Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. uck.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poflaufſchlag
150. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Unterhaltungsblatt.
gaſerate
veanemntDantot
r deenauu Rhuftr. R2
RBeſſunger zfter Wyr.
Holztrete R. Rhie auvi
vr alla AnuzuaaErrditzaa.
Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Volizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
d 42.
Dienstag den 1. März.
1887.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Das Erſatz=Geſchäft pro 1887 insbeſondere Auträge auf Zuruckſtellung und bezw. Befreiung
Militärpflichtiger vom Militärdienſt auf Grund häuslicher Verhältuiſſe ꝛc.
Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß diejenigen Angehörigen von Militärpflichtigen oder
Militär=
pflichtige ſelbſt, welche glauben die nachſtehend abgedruckten Vergünſtigungen des 8 30, 2 der E.=O. in Anſpruch nehmen
zu können, ihre desfallſigen Auträge alsbald und ſpäteſteus bis zum Erſatz=Geſchäft im laufenden Jahr bei den
Großherzoglichen Bürgermeiſtereien vorzubringen haben und wird hierbet ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß
Ge=
ſuche der rubr. Art, welche nach dem Erſatz=Geſchäft eingehen, keine Berückſichtigung mehr finden können, es ſei denn,
daß die Verhältniſſe, welche einen Antrag rechtfertigen, erſt nach dieſer Zeit eingetreten ſind.
Darmſtadt, den 14. Februar 1887.
Der Civil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion Darmſtadt.
v. Graney.
Abdruck.
ꝛc.
ꝛc.
2. Es dürfen vorläufig zurückgeſtellt werden:
a) die einzigen Ernährer hülfloſer Familien, erwerbsunfähiger Eltern, Großeltern oder Geſchwiſter;
b) der Sohn eines zur Arbeit und Aufſicht unfähigen Grundbeſitzers, Pächters und Gewerbetreibenden, wenn dieſer
Sohn deſſen einzige und unentbehrliche Stütze zur wirthſchaftlichen Erhaltung des Beſitzes, der Pachtung oder des
Gewerbes iſt;
o) der nächſtälteſte Bruder eines vor dem Feinde gebliebenen oder an den erhaltenen Wunden geſtorbenen, oder in
Folge derſelben erwerbsunfähig gewordenen oder im Kriege an Krankheit geſtorbenenen Soldaten, ſofern durch die
Zurückſtellung den Angehörigen des letzteren eine weſentliche Erleichterung gewährt werden kann;
d) Militärpflichtige, welchen der Beſitz oder die Pachtung von Grundſtücken durch Erbſchaft oder Vermächtniß
zuge=
fallen, ſofern ihr Lebensunterhalt auf deren Bewirthſchaftung angewieſen und die wirthſchaftliche Erhaltung des
Beſitzes oder der Pachtung auf andere Weiſe nicht zu ermöglichen iſt;
e) Inhaber von Fabriken und anderen gewerblichen Etabliſſements, in welchen mehrere Arbeiter beſchäftigt ſind,
ſofern der Betrieb ihnen erſt innerhalb des dem Militärpflichtjahre vorangehenden Jahres durch Erbſchaft oder
Vermächtniß zugefallen und deren wirthſchaftliche Erhaltung auf andere Weiſe nicht möglich iſt. Auf Inhaber
von Handelshäuſern entſprechenden Umfangs findet dieſe Vorſchrift ſinngemäße Anwendung;
1) Militärpflichtige, welche in der Vorbereitung zu einem Lebensberufe oder in der Erlernung einer Kunſt oder
eines Gewerbes begriffen ſind und durch eine Unterbrechung bedeutenden Nachtheil erleiden würden;
8) Militärpflichtige, welche ihren dauernden Aufenthalt im Ausland haben.
ꝛ0.
ꝛc.
[1545
Darmſtadt, den 14. Februar 1887.
Betreffend: Das Erſatz=Geſchäft pro 1887. insbeſondere Anträge auf Zurückſtellung und bezw. Befreiung Militärpflichtiger
vom Militärdienſt auf Grund häuslicher ꝛc. Verhältniſſe.
Der Civil=Vorſitzende der Großh. Erſatz=Commiſſion Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Indem ich Sie auf meine Bekanntmachung vom Heutigen in rubr. Betreff hinweiſe, beauftrage ich Sie zugleich die
aufgenommenen Reklamationsprotokolle, gehörig vervollſtändigt und erläutert, ſtets alsbald hier vorzulegen. Sie wollen auch,
ſoweit thunlich, für die Verbreitung der Bekanntmachung in Ihren Gemeinden Sorge tragen und namentlich ſolche Leute,
von den Ihnen aus eigener Erfahrung bekannt iſt, daß ihre Verhältniſſe einen Antrag rechfertigen, möglichſt auf dieſelbe
auf=
merkſam machen.
v. Grancy.
[1546
129
[ ← ][ ][ → ]493
Bekanntmachung.
In dem Geſellſchaftsrigiſter des
unter=
zeichneten Gerichts wurde heute jolgender
Eintrag vollzogen:
durch Beſchluß der
Generalverſamm=
lung der Saalbau=Actien=Geſellſchaft vom
29. November 1886 wurden die 88 8
und 16 der Statuten abgeändert.
Aus dem Vorſtand ſind die Herren
Commerzienrath Hickler, Rentner Eimer,
Großh. Oberlandesgerichtsrath Maurer
ausgeſchieden und die Herren Kaufmann
L. Hiob, Dentiſt E. Walb und Großh.
Amtmann Dr. G. v. Wedekind neu
ein=
getreten.
Darmſtadt, den 3. Februar 1887.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
[1886
J. V.. Wagner.
Bekanntmachung.
In dem Geſellſchaftsregiſter des
unter=
zeichneten Gerichts wurde heute folgender
Eintrag vollzogen:
Die Mitglieder der Verwaltungs=
Commiſſion, die Herren: Ferdinand
Wittich, Hoſbuchdruckereibeſitzer, Rentner/
Karl Kleber und Gerichtsacceſſiſt Beſtl
ſind aus dem Vorſtand der Steinkohlen=
Actiengeſellſchaft ausgetreten und die Herren
Rudolph Wittich, Apotheker Dr. Karl
Tenner und Oberbuchhalter Beſt (
or=
ſitzender) eingetreten.
Darmſtadt, den 5. Februar 1887.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
J. V.: Wagner. (1890
Bekanntmachung.
Die Lieſerung des Bedarfs an Schreib=,
Seiden= und Packpapier für die Kaiſerliche
Ober=Poſtdirektion in Darmſtadt und deren
Verkehrsämter ſoll vom 1. Juni d. J. ab
im Wege des ſchriftlichen
Anbietungsver=
ahrens vergeben werden.
Die Lieferungsbedingungen ſind im
Dienſtzimmer 81 der Ober=Poſtdirektion
einzuſehen, bez. gegen Erſtattung von
50 Pf. Schreibgebühren zu beziehen und
bei Einreichung des Angebots unterſchrieben
beizufügen.
