Darmstädter Tagblatt 1887


16. Februar 1887

[  ][ ]

1G
bobDe

Abonnementsprei=
vierteljährlich
1 Mark 50 Pf. inck.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſlämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtauſichlag.

150. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuftrirtes Unterhaltungsblatt.

Zaſerate
verdeu angenmer hnDrnſte.
von der Epediter Eheinſt. Rr. 2,
nBeſſangen Bfner. Ese
Holzfrche R. S. ſie avinz
vn alle funonea-Eppedittarz.

Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Groſh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmlicher Behörden.
Mittwoch den 16. Februar.
e 33.
1867.

Gefunden: 1 alter Hohlſchlüſſel. 1 Stück dunkelgrünen Sammet. 1 rothbraunes Eiswolltuch. 1 ſchwarzes wol=
lenes
Halgtuch. 1 großer Schlüſſel und 1 kleiner Hohlſchlüſſel an einem Leder. 1 Granatbroſche. 1 Zwicker. 1 kleiner
Hohlſchlüſſel. 1 desgl. 1 Zopfhalter. 1 Portemonnaie, enthaltend 4 Mk. 31 Pfg. 1 graues Geldtäſchchen, enthaltend
19 Pfa. 1 kleines ſilbernes Herz, enthaltend 1 Photographie. 1 Schlittſchuh.

Verloren: 1 Damenlackſtiefel. 1 wollener Pferdeteppich mit eingewebtem Poſthorn.
Zugelaufen: 1 kleiner Hund, weiß. Entlaufen: 1 engl. Hund, weiß und ſchwarz. Entflogen: 1 Kanarienvogel.
Darmſtadt, den 14. Februar 1887.
Großherzogliches Volizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Auf Grund des 8 11 des Reichsgeſetzes vom 21. Oktober 1878 betreffend die gemeingefährlichen Beſtrebungen der
Sozialdemokratie iſt das in dem Wahlkreis Darmſtadt-Groß=Gerau zur Verbreitung gelangte Flugblatt mit der Ueber=
ſchrift
. An die Wähler des Wahlkreiſes Darmſtadt-Groß=Geraul Arbeiter! Handwerker! Landleutel unterzeichnet das
ſozialdem okratiſche Wahlcomite; Druck von A. Leißler in Darmſtadt; verboten worden.
Darmſtadt, den 14. Februar 1887.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
1479

Bekanntmachung.
Im Erdgeſchoß des Rathhauſes, Marktplatz Nr. 8, ſollen 3, eventuell auch
nur 1 Verkaufsladen nebſt Comptoirraum hergerichtet werden; bezügliche Skiggen
können auf unſerem Büreau, Stadthaus, Rheinſtraße 18, Zimmer Nr. 21, einge=
ſehen
werden, woſelbſt auch nähere Auskunft ertheilt wird.
Reflectanten wollen ihre Offerten innerhalb der nächſten 4 Wochen ſchriftlich
bei uns einreichen.
Darmſtadt, den 9. Februar 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
[351
Niedlinger, Beigeordneter.

Holz=Verſteigerung.
Mittwoch den 23. d. M. von Vor=
mittags
91 Uhr an,
werden zu Forſthaus Faſanerie aus
VIIL, 20122 Thiergarten verſteigert:
Scheiter: 245 Rm. Buche I. Cl.,
107 Rm. Buche II. Cl., 2 Rm. Eiche
I. Cl. 7 Rm. Eiche II. Cl. Knüppel:
131 Rm. Buche, 2 Rm. Eiche; Reiſig:
1980 Wellen Buche; Stöcke: 59 Rm.
Buche, 2 Rm. Eiche.
Wegen vorheriger Einſichtnahme des
Holzes, welches in unmittelbarer Nähe
des chauſſirten Steinbrückerteichwegs ſitzt,
wende man ſich an Großh. Forſtwart=

vicar Dillemuth zu Faſanerie.
Darmſtadt, den 15. Februar 1887.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
[1480
Eckſtorm.
Kommenden Mittwoch den 16.
I. M., Vorm. 11 Uhr,
kommen in Großherzogl. Hofmeierei
Darmſtadt
4 fette Kühe
zur Verſteigerung.
Die Oberverwaltung
Großherzogl. Hofmeiereigüter.
[1439
Dettweiler.

(Die am 10. 11. und 12. d. M. abge=
haltene
Holzverſteigerung iſt ge=
nehmigt
. Die Abfuhrſcheine können am
22. d. M. beim Rentamt Darmſtadt ab=
geholt
werden. Mittwoch den 23. d.,
Morgens 7 Uhr, Ueberweiſung des Holzes
und erſter Fahrtag. Letzter Fahrtag
am 22. k. M.
Darmſtadt, den 14. Februar 1887.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
(1481
Hüter.
Weiben=, Erbſenreiſer=,
Brennholz=u. Stangenverſteigerung
Montag, 21. Febr., Nachm. 3 Uhr.
Zuſammenkunft an der Martinsmühle.
Arnzein.
Cilrszaez

lechton Borgor

in Flaſchen und offen,
empfiehlt
Carl Watingor,
Wilhelminenſtr. 11. 6523
100

[ ][  ][ ]

380

Nr. 33
Bekanntmachung.
Die Wahlen zum Reichstage betreffend.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die Wahlen zum Reichs=
tage
im ganzen Reiche auf
Montag den 21. Februar 1887
ſeſtgeſetz ſind, ſowie daß die Abſimmung um 10 Uhr begimt und um 6 Uhr
geſchloſſen wird.
Behufs Vornahme der Wahl iſt die Gemeinde Beſſungen in nachſtehend be=
zeichnete
3 Wahlbezirke eingetheilt.
Erſter Wahlbezirk mit dem Wahlokal im Rathhaus und den Straßen:
Anna=, Eichberg=, Eſchollbrücker=, Heinrich=, Hermann= Hoch=, Karls., Martin=
Nieder=Ramſtäͤdter= Roßdörfer=, Rückert=, Steinacker=, Wilhelm, Wilhelminenſtraße
und Grüner Weg, Herdwegſtraße.
Zweiter Wahlbezirk mit dem Wahlokal im Mädchenſchulhauſe, Schul=
ſtraße
Nr. 7, und den Straßen: Bruchwieſen=, Heidelberger=, Hofgarten= Holz=,
Hügel= Kirch=, Klappacher, Seeſtraße, Stadt=Allee und Wittmannsſtraße.
Hritter Wahlbezirk mit dem Wahllokal im Knabenſchulhauſe, Ludwigs=
ſtraße
Nr. 40, und den Straßen: Fabrik= Forſtmeiſter=, Friedrich=, Herrngarten=
Kies=, Ludwig=, Orangerie=, Sand=, Schul=, Weinberg= und Wingertſtraße.
Als Wahlvorſteher und Stellvertreter ſind beſtellt:
Erſter Wahlbezirk:
Wahlvorſteher: Bürgermeiſter Berth.
Stellvertreter: Friedrich Thomas.
Zweiter Wahlbezirk:
Wahlvorſteher: Beigeordneter Wittmann. Stellvertreter: Jacob Nohl.
Dritter Wahlbezirk:
Wahlvorſteher: Gemeinderath Adam Weinmann. Stellvertreter: Philipp Wolf III.
Gemeinderath.
Beſſungen, den 8. Februar 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[301

Cuiversal-Latarrh- a; Husten-Vonbons.
Panust 1 P. vo E. C. Hoser & Cla. in Stuligarl.
Lu haben in Darmstadt bei Herren M. Arth, F. Eichberg, Otto Schürg,
V. Thiormann; in Babenhausen bei Herrn Heinr. Loob jr.; in Michel-
gtadt
bei Herrn H. Seidel.
(11515
Hur oin
Vorsuch, gochrte Hausfrall
Bestätigt, dass das weltberühmte Hodurek’sche MonTEIV, wittelst
meiner Bestaubungs-Spritze das beste Vertilgungsmittel gegen alle Insecten
(Wanzen, Schwaben, Flöhe, Russen, Fliegen, Ameisen), sicherster Schutz gegen
Mottenfrass ist. Pack 10, 20, 50 Pf., desgl. RüchenSchnellputz und Glanz-
stärke
, in Darmstadt: Moriz Landau, Em. Fuld.
6971
Verkanfsstellen in allen besseren Colonial. und Seiſen=Geschäften.

Vegen baulcher Voränderung moings
hagors
enpſehle Holz, geſchnitten Guchen, Tamnen, Eichen), ſowie geſpalten und ganz llein
zum Anmachen. Tannäpfel und Holzkohlen billigſt.
gegenüber dem
GJ. Probst, Paagog.

Losflunds Hindermiloh,
aus Alpenmilch und Weizen=Extrakt, gibt, nur mit Waſſer verdünnt,
die kräftigſte und leichtverdaulichſte Nahrung, bei der die
Kinder von der Geburt an ſehr gut gedeihen; bei Darmkatarrh
beſonders zu empfehlen. M. 1.20 per Büchſe in den Apotheken,
en gros von Ed. Loeflund in Stuttgart.
(112-

Brennholz,
Buchen=Eichen=Tannen=Klötzchen,
Nußbaum, trocken und kleinge=
ſchnitten
, liefert billigſt
Leopold Reinhard,
Nieder Ramſtädterſtraße 28. l638

vorzüglichſte Backart,
blüthenweiß.
pr. Pfd. 20 Pf.,
Hochmehle,
beſte Qualitäten, billigſt
C. Hammann,
Caſinoſtraße 23. (483
f l.
GVOGOIT
WEBIEB
(Das beſte Frühſtück)
präparirt aus jeinſter ſancao und rafinirtem
Zucker Loſiet nar 1 M. 60 per Pfund; vorrä=
thig
und immer friſch bei:
Horiz Landau,
Wilh. Weber Nachſer. 5
Hartonstoin'sche keguminose,
G
rimpe's Leguminose,
Enorr's Leguminose,
Liebig's Malto-Jeguminose-
Hehl- und Chogolate,
Knorr's Hafermehl,
Weibezahn's Hafermehl,
Restié's Eindermahl,
Eimpo's Eindernahrung,
Liebig's Fleischextraat,
Eibil's ſlüssiger Fleischextract.
Dr. Kocb's Fleischpopton und
Bouillon
ſempfiehlt immer friſch
(518

3)

[al!
Watingol
Wilhelminenſtr. 1I.

