchem er ihn erſuchte, von der angeregten Subſkription für
ein Ehrenlegions=Kreuz von Brillanten Abſtand zu nehmen, da er
Geſchenke dieſer Art weder annehmen wolle noch könne. Die,
France-
erklärte hierauf die Geldzeichnung für Schnäbele für geſchloſſen
und fügte hinzu, die gezeichnete Summe werde der Kaſſe für die
Elſaß=Lothringer übermittelt werden.
Nr.
Belgien. Die Konvention des Congoſtaates mit Frankreich,
welche am Samstag unterzeichnet wurde, räumt Frankreich das
Vorkaufsrecht im Falle einer Liquidation des Congoſtaates ein,
obald Belgien den Congoſtaat nicht erwerben will.
Itakten. Nach Meldungen aus Maſſauah hat General Saletta
am 1. über die Küſte von Maſſauah den Blockadezuſtand verhängt.
Außland. Der Kaiſer reiſt mit dem Thronfolger Mitte
Ma=
nach dem Dongebiet, ſodaß letzterer dort ſeinen Geburtstag
ver=
leben wird.
Katkoff iſt am 1. von Moskau nach Petersburg abgereiſt.
Das Urteil im Nihiliſtenprozeſſe iſt am 1. Abends in ſpäter
Stunde gefällt worden: die Verkündigung desſelben ſoll am
Donners=
tag ſtattfinden. Wie es heißt, lautet das Urteil gegen ſieben
Ange=
klagte auf Todesſtrafe, gegen die übrigen auf Verſchickung nach
Sibirien.
Griechenkand. Nach den dem Miniſterium des Aeußeren
zuge=
gangenen Meldungen aus Kreta ſollen bei den fortgeſetzten
Zu=
ſammenſtößen zwiſchen den Chriſten und Muſelmanen in Canea
mehrere Perſonen auf beiden Seiten getötet worden ſein. Es ſind
rein örtliche Streitigkeiten zwiſchen Mohamedanern und Chriſten,
die ihre Quelle darin haben ſollen, daß ein griechiſches
Chriſten=
mädchen von türkiſchen Mohamedanern weggeführt worden. Die
Konſuln ſind mit Erfolg bemüht, einen Ausgleich herbei zu führen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 4. Mai.
r. Zweite Kammer der Landſtände. In der geſtrigen Sitzung
wurde zunächſt der im neunten Wahlbezirk neugewählte Abg.
Bürger=
meiſter Zinßer von Schlitz eingeführt und vereidigt. Alsdann wurde
in die Beſprechung über den von Großh. Miniſterium der Finanzen
vorgelegten Geſetzentwurf, die Beſteuerung des Weins betr.,
eingetreten und zwar zunächſt darüber, ob überhaupt nach dem
Antrage der Ausſchußmajorität auf die Beratung des Entwurfes
eingegangen oder, wie die Ausſchußminorität beantragt hatte, das
Eingehen in die Beratung der einzelnen Artikel abgelehnt werden
ſolle. Bei der ſich hierauf beziehenden Generaldebatte wurde von
den Regierungsvertretern die Annahme der Vorlage befürwortet
gegenüber dem Minoritätsantrag und den verſchiedenen gegen die
Einführung des Geſetzes gerichteten Petitionen und, nach einem
Rückblick auf die geſchichtliche Entwickelung der Weinſteuer im
Groß=
herzogtum, auf die Gründe, welche ſich für die Einführung der
Steuer anführen laſſen und die von dem Berichterſtatter des
Aus=
ſchuſſes Abg. Möllinger erörterten Gegengründe ausführlich
ein=
gegangen. Im Verlauf der weiteren Verhandlung ſprachen
ſämt=
liche rheinheſſiſche Redner gegen die Einführung der Weinſteuer,
zum Teil gegen jede indirekte Beſteuerung, die Abg. Arnold,
Grüne=
wald und Wolfskehl für die Regierungsvorlage lauf die dabei zum
Art. 1 wegen der Höhe der Beſteuerung bei beſſeren und bei
ge=
ringeren Weinen geſtellten Anträge werden wir ſpäter zurückkommen).
und wurde gegen 1 Uhr die Fortſetzung der Generaldebatte, zu
welcher noch 14 Redner eingeſchrieben waren, auf heute verſchoben.
