Darmstädter Tagblatt 1887


09. März 1887

[  ][ ]

Aoonnemenlspreis
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärks werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mar 50 Pf.
pro Quartal incl. Voſlauſichlag
.

150. Jahrgang.

Mit der Sonntags=Beilage:

L.

werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſir. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
L.

Amtliches Organ
für die Bekannlmachungen des ſroßh. Rreisamis, des Großh. Polizeiamts und ſämmklicher Vehörden.
2
1 48.
Mittwoch den 9. März.
1987.

Gefunden: 1 Granatbroſche. 1 kleiner Hohlſchlüſſel, woran ein meſſingener Ring. 1 kleines Portemonnaie, ent=
haltend
42 Pfg. 1 kleines Geldtäſchchen, enthaltend 21 Pfg. 1 Partie neue Stricke. 1 kleine Federbüchſe mit Inhalt.
Verloren: 1 Granatohrring. 1 goldene Vorſtecknadel in Hufeiſenform.
Zugelaufen: 1 ſchwarzer Dachshund mit weißer Bruſt. 1 junger Hund, klein. 1 brauner Jagdhund.
Darmſtadt, den 7. März 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.



L i e f e r u n
von Fleiſch, Fleiſchwaaren, Brod, Wein, Milch, Butter, Eier, Handkäſe, Mehl,
Kaffe, verſchiedene Kochvictualien, Seife und dergl. mehr für das ſtädtiſche Hoſpital
während des Zeitraums vom 1. April bis 30. September 1887.
Die Anlieferung des vorbezeichneten Bedarſs ſoll auf dem Submiſſionswege
vergeben werden. Bei allen Gegenſtänden verſteht ſich die Lieferung ſelbſtverſtänd=
lich
auf beſte Qualität. Spezielles Verzeichnis über Art und Menge der einzelnen
Gegenſtände, ſowie die Lieferungsbedingungen können von Intereſſenten auf unſerem
Bureau eingeſehen werden.
Wir laden Lieferungsluſtige ein, ihre verſchloſſenen, mit bezüglicher Aufſchrift
verſehenen Offerten am
Montag, den 14. März d. J., Vormittags zwiſchen 10-12 Uhr,
in den im unteren Hausflur des Stadthauſes aufgehängten Submiſſionslaſten
einzulegen.
Die Proben ſind innerhalb derſelben Friſt bei dem Hoſpitalmeiſter im Hoſpital
abzugeben. Dabei wird bemerkt, daß die Proben nicht mit dem Namen des
Submittenten verſehen ſein dürfen, ſondern lediglich durch ein Zeichen (Litera
oder Nummer) kenntlich gemacht ſein ſollen, welches Zeichen in der Submiſſion
ebenfalls genau enthalten ſein muß.
Alle Preiſe ſind (unter Nichtberückſichtigung der ſogenannten Laden=
preiſe
) lediglich per Kilogramm bezw. per Liter zu ſtellen, nur für das Weißbrod
wird Abgebot auf den Preis von 3 Pfg. per 50 Gramm verlangt.
Darmſtadt, den 1. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
12048
Ohly.

Bennnntmuchung.
Im Erdgeſchoß des Rathhauſes, Marktplatz Nr. 8, ſollen 3, eventuell auch
nur 1 Verkaufsladen nebſt Comptoirraum hergerichtet werden; bezügliche Skizzen
konnen auf unſerem Büreau, Stadthaus, Rheinſtraße 18, Zimmer Nr. 21, einge=
ſehen
werden, woſelbſt auch nähere Auskunft ertheilt wird.
Refletanten wollen ihre Offerten innerhalb der nächſten 4 Wochen ſchriftlich
bei uns einreichen.
Darmſtadt, den 9. Februar 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
[1351
Riedlinger, Beigeordneter.

Brennholz=
Verſteigerung.
In dem oberen Lokal der Turnge=
meinde
, Woogsplatz Nr. 5 dahier, werden
am 14. und 15. d. Mts. - jedesmal
Vormittags 9 Uhr anfangend - aus dem
ſtädtiſchen Oberwald verſteigert:
Montag den 14. März 1887:
563 Rm. Buchen=Scheiter,
4 Birken=
9 Eichen=

146 Buchen=Stöcke,
5 Eichen=
Dienstag den 15. Mürz 1887.
489 Am. Buchen=Knüppel,
994 Hundert Buchen=Wellen,
30
Eichen=

Weichlaub=
02
Darmſtadt, den 2. März 1881.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt
[2043
Ohly.

Steinſchlagerlohn.
Freitag den 11. Mürz l. 33., Vor=
mittags
9 Uhr,
ſoll im Schützenhofn, Hügelſtraße 27
dahier, das Zerſchlagen der Deckſteine auf
den Straßen des Baubezirks Darmſtadt
ſöffentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, den 1. März 1887.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
Wießell.
[1947

Bekanntmachung.
Die am 3. März d. J3. in Gries=
heim
abgehaltene Holzverſteigerung aus
dem Diſtrict Harras iſt genehmigt.
151

[ ][  ][ ]

Nr. 48

572

Die Abfuhrſcheine können vom 16. d. M.
an bei Großh. Rentamt Groß=Gerau in
Empfang genommen werden. Ueber=
weiſung
und erſter Abfuhrtag: Donners=
tag
den 17. März.
Dornberg, den 6. März 1887.
Großherzogliche Oberförſterei Griesheim.
2232
Joſeph.

H. Froy, Hichol's Hachfolgor,
Hoflieferant,
Frankfurt a. M., Gallusſtr. 4.
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[978
Sohuhe und Ststel
für Damen und Verren.
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Ballſchuhe.
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auf Wunſch regelmäßiger Beſuch ſalle 10
Tage). - Ei Lager aller für das
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beſonders der allgemein beliebten flüſſigen
chemiſchen Stiefelwichſe. w

ohne
5
WsST Tastlisn plombe
Staatscontrolle; aus den Salzen
der Emſer Krühnchen u. Keſſel=
A brunnen zu haben in den Apotheken.
Haupt=Depot bei Friedr.
Gehaeſer, Droquen= u. Chemikalien=
[2233
handlung in Darmſtadt.

J. Böttinger,
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Bottkodern & Plaumon,
rein, trocken und ſtaubfrei. [59

Yergrbung
des Abfalles aus den Küchen des ſtädtiſchen Hoſpitals, des neuen
Pfründnerhauſes an der Frankfurterſtraße und des Armenhauſes.
Die in der Etatperiode vom 1. April 1887 bis 31. März 1888 ſich erge=
benden
Abfälle ſollen unter den auf unſerem Büreau zur Einſicht der Intereſſenten
offen liegenden Bedingungen auf dem Submiſſionswege vergeben werden.
Wir laden Unternehmungsluſtige ein, ihre verſchloſſenen Offerten lnach den
drei Anſtalten getrennt=
Samstag den 12. d. Mts., Vormittags zwiſchen 10-12 Uhr,
in den im unteren Hausflur des Stadthauſes aufgehängten Submiſſionskaſten einzulegen.
Darmſtadt, den 2. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
2044
Ohly.
L i e f e r u n g
von Fleiſch, Fleiſchwaaren, Brod, Milch, Butter, Eier, Mehl, Kaffe, verſchiedenen
Kochvictualien, Seife und dergleichen mehr für das ſtädtiſche Pfründnerhaus, das
ſtädtiſche Armenhaus und die Stadtarmen, während des Zeitraums vom 1. April
bis 30. September 1887.
Die Anlieferung des vorbezeichneten Bedarfs ſoll auf dem Submiſſionsweg
vergeben werden.
Bei allen Gegenſtänden verſteht ſich die Lieferung ſelbſtverſtändlich auf beſte
Qualität. Specielle Verzeichniſſe über Art und Menge der einzelnen Gegenſtände,
ſowie die Lieferungsbedingungen können von Intereſſenten auf unſerem Bureau
eingeſehen werden.
Wir laden Liejerungsluſtige ein, ihre verſchloſſenen, mit bezüglicher Aufſchrif=
verſehenen
Offerten am Dieustag den 15. März d. J., Vormittags zwiſchen/
10-12 Uhr in den im unteren Hausflur des Stadthauſes aufgehängten Sub=
miſſionskaſten
einzulegen. Die Proben ſind innerhalb derſelben Friſt bei dem
Oberverwalter im Armenhaus, Pallaswieſenſtraße 28, abzugeben.
Dabei wird bemerkt, daß die Proben nicht mit dem Namen des Sub=
mittenten
verſehen ſein dürfen, ſondern lediglich durch ein Zeichen (Litera oder
Nummer) kenntlich gemacht ſein ſollen, welches Zeichen in der Submiſſion ebenfalls
genau enthalten ſein muß.
Alle Preiſe ſind ſunter Nichtberückſichtigung der ſogenannten Laden=
preiſe
) lediglich per Kilogramm, beziehungsweiſe per Liter zu ſtellen, nur für das
Weißbrod wird Abgebot auf den Preis von 3 Pfg. per 50 Gramm verlangt.
Darmſtadt, 1. März 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
2045
Ohly.
Rutzholz-Yerkeigerung.
Montag den 14. und Dienstag den 15. d. M., jedesmal
von Vormittags 10 Uhr an,
werden aus Domanialwald=Diſtriet Eichen an Ort und Stelle verſteigert:
Stämme: 22 Eichen vorzüglicher Qualität mit 45-102 Em. mittl. Durchm.,
3-13 Met. Länge -61,26 Fm. Inhalt; 67 Eichen (Wagnerholz) - 25,12 Fm.;
57 Fichten bis 17 Met. lang - 976 Fm.; 65 Eſchen mit 13-64 Em. mittl.
Durchm., 2-18 Met. Länge - 3656 Fm.; 9 Hainbuchen - 488 Fm.;
12 Rothbuchen = 1475 Fm.; 33 Erlen = 1777 Fm.
Derbſtangen: 28 Eſchen = 136 Fm.; 10 Eichen GBaumpfähle) - 012 Fm.;
215 Fichten bis 16 Met. lang - 15.48 Fm.
Reisſtangen: 67 Eichen (Baumpfähle) - O61 Im.
Nutzſcheitholz: 2 Nm. Eichen (Küſerholz).
Nutzknüppelholz: 6 Am. Kiefern (2 Met. lang).
Die Fichten=Stämme und Derbſtangen eignen ſich zum Theil zu Gerüſtſtangen.
Am erſten Tag kommt nach Zuſammenkunft auf der Thomashüttenſchneiſe an
der Schmellenbruchwieſe das Laubholz, am zweiten nach Zuſammenkunft auf dem
Eppertshäuſer Weg an den Meſſeler Wieſen das Nadelholz zur Verſteigerung.
Sämmtliches Holz lagert in der Nähe chauſſirter Wege ca. 6 Em von Station
Meſſel bezw. Dieburg der Heſſ. Ludwigsbahn entfernt. Wegen etwaiger vorheriger
Einſichtnahme des Holzes wende man ſich an den Großh. Forſtwart Wex zu Fallthor=
haus
Steinacker bei Meſſel.
Meſſeler Forſthaus, 2. März 1887.
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
2050
Heinemann.

