RELSAAIL½
16
Mbonnementspreis
Uentehſihtlich 1 Mart 50 Pf. inck
Bringerlohn Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
dro Quarial incl. Poſtauſchlag
150. Fahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Alluſtrirtes Uuterhaltungsblatt.
Zuſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 36. ſowie auzwär
von allea Annoneen=Erpeditonen.
Amtliches Organ
fur die Behannkmachungen des Grozh. Areisamls. des Großh. Polizeiamts und ſämmllicher Behörden.
46 81.
Mittwoch den 27. April.
1887₈
Gefunden: 1 braunes Köͤrbchen, enthaltend 1 Strickhzeug. 1 blauweißer wollener Kinderpaladin. 1 weicher brauner
Filzhut und ein buntes Taſchentuch. 1 Geldtäſchchen, enthaltend 11 Pfg. 1 desgl., enthaltend 96 Pfg. und Münzen.
1 roth und weißes Kindertaſchentuch, gez. E. 1 Nickelarmband. 1 ſchwarze Jettbroſche.
Verloren: 1 goldener Knopf mit gefaßtem Amethyſt, zu einem Bleiſtift gehörig.
Zugelaufen: 1 kleine Dogge, grau und ſchwarz. Entflogen: 1 grüner Papagei.
Darmſtadt, den 25. April 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Zur Vermeidung von Verkehrsſtockungen und Verhütung von Unglücksfällen auf der diesjährigen Frühjahrs=Meſſe wird
das Fahren durch die Reihen der Verkaufsbuden hiermit verboten und darf über den Ludwigs= und Ernſt=Ludwigsplatz an
den Carouſſels und Schaubuden vorüber nur im Schritt gefahren werden.
Zuwiderhandlungen werden nach 8 366 Poſ. 10 des Reichsſtrafgeſetzbuchs beſtraft.
Darmſtadt, den 22. April 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(4123
v. Grolman.
Einführung von Fleiſch nuch
rankfurt d. A. betr.
Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß vom 1. Mai l. Js. an bezüglich
der Einbringung von friſchem Fleiſch in den hieſigen Gemeindebezirk die
Beſtim=
mungen des Regulatibs betr. die Einführung ꝛc. von friſchem Fleiſch vom 13. Juli
1886 und der Bekanntmachung hierzu vom 11. Februar 1887 in Kraft treten.
Abdrücke des Regulatives und der Bekanntmachung, ſowie das vorgeſchriebene
Beſtell=
ſchein=Formular können, ſoweit der Vorrath reicht, bei dem Pförtner des ſtädtiſchen/
Schlachthofes und auf dem Büreau in der Markthalle zum Preiſe von zuſammen
10 Pfg. entnommen werden.
Frankfurt a. M., den 20. April 1887.
[4124
Städtiſches Polizei= und Verkehrs=Amt.
rkanntmuchung.
Diejenigen hieſigen Einwohner, welche Tauben halten, wollen dieſelben wegen
der Saatzeit vom 21. d. Mts. bis 21. Mai l. Js. bei Vermeidung einer Strafe
von 2 Mk. für jeden vorkommenden Uebertretungsfall eingeſperrt halten.
Sollte ein Taubenbeſitzer nicht im Stande ſein, ſeine Tauben bis zum
Ein=
tritt des oben genannten Termins in den Schlag zu bringen, ſo muß er davon
bei Vermeidung der Nichtbeachtung dieſes Umſtandes - auf unſerem Büreau
ſRathhaus am Markt, 1. Stock) alsbald Anzeige machen.
Darmſtadt, den 18. April 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Hickler, Beigeordneter.
(3840
Bekanntmachung.
Durch Erkenntniß des Schöffengerichts
Darmſtadt I. vom 18. März 1887 iſt
gegen Margaretha Würtenberger,
Milchhändlerin zu Ober=Ramſtadt, wegen
wiſſentlichen Verkaufs gefälſchter Milch
eine Geldſtrafe von achtzig Mark
ausge=
ſprochen worden.
Darmſtadt, am 23. April 1887.
Großh. Amtsgericht I.
Beisler.
[4125
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 4.
April 1887 wird nachſtehende Hofraithe
des Schmiedmeiſters Ewald Chriſtian
Werner dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Meter.
4 432³⁄₁₀ 327 Hofraithe
Löffel=
gäßchen,
Mittwoch den 4. Mai l. 3s.,
Vor=
mittags 11 Uhr,
mit unbedingtem Zuſchlag an den
Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 9. April 1887.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Harres.
(3525
280
1058
Bekanntmachung.
Die Lieferung der Thon=, Cement=
und Eiſenwaaren für die im Etatsjahre
1887-88 herzuſtellenden Straßenkanäle
ſoll im Wege der Submiſſion vergeben
werden.
Offerten ſind bis
Dienstag den 3. Mai 1887,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 28,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, den 22. April 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (3957
Bekanntmachung.
Die bei Herſtellung und Einrichtung
von Schulſälen in dem Hauſe
Wald=
ſtraße 21 vorkommenden Schreiner=,
Schloſſer=, Weißbinder= und Lackirer=
Arbeiten ſollen im Wege der Submiſſion
vergeben werden.
Offerten ſind bis
Donnerstag den 28. April,
Vormit=
tags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt, Zimmer Nr. 33,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 19. April 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Riedlinger, Beigeordneter. 4082
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung werden die
der Ehefrau des Ewald Chriſtian
Werner zu Darmſtadt dahier gehörigen/
Immobilien, als:
Flur. Nr. ⬜Met.
1506 Acker im Seel=
V. 29
roth,
VIII. 314
2138 Acker im
Gem=
merloch,
VII. 315 1006 Acker daſelbſt,
14 36 1344 Acker, die lange
Beine,
38
7
2375 Wieſe, die
Vor=
derwieſe,
Mittwoch den 4. Mai d. 33.,
Nachmittags 4 Uhr,
auf hieſigem Rathhaus mit
unbeding=
tem Zuſchlag öffentlich meiſtbietend
ver=
ſteigert.
Beſſungen, den 12. April 1887.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
(4126
Weimar.
Schöner Gartenkies
wird billig abgegeben Ecke der Roßdörfer=
und Gervinusſtraße.
[4127
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wigsſtraße 10.
3699) Hofſtallſtraße 6 im 1. Stock
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16. Juli zu vermiethen. Ei zuſehen von
10-12 und 3-6 Uhr.
3998) Wilhelminenſtraße 29 zwei
Zimmer zu vermiethen.
3999) Geiſtberg 5 eine Wohnung zu
vermiethen und gleich zu beziehen.
4001) Ludwigsſtraße 1 eine neu
her=
gerichtete freundliche Wohnung, 7
Zim=
mer und Cabinet, Küche ꝛc., für den
1. Juli zu vermiethen.
4002) Erbacherſtraße 13 eine kleine
Wohnung. Per Monat 9 Mark.
4005) Heinrichſtraße 62 iſt der mit
lere Stock, neu hergerichtet, 5 Zimmer ꝛc.
und ſonſtige Bequemlichkeiten, zu
ver=
miethen und alsbald zu beziehen. Näh.
daſelbſt Nr. 64 parterre.
AAiiiAtaiauaun
4149) Theaterplatz 1
Manſarde=
wohnung: Küche u. allem Zubehör,
per Juni nur an 1uhige Miether. F
450) Hölgesſtr. 13 Beletage. zwei
gr. und 4 kl. Zimmer mit allem Zubehör.
2938) Stallung für 2 Pferde mit
Burſchenſtube, Sattelkammer, auf
Ver=
langen mit Remiſe.
L. Harres, Promenadeſtr. 25.
Lagerräume,
trocken, als Remiſe, Stallung u. Zimmer
ſind ſofort zu vermiethen.
Wilhelminenſtraße 3.
(3395
Co
he
Remiſe und Burſchenzimmer
- wukts, bei Joh. Conr. Mahr,
Eſchollbrückerſtraße I.
3866) Waldſtraße 32 eine
Werk=
ſtätte ſowie Souterrain ſofort zu verm.
Auf Verlangen auch Wohnung mit 3
Zim=
mern nebſt Zubehör. Zu erfragen im
Vorderhaus 1. Stock.