Ein gut erhaltener
Confirmanden=Anzug
und ein Stamm Zwerghühner zu ver=
kaufen
. Langgaſſe 8.
[1484

[ ][  ][ ]

Nr. 33

381

4
Heueste HrAmdung
8
Wir haben das Hodurek'ſche Seifen=Waſch=Pulver laut Anweiſung bei
unſerer Wäſche angewandt und wurden überraſcht durch die wunderbaren Erfolge,
welche wir an Mühe, Zeit und Schonung unſerer Wäſche beobachtet haben; mit
Freuden wollen wir zur Verbreitung dieſes ausgezeichneten Wäſche=Pulvers beitragen.
Mehrere Hausfrauen.
Packete 10 und 20 Pfa., außerdem Hodurek'ſches Mortein (bekannt beſtes
Inſektenvertilgungsmittel, Küchenſchnellputz, Glanzſtärke und vorzügliches Zahnputz=
pulver
, 5 und 10 Pfg. in Darmſtadt: Moriz Landau. Allerorts werden
Niederlagen errichtet.
11456

Gümstigste Gelegenheit
zum vortheilhaften Einkauf von
Colonialwaaren und Delikakessen.
Wegn Geſchäftsverlegung verkaufe ſämmtliche Waaren=
vorräthe
zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen.
Es befinden ſich darunter über 100 Ballen Kaffee von
den billigſten bis zu den edelſten Sorten, ca. 3000 Flaſchen
Weine: Deſſert=, Sanitäts= und Frühſtücksweine ꝛc., 800
Kiſtchen Cigarren in den vorzüglichſten Qualitäten zu jedem
annehmbaren Preiſe, ca. 1500 Flaſchen Liqueure in allen
erdenklichen Sorten.
[1355
Grosses Lager in Conserven: Gemüsen,
Früchten, Wischen & Feischwaaren ete.
Hoflieferant,
Wüh. Vebor Haohl, Elſabethenftr. 14.

Jec
ſrlechische Weine
eingeführt von Fysedr Cark Oas,
Würzburg &am; Hünchon.
Unbedingte Bürgſchaft für Rkeinhett, Echtheit und directen
Bezug.
Niederlage in Darmſtadt nur bei
H. W. Prussel,
[1064
Rheinſtraße.

Wichtig für Jausfrauen.
Die Holländiſche
Maſkee-Brennerel
H. Disqué & Co., Mannheim,
ſempfiehlt ihre, unter der Marke
Elephanten=

Kaffee
wegen ihrer Güte und Billigkeit ſo be=
rühmten
, nach Dr. v. Liebig's Vorſchrift
gebrannte, hochfeine Qualitäts=Kaffee's:
fr. Java-Mischg. per Pfd. M. 120,
ſ. Westindisch, 1.40,
C. Menado
160,
f. Rourhon 180,
extra f. Mocen
2.
Durch vorzügliche neue Brennme=
thode

kräftiges feines Aroma.
große Erſparniß.
J.
Nur ächt in Packeten mit Schutzmarke
Elephantn verſehen von 1, ½ und
Pfund.
Niederlagen in Darmſtadt bei:
fl. läger, Paul Ensling, Weiss &am; Egonolf,
Ludw. Gerschlauer, Ph. Huwerth,
H. Keller, Promenadeſtr. 26, Nroh.
Rossler, Wilhelminenſtraße, L. Stoin=
gässer
, gegenüber der Stadtkirche, L.
Limmermann, Soderſtraße 44, A. I.
Supp, Schuſtergaſſe 3, Ludwig Wesp.

Ha. weisse
Hern-Leife,
per Pfund 25 Pfg.,
Ha. gelbe
Lrrn-Lrife,
per Pfund 24 Pfg.
WII. Wobor faGm.,
Eliſabethenſtraße 14. 1487
Naumann's proisgohröntor
Blumendünger
in ½ Ko.=Packeten 50 Pf.
ausreichend für 400 Liter Waſſer
empfiehlt
Call
Wathingor,
Wilhelminenſtr. I1. 653
Dieburgerſtraße 106 iſt das
zweiſtöckige Wohnhauss
mit 2 Manſarden, Scheuer, Stall und
großem Obſtgarten aus freier Hand zu
verkaufen. Näheres Heidelbergerſtr. 17.

[ ][  ][ ]

382

Nr. 33

doppelt broiter eintarbiger reimvoltemer

beſte Qualikäten (darunter auch Schwarz), in verſchiedenſten Webearten, werden, um
raſch damit zu räumen, zu dem fabelhaft billigen Preiſe
vom M. 1SD per Heter
verkauft.

Amerikan. Apfelschnitzon,
Amerikan. Dampfäpkel,
Türkische Ewetschen,
Katharinen- Pſlaumen,
Edelbirnen, Kirschen,
Hirabellon,
Franz. Pistollos,
Jtal. und Bamb. Brünellen
in vorzüglichen Qualitäten.
Grigmaurer:
Maccaroni und Maccaronelli,
Nudeln

Aerztliche Anerkennung.
Ihr Malz=Extract habe ich ſpeziell
nach ſeiner Zuſammenſetzung und Wir=
kungsart
geprüft und empfehle ſel=
biges
ſowohl gegen catarrhaliſche
Affektionen der Athmungsorgane
als auch gegen chroniſch entzündliche
Zuſtände der Lungen und des Kehl=
kopfes
, gegen anhaltenden, quälenden
Huſtenreiz und beginnende Tuberculoſe.
Dr. Michaelis, prakt. Arzt.
Nur ücht mit dieſer Schuhmarke:

Malz=Extract in Flaſchen M.l,
1.75 und 2. 50. Caramellen in Beu=
teln
(niemals loſe) 30 und 50 Pfg.
Zu haben in Darmſtadt bei
G. L. Mriegk. (0856

Böttinger
J.
Wapezier,
Mathildenplatz 7.
empfiehlt ſein
Botton- &a. Polstormöbolmaganin
unter Garantie.
Complette Betten
von 75 M. an bis zu den feinſten.
Kanapees von 45 M. an,
Divans von 60 M. an.
Alle einzelne Theile für Betten
billigſt.
Jorhaugogallorion ud Rosetton ots,
Bottfedern & Flaumen,
rein, trocken und ſtaubfrei. 159

in durchaus ſolider Waare.,
OSt-Gelée's
in Gläſern 75 Pfg.
Eingemachte Jrüchke.
Datteln
ſehr gute Waare, per Pfund 45 Pfg.
Curist. SchWiID,
Ecke der Wilhelminen= und Eliſa=
bethenſtraße
.
[252

in vorzüglicher Aualität,
im Ausſchank,
in Flaſchen und Gebinden.

beſter Qualität, worüber Verzeich=
niſſe
gratis, empfiehlt
Heinrich Hoack,
Handelsgärtner in Beſſungen.

Eine Partie ſchöne
Gerüststangem
MMondd KIOOOL,billigſt im Dampffagewerk von
Georg Mahr, 1489
Mathildenplatz 18. 229]
Pallaswieſenſtraße Nr. 24.

[ ][  ][ ]

Nr. 33
Größten Schyh
gegen Wind und Wetter,
gegen Kälte und Hitze,
gegen Näſſe und jeden
Temperaturwechſel
bieten Prof. Dr. Jäger'3 äch be
Normal-Artikel.
Normal-Unterkleider, - Locken,
Strümpfe, Strickwolle,
Bettdecken, Bettartikel,
Oberkleider, Kuaben-Anaüge
Veberzicher.
Für die Oberkleidung wähle man
Normal=Oberſtoffe und Normal=
Unterfutter.
140
090oion;
Allein Ollonnioulrtos Gonoral-Dopot
für das
[1490
Großherzogthum Heſſen.
Auge Suſdl,
Ludwigsſtraße 18.
Weissnaaren, dusslattungs-Geschät.

Zur Ball=Saiſon
empfiehlt in großer und ſchöner Auswahl:
Strümpfe in allen Lichtfarben ꝛc.,
Baumwolle, Halbſeide und Seide,
Handsch uhe
d0.
Rüschen, Rönder, Spitzen, Blonden, Balayenges, Ferlen,
Schmelze, Federn und Ferl-Besütze, Echarpes, Tücher,
Fücher, Sehmuchsachen.
Michael Schmidt,
Hofpoſamentier, Hoflieferant,
(1030
Louiſenplatz Nr. 4.

Rudolk Hok, ſustar Hicklor's lachk.,
Putz= & Modewaaren=Geſchäft.
Sorgfältige und geſchmackvolle Anfertigung von
Trauerhutem
binnen weniger Stunden vom billigſten bis zum feinſten Genre.
1445

Münneralgoh-Mttel
Pelodim,
ſicher jedes Hühnerauge vertilgend, em=
pfiehlt

Priedr. Schaefer.
(9640
Ludwigsplatz 7.
Fin eleganter Damen=Maskenanzug
E ſehr billig zu verleihen.
Promenade 54.
1[1476

Für Stuhlfechior.
Schönes, helles Flechtrohr
billigſt.
G. Schmitt,
Schloßgraben 13a.

Nähmaſchinen
werden gut und billig reparirt, ältere
oder fehlerhafte Maſchinen (Singer) wer=
den
preiswürdig angenommen.
Schloßgaſſe 12.
[1202

383

) Mache verehrl. Publikum
nochmals darauf aufmerkſam,
daß ich wegen baldiger
Ladenräumung
g zu enorm billigen Preiſen
ausverkaufe.
H. Fürth,
Rheinſtraße 2. (136.
Ed
.
.

C060090200000200300000000000
Aur
Carnoval. Caioon
empfehle meinen noch großen
3 Vorrath in:
Gold. und Eilbersgilasn,
Franzan, Tresssn. Gimpoy, 8
Bordan, Lilzen, Zierven I.
Tüitter,
ſowie alle Arten Herren= u.
Damen=Larven.
12
Womimo's
z zu verleihen und zu verkaufen.
H. Höivlh.
Rheinſtraße 2. (364
gooooooooooeooooooooooooooos

Kufeke's Eindermehl, völlig löslich
und neutral,
Rademann's Eindermehl in Gries=
form
(knochenbildend),
Hesté's Eindermehl,
Enorr's Hafermehl,
Walberahu's Hafermehl,
Röhrich's ArronrootEinder.
Awisbaok,
Timpe's Krattgries,
Condensirte Ellsh
empfiehlt
Friedr. Sehaoſor,
Ludwigsplatz 7. (9648

Mittwoch früh eingetroffene
GGROIluldund
empfiehlt
Caomens Bohio
am Marktplatz. (491
101

[ ][  ][ ]

38

Nr. 33

41 GatkEu6é,
vom einfachſten bis zum
eleganteſten Geure, ſtets
größtes Lager und
Anfertigung
binnen weniger Stunden.
AnLon vGhmat,
Ludwigsſtraße 8.

