Abonnementsprei=
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. uck
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtauflſchlag
150. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Uuterhaltungsblatt.
Laſerat=
vedanangenoman nDdeenkat
von der Enditz Rhuſtr. Rr 2.
wBeſſungen zFie Vhr
Holzſtahe R. A zmi auiaz
vn ella Ennznen Cyitiua
Lad.
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Volizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Mittwoch den 23. Februar.
N6 38.
1837.
Gefunden: 1 Pfandſchein Nr. 98352. 1 Korallenkettchen mit goldenem Schlößchen. 1 Zwicker mit goldenem
Geſtell und dunklen Gläſern. 1 Schlittſchuh. 1 ſchwarzer Stroh=(Mädchen=Hut. 1 Portemonnaie, enthaltend 30 Pfg. und
1 Briefmarke. 5 Stück verſchiedene Schlüſſel und 1 Drücker. 1 Schächtelchen Schweizer Pillen. 1 ſchwarzer Stauchen.
1 dunkelblauer Kinderhandſchuh, defekt. 1 Hohl=(Kaſſe=Schlüſſel.
Zugelaufen: 1 kleiner Hund, weiß und gelb geſtreift mit weißen Beinen.
Darmſtadt, den 21. Februar 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Darmſtadt, am 14. Februar 1887.
Betreſſend: Zurückſtellung von Reſerven und Landwehrmannſchaften, ſowie Erſatz=Reſerviſten 1. Klaſſe hinter den älteſten
Jahrgang der Reſerbe und bezw. Landwehr und Erſatz=Reſerve L. Klaſſe in Folge häuslicher ꝛc. Verhältniſſe.
Diejenigen Reſerviſten, Landwehrleute und Erſatz=Reſerviſten l. Klaſſe, welche auf Grund der nachſtehend
ab=
gedruckten Beſtimmungen des 8 17 der Control=Ordnung CI. Theil der Wehr=Ordnung vom 28. September 1875) eine
Zu=
rückſtellung hinter den älteſten Jahrgang der Reſerbe und bezw. Landwehr= und Erſatz=Reſerve 1. Klaſſe in Anſpruch nehmen
zu können glauben, werden hierdurch aufgefordert, ihre bezüglichen Geſuche baldigſt und ſpäteſtens bis zum 20. März
l. J. bei den betr. Großherzoglichen Bürgermeiſtereien einzureichen. Die nach dieſer Zeit eingehenden Geſuche können für das
laufende Jahr (d. h. bis zum nächſtjährigen Klaſſificationstermin) keine Berückſichtigung mehr finden.
Die eingereichten Geſuche unterliegen der Entſcheidung der verſtärkten Erſatz=Commiſſion, welche im Anſchluß an das
Muſterungsgeſchäft in einem demnächſt bekannt zu gebenden Termin Sitzung abhalten wird. Dieſe Entſcheidungen behalten
ihre Gültigkeit nur bis zum nächſten Klaſſiſicationstermin und ſind alsdann im Falle des Bedürfniſſes Anträge auf weitere
Zurückſtellung zu erneuern.
Außerterminlich kann dem Geſuche um Zurückſtellung durch ſchriftliches Uebereinkommen der ſtändigen Mitglieder der
Erſatz=Commiſſion nach 8 19, 2 der Control=Ordnung nur dann ſtattgegeben werden, wenn nach dem allgemeinen
Ent=
laſſungstermin der Reſerven dringende Verhältniſſe die ſofortige Zurückſtellung einzelner der entlaſſenen Mannſchaften
ge=
rechtfertigt erſcheinen laſſen.
Der Civil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion Darmſtadt.
v. Graney.
Abdruck.
8 17 der Control=Ordnung.
1. Zurückſtellungen im Sinne der im 8 13, 3 und 15, 2 enthaltenen Feſtſetzungen dürfen aus folgenden Gründen
(Klaſſificationsgründe) eintreten:
a) wenn ein Mann als der einziger Ernährer ſeines arbeitsunfähigen Baters oder ſeiner Mutter bezw. Großvaters
oder ſeiner Großmutter, mit denen er dieſelbe Feuerſtelle bewohnt, zu betrachten iſt, und ein Knecht oder Geſelle
nicht gehalten werden kann, auch durch die der Familie bei der Einberufung geſetzlich zuſtehende Unterſtützung der
dauernde Ruin des elterlichen Hausſtandes nicht abgewendet werden könnte.
b) wenn die Einberuſung eines Mannes, der das dreißigſte Lebensjahr vollendet hat und Grundbeſitzer, Püchter oder
Gewerbtreibender oder Ernährer einer zahlreichen Familie iſt, den gänzlichen Verfall eines Hausſtandes zur Folge
haben und die Angehörigen ſelbſt bei dem Genuſſe der geſetzlichen Unterſtützung dem Elend preisgeben würde;
c) wenn in einzelnen dringenden Fällen die Zurückſtellung eines Mannes, deſſen geeignete Vertretung auf keine Weiſe
zu ermöglichen iſt, im Intereſſe der allgemeinen Landeskultur und der Voltswirthſchaft für unabweisbar
noth=
wendig erachtet wird.
2. Mannſchaften, welche in Gemäßheit der 88 67 und 69 des Reichs=Militärgeſetzes wegen Control=Entziehung
nach=
dienen müſſen, haben jedoch auch in den vorgenannten Fällen keinerlei Anſpruch auf Zurückſtellung.
[1711
117
[ ← ][ ][ → ]446
Nr. 38
Bekunntmichung.
Im Erdgeſchoß des Rathhauſes, Marktplatz Nr. 8, ſollen 3, eventuell auch
nur 1 Verkaufsladen nebſt Comptoirraum hergerichtet werden; bezügliche Skizzen
können auf unſerem Büreau, Stadthaus, Rheinſtraße 18, Zimmer Nr. 21,
einge=
ſehen werden, woſelbſt auch nähere Auskunft ertheilt wird.
Reflectanten wollen ihre Offerten innerhalb der nächſten 4 Wochen ſchriftlich
bei uns einreichen.
Darmſtadt, den 9. Februar 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Riedlinger, Beigeordneter.
(1351
4e
GLamnhutt-Grrfeigerung.
Donnerstag den 24. Februar und Freitag den 25. Februar,
jedesmal Vormittags 9 Uhr anfangend,
werden in hieſigem Gemeindewald, Diſtrict Malchertanne:
543 Kiefern=Stämme von 25-50 Centimeter Durchmeſſer
und 8-15 Meter Länge,
an Ort und Stelle öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Die Zuſammenkunſt iſt an beiden Tagen am Eiſenbahnhäuschen am
Malcherweg.
Pfungſtadt, den 17. Februar 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
Schiemer.