Die Angebote, die auf ſämmtliche
Papierſorten zu lauten haben, ſind
unter Beifügung von Proben bis zum
28. März d. J. 10 Uhr Vormittags
mit der Aufſchrift =Angebot auf
Papier=
lieferung; verſiegelt und frankiert an die
unterzeichnete Ober=Poſtdirektion
einzu=
enden, bei welcher am vorgedachten Tage
ie Eröffnung der Angebote im Beiſein
etwa erſchienener Bewerber ſtattfindet.
Die Auswahl unter den Bewerbern, die
vis zum 14. Mai d. J. an ihr Angebot
gebunden ſind, bleibt vorbehalten.
Darmſtadt, 26. Februar 1887.
Der Kaiſerliche Ober=Poſtdirektor.
[1891
Hagemann.
R 42
Bekanntmachung.
Die Vergebung von Lieferungen für Großh. Gefängniß und Großh
Provinzial=Arreſthaus zu Darmſtadt betreffend.
Für die Zeit vom 1. April 1887 bis Ende März 1888 ſollen im
Submiſſions=
wege vergeben werden - und zwar getrennt für Großh. Gefängniß und
Großh. Provinzial=Arreſthaus Darmſtadt - die Lieferung des Schwarzbrods,
der Wecke und der Milch an die Wenigſtnehmenden; der Bezug des Spüllichts,
der Torfaſche, des Wirrſtrohs, der Knochen und Lumpen, an die
Meiſt=
bietenden.
Sodann für beide Anſtalten gemeinſchaftlich die Lieferung von:
A. Verzehrungs=Gegenſtänden:
Circa 3000 Kilo Prima Ochſenfleiſch,
7000 Stück Vollhäringe,
„ 2000 Kilo Kochſalz.
B. Verbrauchs=Gegenſtänden:
als: l. Calmuc, Leinwand, weiße, Leinwand, blaue, Zwilch zu Hoſen und
Kami=
ſölern, Straßburger Zwilch, Strohſackleinen (Haustuch), Bettzeug, blauer
Köper, Halstücherzeug, Bettteppiche, gewebte Unterhoſen, Wolle, Sohl=,
Rind=, Raupen= und ſchwarzes Kalbleder nach vorliegenden Muſtern.
l. Beleuchtungsmaterialien:
Petroleum, Rüböl, Nachtlichtsl, Zündhölzer, Lampeneylinder und Dochte.
l. Reinigungsgegenſtände:
Bürſten= und Beſenwaaren lauch Hof= und Reiſerbeſen) nach vorliegenden Muſtern,
Kern= und Schmierſeife nach einzureichenden Muſtern, Carbolſäure,
Eiſen=
vitriol, Chlorkalk und Makulaturpapier.
W. Sonſtige Gegenſtände:
Knöpfe, beinerne, Zwirne, Nadeln, Zeichengarn, Schnur, Fiſchthran, Eßnäpfe von
Steingut, Holzlöffel und verzinnte Löffel.
V. Schuhmacherartikel (laut Verzeichniß).
VI. Schreibmaterialien desgl.
VII. Glaſerarbeiten,
nach einzureichenden Preistarifen.
Vul. Buchbinderarbeiten,
Ferner ſoll noch die Abfuhr des Kehrichts an den Wenigſtnehmenden
ver=
geben werden.
Die Bedingungen und Muſter liegen vom 3. bis 11. März täglich,
Vormit=
tags von 8-10 Uhr und Nachmittags von 2-5 Uhr auf dem Büreau des Großh.
Oeconomen, Rundethurmſtraße 8, offen und ſind die Angebote bis längſtens
Samstag den 12. März, Vormittags 10 Uhr,
verſchloſſen und mit der entſprechenden Aufſchrift verſehen, daſelbſt einzureichen.
Spätere Einläufe werden nicht berückſichtigt.
Die Eröffnung der Submiſſionen erfolgt am zuletzt genannten Tage
Vormit=
tags 11 Uhr und iſt es den betreffenden Submittenten freigeſtellt, derſelben
bei=
zuwohnen.
Darmſtadt, am 1. März 1887.
Großherzoglicher Erſter Staatsanwalt am Landgericht der Provinz
Starkenburg.
J. A.: Rothermel, Großh. Oeconom.
11892
Das 5. und 6. Hiel der Communal= und
Kirchenſteuer pro 1886-87
iſt bei Vermeidung der Manung bis 10. März l. Js. an den Zahltagen Montags
und Donnerstags, von Vormittags 8-12 Uhr und Nachmittags von 2-5 Uhr,
zu entrichten.
Beſſungen, den 28. Februar 1887.
Gemeinde=Einnehmerei Beſſungen.
Nohl.
11893
494
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 11.
Februar 1887 wird nachſtehende Hofraithe
des Steinhauers Georg Marquardt I. zu
Darmſtadt, jetzt deſſen Erben gehörig, und
zwar:
Flur Nr. ⬜Metr.
II. 239 -181 Hofrailhe
Schloß=
gaſſe.
Mittwoch den 9. März,
Vor=
mittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 19. Februar 1887.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
[1668
Harres.
Holzverſteigerung.
Montag den 7. und Dienstag den
8. März l. J.
werden im Diſtrikte Dörnbach, Abth. 9,
verſteigert:
27 Eichenſtämme mit 305 Fm.,
3 Nadelſtämme mit 5 Fm.,
8 Rm. Eichen=Nutzſcheitholz,
ferner Scheiter Rm.:
Buche 360 I. Cl., 8 II. Cl.,
Eiche 74 I. Cl., 248 II. Cl.,
Nadelholz 54, Erle 12.
Knüppel Rm.:
Buche 126, Eiche 46,
Nadelholz 18, Erle 2.
Reiſigwellen:
Buche 4950, Eiche 2750,
Nadelholz 1250.
Stöcke Rm.:
Buche 110, Eiche 98,
Nadelholz 16.
Die Stämme werden am erſten Tage
ausgeboten.
Zuſammenkunft jedesmal Morgens um
10 Uhr im Holzſchlage.
Darmſtadt, den 24. Februar 1887.
Großherzogliche Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
(1894
Krauß.
zum braten
friſch eingetroffen.
G. EAOIm
Bleichſtraße. 1895
G. C. Hisgen's
vorzüglichſtes Material für
Fuß=
boden=Anſtrich,
empfehlen M. 2. 50 per Kilo:
A. Caſtritius, Mühlſtraße 20,
Emanuel Fuld, Kirchſtraße I,
G. P. Poth, Bleichſtraße.
ſ7262
Nr. 42
VerſtrigerungsAnzigr.