Friſche

Partser Hoyksaal,
Rieler Büöhigo,
Aloler Sprotten
friſch eingetroffen.
1)
E AA UEM,
Bleichſtraße. 1522
Wür BöIIL,
Geſellſchaften ꝛc. verleihe:
Tiſche, Stühle, Garderobegeſtelle,
Leppiche, Teppichläufer, Portiers ꝛc.
C. Glückert,
Georgſtraße. (464
Gegem
AusEGn CRolsGtkolb:
Emser Paslillen,
Sodener Pastillen,
Esländisch-Hoos-Pasta,
Lötlund's Halzbonbons und
Extraol,
Dr. Nander's berühmto Halz.
Lonbous,
Cummi=Brust-Pastillen,
Emser Trähnchen-Nasser,
Sodener Wasser
empfiehlt
Friodr. Schaofor,
Ludwigsplatz 7. (201

Pe
GAUSTSTkad-
Wegzugshalber ſoll ein neuge=
bautes
, zweiſtöckiges Wohnhaus,
herrſchaftlich eingerichtet, im ſüdlichen
Theil der Stadt ſtehend, nun ſehr
billig verkauft werden.
Alles Nähere durch den Agenten
Garl Schnabsl, Darmſtadt,
Hügelſtraße 15. (1369

nnübertrefflich in Qualität,
Prima

empfiehlt billigſt

G. Hammann,
Caſinoſtraße 23.
[1482

9821) Martinſtraße 35, Beletage
mit Balkon, 5 Zimmer und Küche, Waſſer=
leitung
auf ſofort zu vermiethen.
11661) Ecke der Magdalenen= u.
Lautenſchlägerſtr. ¼ eine hübſche Woh=
nung
, 3 Zimmer mit Küche und Glas=
abſchluß
. Preis M. 280. Auch kann noch
ein Zimmer zugegeben werden.
12417) Schloßgartenſtraße 3 eine
freundliche Wohnung, beſtehend aus vier
Zimmern, Waſſerleitung, nebſt allem Zu=
behör
zu vermiethen u. baldigſt zu bez.
13100) Rheinſtraße 16 eine Wohnung
von 6 Zimmern mit allem Zubehör, iſt
iſt per 1. April 1887 vent. auch früher
zu vermiethen.
WAUAT
94) Wilhelminenſtraße Nr. 36
4 Seitenbau 5 Zimmer, Küche ꝛc.,
event. mit Stallung, Heuboden,
Remiſe und Burſchenzimmer per
Anfang April.

100) Wilhelminenſtraße 6 iſt der
1. Stock zu vermiethen.
95) Obere Wilhelmſtraße 10
Hochparterre: 6 Zimmer, Waſſer=
leitung
, Mitbenutzung des Vorgartens
nebſt dazu gehörigen Räumlichkeiten
wegen Wegzug bis zum 1. April
anderweitig zu vermiethen.
Näheres Beſſ. Carlsſtraße 37.
Prof. Seeger Wwe.

220) Heinrichſtr. 62 iſt der mittlere
Stock, 5 Zimmer nebſt 2 Bodenkammern
und ſonſtigen Bequemlichkeiten zu verm
und bis 1. März zu beziehen. Näheres
daſelbſt Nr. 64 parterre.
573) Hochſtraße 42 elegante Beletage.
Näheres im 3. Stock daſelbſt.
914) Caſinoſtraße 23 der obere Stock.
979) Ernſt=Ludwigsſtraße 10 erſter
Stock Wohnung, 6 Zimmer ꝛc. per 1. Mai
Franz Gaydoul.
zu vermiethen.
1024) Saalbauſtraße 37 eine Woh=
nung
von 4 Zimmern mit allem Zubehör
bis 1. April beziehbar.
1061) Heidelbergerſtraße
ſchöne Wohnung, Beletage, 4 Zimmer u.
Zubehör, Gartenantheil ꝛc., per 1. Mai
beziehbar. Näheres bei H. Feitler,
Caſinoſtraße 30.

Heidelbergerſtraße,
gegenüber der Heinrichſtr.,
Beletage von 6 Zimmern,
Küche, Speiſekammer, Balcon
und allem ſonſtigen comfor=
tablen
Zubehör per 1. April
beziehbar.- Näheres Nr. 23
Beletage.
[1137

1138) Ecke der Mühl= und Soder=
ſtraße
5 iſt die 1. Etage, 5 Zimmer
nebſt allem Zubehör bis 1. Mai zu ver=
miethen
. Näheres im Laden bei L. Röth
chirurg. Inſtrumentenmacher.
1139) Caſernenſtr. 64 iſt der 3.
Stock, beſtehend in 5 Zimmern mit allen
Bequemlichkeiten ꝛc. bis zum 1. Mai er.
an eine ruhige Familie zu vermiethen.

O000000oodoooooooooooooodt
8 Eine Wohnung zu verm.
8
Arheilgerſtraße 82 2 Zimmer,
8 Küche, Alkoven, Bodenkammer, Keller,
8 Mitgebrauch der Waſchküche und des
8 Bleichplatzes, möglichſt bald oder
0 ſpäter zu vermiethen.
Näh. Arheilgerſtraße 41. (1151
8
G. Möſer Maurermeiſter.
O00000000oooooooonoooooo0o0e
159) Hügelſtraße 63 2 Wohnungen
je 2 Zimmer, Küche ꝛc. im Vorderhaus
3. Stock und Seitenbau bis 1. Mai.
1261) Dieburgerſtraße 6 Beletage
mit Balkon, 6 ſchöne Zimmer, Magdſtube,
großer abgeſchloſſener Vorplatz, Küche mit
Waſſerleitung, Speicher und Kellerräume,
Gartenantheil mit großem Bleichplatz. Es
kann auch Stallung dazu gegeben werden.
Näheres parterre.
1263) Eliſabethenſtr. 1 im Seiten=
bau
eine Parterre=Wohnung, 4 Zimmer,
und Küche nebſt Werkſtätte per 1. Mai
A. Anton.
zu vermiethen.
1264) Arheilgerſtraße 57 iſt die
Parterre=Wohnung, beſtehend aus 4 Zim=
mern
nebſt allem Zubehör, an ruhige Fa=
milie
zu vermiethen und iſt dieſelbe am
1. April beziehbar. Näheres 2. Stock.

[ ][  ][ ]

1266) Eine freundliche Manſarde=
Wohnung, beſtehend aus 3 Zimmern
Küche, Waſſerleitung und allem Zubehör,
iſt per ſofort zu vermiethen. - Anftagen
unter S. 512 an die Exped. d. Bl.

1268) An der kathol. Kirche Nr. 12
iſt eine Manſarde zu vermiethen.
o00000ooooooooeooooooooooooe
8 1377) Saalbauſtraße 67 hoch=
8 elegante Parterrewohnung: 8 Zim=
8 mer, 1 gr. Salon und die nöthigen
9 Nebenräume mit Gas=, Waſſer= und
8 elektriſcher Leitung, ſowie Gartenan=
0 theil zu verm. und am 3. April zu
8 beziehen. - Wegen Einſichtnahme
9 beliebe man ſich an den Beſitzer Carl
8 Berntheiſel, Magdalenenſtraße 7.
8 zu wenden.
0000eooooooooooooooeooooo0e
1380) Ecke der Soder= u. Stifts=
ſtraße
44 erſte Etage: 5 Zimmer mit
Balkon, großem abgeſchloſſ. Vorplatz und
allen Bequemlichkeiten per 6. Mai.
1382) Alexanderſtr. 16 eine Woh=
nung
mit 4 Zimmern und allen ſonſtigen
Bequemlichkeiten als Bleichplatz ꝛc. zu ver=
miethen
u. Mitte Mai zu beziehen.

1386) Victoriaſtraße 32 die erſte
Etage, beſtehend aus 5 Zimmern, Küche,
Balkon u. ſonſtigem Zubehör per 1. Mai
d. J. anderweitig zu vermiethen.
Auskunft wird ertheilt von Herrn
Möbelfabrikant Alter und im Hauſe
Liebigſtraße;13½.

1388) Wienerſtraße 51 eine größere
Manſardenwohnung anfangs Mai bezieh=
bar
. Preis 220 M.
1389) Ecke der Soder= und Wieuer=
ſtraße
51 der zweite Stock, 5 Zimmer,
Küche und ſonſtiges Zibehör, pr. 1. April,
event. auch früher.
1390) Alexanderſtraße 15, Vorderh.,
neu, eine Wohnung an ruhige Miether
ſofort.
1395) Louiſenplatz 7 im Seitenbau,
eine Treppe hoch, eine freundliche Woh=
nung
von 4 Zimmern und Zubehör per
1. Mai zu vermiethen. Preis 450 M.
1396) Hölgesſtraße 10 im Hinter=
haus
eine Wohnung, 3 Zimmer, Küche ꝛc.
an eine ruhige Familie pr. 1. April.
1492) Ecke der Hügel= und
Zimmerſtr. 11 iſt eine Manſard=
Wohnung ſofort zu vermiethen.
Zu erfragen eine Treppe hoch.

1493) Louiſenſtr. 14 der erſte Stock,
4 Zimmer u. Zubehör zu vermiethen.
1494) Beſſ. Herdweg 20 drei Zim=
mer
, Küche und alle Bequemlichkeiten an
eine ruhige Familie per 17. April.
1495) Ballonplatz 7 eine kl. Woh=
nung
an ruhige Familie um den Preis
für 120 M. zu vermiethen.

Nr. 33
12O
Läd0n, uagaae 60.
10585) Carlsſtraße 12 eine große
Werkſtätte mit oder ohne Wohnung ſo=
fort
oder ſpäter zu vermiethen.
574) Eliſabethenſtraße 26 Laden
mit Comptoir, auf Wunſch auch Wohnung.

1401)
Ludwigsſtraße 19.
Nach beendigtem Umbau habe ich per
15. Juli einen großen Laden mit zwei
Schaufenſtern u. Wohnung zu verm.
Karl Rittershaus.

