150. Jahrgang.
Inſerate
Aoennementsprei=
Bertehähelis 1 Mark 5o0 Pf. und
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
Legengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
ww Quartal unc. Poſtaufichlag
Mit der Sonntags=Beilage:
Thuaſterlup zulttquttunhoothtt.
werdenangenommen: n Darmſtade
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Blbe
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswäz
von alla AunoneenExpeditione.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Rreigamts. des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
4 30.
Dienstag den 26. April.
1887.
Darmſtadt, am 19. April 1887.
Betreffend: Ermittelung der landwirthſchaftlichen Bodenbenutzung und des Ernteertrags im Jahr 1887.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Unter Hinweis auf unſer Ausſchreiben rubricirten Betreffs vom 19. Februar 1883 und die demſelben zur Nachachtung
beigefügte Bemerkung benachrichtigen wir Sie, daß Ihnen die erforderlichen Formulare - für jede Gemarkung 2 Exemplare
durch die Poſt zugehen werden. Die bezüglichen Aufnahmen müſſen ſo erfolgen, daß die ausgefüllten Formularien
läng=
ſtens bis zum 1. Nobember ſich in unſeren Händen befinden.
Zur Vermeidung unvollſtändiger Angaben bezüglich der geernteten Futtermengen, wie ſie namentlich bei den Aufſtellungen
für das verfloſſene Jahr vorgekommen ſind, erinnern wir daran, daß der Ertrag der Wieſen und der mit Klee angebauten
Flächen nicht nur die als Heu geernteten, ſondern auch die grün verfütterten Futtermengen - letztere in Heu angeſchlagen
zu Umfaſſen hat.
14077
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Der vielfache Unfug und die erheblichen Beſchädigungen der ſtädtiſchen Anlagen, welche durch unbeaufſichtigt
umher=
laufende Hunde verurſacht werden, veranlaßt uns, das nachſtehende Polizei=Reglement unter dem Anfügen wiederholt zur
öffentlichen Kenntniß zu bringen, daß die Executivorgane angewieſen ſind, mit voller Strenge vorzugehen und namentlich
Zu=
wiederhandlungen gegen die Beſtimmungen des 8 1 unnachſichtig zur Anzeige zu bringen.
Darmſtadt, den 21. April 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(4078
v. Grolman.
Polizei=Reglement,
die Beaufſichtigung der Hunde in Darmſtadt und Beſſungen betreffend.
Zur Verhütung von Beſchädigungen und Beläſtigungen durch Hunde, welche frei und ohne genügende Beaufſichtigung
durch ihre Beſitzer herumlaufen, wird - abgeſehen von den bereits beſtehenden geſetzlichen Vorſchriften in Art. 257, 259,
260 und 261 des Polizeiſtrafgeſetzes, ſowie in 8 367 poſ. 11 des Reichsſtrafgeſetzbuchs, welche als Anhang zu dieſem
Regle=
ment abgedruckt ſind — unter Zuſtimmung des Kreisausſchuſſes und mit Genehmigung Großh. Miniſteriums des Innern
vom 17. April 1878, zu Nr. M. d. J. 5423, hierdurch auf Grund des Art. 78 des Geſetzes vom 12. Juni 1874, die innere
Verwaltung und die Vertretung der Kreiſe und der Provinzen betreffend, für Darmſtadt und Beſſungen verordnet, was folgt:
81. Es iſt unterſagt, Hunde in den dem Publikum geöffneten Großherzoglichen Hofgärten, ſowie in den ſtädtiſchen
An=
lagen und den dazu gehörigen Fuß=Alleen und Wegen frei - d. h. ohne daß ſie an einer kurzen Leine oder dergleichen
ge=
halten werden - umherlaufen oder die Gebüſche, Grasplätze und Beete in denſelben betreten zu laſſen.
Als ſolche Anlagen haben zu gelten:
a) die eingegäunten Theile des Bahnhofsplatzes;
b) die Anlagen vor dem früheren Rheinthore bis zur Kavallerie=Kaſerne zwiſchen der Bahnhofs= und Kaſerneſtraße;
e) die Anlage zwiſchen der Main=Neckarbahn unb dem Exercierplatz;
ch) die eingezäunten Theile des Wilhelminenplatzes;
e) die Anlagen um die Stadtkapelle;
k) die Anlagen auf dem Wilhelmsplatz.
5 2. Das Mitnehmen von Hunden auf Friedhöfe, in öffentliche Dienſigebäude, auf den Wochenmarkt, die Meſſe und
zu öffentlichen Feierlichkeiten iſt verboten.
8 3. Es iſt verboten Hunde, welcher Art ſie auch ſein mögen, zur Nachtzeit auf der Straße frei herumlaufen zu laſſen
8 4. Für jeden Hund, welcher in das nach Vorſchrift der Verordnung vom 16. November 1874, die Hundeſteuer
be=
treffend. von der Bürgermeiſterei zu führende Declarationsregiſter eingetragen iſt, erhält der Beſitzer des Hundes eine
Blech=
marke mit fortlaufender Rummer, welche der Hund auf der Straße ꝛc. ſtets am Halsbande oder am Maulkorbe zu tragen hat.
8 5. Alle biſſigen Hunde, ferner alle größeren Hunde - mit Ausnahme der Jagdhunde - namentlich auch alle
1046
Nr. 80
Bullenbeißer, Bulldoggen, Metzger= und Schäferhunde, Neufundländer, Bernhardiner, Leonberger und Ulmer Hunde, dann alle
au einem Fuhrwerk angeſpannten oder zur Bewachung irgendwie angebundener Hunde, endlich ſolcher Hunde, bezüglich welcher
die Polizeibehörde desfallſige beſondere Anordnung getroffen hat,
müſſen innerhalb des bewohnten Stadt= und Ortsberings
von Darmſtadt und Beſſungen auf der Straße mit einem das Beißen wirkſam verhindernden Maulkorb verſehen ſein oder
an einer kurzen Leine oder dergleichen geführt werden, bei Vermeidung der in 8 7 feſtgeſetzten Geldſtrafe bis zu 30 Mk.,
ſo=
fern nicht eine Uebertretung des 8 367, 11 des Reichsſtrafgeſetzbuchs vorliegt.
8 6. Hunde, welche in den Großherzoglichen Hofgärten oder ſtädtiſchen Anlagen 18 1) oder zur Nachtzeit auf der
Straße (8 3) frei umherlaufen, oder welche auf der Straße ꝛc. nicht die in 8 4 vorgeſchriebene Blechmarke tragen, oder, der
Vorſchrift zuwider nicht mit einem das Beißen wirkſam verhindernden Maulkorb verſehen ſind, bezw. nicht an der Leine
ge=
führt werden, ſollen eingefangen und dem Waſenmeiſter überliefert werden, ſofern der Waſenmeiſter nicht zur Stelle iſt und
den Hund in Gewahrſam nehmen kann.
Die Rückgabe der Hunde erfolgt an ihre gehörig legitimirten Eigenthümer oder Beſitzer nur innerhalb der nächſten fünf
Tage nach dem Einfangen der Hunde und nur gegen Erſtattung der von der Polizeibehörde zu beſtimmenden Futterkoſten.
Die binnen der genannten Friſt nicht ausgelöſten Hunde werden, in Darmſtadt zu Gunſten der Polizeikaſſe, in Beſſungen
zu Gunſten der Gemeindekaſſe veräußert oder getödtet.
Durch vorſtehende Beſtimmung wird das gegen die Eigenthümer oder Beſitzer der Hunde wegen Uebertretung der
Vor=
ſchriſten dieſes Reglements bezw. der Verordnung vom 16. November 1874 einzuleitende Strafverfahren nicht berührt.
8 7.
Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen dieſes Reglements werden, inſofern nicht die oben eitirten
Beſtim=
mungen des Polizeiſtrafgeſetzes oder des Reichsſtrafgeſetzbuchs Anwendung zu finden haben, mit Geldſtrafe bis zu dreißig
Mark beſtraft.
Darmſtadt, den 26. April 1878.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Küchler.
A n h a n g.
Auszug aus dem Polizeiſtrafgeſetz.
Art. 257. Wührend Hündinnen läufig ſind, müſſen ſie, bei Vermeidung einer Straſe von 35 kr. bis 2 fl., in Häuſern
oder Hofraithen eingeſperrt und dürfen in dieſem Zuſtande, bei Vermeidung gleicher Strafe, nur angebunden über die Straße
geführt werden.
Art. 259. Wenn bei einem Hunde oder bei einem anderen Thiere die Wuth (Waſſerſcheu) ausbricht oder auch nur
Anzeichen des drohenden Ausbruchs der Wuth ſich einſtellen, ſo iſt der Eigenthümer oder Beſitzer, oder derjenige, deſſen Obhut
das Thier anvertraut iſt, ſobald ihm dieſes bekannt wird, verpflichtet, das Thier gehörig zu verwahrrn und die Anzeige bei
der Polizeiverwaltungsbehörde zu machen, widrigenfalls denſelben eine Strafe von 5 bis 20 fl. trifft. Es iſt zwar auch dem
Eigenthümer u. ſ. w. eines von der Wuth befallenen Thieres unbenommen, dasſelbe ſogleich zu tödten, er muß aber auch in
dieſem Falle den Cadaver gehörig verwahren und der Polizeiverwaltungsbehörde die Anzeige machen, bei Vermeidung einer
Strafe von 3 bis 10 fl.
Art. 260. Iſt ein Hund oder ein anderes Thier von einem wirklich oder auch nur dem Anſcheine nach tollen Thiere
gebiſſen worden, ſo iſt der Eigenthümer oder Beſitzer des gebiſſenen Thiers oder derjenige, deſſen Obhut das letztere anvertraut
iſt, ſobald er davon Kenntniß erhält, verpflichtet, das gebiſſene Thier gehörig zu verwahren und den Vorfall zur Kenntniß
der Polizeiverwaltungsbehörde zu bringen. Iſt ein Menſch von einem ſolchen Thiere gebiſſen worden, ſo iſt derſelbe oder
der=
jenige, deſſen Obhut und Pflege er anvertraut iſt, verpflichtet, hiervon der Polizeiverwaltungsbehörde oder einem Arzte die
Anzeige zu machen.
Unterlaſſungen dieſer Vorſichtsmaßregeln werden mit 1 bis 10 fl. beſtraft.
Art. 261. Sobald die Polizeiverwaltungsbehorde, weil ſich ein tolles Thier in der Gegend gezeigt, das Einſperren der
Hunde angeordnet hat, ſo verfallen diejenigen, welche dieſer polizeilichen Aufforderung nicht alsbald Genüge leiſten, in eine
Strafe von 1 bis 5 fl.
Auszug aus dem Reichsſtrafgeſetzbuch.
8 367. Mit Geldſtrafe bis zu fünfzig Thalern oder mit Haft wird beſtraft:
11) wer ohne polizeiliche Erlaubniß gefährliche wilde Thiere hült, oder wilde oder bösartige Thiere frei umherlaufen
läßt, oder in Anſehung ihrer die erforderlichen Vorſichtsmaßregeln zur Verhütung von Beſchädigungen unterläßt.
Konkursverfahren.
Ueber das Vermögen des Bäckermeiſters
Martin Sauer zu Eberſtadt wird heute
am 22. April 1887, Nachmittags 4½ Uhr,
das Konkursverfahren eröffnet.
Der Kaufmann Heinrich Storger in
Darmſtadt wird zum Konkursverwalter
ernannt.
