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vkerteljährlich 1 Mark 50 Pf. mc.
Bringerlohn. Auswärts werden von
ellen Poſtämtern Beſtellungen
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gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pw Quartal incl. Poſauſchlag
150. Jabrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 22.
iBeſſungen von Friedr. Bloßer
Holzſtraße Nr. 86, ſowie auswärg
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
ſür die Belanntmachungen des Großh. Areisamts. des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
9a 55.
Freitag den 18. März.
1887.
Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren über das
Vermögen des Schreiners Peter
Weizen=
müller von Eberſtadt iſt in Folge eines
von dem Gemeinſchuldner gemachten
Vor=
ſchlags zu einem Zwangsvergleiche
Ver=
gleichstermin auf
Montag den 4. April 1887,
Nach=
mittags 3 Uhr,
vor dem Großherzoglichen Amtsgerichte II.
hierſelbſt anberaumt.
Darmſtadt, den 16. März 1887.
Uſinger,
Gerichtsſchreiber des Großherzoglichen
Amtsgerichts II.
2615
Bekanntmachung.
Die Holzverſteigerung vom 16. d.
Mts. iſt genehmigt. Erſter Zahl= und
Fahrtag: Freitag den 18. d. Mts.
Darmſtadt, den 16. März 1887.
Großherzogliche Oberfoͤrſterei Kranichſtein.
Eckſtorm.
[2616
Bekanntmachung.
Die am 14. und 15. d. Mts.
abge=
haltene Holzverſteigerung iſt genehmigt.
Vom 23. d. Mts. an können die
Ab=
fuhrſcheine bei Großh. Rentamt
Darm=
ſtadt in Empfang genommen werden.
Holzüberweiſung: 24. d. Mts.
Letzter Fahrtag: 11. Mai l. Js.
Meſſeler Forſthaus, 16. März 1887.
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
2617
Heinemann.
Die Holzverſteigerung
vom 15. l. Mts. wird hierdurch mit
dem Anfügen genehmigt, daß die
Abfuhr=
ſcheine vom 24. l. M. ab durch Großh.
Rentamt Darmſtadt zu beziehen ſind und
die Ueberweiſung Freitag den 25.
M. Morgens 7 Uhr, ſtattfindet.
Darmſtadt, den 16. März 1887.
Großherzogliche Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
2618
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und führen Heilung herbei. Aeuperſt
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Catarrhen Tuberkuloſer, bei chroniſchen Catarrhen des Magens und des Darms,
die von Verſtopfung begleitet ſind; bei habitueller Leibesverſtopfung, Hümorrhoiden,
leichten Leberauſchwellungen und ähnlichen Unterleibsſtörungen, die ein auflöſendes
und mild abführendes Verſahren erfordern. Sind ſolche Affectionen mit Lungen=
Catarrhen verbunden, ſo iſt die Wirkung der Paſtillen eine beſonders vorzügliche.
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Näheres Expedition. (256.
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[2632
52
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(77O
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111
12
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des Herrn Dr. Heinrich Fraenkel von Berlin, über:
„Die Deutſchen in den baltiſchen Provinzen Nußlands.
Donnerstag den 24. März, Abends 8 Uhr,
im grossen Saale der Turngemeinde (Voogsplatz).
Eintritt frei für Jedermann.
(2633
Samstag den 19. März,
in der Aula der Realſchule:
Aehmter Vortrag.
von Fräulein EIIa Hensch, Dr. Phil.:
„Deutſche Lyrik ſeit 1870.”
Anfang präcis 5 Uhr.
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beten, ihre Karten vorzuzeigen.
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Eber die Verzuche enthadt, die zr Hellung der Taubheit antarnonnen vorde
rind; min Audet Aarin aunch Anerkennunguchielhen von Doooru, Adweutan,
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gorn und anderon dervorragendeo Perssulichkeiten, volche Cureh dieoo Trom
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Waiſenhaus=Nachrichten.
Im Monat Februar ſind eingegangen:
a. Legate: 1) Der Johann Bambach III.
Eheleute zu Groß=Gerau, eingezahlt durch
Guſtav Schmidt Eheleute daſ. 8 M. 57 Pf.
2) Des Georg Philipp Schadt von Crumſtadt,
eingezahlt durch Philipp Sosdorf II. daſelbſt
8 M. 57 Pf. 3) Der Wilhelm Herdt
Ehe=
frau zu Roßdorf, eingezahlt durch Jakob
Ewald II. daſ. 10 M. 4) Der Sebaſtian
Gärtner Eheleute von Lorſch, eingezahlt durch
Maſſekurator Karl Maſſoth 85 M. 71 Pf.
5) Des Fahnenträgers Jakob Kraft von
Darmſtadt, eingezahlt durch Maſſekurator
Karl Hopp daſ. 8 M. 57 Pf.
b. Geſchenke: Nichts.
c. Aus dem Opferſtock vor dem Waiſenhaus
23 M. 15 Pf., teilweiſe mit folgenden
In=
ſchriften: 1) Für die Erfüllung unſeres
Wun=
ſches, den a. W. 2 M. L. und A. 2) Fürdie
Erfüllung eines Wunſches, den l.W. 1 M.
50 Pf. 3) Ach Gott verlaß mich nicht!
Er=
hör ꝛc. 25 Pf. 4) Ihr l. W. bittet den lieben
Gott, daß er unſer Kind geſund erhält. G.
