L vvePLustty,
EGULOIN
Abonnementsprei=
Pertelſährſich 1 Mark 50 Pf. imcl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
ellen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pw Quartal inck Poſtaufſchlag.
150. Fahrgarg.
Mit der Sonntags=Beilage:
ghusulrited autthailnahootut,
Inſerate
verden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärh
von allen Annoncen=Expeditionen,
A.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Treisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
u6 64.
Donnerstag den 31. März.
1887.
Bekanntmuchung.
Die Voranſchläge der ſtädtiſchen Spezialkaſſen (Pfandhaus=, Armen=, Hoſpital=
Waſſerwerks= und Gaswerkskaſſe) für das Etatsjahr 1887-88 ſind im Entwurf
vom 30. d. Mis. ab bis einſchließlich 7. April auf dem Stadthaus, Zimmer Nr. 13,
zur Einſicht offen gelegt.
Darmſtadt, am 28. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
12994
Ohly.
Lrtzte Holzurrkeigerung.
Es werden verſteigert:
1. Dienstag den 5. April d. J. von vormittags 9 Uhr an,
zu Forſthaus Einſiedel das Dürrholz aus Forſtwartei Einſiedel, ſowie aus
Spitalwiefenhege, VII. 9, Alter Hegwald und VII. 15b Ober der Rottwieſe:
Scheiter: 1 Rm. Buche II. Cl., 4 Rm. Birke, 150 Rm. Eiche II. Cl.,
5 Rm. Nadelholz, 2 Rm. Erle, Aspe; Knüppel: 25 Rm. Birke, 260,
Rm. Eiche, 4 Rm. Nadelholz; 12 Rm. Erle, Aspe; Reiſig: 10 Wellen
Buche, 7820 Wellen Eiche 60 Wellen Nadelholz; Stöcke: 1 Rm. Buche,
39 Rm. Eiche, 3 Rm. Nadelholz.
Zugleich kommen 760 Ginſtern=Wellen aus der Spitalwieſenhege zum Verkauf.
Das Eichenſcheitholz iſt für Wagner ꝛc. geeignet.
2. Mittwoch den 6. April d. Js., von vormittags 9 Uhr an,
im Germann'ſchen Saale zu Meſſel aus Vl. 2 Zinkeneck, VI. 4 Mörsbacher
Grund und V. 28 Bogen:
150 Fichten=Reisſtangen, theilweiſe Bohnenſtangen, ſowie Scheiter: 14 Am.
Buche I. Cl., 115 Rm. Buche II. Cl. 7 Rm. Eiche II. Cl.; Knüppel:
39 Rm. Buche, 13 Rm. Eiche, 1 Rm. Erle; Reiſig: 2150 Wellen Buche,
700 Wellen Eiche, 1280 Wellen Nadelholz; Stöcke: 34 Rm. Buche, 5 Rm.
Eiche, 1 Rm. Erle.
Wegen vorheriger Einſichtnahme wende man ſich an Großh. Forſtwart
Breit=
wieſer zu Einſiedel.
Darmſtadt, den 29. März 1887.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
[3102
Eckſtorm.
Bekanntmachung.
Die Holzverſteigerung vom 14. und
15. März d. Js. iſt genehmigt.
Bürg=
ſcheine können auf unſerem Büreau,
Stadthaus, Rheinſtraße 18, Zimmer
Nr. 10, errichtet werden.
Erſten Abfuhrtag: Mittwoch den 30.
März d. Js.
Darmſtadt, den 28. März 1887.
Großherzogliche BürgermeiſtereiDarmſtadt.
[3103
Ohly.
RAESGESSGA I UO9
von
Bekanntmachung.
Die am 28. März d. J3. im
Roß=
dorfer Gemeindewald abgehaltene
Holz=
verſteigerung iſt genehmigt. Erſter
Ab=
fuhrtag: Montag den 4. April l. Js.
Roßdorf, den 30. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
Müller.
[3104
Holzverſteigerung.
Montag den 4. April l. J3.
werden bei Gaſtwirth Fiſcher zu Nieder=
Ramſtadt von Morgens 9¼ Uhr ab aus
dem Diſtricte Hinterforſt verſteigert:
2 Lärchenſtämme mit 0.34 Cbm., 26
Lärchen=Derbſtangen mit 135 Cbm.;
ferner Scheiter Rm.: Buche 6, Eiche 4,
Aspe 2; Knüppel Rm.: Buche 30,
Eiche 6, Nadelholz 31, Aspe 3; Reiſig=
Wellen Stück: Buche 3500, Eiche 100,
Nadelholz 2970; Stöcke Rm.: Buche
18, Eiche 6, Aspe 2.
Auskunft ertheilt der Großh.
Forſt=
wart Schnellbächer.
Darmſtadt, den 29. März 1887.
Großherzogliche Oberförſterei
Nieder=Namſtadt.
Krauß.
[3105
Pfeifffer ≈ Diller
8
e
in Horchheim bei Worms,
Kyogcuuke.
ein hochfeines, ſehr ausgiebiges Kaffeezuſatzmittel, nach einem
Milarits.
neuen beſonderen Verfahren zubereitet, erhöht das Aroma des Bohnen=
Kaffee's und gibt dem Getränke eine ſehr hübſche Farbe. Man verlange ſolche in
den Colonialwaaren=Handlungen und achte beim Ankauf genau auf obige Firma.
(inige Aecker nebſt einer Wieſe ſind
C abtheilungshalber aus freier Hand
zu verkaufen. Daſelbſt iſt auch ein
ge=
ſchloſſener Handwagen, f. Milchtransvort
geeignet, preiswürdig abzugeben. Beſſ.
Kirchſtraße 16.
(3106
210
[ ← ][ ][ → ]800
Nr. 64
Atumm-,Ltangeu-Lgrennholz.
Verkteigerung.
Dienstag den 5. April, Vormittags 9 Uhr anfangend,
werden im Noßdörfer Gemeindewald, Diſtrict Mark:
9 Lärchenſtämme, 184 Feſtmeter,
556 Stück Fichten=Derbſtangen, 1679 Feſtm.,
2145 „ Fichten=Reisſtangen, 2006 Feſtm.,
120 Gebund Beſenreiſig,
166 Raummeter Nadel=Scheiter,
Knüppel, darunter 16 Raummeter Plankenholz,
347
„
610 Stück Nadel=Wellen
verſteigert. Das Dürr= und zerſtreut ſitzende Holz wird auf einem Platz verſteigert.