Konkursforderungen ſind, bis zum
14. Mai 1887 bei dem Gerichte
anzu=
melden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über
die Wahl eines anderen Verwalters,
ſo=
wie über die Beſtellung eines
Gläubiger=
ausſchuſſes und eintretenden Falls über
die in 8 120 der Konkursordnung
be=
zeichneten Gegenſtäude - und zur Prü
fung der angemeldeten Forderungen auf
Montag den 23. Mai 1887,
Nachmittags 3 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte,
Ge=
richtsſaal, Neckarſtraße Nr. 3, Termin
anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur
Kon=
kursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben
ſoder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig
ſind, wird aufgegeben, nichts an den
Ge=
meinſchuldner zu verabfolgen oder zu
leiſten, auch die Verpflichtung auferlegt,
von dem Beſitze der Sache und von den
Forderungen, für welche ſie aus der Sache
abgeſonderte Befriedigung in Anſpruch
nehmen, dem Konkursverwalter bis zum
10. Mai 1887 Anzeige zu machen.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Dr. Schneider.
(4079
Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren über das
Vermögen des Wirths Wilhelm Illig
zum kühlen Grund= bei Eberſtadt iſ
Termin zur Prüfung der noch
nachträg=
lich angemeldeten Forderungen, ſowie
Schlußtermin zur Abnahme der
Schluß=
rechnung, zur Erhebung von
Einwen=
dungen gegen das Schlußverzeichniß und
Beſchlußfaſſung der Gläubiger über die
nicht verwerthbaren Vermögensſtücke auf
Montag den 16. Mai 1887,
Nachmittags 3 Uhr,
ſanberaumt.
Darmſtadt, den 21. April 1887.
Uſinger,
Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts
Darmſtadt II.
(4080
un
[ ← ][ ][ → ] Nr. 80
Bekanntmuchung.
Der Hauptvoranſchlag der Stadt Darmſtadt für das Etatsjahr 1887-88 iſt
im Entwurf 8 Tage, vom 25. d. Mts. bis einſchl. 3. Mai, auf dem Stadthaus,
Zimmer Nr. 13, gemäß Art. 83 der Städteordnung, zur Einſicht offen gelegt.
Darmſtadt, den 22. April 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(3951
Ohly.
Bekanntmachung.
Durch Urtheil des Schöffengerichts
Darmſtadt L. vom 25. März 1887 iſt gegen
Margaretha Schneider, Ehefrau des
Heinrich Schneider zu Ober=Ramſtadt
wegen fahrläſſigen Verkaufs abgerahmter
Milch ohne Bezeichnung als ſolche eine
Geldſtrafe von fünfzig Mark ausgeſprochen
worden.
Darmſtadt, am 21. April 1887.
Großh. Amtsgericht I.
4081
Beisler.
Bekanntmachung.
Die bei Herſtellung und Einrichtung
von Schulſälen in dem Hauſe
Wald=
ſtraße 21 vorkommenden Schreiner=,
Schloſſer= Weißbinder= und Lackirer=
Arbeiten ſollen im Wege der Submiſſion
vergeben werden.
Offerten ſind bis
Donnerstag den 28. April,
Vormit=
tags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt, Zimmer Nr. 33,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 19. April 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (4082
Bekanntmachung.
Die Lieferung und Aufſtellung von
2 Stück dreiſtändigen Bedürfnishäuschen
für die Stadt Darmſtadt ſoll im Wege
der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 7. Mai 1887,
Vor=
mittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Tiefbauamt zur Einſicht bezw.
zur Entnahme offen.
Darmſtadt, am 19. April 1887
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (4083
Lette 18867er
Holz=Verſteigerung.
Montag den 2. Mai l. J. von
Vor=
mittags 10 Uhr an,
werden aus Domanialwalddiſtrikt Eichen,
Dolmesberg, Sellborn ꝛc. an Ort und
Stelle verſteigert:
Scheiter Rm.:
14 Buche I. Cl., 6 Eiche I. Cl.,
9 II. „ 15
II.
58 Nadelholz, 4 Erle; Knüppel Mm.
130 Buche, 28 Eiche, 87 Nadelholz, 31
Erle; Reiſig Wll.: 3380 Buche, 1340
Eiche, 3880 Nadel, 1610 Weichholz;
Stöcke Nm.: 10 Buche, 14 Eiche, 15
Na=
delholz. 1 Erle.
Zuſammenkunft: Kreuzung von
Waizen=
bornſchneiſe und Steinweg.
Meſſeler Forſthaus, 23. April 1887.
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
(4084
Heinemann.
Bekanntmachung.
Die am 21.23. abgehaltene
Holzver=
ſteigerung iſt genehmigt. Die
Abfuhr=
ſcheine können am 4. k. Mts. beim
Rent=
amt Darmſtadt abgeholt werden.
Donnerstag den 5. k. Mts. (Morgens
7 Uhr) Ueberweiſung des Holzes und
erſter Fahrtag. Letzter Fahrtag am
31. k. Mts.
Darmſtadt, den 24. April 1887.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
[4085
Hüter.
Niederlage aller Heilquellen
in friſcher, diesjähr. Füllung.
Brunnenſchriften gratis.
Carlsbader Salze, ächt und
künſtlich,
Baden=Badener guellsalas,
Carlsbader Brausepulver,
Dr. E. Sandon's künstliche
Hineralwasser.Salze,
Bade-Salze von Freuznach,
Hauheimer Werl ete. und
Seesalz,
Eiefernadel-Extract zu Bädern,
Bad Frankenheilor Soifen u.
Seitengeist,
Emser und Sodener Pastillen
empfiehlt
ETiodr. dona8ter,
Großherzogl. Hoflieferant,
Ludwigsplatz 7. (3790
1047
Willögeumd gutek
Commerschuhe.
Straminſchuhe M. 1.30 u. 1.70,
Zeugſchuhe M. 1. 80, mit Zug
2.60, mit Abſatz M. 3.-,
Peluche=
ſchuhe, ſchöne braune, M. 2.60, mit
guten Rahmen M. 3. - bis 3.50,
Zeugſtiefel M. 4.50 und 4. 80,
Lederpantoffel M. 2. 80, mit
ſtar=
ken Rahmen und Abſatz M. 4.-
Lederzugſtiefel beſter Qualität von
M. 5. - an, Kellnerſchuhe aus
gutem Leder M. 5. 50 empfiehlt
L. Bellmann,
Markt 6. (4086
NussschalerAatradt
zum Färben blonder, rother und grauer
Kopf= und Barthaare aus der kgl. bayer.
Hofparfümerie=Fabrik v. C. D. Wunderlich,
Hofl., prämiirt in Nürnberg 1882. Rein
vegetabiliſch, ohne jede metalliſche
Bei=
miſchung, garantirt unſchädlich. Das Glas
nebſt Anweiſung 70 Pf. Echtes Nußöl,
zugleich ein feines das Wachsthum
ſtär=
kendes u. haarfärbendes Haaröl, 70 Pf.,
ücht und ſofort wirkendes
Haur-
fürbemittel M. 1.50, ſeit 1863
(641
erfolgreich eingeführt, bei
E. Soharmann,
Hofbürſtenfabrik, Ludwigsplatz 2.
Oohsenſleisch,
1. Qualität, per ¹ Kilo 65 Pfg.
Wilh. Lenz, Ochſenmetzger,
Grafenſtraße 16. (4087
ſCopfſalatpflanzen, Blumenkohl=,
Kohl=
rabi=, Wirſing=, Weiß= und Roth=
G krautpflanzen, gut abgehärtete
Früh=
lingsblumen=Pflanzen: Aurikels,
Primel, Goldlack, Malven, Nelken,
Pen=
ſee's, Vergißmeinnicht, ſowie Blumen=,
Gemüſe= und Grasſamen beſter Qualität
empfiehlt
[3900
Friedr. Mrick hr.
Samenhldg., Kunſt= u. Handelsgärtnerei,
Rheinſtraße 18, Stadthaus.
Reißzeuge
für Schüler, ſowie einzelne Theile und
Reparaturen derſelben empfiehlt
Bayl. Jos. Harmos,
Feinmechaniker & Optiker,
obere Eliſabethenſtr. 4.
Waradiesäpfel=Pflanzen, ſehr ſtark, ab=
4 zugeben. Schwanenſtraße 12. (3978
1048
Nr. 80
Wülll=Gardimen,
eréme und bronzeſarbig, in neuen prachtvollen Muſtern und reichſter Auswahl per Fenſter
(2 Theile) von M. 4.- an empfiehlt
Wichbergs Nachfolger.
Froßherzogl. Hoflieferant.
(39765
Wegen Umzug in mein neues Lokal
22 Ernſt=Ludwigsſtraße 22
Folal-Ausvorkau
ſämmtlicher ſeilheriger Waarenvorräthe zu und unter
Einkaufspreiſen.
Mein Lager umfaßt in reichhaltigſter Auswahl:
Damenkleiderstoffe,
Wuclaslaims . Tuche,
Regenmantel.- &ap Damenmantelstoſle,
Leinon, Crotonnes, Shirting. Bett. &am; Loibwüsche,
Bottteppiche, Piqué- & Tricot=Bottdecken,
Wischzeug, Mandtücher, Wischtücher ete.
Vorhangstoffe joder Irt.-
Die nun fortwährend eintreffenden
neuen Mauren
werden gleichfalls zu den billiſten Preiſen verkauft.
P. Berbenich,
12 Juduigsstr. I.
Größte u. billigſte Bezugsquelle
von
7. W. Sohlüter.
Carlsſtraße 7, gegenüber dem Gymnaſium.
Habe für die heurige Saiſon ein großartiges
Lager in
Sonnenschirmen, En-tontcas
ſcirca 1000 Stück, habe deshalb
außergewöhn=
lich billige Preiſe geſtellt. Von 6 Mark an hat,
jeder Schirm ein Patent=Hohlgeſtell.
Rur eigenes Fabrikat. - Ueberziehen und
[3310
Reparaturen an jedem Tage.
„
Portland Comon
in ½ und ¼ Tonnen,
GIPS,
Bau= und Alabaſter=Gyps,
Häxeide,
ächte Champagner=Kreide,
ſeinſt gemahlen.
Fabrik=Niederlage bei
louis Hoin Hachſgr.
Weiss & Egenolf,
Ludwigsſtraße 18. 6901
Frische Gpargoh
auf dem Schießhaus.
4088
Meine
inigung
(neueſtes Syſtem)
für gebr. Bettfedern und Flaumen
empfehle mit dem Bemerken, daß ſelbige
durch dies Verfahren vollſtändig neu
be=
lebt und von allen falſchen Beſtandtheilen
befreit werden. - Gleichzeitig empfehle
für neue Hüllen Bettdrelle, Barchente
ſund Federleinen.
(2065
J. Bötlinger, Mathildenplatz 7.
Cervelatwurſ.
feinſte Gothaer,
ſtets vorräthig bei
ma-
H. W.
11a880l,
16 Rheinſtraße 16. 1985
Ein gobrauchtes Hanapee
lneu hergerichtet) wird billig abgegeben.
J. Böttinger, Mathildenpl. 1. (3792
Varadeplatz4 werden unentgelich ſchöne
5 Meerſchweinchen abgegeben. (4089
Nr. 80
n9
94
3
5a8)
72¾
88¾
1027
110
244
459
550
74⁷
8
6.
6
BA BALOO
4
E. desgleichen Japeton-Restel!
in grösster Auswahl,
All öusserst billigen Preisen.