Donnerstag den 3. und Freitag den 4. März c., jedesmal
Vormittags 9½ Uhr und Nachmittags 2 Uhr anfangend,
werden im Orb'ſchen Saale, Ecke der Rundethurm= und Mühlſtr.,
nachbenannte zum Nachlaß der Pianiſtin Emilie Schierenberg
gehö=
rigen Mobilien, als:
1 Clavier, 1 Nipsgarnitur, 1 Peluchegarnitur, Seſſel, ein
Bücherſchrank, 1 Schreibtiſch, 1 Schreibſekretär, Sopha's,
Stühle, Ausziehtiſch, Spieltiſche, Nipp= und Blumentiſche,
1 Schankelſtuhl, 1 Spiegelſchrank, Spiegel, Uhren,
Oelge=
mälde, Kupferſtiche, Lampen, Ampeln, Kleiderſchränke in
Mahagoni, Nußbaum und Tannen, 2 vollſtändige Betten,
Waſch= und Nachttiſche mit Marmorplatte, Ofenſchirm,
Flie=
genſchrank, Weinſchrank, Blumenſtänder, vollſtändige
Küchen=
einrichtung, Porzellan= und Glaswerk, Nippſachen.
Ferner an Weißzeug: Bettücher, Tiſchtücher, Servietten,
Hand=
tücher, eine vollſtändige Frauengarderobe in Sammet, Seide
u. Wolle, Leibwäſche, Unterkleider und ſonſtige Toiletteſtücke,
Vorhänge, Teppiche, Läufer, Wandſchoner, ſowie
Schmuck=
ſachen in Gold und Silber und ſonſtige Stücke.
Die Gegenſtände können Tags vorher von Vormittags 11 bis
Nachmittags 4 Uhr eingeſehen werden.—- Die größeren Möbelſtücke
kommen Donnerstag punkt 11 Uhr zum Ausgebot.
Adler, Hof=Tarator. 3
Bekanntmanhung.
Die Errichtung eines Holztempels mit Schieferdach
in der Nähe des Schuampelwegs
ſoll im Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis Mittwoch den 9. Mürz l. J3., Vormittags 10 Uhr,
bei dem Stadtbauamte einzureichen. Dort liegen auch Pläne, Voranſchlag und
Bedingungen zur Einſicht offen.
Darmſtadt, am 26. Februar 1887.
Der Vorſtand des Verſchönerungsvereins für Darmſtadt
[1896
und Beſſungen.
Lundſtucr.
Die im Jahre 1886 im Bereiche der Main=Neckar=Bahn aufgefundenen
herrenloſen Gegenſtände ſollen nach Ablauf von 3 Monaten öffentlich verſteigert
werden. Etwaige Eigenthumsanſprüche ſind vorher bei unſern Stationsvorſtehern
zu Frankfurt, Darmſtadt und Heidelberg anzumelden, woſelbſt auch das Verzeichniß
der Fundſtücke eingeſehen werden kann.
Darmſtadt, den 15. Februar 1887.
(1788
Die Direction der Main=Neckar=Bahn.
1
H.
H.
9
—
6
511
Anktrricher. &¾p. Maler-Arbeikt.
Die mit Renovation der Synagoge zu Pfungſtadt verbundene Anſtreicher=
und Malerarbeit, veranſchlagt zu Mk. 562 50, wird im Submiſſionswege vergeben.
Die Gebote ſind portofrei
ſpäteſtens bis 10. März, Vormittags 10 Uhr,
an den israelitiſchen Vorſtand Pfungſtadt einzuſenden, woſelbſt auch Voranſchlag
und Bedingungen zur Einſicht offen liegen.
Heppenheim, den 21. Februar 1887.
3
Hlohm, Baumeiſter.
Nr. 42
A u f f o r d e r u n g.
Diejenigen Wittwen von Hoffallbedienſteten, welche bei der am 20. April d. J.
tattfindenden legatmäßigen Zinſenvertheilung „der Stiftung des Großh.
Oberſt=
ieutenants Carl von Kreß zum Andenken an ſeinen Sohn Fritz von Kreß=
Berückſichtigung finden wollen, werden hierdurch aufgefordert, ſich unter Vorlage eines
Zeugniſſes des einſchlägigen Ortsgerichts über Würdigkeit und Bedürftigkeit längſtens
vis zum 20. März l. J. ſchriftlich oder perſönlich bei uns anzumelden.
Darmſtadt, den 1. Februar 1887.
Großherzogliches Hofmarſtall=Amt.
11897
Frhr. v. Nordeck zur Rabenau.
Jeder Landwirth,
der ſich vor Futtermange.
ſchützen will, mache einen
Anbauverſuch mit
Bokhara Riesen Honig Alee.
Dieſer Klee iſt ſo recht berufen, Futterarmuth mit einem Male abzuhelfen, denn
er wächſt und gedeiht auf jedem leichten Boden. Sobald offenes Wetter eintritt,
geſäet, giebt er im erſten Jahre 3-4, im zweiten 5-6 Schnitt. Unter Gerſte u.
Hafer geſäet, mit letzterem zuſammen geſchnitten, gibt er ein herrliches Futter für
Pferde, auch ſeines großen Futterreichthums wegen ganz beſonders für Milchkühe
und Schafvieh zu empfehlen. Vollſaat per Morgen 12 Pfund, mit Gemenge
6 Pfund. Das Pfund Samen, echte Originalſaat, koſtet 3 Mark. Unter 1 Pfund
wird nicht abgegeben.
Wrmsé Lamge, Hipporniose, Bon. Stottin.
Frankirte Aufträge werden umgehend per Nachnahme expedirt.
[1898
ſeschäftsHröſkuung und Ampfohlung.
Den geehrten Damen Darmſtadts hiermit die ergebene Anzeige, daß wir
unterm heutigen Tage unter der Firma
Hörmer & Vomberg.
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uns mit ihrem werthen Vertrauen zu beehren die Güte haben werden.
Mit der Bitte um geneigtes Wohlwollen zeichnen wir
1189=
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(1913
(Hine weiß=grau geſchäckte Katze hat ſich
E verlaufen. Wer Auskunft darüber
geben kann, erhält eine Belohnung.
(1914
Eliſabethenſtraße 4.
ſEine Frau, welche im Kleidermachen,
C. Weißzeugnähen und Ausbeſſern
gründlich erfahren iſt, wünſcht noch einige
Tage in der Woche zu beſetzen. Zu erfr.
Magdalenenſtr. 5 Hinterb. I. St. (1915
ſEin gebrauchter guterhaltener Kinder=
C= Sitzwagen zu kaufen geſucht.
Heinrichſtraße 10 parterre.
[1871
1936) Ein braves Laufmüdchen
ge=
ſucht. Näheres Expedition.
ElLUn6 der
„
3
WG0V
Die pateutinien
Avansrzzenru zuonuurAturanzx ionureroreon
10
Jheilen oder vermindern de Taubheit, gleichvisl zuvelcher Vraacbe dieselbs heretaugt.