6.
12252) Dieburgerſtraße 5, 3. Stock,
hübſch möblirtes Zimmer unter günſtigen
Bedingungen zu vermiethen.
13031) Ecke des Mathildenpl. u. d.
Zeughausſtr. 7 ein gut möbl. Zimmer
im 1. Stock mit ſeparatem Eingang.
232) Louiſenſtraße 34, 3. St., ein
gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
575) Mühlſtr. 28 parterre möblirtes
Zimmer mit Penſion.
711) Eliſabethenſtr. 62 zwei große,
ſehr gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
1028) Schützenſtraße 18 zwei möbl.
Zimmer für einen Herrn zu vermiethen.
1029) Wienerſtraße 63 ein einfach
möblirtes Zimmer ſofort.
1165) Mauerſtraße 10 ein möbl.
Wohn= u. Schlafzimmer per ſof. z. verm.
1167) Markt. Zwei ſchön möblirte
Wohn= und Schlafzimmer per 1. März
beziehbar. K. Volz, Metzgermeiſter.
1269) Niederramſtädterſtr. 50 ein
gut möblirtes Zimmer ſofort zu verm.
1270) Sandſtr. 28, gegenüber dem
Palaisgarten, für 1. März ein gut möbl.
Parterrezimmer mit Cabinet zu vermiethen.
1271) Aliceſtr. 1. 3. St., ein möbl.
chönes Zimmer mit Alkoven für 20 M.
1402) Caſinoſtr. 7. 1. Stock, zwei
ſchön möblirte Zimmer zu vermiethen.
g0000eooooooooooooooooeoooe.
8 1403) Promenadeſtraße 7o zwei
O ſchön möbl. Zimmer an einen Herrn
8 pr. 1. April zu vermiethen.
g00ooeeeeeeneoeoooooooooeeoes,
1404) Ein möbl. Zimmer mit Schlaf=
kabinet
pr. 1. März weiter zu vermiethen.
Georg Schmitt,
früher C. A. Stengel.
1406) Drei möblirte Parterre=
Zimmer am Wilhelminenplatz zuſammen
oder getrennt zu vermiethen u. gleich zu
beziehen. Auf Wunſch Burſchenzimmer.
Näheres Niederramſtädterſtr. 38 parterre.

385

1407) In Eberſtadt iſt ein kleines,
ſchön gelegenes möblirtes Zimmer unter
ſehr günſtigen Bedingungen an einen ſo=
liden
Herrn zu vermiethen.
Zu erfragen bei der Expedition.
1496) Schulſtr. 15 ein möbl. Zim.
1497) Mühlſtraße 8 parterre ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
1498) Ballonplatz 7 zwei möblirte
Zimmer zu vermiethen.

1499) Möbl. Zimmer am Marien=
platz
, Ecke d. Saalbauſtr. 41 Beletage.

1500) Beſſ. Carlsſtr. 5, 1. St., ein
großes, gut möbl. Zimmer, nach d. Straße,
mit ſeparatem Eingang zu vermiethen.

Lolgende
ARGOInahtmIIo1
und
Giätetische Präparate
halte ich in friſcher Waare ſtets auf
Lager:
Hatermehl von Enorr und
Weiberahn,
Amerik. & schott. Hafergrütze,
Restés Eindermehl,
Timpe's Trattgries,
Condensirte Hileh,
Eibil's Flelsch=Exiraat,
Liebig's und Lemmerloh's
Fleisshexirast,
Lemmerich's u. Looh's Flelsoh-
pepton
,
Eemmerich's Bouillon,
Liebig's und Hartenstein's
Leguminaseh,
Löflund's Halzexlract in allen
Verbindungen,
ſowie ſämmtliche
Guppenartikel von Hnorr.
WLISL. OCIVIIII,
Ecke der Wilhelminen= und
Eliſabethenſtraße.
(957

L. TAUBBLCo.
ral-Annoneen-Expedition
deutsch. und ausl. Heitungen
ral-Burean: Frankfurt g. A.
erner: Berlin. Cöln. Dresden.
nhurg. Hannover. Ielpzig. London.
ünchen. Paris. Stuttgart. Wion.
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Bei grögseren Aufträgen
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Annoncen-Monopol dor
bedeutendsten Journale des
Auslandes.

[ ][  ][ ]

886

Nr. 33

Rolohslagswahl.
Candidatur euThGh.
Donnerstag den 17. Februar, Abends 8½ Uhr,
findet im
Ritſerk'ſchen Haale zum Hchützenhof
eine
WähleriVersAmml u m
für ſämmtliche Wahlbezirke von Darmstadt und Wessungen
ſtatt.
Alle Freunde und Anhänger der Candidatur Wrich ſind zu
dieſer Verſammlung eingeladen.
Das Wahl-Comits:
Ott0 Wolſskehl, Vorſitzender.
7½
86
v0uPOhdv-gGR UARGher U
der
3 Obligationen, Serie l, Ergänzungsnetz, der privil.
öſterr. ungar.

Gtaats-Hisonbahn-Gegollochaft.
Wir ſind bereit, behufs koſtenfreier Beſorgung neuer Coupons=
bogen
zu den vorerwähnten Obligationen NNr. 1 bis incl. 365,000
dieſelben vom 1. März d. J3. ab, entgegen zu nehmen. Die Obli=
gationen
ſind mit arithmetiſch geordnetem Nummern=Verzeichniß ein=
zureichen
.
Darmſtadt, im Februar 1887.
Bank für Handel und Industrio.

1504) Ein Mädchen ſucht Laufdienſt,
auch nimmt es Stelle zu Kindern an.
Niederramſtädterſtraße 11 Seitenbau.
1505) Ein durchaus tüchtiger
Steinmetz.
welcher auch in Bildhauerarbeit gewandt,
ſucht dauernde Beſchäftigung.
Wer? ſagt die Expedition.
145⁄₈
4
d⁄₈
sAinAAAAAkhAAAAAk
1506) Dienſtmädchen ſofort geſucht.
Schützenſtraße 17. 2 Treppen.
Ein älteres Mädchen
wird zur Führung eines Haushalts ge=
ſucht
. Näheres Heidelbergerſtr. 24.
1507) Ein gewandtes, ordentliches
Mädchen wird per 1. März nach Soden
als Zimmermädchen geſucht.
Reflectantinnen mögen ſich bei Frau
Krüger, Dieburgerſtr. 13 dahier, melden.
1508) Für Oſtern ein braves Mäd=
chen
mit auten Zeugniſſen geſucht für
Küche und Hausarbeit zu 2 Damen.-
Meldungen Neckarſtr. 5, 3. Stock, binnen
8 Tagen abzugeben.

J.
im Saalbau zu Darmstadt
oinnui gD
w
1
nmn.
Samstag den 19. Februar 1887,
6 Hof4N
Abends 8 Uhr:
66
E vrylugdn Fumile=Aaddun.
Preisgekrönte Carneval=Poſſe in Darmſtädter Mundart,
44 4
verfaßt von
aufgeführt von dem geſammten närriſchen Hoftheater=Perſonal.
Masse-Bröſtuung 7 Uhr.
Eintrittskarten: Beſondere Sperrſitze M. 3. -, Sperrſitze M. 2.-.
Saal, Eſtraden und Logen M. 1.-, Vorſaal 50 Pfg., ſowie Theaterzettel
10 Pfg. ſind im Vorverkauf zu haben bei den Herren D. Faix & Söhne,
Ernſt=Ludwigsplatz, C. m. W. Kaminsky, Marktpaſſage, L. Damm, Ludwigspl.,
G. L. Kriegk, Rheinſtraße.
Abends an der Kaſſe jede Karte ohne Ausnahno 20 Pf. mehr.
iroction dos Härrischon Hofthoators. (5os

Ein braves Müdchen, welches
bürgerlich kochen kann und die Haus=
arbeit
verſteht, ſofort geſucht. Nur
ſolche mit beſten Zeugniſſen wollen ſich
melden. Friedrichſtr. 24, part. 1424

Finige ordentliche Mädchen können das
Kleidermachen
gründlich erlernen. Marktplatz 7. (288
1509) Ein zuverläſſiger Mann wird zum
Nachtwachen in der Fabrik L. Schröder,
Heinrichſtraße 59, geſucht. Nur Solche
mit den beſten Zeugniſſen wollen ſich
melden.
1510) Tüchtige Colporteure auf
Druckſchriſten u. Bilder ſucht die Kunſt=
u
. Colportage=Buchhdlg. v. J. Brunner,
Worms a. Rh., Fiſchmarkt 23, I. St.
Ein tüchtiger Lackirgehülfe
indet dauernd Beſchäftigung.
1511
H. Geisstér vorm. Pb. Philippi.
1512) Ein braber, junger Menſch als
Auslaufer
geſucht.
Gebrüder Neu,
Ludwigsplatz.
1032) Einen Lehrling ſucht
K. Arheilger, Handelsgärtner.

geſucht.

gegen doppelte Sicher=
3100 Mark heit zu 40. zu leihen
Näheres Expedition.
[1513

[ ][  ][ ]

Nr. 33

387

9.
44,
AArgvAonhuAudsnUhAAgSUh U-A AIRAWGIhoN




Em Darmstadt.


In der auf Einladung des Ausſtellungs=Ausſchuſſes des Localgewerbevereins am 10. Februar ſtattgefundenen Verſamm=
lung
von Gewerbetreibenden wurde zur Förderung der Betheiligung an der im Monat Juli d. J. ſtattfindenden allgemeinen
Ausſtellung von Lehrlingsarbeiten für Darmſtadt mit Beſſungen ein Local=Comite gewählt, deſſen Mitglieder mit der Aufgabe
betraut ſind, in ihrem Gewerbe Anregung zu Anmeldungen zu geben, Anmeldeformulare auszuhändigen und ſolche ausgefüllt
entgegenzunehmen.
Die Mitglieder dieſes Local=Comites ſind auch bereit, bei der Wahl der Aufgaben bezw. der zur Ausſtellung anzu=
meldenden
Arbeiten, ſowie durch ſonſtige Auskunftsertheilung behilflich zu ſein. Geſchäftsinhaber und Lehrlinge wollen ſich
deshalb an die nachbenannten, für einzelne Gewerbe thätigen Comit=Mitglieder wenden.

Barbiere, Heilgehülfen, Perrückenmacher,
Friſeure: Hohmann, Nold.
Buchbinder: Mauer.
Buchdrucker: Kichler, Hohmann.
Büchſenmacher: Knies.
Conditoren: G. Naumann.
Elektrotechniker: Wilk.
Feinmechaniker: Traiſer.,
Feilenhauer: Sonnthal, Alberth.

Formſtecher: Schepp.
Former u. Gießermeiſter: G. W. Otto.
Färber: Mack.
Friſeure u. Perrückenmacher: Nachtigall,
Schmidt.
Glaſer: Rettig.
Goldarbeiter: Jung.
Gärtner: Bölker, Henkel.
Gürtler: Thienemann.

