Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag.
150. Jabrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36. jowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Looh.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großih. Rreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
e 57.
Dienstag den 22. März.
1887.
Zutmt 22. Mörz.
Rbeit dem Kaiſerl hallen dröhuend hent im ganzen Reich die Glocken,
(und durch alle deutſchen Gauen zieht ein jubelndes Frohlocken!
Neunzig Jahre - welch ein Leben, - nur ein Held von Gottes Gnaden
Konnte leben ſolch ein Leben und vollbringen ſolche Thaten!
Neunzig Jahre, ein Jahrhundert faſt, haſt Du o Held durchmeſſen,
Was du Großes thatſt an Deutſchland, nimmer wird's Dein Volt vergeſſen.
Heut erkenuen wir es dankend, da das große Werk vollendet,
Daß Dich in der zwölften Stunde eine höhre Macht geſendet.
183
[ ← ][ ][ → ]697
Deutſchland lag im Bann der Zwietracht, alles Sehnen ſchien vergebens;
Da kamſt Du o Held, und löſteſt kühn den Bann des deutſchen Lebens.
Zwar mußk unter Kampf und Stürmen Deutſchland Du die Einheit bringen,
Doch der Beiſtand einer höhern Macht läßt Dir das Werk gelingen.
Doch, noch biſt am großen Werke Du begriffen im Errichten,
Und ſchon naht von Weſt der Erbfeind, um es wieder zu vernichten.
Ohne Zauderu, ohne Zagen greiſt aufs Neue Du zum Schwerte,
Rufſt dem Feinde kühn entgegen: Keinen Fußbreit deutſche Erde!
Und vom Fels zum Mecresſtrande ſolgen Dir zum heilgen Kriege
Deutſchlands Bölker, und du führeſt herrlich ſie von Sieg zu Siege!
Als ein König ausgezogen, kehrſt Du als ein Kaiſer wieder,
Und als Hort und Retter Deutſchlands feiern Dich der Sänger Lieder.
Schweren Kampf haſt du beſtanden um die Braut, die Du erwählet,
Doch Dein treues Werben ſiegte, und ſie wurde Dir vermählet.
Und wie Du im blutgen Kampfe ohne Gleichen uns geführet,
So haſt ruhmreich, ohne Gleichen, Du im Frieden uns regieret.
Heil Dir Kaiſer! Welch ein Leben haſt Du Heldengreis durchmeſſen;
Was Du thatſt zu Deutſchlands Ruhme, uimmer wird's Dein Volk vergeſſen.
Mögeſt Du noch lange walten in dem Reich, das Du gegründet,
Mög Dich Gott der Herr beſchirmen, der mit Dir ſtets war verbündet.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Verwendung der bei der Landes=Waiſen=Auſtalt eingehenden milden Gaben zum
Vortheil der Waiſen.
In Gemäßheit der kei Berathung des Staatsbudgets für 1879-82 ertheilten landſtändiſchen Genehmigung und
zu=
folge Anordnung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und der Juſtiz werden die bei der Landes=Waiſen=Kaſſe eingehenden
milden Gaben (Collecten, Büchſen= und Opferſtockgelder, Geſchenke und Vermächtniſſe), welche früherhin zur Beſtreitung der
Bedürfniſſe der Landes=Waiſen=Anſtalt im Allgemeinen verwendet wurden, ſeit 1879-80 nicht mehr in dieſer Weiſe verwandt,
ſondern an die in jedem Etatsjahr aus der Anſtalt, in der Regel nach zurückgelegtem 14. Lebensjahr, austretenden
Waiſen=
kinder zu gleichen Theilen vertheilt und fließen ſonach den Waiſen, wie es dem Sinne der Geber entſpricht, unmittelbar zu.
Demgemäß entfielen 1879-80 37 Mk., in 1880-81 21 Mk., in 1881-82 22 Mk., in 1882-83 22 Mk., in
1883-84 26 Mk., in 1884-85 20 Mk., in 1885-86 20 Mk., auf jedes in dieſen Jahren aus der Anſtalt entlaſſene
Waiſenkind, welche Beträge den Vormündern der Waiſen zur geeigneten Verwendung für dieſe überwieſen wurden.
Der immer geringer werdende Ertrag der in den öffentlichen Lokalen aufgeſtellten Waiſenbüchſen und andere Vorgänge
laſſen darauf ſchließen, daß jene bereits früher veröffentlichte Anordnung im Publikum immer noch nicht die wünſchenswerthe
Verbreitung gefunden hat und bringen wir dieſelbe daher zm Intereſſe des wohlthätigen Zweckes wiederholt zur allgemeinen
Kenntniß.
Die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien erſuchen wir, dem Vorſtehenden thunlichſten Eingang in ihren Gemeinden zu
verſchaffen.
Darmſtadt, den 17. März 1887.
Großherzogliche Provinzial=Direction Starkenburg.
v. Marquard.
2741
Ueberſicht
der Durchſchmittepreiſe von ſolgenden Früchten
vom 1. bis 15. März 1887.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 18.50. — Korn per Sack
100 Kilo M. 1450. - Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 15.50. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 13.-.
Darmſtadt, den 16. März 1887.
Großherzogliches Polizeiamt.
Reberſicht
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtünden
vom 1. bis 15. März 1887.
Butter per 1 Kilo M. - 85, desgl. in Partien M. - 75.
Eier per Stück 71 Pfg., desgl. per 25 Stück M. 1. 65.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 625, desgl. per 25 Kilo
M. 1.60. — Kornſtroh per 50 Kilo M. 2.90 - Heu per
50 Kilo M. 3.-.
[2742
Darmſtadt, den 16. Mürz 1887.
Großherzogliches Polizeiamt.
Bekanntmachung.
In dem Firmenregiſter des
unter=
zeichneten Gerichts wurden folgende Ein=
träge vollzogen:
bruar 1887 eine Buchhandlung unter der
Am 7. Mürz 1887.
Firma „C. Hoffmann's Buchhandlung
Johannes Caeſar und Paul John zu (Caeſar & Johnh' als gleichberechtigte
Darmſtadt betreiben daſelbſt ſeit 3. Fe= Theilhaber.
699
Am 12. März 1887.
Die Firma „C. Hoffmann (H.
Stammy” zu Darmſtadt iſt erloſchen.
Ernſt Selig zu Darmſtadt iſt am
19. Februar 1887 aus der Firma
„Heinrich Hencke & Co.” zu
Darm=
ſtadt ausgetreten und dieſelbe mit Activen
und Paſſiven auf Heinrich Hencke und
Johann Palm übergegangen. Jeder der
letztgenannten Theilhaber iſt zur
Zeich=
nung der Firma berechtigt.
Am 14. Mürz 1887.
Die Firma „Auguſt Wilhelm
Zimmermann” zu Darmſtadt iſt am
15. März 1887 auf Otto Heitz ohne
Activen und Paſſiven als Alleininhaber
übergegangen.
Die Procura der Fräulein Marie
Zimmermann iſt erloſchen.
Friedrich Ernſt Langnes zu
Darm=
ſtadt iſt verſtorben und die Firma „Fr.
Langnes; am 11. März 1887, mit
Actiben und Paſſiven auf deſſen Sohn
Friedrich Ernſt Langnes übergegangen,
die demſelben ertheilte Procura iſt
hier=
durch erloſchen.
Darmſtadt, den 18. März 1887.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
J. V.:
(2743
Wagner.
Bekanntmachung.
Philipp Engel, Sohn des Peter Engel
vom Sensfelderhof bei Wixhauſen, wurde
durch rechtskräftiges Urtheil des Großh.
Schöffengerichts Darmſtadt II, d. d. 11.
März 1887, wegen fahrläſſigen Verkaufs
abgerahmter Milch in eine Geldſtrafe von
10 Mark, die im Falle der
Uneinbring=
lichkeit mit 10 Tagen Haft zu verbüßen
iſt, und in die Koſten des Verfahrens
ver=
urtheilt.
Darmſtadt, den 19. März 1887.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Lauer.
[2744
Bekanntmachung.
Samstag den 26. März l. J.,
Vor=
mittags 11 Uhr,
werden die vom 1. April 1887 bis den
31. März 1888 bei der Gemeinde
Beſ=
ſungen vorkommenden Reparaturarbeiten,
als: Maurer=, Zimmer=, Steinhauer=,
Dachdecker=,Weißbinder=, Schreiner=,
Gla=
ſer=, Schloſſer=, Spengler=, Pflaſter=,
Wagner= und Schmiede=Arbeiten, ſowie
die Eiſenwaarenlieferung (ſogen. Procent=/werden im Schützenhof dahier:
arbeiten) durch Submiſſion in Accord
vergeben.
Tariſe und Bedingungen liegen zur
Einſichtnahme der Intereſſenten auf
un=
ſerem Bureau offen, woſelbſt auch die
Submiſſionsformularien zu beziehen ſind.