Stadtverordneten=Verſammlung. Donnerstag den 5. Mai,
nachmittags präcis 3 Uhr. Tagesordnung: 1 Mitteilungen; 2)
Er=
gänzung der Finanz=Kommiſſion. 8) Baugeſuch für die
Pankratius=
ſtraße, insbeſondere Verlegung des dortigen Flurgrabens. 4)
Ge=
ländeerwerbung zur Gervinus= und Kiesſtraße. 5) Beleuchtung der
Wilhelminenſtraße und des Wilhelminenplatzes. 6) Geſuch um
Kanaliſation und Herſtellung der Fahrbahn und des Trottoirs in
der Kranichſteinerſtraße. 7 Voranſchlag der Volizeikaſſe pro 188788.
8) Die Waſſermeſſer der Beſſunger Hofraithen, welche vor dem
Vertrag mit der Gemeinde Zuleitungen erhalten haben. 9)
Ver=
bindungsſtraße zwiſchen Erbacher= und Dreibrunnenſtraße, insbeſ.
Aufnahme derſelben in den Bauplan. 10) Geſuch, Unterhaltung des
Landwehrweges betr.
Wie ſich das Telcgrapheuweſen im Großherzogtum und in
unſerer Stadt in der Zeit von 1874 bis 1886, alſo in einem
Zeitraum von 12 Jahren entwickelt hat, mögen nachſtehende
Mit=
teilungen näher darlegen: Die Zahl der Stationen ſtieg im ganzen
Lande von 44 auf 215, in dieſem Anwachſen kann ganz beſonders
der Beweis gefunden werden, wie ſich die Leitung der fraglichen
Reichsanſtalt bemüht, den Telegraphen der Bevölkerung immer
mehr zugänglich zu machen. In 1874 entfiel eine Telegraphenanſtalt
auf 1745 ⬜Kilometer und auf 19384 Einwohner, in 1886 aber
auf 35.7. Kilometer und auf 4449 Einwohner. — Was ſpeziell
Darmſtadt mit Beſſungen anbelangt, ſo wurden in 1874
zu=
ſammen 30850 Depeſchen aufgegeben, darunter 716 in Beſſungen;
n 1886 aber 45 121, worunter 7633 bei der Annahmeſtelle im
Bahn=
hof und 1054 in Beſſungen. Das Anwachſen der Zahl der
auf=
gegebenen Depeſchen konnte natürlich nicht im Verhältnis der
ver=
mehrten Stationen ſtattfinden; die Zahl wuchs aber doch von
174889 auf 277201, die dafür erhobenen Gebühren von 167477 M.
auf 240 316 M.
Auf das Oldenburger 40=Thaler=Los Nr. 102 513 iſt ein
Ge=
winn von 60000 M. gefallen. Der glückliche Beſitzer des Loſes
wohnt in Darmſtadt; dasſelbe wurde ſ. Z. von der früheren Firma
1141
86
W. und H. Reichenbach gekauft. Auch ein von derſelben Firma
im Jahre 1877 nach Groß=Gerau verkauftes Oldenburger Los fiel
ſ. 8. ein Gewinn von 90000 M.
Der M. Verbandstag der heſſiſchen landw. Kouſumvereine findet
Sonntag, den 15. Mai 1887. vormittags 10 Uhr beginnend, hier im
Saale des Darmſtädter Hofes ſtatt. Die Tagesordnung umfaßt
folgende Gegenſtände: 1) Jahresbericht des Verbandspräſidiums
pro 1886. 2) Jahresrechnung pro 188687. 3) Berichte der
Kom=
miſſionsvorſitzenden über das Warengeſchäft in 1886 und Anfragen
und Mitteilungen aus den Vereinen. 4) Welche Mittel bietet das
landw. Genoſſenſchaftsweſen zur Beſeitigung der Kriſis, in welcher
ſich die Landwirtſchaft befindet? Referent: Generalſekretär Müller,
Wiesbaden. Nach Schluß der Verſammlung, ſpäteſtens um 2 Uhr,
wird ein gemeinſchaftliches Mittageſſen in demſelben Lokale
ab=
gehalten.