Häfner: Herbſt.
Holzbildhauer: Gräf, Fey.
Hutmacher: Diehm.
Inſtrumentenmacher: Behrmann.
Kammmacher: Schlager L. Beſt.
Kappenmacher:

Kurſchner G. Grüf Sohn.
Korbmacher: Knaub.
Küfer: Heim.

Kupferſchmied: Geiger.

Lithograph: Welzbacher.
Maſchinenbauer, Metalldreher: Gebr.
Buſchbaum und Werkmeiſter Schuff.
Maurer: W. Ganß.
Muſterzeichner: A. Hochſtütter.
Mühlenbauer: Gebr. Seck.

Schloſſermeiſter: Emmel, H. Möſer,
Deutſch.
Schmiede: Sieben, Art.
Schneidermeiſter: Görs, Till.
Schornſteinfeger: Endner.
Schreinermeiſter: Greb, Thomä.
Seiler: Hein, Link.
Spenglermeiſter: H. Dilling,

A. Müller.
Steinhauer und Bildhauer: Drach,
Beſt.
Tapezier: Albert, Faatz.
Uhrmacher: Sänger, Speyer.
Vergolder: Rathweiler, Sonnthal.
Wagner: Wolfſturm.
Weißbinder, Maler, Lackierer: Kinkel,
Emmel, Geißner, Mahr.
Zahntechniker: Walb.

Poſamentier: M. Schmidt.
Sattler: Schad.
Anmeldungen aus Gewerben, welche in dieſem Verzeichniſſe nicht genannt ſind, nimmt Herr C. Rockel, Spenglermeiſter,
Darmſtadt, Schützenſtraße 4, entgegen.
Die Anmeldungen haben bis Ende Februar zu erfolgen. Für die Einlieferung der Arbeiten iſt als äußerſter Zeitpunkt
der 15. Juni feſtgeſetzt.

Im Namen des Local=Comités für die allgemeine Ausſtellung von Lehrlingsarbeiten:
F. Lincke.
Darmſtadt, den 12. Februar 1887.
[514
M. Froy, Hichol's Hachkolgor,
heſchäfts=Eröffuung und Empfehlung.
Hoflieferant,
Frankfurt a. M., Gallusſtr. 4.
Den geehrten Herrſchaften die ergebene Nachricht, daß ich dahier
Anfertigung aller modernen
(978
Coderſtraße Nr. 60
ein Stellenvermittlungsbureau für weibliche Dienſtboten
Sohuhe und Güskel
für Damen und Herren.
eröffnet habe und bitte mich vorkommenden Falls mit Aufträgen gütigſt zu beehren.
Darmſtadt, 10. Februar 1887.
1409 Specialität: Geſellſchafts= und
Ballſchuhe.
Marg. Horb.
Beſte Ausführung, prompteſte Bedienung,
Donnerstag den 17. Februar 1887, Abends
7¼ Uhr, lauf Wunſch regelmäßiger Beſuch ſalle 10
im
Tage). - Mäk- Lager aller für das
Schuhwerk noͤthigen Conſervirungsmittel,
Jaal dos Darmstädter Hofes.
beſonders der allgemein beliebten flüſſigen
chemiſchen Stiefelwichſe. E
Humuriſtiſichr Brritationrn
1515) Mathildenplatz 1 Hinterbau
(im Frankfurter Dialekh,
lein ſchön möblirtes Zimmer

gehalten von
mit Cabinet, event. auch ohne ſolches, per
1. März an einen Herrn oder Dame zu
G. A. Stroheeher
vermiethen. - Auf Wunſch auch ganze
Penſion.
(Mitglied des Frankfurter Stadttheaters:

Zum Vortrag gelangen humoriſtiſche Dichtungen von Fried rich und
Crt
Adolf Stoltze ꝛc. w
Eintrittskarten: Sperrſitz 2 Mk., Saal 1 Mk., ſind zu haben in der
Hofbuchhandlung des Herrn Klingelhöffer, Rheinſtraße, bei Herrn Verwalter
Ruppel, Graſenſtraße 35, ſowie Abends an der Kaſſe.
[1462

Jüngeren Schülern
der höheren Lehranſtalten wird gute Nach=
hilfe
ertheilt. Honorar mäßig.
Näheres in der Exped. d. Bl. (1516
102

[ ][  ][ ]

388

Parlsor Loyſsalat,
Butoravgen
per Stück 12 und 15 Pf.,
Span. Orangen,
ausgeſuchte, tadelloſe, ſüße und
dunkle Frucht, 8 Pfg.
Eierſarbem
in 9 Nüancen.
Philpp Weber.
Carlsſtraße 24. 1617

Nr. 33
Melzelsuppe
Donnerstag den 17. Februar,
wobei ein gutes Glas
Münchner Bräm'
direct vom Faß, verzapft wird.
Hierzu ladet freundlichſt ein
Gg. Helinger,
pyaum Bayerischen Hofé
Ballonplatz 7. (1518

Ein halber Sperrſitz
abzugeben. Zu erfragen Waldſtraße 18,
1. Stock.
[1519

Damen-Maskeneostüme;
billig zu verleihen. Hohlerweg 9, 3. St

(Fine freundl. Wohnung, 3-4 Zimmer,
L von einer ruhigen Fam. Ende Mai
geſucht. Off. mit Preis sub A. M. an
die Exped. d. Bl.
(1521

Abonnements und Insorate
für das Darmſtädter Tagblatt mit
illuſtrirter Sonntagsbeilage werden jeder=
zeit
angenommen und pünktlich beſorgt
durch
(8028
A. v. zuoser, zrheilgen.

Politiſche Ueberſicht.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer empfing am 13. den Kultus=
miniſter
v. Goßler und ſpäter den Unterſtaatsſekretär Grafen Bis=
marck
zum Vortrag.
Eine kaiſerliche Proklamation wird vor den Wahlen nicht er=
ſcheinen
; der Kaiſer hat ſeine Anſichten und Wünſche in der Anrede
an die Abordnung des Herrenhauſes ſo klar und unzweideutig dar=
gelegt
, daß jeder, dem überhaupt daran liegt, einen kaiſerlichen
Wunſch zu erfüllen, genau weiß, wie er ſich zu verhalten hat.
Wie man der Nationalzeitung; aus Petersburg vom 10. l. M.
berichtet, wäre in den letzten Tagen ein ungemein freundſchaftlich
gehaltenes Schreiben des Zaren an Kaiſer Wilhelm abgegangen.
Am 14. nachmittags hat der Bundesrat eine Sitzung abgehalten,
in welcher auf Antrag Preußens der kleine Belagerungszuſtand
über Stettin verhängt wurde.
In der Sitzung des preußiſchen Herrenhauſes vom 14. erſuchte
der Präſident die Abteilungen, am 15. die Kommiſſion für die an=
gekündigten
kirchenpolitiſchen Geſetze zu wählen, falls dieſelben ein=
gehen
, wenn das Haus nicht verſammelt ſein ſollte. Die Kreis=
und Provinzialordnung für die Rheinprovinz wurde unter Ablehn=
ung
einzelner Abänderungsanträge durchweg nach den Kommiſſions=
anträgen
genehmigt.
Die Münchener Neueſten Nachrichten' enthalten eine Zuſchrift
von kompetenſter Seite, daß die Veröffentlichung der Noten Jakobinis
auf direkten Befehl des Papſtes geſchehe ſei. Beide Aktenſtücke wur=
den
jetzt ſogar amtlich den ſämtlichen deutſchen Biſchöfen mitgeteilt,
da es der ausdrückliche Wille des Papſtes iſt, daß kein deutſcher
Katholik über die Stellungnahme des heiligen Stuhls zu Gunſten
der Reichsregierung im Zweifel bleibe. Sollte das Centrum in
ſeiner Oppoſition verharren, ſo ſtehe ein neuer entſcheidender Schritt
des Papſtes bevor, wodurch mindeſtens jegliches imperative Mandat
gegen das Septennat beſeitigt würde.
Die elſaß=lothringiſche Landeszeitungs vom 14. meldet: Auf
Requiſition des Oberreichsanwalts fanden in Straßburg Haus=
ſuchungen
auch bei einem Mitglied des Komites für die Wahl
Kables ſtatt. Mit der Wahlbewegung hängt das Einſchreiten durch=
aus
nicht zuſammen, ſondern mit den Verbindungen, welche die
franzöſiſche Patriotenliga im Reichslande hat und die jüngſt zur
Kenntnis der Reichsanwaltſchaft beim Reichsgericht gelangten.
Der Elſäßer Abgeordnete für Erſtein=Molsheim, Baron Hugo
Horn v. Bulach, hat einen Wahlaufruf erlaſſen, dem wir folgende
Stellen entnehmen: Wir leben gegenwärtig in einer ſehr ernſten,
gefahrerfüllten Zeit. Der Friede iſt in Europa bedroht, aber unter
allen Umſtänden muß der Krieg verhindert werden. Nur eine ſtarke,
kraftvolle Armee vermag die Fortdauer des Friedens zu gewähr=
leiſten
. Nach langem und ernſtem Nachdenken habe ich mich ent=
ſchloſſen
, für das Septennat zu ſtimmen. Dieſe ſchweren Militär=
laſten
ſind unvermeidlich, wenn unſerem teuren Heimatlande die