Verſiegelte Offerten mit der Aufſchrift
der betreffenden Arbeiten ſind bis zum
Termin einzureichen.
Beſſungen, den 19. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[2745
Nr. 57
Kriegsgerichtliche Erkenntuiſſe.
Durch kriegsgerichtliches unterm 14. März d. J3. beſtätigtes Erkenntniß vom
9. März d. 33. iſt der Garde=Dragoner Ernſt Ludwig Wilhelm Schultheiß
der 2. Eskadron 1. Großh. Heſſ. Dragoner=Regiments (Garde=Dragoner=Regiment,
Nr. 23, geboren am 8. Mai 1863 in Darmſtadt, Kreis Darmſtadt, in contumaciam
für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldſtrafe von 200 Mk. verurtheilt worden.
Durch kriegsgerichtliches unterm 14. März 1887 beſtätigtes Erkenntniß vom
11. März 1887 iſt der Musketier Valentin Zwoboda der 6. Compagnie 4. Großh.
Heſſ. Infanterie=Regiments (Prinz Carl) Nr. 118, geboren am 27. Februar 1864
in Oberwieſen, Kreis Kirchheimbolanden, in contumaciam für fahnenflüchtig
er=
klärt und in eine Geldſtrafe von 200 Mk. verurtheilt worden.
Durch kriegsgerichtliches unterm 14. März 1887 beſtätigtes Erkenntniß iſt der
Rekrut Jacob Draxler aus dem Bezirke des 1. Bataillons (Mainz) 4. Großh.
Heſſ. Landwehr=Regiments Nr. 118, geboren am 9. September 1865 in Knielingen,
Bezirksamt Karlsruhe, in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine
Geld=
ſtraſe von 200 Mk. verurtheilt worden.
(2746
Darmſtadt, den 17. März 1887.
Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
5
Bennnntmuchung.
Die Bauarbeiten zur Vergrößerung des Damenbades im Woog, beſtehend in
Schloſſer= und grober Eiſenarbeit, in Zimmer, Dachdecker=, Schreiner und
Weiß=
binderarbeit, ſollen im Wege der Submiſſion vergeben werden. Bei allen Arbeiten
ſind die bezüglichen Materiallieferungen eingeſchloſſen, namentlich auch bei der
Schloſſerarbeit und Eiſenarbeit die Lieferung der eiſernen Pfähle und Träger.
Offerten ſind bis
Montag den 28. dieſes Monats, Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Zeichnung, Arbeitsbeſchreibung und Bedingungen liegen auf dem Stadtbauamt,
Zimmer Nr. 33, zur Einſicht offen, bei welchem auch die Formulare für die Offerten
zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 21. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[2747
Verkeigerungz-Anzrigr.
Donnerstag den 24. März, Vormittags 9 Uhr,
werden in dem Hofe des hieſigen Poſtgebäudes eine Anzahl alter Ledertaſchen,
eiſerne Gewichtſtücke, mehrere alte Waagen, ſowie der zum Verkauf geeignete
In=
halt unbeſtellbarer Poſtſendungen, darunter ein Granatarmband, gegen gleich baare
Zahlung öffentlich meiſtbietend verſteigert werden.
Im Anſchluß hieran findet unter gleichen Bedingungen der Verkauf der bei
der diesſeitigen Telegraphen=Materialien=Verwaltung angeſammelten unbrauchbaren
Jſolatorglocken von Porzellan, von altem Schmiedeeiſen, altem Kupferdraht,
un=
brauchbaren Werkzeugen von Stahl, Packfäſſern ꝛc., ſtatt.
Darmſtadt, den 18. März 1887.
Der Kaiſerliche Ober=Poſtdirector:
2741a
Hagemann.
Herkteigerungn-Anzrigr.
Mittwoch den 23. März 1887, Vormittags 10 Uhr,
1 Waſchtiſch mit Marmorplatte und Einſatzſchüſſel, 1 Trumeau mit
Marmor=
platte, 2 Spiegel, 2 Friſirſtühle, 1 Wanduhr, Oeldruckbilder, Herrenkleider
und Weißzeug, 1 Schreibſekretär, Kommoden, 1 Pianino, Sophas, Seſſeln,
Glasſchränke, 1 Schreibſekretär, Tiſche, 1 Cauſeuſe mit 2 dazu gehörigen
Seſſeln, 1 Damenſchreibtiſch, 1 Ladentheke, 2 Kaſſenſchränke, 1 Bohrmaſchine,
1 Partie Strohhüte, Zuglampen, Blaugeſchirr, Blech=, Draht= und
Holzwaaren, Spirituskocher ꝛc., 1 Partie Reitſtiefeln, ſowie 1 Partie
gute Cigarren,
durch den Unterzeichneten öffentlich meiſtbietend gegen gleich baare Zahlung
verſteigert.
Engel, Gerichtsvollzieher zu Darmſtadt.
700
Bekanntmachung.
Montag den 28. Mürz l. J3.,
Vor=
mittags 10 Uhr,
werden auf dem Rathhauſe die in dem
Rechnungsjahre 1887 vom 1. April 1887
bis 1. April 1888 für Rechnung der
Ge=
meinde Beſſungen zu leiſtenden Fuhren,
als: Armen=, Kies=, Sand=, Schlamm=,
Kehricht=, Stein=, Taglohn= und ſonſtige
Fuhren; ferner die Lieferung von
Brenn=
öl, Stearinlichter, Zündhölzer u. ſ. w.,
an die Wenigſtnehmenden verſteigert.
Beſſungen, den 21. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
274.
Berth.
Bekanntmachung.
Montag den 28. Mürz l. 33.,
Vor=
mittags 10¼ Uhr,
werden auf dem Rathhauſe fuͤr das
Rech=
nungsjahr 1887 bis 1888 die Fuhren
zum Abholen der Jauche aus den
Pri=
vathäuſern und deren Verbringung an
die Sammelgrube öffentlich an die
We=
nigſtnehmenden verſteigert.
Beſſungen, den 21. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
12750
Berth.
Nr. 57
Die Pfleggelder und
Unter=
ſtützungen für Waiſen
pro II. Semeſter 1886ſ87 werden ſchon
vom 23. d. M. an ausbezahlt.
Darmſtadt, den 22. März 1887.
Großherzogliche Landes=Waiſenkaſſe.
Langsdorf, Rechnungsrath. (2754
Bekanntmachung.
Die am 14. März abgehaltene
Holz=
verſteigerung aus dem Gemeinde=Laub=
und Kiefernwald verſchiedener Diſtrikte
iſt genehmigt und können die
Abfuhr=
ſcheine vom
Donnerstag den 24. d. M. ab
in Empfang genommen werden.
Beſſungen, den 21. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(2755
Holzverſteigerung.
Montag den 28. d. Mts., von
Vor=
mittags 10 Uhr an,
werden in dem Saale des Herrn
Bürger=
meiſters Germann zu Meſſel aus
Doma=
nialwalddiſtrikt Röder=Mark verſteigert:
Scheiter: Rm. 53 Kiefer;
Knüppel: Rm. 78 Eiche, 295 Kiefer
Reiſig: Wellen 1660 Eiche, 4260 Kiefer
Stöcke: Am. 7 Kiefer.
Der Großh. Forſtwart Germann zu
Meſſel wird das Holz auf Verlangen
vor=
zeigen.
Meſſeler Forſthaus, 18. März 1887.
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
Heinemann.
(2756
Bau= und Nutzholz=
Verſteigerung.
Freitag den 25. Mürz d. 33. von
Vormittags 10 Uhr an,
werden in dem Gundernhäuſer
Gemeinde=
wald verſteigt:
37 Eichenſtämme = 179 Feſtmtr.,
53 Nadel= und 26 Lärchenſtamme von
10-20 Mtr. Länge - 5963 Fm.,
1104 Nadelderbſtangen - 52 Fſtmtr.,
1340 Nadelreisſtangen = 12 Fſtmtr.
Die Zuſammenkunft iſt am Abtrieb
in der Holzmacherei.
Gundernhauſen, den 17. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei
Gundernhauſen.
(2651
Schütz.
Bekanntmachung.
Montag den 28. Mürz l. 33.,
Vor=
mittags 11 Uhr,
ſoll für die Straßenbeleuchtung der
Ge=
meinde Beſſungen die Lieferung von 150
Centner prima Petroleum, 850 Stück
Lampen=Cylinder nach Muſter und den
bis 1888 durch Submiſſion auf dem
Rathhauſe vergeben werden.
Die Lieferungs=Bedingungen ſind auf
unſerem Büreau einzuſehen.- Schriftliche
Offerten ſind verſchloſſen und gehörig
unterſchrieben bis zum Termin bei uns
einzureichen.
Beſſungen, den 21. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[2751
Bekanntmachung.