Die Zuſammenkunft iſt auf der Kubig.
Roßdorf, den 28. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
Müller.
[310]
E=
Man
Wegen Geſchäftsveränderung
GdI-AuOvGTAdUN
ſämmtlicher Waarenvorräthe zum Selbſtkoſtenpreis.
Unſer Lager umfaßt: Prima Mlacé-Mandsehuhe, Seiden-
Handschuhe, dänische Handsehuhe, Sommer.
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Champagnor-Fabrikk Schloss Rheinborg
Wir beehren uns hiermit die ergebene Mittheilung zu machen, daß wir dem
Herrn Friedr. Sohaefer, Darmstadt, Juduigsplatz 7.
den Allein=Verkauf unſerer
Schaum-Weime
für Darmſtadt und Umgegend übertragen haben. Wir erlauben uns darauf
auf=
merkſam zu machen, daß wir unſere Weine aus den beſten Gewächſen des
Rhein=
gaues und der Moſel auf natürlichem Wege und ganz genau wie in Frankreich
herſtellen und daß ſomit unſere
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einen vollen Erſatz für beſſere franzöſiſche Marken bieten.
3108
Geiſenheim ſheingau), März 1887.
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Wir ſehen der Einſendung aller Rechnungen über Lieferungen für die
tech=
niſche Hochſchule, welche aus dem Etatsjahre 1886-87 C. April 1886 bis 31.
März 1887) herrühren, bis ſpäteſtens 15. April d. J3. entgegen. Die
Rech=
nungen ſind in zwei übereinſtimmenden Exemplaren an diejenigen Docenten, von
welchen die Beſtellung ausgegangen iſt, einzuliefern.
Darmſtadt, Ende März 1887.
Die Direction. ſ3118,
uſtitut
Kirſchbaum.
Das neue Schuljahr beginnt Mittwoch den 20. April. Schilerinnen
wer=
den vom 6. Lebensjahre an aufgenommen. Für die, nicht in die unterſte Klaſſe
eintretenden Schülerinnen findet die Aufnahmeprüfung Dienstag den 19. April,
von Morgens 9 Uhr an, ſtatt.
Anmeldungen nehmen die Vorſteherinnen in ihrer Wohnung, Sandſtraße 2,
täglich von 10-1 Uhr, entgegen.
[3115
Hoidenreich. von Gieboldsche Cliſtung
für
arme Wöchnerinnen in Darmſtadt und Heſſungen.
In der am 29. März in Gegenwart der Durchlauchtigſten Protectorin Frau
Prinzeſſin Julie von Battenberg abgehaltenen 27. Generalverſammlung wurde
über die Wirkſamkeit der Stiftung im abgelaufenen Jahre und über die
Ver=
mögensverhältniſſe der Stiftung Bericht erſtattet.
Nach der von der Generalverſammlung genehmigten Rechnung betrug im
Jahre 1886 die ordentliche Einnahme an Kapitalzinſen 1094 Ml. 86 Pfg., an
Jahresbeiträgen von 324 Mitgliedern 1407 Mk. 14 Pfg., zuſammen 2502 Mk.
Die außerordentliche Einnahme; an Kaſſevorrath 369 Mk. 15 Pfg,
an Legaten und Geſchenken, nämlich von Frau Commerzienrath Merck 1000 Mk.,
von Herrn Commerzienrath H. Wolfskehl 200 Mk., von Herrn Adolf Trier 20 Mk.,
zuſammen 1589 Mk. 15 Pfg.
Summe der ordentlichen und außerordentlichen Einnahmen 4091 Mk. 15 Pfg.
Die Ausgaben betrugen: für Unterſtützungen an Wöchnerinnen in
Darm=
ſtadt und Beſſungen 2176 Mi. 83 Pfa., Verwaltungskoſten 130 Mk. 89 Pfg.,
ſausgeliehene Kapitalien 1423 Mk. 40 Pfg.
Summe der Ausgaben
3731 Ml. 12 Pfg.,
Es verbleibt Reſt
360 „ 3 „
Das Kapitalvermögen beträgt
27914 „ 27 „
Darmſtadt, den 27. März 1887.
Für den Vorſtand und den Verwaltungsrath:
[3120
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gut möblirtes Zimmer mit Kabinet
an einen ruhigen Herrn zu verm.
2600) Soderſtraße 44, 3. St., ein
möblirtes Zimmer mit Penſion an einen
ſoliden Herrn.
2688) Schloßgraben 1. 2 Tr. hoch,
ein möblirtes Zimmer für einen Herrn.
2948) Neckarſtr. 11 ein ſchön möbl.
großes Parterrezimmer mit ſeparat.
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2951) Caſinoſtr. 26 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
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3016) Saalbauſtr. 37 zwei f. m. Z.
3074) Mauerſtr. 10, nahe der Inf=
Kaſerne, zwei ſchön möbl. Zimmer, ſogl.
3077) Saalbauftr. 17 (1 Stiege h.)
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[2872
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Wir laden zu recht zahlreicher Betheiligung hierzu ein.
Anmeldungen wollen baldgefälligſt bei Herrn Gaſthalter Wiener
„zum Darmſtädter Hof= gemacht werden.
Darmſtadt, 29. März 1887.
W. Diefenbaoh. Rentuer. Hagemann, Ober=Poſidirektor.
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1. April offen.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 2. April.
Vorabendgottesdienſt um 6 Uhr — Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 7 Uhr 10 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
isr. Religionsgeſellſchaft.
Samstag L. April: Vorabend 6 Uhr -Min.
Morgens 8 Uhr - Min.
Nachmittags 4 Uhr 50 Min.
Sabbathausgang 1 Uhr 15 Min.
Wochengottesdienſt. Sonntagden 3. April an:
Morgens 6 Uhr 15 Min.
Nachm. 5 Uhr - Min.
xAta
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 31. März.
12. Vorſtellung in d. 8. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Zum erſten Male wiederholt:
Henoveva.
Große Oper in 4 Akten von R. Schumann.
Perſonen:
Hidulfus, Biſchof von Trier Herr Eilers.
Herr Feßler.
Siegfried, Pfalzgraf
Fräul. Roth.
Genoveva
„
Herr Bär.
Frl. Finkelſtein.
Herr Gillmeiſter.
Herr Bögel.
Herr Klotz.
