Aoonnementspreis
150. Jahrgang.
derteljährtich 1 Mark 50 Pf. ind.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Voſiämtern Beſtellungen
ent=
geyengenommen zu 1 Mart 50 Pf.
vw Quarial inc. Poſtaufichlag
Mit der Sonntags=Beilage:
2hüöhrlbied bnkttqurtuhhootutt.
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 28.
in Beſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärh
von allen Annonen=Expeditionen.
Amtliches Organ
ſür die Bekanntmachungen des Großih. Kreisamls. des Großh. Polizeiamts und ſämmllicher Behörden.
—
d 42.
Donnerstag den 28. April.
1387.
Darmſtadt, am 25. April 1887.
Betreffend: Das Ableben des Großherzoglichen Domänenraths Hauſer in Darmſtadt.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Durch Verfügung Großh. Miniſteriums der Finanzen, Abtheilung für Forſt= uad Cameral=Verwaltung, iſt der Steuer=
Aſſeſſor Römheld dahier mit der Verwaltung des Großh. Rentamts Darmſtadt bis auf Weiteres beauftragt worden. Sie
wollen dieſes in Ihren Gemeinden in ortsüblicher Weiſe bekannt machen.
(4177
v. Marquard.
G
Bekanntmachung.
Die Fortbildungsſchule der Knaben=Mittelſchule beginnt Montag den 8. Mai
das neue Schuljahr. Dieſelbe verfolgt den Zweck, den nach erſüllter Schulpflicht
aus den Ober=Klaſſen der Knaben=Mittelſchule entlaſſenen Schülern gegen mäßiges
Schulgeld eine auf die Bedürfniſſe des bürgerlichen Berufslebens berechnete
Weiſer=
bildung zu ermöglichen.
Jedoch finden auch nicht aus der Knaben=Mittelſchule hervorgegangene
Lehr=
linge des Gewerbe= oder Handelsſtandes Aufnahme, wenn ſie in einer von dem
Rector angeordneten und beaufſichtigten Prüfung die Vorbedingungen für die
er=
folgreiche Theilnahme am Unterricht nachweiſen.
Der Unterricht findet während des ganzen Jahres an den Werktagen von 7
bis 9 Uhr Abends ſtatt.
Unterrichtsgegenſtände ſind: 1) Geſchäftsbriefe und Buchführung. 2)
kauf=
männiſches Rechnen, 3) Berechnungen von Flächen und Körpern, 4) franzöſiſche
Sprache, 5) Zeichnen.
Für jeden Gegenſtand werden 2 Stunden, für Zeichnen 2-4 Stunden
woͤchentlich angeſetzt.
Das Schulgeld beträgt 12 Mark oder 24 Mark jährlich und wird
viertel=
jährlich vorausbezahlt. Das höhere Schulgeld von 24 Mark zahlen nur die
Theil=
nehmer am Franzöſiſchen und Zeichnen.
Der Eintritt in die Fortbildungsſchule iſt ein freiwilliger und die Theilnahme
an den einzelnen Fächern geſchieht nach freier Auswahl. Wer ſich zwei Jahre
lang in ſechs wöchentlichen Stunden regelmäßig und mit Erfolg an dem Unterricht/
betheiligt, iſt von der Verpflichtung zu der in den Wintermonaten ſtattfindenden
ge=
ſetzlichen Fortbildungsſchule frei.
Alle An= und Abmeldungen geſchehen durch die Eltern der Schüler oder durch
die berufenen Vertreter derſelben.
Die Anmeldung neuer Schüler wird auf
Dienstag den 3. Mai, von 10-1 und 4-5 Uhr,
ſfeſtgeſetzt und findet in dem Schulhauſe in der Friedrichsſtraße in dem Zimmer des
Rectors ſtatt.
Es wird ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß im Oktober keine
Auf=
nahme mehr ſtattfindet, daß alſo Schüler, welche am Schluſſe des Schuljahres
1886-87 die Fortbildungsſchule verlaſſen, ohne der geſetzlichen Pflicht genügt zu
haben, im Herbſt nicht wieder aufgenommen werden.
Darmſtadt, den 9. April 1887.
Der Schulvorſtand:
(3580
Ohly.
Bekanntmachung.
Gegen Jacob Nungeſſer II.,
Milch=
verkäufer zu Gräfenhauſen, iſt durch
Ur=
theil Großh. Schöffengerichts
Darm=
ſtadt I. vom 25. März 1887 wegen
fahr=
läſſigen Verkaufs abgerahmter Milch
ohne Bezeichnung als ſolche eine
Geld=
ſtrafe von 30 Mk. ausgeſprochen worden.
Darmſtadt, am 23. April 1887.
Großh. Amtsgericht I.
Beisler.
(4178
Letzte 188687er
Holz=Verſteigerung.
Montag den 2. Mai l. J. von
Vor=
mittags 10 Uhr an,
werden aus Domanialwalddiſtrikt Eichen,
Dolmesberg, Sellborn ꝛc. an Ort und
Stelle verſteigert:
Scheiter Am.:
14 Buche I. Cl., 6 Eiche I. Cl.,
II.
9 „ II. „ 15
58 Nadelholz, 4 Erle; Küüppel Am.
130 Buche, 28 Eiche, 87 Nadelholz, 31
Erle; Reiſig Wll.: 3380 Buche, 1340
Eiche, 3880 Nadel, 1610 Weichholz;
Stöcke Nm.: 10 Buche, 14 Eiche, 15
Na=
delholz, 1 Erle.
Zuſammenkunft: Kreuzung von
Waizen=
bornſchneiſe und Steinweg.
Meſſeler Forſthaus, 23. April 1887.
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
Heinemann.
(4084
.
Fartenbänke in verſchied. Formen und
Größen billigſt. Landwehrſtr. 13.
283
1070
Nr. 82
Einführung von Tleiſch nuch
Trunkfurt ꝛ. M. hetr.
Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß vom 1. Mai l. Js. an bezüglich
der Einbringung von friſchem Fleiſch in den hieſigen Gemeindebezirk die
Beſtim=
mungen des Requlatibs betr. die Einführung ꝛc. von friſchem Fleiſch vom 13. Juli
1886 und der Bekanntmachung hierzu vom 11. Februar 1887 in Kraft treten.