Samstag den 26. Mürz l. J.,
Vor=
mittags 10½ Uhr,
werden auf dem Rathhauſe das Anzünden,
Auslöſchen u. Inſtandhalten der Straßen=
1888 in drei Abtheilungen an die
We=
nigſtnehmenden verſteigert.
Beſſungen, den 19. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[2752
Bekanntmachung.
Mittwoch den 30. März l. 33.,
Vormittags 11 Uhr,
wird in dem Faſſelhofe der Gemeind
Beſſungen, den 21. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(2753
Verſleigerung
von
Blumen, Pilllnzen u. ſ. W.
nöthigen Docht für das Etatzjahr 1887 Nächſten Freitag den 25. März, Vormittags 10 Uhr,
werden wegen Aufgabe eines Ladengeſchäfts im Saale zur
Bocks=
haut (Kirchſtraße) die Einrichtung und Waarenvorräthe, als:
1 Partie Blumenkörbchen, Jardinidre, Blumentiſche,
Makart=
ſträuße, Palmwedel, Papiermanſchetten aller Qualität, Fücher,
Palmen und ſonſtige lebende Pflanzen, Drahtkörbchen ꝛc.;
fer=
ner Ladentiſch, Auslagekaſten, Glasſchrank, Blumengeſtelle,
2 Spiegel und ſonſtige Stücke
öffentlich gegen Baarzahlung verſteigt.
Adlor, Hof=Laxator.
(2649
„0)
WEENEIETunT-GUEIdL.
Donnerstag den 24. März l. Js., Vormittags 9 Uhr,
beleuchtung vom 1. April 1887 bis dahin ſ werden Wendelſtadtſtraße Nr. 30 (2. Etage), nachverzeichnete Gegenſtände:
Möbel, als: vollſtändige Betten und Bettwerk, 1 Ruhebett, Sopha's, Seſſel,
Stühle, Schrünke, Tiſche, Schreib= und Spieltiſche, Spiegel, 1 gut
erhal=
tenes Clavier, Büchergeſtelle, ſowie Kücheneinrichtuug nebſt Haus= und
Küchengeräthen, Glas und Porzellan u. ſ. w.,
meiſtbietend gegen Baarzahlung verſteigert.
Nachmittags halb 3 Uhr
kommen Bücher, Bilder, Münzen ꝛc. zur Verſteigerung. Unter erſteren befindet
ſich ein vollſtändig neuerhaltenes Generalſtabs=Werk über den Krieg 1870-71
(fünf Prachtbände mit den dazu gehörigen Karten), Pierer's Encyclopädie (26 Bde.)
die geſammten Werke von Göthe, Schiller, Gellert, Bürger, Rückert, 3ſchokke,
Beſſungen der geſammelte Faſſeldung Hackländer u. ſ. w., außerdem eine Reihe Gothaer Hof= und Staatskalender,
öffentlich an die Meiſtbietenden verſteigert. Lexica's, Reiſehandbücher von Bädeker ꝛc.
Darmſtadt, den 21. März 1887.
[2757
H. Srauss, Larator.
Nr. 57.
70)
4
Wegen Umzug in mein neues Lokal
22 Ernſt.=Ludwigsſtraße 22
Volal-Ausvorkauf
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ſEinkaufspreiſen.
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Wuelaslaims - Tuche,
Begenmantel. ap; Damenmanielstoſie,
Leinen, Gretonnes, Shirting. Bott- &K Leibwüsche,
Bettteppiche, Piqué- & Tricot=Bettdecken,
Wischzeug, Handtücher, Wischtücher ote.
Vorhangstoſſe joder Irt. w
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Sherry
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„
TOkaVOI
2. 35, 3.-
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Mathildenplatz
Wühelm EIobor,
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2759
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Flaſchen= u. Glasteller „ „ 90 „
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Zuckerkörbe, =Doſen u.
=Schalen
„ „ 250 „
Caviardoſen u.
Thee=
gläſer
„ „ 3.- „
Flaſchen= u.
Obſtmeſſer=
ſtänder
„ 350 „
Küſeglocken u.
Punſch=
gläſer
„ „ 3.- „
Körbe u. Präſentirbretter „ „ 3.- „
Biergläſer u. Becher „ „ 3. „
Eſſiggeſtelle u. Eisgefäße „ „ 6.- „
Eierkocher u. Eierſchüſſeln „ „ 7.- „
Biscuitdoſen u.
Compot=
ſchalen
„ „ 7.
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Barometer u.
Thermo=
meter
„ „ 7.
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Tafel= u. Handleuchter „ „ 2.50 „
Liqueur= u. Picklegeſtelle „
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Ludwigsſtraße 18.
6
WoAun'-onogu H.
Hierdurch beehre ich mich die ergebene Mittheilung zu machen, daß wegen
Hausverkauf an ein gleiches Geſchäft genöthigt bin mein ſeitheriges Geſchäftslokal
wieder zu verlaſſen und befindet ſich daſſelbe nunmehr in meinem Hauſe
„
Obere Hügelstrasso B,
nächst der Carlsstrasse.
Für das ſeitherige Wohlwollen beſtens dankend, verbinde hiermit die höfliche
Bitte, mich mit geſchätzten Aufträgen auch in meinem neuen Lokale beehren zu
wollen und zeichne unter der Zuſicherung ſtreng reeller Bedienung
mit aller Hochachtung
2762
H. Henslan, Buchdruckoroſ.
Darmſtädter Pferde= u. Fohlenmarkt
am 18., 19. und 20. April 1887.
Preisvertheilung am 18. April, Nachmittags 3 Uhr.
Verlooſung am 20. April, Nachmittags 4 Uhr, von ſchönen Reit=
und Wagenpferden, Fohlen, einem eleganten Zweiſpänner mit 2 Pferden
und complettem Geſchirr, einem Stuhlwagen mit Pferd und Geſchirr,
vielen Reit= und Fahrgegenſtänden ꝛc. ꝛc.
Der Vertrieb der Looſe 2 Mark per Stück iſt dem Herrn L. F. Chnackor
in Darmſtadt im einzigen General=Debit übertragen.
(2763
Der Darmſtädter Pferdemarkt=Verein.
Von heute an befindet ſich das Pianoſorte-Geschäft in meinem Hauſe
Obere Arheilgerstrasse D.
zunächſt dem Großh. Herrngarten.
1
Ghr. Busob, Hof Instrumontonmachor. 3
EW Empſehle-E
von friſcher Abfüllung und neuer
ſoeben eingetroffener Sendung ächt
rheiniſchen
Trauben-Bruſt=Honig
von W. H. Zickenheimer in Mainz
Flaſche 1, 1½ und 3 M.
Georg Liebig & Co,
Darmſtadt.
2764
14.
EERAAGA8IO
weisse und gelbe,
25 Pfg. das Pfund,
empfiehlt von jetzt ab
2.
geb. Jacob,
Seifen=, Lichter= u. Parſümerien=Geſchäft,
13 kleine Ochſengaſſe 13.
Grodhungigehe seiſenkabrik.
Sodener und Emser,
Paſtillen.
Aechto Maluertract-Bonbons.
Vorzügliche ſtets friſche
ächt onglische Drops.
Hustenleder, Cachou.
51b. poße
M -GühdE STAUIh,
Wilhelminenſtraße. ſ2591
Schwarne Cachemire
von M. 1.40 bis zu den ſeinſten Qualitäten.
Henbeiten in Gleiderstoten
und Bausn-Conteation
empfiehlt zu den billigſten Preiſen bei
großer Auswahl
J. Geßmann Himon,
Markt 4.
[2285
Ths Conlinsntat.
44
„
Bouogs-Company
beehrt ſich den geehrten Herrſchaften
mit=
zutheilen, daß ſie nunmehr, den
vielſeiti=
gen Anforderungen entſprechend, auch
Original-Bordeaur-Woine
zugelegt hat und zwar St. Eſtephe und
St. Emilion in ausgeſuchten, guten
Qualitäten zu mäßigen Preiſen.
Zu haben in ½ und ½⁄ Flaſchen in
(2766
anſerer Filiale
Alexanderſtraße 13.
703
Magaun
ferkiger
Lunſalld Cooot hlono,
H
uI8T URESVGUh0
J. E. AAhOLLaoohho.
Alle Lapemerarbeiten
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2198) Muhlſtr. 14 part. ein möbl
Zimmer, ſeither von Einjährigen bewohnt,
vom 1. April ab zu vermiethen.
2295) Schützenſtraße 81. Stock ein
gut möblirtes Zimmer mit Kabinet
an einen ruhigen Herrn zu verm.
2600) Soderſtraße 44, 3. St., ein
möblirtes Zimmer mit Penſion an einen
ſoliden Herrn.
2772) Ein ſchön möblirtes Zimmer
für 2 Einjährig=Freiwillige, mit od. ohne
Penſion, zu verm. Näheres Expedition.