(1666
Rümstigste Gelegemheit
zum vortheilhaften Einkauf von
Coloniaivaaren ud Dellkakessan.
Weg n Geſchäftsverlegung verkaufe ſämmtliche
Waaren=
vorräthe zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen.
Es befinden ſich darunter über 100 Ballen Kaſſee von
den billigſten bis zu den edelſten Sorten, ca. 3000 Flaſchen
Weine: Deſſert=, Sanitäts= und Frühſtücksweine ꝛc., 800
Kiſtchen Cigarren in den vorzüglichſten Qualitäten zu jedem
annehmbaren Preiſe, ca. 1500 Flaſchen Liqueure in allen
erdenklichen Sorten.
[355
Grosses Lager in Conserven: Gemüsen,
Trüchten, Fischen & Teischwaaren ete.
Hoflieferant,
WUh. Nober Naobl., Elſabethenſtr. 14.
Geſchäfts=Uebergabe und Eupfehlung.
Ich mache hiermit die ergebene Anzeige, daß ich das von meinem verſtorbenen
Manne ſeither betriebene Schreinergeſchäft mit dem heutigen Tage an Kdam
Weber, welcher ſchon ſeit 12 Jahren in dem Geſchäft als Gehülfe thätig war,
übergeben habe. Indem ich für das meinem Manne ſeither geſchenkte Vertrauen,
beſtens danke, bitte ich dasſelbe auch meinem Nachfolger bewahren zu wollen.
1
Joh. Ehristloph Schmidt Coo.
Auf obiges Bezugnehmend zeige ich hiermit ergebenſt an, daß ich das von
mir übernommene Geſchäft im Sinne meines Vorgängers weiter führen werde und
bitte unter Zuſicherung reeller und pünktlicher Bedienung bei mäßigen Preiſen um
geneigten Zuſpruch.
Hochachtungsvoll
[1712
Adlaun Wolber, Lanteschlägorstrasse I8.
Holzverſteigerung
im Gemeindewald zu Eberſtadt.
Es werden verſteigert und zwar im
Diſtrikt Bremſter
Dienstag den 1. Mürz l. J3.,
Morgens 10 Uhr:
87 Rm. Buchen=Scheitholz,
21 „
„ Knllppelholz,
16
Stockholz,
950 Stück
Wellen,
7 „ Buchen=Werkholzſtämme.
Gegen vorſchriftsmäßige Bürgſcheine
wird das Holz verborgt bis Ende
Sep=
tember l. J.
Die Zuſammenkunft der Steigerer
findet an der Adam Dörner'ſchen Mühle
auf der Kreisſtraße nach Nieder=Beerbach
ſtatt.
Eberſtadt, den 21. Februar 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
J. V. d. B.:
Pfeiffer, Beigeordneter. (713
2
Verband-Walten,
Vorband-Binden,
Verbasd.dass,
Hartin''sche Aumui
Bindeh
und alle anderen Verbandſtoffe
ferner
Wsbemtel
verſchiedener Größen.
Wasserdichte
Bat Uaertagon.
Alles in beſten Qualitäten zu ſeh.
billigen Preiſen
empfiehl,
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Friedr. Schaefer,
Ludwigsplatz 7.
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Mohmöl, foin,
48 Pfg. per 1 Liter,
Mohmöl, oltra,
70 Pfg. per ½ Liter,
Lampemöt,
ſeinſt gereinigt, 40 Pfg. per ¼ Liter.
Hachttichter,
Marke Glafey,
empfing in friſchen Sendungen und
empfiehlt
Dage
odd-
R.TLaO
16 Rheinſtr. 16.
(669
II-
[ ← ][ ][ → ]Nr. 38
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vom 23. bis 28. Februar.
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Schwarze Wollen- a Seidenstoſfe.
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[1714
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(6
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do.
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Fächer, Schmucksnchen.
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Louiſenplatz Nr. 4.
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(445
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9
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[374
zuſichern und bin zu weiterer Auskunft gerne erbötig.
447
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der Soder- u. Wienerstrasse,
Ph. Kuwerth, Rossdörferstr. 21,
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der Rossdörker- u. Stiftstr.,
Frau Perd. Caguer Noo.
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448
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Liebis's und Esnmerioh's
Fleisckexiragi,
Eemmerich's u. Koob's Fleisoh.
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Zimmern, Waſſerleitung, nebſt allem
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2
95) Obere Wilhelmſtraße 10
Hochparterre: 6 Zimmer,
Waſſer=
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nebſt dazu gehörigen Räumlichkeiten
wegen Wegzug bis zum 1. April
anderweitig zu vermiethen.
Näheres Beſſ. Carlsſtraße 37.
Prof. Seeger Wwe.
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Stock, 5 Zimmer nebſt 2 Bodenkammern
und ſonſtigen Bequemlichkeiten zu verm
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daſelbſt Nr. 64 parterre.
573) Hochſtraße 42 elegante Beletage
Näheres im 3. Stock daſelbſt.
692) Wittmannsſtraße 30 iſt der
2. Stock mit Glasabſchluß, 4 Zimmer,
Magdkammer, 2 Keller, Waſſerltg. und
allen Bequemlichkeiten zu vermiethen und
gleich zu beziehen.
979) Ernſt=Ludwigsſtraße 10 erſter
Stock Wohnung, 6 Zimmer ꝛc. per 1.
Ma=
zu vermiethen.
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1024) Saalbauſtraße 37 eine
Woh=
nung von 4 Zimmern mit allem Zubehör
bis 1. April beziehbar.
1061) Heidelbergerſtraße
ſchöne Wohnung, Beletage, 4 Zimmer u.
Zubehör, Gartenantheil ꝛc., per 1. Mai
beziehbar. Näheres bei H. Feitler
Caſinoſtraße 30.
Heidelbergerſtraße,
gegenüber der Heinrichſtr.,
Beletage von 6 Zimmern,
Küche, Speiſekammer, Balcon
und allem ſonſtigen
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tablen Zubehör per 1. April
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[113]
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Soder=
ſtraße 5 iſt die 1. Etage, 5 Zimmer
nebſt allem Zubehör bis 1. Mai zu
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miethen. Näheres im Laden bei L. Röth
chirurg. Inſtrumentenmacher.
1139) Caſernenſtr. 64 iſt der 3.
Stock, beſtehend in 5 Zimmern mit allen
Bequemlichkeiten ꝛc. bis zum 1. Mar er
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„aATtzz
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T42
1159) Hügelſtraße 63 2 Wohnungen
je 2 Zimmer, Küche ꝛc. im Vorderhaus
3. Stock und Seitenbau bis 1. Mai.
Eine Wohnung zu verm.
