Abonnemenlapreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. ind.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Voſtaufſchlag.
Jod.
150. Fahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Bldßer
Holzſtraße Nr. 86, ſowie auzwärtz
von allen Annonen=Expeditionen.
J.
Amtliches Organ
für die Vekannkmachungen des Großh. Areisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Dienstag den 1. Februar.
48 22.
1987.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Ergänzungswahlen zum Kreistag für den Kreis Darmſtadt betreffend.
In Gemäßheit des Art. 28 des Geſetzes vom 12. Juni 1874 bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß an
die Stelle der mit Ende des Jahres 1886 nach den Bekanntmachungen vom 1. und 22. September 1886 in Nr. 173 und
191 des Tagblatts ausſcheidenden Mitgliedern des Kreistags gewählt bezw. wieder gewählt worden ſind:
A. Durch Bevollmächtigte
a) im l. Wahlbezirk (Darmſtadt):
1) Stadtverordneter und Architect Rückert zu Darmſtadt,
2) Stadtverordneter Merck daſelbſt,
3) Stadtverordneter und Rechlsanwalt Schödler daſ.,
4) Stadtverordneter Lautz daſ.,
5) Stadtverordneter und Bauunternehmer H. Müller daſ.,
letzterer als Erſatz für den aus dem Kreis verzogenen
Amts=
richter Küchler mit noch dreijähriger Dienſtzeit.
der Gemeindevorſtände:
b) im ul. Wahlbezirk (fungſtadt):
6) Bürgermeiſter Schiemer zu Pfungſtadt.
c) im 1. Wahlbezirk (Arheilgen):
7) Bürgermeiſter Frei zu Wixhauſen.
c) im v. Wahlbezirk (Eberſtadt):
8) Bürgermeiſter Numrich zu Eſchollbrücken.
6) im VI. Wahlbezirk (Ober=Namſtadt):
9) Kirchenrechner Peter Haas in Roßdorf.
M. Durch die 100 Höchſtbeſteuerten des Kreiſes:
10) Commerzienrath Heinrich Schuchard zu Darmſtadt,
12) Rentner Dr. Georg v. Wedekind daſ.,
11) Kaufmann Wilhelm Diefenbach daſ.,
13) Fabrikant Wilhelm Büchner zu Pfungſtadt.
Darmſtadt, den 25. Januar 1887.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
1963
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Wanderverſammlung der deutſchen Landwirthſchafts=Geſellſchaft.
Bezugnehmend auf meine Bekanntmachung vom 11. Dezember v. J3. bringe ich hiermit zur Kenntniß der Intereſſenten, daß
die Anmeldungen von auf der Ausſtellung der deutſchen Landwirthſchafts=Geſellſchaft in Frankfurt a. M. (9. bis 13. Juni)
aus=
zuſtellendem Vieh ſpäteſtens bis zum 15. Februar l. J3. bei mir einzureichen ſind. Die Ausſteller von nach dem oben
angegebenen Termine angemeldet werdenden Thieren haben ſich des Nachtheils zu gewärtigen, daß ſie auf der Ausſtellung
doppeltes Standgeld zu bezahlen haben.
Zur Ausſtellung gelangen Pferde, Rindvieh, Schaſe und Schweine.
Darmſtadt, den 17. Januar 1887.
Der Hf. Director des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt.
Dr. v. Wedekind, Amtmann.
(616
(Das Konkursverfahren über das Ver=
T mögen des Zimmermeiſters
Wil=
helm Schupp zu Darmſtadt wird nach
Schlußvertheilung aufgehoben.
[964
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
Holzverſteigerung.
Donnerstag den 3. Februar l. J3.,
von Vormittags 10 Uhr an,
werden in dem Saale des Herrn
Bürger=
meiſters Germann zu Meſſel aus
Do=
manialwald=Diſtrict „Dieburger Mark=
verſchiedene Abtheilungen an Dürr= und,
dgl. Holz verſteigert:
Scheiter: Rm. 58 Kiefern;
Knüppel: Nm. 500 Kiefern, 8 Erlen;
Reiſig: Wellen 5420 Nadelholz;
Stöcke: Rm. 2 Kiefern.
Der Großh. Forſtwart Germann zu
Meſſel wird das Holz auf Verlangen/
vorzeigen.
Meſſeler Forſthaus, 27. Januar 1887
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
Heinemann.