A. H. 1 M. 50 Pf. 5) Für die a. W. 50 P.
6) Ich bitte euch l. Waiſenkinder ꝛc. 20
M. 7) Für die a. W. 50 Pf. 8) Liebe;
bittet den l. Gott. daß ꝛc. 20 Pf. F. 9)
K. 2 M. 10) Ihr l. W. bittet recht herzlich,
daß ꝛc. 35 Pf. 11) Dem Schöpfer Dank für
ſeine Gnade, den a. W. 1 M. M. M. 12) Den
a. W. die verſprochenen 2 M. Sch. 13) Ihr
l. W. bittet mit mir den l. Gott um
Erfül=
lung meines Wunſches und ferneren Segen
B. M. B. 1 M. 14) Den a. W. verſprochen
bei dem erſten Ausgang 1 M. 15) Die
ver=
ſprochenen 36 Pf. C. H. 16) Was Gottthut,
das iſt wohlgethan 50 Pf. für die a. W.
17) Den l. W. aus Dankbarkeit, 14. 2. 87. J.
H. 50 Pf. 18) Bittet für mich 1 M. 20 Pf.
Darmſtadt, den 3. März 1887.
Großherzogliche Landezwaiſenkaſſe:
Langsdorf, Rechnungsrat.
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Großherzogliches Hoftheater.
Freitag. 18. März.
5. Vorſtellung in d. 8. Abonnementsabteilung
(Rothe Karten gültig).
Der Hypochonder.
Luſtſpiel in 4 Akten von G. von Moſer.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Sonntag. 20. März.
6. Vorſtellung in d. 8. Abonnementsabteilung.
(Blaue Karten gültig.
Lannhaͤuſer und der Hängerktrieg auf
Bartburg.
Große romantiſche Oper in 8 Akten von
Richard Wagner.
175
666
Nr.
Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
(vom 10. bis 16. März 1887).
Geborene: Am 7. März: Dem Handelsmann Leopold Haas,
T. Anna. Am 12.: Dem Künſtler Joſeph Anger, S. Franz
Wil=
helm. Am 13.: Ein unehel. S. Karl Ludwig.
Broſtkamierk als Verkoste: Der Schreiner Karl Auguſt Große
und Katharina Kraft geb. Kumpf, Witwe hier. Der Steindrucker
Heinrich Adolf Paul Dannhorn aus Striegau und Anna Mader
hier. Der Spengler Philipp Ludwig Schorn und Katharina
Eliſa=
bethe Darmſtädter hier. Der Schneidergehülfe Ludwig Werwatz
zu Frankfurt a. M. und Anna Eliſabethe Gärtner hier. Der
pro=
viſoriſche Kaſernenwärter Peter Johann Mauer hier und Clara
Bernhard von Kreuznach.
Eheſchkietzungen: Am 13. März: Der Bahnarbeiter Georg
Mar=
tin Behrmann, mit Katharina Eliſabethe Hering dahier.
Geſtorbene: Am J. März: Der Schreinermeiſter Maximilian
Geyer, 51 J. 8 M. 11 T. Am 10.: Dem Schuhmachermeiſter
Kon=
rad Walter, S. Auguſt 3 J. 4 M. 5 T. alt. Am 12.. Der Student
der Architektur Georg Lind, 21 J. 1 M. 7 T. Dem Schloſſer Peter
Geyer, T. Louiſe Margaretha, 11 M. 11 T. Am 13.. Die Witwe
des Bedienten Nicolaus Huwel, Eliſabethe, geb. Schmidt, 74 J.
2 M. 10 T. Am 14.. Der Großh. Geheimerat Hermann Welcker,
72 J. 9 M. 27 T. Dem Schreiner Philipp Schmuttermaier, T.
Katharina Sophie, 8 M. 9 T.
Politiſche Leberſichi.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer nahm am 10. militäriſche
Meldungen und den Vortrag v. Wilmowski's entgegen. Um 4 Uhr
erſchien Fürſt Bismarck zum Vortrag.
Kronprinz Rudolf von Oeſterreich iſt am 16. nachmittags in
Berlin eingetroffen und vom Prinzen Wilhelm beim Ausſteigen
empfangen und im Kaiſerſalon von dem Kronprinzenpaare begrüßt
worden. Hierauf traten die Herrſchaften die Fahrt nach dem Palais
des Kaiſers an, wo der hohe Gaſt das kaiſerliche Paar begrüßte
und dann im königlichen Schloſſe abſtieg.
Der Bundesrat beabſichtigt am 22. in corpore mit dem
Reichs=
kanzler an der Spitze den Kaiſer zu beglückwünſchen.
Der Statthalter von Elſaß=Lothringen, Fürſt Hohenlohe, hat
ſich am 16. nach Berlin begeben.
Das Präſidium und der Seniorenkonvent des Reichstags
be=
ſchloſſen, die Geburtstags=Glückwünſche des Reichstags dem Kaiſer
in einer Adreſſe auszudrücken, welche dem Kaiſer am Geburtstage
überſandt werden ſoll. Die Mitglieder des Reichstages begehen
die Geburtstagsfeier durch ein Feſtmahl im Kaiſerhof.
Im Reichstage ſtanden am 16. die Anträge Hitze und Lohren
auf Abänderung bezw. Ergänzung der Reichsgewerbeordnung zur
Beraturg. Dieſelben bezwecken eine ſtrengere Innehaltung der
Sonntagsruhe, Beſchränkung der Frauen= und Kinderarbeit,
Ver=
kürzung der Arbeitszeit. Hitze und Lohren begründeten ihre
An=
träge mit dem Wunſche, daß, nachdem dieſe Fragen den Reichstag
wiederholt beſchäftigt haben, die Regierung endlich an die
Erledig=
ung derſelben herangehen möchte. Die Anträae wurden nach längerer
Diskuſſion an eine Kommiſſion von 28 Mitgliedern verwieſen.