Abdrücke des Regulatives und der Bekanntmachung, ſowie das vorgeſchriebene
Beſtell=
ſchein=Formular können, ſoweit der Vorrath reicht, bei dem Pförtner des ſtädtiſchen
Schlachthofes und auf dem Büreau in der Markthalle zum Preiſe von zuſammen
10 Pfg. entnommen werden.
Frankfurt a. M., den 20. April 1887.
4124
Städtiſches Polizei= und Verkehrs=Amt.
Großer Dinger-Yerkan
ſindet Samstag den 30. April und 7. Mai d. J3., je
Vor=
mittags 10 Uhr,
in der Dragoner=Kaſerne zu Darmſtadt ſtatt. Es kommt
Ma=
tratzenſtren zum Verkauf.
(4170
Dragoner=Regiment Nr. 23.
000000000000de
GYauguerhaufe
Das Haus Müllerſtraße E
8 Nr. 10 ſoll durch den Unter=
G zeichneten alsbald verkauft werden.
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Hügelſtraße 15. (4181 G
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20 Pfg. per Flaſche exel. Flaſche, per Glas ½ Liter 15 Pfg.
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trägliches Nahrungs= und Genußmittel zu genügen, ſteht unſere Kefyrmilch unter
ſteter Controle der chemiſchen und mikroskopiſchen
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beſonderer ärztlicher Aufſicht,
ſodaß wir dadurch in den Stand geſetzt ſind, eine ganz vorzügliche und der
Ge=
ſundheit in jeder Beziehung vortheilhafte Kefyrmilch zu liefern.
Aufträge werden bei uns Woogsplatz 3 zu jeder Zeit entgegen genommen
und wird daſelbſt auch jede weitere Auskunſt ſehr gerne ertheilt.
Darmſtadt, im April 1887.
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P. S. Um unſeren werthen Abnehmern entgegen zu kommen, haben wir die
Ein=
richtung getroffen, unſere Kefyrmilch in der Molkerei zur Kur im Glaſe zu
verabfolgen.
[4180
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neben der Reichsbanknebenſtelle.
Darmſtadt, den 26. April 1887.
[(4162
Hogel,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Melomanen-Verein.
Samstag, 30. April 1887, im großen Saale „zum Schützenhof”:
Theatervorstollung:
„des Burschen Heimkehr' oder ,Der tolle Hund.
Lokalpoſſe in Darmſtädter Mundart.
Unter gefülliger Mitwirkung der Kapelle des Garde=Oragoner=Regiments unter
Leitung des Herrn Muſikdirectors Engel.
Anfang der Vorſtellung 8 Uhr. — Ende derſelben nach 10 Uhr.
Eintrittspreiſe: I. Platz 2 M., 2. Platz 1 M. 3. Platz 60 Pfg.
Karten ſind zu haben bei Herrn Bäckermeiſter Hiſſerich, Eliſabethenſtraße,
Herrn Kürſchner Lortz, Ernſt=Ludwigsſtraße, ſowie Abends an der Kaſſe.
Kaſſeeröffnung 7 Uhr.
N. Da die Theaterauführung als Extravorſtellung für das Publikum
ge=
geben wird, ſo berechtigen zum Eintritt nur die zu dieſer Vorſtellung gelöſten Karten.
Der Vorstand. (4091
Woradeplatz4 werden unentgelich ſchöne Hükel= und Strickarbeiten,
4 Meerſchweinchen abgegeben. 14089
das Ausbeſſern von Strümpfen ꝛc.,
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leichter Breack werden preiswürdig abge=
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geben.
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Weſerſalm 160, Hechte 110,
Oſtender See= Karpfen 110,
zungen 130, Backſiſche 30,
auf Eis,
Zander 50u. 60,
Cabliau 50 u. 60, Hechte 70,
Schellfiſch30u.35, Karpfen 80.
Bärſche 50.
Schollen 35,
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friſch 50 Pfg.
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470) Marienbluar ved Cadls
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Zimmer anfangs Mai.
E.
4191) Eliſabethenstr. 35 fl. mbl. 3.
4192) Ein tüchtiges Müdchen, das
bürgerlich kochen kann, ſucht Stelle durch
Stellenbureau Röſe, Schützenſtraße 14
parterre.
4193) Ein reinl., zuverläſſ. Mädchen
ſucht Monatsd. Zu erfr. bei Fr. Mattern.
4195) Eine alleinſtehende Frau ſucht
Laufdienſt od. Mittagsſpülen.
Alexander=
ſtraße 25.
Eine Kleidermacherin,
auch im Weißnähen und Ausbeſſern geübt,
ſ wünſcht noch einige Kunden.
Mauerſtraße 11 Manſarde.
3764
4173) Guter Laufdienſt wird
nach=
gewieſen. Näheres Mühlſtr. 28 Seitenb.
3922) Zwei Lehrlinge können
ein=
treten in der Kunſt= und Handelsgärtnerei
Krick jr., Rheinſtraße 18.
4050) Tüchtige Keſſelſchmiede geſucht.
Hoinrich Lanz. Mannheim,
Maſchinenfabrik.
4109) Ein ſolides Dienſtmädchen,
das die Haushaltung einigermaßen
ver=
ſteht, wird bis 1. Mai geſucht.
3606) Für unſer Damenconfections=
und Manufacturwaaren=Geſchäft
ſuchen wir ein
Lehrmädchen.
Gebrüder Neu,
Ludwigsplatz.
4194) Eine junge Frau wünſcht
Ar=
beit im Waſchen und Putzen, ſowie auch
Aushülfeſtelle. Pankratiusſtraße 9.
4196) Ein gewandtes, braves
Mäd=
ſchen per ſofort geſucht. Näheres
Soder=
ſtraße 70.
4197) Ein braves Müdchen, das gut
bürgerl. kochen kann, wird unter günſtigen
Begingungen nach Frankfurt in eine kl.
Familie geſucht. Näheres Expedition.
Nr. 82
1073
32
2⁷
10
4¼
59
20)
47
Geſchäfts=Empfehlung.
Einem verehrten Publikum ſowie Fieunden und Bekannten die ergebene
An=
zeige, daß ich am 3. Mai eine Wäckeroi in meinem Hauſe,
Kranichſteiner=
ſtraße 15, eröffnen werde und bitte um geneigten Zuſpruch.