C. Hochstätter & Cöhne,
Tapetenſabrik, Hisabethenstrasse 29.
(2856
Meine grosse Auswahl in:
äohten Sohweizer Stiokereien
ohne Appret, Handarbeit vollſtändig erſetzend, halte ich in Stücken von 4,20 Meter
zu Fabrikpreiſen beſtens empfohlen.
(3945
Promenade 70,
M. Türth,
parterro.
1210
hooſlunds Findermiloh,
F aus Alpenmilch und Weigen=Extrakt, gibt, nur mit Waſſer verdünnt
die kräftigſte und leichtverdaulichſte Nahrung, bei der die
Kinder von der Geburt an ſehr gut gedeihen; bei Darmkatarrh
beſonders zu empfehlen. M. 1.20 per Büchſe in den Apotheken,
en gros von Ed. Loeflund in Stuttgart.
[1122
el.
LandNTrthsenattl. vonsUmVerein
Brnsthoten, C. b.
Auf mehrfache Anfragen hin haben wir uns entſchloſſen, die ärztlicherſeits
empfohlene
Keſyrmilch
zu führen und dieſelbe dem verehrlichen Publikum beſtens zu empfehlen.
Unſere Kefyrmilch - unter ſpecieller Leitung des Verbands=Molkerei=
Inſtruktors Herrn G. Weckhrodt in Darmſtadt bereitet - koſtet frei in's
Haus geliefert
per Flaſche 30 Pfennig ercl. Glas.
Im Abonnement entſprechend billiger.
Näheres über Bedeutung und Gebrauch der Kefyrmilch iſt zu erfahren bei:
Frau Weckbrodt in Darmstadt, Saalbauſtraße 37 part.,
dem Vorstand des Land. Consumvereins in Ernsthoſon
und unſeren Milchfahrern,
bei welchen auch die Beſtellungen entgegengenommen werden.
(4022
per Vorstand.
Maul.
Koller.
Lehr veliodlos
MOhdathII
ſonuss- und Hahrungsmittol,
Wt
4
Eingetragene Schutzmarke.
Fabr. Brown &am; Polson, Kgl. engl. Hofl.
London u. Berlin C. In Delikateſſen= und Droguen=Hndg. 60 Pfg. engl. Pfd.
Neue
1049
per Stück 18 Pfg.
Muiſiſche
in Gelse.
Hebr. Röſinger,
Hoflieferanten.
(4090
Neinvetzapl
über die Straße, eignes Wachsthum, das
Liter 50 Pf., in Gebinden billiger.
V. Russel, Schloßgartenſtr. 3.
Häkel= und Strickarbeiten,
das Ausbeſſern von Strümpfen ꝛc.,
wird billig, gut und ſchnell beſorgt.
Näheres Expedition.
13934
Kräftige Gemüſepflanzen
zu verkaufen. Roßdorferſtraße Nr. 17
im Seitenbau.
[409]
Hochſtämmige Roſen
in guten Sorten und ſchöne Pensée-
Pſlanzen empfiehlt
G. B. Roth, Herdwegſtr. 97.
Kauteſchlägerſtr. 21 ein
Confirmanden=
ſ Anzug billig zu verkaufen. (4093
697) Neckarſtraße 10
Beletage: 7 Zimmer, Salon nebſt
ſallen Bequemlichkeiten per ſofort
zu vermiethen.
3242) Stiftſtraße 59 ein unmöblirtes
Zimmer zu vermiethen.
Rheinſtraße 14 eine mit allem Comfort neu
aus=
geſtattete Wohnung in der Beletage,
beſtehend aus 5 Zimmern, Balkon
und ſonſtigem Zubehör, ſofort
be=
ziehbar, zu vermiethen.
Ph. Bechtold. (3328
3541) Ecke d. Nieverramſtädter- u.
Kiesftr. 69 im 2. St. ein Wohn= und
Schlafzimmer, gut möblirt, mit
aufmerk=
ſamer Bedienung, ſofort zu verm.
3800) Herdwegſtr. 97 iſt die
Bel=
etage mit 5 bis 6 Zimmern, allem
Zu=
behör und Bleichplatz zu vermiethen.
3801) Auf dem Schießhaus
iſt eine hübſche Wohnung, beſtehend aus
5 Zimmern, Küche und Garten für den
Preis von 250 M. ſofort zu vermiethen.
3937) Beſſ. Orangerieſtraße 1 eine
Manſardenwohnung zu vermiethen.
278
1050
4000) Sofort zu vermiethen: Beſſunger/
Herrngartenſtraße 23 Beletage,
be=
ſtehend aus 3 Zimmern, Küche und zwei
Manſardenzimmern, ſehr gut hergerichtet.
Preis billig. Wundervolle Lage. Näheres
bei Herrn Hechler daſelbſt.
4003) Stiftſtraße 59 eine Wohnung,
2 Zimmer, Küche, Bodenkammer u. ſ. w.
Per 1. Mai.
4117) Grüner Weg 1 d. 1. Stock,
beſtehend aus 5 Zimmern nebſt allem
ſon=
ſtigen Zubehör per 1. Juli zu vermiethen.
Einzuſehen von 11- 3 Uhr. Näheres bei
Frau Vogel, Schloßgartenſtr. 15.
M1
2600) Soderſtraße 44, 3. St., ein
möblirtes Zimmer mit Penſion an einen
ſoliden Herrn.
2948) Neckarſtr. 11 ein ſchön möbl.
großes Parterrezimmer mit ſeparat.
Ein=
gang ſofort zu vermiethen. Desgleichen
ein kleines.
2951) Caſinoſtr. 26 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
3166) Roßdörferſtr. 32 ein großes,
ſchönes möbl. Zimmer mit allen
Bequem=
lichkeiten und ſorgfältiger Bedienung
ſo=
fort zu vermiethen.
3804) Rheinſtr. 24 ein möbl. Zim.
3805) Kiesſtr. 57 ein möbl. Parterre=
Zimmer mit ſep. Eingang, mit oder ohne
Penſion zu vermiethen.
3867) Möblirtes Zimmer mit
Ka=
binet per ſofort. Näh. bei C. Köhler,
Rheinſtraße 49, 3. Stock.
4014) Marienplatz 10 ein fein
mö=
blirtes Zimmer mit Cabinet nach dem
Platz, ſofort beziehbar, zu vermiethen.
4017) Kapellplatz 64. In einer
an=
ſtändigen Familie iſt ein möblirtes
Zim=
mer billig zu vermiethen.
4094) Eliſabethenſtr. 22 möbl. 8.
4095) Sandſtr. 8, links der kathol.
Kirche, 2 möbl. Zimmer nebſt
Burſchen=
gelaß wegen Verſetzung des ſeitherigen
Miethers zu beziehen. Zu erfr. im Laden.
Nein neuerbautes, zum Allein=
2
bewohnen eingerichtetes
JauS.
Victoriaſtraße 36, iſt Verhältniſſe
halber anderweitig zu
vermie=
then event. zu verkaufen. Das
Haus kann ſofort bezogen werden.
Carl Friedrich Hahr,
Hofzimmermaler,
Aliceſtraße Nr. 17. (376,
Geſucht 2 unmöblirte Zimmer
von einem einzelnen Herrn. Eigener Eingang,
ſowie Waſſerleitung erwünſcht. Offerten
unter K. L. a. d. Exped. d. Bl. (4063
Nr. 80
Hausfrauen=Verein.
Främien für Dienstboten.
Nach Beſchluß der Generalverſammlung vom 30. März d. J3. ſollen
Dienſt=
boten=Prämien, wie in den früheren Jahren, gemäß 8 7 der Statuten vertheilt
werden.
Diejenigen Dienſtboten, welche in dem Jahre 1883 Prämien erhalten haben,
können ſich ebenſalls melden; die 1884, 1885 und 1886 Prämiirten ſind
aus=
geſchloſſen.
Anmeldungen zu Prämien ſind zu den gewöhnlichen Stunden im Vereinslocale
entgegenzunehmen und ſorgfältig ausgefüllt bis längſtens 6. Mai daſelbſt
einzu=
reichen. Spätere Anmeldungen können nicht berückſichtigt werden.
Darmſtadt, den 22. April 1887.
(4024
Der Vorstand.
Erklärung.
Vielfach hat ſich die Anſicht verbreitet, als betreibe ich in Folge meiner Stellung
als Vorſitzender der Section II Darmſtadt der Heſſen=Naſſauiſchen
Baugewerbs=
berufsgenoſſenſchaft mein Weißbindergeſchäft nicht mehr, welche Anſicht von gewiſſer
Seite gefliſſentlich weitergetragen wird.
Einem verehrlichen Publikum erlaube ich mir daher die ergebene Mittheilung
zu machen, daß beregte Stellung ein Ehrenamt iſt, das überhaupt nur von einem
Handwerksmeiſter bekleidet werden kann, welches mir keine Lebensſtellung bietet und
wofür nur Erſatz für Zeitaufwand gewährt wird. Mein Geſchäft betreibe ich nach
wie vor und halte mich ſtets beſtens empfohlen, indem ich bemüht ſein werde, das
mir ſeit 22 Jahren geſchenkte Vertrauen auch fernerhin zu rechtfertigen.
Darmſtadt, im April 1887.
Hochachtungsvoll
G. Hlotz, Weissbindermoister,
3. J. Vorſitzender der Section I1 Darmſtadt der Heſſen=Naſſauiſchen
(4096
Baugewerksberufsgenoſſenſchaft.
Melomanen-Vereiz.
Samstag, 30. April 1887, im großen Saale „zum Schützenhof”:
Thoatervorstollung:
des Burschen Heimkehr' oder ,Der tolle Hund.
Lokalpoſſe in Darmſtädter Mundart.
Unter gefälliger Mitwirkung der Kapelle des Garde=Dragoner=Regiments unter
Leitung des Herrn Muſikdirectors Engel.
Anfang der Vorſtellung 8 Uhr. — Ende derſelben nach 10 Uhr.
Eintrittspreiſe: I. Platz 2 M., 2. Platz 1 M., 3. Platz 60 Pfg.
Karten ſind zu haben bei Herrn Bäckermeiſter Hiſſerich, Eliſabethenſtraße,
Herrn Kurſchner Lortz, Ernſt=Ludwigsſtraße, ſowie Abends an der Kaſſe.
Kaſſeeröffnung 7 Uhr.
NV. Da die Theateraufführung als Extravorſtellung für das Publikum
ge=
geben wird, ſo berechtigen zum Eintritt nur die zu dieſer Vorſtellung gelöſten Karten.
Der Vorstand. (4097
AC.
AmIOl
Wir machen unſerer werthen Kundſchaft
daß wir unſer Colonialwaaren=Detail=Geſchäft
haben.
Indem wir derſelben für das uns ſtets
trauen danken, zeichnen
hierdurch die ergebene Mittheilung,
mit dem heutigen Tage geſchloſſen
in ſo reichem Maaße gewordene Ver=
Hochachtungsvoll
H0bSESlA E pGAOII.
Darmſtadt, den 25. April 1887.
(409
[ ← ][ ][ → ]Nr. 80
S Saalbau Darmstadl. -
Mittwoch den 27. April:
Unwiderruflich die letzten 2 Vorſtell
E Auf vielseitiges Verlangen
Nachmitt. von 4½ - 6 Uhr letzte große
Schü=
ler= u. Kindervorſtellg. zu halben Preiſen.
Abends Anfang 8 Uhr.
Große Abſchieds=Vorſtellung, Auftreten
ſämmtlicher Künſtler=Spezialitäten.