J)
Die bemerkenz verthesten Hehlungen einderfolgt. Man zende Opiennitz, uw frand aehn
innatrirte=Werk von 80 Seiten zu ömpfangen, vslehes die inter egtanten Beschroidungen
über dle Vorsuche enthaelt, die zur Hellung der Tanbheit unternommen vorlen
sind; man fndet darin auch Anerkennungsschroiben von Doctoren, Adrocats. Vezlo
gern und anderen dervorragenden Persönlichkeiton, volche durch dieie
Trezz-
melhsuteher soheit vorlan sind und dieselbon angelegentlichst awplehisa
Las wolbso 8ieh 3u 12U. Biſtdi 853. dnd Unt or don binſen. Narlin. wen ſorh. i.m.c. ivos.
Das
36
14
HohlsLzusUhsn von G. HoAmami,
Darmſtadt, Grafenſtraße 18,
liefert ſtückreiche, wenig rußende
Wuhrtaohlem von großer Heizkraft
aus Zeche „ver. Hamburg;, ſowie Nußkohlen, Stückkohlen und echte
Anthracit=
kohlen und Briquettes.
[974
Galhl
GLGusdhaftloher
Vorehn
Am Darmstadt.
Sahung
am Dienstag den 1. März 1887, Abends 8 Uhr,
im Damensalon des Saalhaues.
Tagesordnung:
Dr. A. Brückner, Augenarzt: Welche Anforderungen hat man vom
Stand=
punkt der Geſundheitspflege aus an die künſtliche Beleuchtung, insbeſondere diejenige
der Wohnzimmer zu ſtellen?
Der Vorstand.
[917
Gäſte ſind willkommen.
Lepſtus.
14
1854) Ein in allen Haushaltungsarb.
erfahrenes Fräulein ſucht Stellung. Zur
Führung eines kleinen Haushalts, zur
Stütze einer Hausfrau od. einer einzelnen
Dame bereit. Gutes Sittenzeugniß
nach=
weisbar. Näheres Expedition.
1855) Ein Früulein aus Mannheim,
welches in einem dortigen größeren
Ge=
ſchäft thätig war, ſucht Stellung in einem
hieſigen Geſchäft als Verkäuferin.
Freie Station im Hauſe erwünſcht.
Nähere Auskunft Mauerſtr. 20 Manſ.
1918) Ein junges engliſches Fräulein,
welches ſich im Deutſchen vervollkommnen
will und bereits ein Jahr bei Kindern
beſchäftigt war, ſucht Stelle bei Kindern
oder als Stütze der Hausfran. Gehalt
nicht beanſprucht. Beſte Empfehlungen
ſtehen zur Seite. - Frank's
Stellen=
bureau, Caſinoſtraße 2.
1856) Eine gewandte VerkAnſerim.
in der Buchführung kundig, ſucht Stellung.
Gefl. Offerten unter L. Hl. 50 an
die Expedition.
1861) Ein Mädchen ſucht Lauſdienſt
od. Aushülfſt. Frau Fiſcher, kl. Ochſeng.
1919) Kräflige Landmädchen, welche
gedient haben, kann ich den geehrten
Herrſchaften empfehlen, ſowie eine
Aus=
hülfs=Köchin ſucht Beſchäftigung durch
Stellenb. Frau Neßling, Louiſenſtr. 30.
1920) Eine gute Köchin mit
Zeug=
niſſen über längere Dienſtzeit und ein
gewandtes Zimmermädchen, welches
gut Nähen und Bügeln kann, werden für
Oſtern geſucht.
Man bittet ſich Rheinſtraße Nr. 231
von 9-10 oder von 4-5 Uhr zu melden.
1921) Geſucht ein ordentl. Mädchen,
das Nähen und Bügeln kann, zu 2
größe=
ren Kindern auf Mitte März oder Oſtern.
Zu erfragen i. d. Exped. d. Bl.
1863) Einige Mädchen mit guten
Zeugniſſen für ſofort und Oſtern
ge=
ſucht. Näheres durch Stellenvermittlungs=
Bureau von Frau Korb, Soderſtr. 60.
1922) Ein junger Menſch von 15 bis
17 Jahren findet gute Stelle. Frank's
Stellenbureau, Caſinoſtr. 2.
1923) Ein gewandter Herrſchaftsdiener
auf Anfangs März geſucht.
Beck's
Stellenbureau, Mathildenplatz 11.
1924) Ich ſuche ſofort oder auf Oſtern
einen gut geſchulten Jungen, der
Zeichen=
kenntniſſe beſitzt, als Ciſeleur= u.
Silber=
arbeiter in die Lehre.
Gustav Berg.,
Silberwaarenfabrik,
Hügelſtraße 15.
Daſelbſt wird auch ein kräftiger Burſche
als Ausläufer angenommen.
00000d0 030000
1862) Ein zuverläſſiges ge=
D wandtes Hausmädchen,
das in beſſeren Häuſern ge=
6
8 dient und gute Zeugniſſe auf=
4 zuweiſen hat, auf Oſtern in
8 einen Haushalt mit kleinem
2 Kinde geſucht. Wo? ſagt
8 die Expedition.
00000000000
1925) Ein kräftiger Hausburſche mit
guten Zeugniſſen wird fofort geſucht.
Fried. Eichberg.
Rheinſtraße 16.
Hausdiener
geſucht, der etwas Gartenarbeit verſteht.
Näheres i. d. Exped. d. Bl.
1927) Ein Junge gegen Lohn geſucht.
F. Nichell, Steindruckerei.
Ein Lehrling
mit guten Vorkenntniſſen gegen Vergütung
im zweiten Jahr geſucht.
Moch a Staehely,
Eiſen= und Metallwaarenhandlung,
Schulſtraße 8.
[775
Corſtmeiſterſtraße 12 ſind 2 Einleg=
1 ſchweine zu verkaufen.
[192¾
Nr. 42
1937) Ein in der Kurz= u.
Weißwaaren=
branche erfahrenes junges Mädchen ſucht
Stelle als Verkäuferin. Schriftl. Offerten
wolle man unter A. L. 100 in der Exped.
d. Blattes abgeben.
Fin gebrauchter Kinderwagen wird zu
⁵ kaufen geſucht.
Näheres kleine Ochſengaſſe 5. 11930
ſine ältere Dame ſucht in Darmſtadt
„ bei einer gebildeten Familie od. Dame
Penſion. - Offerten mit Preisangabe
unter W. 100 an die Expediton. 1931
Hachhülfe-Stunden
in allen Fächern ertheilt laußer d. Hauſe,
gegen mäß. Hon. eine aif preuß. Sem.
für d. höh. Lehrf. ausgeb. Erzieherin.
Näheres Wilhelminenplatz 2, 1. Stock.
Für eine Abſchrift
wird auf ein Paar Tage ein Schreiber
geſucht. — Offerten unter A. L. 20
an die Expedition.
(1933
18- 90,000 Hark
auf erſte Hypothek auszuleihen.
Näheres in der Expedition.
[1934
1510) Tüchtige Colporteure auf
Druckſchriften u. Bilder ſucht die
Kunſt=
u. Colportage=Buchhdlg. v. J. Brunner,
Worms a. Rh., Fiſchmarkt 23, I. St.
