Abonnemenksprels
vlerteljährlich 1 Mark 5o Pf. ind.
Bringerlohn Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark z Pf.
pw Quartal inch. Poſtauzſichlag.
150. Jaßrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Iuſerate
werden angenommen: n Darmſtads
von der Expedition Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
ſür die Belaannkmachungen
Amtliches Organ
des Großh. Breisamls, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Donnerstag den 7. April.
1887.
Bekanntmachung.
Das aus den Verſteigerungen vom
14. und 28. Februar d. Js. noch in der
ſtädtiſchen Tanne lagernde Bau=, Nutz=,
ſowie Brennholz iſt binnen acht Tagen/
aus dem Schlage abzufahren.
Nach fruchtloſem Ablauf dieſer Friſt
tritt Beſtrafung nach demſForſtſtrafgeſetz ein.
Darmſtadt, den 31. März 1887.
Großherzogliche BürgermeiſtereiDarmſtadt.
Ohly.
(3296
Bekanntmachung.
Die Lieferung der für das Jahr
1887-88 für die verſchiedenen ſtädtiſchen
Schulen erforderlich werdenden Schwämme,
Kreide, ſowie der Materialien zum
An=
ſatz von Tinte, ſoll auf dem Submiſſions.
wege vergeben.
Offerten ſind unter Beilegung von
Muſtern bis
Dienstag den 12. April, Vormittags
11 Uhr,
verſiegelt und gehörig überſchrieben, bei
uns einzureichen.
Die Lieferungs=Bedingungen liegen
auf unſerem Büreau, Zimmer Nr. 13,
zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 30. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(3297
Ohly.
Scheibenbretter.
Am Montag den 2. Mai er.,
Morgens 10 Uhr,
ſoll die Lieferung der Scheibenbretter pro
1887 für die Regimenter 11 und 27 an
den Mindeſtfordernden vergeben werden.
Vorläufiger Bedarf etwa 3000 Stück.
Frankirte verſiegelte Offerten mit der
Aufſchrift: „Submiſſion auf
Scheiben=
bretter' ſind bis zum genannten Termin
im Bureau der unterzeichneten Behörde
auf dem Schießplatze einzureichen, woſelbſt
auch die Bedingungen einzuſehen ſind.
Verwaltungs=Commiſſion
desArtill.=Schießplatzes bei Darmſtadt.
Bekanntmachung.
Gemäß Art. 7 der allgemeinen Bauordnung bringen wir hiermit zur
öffent=
lichen Kenntniß, daß mit Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern
und der Juſtiz vom 24. Februar d. J. zu Nr. M. J. 4289 der Ortsbauplan für
das zwiſchen Frankfurter= und Pankratiusſtraße, von der Schloßgarten=
Gardiſten= und Fuhrmannsſtraße bis zur Ringſtraße liegende Stadtviertel
feſt=
geſtellt worden iſt.
Der Plan liegt auf dem Stadtbauamt, Stadthaus Rheinſtraße 18. zur
Ein=
ſicht offen.
Darmſtadt, den 2. April 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
63371
Ohly.
Bergrhung von Crdarhriten.
Die zum Aushub der Waſſerleitungsgrüben in der Mathilden= wie in der
Hoffmannsſtraße vorkommenden Erdarbeiten ſollen
Donnerstag den 14. April l. Js., Vormittags 11 Uhr,
durch Submiſſion auf unſerem Büreau vergeben werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen bis dahin bei uns zur Einſicht offen.
Beſſungen, den 6. April 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
[3416
Berth.
Holzuerkeigerung.
Mittwoch den 13. und Donnerstag den 14. d. M., jedesmal
von Vormittags 10 Uhr an,
werden aus Domanialwald=Diſtrict Eichen (Oberwäldchen, Rindentheil,
Wurzel=
ſchlag ꝛc.) an Ort und Stelle verſteigert:
46 Eichenſtämme - 936 Feſtm.; 66 Eichen=Derbſtangen = 329 Feſtm.;
28 Buchen=Derbſtangen = 1,10 Feſtm.
Scheiter Am.: 4 Eſche, 2 Buche I. Cl., 13 Buche II. Cl. 6 Eiche I. Cl.,
23 Eiche I. Cl., 120 Nadelholz; Knüppel Nm.: 166 Buche, 100 Eiche,
212 Nadelholz. 2 Erle; Reiſig Wellen: 4550 Buche, 1330 Eiche, 6220
Nadel=und 3160 Weichholz; Stocke Nm.: 17 Buche, 17 Eiche, 45 Nadelholz;
worunter 4 Rm. Eſchen= und 10 Rm. Eichen=Scheiter, im Schmellenbruch,
von welchen der erſte Steigerer mit Zahlung zurückgeblieben, wiederholt.
Das Nutzholz kommt am erſten, das Nadelholz am zweiten Tag zur
Ver=
ſteigerung. Zuſammenkunft am erſten Tag: Kreuzung der Höllwieſen= und
Roß=
dörfer Schneiſe, am zweiten bei der Thomashütte.
Meſſeler Forſthaus, den 5. April 1887.
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
[3417
Heinemann.
231
10.
S
⁵.
12
D.
2
S
„
D.
22
41
878
Nr. 69
Holzverſteigerung.
Dienstag den 12. April l. Js., Vormittags 9 Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu Beſſungen aus dem Gemeinde=Laubwald, Diſtrict
Franzoſenberg und Wüſteberg, folgende Holzſortimente verſteigert:
2 Rm. Buchen=Scheiter, 2 Rm. Eichen=Scheiter, 23 Rm. Buchen=Knüppel,
12 Rm. Birken=Knüppel, 149 Rm. Eichen=Knüppel, 22 Rm. Kiefern=Knüppel,
12 Rm. Erlen= und Aspen=Knüppel, 8200 Stück buchene Wellen, 4000 Stück
Eichen=Wellen, 1100 Stück Nadel=Wellen, ſowie aus dem Gemeinde=
Kiefern=
wald 1890 Stück Kiefern=Wellen.
Bemerkt wird hierbei, daß dieſelben zuerſt zum Ausgebot gelangen.
Und Donnerstag den 14. April, Vormittags 9 Uhr,
an Ort und Stelle:
86 Eichenſtamme, 13 Feſtm. Inhalt, 28 Stück Lärchenſtämme, 388 Feſim.
Inhalt, 10 Birkenſtämme, 0.95 Feſtm. Inhalt, 60 Stück Eichen=Derbſtangen,
2 Stück Birken=Derbſtangen, 390 Stück Nadel=Derbſtangen, ſowie 374 Stück
Fichten=Reisſtangen.
Bemerkt wird hierbei, daß die Eichen= und Birkenſtämme und die Eichen=
Derbſtangen ſich als Wagnerholz eignen.
Zuſammenkunft der Steigerer an der Kreuzung des Schnampelwegs und der
Backofenſchneiſe, in der Nähe des Albertsbrunnens.
Beſſungen, den 4. April 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[3304
An die
Einwohner von Beſſungen.
Der Gemeinderath hat in ſeiner Sitzung vom 18. März l. J3. eine
Com=
miſſion von 8 Mitgliedern gewählt, welche den von den beiderſeitigen Commiſſionen
von Darmſtadt und Beſſungen aufgeſtellten Vertragsentwurf über die Vereinigung.
der Gemeinde Beſſungen mit der Stadt Darmſtadt eingehend prüfen und das
Reſultat dieſer Prüfung mit den etwaigen Abänderungsvorſchlägen dem
Gemeinde=
rath unterbreiten ſoll.