In den beiden Vorſtellungen:
E
E. Das Sellpferd Gondin. -M
Vorgeführt von
0.
—
Gl.
Fräulen Oceana. EaazaPa. Fautzr.
Preiſe der Plätze im Vorverkaufe: Numm. Sperrſitz M. 1.50, 1. Platz 1 M.,
2. Platz 75 Pf., Gallerie 50 Pfg. Billets ſind vorher zu haben in der
Muſikalien=
handlung des Herrn Thies und im Saalbau bei Herrn Inſpektor Belten. (4099
1051
Mit dem Näh=Curſus in dem Inſtitute
der engliſchen Fräulein
wird vom 15. Mai an ein Curſus im
Porzellan, Holz, Oel- und Lquarell-Malen
verbunden. An demſelben können auch ſolche teilnehmen, die nicht den Näh=Curſus
Die Vorsteherin. (4100
beſuchen. Honorar 2 Mark monatlich.
Geſchäfts=Empfehlung.
Einem verehrten Publikum ſowie Freunden und Bekannten die ergebene
An=
zeige, daß ich am 3. Mai eine Räckerei in meinem Hauſe,
Kranichſteiner=
ſtraße 15, eröffnen werde und bitte um geneigten Zuſpruch.
Achtungsvoll
Earl Vogt. 3
Im Saale des,Darmslädter Hois,
Mittwoch den 27. April 1887, Abends 7 Uhr:
COUUWI
der blindgeborenen Täsette Cohen
aus New-Tork
unter gütiger Mitwirkung von Frln. Johanna Loisinger, Großh.
Hofopernſängerin, Herrn A. H. Nerking, Opernſänger, und Herrn
VIImann, Violinſchüler vom Conſervatorium Wallenſtein.
Eintrittskarten: Sperrſitz 3 M., Saal 2 M., Vorſaal 1 M. ſind zu haben
bei Herrn Bergſträßer, Hofbuchhandlung, Herrn Klingelhöffer, Hofbuchhandlung
Rheinſtraße, Herrn Bölling und Herrn Thies, ſowie bei Herrn Verwalter Ruppel,
Grafenſtraße 35, und Abends an der Kaſſe.
(4102
Deutsche, ungarſsche und französische
Wothvoeine
ſowie wirklich ächte Bordeauz-Weine empfiehlt
WölLelon Hebey,
oar7s
Mathildenplatz 18.
Eine Kleidermacherin,
auch im Weißnähen und Ausbeſſern geübt,
wünſcht noch einige Kunden.
[3764
Mauerſtraße 11 Manſarde.
Dwei Schüler finden Wohnung mit
) Penſion. Wienerſtr. 57. (3359
Ein Acker, Molkenbrunnen. L. Koch
4103) Ein Mädchen ſucht tagsüber
Beſchäftigung im Waſchen u. Putzen oder
auch Nähen od. Laufdienſt. Kirchſtr. 17.
4104) Ein junges ſtarkes Mädchen
vom Lande ſucht ſofort Stelle durch Frau
Katzenbach, Alexanderſtraße 15.
4105) Es wird Monatdienſt, Waſchen
und Putzen angenommen.
Eliſabethen=
ſtraße 31, 3. Stock.
4106) Eine Frau ſucht Laufdienſt od.
Aushülfeſtelle. Kiesſtr. 14 Manſarde.
4107) Einen jungen Burſchen, 15-16
Jahre alt, ſucht Stellenbureau Röſe,
Schützenſtr. 14 part.
„.
8 Ein braves Dienſtmädchen
mit guten Zeugniſſen, welches Küche und
Hausarbeit gründlich verſteht, wird gegen
hohen Lohn ein eine kleine Haushaltung
geſucht. Näheres Grüner Weg Nr. 11,
1. Etage.
4108) Ein reinliches ordentliches
Monatmädchen geſucht. Mauerſtr. 8 p.
4109) Ein ſolides Dienſtmädchen,
das die Haushaltung einigermaßen
ver=
ſteht, wird bis 1. Mai geſucht.
4110) Ein braver, ehrlicher
Diemer
für ſofort geſucht. Wo? ſagt die Exped.
3811) Junge Mädchen, welche das
Schachtelmachen erlernen wollen, ſucht bei
dauernder Beſchäftigung gegen guten Lohn
zum ſofortigen Eintritt
Heinrich Schneider,
Schützenſtraße 14.
3814) Für ein hieſ. kaufmänn. Bureau
wird auf ein Jahr zu ſchriftlichen
Arbei=
ten ein befähigter junger Mann, als
Volontair geſucht. Gelegenheit z.
Aus=
bildung in Correſpondenz und
Buchhal=
tung. — Schriftliche Offerten unter B. 20
an G. L. Daubo & Co., Darmstadt.
4047) Tüchtige Weißbinder und
Tag=
löhner ſucht
J. Ruoff.
Weißbinder geſucht.
4111a)
J. Bender, Beſſungen.
4111) Ein braber Junge in die Lehre
geſucht.
Joſeph Münch, Lederwaarenfabrik,
Saalbauſtraße 24.
3879) Ein Lehrling mit guten
Schul=
kenntniſſen geſucht. Näheres Expedition.
3348) Ein Lehrling gegen Lohn ſucht
L. Koch, Schloſſer, Dieburgerſtr. 5.
1052
Nr. 80
Lokalzü ge
u SIN1
Im Monat Mai d. J. werden folgende
Lokal=
züge zwiſchen Frankfurt und Darmſtadt gefahren,
jedoch nur. an Werktagen, (onach alſo nicht
am 1., 8., 15., 19. 22., 29. und 30. Mai):
Aug 15 a.
nur mit HI. Wagenklaſſe.
Frankfurt
Louiſa
Iſenburg
Sprendlingen
Langen
Egelsbach
Arheilgen
Darmſtadt
ab 735 Abds.
„ 744 „
„. 751 „
„ 758 „
806 „
„814 „
„ 825 „
an 835 „
Lug 48
Perſonenzug L. HI. III. Cl.
Darmſtadt, ab 1010 Abds.
Arheilgen
Egelsbach
Langen,
Sprendlingen
Iſenburg
Louiſa
Frankfurt,
„ 1018
„ 1026
„ 1032
„ 1039
„ 1046
„ 1053
an 1100
Sonntag den 15., 22. und 29. Mai, ſowie am
Himmelfahrtstage (9. Mai) und Pfingſtmontag
(30. Mai) werden folgende Extrazüge mit L. II.
u. III. Cl. gefahren, wobei die beſtehenden
Sonn=
tagsbillete giltig ſind.
Lug 27a.
Ang 14n.
Frankfurt
ab 735 Vorm. Heidelberg
ab 700 Abds.
Langen
„ 752
Schwetzingen ab 615
„
an 810
Zug 244
Darmſtadt
ab 815
Die Gültigkeit der Wochenkarten muß der ſtarken
Frequenz wegen gleichzeitig bei Zug 45 (Abg.
Frank=
furt 720 Abds.) für die Zwiſchenſtationen der Strecke
Frankfurt-Darmſtadt ausgeſchloſſen werden.
Darmſtadt, 20. April 1887.
Beſſungen
Eberſtadt
Bickenbach
Zwingenberg.
Auerbach
Bensheim
Heppenheim
Weinheim,
Ladenburg
Friedrichsfeld
„
„ 821 „
„ 830 „
„ 840 „
847 „
„
853
900
„
„
„ 908 „
922
„
„ 935 „
940
„
„
Zug 203
Schwetzingen an 1005
Heidelberg an 957
Friedrichsfeld
Ladenburg.
Weinheim,
Heppenheim
Bensheim
Auerbach
Zwingenberg
Bickenbach
Eberſtadt,
Beſſungen
Darmſtadt
Frankfurt
ab 718
„ 725
„ 740
„ 755
806
„ 813
„ 820
„ 828
839.
„
848
an 853
ab 900
an 930
Direction der Main=Neckar=Bahn.
4112
8 Einen Lehrling
mit guter Schulbildung ſucht
C. C. Kleber, Papierhandlung.
3922) Zwei Lehrlinge können
ein=
treten in der Kunſt= und Handelsgärtnerei
Krick jr., Rheinſtraße 18.
4049) Ein braver Junge, der ſich
als Maſchinenmeiſter ausbilden will,
kann in meinem Heſchäft in die Lehre
treten.
Ebenſo wird in meiner Buchbinderei
ein Lehrling angenommen.
H. HMohmann.
Lithographie, Buch= und Steindruckerei,
Waldſtraße 4.
4050) Tüchtige Keſſelſchmiede geſucht.
Hoinrich Lanz, Mannheim,
Maſchinenfabrik.
(Fin noch wenig gebrauchte Landauer
C und ein Fourgon, ſowie ein neuer
leichter Breack werden preiswürdig abge=
H. Weichel,
geben.
Bleichſtraße 15. (4053
Geſucht ein einfacher,
thätiger Mann
Handwerker Auslaufer, Penſionär,
Schneider bevorzugt) mit einigen Mitteln
zur Uebernahme eines durch Patent
con=
currenzloſen, nachweisbar rentablen
Ge=
ſchäftes für Darmſtadt. Kein Riſico.
Hoher Verdienſt. Für kleinere Städte als
Nebenerwerb geeignet. Offerten m. Marke
unter H. 62060 an Haasonstein &
Vogler, Frankfurt a. M.
[4113
Hauskauf. ſaos-
In ſchöner geſunder Lage wird
ein kleineres, etwa 2 ſtöck. Haus mit
4-5 Piecen per Et. und nicht zu
kleinem Garten gegen Baarzahlung
zu kaufen geſucht.
Offerten mit Preisangabe unter
„Hauskauf; an die Exped. erbeten.
Mittagstisch
für Schüler und anſtänd. junge Herren.
Wo? ſagt die Expedition.
[3944
haduug gesuohl
für zwei leere Möbelwagen von
München nach Hier per Ende
April. Näheres
V.
Eüclzort,
Bleichſtraße.
[3943
ANzeIgC.
Empfehle täglich friſche Schnittroſen,
ſowie Tafel Dekorationen, Bouquets,
Kränze und ſonſtige moderne
Blumen-Arrangements
zu reellen Preiſen.
Blumen= und Pflanzengeſchäft,
obere Rheinſtraße 3. (4114
Fin junger Mann wünſcht gegen
Bürg=
ſchein 250 Mark.
zu 5pCt. zu leihen bei monatlicher
pünkt=
licher Rückzahlung. Gefl. Offerten unter
A. N. 757 poſtlag. Darmſtadt. (4115
lgenl gosnohl
Eine leiſtungsfähige
Flaſchenhülſen=
fabrik ſucht für Darmſtadt und Umgegend
einen tüchtigen Vertreter.
Kleiner trockener Lagerraum
erforder=
lich. - Gefl. Offerten unter
Flaschen-
hülsen beſorgt die Exped. d. Bl. (3818
Wohnung gosucht
von 5-6 Zimmern (Ende Juli) für drei
erwachſene Perſonen. Offerten mit
Preis=
angabe nimmt die Expedition d. Bl. unter
14116
E. D. entgegen.
ſFin Primaner ertheilt Schülern der
unteren Klaſſen des Realghmnaſiums
Nachhilfe. Näheres i. d. Exped. d. Bl.
Nr. 80
The Conlinenlal.