Die Wahlprüfungskommiſſion des preußiſchen
Abgeordneten=
hauſes hat am 16. die Wahl von 58 Wahlmännern im Wahlkreiſe
Neuwied für ungültig erklärt und einſtimmig beſchloſſen, dem Hauſe
vorzuſchlagen, die Wahl der Abgeordneten Rinteln und van Vleuten
für ungültig zu erklären.
Die dritte Leſung des Landeshaushaltetats im elſaß=
lothringi=
ſchen Landtag am 15. d. gab durch eine provocierende Aeußerung
des Abg. Winterer dem Unterſtaatsſekretär v. Puttkamer
Veran=
laſſung zur Zurückweiſung der erhobenen Beſchuldigungen der
Re=
gierung und zur in Schutznahme der Beamten des Landes. Die
Beamten ſeien Diener des Kaiſers, nicht Diener dieſes Hauſes und
erfüllten ihre Pflicht in unantaſtbarer Weiſe. Der Vertreter der
Regierung wies darauf hin, die Landesverwaltung ſei ſich
vollſtän=
dig bewußt, daß jetzt der Augenblick eingetreten ſei, ſtrengere
Maß=
regeln eintreten zu laſſen, als es nach ihren eigenen Wünſchen
hätte nötig ſein ſollen. Doch ſeien ſie eben nötig geworden, um
diejenigen Einflüſſe von auswärts abzuwehren, welche ſich
unberech=
tigterweiſe ins Land drängten und hier an der Umwälzung
der=
jenigen Verhältniſſe arbeiten, welche durch den Frankfurter Frieden
geſchaffen worden. Dieſe fremde Agitation ſei zurückzuweiſen und
das Land vor ſolchen Einflüſſen zu ſchützen. Nicht das
Wahler=
gebnis als ſolches, ſondern die Erſcheinungen und Vorkommniſſe
bei der Wahlbewegung hätten die Regierung zur Erkenntniß dieſer
Aufgabe gebracht.
Herr v. Puttkamer ſchloß mit den Worten:
„Die Regierung muß andererſeits jede Maßregel ergreifen, welche
geeignet iſt, die ſtaatsrechtliche Stellung dieſes Landes, die
Ver=
ſchmelzung mit dem Deutſchen Reich zu fördern, ſo weit es möglich
ſt. Unter allen Umſtänden aber muß die Regierung mit aller
Energie darauf achten, daß fremdartige Einflüſſe im Lande
fernge=
halten werden. Wenn ſie vorkommen, ſind dieſe Einflüſſe vom Lande
abzuhalten, das wird allerdings die Aufgabe der Regierung ſein
55
und die wird ſie erfüllen, ohne jede Rückſicht darauf, ob ſie damit
Wohlgefallen oder Mißfallen bei einzelnen Perſönlichkeiten erregt.”
Der im Mai v. J. gewählte Ausſchuß zur Herbeiführung
regel=
mäßiger Zuſammenkünfte der Genoſſenſchaftsverbände hat beſchloſſen,
dieſe Vorſtände behufs Begründung eines Verbandes der deutſchen
Berufsgenoſſenſchaften zu einer konſtituierenden Verſammlung auf
den 27. Juni nach Frankfurt a. M. einzuladen. Wie verlautet, ſollen
bei dieſer Veranlaſſung auch Maßregeln gegen Ueberproduktion
be=
ſchloſſen werden.
Heſterreich=Angarn. Kronprinz Rudolf reiſte am 16. um
Mitter=
nacht, begleitet von dem Flügeladjutanten Major Graf Roſenberg.
Orſini und dem Fregatten=Kapitän Wohlgemuth ſowie von F.=M.=L.
Graf Paar, nach Berlin ab. Der Kronprinz verbleibt ſieben Tage
und nimmt auf dem Potsdamer Schloſſe Wohnung. Graf Paar
dürfte eine ſchriftliche Botſchaft des Kaiſers überbringen.
Der
bulgariſche Agent Stransky kehrte am 16. abends von Wien auf
ſeinen Poſten in Belgrad zurück.
Das öſterreichiſche Abgeordnetenhaus nahm am 16. bei der
Fortſetzung der Beratung des Bankſtatuts mit 124 gegen 114
Stim=
men den Antrag Derſchattas an, welcher die Grenze, wo die
Ge=
winnteilung zwiſchen der Bank und dem Staat eintritt, nicht bei
7 ſondern ſchon bei 6 Prozent feſtſetzt. Durch dieſen, übrigens vom
Herrenhauſe vorausſichtlich abgelehnt werdenden Beſchuß, erſcheint
der Ausgleich ſehr gefährdet, da die Bank dem Beſchluß nicht
bei=
tritt, auch das ungariſche Parlament die Grundlage von 7 Prozent
ſchon angenommen hat. Eine nochmalige Beratung der
Bankvor=
lage im ungariſchen Reichstage iſt wegen der vorgerückten Tagung
nicht gut denkbar; für die ungariſche Regierung ergibt ſich ſomit
die große Unannehmlichkeit, die nächſten Wahlen mit ungelöſtem
Ausgleich zu betreten und mit Oeſterreich ein Ausgleichs=
Provi=
ſorium auf das nächſte Jahr abzuſchließen.