Die Commiſſion, von der Wichtigkeit und Tragweite ihrer Beſchlüſſe
über=
zeugt und durchdrungen von dem Wunſche etwas zu erreichen, was dem Wohl und
den berechtigten Wünſchen der Einwohner möglichſt entſpricht, unter voller Wahrung
des Geſammtwohles der Gemeinde, erachtet es als ein unerläßliches Erforderniß,
den Einwohnern Gelegenheit zu geben ihre Wünſchen und Bedenken gegenüber dem
Vertrag, inſofern dieſer ihre Intereſſe fördern oder ſchädigen könnte, geltend zu
machen. Zu bieſem Zwecke liegen Exemplare des Vertrags zur unentgellichen
Ab=
gabe auf der Bürgermeiſterei bereit.
Wir erſuchen die Einwohner dringend, von dieſem Anerbieten den
ausgie=
bigſten Gebrauch machen zu wollen, ſich nach Intereſſenten=Gruppen (Kaufleute,
Handwerker, Metzger, Bäcker, Wirthe, Landwirthe, Arbeiter u. ſ. w.), zuſammen
zu ſchaaren und ihre Wünſche und Bedenken in der angegebenen Weiſe ſchriftlich
feſtzuſtellen, dieſelben von den betreffenden Intereſſenten unterſchrieben und
ver=
ſchloſſen mit der Aufſchrift; „Anſchluß von Beſſungen an Darmſtadt: verſehen,
bis ſpäteſteus den 16. Mai l. Js.
bei der Großh. Bürgermeiſterei Beſſungen einzuſenden.
Beſſungen, den 26. März 1887.
Die Commiſſion.
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[3108
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3396) Hoffmannsſtr. 22 ein ſchön
möbl. Zimmer ſofort zu verm.
3330) Friedrichſtr. 40, 2 Tr., ge=
genüber den Bahnhöfen, ein kl. freundl
möbl. Zimmer r. d. Glth. zu vermiethen.
3435) Rheinſtr. 24 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen. 3353) Fortwährend geſucht: jugendliche
Arbeiter von 12-16 Jahren, Frauen
und Mädchen, auf ſaubere, leichte und
lohnende Arbeit.
Aug. Rohlstadt & Cio.,
Beſſungen. 3438) Zuverläſſiger, gewandter
D i e n e r
mit guten Zeugn. geſ. Wilhelminenſtr. 22. Balkon und Waſſerl. wegen Verſetzung des
Herrn Pr.=Lt. Hoffmann alsbald zu bez. A5
3338) Eine tüchtige Reſtaurations= Lehrling
für Comptoir geſucht. Schriftl. Offerten
sub fl. 1000 an die Expedition. (3098 köchin ſucht Frau Hahn, Ernſt=Ludwigsſtr. 8.
GaAhiuh
3340) Zur Führung einer bürgerlichen Meins Wohnung
befindet, ſich Promenadeſtraße 70.
parterre.
(3400
M. Turth.
6 Haushaltung. und Erziehung der Kinder
ein geb. Fraulein geſucht.
Offerten unter P. a. d. Exped. d. Bl.
3171) Eine Köchin, die gut bürgerlich ſelbſtſtändig kochen kann, in einen kleinen
Haushalt auf Oſtern geſucht.
2705) In ein Damen=Mäntelgeſchäft werden Arbeiterinnen geſucht. Wo?
ſagt die Exped. d. Bl.
3436) Ein Mädchen,
das zu Hauſe ſchlafen kann, zur Abwar=
tung von Kindern gegen Koſt und Lohn
ofort geſucht. Näheres Wendelſtadtſtraße Nr. 22 im Laden.
Ein tüchtiger Hausburſche
wird geſucht. Nur ſolche mit guten Zeug= [3437
niſſen wollen ſich melden bei
Apotheker Pr. Seriba, Kirchſtraße.
3349) Ein Junge gegen Lohn ſucht
die Steindruckerei F. Nichell, Ludwigspl. 6. [ ← ][ ][ → ]
„
SGRAIUN
GGu AIG
an der katholischon
an der katholschon W. 25 Wilhelminenstrasse Z5. 30
Kirche.
Kirche.
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Gebrüder Weber in Slullgarl
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Durch Uebernahme des Generalvertriebes für obige Länder bin ich in der Lage hier am
Platze alle Möbel der Herren Gobrüdler Wober zu
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Arbeit, für welche jede Garantie gelcistet wird, ſowie durch ſehr billige
Preiſe aus.
In meinen 16 complet eingerichteten Musterzimmern ſind fortwährend
Neuheiten in allen Arten Möbeln, ſowie die neueſten Decorationen ausgeſtellt und lade ich
zu deren Beſuch ergebenſt ein.
Eignes Atelier zum Entwerfen neuer Hodelle und Deeorationen hier im Hause.
Die Fabrikate der Herren Gebrüder Weber ſind hier am Platze nur durch mich
zu beziehen.
Inſtitut Kirſchbaum.
Das neue Schuljahr beginnt Mittwoch den 20. April. Schilerinnen
wer=
den vom 6. Lebensjahre an aufgenommen. Für die, nicht in die unterſte Klaſſe
eintretenden Schülerinnen findet die Aufnahmeprüfung Dienstag den 19. April,
von Morgens 9 Uhr an, ſtatt.
Anmeldungen nehmen die Vorſteherinnen in ihrer Wohnung, Sandſtraße 20,
[3119
täglich von 10-1 Uhr, entgegen.
Pſennighparkae Darmſtadt.
Samstag den 2. und 8. April können keine Einlagen in die Pfennig=
Sparkaſſe gemacht werden, dagegen ſind Samstag den 15. April doppelte
Ein=
lagen geſtattet.
Das Curatorium der Pfennigſparkaſſe. 8163
Hoine Wohnung nobst Burcal
befindet ſich nunmehr in meinem Hauſe
Waldſtraße Nr. 16.
O0to Hallwachs,
Rechtsanwalt in Darmſtadt. (3346
Wohm.
1885er por ikor 40 Pſe.
1884er
50 „
in Flaſchen und Gebinden billiger
empfiehlt
H. Hehlbrech,
Weinwirthſchaft, Bleichſtr. 27.
ie gegen Fräulein Eliſe Buchert
hier unbedachter Weiſe und ohne
T Anhalt an die Wahrheit von mir
geſchehenen ehrenrührigen
Aeuße=
rungen nehme ich hiermit zurück u. gebe
der Beleidigten volle Ehrenerklärung.
Darmſtadt, 6. April 1887.
Lio=
Schloſſer.
Nr. 69
12
Kunſtgewerbliches
zeichnen.
Wie in früheren Jahren werden auch für die Zeit vom 13. April bis Ende
Oktober l. J. von der Großh. Centralſtelle für die Gewerbe und den
Landes=
gewerbverein für Gewerbetreibende Uebungen im kunſtgewerblichen Zeichnen,
unter Leitung des Herrn Profeſſor H. Müller, veranſtaltet.
Anmeldungen zur Theilnahme an dieſen Uebungen wollen baldigſt auf dem
Büreau des Landesgewerbvereins, Neckarſtraße Nr. 3, unter Entgegennahme der
näheren Bedingungen bewirkt werden.