Arheilgerſtraße 82 2 Zimmer,
Küche, Alkoven, Bodenkammer, Keller,
Mitgebrauch der Waſchküche und des
Bleichplatzes, möglichſt bald oder
ſpäter zu vermiethen.
Näh. Arheilgerſtraße 41. (1151
G. Möſer, Maurermeiſter.
1261) Dieburgerſtraße 6
Beletag=
mit Balkon, 6 ſchöne Zimmer, Magdſtube,
großer abgeſchloſſener Vorplatz, Küche mit
Waſſerleitung, Speicher und Kellerräume,
Gartenantheil mit großem Bleichplatz. Es
kann auch Stallung dazu gegeben werden.
Näheres parterre.
1263) Eliſabethenſtr. 1 im
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bau eine Parterre=Wohnung, 4 Zimmer,
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1266) Eine freundliche Manſarde=
Wohnung, beſtehend aus 3 Zimmern
Küche, Waſſerleitung und allem Zubehör,
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1536) Arheilgerſtraße 57 iſt die
Parterre=Wohnung, beſtehend aus 4
Zim=
mern nebſt allem Zubehör, an ruhige
Fa=
milie zu vermiethen und iſt dieſelbe am
1. April beziehbar. Näheres 2. Stock.
1382) Alexauderſtr. 16 eine
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nung mit 4 Zimmern und allen ſonſtigen
Bequemlichkeiten als Bleichplatz ꝛc. zu
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miethen u. Mitte Mai zu beziehen.
1386) Victoriaſtraße 33 die erſte
Elage, beſtehend aus 5 Zimmern, Küche,
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Liebigſtraße 13½.
1388) Wienerſtraße 51 eine größere
Manſardenwohnung anfangs Mai
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1389) Ecke der Soder=und
Wieuer=
ſtraße 51 der zweite Stock, 5 Zimmer,
Küche und ſonſtiges Zubehör, pr. 1. April
event. auch früher.
1390) Alexanderſtraße 15, Vorderh.,
neu, eine Wohnung an ruhige Miether
ſofort.
1395) Louiſenplatz 7 im Seitenbau,
eine Treppe hoch, eine freundliche
Woh=
nung von 4 Zimmern und Zubehör per
1. Mai zu vermiethen. Preis 450 M.
1599) Soderſtraße 52 iſt eine ſchöne
Wohnung im 1. Stock, beſtehend aus 4
Zimmern und Zubehör, Glasabſchluß,
Waſſerleitung ꝛc., ab Mar anderweit zu
vermiethen. Näheres parterre.
1610) Wendelſtadtſtraße 11 eine
Parterrewohnung, beſtehend aus 4
Zim=
mern, Keller und ſonſtigem Zubehör bis=
1. April beziehbar, zu vermiethen. Näh.
bei Ph. Keller, Ochſenmetzger,
Schu=
ſtergaſſe 4.
449
1604) Eine Wohnung, beſtehend aus
5 Zimmern mit Zubehör, Waſſerltg., iſt
zum Preiſe von 360 M. per 15. Mar zu
verm. Zu erfragen Sandſtr. 38.
1607) Mühlſtraße 52 eine Wohnung
im oberen Stock, 4 Zimmer, Kabinett u.
allem Zugehör an eine ruhige Fumilie
zu verm. und anfangs Mai zu beziehen.
Balth. Gehbauer.
1720) Carlsſtr. 22 ein Hochparterre,
beſtehend aus 5 Zimmern, Küche mit
Zu=
behör per Ende April an eine ruhige
Fa=
milie zu vermiethen. Zu erfragen daſelbſt
eine Treppe hoch.
19)
G,
146¾
10585) Carlsſtraße 12 eine große
Werkſtätte mit oder ohne Wohnung
ſo=
fort oder ſpäter zu vermiethen.
574) Eliſabethenſtraße 26 Laden
mit Comptoir, auf Wunſch auch Wohnung.
HAAtAaaazzzzitazaiii
383) Ein Laden mit Wohnung,
ſeiner Lage wegen für jedes
Herren=
geſchäft, vorzüglich für einen Friſeur
paſſend. Näheres bei Herrn Trier,
Ludwigsſtraße.
1616) Steinſtr. 26 eine Kammer 3
Aufbewahren von Möbeln geeignet, per
Jahr 20 M.
12252) Dieburgerſtraße 5, 3. Stock,
hübſch möblirtes Zimmer unter günſtigen
Bedingungen zu vermiethen.
13031) Ecke des Mathildenpl. u. d.
Zeughausſtr. 7 ein gut möbl. Zimmer
im 1. Stock mit ſeparatem Eingang.
232) Louiſenſtraße 34, 3. St., ein
gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
575) Mühlſtr. 28 parterre möblirtes
Zimmer mit Penſion.
711) Eliſabethenſtr. 62 zwei große,
ſehr gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
1028) Schützenſtraße 18 zwei möbl.
Zimmer für einen Herrn zu vermiethen.
1029) Wienerſtraße 63 ein einfach
möblirtes Zimmer ſofort.
1167) Markt. Zwei ſchön möblirte
Wohn= und Schlafzimmer per 1. März
beziehbar. K. Volz. Metzgermeiſter.
1271) Aliceſtr. 1. 3. St., ein möbl.
ſchönes Zimmer mit Alkoven für 20 M.
1402) Caſinoſtr. 7. 1. Stock, zwei
ſchön möblirte Zimmer zu vermiethen.
g0e0oooooooeneoooeoooeoooeot
6
1403) Promenadeſtraße 70 zwei
O ſchön möbl. Zimmer an einen Herrn
8 pr. 1. April zu vermiethen.
g0oooeeoooooeoooeooooooooees
1496) Schulſtr. 15 ein möbl. Zim.
(Dieburgerſtraße 11, eine anſtändige
Schlafſtelle zu vermiethen. (1721
118
450
1497) Mühlſtraße 8 parterre ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
1498) Ballonplatz 7 zwei möblirte
Zimmer zu vermiethen.
1500) Beſſ. Carlsſtr. 5, 1. St., ein
großes, gut möbl. Zimmer, nach d. Straße,
mit ſeparatem Eingang zu vermiethen.
1538) Rheinſtr. 8 im Gartenbau ein
möbl. Zimmer, auf Wunſch mit Cabinet.
1618) Bleichſtr. 19 im 1. Stock ein
möbl. kl. frdl. Zimmer. Einzuſehen jeden
Tag von 10-3 Uhr Nachmittags.
1619) Eliſabethenſtr. 21, 2. Stock,
ein möbl. Zimmer, 21. Mürz zu beziehen.
„2
41t.
1624) Ein hübſch möbl. Zimmer
und Cabinet, ſeither von Herrn
Dr. Becker bewohnt, per ſofort zu
vermiethen. Näheres Expedition.