2773) Ein junges Mädchen ſucht
Stelle als Stütze der Hausfrau oder zu
Kindern. Näheres=Expedition.
2774) Laufdienſt oder Waſchen und
Putzen wird angenommen. Näh. Exped.
2694) Eine geübte Stickerin empfiehlt
ſich geehrten Damen im Namenſticken für
Ausſtattungen, ſowie für einzelne Namen.
Zu erfragen Heinrichſtraße 63 im
Hinterbau, ſowie Herdwegſtr. 98.
2631) In einen kleinen Haushalt wird
ein braves Mädchen mit guten Zeugn.
geſucht. Zu erfr. Hügelſtr. 21 im Laden.
2564) Eine anſtändige erfahrene
Per=
ſon, welche kleine Kinder gut zu
behan=
deln verſteht, wird auf Oſtern geſucht.
Näheres in der Expedition d. Bl.
2609) Kräftiges Dienſtmädchen mit
guten Zeugniſſen geſucht.
Alexanderſtraße 13 parterre.
2705) In ein Damen=Mäntelgeſchäft
werden Arbeiterinnen geſucht. Wo?
ſagt die Exped. d. Bl.
2707) Auf Oſtern wird eine perfecte
Köchin geſucht. Frankfurterſtraße 42.
2775) Ein Mädchen, das perfect
ko=
chen kann, in aller Hausarbeit gründlich
erfahren iſt, in eine kleine Haushaltung
gegen ſehr hohen Lohn auf Oſtern
ge=
ſucht. Kirchſtraße 1, 2. Stock.
2776) Einige feine Hausmädchen
finden für auswärts ſehr gute Stellen.
Frank's Stellenbureau, Caſinoſtr. 2.
2777) Geſucht zu Oſtern ein braves
Mädchen, das alle Hausarbeit gründlich
verſteht und gute Zeugniſſe aufweiſen
kann. Näheres in der Expedition.
2778) Geſucht zum 1. April ein
ein=
ſaches, ſauberes und anſtändiges
Mäd=
chen zu Kindern, welches womöglich zu
Hauſe ſchlafen kann. Solche, die gut
nähen können, erhalten den Vorzug.
Wo? ſagt die Expedition.
2779) Ein kräftiger Hausburſche von
15- 18 Jahren geſucht. Wienerſtr. 51.
304
Ein beſſeres Hausmädchen,
geübt im Nähen, Bügeln und Serviren,
für Oſtern geſucht. Nur ſolche mit ſehr
guten Zeugniſſen wollen ſich melden.
Näheres in der Expedition. (2608
Geſucht
2780)
zur Stütze der Hausfrau eine geſetzte
Perſon für ein Gaſthaus.
Zu erfragen im Schwanen.
2781) Zuverläſſiges, reinliches
Lauf=
müdchen ſofort geſucht. Wenkſtr. I.
Mach Friedberg
in eine Reſtauration ein ſolides, kräftiges
Dienſtmädchen geſucht.
[2782
Näheres in der Expedition.
2783)
Dienſtmädchen
für kleinen Haushalt per 1. April geſucht.
Dieburgerſtraße 74 harterre.
Geſucht ein reinl., munteres
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Madchen auf einige Stunden des Tags.
(2784
Alter 12-14 Jahre.
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[2201
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Am 22. März, dem Geburtstage Seiner Majeſtät des Kaiſers,
bleibt die Bibliothek geschlossen.
Die Direktion.
2785
Hausfrauen=Verein.
Mittwoch den 30. März d. Js., Nachmittags 3 Uhr,
findet in dem
Vereinslocal — Wilhelminenſtraße 35 - die
Gemeral-Versammtumt,
ſtatt, wozu die Mitglieder eingeladen werden.
Tagesordnung: Nach 8 19 der Statuten.
Darmſtadt, den 21. März 1887.
Der Vorstand. (2786
Die Prüfung der Schülerinnen wird am
25. d. Mts., Vormittags 10 Uhr,
ſtattfinden, wozu Freunde und Gönner der Schule höflich eingeladen ſind.
Anmeldungen für die Curſe des Sommerhalbjahres werden am 25. d. M.
Nachmittags 3-5 Uhr, entgegengenommen, ebenſo von dem 29. d. Mts. an:
[2787
Dienstags 10-12, Samstags 3-5 Uhr.
Der Vorstand.
Die Gruppen des diesjährigen
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[279. (Fin junger Mann ſucht per 1. April
C, Mittagstiſch in anſt. Fam. Off. m.
Preisang. sub Nr. 99 a. d. Exp. (2636 2792) Zur Vermittelung von gutem
Dienſtperſonal hält ſich beſtens empfohlen
Franks Stellenbureau, Caſinoſtr. 2. 2568) Für meine Papierhandlung
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mit guten Schulkenntniſſen.
Heinrich kauts, Rheinſtr. 12. (er Unterzeichnete hat ſeine ärztlich
L= Praris wieder aufgenommen.
Dr. Kauſimann. (2r3 [ ← ][ ][ → ]
Nr.
706
Die Abg. v. Kardorf und Lohren, unterſtützt von der
Minder=
heit der freikonſervativen Partei, haben einen Antrag auf
Einfüh=
rung des Befähigungsnachweiſes für den ſelbſtſtändigen
Handwerks=
betrieb im Reichstage eingebracht. Der Antrag ſchwächt den von
deutſchkonſervativer Seite vorliegenden Antrag in einigen Punkten ab.
Das preußiſche Herrenhaus genehmigte am 19. den
Staatshaus=
haltsetat mit dem Etatsgeſetz und dem Anleihegeſetz nach den
Be=
ſchlüſſen des Abgeordnetenhauſes en bloc und erledigte mehrere
andere kleine Vorlagen. Im Laufe der Sitzung konferierte
Kultus=
miniſter Dr. v. Goßler längere Zeit mit dem Biſchof Dr. Kopp
aus Fulda.
Das Herrenhaus hat am Samstag eine aus 15 Mitgliedern
beſtehende Kommiſſion für die kirchenpolitiſchen Anträge v. Kleiſt=
Retzow gewählt, welche am 26. zum erſtenmale zuſammentreten wird.
ſEiner Mitteilung des „Figaror gegenüber, nach welcher ein
elſäſſiſcher Reichstagsabgeordneter (Germain) geſagt haben ſoll:
„Was thue ich, indem ich ein Mandat annehme? Ich behaupte den
Platz; das iſt das weſentliche. Es iſt erforderlich, daß gute
Pro=
teſtler den Platz behaupten, um zu verhindern, daß jemals die
Deutſchen ihn erringen.” ſchreibt die „Köln. 3tg. Wenn die
elſaß=lothringiſchen Abgeordneten offen erklären, daß ſie die oben
geſchilderte Auffaſſung von den Pflichten eines Mitgliedes des
deutſchen Reichstags haben, ſo iſt es unumgänglich, daß der
Reichs=
tag um diejenigen Plätze verkleinert werde, die von Leuten belegt
ſind, welche die allererſte Vorausſetzung nicht erfüllen, an welche
die Verleihung des Wahlrechts und der Wählbarkeit gebunden iſt.
Die Anweſenheit von Männern, welche ſolche Grundſätze öffentlich
ausſprechen, iſt eine ſtändige Beleidigung des Reichstags, die
letzterer ſich einfach nicht gefallen laſſen darf. Einen Fehler gut zu
machen iſt es nie zu ſpät, und allem Anſchein nach war die
Ver=
leihung des Reichstagswahlrechts an die Elſaß=Lothringer in
Wirk=
lichkeit ein Fehler.
Heſterreich=Angarn. Der ungariſche Landesverteidigungsminiſter
Fejervazh empfing am 19. eine Deputation der Univerſitätshörer,
welche baten, die Reſerveoffiziers=Prüfung in ungariſcher Sprache
ablegen zu dürfen. Der Miniſter wies darauf hin, daß die deutſche
Sprache als gemeinſames Band die Wehrkraft des Reiches
zuſammen=
halte, er könne daher die Erfüllung der Bitte nicht in vollem Maße
in Ausſicht ſtellen, werde aber das zu erwirken trachten, was mit
Rückſicht auf die erfolgreiche Wirkſamkeit der gemeinſamen Armee
und deren Kriegstüchtigkeit erreichbar ſei.
Frankreich. Der Vorſitzende des Heeresausſchuſſes. Mahy, hat
ſich in ſeiner Antwort auf den zweiten Brief des Kriegsminiſters
ſehr gerührt über die von Boulanger kundgegebenen Gefühle
aus=
geſprochen und hinzugefügt, er werde den betreffenden Brief dem
Ausſchuß in der nächſten Sitzung vorlegen, glaube aber heute ſchon
dem Kriegsminiſter im Namen des Ausſchuſſes Dank ſagen zu
können.