(3443
Caalbau-Aetien-Gesollschaft Darmstadt.
Die Inhaber von Concertkarten 10 Stück zu 2 M.) werden hiermit
aufgefordert, die noch unbenutzten Winterſaiſon=Karten bis längſtens den 15. Mai
d. J3. bei unſerer Kaſſe im Saalbau gegen Rückerſtattung des Ankaufspreiſes
zurückgeben zu wollen. Einläufe nach dem obigen Termin können nicht
berück=
ichtigt werden.
Darmſtadt, 1. April 1887.
[3444
Der Vorſtand der Saalbau=Actien=Geſellſhaft.
Anfang der Sommer=Curſe: 19. April, 10 Uhr Vormittags.
Anmeldungen werden angenommen
Dienstag 10. 12, Samstag 3-5 Uhr
im Vorſtandszimmer der Alice=Schule, Friedrichſtraße 4. (446
Geschüſtts-Umpfehlumg
Den geehrten Herrſchaften und allen Freunden und Bekannten die ergebene
Mittheilung, daß ich dahier (1 Erbacherſtraße 11) ein Tapeziergeſchäft
er=
öffnet habe. Ich bitte mich mit Ihren werthen Aufträgen bei allen zu meinem
Fache gehörenden Arbeiten beehren zu wollen. Es wird mein eifrigſtes Beſtreben
ſein, durch gewiſſenhafte Ausführung derſelben bei billiger Berechnung und prompter
Bedienung mir Ihr werthes Vertrauen zu erwerben.
Hochachtungsvoll
Ludwig Korell,
Tapezier.
3335
.
Ghr.Wilb. Roh,
51
5
Jpeditions-Geschäft,
4 Houisenstrasse 4.
Speditionen jeder Art nach allen Richtungen des Continents und allen
überſeeiſchen Ländern.
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der Vereinigten Staaten von Nord=Amerika, Canada, Bermudas, Neu=
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couvers=Inſeln.
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plätzen des In= und Auslandes kann eine zuverläſſige und ſachgemäße Erledigung
[374
zuſichern und bin zu weiterer Auskunft gerne erbötig.
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den bei H. Pabst, Reſtaurateur,
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885
Ein braves Dienſtmädchen
ſucht
Frau Thylmann,
Rheinſtraße 47. (3445
C. ee.
C
Gottesdienſt bei den ev. Gemeinden.
Gründonnerstag.
Martinsſtirche:
Um 16 Uhr: Herr Pfarrer Dr. Flöring.
Paſſionsandacht und Vorbereitung.
Charfreitag.
Hoſſtirche.
Um 9 Uhr: Feier des heil. Abendmahls.
Um 10 Uhr: Herr Oberhofpr. Dr. Bender.
Um 3 Uhr: Paſſionsandacht: Herr
Hof=
prediger Grein.
Stadtſtirche.
Um 10 Uhr: Herr Pfarrer Ritſert.
Feier des heil. Abendmahls.
Um 3 Uhr: Kindergottesdienſt.
Htadtſtapelle.
Um 9 Uhr: Herr Pfarrer Pahncke.
Um 5 Uhr: Herr Pfarrer Ewald.
Martinsſirche.
Um 10 Uhr: Herr Superintendent Dr. Sell.
Feier des heil. Abendmahls.
Um 16 Uhr: Herr Pfarrer Dr. Flöring.
Letzte Paſſionsandacht.
Mikitärkirche. (Stadtkirche.
Um 7 Uhr: Herr Diviſionspfarrer Strack.
Feier des heil. Abendmahls.
Eſiſabethenſlift.
Um 10 Uhr: Gottesdienſt mit Feier der heil.
Kommunion. Herr Pfarrer Werner.
Armenhaus.
Um 10 Uhr: Herr Pfarrer Pfnor.
Feier des heil. Abendmahls.
Charſamstag.
Eliſabethenſtiſt:
Um 3 Uhr: Im Anſchluß an die
Paſſions=
andacht: Beichte. Herr Pfarrer Werner.
Gottesdienſt bei der kath. Gemeinde.
Charfreitag.
Kollekte für das hl. Grab.
Um 110 Uhr: Feierlicher Gottesdienſt, bei
welchem die Paſſion geſungen wird; nach
demſelben und den Tag über iſt ſtille
An=
betung des Allerheiligſten.
Um 3 Uhr: Predigt: Herr P. Matthias von
Dieburg.
Abends um 6 Uhr: Feierliche Abendandacht,
wobei geſungen werden: 1. „Popule meus”
von Viktoria. 2. „esus salvator mundi”
von Menegali. 3. und 4. „Lamentationen”
von Paleſtria. 5. „Tenobrae factae gunt”
von Hahdn.
Charſamstag.
Um 8 Uhr: Die heil. Weihen.
Um 110 Uhr: Feierliches Hochamt.
Gottesdienſt in Beſſungen.
Charfreitag.
Um 10 Uhr: Herr Pfarrer Dr. Krätzinger.
Feier des heil. Abendmahls.
Um 5 Uhr: Paſſionsgottesdienſt mit Liedern
des evang. Kirchengeſangvereins.
Charſamstag:
Um 2 Uhr: Paſſionsandacht und Beichte für
das Abendmahl am 1. Oſtertag.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Im Baſſah=Reſte.
Freitag den 8. April am Vorabend des
Feſtes um 6 Uhr 15 Min.
Samstag den 9. und Sonntag den 10. April
an den Tagen des Feſtes, Morgens um 8 Uhr
30 Min.
Samstag Predigt um 9 Uhr 15 Min.
Samstag, am zweiten Abend des Feſtes,
um 7 Uhr 20 Min.
233
[ ← ][ ][ → ]886
Nr. 69
Einladung zum Abonnement
auf das
Durmſtädter Tugblatt
(150. Jahrgang)
zugleich Amtliches Organ für Stadt und Kreis
Darmſtadt.
Das nunmehr in ſeinen 150. Jahrgang eingetretene Tagblatt
bringt neben einer pokitiſchen Aeberſicht reichhattige Mittheilungen
von allgemeinem und loſtalem Intereſſe aus Htadt und Cand;
Anterhattung wird ferner durch das damit verbundene „Ilkuſtrierte
Anterhaktungsskatt' mit Beiträgen namhafter Schriftſteller und
jährlich an 250 vorzüglichen Illuſtrationen geboten.
Annoncen werden von der Expedition, ſowie auch von allen
ſoliden Annoncen=Bureaux entgegengenommen.
Abonnementspreis pro Quartal M. 1.50 einſchl. Bringerlohn,
durch die Poſt bezogen M. 150 einſchl. Proviſion exel. Bringerlohn.
Abonnements können jederzeit bei der Expedition, Rheinſtraße 23,
owie auf allen Poſtanſtalten erfolgen.
Die in der näheren Umgebung Darmſtadts wohnenden Poſt=
Abonnenten erhalten das Tagblatt am Tage des Erſcheinen mit
dem erſten Beſtellgang.
Die Expedition.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Beich. Kaiſer Wilhelm, der den prachtvollen
Frühlingstag am 5. zu einer kurzen Spazierfahrt im geſchloſſenen
Wagen benutzen konnte, iſt in den letzten Tagen von der Berliner
Bevölkerung ganz beſonders lebhaft begrüßt worden. Die Schar
derer, die ſich täglich vor dem Palais verſammeln, um zur
ge=
wohnten Stunde ſich von der Wiedergeneſung des Herrſchers
per=
ſönlich zu überzeugen, iſt ungeheuer. In Berlin iſt es noch nicht
genügend bekannt, daß während dieſes Monats die Schloßwache
nicht kurz vor 1 Uhr, ſondern erſt zwei Stunden ſpäter aufzieht.