Schreckniſſe eines grauſamen Krieges erſpart bleiben ſollen.
Als Elſaß=Lothringer werde ich durch die Liebe zu meinem Vater=
lande
verpflichtet, das Septennat anzunehmen, welches uns - die
feierlichen Erklärungen der Regierung im Reichstage verbürgen es
den Frieden erhalten wird. Als Katholik gehorche ich dem
Wunſche Seiner Heiligkeit des Papſtes, daß die katholiſchen Abge=
ordneten
für das Septennat ſtimmen ſollen. Der heilige Vater
will den Krieg verhindern und den religiöſen Frieden in Deutſch=
land
wiederherſtellen. Der Aufruf wendet ſich dann gegen die
falſchen Gerüchte, welche das Septennat als eine Verlängerung der
Dienſtzeit auf ſieben Jahre darſtellen, und fährt fort: Man hat
Euch geſagt, die Bevölkerung ſolle durch unerſchwingliche Laſten
zugrunde gerichtet werden. Auch das iſt falſch. Ein Klieg würde
Elſaß=Lothringen zugrunde richten und das Land ſowie jeden ein=
zelnen
Einwohner tauſendmal mehr koſten, als die 43 Pfennig,

welches die Heeresverſtärkung dem einzelnen auferlegt. Wir wollen
den Frieden, und zwar einen langen und geſicherten Frieden. Denn
nur im Frieden können Ackerbau, Induſtrie und Handel ſich von
der gegenwärtigen Kriſis erholen... Mit Recht ſagt die Straß=
burger
Poſtl von dieſem Aufrufe; Das iſt die Sprache eines
Mannes, der, furchtlos und treu, es mit ſeinem Lande gut meint
und den Mut ſeiner Ueberzeugung hat. Hätten wir viele ſolcher
ſelbſtſtändigen Politiker in Elſaß=Lothringen, fürwahr, die Ent=
wickelung
des Landes wäre weiter fortgeſchritten.
Rechtsanwalt Dr. Petri, Mitglied des Gemeinderats von Straß=
burg
, des Bezirkstages und des Landesausſchuſſes, ein Altelſäßer,
hat die Annahme der ihm von den Gemäßigten angebotenen Kan=
didatur
für den Wahlkreis Straßburg (Stadt) gegen den Proteſt=
kandidaten
Kable erklärt. Bürgermeiſter Back, ſeitens der Bevölke=
rung
vielfach dringend erſucht, wird zweifellos die Kandidatur für
den Landkreis Straßburg annehmen.
Heſterreich=Angarn. Die Delegationen ſind für den 1. März
nach Budapeſt einberufen zur nachträglichen Genehmigung von be=
reits
von der Kriegsverwaltung verausgabten 25 Millionen und
Bewilliaung weiterer noch nicht fixierter, immerhin gleichfalls auf
25 Millionen geſchätzter Kredite. - Gleichfalls erfolgen in beiden
Parlamenten morgen Kreditvorlagen für Landwehr= und Landſturm=
zwecke
.
Die parlamentariſche Spaltung der Deutſchliberalen Oeſter=
reichs
hat ſoeben durch eine neue Scheidung ihre Fortſetzung ge=
funden
. Im deutſchen Klub: der im Gegenſatz zu dem deutſch=
öſterreichiſchen
Klub= des Abgeordnetenhauſes die Männer der
rſchärferen Tonart umfaßt, fanden kürzlich ſehr bewegte und ſehr
lange Verhandlungen ſtatt, welche das Programm des Klubs be=
trafen
. Die Mehrheit der Verſammlung beſchloß endlich, an dem
bisherigen Programme feſtzuhalten, für die nationalen Intereſſen
ebenſo, wie für die freiheitlichen Ideale einzuſtehen und zum Er=
reichen
dieſer Ziele freundſchaftlich und einträchtig mit allen Deut=
ſchen
, namentlich mit dem deutſch=öſterreichiſchen Klub. zuſammen=
zuwirken
. Die zumeiſt antiſemitiſche Minderheit war mit dieſem
Beſchluſſe nicht einverſtanden und verließen deren Vertreter die Ver=
ſammlung
. Wie es heißt, wollen dieſelben einen neuen geſonderten
Klub mit der Bezeichnung deutſchnational: bilden; der deutſche
Klub würde alsdann nur noch ca. 30 Mitglieder zählen. Es ſcheint,
daß die Deutſchen in Oeſterreich noch nicht genug bittere Lektionen
empfangen haben, ſonſt würden ſich ihre parlamentariſchen Vertreter
wohl nicht den Luxus einer ſolchen Zerſplitterung erlauben!
Zukgarien. Aus Bulgarien wird wiederum einmal die Ent=
deckung
einer Verſchwörung gemeldet, die den Sturz der Regent=
ſchaft
bezweckte und ihren Sitz in Varna hatte. Es ſind daſelbſt
zahlreiche Verhaftungen vorgenommen worden. Auch in Sofia iſt
man revolutionairen Umtrieben auf die Spur gekommen.

Darmſtadt. 16. Februar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Reallehrer
Rudolf Glaſer in Groß=Umſtadt zum Lehrer an dem Ludwig=
Georgs=Gymnaſium zu Darmſtadt mit Wirkung vom 1. April d. v.
an ernannt.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 6enthält: Bekanntmachung,
die Verordnung über den Transport exploſiver, entzündlicher, ätzen=
der
und giftiger Stoffe auf dem Rhein betr.
Nach längerem Leiden verſchied am Montag Herr Geheime=
rat
i. P. von Willich im 80. Lebensjahre. Die Beerdigung findet
am Donnerstag in Reinheim ſtatt.
Morgen abend 8½ Uhr findet im Ritſert'ſchen Saale eine
Wähler=Verſammlung ſämtlicher Wahlbezirke von Darmſtadt und
Beſſungen ſtatt, wozu alle Freunde und Anhänger der Kandidatur
Ulrich eingeladen ſind.

[ ][  ][ ]

B. Drittes Konzert des Muſikvereins. Achilleus von Max Bruch,
Dichtung nach Motiven der Ilias von Heinrich Bulthaupt, iſt als
muſikaliſche Kompoſition von durchaus ſolidem, kunſtvollem Stoff,
teils dramatiſch (opernhaft), teils lyriſch, in allen Teilen gleichwertig
gearbeitet, in den Hauptmomenten von hervorragender Bedeutung,
ſo daß die Geſamtwirkung eine zündende zu nennen iſt. Im
Achilleus' ſind die Schlußakte des Trojaniſchen Krieges, in welchen
der Pelide, dieſer lichtvolle Repräſentant griechiſchen Heldenideals,
ſich zum tragiſchen Heros entwickekt, Hauptgegenſtand der poetiſch=
muſikaliſchen
Schilderung. Die drei Abteilungen des Werkes führen
in überſichtlicher Folge eine Reihe von Szenen vor, deren jede für
die muſikaliſche Illuſtration ſich ſehr gut eignet; auch die Bulthaupt=
ſche
Sprache, kernig und edel, bietet einem Komponiſten, der ſich
aufs Ausformen und Charakteriſieren verſteht, tüchtigen Anhalt.
Ein Abriß der Situationen in chronologiſcher Folge würde lauten:
1. Teil: Sehnſucht der Griechen nach der Heimat. Odyſſeus
feurige Anſprache beſiegt den Kleinmut und feuert die Scharen
zu neuer Kampfesluſt an. Achill, abgeſondert von den übrigen
Fürſten, klagt über die von den Atriden ihm zugefügte Kränkung,
infolge deren er ſich von der gemeinſamen Sache losgeſagt hat.
Sein Sinn wendet ſich als die Gefährten den Leichnam des Va=
troklus
vor ihm niederſetzen. Nach einer ergreifenden Klage an des
Freundes Bahre folgt die Beſchwörung der göttlichen Mutter, welche
mit den Nereiden aus des Meeres Tiefe empor taucht und dem
ſammernden Helden Troſt zuſpricht. Das Zwiegeſpräch endet damit,
daß Thetis dem Sohne eine glänzende Rüſtung aus Hephäſtos
Werkſtätte verheißt, welche er im Kampf mit dem helmbuſchſchwingen=
den
Hektor tragen ſoll. Der 2. Teil enthält die Klage Andromaches
über den männermordenden Krieg, auf den noch immer kein Friede
folgen will; ihr Geſpräch mit dem Gatten, das freilich nicht ganz
an ſein Vorbild in der Ilias hinanreicht, hat der Textdichter doch
auch dem Hektor den wundervollen Ausſpruch: Einſt wird kommen
der Tag.. . genommen und ihn gleich zu Anfana dem Chor in
den Mund gelegt, und endlich den Kampf, der vor Trojas Mauern
entbrennt und den Fall Hektors, beide Ereigniſſe durch den Chor
berichtet. Der 3. Teil hat am Anfang die Leichenfeier des Patroklus.
in welcher Achills Gedächtnisrede mit dem Schlußſatz; Du lebſt,
Patroklus. du lebſt mir im Herzen' von wunderbar ergreifender
Wirkung iſt, als Mittelſtück die Szene zwiſchen Achill und Priamus
in des erſteren Zelte, welche mit der Herausgabe der Leiche Hektors
endet, die Klage Andromaches als ſie dieſelbe empfängt und die
finſtere Weisſagung der jammernden Wittwe, die bei Bulthaupt
gleichſam die Rolle der Kaſſandra mit übernimmt, von dem nahen=
den
Fall Jliums. Als Schlußſatz ſteht ein Epilog, den man hin=
ſichtlich
des textlichen Inhalts eine geiſtvolle Variation des Themas:
Denn das ird'ſche Leben flieht, und die Toten dauern immer!
nennen kann.
Wer Bruchs Eigenart kennt, wird ſich ſagen, daß dieſe Text=
unterlage
dem Autor der Glocke', des =Odyſſeus; und Arminius
für die muſikaliſche Illuſtration in hohem Grade paſſend dünken
mußte. Die breite Pinſelführung, al fresco=Manier, die überſicht=
liche
Gruppierung und effektvolle Beleuchtung. welche der Komponiſt
mit Glück an jene Stoffe wandte, kommen dem vorliegenden erſt
recht zu ſtatten, der ſeinem ureigentſten Charakter nach eine allzu
ſubtile Detailarbeit gar nicht einmal verträgt. Bruch hat es ver=
ſtanden
, die Geſtalten des Achill, Hektor, der Andromache u. ſ. w.
muſikaliſch intereſſant zu machen, ſoweit ſich die Homeriſchen Helden
eben durch die Tonſprache charakteriſieren laſſen. Abſichtlich ſagen
wir ſoweit:, denn der Arbeit des Komponiſten iſt hier eine ganz
beſtimmte Grenze gezogen, die in der Natur der Sache ſelbſt liegt.
Den Homeriſchen Helden fehlt gerade das, was den Hauptinhalt
der Muſik zu bilden hat: die Innerlichkeil rein ſubjektiver Seelen=
ſtimmungen
. Die Hauptwirkung dieſer Geſtalten liegt in ihrer obiek=
tiven
Anſchaulichkeit, in ihrem ſozuſagen plaſtiſchen Weſen. Es
ergiebt ſich dies ſchon aus einem flüchtigen Vergleich mit den Ge=
ſtalten
der germaniſchen Götter= und Heroenwelt. Dieſe haben im
Unterſchiede zu den feſt und klar ausgeprägten Formen der griechiſchen
Götter und Helden ſogar etwas Verſchwommenes, Nebelhaftes,
bieten aber, dieweil in ihnen das Empfindungsleben und die Stim=
mungspoeſie
vorherrſcht, der Tichtkunſt und ganz beſonders der
Muſik höchſt dankbare Stoffe, wogegen ſich die Sagengebilde des
Hellenismus namentlich zu Motiven für die Plaſtik eignen. Bruchs
große äußere Wirkung beruht auf der Maſſenentfaltung, dem effekt=
vollen
Gegenſatz heroiſcher und ſentimentaler Situationen, auf der
Verſtändlichkeit und Eindringlichkeit ſeiner Themen und der Art
ihrer muſikaliſchen Verwertung, ſowie zum nicht geringen Teil auf
ſorglichem Anbringen ſchmückenden Beiwerks.
Was nun die Aufführung des Bruch'ſchen Werkes anbetrifft, ſo
war dieſelbe in jeder Hinſicht eine wohl gelungene, durch keinen
ſtörenden Zwiſchenfall getrübte. Die nicht leichten, höchſt kunſtvoll
gebauten Chöre wurden rein und ſicher ausgeführt. Das Orcheſter,
dem im Achill' eine ziemlich bedeutende Stellung angewieſen, be=
gleitete
gut, und die Solopartieen wurden zum Teil vorzüglich ge=
ſungen
. Für den Achill beſitzt Herr Siegmund=Kraus den Glanz
und Umfang des echten Heldentenors, der es mith Orcheſter und
Chor erfolgreich aufnimmt und Friſche und Biegſamkeit auch bei