[877
Bekanntmachung.
Zur Verdingung von
1 Fleiſchkaſten,
4 Rührkellen,
109 Schemel ohne Lehne,
1 Tiſch für Gemeine,
iſt ein Termin auf
Sonnabend den 12. Februar er.,
Vormittags 10 Uhr,
im Geſchäftszimmer der unterzeichneten
6
250
Nr. 22
Eod vonduol Gau0D
trinkt man bekanntlich und in Wahrheit in Oeſterreich.
Die ganze Kunſt, um auch hier zu Lande eine ebenſo mild, angenehm
und ſein ſchmeckende Taſſe Kaffee, von ſchöner goldklarer Farbe zu erzielen,
beſteht einfach darin, dem gemahlenen Bohnenkaffee ein kleines Quantum
Andre Hofer's Feigen=Kaffee beizumiſchen, dagegen alle anderen
Bei=
miſchungsmittel wegzulaſſen.
Echter Feigen=Kaffe von Andre Hofer, Salzburg (Oeſterreich) und
Freilaſſing (Baiern), das feinſte Fabrikat dieſer Art, iſt in ganz
Deutſch=
land und Oeſterreich in faſt allen beſſeren Spezerei= und Delikateſſen=
Hand=
lungen vorräthig, und wird gebeten, genau darauf zu achten, daß die Paquete
nebſt der vollen Firma auch die Schutzmarke, das Bildniß des Tyroler Hel=
(8341
den, Andreas Hofer, tragen.
Mohdahhih
MTAAiAtTTTN
Eingetragene Schutzmarke.
zu allerlei
Fuddings,
Milchspeisen,
Fruchigelées,
Sandtorten eke.
Für Kinder und Kranke mit Milch gekocht ſpeziell
geeignet; erhöht die Verdaulichkeit der Milch.
Auch zur Verdickung von Suppen, Cacao ꝛc. vortrefflich. Mondamin iſt
ein entöltes Maisprodukt. Fabr. Broyn & Polson, k. e. Hofl., London u. Berlin C.
In Colonial=, Delikateſſen= und Droguen=Hndg. 60 Pfg. pr. engl. Pfd. 11880
Wgarlsche und anzösische
Deutsche,
Wothvoenme
ſowie wirklich ächte Bordeauz-Weine empfiehlt
Wölletu Hdeber.
[12178
Mathildenplatz 18.
M
W.
1)
WOLL Ghdenz Rulrnder
M
für das Jahr 1883 iſt erſchienen und zu 40 Pfg. per Exemplar,
in der Expedition d. Bl. zu beziehen.
Prima.
Meine
nene Vatteln, hampfreinigung
per halb Kilo 45 Pfa.,
(neueſtes Syſtem)
Feinste
für gebr. Bettfedern und Flaumen
empfehle mit dem Bemerken, daß ſelbige
Jaloncia-Grangen,
durch dies Verfahren vollſtändig neu
be=
lebt und von allen falſchen Beſtandtheilen
10 Stück 80 Pfg.,
befreit werden. - Gleichzeitig empfehle
Tafel=Roſinen, Tafelmandeln, für neue Hillen Bettdrelle, Barchente
und Federleinen.
[12301
Feigen, Haſelnüſſe,
J. Bötlinger, Mathildenplatz 7.
Ital. Maronen,
(849
Farlsſtr. 47 iſt Seitengebäude mit
empfiehlt billigſt
Clarten und Bauplatn
Emande. slid.
an der Straße zu verkaufen.
[792
Hmour's.
sämmlliche Suppen-Kräuior,
darunter als Neuheit:
Langſchnittbohnen und
Suppengrün,
empfing in friſcher Sendung und
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12⁄₈
CGOCOLNN
EVIEB
(Das beſte Frühſtuck)
dehpatnt aus jeanſter Cacao und Mfkeknten
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vorrd=
thig und immer friſch bes;
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Wilh. Meber Hachfolger.
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Woll-
schweissblätternohne Unterlage, die nicht
kühlen und nie Flecken in den Taillen der
Kleider entſtehen laſſen, hält für Darmſtadt
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40 Pf. Wiederverkäufern Rabatt.(12797
Frankfurt a. O. im Dezember 1886.