Der Kaiſer nimmt ſich in liebenswürdiger Weiſe der Harrenden
an und erſcheint nun ſowohl um 1 Uhr wie gegen 3 Uhr am Fenſter.
Am Dienstag Mittag fand in der Kapelle des kronprinzlichen
Palais zu Berlin die Konfirmation der beiden jüngſten Töchter des
kronprinzlichen Paares, der Prinzeſſinnen Sophie und Margarethe,
ſtatt. Die heilige Handlung vollzog ſich nur im engſten
Familien=
kreiſe.
Der Bundesrat überwies den Geſetzentwurf, betr. die
Abände=
rung der Gewerbeordnung bezw. des Innungsweſens, den
Aus=
ſchüſſen für Handel und Verkehr und für Juſtizweſen.
Der Austauſch der Ratiſikationsurkunden zu der am 3. Juli
1886 zwiſchen dem Deutſchen Reiche und Serbien abgeſchloſſenen
Uebereinkunft über den gegenſeitigen Schutz gewerblicher Muſter
und Modelle fand am 4. in Berlin ſtatt. Die Uebereinkunft tritt
zehn Tage nach der Auswechslung der Ratifikation in beiden
Län=
dern in Kraft.
Der Ausſchuß des allgemeinen deutſchen Verbandes zur
Ver=
tretung deutſch=nationaler Intereſſen beſchloß, den zweiten
allge=
meinen deutſchen Kongreß im Herbſt 1889 einzuberufen und
gleich=
zeitig für denſelben Zeitpunkt die Eröffnung der erſten deutſchen
Kolonial=Ausſtellung ins Auge zu faſſen.
Rrauktreich. Infolge der Beſtimmung des Kriegsminiſters
wer=
den 5000 Mann nach Tonking gehen, um die dort ſtationierten
Mannſchaften abzulöſen.
Die Rechte veröffentlicht eine Erklärung.
worin die republikaniſche Majorität der Kammer getadelt wird, daß
ſie die Rechte von der Budgetkommiſſion ausgeſchloſſen habe. Die
Ausſchließung treffe 3½ Millionen Steuerpflichtige und mache die
Majorität verantwortlich für die ſchlechte Finanzlage. Die Rechte
erklärt, ihr Programm: „Weder Steuern noch Anleihen, ſondern
Erſparungen! aufrechtzuerhalten.
Der Bildhauer Baffier, der am 9. November dem Deputierten
Germain Caſſe in der Deputiertenkammer einen Degenhieb verſetzte,
ſtand am 5. vor dem Geſchworenengerichte. Da Dr. Brouardel
er=
klärte, der Angeklagte ſei im Punkte der Kunſt und des
Vater=
landes höchſt überſpannt, und da Germain Caſſe gleichfalls die
Ge=
ſchworenen um Freiſprechung des Angeklagten erſuchte, ſo wurde
Baffier freigeſprochen.
Engkand. Im Unterhauſe erklärte Gorſt, Oberbirma ſei
voll=
ſtändig unterworfen bis auf einige noch nicht gefangene
Dakoit=
häuptlinge. Ferguſſon teilte mit, die Beſprechungen der Pforte mit
Wolff dauerten fort und verhießen ein günſtiges Reſultat, den Tag
aber, an dem die Miſſion Wolffs endige, auch nur annähernd zu
beſtimmen, ſei unmöglich, da die Schnelligkeit der Verhandlungen
nicht von Wolff oder dem britiſchen Kabinett abhänge. Bei der
hierauf beantragten zweiten Leſung der iriſchen Strafrechtsnovelle
bekämpfte Samuelſon dieſelbe durch einen Unterantrag, worin
er=
klärt wird, daß, falls die Vorlage angenommen werde, die
Unord=
nung in Irland erhöht und die Union gefährdet würde und das
Haus daher die Weiterberatung der Novelle ablehnen ſolle.
Ikakien. Die neuen Miniſter legtea bereits am Montag
den Eid in die Hände des Königs ab. In einer am Nachmittag
des genannten Tages ſtattgefundenen Miniſterſitzung wurde
be=
ſchloſſen, die Deputiertenkammer auf den 18. d. M. wieder
einzu=
berufen; im weiteren Verlaufe der Beratung wurde die
Reihen=
folge der parlamentariſchen Arbeiten feſtgeſtellt.
Der neue Boden im Parlament, welchen Depretis durch die
Umbildung des Kabinets gewonnen hat, iſt unſtreitig fruchtbarer
als der frühere, vom Transformismus durchwühlte Untergrund der
miniſteriellen Mehrheit; an den Rockſchößen Crispis und
Zanar=
dellis hängt eine beträchtliche, der Regierung willkommene
Gefolg=
ſchaft, die übrigen Mitglieder bürgen für die große Maſſe der
bis=
herigen Depretisſchen Partei, und ſelbſt ein Teil der ewig
unzu=
friedenen Diſſidenten von der Rechten kehrt unter Spaventas
Füh=
rung in das Regierungslager zurück. So bedeutet denn dem
An=
ſcheine nach die Neubildung des Miniſteriums einen Schritt weiter
nach dem Ziele Marco Minghettis, der Teilung des Parlaments
in zwei große Parteien, wie ſie einſt Gambetta in Frankreich
er=
ſtrebte, wie ſie in England lange Zeit beſtanden hat, dem Jdeale
des Parlamentarismus. Und thatſächlich ſind die Vorbedingungen
zu einer ſolchen Zweiteilung nirgendwo ſo günſtig wie in Italien;
hier giebt es keine Anhänger vertriebener Thronbewerber, hier giebt
es vor allen Dingen keine klerikale Partei, ſondern es beſteht nur
der Gegenſatz konſervativ und liberal, und das heißt den Begriffen
nach ins Parteideutſch überſetzt etwa ſo viel wie bei uns
national=
liberal und radikal.
Für die Gefangennahme der Expedition Salimbeni durch die
Abyſſinier hat jetzt Italien Repreſſalien ausgeübt. Eine Depeſche
aus Maſſauah beſagt, daß General Gene die auf der Reiſe nach
Abyſſinien begriffenen Oberen des abhſſiniſchen Inſtituts in
Jeru=
ſalem bei ihrer Ankunft in Maſſauah gefangen nehmen und auf
den Kriegsdampfer „Garibaldi bringen ließ. Wahrſcheinlich
beab=
ſichtigt Gene hierdurch, die Auslieferung des letzten noch in
abyſſi=
niſcher Gefangenſchaft befindlichen Mitgliedes der Expedition
Salim=
beni, Savoireux, zu erwirken.
Schweden. Das Befinden der Königin, welche ſich am 5. d. M.
einer Operation unterzog, iſt den Umſtänden nach befriedigend.