Der „Figaro' ſchreibt über Boulangers Armee=
Organiſations=
pläne: „Es iſt eine Narrheit, wenn man die franzöſiſche Armee
organiſieren, reorganiſieren und desorganiſieren will, immer nur
an die deutſche Armee zu denken; es iſt eine gefährliche Narrheit,
die uns ungeheure Opfer an Geld koſten und vielleicht zu
be=
klagenswerten Ergebniſſen führen wird. Wir haben gute und
ſchlimme Eigenſchaften und die Deutſchen desgleichen; jedes der
beiden Völker hat auch beſondere Einrichtungen und Sitten; der
geſunde Menſchenverſtand weiſt darauf hin, daß dieſelben Fragen
bei ihnen ſo und bei uns anders behandelt werden müſſen.: Der
Haß Boulangers gegen die Polytechniſche Schule geht laut dem
Figaro überhaupt aus ſeinem Haſſe gegen die wiſſenſchaftliche
Bil=
dung hervor, dieſe Wiſſenſchaft, wovon Herr General Boulanger
keine Ahnung hat, denn er hat niemals Gelegenheit gehabt, ſich in
derſelben zu unterrichten und dieſelbe in Anwendung zu bringens.
Der Pariſer „Figaro' bringt ſeit den Reichstagswahlen
aus=
führliche Berichte aus Elſaß=Lothringen, die manches lehrreiche
bieten. So erfahren wir, daß die eingezogenen deutſchen
Reſervi=
ſten ſchon nach zwölf Tagen wieder entlaſſen worden, weil ſich
her=
ausſtellte, daß das neue Repetiergewehr unbrauchbar ſei und daß
die Straßburger Feſtungswerke umgebaut werden, weil bei ihrer
Anlage Grundfehler begangen worden waren.
England. Unterſtaatsſekretär Ferguſſon erwiederte im
Unter=
hauſe auf eine bezügliche Anfrage, es ſei ihm nichts davon bekannt,
daß Deutſchland die Juſel Tſchuſan oder eine der zu Tſchuſan
ge=
hörigen Nebeninſeln beſetzt oder unter ſeine Schutzherrſchaft geſtellt
habe. Der Unterſtaatsſekretär für Indien, Gorſt, erklärt, er wiſſe
nichts von der angeblichen Abſicht der indiſchen Regierung, gegen
Afghaniſtan Beobachtungstruppen an der Piſchingrenze aufzuſtellen.
Itakien. General Gené meldet in einer am 20. d3. in Rom
eingetroffenen Depeſche aus Maſſauah, daß ſämtliche Mitglieder
der Expedition Salimbenis, mit Ausnahme von Savoiroux, am
17. d. in Maſſauah eingetroffen ſeien. Der General hoffe auch die
ungeſäumte Auslieferung Savoiroux zu erlangen. Das
Transport=
ſchiff „Stadt Genua und das Packetboot „San Gottardo- ſind
mit Truppen in Maſſauah angekommen.
Rußkand. Der Großfürſt und die Großfürſtin Wladimir,
ſo=
wie der Großfürſt Michael Nikolajewitſch und der Herzog und die
57
Herzogin Johann Albrecht von Mecklenburg=Schwerin ſind von
Petersburg nach Berlin abgereiſt.
Im „Regierungs=Anzeiger wird ſeitens des Finanzminiſteriums
mitgeteilt, daß es gegenwärtig zwar bemüht ſei, Mittel zur
Ver=
grötßerung der Staatseinnahmen, u. a. durch die Tabakſteuer
aus=
findig zu machen, daß aber die Einführung des Tabakmonopols
noch nicht beſchloſſen ſei. Jedenfalls werde beabſichtigt, für das
laufende und das künftige Jahr das jetzige Syſtem der Tabakſteuer
aufrechtzuhalten.
Aus Petersburg ſchreibt der Berichterſtatter der „K. 8., daß
dort in höheren militäriſchen Kreiſen ein gewaltiger Umſchwung
der Anſchauungen in Bezug auf die Behandlung der bulgariſchen
Frage ſich bemerkbar macht, der insbeſondere bei den neueſten
Putſchen in Siliſtria und Ruſtſchuk zu Tage getreten iſt. Während
in dieſen Kreiſen früher faſt allgemein ein kräftiges Einſchreiten
Rußlands in Bulgarien gefördert worden iſt, hört man jetzt in
denſelben Kreiſen nicht ſelten die Ueberzeugung ausſprechen,
Ruß=
land möge nur die Dinge in Bulgarien ruhig gehen laſſen,
Bul=
garien habe Rußland bereits ſo viel an Blut und Geld gekoſtet,
daß weitere ruſſiſche Opfer bei der erprobten Undankbarkeit der
Bulgaren höchſt bedenklich und kaum nützlich ſein dürften.
Ein Ukas des Zaren beſtimmt, daß die Zahl der jüngeren
Offiziere ſämtlicher Infanterie=Regimenter bis zur etatsmäßigen
Stärke zu ergänzen ſei.
Fürſtel. Der ruſſiſche Botſchafter v. Nelidow wurde am 20.
vom Sultan in beſonderer Audienz empfangen.
Vereinigte 3taalen. Aus Waſhington wird der =Allg. Ztg"
nachſtehendes geſchrieben: In naher Zukunft dürften die Vereinigten
Staaten ſicher mit Frankreich in Konflikt gerater, und zwar wegen
des Leſſeps'ſchen Vanamakanals. Es ſteht zu befürchten, daß
Frank=
reich, wenn der Kanal einmal vollendet ſein wird, die ausſchließliche
Kontrolle über denſelben ſich anmaßen und Fortiſikationen an beiden
Küſten des Atlantiſchen und Stillen Meeres anlegen wird. Leſſeps
hat den Freibrief zu dieſem Kanal von Frankreich erhalten. Die
Vereinigten Staaten werden einer ſolchen Anmaßung entſchieden
entgegentreten, denn dieſelbe verſtößt gegen das amerikaniſche Shſtem
der Monroe=Doctrin, welche jeder europäiſchen Macht die Kontrolle
über den amerikaniſchen Kontinent oder einen Teil desſelben verſagt,
andernteils würde eine franzöſiſche ausſchließliche Kontrolle über
den Panamakanal auch die Pacifiz=Staaten der amerikaniſchen
Republik vollſtändig ſchutzlos machen und gefährden.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 22. März.
Die „D. 3tg. macht offiziell die freudige Mitteilung, daß
heute, am Geburtstage Sr. Majeſtät des Kaiſers, in Berlin die
Verlobung Ihrer Großh. Hoheit der Prinzeſſin Jrene mit Sr. Königl.
Hoheit dem Prinzen Heinrich von Preußen proklamiert wird.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Generalmajor Frhrn. Röder v. Diersburg, Kommandant der
Reſidenz; zum Vortrag den Staatsminiſter Finger, den
Miniſterial=
präſidenten Weber, den Geheimerat Dr. Becker, den Oberſtallmeiſter
Frhrn. v. Nordeck zur Rabenau.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog, Se. Königl. Hoheit der
Erbgroßherzog, Ihre Großh. Hoheiten die Prinzen Heinrich und
Wilhelm wohnten Sonntag vormittag 10 Uhr der Beerdigung des
Ordenskanzlers Generallieutenant v. Grolman auf hieſigem
Fried=
hofe bei. Die Herrſchaften gaben der Leiche das Geleite durch die
Stadt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog, Ihre Großh. Hoheit
Prinzeſſin Irene, Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog und Se
Großh. Hoheit Prinz Heinrich haben ſich Sonntag abend 6.30 mittelſt
Extrazugs bis Frankfurt und von da mit dem fahrplanmäßigen
Schnellzug 715 von Frankfurt ab über Kaſſel-Magdeburg nach
Berlin begeben.
Im Gefolge der Allerhöchſten Herrſchaften befinden ſich Hofdame
Freifräulein von Graney, Generaladjutant Generalmajor Excellenz
von Weſterweller, Flügeladjutant Hauptmann Freiherr von Grancy.
der militäriſche Begleiter Sr. Königl. Hoheit des Erbgroßherzog=
Hauptmann von Schwarzkoppen und der perſönliche Adjutant Sr.
Großh. Hoheit des Prinzen Heinrich Rittmeiſter Freiherr v. Schenk.
Ihre Großh. Hoheit Prinzeſſin Alix in Begleitung von Miß
Jackſon hatte ſich zum Abſchied auf den Bahnhof begeben.
Dort waren außerdem anweſend der Königlich Preußiſche
außer=
ordentliche Geſandte und bevollmächtigte Miniſter Exc. Legationsrat
Le Maiſtre, der Königlich Großbritanniſche ſtellvertretende Chargé
daffaires Mr. Conyngham Greene, die Oberſthof= und Hofchargen
und der Stadtkommandant Frhr. Röder von Diersburg.