[ ][  ][ ]

Nr. 48
Das 5. und 6. Ziel der Communal= und
Kirchenſtener pro 1886-8,
iſt bei Vermeidung der Mahnung bis 10. März l. J. an den Zahltagen Montags
und Donnerstags, von Vormittags 8-12 Uhr und Nachmittags von 2-5 Uhr,
zu entrichten.
Beſſungen, den 28. Februar 1887.
Gemeinde=Einnehmerei Beſſungen.
Nohl.
(1893

Verſteigerung

von
Dorrüthen in Cherſtudk.
Nächſten Freitag den 1. März1887, Vormittags10 Uhr,
wird die Verſteigerung in der Behauſung der Jacob Wolf Wwe.
fortgeſetzt mit:
circa 50 Wagen Rindvieh= und Pferdedung, circa 50 Malter
Kartoffeln, etrca 60 Centner Heu und Grummet; ferner 2
Denaturirfaß 1600 Liter, 2 Schienenherde, ſowie Bett=
werk
, Möbel und Hausrath.
Kdlor, Hof=Tarator.
[2234

Gardinoh.

Durch neu eingetroffene große Sendungen iſt unſer Lager
mit Neuheiten der Gardinen=Branche auf das reichhal=
tigſte
ausgeſtattet und empfehlen wir Vorhänge jeder
Art zu den billigſten Preiſen.
J. Doxhsimer a; ööhno,
1950a) Ernst=Lndwigsplatz 2. am woissen Thurm.

5
6

Gümstigste Gelegemheit,
zum vortheilhaften Einkauf von
Colonlatwaaren und Delikatsssen.
Weg n Geſchäftsverlegung verkaufe ſämmtliche Waaren=
vorräthe
zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen.
Es befinden ſich darunter über 100 Ballen Kaſſee von
den billigſten bis zu den edelſten Sorten, ca. 3000 Flaſchen
Weine: Deſſert=, Sanitäts= und Frühſtücksweine ꝛc., 800
Kiſtchen Cigarren in den vorzüglichſten Qualitäten zu jedem
annehmbaren Preiſe, ca. 1500 Flaſchen Liqueure in allen
[1355
erdenklichen Sorten.
Grosses Lager in Conserven: Gemüsen,
Früchten, Fischen & Fleischwaaren ete.
Hoflieferant,
Wüh. Wobor Haoh., Elſabethenſtr. 14.

gin echter kleiner Mops zu verkaufen. ſEs ſind 6 ſtarke Nußbäumchen zu
= Wittmannsſtraße 33, l. St. (1978, Es verkaufen Mauerſtraße 8. (2235

573

GGOCOINN
WEUIB
(Das beſte Frühſtück)
präparirt aus ſeinſter ſeucao und rafflnirtem
Zucker koſtet nur 1 N. 60 per Pfund; vorrä=
thig
und immer friſch bei:
Horiz Landau,
Wilh. Weber Hachſgr. 5

Diderüben.
In Großh. Hofmeierei Darm=
ſtadt
werden Dickrüben abgegeben
per Centner 65 Pfg.
Dettweiler, (2236
Großh. Oververwalter.

Hahupaſta (Odontine

aus der Kgl. Hof=Parfümeriefabrik
C. D. Wunderlich, prämiirt Nürn=
berg
, ſeit 1863 mit größtem Erfolg ein=
geführt
und allgemein beliebt zur raſchen
und angenehmſten Reinigung der Zähne u.
des Mundes. Sie macht die Zähne glän=
zendweiß
, entfernt den Weinſtein, ſowie
üblen Mund= und Tabakgeruch und con=
ſervirt
die Zähne bis ins ſpäteſte Alter.
50 Pfg. Alleinverkauf bei
E. Scharmann,
Hofbürſtenfabrikant, Ludwigsplatz 2.

Ein vernachläſſigter Huſten
kann der Keim von Uebeln werden,
die in ihrer Entwickelung das Leben
bedrohen. Kein Leidender verſäume
deshalb die bewährten, von Corhphäen
der Wiſſenſchaft, als vorzüglich
wirkend anerkannten
Malz=Extract=
Präparate
von
L. H. Pietsch &a Co. in Breslau
zu gebrauchen. Dieſe Präparate
wirken zugleich nährend u. ſtärkend.
Nur ächt mit dieſer Schutzmarke:

Malz=Extract in Flaſch. M.1,
1.75 und 2.50. Caramellen, nur
in Beuteln fniemals loſe) 30 u.
50 Pf. Zu haben in Darmſtadt
bei G. L. Mriegh.
(11650

Iwei eisorne Säulon,
2,90 Meter hoch, zu verkaufen. Wilhel=
minenſtraße
II.
[1953

[ ][  ][ ]

Gardimem.

Für kommende Saiſon iſt mein Lager in dieſer Branche mit allen
Nenheiten vom einfachſten bis zum eleganteſten Genre reich ſortirt und
empfehle ich dasſelbe beſtens unter Zuſicherung reeller, billigſter Bedienung.
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Lmdwigsplatz 4.
(2064

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M. 6.-
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d9l.
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mit eleg. Eruis
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2
19. 75½
11.
3
21.
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Trauerhütem
binnen weniger Stunden vom billigſten bis zum feinſten Genre.

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Hoffer
wieder vorräthig und äußerſt billig.

Den Alleinverkauf
8 meines üchten Kölniſchen Waſſers
8 habe ich dem Herrn A. Saenger,
C. F. Remmler's Hachf., über=
8 tragen.
Jobann Haria Farina,
gegenüber dem Frieſenplatz.
Cölm.
(2238 8
oo00000oooeoooooooecooeoeoes

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Neue Kleiderſchränke
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verkaufen. Näheres Beſſ. Schulſtr. 24.
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Strümpfe beſter Qual. werden noch zu
ſehr billigen Preiſen abgegeben. Ecke
der Eliſabethen= u. Luiſenſtr. 42, 2. St.
R. G. EVork'sche
Vnivers.-Buchhandlung.
in Marburg.
Soeben erſchien u. wird auf Verlangen
gratis und franco verſandt:
Antiqu.=Cat. 11:
Verke über d. Provinz Hessen-
Nassau u. d. Grossherzogthum
Hossen.
224¼
Punbiſten
zu verkaufen.
[2242
A. Anton, Eliſabethenſtraße I.
Lattig,
K. Arheilger, Handelsgärtner.

[ ][  ][ ]

Friſche
9GRGtth-ON
36 Pfo.,
00RerGAplIU,
letzteren im Ausſchnitt 50 Pfg.
empfiehlt in Eispackung
uEmGS vGA0,
am Marktplatz.
[2243

9821) Martiuſtraße 35, Beletage
mit Balkon, 5 Zimmer und Küche, Waſſer=
leitung
auf ſofort zu vermiethen.
11661) Ecke der Magdalenen= u.
Lautenſchlägerſtr. eine hübſche Woh=
nung
, 3 Zimmer mit Küche und Glas=
abſchluß
. Preis M. 280. Auch kann noch
ein Zimmer zugegeben werden.
12417) Schloßgartenſtraße 3 eine
freundliche Wohnung, beſtehend aus vier
Zimmern, Waſſerleitung, nebſt allem Zu=
behör
zu vermiethen u. baldigſt zu bez.
13100) Rheinſtraße 16 eine Wohnung
von 6 Zimmern mit allem Zubehör, iſt
iſt per 1. April 1887 vent. auch früher
zu vermiethen.