Jranſtreich. Eine große Anzahl Pariſer Plätter ſprechen ſich
mißbilligend darüber aus, daß Boulanger ſeinen Brief an den
Heeresausſchuß, worin er die Aufhebung der polytechniſchen Schule
als Militärſchule fordert, veröffentlicht hat, ohne ihn vorher den
übrigen Miniſtern mitgeteilt zu haben.
Leſſeps ſtattete nach ſeiner Rückehr von Berlin am 15. dem
Präſidenten Grevy und dem Miniſter des Aeußern, Flourens,
Be=
ſuche ab.
In amtlichen Kreiſen iſt man beunruhigt über das Ausbleiben
der Nachrichten aus Tonking: vor einigen Tagen war nämlich die
Meldung eingetroffen, daß an der chineſiſchen Grenze Unruhen
aus=
gebrochen ſeien.
Der deutſche Botſchafter Graf Münſter hat Einladungen zu
einer großen Gala=Soirée ergehen laſſen, welche am 21. März zur
Vorfeier des Geburtstages Sr. Maj. des Kaiſers ſtattfinden wird.
Die ganze offizielle Welt, die vornehme Pariſer Geſellſchaft und
ſämtliche hervorragende Mitglieder der deutſchen Kolonie ſind dazu
geladen worden. Der Geburtstag Sr. Maj. des Kaiſers ſelbſt wird
am 22. März von der Pariſer deutſchen Kolonie mit einem
Feſt=
bankett in den Sälen des Hotel Kontinental gefeiert werden.
England. Der neue Ober=Staatsſekretär für Irland, Balfour,
ſprach ſich am 15. d. im Unterhaus zuſtimmend aus über den von
Plunkett gegebenen Befehl, den Angriffen auf die Volizei in Irland
energiſch, im Notfalle mit Waffen, zu begegnen.
Dem „Reuter'ſchen Bureau” wird aus Kalkutta vom 16.
tele=
graphirt: Angeſichts möglicher Verwicklungen in Afghaniſtan habe
die indiſche Regierung die Aufſtellung von Beobachtungstruppen an
der Piſhingrenze in Ausſicht genommen. Eine Betretung des
afgha=
niſchen Gebiets ſei jedoch nicht beabſichtigt. Die Anweſenheit der
Truppen an der Grenze ſoll dem Emir eine moraliſche Stütze
ge=
währen.
Belgien. Wegen des Streikes der Steinbrucharbeiter in
Soignies iſt am 16. ein Bataillon Jäger dorthin auſgebrochen; die
übrigen in Mons garniſonierenden Truppen ſind konſigniert.
Ilakien. Dem Miniſter des Aeußern, Graf Robilant, wurde
vom deutſchen Kaiſer der Schwarze Adlerorden verliehen, was dafür
ſpricht, daß die letzten Verhandlungen mit dem deutſchen Reiche zu
endgültigem Abſchluſſe gelangt ſind und ein befriedigendes Reſultat
ergeben haben.
Der General Gens zeigte der Regierung an, daß er die in
Maſſauah beſchlagnahmten Gewehre Ras Allulas demſelben
aus=
folgen ließ, um die Freilaſſung der Expedition Salimbeni's zu
er=
wirken. „Fanfulla” erklärt ſich für ermächtigt, mitzuteilen, daß die
Regierung das Vorgehen Gene's mißbillige.
Rußland. Der Kaiſer und die Kaiſerin kamen am 15. d.
vor=
mittags aus Gatſchina nach Petersburg und nahmen an dem beim
Großfürſten Wladimir ſtattfindenden Rout Teil. Am Abend
kehr=
ten die Majeſtäten nach Gatſchina zurück.
Der unlängſt aus der
Krim eingetroffene Großfürſt Konſtantin Nikolajewitſch iſt am 15.
wieder dorthin abgereiſt.
Ueber das beabſichtigte Attentat wird aus Petersburg noch
weiter berichtet, daß die Polizei Argwohn gegen ſechs Leute gefaßt
hatte, die in der Nähe des Anitſchkowpalaſtes in einer Theeſchenke
bemerkt wurden, von welchen einer ein großes Buch, ein zweiter
einen Sack, ein dritter ein Packet trug. Man verfolgte ſie, verhaftete
Nr.
ſie aber erſt im Augenblicke, als der Kaiſer den Palaſt verließ. Die
Verbrecher hatten zum Schauplatz ihrer That die Ecke des Newski=
Prospects und der Morskaiaſtraße gewählt, wo der Wagen des
Kaiſers im Gedränge wegen der Umbiegung zeitweilig den Schritt
verlangſamen mußte. Auch die Umſtehenden bemerkten dann die
auffällige Schwere des Buches, welches der Student mühſelig von
Arm zu Arm wechſelte, ferner fiel die heraushängende Zugſchnur
auf. Die Verhafteten ſind zwei junge Männer, zwei in der neuen
Univerſitätsuniform gekleidet, ein dritter ein Koſakenſtudent vom
Don. Gerüchtweiſe verlautet, daß das Buch eine Dynamitflaſche
mit vergifteten Kugeln enthielt; der oberſte Polizeibeamte, welcher
den klebrigen Kugelſtoff betaſtete, ſoll betäubt hingefallen ſein. Auch
ſoll ein Frauenzimmer eine Bombe in einem Pelzmuff getragen
haben. Ein neuer Mordanſchlag wird vorläufig nicht gefürchtet.
Der Zar fuhr auf Umwegen über den Newaquai nach der Warſchauer
Station zur Abreiſe nach Gatſchina. Er weinte hell auf, als er
hörte, welcher Gefahr er und ſeine Familie entgangen war.