Golo
Margaretha
Dtuto, Du. 2. fmeiſter
Balthaſar, ) Jäger
Caspar,
Jonrad, Siegfrieds Edelknecht Herr Mickler.
Anfang halb 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Freitag, 1. April.
13. Vorſtellung in d. 8. Abonnementsa ilung.
(Rothe Karten gültig).
Zum erſten Male wiederholt:
Manfred.
Dramatiſches Gedicht in 4 Abteilungen von
Byron. Muſik von Robert Schumann.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
806
Nr. 64
F. SOEIIECkEI's
PLaLi DlALoiiPr.
D. Reichs-Patent
Dabei ist Soennecken's System viel praktischer als das amerikanische.
Eich. Regale zu 20 Ordnern M24.-. Vollat. Preisl. Kostenſrei.
Jeder Versuch wird vollauf befriedigen.
Berlin, F. SOENNECEEN's VERLAG.BOIN,Leipzis
[(3145
Gottesdienſt in der Stadtkirche.
Sonntag Palmarum. Buß= und Bettag.
Um 10 Uhr: Herr Pfarrer Ritſert.
Feier des heil. Abendmahls. Die
Vorbe=
reitung wird am Tage zuvor, nachmittags
2 Uhr gehalten.
Um 6 Uhr: Herr Superintendent Dr. Sell.
Abendmahls=Gottesdienſt. Vorbereitung und
Abendmahlsfeier. Anmeldungen zum hl.
Abendmahl werden von 5½ Uhr an in
der Sakriſtrei angenommen.
Stadtkapelle.
Freitag. 1. April. abends 6 Uhr:
Paſ=
ſionsandacht. Herr Pfarrer Ritſert.
Einladung zum Abonnement
auf das
Darmſtädter Tugblatt
(150. Jahrgang)
zugleich Amtliches Organ für Stadt und Kreis
Darmſtadt.
Das nunmehr in ſeinen 150. Jahrgang eingetretene Tagblatt
bringt neben einer pokitiſchen Aeberſicht reichhaltige Mittheilungen
von allgemeinem und ſoſtatem Intereſſe aus Htadt und Cand;
Anterhaktung wird ferner durch das damit verbundene „Illuſtrierte
Anterhaltungsstatt' mit Beiträgen namhafter Schriftſteller und
jährlich an 250 vorzüglichen Illuſtrationen geboten.
Annoncen werden von der Expedition, ſowie auch von allen
ſoliden Annoncen=Bureaux entgegengenommen.
Abonnementspreis pro Quartal M. 1.50 einſchl. Bringerlohn,
dnrch die Poſt bezogen M. 1.50 einſchl. Proviſion excl. Bringerlohn.
Abonnements können jederzeit bei der Expedition, Rheinſtraße W,
owie auf allen Poſtanſtalten erfolgen.
Die in der näheren Umgebung Darmſtadts wohnenden Poſt=
Abonnenten erhalten das Tagblatt am Tage des Erſcheinen mit
dem erſten Beſtellgang.
Die Expedition.
Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer brachte den 28. von
Mit=
tags 11¼ bis Abends 7 Uhr außerhalb des Bettes zu, nachdem
er die verfloſſene Nacht gut geſchlafen hatte. Am 29. nahm der
Kaiſer den Vortrag Albedylls entgegen und zeigte ſich auch wieder
bei dem Vorbeimarſch der Wache am Fenſter.
Der Bundesrat hielt ſeine wöchentliche Plenarſitzung ſchon am
29. nachmittags ab, da es ſich darum handelt den vom Reichstag
beſchloſſenen Reichshaushaltsetat für 1887-88 zum 1. April amtlich
zu veröffentlichen. Es iſt denn auch in der Sitzung der Etat mit
dem Anleihegeſetz nach den Beſchlüſſen des Reichstags angenommen
worden.
Der „Reichsanzeiger: verkündigt die Uebereinkunft Deutſchlands
mit Oeſterreich=Ungarn wegen Zulaſſung der beiderſeitigen
Ange=
hörigen zum Armenrecht.
Der Statthalter der Reichslande, Fürſt zu Hohenlohe, verbleibt
in Berlin, bis die nahe Entſcheidung über das Vorgehen der
Re=
gierung in den Reichslanden getroffen ſein wird, deren Tendenz,
wie auch der „Allg. 8tg. beſtätigt wird, in der Vereinfachung der
bisherigen Verwaltung und in der Ergreifung ſchärferer Maßregeln
im allgemeinen liegen ſoll.
Die Abſchiedsaudienz des deutſchen
Botſchafters in Rom, v. Keudell, wird am 1. oder 2. April, die
Ab=
reiſe desſelben im Mai erfolgen.
Dem „Deutſchen Tageblatt= zufolge iſt die Verſetzung des
Staatsminiſters v. Hofmann in Straßburg in den Ruheſtand genehmigt.
Unterſtaatsſekretär v. Puttkamer führt bis auf Weiteres die Leitung
der Geſchäfte.
Der Reichstag erledigte am Montag die dritte Leſung des
Reichshaushaltsetats und hat ſich ſomit infolge der definitiven
Feſt=
ſtellung des Etats ſeine Arbeitslaſt weſentlich verringert. Eine
Generaldiskuſſion wurde nicht erſt beliebt, ſondern trat das Haus
ſofort in die Spezialberatung ein, welche indeſſen durchweg die
Be=
ſtätigung der Beſchlüſſe zweiter Leſung ergab. Eine eingehendere
Debatte knüpfte ſich nur an den Etat der Reichspoſtverwaltung an,
indem hierbei vom Centrumsabgeordneten Dr. Lingens wiederum
die Frage der Sonntagsruhe der Poſtbeamten angeregt und die
Meinung geäußert wurde, als ob in dieſer Beziehung noch nichts
gebeſſert worden ſei, welcher Annahme Direktor Fiſcher im
Reichs=
poſtamte entſchieden entgegentrat. Nationalliberalerſeits brachte
Abg. Struckmann die Angelegenheit der Poſtſparkaſſen zur Sprache
und ſchlug er vor die Poſtanſtalten gegen entſprechende
Entſchädig=
ung zu Annahmeſtellen für die Kommunal=Sparkaſſen zu machen,
um auf dieſem Wege die berechtigten Ziele der ſeinerzeit abgelehnten
Poſtſparkaſſen=Vorlage zu erreichen. Staatsſekretär Dr. v. Stephan
erklärte, daß über einen neuen Entwurf hinſichtlich der
Poſtſpar=
kaſſen zur Zeit Erwägungen im Bundesrate ſchwebten. Die Redner
der Freiſinnigen und der beiden konſervativen Fraktionen erklärten
wenigſtens im Prinzip ihr Einverſtändnis mit dem Struckmannſchen
Vorſchlage, während ſie ſich aber zugleich gegen die in Ausſicht
ge=
ſtellte neue Poſtſparkaſſen=Vorlage wandten, gegen welche auch Dr.