Außkand. Die Fehde gegen die deutſche Preſſe iſt ſchärfer denn
je auf der ganzen Linie entbrannt und wendet ſich gegen die
Aus=
laſſungen deutſcher Blätter über Katkow und Giers. Die „Nowoje
Wremja” beſchuldigt die „Köln. 3tg., dieſe Frage zuerſt angeregt
zu haben, die Berliner Zeitungen hätten dann eingeſtimmt. Auch
der „Swiet; macht einen wütenden Ausfall gegen die „Kölniſche
Zeitung, weil dieſelbe kürzlich die ruſſiſche Preſſe als disciplinlos
bezeichnete, kurzum, der Preßkrieg iſt wieder im beſten Gange und
die öffentliche Meinung ſehr erregt.
Bulgarien. Die=Agence Havas' meldet: Nachdem die Komites
der Verbindung zur Aufrechthaltung der Unabhängigkeit Bulgariens
bei den übrigen Komites den Gedanken angeregt hatten, aniäßlich
des Geburtstages des Fürſten Alexander die Unabhängigkeit des
Königsreichs Bulgarien zu proklamieren, erklärte die Regierung den
Komites, daß ſie zu derartigen Schritten keine Berechtigung hätten,
und forderte ſie auf, im Intereſſe des Landes davon abzuſtehen.
Wenn auch die Regierung die Bevölkerung nicht hindern könne, den
Geburtstag des Fürſten Alexander aus eigenem Antriebe zu feiern,
unterſage ſie doch jede offizielle Feier.
Griechenkand. In der Sitzung der Deputiertenkammer am 4.
d. M. wurde der Bericht der Budgetkommiſſion beraten. Der
Be=
richterſtatter der Majorität wies ziffermäßig nach, daß den
Finanz=
miniſter keinerlei Schuld an der gegenwärtigen ungünſtigen
Finanz=
lage treffe und wies die Abſicht, durch Einſtellung der Amortiſierung
die von Griechenland eingegangenen Verpflichtungen zu verletzen,
als der Ehre des Landes nachteilig, zurück. Der Berichterſtatter
der Minorität, Caravanos, erklärte eine Reduktion der Ausgaben
für das einzige Mittel der Beſſerung der Finanzlage. Die
Pro=
duktivkraft des Landes reiche nicht aus, um die von der Regierung
geforderten Ausgaben zu tragen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 7. April.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Sekondelieutenant Schenk von der Großh. Trainkompagnie, den
Generalmajor Frhrn. Röder v. Diersburg, Kommandant der Haupt=
und Reſidenzſtadt, die Hauptleute Senfft v. Pilſach, Platzmajor,
und Cleve, ſowie die Premierlieutenants Becker und v. Lochow vom
1. Großh. Inf. Regt. Nr. 115. den Major Lampel, den
Haupt=
mann v. Sack, die Premierlieutenants v. Wachter und Fink, ſowie
den Sekondelieutenant Pfaff vom 4. Großh. Inf.=Regt. Nr. 118,
den Oberſten v. Kaiſer, den Major Draudt, die Hauptleute Gindler
und Teßmer und den Premierlieutenant Vollmer vom Großh. Feld=
Art.=Regt. Nr. 25, die Hauptleute Bullrich und Beneke vom Inf=
Regt. Nr. 80, die Hauptleute Borries und v. Gehrhardt, den
Premierlieutenant Prael, den Sekondelieutenant Goeppel und den
Aſſiſtenzarzt Dr. Gerlach vom Inf.=Regt. Nr. 81, den Hauptmann
Mierseynski vom Inf=Regt. Nr. 90, den Hauptmann Keppler vom
Inf.=Regt. Nr. 74, den Intendanturſekretär Mönning von Großh.
Nr.
Heſſ. (25.) Diviſion: den Oberſten la svite v. Küchler und
Hof=
marſchall a. D., den Oberſtlieutenant Radeliffe, den Oberſten v. Colomb,
Kommandeur der 25. Kavallerie=Brigade, den Oberhofprediger Dr.
Bender, den Oberförſter Ebel in Jägersburg, den Oberförſter Joſeph
in Lindenfels, den Direktionsrat Winter vom Großh. Hoftheater,
den Reichstagsabgeordneten Kammerherrn Frhrn. v. Gagern; zum
Vortrag den Staatsminiſter Finger, den Miniſterialpräſidenten Weber,
der Geheimerat Dr Becker, den Hofceremonienmeiſter Geheimerat
v. Werner, den Oberſtallmeiſter Frhr. v. Rabenau.
Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog wurde geſtern vormittag
ein Garde=Unteroffigzier in der neuen Infanferie=Ausrüſtung Modell
1887 vorgeſtellt.
Se. Königl. Hoheit Prinz Heinrich von Preußen ſind geſtern
morgen 8 Uhr 53 Minuten in Begleitung des Kapitänlieutenants
v. Uſedom hier wieder eingetroffen.
Zu dem Geburtstage des Fürſten Alexander traf eine große
Zahl Beglückwünſchungstelegramme aus Bulgarien hier ein. Der
Fürſt hat ſich am Dienstag abend zu mehrtägigem Aufenthalt nach
Schloß Schönberg begehen.
Wie dem „F. J. von hier berichtet wird, ſoll für Se. Hoheit
den Fürſten Alexander der linke Flügel des ſalten) Palais am
Louiſen=
platz zum bleibenden Wohnſitz eingerichtet werden.
Der „R.A. zählt die an Se. Majeſtät den Kaiſer aus
Anlaß der Vollendung des 90. Lebensjahres beſonders gut
aus=
geſtatteten Glückwunſch=Adreſſen auf. Darunter befindet ſich auch die
Adreſſe der ſtädtiſchen Behörden von Darmſtadt.
Auf der Tagesordnung der 55. Sitzung der zweiten Kammer
der Stände, welche am Donnerstag, den 14. April, vormittags 9 Uhr,
ſtattfindet, ſteht die Beratung über die Vorlage Großh. Miniſteriums
des Innern und der Juſtiz, den Geſetzentwurf, die
Feldbereini=
gung betr.
— Repertoire=Entwurf des Gr. Hoftheaters. Montag, 11. April:
Aida' (Gaſtſpiel des Herrn Siegmund Krauß). Dienstaa, 12. April:
Ab. ſusp. „Brunhild, Schauſpiel in 5 Aufzügen von Geibel, neu.
(Gaſtſpiel der Frau Ziegler.) Donnerstag, 14. April: Ab. ſusp.
„Medea- (Gaſtſpiel der Frau Ziegler.) Freitag, 15. April: „Der
ſchwarze Domino. Samstag, 16. April (im Abon.). „Vicomte von
Letorieres; (Gaſtſpiel der Frau Ziegler.)
r. Die Monatsverſammlung des deutſchen und öſterreichiſchen
Alpen=
vereins, Sektion Darmſtadt, die Dienstag abend im Vorſaal des
Saalbaus ſtattfand, eröffnete der Sektionsvorſitzende, Herr
Rechts=
anwalt Metz I., mit der Begrüßung der zahlreich erſchienenen
Mit=
glieder und Gäſte, ſowie geſchäftlichen Mitteilungen, worauf er
Herrn A. von Le Cog das Wort erteilte zu einem Vortrag über
„Reiſe= und Hotelleben in den Vereinigten Staaten.