389
33
den anſtrengendſten Stellen bewahrt. Hektor und Odhſſeus wurden
von Herrn Hofopernſänger Eduard Feßler mit vollen, ſchönen Bar=
ritontönen
recht charakteriſtiſch durchgeführt. Einer tadellos muſika=
liſchen
Deklamation befleißigte ſich auch Herr Hofopernſänger Karl
Gillmeiſter als Agamemnon und Priamus; der Vortrag der
Bitte des Priamus an Achill (übrigens eine muſikaliſch hoch anzu=
ſchlagende
Nummer) war von ergreifender Schönheit. Frl. Marie
Schneiders Geſang als Andromache kam ſo recht von innen
heraus; die markig ſchönen und ausdrucksvollen Töne ihrer ſympa=
tiſchen
Altſtimme, die auch die Ausweichungen nach der Sopran=
region
mitzumachen weiß, bewegten fühlbar das Auditorium. Frl.
Helene Schmedes, welche als Thetis und in den Enſembleſatzen
als Polyrena zu wirken hatte, beſitzt einen geſchulten, freilich nicht
ſehr ſtarken Sopran und einen recht annehmbaren Vortrag, vermoͤge
welcher Eigenſchaften ſie die ihr im Werke zugewieſenen Partieen
zu befriedigendem Ausdruck brachte.
() Für das Volksſtück Die letzte Herei, welches am 18. d. M.
an unſerer Hofbühne zur erſten Aufführung gelangt und deſſen Hand=
lung
in Darmſtadt im Jahre 1716 vor ſich geht, hat Herr Hof=
theatermaler
Schlegel eine neue Dekoration, den alten Darmſtädter
Marktplatz darſtellend, angefertigt, und zwar nach den beſten vor=
handenen
alten Bildern, vornehmlich nach einem, im Beſitze Sr.
Königl. Hoheit des Großherzogs befindlichen Oelgemälde aus dem
Jahre 1677. Das Rathaus im Hintergrunde präſentiert ſich ſo
ziemlich in derſelben Geſtalt, in der es die gegenwärtige Generation
kennt. Dagegen zeigt die Ecke der Ochſengaſſe, jetziges Zöppritz'ſches
Haus, eine andere Architektur, ebenſo die gegenüber liegende Seite
des Marktes, welche durch das alte Haus zum fliegenden Pferd
jetzt Diefenbach=Römer) und das ſogenannte Kametzky'ſche Haus
lietzt Gräf) gebildet wurde. Der Durchbruch nach der Ernſt= Ludwig=
ſtraße
exiſtierte damals natürlich noch nicht. Im Hintergrunde
erhebt ſich der Turm der Stadtkirche, wie er ſich heute zeigt, während
der Marktbrunnen erſt ſpäter die jetzige Steinphramide erhielt. Zu
Anfang des vorigen Jahrhunderts ſtand in dem viereckigen Waſſer=
baſſin
eine runde Säule, welche von einem heraldiſchen Löwen ge=
krönt
war. Jedenfalls darf dieſes Volksſtück, mit ſeinen vielen
lokalhiſtoriſchen Beziehungen und ſeinen, wie wir hören, überaus
komiſchen Charakteren und Situationen, als ein Bild aus der guten
alten Zeitr unſer vollſtes Intereſſe in Anſpruch nehmen.
Humoriſtiſche Recitation. Herr A. Strohecker vom Frank=
furter
Stadttheater, ein bewährter Meiſter im Vortrag Frankfurter
Dialektdichtungen, veranſtaltet morgen, Donnerstag, abends 7½ Uhr
im Saale des Darmſtädter Hofes, eine humoriſtiſche Vorleſung,
worauf wir Freunde eines geſunden kernhaften Humors aufmerkſam
machen.
K4V. Das Programm der Karneval=Feſtlichkeiten, ſoweit ſie von
dem Karneval=Zug=Verein veranſtaltet werden, iſt vorerſt wie folgt
feſtgeſetzt: I. Vorfeier, Samstag den 19. Februar, abends 8 Uhr,
im Saalbau, Feſtvorſtellung: E geplagda Familie Vadda' preis=
gekrönte
Karneval=Poſſe in Darmſtädter Mundart, aufgeführt von
dem nürriſchen Hoftheater=Perſonal Seiner Hoheit des Prinzen
Karneval. I1. Sonntag den 20. Februar, nachmittags von 4 bis
5 Uhr: Kappenfahrt: Abends nach 6 Uhr: Empfang Seiner När=
riſchen
Hoheit des Prinzen Karneval am Bahnhof durch ſein ge=
treues
Volk, mit Fackelbegleitung durch die Hauptſtraßen der Stadt
zu Hochdeſſen Reſidenz. III. Montag den 21. Februar laus Anlaß
der Reichstagswahl): Nichts. Eventuell am Abend: Wiederholung
der Karnevals=Poſſe. IV. Dienstag den 22. Februar früh Morgens:
Reveille der Prinzengarde; um 9 Uhr: Aufzug derſelben auf die
Hauptwache; Nachmittags 2 Uhr: Großer Karnevalzug; Abends
8 Uhr 11 Minuten: Allgemeiner Maskenball im Saalbau. Ob
V Mittwoch den 23. Februar noch zu den Feſtlichkeiten etwa durch
Veranſtaltung eines Kater=Frühſtückes herangezogen werden ſoll.
darüber wird das Elfer=Komite im Laufe dieſer Woche Beſchluß
faſſen.
1 Beſſungen, 15. Februar. Die Donnerstag den 17. d. Mts.
nachm. 5 Uhr ſtattfindende Gemeinderatsſitzung hat folgende
Tagesordnung: 1) Mitteilungen, 2) Abtretung von Weggelände,
3) Wahl eines Mitglieds für die Spar= und Leihkaſſe, 4) Prüfung
der Rechnung für 1885186, 5) Geheime Sitzung: 9. Geſuche um Er=
laubnis
zum Verkauf von Branntwein über die Straße. Geſuche.
8t. Frankfurt, 15. Februar. Das am Faſtnachts=Dienſtag im
Zoologiſchen Garten ſtattfindende Maskenfeſt dürfte nicht nur
eines der prächtigſten, ſondern auch eines der beſuchteſten der Saiſon
werden. Die Nachfrage nach Karten iſt eine überaus rege und
ſteigt von Tag zu Tag. Die Zahl der jetzt ſchon ausgegebenen
Karten überſteigt bereits die des letzten Balles, welcher vor zwei
Jahren ſtattfand. Erſte künſtleriſche Kräfte ſind zur Zeit mit Her=
ſtellung
der Saal=Dekorationen beſchäftigt, da auch hierin beſonderes
geboten werden ſoll.
J Wiesbaden, 14. Februar. Unter dem Vorſitz des Herrn
Oberſt Michelis fand heute im Hotel zum Adler' hier die Be=
ratung
der Eiſenbahnen=Kommiſſion zum Zwecke der Feſtſtellung der
Mobilmachungsfahrpläne ſtatt. Mit Rückſicht auf die gegen=
wärtige
politiſche Situation erregte die alljährig ſtattfindende Be=
ratung
dieſesmal ein beſonderes Intereſſe, wodurch ſich die außer=

[ ][  ]

390
Nr.
gewöhnlich zahlreiche Beteiligung gegenüber früheren Jahren er=
klärt
. Neben Vertretern ſämtlicher deutſcher Bahnen waren zahl=
reiche
Offiziere, darunter mehrere Generalſtabsoffiziere, erſchienen.
Von halb 10 bis 12 Uhr arbeiteten die Kommiſſionen der einzelnen
militäriſchen Eiſenbahngruppen und nach einer Pauſe von 1 Stunde
nahm um 1 Uhr die Generaldiskuſſion ihren Anfang und dauerte
bis gegen 3 Uhr. Selbſtredend iſt über die Beratungen ſelbſt den
einzelnen Teilnehmern an der Kommiſſion ſtrenges Schweigen zur
Pflicht gemacht, ein Schweigen, welches in dieſem Fall auch die
Preſſe reſpektieren muß. Den Beratungen ſchloß ſich ein gemein=
ſchaftliches
Eſſen an.
Wiesbaden, 15. Febr. Der karnevaliſtiſche Feſtzug der Ge=
ſellſchaft
Sprudel= findet Sonntag den 20. Februar, mittags 1½ Uhr,
durch die Hauptſtraßen der Stadt ſtatt. 21 Vereine ꝛc. haben ihre
Mitwirkung zugeſagt.
Paris, 12. Febr. Die Pariſer Künſtler unterzeichnen ein Bitt=
geſuch
um Verwerfuna des Eiffel'ſchen Turmplans. Die Häßlichkeit
dieſes Turms, ſagen ſie, würde eine Schande für Paris ſein.
- Hypnotiſche Experimente des Herrn Th. Böllert. Der Hann.
Kour. berichtet unterm 11. Febr.: Eine ganz neue Probe ſeiner
ſEinwirkung auf ein der Hypnoſe überhaupt zugängliches Individuum
legte der Experimentator geſtern auf der Redaktion dieſer Zeitung
ab. Um die Fernwirkung auf eine Perſon zu erproben, ſtellte
Herr Böllert einen jungen Mann der Offizin der Zeitung, welchen
er nur einmal in ſeiner Sitzung behandelt und empfänglich gefunden
hatte, am Telephon auf. Von einer andern Telephonſtation erteilte
der Hypnotiſeur dann dem jungen Mann den Befehl zum Ein=
ſchlafen
. Die Wirkung war eine ſofortige und überraſchende: die
Verſuchsperſon verſank im Moment in tiefſten Schlaf und konnte
aus demſelben erſt durch energiſchen Anruf des zurückgekehrten Ex=
perimentators
aufgeweckt werden. Die Thatſache, daß das Experi=
ment
in ganz überraſchender Weiſe gelungen iſt, iſt unbeſtreitbar,
eine Erklärung der wunderbaren Einwirkung aber wohl unmöglich
Herr Böllert ſelbſt erklärt, hier vor einem unauflöslichen Rätſel
zu ſtehen.