4.
Achtungsvoll
Karl Vogt.
Samstag den 30. April 1887, Abends 7½ Uhr,
im grosson Saalo zur Traubo:
Durtrugx-Abend
E
der
(4199
Geſangſchule vn Irl. Louise Müller
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Beſten des Alice-Hoſpitals.
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Muſikalien=Handlung von Herrn G. Thies und Abends an der Kaſſe zu haben.
Merk.r.e. ierer. r.re. Ae.
4200) Eine in der Wäſche= u. Kinder=
Confection bewanderte tücht. Verkäuferin
wird in ein feines Geſchäft nach Frankfurt
geſucht. Penſion u. angenehme Stellung
im Hauſe. Sprachkenntniſſe erwünſcht.
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Ein braves Dienſtmädchen
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mit guten Zeugniſſen, welches Küche und
Hausarbeit gründlich verſteht, wird gegen
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Einen Lehrling
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günſtigen Bedingungen
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Ludwigsſtr. 7. (420
Manufacturwaarenhandlung.
3278) Für ein Manufakturwaaren=
Geſchäft wird ein
Lehrline.
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1
58)
2
p9
½½
647
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als Maſchinenmeiſter ausbilden will,
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10 Liter. Nachnahme.
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Milvch, zum „Ritter”, Heppenheim, B.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synaaoge).
Samstag den 30. April.
Vorabendgottesdienſt um 6 Uhr 45 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr — Min.
Predigt um 8 Uhr 45 Min.
Zabbathausgang um 8 Uhr -— Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
3r. Religionsgeſellſchaft.
Freitag, 30. April: Vorabend 6 Uhr 45 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 5 Uhr. -— Min.
Sabbathausgang 8 Uhr 05 Min.
Wochengottesdienſt:. Sonntag den 1. Mai an:
Morgens 6 Uhr - Min.
Nachm. 6 Uhr - Min.
Abends 8 Uhr 65 Min.
NB. Taanis Schoni Wachamischi
am 2. 4. 5. Mai.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag. 28. April.
8. Vorſtellung in d. 9. Abonnements bteilung.
Rote Karten gültig.;
Zweite Gaſtdarſtellung der Königlich
Würt=
tembergiſchen Kammerſängerin Frau Schröder=
Hanfſtängl, vom Stadttheater in Frankfurt a. M.
Neu einſtudiert:
Sucia von Lammermoor.
Oper in 3 Akten von Donizetti.
Lucia. Frau Schröder=Hanfſtängl a. G.
Anfang 7 Ubr. Ende gegen halb 10 Uhr.
Freitag, 20. April.
9. Vorſtellung in d. 9. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Aanfred.
Dramatiſches Gedicht in 4 Abteilungen von
Byron. Muſik von Robert Schumann.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
284
1076
D. R. Patent.
Nach dem Prospect der Shannon-Co.
sind deren Registratoren innerhalb drei
Jahren von 30,000 deutschen Virmon
oingeführt. Die namhaft gemachten
Pir-
men haben durchschnittlich 17 Apparate
im Gebrauche. Um nicht zu
über-
schitzen, seion für jede der 30000
Vir-
men nur 10 Apparute angenominen. I8
ergibt sich dann die Lahl von 300,000
Apparaton. Diese
300000 Apparate System Shannon
haben gehostet: N. 2550,000.-
300000 Apparate System Soonnecken
koston: M. 510000.-.
Nr. 82
Würen Soonneckon's Briefordnor
frUher erfunden gowesen, 80 hätton also
diese 30,000 deutschen Firmen
über 2 Millionen Mark gespart.
Soonnecken's Briofordner wurden
Immerhalh A Monnten bereits von
ctwa 7400 deutschen Virmen eingeführt.
Diese Geschüfte haben dadurch, dass
sie soenneckenss Syolom statt
des amerikanischen wählten
lhalsächlich Hillion H. gespart.
Angesichts dieser dem deutschen
Handelsstande ersparten Summe, an
de-
ron Einnahme der Kaufmann Augugt,
Heias in Berlin als Inhaber der
Shannon. Co. durch Soennecken's
Briof-
ordner, verhindert, wurde, bedürfen
dessen gegen uns gorichteten chenso
unwahren als unwürdigen „Bekannt.
machungent keiner weiteren Erklärung.
Soennecken's Briefordner verwerſen
das provisorische registriren der
sperri-
gen, unhandlichen u. theuren Shannon-
Apparate und haben vor diesen 80
vicle Vorzüge, dass man sich keiner
Vebertreibung schuldig macht, wenn man
810 das Registrirungsmittol dor Lukunft
nennt.
Soennecken's Briefordner sind durch
jede Schreibwaarenhandlung zu bezichen.
Garantie dauernd. Boginn der Rogi=
Strirung joderzeit. Ausführliche Preis-
(4200
liste kostenfrei.
F. S0RhurGkkI's VELAd,
Bonk - Berlin - Loipzig.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer nahm am 26. mehrere
Vor=
träge entgegen, empſing den General v. Treskow und arbeitete
hierauf mit dem Chef des Militärkabinets v. Albedyll. Um 4 Uhr
erſchien Fürſt Bismarck zum Vortrag. Die Kaiſerin empfing
vor=
mittags die Gemahlin des Botſchafters v. Schweimitz und
nachmit=
tags letzteren ſelbſt.
Der Kronprinz wird ſich Mitte Mai von Ems zu einer
mehr=
wöchentlichen Kur nach Kiſſingen begeben, woſelbſt auch der Beſuch
des Prinzregenten von Bayern erwartet wird.
Im Reichstage beſchloß das Haus in der Sitzung vom 26.
zunächſt den Reichskanzler zu erſuchen, das gegen den Abg. Siager
beim Amtsgerichte zu Görlitz ſchwebende Strafverfahren während
der Dauer der Seſſion einſtellen zu laſſen und trat dann in die
zweite Beratung des Geſetzes betr. den Servistarif und die
Klaſſen=
verteilung ein und wurde der Servistarif, der ſchon vom 1. April
an Gültigkeit haben ſoll, ohne Debatte angenommen,
Das preußiſche Abgeordnetenhaus beriet am 26. in dritter
Leſung das Geſetz über die Feſtſtellung der Leiſtungen für
Volks=
ſchulen und nahm dasſelbe nach längeren Erörterungen weſentlich in
der Faſſung der Beſchlüſſe zweiter Leſung an.