4 Aus Rheinheſſen, 2. Mai. Der Inhaber des
chemiſch=
önologiſchen Laboratoriums in Cannſtadt, Dr. Winkelmann,
hat, wie uns derſelbe mitteilt, in Bezug auf die bevorſtehende
Be=
ratung des neuen Weingeſetzes dem Reichstag ſoeben eine
Denkſchrift zugehen laſſen, worin er ſeine Anſicht über den
Kern=
punkt des proiektierten Geſetzes niederlegt. „Nach meiner Anſicht,
ſchreibt Dr. Winkelmann, iſt Wein ein aus vergohrenem Safte der
Trauben von Vinis vinifera bereitetes angenehm ſchmeckendes
Ge=
tränk, welches gewiſſe Stoffe gar nicht und beſtimmte nur bis zu
einem gegebenen Quantum enthalten darf. Naturwein giebt es
nicht! Der Wein iſt ein Kunſtprodukt ebenſo wie andere
alkohol=
haltige Getränke. Deshalb erſcheint ein Verbot nicht angenehm
ſchmeckender Traubenſäfte - Chaptaliſieren, Galliſieren - als un=
—
richtig. Ebenſo das gegen die Herſtellung von Treſterweinen
Petiotiſierung - gerichtete. Die Produktion von ſogenannten
Kunſt=
weinen wird nie zu unterdrücken ſein, und m ſchlechten Jahrgängen
immer an Ausdehnung gewinnen. Durch ein Geſetz in obigem
Sinne, würde derſelben aber Grenzen gezogen, ſie in richtige
Bahnen geleitet und die Fabrikation von geſundheitsſchädlichen
Getränken nach Möglichkeit eingeſchränkt werden. Die Feſtſtellung
der gänzlich unzuläſſigen und die nur bis zu einem beſtimmten
Quantum im Wein vorhanden ſein dürfenden Stoffe wäre durch
Sachverſtändige feſtzuſtellen, das Reichsgeſundheitsamt aber zu
er=
mächtigen, dieſelbe nach dem Fortſchritt der Wiſſenſchaft zu
modi=
ficieren.
8t. Frankfurt, 2. Mai. Zu unſerem älteſten und bewährteſten
Adreßbuch im Verlag von Mahlau und Waldſchmidt erſchien
bereits der erſte Gratis=Nachtrag pro 1887, welcher ſich durch reichen
Stoff und überaus korrekte Angaben auszeichnete. Eine beſonders
wertvolle Beigabe hat das Mahlau und Waldſchmidtſche Adreßbuch
in dem Alignementplan der neuen Straßen um den Centralbahnhof
herum, ferner bringt derſelbe ein bis auf die letzten Tage
komple=
tierte Zugangsliſte der Telephon=Abonnenten ꝛc. — Die von gleicher
Firma zuſammengeſtellte Kollektion fremder Adreßbücher (In= und
Ausland) zum Nachſchlagen findet täglich mehr Beachtung, was bei
dem geringen Nachſchlagpreis auch nicht zu verwundern iſt.
Frankfurt a. M., 2. Mar. Unſer Stadtverordnetenkollegium
hat bekanntlich in ſeiner letzten Sitzung die Subvention für
beide Theater auf jährlich 150000 M. (früher waren es 80000 M.)
erhöht und damit den Fortbeſtand in der ſeitherigen Führung
ge=
ſichert. Der Magiſtrat, der urſprünglich nur bis zu 120 000 M.
gehen wollte, hat dieſen Beſchluß ſanktioniert. Uebrigens ſind die
fraglichen 150000 M. durchaus nicht alle Leiſtungen der Stadt
Frankfurt für ihre Theater. Dieſelben ſetzen ſich vielmehr nach dem
Etat für 18878s aus folgenden Poſten zuſammen: a. obige 150 000 M.
b. die Jahreszinſen des jetzt noch 1806 000 M. betragenden
Au=
lehens von 2058000 M., welches die Stadt im Jahre 1874 für den
Neubau des Opernhauſes aufgenommen hat, 81270 M., c. die
jähr=
liche Tilgungsguote dieſes Anlehens 30000 M. d. Nettokoſten der
Theaterfeuerwache 7485 M., e. Brandaſſekuranz beider Theater
35638 M. 10 Pf. k. Bauliche Unterhaltung des Opernhauſes
17248 M. 30 Pf., 8. Bauliche Unterhaltung des Schauſpielhauſes
12 336 M. 10 Pf. b. Beſoldung des Betriebsingenieurs 4000 M.
Zuſammen 347977 M. 50 Pf. Davon geht ab die zu Gunſten der
Stadt eingeführte Theaterbillettſteuer, welche zur Verzinſung und
Tilgung des obigen Anlehens verwendet wird, mit 90000 M.
Ver=
bleibt ein Nettoaufwand von 257977 M. 50 Pf., alſo eine Dotation
von ſtädtiſcher Seite, welche ſich getroſt derjenigen ſo manchen
be=
deutenden Hoftheaters an die Seite ſtellen kann.