Windthorſt polemiſierte, während Abg. v. Bennigſen ſich im
Allge=
meinen für die Poſtſparkaſſen ausſprach. Der genannte Etat wurde
ſchließlich faſt einſtimmig angenommen, ebenſo das Etats= und
An=
leihegeſetz, worauf das Haus das bis jetzt nur proviſoriſch gewählte
Präſidium für die Dauer der Seiſion definitiv beſtätigte. Am
Dienstag beſchäftigte ſich der Reichstag mit dem
Rechenſchaftsbe=
richte, betr. die Verhängung des kleinen Belagerungszuſtandes über
Stettin und Offenbach, und dem Antrage Singer, daß dem Hauſe
die gleichartigen früheren Rechenſchaftsberichte, die in voriger
Seſſion nicht zur Erledigung gelangten, wieder vorgelegt werden
möchten, worauf der Reichstag ſich bis nach Oſtern vertagte.
Die Sachverſtändigen, welche am 30. im Reichsſchatzamt über
den beſten Weg, die Zuckerſteuer wieder einträglich zu geſtalten,
ver=
nommen werden ſollen, ſind alle zehn, mit Ausnahme des Herrn
Kinſchke, durchweg Zuckerfabrikanten. Es ſoll ſich lediglich um drei
Fragen handeln, und zwar ob unter Beibehaltung der jetzigen
Aus=
fuhrvergütung eine Erhöhung der Rübenſteuer eintreten ſoll, oder
ob unter Beibehaltung der jetzigen Steuer die Ausfuhrvergütung
herabgeſetzt werden ſoll, oder endlich ob eine Verbindung des jetzigen
Shſtems mit einer Konſumſteuer VVorſchlag Sombart) eintreten ſoll.
Zur diplomatiſchen Vorgeſchichte des kirchenpolitiſchen Kampfes
in Preußen ſind in der „Nordd. Allg. Ztg. jüngſt eine Reihe
intereſſanter Aktenſtücke, enthaltend die zwiſchen dem Fürſten
Bis=
marck und dem früheren preußiſchen Geſchäftsträger beim Vatikan,
Grafen Tauffkirchen, geführte Korreſpondenz aus dem Jahre 1871,
veröffentlicht worden. Aus dieſen Documenten erhellt, daß die
preußiſche Regierung die Intervention des heiligen Stuhles gegen
die regierungsfeindliche Haltung des Centrums angerufen hatte,
und daß dieſe Vorſtellungen anfänglich beim Kardinal=
Staats=
ſekretär Antonelli und bei Vius 1X. ſelber eine wohlwollende
Auf=
nahme fanden. Aber den Centrumspolitikern gelang es, namentlich
durch eine nach Nom entſandte Deputation mit dem Fürſten
Löwen=
ſtein an der Spitze, den Papſt und Antonelli für die Beſtrebungen
der Centrumspartei zu gewinnen und auf die Aufforderung des
Brafen Tauffkirchen, mit dieſer regierungsfeindlichen Partei zu
brechen, antwortete Antonelli entſchieden ablehnend, indem er
zu=
zleich beſtimmt verſicherte, daß die Kurie die Haltung der klerikalen
Partei in Deutſchland nie beeinflußt habe und dies auch
niemal=
thun werde. (Depeſche Tauffkirchens vom 22. Juli 1871). Mit der
fffiziellen Erklärung des leitenden Staatsmannes des Vatikans war
eine Verſtändigung zwiſchen dem päpſtlichen Stuhle und der
preußi=
ſchen Regierung unmöglich geworden und letztere antwortete mit
dem Erlaß der Maigeſetze, womit die Aera des „Kulturkampfes
eröffnet war. Welche mancherlei und zum höchſt ſeltſame Stadien,
derſelbe durchlaufen hat, ehe endlich heute Preußen und Rom ihren
Frieden machen konnten, iſt hinlänglich vekannt; nur müßte es
ver=
wunderlich erſcheinen, daß die Veröffentlichung jener Aktenſtücke
ge=
cade in dem Momente, in welchem dieſer Friedensſchluß durch die
neue Kirchenvorlage perfekt geworden iſt, erfolgte. Indeſſen wird
hierdurch wohl lediglich eine Erläuterung und Ergänzung der
Motive bezweckt, welche Fürſt Bismarck in ſeiner neulichen
Herren=
hausrede dargelegt und die ihn zum Beginn des kirchenpolitiſchen
Kampfes veranlaßten, denn zur heutigen kirchenpolitiſchen Situation,
wie ſie ſich äußerlich wenigſtens darſtellt, paßt dieſe Erinnerung an
die Vorgeſchichte des „Kulturkampfes: doch nicht mehr.
Die konſervative Fraktion des Abgeordnetenhauſes hat beſchloſſen,
eine Reform der direkten Steuern in Preußen zu beantragen,
wo=
bei namentlich auch eine gerechtere Veranlagung der Klaſſen=,
Ein=
kommen= und Gewerbeſteuer ſowie die Einführung einer
Kapital=
rentenſteuer ins Auge gefaßt werden ſoll.
In der Sitzung des Landwirtſchaftsrats vom 20. März
be=
grüßte Miniſter Dr. Lucius die Verſammelten namens der Regie=
807
Nr.
rung und ſagte, der auf der Landwirtſchaft laſtende Druck ſei leider
noch immer nicht gewichen und ein Ende der Kriſis noch immer
nicht abzuſehen. Dieſer Kriſis ein Ende zu bereiten, ſei die ſtetige
ernſte Sorge der verbündeten Regierungen; unter der gemeinſamen
Arbeit der Regierung und der Landwirtſchaft werde auch wieder
eine beſſere Lage des Grundbeſitzes zu ermöglichen ſein.
Schweiz. Der Bundesrat ſetzte die Volksabſtimmung über die
Frage, ob der Bund das Alkoholmonopol erhalten ſoll, auf den
15. Mai an.
Heſterreich=Angarn. Der Kaiſer empfing am 20. den früheren
ruſſiſchen Militärattache Kaulbars in Abſchiedsaudienz. Derſelbe
begiebt ſich in den nächſten Tagen nach Petersburg.