Nr. 38
usikvorolh.
7724) Kiesftr. 30 moblirte Zimmer
mit guter, vollſtänd. u. billiger Penſion
für Schüler.
1723) Dieburgerſtraße 11 ein möbl.
Zimmerchen.
Probe für die
Damen: Donnerstag, 24. Febr., 8 Uhr
Herren: Freitag, 25. Febr.,
Abds.
Der Vorstand. (1727
oroin für Verbroitung von Volksbildung.
General=Derſammlung
Freitag den 4. März, Abends 8 Uhr, in der Restauration „zur
alton Post.”
Tagesordnung nach 8 14 der Satzungen:
1) Jahresbericht, 2) Rechnungsablagen, 3) Voranſchlag und 4) Etwaige
Anträge.
Zu zahlreichem Erſcheinen ladet ein
Der Vorstand.
[728
1724) Ein Mädchen ſucht Laufdienſt
für den ganzen Tag. Gr. Bachgaſſe 5.
1725) Ein braves Müdchen, welches
nähen u. bügeln kann, alle Hausarbeiten
verſteht, ſucht Stelle durch Frau Zulauf,
untere Eliſabethenſtraße 64.
1636) Ein junges Mädchen, welches
die Aliceſchule und daſelbſt einen Spezial=
Curſus im Kleidermachen beſuchte, ſucht
unter den beſch. Anſprüchen Stelle in einem
hieſigen Geſchäft. Näh. Expedition.
A
M
1726) Einen braden Lehrling ſucht
O. Stier, Zimmermaler,
Beſſ. Wittmannſtr. 47.
1032) Einen Lehrling ſucht
K. Arheilger, Händelsgärtner.
ſlosangvoroin Cängorlust.
Samstag den 26. Februar 1887, Abends 8 Uhr,
4
AEEIOON
im Saal -xum Schützenhoſe.
Für Nichtmitglieder ſind Karten (für Herren ¾ M. 150,
für Damen M. 1) bei den Herren D. Fair & Söhne,
Kauf=
mann Huwert, Roßdörſerſtraße, Gaſtwirth Achenbach,
Gardiſten=
ſtraße und Fr. Krey, Schulzengaſſe 1, zu haben.
[1647
Der Vorstand.
Zwei jüngere Mechaniker
geſucht.
Louis Haufl. (729
Eſchollbrückerſtraße 6.
Finige ordentliche Mädchen können das
Kleidermachen
gründlich erlernen. Marktplatz 7. 11288
1660) Ein Taglöhner geſucht.
Ludwig Sonnthal, Zimmermeiſter,
Herdweg 93.
1730)
Hausburſche
mit guten Zeugniſſen wird geſucht.
Fr. Jac. Schäffer, Kiesſtr. 66.
ſFin Hund (oxterrier) zugelaufen.
E zuholen Holzſtraße I.
Ab=
[1655
Primaner,
der gründliche Nachhilfe in Latein zu
ertheilen verſteht, erbeten für einen
ein=
zelnen Schuler. Schriftl. Off. unter J.
bef. die Exped. d. Bl.
[1650
Politiſche Ueberſiche.
Deutſches Reich. Die kirchenpolitiſche Vorlage hat die Königl.
Genehmigung erhalten, iſt bereits am 21. dem Herrenhauſe
zuge=
gangen und wird im Laufe dieſer Woche auch dem Landtage
zuge=
ſtellt werden. Die Kommiſſion des Herrenhauſes beginnt ſchon in
den nächſten Tagen die Vorberatung.
Die definitiven Verluſte der Parteien ſtellten ſich nach dem
„ F. J. bis geſtern wie folgt: Die deutſchfreiſinnige Partei hat
ver=
loren 15 Kreiſe: Pirna, Löbau und Döbeln in Sachſen, Grünberg
in Schleſien, Sorau in Brandenburg, Lübeck, Bückeburg,
Holzmin=
den, Königsberg i. P., Dortmund, Weimar, Hof, Lörrach, Rottweil
und Friedberg. Das Centrum hat verloren 4 Kreiſe: Offenburg
und Freiburg in Baden, Kempten und Augsburg in Schwaben=
Neu=
burg. Die Demokraten haben verloren ihre ſämtlichen 6 Kreiſe:
Neut=
lingen, Heilbronn, Crailsheim, Stuttgart, Kaiſerslautern, Ansbach.
Die Gozialdemokraten haben verloren 7 Kreiſe: Braunſchweig,
Stolberg, Zwickau, Glauchau, Chemnitz, Kirchberg=Auerbach und
Leipzig=Land. Die Welfen haben verloren 3 Kreiſe: Northeim,
Göttingen und Goslar. Sichere Gewinne ſtehen dieſen Verluſten
nirgends gegenüber.
Jranſtreich. Kriegsminiſter Boulanger forderte die
Corpskom=
mandanten auf, Vorſchläge über die Verwendung überzähliger
Lieu=
tenants und Unterlieutenants für jene Offiziere, welche ſich dem
Aushebungsdienſt widmen wollen, zu machen. Die Zahl der
Vorzuſchlagenden iſt unbegrenzt und ſoll ſich über alle
Waſfengat=
tungen verbreiten.
In Paris eingetroffene Privatbriefe aus Petersburg beſtätigen
die wachſenden Sympathien aller Volksſchichten für Frankreich.
„Matin berichtet von bevorſtehenden ruſſiſchen
Truppenzuſammen=
ziehungen in Volhynien, Podolien und Beſſarabien.
Auzland. Das Organ des auswärtigen Amtes, der Brüſſeler
„Nord: veröffentlicht ein Expoſe über die zukünftige ruſſiſche Politik,
welches, wie ausdrücklich bemerkt wird, die Anſichten des Kanzlers
v. Giers wiedergiebt. In demſelben wird geſagt: „Damit
Ruß=
land im Stande ſei, im Falle eines deutſch=franzöſiſchen Konfliktes
eine hervorrage Rolle zu ſpielen und das europäiſche Gleichgewicht,
falls dasſelbe bedroht würde, zu ſchützen, iſt es abſolut notwendig,
daß Rußland das 2 (das Unbekannte) bleibt in dem Problem und
daß es, ohne jemanden zu ermutigen oder zu bedrohen, aller Welt
zu denken gibt. Der einzige Standpunkt, den Rußland
einzu=
nehmen hat, iſt der, ſo zu manövrieren, daß der deutſch=franzöſiſche
Konflikt, wenn er ausbricht, keine Wendung nimmt, welche den
völligen Ruin Frankreichs bedeutet. Zu dieſem Zweck muß
Ruß=
land im entſcheidenden Momente ſeine Hände vollſtändig frei haben;
es iſt notwendig, ich wiederhole es, daß Rußland durch kein
Ab=
kommen Deutſchland gegenüber gebunden iſt, und daß ſeine
Streit=
kräfte nicht in einem Kriege mit Oeſterreich=Ungarn und England
Nr. 58
engagiert ſind. Das wird genügen, damit Deutſchland nicht mehr bein ſtehenden Feldapotheke folgte nun der Galawagen Sr.