497
Ein Exemplar der Lithographie des
Prinzen Wilhelm von Preußen, jetzigen
Deutschen Maisers,
gezeichnet von Fr. Lößer, gedruckt von
Wagner hier, aus den Jahren 1848 und
1849, wird zu kaufen oder zu leihen
ge=
ſucht bei J. Lößer, Hohlerweg 9. (1935
E7
WAz
Fin goldener Siegelring verloren ge=
= gangen. Gegen gute Belohnung
ab=
zugeben Grafenſtraße 1 Manſ. (1847
Fine Dame, adlig. mit beſten Empfeh=
E lungen, wünſcht die Erziehung von
Kindern zu übernehmen od. bei einer ält.
Dame als Geſellſchafterin einzutreten.
Gehalt weniger beanſprucht, da Aufenthalt
in Darmſtadt erwünſcht. Offerten unter
L. 8. an die Exped. d. Bl.
(1771
Era
Cr. G.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 1. März.
9. Vorſtellung i. d. 7. Abonnementsabteilung.
Blaue Karten gültig.)
Donna Diana.
Luſtſpiel in 4 Abteilungen von C. A. Weſt.
Don Diego
Herr Mickler.
Frl. Cramer.
Donna Diana,
ſeine
Frl. Ethel.
Donna Laura,
Donna Feniſa, ) Nichten Frl. v. Felden.
Don Ceſar, Prinz von Urgel Herr Edward.
Don Luis, Prinz von Bearne Herr Hacker.
Don Gaſton, Graf von Foix Herr Göbel.
Perin, Sekretär u. Vertrauter
Herr Steude.
der Prinzeſſin
Floretta, Kammermädchen derſ. Frau Kläger.
Vorher: Quvertüre von Mehul.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.
Einladung zum Abonnement
auf das
20
GN1NREdter GUUIT
[150. Jahrgang)
zugleich Amtliches Organ für Stadt und Kreis
Darmſtadt.
Das nunmehr in ſeinen 150. Jahrgang eingetretene Tagblatt
bringt neben einer pokitiſchen Aeberſicht reichhattige Mittheikungen
von allgemeinem und ſoſtaſem Intereſſe aus Htadt und Land;
Anterhaktung wird ferner durch das damit verbundene „Illuſtrierte
Anterhaltungsskatts mit Beiträgen namhafter Schriftſteller und
ährlich an 250 vorzüglichen Illuſtrationen geboten.
Annoncen werden von der Expedition, ſowie auch von allen
ſoliden Annoncen=Bureaux entgegengenommen.
Abonnementspreis pro Quartal M. 150 einſchl. Bringerlohn,
durch die Poſt bezogen M. 150 einſchl. Proviſion exel. Bringerlohn.
Abonnements können jederzeit bei der Expedition, Rheinſtraße W,
owie auf allen Poſtanſtalten erfolgen.
Die in der näheren Umgebung Darmſtadts wohnenden Poſt=
Abonnenten erhalten das Tagblatt am Tage des Erſcheinen mit
dem erſten Beſtellgang.
Die Expedition.
Zobitbſche Reberßtän.
Deutſches Zieich. S. M. der Kaiſer hat ſich von ſeinem
letzten Unwohlſein nunmehr wieder vollſtändig erholt und
unter=
nimmt bereits ſeit einigen Tagen wieder regelmäßige Spazierfahrten.
Zum 90. Geburtstag des Kaiſers wird auch der Herzog von
Aoſta, Bruder des Königs von Italien, eintreffen, um die
Glück=
wünſche des italieniſchen Königspaares zu überbringen.
Auf der Tagesordnung der geſtrigen Bundesratsſitzung
befan=
den ſich Anträge wegen erneuter Vorlegung des Geſetzentwurfs über
die Friedenspräſenzſtärke des Heeres; ferner Anträge, betr. die unter
Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtattfindenden Gerichtsverhandlungen,
ſowie über den Service=Tarif, endlich über den Etatsentwurf und
die Anleihe=Aufnahme für Zwecke des Heeres und der Marine ꝛc.
zur Beſchlußfaſſung des Reichstags.
Die „Nordd. Allg. 3tg.” ſchreibt: Die dritte päpſtliche
Kund=
gebung beſteht nicht in einem neuen Schreiben, ſondern in einem
Ende Januar an den Nuntius zu München gerichteten Telegramme,
das wiederholt einſchärft, bei dem Centrum darauf zu dringen, daß
dasſelbe zur Durchführung des Septennats alle Kräfte aufbiete.
Inwieweit die Centrumsleitung in vollſtändigem Widerſpruche mit
der päpſtlichen Weiſung gehandelt hat, iſt aus den Wahlergebniſſen
bekannt. Hierzu wird aus München mitgeteilt, daß die Bemerkung
der „Nordd. Allg 3tg. inſofern einer Berichtigung bedürfe, als
dieſer dritte Brief, ſpeziell an den preußiſchen Epiſkopat gerichtet
und durch den hieſigen Nuntius vermittelt, nichts über
Sozialis=
mus und Sozialdemokratie enthielt, ſondern im weſentlichen die
päpſtlichen Wünſche für das Septennat wiederholte. Des Papſtes
Wunſch, daß die Katholiken keinem Sozialdemokraten ihre Stimme
bei den Stichwahlen geben ſollen, iſt in einem vierten Schreiben
enthalten, welches durch den Münchener Nuntius dem geſamten
deutſchen Epiſkopat, nicht bloß dem preußiſchen, mitgeteilt werden
wird. Soweit bekannt, wird in dem vierten Schreiben das
Sep=
tennat nicht noch einmal beſonders erwähnt.
Auf Grund der amtlichen Ermittelungen werden nunmehr
ge=
zählt: Nationalliberale 90 Konſervative 72, Freikonſervative 31,
Wilde (für das Septennat 4) zuſammen 197. Ferner
Deutſchfrei=
ſinnige 12, Polen 13, Welfen 2. Dänen 1, Elſaß=Lothringer 15,
Sozialdemokraten 6, Ultramontane 90, zuſ. 189. Stichwahlen ſind
61 erforderlich, welche am Mittwoch den 2. März zur Entſcheidung
gebracht werden. Die Konſervativen ſtehen in 12, die
Freikonſer=
vativen in 6, die Nationalliberalen in 38. die Ulramontanen
die Sozialdemokraten in 18.
in 10 die Deutſchfreiſinz.
die Polen in 3. die Welfen in 2 Wahlkreiſen in der Stichwahl.
Der überraſchende Ausfall der Wahlen in Elſaß=Lothringen
wird damit zu erklären verſucht, daß man dort für den Kriegsfall
die drohende Gefahr von den heimatlichen Gefilden abzuwenden
verſuchte. Den Deutſchen fürchtet der Elſaß=Lothringer nicht; er
kennt deſſen ruhige, verſöhnliche Geſinnungsart und hält es daher
auch nicht für notwendig, ſich um ſeine Gunſt zu bewerben. Die
Elſaß=Lothringer Wahlen ſeien alſo lediglich als ein Modus der
Verſicherung anzuſehen gegen die Schäden, die der reichsländiſchen
Bevölkerung von jenſeits der Vogeſen drohen.