Die „Nordd. Allg. 3tg.- erklärt im Anſchluß an eine Beſprechung
der neueſten Publikation Prof. Soctbeers, daß Deutſchland den
bisherigen Gang in der Münzpolitik beizubehalten habe, bis
Eng=
land mit der Einführung der Doppelwährung und der
Rehabili=
tierung des Silbers vorangegaugen wäre.
Von allen glaubhaften Seiten wird jetzt beſtätigt und kann auch
von den Franzoſen auf die Dauer ernſthaft nicht beſtritten werden,
daß der franzöſiſche Spion Schnäbele auf deutſchem Boden
ver=
haftet wurde, und daß er auch bei der Wiederſtandsleiſtung gegen
ſeine Verhaftung zu keiner Zeit den franzöſiſchen Boden
wieder=
gewann. Damit iſt die ganze Augelegenheit von dem politiſchen
Gebiete weggezogen und auf den Boden des deutſchen Strafrechts
geſtellt. Die franzöſiſche Regierung ſelbſt hat das größle Iutereſſe
daran, den Fall Schnäbele möglichſt in Vergeſſenheit geraten zu
laſſen.
Die Ernennung des Erzbiſchofs von Chieti, Ruffo Seilla, zum
päpſtlichen Nuntius in München kann als eine feſtſtehende Thatſache
angeſehen werden. Derſelbe wird jedenfalls bloß für Bayern
be=
glaubigt werden.
Heſſerreich=Augarn. Die Miniſter Kalnoky und Bylandt,
ſo=
wie der General der Kavallerie Graf Pejacevich haben den Orden
des goldenen Bließes erhalten, welcher ſeit 1881 nicht mehr ver
liehen wurde.
Die Erörterung des Budgets wurde am 26. d. im Reichstage
durch einen ſcharfen Angriff auf das Syſtem Taaffe eröffnet.-
Schmeyhkals Vorſchlag über Teilung des böhmiſchen Landtages nach
nationalen Kurien ſoll von dem Vollzugsausſchuſſe der deutſchen
Landtagsabgeordneten beſchloſſen ſein. Die Deutſch=Oeſterreicher des
Reichstags verhalten ſich zum Teil ablehnend. Das Organ
Nie=
gers. „Hlas Naroda; verlangt ſchriſtliche Formulierung des
Vor=
ſchlages, welcher für die Czechen bedingungsweiſe annehmbar ſei.
Die Peſter Polizei hat bei den Nachforſchungen nach
anarchiſti=
ſchen Agitationen eine für die Eröffnung der dortigen neuen Oper
geplautes Bombenattentat entdeckt und zwei ausländiſche Agitatoren
über die Grenze geſchafft.
Jrauſtreich. Der Miniſterrat hat am 26. noch keinen Beſchluß
in Sachen Schnäbele's gefaßt, weil Herbert Bismarck in der
Be=
ſprechung mit Herbette dieſem den Bericht des Metzer Gerichts noch
nicht einhändigen konnte. Am 26. d. hat Herbette dem deutſchen
Reichskanzleramt den franzöſiſchen Bericht über die zweite Unter=
ſuchung wegen der Verlockung Schnäbele's in einen Hinterhalt
überreicht.
Die an auswärtigen Börſen verbreiteten Gerüchte von
Ruhe=
ſtörungen vor dem deutſchen Botſchaftshotel ſind völlig unwahr.
Der Pariſer „Gauloiss teilt mit, daß unter den Pariſer
Kauf=
leuten und Gewerbetreibenden eine grohartige Petition behufs der
Verlegung der Weltausſtellung von 1889 auf 1890 vorbereitet wird.
England. Finanzminiſter Göſchen erklärte am 26. im
Unter=
hauſe im Verlaufe der Budgetdebatte, er werde alle betreffs Steuern
hervorg. hobenen Geſichtspunkte und gemachten Vorſchläge erwägen,
namentlich auch eine Erhöhung der Steuer auf fremde Wertpapiere.
Schließlich wurde das Budget in erſter Leſung angenommen.
Niederlande. Die zweite Kammer nahm am 26. mit 49 gegen
28 Stimmen die auf die Wahlreform bezüglichen Artikel des
Geſetz=
entwurfs über die Abänderung der Verfaſſung an.
Zpauien. Am 26. wählte die Kammer die Kommiſſion zur
Vorberatung der Vorlage über die Reorganiſation der Armee.
Sämtliche Gewählte ſind der Annahme der Vorlage zugeneigt.
Herbien. Das Miniſterium Garaſchanin gab am 24. abends
ſeine Entlaſſung, die vom König angenommen wurde, es heißt jedoch,
daß nur ein teilweiſer Perſonenwechſel ſtattfindet, und daß die
meiſten Miniſter wahrſcheinlich im Amte bleiben.
Aus Gtadt und Land.
Darmſtadt, 28. April.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen Dienstag
nach=
mittag 14 Uhr im Neuen Palais eine Deputation der Erſten
Kam=
mer der Stände, beſtehend aus dem erſten Präſidenten Sr. Großh.
Hoheit dem Prinzen Alexander, dem zweiten Präſidenten, Sr.
Durchl. dem Fürſten zu Iſenburg und Büdingen, Sr. Durchl. dem
Fürſten zu Solms=Lich, Sr. Erl. dem Grafen zu Erbach=Schönberg
und Sr. Exc. dem Wirkl. Geheimerat Schleiermacher. Se. Großh.
Hoheit Prinz Alexander verlaſen folgende Adreſſe:
Allerdurchlauchtigſter Großherzog!
Allergnädigſter Großherzog und Herr!
Euer Königl. Hoheit haben Allergnädigſt geruht, den Stän
den des Großherzogtums die Nachricht zugehen zu laſſen, daß
Allerhöchſtderen Fräulein Tochter, die Prinzeſſin Irene Louiſe
Marie Anna von Heſſen und bei Rhein, Großh. Hoheit, mit Sr.
Königl. Hoheit dem Prinzen Heinrich von Preußen, zweiten
Sohne Sr. Kaiſerl. und Königl. Hoheit des Kronprinzen des
Deutſchen Reichs und von Preußen, ein Eheverlöbnis eingegangen
haben.