4008)
Eliſabethenſtraße 12
im Hauſe der Geſellſchaft Eintracht”
iſt von den in Herrichtung begriffenen
drei neuen Läden
der größere, mit 2
Schau=
fenſtern u. großem
Comptoir=
zimmer,
auf den 1. October event. 1. September
d. J. zu vermiethen. Näheres bei dem
Hausverwalter.
10585) Carlsſtraße 12 eine große
Werkſtätte mit oder ohne Wohnung
ſo=
fort oder ſpäter zu vermiethen.
1832) Marktplatz 4, zwei größere
Magazine, auch als Werkſtätte
geeig=
net, zu vermieten.
711) Eliſabethenſtr. 62 zwei große,
ſehr gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
1402) Caſinoſtr. 7,. 1. Stock, zwei
ſchön möblirte Zimmer zu vermiethen.
g000000000000000000000000000
8
1403) Promenadeſtraße 70 zwei ,
ſchön möbl. Zimmer an einen Herrn
8 pr. 1. Mai zu vermiethen.
o0000e0ooo000oo0oooeoooeoooe
1498) Ballonplatz 7 zwer möblirte
Zimmer zu vermiethen.
1722) Kiesſtr. 30 möblirte Zimmer
mit guter, vollſtänd. u. billiger Penſion
für Schüler.
2116) Hochſtraße 28 ein freundlich
möblirtes Zinmer zu vermiethen, auf
Wunſch mit Penſion.
2249) Roßdörferſtr. 47 möbl. Im.
2416) Ein möblirtes Zimmer mit
Cabinet iſt anderweitig zu vermiethen per
1. April.
Georg Schmitt,
früher C. A. Stengel.
2690) Karlsſtr. 12 ein möbl. Zimm.
3124) Mühlſtr. 5. nahe der Caſerne,
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
3166) Noßdörferſtr. 32 ein großes,
ſchönes möbl. Zimmer mit allen
Bequem=
lichkeiten und ſorgfältiger Bedienung
ſo=
ort zu vermiethen.
3246) Schloßgraben 13 drei möhl.
Zimmer mit Penſion zu vermiethen;
ſeither von Einz.=Freiw. bewohnt.
3397) Hügelſtr. 2 ein möbl.
Zim=
mer mit Penſion zu vermiethen.
3398) Steinſtraße 26 im mittleren
Stock gut möbl. Zimmer mit Cabinet
per Monat mit Bedienung 25 M.
19
lr.
62
545
72
920
135)
220)
212
35
51
550
30
113)
25
120
15)
45
50
36
4½
v22)
292
150
2
18
45
55
43
57
50
1
2¾
g6
5
3399) Grafenſtr. 26 im 3. Stock
ſein gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
3550) Hügelſtr. 5½ e. ſch. möbl. 3.
n. vorn. f. ſofort.
3600) Wienerſtr. 47. Beletage, gut
möblirtes Zimmer mit ſchöner Ausſicht
und ſeparatem Eingang zu vermiethen.
3718) Mauerſtraße 10 zwei möbl.
Zimmer ſofort zu vermiethen.
3720) Bleichſtraße 19, zunächſt der
Alice= und Mittelſchule, oberſter Stock, ein
möblirtes Zimmer mit Peuſion f. 50 M.
3721) Sandſtraße 28 parterre, dem
Palaisgarten gegenüber, iſt ein gut
mö=
blirtes Zimmer mit Cabinet zu verm.
3725) Hofſtallſtraße 6 ein klein
mö=
blirtes Zimmer zu vermiethen.
3726) Schloßgraben 11 ein kleines
möblirtes Zimmer billig zu vermiethen.
3871) Neckarſtr. 1 im Hinterbau ein
Zimmer mit Alkoven an eine einzelne
Per=
ſon zu verm. Näheres Vorderh. 3 Tr.
4009) Bleichſtraße 19 im 1. Stock
ein freundliches kleines möblirtes
Zim=
mer zu vermiethen und gleich zu beziehen.
Einzuſehen von Morgens 9 bis
Nach=
mittags 3 Uhr.
4010) Liebigſtraße 15 am
Wilhelms=
platz gut möbl. Parterre=Zimmer ſofort,
beziehbar.
4011) Waldſtraße 39 2 möblirte
Zimmer vom 1. Juni an zu vermiethen.
4012) Neckarſtraße 18 möbl. 3., auf
Wunſch mit Penſion, für eine Dame.
4013) Ludwigsplatz 8 ein möbl. Zim.
im Hinterb. Ausſicht auf die Straße.
4016) Waldſtraße 25 (mittl. Stock,
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
4018) Wilhelminenſtraße 27 3 feine
möblirte Zimmer an einen Herrn zu
ver=
miethen. Näheres im Laden daſelbſt.
4073) Niederramſtädterſtr. 43 ein
möbl. Zimmer mit oder ohne Penſion.
4151) Grafenſtr. 33 ein gut möbl.
Zimmer zu vermiethen.
4152) Luiſenſtraße 4 gegenüber der
Kanzlei, ein ſchön möbl. Zimmer zu 10 M.
4153) Bleichſtraße 26 Seitenbau ein
ſchön möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen.
4154) Grafenſtr. 24, 3. Stock, ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
4155) Riedeſelſtr. 68 parterre zwei
ſchön möblirte Zimmer nach der Straße
(Wohn= und Schlafzimmer).
4156) Schulftr. 16, 2. Stock, gut
möbl. Zimmer, ſep. Eingang, per 1. Juni.
4157) Ballonplatz 11, 2. Stock, ein
gut möbl. Zimmer, auf Verl. mit Penſion.
7nterzeichnete wünſcht noch einige
Musikstunden
zu ertheilen. Frau Emilie Huber,
[4158
Waldſtraße 7, 1. Stock.
(unge Leute können Koſt und Logis
V9 erhalten, per Woche 7 Mk. Arheil=
(4159
gerſtraße 68.
Nr. 81
106
on einem Kunſtfreunde iſt zur Hebung der Freskomalerei eine Stiftung
gemacht worden, deren jährliche Zinſen 3000 Mark betragen. Davon
ſollen in jedem Jahre ein oder mehrere Bilder in Freskomalerei
ausge=
führt werden. Der leitende Gedanke iſt der, daß Privatleute in ihren
Wohnräumen Bilder gemalt erhalten, zu welchen ſie ſelbſt den Gegenſtand
beſtimmt haben. Es haben die fünf Akademien zu München, Berlin, Düſſeldorf,
Carlsruhe, Dresden ihre Zuſtimmung zugeſagt, und wird abwechſelnd in jedem
Jahre eine derſelben die Ausführung durch einen hervorragenden Schüler oder
jungen Künſtler leiten.
In dieſem Jahre trifft es die Kunſtſchule zu Carlsruhe, und werden
Kunſt=
freunde, welche in Württemberg, Baden, Heſſen, Hohenzollern, Elſaß=Lothringen
wohnen und dort ein Haus beſitzen, in welchem ſie einen Raum durch Freskomalerei
geſchmückt haben möchten, aufgefordert, ſich bis zum 1. Mai bei der unterzeichneten
Behoͤrde ſchriftlich zu melden und derſelben Mittheilung zu machen über
1) den darzuſtellenden Gegenſtand und die gewünſchte Art der Darſtellung,
(Figurenbild, Landſchaft, Dekoration),
2) Größe, Geſtalt, Lage des Raumes, bez. der Wandfläche, durch Einſendung
eines Grund= und Aufriſſes,
3) die Höhe der Summe, welche ſie etwa bei größerer Ausdehnung der Arbeit
beizuſteuern gewillt ſind.
Die Koſten für Vorbereitung der Wandfläche, Herſtellung der Gerüſte und der
nöthigen Requiſiten hat der Beſteller zu tragen.
Aus dieſen Meldungen wählt die Kunſtſchule die am paſſendſten ſcheinende aus
und beauftragt einen ihrer Schüler mit deren Ausführung.
Die geehrten Vorſtände der Stadt= und Landgemeinden, ſowie die Herren
Künſtler und Kunſtfreunde werden ergebenſt gebeten, in ihren Kreiſen dieſer
Auf=
forderung möglichſt weite Verbreitung zu verſchaffen.
Carlsruhe, den 23. Februar 1887.
[4160
(gez.) Direction der Großh. Kunſtſchule.
16
eRographte.