Der Kaiſer in der Schule.

Jüngſt in der Schul bemüht
ich mich,
den Kleinen klar zu machen:
Es gäbe doch auf dieſer Welt
gar unvollkommne Sachen
nur in der Schöpfung ſehe man
die höchſte Weisheit walten,
und, ſelbſt Natur, ſie zeige uns
verſchiedenſte Geſtalten.
Dasiſt-der=

Nun, wer von Euch: fragt!
ich zuletzt.
will mir denn recht hübſch ſagen
welches von den Geſchöpfen all,
ndie unſre Erd muß tragen,
das aller=, allerbeſte ſei?
Und - ſo ein kleiner Weiſer
mit hellem Aug antwortet friſch:
eutſche Kaiſerl=
K. Schaffnit.

33
Kompromiſſe zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern endeten.
In einem anderen Verhältniſſe zeigt ſich die obige Zahlengruppierung,
wenn man die Zahl der Strikenden in den hauptſächlichſten Indu=
ſtriecentren
betrachtet; da figuriert Chicago mit der erſchreckend hohen
Zahl von 88300 feiernden Arbeitern obenan, dann folgen New=York
mit 78300, die Kohlengruben im Oſten mit 37600, Cineinnati mit
32700, die Neu=England=Staaten mit 27000, Milwaukee mit 17000,
Philadelphia mit 13600 Strikenden ꝛc.
Verteilt man dieſe Zahlen auf die verſchiedenen Gewerbebetriebe,
ſo ergiebt ſich als größte Zahl der in einem einzelnen Geſchäfts=
zweige
von den Strikes betroffenen 362 400 Arbeiter: 87300 für die
Schlächtereien und Pökelanſtalten; 51200 für Webereien; 48 200
für Maſchinenbauanſtalten; 37600 für Bergwerksbetrieb 31700 für
die Baugewerbe: 26800 für das Transportweſen (Eiſenbahnen),
18600 für das Möbelgeſchäft, 17000 für das Leder= und Schuh=
geſchäft
, 13500 für Stahl= und Eiſeninduſtrie, 12 000 für Cigarren=
und Tabakfabrikation. Dazu kommen Näherinnen 10000, Holzhof=
arbeiter
10000, Handſchuhmacher 6000, Klavierbauer 3000, Zucker=
ſieder
2500, Bierbrauer 2000, Arbeiter in Wäſchereien 15000
Bedürfen dieſe Zahlen noch eines Kommentars? Sie ſprechen
ja für ſich ſelbſt! Man bedenke nur: 362 400 müßiggehende Arbeiter
in den größten Betrieben und hauptſächlichſten gewerblichen Zweigen
eines ſo induſtriellen Landes, wie es die nordamerikaniſche Union
iſt - welche Unſumme von Störungen und Verluſten für das wirt=
ſchaftliche
Leben im allgemeinen, anderſeits aber auch welche zahl=
loſe
Reihe von bitteren Entbehrungen und Enttäuſchungen für die
Arbeiter ſelbſt knüpft ſich nicht an dieſe Rieſenzifferl Und dabei
haben die Strikenden, wie wir ſahen, faſt bei der Hälfte aller Ar=
beitseinſtellungen
ihre Zwecke ganz und gar nicht erreicht: ſie mußten,
nachdem ſie wochen, ja monatelang auf ihr vermeintliches oder
wirkliches Recht gepocht, zuletzt unter den alten Bedingungen die
Arbeit wieder aufnehmen, und wie viel Millionen allein an Ar=
beitslöhnen
waren nicht in dem Zwiſchenraume vollſtändig verloren
gegangen! Was lehren demnach die Ergebniſſe der amerikaniſchen
Arbeitseinſtellungen? Sie beſagen, daß es unter allen Umſtänden
beſſer iſt, wenn ſich Arbeitgeber und Arbeitnehmer über ſchwebende
Differenzen verſtändigen; es kommt hierbei entſchieden mehr heraus
als wenn beide Teile mit harten Schädeln gegen einander rennen
und ſich beide Teile hierdurch ſchwer beſchädigen. Möge ſich vor
allen Dingen der ehrliche Arbeiter hüten, den zu den Strikes hetzen=
den
ſozialiſtiſchen Agitatoren und Machern; allzuwillig ſein Ohr
zu leihen, denn dieſe zweifelhaften Geſellen haben hiebei in erſter
Linie immer nur ihre eigenen Intereſſen und Pläne im Auge, und
wenn es mit dem Strike ſchief; geht und der verführte Arbeiter
mit ſeiner Familie ſchließlich am Hungertuche nagen muß, dann
machen ſich die handwerksmäßigen Wühler; gewöhnlich aus dem
Staube, ohne ſich um das Schickſal der zu einer leichtſinnigen Ar=
beitseinſtellung
verleiteten Arbeiter weiter zu kümmern. Wird von
allem dem der deutſche Arbeiter aus ſolchen ſich mehrenden Vor=
gängen
die richtige Lehre ziehen? Wir wollen es hoffen!

Eine Mahnung zur Einigkeit zwiſchen Arbeitgebern
und Arbeitnehmern.
In einem angeſehenen Fachiournale der amerikaniſchen Handels=
welt
, der Bradſtreet'ſchen Handelszeitung; findet ſich eine höchſt
lehrreiche und zu ernſtem Nachdenken anregende ſtatiſtiſchezUeberſicht
der im vergangenen Jahre in den Vereinigten Staaten ſtattgefun=
denen
zahlreichen Arbeitseinſtellungen und der hieraus reſultierenden
ſchweren wirtſchaftlichen Schädigungen. Eine Wiedergabe der her=
vorragendſten
Stellen des betr. Aufſatzes dürfte um ſo gerechtfertig=
ter
erſcheinen, als ja auch in der Arbeiterwelt Deutſchlands die
Strikes mehr und mehr zu einer ſtehenden Erſcheinung geworden
ſind, obgleich ſie bei uns - glücklicher Weiſe - noch lange nicht
in den geradezu rieſenhaften Verhältniſſen auftreten, wie jenſeits
des Ozeans. Die unten mitgeteilten Zahlen werden dem nur halb=
wegs
vernünftig urteilenden Arbeiter zeigen, daß Arbeitseinſtellungen
unter allen Umſtänden zweiſchneidige Maßregeln ſind, deren Wirk=
ungen
ſich nur zu oft gegen die Strikenden ſelbſt kehren und eine
unſagbare Menge von Elend, Not und Sorge im Gefolge haben.
Die genannte Zeitſchrift berechnet die Zahl der durch die Arbeits=
einſtellungen
des vorigen Jahres zum feiern gezwungenen Arbeiter
der Vereinigten Staaten, ſoweit es ſich um die hauptſächlichſten
Großbetriebe und wichtigſten gewerblichen Zweige handelt, wie folgt.
Januar
216 200
47200 Mai
September 3400
Februar
10 700
23 500
16000 Oktober
Juni
März
50 200 Juli
10700 November 20 000
22 600
April
13700
10 00
Auguſt
Dezembe:
Dieſe 444 200 Arbeiter beteiligten ſich an zuſammen 69 größeren
Strikes, die teils zur Erlangung höheren Lohnes, teils behufs Ver=
kürzung
der Arbeitszeit inſzeniert waren. Aber 33 dieſer Strikes,
alſo faſt die Hälfte der Geſamtſumme, endete mit der totalen Nieder=
lage
der Arbeiter und nur 15 mal gelang es ihnen, ihre Forderungen
erfolgreich durchzuſetzen, während die übrigen 21 Strickes durch


Litterariſches.
- Allgemeine Tierſchutz=Zeitſchrift, herausgegeben von Direktor
Dr. L. Boßler. Jahrgang 1887, Nr. 2. Inhalt: Die bauende und
wandernde Tierwelt. Zur Amſelfrage. Erinnerungsvermögen der
Tiere an ihren Wohlthäter. Beſpannung der Zugtiere. Eine Schil=
derung
des vor Kurzem ſtattgehabten erſten Stiergefechts in Paris
mit daran geknüpften Betrachtungen. Kleine Mitteilungen: Tier=
ſchutz
in Amerika. Wieder ein Hund als Menſchenretter. Vom
Büchertiſch: Fremdländiſche Zierfiſche. Tierſchützliche Fabeln.-
Aus den Vereinen: Verein für Geflügelzucht und Tierſchutz in
Gütersloh.
Hamburger Tierſchutz=Verein. Tierſchutz=Verein in
Homburg v. d. H. Tierſchutz=Verein in Lauban. Verein der Vogel=
freunde
in Württemberg.
Vereinsnachrichten: Tierſchutz=Verein
für das Großherzogtum Heſſen. Heſſiſcher Tierſchutz=Verein in
Caſſel. Unterfränkiſcher Tierſchutz=Verein in Würzburg. Tierſchutz=
Verein in Pforzheim.- Anzeigen.
In der Repetiergewehrfrage haben wir die Franzoſen über=
flügelt
, es verlohnt ſich daher wohl die Militär=Schießſchule, die
Erfinderin unſeres neuen Gewehres, kennen zu lernen. Die beſte
Gelegenheit hierzu bietet Heft 2 des im Verlage von W. Spemann
in Berlin und Stuttgart im Erſcheinen begriffenen militäriſchen
Prachtwerks Unſer Volk in Waffen; welches mit dem Kapitel
Die Militär=Schießſchulen:
beginnt und in klarer Weiſe einen
Einblick in die Organiſation derſelben gewährt. Zahlreiche farbige
Illuſtrationen erläutern den Text.
Tageskalender.
Mittwoch, 16. Februar: General=Verſammlung der Steinkohlen
bezugs=Geſellſchaft Friede in der Brauerei Hetz. Letzte Herren
und Damen=Sitzung der Darmſtädter Karneval=Geſellſchaft im
Saalbau.
Donnerstag. 17. Februar: Humoriſtiſche Recitationen von G. A.
Strohecker im Darmſtädter Hof.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.