Die diesjährige ordentliche Sektionsverſammlung der Müllerei=
Berufsgenoſſenſchaft, Sektion 11, Heſſen, Heſſen=Naſſau, Waldeck und
Kreis Metzlar, findet Montag. den 16. Mai d. J., nachmittags
2 Uhr, im Hotel du Nord zu Frankfurt a. M. Große
Gallus=
ſtraße 17. ſtatt, zu welcher die Sektionsmitglieder in Gemäßheit
des 8 24 des Statuts eingeladen werden.
Dirmſtein, 1. Mai. Hier wurde am 29. April ein äußerſt
in=
tereſſanter und wertvoller Fund gemacht. Herr
Gemeinde=
ſchreiber A. Backens ließ ſeit 14 Tagen an dem Wiederaufbau eines
alten, nahezu ganz abgebrochenen Hinterbaues ſeiner Behauſung
durch Maurer arbeiten: im Begriff, den Reſt einer alten Mauer
niederzulegen fanden dieſelben, ungefähr 2 Fuß über der Erde, einen
1142
30 bis 35 Etm. hohen, ganz unverſehrten grün glaſierten Topf mit
eingepaßtem Deckel verſchloſſen. Nach Oeffnen desſelben, wer
be=
ſchreibt das Erſtaunen, zeigt ſich dieſer Topf angefüllt mit ſchönſten
und ſehr gut erhaltenen Gold= und Silbermünzen; die
Jahres=
zahlen, Wappen, Bildniſſe, und Inſchriften ſind aus dem 13., 14.,
15. und Anfang des 16. Jahrhunderts und die Münzen ſelbſt deutſchen,
öſterreichiſchen, franzöſiſchen und italieniſchen Urſprungs. Das
Ge=
wicht der Goldmünzen beträgt über 3 Pfund in mehreren hundert
Stücken und das der Silbermünzen ungefähr 2 Pfund in 130 Stücken.
Braunſchweig, 30. April. Prämienziehung der Braunſchweiger
20=Thaler Loſe: 150000 M. fielen auf Serie 5592 Nr. 45:
12000 M. auf Serie 2753 Nr. 35: 7500 M. auf Serie 3559 Nr. 37.
3600 M. auf Serie 382 Nr. 30, je 300 M. fielen auf Serie 2753
Nr. 25, Serie 4173 Nr. 29, Serie 4345 Nr. 11, Serie 4345 Nr. 32,
Serie 4474 Nr. 36, Serie 5592 Nr. 47, Serie 5860 Nr. 14, Serie
5860 Nr. 29, Serie 7238 Nr. 37 und Serie 7238 Nr. 44, je 180 M.
fielen auf Serie 1276 Nr. 3, Serie'2639 Nr. 21, Serie 2639 Nr. 36,
Serie 2792 Nr. 35, Serie 3284 Nr. 42 und Serie 7238 Nr. 49.
Paris, I. Mai. Der Stadtrat Camille Sée, Direktor der
„Revue de Vonseignement secondaire de jeun's filles, veröffentlicht
folgenden Brief des Komponiſten Gounod: „Sehr geehrter Herr!
Sie erſuchen mich um meine Anſicht bezüglich der Wichtigkeit des
Pianoſtudiums bei der Erziehung junger Damen. Die Antwort
ſcheint mir ſehr einfach: Diejenigen Damen, welche aus dem
Piano=
ſtudium keinen Erwerb machen wollen, ſollen ſo wenig Zeit wie
möglich zum Erlernen desſelben anwenden.
Vermiſchtes.
Die urſprüngliche Entſtehung oder Herkunft des Kefyr=Ferments
d. h. der Klümpchen (Milchpilſe oder auch Kefyrkörner, Kefyrſame
genannt), aus welchen das Nationalgetränk der die höchſten Teile
der kaukaſiſchen Berge bewohnenden Gebirgsſtämme, die, jetzt auch
hier eingeführte, Kefyr=Milch bereitet wird iſt unbekannt. Dieſelbe
hat ſich im Labyrinth der vorhiſtoriſchen Sagen verloren und wird
von den Kaukaſiern der Jetztzeit in den Mantel des Wunderbaren
gehüllt. Bei den Gebirgsbewohnern gilt dieſes Ferment für heilig
und ſie verbinden ſeine Entſtehung mit einer ganzen Reihe religiöſer
Sagen und Legenden. So z. B. erzählen ſie, daß der Kefur
ur=
ſprünglich von Mohamed gegeben ſei und daher ſind die
Kefyr=
körner bei ihnen unter der Bezeichnung „Hirſe des Propheten'
be=
kannt. Ueber die Entſtehung bezw. Herkunft dieſer „Hirſe des
Propheten; exiſtiert bei einem Gebirgsſtamme der Karatſchajeffzi
(Karatſchajeffzi iſt ein Aul oder Gebirgsdorf am Fluſſe des Elborus)
eine vollſtändige Legende.