Montag den 2. Mai, Abends 8 Uhr, eröffnet der Stenographenverein
einen Unterrichtskurſus in Gabelsberger Stenographie. Der Unterricht wird
während des Sommerſemeſters an wöchentlich zwei Abenden — Montag und
Donnerstag von 8 Uhr an - im Schulhauſe Ecke der Carls= und Nieder=
Ramſtädterſtraße ertheilt.
Anmeldungen werden entgegengenommen in der Hofbuchhandlung A.
Berg=
ſträßer, Schulbuchhandlung H. Schmitt (Säng), Schreibmaterialienhandlung
J. Göttmann.
Unterrichtshonorar 10 Mark.
(4060
Der Vorstand des Gabelsberger Stenographenvereins.
1
Lmſtdnzuroré Heckar,Cmmümal.
Gaſthof und Penſion zur Pfalz.
15 Minuten von Heidelberg mit der Bahn, ſchöne Gartenanlagen, reigende
Aus=
ſicht ins Gebirge und Neckarthal, umgeben von prachtvollen Waldungen mit
hüb=
ſchen Spaziergängen nach dem Königſtuhl, Schloß, Molkenkur ꝛc. Badehäuſer beim
Gaſthofe, vollſtändig neu und zeitgemäß eingerichtete Zimmer mit Balkon,
Garten=
ſaal, gute Küche, reingehaltene Weine, gute Biere, Penſionspreis 3-4 Mark,
empfiehlt allen Reiſenden und Familien beſtens
[3882
Solbäder im Hause.
der Beſitzer Dr. Wullerdieck.
Geſchäfts=Eröffnung und Empfehlung.
Hiermit beehre ich mich Ihnen die ergebene Mittheilung zu machen, daß ich
unter Heutigem am hieſigen Platze Hügelſtraße 37. nächſt der Wilhelminenſtr., ein
Furzmaaren=Geſchüft
errichtet habe.
Durch die beſten Bezugsquellen bin ich in der Lage nur gute Waaren zu
billigſt geſtellten Preiſen bieten zu können und bitte ich ſich bei Bedarf meiner
gütigſt erinnern zu wollen.
Mit aller Hochachtung.
ereséidiée Wwe.,
geb. Delcher.
4161
Kegel=Liebhabern
empfehle meine im beſten Zuſtande
befind=
liche Kegelbahn zur gefl. Benutzung.
WäsvOgl,
„
zunächſt der Kirche in Beſſungen,
Gaſthaus „zum Lamm'.
Gesellsn-Hospitz,
Friedrichſtraße 30,
ſind 2 Rüume von 6 Meter Breite und
11 Meter Länge mit ſep. Eingang, welche
ſich ſehr gut zu allem herrichten laſſen,
für Vereine, Geſellſchaften event. auch für
Lagerräume, zu vermiethen.
Schriftlich anfragen bei dem kath.
Ge=
ſellenverein, Waldſtraße 33.
[4061
7
vAGUlt,
gesuoht
für zwei leere Möbelwagen von
München nach Hier per Ende
April. Näheres
J. Gsuehert,
Bleichſtraße.
[3943
Zu verpachten
iſt ein Acker am Herdweg, ungefähr
heſſ. Morgen groß.
[4163
Nähere Auskunft ertheilt
H. Scharmann, Mathildenplatz 7.
Geſucht 2 unmöblirte Zimmer
von einem einzelnen Herrn. Eigener Eingang,
ſowie Waſſerleitung erwünſcht. Offerten
unter L. L. a. d. Exped. d. Bl. (4063
ſein Herr möchte in kurzer Zeit in den
C. Abendſtunden das Tanzen erlernen.
Gefl. Offerten mit Preisangabe an die
Expedition unter A. A. erbeten. (4164
Pine geübte Büglerin empfiehlt ſich in
⁄ und außer dem Haus. Näh. Holz=
(3875
ſtraße 9.
Tin großes od. 2 kleine unmöbl. Zim=
E mer zu miethen geſucht. — Offerten
unter F. H. an die Expedition. (4165
ſEin Primaner ertheilt Schülern der
unteren Klaſſen des Realgymnaſiums
Nachhilfe. Näheres i. d. Exped. d. Bl.
Tüchtige Bauschlossor, 3
ein Schreiner, ſowie einige kräftige
Tag=
löhner finden dauernde Arbeit.
Gebrüder Röder.
Schiffenachrichten; mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer,Saaler, Kapitän H. Richter,
vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher am
13. April von Bremen und am 14. April von
Southampton abgegangen war, iſt am 22. April
wohlbehalten in New=York angekommen.
1064
Nr. 81
MohnungsVerinderung.
Von Freitag den 29. dieſes Monats ab befindet ſich meinel
Wohnung und Schreibſtube
Waldſtraße Nr. 24 Parterre,
neben der Reichsbanknebenſtelle.
Darmſtadt, den 26. April 1887.
44162
Hogel,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
E
S. Saalban Darmstadl. .
M
Mittwoch den 27. April:
Unwiderruflich die letzten 2 Vorſtell
E Auf vielseitiges Vorlangen
Nachmitt. von 4½ - 6 Uhr letzte große
Schü=
ler= u. Kindervorſtellg. zu halben Preiſen.
Abends Anfang 8 Uhr.
Große Abſchieds=Vorſtellung, Auftreten
ſämmtlicher Künſtler=Spezialitäten.
In den beiden Vorſtellungen:
M
.Das Seipferd Bondin. -E
Vorgeführt von
„
Fräulein Oconnn. AazXrT-arvtatthauutta.
Preiſe der Plätze im Vorverkaufe: Numm. Sperrſitz M. 1.50, 1. Platz 1 M.,
2. Platz 75 Pf., Gallerie 50 Pfg. Billets ſind vorher zu haben in der
Muſikalien=
handlung des Herrn Thies und im Saalbau bei Herrn Inſpektor Velten. (4099
G-vvhad- AwU,
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Speditionen jeder Art nach allen Richtungen des Continents und allen
überſeeiſchen Ländern.
Paoket-Expreas zu feſten Tarif=Sätzen per Dampfer nach allen Theilen
der Vereinigten Staaten von Nord=Amerika, Canada, Bermudas, Neu=
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couvers=Inſeln.
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In Verbindung mit ſoliden und bewährten Correſpondenten an allen
Haupt=
plätzen des In= und Auslandes kann eine zuverläſſige und ſachgemäße Erledigung
[374
zuſichern und bin zu weiterer Auskunft gerne erbötig.
5) Herren können Koſt u. Logis erhalt. Müſche wird angenommen zu waſchen
W Gr. Ochſengaſſe 5, 2. St., Vorderh. 0 und bügeln. Obergaſſe 28. (3769
ALovEAk
AL-
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72
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in creme und weiß, prima Waare, zu ſehr billigen Preiſen.
Ferdivand Carl Winter
Großh. Hoflieferant.
3669
[ ← ][ ][ → ]Nr. 8.
1065
4
EN
Darmsladl,
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an der katholischen
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v Aen
r 25 Wilhelminenstrasse Zb. l
an dor katholischen
Kirche.
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verkaufen zu können. — Sämmtliche Möbel zeichnen ſich durch die hochfeinſie, allerſolideſte
Arbeit, für welche jede Garantie geleistet wird, ſowie durch ſehr billige
Preiſe aus.
In meinen 16 complet eingerichteten Musterzimmern ſind fortwährend
Neuheiten in allen Arten Möbeln, ſowie die neueſten Decorationen ausgeſtellt und lade ich
zu deren Beſuch ergebenſt ein.
Eignes Atelier zum Entwerfen neuer Modelle und Decorationen hier im Hause.
Die Fabrikate der Herren Gebrüder Weber ſind hier am Platze nur durch mich
zu beziehen.
4167) Ein reinl. Mädchen ſucht
ſo=
fort Laufdienſt. Hinkelgaſſe 12. 1 St. h.
4168) Ein ält. Mädchen mit guten
Zeugn. ſucht Stelle in eine große Wirthſch.
als Küchenmädchen od. als Aushülfe durch
Frau Katzenbach, Alexanderſtraße 15.
Wrai
W
4169) Eine jungere tuchtige
Neſlaul=
rationsköchin ſowie eine Haushälterin
mit beſten Zeugniſſen u. mehrere jüngere
Kellner ſuchen Stellen. Beck's
Stellen=
bureau, Mathildenplatz 11.
4170) Eine tüchtige Frau ſucht
Be=
ſchäftigung im Waſchen und Putzen.
