Darmstädter Tagblatt 1887


15. März 1887

[  ][ ]

Abonnemenlspreis
vlerteljährlich1 Mark 50 Pf. inch.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
ſegengenommen
zu 1 Mart 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufichlag.

150. Jahrgars
Mit der Sonntags=Beilage:

Inſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärt
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
ſür die Behannkmachungen des Großh. Rreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
p.e.
18
Dienstag den 15. März.
52.


B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Geſuch des A. Weidenbuſch in Darmſtadt um Genehmigung zur Aufſtellung eines
Dampfkeſſels.
Der Fabrikant A. Weidenbuſch in Darmſtadt beabſichtigt in der Hofraithe Marktſtraße Nr. 1 in Darmſtadt einen
Dampfkeſſel aufzuſtellen.
Etwaige Einwendungen dagegen ſind, bei Meidung ſpäterer Nichtberückſichtigung, binnen acht Tagen, vom Tage des
Erſcheinens dieſer Bekanntmachung an gerechnet, bei uns vorzubringen.
Die einſchlägigen Pläne, Zeichnungen u. ſ. w., liegen während der bezeichneten Friſt auf unſerem Büreau zur Einſicht
der Intereſſenten auf.
Darmſtadt, den 14. März 1887.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
[2487
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Geſindeweſen. Mit Rückſicht auf den bevorſtehenden Geſindedienſtwechſel erinnern wir daran, daß die nach 8 38
der Geſindeordnung vom 28. April 1877 in unſerem Hauptmeldebüreau
Amtsgebäude, Hügelſtraße 31-33 parterre,
Zimmer Nr. 1 - geführten Geſinderegiſter ſämmtliche dem zur Zeit oder früher hier Bedienſteten ausgſtellten Dienſtzeug=
niſſe
, ſowie die ſeit Erlaß der Geſindeordnung gegen Dienſtboten ergangene Strafurtheile enthalten und daſelbſt in den
üblichen Büreauſtunden von Dienſtherrſchaften eingeſehen werden können.
Auf Verlangen werden ſchriftliche Auszüge aus den Regiſtern ertheilt.
Es liegt um ſo mehr im Intereſſe der Dienſtboten ſuchenden Herrſchaften vor Eingang eines Vertragsverhältniſſes
dieſe vorzugsweiſe zuverläſſige Quelle für eine ſichere Nachricht über Eigenſchaften und Verhalten eines Dienſt=
boten
nicht unbenutzt zu laſſen, als erfahrungsgemäß die von Dienſtherrſchaften bei der Entlaſſung in die Dienſtbücher ein=
getragenen
Atteſte in leider allzu häufigen Fällen der Wirklichkeit nicht entſprechen und ſich in einem anffallenden Wider=
ſpruch
zu den bei eintretendem Bedürfniſſe von der Polizeibehörde direkt erhobenen, in die Geſinderegiſter auf=
genommenen
wahrheitsgemäßen Zeugniſſe bezw. Erläuterungen ertheilter Zeugniſſe befinden.
Darmſtadt, den 3. März 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(2175
v. Grolman.

Bekanntmachung.
Nüchſten Mittwoch den 16. d. Mts.,
Vormittags 11 Uhr,
wird durch die unterzeichnete Stelle das
Wohnrecht der von den Hutmacher Hein=
rich
Lutz, bewohnten Räumlichkeiten,
Schloßgraben 13, gegen Baarzahlung an
den Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 14. März 1887.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
12488
Harres.
Bekanntmachung.
Der Bau einer Lazareth=Baracke auf
dem Artillerie=Schießplatze bei Darmſtadt,

veranſchlagt auf 3500 Mark, ſoll an
einen Unternehmer im Submiſſionswege
vergeben werden.
Hierzu iſt Termin auf
Freitag den 25. März er., Vormittags
10 Uhr,
im Geſchäftszimmer des hieſigen Lazareths,
Alexanderſtraße 27, anberaumt.
Bedingungen und Zeichnungen liegen
1
ſebendaſelbſt zur Kenntnißnahme auf.
Darmſtadt, den 14. März 1887.
Großherzogliches Garniſon=Lazareth.
Verſteigerung.
Donnerstag den 17. d. Mts., Vor=
mittags
10 Uhr,

werden im Hofe des Zeughauſesu aus=
rangirte
Gegenſtände, als:
Metalle, Taue, Pappe, 1 ſteinerner
Brunnentrog ꝛc.
[2346
öffentlich meiſtbietend negen Baarzahlung
verkauft. Artillerie=Depot Darmſtadt.
Bekanntmachung.
Die am 10. und 11. d. Mts. abge=
haltene
Stamm= und Brennholz= Verſtei=
gerung
im Roßdörfer Gemeindewald iſt
genehmigt. Erſter Abfuhrtag Montag
den 21. März 1887.
Roßdorf, den 12. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
[2490
Müller.
166

[ ][  ][ ]

630

Nr. 52

Bekanntmachung.
In Gemäßheit des Art. 210e der Novelle zum Handelsgeſetzbuch vom 14.
Juli 1884 wird veröffentlicht:
Laut Geſellſchaftsvertrag vom 15. April 1886 wurde mit dem Sitz zu Darm=
ſtadt
eine Aktiengeſellſchaft unter der Firma Polytechniſches Arbeits=Inſtitut J.
Schröder, Aktiengeſellſchaft; errichtet. Zweck der Geſellſchaft iſt die Herrichtung und
der Verkauf von Unterrichtsmodellen, Zeichnenwerkzeugen und ſonſtigen geſchnittenen
Holzern, ſowie aller Artikel, welche mit der genannten Branche verwandt ſind.
Das Grundkapital iſt auf Mk. 250,000 feſtgeſetzt, voll eingezahlt und zer=
fällt
in 178 Aktien Lit. A. und 72 Aktien Lit. B. über je 1000 Mk.
Das Unternehmen iſt auf eine gewiſſe Zeit nicht beſchränkt.
Hinſichtlich des Stimmrechts und der Anſprüche auf Dividendenbezug ſind
die Aktien Lit. A. und Lit. B. vollſtändig gleichgeſtellt, dagegen haben die Aktien
Lit. A. in Anſehung des Kapitals ein Vorzugsrecht (Priorität) vor den Aktien
Lit. B. in der Art, daß im Falle der ſeinerzeitigen Auflöſung der Geſellſchaft aus
dem alsdann vorhandenen Geſellſchaftsvermögen zunächſt der Kapitalbetrag der Aktien
Lit. A. heimgezahlt worden ſein muß, ehe mit der Heimzahlung der Aktien Lit. B.
begonnen werden kann.
Beſondere Vortheile zu Gunſten einzelner Aktionäre ſind nicht bedungen, da=
gegen
iſt vereinbart, daß die Aktiengeſellſchaft mit Wirkung vom 1. Mai 1886 das
Geſchäft der bisherigen offenen Handelsgeſellſchaft Polytechniſches Arbeits=Inſtitut
J. Schrödern in der Art erwirbt, daß ſie die ſämmtlichen Aktiva dieſer Firma,
Immobilien, Maſchinen, Werkzeuge, Gußmodelle und Zeichnungen, Mobiliar, Holz=
vorräthe
, Waarenlager, Debitoren=Conten, Wechſel und Kaſſe, zum Preis von
507000 Mk. ankauft und dieſen Betrag wie folgt erlegt:
a) durch Uebernahme von Schulden der verkaufenden Firma in Hohe von
257,000 Mk.;
b) durch Hingabe von Aktien der neuen Geſellſchaft zur Ausgleichung weiterer
Kapitalguthaben bei der Firma J. Schröder und zwar:
an Frau C. Külp Wittwe dahier 64 Stück Aktien Lit. A.,
2. an Frau A. Lienau Wittwe zu Hamburg 37 Stück Aktien Lit. A. und 36
Stück Lit. B.,
3. an Frau Hauptmann Külp Wittwe dahier 12 Stück Aktien Lit. A. und 36
Stück Lit. B.,
4. an Herrn Dr. med Freſenius in Bad Soden 20 Stück Aktien Lit. A.,
ſowie durch Hingabe von 45,000 Mk. in baar.
Eine Entſchädigung bezw. Belohnung für die Gründung wird nicht gewährt.
Die Gründer der Geſellſchaft:
1. Herr Kaufmann Emil Schröder zu Darmſtadt,
2. Frau Ingenieur Karl Külp Wittwe daſelbſt,
3. Frau Hauptmann Külp Wittwe daſelbſt,
4. Frau A. Lienau Wittwe zu Hamburg,
5. Herr Kaufmann Otto Heidenheimer zu Darmſtadt,
6. Herr Dr. med. Freſenius zu Soden.
Der Aufſichtsrath beſteht aus den Herren:
1. Rechtsanwalt Otto Hallwachs zu Darmſtadt,
2. Bankdirektor Parkus daſelbſt,
3. Eivilingenieur L. Kabiſch zu Karlsruhe,
4. Kaufmann C. Schlößmann zu Mainz.
Als Vorſtand der Geſellſchaft fungiren die Herren:
1. Kaufmann Emil Schröder zu Darmſtadt,
2. Otto Heidenheimer daſelbſt.
Die Zeichnung der Firma erfolgt in gültiger Weiſe durch die beiden Vor=
ſtandsmitglieder
, oder ein Vorſtandsmitglied und einen Procuriſten.
Bekanntmachungen erfolgen im Reichsanzeiger.
Der Eintrag der Geſellſchaft zum Handelsregiſter iſt unterm Heutigen erfolgt.
Darmſtadt, den 5. März 1887.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
J. V.:

Waoner.

12491

nuvergal -Latarrh- &ap Husten-No
vbons.