Robert v. Stophaui.
dochton Borgor
in Flaſchen und offen,
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barl Watuingor,
Wilhelminenſtr. II. 6523
Stückreiche Ruhrkohlon,
I. und II. Sorte Auss-, Stück- und
Anthracit-Eohlen, ſowie
kleinge=
machtes Buchen- é; Tannenholz
empfiehlt billigſt
D. Sobernheim,
Bleichſtraße 40.
[791
Zu verleihen oder zu verkaufen
zwei ſehr ſchöne neue
Damen-Masken-Anuügo.
Promenade 54.
[526
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E= billig zu verk. Rheinſtr. 2, 3. Stock.
M. Froy, Micho's Hachfolgor.
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Frankfurt a. M. Gallusſtr. 4.
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97₈
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Ballſchuhe.
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auf Wunſch regelmäßiger Beſuch ſalle 10
Tage). - E Lager aller für das
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beſonders der allgemein beliebten flüſſigen
chemiſchen Stiefelwichſe. Ea
Nr. 22
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Doulwohd SUgllLiun,
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A. Caſtritius, Mühlſtraße 20,
Emanuel Fuld, Kirchſtraße 1,
G. P. Poth, Bleichſtraße.
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7181) Aliceſtraße 25 (Louvre) die
Beletage, beſtehend aus 5 Zimmern,
Küche, Keller, 3 Dachkammern ꝛc., au
Wunſch mit Stallung, per ſofort
preis=
würdig zu vermiethen. Näh. Aliceſtraße
23 Hochpart. links, Nachmittags.
697) Neckarſtraße 10
Beletage: 7 Zimmer, Salon nebſt
allen Bequemlichkeiten per 1. April
zu vermiethen.
979) Ernſt=Ludwigsſtraße 10 erſter
Stock Wohnung, 6 Zimmer ꝛc. per 1.
Ma=
zu vermiethen.
Franz Gaydoul.
Im öſtlichen Stadttheil
Beletage, 6 Zimmer mit
Flügelthüren und Balkon,
ſo=
wie Gartenantheil, auf
Ver=
langen mit Stallung und
Remiſe, zu vermiethen u. per
1. Mai l. J. zu beziehen.
Näheres durch Herrn
B. L. Trier, t
980)
Ludwigsſtraße.
Re,.
LädS1, Hazu1h 8l0.
620) Ein ſchöner Laden
mit oder ohne Wohnung, in beſter Lage,
Mitte der Stadt, zu vermiethen.
Zu erfragen in der Expedition d. Bl.
12545) Marienplatz 5 ein möblirtes
Zimmer mit Bedienung, auf 1. Januar
k. J. beziehbar. - Zu erfr. daſ. parterre.
13329) Neckarſtraße 18 zwei ſchör
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
918) Friedrichſtraße 18. 1. Stock,
ein möblirtes Zimmer ſofort zu verm.
.
Fin Mädchen, im Gebildſtopfen und
L— Maſchinennähen erfahren, ſuchl
Beſchäftigung. Carlsſtr. 21.
[86)
981) Ein Laufdienſt für ſogleich ge
ſucht. Schulzengaſſe 12.
982) Eine geſunde Amme ſucht
ſo=
fort Stelle. Alexanderſtraße 4.
983) Ein braves Mädchen mit guten
Zeugniſſen, das kochen kann und die
Haus=
arbeit verſteht, ſucht Stelle.
Stellenbureau Röſe, Schützenſtraß=
Nr. 14 parterre.
941) Zuverläſſige erfahrene
Kinder=
frau zu baldigem Eintritte nach
Worm=
geſucht. Bewerberinnen mit guten
Zeug=
niſſen wollen ſich Beſſunger Wilhelmſtr. 32
vorſtellen.
984) Zur Führung eines einf.
Haushaltes u. Erziehung der Kinder
(2 Mädchen) wird ein gebildetes
Frauen=
zimmer geſucht. — Offerten nebſt
Ge=
haltsanſprüchen bittet man unter 8. bei
der Expedition niederzulegen.
1
985) Für ein hieſiges
Wäſche=
geſchäft wird zum baldigen Antrit
ein Fräulein geſucht, welches ganz
perſect im Zuſchneiden iſt und auch
aushilfsweiſe den Ladenverkauf
über=
nehmen kann.
Offerten unter M. G. durch die
Expedition.
Durchaus tüchtige Häherin
für Tapezierarbeiten dauernd geſucht.