Dieſem wollen wir hier auszugsweiſe folgendes entnehmen. Die
intereſſanteſten Reiſen nach Amerika waren noch vor vierzig Jahren
die Fahrten auf den Segelſchiffen; als ſeine ſchönſte Reiſe dorthin
bezeichnete der Vortragende die auf dem Great Caſtern im Jahre
1862, um dann auch der Fahrten auf Deutſchen (Bremer und
Ham=
burger) Dampfern, ſowie der auf den, mit Ausnahme der Küche,
ausgezeichneten franzöſiſchen Dampfſchiffen in vergleichender
Schil=
derung zu gedenken. In den Vereinigten Staaten ſpielte ſonſt die
Dampfſchiffahrt als Verkehrsmittel die erſte Rolle, insbeſondere im
Weſten, wo der Miſſiſſipi den Verkehrsweg von New=Orleans in
das Innere des Landes bildete.
Jetzt haben freilich die
Eiſen=
bahnen die früher nur auf dem Waſſerwege oder in Ermangelung
desſelben durch mangelhaftes Fuhrwerk ermöglichten Reiſen bequem
gemacht, und Salon=, Schlaf= und Reſtaurantwagen laſſen den
Reiſenden vergeſſen, daß er ſich unterwegs befindet. Die
amerika=
niſchen Gaſthäuſer, deren Schilderung der zweite Teil des Vortrags
gewidmet war, ſtehen auf einer ſehr hohen Stufe der Ausbildung
und iſt dies hauptſächlich dem Umſtande zuzuſchreiben, daß dort die
Damen und Familien immer unterwegs ſind. Nicht allein in den
großen Städten, auch in kleineren und abgelegenen Orten ſind die
Hotels großartia ausgeſtattet und dabei ſind die Preiſe
verhältnis=
mäßig billig. Nach kurzer Erwähnung der auch weniger bemittelten
Leuten den Genuß des Aufenthalts zur Erholung bietenden Klubs
ſchloß der Vortragende ſeinen durch zahlreiche Skizzen
veranſchau=
lichten Vortrag, für welchen ihm der Vorſitzende im Namen der
Anweſenden den Dank ausſprach.
Für Sonntag den 17. April
iſt von dem Sektionsvorſtande ein Ausflug über Ober=Ramſtadt
nach Neunkirchen und Jugenheim vorgeſehen, zu welchem indeſſen
nur durch die Preſſe eingeladen werden ſoll.
1. In der geſtern nachmittag ſtattgehabten Monatsverſammlung
des Gartenbauvereins, in welcher Herr Henkel zwei große,
reich=
blühende Sparmannien ausgeſtellt hatte, machte der Vorſitzende,
Herr Rentner H. Müller, Mitteilung von verſchiedenen
Veränder=
ungen in der Mitgliederzahl, ſowie von neuen Einläufen. Hieraufteilte
Herr Generalmajor v. Frankenberg Notizen über eine neue
Schling=
pflanze (iapaniſcher Hopfen, Humulus japanieus) mit, ferner über
Aepfelſorten, die ſich beſonders für den Anbau an Straßen
em=
pfehlen, und über Obſtbaumkulturen (irnen) auf Weißdornhecken.
In Bezug auf letztere teilte dann Herr Hofgärtner Noack die von
ihm gemachten Erfahrungen mit, nach denen ſich die
Weißdorn=
grundlage für Birnen nicht geeignet erwieſen hat. Herr Lehrer
887
69
Dickel zeigte darauf einen Gährſpunden vor und erläuterte deſſen
Zweckmäßigkeit und die durch denſelben verhinderte Bildung von
Eſſigſäure. Derſelbe koſtet bei Herrn Kuhnert (undethurmſtraße)
nur 50 Pf., während ein ſolcher von Steingut 3 M. koſtet.
Der Vorſitzende, der hierauf auf die in dieſem Jahr wieder
zahlreichen Engerlinge und auf die Notwendigkeit der Reinhaltung
der Blumentöpfe aufmerkſam machte, verlas dann einen Artikel
über Blumenkohl und deſſen Kultur auf Sandboden, ſowie die ſich
hierfür am beſten eignenden Sorten bei Früh= und Spätpflanzung.
Während der Pauſe kamen verſchiedene Samenſorten zur Verteilung,
worauf Herrn Henkel für eine der ausgeſtellten Sparmannien, die
mit gefüllten Blüten, der Monatspreis zuerkannt wurde, und
ver=
ſchiedene Fragen über die an Steineinfaſſungen anzupflanzenden
Blumen, die Möglichkeit der Benutzung des hieſigen Sandes für
Blumenerde durch Ausflößen mit Waſſer u. a. zur Beantwortung kamen.
Zum Schluß folgte die übliche Gratis=Verloſung von Pflanzen.
Bei der diesjährigen Konfirmation der Kinder der
Martius=
gemeinde wird ſich der Fall ereignen, daß einer der zu
konfirmieren=
den Knaben vorher auch noch getauft werden muß, indem nicht
feſtgeſtellt werden konnte, ob und wo der betreffende Knabe ſeiner
Zeit die Taufe erhalten hat.
Im März d. J. ſind in unſerer Stadt 9 Perſonen verſtorben,
was auf den Jahresdurchſchnitt reduziert die Sterblichkeitsziffer
von 25.3%⁄₁ ergiebt. Von den Verſtorbenen hatten 6 das 80., 6
das 70. und 9 das 60. Lebensjahr zurückgelegt; Kinder unter einem
Jahr ſind 12 geſtorben. - Im März 1886 war bei 71 Todesfällen
die Sterblichkeitsziffer 203%o.
Nachſtehend verzeichnen wir die Anzahl der Schlachttiere,
welche im März d. J. bei der ſtädtiſchen Oktroieerhebung verſteuert
wurden und fügen in Klammer die betreffenden Zahlen aus dem
nämlichen Monat des Vorjahres bei: 214 (217 Ochſen, 116 (15)
Kühe und Rinder, 1497 (427) Schweine, 756 (739) Kälber, 163
211) Hämmel und Schafe von Metzgern, 26 (23) Schweine und
1 18) Ziege von Privaten und 9 (8) Pferde in den
Pferde=
ſchlächtereien.
Kleine Mitteilungen. Ein total betrunkener Küfer aus
Ober=Ramſtadt, welcher am Dienstag nachmittag auf dem
Ballon=
plaßz allerlei Unfug verübte, mußte in Polizeigewahrſam genommen
werden. - Am Dienstag abend wurde aus einem parterre gelegenen
Zimmer in der Aliceſtraße eine Partie Kleidungsſtücke
ent=
wendet.
Es lohnt ſich das ſog. Griesheimer Haus wieder einmal zu
beſuchen, da durch bedeutende Abholzungen eine ſehr hübſche
Ueber=
ſicht über den geſamten Schießplatz nebſt Barackenlager ſowie eine
weite Fernſicht nach dem Rhein hin eröffnet worden iſt.
— Eine Verſammlung Beſſunger Häuſerbeſitzer hat ſich dem
An=
ſinnen von Anlegung von Trottoirs vor ihren Hofraithen binnen
2 Monaten gegenüber zu dem Beſchluſſe geeinigt, daß die betr.
Be=
hörden erſucht werden ſollen dahin zu wirken, daß die Gemeinde
Beſſungen vorher kanaliſieren möge, wie dies zweckmäßiger
Weiſe auch in Darmſtadt geſchehen ſei.
In dem Groß=Gerauer Park wird eine Wirtſchaft errichtet
und ſoll dieſelbe noch im Laufe dieſes Monats eröffnet werden.