Nr. 48
Cfliiirianiertr itrarnrietirnren
4 Heidelbergerſtraße,
gegenüber der Heinrichſtr.,
Beletage von 6 Zimmern,
Küche, Speiſekammer, Balcon
und allem ſonſtigen comfor=
tablen
Zubehör per 1. April
beziehbar. Näheres Nr. 23
5a Beletage.
[1137

1138) Ecke der Mühl= und Soder=
ſtraße
5 iſt die 1. Etage, 5 Zimmer
nebſt allem Zubehör bis 1. Mar zu ver=
miethen
. Näheres im Laden bei L. Röth
chirurg. Inſtrumentenmacher.
1382) Alexanderſtr. 16 eine Woh=
nung
mit 4 Zimmern und allen ſonſtigen
Bequemlichkeiten als Bleichplatz ꝛc. zu ver=
miethen
u. Mitte Mai zu beziehen.
1386) Victoriaſtraße 33 die erſte
Elage, beſtehend aus 5 Zimmern, Küche,
Balkon u. ſonſtigem Zubehör per 1. Mal
d. J. anderweitig zu vermiethen.
Auskunft wird ertheilt von Herrn
Möbelfabrikant Alter und im Hauſe
Liebigſtraße 13½.

95) Obere Wilhelmſtraße 10
Hochparterre: 6 Zimmer, Waſſer=
leitung
, Mitbenutzung des Vorgartens
nebſt dazu gehörigen Räumlichkeiten
wegen Wegzug bis zum 1. April
anderweitig zu vermiethen.
Näheres Beſſ. Carlsſtraße 37.
Prof. Seeger Wwe.

100) Wilhelminenſtraße 6
1. Stock zu vermiethen.

iſt der

94) Wilhelminenſtraße Nr. 3
Seitenbau 5 Zimmer, Küche ꝛc.,
ebent. mit Stallung, Heuboden,
Remiſe und Burſchenzimmer, per
Anfang April.

20) Heinrichſtr. 62 iſt der mitiere
Stock, 5 Zimmer nebſt 2 Bodenkammern
und ſonſtigen Bequemlichkeiten zu verm.
und ſofort zu beziehen. Näheres daſelbſt
Nr. 64 parterre.
1061) Heidelbergerſtraße
ſchöne Wohnung, Beletage, 4 Zimmer u.
Zubehör, Gartenantheil ꝛc., per 1. Mai
beziehbar. Näheres bei H. Feitler,
Caſinoſtraße 30.
1139) Caſernenſtr. 64 iſt der 3.
Stock, beſtehend in 5 Zimmern mit allen
Bequemlichkeiten ꝛc. bis zum 1. Mai er.
an eine ruhige Familie zu vermiethen.

1388) Wienerſtraße 51 eine Arobere
Manſardenwohnung anfangs Mai bezieh=
bar
. Preis 220 M.
1493) Louiſenſtr. 14 der erſte Stock,
4 Zimmer u. Zubehör zu vermiethen.
1604) Eine Wohnung, beſtehend aus
5 Zimmern mit Zubehör, Waſſerltg., iſt
zum Preiſe von 360 M. per 15. Mar zu
verm. Zu erfragen Sandſtr. 38.
1607) Mühlſtraße 52 eine Wohnung
im oberen Stock, 4 Zimmer, Kabinett u.
allem Zugehör, an eine ruhige Familie
zu verm. und anfangs Mar zu beziehen.
Balth. Gehbauer.
1720) Carlsſtr. 22 ein Hochparterre,
beſtehend aus 5 Zimmern, Küche mit Zu=
behör
per Ende April an eine ruhige Fa=
milie
zu vermiethen. Zu erfragen daſelbſt
eine Treppe hoch.
1811) Kiesſtraße 93, der 2. Stock
4-5 Zimmer, per 15. April beziehbar,
zu vermiethen. Desgl. kann dasſ. auch
getrennt je 2 Zimmer Küche und allem
Zubehör vermiethet werden.
1813) Beſſ. Herdweg 20, drei Zim=
mer
, Küche nebſt Zubehör, per 17. April
an eine ruhige Familie.
1815) Georgſtraße 9 eine freundliche
Wohnung, 5 Zimmer, Küche ꝛc. im 3. St.
1816) Ernſt=Ludwigsſtraße 15 eine
Manſardenwohnung per 15. Mar. Preis
250 M.
H. Henkel.
1959) Waldſtraße 38 ſchöne freund=
liche
Wohnung im Seitenbau, 5 Zimmer
Küche ꝛc. an eine kleine, ruhige Familie
per 1. Mai zu vermiethen.
1960) Müllerſtr. 14 wegen Verſetzunz
eine freundliche Manſardewohnung mit
Glasabſchluß und allen Bequemlichkeiten
per 1. Mai an eine ſtille Familie zu v.

575
1961) Waldſtr. 25 mittl. St. zwei
unmöblirte Zimmer. Zu erfr. parterre.
1990) Bleichſtraße 27 eine kleine
Wohnung Mitte Mar zu vermiethen.
1991) Hölgesſtr. 13 iſt die Beletage,
6 Zimmer nebſt allem Zubehör bis 1. Mai
zu vermiethen. Preis 550 M.
E
2083) Magdalenenſtraße 7 der 7
mittlere Stock, 4 Zimmer, Küche ꝛc., 6.
ſofort zu beziehen.
2084) Dieburgerſtraße 72 eine freund=
liche
Wohnung, 5 Zimmer mit allem
Zubehör, an eine ruhige Familie, im April
zu beziehen. Ebendaſelbſt ein Manſarden=
zimmer
u. Cabinet.
2087) Ecke der Wieners= u. Kies=
ſtraße
80 eine hübſche Wohnung, be=
ſtehend
aus 5 Zimmern, 2 Kammern mit
allen Bequemlichkeiten per 1. Juni d. J.
zu vermiethen. Näheres Neckarſtraße 18,
Parterre.
2097) Roßdörferſtraße 31 eine große
Manſarde pr. Juni zu vermiethen. Zu
erfragen in der Manſarde.
2100) Landwehrſtraße 27 eine Woh=
nung
, 4 Zimmer, Bleichplatz, für ſofort.
2101)
Marktplatz 4
1) der erſte Stock aus ſechs bis acht
Zimmern mit Zubehör,
2) der zweite Stock aus acht Zim=
mern
mit Zubehör.
Näheres daſelbſt.

2104) Annaſtraße Nr. 26
ein Haus zum Alleinbewohnen:
Wunſch mit Stallung für 3 Pferde
Garten, pr. 1. Mai beziehbar.

auf
und

2105) Rückertſtraße 34 eine Woh=
nung
im Seitenb., daſelbſt a. Stallungen.
2106) Louiſenplatz 7 im Seitenbau,
Treppe hoch, eine freundliche Wohnung
von 4 Zimmern, Cabinet und Zubehör
pr. 1. Mar zu vermiethen.
2244) Ludwigsplatz 3 der 1. Stock,
4 Zimmer nebſt Zubehör per 1. Juli d. J.,
auf Wunſch auch früher.
Näheres Eliſabethenſtraße 9.
2245) Langgaſſe 25 zwei Wohnungen.
2246) Obergaſſe 2 eine Wohnung
mit 3 Zimmern nebſt Zubehör per 1. Mai
preiswürdig zu vermiethen.
2247) Grafenſtr. 17 Seitenbau ein
Zimmer u. Kabinet mit 2 Betten, möbl.

Ge0
H
6
AöuzGE, uaAtA GG.
10585) Carlsſtraße 12 eine große
Werkſtätte mit oder ohne Wohnung ſo=
fort
oder ſpäter zu vermiethen.
574) Eliſabethenſtraße 26 Laden
mit Comptoir, auf Wunſch auch Wohnung.
1833) Eliſabethenſtraße 10 der von
Herrn Goldarbeiter Schmidt bewohnte
Laden event. mit Wohnung per Ende
Mai.
Ferd. Karl Winter.
155

[ ][  ][ ]

576
1832) Marktplatz 4, zwei größere
Magazine, auch als Werkſtätte geeig=
net
, zu vermieten.
vAaraAura
383) Ein Laden mit Wohnung,
ſeiner Lage wegen für jedes Herren=
geſchäft
, vorzüglich für einen Friſeur
paſſend. Näheres bei Herrn Trier,
Ludwigsſtraße.

MI) Fromende 32 flr Soenlh
zu vermiethen. Näheres Rheinſtraße 33,
II. Stock.
2248) Beſſ. Carlsſtr. 6 ein großer
Keller zu vermiethen.

13031) Ecke des Mathildenpl. u. d.
Zeughausſtr. 7 ein gut möbl. Zimmer
im 1. Stock mit ſeparatem Eingang.
232) Louiſenſtraße 34, 3. St., ein
gut moblirtes Zimmer zu vermiethen.
575) Mühlſtr. 28 parterre möblirtes
Zimmer mit Penſion.
711) Eliſabethenſtr. 62 zwei große,
ſehr gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
1028) Schützenſtraße 18 zwei möbl.
Zimmer für einen Herrn zu vermiethen.
1167) Markt. Zwei ſchön möblirte
Wohn= und Schlafzimmer alsbald be=
ziehbar
. K. Volz, Metzgermeiſter.
1402) Caſinoſtr. 7. 1. Stock, zwei
ſchön möblirte Zimmer zu vermiethen.
gooooooooooooooooooooooooeo
1403) Promenadeſtraße 70 zwei F

ſchön möbl. Zimmer an einen Herrn
pr. 1. April zu vermiethen.
Sooeoeoooooooeoooeooooooooos
1496) Schulſtr. 15 ein möbl. Zim.
1497) Mühlſtraße 8 parterre ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
1498) Ballonplatz 7 zwei möblirte
Zimmer zu vermiethen.
1500) Beſſ. Carlsſtr. 5. 1. St., ein
großes, gut möbl. Zimmer, nach d. Straße,
mit ſeparatem Eingang zu vermiethen.
1538) Rheinſtr. 8 im Gartenbau ein
möbl. Zimmer, auf Wunſch mit Cabinet.