Die Ankunft in Berlin erfolgte geſtern früh 8 Uhr 2 Minuten
auf dem Bahnhof Friedrichsſtraße, woſelbſt die Allerhöchſten
Herr=
ſchaften von J. J. K. u. K. H.H. dem Kronprinzen und der Frau
Kron=
prinzeſſin, ſowie Sr. K. H. dem Prinzen Heinrich von Preußen
empfangen wurden. Der Gouverneur von Berlin General v.
Wer=
der und der Großh. Geſandte Geh. Staatsrat Dr. Neidhardt waren
beim Empfang anweſend.
Nr. 5.
Ghmnaſiallehrer Dr. Adolf Strack in Gießen zum Lehrer an dem mäßigkeit der Bewegungen ſeitens des Turners und eine feſte, ſtarke
Gymnaſium und an der Realſchule zu Worms. mit Wirkung vom Hand ſeitens der Fahrer; die geringſte Unvorſichtiakeit müßte das
5. Mai d. J. an, ernannt, ſowie dem Bürgermeiſter der Bürger= Umſchlagen des Velocipeds und den Sturz des Turners
herbei=
meiſterei Momart, im Kreiſe Erbach, Johannes Müller, das all= führen. Aeußerſt ſchwierig iſt auch das Fahren auf Miniatur=
Zwei=
gemeine Ehrenzeichen mit der Inſchrift: „Für langjährige treue rädern, bei welchem die Füße am Boͤden bleiben müſſen; Herr
Dienſte; verliehen.
iſt glücklicher Weiſe ſo weit vorgeſchritten, daß nach ſorgfältiger junge Hamm auf ſeinem Vehikel ausführte; es war dies eine an=
Vornahme der gebotenen Desinfektionsmaßregeln auf das Gutachten fangs nicht vorgeſehene Einlage; Größes Intereſſe erregte die
der behandelnden Aerzte die beſtandene Sperre aufgehoben iſt.
— Militärdienſtnachrichten. Wilms, Sekondelt. la zuite des lichten und die, anhebend von der ſchwerfällig gebauten Draiſine
1. Großh. Heſſ. Drag.=Regts. Nr. 23 in das Regiment wieder ein= (nach ihrem Erfinder Drais ſo genannt, aufſteigend zu immer
ele=
rangierk: Böhm, Vizewachtmeiſter vom 1. Bat. (Darmſtadt I ganteren und zweckentſprechenderen Konſtruktionen mit der ſogen.
Großh. Heſſ. Landw.=Regts. Nr. 115 zum Sekondelt. der Reſerve Rennmaſchine ihren vorläufigen Abſchluß erreicht.
des 2. Großh. Heſſ. Drag.=Reats. Nr. 24 befordert: Frhr. v. Nordeck,
Rittmeiſter ſa zuite des 1. Großh. Heſſ. Drog.=Regts. Nr. 23. mit 1 angefüllte Saiſon hat die Radfahrer=Vorſtellung, der auch Se. Königl.
Sekondelt. a. D früher im Großh. Heſſ. Feld=Art=Regt. Nr. 25. wohlthuende Abwechſelung gebracht.
der Charakter als Vremierlt. verliehen; Lucius, Sekondelt. von
der Infanterie des 1. Bats. (Darmſtädt 1 1. Großh. Heſſ. Landw= 8 Uhr. wird lim großen Saale der Turngemeinde am Woogsplatz)
Regts. Nr. 115, mit der Landw.=Armee=Uniform, Helfrich, Sekondelt. Herr Dr. Heinr. Fränkel von Berlin über „Die Deutſchen in den
von der Infanterie des 2. Bats. (Erbach i. O.) 3. Großh. Heſſ. Landw.= Baltiſchen Provinzen Rußlands= ſprechen. Herr Dr. Fränkel iſt
Regts. Nr. 117 - der Abſchied bewilligt.
ledigen Dienſtknecht Wilhelm Beſt aus Gräfenhauſen wegen eines in Verbindung mit dem intereſſanten Thema iſt gewiß geeignet,
Verbrechens wider die Sittlichkeit verhandelt. Derſelbe, vom Be= einen zahlreichen Beſuch zu veranlaſſen.- Der mit der Geſellſchaft
wegen Diebſtahls bereits beſtraft, iſt beſchuldigt am 9. Februar 1887 verbundene Zweigverein in Darmſtadt hat ſich dem 8 1 ſeiner
auf dem Wege zwiſchen Braunshard und Bütkelborn ein Verbrechen Satzungen gcmäß die Verfolgung der Zwecke der Geſellſchaft unter
gegen 8 177 des Strafgeſetzbuches an der 16jährigen Anna Kuss beſonderer Rückſicht auf die im Großherzogtum Heſſen beſtehenden
von Egelsbach zur Ausführung gebracht zu haben. Zur Vernehmung ) Verhältniſſe zur Aufgabe geſtellt. Er zählt daher zu ſeinen
Mit=
geladen waren 14 Zeugen und als Sachverſtändige die Herren gliedern perſönliche ſowohl wie korporative aus Stadt und Land
Medizinalrat Dr. Neidhardt und praktiſcher Arzt Dr. Horn lletzterer Und ladet zum Beitritt in den Verein für Verbreitung von
Volks=
gleichzeitig auch als Zeugel; und wurde ſchlietzlich der Angeklagte bildung zu Darmſtadt ein. Nach 87 der Vereins=Satzungen iſt die
des ihm zur Laſt gelegten Verbrechens ſchuldig befunden und in l Selbſtbeſtimmung des jährlichen Beitrags den Mitgliedern
über=
fahrens verurteilt. Gleichzeitig wurde auch auf Aberkennung der Umſtänden kann jedoch der Vorſtand auch geringere Beiträge
bürgerlichen Ehrenrechte für die Dauer von 9 Jahren
erkannt=
zogtum Heſſen hat, in Ausführung des am 4. Januar von der genommen.
Verſammlung konſervativer Vertrauensmänner gefaßten Beſchluſſes,
eine Vereinbarung mit dem Vorſtand der badiſchen Konſervativen Schuhmachermeiſter iſt ſein Firmenſchild ausgehängt und
ent=
getroffen, nach der die in Karlsruhe erſcheinende, Badiſche Landpoſt; wendet worden.— Eine ſchon oft mit den Strafgeſetzen in Konflikt
ſeither das konſervative Organ für das Großherzogtum Baden, vom I geratene Dienſtmagd entwendete ihrer Herrſchaft verſchiedene
1. April an zugleich auch als Organ der heſſiſchen Konſervativen Porzellangegenſtände und verſuchte auch noch einen Schreibtiſch
betrachtet werden und für Heſſen den Namen,Deutſcher Volksfreund= aufzubrechen, in welchem Geld aufbewahrt wird, was ihr jedoch
führen ſoll.
Durchlaucht der Frau Prinzeſſin Julie von Battenberg. Wie im 1 dung von Schuhen ꝛc. erhoben. — Ein hieſiger Fuhrknecht jagte
vergangenen können auch dieſes Jahr wieder je vier dem Verein am Freitag nachmittaa mit ſeinem mit zwei Pferden beſpannten
angehörige Lehrerinnen im Mathildenhauſe zu Schönberg freie Rollwagen im vollen Galopp durch die Promenadeſtraße, wobei er
Wohnung ꝛc. erhalten. Ihre Durchlaucht die Frau Gräfin zu Erbach= das linke Hinterrad verlor. Ein zufällig vorübergehender Mann
Schönberg hat die Räumlichkeiten dieſes Jahr in gütigſter Weiſel half ihm den Schaden reparieren und zum Dank dafür ſchlug der
ſchon von Oſtern an zur Verfügung geſtellt. Anmeldungen ſind Knecht dem Mann ins Geſicht und mißhandelte ihn. Gegen den
thunlichſt bald an die Präſidentin des Vereins, Frau Lilli Wolfskehl, Knecht wurde Anzeige wegen Körperverletzung erhoben.- Am
Kaſinoſtraße 22, zu richten.