Mehrere Mitglieder des öſterreichiſchen Kabinets ſind ſeitens
des Kaiſers Franz Joſeph durch hohe Ordensverleihungen
ausge=
zeichnet worden. Der Kabinetschef, Graf Taaffe, ſelbſt erhielt das
Großkreuz des Stefansordens, nächſt dem Orden vom Goldenen
Vließ überhaupt die höchſte Ordensdekoration in Oeſterreich, dem
Finanzminiſter Dunajewski wurde das Großkreuz des
Leopold=
ordens und endlich dem Unterrichtsminiſter v. Gautſch das
Groß=
kreuz der Eiſernen Krone verliehen.
Wie aus Peſt gemeldet wird, hat die ungariſche Regierung am
28. mit dem durch die ungariſche Kreditbank vertretenen Konſortium
ein auf fixe Uebernahme eines größeren Poſtens 5 pCt. Papierrente
bezügliches Uebereinkommen abgeſchloſſen, worin auch für die
Siche=
rung eventueller weiterer Geldbedürfniſſe des Staates präliminare
Vorbereitungen getroffen wurden.
Franktreich. In dem am 29. ſtattgehabten Miniſterrat machte
Finanzminiſter Dauphin Mitteilung über ſeine geſtrigen
Verhand=
lungen mit der Budgetkommiſſion betreffs der Supplementarkredite.
Falls der Berichterſtatter der Kommiſſion den Bericht am 29. der
Kammer vorlegen ſollte, würde die Regierung gegen den ſofortigen
Beginn der Beratung keinen Einſpruch erheben.
England. Die Königin iſt am 29. vormittags auf der Königl.
Pacht „Viktoria und Albert von Portsmouth nach Cherbourg
ab=
gereiſt und geht von dort nach Cannes.
Eine königliche Verordnung verbietet die Einfuhr aller fremden
Münzen, außer Gold= und Silbermünzen.
Im engliſchen Unterhauſe machte Staatsſekretär Balfour nähere
Mitteilungen über die iriſche Strafrechtsnovelle. Dieſelbe giebt den
richterlichen Behörden in Irland ziemlich freie Hand: die
Schwur=
gerichte fallen für gewiſſe Vergehen ganz weg und gegen
Ver=
ſchwörung, Boycotten u. ſ. w. werden beſondere Gerichte mit
ſumma=
riſcher Jurisdiktion eingerichtet. Die Preßfreiheit bleibt dagegen
unberührt. Ferner kann die Führung eines Prozeſſes nach einem
anderen Orte, ja ſogar nach England verlegt werden und iſt
letzteres für beſtimmte Fälle ſogar Vorſchrift. Die Bill ſoll nur
in Diſtrikten zur Anwendung kommen, für die ſie. vom
Vize=
könig proklamiert iſt und verwirft eines der Parlamente die
Proklamierung für einen Bezirk, ſo iſt ſie nichtig. Die Dauer
des Geſetzes iſt nicht beſchränkt. Die Regierung hat offen erklärt,
daß ſie aus der Annahme der Zwangsbill eine Lebensfrage mache,
und ſoll das Unterhaus nicht eher in die Oſterferien gehen, als die
zweite Leſung der Bill beendigt iſt.
Riederkande. Die Regierung erlitt im Fortgange der
Kammer=
beratung über die Verfaſſungsreviſion am Montag eine Schlappe,
undem die Deputiertenkammer, entgegen dem ausdrücklichen Wunſche
der Regierung, den Artikel über die anderweitige Organiſation der
erſten Kammer, annahm. Der Kabinetschef Heemskerk beantragte
hierauf die Aufhebung der Diskuſſion, und es iſt nicht
unwahrſchein=
lich, daß die Affaire zur Demiſſion des gegenwärtigen Kabinets
führt, um ſo mehr, als dasſelbe mit der liberalen Mehrheit der
zweiten Kammer auf geſpanntem Fuße ſteht.
Itakien. Die römiſchen Abendblätter vom 29. beſtätigen die
Rekonſtruierung des Kabinets mit Zanardelli und Crispi, die im
Laufe des Tags in Nom eingetroffen ſind.
Spauien. In der Kammer erklärte am 29. Miniſter Caſtillo
auf eine Anfrage, das Anſtiften von Verſchwörungen ſei in Spanien
leider ein chroniſches Uebel, die Regierung könne indeß verſichern,
daß ſie die Pläne und Vorbereitungen der Verſchwörer kenne und
hinreichende Mittel beſitze, um die Ordnung aufrecht zu erhalten,
welche ſicherlich nicht ernſtlich geſtört werden würde. Canovas und
die Führer anderer Oppoſitionsparteien gaben der Regierung die
Zuſicherung, ſie könne zur Verteidigung der Ordnung jederzeit auf
die unbedingte Unterſtützung aller Parteien rechnen.
Bukgarien. Wie bekannt, wurden während der letzten Wahlen
in Dubnitza der Unterpräfekt Dimitriew, der Abgeordnete
Grant=
charow und der Lehrer Zografow getötet. Die Verhandlungen
zeigten, daß das Verbrechen durch ruſſiſche Rubel veranlaßt worden
war. Die Mörder riefen: „Es lebe der Zarl Nieder mit Bulgarien!
Das Kreisgericht in Radomir verurteilte 8 Perſonen zum Tode, 1
zu 15 Jahren, 12 zu 10 Jahren, 1 zu 3, 1 zu 2 Jahren Gefängnis
und entließ 13 Perſonen als unſchuldig. Es lief viel Geld zur
Beſtechung der Richter um, die Bemühungen blieben jedoch ohne
Ergebnis.
Fürſtei. Anläßlich der Cholerafälle in Peſt wurde für die
Provenienzen aus der Donau und dem Schwarzen Meere von der
Sulinamündung bis Burgas eine fünftägige Quarantäne angeordret.
54
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 31. März.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen im Kronprinzl.
Palais zu Berlin: den Generallieutenant v. Strantz, den
Haupt=
mann v. Grolman vom 2. Garde=Regiment z. F., Se. Durchl. den
Fürſten zu Aſenburg=Birſtein, Se. Durchl. den Fürſten zu Solms=
Hohenſolms=Lich.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog werden ſich dem Vernehmen
nach Donnerstag, 31. d., mit J. K. u. K. H. der Frau
Kronprin=
zeſſin zu einem kurzen Beſuch nach Strelitz begeben.