Nr. 48
2115) Waldſtraße 50, Hinterhaus,
ein gut möbl. Zimmer für einen Herrn,
mit oder ohne Penſion.
2116) Hochſtraße 28 ein freundlich
möblirtes Zinmer zu vermiethen, auf
Wunſch mit Penſion.
2119) Rheinſtraße 28. Seitenbau
rechts, ein freundl. möbl. Zim. zu verm.
2120) Neckarſtraße 19, Part., jein
möbl. Wohn= u. Schlafzimmer.
2249) Roßdorferſtr. 47 möbl. Zm.

2250) Ludwigspl. 10 ein ſchönes
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
4.
2251) Wienerstr. 63 ein fr. möbl. 3
9252) Grafenſtr. 37 im 1. Stock
möblirte Zimmer zu vermiethen.
2253) Hofſtallſtr. 10 ein gutmöbl.
Zimmer mit Ausſicht in die Grafenſtraße
ſofort zu vermiethen.
2254) Friedrichſtr. 9 parterre ein
möbl. Zimmer zu vermiethen.

1624) Ein hübſch möbl. Zimmer u.
Cabinet, nächſt der Bahn, ſeither von
Herrn Dr. Becker bewohnt, per ſofort
zu vermiethen. Näheres Expedition.

1722) Kiesſtr. 30 möblirte Iimmer
mit guter, vollſtänd. u. billiger Penſion
für Schüler.
1836) Saalbauſtr. 41, Marienplatz,
2 Treppen hoch, ein ſchön möbl. Zimmer
mit ſeparatem Eingang per ſof. zu verm.
1963) Carlsſtr. 35 ein möbl. Zim.
1964) Mühlſtr. 18 ein gut möbl. ſep.
Zimmer mit od. ohne Penſion per 1. Apr
1994) Hofſtallſtraße 6 ein kleines,
möbl. Zimmer zu 10 M. monatlich.
2113) Alexanderſtraße 14, parterre,
ſep. Eing., ein gut möbl. Zim. 3. verm,

Turn-Gub Bessungen.
RALL.
Samstag den 12. d. Mts. im Fey'ſchen Saale (Weinbergſtraße.)
Nichtmitglieder 1 Mk., deren Damen frei.
Der Vorstand. (2124
Vereinigte Geſellſchaft.
Die auf Mittwoch den 16. März im Geſellſchaftslocal ange=
kündigte
Réunion findet wegen dem Kaiſer=Kommers im Saalbau
Samstag den 19. d. Mts., Abends 8 Uhr,
in den oberen Geſellſchaftgräumen
ſtatt.
Das Local wird um 7 Uhr geöffnet.
2255
Darmſtadt, den 7. März 1887.
Der Ausschuss der Vereinigten Cosollschafl.
Soal zum Darmslädter Hol.
Samstag den 19. März a. cr., Abends 7½ Uhr:
OLL=AAI
des
öſterreichiſchen Zumen=Quurtetts
(Vocal=Quartett Eschampa),
und der
Pianiſtin Fräulein Sophie Fernow aus Berlin.
Eintrittskarten 3 Mk. GReſervirter Platz) und 2 Mk. (Saal ſind bei
den Herren Bergſtrüßer, Klingehöffer und Thies zu haben.
[2256
E
Aungr Müdchen,
welche ſich zu Kindergartnerinnen ausbilden wollen, finden den 17. April Auf=
nahme
. Anmeldungen ſind ſchon im März erforderlich und werden ſolche Wald=
ſtraße
24 Vormittags entgegen genommen.
Th. Schulta,
2257
Vorſteherin.

Voroin für Vorbreitung von Volksbildung.

Vortra,
des Herrn Realſchuldirector Münch in Wimpfen über:
Die künſtliche (rzeugung niederer Temperaturen mit Berückſichtigung der
neueſten Fortſchritte auf dieſem Gebiete und erläuternden Verſuchen
Donnerstag den 10. März, Abends 8 Uhr,
im großen Saale der Turngemeinde (Woogsplatzh.
(2135
Eintritt frei für Jedermann.

[ ][  ][ ]

R48
Bitherrluh.
Darmſtädter
Samstag den 12. März 1887, Abends 8 Uhr,
im grossen Saal des Saalbaues:
NaeODN.
ESUIO
Unter gütiger Mitwirkung der Herren Hofänger Mofmüller,
Muſikdirector Ackermann und Hofmuſiker Riller.
Eintrittskarten für eine Perſon M. 1.50, für Familien (3 Perſonen) M. 3.50,
ſind in der Muſikalienhandlung des Herrn Thies, Eliſabethenſtraße, und Abends
an der Kaſſe zu haben.

m Tamz.
14
Der Vorstand. (13.
Saalban Darmstadt,
Bezugnehmend auf die geſtrige Annonee erlaubt ſich Unterzeichneter dem gehrten
Publikum die Mittheilung zu machen, daß die Saalbau=Reſtauration von mir mit
meinen Eltern in unveränderter Weiſe weiter geführt wird und werde ich beſtrebt
ſein, die allſeitige Zufriedenheit meiner Gäſte zu erlangen.
Hochachtend

M. Jumg.

2259) Eine ält. Perſon wünſcht St.
bei einem ält. Herrn oder Dame. Ober=
gaſſe
11 bei Frau Hof.
2260) Eine Frau im Flicken und
Stricken und verwahren ꝛc., ſucht Be=
ſchäftigung
in und außer dem Hauſe. Zu
erfragen Juhrmannsſtraße 3.

2261) Eine unabhängige reinliche Frau
ſucht Laufdienſt. Näh. Beck'8 Stellen=
büreau
, Mathildenz latz II.

2262) Eine junge Frau wünſcht tags=
über
ein Kind zu ſtllen. Franks Stellen=
büreau
, Caſinoſtraße 2.

LAAaAAtzhnt,

2263) Eine perfekte Köchin ſofort ge=
ſucht
. Frank'3 Stellenbüreau, Caſinoſtr. 2.
2264) Ich ſuche auf Oſtern ein tüch=
tiges
Mädchen für Küche und etwas
Hausarbeit. Gute Zeugniſſe erforderlich.
von Heſſert, Annaſtraße 34.
2010) Ein braves Dienſtmädchen zu
Oſtern geſucht. Beſſ. Wittmannsſtr. 16.
2265) Ein beſſeres Mädchen für
Nachmittags zu einem 1½jährigen Kinde
geſucht. Waldſtraße 21.
2266) Geſucht für ſogleich od. ſpäter
ein in Haus= und Handarbeit erf. beſſeres
Mädchen in kleinen Haushalt. Kahlert=
traße
7. 1 Treppe.
2143) In einem feinen Putzgeſchäft,
verden einige Lehrmädchen geſucht. Wo
ſagt die Expedition.

2267) Dienſtmädchen
geſucht. Kahlertſtraße 5 parterre.

Fin bis 2 Mädchen können das Klei=
LE= dermachen erlernen.
Schirmgaſſe 16, 2. Stock.
[202]
Commis-desuch.
Für ein hieſiges größeres Colonial=
waaren
=Geſchäft wird ein gewandter,
jüngerer Commis geſucht.
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2269) Ein Lehrmädchen
aus guter Familie geſucht unter günſtigen
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Ludwigsſtraße 12.
2270) Ein ordentlicher Burſche zum
Kohlenfahren geſucht.
Max Renn, Hügelſtr. I.

2271) Einen Lehrling ſucht
Georg Seibel, Uhrmacher.

Ein kräftiger Burſche
vom Lande, der in Gartenarbeit nicht un=
erfahren
und ſich darin vervollkommnen
will, findet dauernde Beſchäftigung in der
Handelsgärtnerei
2271a) Balthasar Gehbauer.
2153) Ein Lehrling gegen Lohn ſuchl
Otto Momberger, Spenglermeiſter.

Zu kaufen geſucht (2225
3 bis 4 Hastanienbäume
oder Platanen. Zu erfr. Alte Poſt=

577
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[327
Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch, 9. März.
14. Vorſtellung in d. 7. Abonnementsabteilung
(Blaue Karten gültig.)
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Komiſche mythologiſche Oper in 1 Akt von
Poly Henrion. Muſik von Franz von Suppé.
Hierauf:
Hpidemiſch.
Schwank in 4Akten von Dr. J. B. v. Schweizer.
Anfang halb= Uhr. Ende halb 10 Uhr.