Iu herzlicher Anteilnahme an der Freude, welche Euer
Königl. Hoheit über dieſe bevorſtehende glückverheißende
Ver=
bindung empfinden, geſtattet ſich die erſte Kammer der Stände,
ihren wärmſten Segenswünſchen für die Hohen Verlobten, für
Euer Königl. Hoheit und Allerhöchſtderen erhabenes Haus
Aus=
druck zu geben.
Sich Landesfürſtlicher Huld und Gnade auch für die Zukunft
empfehlend, verharrt dieſelbe in tieſſter Ehrerbietung
Eurer Königl. Hoheit
allerunterthänigſt treugehorſamſte
die Erſte Kammer der Stände.
Alexander.
Bruno Fürſtzu Iſenburg
Prinz von Heſſen.
und Büdingen.
Guſtav Graf zu Erbach=Schönberg.
Ph. Freiherr Wambolt von Umſtadt.
Sc. Königl. Hoheit der Großherzog dankten für die
Glück=
wünſche in ſchlichten Worten und beauftragten Se. Großh. Hoheit
den Prinzen Alexander, der Erſten Kammer der Stände Seine Er=
Nr.
kenntlichkeit für die Adreſſe mitzuteilen. Die Deputation wurde
hierauf zur Großh. Tafel gezogen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog hatten um 1 Uhr den Beſuch
Sr. Erl. des Grafen zu Erbach=Erbach empfangen.
D. Z.
r. Erſte Kammer der Landſtäude. In ihrer geſtrigen Beratung
ſchloß ſich die Kammer in allen Punkten den Beſchlüſſen der zweiten
Kammer an. Namentlich erkannte ſie die Nachweiſung der
defini=
tiven Ergebniſſe der Staatsſchulden=Verwaltung während der
Finanz=
periode 1879, 80-1881,82 als richtig an und ſtimmte den
Bewilli=
gungen einer Entſchädigung des Bauunternehmers Franz Becker
von Ludwigshöhe, der Verwendung der bewilligten Beträge für
Herſtellung einer Winterhalteſtelle für Neckarfahrzeuge bei Neckar=
Steinach, für Anlage einer Halteſtelle der Main=Neckar=Bahn bei
Wixhauſen, für Herſtellung von Vorrichtungen für Reinigung und
Desinfektion der Viehwagen, bezw. Erbauung von Waſchküchen aufden
Stationen der Oberheſſiſchen Bahnen, eines Zuſchuſſes zu den
Bau=
koſten der Nebenbahn Stockheim=Gedern und für Beſtreitung der
Koſten der Mobiliarausſtattung des Sitzungsſaales des
Kreisamts=
gebäudes Offenbach bei. Ferner wurde der Beitritt beſchloſſen zu
dem Erſuchen um Vorlage eines die Immunitäten der
Abgeord=
neten neu regelnden Geſetzes und die Regierungsvorlagen wegen
Heranziehung der im Offiziersrang ſtehenden aktiven Militärperſonen
zu den Gemeindeumlagen und wegen der Anlegung
vormundſchaft=
licher und pflegſchaftlicher Gelder ꝛc. mit den hierzu von der zweiten
Kammer beſchloſſenen Abänderungen angenommen. Abgelehnt wurde
in Uebereinſtimmung mit der zweiten Kammer die Bewilligung der
für die Beſchaffung einer Lokomotive für den Dienſt auf der
Ober=
heſſiſchen Bahn geforderten Mittel, ſowie der von mehreren
Abge=
ordneten geſtellte Antrag in betreff der Oberheſſiſchen Linie Gießen=
Gelnhauſen.
r. Zweite Kammer der Landſtände. Bei der geſtern fortgeſetzten
Beratung über das Dammbaugeſetz' gelangten zunächſt die Art. 2
„Strafen bei Zuwiderhandlungen gegen die Vorſchriften des Art. 1¼
3l Oberaufſicht des Staates”) und 4l, Steuerverhältniſſe der Dämme
ohne weſentliche Debatte und mit dem zu letzterem vom Ausſchuſſe
beantragten Zuſatze zur Annahme, daß auf den Dämmen von dem
Staate ein Jagdrecht nicht ausgeübt werden ſoll. Zu Art. 5. welcher
„die Koſten des Neubaus, der Verſtärkung, der ganzlichen und
teil=
weiſen Abtragung eines Hochwaſſerdamms; den beteiligten
Ge=
meinden auferlegt, die einen Zuſchuß erhalten, hatten die Abg.
Racké und Waſſerburg einen Antrag geſtellt, der die ganzen
Koſten dem Staat zuzuweiſen bezweckt. Bei der Abſtimmung wurde
dieſer Antrag abgelehnt und der Artikel konform dem
Ausſchuß=
antrag angenommen. Nach längerer Diskuſſion erfolgte die
Annahme des Artikels 6, welcher von der „Beſtimmung und
Ver=
gebung der Arbeiten handelt, die, ebenſo wie die „Leitung der
Ausführung: der Regierung zuſteht, wobei die beteiligten
Ge=
meinden immer vorher über die auszuführenden Arbeiten unter
Mitteilung der Pläne gehört werden ſollen. Ohne Debatte
wurde der Artikel 7 angenommen, welcher den Begriff, „
be=
teiligte Gemeinden; erläutert. Der Artikel 8 veranlaßte eine
längere Diskuſſion. Die Regierungsvorlage mit der
Ausſchußma=
jorität beantragte den „Beitrag des Staates' auf Dreivierteile der
Baukoſten feſtzuſetzen, die Ausſchußminorität glaubte die Baulaſt
des Staates nur auf die Hälfte der Koſten ſetzen zu ſollen, mithin
den Gemeinden ſtatt 25 pCt. die Hälfte der Baukoſten zuzuweiſen.
Bei der namentlichen Abſtimmung wurde die Regierungsvorlage
mit 23 gegen 13 Stimmen angenommen. Angenommen wurde
end=
lich auch der Artikel 9 „Beitrag der Gemeinden: wie die
Regierungs=
vorlage vorgeſchlagen hatte. Um 12¼ Uhr wurde die Sitzung
ge=
ſchloſſen. Heute wird die Beratung über das Geſetz fortgeſetzt und
wohl auch zu Ende geführt werden.