Pauet 15 Pſ. von E. O. Hoser &amp Cle. in Stutgart.
Lu haben in Darmatadt bei Herren M. Arth, F. Eichborg, Otto Schürg,
V. Thiermann; in Babenhuugen bei Herrn hoinr. Losh r.; in Michel-
gtadt
bei Herrn H. Seidel.
(11515

Fettvieh=
Verſteigerung.
Am Dienstag den 15. l. Mts.
Vormittags 11½ Uhr,
kommen in Großh. Hof=Meierei
Darmſtadt 4 fette Kühe zur
Verſteigerung.
Die Oberverwaltung
der Großh. Hofmeiereiguter.
Dettweiler. (2322
SrtrtAAin

Schwarne Cachemire
von M. 1.40 bis zu den feinſten Qualitäten.
Heuheiten in Kleidersloſen
und DamenConfection
empfiehlt zu den billigſten Preiſen bei
großer Auswahl
J. Lehmann Himon,
(2285
Markt 4.


Magazin

fertiger
1 1Unſu.s' Canul kohos,
Roise-Palotots,
Esler und havelooks.
J. C. AAhGrlCooand.
Einige kleinere und größere
OPlGIGOGGU,
welche ich von einer Schweizer
Fabrik in Commiſſion habe, ſchöne
Stücke ſpielend, zu verkaufen.
L. Borrss, Mieestr. 39.
Meine
N
roinigung
(neueſtes Syſtem)

für gebr. Bettfedern und Flaumon
empfehle mit dem Bemerken, daß ſelbige
durch dies Verfahren vollſtändig neu be=
lebt
und von allen falſchen Beſtandtheilen
befreit werden. Gleichzeitig empfehle
für neue Hüllen Bettdrelle, Barchente
und Federleinen.
(2065
I. Böttinger, Mathildenplatz 7.
Schönen Gartenkies liefert (2493
Ludwig Kunz, Dieburgerſtr. 38.

[ ][  ][ ]

M 52

Freitag den 18. März l. J., Vormittags 9 Uhr anfangend,
werden im Roßdörfer Gemeindewald, Diſtrict Mark (Tannenkopf,
42 Stück Eichenſtämme von 3-9 Meter Länge, 28-93 Emt. mittlerer Durch=
meſſer
= 4005 Feſtmtr.,
134 Stück Kiefernſtämme von 5-14 Meter Länge, 22-53 Emtr. mittlerer
Durchmeſſer = 105,61 Feſtmtr.,
16 Rmtr. Buchen=, 65 Eichen, 44 Nadel=Scheiter,
27
Eichen=, 86 Nadel=Knüppel,
850 Stück Buchen=Wellen
verſteigert.
Das Stammholz kommt zuerſt zur Verſteigerung.
Die Zuſammenkunft iſt auf der Kubig.
Roßdorf, den 12. März 1387.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
Müller.
(2494
Freimillige
Verkteigerung.
Dienstag den 20., Mittwoch den 30. und Donnerstag den
31. März
und wenn nöthig Freitag den 1. April 1887 verſteigert der Unterzeichnete) in
Beſſungen Heidelbergerſtraße Nr. 37 Parterre, täglich von Morgens
9½ und Nachmittags 2½ Uhr ab, wegen Aufgabe des Haushalts und Weg=
zug
von hier die dem Herrn Auftraggeber gehörenden Brillanten, Antiquitäten,
Münzen, Möbel in altdeutſchem Styl, Oelgemälde von berühmten Meiſtern, als:
L. Meizner, M. Lotze, van der Hoven, V. Bonifazio, Paul Stade, F. Bol, Her=
mann
Bellmer, Schneider, J. W. Guido Reni, Alfred Schönberger, Ed. Schleich,
Wolfram J. Rotter, Eugen v. Krämer, Riediger, Fröhlich, Mackeldey, Ebert, Herrl,
Weiß, Trübner, Junker, Fleiſchhauer, Werbel, Lohr, Fritz, Auguſti, Kneſchhoff,
Rantzinger, Janſen, ſowie 1 Stahlſtich, geſtochen von Profeſſor Rudolph Stanz
lavant la lettre) nach Raphael's Trennung Mariäu und eine Anzahl Stiche
und Studien ꝛc., ebenſo eine eiſerne Kiſte (Meiſterwerk eines Schloſſers) ꝛc. ꝛc.
Dienstag den 29. März kommt zum Ausgebot am Vormittag:
Brillanten, Gold= und Silberſachen, Schmuckſachen und die Münzen;
Nachmittags: Cryſtall= Porzellanwaaren und Nippſachen, Wiener Service
ſantik) für 12 Perſonen, 4 Gemälde, Meißener Teller, die Jahreszeiten (nach
Schwanthaler) darſtellend.
Mittwoch den 30. Mürz, Vormittags und Nachmittags:
Oelgemälde, Stahl= und Kupferſtiche, die Antikſachen, als: eiſerne Kiſte,
Schränkchen und Stöcke ꝛc.
Donnerstag den 31. Mürz Vormittags:
Möbel, und zwar: 1 Cauſeuſe, 2 Seſſel, 1 Sophatiſch (Marie Antoinette),
Pfeilerſpiegel mit Conſol ſſchwarz), 1 dreieckiger altdeutſcher Silberſchrank,
1 Pianino, noch ganz neu, von Gerhard Adam in Weſel, 1 ſchwarze Säule
mit Büſte, an 2 Fenſter reich geſtickte Vorhänge, 1 Cauſeuſe, 2 Seſſel und
6 gepolſterte Stühle, in ſchwarzem Holz geſchnitzt (mit bordeauxfarbigem Rips
bezogen), 1 Sophatiſch (ſchwarz), 1 ſchwarzer Glasſchrank, 1 ſchwarzer Eck=
ſchrank
mit Marmorplatte (vergoldet), 1 Rauchtiſch, 1 Tiſch lamerikaniſches
Nußbaum) mit ſchwarzer Ahornplatte, Büchergeſtelle, Staffeleien mit Mappe,
geſchnitzt, 1 Plüſchſopha (Mahagoni) mit 2 Seſſel, Seſſelſtühle, Sophatiſch,
Briefſchränkchen, Schreibtiſchſtnhl, Büffet, ſowie eine große Partie Weißzeug,
Tafelgedecke und Herrenkleider.
Des Nachmittags: 1 Eichenſchrank, Stühle, Spiegel in Eichenholz, ſowie viele
Möbel in Nußbaumholz, diverſe Klappſeſſel, Näh= und Spieltiſche, 2 Giran=
doles
, vergoldet (Zeit Napoleons), Pferdegruppen, Koloſſalbüſte Beethoven's
von K. Knoll, München, ſowie 1 vollſtändige Kücheneinrichtung, Betten, Kom=
moden
, Schränke, Gartenmöbel, Pflanzen und allerlei Hausrath.
Die zur Verſteigerung kommenden Obiekte ſtehen dem kaufluſtigen Publikum
Samstag den 26. und Montag den 28. er., Vormittags von 10 bis 12
und Nachmittags von 2¼ bis 4 Uhr, am Verſteigerungsorte zur Anſicht be=
reit
. Alles Nähere bei dem Unterzeichneten, wo auch ein Katalog der Oelge=
mälde
, welche zur Verſteigerung kommen, vorhanden iſt.
Engel, Gerichtsvollzieher zu Darmſtadt,
Ernſt=Ludwigsſtraße 10 Il.
5

631

votoroior farbo
invallen Nüancen zu 5 und 10 Pf.
EihnliAz per Packet.
[2496
L. Borros, Aicestr. 32.

ETGEULAN
WEUIEB
(Das beſte Frühſtück)
präparirt aus ſeinſter Cacao und raffinirtem
Zucker koſtet nur 1 M. 60 per Pfund; vorrä=
thig
und immer friſch bei ;

Cervelatwurſt
feinſte Gothaer,
ſtets vorräthig bei
G. 6.
Prassel,
16 Rheinſtraße 16. 11985
Wichtig für Zausfrauen.
Die Holländiſche
Hafkee-Brennerei
G. Disqué & Co., Hannheim,
ſ empfiehlt ihre, unter der Marke
2
Clephanten=
0
Kaffer
wegen ihrer Güte und Billigkeit ſo be=
rühmten
, nach Dr. v. Liobigs Vorſchrift
gebrannte, hochfeine Qualitäts=Kaffee's:
r. Java-Mische. per Pfd. M. 120,
f. Weatindisch, 1.40,
f. Henado
1.60.
f. Bourbon
1.80,
extru f. Mocca
2.-
Durch vorzügliche neue Brennme=
thode

kräftiges feines Aroma.
große Erſparniß.
Nur ächt in Packeten mit Schutzmarke
Elephantu verſehen von 1, ½ und
¹⁄. Pfund.
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Ml. Jägor, Paul Ensling, Wolss & Egonolf,
Ludw. Gerschlauer, Ph. Huwerth,
H. Keller, Promenadeſtr. 26, Nroh.
Kessler, Wilhelminenſtraße, L. Stoln-
gässer
, gegenüber der Stadtkirche, J.
Limmormann, Soderſtraße 44, A. J.
Supp, Schuſtergaſſe 3, Ludwig Wosp.
14
AA
Proße Ochſengaſſe 1 ſind Mehlwürmer
zu verkaufen per Hundert 40 Pf.