Beſſungen, 7. April. Die Anſchlußfrage wurde, wie
mitge=
teilt, am 18. März in geheimer Sitzung beſprochen. Da ein Teil
der Verhandlung tags darauf in einem Blatt wiedergegeben war,
wurde durch den Bürgermeiſter und zehn Gemeinderäte bei Großh.
Kreisamt Beſchwerde eingereicht. Wie Ihr Berichterſtatter aus
guter Quelle erfuhr, hat Großh. Kreisamt es abgelehnt, in irgend
einer Weiſe vermahnend oder ſtrafend in dieſer Angelegenheit
vor=
zugehen.
D. 3tg.
J. Mainz, 5. April. Nachdem unſer Stadttheater erſt vor
zwei Jahren ſeine Direktion geändert hat, macht ſich eben in einem
Teil der hieſigen Preſſe eine Stimmung geltend, die ſchon wieder
eine Aenderung in der Theaterleitung verlangt. Die Organe, welche
dieſer Stimmung Ausdruck verleihen, tragen ſich mit ziemlich
weit=
gehenden Plänen und befürworten, daß die Stadt das Theater in
Selbſtregie nehmen ſoll. Der Vorſchlag wurde vor Jahren ſchon
einmal gemacht, aber ſowohl von der Theaterkommiſſion wie auch
von der Stadtverordnetenverſammlung mit dem Hinweis auf die
negativen Erfolge, die früher eine Theateraktiengeſellſchaft gehabt
hat, entſchieden abgelehnt. Um nun den Beweis zu führen, daß
Selbſtregie für das hieſige Theater, wie überhaupt für Stadttheater,
einer Privatdirektion vorzuziehen iſt, hat die Redaktion der „Mainzer
Nachrichten; an ſämtliche Bühnenautoritäten Deutſchlands eine
Cirkularanfrage gerichtet, welche Art der Bühnenleitung die
zweck=
entſprechendſte ſei. Auf dieſe Anfrage hat die Redaktion genannten
Blattes von über 50 Bühnenleitern Deutſchlands Antwort erhalten,
worin ſich der größte Teil für Uebernahme des Theaters in
Selbſt=
regie ausſpricht. Die intereſſanten Urteile der Bühnencapacitäten
werden demnächſt in einem Buche zuſammengeſtellt erſcheinen.
Bei der hieſigen ſtädtiſchen Sparkaſſe ſind in der letzten Zeit
große Summen von Sparbeträgen zurückgezogen worden; in einem
Tag der vorigen Woche 60000 M. Die Urſache hiervon liegt neben
dem ſtillen Geſchäftsgang in der Zinsreduktion, die die Kaſſe von
Neujahr eintreten läßt.
888
Nr.
8t. Frankfurt, 6. April. Der hieſige Verein gegen Verfälſchung
von Lebensmitteln hat Veranlaſſung genommen, durch den Chemiker
Herrn Dr. Peterſen hier, die Export=und Lagerbiere der Frankfurter
Bierbrauerei=Geſellſchaft, vormals Henninger, auf ihren Gehalt ꝛc.
prüfen zu laſſen, wobei ſich ergab, daß das Henningerbräu die
Bayeriſchen und ſpeziell die Münchner Biere, welche hier ausgeſchenkt
werden, an Extrakt weit übertreffen und dabei abſolut rein und
und ſehr haltbar ſind.
Nürnberg, 3. April. Gegen das ſogenannte Trockenwohnen
hat der hieſige Volizeiſenat eine einſchneidende Maßregel beſchloſſen,
indem die Hauseigentümer fortab verpflichtet ſein ſollen, nach
Vollen=
dung eines jeden Neu= oder Umbaues zur Beziehung oder Benutzung
der hergeſtellten Wohn= oder Arbeitsräume die Bewilligung des
Stadtmagiſtrats nachzuſuchen. Bei Zuwiderhandlungen wird ſowohl
der Vermieter, als auch der Mieter beſtraft.
Hamburg. Ueber erſtaunliche Wirkungen des Oelgebrauchs gegen
die empörte See laufen fortwährend Berichte ein, welche beſtätigen,
daß die Oelung in der That von außerordentlicher Bedeutung iſt.
Die höchſten und wildeſten Brachſeen wurden glatt, wenn ſie in
den Bereich des Oeles gelangten.
Der Luftdruck am Erdboden und in der Luft.
Nachdruck unterſagt.)
Auf das Barometer drückt die Luft ſchwächer oder ſtärker, je
nach dem ſie mehr oder weniger mit Dampf gefüllt iſt. Dampf iſt
leichter wie Luft; eine feuchte Luft drückt weniger ſtark wie trockene.
Im Sommer wird die Luft durch die Wärme raſch ausgetrocknet,
d. h. der Dampf fällt im Gewitter raſch danieder, oder er wird
von der heißen Erde aufgeſogen; dann drückt die trockene Luft
ſtärker. Im Winter wird ſie weniger raſch ausgetrocknet, ſie wird
aber von der Kälte zuſammengezogen, deshalb entſteht im Winter
gleichfalls ein ſtärkerer Druck, ſo gut wie im Sommer, nur aus
anderer Urſache. Der Druck auf das Barometer iſt deshalb im
Sommer und Winter gleich; er ſchwankt von 730-780 mm in
beiden Jahreszeiten.
Beiſpiele hatten wir in den letzten Wochen. Vom 17. Januar
an ging ein Sturw mit Regen mit dem Golfſtrom längs der
iriſchen, ſchottiſchen, norwegiſchen Küſte, am 21. kam er bis zur
nördlichen Oſtſee, am 23. nach Moskau. Mit 70 Wärme war er
von Irland abgegangen, indes in Haparanda noch 12, in
Mos=
kau noch 240 Kälte herrſchten. Nach vier Tagen war in Haparanda
die Kälte auf -1 nach ſechs Tagen in Moskau auf - 2ogeſunken.
In Moskau fiel der warme Dampf vom Golfſtrom als Schnee
nieder.
Das Barometer war am 17. Januar mit dem beginnenden
Sturm von der iriſchen und ſchottiſchen Weſtküſte auf 746 mm
ge=
fallen (14 mm unter dem mittleren Stand). Mit dem
fortſchreiten=
den Sturm fiel es in Haparanda am 21. Januar auf 729 mm, in
Moskau am 23. auf 721 (33 Um unter dem mittleren Stand).
In=
zwiſchen ſtieg es am 21. in Irland und Schottland, wo die Luft
wieder trocken geworden war, auf 775-80 um (20 mm über dem
mittleren Stand). An demſelben Tag war der Unterſchied von Cork
(780) und Haparanda (729) nicht weniger als 51 um oder etwa
zwei Zoll. Im Süden ſtand es hoch, im Norden tief. Im Süden
waren 7o Wärme, im Norden 10 Kälte, im Süden war friſche,
dampffreie Luſt, indeß der Norden die Dampfmaſſe bekommen hatte.
In Haparanda ſtellte ſich erſt am 28. Januar, nach mehreren
Schwankungen zwiſchen Wärme und Kälte mit - 3e der mittlere
Barometerſtand mit 760 mm wieder ein. Nebel entſtand, die Folge
des Kampfes zwiſchen Dampf und Kälte.