Unge=
mein zahlreiche Verhaftungen ſind erfolgt; es herrſcht große
Be=
ſtürzung über den Vorgang in der Stadt. Großfürſt Wladimir
arbeitet mit den Leitern der Polizei. Verſchiedene Belohnungen
ſind verteilt worden.
Herbien. General Horvatovich überbringt dem Kaiſer Wilhelm
ein eigenhändiges Glückwunſchſchreiben des Königs Milan.
Darm ſt adt. 18. März.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den proviſoriſchen
Gymnaſiallehrer Karl Albert Henkelmann in Darmſtadt zum
Lehrer an der Realſchule zu Groß=Umſtadt, mit Wirkung vom
April d. J. an, den Amtsrichter bei dem Amtsgerichte Langen Karl
Schödler zum Amtsrichter bei dem Amtsgerichte Homberg und
den Amtsrichter bei dem Amtsgerichte Homberg Ludwig Hechler
zum Amtsrichter bei dem Amtsgerichte Langen ernannt.
Ernannt wurde: der Gerichtsvollzieher mit dem Amtsſitze
in Offenbach, Johann Juſtus Lahm zum Gerichtsvollzieher mit
dem Amtsſitze zu Mainz. Der Hilfsheizer bei den Oberheſſiſchen
Eiſenbahnen Heinrich Schmidt aus Nauheim zum Heizer bei dieſen
Bahnen mit Wirkung vom 1. April d. J. an.
r. Schwurgerichtsverhandlungen. Von der durch Herrn erſten
Staatsanwalt Zimmermann vertretenen Staatsanwaltſchaft wegen
Körperverletzung mit tödlichem Erfolg zur Verantwortung gezogen
ſtand geſtern, verteidigt von Herrn Rechtsanwalt Schmeel, der 48
Jahre alte, verheiratete Gürtler Jakob Como II. aus Lämmerſpiel
vor den Schranken des Gerichtes, welchem der ſtellvertretende
Vor=
ſitzende, Herr Landgerichtsrat Rohde präſidierte. Dem Angeklagten,
der wegen Beſtechung früher einmal zu einer Geldſtrafe verurteilt
worden war, wurde zur Laſt gelegt, in der Nacht vom 30. auf den
31. Januar ds. Js. nach einer vorausgegangenen
Wirtshaus=
ſtreitigkeit, die auf der Straße ihre Fortſetzung fand, mit einem
Taſchenmeſſer den Konrad Fiſcher von Lämmerſpiel vorſätzlich
der=
art verletzt zu haben, daß infolge deſſen der Tod des Verletzten
eintrat VVerbrechen begen 88 223, 223a und 226 des
Strafgeſetz=
buches). Der Angeklagte beſtritt die Vorſätzlichkeit der im übrigen
zugeſtandenen That und gab vor dieſelbe, durch vorangegangene
Neckereien gereizt und von zwei Perſonen, darunter dem Getöteten,
zu Boden geworfen und mißhandelt, alſo aus Notwehr, begangen
zu haben. Darauf gelangten Herr Kreisarzt Dr. Jhring und 18
Zeugen zur Vernehmung, und behalten wir uns vor das
End=
ergebnis der Verhandlung morgen mitzuteilen.
Die Reihe der zur 90jährigen Geburtstagsfeier Sr. Majeſtät
des Kaiſers auch in unſerer Stadt in Ausſicht genommenen
Feſt=
lichkeiten eröffnete am Mittwoch abend ein von den
Studieren=
den der techniſchen Hochſchule im Saalbau abgehaltener
Feſtkommers, welcher einen ſehr befriedigenden Verlauf nahm.
Von der Studentenſchaft war der Kommers gut beſucht, auch das
Profeſſorenkollegium war zahlreich vertreten, die Beteiligung aus
bürgerlichen Kreiſen leider und wohl als Folge der vielen ſonſtigen
Veranſtaltungen nur gering. Der Einladung zum Beſuch der
Gallerien hatte ein reicher Damenflor Folge geleiſtet. Nach dem
Er=
öffnungsſalamander wurde von den Studierenden Scior, Diehl
und Stuttmann nacheinander die Salamander auf den Kaiſer,
den Großherzog und die techniſche Hochſchule gerieben. Namens
der letzteren trank Herr Profeſſor Marx auf die ſtudierende Jugend.
Lebhaften Beifall fanden auch die kernigen Worte, welche der als
Ehrengaſt anweſende Stadtkommandant, Hr. Generalmajor v. Röder,
an die Anweſenden richtete, und in welchen er rühmend des
patrio=
tiſchen Geiſtes gedachte, welcher zur Zeit, wie alle deutſchen, ſo auch
unſere Darmſtädter Hochſchule erfülle. Dazwiſchen erklangen beliebte
ſtudentiſche Lieder und die fröhlichen Weiſen der Hilge'ſchen Kapelle.
Der große Saal war ſtimmungsvoll dekoriert; auch durch die in
Wichs erſchienenen Chargierten der einzelnen Korps und
Ver=
bindungen wurde das farbenreiche Bild noch erhöht. Schließlich
ſei noch der ausgezeichneten Leitung des Kommerſes gedacht, welche
bewies, daß auch nach dieſer Richtung hin unſere junge Hochſchule
mit ihren alten Kolleginnen wetteifern kann.
667
55
Dem Vernehmen nach ſoll die 8. Compagnie des Großh.
1. Inf=Regts. Nr. 115 bei der Formation des in Straßburg zu
errichtenden neuen Regimentes zur Verwendung kommen.