[ ][  ][ ]

578
Nr.
Volitiſche Ueberſicht.
Zeutſches Reich. Zum Geburtstag S. M. des Kaiſers wer=
den
auch der König und die Königin von Rumänien in Berlin ein=
treffen
, um ihre Glückwünſche perſönlich abzuſtatten.
Baron v. Leſſeps iſt auf Mittwoch zur Kaiſerin eingeladen
Am Freitag findet eine Hoffeſtlichkeit ſtatt, zu der Leſſeps ebenfalls
eingeladen iſt. Beim franzöſiſchen Botſchafter findet Ende der Woche
ein Feſtmahl und Empfang zu Ehren des Herrn v. Leſſeps ſtatt. Auch
hofft man, daß Leſeps der Einladung, einer Sitzung der Geſell=
ſchaft
für Völkerkunde beizuwohnen, entſprechen wird.
Im Reichstage fand am 7. die erſte Leſung der Militärvorlage
ſtatt, welcher auch Fürſt Bismarck längere Zeit anwohnte, ohne
jedoch das Wort zu ergreifen. Kriegsminiſter Bronſart von Schel=
lendorf
ſprach den Wunſch einer Annahme der Vorlage mit großer
Majorität aus. Abg. v. Bennigſen ſchloß ſich dieſem Wunſche an
und hält für notwendig, gegenüber einer Angelegenheit von ſo hoher
nationaler Bedeutung den Streit der Parteien zu vertagen und die
Vorlage möglichſt einſtimmig anzunehmen. Abg. Windthorſt will
ſeine und ſeiner Freunde Bedenken nicht früher zur Sprache bringen,
als bis alle Stichwahlen beendet ſeien. Kommiſſionsberatung hält
er für überflüſſig. v. Helldorff iſt für unbedingte Annahme der
Vorlage. Richter: Er und ſeine Freunde hätten ihren Standpunkt
nicht verändert, ſie würden ihre früheren Anträge wieder einbrigen
und falls dieſe abgelehnt würden, gegen die Vorlage ſtimmen. Auch
das Proiekt einer Reichseinkommenſteuer würden Redner und ſeine
Freunde wieder zur Sprache bringen. Redner will auch die Frage der
zweijährigen Dienſtzeit wieder beſprochen wiſſen. Redner ſchließt
mit der Befürchtung, es möchte aus dem Septennat doch das Aeter=
nat
entſtehen, es tröſte ihn jedoch die Hoffnung, daß ſich die zwei=
jährige
Dienſtzeit doch einmal Bahn brechen werde. v. Kardorff iſt
für unbedingte Annahme der Vorlage, gegen die zweijährige Dienſt=
zeit
und die Reichseinkommenſteuer. Redner hofft auf Erhaltung
der jetzigen nationalen Mehrheit für alle große Fragen und wünſcht
möglichſt einmütige Annahme der Vorlage. Singer (Sozialiſt) iſt
namens ſeiner Partei gegen die Vorlage. Reichensperger behält ſich
vor, in der zweiten Leſung auf die Bedenken zurückzukommen, welche
Damit iſt die Leſung des Entwurfs
er gegen die Vorlage habe.
geſchloſſen. Für die Kommiſſionsberathung erklärt ſich niemand,
die folgenden Leſungen finden im Plenum ſtatt. Für die Sitzung
vom 8. ſtand auf der Tagesordnung: Erſte Beratung des Etats.
Aus nachſtehender Ueberſicht iſt das Anwachſen bezw. Abnehmen
der einzelnen politiſchen Parteien in den verſchiedenen Legislatur=
perioden
zu erſehen. Es erhielten Sitze durch die Wahlen:
1871 1874 1877 1878 1881 1884 1887

Konſervativen 57 22 40 59 50 78 79 Reichspartei 37 28 28 38 Liberalen 0 Nationalliberalen 125 99 46 50 102 Seceſſioniſten 47 Fortſchrittspartei 46 26 59 Deutſchfreiſinnigen 35 Centrum 3. 94 100 99 99 Volen 14 1. 16 13 Sozialdemokraten 12 12 24 Volkspartei Welfen
Partikulariſten bezw. 4 10 10 11 4 Autonomiſten 2 4 Elſäſſer 15 10 11 15 15 15 Dänen 2

Es wurden im Jahre 1871 381 und in den übrigen Jahren 39.
Reichstagsabgeordnete gewählt. Eine ganz genaue Ueberſicht über
die Zuſammenſetzung des neuen Reichstages läßt ſich jedoch noch
nicht geben. Zunächſt werden über die Parteiſtellung dieſes und
jenes Abgeordneten noch verſchiedene Berichtigungen nötig ſein;
3. B. wurde vom Telegraphen der in der Stichwahl gewählte Ab=
geordnete
für Norderdithmarſchen, Thomſon, als nationalliberal auf=
geführt
, während Thomſon, welcher dieſen Wahlkreis ſchon in der
vorigen Legislaturperiode im Reichstage vertrat, der freiſinnigen
Partei angehört. Auch werden zwiſchen den Nationalliberalen und
den Freikonſervativen noch genauere Unterſcheidungen bezüglich der
Zugehörigkeit verſchiedener neuer Abgeordneten zu einer der beiden
Fraktionen zu machen ſein. Schließlich muß noch abgewartet wer=
den
, ob einige Abgeordnete, die ſich als Hoſpitant dieſer oder jener
Fraktion bezeichnen, ſich derſelben vielleicht nicht noch förmlich an=
ſchließen
werden; doch ſind jedenfalls keine großen Veränderungen
in der vorſtehend mitgeteilten proviſoriſchen Ueberſicht zu erwarten.
Eine vorläufige Zuſammenſtellung der Abſtimmungszahlen vom
21. Februar läßt erkennen, daß die nationalliberale Partei mit
1658 158 Stimmen die höchſte Ziffer unter allen Paxteien, jetzt und
bei früheren Wahlen, errungen hat; ſie ſelbſt war im Jahre 1874
mit 1542501 dieſer Ziffer am nächſten gekommen. Gegen 1884 hat
ſie 661125 Stimmen gewonnen. An zweiter Stelle folgt das Cen=
trum
mit 1627005, gegen 1884 ein Mehr von 248701 Stimmen.
Die Konſervativen weiſen jetzt 1194504 Stimmen auf, 333 441 mehr

48
als im Jahre 1884 die Sozialdemokraten 774128. um 224192 meh,
als 1884; die Reichspartei 693 195, was einen Gewinn von 305 508
ausmacht. Die freiſinnige Partei, die einzige, welche mit einem
Verluſt
und was für einem! aus den neueſten Wahlen her=
vorgegangen
iſt, zählte 549 302 Stimmen, 447 702 weniger als im
Oktober 1884.
Die Köln. 3ig." ſchreibt: Die Lenker der deutſchen Geſchicke
haben das volle Bewußtſein von der ſchweren Verantwortlichkeit,
welche ſie auf ſich laden würden, wenn ſie das junge deutſche Reich
ohne Not in einen feindlichen Gegenſatz zu Rußland bringen wollten.
Dieſes Verantwortlichkeitsgefühl hat bisher die Linie beſtimmt,
welche die deutſche Politik ſtets eingehalten hat und einhalten wird,
unbeirrt durch volkstümliche Strömungen wie durch welfiſche Be=
rechnungen
. Rußland hat die wohlwollende Haltung Deutſchlands
bisher nur mit nichtsnutzigen Verdächtigungen und mit einer offen=
kundigen
Annäherung an Frankreich beantwortet. Will es dieſe
Volitik auch ferner fortſetzen, ſo möge es wiſſen, daß es nicht die
Furcht iſt, welche dem deutſchen Patrioten die bisherige Zurückhal=
tung
auferlegte, und daß das Maß von Geduld, welches das deut=
ſche
Volk ſeinen Nachbarn gegenüber aufbringen kann, auch eine
Grenze hat. Zwingt uns Rußland, mit einem ruſſiſch=franzöſiſchen
Einvernehmen zu rechnen, ſo mag Rußland ſich vorſehen, daß ſeine
Politik nicht eines Tages mit einem feindlichen Deutſchland zu
rechnen hat.
Die kirchenpolitiſche Kommiſſion des preußiſchen Herrenhauſes
hat die Vorlage im Weſentlichen erledigt. Die Kopp'ſchen Abände=
rungsanträge
wurden ſämtlich abgelehnt; nur beſchloß die Kom=
miſſion
, die Anzeigepflicht auf die eigentlichen Pfarrer zu beſchränken,
alſo die Vicare hiervon auszunehmen. Ueber die Beſchlüſſe der
Kommiſſion über Art. 5 (Orden und Kongregationen) und über die
hierzu vorliegenden Amendements des Biſchofs Dr. Kopp, ſowie
über die Zuſatzartikel iſt noch nichts bekannt.
Die Vorarbeiten zur Ausführung der in der Thronrede ange=
kündigten
Vorlage über die Erweiterung der Innungsbefugniſſe ſind
dem Verehmen nach bereits aufgenommen worden. Zuwertgehende
Vorſchläge in dieſer Beziehung dürften aber ſchon im Bundesrate
Schwierigkeiten begegnen, da Baden und Bayern keine erhebliche
Einſchränkung auf dieſem Gebiete wünſchen ſollen.
Heſterreich=Angarn. Kronprinz Rudolf wird, wie verlautet,
ſich demnächſt zu einem Beſuche König Humberts nach Rom be=
geben
.
In der öſterreichiſchen Delegation ſprach am 7. nach Konſtatie
rung der Uebereinſtimmung der Beſchlüſſe beider Delegationen Gra
Kalnoky im Auftrage des Kaiſers den Dank für die patriotiſche
Einmütigkeit und Opferwilligkeit der Delegierten aus und dankte
namens der Regierung für das derſelben bewieſene Vertrauen. Der
Präſident Smolka hob in ſeinem Schlußwort die Bedeutung des
Votums als einer impoſanten einſtimmigen Kundgebung zur Wah=
rung
der Sicherheit des Staates hervor, die weſentlich dazu bei=
tragen
werde, das Anſehen des Reiches zu heben und die Hoffnung
auf die Erhaltung des Friedens bedeutend zu ſtärken. Hierauf
wurde die Delegation geſchloſſen.
Die vom böhmiſchen Spiritus=Induſtrie=Verein nach Prag ein=
berufene
Verſammlung von Spiritus=Induſtriellen und Intereſſenten
erklärte den ungariſchen Steuervorſchlag als den Ruin der Bren=
nereien
, forderte dagegen in erſter Linie oie Einführung des Staats=
monopols
für Rohſpiritus.
Riederkande. Die zweite Kammer genehmigte am 7. mit 43
gegen 28 Stimmen den Geſetzentwurf, betreffend die Verfaſſungs=
beſtimmungen
über die Thronfolge. Nach demſelben ſoll im Falle
des Nichtvorhandenſeins direkter Nachkommen des Königs zur
Thronbeſteigung berechtigt ſein: in erſter Linie die Großherzogin
Sophie von Sachſen=Weimar und deren Nachkommen, dann die
Nachkommen der verſtorbenen Prinzeſſin Marianne, die Nachkom=
men
der Prinzeſſin Louiſe von Schweden und die Nachkommen der
Fürſtin Marie von Wied.
Jranſtreich. Miniſterpräſident Goblet hat es für nötig ge=
halten
, den Gerüchten über ernſte Meinungsverſchiedenheiten in
ſeinem Kabinet entgegenzutreten. Er betonte nämlich in der Sonn=
abendsdebatte
der Kammer über die Erhöhung der Getreidezölle,
daß zwar auch im Miniſterium ſelbſt die Anſichten in dieſer Frage
verſchieden ſeien, daß er aber ſeine Einigkeit für notwendiger halte,
als die Aeußerung einer Anſicht über die Getreidezollfrage. Es
geht aus dieſer etwas gewund nen Erklärung hervor, daß das
Kabinet nicht wünſcht, die in ihm beſtehenden Differenzen durch
eine beſtimmte Stellungnahme in der genannten Frage blosgelegt
zu ſehen. Die eigentlichen Schwierigkeiten liegen aber auf dem
Gebiete der auswärtigen Politik, denn hier ſind der Miniſter des
Aeußern, Flourens, und der Kriegsminiſter Boulanger bedenklich
zuſammengeraten.
Engkand. Der ruſſiſche Botſchafter v. Staal iſt am 7. wieder
in London eingetroffen.
Dem Vernehmen nach bleibt Hicks=Beach Mitglied des Kabinets
ohne Vortefeuille.
Itakien. Bonahi überreichte dem Kammerpräſidium zwei Inter=
pellationen
, eine an Depretis über die Gründe der Miniſterkriſis