Bodega-Company
beehrt ſich den geehrten Herrſchaften
mit=
zutheilen, daß ſie nunmehr, den
vielſeiti=
gen Anforderungen entſprechend, auch
Origmal-Bordeauz-Wome
zugelegt hat und zwar St. Eſtephe und
St. Emilion, in ausgeſuchten, guten
Qualitäten zu mäßigen Preiſen.
Zu haben in ½ und ½ Flaſchen in
unſerer Filiale
(2766
Alexanderſtraße 13.
ſine perfekte Büglerin nimmt noch
G Kunden an. Näheres Exped. (4071
1053
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 26. April.
7. Vorſtellung in d. 9. Abonnementsa ſ ilung.
(Blaue Karten gültig.
Sonntagspreiſe
Erſte Gaſtdarſtellung der Königlich Würt
tembergiſche Kammerſängerin Frau Schröder=
Hanfſtängl, vom Stadttheater in Frankfurta. M.
NorruD.
Oper in 3 Aufzügen von Bellini.
Perſonen:
Sever, römiſcher Proconſul
in Galien
Herr Bär.
Oroviſt, Haupt der Druiden Herr Gillmeiſter.
Norma, deſſen Tochter, eine
4 *
Seherin.
Adalgiſa, Dienende i. Tempel
Irmenſuls.
Frl. Loiſinger.
Clotilde, Norma's Freundin Frl. Finkelſtein.
Flavius, Sever's Begleiter Herr Reichhardt.
Ex Norma. Frau Schröder Hanfſtängl a. G
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.
Volitiſche Reberſicht.
Deutſches Reich. Zur Zeit ſind die deutſchen Botſchafter Münſter
aus Paris. Hatzfeld aus London und Schweinitz aus Petersburg
in Berlin anweſend.
Der bayriſche Finanzminiſter v. Riedel iſt am 23. früh in Berlin
eingetroffen und hat bereits an den Beratungen der
Bundesaus=
ſchüſſe über die Branntweinſteuervorlage teilgenommen. Tas
Ein=
treffen des badiſchen Finanzminiſters Ellſtätter wird demnächſt
er=
wartet. Sämtliche ſüddeutſche Regierungen wünſchen eine
Ermög=
lichung des Anſchluſſes, wenigſtens iſt die Zuſtimmung des badiſchen
und des württembergiſchen Landtages zu dem Verzicht auf das
Reſervatrecht ſicher.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus lehnte nach Schluß der Debatte
über die kirchenpolitiſche Vorlage den Antrag Gneiſt auf Verweiſung
der Vorlage an eine Kommiſſion mit allen gegen die Stimmen der
Nationalliberalen ab und beſchloß die Weiterberatung im Plenum.
Die „Nordd. Allg. 3tg. vom 24. ſchreibt. „Wie wir aus
zu=
verläſſiger Quelle hören, iſt durch Zeugenverhör feſtgeſtellt, daß die
Verhaftung des Polizeikommiſſärs Schnäbele auf deutſchem Gebiet
erfolgt iſt. Es wird dies von ihm ſelbſt auch nicht in Abrede
geſtellt. Nach den an Ort und Stelle eingezogenen Nachrichten über
die Verhaftung des franzöſiſchen Polizeikommiſſärs Schnäbele hat
dieſelbe auf Requiſition der Staatsanwaltſchaft und des
Unter=
ſuchungsrichters ſtattgefunden, ſobald ſich Schnäbele auf deutſchem
Gebiete betreten ließ. Derſelbe hat den, ihm die Verhaftung
an=
kündigenden deutſchen Polizeibeamten zu Boden geworfen und einen
Fluchtverſuch gegen die Grenze gemacht, iſt aber diesſeits der Grenze
wieder eingeholt und dingfeſt gemacht worden. Die Anklage gegen
ihn bezieht ſich auf Beteiligung an landesverräteriſchen Umtrieben in
den Reichslanden unter Mißbrauch ſeiner amtlichen Stellung zur
Beförderung derſelben. Die Verhaftung iſt gerichtlich nicht beſchloſſen
worden, ohne daß üherzeugende Beweisſtücke für die Schuld des
Verhafteten vorlagen.
Wie aus Metz mitgeteilt wird, ſagte ein als Zeuge in der
Schnäbele'ſchen Angelegenheit vernommener Bauer aus: „Im
Augenblick, wo Schnäbele niedergeworfen und verhaftet wurde, befand
ſich ſein Kopf in Frankreich, die Füße in Deutſchland.
Der elſäſſiſche Muſikverein „Fanfare; in Rappoldsweiler iſt
durch Beſchluß des Bezirkspräſidenten aufgelöſt worden.
Heſterreich=Angarn. Der ungariſche Finanzausſchuß bewilligte
am 23. die 32 Millionen=Kreditvorlage unter einer
Vertrauenskund=
gebung für Tisza.
In der Sitzung des öſterreichiſchen Herrenhauſes vom 22.
be=
gründete Ritter v. Schmerling ſeinen Antrag betreffs der Prazak'ſchen
Sprachenverordnung. Nachdem Miniſterpräſident Graf Taaffe die
Sprachenverordnung verteidigt und ſich für die Zuweiſung des
An=
trages Schmerling an eine Kommiſſion ausgeſprochen hatte, damit
Gelegenheit gegeben ſei, die Ausführungen des Herrn v. Schmerling
noch mehr zu entkräften, wurde der Antrag Schmerling nicht einer
neungliederigen, ſondern auf Antrag v. Falkenhayn's einer
fünfzehn=
gliederigen Kommiſſion zugewieſen, welche ſofort gewählt wurde.
Frankreich. Der ouſtizminiſter konferierte mit Goblet und
Flourens anläßlich der Verhaftung des Polizeikommiſſärs Schnäbele
und trug alsdann dem Generalprokurator ſowie dem Prokurator
von Nancy auf, ſich nach Pagny zu begeben und einen Bericht
über die näheren Umſtände der Verhaftung einzuholen. Der Präfekt
des Departements Meurthe et Moſelle, der nach Paris gekommen
war, konferierte über dieſen Fall mit Goblet.
Der „Temps' meldet über die zweite Unterredung des
interi=
miſtiſchen deutſchen Geſchäftsträgers mit dem franzöſiſchen Miniſter
des Auswärtigen: „Wenn wir gut unterrichtet ſind, hat Graf Leyden
erklärt, der Vorführungsbefehl gegen Schnäbele, der bereits vor
mehreren Wochen erfolgt ſei, habe beſagt, daß derſelbe ausgeführt
werden ſolle, wenn Schnäbele ſich auf deutſches Gebiet wagen würde.
Graf Leyden habe Einſpruch gegen jeden Gedanken an
Heraus=
ſorderung von ſeiten der deutſchen Regierung erhoben und erklärt,
ſobald vom Generalprokurator in Metz die Unterſuchung geſchloſſen,
werde die franzöſiſche Regierung nicht blos von dem Ergebnis
unterrichtet werden,,ſondern auch von den Gründen, auf die der
Haftbefehl ſich ſtützt.
Das genannte Blatt iſt der Anſicht, die ſeitens der deutſchen
Regierung Flourens gegenüber gemachte ſpontane Mitteilung betreffs
des Falls Schnäbele, nehme dieſem durchaus den Charakter einer
abſichtlichen vorbedachten Provokation gegenüber Frankreich.
Engkand. Der deutſche Botſchafter Graf Hatzfeld iſt am 22.
mit zweiwöchentlichem Urlaub nach Berlin abgereiſt.
Das Oberhaus nahm am 23. nach zweitägiger Debatte die
iriſche Bodengeſetzbill in zweiter Leſung ohne beſondere
Abſtim=
mung an. Im Laufe der Beratung hatte Lord Salisbury erklärt,
die Regierung betrachte die Landbill und die iriſche Strafrechtsbill
als die wichtigſten Vorlagen und wenn dieſelben nicht die Majorität
erhalten ſollten, würde die Regierung dies als ein
Mißtrauens=
votum anſehen.
Italien. General Saletta iſt am 22. früh in Maſſauah
ange=
kommen und übernahm am 23. das Kommando.
Der „Moniteur de Rome' beginnt die Erörterung der
kirchen=
politiſchen Vorlage im preußiſchen Landtag mit einer begeiſterten
Anerkennung für die Rede Bismarcks. Das päpſtliche Blatt glaubt,
die Blitze von Bismarcks Genie würden viele Vorurteile in Europa
zerſtören, und hält den Italienern wie den Franzoſen den
erfriſchen=
den, lebensvollen Realismus der Bismarckſchen Staatsweisheit als
Muſter und Gegenſatz gegen den alten Sauerteig der Parteien und
die abgeſtandene politiſche Geometrie beider Länder vor. Auch der
„Oſſervatore Romano' bekundet wiederholt ſeine Freude über die
trönlichen und angenehmen Berliner Nachrichten und feiert
Bis=
marck als Rieſen des Gedankens und der That, der für die
Er=
haltung und Herſtellung der Geſellſchaft und die Erneuerung des
kirchlichen Friedens eintrete.
Außkand. Der Zar ſoll nach einer der „K. Z. zugegangenen
Mitteilung aus Petersburg über das Verhalten des Herrn v. Giers
gelegentlich des Streites mit Katkow einigermaßen verſtimmt
ge=
weſen ſein. Katkow hatte ſeinen Verweis erhalten und ſollte
außer=
dem, wie der Kaiſer es wünſchte, Herrn v. Giers um Entſchuldigung
bitten, wovon letzterer wußte. In einer vorausgehenden Beratung,
zu der auch der Prokurator des Synods Pobedonoszew zugezogen
wurde, ſollte Katkow ſich entſchuldigen, daß er „in zu ſcharfen
Aus=
drücken
ſo war der Wortlaut feſtgeſtellt - über Herrn v. Giers
geſchrieben. Sehr ungern gab Katkow nach, erklärte ſich jedoch
bereit, den kaiſerlichen Willen wörtlich zu erfüllen, und begab ſich
zu Herrn v. Giers, der aber ſagen ließ, er ſei nicht zu Hauſe. Dieſer
Ausgang war dem Kaiſer wenig erwünſcht.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 26. April.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Hauptmann und Flügeladjutant Frhrn. v. Granch, den Oberſt
v. Chappuis, Kommandeur des 1. Großh. Inf.=Regts. Nr. 115, den
Oberſtlieutenant Kluck, Kommandeur des Train=Bataillons Nr. 11,
den Premierlieutenant Unverricht, Adjutant des Gouvernements
Mainz, den Premierlieutenant Crede vom Feld=Art.=Regt. Nr. 19,
den Sekondlieutenant der Reſerve Hofmann vom 1. Großh. Drag=
Regt. Nr. 23, den Staatsrat v. Biegeleben, den Baron v. Erlanger
aus Frankfurt a. M., Königlich Schwediſcher Generalkonſul für das
Großh. Heſſen, den Gymnaſiallehrer Dr. Walther von hier, den
279
Nr. 80
1054
Hofbaurat Melior von Büdingen, den Oberförſter Daabe aus
Ernſthofen; zum Vortrag den Miniſterialpräſidenten Weber, den
Geheimerat Dr. Becker.
Ihre Königl. Hoh. die Kronprinzeſſin von Schweden paſſierten
Samstag vormittag auf der Durchreiſe den hieſigen Bahnhof. Auf
dem Verron waren Se. Königl. Hoheit der Großherzog, S. K. H.
der Erbgroßherzog. J. J. Gr. Gr. H.H. die Prinzeſſinnen Victoria und
Irene, ſowie S. K. H. Prinz Heinrich von Preußen zur Begrüßung
anweſend.