[ ][  ][ ]

632

Nr. 52
Verſteigerungs Anzige.
Mittwoch den 16. und Donnerstag den 17. März, vo Uhrn 9
Vormittags an,
werden im Hauſe Marienplatz Nr. 10 die zum Nachlaſſe des Fräulein Auguſte
Weidenbuſch gehörigen Mobiliar=Gegenſtände als.
ſilberne Beſtecke, 1 Cauſeuſe, 1 Kanapee, 6 gepolſterte und 6 Wiener=Stühle,
2 Seſſel, 1 Schreibſekretär, 1 Spieltiſch, 1 Nähtiſch, verſch. andere Tiſche,
2 vollſtändige Betten, 1 pol. Weißzeugſchrank, 2 Kleiderſchränke, 2 Kommoden,
1 Waſchtiſch, 1 Nachttiſch, 1 Ankleideſpiegel und mehrere andere Spiegel,
Kupferſtiche, 1 vollſtändige Kücheneinrichtung, 1 Fliegenſchrank, 1 Sitzwanne,
Porzellan und Glas; ferner Kleider und Weißzeug, Vorhänge und Nouleaux,
Muſikalien und andere Gegenſtände,
12359
öffentlich gegen baare Zahlung verſteigert.
H. Scharmann, Amtsgerichts=Taxator.
Freiwillige
Verkteigerungs Anzeige.
Donnerstag den 17. d. Mts., Vormittags 9 Uhr anfangend,
verſteigert der Unterzeichnete im Hauſe Ballonplatz 4 zu Darmſtadt den Nachlaß
des G. Lepper gegen Baarzahlung und zwar:
Herrenkleider, Weißzeug, Haus= und Küchengeräthe, Mobilien aller Art, voll=
ſtändige
Betten, 1 goldene Uhr mit Kette, 1 große Spieluhr mit Glocken,
3 goldene Ringe, 1 Landkarte und noch diverſe Gegenſtände.
Darmſtadt, den 14. März 1887.
Hohemsteſm, Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

A. vr. AmGtmadd, varmstadt,
empfiehlt ſein reichhaltiges Lager von
Pianos & Harmonim.
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ſtets vorräthig. Reparaturen werden unter fachmänniſcher Leitung
beſtens ausgeführt.
[2499

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Brennzeit, empfiehlt
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im
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Emanuel Fuld, Kirchſtraße 1,
G. P. Poth, Bleichſtraße.
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tratzen
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und prompt
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melkende
Ziege mit Jungen, ſowie
ſeine Kaute Kuhmiſt zu verkaufen. ſ2503
Ein guterhaltenes Lipp'ſches
o
=Gelslavier
iſt umzugshalber abzugeben.
Näheres in der Expedition.
[2504

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verkaufen bei Herrn Schneidermeiſter
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ſind zu verkaufen Hohlerweg 20. L2505

697) Neckarſtraße 10
Beletage: 7 Zimmer, Salon nebſt
allen Bequemlichkeiten per 1. April
zu vermiethen.
1225) Carlsſtr. 41 lneu) Parterre=
Wohnung: 4 Zimmer, 2 Entreſol ꝛc.,
nach den neueſten Anforderungen einge=
richtet
, zu vermiethen und bis 1. Mai
zu beziehen. Zu erfr. Carlsſtr. 41, alt.
2100) Landwehrſtraße 27 eine Woh=
nung
, 4 Zimmer, Bleichplatz, für ſofort.
2506) Feldbergſtraße 28 eine Woh=
nung
gleich zu beziehen.

lädon, Hagazins olo.

1401) Ludwigsſtraße 19.
Nach beendigtem Umbau habe ich per
15. Juli einen großen Laden mit zwei
Schaufenſtern u. Wohnung zu verm.
Karl Rittershaus.

[ ][  ][ ]

Nr. 52

633

9
15)
45

58
45)
12.
14)
82

32
98
145
355
343
243
457
630
8½

024
136
154

1228) Eliſabethenſtraße 58 zwei
ſchön möblirte Zimmer, l. Stock, mit
ſeparatem Eingang zu vermiethen.
2198) Mühlſtr. 14 part. ein möbl.
Zimmer, ſeither von Einjährigen bewohnt,
vom 1. April ab zu vermiethen.

2250) Ludwigspl. 10 ein ſchönes
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Cm
5)
2295) Schützenſtraße 8 ein gut
möblirtes Zimmer mit Kabinet an
einen ruhigen Herrn zu vermiethen.

E

Eine Modiſtin

ſucht Stelle, auch widmet ſich dieſelbe dem
Verkauf. Eintritt kann ſofort erfolgen.
Offerten unter Chiffre E. F. an die
Expedition d. Bl.
(2507
2503) Ein lediger Mann ſucht Stelle,
als Hausknecht oder Kellner bei einem
Kaufmann, Privatmann oder Hotel. Gute,
Zeugniſſe ſtehen zu Dienſten. Näh. Exp.

2509) Gutes Dienſtperſonal
kann ich den geehrten Herrſchaften auf
Oſtern empfehlen. Becks Stellenbureau,
Mathildenplatz 1I.
2510) Eine perfekte Köchin mit den
beſten Zeugniſſen ſucht Stelle durch
Stellenbureau Röſe, Schützenſtr. 14
parterre.

2441) Ein reinl. braves Mädchen wird
auf Oſtern geſucht. Schulſtr. 8, I. St.

Eine perfekte Büglerin
nimmt noch Privatkunden an.
Näheres Expedition.
2511

Gesueht
ein gewandtes, reinliches Müdchen mit
guten Zeugniſſen für Hausarbeit gegen
hohen Lohn auf Oſtern. Nieder= Ram=
ſtädterſtraße
3.
(2512
2513) Bürgerliche Köchinnen geſucht,
auch eine tüchtige Kinderfrau. Stellen=
bureau
Röſe, Schützenſtr. 14 part.

2514) Ein geſittetes Müdchen, wel=
ches
ſelbſtſtändig gut kochen kann, wird zu
einer einzelnen Dame geſucht.
WoL ſagt die Expedition.

2456) Zum 1. April ein einſaches,
ſauberes und anſtändiges Mädchen zu
2 Kindern für Nachmittags. Nach Ueber=
einkommen
auch öſters ganze Tage. Wo
ſagt d. Exped.

G=AOON

in eleganter

1ll

Mnaben-Anzüge
von M. 7.50 an.
E. Die Neuheiten ſind
dieſes Jahr beſonders ſchön u.
höchſt kleidſam.
Ferner empfehle ich (515
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Meter in bekannter vorzüglicher
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Aug. Sohwab,
Ludwigsſtraße 18.

Das
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Darmſtadt, Grafenſtraße 18,
liefert ſtückreiche, wenig rußende
WuhrEohlem von großer Heizkraft
aus Zeche ver. Hamburg;, ſowie Nußkohlen, Stückkohlen und echte Anthracit=
kohlen
und Briquettes.
[974

4
1 GGSUOAAMTATO.
Franz Christopb's Fussboden-dlanzlack,
ſchnell trocknend, geruchlos, von ſchönem Glanze und ſehr dauerhaft,
. Kilo M. 1. 25.
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Hinoleum, ſchnell trocknend, von ſchönem Glanze, Kilo 90 Pf.,
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Kussboden Wohnwichse, Farketboden-Wachs,
Stahlspihme zum Abſchleifen rauer Fußböden.
Praktiſche Pinſel zum Fußboden=Anſtrich empfiehlt
Wriedr.
Schoefor.
Ludwigsplatz 7.
(2189

EElLons ae 7
20
EU
4*
Die patauiirton
RuxarzzartzzonuzuAAurarnz inranongor
heien Ger vermindan de Tanbheit, gloiehriel au velcha Vreaebe digolbe heritzunt.
Die bomerkenzvertheten Hellungen ehnd erſolgt. Mau unde Opienuie un ſauco oh
innttrirte Werk von CoSeiton znomplangon, veleha-die interegdanten Be-chruidunge
ſiber die Vermehe enthaalt, die zur Heilung der Taubbeit antanommen vorte
eind; man ſuadet darin auch Anerkennungeschreiden von Doctora, Advocaten, Vorl-
gorn
und andaron dervorragenden Pertönlichkeiten, velche dureh dieno Tron.
melhkutehon goheilt vordon zind und dieselbon angologentlichet empfehla-
Dan Zende died 2 1. u. Ricnolsol, 6o-, Outor Con Hndo. Karhiu. uter lnpube Aein hallunz.

167

[ ][  ][ ]

634

Nr. 53

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Leinen, Cretonnes, Shirting. Bett- & Loibwäsche,
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Kinder von der Geburt an ſehr gut gedeihen; bei Darmkatarrh
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2309) Eine Köchin, die auch etwas
Hausarbeit übernimmt, wird auf Oſtern
geſucht. Frankfurterſtr. 22.
2516) Ein reinliches, junges Mäd=
chen
auf Mittags zu Kindern geſucht.
Näheres Expedition.
Gm
Köehim.
Eine perfekte Köchin auf Oſtern ge=
ſucht
. Näheres Expedition.
(2213

2517) Es wird ein Fräulein von
ſchöner großer Figur für ein
Damenconfectionsgeſchäft
geſucht. Erfahrung in Arbeiten von
Damenconfection erwünſcht, doch nicht
nöthig. Näheres Expedition.
2518) Auf Oſtern wird nach Metz
ein Mädchen geſucht. Gehalt monatlich
15 M. Reiſevergütung. Nur ſolche mit
guten Zeugniſſen wollen ſich melden Kies=
ſtraße
97.
ür ein Penſionat wird ein Haus=
55 müdchen geſucht. Offerten an die
Expedition.
[2485
2519) Es werden unter günſtigen Be=
dingungen
zu engagiren geſucht:
eine erſte Taillenarbeiterin,
eine erſte Coſtümrockarbeiterin,
mehrere Arbeiterinnenf. Jaquettes,
Mäutel und Umhänge.
Gute Empfehlungen noͤthig. Näh. Exp.
2520) Geſetzte Müdchen, die kochen
können und ſich in Reſtauration eignen,
wollen ſich melden bei
Frau Hahn, Ernſt=Ludwigsſtr. 9.