4* Geſtern nachmittag fand unter zahlreicher Beteiligung die
Beerdigung des Geheimerats Hermann Welcker ſtatt. Geboren am
17. Maitls14 auf Schloß Lichtenberg i. O. trat er im Jahre 1840
in den Staatsdienſt, in welchem er bis zu ſeiner durch die
Auf=
hebung der Großh. Oberſteuerdirektion im Jahre 1879 erfolgten
Penſionierung verblieb. In treuer gewiſſenhafter Pflichterfüllung
hatte er ſich des Allerhöchſten Vertrauens zu erfreuen und wurden
ihm zahlreiche Auszeichnungen zu teil. Neben ſeiner amtlichen
Stellung hat der Verſtorbene noch auf verſchiedenen ſonſtigen
Ge=
bieten in hervorragender Weiſe gewirkt, ſo als Vorſitzender der
Centralſtelle für die Landesſtatiſtik, als landesherrlicher Direktor
der Staatsſchuldentilgungskaſſe, als Mitglied reſp. Vorſitzender der
Civildiener=Witwenkaſſe=Kommiſſion und als Regierungskommiſſär
bei der Bank für Süddeutſchland.
In politiſcher Beziehung hat Geheimerat Welcker der
national=
liberalen Partei als eines ihrer eifrigſten Mitglieder angehört und
war von derſelben im Jahre 1874 als Vertreter des Wahlkreiſes
Darmſtadt=Groß=Gerau in den Reichstag gewählt worden, während,
er, 3. T. gleichzeitig, von 1872-78 die Stadt Darmſtadt als
Abge=
ordneter in der zweiten Kammer der Stände vertrat. Mit Hermann
Welcker iſt ein Mann zur Erde beſtattet worden, deſſen Andenken
ſtets in Ehren gehalten werden wird.
Wir machen unſere Leſer darauf aufmerkſam daß ſoeben
im Verlage von A. Bergſträßer, hier: „Koch, Fürſt Alexander von
Bulgarien” erſchienen iſt. Wir hatten bereits öfter Gelegenheit
Werke in dieſem Blatte zu erwähnen, die die Regierungszeit des
Fürſten zum Gegenſtand der Behandlung hatten, doch iſt noch keins
bis jetzt erſchienen, das von ſo berufener Seite geſchrieben war, wie
das vorliegende. Hofprediger Koch, der ſich im Jahre 1879 nach
Bulgarien begab und ſeit dieſer Zeit in unmittelbarer Nähe des
Fürſten lebte, hat auf Grund perſönlicher Erinnerungen in dem
vor=
liegenden Werke eingehende Mitteilungen aus dem Leben und der
Re=
gierung des Fürſten gemacht. Nach der Einleitung, in welcher der
Verfaſſer in friſcher klarer Weiſe ſeine Reiſe im Dezember 1879
nach Sofia erzählt, behandelte er das ihm vorliegende Material in
folgenden Abſchnitten: Regierungsantritt des Fürſten. Der Fürſt
zu Hauſe. Reiſe nach Petersburg. Rückkehr des Fürſten nach Sofia
und die zweite Nationalverſammlung. Die Aufhebung der
Ver=
faſſung. Ruſſiſche Wirtſchaft. Koalitionsminiſterium und allerlei
ruſſiſche Gegenſchläge. Zweites Miniſterium Karawelow bis zum
Philippopler Staatsſtreich. Der Fürſt in Varna. Die Philippopler
Revolution und der ſerbiſch=bulgariſche Krieg. Nach dem Kriege.
Gefangennahme des Fürſten; Rückkehr und Abdankung.
Das Werk umfaßt hiernach die ganze Zeit der aufopfernden
Thätigkeit des Fürſten in Bulgarien. Was durch die Heitungen
vereinzelt bekannt geworden, iſt hier in überſichtlichſter Weiſe
zu=
ſammengeſtellt und erhält ſeinen beſonderen Reiz durch die
einge=
flochtenen dem perſönlichen Verkehr mit dem Fürſten entſprungenen
Bemerkungen über den Charakter desſelben, ſowie kleine Züge aus
ſeinem Leben, die denſelben nur um ſo heller ſtrahlen laſſen. Wir
empfehlen das Buch unſeren Leſern angelegentlichſt. Der Preis iſt
für das brochirte Exemplar auf 6 M., für das gebundene auf 7 M.
feſtgeſetzt. Dem Werk iſt ein wohlgelungenes Bild des Helden von
Slivnitza beigefügt.
B. Konzert des öſterreichiſchen Damenquartetts. Die
übereinſtim=
mend günſtigen Berichte, welche aus allen großen Städten über
die Leiſtungen dieſes Damen=Quartetts eingelaufen waren, hatten
für dasſelbe auch bei uns ein günſtiges Vorurteil geweckt, welches
ſich i ſeinem ganzen Umfange als gerechtferligt erweiſen ſollte.
Das Programm enthielt Kompoſitionen voll der manigfachſten
Stimmungen, denen die Sängerinnen in ihrem Vortrag den
präg=
nanteſten Ausdruck verliehen. Die von den Damen geſungenen
neun Lieder, denen noch ein zehntes auf Verlangen als Zugabe
bei=
geſellt wurde, gaben reichlich Gelegenheit, die gute Schulung nach
jeder Seite hin zu zeigen. Der erſte Sopran hat keinen übermäßig
ſtarken, aber einen wohlthuend ſeelenvollen Klang, zu welchem der
herrliche Contrealt, der in ſeinen tiefen Tönen mit dem feierlichen
Anfluge einer Orgelſtimme wirkt, den ſchönſten Gegenſatz bildet.