Heſterreich=Angarn. Das öſterreichiſche Herrenhaus und das
ungariſche Oberhaus haben an demſelben Tage - am Sonnabend
die Kreditvorlagen für Landwehr und Landſturm einſtimmig
an=
genommen. Im ungariſchen Oberhauſe erklärten hierbei die Mag=
499
Nr. 42
treue Dienſte ein Anerkennungsſchreiben nebſt einer Ehrengabe von
50 M. Achtung vor ſolchen Arbeitern!
Der Cirkus Lorch, derzeit in Eſchollbrücken, wird am
kom=
menden 5. und 6. März dahier mehrere große Vorſtellungen geben.
J. Mainz, 27. Februar. Die ſozialdemokratiſche Partei
hatte auf heute Mittag in die Stadthalle eine
Wählerverſamm=
lung einberufen, um für die bevorſtehende Stichwahl die Parole
auszugeben. Da die Entſcheidung bei der Stichwahl in der Hand
der Sozialdemokraten liegt, ſo war man auf die Parole ſehr
ge=
ſpannt, wodurch ſich der überaus zahlreiche Beſuch der
Verſamm=
lung erklärt. Es waren mindeſtens 3500 Perſonen anweſend, wovon
aber nur etwa die Hälfte Sozialdemokraten geweſen ſein mögen.
Als Referent trat der ſozialdemokratiſche Landtagsabgeordnete Jöſt
auf, der als Beſchluß des Wahlsausſchuſſes den ſozialdemokratiſchen
Wählern die ſtrikte Wahlenthaltung bei der Stichwahl empfahl.
Daß die Sozialdemokraten nicht für den Kandidaten der
national=
liberalen Partei eintreten würden und könnten, ſei - führte Herr
Jöſt aus - nach der ganzen Haltung und Vergangenheit dieſer
Partei ſelbſtverſtändlich, aber eben ſo ſei für ſeine Partei kein
Grund vorhanden, dem Centrumskandidaten zu einem Sieg zu
ver=
helfen, zumal in Frankfurt die Ultramontanen auch nicht für Sabor
eintreten wollten. Als beſondere Gründe, warum man ſich hier
ent=
ſchloſſen, von der Weiſung des ſozialdemokratiſchen
Centralaus=
ſchuſſes, unter allen Umſtänden dem Oppoſitionskandidaten die
Stimmen zu geben, abzugehen, bezeichnete Herr Jöſt die Haltung,
welche die Ultramontanen hier bei früheren Wahlen den
Sozial=
demokraten, die man damals in dem,Mainzer Journal” als Räuber
und Mordbrenner tituliert habe, gegenüber eingenommen hätten.
Aus dem Beifall, den Herr Jöſt von ſeinen Anhängern gezollt
er=
hielt, darf man wohl ſchließen daß die auf Wahlenthaltung lautende
Parole auch von den meiſten Sozialdemokraten befolgt werden wird.
⁄. Mainz, 27. Februar. Namens des Ausſchuſſes des
demo=
kratiſchen Wahlkomites in Frankfurt hat deſſen Vorſitzender,
Herr Leopold Sonnemann, ein Schreiben hierher gelangen laſſen,
worin mitgeteilt wird, daß der demokratiſche Ausſchuß beſchloſſen
habe, falls die verbreiteten Gerüchte, daß die Sozialdemokraten bei
der Stichwahl hier für den nationalliberalen Kandidaten Herr
Pro=
vinzialdirektor Küchler ſtimmen würden, die Demokraten in
Frank=
furt den gefaßten Beſchluß für Herrn Sabor einzutreten aufheben
und in elfter Stunde Wahlenthaltung proklamieren würden.
* Aus Rheinheſſen, 27. Februar. In Sachen des von der
heſ=
ſiſchen Regierung den Ständen vorgelegten Geſetzentwurfes, in
Be=
treff der Beſteuerung des Weinverbrauchs der Privaten,
hat der Ausſchuß des landwirtſchaftlichen Vereins von Rheinheſſen
in ſeiner letzten Sitzung einſtimmig beſchloſſen, die zweite Kammer
zu erſuchen, fraglicher Geſetzesvorlage die Zuſtimmung nicht zu
erteilen.
Gießeu, 28. Februar. Nach der amtlichen Verkündigung des
Reſultats der Reichstagswahl im 1. Wahlkreis des
Großherzog=
tums iſt Herr Hugo Buderus mit 10918 von 19247 gültig
abge=
gebenen Stimmen zum Reichstagsabgeordneten gewählt.
Frankfurt, 28. Februar. Herr Oberbürgermeiſter Dr. Miquel
hat ſich nunmehr entſchloſſen, das Reichstagsmandat für
Kaiſers=
lautern anzunehmen.
Im Wahlkreis Friedberg hat demnach
eine Neuwahl ſtattzufinden.
Frankfurt a. M., 27. Februar. Der Vorſtand des hieſigen
Cen=
trumsvereins hat beſchloſſen, nachdem die Stellungnahme der
Partei zu den erſten Wahlen bei dem Ergebnis derſelben nicht zum
Ausdruck gekommen iſt, den Wählern der Partei ihre Entſcheidung
bei den Stichwahlen anheimgeſtellt zu laſſen.
Der demokratiſche Wahlverein hat beſchloſſen, bei der
Stichwahl für den Sozialdemokraten Sabor zu ſtimmen.
Berlin, 27. Februar. Das Wachstum der
Sozialdemo=
kratie in Berlin wird durch folgende Stimm=Tabelle veranſchaulicht:
Verlin, 27. Februar. Die Poſt= und Telegraphenverwaltung
beabſichtigt eine telephoniſche Verbindung zwiſchen Berlin
und Hamburg herzuſtellen. — Die erſte internationale
Fernſprech=
linie Brüſſel=Paris iſt am Donnerstag dem öffentlichen Verkehr
übergeben worden. Die Linie iſt 320 Kilometer lang.
Paris, 26. Februar. Die Lage von Mentone iſt ſehr ernſt.
Die Stadt ſieht ganz verödet aus, alle Läden bleiben geſchloſſen,
die Einwohnerſchaft iſt ins Gebirge geflohen und lagert unter den
Olivenbäumen. Ein Waggon mit 300 Kilogramm Brod kam ſehr
erwünſcht. da die meiſten Bäckereien nicht arbeiten, nicht minder ein
Staatsſchiff, das aus Toulon Zelte brachte, welche die Matroſen
ſogleich auf den Plätzen, fern den Häuſern, aufſchlugen. Die Zahl
derer, die ſich einſchreiben ließen, um da ein Obdach zu finden, iſt
ſehr groß. - Wie aus Nizza gemeldet wird, reiſen noch immer
viele Fremde ab. Die Zahl der bereits Abgereiſten wird auf 15000
geſchätzt.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 25. Februar.