[ ][  ][ ]

579
Nr. 48

und deren Löſung, eine andere an Robilant und Ricotti, welche
äußere Politik und Kolonialpolitik die Regierung zu befolgen gedenke.
Da ſich die Unmöglichkeit, ein neues Kabinet zu bilden, zur
Evidenz herausgeſtellt hat, ſo bleibt auch kein anderer Ausweg
übrig, als dasſelbe im Amte zu belaſſen und dieſer Ausweg dürfte
durchaus den Intereſſen Italiens entſprechen. Die Oppoſitions=
parteien
haben jedenfalls ihre vollſtändige Unfähiakeit bewieſen, das
von ihnen ſo heftig angefeindete Miniſterium Depretis=Robilant
zu erſetzen.
Bukgarien. Einer Meldung der Aa. Havas' aus Giurgewo
zufolge beträgt die Anzahl der in Sofia Verhafteten 24: in Burgas
wurden 8 Perſonen verhaftet; auch in Philippopel ſollen mehrere
Verhaftungen und Abſetzungen von Offizieren erfolgt ſein. In Sofia
wurde die Miliz wegen ihrer verdächtigen Haltung entwaffnet.
Bei dem in Ruſtſchuk verwundeten Major Panow ſoll man
wichtige Schriftſtücke gefunden haben, welche die ruſſiſche Regierung
im höchſten Maße bloßſtellen. Ueberall iſt die Bevölkerung über=
zeugt
, daß der ganze Aufſtand rein ruſſiſche Arbeit geweſen. Die
Bürger von Ruſtſchuk fordern von der Regierung unbarmherzige
Beſtrafung der Aufſtändiſchen. Es herrſcht größte Erregung wegen
der verwundeten und getöteten Vaterlandsverteidiger; hier empfiehlt
man der Regierung rückſichtsloſes Vorgehen, nur ſo könne Bul=
garien
gerettet werden. Man erteilt ihr den Rat, ſie ſolle am
ſtrengſten die an dem Aufſtande und der Verſchwörung beteiligten
Ausländer beſtrafen.
Wie eine Meldung der =Agenee Havas! vom 7. beſagt, wurden
in Ruſtſchuk große Vorſichtsmaßregeln getroffen, da ein neuer Auf=
ſtand
befürchtet wird. In Ruſtſchuk und Tuturkai (bei Siliſtria)
wurden zahlreiche Verhaftungen vorgenommen.

Aus Stadt und Lanb.
Darmſtadt, 9. März.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Stationsvor=
teher
und Expeditor der Station Bensheim der Main=Neckar= Eiſen=
bahn
Ludwig Bernhard die Krone zum ſilbernen Kreuz des Ver=
dienſtordens
Philipps des Großmütigen verliehen.
L. Konzert zum Beſten der hieſigen Barmherzigen Schweſtern. Zu
dieſem Zwecke hatten ſich verſchiedene teils längſt bewährte, teils erſt
neu in die Oeffentlichkeit getretene künſtleriſche Kräfte aus hieſiger
Stadt die Hand gereicht. Die Aufſtellung des Programmes bekun=
dete
feinen Geſchmack. Den Vortrag der Mozart'ſchen Sonate in
4dur hatte Fräulein Eli Weber und Herr Hofmuſiker Riller
übernommen. Bei dieſer Gelegenheit, ſowie auch bei dem Vortrag
der drei Soloſtücke bekundete Fräulein Weber daß ſie in jeder
Hinſicht bedeutende Fortſchritte gemacht hat. Beſonders hat der
Anſchlag an Kraft gewonnen, ohne dafür an Weichheit Einbuße
zu erleiden. Das Spiel iſt jetzt freier und ſchwungvoller im Aus=
druck
. In Herrn Riller lernten wir einen Violiniſten von recht
ſchützenswerten Eigenſchaften kennen, der es wohl verſteht, den Ge=
dankeninhalt
eines klaſſiſchen Werkes wieder zu geben. Die ſpäter
von ihm geſpielte Fauſtphantaſie von Saraſate gab ihm reichlich
Gelegenheit, ſich auch von der mehr virtuoſen Seite im beſten
Lichte zu zeigen. Unſere geſchätzte Kammerſängerin, Frau Mahr=
Olbrich, war wie immer vorzüglich. Herr Gillmeiſter ſang die
prächtige Ballade von Löwe mit hinreißendem Ausdrucke. Auch in
dem Terzett mit den Damen Mayr=Olbrich und Jungk kam
ſeine markige Stimme zu ſchöner Wirkung. Fräulein Emma Jungk
hat ſich bereits mit ihrem erſten Auftreten im Konzertſaale durch
ihre friſche, klare Stimme, ihre gute Textausſprache und ſtimmungs=
vollen
Vortrag das Wohlwollen des Konzertpublikums gewonnen.
Herr Hofkapellmeiſter de Haan hatte in liebenswürdiger Weiſe
die Begleitung der Geſänge, ſowie des Violinſolos übernommen.
Die Zuhörer gaben ihre Befriedigung durch lebhaften Applaus
kund und wurde Herr Riller durch Ueberreichung eines Lorbeer=
kranzes
noch beſonders ausgezeichnet.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog, J. Hoh. Prinzeſſin
Viktoria von Battenberg, ſowie Se. Durchl. Prinz Ludwig
von Battenberg beehrten das Konzert durch ihre Anweſenheit. Saal
und Gallerie waren vollſtändig beſetzt.
8 Litteraturvorträge. In dem achten Vortrag, Mittwoch, 9. d.,
Das Dramader Skandinavier: (Fortſetzung) wird Fräulein
Dr. Menſch eine eingehende Betrachtung der litterariſchen Phyſiog=
nomie
Henrick Ibſens widmen, desjenigen nordiſchen Schriftſtellers,
er in jüngſter Zeit Gegenſtand eifriger Diskuſſion geworden und
deſſen Werke ſchon allein vom kulturhiſtoriſchen Standpunkt die
lebhafteſte Beachtung verdienen. Fräulein Dr. Menſch wird nament=
lich
auf die neueſten Produkte Ibſens l.Rosmersholm, Wildente
zu ſprechen kommen.
r. Im Kaufmänniſchen Verein hielt Montag abend als zweiten
von dem Verein veranſtalteten Fachvortrag dieſes Winters Herr
Rechtsanwalt Lindt ſeinen ſchon früher angeſetzten, damals aber
aus verſchiedenen Gründen verſchobenen Vortrag über den Wechſel=
prozeß
der Reichscivilprozeß=Ordnung vom Jahr 1879 welchem gleichzeitig die Reihe der Vereinsvorträge für dieſen
Winter ihren Abſchluß fand.