när=
mit der gleichen Sicherheit wie 1870 handelt, und daß es diesmal riſchen Hoheit des Prinzen Karneval ſowie der Marſtall,
Hof=
ſeine Oſtgrenze nicht von Truppen entblößt läßt. Auf dieſe Weiſe kellerei, Hofküche und ſogar der prinzliche Oberhofofenputzer,
werden die Streitkräfte Deutſchlands und Frankreichs ausgeglichen 1 welcher nach einer hier bekannten Perſönlichkeit vorzüglich kopiert
ſein. Der hier wiedergegebene Jdeengang, welcher thatſächlich eine war. Dieſe drei Gruppen ließen an Pracht und hümoriſtiſcher
ſympatiſche Zuſtimmung in den leitenden politiſchen Kreiſen Ruß=U Auffaſſung nichts zu wünſchen übrig und ſah Se. närriſche Hoheit
lands gefunden zu haben ſcheint macht es natürlich begreiflich. daß durch den ihm über Nacht gewachſenen Backenbart dieſesmal ſehr
man hier lin Petersburg) ſich viel weniger mit der bulgariſchen vorteilhaft aus.
Frage beſchäftigt; Rußland muß ſich heute auf dem qui vive halten
und kann nicht eine Löſung beſchleunigen, welche ſeinen Gefühlenl und des Komttes des Kaͤrneval=Zug=Vereins, an welche ſich die
und ſeinen Intereſſen günſtiger zu geſtalten ihm vielleicht die Er= hübſche Gruppe,Alpen=Verein und Odenwald=Club' anſchloß.
eigniſſe von morgen geſtatten. Mit änderen Worten, die bulgariſche l General Mite und Frau war in einem reizenden kleinen Landauer
Frage, welche nachgerade einer der Hauptfaktoren des internationalen durch zwei hübſche kleine-Schneiderchen; allerliebſt dargeſtellt.
Problems ſein zu müſſen ſchien, findet ſich in einem einfachen Folge= Es folate nun das größte Wunder des 19. Jahrhunderts, ein Reiter,
ſatz umgewandelt durch das Auftauchen der hochwichtigen Even= halb Herr halb Dame, welcher viel Heiterkeit erregte. Die
Ver=
tualität eines deutſch=franzöſiſchen Konflikts, und deshalb glauben 1 einigung Darmſtadts mit Beſſungen, entſchieden die humorvollſte
¼ wir, ohne irgendwie die Notwendigkeit einer Regelung derſelben 1 Gruppe, war durch Vertreter beider Gemeindet unter einem
aus den Augen zu verlieren, dieſe Frage bis auf Weiteres auf den U rieſigen Hut dargeſtellt. Nach der Darmſtädter Seite zogen an dem
zweiten Platz zurückdrängen, dagegen unſere Blicke mit ganzer Auf= Wagen zwei prächtige Braunen, während auf Beſſunger Seite rieſige
„ merkſamkeit auf den Rhein richten zu müſſen um den platoniſchen Tapins entgegenarbeiteten.
Unterhandlungen, welche ohne die geringſte Ausſicht auf Erfolg in
Konſtantinopel betrieben werden, nur nebenbei Beachtung ſchenken zeit, welche in ihrer hübſchen Ausſtattung einen ſehr guten Eindruck
zu ſollen.”
Bürkei. Reuters Bureau meldet aus Konſtantinopel, daß die vorzüglich durchgeführt wurde. Die landwirtſchaftliche Verſuchs=
⁄ Beratungen zwiſchen dem Großvezier und den bulgariſchen Dele= ſtation blieb Vielen unverſtändlich, dagegen war der Wagen der
gierten am Sonnabend und Sonntag fortgeſetzt worden ſeien. In= Darmſtädter Karnevalgeſellſchaft, auf welchem ſich das Elfer=Komits
folge deſſen hätten die Delegierten neue Vorſchläge der Pforte an unter einer rieſigen Narrenmütze vereinigt hatte, ſehr gelungen. Der
die Regentſchaft in Sofia übermittelt. Zankoff und die Delegierten Auszug des Rodenſteiners mit zahlreichem und ſtattlichem Gefolge
würden noch einige Zeit in Konſtantinopel bleiben.
Cgppten. Die Frohnarbeit der Fellahs ſoll abgeſchafft und
da=
für Bezahlung der Arbeiter eingeführt werden. Ein Einbernehmen züglich und die verſchiedenen Gegenſtände (worunter auch das Herz
unter den Mächten über dieſe ſeit längerer Zeit ſchwebende Ange= Polzins), welche aus dem Baſſin zu Tage gefördert wurden, erregten
legenheit war indeſſen nicht zu Stande gekommen, da England der ungemeine Heiterkeit. Es folgte darauf die Gruppe, Städtiſche Streich=
Schuldentilgungskaſſe die Mittel verweigerte, um die Verwendung kapelle;, welche, mit Beſen bewaffnet, nach der Melodie „Nur immer
der für die Ablöſung der Frohndienſte beſtimmten Fonds kontro= langſam voran' ihre ſtillen Weiſen taktmäßig ſtrich.
lieren zu können. Die eohptiſche Regierung hat daher, nach
vor=
ausgegangener Verſtändigung mit England, die Regelung der ganzen und nach ihm eine Gruppe „Schützenhöfer Bier=Liesl” welche die
Frage in die Hand genommen und bedeutet die Erſetzung der Frohn= Vorzüge des Darmſtädter Biers gegenüber den baheriſchen Bieren
arbeit durch bezahlke Arbeit jedenfalls einen wichtigen Kulturfort= dokumentieren ſollte. Eine recht gelungene Gruppe war die nun
ſchritt für das Pharaonenland.
Darmſtadt. 23. Februar.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzoͤg haben den Siedemeiſter
Philipp Sturmfels zu Bad=Nauheim zum Gradier= und
Werk=
meiſter bei der Saline daſelbſt mit Wirkung vom 1. März d. J.
ernannt, ſowie den Gerichtsvollzieher mit dem Amtsſitze zu Mainz
Nikolaus Schilz auf ſein Nachſuchen, in den Ruheſtand verſetzt.