Verlhuſer
gangbarer Artikel für Haushaltungen ge=
ſucht
. Näheres Expedition.
2521
2522) In einer Engros=Handlung iſt
Lehrſtelle
für einen mit guten Vorkenntniſſen
verſehenen jungen Mann zu beſetzen.
Näheres in der Expediton.
1510) Tüchtige Colporteure auf
Druckſcheiſten u. Bilder ſucht die Kunſt=
u
. Colportage=Buchhdlg. v. J. Brunner,
Worms a. Rh., Fiſchmarkt 23, I. St.

Ein Lehrling
mit guten Vorkenntniſſen gegen Vergütung
im zweiten Jahr geſucht.
Koch & Staehely.
Eiſen= und Metallwaarenhandlung,
Schulſtraße 8.
[775

[ ][  ][ ]

Lehrlings=Geſuch.
Ein junger Mann mit guten Schul=
an
kenntniſſen wird unter günſtigen Be=
dingungen
als Lehrling geſucht.
ſeorg Hot, Hofpapierhdlg.
V=
5
kehrungstolle
auf Oſtern offen für einen jg. Mann,

der die Berechtigung zum Einjähr. beſitzt.
L. B. Wülker,
Papierhandlung.

2523) Einen Lehrling ſucht gegen
Lohn Th. Soeder, Tapezier, Stiftsſtr53.

Ein Lehrling
mit guten Schulkenntniſſen unter günſtigen
Bedingungen geſucht.
[2313
H. Heyer, Papierhandlung.
Lehrlings=Geſuch.
Für ein größeres Colonialwaaren=
geſchäft
wird ein Lehrling geſucht.
Gehalt im erſten Jahre M. 120,
zweiten. 240,
dritten

360.
Schulzeugniß und Handſchrift ſind vor=
zulegen
. Wo? ſagt die Exped. (2524

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Nr. 52

636

Mittwoch den 16. März:
LCSF-TOAOTS
der Studirenden der Großherzoglichen techniſchen Hochſchule,
zur Feier des 90. Geburtstags Sr. Mazestät des Kaisers,
Im grossen Gaale den Saalbaues.
Eintrittskarten 2 Mk. ſind von Freitag den 11. März an bei
Herrn Hof=Buchhändler Bergſträßer Rheinſtraße, zu haben. Beſondere
Einladungen werden nicht verſandt. Die Gallerien ſind für die Damen
reſervirt. Dieſelben werden erſucht, ihre Namen in einer bei Herrn Hof=
buchhändler
Bergſträßer aufliegenden Liſte (vom 11. bis Montag den 14.
März) einzuzeichnen, und werden ihnen dann die Karten, ſoweit der Vor=
rath
reicht, zugeſandt werden.
Eröffnung des Saales und der Gallerien 7 Uhr. (2337
Beginn des Commerſes 8 Uhr präciſe.
Der Ausschuss der Studirenden für die Kaiser-Poior.

voulsahe, mgarlsshe und französisohe
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Einem hieſigen und auswärtigen Publikum zeige ich ergebenſt au, daß ich nun
mein Geſchäft als Friſeur (vormals Müller und Eyrich) auf eigene Rechnung be=
treibe
und empfehle ich mich im Damenfriſiren, Haarſchneiden, Friſiren und
Raſiren ſowie in allen Arten von künſtlichen Haararbeiten. Es wird mein eifrig=
ſtes
Beſtreben ſein, alle mir zu Theil werdenden Aufträge ſolid und billig auszu=
führen
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Achtungsvoll

Hpapl.
Goort
1100Esrh, Frisour,
Eliſabethenſtraße 26.

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[ ][  ][ ]

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Geſchmack arrangirt ſind.
tig
Das Fabrikat der Möbel iſt im Verhältniß ſeiner Güte das denlbar billigſte, beherrſcht
den Weltmarkt und iſt bezüglich ſeiner accuraten, gediegenen Ausführung von keiner Konkurrenz übe
den
Da ich in Verbindung mit einem der erſten Mainzer Möbel=Architekten ſtehe, befinden ſich ſt
eſonders
Muſterzimmern neue Modelle, die an Schöuheit der Formen ſich vor allen anderen Fabrikaten ganz
auszeichnen; dieſelben werden in meinen Schaufenſtern nicht ausgeſtellt.
Nooeaao
poeaooooepprrarrerionnnoer,
ooooiporrrrrrprrrrpcrrrprPprrrrre

[ ][  ][ ]

Nr. 52
637

Gosohähls-Jobortragung.

Den geehrten Einwohnern von Darmſtadt und Umgebung beehre ich mich hierdurch ergebenſt mitzutheilen, daß ich das
von mir ſeit 35 Jahren betriebene
Pinnoforte= und Harmonium=Geſchüft
mit dem Heutigen an Herrn Otto Heitz, ſeither Muſikhändler und Inſtrumentenbauer in Breslau, ohne Activa und
Paſiva käuflich übergeben habe.
Indem ich für das mir ſeit ſo vielen Jahren in hohem Maße entgegengebrachte Vertrauen beſtens danke, bitte ich das=
ſelbe
auch auf meinen Nachfolger, der ein ebenſo geſchickter Techniker als erfahrener Kaufmann iſt, übertragen zu wollen.
Herr Heitz wird das Geſchäft unter gleichem Namen weiter führen.
Darmſtadt, den 15. Mürz 1887.
Hochachtungsvoll
A. R. ATTOTTAIL.

Im Anſchluß an obige Mittheilung erlaube ich mir, das von Herrn Zimmermann übernommene Piano= und Har=
monium
=Lager beſtens zu empfehlen. Es wird mein Beſtreben ſein, durch reellſte Bedienung dem Geſchäft ſeinen bisherigen,
vorzüglichen Ruf zu erhalten. Die weitgehendſten Fachkenntniſſe, die ich in hervorragenden Firmen, wie: Steinway & Sons,
New=York, Wm. Knabe & Co., Baltimore, Schiedmeyer, Stuttgart, erworben habe, jetzen mich in die Lage, den höchſten An=
forderungen
in jeder Richtung genügen zu können, auch werde ich beſorgt ſein, an Hand tüchtiger Kräfte gute Reparaturen
und Stimmungen auszuführen.
Mein Lager wird, wie bisher, mit den berühmteſten wie guten Mittelfabrikaten und gut hergerichteten gebrauchten
Inſtrumenten jeder Art, ſowie Miethpianos in reicher Auswahl verſehen ſein.
Darmſtadt, den 15. März 1887.
Hochachtungsvoll
OEEO AOIVT,

in Firma A. W. Eimmermann.
[2527

Gllod0 Büchinge
zum braten,
Hioler Bückinge,
Ingl. Bückinge
zum Roheſſen.
G. F. WPolh,
Bleichſtraße. (528 Ein Damen=Regenſchirm,
ſtehen geblieben. Gegen Einrückungsge=
bühr
abzuholen bei
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Gebrüder Neu, Ludwigsplatz. p finden gute und billige
SGEUlOl Pension in einer ge=
bildeten
Familie. Näheres Nieder= Ram=
ſtädterſtraße
3.
(2531 Zahupaſta (Odontine,
aus der Kgl. Hof=Parfümeriefabrik,
C. D. Wunderlich, prämiirt Nürn=
berg
, ſeit 1863 mit größtem Erfolg ein=
geführt
und allgemein beliebt zur raſchen
und angenehmſten Reinigung der Zähne u.
des Mundes. Sie macht die Zähne glän=
zendweiß
, entfernt den Weinſtein, ſowie
ublen Mund= und Tabakgeruch und con=
ſervirt
die Zähne bis ins ſpäteſte Alter.
50 Pfg. Alleinverkauf bei
E. Scharmann,
Hofbürſtenfabrikant, Ludwigsplatz 2. Dilettant.
Bratſche oder zweite Violine würde ſich
an einem beſſeren Streichquartett oder
Klavierduett betheiligen. Offerten unte=
A. L. 76 an die Expedition.
2532 Ein bis 2 Schüler,
des Gymnafiums oder der Realſchule finden
bei gewiſſenhafter Beaufſichtigung gute
Penſion. Näheres Expedition. (3534 (Fin gebrauchter zweithüriger Kleider=
= ſchrank iſt wegen Mangel an Raum
zu verkaufen Promenade 28.
2529

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstaa, 15. März.
2. Vorſtellung in d. 8. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Zum erſten Male:
Manfred.
Dramatiſches Gedicht in 4 Abteilungen von
Byron. Muſik von Robert Schumann.

Perſonen:
Manfred,

Herr Edward.
Gemſenjäger
Herr Dalmonico.
Abt von Saint Maurice Herr Werner.
Manuel,
Herr Knispel.
Diener,
Herrmann,) Manfred's. Herr Göbel.
Königin der Alpen.
Fräul. Cramer.
Ahriman.
Herr Mickler.

Nemeſis
Fräul. Berl.
Aſtarte.
Fräul. v. Felden.
Erſte
Fräul. Ethel.
Zweite Schichkfalsſchweſter Frau Eppert.
Dritte
Fräul. Bernhardt.
Luftgeiſt
Fräul. Finkelſtein
Fräul. Jungk.
Waſſergeiſt
Feuergeiſt
Herr Hofmuller.
Herr Gillmeiſter.
Erdgeiſt
Herr Feßler.
Erſter
Herr Bögel.
Zweiter.
böſer Geiſt
Dritter
Herr Wagner.
Vierter,
Herr Klotz.
Geiſter Ahrimans.