dem Velociped, veranſtaltet vom Darmſtädter Bieyele=Klub, 1 inſultiert, an den Haaren zu Boden geriſſen und mißhandelt,
mußte dem zahlreich erſchienenen Publikum deutlich vor Augen woran ſich auch noch ein Cigarrenmacher beteiligte. Die mißhandelte
ciped im Laufe der Jahre emporgeſchwungen hat. Welcher Ge= Herrſchaft entlaſſen und demſelben vor ihrem Weggang der
Schließ=
wandtheit und welch energiſcher Exerzitien es bedarf, um das zu korb mit Effekten einer Reviſion unterzogen, wobei denn auch
leiſten, was die heutige Schauſtellung in ihrem Programm bot, eine Menge Hemden, Taſchentücher, Bettbezüge und ſonſtige
Kleidungs=
kann ſeinem ganzen Umfange nach freilich nur von denjenigen
beur=
teilt werden, welche ſelbſt das Velociped zu regieren wiſſen, - doch ſtände zweifelsohne ſämtlich entwendet worden ſind. — Anfangs
auch dem Laien kommt es zum Bewußtſein, daß er ſich der Pflege verfloſſener Woche engagierte ein hieſiger Dachdeckermeiſter für einige
und Ausübung einer Kunſt gegenüber ſieht, die vermöge ihrer Tage einen auf der Wanderſchaft befindlichen Gehülfen, welcher jedoch,
eminenten Bedeutung für das praktiſche Leben ſchließlich ein größeres nachdem er einen Tag gearbeitet, unter Mitnahme eines ihm zum
Intereſſe beanſpruchen darf aͤls diejenigen Gattungen des Sport, Gebrauch übergebenen Dachdeckerhammers ſich heimlich von hier
welche lediglich des Vergnügens und der Unterhaltung wegen da ſind. entfernte. - Verhaftet wurde ein ſchon oft beſtrafter Taglöhner
einer neuen Seite zeigte, wurden außerordentlich prompt erledigt. die Witwe eines Frachtfuhrmanns in ihrer Wohnung ihrem Leben
Die ganze Vorſtellung, in der alles Schlag auf Schlag ging, machte durch erhängen ein Ende. — Am Sonntag nächmittag erwiſchte
den Eindruck militäriſcher Pünklichkeit und mußte von dem Arran= die Schutzmannſchaft in Beſſungen einen Weißbinder beim fangen
gierungstalente des Präſidiums die günſtigſte Vorſtellung hinter= von Singvögeln. Der Mann wurde zur Anzeige gebracht.
laſſen. In den Stücken, welche wie Polonaiſe, Quadrille, Manöver Wegen Bettelns Landſtreicherei und Obdachloſigkeit wurden zehn
u. ſ. w. alle Radfahrer auf dem Plane zeigten, trat die gute Perſonen in das Polizeigefängnis eingeliefert.
Schulung. das gleichmäßige Zuſammengehen in wirklich brillanter:
Weiſe zütage, nicht der kleinſte Fehler kam vor. Neben dieſen den 30. d. M., im Traubenſaale ein Konzert, auf welches wir unſere
mit geradezu Staunen erregenden Virtuoſenſtücken auftraten ihre diegene Programm eine Reihe neu einſtudierter Chöre aufweiſt und
heim erwarben ſich durch ihre Leiſtungen ehrende Bewunderung und ihre ſoliſtiſche Mitwirkung leihen werden.
ſauteſten Beifall. Stücke wie „das fahrende Reck' wo ein Tuͤrner
Herr B. Dern) ſeine Uebungen an einer von 2 Fahrern gehaltenen l des Kaiſers. feiert die Witwe Veremias Geyer 1. ihren 9b. Ge=
707
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den proviſoriſchen 1 Stange zu machen hat, verlangen die größte Vorſicht und Gleich=
Kranich führte dieſe Nummer mit viel Geſchicklichkeit durch. Mit
Der Geſundheitszuſtand Sr. Hoheit des Fürſteu Alexander lebhafter Freude verfolgte man auch die Evolutionen, welche der
Entwicklung des Velocipeds” welche 11 Fahrer veranſchau=
In die mit theatraliſchen und muſikaliſchen Genüſſen aller Art
Penſion und der Regiments=Uniform der Abſchied bewilligt; Locher, Hoheit der Großherzog nebſt Hohen Angehörigen beiwohnte, eine
Volksbildungsverein. Am Donnerstag, 24. März, abends
offizieller Redner der Geſellſchaſt für Verbreitung von Volksbildung,
7. Schwurgerichtsverhaudlungen. Geſtern wurde gegen den 26jähr., und es geht ihm der Ruf eines tüchtigen Redners voraus. Dieſes
zirksſtrafgericht Darmſtadt wegen Körperverletzung und beim Militär für Verbreitung von Volksbildung ſeit ihrer Gründung eng
eine Zuchthausſtrafe von 8 Jahren, ſowie in die Koſten des Ver= laſſen, ſoll aber nicht unter 4 Mark für das Jahr betragen. Unter
zulaſſen und ſind insbeſondere Lehrer und Lehrerinnen zahlreich
Der Vorſtand des konſervativen Landesvereins im Großher= gegen einen jährlichen Beitrag von nur 1 Mark als Mitglieder auf=
5 Kleine Mitteilungen. Einem in der Hochſtraße wohnhaften
nicht gelang. Das Frauenzimmer wurde in Unterſuchungshaft ge=
Verein heſſiſcher Lehrerinnen unter dem Protektorat Ihrer nommen. - Gegen eine Lauffrau wurde Anzeige wegen Entwen=
Freitag abend wurde eine Frau, welche aus der Fabrik nach Hauſe
E. Die große Vorſtellung im Kunſt= und Quadrillenfahren auf l gehen wollte, in der Feldbergſtraße plöhlich von einer Frauensperſon
bringen, zu welch bedeutender Rolle im Sportleben ſich das Velo= Frau ſtellte Strafantrag. - Ein Dienſtmädchen wurde von ihrer
ſtücke mit verſchiedenen Initialen zum Vorſchein kamen, welche Gegen=
Die 12 Rummern des Programms, deren jede die Sache von aus Ueberau wegen Zechprellerei. - Am Sonntag abend machte
4 Der Darmſtädter Müänner=Geſauzverein veranſtaltet Mittwoch,
Enſemblenummern entwickelten ſelbſtredend auch die Soliſten, welche Leſer ſchon jetzt aufmerkſam machen wollen, da das äußerſt
ge=
volle Bedeutung. Die Herren Berger und Gabriel aus Mann= mehrere hervorragende Mitglieder unſerer Hofbühne dem Konzerte
Beſſungen, 22. März. Heute, am Geburtstage Sr. Majeſtät
Nr.
708
burtstag im Kreiſe einer zahlreichen Nachkommenſchaft, unter
wel=
cher über 40 Urenkel ihre Glückwünſche darbringen werden.
Die=
ſelbe erfreut ſich trotz ihres hohen Alters noch der beſten
körper=
lichen und geiſtigen Geſundheit, und iſt wohl die älteſte
Ver=
ſon hier.
8 Pfungſtadt, 19. März. Gegenwärtig werden die
Loosholz-
zettel von hieſiger Stadtrechnerei ausgegeben, wofür jeder Bürger
5 M. 50 Pf. zu zahlen hat, dafür erhält man 25 Meter Scheit=,
Meter Prügel= und 1 Meter Stockholz, nebſt 50 Stück Wellen.
Da nun jedem Bürger für das abgelaufene Rechnungsjahr 5 M.
40 Pf. an Moosgeld zurückvergütet werden, ſo iſt die Einrichtung
getroffen, daß man mit 10 Pf. ſeinen Holzzettel löſen kann, was
dankbar von vielen anerkannt wird.
Letzten Montag fand bei Gaſtwirt Feidel die jährliche
General=
verſammlung der Klein=Kinderſchule, unter Vorſitz des
Herrn Wilhelm Büchner, ſtatt. Die Tagesordnung enthielt Abhör
der Rechnung pro 1886, Wahl des Vorſtandes und interne
Ange=
legenheiten. Die Verſammlung war gering beſucht.
Der Starkenburger Bienenzüchterverein wird im Lauſe
des Herbſtes ſeine Generalverſammlung in hieſiger Stadt halten.
Von Seiten der Sektion Eberſtadt=Pfungſtadt haben bereits
Be=
ſprechungen ſtattgefunden.
B. Ober=Namſtadt, 17. März. Die hieſige Gemeinde iſt im
Be=
ſitze zweier Inſtitute, die für die Glieder derſelben von ſehr großem
Werte ſind. Es ſind dies die Leih= und Sparkaſſe und die
Pfennigſparkaſſe. Die erſtere hat den Zweck die gewerblichen
und wirtſchaftlichen Intereſſen ſeiner Mitglieder durch den Betrieb
der hierzu geeigneten Geldgeſchäfte zu fördern. Die
Pfennigſpar=
kaſſe hat ſich zur Aufgabe geſtellt die Mittel zur Abhilfe in
Not=
fällen zu gewähren und durch kleinere Einlagen in Beſitz von
größeren Summen zu gelangen, ſowie den Sinn zur Sparſamkeit
und Genügſamkeit zu wecken und zu pflegen. Beide Anſtalten ſind
durch die gute Geſchäftsführung ihrer Vorſtände in einem ſtetigen,
ruhigen Fortſchreiten begriffen. Ueber die erſtgenannte Kaſſe werden
wir demnächſt einige Notizen bringen. Bezüglich der
Pfennigſpar=
kaſſe fand am letzten Sonntag unter dem Vorſitze des Herrn Pfarrer
v. Wachter eine Generalverſammlung der Mitglieder derſelben ſtatt.
Dem Hauptrechner Herrn Oberlehrer Glaſer, ſowie den bzg.