Stadtverordneten=Verſammlung. Donnerstag, den 24. Februar,
Nachmittags präzis 3 Uhr. Tagesordnung: 1) Mitteilungen: 2)
Ge=
ſuch, Beleuchtung der verlängerten Kiesſtraße betr: 3) Aufſtellung
von Statuen über dem Vortal der Realſchule; 4) Bauplan für das
Gelände weſtlich der Main=Neckar=Bahn; 5) Abtretung von
Weg=
gelände zwiſchen Hoch= und Rückertſtraße; 6) Gelände=Erwerbungen
zur Regulierung der Arheilger= Wiener= und Wenckſtraße; 7) Geſuch
um Uebernahme der Dreibrunnenſtraße durch die Stadt; 8) Aenderung
der Treppe vor dem Empfangsgebäude der Heſſ. Ludwigsbahn;
9) Erbauung einer Kreisſtraße Beſſungen=Böllenfallthor; 10)
Be=
rechtigung des Grundbuchs bezüglich ſtädtiſchen und
militärſiska=
liſchen Beſitzes in der Sandſtraße; 11) Beleuchtung des Aichlokals:
13) Antrag einer Verſicherungsgeſellſchaft, Unfallverſicherung des
ſtädtiſchen Perſonals betr.;
th. So hätte denn Darmſtadt ſeinen zweiten Faſtnachtszug,
welcher ſo viel von ſich reden machte, glücklich hinter ſich. Wir
müſſen geſtehen, daß derſelbe in humoriſtiſcher Beziehung vielleicht
dem vorjährigen Zug nachſtand, in Bezug auf Pracht und
dekora=
tives Arrangement hat er venſelben jedoch bei weitem übertroffen.
Während auch diesmal eine große Anzahl Harlekins ſowie Beamte
des ſtädtiſchen Tiefbauamts, Laternenanzünder ꝛc. die Spitze bildeten,
folgten nach dem erſten berittenen Muſikcorps die Träger des
Narren=
banners hoch zu Roß, welche in ihren eleganten altdeutſchen Koſtümen
einen impoſanten Eindruck machten. Hierauf folgten die von
präch=
tigen Geſtalten getragenen närriſchen Reichskleinodien, reitende
Hans=
wurſte ꝛc., denen ſich die erſte Gruppe „Der Frühling' in
vorzüg=
lichem Arrangement anſchloß, dargeſtellt von dem Gärtnerverein
„Feronia'. Der zweiten Gruppe, „Waldmeiſters Brautfahrt” (
Mai=
wein), darf in Bezug auf Arrangement und Coſtümierung das
Prä=
dikat vorzüglich zugeſprochen und außer dem Prinzenwagen als
die Glanznummer des ganzen Zugs angeſehen werden. Es folgte
eine Gruppe Alte Deutſche; welche auf Bärenhäuten lagerten und
immer noch eins tranken. Als Jagdbeute wurde von vier ſtämmigen
Germanen ein rieſiger Bär nachgetragen. Auch dieſe Gruppe war
vorzüglich arrangierk und durchgeführk. Nach dem zweiten Muſik
corps folgte die Prinzengarde, welche neu uniformiert und zahlreicher
wie im vorigen Jahr mit ihrer ſchmucken Markedenterin einen
ſtattlichen Eindruck machte. Nach der Unter dem Stabsarzt Hucke=
451
Nach dem dritten Muſikkorps kamen die Wagen des Präſidiums
Nach dem 4. Muſikkorps folgte eine Schwarzwälder
Bauernhoch=
machte und von dem Oekonomen=Verein bis in die kleinſten Details
war ehenfalls durch eine hübſche Gruppe verſinnbildlicht.
Die „Fiſcherei im Marktbrunnen welche nun folgte, war vor=
Nach dem fünften Muſikcorps kam Gambrinus hoch zu Roß
folgende „alte Weiber=Mühle und hieran anſchließend,Landsknechte
im Lager' und die „Darmſtädter Schleppmeute: welche alle ſehr
gelungen ausgeführt waren. Den Schluß bildeten 40 Hanswuͤrſte
und Clowns. 12 Reiter in altdeutſcher Tracht ſowie die üblichen
Laternenauslöſcher und eine rieſige Zahl Darmſtädter Gaſſenjungen.
Wir wollen nicht unterlaſſen zu erwähnen, daß die
Zugsord=
nung eine muſterhafte war. Das karnevaliſtiſche Treiben überhaupt
hat in unſerer Stadt ſeit vorigem Jahre ſehr große Fortſchritte
gemacht und darf wohl in nicht allzulanger Zeit dem Treiben in
den rheiniſchen Städten zur Karnevalszeit voll und ganz an die
Seite geſtellt werden.
8 Sechſter Vortrag von Früulein Dr. Ella Menſch. Derſelbe wird
den Italiener Leopardi zum Gegenſtande haben. Graf Giacomo
Leopardi, geb. 1798 in der Mark Ancona, geſt. 1837 ein Freund
Platens iſt einer der bedeutendſten Dichter in der Weltliteratur
Und einer der vornehmſten Repräſentanten moderner Weltanſchauung.
Bei Behandlung dieſes Voeten wird zugleich ein Abriß des
Peſſi=
mismus, wie in der Dichtung und Philoſophie zutage tritt,
ge=
geben werden. Dieſer Vortrag findet ausnahmsweiſe Mittwoch,
den 23. d. M. um 5 Uhr ſtatt.
1. Die Zahl der Herbergen zur Heimat iſt in raſchem
Wachs=
tum begriffen und bereits beinah auf 300 geſtiegen. Mit vielen
derſelben ſind Verpflegungsſtationen für unbemittelte Reiſende
ver=
bunden. Seit dem letzten Jahre haben ſich dieſelben zu einem
deutſchen Herbergsverein zuſammengeſchloſſen der bis jetzt
11 TLandes= reſp. Provinzialvereine umfaßt Zu dieſen gehört auch
der ſüdweſtdeutſche Herbergsverband, in dem Württemberg, Baden,
Reichslande, Heſſen=Darmſtadt und Naſſau ſich vereinigen. Am 25.
d. M. wird der deutſche Herbergsverein ſeine zweite
Hauptverſamm=
lung zu Berlin halten. Aus der Tagesordnung heben wir ſolgende
Gegenſtände hervor: Bericht über die jetzige Lage der Verbände.
Welche Bedenken werden noch gegen die Verbindung der Herbergen
zur Heimat mit Verpflegungsſtationen, ſowie gegen unſere Wander=
und Legitimations=Ordnung erhoben? — Die Aufgabe der Kirche
und ihrer Organe bei der Fürſorge für mittelloſe Wanderer;
Synodal=Herbergsvereine; Kirchenkollekten für Herbergsverbände;
Wie iſt die natürliche Bundesgenoſſenſchaft zwiſchen Herbergen
zur Heimat und Innungen am Beſten zu verwirklichen ? - mit
beſonderer Berückſichtigung der Fürſorge für die Handwerksgeſellen.