I. Elückert, Hofmöbelfabrik,
Bleichſtraße 29.
(986
987) Zur Verrichtung der gröberen
Hausarbeiten ein jüngeres Mädchen, das
zu Hauſe ſchlafen kann, per 1. Februar
geſucht. Näheres Expedition.
988) Eine Buchhalter= oder Aus=
Gefl.
hilfsſtelle als ſolcher geſucht.
Offerten, unter A. L. 1 poſtlagernd
Darmſtadt.
Dampfkesselhener
geſucht. Zu erfragen in der Exped. 1989
251
8
Gesucht.
eine gewandte Verkäuferin für ein
Weiß=, Woll= u. Kurzwaaren=Geſchäft
in Wanau zum baldigen Eintritt.
Brauchekundige Bewerberinnen wollen
Offerten mit Zeugniß=Abſchriften u.
Pho=
tographie uuter M. L. 20 an Haasen-
Stein & Vogler in Hanau einſenden.
Dienſtmädchen.
808) Ich ſuche gegen hohen Lohn zum
baldigen Eintritt ein braves, reinliches
Mädchen, welches ſelbſtſtändig kochen kann
und die Hausarbeit verſteht.
Bewerberinnen mit nur den beſten
Zeugniſſen werden berückſichtigt.
Frau Fabrikant Engelhardt,
Rüſſelsheim b. Mainz.
865) Eine Kaffeehandlung ongros
ſucht einen jungen Mann als
LChrlimg.
Eintritt an Oſtern. Berechtigung zum
einj. freiw. Militärdienſt erforderlich.
Offerten unter C. 689h. an
Haasen-
stein & Vogler, Mannheim.
Ein Lehrling
mit guten Vorkenntniſſen gegen Vergütung
im zweiten Jahr geſucht.
Hoch ≈ Stachely,
Eiſen= und Metallwaarenhandlung,
Schulſtraße 8.
[775
Die Stellenvermittlung
des Vereins zum Wohl der dienenden
Klaſſe, Frankfurt a. M., Steinweg 2.
ucht für ſofort u. für ſpäter Mädchen,
die kochen können u. gute Zeugniſſe be=
[435
ſitzen, bei hohem Lohn.
Fin kleines gut gehendes Colonial=
E waaren= oder ſonſtiges Geſchäft in
der Neuſtadt zu kaufen geſucht. Gefl.
Offerten unter A. J. an die Exp. (947
Beiſe=Anſprtor.
Eine Verſicherungs=Geſellſchaft
ſucht einen tüchtigen Reiſe=Inſpector
für das Großherzogthum Heſſen unter
äußerſt günſtigen Bedingungen.
Offerten unter Chiffre A. L. 319 an
die Expedition d. Blattes.
[953
Fin Herr kann Koſt und Logis erh.
Gr. Ochſeng. 5, Bh., 2 St. h. (956
67
252
Nr. 22
Dienstag den 1. Februar, von Nachmittags 2½ Uhr ab:
auf der
1990
Eisbahn des Schlittſchuh=Clubs.
Mittwoch den 2. Februar,
in der Aula der Realſchule:
Dritter Vortrag
von Fräulein EI1a Honsch, Dr. Phil.:
„Der ruſſiſche Noman.”
Anfang präcis 5 Uhr.
Tageskarten Mk. 1, Schülerkarten 50 Pfg., an der Kaſſe.
1991
9000 Hask.- Auforderung.
Hiermit fordere irgend welchen Specialiſten für Ohrenkrankheiten heraus,
ge=
meinſchaftlich mit mir 6 Fälle von katarrhaliſcher Taubheit zu behandeln und wenn
ich mit Dr. Simpſon's Katarrhpulver und meinem patentirten künſtlichen
Trommel=
häutchen keine größere Anzahl von Heilungen bewirke, als mein Opponent mit
irgend welchen andern Mitteln, vermache ich einem Berliner Hoſpital für
Ohren=
krankheiten 3000 Mark, welches im andern Falle mein Opponent zu thun hat.
J. H. Hicholson, Unter den Linden 68a., NW. Berlin,
Patentinhaber für Nicholſon's künſtliche Trommelhäutchen zur Heilung der Taubheit
und Schwerhörigkeit und Agent für Dr. Simpſon's Katarrh=Pulver.
(Ein illuſtrirtes Werk von 80 Seiten gratis).