Näheres Expedition.
1)
AllAEAlAzh
4171) Zur Beaufſichtigung von
Kin=
dern ein braves Mädchen ſür einige,
Stunden des Tags geſucht.
Zu erfragen Expedition.
4172) Ein Dienſtmüdchen ſofort
ge=
ſucht. Friedrichſtraße 28.
4173)
gewieſen.
Guter Laufdienſt wird nach
Näheres Mühlſtr. 28 Seitenb.
4043) In ein feines Putzgeſchäft
wer=
den anſtändige Lehrmüdchen geſucht.
Näheres Expedition.
4110) Ein braver, ehrlicher
Diemer
für ſofort geſucht. Wo? ſagt die Exped.
Lehrling
ſuche für mein Comptoir zum ſofortiger
Eintritt.
Heinr. Jac. Hampe,
4174
Feldbergſtraße 58.
4175) Ein braver Junge kann die
Schreinerei erlernen.
L. Bender, Wienerſtraße 57.
2153) Ein Lehrling gegen Lohn ſucht
Otto Homberger, Spenglermeiſter.
3282) Für das Comptoir eines hieſigen
Fabrik= und Engros=Geſchäfts wird ein
junger Mann mit guter Schulbildung
aus achtbarer Familie in die Lehre
ge=
ſucht. Schriftl. Offerten unter A. II. 24
poſtlagernd erbeten.
4044) In eine kleine Haushaltung wird
zur vollſtändigen Führung derſelben ein
ſelbſtſtändiges, braves, reinliches und
geſetztes Mädchen per Johanni geſucht.
Lohn je nach Leiſtung bis zu M. 200.
Nur mit beſten Zeugniſſen verſehene
Mädchen wollen ſich melden. Näheres
Expedition.
3439) Einen Lehrling ſucht
K. Arheilger, Handelsgärtner.
4051) Einen Lehrling ſucht
J. G. Schmitt'ſche Buchdruckerei.
3922) Zwei Lehrlinge können
ein=
treten in der Kunſt= und Handelsgärtnerei
Krick jr., Rheinſtraße 18.
4050) Tüchtige Keſſelſchmiede geſucht.
Heinrich Lanz, Mannheim,
Maſchinenfabrik.
282
1066
Nr. 81
Einladung zum Abonnement
auf das
Darmſtädter Tugblatt
[150. Jahrgang)
zugleich Amtliches Orgau für Stadt und Kreis
Darmſtadt.
Das nunmehr in ſeinen 150. Jahrgang eingetretene Tagblatt
bringt neben einer pokitiſchen Aeberſicht reichhattige ittheilungen
von allgemeinem und ſoſtatem Jutereſſe aus Htadt und Cand;
Anterhattung wird ferner durch das damit verbundene „Illuſtrierte
Anterhattungsstatts mit Beiträgen namhafter Schriftſteller und
lährlich an 250 vorzüglichen Illuſtrationen geboten.
Annoncen werden von der Expedition, ſowie auch von allen
ſoliden Annoncen=Bureaux entgegengenommen.
Abonnementspreis pro Quartal M. 1.50 einſchl. Bringerlohn,
durch die Poſt bezogen M. 1.50 einſchl. Proviſion excl. Bringerlohn.
Abonnements können jederzeit bei der Expedition, Rheinſtraße 23,
owie auf allen Poſtanſtalten erfolgen.
Die in der näheren Umgebung Darmſtadts wohnenden Poſt=
Abonnenten erhalten das Tagblatt am Tage des Erſcheinen mit
dem erſten Beſtellgang.
Die Expedition.
Neu hinzutretende Abonnenten erhalten das Blatt bis zum erſten
Mai gratis.
Politiſche Ueberſicht.
DZeutſches Reich. Zwiſchen dem Reichskanzler und R. v.
Ben=
nigſen fand während der Verhandlungen im Reichstag am 25. eine
längere Beſprechung ſtatt, welche ſich wohl auf die
Branntwein=
ſteuervorlage bezog. Man glaubt, daß das Plenum des Bundesrats
ſich noch im Laufe dieſer Woche mit der Leſchlußfaſſung über die
Vorlage beſchäftigen wird, da die Verhandlungen in den Ausſchüſſen
ſich ſehr glatt abwickelten.
Im Reichstage fand am 25. die erſte Beratung des Nachtrags=
Etats ſtatt, welchen der Kriegsminiſter Bronſart v. Schellendorf
als unvermeidlich und verhältnismäßig nicht zu hoch geſtellt
be=
zeichnete. Abg. v. Bennigſen ſprach ſich für Vorberatung in der
Kommiſſion aus und bedauerte, daß die in Ausſicht ſtehenden
Steuervorlagen ſo lange verzögert würden. Schatzſekretär Jacobi
erklärte das von Bennigſen erwähnte Gerücht, als ſei das
Ein=
bringen der Huckerſteuervorlage vertagt worden, für unbegründet.
Dem Abg. Rickert gegenüber hielt der Kriegsminiſter daran feſt,
daß die geſtellten Forderungen zur Erhöhung der Schlagfertigkeit
des Heeres unerläßlich ſeien; eine frühere Feſtſtellung derſelben ſei
unmöglich geweſen. Schließlich wurde der Nachtragsetat und das
Anleihegeſetz der Budgetkommiſſion, die Geſetze über
Quartier=
leiſtung und die Naturalleiſtungen für die bewaffnete Macht im
Frieden an eine Kommiſſion von 21 Mitgliedern verwieſen.
Die Gewerbeordnungskommiſſion des Reichstages hat den
Paragraphen über den Befähigungsnachweis in der Ackermann=
Biel'ſchen Faſſung angenommen, wonach alſo die Meiſterprüfung
ſozuſagen obligatoriſch gemacht werden ſoll; hoffentlich wird das
Plenum dieſen Beſchluß modifizieren.
Die vorläufige Ermittelung der amtlich gezählten Stimmen bei
den Reichstagswahlen am 21. Februar ergiebt im Vergleich zu den
Ziffern des Jahres 1884 folgendes: Abgegebene Stimmen: 7487991
11884. 5658590) F. 1829 401. Davon wurden für Konſervative
abgegeben: 1194504 (861063) 333 441; - für die Reichspartei
693 195 (387687) 4 305 508; - für Nationalliberale 1658 158
0997033) 4 661135; - für Deutſchfreiſinnige 945302 (997004)
51702; - für die Volkspartei 109 372 (95891) k 13481;
für Centrum und Welfen 1627095 (1378394) k 248701;
Volen 212626 (203 188) f 9438. - für Sozialdemokraten 774182
549 990) k 224 192; — für Elſaß=Lothringer 247654 165571 4)
82033; - für Wilde 25903 (22 769) 4 3134.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus befaßte ſich am 25. mit der
zweiten Leſung der kirchenpolitiſchen Vorlage. Die Artikel 1 bis
4 wurden ohne beſonderen Wiederſpruch angenommen. Zu Art. 5
(Wiederzulaſſung geiſtlicher Orden) erklärte Abg. Gneiſt, die nat.. Partei hätte namentliche Abſtimmung hierüber beantragt; falls
der Antrag angenommen würde, ſähe ſie ſich außer Stande für die
Vorlage zu ſtimmen. Von freikonſervativer Seite wurden ebenfalls
Bedenken gegen den Artikel geäußert, welcher namentlich in Poſen
und Weſtpreußen den Kulturkampf von Neuem anfachen werde.
Fürſt Bismarck gab zu, daß er in dieſer Beziehung. ſelbſt nicht ohne
Bedenken ſei, doch müſſe die Regierung im Geſamtintereſſe Gewicht
auf das vollſtändige Zuſtandekommen des Geſetzes legen und müßten
darum dieſe mehr lokalen Intereſſen gegen das Staatsintereſſe
zu=
rücktreten. Bei der namentlichen Abſtimmung über Art. 5 wurde
derſelbe mit 230 gegen 117 Stimmen angenommen, während 22
Abgeordnete ſich der Abſtimmung enthielten. Für den Artikel
ſtimmten das Centrum und die Polen geſchloſſen, von den
Deutſch=
freiſinnigen 11, worunter Eugen Richter. Dagegen ſtimmten die
Nationalliberalen, 25 Freikonſervative und 9 Konſervative. Hierauf
wurde der Reſt der Vorlage ohne weitere Debatte angenommen.