Ort der Handlung: 1. Abteilung: Auf dem
Gebirge der Jungfrau. 2. Abteilung: Alpen=

thal. 3. Abteilung: Höhle des Ahriman.
4. Abteilung: Manfred's Burg.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.

Mittwoch, 16. März.
3. Vorſtellung in d. 8. Abonnementsabteilung
(Rothe Karten gültig).
Der Boſtillon von Conjumeau.
Komiſche Oper in 3 Akten von Adam.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
168

[ ][  ][ ]

Nr.
638
Politiſche Ueberſicht.
Deukſches Reich. Am 12. fand im Potsdamer Stadtſchloſſe die
Taufe des jüngſten Sohnes des Prinzen Wilhelm von Preußen
ſtatt. Die Vathen ſind: Prinz Heinrich von Preußen, Prinzeſſin
Louiſe von Großbritannien und Irland, Herzog und Herzogin von
Anhalt=Deſſau, Erzherzog Albrecht von Oeſterreich, Großfürſt Niko=
laus
von Rußland, Prinzregent Luitpold von Bayern, Herzog Ernſt
Günther zu Schleswig=Holſtein, Erbprinz und Erbprinzeſſin Reußj. L.
Der Prinz erhielt die Namen: Auguſt, Wilhelm, Heinrich, Günther,
Victor.
Zum Geburtstag des Kaiſers wird General Carneiro in Berlin
eintreffen und dem Kaiſer Namens des Königs Dom Luis einen
in Portugal gearbeiteten Degen überreichen.
Der Reichsanzgr. veröffentlichte am Samstag das Geſetz über
die Friedenspräſenzſtärke des deutſchen Heeres.
Dem Staatsſekretär des Außern, Graf Herbert v. Bismarck,
wurde vom Kaiſer von Rußland der weiße Adlerorden verliehen.
Mit der in der Freitagsſitzung des Reichstages in dritter Leſung
erfolgten definitiven Annahme der Militärvorlage iſt dieſelbe nun=
mehr
glücklich unter Dach und Fach gekommen. Die Annahme er=
folgte
mit 227 gegen 31 Stimmen (Freiſinnige und Sozialdemo-
kraten
), während ſich das Gros der Centrumspartei wiederum der
Abſtimmung enthielt; Polen und Elſäſſer fehlten. Die ganze übrige
Sitzung wurde durch die Verhandlung über die von den Freiſinnigen
eingebrachte Reſolution ausgefüllt, wonach der Bundesrat erſucht
werden ſoll, dem Reichstage eine Vorlage über eine Reichsein=
kommenſteuer
, durch welche die aus der Militärvorlage erwachſen=
den
Mehrkoſten gedeckt werden ſollen, zugehen zu laſſen. Die Steuer
ſoll von allen Einkommen, welche mehr als 6000 M. betragen, er=
hoben
werden und einen beſtimmten von ¼ Prozent ab aufſteigen=
den
Prozentſatz des betreffenden Einkommens ausmachen. Abg.
Rickert begründete die Reſolution und führte er hierbei aus, daß
eine Reichseinkommenſteuer der Verfaſſung nicht widerſpreche, ſie
bedeute vielmehr eine Stärkung des Reichsgedankens und deshalb
müſſe vor allem die nationalliberale Partei ihr zuſtimmen, zumal
die Nationalliberalen ſchon früher direkte Reichsſteuer befürwortet
hätten. Der Reduer verſuchte dann nachzuweiſen, daß eine Reichs=
einkommenſteuer
auf keine beſonderen Schwierigkeiten ſtoßen könne
und legte im Uebrigen das Hauptgewicht darauf, daß dieſelbe nur
die wohlhabenderen Klaſſen treffe und von denſelben auch ganz gut
ertragen werden könne. Ausdrücklich bezeichnete Abg. Rickert am
Schluſſe ſeiner Ausführungen die Reſolution als einen Proteſt gegen
die Steuerpolitik des Reichskanzlers und deſſen angeblich auf die
Beſchränkung des Bewilligungsrechtes des Reichstages gerichteten
Beſtrebens.
Namens des Centrums erklärte ſich Abg. v. Huene
gegen die Reſolution und betonte er, daß die Reichseinkommenſteuer
ohne Eingriffe in die Rechte der Einzelſtaaten gar nicht durchführbar
ſei; wenn die wohlhabenderen Klaſſen, wie billig, mehr wie bisher
zur direkten Steuer herangezogen werden ſollen, ſo könne dies nur
auf dem Wege der Partikulargeſetzgebung geſchehen. Seitens der
Sozialdemokraten ſprach ſich Abg. Grillenberger für die Reſolution
aus, die ihm überdies noch gar nicht weit genug ging. In längerer
Rede legte nationalliberalerſeits Abg. Dr. Miquel den Standpunkt
ſeiner Partei zu der Reſolution dar und erklärte er, daß er nach
wie vor im Prinzip für eine direkte Beſteuerung auf Reichswegen
ſei, dann aber führte er die verſchiedenen Gründe an, aus denen
ſeine Partei der Reichseinkommenſteuer nicht zuſtimmen könne. Er.
hob hierbei namentlich hervor, daß dieſe Steuer notwendiger Weiſe
zu einer ganz verſchiedenartigen Belaſtung der verſchiedenen Ein=
kommen
führen müßte, und daß die Reichseinkommenſteuer auf die
Steuerſyſteme der Einzelſtaaten förmlich aufgepropft werden müſſe
und dies würde eine ganz verſchiedenartige Veranlagung ergeben.
Dr. Miquel empfahl dafür die Reform der Branntwein= und der
Zuckerſteuer im Reiche wie auch eine Reformierung der direkten
Steuerſoſteme in den Einzelſtaaten und würden dieſe Reformen
denſelben Effekt haben, wie die vorgeſchlagene Reichsſteuer, nämlich
die ſtärkere Beſteuernng der reicheren Klaſſen. Zum Schluſſe ſeiner
gediegenen und intereſſanten Ausführungen befürwortete Dr. Miquel
die von den Nationalliberalen eingebrachte motivierende Tagesordnung,
reſp. den Antrag, über die Reſolution der Freiſinnigen zur Tages=
ordnung
überzugehen, da die ſtärkere Heranziehung der wohlhaben=
deren
Klaſſen zwar zu erſtreben, die Durchführung des Gedankens
aber bei der Reform der direkten Steuern den Einzelſtaaten zu
überlaſſen ſei. Nachdem von freiſinniger Seite Abg. Dr. Meyer=
Halle nochmals für die Reſolution geſprochen, erhielt die Debatte
plötzlich durch das Eingreifen des Abg. v. Helldorf Ckonſ.), welcher
die freiſinnige Reſolution als agitatoriſch bezeichnete, einen ſehr ge=
reizten
und zum Teil perſönlichen Charakter, in welcher die frei=
ſinnigen
Redner ſich auf das Schärfſte gegen Herrn v. Helldorf und
dann auch gegen Herrn v. Kardorff, den Führer der Reichspartei
wendeten, welcher auf die Angelegenheit der Wahlbündniſſe zurück
kam. Die Diskuſſion geſtaltete ſich im weiteren Verlauf ſo uner=
quicklich
, daß der Präſident v. Wedell=Piesdorf den Abg. Richter
wie den Abg. v. Köller (konſ.) wegen unſtatthafter Aeußerungen zur
Ordnung rufen mußte und klang die Debatte überhaupt in