Zweite Kammer der Stände. Ueber 1) die Eingabe des
Darm=
ſtädter Lokalvereins der allgemeinen Deutſchen Kunſtgenoſſenſchaft,
betr. Herſtellung eines neuen Gebäudes zur Unterbringung der unter
der Geſamtbezeichnung des Großh. Muſeums begriffenen
Samm=
lungen: 2) die Eingabe des Ausſchuſſes des Hiſtoriſchen Vereins
für das Großherzogtum Heſſen, betr. Errichtung eines Gebäudes
für die Sammlungen des Großh. Muſeums; 3) den Antrag der
Abgeordneten Heinzerling und Ohly auf Beſeitigung der Mißſtände,
welche mit der dermaligen Unterbringung und Aufſtellung der Kunſt=
und ſonſtigen Sammlungen im Großh. Reſidenzſchloſſe verbunden
ſind, beſchloß der Erſte Ausſchuß - nachdem ſeitens der Großh.
Regierung auf eine bez. Anfrage erwiedert worden, daß zur Prüfung
der einſchlägigen Fragen und zur Erſtattung eines ausführlichen
Gutachtens im Auftrage der Großh. Regierung eine Kommiſſion
zuſammengetreten, und daß nach Einlangen dieſes Gutachtens weitere
Mitteilung in der Sache gemacht werde - „die Kammer wolle die
beiden rubrizierten Eingaben und den Antrag der Abgg. Heinzerling
und Ohly zur Zeit für erledigt erklären.
D. 3tg.
In den Ruheſtand wurde verſetzt: am 23. April der
Kreis=
diener bei dem Kreisamte Offenbach Johannes Scharmann mit
Wirkung vom 1. Mai 1887 unter Anerkennung ſeiner langjährigen
treuen Dienſte.
Großh. Handelskammer. Oeffentliche Sitzung vom 25. April
1887. Auf eine Anfrage der Großh. Handelskammer bei dem
1077
82
Fabrikantenverein wegen Beteiligung an einem für Darmſtadt,
Frankfurt, Hanau, Höchſt, Mainz und Offenbach zu gründenden
Verein gegen Fabrikdiebſtahl hat letzterer erwidert, daß nur
zwei Firmen ſich bereit erklärt haben, einem ſolchen Verein
beizu=
treten. Dieſe Antwort iſt dem Großh. Kreisamt mitgeteilt worden.
Die Eingabe der Handelskammer, in der um Wiederherſtellung des
Rechts der Routenvorſchrift für den Abſender gebeten wird iſt
von Großh. Miniſterium dahin beantwortet worden, daß keine
Veranlaſſung vorliege, auf eine Aenderung der fraglichen
Beſtim=
mung des Eiſenbahnbetriebsreglements hinzuwirken, da dieſelbe den
Betriebsverwaltungen die Pflicht auferlegt, das Gut ſtets über
diejenige Route zu befördern, welche nach den veröffentlichten Tarifen
den billigſten Frachtſatz und die günſtigſten Transportbedingungen
darbietet, und wenn dieſe Beſtimmung im einzelnen Falle von einer
Bahnverwaltung nicht beachtet werden ſollte, dem Intereſſenten
das Recht zuſteht, auf dem Wege der Reklamation Abhilfe zu
ſuchen. Von Großh. Miniſterium iſt die Handelskammer
aufge=
fordert worden, Berichte zu erſtatten über eine Eingabe der Handels=
und Gewerbekammer für Oberbayern an den Bundesrat. In dieſer
Eingabe wird der Bundesrat erſucht, eine Enquste über die ſchäd=
Uchen Wirkungen der Abzahlungsgeſchäfte zu veranſtalten, damit
die Handels= bezw. Handels= und Gewerbekammern durch das
ge=
ſammelte Material in den Stand geſetzt werden, geeignete
Vor=
ſchläge zur Bekämpfung derſelben zu machen? Die
Handels=
kammer beſchloß, dem Miniſterium zu berichten, daß dahier beſondere
Mißſtände bezüglich des Betriebs der Abzahlungsgeſchäfte nicht
hervorgetreten ſeien. Aber auch hiervon abgeſehen, ſei ein
Ein=
ſchreiten der Geſetzgebung, wo es von den Antragſtellern gewünſcht
wird, ſchon um deswillen nicht angemeſſen, weil es außerordentlich
ſchwierig ſei, den Begriff „Abzahlungsgeſchäft: geſetzlich brauchbar
zu definieren, und die Gefahr nahe liege, daß durch geſetzliche
Be=
ſtimmungen über Abzahlungsgeſchäfte andere Rechtsnormen, deren
Beſtehenbleiben im Intereſſe des Handels liege, alteriert würden.
Die Handelskammer wird daher ſich gegen die Veranſtaltung der
beantragten Enquste ausſprechen. — Eine Anfrage des deutſchen
Handelstags, ob die Handelskammer bereit ſei, einen Antrag auf
Herabſetzung der internen Fernſprech=Jahresgebühr von
150 M. auf 100 M. zu unterſtützen, beſchloß man in bejahendem
Sinne zu beantworten. - Zur Kenntnis genommen wurden noch
Zuſchriften der auswärtigen Generalkonſulate in Frankfurt a. M.
und Berlin, ſowie Mitteilungen über die im Juni bis September
d. J. zu Amſterdam ſtattfindende Ausſtellung von
Nahrungs=
mitteln und deren bezüglichen Gegenſtände, Geräte, Maſchinen
u. ſ. w. Jede gewünſchte nähere Auskunft über dieſe Ausſtellung
erteilt die Kanzlei des Generalkonſulats in Frankfurt a. M. Hierauf
wurden noch mehrere Wünſche beſprochen, welche gelegentlich der
Beantwortung der Fragebogen zum Jahresbericht geäußert worden
ſind, und beſchloſſen, bezüglich derſelben zunächſt Informationen
einzuziehen und weiteres Material zu ſammeln. Sodann wurde
ein Teil des Jahresberichts für 1886 beraten und feſtgeſtellt.
— Mit Wirkung vom 1. Mai d. J. ab kommt ein neues Haupt=
Verzeichnis der Coupons für kombinierbare Rundreiſebillete des Vereins
deutſcher Eiſenbahnverwaltungen nebſt Ueberſichtskarte zur Ausgabe.