Er=
hebern, wurde bezüglich ihrer Rechnungen Decharge erteilt. Lehrer
Bert, Kontroleur der Kaſſe, teilte hierauf den Geſchäftsbericht des
letzten Jahres mit, woraus wir folgendes entnehmen: Mit dem
ab=
gelaufenen Rechnungsjahr hat die Pfennigſparkaſſe das 5. ihres
ſegensreichen Wirkens zurückgelegt. Es wurden in demſelben 6417 M.
von 543 Perſonen eingelegt. Die Einlagen ſind ſeit Eröffnung der
Pfennigſparkaſſe C. März 1882) auf 25635 M. geſtiegen; in der
Leih= und Sparkaſſe dahier ſind verzinslich angelegt 12000 M.;
die Rückzahlungen betrugen 13471 M. Die ſeitherigen Mitglieder
des Vorſtandes wurden wieder gewählt, als neugewählt trat in
denſelben ein Herr Bürgermeiſter Schulz.
k Dornberg (Kreuzumgsſtation der heſſ. Ludwigsbahn auf der
Linie Frankfurt=Mannheim), 20. März. Geſtern morgen wurde
un=
mittelbar vor dem Stationshaus einem nach der Signalglocke
gehen=
den Bahnarbeiter von einer rückwärts fahrenden Lokomotive das
eine Bein abgefahren. Nachdem dem Verunglückten in dem
Stationshaus die erſte ärztliche Hilfe zuteil geworden, wurde er in
das Krankenhaus nach Darmſtadt verbracht.
J. Mainz, 18. März. Die am Tage der Reichstagswahl in
Oppenheim vorgekommene Todtſchlagsaffaire fand heute vor
dem Schwurgericht hier ihr richterliches Nachſpiel. Der Hergaug
des traurigen mit dem Tode eines Menſchen endenden
Vorkomm=
niſſes war die alte, ſich leider ſo oft wiederholende Geſchichte. Erſt
wird gezecht, dann wird disputiert und politiſiert, dann giebts
Händel und Streit und ſchließlich zieht irgend ein roher Kamerad
das Meſſer und dann tritt das traurige Schlußtableau ein. Der
Meſſerheld war in dieſem Fall ein 54jähriger Taglöhner Johann
Schröder und das Opfer ein junger Mann Georg Selb, ebenfalls
Taglöhner. Letzterer, eine harmloſe Natur, hatte eine von der Wahl
kommende Geſellſchaft mit allerlei humoriſtiſchen Vorträgen
unter=
halten, wobei wacker gezecht wurde und es endlich zu einem Streit
kam der damit endigte, daß Schröder mit einem Dolchmeſſer Selb
an Arm und Hals mehrere Stiche beibrachte, die am Abend den
Tod des Geſtochenen zur Folge hatten. Der Thäter ſchützt heute
vor, beſinnungslos betrunken geweſen zu ſein, ein
Verteidigungs=
ſyſtem, das bei den Geſchworenen keinen Glauben findet, und wird
Schröder unter Ausſchluß mildernder Umſtände zu 4 Jahren
Zucht=
haus und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt.
4. Worms, 21. März. In einer Wirtſchaft in der Judengaſſe
wurden verfloſſene Nacht zwei fremde, ſich vorübergehend hier
auf=
haltende Arbeiter, nach einem vorhergegangenen Wortwechſel von
zwei dortigen Taglöhnern erſtochen. Die mit Dolchmeſſer verübten
Stiche waren derart wuchtig, daß der eine der beiden Geſtochenen,
dem das Meſſer in das Genick geſtoßen wurde, ſofort ſeinen Geiſt
auf=
gab, während der zweite, der einen Stich in den Hals erhielt, bei
57
dem Transport in das Spital verſtarb. Die alsbald verhafteten
Thäter, zwei Verwandte Namens Hendrich, ſind übelbeleumundete
Subjekte.
8t. Frankfnrt, 21. März. Die Eröffnungs=Vorſtellung des Cirkus
Carre fand ein volles Haus, welches dem reichen Programm
leb=
haften Beifall zollte. Schon der erſte Abend ließ erkennen, daß
Direktor Carre nur über Künſtler erſten Ranges verfügt und einen
Marſtall edler und fein dreſſierter Pferde führt. Ganz beſonders
wurde das Ehepaar Carre ausgezeichnet.
8t. Frankfurt, 21. März. Bei dem wieder eingetretenen ſtrengen
Nachwinter, iſt es eine angenehme Ueberraſchung das
Palmen=
haus und ſeine Blütengallerien zu durchwandeln. Wir
er=
innern uns nicht das Erſtere in ſchönerem Grün geſehen zu haben
und ſpricht dieſe wunderbare Färbung und das ſtetige herrliche
Wachstum der Palmen für die hohe und ſorgfältige Kultur, welche
dieſen Kindern der Tropen zu Teil wird. Es iſt ein wahrer
Tropen=
wald, der abwechſelungsreiche Bilder uns bei unſerem Rundgange
in ſtets wechſelnder Zuſammenſtellung bietet. Die Blüten=Gallerien
füllen ſich jeden Tag aufs Neue mit Blütenſchmuck und haben nun
die immer noch im reichſten Flore ſtehenden Camelien=Gänge eine
ganz bedeutende Konkurrenz ihrer Schweſtern zu beſtehen. Denn
ſchon ſind die Azaleen mit ihren blendenden reichen Farben in
größerer Maſſe erſchienen, ja ſelbſt die erſten Roſen wiegen ihre
edlen Blumen, an zartem Stiele die Beſchauerinnen freundlich
grüßend, und eine reiche Menge von Maiblumen, Crocus, Amaryllis,
Tazetten, Narziſſen und wie ſie alle heißen mögen, ſie alle reden
vom nahen Frühling und wenns auch draußen ſtürmt und ſchneit,
hier iſt er eingezogen.
4 Vom Rhein, 21. März. Die Leiche des bei dem
Schiffs=
unfall des Schleppdampfers „Ruhrort VIII.u am 3. März
er=
trunkenen Kapitäns Stillarius wurde am Samstag unweit der
Unfallſtelle geländet und nach Caub zu den Angehörigen gebracht.
J. Aus Rheinheſſen, 18. März. Zum Submiſſionsweſen
wird dem M. T. aus Ingelheim folgendes Kurioſum mitgeteilt.
Bei der Verſteigerung der zu 18 M. veranſchlagten Reparaturen
des dortigen Schulhauſes wurden 13 M. abgeboten, die Arbeit alſo
für 5 M. übernommen. Als hierauf der Zuſchlag erfolgen ſollte,
erklärte ein anderer Dachdecker, er mache die Anfertigung umſonſt,
was ſelbſtredend dankend acceptiert wurde.
J. Vom Rhein, 20. März. Auf die von mehreren
Großholz=
handlungen und Floßgeſchäften wegen der häufigen Verſperrung
der Waſſerſtraße des Rheins auf der Strecke zwiſchen Bingen
und Coblenz bei der preußiſchen Regierung erhobenen Beſchwerde,
hat das Miniſterium in Verlin eine Kommiſſion beſtellt, welche
unter der Führung des Oberbaurat Cuno Anfangs April die beregte
Strecke befahren und die in der Beſchwerde gemachten Vorſchläge
an Ort und Stelle prüfen ſoll. Zu dieſer Unterſuchungsfahrt ſind
mehrere der Unterzeichner der diesbezüglichen Petition von der
Re=
gierung eingeladen worden. — Die andauernde Kälte war für die
Arbeiten bei den Mainzer Hafenanlagen ſehr ſtörend und wird die
Hafeneröffnung ſchwerlich vor Mai ſtattfinden können.
Eine allen Rheinreiſenden wohlbekannte Perſönlichkeit, der
joviale ſeit einigen Jahren penſionierte Kondukteur der Köln=
Düſſeldorfer Geſellſchaft, Karl Herrmann, iſt vergangene Nacht in
Wiesbaden geſtorben. Herrmann, der von Darmſtadt ſtammt, fuhr
ſeit dem Jahre 1836 auf dem Rhein.
10
Dodes=Arzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige Verwandten,
Frenn=
den und Bekannten die traurige Mittheilung, daß unſere
liebe Schweſter, Schwägerin und Tante
Elise Forznhals
Samstag Vormittag im 82. Lebensjahre ſanft
verſchie=
den iſt.
Darmſtadt, am 20. März 1887.
Familie Wickenhöker.
Die Beerdigung findet Dienstag den 22. d. M.,
Vor=
mittags 10 Uhr, vom ſtädt. Hoſpital aus ſtatt.
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Darrkſagitrtg.
Allen, welche mir bei dem Verluſt meines lieben Mannes
ihre Theilnahme bezeugten, meinen herzlichſten Dank.
J. Rettig Wwe.
Hierzu eine illuſtrirte Beilage von „Mey & Edlich in Plagwitz=Leipzig.”
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hoſbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.