52
ſcharfen Tönen aus. Die freiſinnige Reſolution ſelbſt ebenſo wie
der Antrag der Nationalliberalen wurde abgelehnt. Am Montag
ſetzte das Haus die Beratung des Etats fort.-
Die preußiſche Regierung hat wegen zahlreicher Schädigungen
an Leben, Geſundheit und Vermögen infolge mangelhafter Bauaus=
führungen
die Provinzialbehörden zur eingehenden Erörterung der
Frage veranlaßt, inwiefern die Wiedereinführung der Meiſterprüf=
ung
als Vorbedingung für den ſelbſtſtändigen Betrieb des Maurer=
und Zimmererhandwerks notwendig, bezw. zweckmäßig und durch=
führbar
ſei. Die Berichte ſind bereits zahlreich eingelaufen; wenn
das Material die erwähnte Notwendigkeit ergibt, ſo dürften Son=
derbeſtimmungen
, wie in Betreff der Hufſchmiede, in Vorſchlag ge=
bracht
werden.
Unter den Mitgliedern der kirchenpolitiſchen Kommiſſion des
Herrenhauſes iſt eine Verſtändigung bezüglich einer Modiſikation
der Kopp'ſchen Anträge unter Zuſtimmung der Regierung erzielt
worden und gilt nunmehr die Annahme des neuen Kirchengeſetzes
als geſichert.
Ueber den Rücktritt des Staatsſekretärs v. Hofmann erfährt
die Straßb. Poſt:: Herr v. Hofmann wollte aus Rückſichten für
ſeine durch rheumatiſche und gichtiſche Affektionen ſchwer geſchädigte
Geſundheit ſchon im vorigen Jahre dieſen Schritt thun. Die bittere
Erfahrung, daß ſein dem Lande und deſſen Bevölkerung ſeit faſt
neun Jahren entgegengebrachtes Wohlwollen und ſeine unermüdliche
Fürſorge für eine gedeihliche Entwickelung der Verhältniſſe mit
wenig Dank erwidert wurden, hat die damalige Abſicht jetzt zum
feſten Entſchluß gereift. Einer weiteren Mitteilung desſelben
Blattes zufolge, hätte unter den Perſonen, welche als Nachfolger
des Staatsſekretärs v. Hofmann genannt werden, der bisherige
Leiter der Juſtizabteilung der elſaß=lothringiſchen Regierung, Unter=
ſtaatsſekretär
v. Puttkamer, die größte Ausſicht auf Ernennung. Es
komme dabei der Geſichtspunkt in Betracht, unter den jetzigen
ſchwierigen Verhältniſſen jemanden zu ernennen, der die Lage und
ihre Erforderniſſe aus eigener Anſchauung gründlich kenne.
Laut nach Berlin gelangter amtlicher Mitteilung hat der Ge=
richtshof
der Vereinigten Staaten entſchieden, daß es den Impor=
teuren
reſp. deren Vertretern geſtattet ſein ſoll, den Recursverhand=
lungen
über Abſchätzung der importierten Waaren behufs Feſtſtel=
lung
des Zollſatzes beizuwohnen
Eine Deputation von Infanteriſten, die mit dem neuen leichten
Gepäck ausgerüſtet iſt, wird auch nach Wien gehen, um dort dem
Kaiſer Franz Joſeph vorgeſtellt zu werden.
Heſterreich.=Angarn. Dem öſterreichiſchen Abgeordnetenhaus iſt
der Geſetzentwurf über die Deckung des auf Oeſterreich fallenden
Anteils an dem von den Delegationen bewilligten Militärkredit
von 52¼ Millionen zugegangen. Der Anteil Oeſterreichs beträgt
36 015000 fl., derſelbe ſoll durch Begebung fünfprozentiger Papier=
rente
, event. ſo lange dieſe Begebung nicht ſtattgefunden hat, im
Wege der ſchwebenden Schuld aufgebracht werden. Betreffs der
Bankvorlage beſchloß das Abgeordnetenhaus in die Spezialdebatte
über dieſelbe einzutreten.
Jranſtreich. Die Deputiertenkammer nahm am Samstag eine
Erhöhung des Eingangszolles auf Mehl von 6 auf 8 Fr. an und
genehmigte die übrigen vorgeſchlagenen Zollerhöhungen auf Hafer,
Sepienknochen und Stärke.
Von dem Pariſer Geſchworenengericht wurde am Samstag der
Direktor der Zeitung =Revanche!, Peyramont, der auf Grund des
Artikels 84 des Strafgeſetzbuchs (Kundgebungen, welche den Staat
kompromittieren) unter Anklage geſtellt war, freigeſprochen.
Die ſenſationelle Meldung, der Kriegsminiſter Boulanger habe
verſuchsweiſe die Mobiliſierung des I1. Armeccorps und die Ver=
legung
des Generalkommandos des genannten Corps nach Nantes
angeordnet, wird offiziell als unbegründet bezeichnet.
England. Das Erſuchen der ruſſiſchen Regierung, eine Unter=
ſuchung
über die bulgariſchen Greuels einzuleiten, wurde von Eng=
land
zugeſtanden. Italien hat dagegen abgelehnt.
Nach dem Daily Telegraph' iſt nicht die amerikaniſche, ſondern
die ruſſiſche Regierung im Beſitz der Arſenalzeichnungen, welche
Poung Terrh an einen Mittelsmann verkaufte. Ob der Londoner
Marine=Attache der Botſchaft dabei beteiligt iſt, bleibt dahingeſtellt,
jedenfalls aber das ruſſiſche Marine=Amt.
Die Gerüchte über Differenzen im Kabinet Salisbury wegen
des neuen iriſchen Agrargeſetzes werden von der offiziöſen Mor=
ningpoſt
dementiert.
Belgien. Die belgiſche Feldarmee wird nach dem neuen Plane
der belgiſchen Regierung aus 65000 Mann beſtehen. Für Lüttich
und Namur ſind nach Beendigung der Befeſtigungsanlagen 12000
Mann, für Antwerpen 25000 Mann und für die anderen befeſtigten
Plätze 28000 Mann erforderlich, ſo daß die belgiſche Geſammtarmee
130 000 Mann zählen wird. Es iſt aber mehr als fraglich, ob die=
ſelben
in einem künftigen deutſch=franzöſiſchen Kriege genügen wür=
den
, die Neutralität des Landes zu ſichern, gegenüber den vielen
Hunderttauſenden, mit denen die kriegführenden Parteien auf dem
Plane erſcheinen werden.
Jänemarſt. Der Kronprinz wird zur Geburtstagsfeier des
deutſchen Kaiſers am 20. d. nach Berlin abreiſen.

[ ][  ][ ]

Nr. 52
639

Itakten. Die von Crispi beantragte Tagesordnung, in welcher
die Haltung des Miniſteriums in der letzten Kriſis als den parla=
mentariſchen
Gebräuchen zuwiderlaufend bezeichnet wurde, war von
dem Antragſteller dahin abgeändert worden: Die Kammer habe
kein Vertrauen zum Miniſterium und gehe zur Tagesordnung über.
Dieſe Tagesordnung wurde mit 214 gegen 194 Stimmen abgelehnt.
So gering dieſe Majorität für das Miniſterium iſt, ſo wird das
Kabinet Depretis dennoch am Ruder bleiben, da ein Kabinet aus
den Reihen der aus allen möalichen Elementen zuſammengeſetzten
Oppoſition auf gar keine Mehrheit rechnen könnte.
Die Seſſion des Parlaments iſt am 12. durch Dekret des Königs
auf unbeſtimmte Zeit vertagt worden.
Spanien. Auf Befehl der Königin wird ſich General Cordova
nach Berlin begeben, um Sr. Majeſtät dem Kaiſer Wilhelm die
Geburtstagsglückwünſche der Königin zu überbringen.
Bukgarien. Wie aus Ruſtſchuk vom 12. gemeldet wird. ver=
urteilte
das Kriegsgericht wegen Teilnahme am jüngſten Aufſtande
den Marinekapitän Kiſſimow zu einjähriger Feſtungshaft und zwei
Bürgerliche zum Tode. 300 jüngere Soldaten wurden begnadiat,
125 ältere zu ein= bis dreijähriger Gefängnishaft verurteilt. Die
letzteren haben, wie es heißt, Gnadengeſuche eingereicht.
In Gegenwart der Garniſon fand in Ruſtſchuk am 12. die
Degradierung der aufſtändiſchen Unteroffiziere ſtatt. Oberſt Filoff
iſt ſeinen Wunden erlegen.
Einem Berichte aus Ruſtſchuk vom 13. zufolge ſind die beiden
am 12. zum Tode verurteilten Civiliſten zu 15jähriger Feſtungshaft
begnadigt worden.
Karawelow, Zanow, Nikiforow und Stantſchew wurden gegen
Bürgſchaft aus der Haft entlaſſen.

Darmſtadt, 15. März
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Oberſtlieutenant v. Alvensleben, Kommandeur des 2. Großh.
Drag.=Regts. Nr. 24, den Rittmeiſter v. Boddien von demſelden
Regiment, den Oberamtsrichter Arnold von Altenſtadt; zum Vor=
trag
den Staatsminiſter Finger, den Geheimerat Dr. Becker, den
Hoftheater=Direktor Wünzer, den Profeſſor Dr Kittler.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog hahen dem Schullehrer
an der Gemeindeſchule zu Babenhauſen, im Kreiſe Dieburg, Johann
Friedrich Beck und dem Bürgermeiſter der Bürgermeiſterei Altheim,
im Kreiſe Dieburg, Johannes Willmann das Allgemeine Ehren=
verliehen
.
zeichen mit Inſchrift: Für langjährige treue Dienſte
Ernannt wurde der Gerichtsvollzieher=Aſpirant Wilhelm Stau=
bach
aus Wörrſtadt zum Gerichtsvollzieher mit dem Amtsſitze zu
Alzey.
Militärdienſtuachrichten. v. Sturmfeder, Sekondelieutenant
vom 2. Großh. Heſſ. Inf=Regt. Nr. 116, zum Premierlieutenant
befoͤrdert; Baur, bisher Studierender einer militärärztlichen Bil=
dungsanſtalt
, zum Unterarzt ernannt und beim 1. Großh. Heſſ.
Drag.=Regt. Nr. 23 angeſtellt.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 6, enthält: 1) Be=
kanntmachung
, die Organiſation der Unfallverſicherung betr., 2) Be=
kanntmachung
, den Ausſchlag der zur Beſtreitung der allgemeinen
Bedürfniſſe der evangeliſchen Kirche des Großherzogtums im Etats=
jahr
1887 88 erforderlichen Steuern betr.; 3) Ueberſicht der von
Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz für das Jahr
1887 88 genehmigten Umlagen zur Beſtreitung der Bedürfniſſe der
israelitiſchen Religionsgemeinden des Kreiſes Bingen; 4) Ueberſicht
der von Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz für das
Etatsjahr 188788 genehmigten Umlagen zur Beſtreitung der Kom=
munalbedürfniſſe
in den israelitiſchen Religionsgemeinden des Kreiſes
Gießen; 5) Verzeichnis der Vorleſungen, Uebungen und Praktika,
welche im Sommerſemeſter 1887 in den ſechs Fachabteilungen der
Großh. Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt gehalten werden;
6) Ordensverleihungen; 7) Dienſtnachrichten; 8) Dienſtentlaſſungen;
9) Ruheſtandsverſetzungen; 10) Konkurrenzeröffnungen; 11) Sterbefälle.
r Schwurgerichtsverhandlungen. Als erſter Fall der geſtern unter
dem Vorſitz des Herrn Landgerichtsrat Kritzler eröffneten Seſſlon
für das erſte Quartal 1887 wurde die von Herrn Staatsanwalt
Zimmermann vertretene Anklage gegen den unbeſtraften 24jährigen
unverheirateten Bäckergeſell Johann Adam Amend aus Weiher
wegen Körperverletzung mit tötlichem Erfolg unter teilweiſem Aus=
ſchluß
der Oeffentlichkeit verhandelt. Nach dem Anklageakt hat der
ſeiner That vollkommen geſtändige Angeklagte, welchen Herr Rechts=
anwalz
Dr. Mainzer verteidigte, am 23. Februar 1887 den Georg
Berg von Heppenheim mit einem Taſchenmeſſer derart verletzt, daß
infolge der Verletzung der Tod eintrat. Nachdem am Vormittag
ſechs Zeugen und ein Sachverſtändiger vernommen und die Plai=
dohers
des Staatsanwaltes und des Verteidigers erfolgt, wurde
um ein Uhr eine zweiſtündige Pauſe anberaumt, worauf nachmit=
tags
die Geſchworenen die an ſie geſtellte Schuldfrage unter An=
nahme
mildernder Umſtände bejahten und der Gerichtshof den An=
geklagten
um 4¼ Uhr zu einer Gefängnisſtrafe von 3 Jahren ( wo=
von
14 Tage durch die Unterſuchungshaft verbüßt) und in die Koſten