Die Allerhöchſten und Höchſten Herrſchaften veranſtalteten
Samstag mittag einen Ausflug nach dem Jagdſchloß Wolfsgarten.
Se. Königl. Hoheit Prinz Heinrich von Preußen und Ihre
Großh. Hoheit Prinzeſſin Irene empfingen Freitaa nachmittag im
Neuen Palais im Beiſein Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs eine
Deputation der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt, beſtehend aus
den Herren Oberbürgermeiſter Ohly und den Beigeordneten
Ried=
linger und Hickler. Oberbürgermeiſter Ohly hatte die Ehre, vor
den Höchſten Herrſchaften folgende Adreſſe zu verleſen:
Durchlauchtigſter Prinz!
Durchlauchtigſte Prinzeſin!
Als die frohe Kunde von dem Herzensbunde unſerer
vielge=
liebten Fürſtentochter mit dem erlauchten Sproß des
Hohenzollern=
hauſes unſere Stadt erreichte, da war es das einmütige Gefühl
reinſter und innigſter Freude, das unſer Aller Herzen mächtig
durch=
ſtrömte.
Wir fühlten, daß dieſes beglückende Ereignis die engen und
herzlichen Beziehungen, die unſer Fürſtenhaus und das Heſſiſche
Volk mit dem erhabenen Deutſchen Kaiſerhauſe verbinden, noch
feſter und inniger geſtalten, daß ſie durch den gottgeſegneten Bund
zweier erlauchter Seelen, die ſich in treuer Liebe und Hingebung
zu einander fanden, eine erhöhte Bedeutung und eine neue Weihe
erhalten würden.
Wir ſind hoch beglückt, daß wir Ew. Königlichen Hoheit hier
an der Heimatſtätte der allgeliebten fürſtlichen Braut unſere
ehr=
furchtsvollen Glückwünſche darbringen durften und werden das
Gedenken an dieſe Tage, die von der aufrichtigen Freude des
treuen Heſſenvolkes durchleuchtet ſind, ſtets in hohen Ehren halten,
gleich wie wir es uns noch in fernſter Zukunft gegenwärtig halten
werden, daß unſer allverehrter Kaiſer, als hoher Schirmherr des
Hohenzollernhauſes, dieſen Herzensbund mit ſegnendem Worte
geweiht hat.
Wenn in das volle Glücksgefühl dieſer Tage ſich eine leiſe
Wehmut miſcht, die wir nicht zurückdrängen können, ſo entſpringt
ſie aus dem tiefen Bedürfnis, gerade jetzt inniger als jemals
unſerer unvergeßlichen Großherzogin zu gedenken, deren leibliche
Augen dieſe Freudentage nach des Ewigen Ratſchluß nicht mehr
ſchauen ſollten.
Aus tiefinnerſtem Herzen aber flehen wir zu dem
Allmäch=
tigen, daß er den ſchönen Herzensbund für alle Zeit ſegnen und
aus demſelben eine reiche Fülle reinſten Menſchenglücks erblühen
laſſen möge.
In tiefſter Ehrerbietung verharren ꝛc. ꝛc.
im Namen der Stadt Darmſtadt ꝛc.
Se. Königl. Hoheit Prinz Heinrich von Preußen erwiderten
folgendes:
Tief ergriffen und bewegten Herzens ſtehe ich vor Ihnen, mit
beſonderer Freude die Gelegenheit begrüßend, um an dieſer Stelle
im Namen der Prinzeß und in meinem Namen, Ihnen und ſomit
der treuen Heſſenſtadt Darmſtadt für die freundlichen und
herz=
lichen Geſinnungen zu danken, welche Sie uns in Ihren ſoeben
geſprochenen Worten entgegengetragen haben! Ein neuer Beweis
deutſcher Treue und deutſcher Zuſammengehörigkeit, erwacht und
fortgedeihend unter der Regierung unſeres heißgeliebten Kaiſers,
leuchtet mir aus Ihren Worten entgegen und ſeſſelt mich mit
neuen Banden an die Heimat der Prinzeß und an das Haus
unſeres gelieoten Großherzogs!
Um ſo wohlthuender berühren die letzten von Ihnen geſprochenen
Worte, und finden einen lauten Wiederhall in meinem Herzen,
denn unzertrennlich iſt das Andenken an die verewigte
Groß=
herzogin mit den Erinnerungen an die vielfachen und ſo
glück=
lichen Stunden meiner Kindheit verknüpft, welche ich hier
ver=
bringen durftel Mein künftiges Leben, welches von nun an der
Vrinzeſſin, meinerlheißgeliebten Braut, angehören ſoll, lege
Zeug=
nis ab von meinen dankbaren Gefühlen, welche ich gegen das
treue Heſſenland und im beſonderen gegen die Stadt Darmſtadt
hege.
D. Z.
Sonntag nachmittag 2 Uhr fand im Neuen Palais Großh.
Familientafel ſtatt
Se. Königl. Hoheit Prinz Heinrich von Preußen haben, von
Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog, S. K. H. dem Erbgroßherzog,
S. H. dem Fürſten Alexander, ſowie JJ. DD. den Prinzen Ludwig
und Franz Joſeph von Battenberg zur Bahn geleitet, in Begleitung
des Kapitän=Lieutenants v. Uſedom, geſtern vormittag 7 Uhr 50 Min.
die Rückreiſe nach Kiel angetreten. Die Reiſe ging über Mainz
Koblenz nach Ems, von dort über Köln=Hamburg.
Auf dem Perron des Bahnhofs war der Königl. Preuß.
außer=
ordentliche Geſandte Legationsrat Le Maiſtre und der Kommandant
der Reſidenz Generalmajor Frhr. Röder v. Diersburg bei der Abreiſe
des Prinzen anweſend.
r. Zweite Kammer der Landſtände. In der Samstagsſitzung
ge=
ſchah zunächſt Mitteilung von der Wahl des Bürgermeiſters Zinßer
in Schlitz an Stelle des verſtorbenen Abgeordneten Liſt. In Folge
der Ausſchtsloſigkeit einer Erledigung auf dieſem Landtage erfolgte
die Zurücknahme des Antrags Waſſerburg, Racké, Wolz und Franck,
die öffentlichen Wahlen betreffend, durch die Antragſteller.
Darauf folgte die Beantwortung verſchiedener
Inter=
pellationen durch den Regierungskommiſſär Miniſterialpräſident
Weber, bezw. Miniſterialrat Horſt. Die erſte dieſer
Interpel=
lationen betraf die Regulierungdes Mainfluſſes bei
Seligen=
ſtadt. Die Regierung erklärte, daß Unterhandlungen mit der
vayeriſchen Regierung eingeleitet ſind, die die Beſeitigung der betr.
Verkehrsſtörungen in Ausſicht ſtellen, und beantwortete eine weitere
Interpellation, die regelmäßige Abgabe von Waldſtreuaus
den Staatswaldungen betr. dahin, daß die Angelegenheit
dem=
nächſt in Erwägung gezogen werden ſolle.
Darauf erklärte weiter der Regierungsvertreter in Beantwortung
einer Interpellation die Schneekalamitäten des vergangenen
Jahresaufden Staatsſtraßen betr., daß alle Vorkehrungen
ge=
troffen worden ſeien, um dieſen Kalamitäten abzuhelfen, daß aber in den
einzelnen Füllen nur auf Grund beſonderer Beſchwerde Abhülfe
ge=
ſchaffen werden könne. Endlich wurde die Interpellation wegen
Reviſion des Gewerbſteuertarifs durch die
Regierungser=
klärung erledigt, nach welcher in dieſer Beziehung bereits
Erheb=
ungen ſtattfinden und die Regierung auf Grund derſelben eine
an=
derweitige Tarifierung in Erwägung ziehen werde.
Mit Rückſicht auf die fortdauernde Beſchlußunfähigkeit der
Kammer wurde die Sitzung alsdann kurz nach 10 Uhr geſchloſſen.
Heute beginnt die Beratung über die Regierungsvorlage, den
Ge=
ſetzentwurf, das Dammbauweſen betreffend.
Militärdienſtnachricht. v. Chappuis, Oberſtl., beauftragt
mit der Führung des 1. Großh. Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 115 unter
Beförderung zum Oberſten, zum Kommandeur dieſes Regiments
ernannt.
Seit Montag morgen liegt auf dem Stadthauſe, entſprechend
der Vorſchrift in Artikel 83 der Städteordnung, das Budget unſerer
Stadt für das Etatsjahr vom 1. April 1887 bis dahin 1838 offen.
Wir entnehmen dem Vorwort, daß verſchiedene Ausgabepoſten der
laufenden Verwaltung erheblich geringer gegriffen werden
konnten, während andere (3. B. Schulen, öffentliche Sicherheit,
Straßenreinigung, Kreiskoſten, Kapitalzinſen ꝛc.) bedeutend höher
in Anſatz zu kommen hatten. Mit Hilfe der Minderausgaben
und der möglichen Höherveranſchlagung verſchiedener Einnahmen,
namentlich derjenigen aus Waldungen, Schulgeld und Oktroi,
außer=
dem aber durch das Vorhandenſein eines ſtärkeren
Einnahmeüber=
ſchuſſes aus dem Vorjahr war es möglich, den Abſchluß des
Vor=
anſchlags ſo zu bewerkſtelligen, daß die Kommunalſteuereinnahme
nur um 14000 M. höher angeſetzt wurde, als im Vorjahre. Das
Kommunalſteuerkapital iſt noch nicht bekannt. Es iſt indeſſen, nach
der Zunahme der Staatsſteuerkapitalien, eine Steigerung desſelben
Um eine Summe zu erwarten, welche jenen Höheranſatz von
14000 M. ohne weſentliche Veränderung des ſeitherigen
Ausſchlags=
cosfficienten (20,5107 Pf. auf die Mark Kommunalſteuerkapital)
ergeben dürfte.
Das Budget ſelbſt ſchließt in Einnahme und Ausgabe mit
1873 200 M. (gegen 1864529 M. 85 Pf. im Vorjahre) ab. In der
Hauptſumme liegt alſo gegen das Vorjahr eine erhebliche
Verän=
derung nicht vor. Allerdings muß bemerkt werden, daß ſich der
Verwaltungsaufwand (die ordentliche Ausgabe) doch von 1529 810 M.
14 Pf. auf 1625 844 M. 13 Pf. alſo um etwa 96000 M. erhoben
hat, während der Vermögensaufwand (die außerordentliche Ausgabe)
mit 247355 M. 87 Pf. gegen das Vorjahr (334719 M. 71 Pf.)
um etwa 87000 M. zurückbleibt. Die hervorragendſten Ausgaben
ſind im ordentlichen Etat die Koſten der Schulen (331250 M), der
Straßen (69500 M.), der öffentlichen Sicherheit (95400 M.),
Sanitätszwecke (beſonders der Zuſchuß zum ſtädtiſchen Hoſpital)
43700 M.). Straßenreinigung (72020 M.), Oeffentliche
Beleuch=
tung (50255 M.), Armenpflege (86050 M.), Zwecke des Kreiſes
[84000 M.). Koſten der Oktroiverwaltung (68 400 M.),
Kapital=
zinſen (179000 M.), Schuldentilgung (58000 M.) und allgemeine
Verwaltung (125 760 M.). Auch iſt ein Reſervefond von 30415 M.