— Ein neues Beiſpiel von der Giftigkeit der Oleanderblätter
wird aus Halle a. S. berichtet. Die kleine Tochter eines Arztes
ſpielte in der Nähe eines Oleanders, wurde bald darauf bedenklich
krank und war binnen kurzer Zeit eine Leiche. Niemand wußte ſich
den plötzlichen Tod der Kleinen ſofort zu erklären. Bei näherer
Unterſuchung der Leiche durch den ſachverſtändigen Vater wurden
ſehr bald Ueberreſte von Oleanderblättern aufgefunden, die das
Kind gepflückt, zerkaut und verſchluckt hatte.
Der Kopf der Galatea. Bekanntlich verliebte ſich der griechiſche
Bildhauer Pygmalion einſt in das von ihm geſchaffene Bildnis
einer wunderholden Maid. „Beleb ſie, ich bitte Dich, Venus!
flehte er; und die ſchaumgeborene Göttin erhörte ihn. Dieſen
Vor=
wurf nun haben die Gebrüder Caſtan in Berlin, die Beſitzer
des weltberühmten Panoptikums, zu einem ebenſo ſinnreichen wie
gefälligen „trucr zu einer ſehr hübſchen, ſorgfältig vorbereiteten
Täuſchung benutzt. Geheimnisvolles Dunkel umgibt die Zuſchauer
in dem Illuſionsſaale. Da wird im Hintergrunde ein kleiner
broka=
tener Vorhang zurückgezogen und man erblickt in ſcharfer
Beleuch=
tung einen lieblichen, aus Gyps geformten Kopf - den Kopf der
Galatea. Ein, mit feſtem Monatshonorar engagierter=Pygmalion'
erſucht in wohlzeſetzter Rede den Kopf um die Freundlichkeit, ſich
doch gefällſt beleben zu wollen. Und ſie - die Züge verlieren ihre
Starrheit, ein ſanftes Inkarnat färbt die Wangen. Die Lippen
wer=
den rot, die Augen leuchten, die Haare ſind blond geworden, lächelnd
öffnet ſich der Mund. An Stelle des toten Gebildes iſt der
au=
mutige Kopf einer vom Halſe abwärts unſichtbaren Schönen
ge=
treten. Einige Augenblicke - dann erfolgt die Rück=Verwandlung;
das warmblütige Leben verſchwindet, der Gypskopf iſt wieder auf
ſeinem Platze. Das ghpſene Galatea=Haupt wurde in der
Ver=
ſammlung herumgereicht; als dasſelbe mit dem lebenden geſchehen
ſollte, da verwandelte ſich dasſelbe plötzlich in einen Blumenkorb.
Wie es die gegypſte Schöne möglich macht, ihren Kopf für den
weißen, ſeformten unterzuſchieben - das iſt eben das Geheimnis
des Illoſionsſaales. Jedenfalls bieten die Gebrüder Caſtan mit
ihrer Galatea ein hübſches Räthſel, deſſen Löſung das Berliner
Publikum in den nächſten Wochen nachſpüren wird.
Trauung im Schaufenſter. Die neueſte Art Geſchäftsreklame
wird aus Chicago gemeldet. Im rieſigen Schaufenſter eines
Möbel=
geſchäftes wurde eines Abends eine Trauung vollzogen. Die Menge
der Gaffer war ſo groß. daß die Polizei nur mit Mühe die Ord=
Nr. 86
nung aufrecht erhalten konnte. Das Pärchen, welches ſich zur
Schauſtellung hergegeben hatte, wurde mit einer vollſtändigen
Haus=
einrichtung verſehen.
Litterariſches.
Theodor Schacht. Ein Lebensbild von Schulrat Dr. Wilh.