des Verfahrens verurteilte. Der Staatsanwalt hatte 2½ Jahre,
der Verteidiger eine weit mildere Strafe beantragt.
Hierauf wurde weiter erledigt die ſchon früher zur Verhand=
lung
gekommene Anklageſache gegen die damals wegen Meineids frei=
geſprochenen
, aber in die Verteidigungskoſten verurteilten VVert. Herr
Rechtsanwalt Schödler) Philipp Perſchbacher, Nikolaus Perſchbacher
und Adam Perſchbacher II., ſämtlich aus Dietzenbach, da das Reichs=
gericht
das damalige Urteil bezüglich des Koſtenpunktes aufgehoben
und die Sache zur nochmaligen Entſcheidung über dieſen Punkt an
das Landgericht Darmſtadt zurückverwieſen hat. Der Gerichtshof
entſchied hierauf geſtern dahin, daß auch die Koſten der Verteidi=
gung
von der Staatskaſſe zu tragen ſeien.
1. Die Strafkammer des Großh. Landgerichts hat geſtern in einer
gegen den Landtagsabgeordneten Kaufmann Karl Ulrich von Offen=
bach
erhobenen Anklage wegen Verbreitung verbotener Bücher, Im
peziellen Fall zweier Bücher von Bebel und Frohme, ein frei=
ſprechendes
Urteil gefällt.
Herr Geheimerat H. Welcker iſt geſtern im 73. Lebensjahre
nach längerem und ſchwerem Leiden verſchieden.
B. Konzert. Die 8ither im Konzertſaal und ein muſikaliſcher
Abend, dem ſie das eigentümliche Gepräge verleiht, iſt eine ſo
ſeltene Erſcheinung, daß man ſich ſchon deshalb geneigt fühlen
mußte, dem Samstag=Konzert des Darmſtädter Zither=Klubs
ein erhöhtes Intereſſe entgegen zu bringen. Weſentlich war das=
ſelbe
auch bedingt durch die Erinnerung an die Vorjahre, in welchen
Herrn Hofmuſiker Derns treffliche und umſichtige Leitung allemal
die erfreulichſten Reſultate hervorgerufen hatte. In der Aufſtellung
des Programms, ſoweit ſolches durch die Zitherſpieler zur Aus=
führung
kam, hatte man dem eigentlichen Charakter des Inſtru=
ments
gebührende Rechnung getragen und vorzugsweiſe ſolche Kom=
poſitionen
hervorgeſucht, deren Gehalt durch dasſelbe zu unver=
kürztem
Ausdruck gelangt, wie das z. B. der Fall iſt in dem
Kochatſchen Verlaſſen; und Kärthner Gmüathl, Stücke, welche
von den Herren Dern, Brückner, Grüling und Silber korrekt
und geſchmackvoll wiedergegeben wurden.
Zwei Violinſoli, die von Herrn Riller ausgeführt wurden,
einem Virtuoſen, welcher ſich dem Publikum bereits aufs beſte em=
pfohlen
hat, verfehlten ihre Wirkung auf den ziemlich zahlreichen
Hörerkreis gleichfalls nicht. Eine ſehr warme Aufnahme fanden
auch die Liedervorträge des Herrn Hofmüller. Die Begleitung
derſelben hatte Herr Muſikdirektor Ackermann übernommen, der
ſich dann noch mit Herrn Dern zur Wiedergabe einer ſehr ſtim=
mungsvollen
Phantaſie für Zither und Piano vereinigte.
Es dürfte den Mitgliedern und Freunden des Mozart=Vereins
von Intereſſe ſein zu erfahren, daß es demſelben gelungen iſt, für
ſein auf Samstag den 26. März feſtgeſetztes Konzert die Mit=
wirkung
der vortrefflichen Konzertſängerin, Frl. Marie Schneider
in Köln, gewonnen zu haben. Nachdem dieſelbe durch ihr neuliches,
von außerordentlichem Erfolge begleitetes Auftreten im Muſikverein
auf dem Gebiete der dramatiſchen Geſangskunſt ſo reichliche und
wohlverdiente Lorbeeren geerntet und ſich als Künſtlerin erſten
Ranges erwieſen, wird das Konzert des Mozart=Vereins die er=
freuliche
Gelegenheit bieten, Frl. Schneider auch als Liederſängerin
kennen zu lernen. Daß ſie als ſolche überall enthuſiaſtiſche Auf=
nahme
findet, werden alle Diejenigen nicht anders erwarten, welche
ihre gemütstiefe, wunderbare Vortragsweiſe und herrlichen Stimm=
mitteln
ſchon einmal auf ſich einwirken laſſen konnten. Auch ſonſt
bringt das Programm, über welches wir ſpäter noch eingehend be=
richten
werden, viel des Schönen und Intereſſanten, und wollen wir
heute nur noch darauf hinweiſen, daß der Verein, um das Konzert,
auch weiteren Intereſſentenkreiſen zugänglich zu machen, für das=
ſelbe
ausnahmsweiſe Karten an Nichtmitglieder zu dem Preiſe von
2 Mark abgeben wird.
Die für den evangeliſchen Centralkirchenfond zu erhebende
Kirchenſteuer wird auch für das Etatsjahr 1. April 1887,88 den
ſeitherigen Betrag, nämlich 16 Pfg. auf die Mark Kommunalſteuer=
kapital
der Angehörigen der evangeliſchen Kirche, nicht überſteigen.
Geſtern morgen iſt mit dem Zurückverſetzen der Alleebäume
in der Rheinſtraße begonnen worden; bei dem wieder eingetretenen
ſtarken Froſt iſt die Arbeit mit rechten Schwierigkeiten verknüpft.
Hoffentlich erleiden die ſo gut entwickelten Bäume dabei keinen
Schaden.
Immobilienverkauf. Durch Kauf ging das 3¼ſtöckige Haus
Landwehrſtraße Nr. 17 ſſeitheriger Beſitzer Herr H. Bendheim II.
in Bensheim) in den Beſitz des Herrn Metzgermeiſter Guſtav Egner
dahier über. Der Verkauf wurde durch den Agenten Aug. Werner
abgeſchloſſen.
5 Kleine Mitteilungen. Am Samstag vormittag wurde einem
hieſigen Bierbrauereibeſitzer die Thüre des Hauskellers erbrochen
und aus dem Keller Kartoffeln entwendet. Einem Steinhauer=
meiſter
iſt die vor ſeinem Neubau in der Niederramſtädter Straße
aufgehängt geweſene Sturmlaterne entwendet worden. - Gegen
zwei Fortbildungsſchüler, welche in der Alexanderſtraße durch gegen=
ſeitiges
Schlagen groben Unfug verübten, iſt Anzeige erhoben
worden.
Ein Taglöhner aus Beſſungen wurde wegen Unter=
ſchlagung
in Haft genommen. Samstag nacht gegen 12 Uhr
verurſachte ein wegen lüderlichen Umhertreibens verhaftetes Frauen=

[ ][  ]