57 Pf. vorgeſehen. Die hauptſächlichſten Deckungsmittel für dieſe
Ausgaben ſind die Erträge der Waldungen (57360 M.), Zuſchuß
aus dem Gaswerk (86000 M.) Erträae der Schulen an
Schul=
geld ꝛc. (80 810 M.), Oktroi (388920 M.) und Kommunalſteuer
(635000 M.). Von beſonderen im ordentlichen Etat vorgeſehenen
Ausgaben wollen wir einſtweilen nur notieren: An
Straßen=
pflaſterungen die Niederramſtädterſtr. von der Roßdörfer= bis
zur Heinrichſtr. (2000 M.). die Mühlſtraße von der Kapell= bis
zur Niederramſtädterſtr. (900 M.), die Georgenſtr. (300 M.), die
Schloßgaſſe (7300 M.) und die öſtliche Kiesſtraße von der
Wieners=
bis zur Gervinusſtraße 1000 M.).
Der außerordentliche Etat ſieht zunächſt 95000 M. für den
Umbau und die Vergrößerung des Schulhauſes am
Ballon=
platz einſchließlich Errichtung einer Turnhalle vor, weiter 73558 M.
Nr.
82 Pf. für eine Reihe von Trottoirherſtellungen, welche ſchon
letzthin in d. Bl. einzeln verzeichnet wurden; ſodann 28900 M. für
Erbauung von Kanälen in der Soderſtraße, Blumenſtraße, untere
Hügelſtraße, Teichhausſtraße, Dreibrunnenſtraße, Gervinusſtraße
und Teilen der Kies= und Heinrichſtraße.
Endlich ſind hier noch
8500 M. für Vergrößerung des Damenbads im großen Woog.
zu erwähnen. Der außerordentliche Etat findet ſeine
Deckungs=
mittel in 41397 M. 05 Pf. Reſt aus früheren Jahren, während
205 958 M. 82 Pf. auf dem Weg der Kapitalaufnahme zu
be=
ſchaffen ſind.
Auch das gegenwärtige Budget dürfte Zeugnis ablegen von der
umſichtigen und ſparſamen Verwaltung, wie auch von dem
befrie=
digenden Zuſtand unſerer ſtädtiſchen Finanzen.
- Herr Domänenrat Hauſer iſt am Samstag vormittag um
½12 Uhr der ſchweren Verletzung, die er ſich am Donnerstag abend
zuzog, welche die Amputation des rechten Armes notwendig gemacht
hatte, im ſtädtiſchen Hospital erlegen. In ihm verliert der Staat
einen pflichttreuen Beamten, die ſtädtiſche Verwaltung ein
hervor=
ragendes, beſonders in finanziellen und landwirtſchaftlichen Fragen
hochverdientes Mitglied. Er war, nach Herrn Stadtverordneten
Lautz, das dienſtälteſte Mitglied der ſtädtiſchen Vertretung, welcher
er von 1865-1874 als Vertreter des Fiskus im vorhinigen
Ge=
meinderat, von da an bis jetzt als gewählter Stadtverordneter
an=
gehörte. In ihm iſt aus unſerer Stadtverordnetenverſammlung
auch der einzige aktive Staatsbeamte, welcher derſelben noch
ange=
hörte, geſchieden.
Eingeſandt. Es iſt begreiflich, daß, ſo oft eine Platzfrage in
ſtädtiſchen Schul=Angelegenheiten auftaucht, die Gemüter in einige
Aufregung geraten. Dies iſt denn auch der Fall aus Anlaß der
bevorſtehenden Entſcheidung über die Wahl und Bewilligung eines
Platzes für das in unſrer Stadt zu erbauende zweite
Gymna=
ſium.
falls die Landſtände, wie ja zu hoffen iſt, ſich dem
un=
leugbaren dringenden Vedürfnis gegenüber nunmehr zuſtimmend
verhalten. Sicherem Vernehmen nach hat die betreffende Fach=
Kommiſſion, welche die in Betracht kommenden Plätze prüfte, ſich
für das disponible ſtädtiſche Terrain neben der Gasfabrik als
voll=
kommen geeignet ausgeſprochen. In Folge deſſen regt ſich eine
leb=
hafte Agitation von Bewohnern des Oſtviertels welche, ihre
Inte=
reſſen benachteiligt glaubend, die Abhülfe der beſtehenden Mißſtände
darin ſuchen, daß ſie beantragen, den älteren Gymnaſialbau (das
frühere Waiſenhaus) niederzulegen und auf dem durch Ankauf des
Nachbar=Gartens und Bäcker Hufnagel'ſchen Hauſes
auszudehnen=
den Terrain einen großen Gymnaſial=Neubau zu errichten. — Ob
hierdurch der Zweck, für die beſtehenden großen Mißſtände Remedur.
zu ſchaffen, erreicht wird, iſt zu bezweifeln. Unſeres Wiſſens
be=
ſteht die Abſicht ein zweites Gymnaſium in einem hierfür geeigneten
Stadtteile zu errichten, welcher bisher keinerlei höhere Unterrichts
Anſtalt in ſeinem Bereiche aufweiſen kann und doch ein ſehr
zahl=
reiches Kontingent dafür liefert. Ein ſolcher Stadtteil iſt das
Nordweſtviertel, und wenn die Stadt ein disponibles Terrain
da=
ſelbſt bereits beſitzt und abgeben kann, daſſelbe auch von
kompetenter Seite als durchaus zweckdienlich erachtet wird, ſo
iſt doch wahrlich keinerlei Grund vorhanden, ſich nach Erwerbung
eines anderen Terrains unter großen Koſten umzuſehen. Das
Oſt=
viertel behält ſein Gymnaſium, hat daber das Polytechnikum, die
Realſchulen ꝛc. und iſt ſomit aufs Reichlichſte bedacht. Der
pro=
jektierte, von Bewohnern des Oſtteils befürwortete, große
Gymna=
ſial=Neubau an der Stelle des bisherigen würde die Abhülfe in dem
erſtrebten Sinne nicht ſchaffen, die vorhandenen Verlegenheiten
dagegen - man denke nur an die Dauer der Bau=Periode - noch
um Vieles erhöhen.
Heute ſind es fünfundzwanzig Jahre ſeit Frau Knispel in
hieſiger Stadt Geſangunterricht erteilt. Die zahlreichen Schüler
und Schülerinnen, die alle mit ſeltener Liebe an ihrer Lehrerin
hängen, werden dieſen Tag benutzen, um der Jubilarin manigfache
Beweiſe ihrer Verehrung darzubringen. Für Mittwoch abend iſt
in dem Gartenſaal des Saalbaus eine Feſtlichkeit aus dieſem
freu=
digen Anlaß in Ausſicht genommen, deren Verlauf nach dem
auf=
geſtellten Programm und unter Mitwirkung hervorragender Soliſten
ein glänzender zu werden verſpricht. Möchte es der Jubilarin
vergönnt ſein, noch viele Jahre in ungeſchwächter Kraft ihrem
Be=
ruf obzuliegen.
Die Generalverſammlung des Vereins heſſiſcher Lehrerinnen
findet morgen nachmittag 31 Uhr im oberen Nathausſaale ſtatt.
Immobilienverkauf. Das von Herrn Glaſermeiſter Heinrich
Schulz zu Beſſungen neuerbaute Wohnhaus, Beſſ.
Heidelberger=
ſtraße Nr. 45 gelegen, ging in Beſitz des Herrn Rentner Fiſcher
käuflich über.
Die Firma Georg Liebig u. Co., reſp. der Inhaber derſelben
G4.
Herr Philipp Köhler, wurde zum Hoflieferanten Sr. Königl.
des Großherzogs und Sr. Großh. Hoheit des Prinzen Alexander
ernannt.
* Kleine Mitteilungen. Verhaftet wurde am Freitag Abend
der erſt kürzlich aus dem Gefängnis in Mainz entlaſſene und wegen
Diebſtahls ſchon oft beſtrafte 16jährige Burſche G. Hörr, welcher
den bereits gemeldeten Uhrdiebſtahl bei einem hieſigen Trödler be=
80
1055
gangen hat. Weiter hatte das Bürſchchen noch zwei Paar Stiefel
und einen ſilbernen Kaffeelöffel entwendet. Die Uhr hatte derſelbe
auseinandergeſchlagen und teilweiſe weggeworfen, während die anderen
Weiter wurde ver=
Sachen noch bei ihm vorgefunden wurden.
haftet ein Kellner, welcher einem Soldaten einen Siegelring, der
von echtem Gold ſein ſollte, für zwei Mark verkaufte, während der
Ring in Wirklichkeit ganz wertlos war.
- Freitag Nacht wurden
an einem Weißbindergerüſt in der Beſſunger Martinſtraße die
Stricke mutwilliger Weiſe durchſchnitten, doch iſt der Unfug noch
rechtzeitig bemerkt und Unglücksfälle hierdurch vermieden worden.
Von einer Bauſtelle in der Schloßgartenſtraße iſt ein
zwei=
rädriger Handkarren entwendet worden. — Sonntag Nacht wurde
ein Wirt auf dem Ballonplatz in ſeinem Wirtslokal mißhandelt
und mit einem Inſtrument am Kopf und im Geſicht mehrfach
verletzt
Das Seilpferd Blondin, welches ſich bereits ſeit mehreren
Tagen im Saalbau als Seiltänzer produziert, wird nochmals
mor=
gen, Mittwoch, in zwei Vorſtellungen durch Fräulein Oceana
vor=
geführt, und zwar nachmittags von 4½-6 Uhrein einer großen
Schüler= und Kindervorſtellung und abends 8 Uhr in der Abſchieds
vorſtellung. Sämtliche zur Darſtellung gelangende Produktionen
des Künſtlerperſonals ſtehen unter perſönlicher Leitung des
Hof=
künſtlers Herrn Max Rößner, und ſind dieſelben wirklich
ſehens=
wert. Hauptſächlich ſeien erwähnt die Traumbilder aus 1001 Nacht
in verſchiedenen Verwandlungen, ausgeführt von Fräulein Lina
Bosco, die gymnaſtiſchen Produktionen des Turnerkönigs Mr.
Köhley und der Miß Shlvia. Da Herr Rößner nur noch am
Mittwoch dieſe beiden Vorſtellungen veranſtaltet, ſo empfehlen wir
den Beſuch derſelben auf das beſte.
Maiuz, 23. April. Die Jubelfeier des Herrn
Land=
gerichtspräſidenten Aull verlief unter großer Beteiligung der
Bürgerſchaft in herrlichſter Weiſe. Die offizielle Feier ward durch
Morgenmuſik, dargebracht von den Kapellen des 3. Fußartillerie=
und des 117. Inf.=Regts. eingeleitet. Die endloſe Reihe der
offi=
ziellen Gratulationen eröffnete eine Deputation des Großh.
Mini=
ſteriums und des Oberlandesgerichts, beſtehend aus den Herren
Miniſterialrat Schlippe, Oberlandesgerichtsrat Walter und Juſtizrat
von Kreß. Dann erſchienen ſämtliche Mitglieder des Landesgerichts
und die Mitglieder des Handelsgerichts. Die Staatsanwaltſchaft
war ebenfaſis in corpore erſchienen. Hieran ſchloſſen ſich ſämtliche
Amtsrichter der Provinz, auch die Gerichtsſchreiber der Provinz
waren ebenfalls vollzählig erſchienen. Herr Provinzialdirektor
Geheimrat Küchler, begleitet von den Herren Regierungsrat v. Zangen,
Amtmann Fey und andere Beamte des Kreisamtes gratulierten
Namens des Kreisamtes. Nun folgte die Bürgermeiſterei der Stadt
Mainz. vertreten durch Herrn Bürgermeiſter Dr. Oechsner und die
Herren Beigeordneten Dr. Gaßner und Reinach. Unter Führung
des Herrn Juſtizrat Petri als Sprecher überreichten die in corpore
erſchienenen Anwälte dem Jubilar eine Adreſſe in prachtvoller
Leder=
mappe. Die Notare waren durch den Vorſtand Herrn Kramer
ver=
treten. Dieſer Deputation ſchloß ſich eine Abordnung der
Gerichts=
vollzieher an; auch ſie überbrachte eine prachtvolle Adreſſe.