Rohmeder in München. Leipzig. Klinckhardt. 1887. Dieſe nach
Form und Inhalt vortrefflich geſchriebene Broſchüre, welche das
Leben eines um die Wiſſenſchaft ſeiner Zeit hochverdienten Mannes
behandelt, iſt ganz dazu angethan, über die pädagogiſchen Kreiſe
hinaus Verbreitung und Anerkennung zu finden und das
nament=
lich hier in Darmſtadt, wo Th. Schacht ſo lange und ſegensreich
gewirkt hat.
E. Allerlei Bergfahrten, Gedichte von Gottfried Schwab.
Stutt=
gart, Adolf Bonz u. Co. Unter dieſem Titel bietet ſich uns eine
friſche, erquickende Wanderpoeſie dar, eine Poeſie, die an Muſtern
wie Scheffel, Baumbach und Stieler herangereift iſt, ohne dabei
an Urſprünglichkeit und unmittelbarem Empfinden einzubüßen.
Aus dieſen„Bergfahrten; welche die Leſer an liebliche
Ausſichts=
punkte führen, blickt uns eine Fülle des Selbſterlebten entgegen,
verbunden mit der Fähigkeit, perſönliche Eindrücke und Stimmungen
in Anſchauungen umzuſetzen und ſomit die Teilnahme weiterer
Kreiſe zu erregen. Gottfried Schwab's Bergfahrten' ſind ein
Büchlein, das als treffliches vade mecnm jeder gerne zu ſich ſtecken
wird, der ſich wie der Dichter auf ähnliche Wanderungen durch
Herz und Welt begiebt. Den Schwab'ſchen Gedichten, welchen es
auch nicht an ernſten und tiefen Wendungen fehlt, iſt hauptſächlich
nachzurühmen die Ader für einen friſchen, geſunden Humor der ſich
wie z. B. der kleinen poetiſchen Erzählung=Wie die Waſſerſchanze
erbaut wurde: äußerſt glückliche Poirten wählt. In beſagtem
Ge=
dichte iſt dem „deutſchen Durſt; der bekanntlich in Viktor Scheffel
den Sänger par exc-llence gefunden hat, ein neues Denkmal geſetzt.
Möge ſich das Schwab'ſche Werkchen, das gewiß nur die Einleitung
und Vorbereitung auf größeres iſt, recht viel Freunde erwerben.
Ueber die Mobilmaͤchung des deutſchen Heeres verbreitet ſich
die ſoeben ausgegebene Lieferung 26 des im Verlag von W.
Spe=
mann in Berlin und Stuttgart erſcheinenden Prachtwerks „Unſer
Volk in Waffen” neben den Kapiteln: „Der Traum vom ewigen
Frieden=, „Krieg in Sicht; „Die Feldtruppen= und „Die Fürſorge
für die Ausgeſchiedenen:. Zehn, teilweiſe farbige Text=Illuſtrationen,
darunter „Pferdeaushebung bei der Mobilmachung;, „
Eiſenbahn=
fahrt zum Kriegsſchauplatz', „Einquartierung in Feindesland' ꝛc.,
ſowie ein Vollbild „Bayriſche Jäger im Gefecht' dienen dem Heft
zur beſonderen künſtleriſchen Zierde.
Sm
W
H.
Todrs=Anzrige.
Statt beſonderer Anzeige allen Verwandten und
Freunden die traurige Mittheilung, daß unſer lieber
Bruder, Schwager und Onkel
Heinrich Weinmann,
Hofpfläſterermeiſter,
heute Vormittag 11 Uhr nach langem, ſchwerem Leiden
m Alter von 40 Jahren ſanft verſchieden iſt.
Um ſlille Theilnahme bittet
Elise kalbfleisch, geb. Weinmann.
Adolph Kalbſleisch, Hauptſtaatskaſſe=Calculator.
Darmſtadt, den 3. Mai 1887.
[4442
DarrkſagitrrJ.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme, beſonders
für die zahlreichen Blumenſpenden und den erhebenden
Grab=
geſang des Darmſtädter Männerquartetts, welche uns bei der
Beerdigung unſeres unvergeßlichen Sohnes, Bruders, Schwagers
und Onkels
Ludwig Geiger, Schriflſetzer,
zu Theil wurden, ſagen wir Verwandten, Freunden und
Be=
kannten, ſowie den Herren Collegen des Verblichenen unſern
tiefgefühlten Dank.
Beſſungen, den 2. Mai 1887.
Namens der trauernden Hinterbliebenen:
W. Geiger, Sattlermeiſter.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.