N.
640
zimmer in der Karls= und Hügelſtraße durch Schimpfen und
Schreien großen Skandal und ſetzte den Schutzleuten auf dem
Transport nach dem Polizeigefängnis energiſchen Widerſtand ent
gegen. Am Sonntag nachmittag wurde in der Kirchſtraße ein
Buchhalter von einem anſcheinend betrunkenen Taglöhner aus Beſ=
ſungen
ohne jede Veranlaſſung angefallen und durch einen Schlag
auf den Kopf verletzt, ſodaß ſtark Blut floß. Die Verletzung iſt
indeſſen nicht gefährlich. Wegen Bettelns, lüderlichen Umher=
treibens
und Landſtreicherei wurden am Sonntag neun Perſonen ir
das Volizeigefängnis eingeliefert. Gegen einen jungen Mann.
der Samstag nacht auf dem Marienplatz ohne jede Veranlaſſung
mehrmals aus vollem Halſe Feuer ſchrie, iſt Anzeige erhoben
worden.
H. Beſſungen, 14. März. Die auf Donnerstag, den 17. März.
Nachmittags 5 Uhr anberaumte Gemeinderatsſitzung hat fol=
gende
Tagesordnung: 1) Beratung über den Entwurf des Voran=
ſchlags
für das Jahr 188788; 2) Anpflanzung von Obſtbäumchen
für die Kreisſtraße nach Niederramſtadt; 3) Genehmigung zur Holz=
verſteigerung
vom 14. März.
B. Beſſungen. 14. März. Der ältere Geſangverein veran=
ſtaltet
kommenden Samstag den 19. d. einen geſelligen Vereins=
abend
in der Reſtauration Pfaff. Da außer den Geſangs= wie
deklamatoriſchen Vorträgen durch ein Sextett dem muſikaliſchen Teil
der Unterhaltung Rechnung getragen wird, verſpricht man ſich einen
genußreichen Abend. Freunde des Vereins können durch Mitglieder
eingeführt werden.
4. Mainz, 13. März. Aus Anlaß des Wahlſieges des Herrn
Racke hielten heute Abend die Ultramontanen hier eine Feſtver=
ſammlung
ab. Zu Beginn der Verſammlung, die äußerſt zahl=
reich
aus dem ganzen Wahlkreis beſucht war und in der ſich die
Feſtſtimmung in den hochgehendſten Wogen geltend machte, nahm
der Abgeordnete für Mainz, Herr Racké, Veranlaſſung über die
jüngſte Abſtimmung des Centrums in der Militärfrage zu reden,
unter der wiederholten Betonung, daß ihm die Gelegenheit ſehr
erwünſcht ſei, gegenüber den Angriffen der Gegner, als erſter ſeiner
Fraktion den Standpunkt des Centrums darzulegen. Die Thatſache,
daß der redegeübte Abgeordnete ſeine Rede von dem Papier ablas.
läßt darauf ſchließen, daß die Worte des Herrn Racké als offizielle
Rechtfertigung des Centrums anzuſehen, weshalb hier eine gedrängte
Wiedergabe nicht ohne Intereſſe ſein dürfte: Nach einer Darlegung.
wie ſich die Militärfrage vor der Wahl entwickelt habe, ſagte Herr
Racke, daß man vielſeitig die Haltung der Centrumsfraktion bei der
jüngſten Abſtimmung als ein Zurückweichen von der früheren Poſi=
tion
bezeichnet habe. Gerade das Gegenteil ſei der Fall, und er
ſtehe, ohne indiskret zu ſein, nicht an, zu erklären, daß eine Anzahl
der Centrumsmitglieder - darunter Lieber und er - entſchloſſen
geweſen, gegen die Vorlage zu ſtimmen und für eine einjährige
Feſtſetzung einzutreten. Von anderer Seite ſei das Beharren auf
dem früheren Standpunkt befürwortet worden, zumal die Majorität
des deutſchen Volkes, an welches durch die Wahl appeliert worden,
zu Gunſten der Regierung ſich erklärt habe. Dazu hätten dann
auch die Abgeordneten die Verhältniſſe ihrer ſpeziellen Wahlkreiſe
und die abweichenden Wünſche ihrer Wähler zu berückſichtigen ge=
habt
. Allgemein ſei in der Fraktion aber der Wunſch mit Ent=
ſchiedenheit
ausgedrückt worden, durch die vorliegende Abſtimmung
zum klaren Ausdruck zu bringen, daß das Centrum bereit war und
iſt, das zur Verteidigung des Vaterlandes Notwendige zu bewilligen,
gleichzeitig aber auch die verfaſſungsmäßigen Rechte des Volkes zu
wahren. Nun habe die Frage ſich ergeben, ob es dem einzelnen
Abgeordneten anheimzugeben nach eigenem Ermeſſen ſeine Ab=
ſtimmung
zu bethätigen, oder als geſchloſſene Fraktion vorzugehen.
Die Solidarität und Einigkeit des Centrums habe nie gemeinſames
Handeln erfordert und ſo ſei in der Stimmenthaltung mit der
Franckenſtein'ſchen Erklärung allen Wünſchen Rechnung getragen
worden. Hierbei ſei noch in Betracht zu ziehen, daß nach Lage der
Verhältniſſe die Stimmen des Centrums die Entſcheidung nicht im
geringſten hätten beeinfluſſen können. Das ſei der Standpunkt des
Centrums, den die Centrumswähler wohl als vollſtändig korrekt
erachten würden.
J. Mainz, 13. März. Der ultramontane Landtagsabgeordnete
Waſſerburg wurde vor etwa Jahresfriſt in einem Preßprozeß vor
das hieſige Amtsgericht zitiert, wobei auf der Vorladung der ge=
druckte
Vermerk enthalten war, daß im Falle des Nichterſcheinens die
gefängliche Vorführung verfügt würde. Auf Grund des 8 84
der heſſiſchen Verfaſſung, welch x beſtimmt, daß während der Dauer
des Landtags gegen kein Mitglied der Kammer ohne Genehmigun=
der
Ständeverſammlung irgend eine Art Arreſt verhängt werden
darf, hatte der genannte Abgeordnete gegen die angedrohte Vor
führung ſowohl bei dem Amtsgericht als auch bei der Kammer
Proteſt erhoben, welch letzterer Proleſt jüngſt dem Geſetzgebungs=
ausſchuß
der zweiten Kammer vorgelegen und bekanntlich zu dem
Antrag geführt, die Großh. Regierung zu erſuchen, ein Geſetz vor=
zulegen
, durch welches die Immunitäten der Abgeordneten, von welchen
der Art. 84 der Verfaſſungsurkunde redet, neu geregelt werden. Die
von der Regierung in dem Geſetzgebungsausſchuß eutgegen der An=
ſicht
der Mehrheit des letzteren vertretene Anſchauung, daß der

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Art. 84 der Verfaſſung nur von der Unterſuchungshaft rede und
unter den Worten während der Dauer des Landtags' nur die Zeit
der wirklichen Verſammlung der Stände zu verſtehen ſei, hat dem
federgewandten ultramontanen Abgeordneten nunmehr Veranlaſſung
zu einer ausführlichen Denkſchrift an das Miniſterium und an
die Kammer gegeben, worin die Interpretation, welche die Regierung
dem Art. 84 gegeben, mit der Anführung einer Reihe von Be=
ſchlüſſen
anderer deutſcher Kammern und mit dem Hinweis auf die
Entſtehungsgeſchichte der heſiſchen Verfaſſungsgeſetze zu wider=
legen
verſucht wird.
Bingen, 11. März. Baron v. Sarter Beſitzer der Drachen=
burg
, hat ſeine Zahlungen eingeſtellt und ſeinen Gläubigern 30 pCt.
geboten. In Paris ſoll er 7½ Millionen Differenzen zu bezahlen
W. Z.
haben.
8t. Frankfurt, 14. März. Die unter der Leitung des Kompo=
niſten
ſtattgehabte erſte Aufführung der Operette Der Hofnarr
von A. Müller jun. fand eine überaus animierte Aufnahme bei
ausverkauftem Hauſe. Die Muſik iſt gefällig und verſteigt ſic
häufig bis zur komiſchen Oper. Auch auf die Ausſtattung hatte die
Regie größte Sorgfalt verwendet, ſo daß auch nach dieſer Richtung
hin nichts auszuſetzen war.
Heidelberg, 12. Mürz. Nach der Schlußabrechnung ſind von dem
Jubiläumsfond noch 36800 M. übrig. Davon wurden 4000 M.
für das Scheffeldenkmal beſtimmt, 1500-2000 D. zu einem Ehren=
geſchenk
für Prof. Hoff, den Veranſtalter des Feſtzuges und ver=
ſchiedene
andere Ausgaben. 10 Mark ſollen in die ſtädtiſche Spar
kaſſe bis zum 1000jährigen Jubiläum der Univerſität hinterlegt
werden. In 500 Jahren wird dieſe kleine Summe durch Zinſen
und Zinſeszinſen ganz außerordentlich anwachſen. Der größte Teil
wurde der Stadt zu gemeinnützigen Zwecken überwieſen.
Berlin, 12. März. Geſtern ſtarb dahier der 1816 geborene
Großh. Heſſiſche Hofmaler Aug. Schwedler. Derſelbe wirkte zu=
nächſt
in Potsdam und Berlin und kam 1851 an das Hoftheater
nach Darmſtadt, wo er bis 1869 verweilte und nach dem Theater=
brande
wieder zeitweilig thätig war. Schwedler war als Theater=
Dekorationsmaler maßgebend unter ſeinen Berufsgenoſſen und na=
mentlich
ein vollendeter Kenner der Verſpektive. Als ſeine größte
Schöpfung wird die Giftbaumdekoration im letzten Akte der Afri=
kanerin
bezeichnet, welche er zunächſt für Darmſtadt, ſodann aber
auch noch für die Theater von Breslau, Hamburg, Prag, Stutt=
gart
u. ſ. w. malte. Schwedler ſchuf auch manches tüchtige Oel=
bild
und iſt bekannt als Verfaſſer mehrerer Werke über Verſpektive.
Kopenhagen, 12. März. Infolge eines anhaltenden heftigen
Schneeſturmes iſt der Poſtverkehr landwärts und ſeewärts unter=
brochen
.

Lodes=Arrzeige.
Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, Freunde
und Bekannte von dem heute Abend 8 Uhr erfolgten
Hinſcheiden unſeres innigſtgeliebten Sohnes und Bruders

stud. architect.
in Kenntniß zu ſetzen.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Karl Lind Wwe.
Karl Lind.
Beſſungen, den 12. März 1887.
Die Beerdigung findet Dienstag den 15. März
Nachmittags 4 Uhr, ſtatt.

DarrkſcgitrrJ.
Allen, welche unſeren lieben entſchlafenen Gatten und
Vater, den
Kirchenrath Gg. Fr. Dingeldey
zu ſeiner letzten Ruheſtätte geleiteten und ſo viel Antheil nahmen
an unſerem Schmerz, insbeſondere den Gemeinden Beſſungen
und Roßdorf, ſowie dem Herrn Pfarrer Dr. Krützinger für
die ſo troſtreiche Einſegnung und Grabrede und für die über=
aus
reiche Blumenſpende, beehren wir uns unſeren tiefge=
fühlteſten
Dank hiermit öffentlich auszudrücken.
[253]
Darmſtadt, 14. März 1887.
Die trauernden Hinterbliebenen.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.