Zum baheriſchen Juſtizminiſter wurde v. Leonrod ernannt.
Derſelbe war ſeit 1885 Präſident des Münchener Landgerichts.
In Leipzig fand am Sonntag ein ſtark beſuchter
nationallibe=
raler Parteitag für Sachſen und Thüringen ſtatt, welchem auch
zahlreiche nationalliberale Reichstagsabgeordnete beiwohnten. Von
letzteren ſprachen die Herren Buhl, Marquardſen, Oechelhäuſer,
Meyer=Jena, Boettcher und Sattler. Dr. Buhl verlieh der
be=
ſtimmten Erwartung Ausdruck, daß der Patriotismus des deutſchen
Volkes nicht verſagen werde, wenn es jetzt gelte, die für die
Be=
feſtigung der deutſchen Wehrhaftigkeit erforderlichen Opfer zu
bringen. Der Redner äußerte ferner die Hoffnung, daß die Reform
der Zuckerſteuer noch in der gegenwärtigen Seſſion erfolgen, und
daß auch die Frage der Branntweinſteuer in zweckmäßiger Weiſe
werde geregelt werden. Dr. Böttcher betonte, man ſolle auch in der
ſchwierigen kirchenpolitiſchen Frage zu dem Fürſten Bismarck das
Vertrauen hegen, daß die Intereſſen des deutſchen Reiches gewahrt
würden.
Franſtreich. Das franzöſiſche Miniſterium verhält ſich in der
Schnäbele'ſchen Angelegenheit anerkennenswert ruhig und ſachlich,
dagegen iſt die große Mehrheit der Pariſer Blätter bemüht, die
Maſſen gegen Deutſchland aufzureizen. In Folge hiervon iſt die
geplante und mehrmals verſchobene Aufführung von Wagner'3
„Lohengrin' nun gänzlich in Frage geſtellt. Als Urſache wird offen
der jüngſte deutſch=franzöſiſche Zwiſchenfall bezeichnet. Vorläufig
wurde die Aufführung allerdings nur bis zum Donnerstag
ver=
ſchoben.
Engkand. Der bisherige Verlauf der in London tagenden
Konferenz der Deputierten aus den engliſchen Kolonien läßt eine
engere organiſche Verbindung zwiſchen dieſen und dem Mutterlande
in der That erhoffen. Dieſer Tage waren die Konferenzteilnehmer
zu einem offiziellen Diner im St. Georges Klub vereinigt, wobei
der die Beſtrebungen der Konferenz beſeelende Geiſt ſich zwar in
zwangloſer, aber deſto charakteriſtiſcherer Weiſe Luft machte und
erkennen ließ, daß das Lohalitätsgefühl der Kolonialvertreter ſowohl
der Krone als dem Gedanken der „imperial Federation' gegenüber
gleichmäßig intenſiv entwickelt iſt. An eine ſchablonenhafte Ordnung
der oft ganz von einander abweichenden und gar mannigfachen
Einzelbeziehungen zwiſchen England und ſeinen Kolonien denkt
Niemand, aber über die Notwendigkeit, das höchſt mangelhafte
koloniale Verteidigungsſyſtem zu Waſſer und zu Land wirkſam zu
organiſieren, ſcheint allſeitiges Einverſtändnis zu herrſchen. Englands
Kolonien repräſentieren eine Summe wirtſchaftlicher, kommerzieller,
ſozialer und politiſcher Werte, die in beweaten Zeitläuften die
Be=
gehrlichkeit fremder Mächte wohl reizen könnte. Einem kräftigen,
energiſchen Vorſtoße möchte aber das nur locker zuſammenhängende
Gefüge des engliſchen Weltreiches ſchwerlich widerſtehen und eine
Organiſation der ſtaatlichen Defenſivkraft der Kolonien ſcheint da
nicht mehr zu umgehen zu ſein. Vorerſt gilt es, die brauchbaren
Normen zu ſchaffen, nach denen bei Aufſtellung eines Syſtems
kolonialer Verteidigung vorgegangen werden kann und vernimmt
man, daß in dieſer Beziehung auf der Konferenz ſchon wichtige
Verſtändigungen erfolgt ſind, namentlich auch im Finanzpunkt, ſo daß
die Konferenz vorausſichtlich zu dem angeſtrebten Ziele führen wird.
Gorſt teilte am 25. im Unterhauſe mit, eingegangenen
Nach=
richten zufolge dehne ſich die aufſtändiſche Bewegung der
Ghizai=
ſtämme gegen den Emir von Afghaniſtan nicht weiter aus. Die
Truppen des Emir hätten verſchiedene erfolgreiche Gefechte gegen
die Rebellen beſtanden. Ferguſſon erklärt, der Bericht über die
jüngſte Rede des Generalkonſuls Jones in Philippopel, der bei
einem Diner zu Ehren der bulgariſchen Regentſchaft von
Präten=
tionen des ruſſiſchen Koloſſes geſprochen haben ſolle, ſei völlig
un=
richtig. Jones habe keinen Hinweis auf Rußland gemacht.
Itatien. General Saletta verlangte telegraphiſch die
Entſen=
dung zweier weiteren Bataillone Infanterie und mehrere Kanonen.
Eine Expedition geht in den erſten Tagen des Mai nach Maſſaua ab.
Rutßkand. Großfürſt Sergius und Gemahlin gehen zum
Jubi=
läum der Königin Victoria nach England.
Der Zwiſchenfall, der durch die Tiſchrede des engliſchen
Kon=
ſuls in Bulgarien geſchaffen wurde, harrt noch der Löſung; in der
engliſchen Botſchaft in Petersburg iſt man ſehr mißgeſtimmt über
dieſen Vorfall; Morier hat Giers ſein Bedauern ausgeſprochen für
den Fall, daß die Sache ſich ſo verhalte, wie ſie dargeſtellt
wor=
den ſei.
Bulgarien. Nach einer Meldung der „Agence Habas; aus
Sofia vom 25. hat die Regentſchaft eine Auleihe im Betrage von
25 Millionen Franes mit engliſchen Kapitaliſten abgeſchloſſen, welche
durch den dortigen Korreſpondenten des „Standard: repräſentiert
ſind.
Fürſtei. Die Pforte hat, wie behauptet wird, auf Wunſch des
ruſſiſchen Botſchafters Nelidow, im Laufe voriger Woche die
bul=
gariſche Regentſchaft neuerdings zum Rücktritt aufgefordert; die
Regentſchaft lehnte dieſe Aufforderung ſelbſtverſtändlich ab.
Nr.
Darmſtadt. 27. April.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog begaben Sich geſtern
nachmittag auf einige Tage nach Oberheſſen zur Auerhahnbalz.
Im Gefolge Sr. Königl. Hoheit befindet ſich Hofjägermeiſter
von Werner.
r. Erſte Kammer der Landſtände. Nach Mitteilung neuer
Ein=
läufe und Berichterſtattungen erfolgten geſtern zunächſt Neuwahlen
zum zweiten, dritten und vierten Ausſchuß an Stelle des
verſtor=
benen Geheimerat von Willich, zu deſſen Andenken ſich die
Ver=
ſammelten von ihren Sitzen erhoben, und die Beſchlußfaſſung über
eine an Se. Königl. Hoheit den Großherzog anläßlich der Verlobung
Ihrer Großh. Hoheit der Prinzeſſin Irene zu richtende
Glückwunſch=
adreſſe.
Bei dem weiteren Punkte der Tagesordnung, die Vorlage Großh.
Miniſteriums des Innern und der Juſtiz, den Geſetzentwurf, die
Unterbringung jugendlicher Uebelthäter und verwahrloſter Kinder
betr., hatte der zweite Ausſchuß Beitritt zu den Beſchlüſſen zweiter
Kammer, bezw. Annahme der von dieſer beſchloſſenen Faſſung der
einzelnen Artikel und ebenſo die Annahme des Geſetzes im Ganzen,
ſowie es aus der Beratung hervorgegangen, beantragt. Die
Kam=
mer entſchied ſich dem Antrage entſprechend. In Betreff des
An=
trags auf Aufhebung oder Abänderung des 8 17 der
Gebühren=
ordnung für Gerichtsvollzieher trat die Kammer dem Beſchluſſe der
zweiten Kammer nur inſofern bei, als ſie befürwortete, Großh.