Die Rückreiſe der Allerhöchſten Herrſchaften von Berlin
nach Darmſtadt findet vorausſichtlich am Freitag Abend, die Ankunft
in Darmſtadt Samstag, 2. April, vormittags ſtatt.
D. Ztg.
r. Zweite Kammer der Landſtäude. Bei Eröffnung der geſtrigen
Sitzung teilte der Vorſitzende mit, daß vom Abg. Wolz ein
An=
trag, Obſtbaumpflanzungen betr., eingegangen ſet. Darauf wurde
in die Tagesordnung eingetreten.
Der alsdann zur Beratung gekommene Geſetzentwurf, „die
An=
ſchaffung und Unterhaltung des Faſſelviehs” betr., deren geſetzliche
Regelung als Bedürfnis und wünſchenswert erſcheint, betont
zu=
nächſt die Verpflichtung der Gemeinden, das für die Rindviehzucht
innerhalb der Gemeinde erforderliche Faſſelvieh zu halten, wobei
nach dem Ausſchußantrag Gerichterſtatter Abg. Schade) auch
meh=
rere Gemeinden ſich nach Uebereinkunft der beteiligten
Ortsvor=
ſtände zur gemeinſamen Haltung der für dieſelben erforderlichen
Faſſel vereinigen können. Den zweiten, die beiden Arten der
Ge=
meindebullenhaltung (Unterhaltung in eigener Verwaltung oder
Ueberlaſſung an einen Faſſelhalter) beſtimmenden Artikel beantragte
der Ausſchuß anzunehmen, ebenſo unter einigen Modiſikationen den
dritten, die Ankörung (vorherige Begutachtung durch
Sachverſtän=
dige) betreffenden Artikel. Beim vierten, die Vorſchriften über die
Bildung der Kreiskörkommiſſion, deren Sachverſtändige nach dem
Entwurfe durch den Kreisausſchuß ernannt werden ſollen, hält die
Ausſchußmajorität die Wahl der Sachverſtändigen durch den
Kreis=
tag für angemeſſener, gleichzeitig den Strich der beigefügten
Be=
dingung des Beitretens des Kreisveterinärarztes als Mitglied der
Kommiſſion beantragend. Die übrigen Artikel des Entwurfes
be=
antragt der Ausſchuß unverändert und ſoweit ſie nicht durch
vor=
ausgegangene Aenderungen modifiziert worden ſind, ſowie unter
Zufügung von Beſtimmungen betreffs der Entſcheidungen über
Be=
chwerden gegen die Verſagung oder Zurücknahme des
Zulaſſungs=
ſcheines, ſowie betreffs der durch die Thätigkeit der in jeder
Pro=
vinz vom Provinzialtag zu wählenden Oberkörkommiſſion
entſtehen=
den Koſten und der der Kreiskaſſe zufallenden Geldſtrafen,
anzu=
nehmen.
Abg. Kredel bezeichnet das Geſetz als ein Mißtrauensvotum
gegen die Gemeindevertretungen, für unnötig und daher unannehmbar,
weil dasſelbe Koſten mache und doch dadurch nichts erreicht werde.
Miniſterialrat Jaup begründete ihm entgegen die Berechtigung, ja
Verpflichtung der Regierung zu dieſer Vorlage. Abg. Vogt hielt
auch die im Entwurf vorgeſehenen Zwangsmaßregeln für zu
weit=
gehend, während ſich Abg. Schönberger für die Notwendigkeit
der Vorlage ausſprach, mit deſſen einzelnen Beſtimmungen er ſich
jedoch nicht immer einverſtanden erklärte. Abg. Wolz hielt das
Geſetz für unnötig. Dagegen hob Abg. Schade die Notwendigkeit
und den Nutzen eines ſolchen Geſetzes hervor, deſſen Zwang den
Gemeinden gegenüber nur ein ſehr geringer iſt. Abg. Küchler,
der Vorlage ſympathiſch gegenüberſtehend, beantragte einige
Abän=
derungen, ebenſo erklärte ſich Abg. Schaum unter gewiſſen
Bedin=
gungen für den Entwurf, für welchen ebenſo bedingungsweiſe auch
Abg. Joſt ſprach, indem er namentlich dem Ausſchußantrag wegen
Nichtbeiziehung der Kreisveterinärärzte zu den Körkommiſſionen
bekämpfte. Abg. Möhn erklärte ſich gegen das Geſetz, welches
nichts neues biete. Gegen das Geſetz ſprachen auch noch die Abga.
Metz (Gießen), Lautz und Sturmfels, letzterer allerdings ſonſt
die Notwendigkeit eines ſolchen Geſetzes betonend; für die Annahme
bezw. deſſen auch von der Regierung begründete Notwendigkeit,
ſpra=
chen die Abgg. Arnold Haas, Muth und v. Wedekind. Hierauf
ergriff noch der Berichterſtatter, Abg. Schade, das Wort zur
Be=
gründung der Ausſchußanträge, und wurde bei der dann folgenden
Abſtimmung der erſte Artikel des Geſetzes in der Faſſung des
Aus=
ſchußantrages angenommen, alle übrigen geſtellten Zuſatzanträge
aber abgelehnt.
Nach einer Mitteilung des Präſidenten findet die Ueberführung
der Leiche des verſtorbenen Abg. Liſt nach dem Bahnhofe zum Zweck
ihrer Verbringung nach Lauterbach nachmittags 2 Uhr ſtatt und
gaben die Mitglieder der Kammer ihr vom Ständehauſe an das
Geleite zum Bahnhof.
Der langjährige Landtagsabgeordnete, Herr Bürgermeiſter
Liſt von Lauterbach, iſt in der Nacht von Montag zum Dienstag
in dem Hotel, in welchem er dahier logierte, infolge eines
Schlag=
anfalls plötzlich verſtorben. Er wurde am Dienstag Vormittag tot
in ſeinem Bette vorgefunden; am Abend vorher hatte er noch einer
Fraktionsſitzung angewohnt.
zmmobilien=Verkauf. Das 2ſtöckige Haus mit großem
Bleich=
garten, Heinheimerſtraße Nr. 42, Herrn Ph. Dünch gehörend,
212
Nr. 64
808
ging in den Beſitz des Herrn J. Probſt käuflich über. Der
Ver=
kauf wurde durch den Agenten V. Thüringer abgeſchlohſen.