1992
Die Sparkaſſe leiht Gelder auf erſte Hypotheke, gegen
dop=
pelte Sicherheit, zum billigſten Zinsfuße aus.
Der Verwaltungsrath.
(919
Beſt.
Doutscher Privatheamten-Voroin,
Lweigverein Darmstadt.
VersAmm lum,
Mittwoch, 2. Februar 1887, Abends 8 Uhr, im hinteren Lokale der
Braueret Heß, Kirchſtraße.
Tagesordnung: Mittheilungen über die Beſtrebungen des Vereins, insbeſondere
deſſen Einrichtung von Penſions= und Wittwenkaſſen.
Aufuahmsfähig ſind alle in kaufmänniſchen, induſtriellen, land= und
forſt=
wirthſchaftlichen Betrieben und ſonſt im Privatdienſt thätigen Beamten, ebenſo auch
öffentliche Beamte, z. B. Lehrer und Bureaubeamte jeder Art.
Aufnahmsfähige Nichtmitglieder ſind freundlichſt eingeladen.
Der Vorstand. (959
ſ4ine nervenleidende Dame ſucht Auf= (oſt und Wohnung für einj. Mädchen
E nahme in einer ruhigen Familie in I geſucht. Off. sub G. R. an d. Exp.
geſunder Wohnung und Lage.
Offerten unter N. O. 101 in der
Expe=
dition abzugeben.
[993
Die amtliche
Gewimmliste
ſgin Damen=Maskenanzug(Spanierin) der Berliner Jubiläums=
E billig zu verleihen. Schützenſtr. 17. Lotterie kann zu 10 Pfg. pro
parterre.
0950 Exemplar in der Expedition
d. Blattes bezogen werden.
Ein großer Keller 3
3.
Dieburgerſtraße 5
Mies
zu miethen geſucht. Näheres Expedition.
95.
M. 15,000
auf erſte Hypothek zu 4 pCt. zu leihen
geſucht. Offerten unter J. G. 36 in der
Expedition abzugeben.
1995
ML.ILd
Central-Annoncen-Expedition
Ader deutsch. und ausl. Loitungen.
A central-Purean: Prankfurt a. A.
Perner: Berlin. (öln. Dresden.
amburg. Hannover. leipzig. Jondon.
Nünchen. Paris. Stuttgart. Wien.
Prompte Beſörderung aller Art
— Auzoigen.-
Bskannte Wberale Bodingungen.
Bei grösseren Aufträgen
Ausnahmepreise.
[3620
Derlorren
Theaterkarte, roth, Loge Nr. 21, Platz 2.
Widerbringer e. Belohnung Wilhelmſtr. 8.
Schüler. (999
E.-Wir empfehlen das der heutigen
Ausgabe beiliegende Extra=Blatt, betr.:
„Malz=Extract u. Caramellen, Schutz,
marke: „Huſte=Nicht; aus der Fabrik
von L. H. Pietſch ≈ Co. in Breslau
der beſonderen Beachtung unſerer verehrten
Leſer. Dieſe vorzüglichen Präparate haben
ſich bei allen Krankheiten der
Athmungs=
organe, auch in den hartnäckigſten Füllen,
ſtets glänzend bewährt. T (996
997) Wer zu Heiſerkeit neigt und doch bei
rauhem Wetter auszugehen genötigt iſt,
ver=
ſäume nicht, während der Bewegung im Freien
eine der bewährten Sodener Mineral=Paſtillen
lin den Apotheken die Schachtel 85 Pf.
er=
hältlich) langſam im Munde zergehen zu
laſſen. Katarrhaliſchen Affektionen wird
da=
durch vorgebeugt.