Regierung zu erſuchen, von dem Vorbehalt des 8 24 Poſ. 2 der
Gebührenordnung für Gerichtsvollzieher bis zu anderweiter
reichs=
geſetzlicher Regelung der Gebühren und Auslagen derſelben im Sinne
der Ausführungen des Ausſchußberichtes Gebrauch zu machen.
Ein=
verſtanden erklärte ſich die Kammer mit den zu dem Antrage des
Abgeordneten Freiherrn von Nordeck zur Rabenau auf Reviſion
der allgemeinen Bauordnung im Sinne größerer Berückſichtigung
der ländlichen Verhältniſſe gefaßten Beſchlüſſe mit einigen
Aus=
nahmen.
Zugeſtimmt wurde alsdann den Beſchlüſſen der zweiten
Kam=
mer in Bezug auf die Vorlage Großh. Miniſteriums des Innern
und der Juſtiz, betreffend Einweiſung der am 31. März 1886
vor=
handenen Witwen und Waiſen ſolcher Civildiener, deren Stellen im
erſten Artikel des Geſetzentwurfs vom 9. September 1880 zur
Auf=
nahme in eine neu zu errichtende Klaſſe IIb. des Civildiener=Witwen=
Inſtituts vorgeſehen geweſen, in die Venſion dieſer Klaſſe mit
1072 Mark jährlich, und das Geſuch der Witwe des Profeſſors Dr.
Dölp in Darmſtadt um Einreihung in die entſprechende Klaſſe des
Civildiener=Witwen=Inſtituts. Ferner wurde der Geſetzentwurf
wegen der Aufbringung der Reiſekoſten und Tagegebühren der
Mit=
glieder der Kreisſchulkommiſſion angenommen. Der Ueberweiſung
eines im Staatsbudget pro 1885-88 noch disponiblen Betrags von
4000 Mark an die deutſche Landwirtſchaftsgeſellſchaft behufs
Er=
teilung von Prämien bei der im Juni 1887 in Frankfurt a. M.
ſtattfindenden allgemeinen deutſchen landwirtſchaftlichen Ausſtellung
wurde zugeſtimmt, ebenſo auch dem von verſchiedenen Abgg.
geſtell=
ten Antrag wegen Staatsunterſtützung der Bienenzüchtervereine der
drei Provinzen im Budget 1888-91, und dem Beſchluß der zweiten
Kammer über den Antrag der Abgeordneten Dr. Oſann und Lautz,
die in Ausſicht genommene Verlegung der Garniſon von
Baben=
hauſen nach Darmſtadt betreffend, beigetreten in Erwägung der
Möglichkeit, daß durch materielle Beiträge von ſeiten der Gemeinde
Babenhauſen ſich die Reichsregierung beſtimmen laſſen dürfte, dem
in dem Antrag ausgeſprochenen Wunſche Berückſichtigung zuteil
werden zu laſſen.
Auch bei dem Geſetzentwurfe, die Anſchaffung und
Unterhal=
tung des Faſſelviehs betreffend, wurde Beitritt zu den Beſchlüſſen
der zweiten Kammer beſchloſſen mit einigen Abänderungen.
Darauf erfolgte um ½12 Uhr der Schluß der Sitzung,
wel=
cher zum erſtenmal als Mitglieder der Kammer Biſchof Haffner
von Mainz. Geheimerat Dr. Goldmann und Hüttenbeſitzer Buderus
beiwohnlen.
r. Zweite Kammer der Landſtände. In geſtriger Sitzung wurde
zunächſt die Wahl des Bürgermeiſters Zinßer als Abgeordneten
beſtätigt. Nach Eintritt in die Tagesordnung begann alsdann die
Beratung über die Vorlage Großh. Miniſteriums der Finanzen,
den Geſetzentwurf, das Dammbauweſen und das Waſſerrecht in den
Gebieten des Rhein, Main, Neckar und des ſchiffbaren Teils der
Lahn betr., das Ergebnis langer Verhandlungen über einen in den
Nachbarſtaaten längſt geſetzlich neu geregelten Stoff.
Der erſte Ausſchuß hatte die Annahme der einzelnen Artikel
der erſten Abteilung des Entwurfs, das „Dammbauweſen' betr.,
mit einigen meiſt von der Regierung gutgeheißenen Umänderungen
beantragt und war nur bei den die Baukoſten berührenden, ſowie
den damit zuſammenhängenden Artikeln verſchiedener Meinung
ge=
weſen.
Bei der zweiten Abteilung des Entwurfes: „Waſſerrechtliche
Beſtimmungen! waren von dem Ausſchuſſe verſchiedene Bedenken
geäußert worden, indeſſen nach der von der Regierung gemachten
Erklärung der Notwendigkeit klarer Beſtimmungen über die Eigen=
1067
81
tumsverhältniſſe an den Flüſſen und dem Flußbett, die Annahme
der Artikel des Entwurfes mit geringen Modiſikationen bei zweien
derſelben beantragt. Die Generaldebatte über den Entwurf und
ſpeziell über den Artikel 1 desſelben veranlaßte eine lebhafte
Dis=
kuſſion über die Höhe des Betrags, in welchem die Gemeinden zu
den Baukoſten zuzuziehen ſind, und endigte um 1½ Uhr mit der
einſtimmigen Annahme des Artikels 1.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 11, enthält: 1)
Be=
kanntmachung, die für das Jahr 188788 zur Beſtreitung der
Kom=
munalbedürfniſſe der Gemeinde Bingen zu erhebenden Umlagen betr.
2) Ueberſicht der von Großh. Miniſterium des Innern und der
Juſtiz genehmigten Umlagen zur Beſtreitung von
Kommunalbe=
dürfniſſen in den Gemeinden des Kreiſes Erbach pro 188788.
Von zuſtändiger Seite gehen uns nachſtehende Berichtigungen
und Ergänzungen des in geſtriger Nummer ds. Bl. enthaltenen
Rennberichts zu: Im ſchweren Jagdrennen war nicht Buchsheimer,
ſondern Eſte unter Lt. v. Löſll (24. Drag.) zweiter. Im Savignh=
Hürden=Rennen ſiegte Herrn H. Suermondt's Ladewig unter ſeinem
Beſitzer um eine halbe Länge gegen Lt. v. Oertzen's (24. Drag.)
dbr. H. Rattenfänger unter Lt. v. Reitzenſtein (. Art.). Stelldichein
lief in dieſem Rennen überhaupt nicht. Im Offizier=Jagd=Rennen
ſiegte Lt. v. Reitzenſtein'3 4jähr. br. St. Weſtphalia unter ihrem
Beſitzer leicht mit 2 Längen gegen Lt. v. Löſſl's Aramis, geritten
vom Beſitzer, Lt. v. Fedlitz's (5. Ul.) dbr. St. Scotch Laß unter
Lt. v. Broich (5. Ul.) 4 Lungen hinter Aramis.-Ladewig, der zu
3000 M. eingeſetzt war, wurde nach Hürden=Rennen, welches
Ver=
kaufs=Rennen war, für 3520 M. zurückgekauft, wodurch der
Renn=
kaſſe 520 M. zufloſſen. Das nächſte Rennen findet möglicherweiſe
am 12. Juni ſtatt und würde alsdann der Totaliſator, der diesmal
der Kürze der Zeit wegen nicht aufgeſtellt werden konnte, zur
Ver=
wendung kommen. Die Kaſſeneinnahmen, welche recht bedeutend
waren, werden es dem Verein, der bisher ganz allein ohne jede
ſtaatliche oder ſtädtiſche Unterſtützung Preiſe ausgeteilt hat,
hoffent=
lich ermöglichen, letztere zu erhöhen.
10 Kleine Mitteilungen. Am Sonntag abend wurde einem ſich
an den Bahnhöfen umhertreibenden Frauenzimmer von einem
un=
bekannten Burſchen das Portemonnaie mit ca. 45 M. Inhalt
gewaltſam entriſſen. — Sonntag nacht lauerte ein Burſche einem
anderen in der Beſſ. Kirchſtraße auf und ſchlug ihm mit einem
alten Säbel mehreremals auf den Kopf Auf das Hilfegeſchrei
des Verletzten eilte ein Schutzmann herbei und nahm den Angreifer
feſt.