Die Mittelſtimmen fügen ſich in allen Tonſchattierungen ſo
vorzüg=
lich ein, daß das muſterhafte Enſemble wie ein einziges Vokalinſtrument
klingt. Dieſe Reinheit und Sicherheit der Intonation, verbunden
mit formeller Klarheit und Abrundung ſowie einer erſtaunlichen
Feinheit in den Uebergängen und Schattierungen, ſind Vorzüge,
welche nur auf dem Wege raſtloſen Studiums und unausgeſetzter
Uebung erworben werden. Für die pianiſtiſche Abwechſelung ſorgte
Frl. Sophie Fernow. Wir gehören nicht zu denjenigen, welche
die Aufgabe der Klavierſpielerin im Vergleich zu der der Sängerin
als eine in allen Fällen undankbare anſehen. Gerade der Umſtand.
daß Viele der Konzertbeſucher, vielleicht die meiſten, ſich ſelbſt auf
dieſes Inſtrument mehr oder minder gut verſtehen, wird zum
An=
laß, dem Vortrag des Virtuoſen von Beruf ein geſteigertes
In=
tereſſe entgegenzubringen. Wer ſich ſelbſt einmal mit der Einübung
eines Chopinſchen Impromptu abgequält, wird nicht verfehlen, auf=
Nr.
368
merkſam zuzuhören, wenn ihm ein ſolches im Konzertſaal als eine
wohlbekannte und doch zugleich fremde Erſcheinung entgegentritt.
Frl. Sophie Fernow beſitzt die Berechtigung zum Konzertgeben
vollauf. Ihr Vortrag zeugt von einer ſoliden Ausbildung, ihre
Technik iſt durchweg korrekt. Der Anſchlag könnte freilich für
ge=
wiſſe Partien weniger kräftig ſein; es iſt nicht nötig, daß z. B.
Mendelsſohn in dem Lied ohne Worte mit ſolcher Wucht geſpielt
werde, auch bei der Wiedergabe der Chopinſchen Sachen kommt es
chließlich mehr auf Grazie als auf Kraft an. Der poeſiereiche Schluß
der Bach'ſchen chromatiſchen Phantaſie kam auch nicht ſo zur Gelt.
ung wie er es hätte ſollen.
Se. Könial. Hoheit der Großherzog nebſt hohen Angehörigen
beehrten das Konzert durch Ihre Anweſenheit.
r. Vorgeſtern abend fand im oberen Saale des Gaſthauſes
zum =Prinzen Karl: die Generalverſammlung des Vereins zur
För=
derung gemeinnütziger Zwecke für Darmſtadt und Beſſungen unter dem
Vorſitze des Herrn Volksbankdirektor Bernhard ſtatt. In derſelben
erſtattete zunächſt der Vorſitzende den Rechenſchaftsbericht über das
abgelaufene Jahr, in welchem in Ausführung der Beſchlüſſe der
vorjährigen Generalverſammlung in verſchiedenen auswärtigen
Zeitungen Nord= und Mitteldeutſchlands für die Herbeiziehung
Fremder zu vorübergehendem oder bleibendem Aufenthalte Reklame
gemacht wurde durch zweckentſprechende und vom beſten Erfolg
be=
gleitete Annoncen. Weiter verbreitete ſich der Bericht über den
Verkehr mit der Stadtverordnetenverſammlung und der
Bürger=
meiſterei wegen Anbringens von Trinkbechern an den öffentlichen
Brunnen, Aufſtellung eines Plakatſtänders an den Bahnhöfen und
Aufhebung des Oktrois für Steinkohlen und Holz, endlich wurde
auch der Zuwendungen an den Schlittſchuhklub und an den
Karne=
valzug=Verein gedacht. Bei der darauffolgenden Rechnungsablage,
erſtattet von Herrn Kaſſier Rohde, ergab ſich für 1886 eine
Ein=
nahme von 798 M. 51 Pf., eine Ausgabe von 657 M. 16 Pf. und
weiter (nach Eingang der Beiträge für 1887) ein jetziger
Vermögens=
ſtand von 552 M. 53 Pf. Alsdann wurde dem Rechner Decharge
erteilt und in einer längeren Diskuſſion, an welcher ſich insbeſondere
die Herren Direktor Bernhard, Profeſſor Dr. Büchner,
Stadtver=
ordneter Karp, Kaufmann Langenbach, Hofzimmermaler F. Mahr
und Hauptmann Hernin betheiligten, eine Beſprechung der Wege
vorgenommen, auf welchen dem Verein mehr Mitglieder und größere
Mittel zugeführt werden können; in dieſer Beziehung erhielt der
Ausſchuß die notwendigen Vollmachten. Nachdem dann noch dem
Vorſitzenden die Ermächtigung erteilt worden war, wegen des
Ver=
botes von öffentlichen Aufzügen an Sonntagen mit der
Polizei=
behörde Rückſprache zu nehmen, und mehrere andere Angelegenheiten.
geſprächsweiſe und ohne weitere Beſchlußfaſſung Erledigung
ge=
funden hatten, wurde zur Vorbereitung der Herausgabe eines neuen
Führers eine beſondere Kommiſſion eingeſetzt, beſtehend aus den
Herren Direktor Dr. Boßler und Hauptmann Zernin. Bei der alsdann
ſolgenden Ergänzungswahl des Ausſchuſſes wurden für die aus
demſelben ausſcheidenden und für das laufende Jahr nicht wieder
wählbaren Herren C. Barth. W. Ganß, F. Rohde und L. Rückert
die Herren Direktor Dr. Boßler, Kaufmann F. Querner,
Spengler=
meiſter Rockel und Gaſtwirt L. Wiener gewählt.