Nach einer Definition des Begriffes=Wechſel' ſchilderte der
Vortragende den ganz eigenartigen und von dem gewöhnlichen
Prozeß ſehr verſchiedenen Wechſelprozeß als eine Art Urkundenver=
fahren
, welches eine ſchleunigere Durchführung von Anſprüchen be=
zweckt
, und bei dem daher die urkundliche Liquidſtellung die Haupt=
ſache
iſt. Zu dieſem Zwecke müſſen darum ſämtliche zur Begründ=
ung
der wechſelfähigen Anſprüche erforderlichen Thatſachen urkund=
lich
vorgebracht ſein, zu denen in erſter Linie der in der von dem
Geſetz vorgeſchriebenen Form acceptierte Wechſel gehört. Dabei
müſſen die Anſprüche, die aus dem Wechſel verfolgt werden, den
Erforderniſſen der betreffenden Artikel der Reichs=Wechſelordnung
entſprechen. Es folgte dann die Beantwortung der Frage, welches
dieſe Anſprüche ſind, und weiter ein Hinweis darauf, daß bei
Wechſeln, die auf oder nach Sicht lauten, auch die Präſentation
durch eine Urkunde nachgewieſen werden muß, während dies ſelbſt=
verſtändlich
bei den auf einen beſtimmten Tag ausgeſtellten Wechſeln
in Wegfall kommt. In Betreff der Zinſen iſt es der von den Ge=
richten
geübten Praxis gemäß ratſam, dieſelben nicht von dem Tage
der Fälligkeit, ſondern erſt von dem Tage der Proteſtation an zu
verlangen, obgleich man darüber in Anbetracht deſſen, daß eine
Proteſterhebung gar nicht notwendig iſt, auch anderer Meinung ſein
kann. Für die ſachliche Zuſtändigkeit der Gerichte (Amts=und Land=
gericht
) iſt der Wert des Obiektes entſcheidend, die örtliche Zuſtän=
digkeit
kommt für gewöhnlich dem Gerichte des Wohnortes des
Beklagten oder auch (bei domizilierten Wechſeln) dem Gerichte des
Zahlungsortes zu. Bei der näheren Begründung der Klage ſind
die Urkunden in Urſchrift oder in derſelben genau entſprechender Ab=
ſchrift
vorzulegen; zugeſtandene oder notoriſche Thatſachen bedürfen
keines Beweiſes.
Je nach dem Verhalten des Beklagten erfolgt
alsdann entweder auf Grund des Anerkenntniſſes desſelben das
Urteil oder, falls er ſäumig iſt, ein Verſäumnisurteil. Das Urteil
iſt vorläufig vollſtreckbar, aber durch Einſpruch anfechtbar, worauf
ein weiteres Nach=Verfahren eingeleitet wird. Bei dieſem kann der
beim Vorverfahren in ſeinen Einwendungen durch das Geſetz ſehr
beſchränkte und nur auf Urkunden oder Eid hingewieſene Beklagte
alle Einwendungen vorbringen und Zeugen und Sachverſtändige
laden laſſen. Auch der Kläger kann jederzeit in der erſten Inſtanz
von dem ſchleunigen oder Urkunden=Verfahren abſehen oder vom
Wechſelprozeß Abſtand nehmen und im ordentlichen Verfahren
weiter prozedieren.
Nach einer Mitteilung über die möglichſt kurz geſetzten Friſten
hob der Vortragende noch einige Beſonderheiten des Wechſelprozeſſes
hervor, wie ſie ſich in Bezug auf die Einwendungen des Wechſel=
chuldners
aus dem Wechſelrechte ſelbſt ergeben, und ſchloß dann
ſeinen lehrreichen Vortrag, für welchen ihm die Zuhörer lauten
Beifall zollten.
Die landwirtſchaftlichen Schutzzölle haben die ihnen von den
oppoſitionellen Parteien prophezeite Erhöhung der notwendigſten
Lebensbedürfniſſe nicht allein ucht gebracht, ſondern es weiſen im
Gegenteil die Getreidepreiſe für das Jahr 1886 abermals einen
Rückgang gegen das vorhergegangene Jahr 1885 auf. Nach den
Veröffentlichungen der Großh. Centralſtelle für Landesſtatiſtik ſtellen
ich für die größeren Städte Heſſens die Mittelpreiſe für 1886
für je 100 Kilogramm auf: Weizen 17 M. 54 Pf., Roggen 14 M.
80 Pf., Gerſte 14 M. 80 Pf., Hafer 13 M. 85 Pf., Weißmehl 37 M.,
Roggenmehl 27 M., Roggenbrod 23 M. gegen in 1835. Weizen
18 M. 18 Pf., Roggen 16 M., Gerſte 16 M. 47 Pf., Hafer 15 M.
Weißmehl 39 M., Roggenmehl 18 M. Roggenbrod 23 M.
N Kleine Mitteilungen. Am Montag nachmittag wurde von
Spaziergängern in der Salzlackſchneiſe in nächſter Nähe des In=
ſanterie
=Exerzierplatzes die Leiche eines unbekannten ca. 30jährigen
Mannes erſchoſſen aufgefunden. Ueber die Jdentität konnte bis
jetzt nichts ermittelt werden. Montag abend wurde aus einer
Hofraithe in der Friedrichſtraße eine Partie Wäſche entwendet.
Zwei Heidelberger Studenten, welche Sonntag nacht in der Rhein=
ſtraße
ein Firmenſchild aushängten und fortſchleppten, wurden
von einem Schutzmann ertappt und zur Anzeige gebracht. Ver=
haftet
wurde durch einen Schutzmann ein Burſche, welcher bei ver=
ſchiedenen
hieſigen Perſonen bettelte und ſich taubſtumm ſtellte. Auch
fand man in deſſen Beſitz falſche Papiere.- Am Montag nach=
mittag
bot ein unbekannter junger Burſche einem hieſigen Banquier
eine 1000 Dollarnote zum Kaufe an; da der Banquier Verdacht
ſchöpfte ging er auf den Kauf nicht ein, worauf ſich der Mann
wieder entfernte. Wie nun heute hierher mitgeteilt wurde, iſt fragl.
Note einem ſich in Heidelberg aufhaltenden Amerikaner mit noch
vielen anderen Gegenſtänden entwendet worden. Für die Feſtnahme
des Diebes reſp. Wiederherbeiſchaffung des Geldes iſt ſeitens des
Beſtohlenen eine Belohnung von 200 M. ausgeſetzt worden. Nach
dem Unbekannten wird eifrig recherchiert.
n. Der hieſige Zitherklub wird nächſten Samstag, den 12. d. M.,
in den Räumen des Saalbaues ein Konzert unter freundlicher
Mitwirkung einiger der tüchtigſten Kräfte unſeres Hoftheaters ver=
anſtalten
. Wir erlauben uns hierauf mit dem Hinweis auf das
reichhaltige und gediegene Programm, ſowie weiter darauf auf=
merkſam
zu machen, daß ſich an das Konzert ein Ballvergnügen
anſchließen wird.
156