In der Wendelſtadtſtraße wurde Nachts ein Burſche ertappt
wie er ein Firmenſchild aushing und über die Gartenmauer der
Gasfabrik zu werfen verſuchte.
Wegen Bettelns wurden fünf
Perſonen in Polizeigewahrſam genommen.
Nach dem Wetterbericht der deutſchen Seewarte fanden am
24. Nachmittags und Abends auf dem Gebiete zwiſchen Karlsruhe,
Stettin, Königsberg und Krakau zahlreiche Gewitter ſtatt.
Die zur Feier des fünfundzwanzigjährigen Jubiläums der
Frau Kuispel für heute abend vorgeſehene Feier findet eingetretener
Hinderniſſe halber nicht, wie in geſtr. Nr. d. Bl. mitgeteilt, im
Saalbau ſondern im Hotel zur Traube ſtatt. Anmeldungen zur
Teilnahme nimmt noch Herr Baurat Becker entgegen.
88 Pfungſtadt, 24. April. Letzten Donnerstag, Freitag und
Samstag wurde an hieſiger Volksſchule die Mädchengruppe (7
Klaſſen) durch Großh. Kreisſchulkommiſſion geprüft. Das Reſultat
war ein ſehr günſtiges. Heute wurden mit den Kindern Ausflüge
auf die Ludwigshöhe, Frankenſtein, Seeheim, Jugenheim u. ſ. w.
gemacht. Morgen und übermorgen werden die Verſetzungen in die
verſchiedenen Klaſſen vorgenommen.
Definitiv iſt jetzt beſchloſſen von ſeiten des hieſigen
Stadtvor=
ſtandes den Neubau eines Schulhauſes von 4 Gälen noch in
dieſem Jahre vorzunehmen.
Am Samstag abend hielt Herr Landtagsabgeordneter Haas
im Saale des Gaſtwirts van Kaick einen Vortrag über die
ſeit=
herige Thätigkeit der zweiten Kammer. Beſonders eingehend wurde
das „Feldbereinigungsgeſetz; behandelt, was für unſere Landwirte
von großem Intereſſe war.
Mainz, 25. April. Den ganzen heutigen Nachmittag fanden
wieder Hausſuchungen bei Anhängern der Sozialdemokratie
ſtatt, in deren Folge 9 Perſonen polizeilich ſiſtiert wurden. Nach
ſtattgehabtem Verhör wurden mit Ausnahme einer Perſon, bei
welcher man mehrere verbotene Schriften und einen
ſozialdemokra=
tiſchen Kalender gefunden, ſämtliche Siſtierte wieder entlaſſen. Ein
geſtern polizeilich ſiſtierter Sozialdemokrat wurde noch am Abend
in Unterſuchungshaft genommen.
J. Mainz, 25. April. Die Eröffnungsfeier fürden neuen
Hafen hier iſt von der ſtädtiſchen Verwaltung nunmehr definitiv
auf den 5. und 6. Juni feſtgeſtellt worden. Als vorläufiges bis
jetzt noch nicht feſtſtehendes Programm für die Feierlichkeiten iſt
folgendes in Ausſicht genommen: Sonntag, den 5. Juni, Vormittags
11 Uhr, großes Konzert in der Stadthalle unter Mitwirkung
ſämt=
licher hieſiger Geſangvereine. Abends großes Anlagefeſt. Montag,
6. Juni, Vormittags 11 Uhr, in Gegenwart der geladenen Gäſte
Eröffnungsfeier des neuen Hafens; um 2 Uhr Feſtbankett in der
Stadthalle und Abends großes Feſt in der Stadthalle und dem
1068
Nr.
Garten derſelben. Wie früher ſchon mitgeteilt, hat Se. Königl.
Hoheit der Großherzog die Zuſage gemacht, der Feſtlichkeit
an=
zuwohnen.
4. Aus Rheinheſſen, 25. April. Der Beſitzer des bekannten
Luft=
kurortes „Penſionat Leniaberg' bei Gonſenheim, hat ſich heute
morgen erſchoſſen. Die Gründe zu dem Selbſtmord ſind
räthſel=
hafter Natur.
8t. Frankfurt, 25. April. Nachdem im vergangenen Jahre Herr
Prof. Stockhauſen in der Katharinenkirche Bach's Johannes=
Paſſion mit großem künſtleriſchem Erfolg zur Aufführung gebracht
hatte, bereitet er in dieſem Jahre für Montag, den 2. Mai, abend=
6 Uhr, im hieſigen Saalbau eine Aufführung der Matthäus=
Paſſion von Joh. Seb. Bach vor. Den choralen Teil dieſes
großartigſten geiſtlichen Muſikwerkes hat die Chorklaſſe der
Stock=
hauſen'ſchen Geſangſchule in Verbindung mit dem Verein für
Kirchen=
geſang, unterſtützt durch hieſige Muſikfreunde und einen gut
ge=
ſchulten Knabenchor, übernommen, das zur Ausführung nöthige
Doppelorcheſter ſetzt ſich zuſammen aus der Keiper'ſchen Symphoni=
Kapelle und einer Anzahl hieſiger Künſtler. Das Violin=Solo wird
unſer trefflicher Konzertmeiſter Herr Hugo Heermann, den ſehr
umfangreichen Orgelpart Herr Muſikdirektor Grüters aus Krefeld
ausführen. Während wir in den Konzerten des Cäcilien= und
Rühl'ſchen Vereins bisher die Matthäus=Paſſion in der
Mendels=
ſohn'ſchen Bearbeitung und Kürzung zu hören gewohnt waren,
führt Prof. Stockhauſen das ganze Werk getreu nach der Original=
Partitur hier zum erſten Male auf und kommen dadurch auch
ſämtliche 14 Arien zum Vortrag. Die Arien werden von 14
ver=
ſchiedenen Soliſten vorgetragen, unter denen wir außer den Herren
Robert Kaufmann aus Baſel und Karl Mayer aus Köln, die die
Partien des Evangeliſten und des Chriſtus ſingen, u. a. die in den
hieſigen Konzerten bereits vorteilhaft bekannt gewordenen Damen
Jenny Hahn, Lydia Hollm und Fides Keller, ſowie die Herren
L. Paul und Karl Pollitz nennen. Gewinnt durch dieſe
mannig=
faltige Beſetzung der Solopartien die Aufführung ſchon ein
ge=
ſteigertes Intereſſe, ſo wird dasſelbe durch die ungemein volks:
tümlichen Preiſe, die auch den weiteſten Kreiſen den Genuß
dieſes erhabenen Kunſtwerkes geſtatten, noch bedeutend erhöht.
8t. Frankfurt, 26. April. Die jüngſte Novität unſeres
Schau=
ſpiels war „Galeotto' nach dem ſpaniſchen des Eſchegarai von
Paul Lindau bearbeitet. Das Drama war vortrefflich einſtudiert
und brachte den Darſtellern vielen Beifall und häufigen Hervorru
ein. Die Aufnahme des Stückes ſelbſt läßt ſich aber ſchwer
beur=
teilen; ſein Vorzug iſt ein natürlicher Aufbau, der einzig und allein
durch gar zu kraſſe Momente zu leiden hat.
Seligenſtadt, 22. April. Eine hieſige 8ljährige, trotz ihres hohen
Alters kerngeſunde Witwe, verſuchte ein Hühnerauge mit den
Finger=
nägeln zu entfernen und zog ſich dabei eine Blutvergiftung zu,
welche heute Nacht den Tod der Frau herbeiführte.
Verlin, 25. April. Kaiſer Wilhelm hat den beiden ziemlich
bejahrten Bergführern Stangl und Walch in Berchtesgaden, die
anläßlich ſeines 90. Geburtsfeſtes unter Ueberwindung großer
An=
ſtrengungen und Gefahren den Watzmann beſtiegen, um die Berg
ſeuer zu entzünden, durch die Gemeindeverwaltung je eine Uhr mit
goldener Kette zuſtellen laſſen.
Ems, 25. April. Prinz Heinrich von Preußen traf heute
mittag 12 Uhr hier ein und wurde auf dem Bahnhof von den
Prinzeſſinnen empfangen.
Halle a. d. S., 25. April. Fürſt Schwarzburg=
Sonders=
hauſen wurde durch Geheimrat Gräfe einer Staaroperation des
linken Auges unterworfen, die glücklich verlaufen iſt; der Fürſt muß
längere Zeit hier bleiben.