Dasſelbe iſt bei den Billet=Expeditionen der Main=Neckarbahn zu
Bensheim, Darmſtadt, Heidelberg und Weinheim ſowie in der
amt=
lichen Billetverkaufſtelle im „Frankfurter Hofr zu Frankfurt a. M.
Bethmannſtraße) zum Preiſe von 50 Pfg. pro Exemplar zu
er=
halten.
1 Kleine Mitteilungen. Wegen eines Sittlichkeitsvergehens
wurde ein Hausburſche in Unterſuchung genommen.
Am
Dienstag nachmittag wurde am Schloßgraben ein 5jähriges Kind
von einem Metzgerburſchen mit ſeinem Karren, in welchem ſich
geſchlachtete Schweine befanden, überfahren und am Fuß ſowie
an einer Hand erheblich, jedoch nicht gefährlich, verletzt. Den Metzger
ſoll an dem Unfall keine Schuld treffen.
4 Beſſungen, 27. April. Geſtern kam die bekannte
Beleidigungs=
ſache des Großh. Oberrechnungsreviſors Henkel gegen
Schloſſer=
meiſter Nohl vor der Strafkammer Großh. Landgerichts zur
Ver=
handlung. Der Ankläger Henkel war beim Schöffengericht
unter=
legen, er beruhigte ſich dabei nicht, und verfolgte Necurs an die
Strafkammer, aber auch hier fiel das Urteil zu ſeinen Ungunſten
aus; das erſtinſtanzliche wurde ſeinem ganzeu Umfange nach
be=
ſtätigt und Henkel ſowohl in die Koſten des erſten Verfahrens als
auch in die zweiter Inſtanz verurteilt.
*5 Arheilgen, 27. April. Zu der geſtern nachmittag 3 Uhr in
hie=
ſiger Kirche ſtattgehabten Trauung eines Mitgliedes des
Geſang=
vereins„Liedertafel; aus Darmſtadt, Herrn B., waren die
Sanges=
brüder deſſelben, unter Leitung ihres Dirigenten, Herrn Reitz, von
Darmſtadt hierhergekommen, um die feierliche Handlung durch
mehrere entſprechende Chöre zu erhöhen, was uns Arheilgern einen
beſonderen Genuß bereitete.
Frankfurt, 26. April. Geſtern wurde im Taunusbahnhof eine
Frau vom Schlage gerührt und blieb tot. Sie hatte ſich ſtark
geſchnürt und durch laufen, damit ſie den Zug nicht verſäume,
übermäßig erhitzt.
1078
Nr.
8t. Frankfurt, 27. April. Ein Konzert des Sängerchors
des „Lehrervereins; ein bis in die äußerſten Enden überfüllter
Konzertſaal ſind zwei nicht zu trennende Begriffe; gilt das Konzert
aber erſt gar einem wohlthätigen Zwecke, ſo iſt es nicht Wunder zu
nehmen, daß Hunderte und Hunderte von Kunſtfreunden nicht
ein=
mal Platz finden konnten. Und dies war heute Abend der Fall!
Das reiche Programm brachte Vokal= und Inſtrumentalvorträge
in überaus geſchmackvoller Zuſammenſtellung und wurden ſämtliche
Nummern mit einer Korrektheit ausgeführt, daß allen Mitwirkenden
rauſchender, im Laufe des Abends ſtets ſteigernder Beifall wurde.
Der ſieggewohnte Sängerchor des Lehrervereins kann mit Stolz
einen neuen Ehrenabend in ſeiner goldnen Tafel verzeichnen, und
ihm und allen künſtleriſchen Kräften, welche ſich um das Gelingen
des Konzertes verdient gemacht, gebührt wärmſter Dank. Daß der
materielle, der Wohlthätigkeit zugute kommende Erfolg, gleichfalls
ein großartiger war, verſteht ſich von ſelbſt.
J. Aus Rheinheſſen, 2d. April. In der jüngſten Sitzung der
Wormſer Handelskammer wurde von einem Schreiben der
Ver=
waltung der Heſſiſchen Ludwigsbahn Kenntnis gegeben, worin
mit=
geteilt wird, daß genannte Verwaltung ſchon vor 2 Jahren die
Pläne und Koſtenberechnung für eine ſtehende
Rheinüber=
brückung dem Großh. Finanzminiſterium vorgelegt habe, daß darauf
aber noch keine Entſchließung ſeitens der Staatsregierung bekannt
geworden ſei. Um dieſe für ganz Rheinheſſen hochwichtige
Ange=
legenheit wieder in Fluß zu bringen, beſchloß die Handelskammer
eine weitere Eingabe an das Großh. Finanzminiſterium zu richten
und ferner das geſamte Material dem Abgeordneten für Worms
in der zweiten Kammer mit dem Erſuchen vorzulegen, die Regierung
über den Stand der Angelegenheit zu interpellieren.
J. Vom Rhein, 26. April. Nachdem erſt verfloſſene Woche im
Johannisberger Diſtrikt ein Waldbrand ausgebrochen, ertönten am
vorgeſtrigen Abend in Rüdesheim wiederholt die Feuerglocken und
meldeten einen Brand auf dem Niederwald. Der
Entſtehungs=
herd war in der ſtädtiſchen Waldung und griff zum nachbarlichen
Staatswald über, ſo daß nahezu 4 Morgen abgebrannt ſind. Durch
raſch herbeigerufene Hülfe durch den Denkmalswächter Jordan
wurde dem Feuer noch, ehe die Rüdesheimer Feuerwehr kam, ein
Damm geſetzt.
Stuttgart, 26. April. Auf dem Marktplatz, deſſen Häuſer
feſt=
lich geſchmückt waren fand heute nachmittag eine erhebende
Huldi=
gung für Uhland ſtatt, dargebracht von den vereinigten
Sänger=
vereinen von hier, Kannſtatt und Eßlingen. Vor der Büſte des
Dichters hielt der Vorſtand des Liederkranzes eine markige Anſprache
an die zahlreiche, den ganzen Platz füllende Volksmenge. Hierauf
folgte ein trefflicher Vortrag Uhland'ſcher Lieder. Nach der
Huldi=
gung am Uhland=Denkmal bewegte ſich der Feſtzug zum Marktplatz,
wo 1300 Sänger Chöre nach Uhland'ſchen Dichtungen ſangen und
Oberpoſtmeiſter Steidle die Feſtrede hielt, in welcher er Uhland's
Verdienſte um das deutſche Lied feierte. Am Abend beſchloß ein
großes Bankett in der Liederhalle die Feier. Der deutſche
Kron=
prinz ließ heute einen Kranz am Grabe Uhland3 in Tübingen
niederlegen.