In unſerem Großherzögtum beſtehen erſt 4 Herbergen zur
Hei=
mat, zu Gießen, Friedberg; Mainz und Darmſtadt.
„2In der
hieſigen Herberge zur Heimat übernachteten 1886 9276
Paſ=
ſanten in 13169 Nächten. Dazu kommen 138 Arbeitsgeſellen, die
in dem Hauſe wochenweiſe in Koſt und Logis wohnen und 3508
Nächte daſelbſt verbrachten, ſo daß die Zahl der Nächte insgeſamt
16 663 betrug. In einer Nacht waren durchſchnittlich 46 Betten
belegt. Im Jahre 1885 betrug der Durchſchnitt der belegten Betten 40.
452
Nr. 38
N. Die Leiſtungen der beiden Brüder Heinrich und Alfred
Grünfeld, welche gegenwärtig in allen großen Städten Deutſchlands
konzertieren und auch am Montag, den 28. d. M., dahier im Saale
zur Traube ein Konzert veranſtalten, erregen überall in den
muſi=
kaliſchen Kreiſen gerechtes Aufſehen. Die Frankf. 3tg. ſchreibt:
In Alfred Grünfeld ſandte uns Wien einen der vornehmſten
Ver=
treter des Klaviervirtuoſentums, womit keineswegs geſagt ſein ſoll,
daß er nur Virtuoſe im gewöhnlichen Sinne des Wortes iſt:
Schwierigkeiten giebt es für ihn nicht, was in techniſcher Beziehung
kaum möglich ſcheinen könnte, wird mit einer Ruhe, mit einer
Leich=
tigkeit ausgeführt, als wenn man ſich nur hinzuſetzen brauche, um
es nach zu machen. Die perlende Geläufigkeit, die raſende
Ge=
ſchwindigkeit der Oktavengänge, natürlich bei größter Korrektheit
der Ausführung, das ſind Virtuoſen=Attribute, welche ſich Grünfeld
in denkbar vollendetſter Weiſe angeeignet hat. Doch auch einen
Künſtler von hervorragender Bedeutung haben wir in dieſem
Klavier=
ſpieler zu bewundern. Der wunderbar ſangbare Ton, die pracht.
volle Auffaſſung und Ausdrucksweiſe, das ſind anderſeits Künſtler=
Attribute, welche ſich bei Grünfeld mit ſeinem Virtuoſentum in
glücklichſter Weiſe paaren.
Arheilgen, 21. Februar. Wahlreſultat aus hieſiger
Ge=
meinde: Bierbrauerei=Beſitzer Ulrich 296 Stimmen; Bildhauer
Ph. Müller 184 Stimmen; Eugen Richter 37 Stimmen.
Großh. Bürgermeiſterei dahier iſt die Mitteilung geworden,
daß Großh. Miniſterium die Genehmigung zur Juangriffnahme der
Vorarbeiten für die projektierte Straßenbahu Darmſtadt-Arheilgen
erteilt habe. Wir wollen hoffen, daß man auch recht bald mit dem
Bahnbau beginnt.
Mainz, 22. Februar. In Ergänzung der geſtrigen
Mittei=
lung iſt über den Ausfall der Reichstagswahlen im
Wahl=
kreis Mainz=Oppenheim noch folgendes mitzuteilen. Abgegeben
wurden im Ganzen 20652 Stimmen, davon fielen auf Rackk (
Cen=
trum) 8116, Küchler (Nationalliberal) 7020 und Jöſt (
Sozialdemo=
krat) 5526. Nacke und Küchler kommen mithin in Stichwahl, doch
iſt der Vorſprung, den Racke vor Küchler hat, nicht ſo groß, wie
man anfänglich geglaubt. Im Vergleich mit der Wahl im Jahre
1884 zeigt das Reſultat eine bedeutende Zunahme der
national=
liberalen und ultramontanen Stimmen und einen weſentlichen
Rückgang der Stimmen der Sozialdemokraten. Im Jahre 1884
erhielt der nationalliberale Kandidat im erſten Wahlgang 2646, der
ultramontane 4628 und der Sozialdemokrat 6496 Stimmen.
Un=
geachtel des für die letzteren bei der geſtrigen Wahl ungünſtigen
Reſultates verlief hier alles in der größten Ruhe und haben ſich
die von den Behörden getroffenen Vorkehrungen als überflüſſig
gezeigt.
Verliu, 21. Februar. Der bekannte Theater=Agent Emil Drenker
iſt geſtern geſtorben infolg; eines vor kurzem geſchehenen Falles von
einem Pferdebahnwagen.
Brüſſel. Im Theatre de la Monnaie, in welchem ſich in letzter
Zeit, namentlich im Parquet, die Damenwelt durch die hohen
Kopf=
bedeckungen ſehr mißliebig gemacht hatte, hat die Direktion folgenden
Anſchlag vor den Eingängen anbringen laſſen: Nur den älteren
Damen iſt geſtattet, die Hüte im Parquet aufzubehalten.:
Hier=
durch iſt, was beabſichtigt war, denn auch vollkommen erreicht
wor=
den. Selbſt die älteſten Damen legen vor dem Betreten des
Thea=
ters ihre Hüte in der Garderobe ab. Zur Nachahmung empfohlen.
Großherzogliches Hoftheater.
Montag, 21. Februar.
E. Für die um 4 Uhr angeſetzte Extravorſtellung hatte man die
Görner'ſche, an bunten, wechſelnden Scenen reiche Kinderkomödie
„Apfelbaum, Erdmänuchen und Flöte; gewählt. Obgleich das Stück
in den letzten Jahren ſchon öfters über die Bretter gegangen war,
hatte ſich doch ein zahlreiches Publikum eingefunden. Das nahezu
doppelt beſetzte Haus bot einen recht ergötzlichen Anblick, da ein
großer Teil der Kinder koſtumiert erſchienen war.
Alle bei der Vorſtellung beſchäftigten Kräfte unſeres Hoftheaters
wirkten aufs beſte zuſammen und ließen es ſich mit vielem Ernſt
angelegen ſein, die guten und böſen Weſen in dieſer Zauberwelt
entſprechend zu verkörpern. Herr Hacker ſpielte den mutigen und
treuherzigen Ludolf mit gewinnender Liebenswürdigkeit. Mit den
Böſewichtern fanden ſich Herr Butterweck und Herr Hanſen
ebenfalls ſehr gut ab. Die Damen Kläger, v. Felden und
Ethel waren anmutige Prinzeſſinnen und ſuchten durch Spiel und
Ausdruck der Kinderſchar recht eindringlich ans Herz zu legen, daß
Ungehorſam allemal ſeine Strafe findet. Sehr erfreuliche
Erſchei=
nungen waren auch diesmal der kleine Ritter (Marie Röder) und
das Erdmännchen (Henriette Weber).