Immobilienverkauf. Ein Bauterrain in der Wilhelmſtraße
liegend, Herrn Kommerzienrat Heinrich Keller gehörend, wurde
an den Bauunternehmer und Weißbindermeiſter Karl Friedrich
Mahr von hier verkauft. Der Verkauf wurde durch den Agenten
Karl Schnabel abgeſchloſſen.
88 Pfungſtadt, 15. März. Der 90. Geburtstag Sr. Maj.
des Kaiſers ſoll auch hier in feſtlicher Weiſe begangen werden,
und zwar im Hauſe Zeh. Bereits hat ſich ein Komite gebildet,
welches die nötigen Vorbereitungen trifft. Die Kapelle Stützel
über=
nimmt den muſikaliſchen Teil. Zur Deckung der Koſten zirkuliert
eine Liſte zum Einzeichnen freiwilliger Beiträge.
Der hieſige Männerquartett feiert nächſten Sonntag den
20. d. im Hauſe van Kaick ſein Stiftungsfeſt mit Konzert und Ball.
Das Programm ſoll ein ſehr reichhaltiges ſein.
Wie die Probe=Nummer vom 12. März beſagt, erſcheint
für Pfungſtadt und Umgegend in Jugenheim ein neues Blatt unter
dem Titel: „Neuer Pfungſtädter Anzeiger.”
Die jährliche Generalverſammlung der Pfennigſparkaſſe
findet nächſten Sonntag nachmittag auf hieſigem Rathauſe ſtatt.
Mainz, 16. Mürz. Der Verwaltungsrat der Heſſiſchen
Ludwigsbahn hat in ſeiner geſtrigen Sitzung auf Antrag der
Direktion eine Gehaltsaufbeſſerung namentlich für die unteren
Be=
amtenklaſſen in einem Geſamtbetrage bis zu 100 000 M. beſchloſſen.
Die Ausführung ſoll bereits demnächſt erfolgen. Der
Verwaltungs=
rat wird übrigens dem Vernehmen nach Ende April eine
General=
verſammlung einberufen, welcher die Verteilung einer Dividende
von 3½ Prozent lim letzten Jahre 3½ Prozent) vorgeſchlagen wird.
J. Mainz, 16. März. Mainzer Blätter melden, daß geſtern
wegen der mehrerwähnten Eiſenbahndiebſtähle, wiederum
Hausſuchungen ſtattgefunden. — Die Schiffahrt auf der Strecke
unterhalb Bingen iſt ſeit geſtern Abend wiederum geſperrt und
zwar infolge eines Rencontres eines hölzernen Segelſchiffes und
55
eines Remorqueurs wodurch das erſtere in ſchräger Richtung im
Binger Loch aufgefahren iſt.
Frankfurt, 17. März. Wie das „F. J.u mitteilt, hat Freiherr
S. M. v. Bethmann aus Geſundheitsrückſichten ſeinen Austritt
aus dem Aufſichtsrat der Darmſtädter Bank erklärt.
A. Frankfurt, 17. März. Heute in aller Frühe durchſauſten die
Salzwagen der Trambahn die verſchiedenen Linien, welche um die
gewohnte Zeit vollſtändig betriebsfähig waren. Die einzige
Aende=
rung, welche der koloſſale Schneefall hervorgerufen, iſt, daß die
Waggons zweiſpännig fahren müſſen. - In der Stadt zirkulieren
verſchiedene Gerüchte betreffs privater Abmachungen hinſichtlich
unſerer beiden Theater. Wir bemerken hierzu, daß Magiſtrat und
Stadtverordneten das entſcheidende Wort zu ſprechen haben.- Die
Kondukteure der Odenwaldzüge Eberbach=Hanau klagen über die
große Kälte an den letzten Morgen, namentlich in der Nähe von
Hetzbach.
Lodes=Axzeige.
Verwandten und Freunden die traurige Nachricht,
daß heute Nacht unſere liebe Schweſter
8 0 k i e,
Gattin des Herrn Oberſt Malo von Groyorz in
Lenz=
burg (Kanton Aargau), an einem Herzſchlage geſtorben iſt.
Darmſtadt, 17. März 1887.
Georg und Wilhelm
Freiherren von Wedekind.
Statt jeder beſonderen Anzeige hiermit Verwandten,
Freunden und Bekannten die traurige Mittheilung, daß
unſer lieber Gatte, Bruder und Schwager
Jacob Rettig, Wagnermeiſter,
in ſeinem 56. Lebensjahre verſchieden iſt.
Darmſtadt, am 17. März 1887.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Samstag den 19. d. M.,
Nach=
mittags 3 Uhr, ſtatt.
Darrkſegitrtg.
[2639
Für die vielen Beweiſe herzlichſter Theilnahme an dem
uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte ſagen wir hiermit unſeren
tiefgefühlteſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Hargarethe Ensling Wwe.
(2640
Darrkſagitrtg.
Allen, welche unſeren lieben entſchlafenen Sohn und
Bruder
Georg Lind, stud. architect.,
zu ſeiner letzten Ruheſtätte geleiteten und ſo großen Antheil
an unſerem Schmerz nahmen, insbeſondere den Herren
Pro=
ſeſſoren und Herren Studirenden der techniſchen Hochſchule,
beehren wir uns unſeren tiefgefühlteſten Dank hiermit
öffent=
lich auszudrücken.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Karl Lind Wwe.
Karl Lind.
Beſſungen, den 16. März 1887.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.