München, 24. April. Die hinterlaſſenen Schlöſſer Königs
Lud=
wig II., Hohenſchwangau und Linderhof werden vom 25. Mai
an dem Publikum an jedem Tage - mit Ausnahme des
Freitags-
zugänglich; Herrenchiemſee vom 1. Mai an. Am 13. Juni
Todestag des Königs) iſt der Zutritt zu den drei Schlöſſern nicht
geſtattet.
Saarbrücken, 24. April. Einen recht wunden Punkt des
Krankenkaſſenweſens berührt eine Mitteilung des hieſigen
Knappſchaftsvorſtandes, durch welche den Bergleuten zur Kenntnis
gebracht wird, daß die rückſichtsloſe Inanſpruchnahme des
Kranken=
geldbezuges durch einen Teil der Vereinsmitglieder eine fortwährende
Erhöhung der Beiträge zur Krankenkaſſe notwendig mache. Während
nämlich die Ausgaben an Krankengeld für den Bezirk des Knapp.
ſchaftsvereins im Saarbrücker Kohlenrevier im erſten Halbjahr 1886
monatlich durchſchnittlich 21644 M. betrugen, erreichten ſie im
zweiten Halbjahre ſchon den Durchſchnitt von 28 062 M., um endlich
für das laufende Halbjahr zu der Monatsſumme von 31121 M.
anzuwachſen. Der Knappſchaftsvorſtand ſieht ſich daher gezwungen,
an jedes Vereinsmitglied die ebenſo dringende als wohlgemeinte
Mahnung zu richten, auf eine Verminderung der Ausgaben durch
Abſtellung des mißbräuchlichen Bezuges von Krankengeld
hinzu=
wirken.
81
57 Straßburg, 24. April. König Alfons XII. war bekanntlich Chel
des in Straßburg liegenden Schleswig=Holſleiniſchen Ulanen=Regts.
Nr. 15. Zur Erinnerung an den verſtorbenen Chef hat, wie das
„Elſäſſer Journal'ſchreibt, das Regiment von der Königin Chriſtine
ein großes Oelbild des Könias erhalten. Dieſes Gemälde hat ſeinen
Platz im Speiſeſaale des Offizierkaſino des Ulanen=Regiments
er=
halten und wurde Donnerstag nachmittag feierlich in Gegenwart
des geſamten Offizierkorps des Regiments enthüllt, welches ſodann
bei einem Liebesmahl das Andenken des verſtorbenen Chefs feierte.
In den letzten Tagen ſind ſeitens der Königin=Regentin auch an
den Kommandeur, den etatsmäßigen Stabsoffizier, ſowie an den
Adjutanten des Regiments hohe ſpauiſche Orden verliehen worden.
Elberfeld, 24. April. Zwei Schulknaben in Hattingen ſuchten
am letzten Sonntag Eier aus Krähenneſtern zu nehmen. Dabei wurde
ein zwölfjähriger Knabe von den Krähen überraſcht und von
denſelben mit den Schnäbeln derartig am Kopfe zerhackt, daß er
bewußtlos vom Baume fiel und einen Arm und ein Bein brach.
Der Verwundete ſtarb am nächſten Morgen an den zahlreichen
Kopfverletzungen.
Die Kaiſerin von Rußland wird, wie man aus Venedia meldet
dort zu längerem Aufenthalt erwartet. Es befindet ſich auch
bereits eine beträchtliche Anzahl ruſſiſcher Offiziere in der Lagunen
ſtadt, die angeblich zum Vergnügen dort weilen, während es ſich
thatſächlich um Geheimpoliziſten handelt, die beauftragt ſind, zu
ſondieren, ob der Aufenthalt in Venedig etwaige Gefahren bringen
könnte. Wie es ſcheint, würde die Kaiſerin das Palais des in
Venedig wohnenden Fürſten Gagarin bewohnen. Die Kaiſerin kommt
mit dem Zarewitſch.
Königin Jſabella von Spanien befindet ſich in Paris, um die
Aerzte wegen eines ſchweren Leidens zu konſultieren. Die Kranke
will im Sommer ein deutſches Bad beſuchen.
Die Deutſchen zu Hull in England. Die daſige
Kirchenge=
meinde iſt klein und arm. Alle Laſten ruhen auf nur wenigen
Schultern, denen einiger Handwerker und Kaufleute. Dieſe halten
treu zuſammen und zum Vaterlande und haben von jeher für die
gemeinſame deutſche Sache willig ſchwere Opfer gebracht. Abgeſehen
von einer jährlichen Beihülfe, welche Seine Majeſtät der deutſche
Kaiſer ſeit 1869 im Betrage von 720 Pfund Sterling zu geben
ge=
ruht hat, erhält die Gemeinde ſich ſelbſt. Die Kirche beſteht ſeit
1848, der ſonntägliche Beſuch iſt etwa auf 100 Perſonen zu
be=
meſſen. Die Zahl der hier lebenden Deutſchen iſt allerdings viel
höher, vielleicht auf 2000 anzuſchlagen. Doch bleiben, wenn wir
die zum Anglikanismus Abgefallenen, ſowie den ſozialdemokratiſchen
Verein, der offen gegen unſere Kirche und das Vaterland konſpiriert
und ausgeſprochen anarchiſtiſch iſt, abrechnen, nur etwa 100 Namen,
teils Familien, teils Einzelperſonen, übrig. Daß dieſe meiſt von
1848-1860 Eingewanderten ſtammenden noch als Deutſche
zuſammen=
halten, iſt das Verdienſt der Kirche geweſen. Jetzt droht dem hieſigen
Deutſchtume mehr und mehr die Gefahr, im engliſchen Volksſtamme
auf=
zugehen. Einige der Wohlhabenderen ſenden wohl ihre Kinder eine
Zeit lang nach Deutſchland, die Aermeren dagegen - und dieſe
ſind weitaus in der Mehrzahl - ſehen mit Bedauern, wie ſich der
ſEinfluß der engliſchen Schule und Umgebung bei ihren Kindern
geltend macht. Deutſch iſt ihnen allen eine anerlernte Sprache.
Was bisher die Kinder vor völligem Aufgehen im Anglikanismus
bewahrt hat, ſind die Sonntagsſchule - augenblicklich von 90
Kin=
dern beſucht - die wöchentlich in 2 Stunden vom Paſtor und 2
Damen gemeinſam erteilte Schreib= und Leſeſchule (von 40 deutſchen
und 6 engliſchen Kindern beſucht) und endlich die 2 Jahre hindurch
währende, wöchentlich ebenfalls 2ſtündige Konfirmandenſtunde
laugen=
blicklich von 21 Kindern - mehr als ſonſt - beſucht). Die
Notwendigkeit, tritt gebieteriſch heran, eine volle Tagesſchule
einzurichten und einen tüchtigen Lehrer anzuſtellen, der zugleich der
engliſchen Sprache mächtig iſt. Das würde eine Einnahme von
wenigſtens 100 Pfund Sterling = 2000 M. erfordern. Die arme
Gemeinde iſt außer Stande, ſolches zu leiſten oder dazu beizutragen.
Sie wendet ſich deßhalb mit ihrem flehentlichen Geſuche an die
Deutſchen des Vaterlandes, welche ſich koſtenfrei des unſchätzbaren
Vorzuges guter deutſcher Schulen erfreuen.
Litterariſches.
- „Ein Oſtergruß der „Gartenlaube” an ihre Leſer' lautet die
Unterſchrift einer ſehr anmutigen farbigen Kunſtbeilage, welche wir
in dem Heft 4 der weitverbreiteten Zeitſchrift finden. Es iſt
anzu=
erkennen, daß bei der reicheren Illuſtrierung des Blattes, ſein ſeit
alter Zeit ſo bewährter tertlicher Inhalt durchaus nicht
beeinträch=
tigt wurde, indem jetzt die Bogenzahl ſtärker iſt. So finden wir
auch in dieſem Hefte nicht nur zwei Novellen, ſondern auch eine
ganze Reihe von Artikeln, welche bald durch ihren gediegenen,
be=
lehrenden Inhalt, bald durch ihre friſche humoriſtiſche Faſſung das
Intereſſe der Leſer feſſeln. In dieſem Hefte beginnt auch ein neuer
Noman von Alexander Baron v. Roberts unter dem Titel,
Götzen=
dienſt”.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.