In dem Ballett„Zaubermühler, eine Pantonime, die
eigent=
lich mehr zur Beluſtigung der Erwachſenen gereicht, leiſteten Soliſten
und Corps de ballet recht anerkennenswertes.
Tageskalender.
Mittwoch, 23. Februar: Sechſter Vortrag von Fräul. Ella Menſch
in der Aula der Realſchule.
Reichstagswahlen.
88 Pfungſtadt, 21. Februar. Wahlergebnis von Pfungſtadt.
Abgeſtimmt haben 958. Ulrich erhielt 763, Richter 76, Müller 119
Stimmen. In Hahn ſtimmten ab 211. Ulrich erhielt 195, Richter
9, Müller 7 Stimmen. In Eſchollbrücken ſtimmten ab 129.
Ulrich erhielt 118, Richter 6, Müller 5 Stimmen.
Alzey, 21. Febr. Bei der heute hier ſtattgehabten
Reichs=
tagswahl erhielt v. Heyl 437 und Bamberger 595 Stimmen.
Kaſtel, 21. Febr. Bei der heute hier ſtattgehabten
Reichs=
tagswahl erhielt Küchler 346, Racke 286 und Jöſt 253 Stimmen.
Nierſtein, 21. Febr. Küchler erhielt bei der heute hier
ſtattge=
habten Reichstagswahl 432, Racke 146 und Jöſt 12 Stimmen.
Oppenheim, 21. Febr. Bei der heutigen Reichstagswahl
ſtimmten hier 433 für Küchler, 183 für Nacké und 3 für Jöſt.
Bingen, 21. Febr. Major v. Heyl erhielt hier bei der heutigen
Wahl 258. Bamberger 954 Stimmen.
5 Worms, 21. Febr. Marquardſen erhielt hier 2323 und Meyer
1266 Stimmen.
In Friedberg wurde Oberbürgermeiſter Miquel mit 8605 St.
gegen den ſeitherigen d=freiſ. Abgeordneten Major Hinze gewählt,
welcher mit 5701 St. unterlag.
Das endgiltige Reſultat der Wahl im Wahlkreiſe Worms=
Heppenheim, ſowie im 6. Wahlkreis iſt noch nicht bekannt, doch
gilt die Wahl v. Marquardſen und Scipio für ſicher, ebenſo
die=
jenige von Kalle im Wahlkreiſe Alsfeld. Im Wahlkreis Offenbach=
Dieburg wird es wohl zur Stichwahl kommen.
Im Großherzogtum Baden wurde in Lörrach der ſeitherige
freiſ. Abg. Pflüger durch nat=lib. Blankenborn erſetzt, in Freiburg
1. B. haben die Ultramontanen den Wahlkreis verloren, indem der
ſeitherige Abg. Marbe gegen den nat.=lib. Oberbürgermeiſter Schuſter
unterlag, ebenſo ſiegte in Lahr Prof. Dr. Engler (nat.=lib.) gegen
den ſeitherigen ultr. Vertreter Pfarrer Gerber. In Mannheim
ſiegte der nat=lib. Kandidat Diffene mit ca. 2000 Stimmen Mehrheit.
In Württemberg erhielt in Stuttgart der nat.=lib. Kandidat
Siegler 17000 Stimmen, der ſeitherige demokratiſche Vertreter Schott
brachte es nur auf 3900 Stimmen; in Heilbronn wurde der
bis=
herige demokr. Abg. Härle durch Frhrn. v. Ellrichshauſen (D.
Reichs=
partei) und in Reutlingen der ſeitherige demokr. Vertreter Payer
durch den nat.=lib. Bayha erſetzt.
Aus Bayern wird die Wahl von Miquel in Kaiſerslautern
berichtet, welcher dort mit 1500 St. Mehrheit gegen den bisherigen
demokr. Abg. Grohe ſiegte: in Ansbach unterlag gleichfalls der
bisherige Vertreter Kröber (Demokrat) gegen den nat.=lib. Seybold.
In Immenſtadt (Allgäu) wurde Keller ſnat=lib.) gegen den
ſeit=
herigen ultr. Abg. Schelbert gewählt.
Wiesbaden, 22. Febr. Das Reſultat der geſtrigen
Reichstags=
wahl iſt eine Stichwahl zwiſchen Sartorius ſnat.=lib.) und Schenck
(freiſinnig
Aus Preußen treffen nachſtehende Mitteilungen ein: In Berlin
im 1., 2. 3. und 5. Wahlkreis Stichwahlen zwiſchen freiſ, konſ.
und ſozialdem., im 4. und 6. Wahlkreis Sieg der Sozialdem. In
Königsberg unterlag der ſeitherige deutſchfr. Prof. Möller und
kommt es zur Stichwahl zwiſchen Nationallib. und Soz., in Sarau
ſiegte Brauer, nationall., gegen den bisherigen deutſchfr. Abg. Witt,
desgleichen ſiegte in Holzmünden der nattonall. Kulemann gegen
den bisherigen deutſchfr. Vertreter Baumgarten. In Lübeck
unter=
lag der ſeitherige deutſchfr. Abg. Stiller gegen den nationall.
Kan=
didaten Fehler; hier kommtes zu einer Stichwahl mit dem Sozialiſten.
Die Wahlen im Reichslande fielen faſt durchgehends zu Gunſten
der ſeitherigen Vertreter aus. In der Stadt Metz fielen auf den
ſeitherigen Abg. Antoine 2976, auf Remlinger (für das Septennat.
3223 Stimmen. Die Entſcheidung durch den Landkreis iſt abzuwarten.
Außerdem iſt noch eine lange Reihe von Wahlen bekannt
ge=
worden, die indes nicht von beſonderem Intereſſe ſind, da es nch
meiſtens um Wiederwahlen reſp. Stichwahlen handelt.
Codes=Axrzerge.
Statt beſonderer Anzeige Verwandten, Freunden und
Bekannten hiermit die ſchmerzliche Nachricht, daß unſere
liebe Frau, Mutter, Schweſter und Tante
Margarethe Oesterling,
geb. Feiduer,
nach langem Leiden plötzlich verſchieden iſt.
Darmſtadt, 21. Februar 1887.
Namens der trauernden Hinterbliebenen:
Carl Oesterling, Schreinermeiſter.
Die Beerdigung findet Donnerstag Mittag 4 Uhr auf
dem hieſigen Friedhof ſtatt.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Berantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.