E. In dem Schweitzer'ſchen Luftſpiel „Epidemiſch' iſt eine ſolche
Fülle guten komiſchen Materials vorhanden, offenbart ſich eine ſo
geſunde Erfindungsgabe und gute Berechnung der erheiternden
Wirkungen, daß man ſich nur freuen kann, dem Stück, das in jeder
Hinſicht lebensfähig und zugkräftig iſt, wieder einmal zu begegnen.
Obgleich zur Gattung der Verwicklungs= und
Situationsluſt=
ſpiele gehörend, hat „Epidemiſch; doch auch noch eine wirkliche
Handlung, eine Eigenſchaft, die vielen Schwänken neueſter
Fabri=
kation vollſtändig verloren zu gehen droht. Der Kern des Stücks
läßt ſich ganz gut erzählen. Es handelt ſich darum, an einer Reihe
von Perſonen die Folgen der Spekulationswut, die in allen
Geſell=
ſchaftskreiſen geradezu „epidemiſch auftritt, zu veranſchaulichen.
Nur eine der handelnden Perſonen hat ſich indeß dem Geldfieber
aus wirklicher Neigung ergeben, die anderen werden nur durch eine
närriſche Verkettung von allerlei Zufallslaunen in den Strudel
ge=
riſſen. Der Gipfel der Verwicklungen wird damit erreicht, daß
ſo=
gar ein höherer Offizier, der das Börſenſpiel von ganzem Herzen
verabſcheut, gezwungen wird, ſich mit der Lektüre des Courszettels
zu befaſſen.
Die in dem Stücke beſchäftigten Damen und Herren, letzteren
hat der Verfaſſer die dankbarſten Aufgaben zugewieſen, entledigten
ſich ihrer Partien mit eben ſo viel Sorgfalt als Gewandtheit.
Der auf „Epidemiſch' folgende Suppe'ſche Einakter „Die ſchöne
Galathee” gehört nächſt den Offenbachiaden zu den gelungenſten
Traveſtien griechiſcher Sagengeſchichte.
Unſere Bühnenkräfte haben nun zwar keine ausreichende
Ge=
legenheit, ſich auf den Stil der Operette zu ſchulen, was wir von
unſerem Standpunkte aus auch nicht weiter zu bedauern vermögen,
deshalb iſt es aber um ſo anerkennenswerter, daß ſie die genügende
Anpaſſungsfähigkeit beſitzen, der Abwechslung halber auch einmal
ſolches Genre vorzuführen. Frl. Loiſinger's Galathee war das
reizendſte Gemiſch von Keckheit, Uebermut und unverwüſtlicher
Laune, ohne alle widerwärtigen Zuthaten. Ihr ſtand in
liebens=
würdigſter Weiſe zur Seite Frl. Schütky als Ganymed, die
nament=
lich mit dem Couplet.; „Wir Griechen ſind klaſſiſch Beifall
erntete. Herr Hanſen fand ſich ziemlich glücklich in den Ton,
welchen die burleske Rolle des Kunſtmäcen Midas ihm auferlegte.
Sonntag, 27. Februar.
E. Mit gemiſchten Empfindungen berichten wir über die zweite
Lohengrin=Aufführung der Saiſon, die von rechtswegen einen
uner=
ſchütterlichen Eckpfeiler in unſerem Opernrepertoire abgeben ſollte.
Wir können nicht ſagen, daß die heutige Vorführung des Werks
nicht auch eine Reihe ſchöner und erhebender Momente gehabt
hätte, allein das Geſamtbild war kein einheitliches und harmoniſches.
Im Verlauf des Abends ſtellten ſich eine Menge kleiner Störungen
ein, die an ſich vielleicht geringfügig, in Summa genommen
hin=
reichen die Totalwirkung zu ſchädigen.
Was uns am empfindlichſten berührte, war, daß die Chöre,
namentlich im 2. Akt, zu wünſchen übrig ließen und an einigen
Stellen recht bedenklich dünn klangen.
In der Kirchgangsſeene ſtörte uns diesmal vieles im ſceniſchen
Arrangement und in der Ausſtattung, letztere verſieht es in einem
doch nicht unweſentlichen Punkte, in der Kleidung von Elſa's Frauen.
Einige Koſtüme ſind wirklich dringend der Auffriſchung bedürftig,
andere beleidigen das Auge durch grelle Farbenzuſammenſtellungen!
Man ſollte überhaupt daran denken, den Aufzug der Elſa
glänzen=
der zu geſtalten und zu dieſem Zwecke Kräfte des
Schauſpielper=
ſonals herbeiziehen. Mit Befriedigung gewahren wir, daß die
Herren Mickler, Knispel, Hanſen oft genug bei ähnlichen Anläſſen
erſcheinen; unſere Damen werden es gewiß auch nicht unter ihrer
Würde halten, in einer Wagneroper als Statiſten mitzuwirken.
Das Erdbeben am Golf von Ligurien.
Seit wenigen Jahren waren die beiden Becken des
Mittelmeeres-
von großen
das weſtliche römiſche und das öſtliche griechiſche
Bebungen der Erde erſchüttert. Vor zwei Jahren die ganze
Süd=
küſte von Spanien, von Cadiz=Murcia; im vorigen Jahr der Golf
von Arkadia ſamt dem ganzen Peloponneſos; dazwiſchen ein heftiger
Ausbruch des Aetna. Jetzt wird von einer großen Bebung im Golf
von Ligurien berichtet, die, wenn auch nicht an Heftigkeit, ſo doch
an Ausdehnung den früheren kaum nachſteht.
Am 23. Februar morgens um 6 Uhr ereignete ſich dieſe Bebung.
Sie ging von der unteren Rhone der ganzen Liguriſchen Küſte
ent=
lang bis Genua, Livorno und Rom. An der Rhone wurden
be=
rührt die Städte Nismes, Avignon, Valence und Grenoble; an der
Küſte Marſeille, Toulon, Cannes, Nizza, Mentone, Savona, Genua,
Lucca, Livorno, Nom, Velletri: im N.=O. der Appenninen Turin,
Aleſſandria, Pavia, Mailand, Bologna; im N. der Alpen erkannte
man noch Bebungen zu Genf, Bern, Aarau, Zürich, St. Gallen
und Chur.
Ueber die Richtung gehen die Anſichten weit auseinander. In
Valence, an der Rhone, fand man die Richtung S.=N.; in Grenoble
S.=O.- N.=W.; in Toulon fand man einen Stoß O.-W., einen
13½
Nr. 42
500
zweiten W.-O.; in Nizza, Savona, Genua, war der Umſturz ſo
gewaltig, daß man gar keine Richtung, vielmehr nur einen Aufſtoß
von unten nach oben ſpürte. In Mailand und Livorno war die
Bewegung wellenförmig und nicht ſo bedeutend, daß man eine
be=
ſtimmte Richtung erkannte. In Rom hat der Erdbeben=Meſſer nur
eine ſchwache Bebung verzeichnet; ebenſo wurde zu Bern auf dem
Münſter=Turme nur eine geringe Rüttelung gewahrt. Bevor wir
alſo das Centrum und die Richtung der Bebungen feſtzuſtellen ſuchen,
laſſen wir erſt die Ereigniſſe ſprechen.