Metz, 25. April. Geſtern verweilte Unterſtaatsſekretär v.
Putt=
kammer aus Straßburg in unſerer Stadt und nahm nachmittags
in Begleitung des erſten Staatsanwalts Haas am hieſigen
Land=
gericht Noveant die Oertlichkeiten in Augenſchein, wo die
Verhaf=
tung Schnäbele's erfolgte.
Kiel, 26. April. Prinz Heinrich von Preußen iſt wieder
eingetroffen. Dieſer Tage war Geheimerat Naumann hier, um
darüber zu beraten, wie das königl. Schloß dahier in der
ange=
nehmſten Weiſe für den Prinzen Heinrich und die Prinzeſſin
Irene nach der Vermählung herzuſtellen ſei.
New=York, 24. April. Ein Wirbelſturm hauſte in
verſchie=
denen Teilen von Kanſas, Miſſouri, Texas und Arkanſas. Die
Stadt Prescott in Kanſas iſt faſt gänzlich zerſtört, 15 Perſonen
wurden getötet und eine Anzahl anderer verletzt. In Johnſon
County. Arkanſas, ſind ebenfalls mehrere Perſonen umgekommen
und andere haben Verletzungen davongetragen. Auch in den Kreiſen
Bates und Vernou (Miſſouri) wurden viele Perſonen verwundet.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 26. April.
Norma (Frau Schröder=Hanſſtängl, Königl. Württembergiſche
Kammerſängerin a. G.)
B. A. Bellinis „Norma= gehört zu denjenigen italieniſchen
Opern, welche trotz unzweifelhafter Bedeutung dem Hörer nur dann
einen ungetrübten Kunſtgenuß gewähren, ſobald die Titelrolle von
einer mächtigen künſtleriſchen Perſönlichkeit getragen wird. In
Frau Schröder=Hanfſtängl ſtellt ſich uns eine ſolche in des
Wortes vollſter Bedeutung dar. Die von geſanglichen
Schwierig=
keiten aller Art ſtrotzende Hauptpartie - der Stil, in dem die
Norma geſchrieben, iſt heutzütage faſt zur Mythe geworden--ward
von unſerem geſchätzten Gaſte, der ſich die Sympathien des hieſigen
Publikums ſofort eroberte, mit geradezu ſpielender Leichtigkeit über=
82
wunden. Die Bedingungen des Kunſtgeſangs, welche für die
ent=
ſprechende Verköxperung der galliſchen Seherin erforderlich ſind,
beherrſcht Frau Schröder=Hanfſtängl mit ſtaunenswerter Virtuoſität:
Kraft und Ausdauer der Stimme, die bis zu den höchſten
Sopran=
regionen ſteigt, eine herrlich durchgebildete Koloratur vereinigt
ſich mit einer geradezu muſtergiltigen Textausſprache und einer edlen
dramatiſchen Geſtaltungskraft. Angeſichts ſolcher Vorzüge, die ſich
bei der heutigen Leiſtung des Gaſtes ihrem ganzen Umfange nach
entfalten konnten, kommt es kaum in Betracht, daß die geſchätzte
Sängerin die Geſtalt der Norma nicht mit einer in a lle Phaſen
des Charakters dringenden Leidenſchaftlichkeit gegeben hat, daß es
namentlich dem Rachegefühl der ſchmählich getäuſchten Liebe hie
und da an Intenſität des Ausdrucks gebracht weil die wuchtigen,
dramatiſchen Accente dem vorzugsweiſe lyriſchen Klang der Stimme
weniger ausreichend zu Gebote ſtehen. Deshalb vermochte Frau
Schröders Norma aber doch zu erwärmen und in den großen
Momenten fortzureißen. Niemand iſt wohl kalt geblieben bei der
großen Schlußſcene, in welcher ſich der Schmelz und die
Innerlich=
keit der Stimme in all ihrem beſtrickenden Zauber zeigte,
nament=
lich in jener rührenden Anſprache an den durch ihren Opfermut
überwältigten Gatten. In dem nun folgenden Duo zwiſchen Norma
und Sever, in welchem ſich auch Herr Bär ſeiner Partnerin
eben=
bürtig erwies, drang der Affekt, der aus den Tönen der Belliniſchen
Muſik redet, mit überzeugender Gewalt auf Sinn und Gemüt des
Hörers ein.
Zu der äußerſt animierten Stimmung, die während der ganzen
Aufführung im Hauſe herrſchte, trug die liebreizende und muſikaliſch
tüchtige Verkörperung der Adalgiſa durch Frl. Loiſinger nicht
unweſentlich bei.
Hodes=Axrzeige.
Geſtern Abend 8½ Uhr verſchied nach längerem,
ſchwerem Leiden unſer innig geliebter Gatte, Vater,
Bruder, Schwager und Onkel
Eranz Neuschäfer,
Poſtſekretär.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Beſſungen, den 27. April 1887.
Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag 2½ Uhr auf
dem Darmſtädter Friedhofe ſtatt.
GOOes=Axtzelde.
Statt jeder beſonderen Anzeige Verwandten und
Freunden die Trauernachricht, daß unſere liebe Schweſter,
Tante und Schwägerin
Frau Marie Weutel Wwe.,
geb. Jordan,
geſtern Abend nach langem, ſchwerem Leiden ſanſt
ver=
ſchieden iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 25. April 1887.
Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag 5 Uhr ſtatt.
[4212
Darrkſagitrtg.
Für die Beweiſe herzlicher Theilnahme an dem Verluſte
unſerer unvergeßlichen, guten Mutter, Schwiegermutter und
Großmutter
Frau Fouragehändler
Wilhelm Schiſer Wwe.
ſage ich im Namen der trauernden Hinterbliebenen
aufrich=
tigen Dank.
Ludwig Fadum.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.