Der Verein „Kunſtfreund= hält Samstag. den 2. April, ſein
Stiftungsfeſt in der „alten Poſt;, wobei eine Anzahl Oelgemälde
und Kupferſtiche zur Ausſtellung gelangen.
2 Kleine Mitteilungen. Eine moment an ſtellenloſe Dienſtmagd
ſchlief einige Nächte bei einer Frau in der Holzſtraße und übergab
derſelben auch einige Kleidungsſtücke zur Aufbewahrung. Als das
Mädchen die Gegenſtände ſpäter wieder zurückverlangte, hatte die
Frau ſolche im Pfandhaus verſetzt.
Infolge eines
Wort=
wechſels bedrohte ein bei einem Reſtaurateur in der Bleichſtraße
bedienſteter Hausburſche den Kellner mit einem Dolchmeſſer und
nur die Dazwiſchenkunft des Prinzipals verhütete weiteres. Der
Hausburſche wurde zur Anzeige gebracht. — An dem Hauſe eines
Schreiners in der Neckarſtraße wurde Sonntag Nacht ein hölzerner
Vorſtelladen gewaltſam abgeriſſen und beſchädigt. Die Thäter
ſind bereits ermittelt und iſt Strafantrag gegen dieſelben erhoben
worden. — Dienstag Nacht ſtürzte ein erſt hier zugereiſter
Schuh=
machergeſelle aus Laudenbach in Bayern infolge ſeines ſtark
ange=
trunkenen Zuſtandes aus dem Fenſter einer Herberge an der
ſoge=
nannten Inſel auf die Straße und zog ſich einen Schädelbruch zu,
welcher ſeine ſofortige Aufnahmezin das Hoſpital notwendig
machte. Der Mann iſt einig Stunden nachher geſtorben.
Aus dem Hofraum eines Hauſes in der Frankfurter Straße wurde
Dienstag Nacht eine Partie zum Trocknen aufgehängte Wäſche
entwendet.
J. Mainz, 20. März. Nachdem der Rhein in verfloſſener Nacht
hier noch 16 Centimeter gewachſen, iſt ſeit 12 Uhr heute Mittag im
Steigen Stillſtand eingetreten. Dieſer Stillſtand dürfte indeß nicht
lange anhalten, da vom Oberrhein und Main abermals Steigen
gemeldet wird.
J4. Mainz, 30. März. Der Rhein geht in unmerklicher Weiſe
zurück. Sein höchſter Stand war 3.49 Meter und eben zeigt der
Pegel 345 Meter an. Von dem Niederrhein wird ſogar noch etwas
Steigen gemeldet.-
Die Beſucher der heute beendigten Mainzer
Frühjahrsmeſſe klagen ſehr über die ſchlechten Geſchäfte, die ſie
infolge der ungünſtigen Witterung gemacht haben. Mitunter haben
die Leute nicht einmal die Platzmiete erlöſt. Ein Geſuch um einen
Nachlaß an der Platzmiete wurde von der Bürgermeiſterei abgelehnt.
Seitens unſerer ſtädtiſchen Verwaltung plant man eben die
Er=
richtung eines ſtädtiſchen Volksbades mit warmen Bädern.
Eine ſolche Einrichtung läßt ſich für unſere Stadt mit ſehr
gerin=
gem Koſtenaufwand herſtellen, indem ſich die hieſige Aktienbraucrei
bereit erklärt hat, das ſich von ihrer Eismaſchine ergebende heiße
Abfallwaſſer zu dieſem Zwecke abzulaſſen. Die Anlage des
Volks=
bades mit warmen Bädern iſt auf einem der Stadt gehörigen
Grundſtück in dem oberen Stadtteil projektiert.
B. Mainz, 28. März. (Originalbericht) Bei nicht ſehr
zahl=
reicher Beteiligung ließ die Frau Heinrich Schäfer I. Witwe,
Guts=
beſitzerin in Laubenheim, heute dahier 21½ Stück 1884er, 1885er
und 1886er ſelbſtgezogene Laubenheimer Weine verſteigern. Die
durchgehends ſchöne 1884er und 1885er Weine erzielten Mittelpreiſe,
während die 1886er, nicht ſonderlich gepflegte Weine, keine
Lieb=
haber fanden und nur 2 Nummern losgeſchlagen wurden.
Gelöſt
wurden für die 1884er 490-760 M. per Stück (200 Liter) ohne
Faß und 480-820 M. per Halbſtück, macht im Durchſchnitt per
Stück 787 M. Die 1885er Weine erzielten 520-20 M. die ganzen
Stück und 330-730 M. die Halbſtück. Durchſchnittspreis 710 M.
das Stück. Von den 1886er Weinen erzielten von den 2
losge=
ſchlagenen Nummern 1 Stück 700 M. und ein Halbſtück 480 M.
Ge=
ſammterlös für 21½ Stück 15 290 M.
8t. Frankfurt, 30. März. In dem dritten Konzert des Rühl'ſchen
Geſangvereins, welches Montag, den 18. April, ſtattfindet, gelangt
das Oratorium „Die vier Jahreszeiten! von Haydn zur
Auf=
führung. Als Soliſten werden unſere Primadonna Frau Schröder=
Hanfſtängl, ſowie die Herren Joſef v. Witt und der Großh.
Kammer=
ſänger Karl Hill aus Schwerin mitwirken.
J. Vom Rhein, 30. März. In Niederberg wurde geſtern in
ganz geringer Höhe in einem Garten in Mitten des Ortes ein
Lurmfalke von außergewöhnlicher Größe geſchoßen. — Die gegen
das projektierte heſſiſche Weinſteuergeſetz in Umlauf befindlichen
Peti=
tionen, haben bereits 23000 Unterſchriften.