An der Rhone ſpürte man zu Nimes um 6 Uhr morgens einen
Erdſtoß, bei dem einige Fenſter brachen, die Glocken anſchlugen, die
Uhren ſtehen blieben. Das Flüßchen Sorgue, das aus der Petrarka=
Quelle entſpringt, ſtrömte plötzlich über ſeine Ufer, ſank aber bald
auf ſeine gewöhnliche Höhe. Zu Avignon ſpürte man 3 Stöße um
5 U. 45 M., um 6 U. und 8 I. Der erſte war der ſtärkſte. Zu
Valence waren um 5 Uhr 50 M. nur zwei ſchwache Bebungen
von S.- N. gehend; viele Uhren blieben ſtehen. Zu Grenoble
wur=
den zwei Bebungen um 5 Uhr 58 M. verſpürt mit Pauſe von 1 M.
Sie gingen von S.=O.- N.=W., die Gebälke krachten, Plafonds fielen
herab, die Kirchenuhren blieben ſtehen. Das Eis auf der Iſere barſt
in Riſſen, Telegraphenſtangen wurden geſchüttelt, die Drähte auf
große Strecken zerriſſen. Oberhalb Grenoble in den Alpen ſtürzten
Lawinen, Felsſtücke und loſe Erdmaſſen von den Bergen. Auf der
Eiſenbahn von Marſeille nach Grenoble wurde eine heftige
Schüttelung des Schnellzuges verſpürt. In Marſeille ſelber war
die Bebung nicht bedeutend. Wir ſehen alſo im ganzen Gebiet der
Rhone nur einen ausgehenden Zug des Bebens. Die Richtung von
S.=R. die man zu Valence, und von S.=O.- N.=W., die man zu
Grenoble beobachtete, weiſen auf einen ſüdöſtlichlgelegenen Mittelpunkt.
An der Meeresküſte wurden zu Toulon drei Stöße beobachtet.
Der erſte, ſtärkſte, 6 U. 3 M. mit 12-15 Sekunden Dauer, ging von
O. W. der zweite, etwas ſchwächer, 6 U. 11 M. mit 10 Sekunden
Dauer, ohne erkannte Richtung; der dritte, ſchwächſte, 8 I. 20 M.
8 Sekunden Dauer, und von W.-O. Außer dem Umſturz von Möbeln
und Bebung der Thüren und Glocken u. ſ. w. wird nichts ſchlimmes
gemeldet. Zu Cannes wurden ebenfalls 2 Stöße geſpürt zwiſchen
6 1. und 6 U.15 M. Der erſte war lang, er ſchien der erſchreckten
Bevölkerung eine Minute zu dauern. Die vielen fremden Gäſte, die
Kranken, waren aufs äußerſte erſchreckt, ſie eilten nach der Esplanade
am Meeresufer, wo ſie ſich am ſicherſten wähnten. Zu Graſſe im
N. von Cannes wurden mehrere Häuſer beſchädigt. Schluß folgt.
11840
Darrkſagitirg.
Allen Freunden und Bekannten unſern herzlichſten Dank
für die Theilnahme an unſerem Verluſte.
Darmſtadt, den 28. Februar 1887.
Georæ Stoll nebst Frau.
[1941
Darrkſagitrtg.
Allen Denen, die an dem Ableben unſerer unvergeßlichen
guten Frau, Mutter, Schwieger= und Großmutter
Ratharina Erck, geb. Docring,
ſo herzlichen Antheil nahmen, unſern innigſten Dank.
Darmſtadt, den 27. Februar 1887.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
A. H. Ereh.
[1942
Darrkſcgitrts.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten, welche an
dem uns ſo hart betroffenen Verluſte unſeres undergeßlichen
Gatten, Vaters und Bruders
Wilhelm Becker
ſo innigen Antheil nahmen, ſagen wir hiermit unſern
aufrich=
tigſten Dank.
Beſſungen, den 28. Februar 1887.
Die trauernden Hinterbliebenen.
[1943
DarrkſagitrrJ.
Für die vielen uns ſo wohlthuenden Beweiſe von Theilnahme
an unſerm ſchmerzlichen Verluſt ſagen wir innigſten Dank.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Georg Koch.
(1944
Derrkſcgztirs.
Für die ſo zahlreiche Betheiligung an dem
Leichenbegäng=
niſſe unſerer lieben Gattin, Mutter und Großmutter
Matharina Petry.,
ſowie für die herzliche Theilnahme, reichen Blumenſpenden und
für die troſtreiche Grabrede des Herrn Hofprediger Grein
jagen hiermit innigſten Dank
die tieftrauernden Familien:
N. Petry,
W. Heinz.
[1945
DerrkſcgitrtJ.
Für die vielen Beweiſe herzlichſter Theilnahme an dem
uns durch das Hinſcheiden unſerer innigſtgeliebten,
unvergeß=
lichen Mutter, Großmutter und Schwiegermutter
Katharina Honkol, geb. Froy,
betroffenen ſchmerzlichen Verluſte ſagen wir hiermit Allen
unſern tiefgefühlten innigſten Dank.
Darmſtadt, den 27. Februar 1887.
Ernst Schuchmann, Bahnmeiſter.
Auqusta Schuchmann, geb. Henkel.
Tageskalender.
Mittwoch, 2. März: Monatsverſammlung des Kriegervereins
Darm=
ſtadt in der nalten Poſt=
Samstag, 5. März: 15. Stiftungsfeſt des Kaufmänniſchen Vereins
im Saalbau.
Codes=Arrzeige.
F8
Statt jeder beſonderen Anzeige hiermit Verwandten,
Freunden und Bekannten die traurige Mittheilung, daß
heute Morgen ½7 Uhr unſere liebe Tochter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Rertha Sauermann
nach ſehr ſchwerem Krankenlager ſanft verſchieden iſt.
Beſſungen, den 28. Februar 1887.
Die tieftrauernden Familien:
Bender und Sauerziann.
Die Beerdigung findet Donnerstag den 3. März,
Nachmittags 2 Uhr, vom Sterbehaus, Wittmannſtraße
Nr. 18, aus ſtatt.
¾
Codes=Axzeige.
Heute früh 4 Uhr verſchied ſanft unſere liebe Mutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Margarethe Mainzſeld,
Wittwe des Hroßh. Hoftanzlehrers,
was wir ſchmerzerfüllt allen Freunden und Bekannten
ſtatt jeder beſonderen Anzeige mittheilen.
Darmſtadt, den 27. Februar 1887.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Dienstag den 1. März,
Nach=
mittags 5 Uhr, vom Eliſabethenſtiſt aus ſtatt.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.