Die, Herren Fritz=Alzey, Pöpperling=Mainz und Hammer=
Mainz überreichten für die Gerichtsſchreiber, Gerichtsvollzieher=
und Polizei=Kommiſſariats=Aſpiranten ein Gedenkhlatt, ein
Kunſtwerk des Herrn Cl. Kiſſel. Namens der Gehilfen des
Land=
gerichts gratulierte Herr Aſpirant Streb. Die Ludwigsbahn ließ
thre Glückwünſche durch die Herren Geheimrat Krämer und
Rein=
hart darbringen. Sowohl die evangeliſche, wie die iſraelitiſche
Geiſtlichkeit beteiligten ſich an der Ovation. Den Schluß der
offi=
ziellen Gratulationen machte Herr Biſchof Dr. Haffner, welcher in
Begleitung des Herrn Domdekan Dr. Heinrich erſchienen war. Von
Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog ward der Jubilar durch
Verleihung der Krone zum Comthurkreuz des Ordens 2. Klaſſe
Philipp des Großmütigen ausgezeichnet.
W. Z.
J. Mainz, 24. April. Das heutige erſte Frühjahrsrennen
des Mittelrheiniſchen Renn=Vereins nahm einen ſehr guten Verlauf.
Wenngleich die erſte Tribüne noch manche Lücke zeigte, ſo hatte ſich
doch im Allgemeinen ein ſehr zahlreiches Publikum eingefunden,
worunter viele Fremde und Rennfreunde aus den Nachbarſtädten
Frankfurt, Wiesbaden, Darmſtadt, Worms, Bingen ꝛc. Prinz
Ni=
kolaus von Naſſau, der ſtändige Beſucher der hieſigen Rennen, fehlte
unter den Gäſten natürlich nicht. Das erſte Rennen war ein
Land=
wirtſchaftliches Rennen, Galoppreiten für Landwirte aus dem
Groß=
herzogtum Heſſen und der Provinz Heſſen=Naſſau. Preis 175 M.
Hiervon 100 M. dem Erſten, 50 M. dem Zweiten und 25 M. dem
Dritten. Auf der Bahn erſchienen 4 Pferde; zuerſt am Ziel war
Landwirt Kimmel von Mosbach, dann folgte Juli von Zahlbach
und hierauf A. Schmidt von Bretzenheim. 11. Flach=Rennen. Preis
500 M. Herrenreiten. Diſtance 1600 Meter. Hierbei gingen
5 Pferde: Lt. a. D. v. Gienanth's br. St. „Uſuss, Lt. v.
Hof=
mann'3 (15. Drag. Hagenau) br. W. „Bonze' Lt. v. Reitzenſtein's
7. Art. Weſel) F. W.„Stelldichein: Lt. Rolle's (7. Ulan. Saar
burg) br. W.„Landſeer= und Lt. Suermondts (. Huſſ. Aachen)
br. St. „Savignhl. Das Rennen endigte als totes Rennen, indem
„ Bonze' und,Savigny' gleichzeitig am Ziel ankamen. 111. Schweres
1056
Nr. 80
Jagd=Rennen. Preis 600 M. Hiervon 500 M. dem erſten und
100 M. dem zweiten Pferd. Diſtance 3000 Meter. Es erſchienen
auf der Bahn Lt. Bleißem's (L. d. R. Köln) br. W. „Buchsheimer=
Lt. v. Löſſls (24. Drag. Butzbach) F. W. „Eſte und Lt. Nolle's
7. Ulan. Saarburg „Merboroughs. Zuerſt am Ziel war „
Mer=
borongh; dann folgte,Buchsheimerl. 1V. Savigny=Hürden=Rennen.
Preis 500 M. Herrenreiten. 3 Pferde ſtritten ſich um den Preis:
Lt. v. Reitzenſtein's (. Art. Weſel) „Stelldichein, Lt. v. Oertzen's
(24. Drag. Darmſtadt) und Lt. v. Suermondt's br. H. „Ladewig;
Mit einer Pferdelänge ſiegte „Ladewig über „Stelldichein:
9
Hürden=Rennen. Ehrenpreis. Herrenreiten. Für Pferde im Beſitz
und geritten von Mitgliedern des Mainzer Reitervereins. Von 4
Offigieren, die ſich an dem Rennen beteiligten, ging Lt. Philins vom
27. Art.=Regt. hier als Sieger hervor. VI. Offiziers=Jagd=Rennen.
Preis 1000 M. Hiervon 900 M. dem erſten und 100 M. dem
4½
zweiten Pferd. Diſtance 3500 Meter. Auf der Bahn erſchienen:
Lt. v. Kaufmann'3 (3. Huſ. Frankfurt) br. W. „Iingle', Lt. v
Löſſl's (24. Drag. Butzbach) F. W. „Aramis;, Lt. v. Reitzenſtein's
(7. Art. Weſel) br. St. „Weſtphalia', Lt. v. Zedlitz=Neukirch's (5.
Ulan. Straßburg) „Scotch Laß= und Lt. v. Zierold's (5. Drag.
Hagenau) „Seaweed. „Weſtphalia; errang mit wenigen Naſen= 74
längen Vorſprung den erſten und Scotch Laß' den zweiten Preis.
Frankfurt, 24. April. Die Stadtverordneten bewilligten am
Freitag mit allen gegen 6 Stimmen 150000 Mark als
Theater=
zuſchuß auf 5 Jahre, womit der Fortbeſtand der Theater=
Aktien=
eisck
geſellſchaft geſichert erſcheint.
München, 21. April. Die alljährlich im Mai im Glaspalaſt Bins
ſtaltfindende Blumenausſtellung wird diesmal eine beſondere
An=
ziehungskraft dadurch erhalten, daß in derſelben der bisher auf dem
Dache der Reſidenz befindliche Wintergarten König Ludwig'slI.
genau ſo, wie derſelbe zu Lebzeiten des Königs geweſen, alſo nebſt
indiſchem Zelt, Himalay=Landſchaft im Hintergrund, Baſſin, Fels=
1
grotte ꝛc., zur Aufſtellung gelangt. Nun ſind auch auf Befehl des
Regenten ſämtliche bei den ſogenannten=Feennächten', im Gebrauch
geweſene Utenſilien dem Komité überlaſſer worden und dieſes
wird am 5. Mai eine ſolche Feennacht mit Konzert veranſtalten.
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 24. April.
B. M. Um ein Werk wie Meyerbeers „Hugenotten” würdig in
Scene zu ſetzen, bedarf es der angeſpannteſten Energie aller
mit=
wirkenden Kräfte. Dieſe Oper, die einzige, vielleicht abgeſehen vom
„Don Juan, welche vor dem Erſcheinen der Wagnerſchen
Kompo=
ſitionen mit Ausdrucksmitteln, vor allem mit einem Orcheſterapparat
arbeitet, wie dergleichen die ältere Zeit nicht kannte, muß bei ihrem
jedesmaligen Erſcheinen, ſoll ſie ihre Ledeutung im Opernrepertoire
behalten, mit dem größten Aufwand und mit jenem Raffinement
geboten werden, aus welchem heraus ſie geſchaffen iſt. Die Zeit,
von der bereits Einige träumen, in welcher man von dem ganzen
großen Werke nur noch den 4. Akt als wertvollen Torſo geben
werde, liegt wohl noch ziemlich weit, beſonders für unſer Theater,
das für die hervorragendſten Rollen ſo tüchtige Vertreter ins Feld
zu ſtellen hat. Mit einem Raoul, der ſo wie Herr Bär gleich bei
ſeiner erſten Romanze die Situation beherrſcht, einer Margarethe,
die wie Frau Mayr=Olbrich mit allen Feinheiten der
Geſangs=
kunſt vertraut iſt, und endlich einer Valentine, in deren Verkörpe
rung Frl. Roth ihr beſtes giebt, - mit ſolchen Kräften werden
uns auch die Strecken, welche wir bis zu dem gewaltigen 4. Akt
zurücklegen müſſen, keineswegs öde und langweilig erſcheinen, ganz
abgeſehen davon, daß auch die drei vorhergehenden Akte Stellen höchſter
muſikaliſcher Schönheit enthalten. So ſagt z. B. Heinrich Heine in
einem ſeiner Briefe an Auguſt Lewald: „Ich geſtehe, daß nie mein
Herz bei einer Muſik ſo ſtürmiſch pochte, wie bei dem vierten Akte
der Hugenotten, daß ich aber dieſem Akte und ſeinen Aufregungen
gerne aus dem Wege gehe und mit weit größerem Vergnügen dem
zweiten Akte beiwohne. Dieſer iſt ein gehaltvolles Idyll, das an
Lieblichkeit und Grazie den romantiſchen Luſtſpielen von Shakeſpeare,
vielleicht aber noch mehr dem „Aminta von Taſſo ähnlich iſt. In
der That, unter den Roſen der Freude lauſcht darin eine ſaufte
Schwermut, die an den unglücklichen Hofdichter von Ferrara
er=
innert. Es iſt mehr die Cehnſucht nach der Heiterkeit, als die
Heiterkeit ſelbſt, es iſt kein herzliches Lachen, ſondern ein Lächeln
des Herzens, eines Herzens, welches heimlich krank iſt und von
Geſundheit nur träumen kann.
Die heutige Aufführung gewann erſt vom 3. Akt au Schwung
und Wärme. Die erſte Hälfte des 2., in welcher die Königin
dominiert, verlief auch recht befriedigend, aber das nachfolgende, ſo
3. B. der Schwur kam nicht ſo klar heraus, wie wir das von
anderen Vorſtellungen her gewohnt ſind. Im 3. Akt war es das
große Duett zwiſchen Valentine und Marcel, im 4. das zwiſchen
Raoul und Valentine, was zu den Glanzpunkten der heutigen
Vor=
ſtellung zählte. Frl. Jungk verdient noch nachdrückliche Erwähnung
für die mit eben ſo viel Korrektheit als Anmut vorgetragene Pagenarie.
Odes=Axrzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige die traurige
Mit=
theilung, daß heute Morgen 9 Uhr nach langem, ſchwerem
Leiden meine liebe, treue Mutter
Frau Fricderiche Crössmann,
geb. Noller,
Wittwe von Profeſſor Crößmann, Director des
Prediger=
ſeminars in Friedberg,
ſanft entſchlafen iſt.
Darmſtadt, 25. April 1887.
Johanna Orössmann.
Die Beerdigung findet Mittwoch den 27. April,
Nach=
mittags 4 Uhr, ſtatt.
Codrs-Anzige.
8
Heute Nachmittag 4 Uhr eutſchlief ſauft nach kurzem
Leiden
Fran Elconore HapP.
geb. Seſſelmann,
im 58. Lebensjahre.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Biebrich a. Rh., den 23. April 1887.
Die Beerdigung findet Dienstag den 26. d. Mts.,
Nachmittags 4 Uhr, auf dem Friedhofe zu Darmſtadt
vom Bahnhofe aus ſtatt.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.