J. Aus Rheinheſſen, 20. März. Mit Rückſicht auf die jüngſt im
Reichstag über das Weingeſetz ſtattgehabten Verhandlungen hat die
Binger Handelskammer den Reichsboten eben eine Petition zugehen
laſſen, der wir folgendes entnehmen. Die Petition erkennt an, daß
das Nahrungsmittelgeſetz inſofern von Vorteil geweſen, daß es den
in Deutſchland ganz entbehrlichen Kunſtwein faſt vollſtändig
aus=
gerottet, beklagt dagegen aber die Wirkung des Geſetzes in Bezug
auf den übrigen Verkehr mit Weinen, insbeſondere mit ſolchen,
welche nach gewiſſen Methoden behandelt oder durch Verſchnitte
hergeſtellt werden. Die Definition des Wortes „Wein' in der
ge=
ſchehenen Art bezeichnet die Petition als lediglich auf der Theorie
baſiexend, ebenſo erheiſchten die Bezeichnungen, die das Merkmal ſagen wir unſeren tiefgeſühlteſten Dank.
der Straffälligkeit abgeben, wie „Täuſchung, Nachahmung und Ver=
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
fälſchung' notwendig eine nähere, präziſere Definition. Der Wein
iſt im eigentlichen Sinne, heißt es in der Vetition, ein Kunſtprodukt,
zu ſeiner Erzeugung, Erhaltung, Entwickelung bedarf er von der
Ernte an bis zur Flaſchenfüllung eine Ueberwachung, eine ſorgſame
Behandlung und einer Zuführung von ſchwefeliger Säure-
Mani=
pulationen, die auch die königl. Domänenkellereien vorzunehmen
be=
nötigt. In geringen Jahrgängen werde ein Produkt geherbſtet, das
in ſeinem Naturzuſtand nicht genießbar wenn man dem ſauren
Moſt nicht den fehlenden Zucker zuſetze. Dieſe Verbeſſerungsmethode
mache aber das Nahrungsmittelgeſetz illuſoriſch, indem es die
An=
gabe der ganzen Behandlungsweiſe des Weines verlange, mit dieſer
Angabe aber naturgemäß jeder Verkauf unmöglich ſei. Die
Bei=
behaltung dieſer einſchränkenden Beſtimmung wäre alſo eine
fort=
geſetzte Prämie für die weniger gewiſſenhaften Elemente der
Wein=
branche, ſo lange nicht die Chemie den Nachweis einer geſchehenen
Behandlung mit Sicherheit zu bringen im Stande iſt. Die Anwendung
der Deklaration der Behandlungsweiſe auf unſeren Weinhandel mit
dem Auslande hieße von vornherein dieſe Verbindungen immer
ab=
brechen. Nur das Aufgeben dieſer beengenden Definition des
Be=
griffes Wein könne den deutſchen Weinhandel ſeiner normalen
Ent=
wickelung und Prosperität zuführen, nur das Aufgeben allzu puriſtiſcher
Anſchauungen vermöge den deutſchen Winzer in die Lage zu bringen,
das Produkt ſeiner mühſeligen Arbeit auch verwerten zu können.
Das Petitum der Handelskammer geht dahin, baldthunlichſt eine
Ergänzung der Beſtimmungen des Geſetzes vom 14. Mai 1879 zu
beſchließen.
Straßburg, 29. März. Die deutſchfeindliche Geſinnung zeigt
ſich u. a. auch in einer eigentümlichen Mietsbedingung gewiſſer
hieſiger Hauseigentümer. Dieſelben haben, wie eine
Bekannt=
machung des Volizeidirektors erklärt, ihren Mietern teils
ſchrift=
lich, teils mündlich bei Abſchluß der Mietsverträge die Bedingung
geſetzt, keinerlei Fahnen oder ſonſtige Ausſchmuckungsgegenſtände
an den Wohnungen anzubringen. Der Polizeidirektor fordert zur
Namhaftmachung jener Hauseigentümer auf.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 20. März.
„Der Sommernachtstraum”
B. Dieſes duftigſte und liebenswürdigſte Gebilde
Shakeſpeare=
ſcher Muſe, das uns den Welt und Herz mit gleicher Kraft
um=
faſſenden Dichter auch als den ſouveränen Herrſcher im Reich der
duftigen Elfenwelt zeigl, kam durch die heutige Aufführung ſeinem
ganzen poetiſchen Gehalt nach zur lebensvollſten Verkörperung.
Vom „Sommernachtstraum; läßt ſich die Mendelsſohn'ſche Muſik
kaum noch abtrennen, ſie iſt mit ihm unverſehends zur harmoniſchen
Einheit verſchmolzen. Fällt der Muſik, ſobald ſie ſceniſche Vorgänge
begleitet bez. erklärt, ſchon von Haus aus die Aufgabe zu: um die
gemeine Deutlichkeit der Dinge den goldenen Duft der Morgenröte
zu weben, ſo ganz beſonders hier, wo bereits der Dichter die
Wirk=
lichkeit in ein Spiel der Phantaſie aufgelöſt hat und die
Hand=
lungen der Menſchen beſtimmt und gelenkt werden durch die
Be=
ſchlüſſe des luftigen Elfenvolks. Mendelsſohn fand im
Shake=
peare'ſchen, Sommernachtstraum' einen ſeiner Künſtlerindividualität
ganz beſonders zuſagenden Stoff, weit mehr als in der Sophokleiſchen
„Antigone', bei der wir uns ſeine Muſik recht gut wegdenken können.
Die Empfindungswelt, in welche uns dieſe romantiſche Komödie
verſetzt, kündigt uns bereits die Ouvertüre an, in der das Luftige
und Neckiſche des Feen= und Elfenreichs in dem Zauber des
Mond=
ſcheins ganz unvergleichlich ſchön zum Ausdruck gebracht iſt.
Die Darſtellung erfreute durch ihr ſicheres, leichtes
Zuſammen=
ſpiel; nirgends wurden zu ſchwere Töne genommen; alles entſprach
dem traumhaften Charakter des Ganzen. Die feine, poetiſche
Wie=
dergabe des Oberon durch Frl. Cramer kam dieſer Figur deren
frühere Beſetzung nicht die geeignete war, außerordentlich zu ſtatten.
Auch Frl. Beck machte ihre Sache als Titania recht gut. Daß das
närriſche Spiel der Handwerker, in welchem die ſtärkſten Farben
ganz am Platze ſind, wiederum großes, allgemeines Ergötzen weckte,
iſt ſelbſtverſtändlich. Wir möchten nur noch feſtſtellen, daß Herr
Hanſen, der die Thisbe ſpielte, ſich zu einer natürlicheren und
zwangloſeren Komik emporarbeitet. Das lebendige und anmutige
Spiel der Frau Kläger als Puck iſt allemal unſerer Sympathien
gewitz.
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DerrkſagititJ.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme an dem
ſchweren Verluſte unſerer lieben Mutter, Schweſter und
Schwägerin
Frau Ratharina Hubler Vue.,
geb. Egnor,
Die trauernden Hinterbliebenen.
Verantwortlich für die Redackion: Carl Wittih.