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Nr. 48

Das Mainzer Tagblatt' ſchreibt unter dem 14. März 1886:
Neuntes Symphonie=Konzert der ſtädtiſchen Kapelle. Das Oeſter=
reichiſche
Damenquartett; (ie Damen Fanny, Marie und Amalie
Tſchampa und Frieda Perner) rechtfertigte den bedeutenden Ruf,
der ihm vorausging, und fand mit ſeinen reizenden a capella= Vor=
trägen
den jubelnden Beifall der Zuhörerſchaft, ſo daß die Damen
ſich zu zwei Zugaben verſtehen mußten. Von den einzelnen Stim=
men
tritt namentlich der erſte Sopran durch ſeinen lieblichen Wohl=
laut
und ſeine treffliche Schulung hervor, während bei dem zweiten
Alt eine phänomenale Tiefe überraſcht. Die vier Damen ſind in
wunderbarer Weiſe auf einander eingeſungen: alle dynamiſchen Ab=
wägungen
werden mit unvergleichlicher Kongruenz ausgeführt, und
wie aus einem Munde ſchwebt der ſilberne Vierklang durch den
Raum, geläutert und getragen von echt muſikaliſchem Empfinden
und feinſtem Geſchmack. Von rührender Wirkung waren beſonders
die Quartette Ruhethal; von Mendelsſohn und Der rothe
Sarafant von Warlamow, letzteres in ruſſiſcher Sprache geſungen.
Mit Enthuſiasmus wurden auch die ungemein charakteriſtiſchen und
in ungariſcher Sprache vorgetragenen ungariſchen Tänze von Brahms
aufgenommen.
Gießen. Das hieſige Komite erläßt nachſtehenden Aufruf an
die Mitglieder des Köſener S. C. in Stadt und Land:
Kommilitonen! Unſer ehrwürdiger Kaiſer vollendet am 22. März
ſein neunzigſtes Lebensjahr. Für dieſe einzig daſtehende Feier iſt
von vielen Seiten der Gedanke angeregt worden, es möchten ſich
die Mitglieder des Köſener S. C.
alte wie junge
dadurch be=
teiligen
, daß ſie ſich in den größeren, zumal in den Univerſitäts=
ſtädten
, am 21. März Abends zuſammenfinden und mit dem erſten
Glockenſchlage des 22. unter den Klängen des Kaiſerliedes und kräf=
tiger
Salamander ein Glückwunſchtelegramm an unſeren theueren
Kaiſer ſenden.
Kommilitonen! Das unterzeichnete Komits glaubt nur in Eurem
Sinne zu handeln, wenn es Euch auffordert, auch in der alten
Univerſitätsſtadt Gießen zu einer ſolchen Feier zuſammenzutreten,
die übrigens in möglichſt einfacher Weiſe geplant iſt. Immerhin
iſt es, um einen gewiſſen Maßſtab für die Vorbereitungen zu ge=
winnen
, erforderlich, daß ſich Jeder, der Teil nehmen will, bis
ſpäteſtens zum 15. März bei dem geſchäftsführenden Komité= Mit=
gliede
, cand. mod. Ad. Koch (Starkenburgia), dahier anmeldet. Die
Teilnehmer werden gebeten, ſoweit möglich, in Farben zu erſcheinen.
Wer durch Verſehen oder Zufall keine ſpezielle Einladung erhält,
möge ſich dadurch nicht abhalten laſſen zu kommen. Als Lokal iſt
die Teutonen=Kneipe (Wiener Hof; Zacherlbräu) in Ausſicht ge=
nommen
. Anfang 8 Uhr Abends.
4 Mainz, 7. März. Der Landtagsabgeordnete Dr. Schröder,
referierte geſtern nachmittag in Oppenheim über die Vorlagen,
welche die demnächſt zuſammentretende zweite Kammer beſchäftigen
werden. Nach einer längeren Darlegung über die Vorlage betreffs
der Dammbauten, gegen deren Ablehnung die Majorität in Ueber=
einſtimmung
mit der Mehrzahl der beteiligten Gemeinden iſt, be=
handelte
Dr. Schröder auf das Eingehendſte die Vorlage bezüglich
der Weinbeſteuerung bei Privaten, welche Vorlage bekanntlich
ſchon ſeit Wochen der Gegenſtand lebhafter Diskuſſion in dem
weinbautreibenden Rheinheſſen bildet. Nach Mitteilung des Refe=
renten
iſt der Finanzausſchuß mit allen gegen zwei Stimmen( Möl=
linger
und Schröder) für die Vorlage; die Regierung habe ſich in=
zwiſchen
jedoch zu der Konzeſſion verſtanden, ſowohl eine Milder=
ung
der Strafbeſtimmungen wie auch eine Herabſetzung des Steuer=
ſatzes
von 6 Mark eintreten zu laſſen. In der ſich an die Aus=
führungen
desſ Herrn Dr. Schröder knüpfenden Diskuſſion erklärte
ſich die Verſammlung einſtimmig gegen die letzterwähnte Regie=
rungsvorlage
und beſchloß dahingehende Petitionen ſowohl dem
Finanzminiſterium als auch der Kammer zugehen zu laſſen.
J Kaſtel (bei Mainz), 7. März. Die ſtändige Ausdehnung wie
auch die Neuanſiedelung der großen induſtriellen Etabliſſements und
Fabriken auf der Amöneburg (bei Biebrich) und der daraus
ſich entwickelnde lebhafte Geſchäftsverkehr mit hier und Mainz läßt
eine direkte und bequemere Bahnverbindung zwiſchen hier und dem
genannten Fabrikdiſtrikt ſchon lange als ein dringendes Bedürfnis
erſcheinen. Dieſes Bedürfnis erkennend, hat ſeiner Zeit die Mainzer
Straßenbahn=Geſellſchaft von der heſſiſchen Regierung die Konzeſ=
ſion
zur Anlage einer Straßenbahn von Kaſtel bis zur preußiſchen
Grenze erwirkt, mit der Abſicht ſpäter die Bahn bis Biebrich aus=
zudehnen
. Da nun aber die beregte Straßenbahngeſellſchaft die
Ausführung dieſes Planes trotz mehrfacher Anregung aus unbe=
kannten
Gründen ſehr lange hinzuziehen trachtet, ſind mehrere In=
duſtrielle
von der Amöneburg zu dem Entſchluſſe gekommen, mit
einem Bahnbauunternehmer in Verbindung zu treten und unter Ueber=

nahme einer beſtimmten Garantie den Bau einer Dampfſtraßen=
bahn
zwiſchen hier und der=Amöneburg' zu veranlaſſen. Um die
Anlage möglichſt billig zu bewerkſtelligen, hat man im Sinn, die
Bahn auf dem ziemlich wertloſen Terrain längſt dem Rhein her=
zuführen
und hofft man, beſonders unter der Berückſichtigung, daß
die geplante Bahnanlage auch der Militärbehörde in dem Verkehr

mit dem Fort Großherzog von Heſſen' ſehr zu Statten kommt,
leicht die Konzeſſion der preußiſchen und heſſiſchen Staatsregierung
zu erhalten. Auf nächſte Tage ſollen ſämtliche Intereſſenten zu
einer Beſprechung hierher eingeladen werden.
J. Vom Rhein, 7. März. Geſtern waren es 100 Jahre, daß in
Koblenz die erſten Pioniere in Garniſon kamen. Aus dieſem
Anlaß fanden geſtern in Koblenz große Feſtlichkeiten ſtatt. An dem
das Feſt verherrlichenden Feſtzug nahmen ſämtliche Koblenzer Ver=
eine
mit zahlreichen Muſikkorps und Fahnen Teil. - In Kaub hat
ſich ein Komité gebildet, das zur Erinnerung des denkwürdigen
Rheinübergangs des Fürſten Blücher in der Neujahrsnacht 1813
dem wackeren General in Kaub ein Reiterſtandbild zu errichten
bezweckt. Vorſitzender des Komites iſt der Bürgermeiſter von Kaub,
an welchen Beiträge für das mächtig in edler kraftvoller Einfach=
heit
geplante Denkmal zu ſenden ſind. Ueber den Selbſtmord
des Verwalters der Mumm'ſchen Güter auf dem Johannisberg,
Herrn Merten, wird uns mitgeteilt, daß keineswegs Unregelmäßig=
keiten
in der Verwaltung den Unglücklichen zu dem Schritt veran=
laßt
, ſondern daß verſchiedene dem feinfühlenden Manne wider=
fahrene
Kränkungen das Motiv zu dem Selbſtmord waren. - Der
Salmenfang hat bereits ſeinen Anfang genommen und verſpricht
derſelbe ſehr ergiebig zu werden. Am Freilag wurde bei St. Goars=
hauſen
ein Salm von 36 Pfund gefangen. Unter den Fiſchern wird
indes ſehr über den niederen Preis (30 M. bis 140 M. das Pfund)
geklagt.
4 Aus Rheinheſſen, 7. März. In Gonſenheim wurde geſtern
in einem Haufen Dünger die Hand eines Kindes gefunden.
Auf erſtattete Anzeige hin, iſt Unterſuchung eingeleitet worden.-
In Mainz hat ſich heute zur Mittagsſtunde ein junger Mann von
20 Jahren aus Liebesgram erſchoſſen.
8t. Frankfurt, 8. März. Unſere beiden Privat=Poſtanſtalten
ſorgen anhaltend für Bereicherung der Briefmarkenalbums, denn
oeben hat die Dauth'ſche Circular=Poſt wieder neue Marken und Karten
emittiert, von welchen letztere namentlich recht geſchmackvoll ausgefallen
ſind. Auch Marken hohen Wertes zu 1, 5 und 10 M. wurden
emittiert, ſolche dienen aber nur als Quittung der Porti's für ein=
gereichte
Maſſen=Circulare.
Frankfurt, 7. März. Das Palmenhaus des Palmengartens
wurde geſtern Abend während des Abend=Konzerts elektriſch be=
leuchtet
. An den Sträuchern und Palmen ſowie am Waſſerfall
hatte man farbige elektriſche Leuchtkörper in Geſtalt von Blunen
angebracht, wodurch ein großartiger Effekt erzielt wurde. Von Zeit
zu Zeit wurden dieſe elektriſchen Blumen gelöſcht und alsdann das
ganze Palmenhaus vermittels elektriſchem Hohlſpiegel und farbigen
Gläſern in ein prächtiges Farbenmeer getaucht. Die Beleuchtung
fand allſeitigen Beifall.
Wiesbaden, 7. März. Als Rhadamis' trat geſtern Herr
Siegm. Krauß aus Darmſtadt in Verdis,Alda' zum drittenmale
vor unſer Wiesbadener Publikum. Glücklich disponiert, gelang es
ihm diesmal die dankbare Partie von Anfang bis zu Ende glänzend
durchzuführen. Seine ſchöne Leiſtung fand ſeitens der äußerſt zahl=
reich
verſammelten Zuhörerſchaft die wärmſte Aufnahme, ſo daß
Herr Krauß mit vollſter Befriedigung auf den Erfolg des geſtrigen
Abends zurückblicken kann.
G. A.
Brüſſel, 7. März. Amtlichen Berichten zufolge beträgt die Zahl
der verunglückten Bergleute in Quaregnon 152.
Mahnung zur Vorſicht. Die Briefmarken werden jetzt nicht
mehr mit Gummi präpariert, ſondern in Folge der geſtiegenen
Gummipreiſe nur mit einem dextrinhaltigen Klebeſtoff. Es
wird deshalb davor gewarnt, die Briefmarken mit der Zunge an=
zufeuchten
, da dies vielleicht ſchädlich, zum mindeſten aber ſehr un=
appetitlich
iſt.
Börſenhumor. Die Verluſte, welche die Beſitzer von Aktien
der Chemiſchen Fabrik Schering; erleiden, haben den Berliner
Börſenhumor zu folgendem Klapphornvers herausgefordert:
Zwei Herren ſaßen am Büffet:
Der eine ein Kotelett,
Der andere nen Hering;
Er hatte Schering.

[2276
Darrkſagitrig.
Allen Freunden und Bekannten, welche unſerer lieben
Mutter, Schwiegermutter und Großmutter die letzte Ehre er=
wieſen
haben, ſagen wir unſeren tiefgefühlteſten Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Director Piedter und Familie Hof.
Tageskalender.
Mittwoch, 9. März: Achter Vortrag von Frl. Ella Menſch in der
Aula der Realſchule.

Druck ud Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.