Der vor einigen Monaten als Gouverneur in Tonking
ver=
ſtorbene Naturforſcher Paul Bert hat nun gefunden, daß der
geringere Luftdruck in einer geringeren Spannung des Sauerſtoffs
und Zunahme des Stickſtoffes beſtehe. Bei Sturm und Regen wird
alſo die Luft in unſeren Lungen weniger Spannung haben und der
Menſch durch den Stickſtoff ſich beengt fühlen. Leute, die an der
Lunge leiden, fühlen dieſes ſofort. Sinkt das Barometer um 100
bis 200 mm, dann kann wirkliche Erſtickung eintreten, durch
ver=
mehrten Luftdruck wird dagegen der Blutlauf gefördert und erſt
bei ſehr hohem Druck kann das gleiche Uebel eintreten, wie bei ſehr
geringem.
Was nun bei uns auf dem Erdboden der ſeuchte Dampf
be=
wirkt - ein Nachlaſſen des Druckes, - das wird in bedeutender
Höhe über dem Boden wo die Luft durchaus dünner und leichter
iſt, durch den geringeren Druck der geſamten über uns ſtehenden
Luftmaſſe geſchehen. Alexander oon Humboldt hatte dies
er=
fahren, als er auf den Chimborazo ſtieg. Bei 20000 Fuß Höhe
ſtrömten ihm Blut aus Mund und Naſe. Daraus zog man den
Schluß, daß der Aufenthalt auf den höchſten Bergen der Erde für
Menſchen unmöglich ſei. Paul Bert aber kam auf den Gedanken,
wenn man mit der eingeatmeten Luft eine größere Menge von
Sauerſtoff zu ſich nehme, könne man jenes Uebel bekämpfen.
In den Jahren 1874 und 1875 hatte Paul Bert mit drei
fran=
zöſiſchen Gelehrten, Tiſſandier, Sivel und Croco=Spinelli,
69
in dieſer Richtung Verſuche angeſtellt. Einer von dieſen wurde
unter eine große Glasglocke geſetzt, dann die Luft ſoweit
heraus=
gepumpt, daß ſie um 1-200 mm an Druck verlor. Der Delinquent
hatte bereits das Ausſehen, wie Einer der auf der Folter ſitzt;
er wurde bleich und blau um die Lippen und Augen. Erſt
lang=
ſam ſtellte ſich beim Einlaſſen der Luft der frühere Zuſtand
wie=
der her.
Die Luftſchiffer berechneten, wenn ſie bis zu 6-7000 Meter
Höhe ſtiegen, werde eine ähnliche Verminderung des Luftdruckes
eintreten, wie ſie ihn unter der Glasglocke erlitten hatten. Um die
ſchlimmen Wirkungen zu verhindern, die Humboldt erlitt, hatten
ſie nach Berts Theorie Ballons mit Sauerſtoff und Stickſtoff
ge=
füllt. Bei einer Auffahrt im März 1874 kamen ſie bis zu 7400
Meter Höhe. Sie nahmen eine Miſchung von 70 Teilen Sauerſtoff
und 30 Teilen Stickſtoff und retteten ſich damit von den Schäden
des verringerten Luftdruckes.
Im folgenden Jahre 1875 ſtiegen ſie am 15. April in die Höhe.
Sie nahmen drei Ballons mit, von denen jeder 65 Liter Sauerſtoff
und 35 Liter Stickſtoff maß. Bert, der verreiſt war, ſchrieb ihnen,
der Vorrat genüge nicht, ſie würden in einer Minute 20 Liter
ver=
brauchen. Die Luftſchiffer glaubten indeſſen dem Brief zu
ent=
nehmen, ſie ſollten nur in äußerſtem Notfalle von den Ballons
Gebrauch machen und ſtiegen mit dem geringeren Vorrat auf.
In einer Höhe von 7— 8000 Meter fiel nicht blos das
Baro=
meter auf 2-300 mm, auch das Thermometer ſank - während auf
der Erde 150 herrſchten
auf
10 %⁄ Kälte. Die Luftſchiffer
erſtarrten vor Kälte, dann wird einer nach dem andern betäubt;
Tiſſandier zuerſt, Spinelli zuletzt. Sie waren nicht imſtande weder
die Sauerſtoff=Ballons zu öffnen, noch das Ventil vom Luftballon
aufzuziehen.
Spinelli, deſſen Hände erſtarrt waren, faßte verzweifelt das
Seil von der Luftklappe mit den Zähnen. Mit der letzten
An=
ſtrengung zog er die Klappe auf, dann ſank er ſelber bewußtlos
danieder. Durch den raſchen Fall des Ballons erwachte Tiſſandier.
Er kam lebend zur Erde, indeß die beiden Genoſſen, der eine im
Luftſchiff, der andere am Boden den Geiſt aufgaben.
Ein verdienſtvoller deutſcher Gelehrter, Karl Vogt, der bei
Paul Bert die Experimente mit anſah, hat ſpäter den Vorfall
auf=
geklärt. Man hat geglaubtz- und aus den Berichten, die heute
nach Berts Tode durch die Zeitungen laufen, glaubt man jetzt noch
die Vorſchrift von Bert hätte die Luftſchiffer retten können.
Vogt hat den Irrtum nachgewieſen. Die Luftſchiffer konnten von
den Sauerſtoff=Ballons keinen Gebrauch machen, weil ihre Hände
kraftlos geworden waren, nicht blos vor Kälte, ſondern aus
mangelndem Luftdruck. Unſere Glieder ſind ſämtlich loſe an
einander gefügt; ſie werden nur durch die Sehnen zuſammen gehalten.
Es iſt aber ein Luftdruck von mehr als 700 mm nötig, damit die
Sehnen die rechte Spannung behalten; iſt dieſer viel geringer,
dann kann die Hand, der Fuß nicht ſeinen Dienſt thun. Bei einer
Höhe von 8500 Meter litten die Schiffer nicht blos von der großen
Kälte von -10 Grad - die nach der Wärme auf der Erde um ſo
empfindlicher ſein mußte - ſondern von dem geringen Luftdruck,
der ihre Hände ſelbſt zum Ergreifen des Rettungsſeiles unfähig
machte Nur die Kinnlade, die von viel ſtärkeren Bändern gehalten
iſt, war noch im Stande, das Seil zu faſſen, um das rettende
Ventil herabzuziehen.
Hieraus zieht Vogt den Schluß (den Weyprecht damals auch
aus den Nordpolfahrten z09): dem Menſchen iſt in der Höhe der
Luft ſſowie im äußerſten Norden auf der Erde) eine Grenze geſetzt,
die er aus phyſiſchen Gründen nicht überſchreiten kann. Die
zunehmende Kälte, der mangelnde Luftdruck in der Höhe machen
es ihm unmöglich zu leben. Sehen, beobachten, für die Menſchheit
etwas lernen, iſt undenkbar. Die Fahrt, wenn ſie, wirklich ohne
Verluſt des Lebens überwunden wird, hat keinen verſtändigen Zweck.
Der Mut verſucht zwar, was anderen unmöglich dünkt; hier ſcheint
aber ein Naturgeſetz die Grenze zu ſetzen, die auch der Mutige nicht
H. B.
wird überſchreiten können.
[344]
Darkſagung.
Für die überaus zahlreichen Bewveiſe von Theilnahme
und Mitgefühl an unſerem großen, unerſetzlichen Verluſt ſagen
wir allen Betheiligten unſern herzlichen Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Familie Vogel.
Familio Fey.
Tageskalender.
Charfreitag, 8. April: Außerordentliches Konzert des Muſik=Vereins
in der Stadtkirche.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.