998) Ein allerliebſtes Kochbuch, welches
gratis zur Verteilung gelangt, bietet
bekannt=
lich die „Liebig's Fleiſchertrakt=Kompagnie”
dem Publikum. Dies Büchlein iſt ſoeben in
neuer Folge erſchienen. Mit hübſchem
Um=
ſchlag in buntem Farbendruck ausgeſtattet,
enthält es 54 treffliche Kochrezepte zu den
verſchiedenartigſten Speiſen, bei denen die
Verwendung des Fleiſchextraktes ratſam iſt
und ſich lohnt. Verfaſſerin iſt die durch ihr
größeres Kochbuch „Die Schnellküche;
rühm=
lichſt bekannt gewordene Frau Sz. Die
Re=
zepte ſind ſorgfältigſt probiert; ſie geben
namentlich genaue Anleitung zur richtigen
An=
wendung des Extraktes; hierauf ſowie auf
die Echtheit desſelben kommt viel an, indem
der reine und gute Geſchmack der damit
be=
reiteten Speiſen davon abhängt. Unſeren
Frauen und Töchtern dürfte das Büchlein
willkommen ſein: es wird durch die Geſchäfte,
welche Fleiſchertrakt führen, an ihre
Kund=
ſchaft beſſer ſituierter Kreiſe gratis verteilt.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 1. Februar.
8. Vorſtellung in d. 6. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Mein Ceopold.
Original=Volksſtück mit Geſang in 3 Akten
von Adolf L Arronge.
44 Weigelt. Herr Rotter vom K. K
priv. Theater an der Wien, a. G.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.
Nr.
Einladung zum Abonnement
auf das
Darmſtädter Tugblatt
[150. Jahrgang)
zugleich Amtliches Organ für Stadt und Kreis
Darmſtadt.
Das nunmehr in ſeinen 150. Jahrgang eingetretene Tagblatt
bringt neben einer pokitiſchen Aeberſicht reichhattige Mittheikungen
von allgemeinem und koſkaſem Intereſſe aus Htadt und CLand;
Anterhaltung wird ferner durch das damit verbundene „Illuſtrierte
Anterhaltungsskatt: mit Beiträgen namhafter Schriftſteller und
jährlich an 250 vorzüglichen Illuſtrationen geboten.
Annoncen werden von der Expedition, ſowie auch von allen
ſoliden Annoncen=Bureaux entgegengenommen.
Abonnementspreis pro Quartal M. 1.50 einſchl. Bringerlohn,
durch die Poſt bezogen M. 1.50 einſchl. Proviſion exel. Bringerlohn.
Abonnements können jederzeit bei der Expedition, Rheinſtraße 23,
owie auf allen Poſtanſtalten erfolgen.
Die in der näheren Umgebung Darmſtadts wohnenden Poſt=
Abonnenten erhalten das Tagblatt am Tage des Erſcheinen mit
dem erſten Beſtellgang.
Die Expedition.
Politiſche Reberſicht.
Zeutſches Reich. S. M. der Kaiſer empfing am Samstag den
Prinzen Wilhelm, welcher ihm die Geburt eines Sohnes, des
vier=
ten Urenkels des Kaiſers, anzeigte. Hierauf folgte der Empfang
des Kronprinzen und arbeitete der Kaiſer alsdann mit dem Militär=
Kabinet.
Am 29. hat unter dem Vorſitze des Fürſten Bismarck eine Sitzung
des Staatsminiſteriums ſtattgefunden.
Die Verfügungen des Reichskanzlers, betr. das Schutzgebiet von
Neu=Guinea, ſind zu Gunſten der Neu=Guinea=Kompagnie auf die
Salomons=Inſeln ausgedehnt worden.
Der japaniſche Prinz Akihito Komatſu No Miya und deſſen
Gemahlin, welche ſeit etwa drer Wochen in Berlin weilen, erfreuen
ſich am königlichen Hofe großer Beliebtheit. Wiederholt wurden
beide mit den Damen und Herren ihres Gefolges von den
kaiſer=
lichen Majeſtäten zur Tafel nach dem königlichen Palais geladen
und ſtets in königlichen Gala=Equipagen und mit königlicher
Diener=
ſchaft aus dem Hotel Kaiſerhof abgeholt.
Der japaniſche Marineminiſter General Graf Saigo weilt in
Berlin, um militäriſche Einrichtungen in Augenſchein zu nehmen.
Unter Bezugnahme auf die Londoner Meldung, daß die
chine=
ſiſche Regierung eine erſte Anleihe in Reichsmark mit deutſchen
Bankfirmen abgeſchloſſen hat, ſagt die „Nordd. Allg. 3tg.: Dieſe
Thatſache iſt für den deutſchen Handel bemerkenswert, da dieſelbe
als erſtes poſitives Reſultat langjähriger Beſtrebungen zu betrachten
iſt, welche darauf abzielten, unter günſtigen Verhältniſſen die
be=
gonnenen Beziehungen Chinas zur deutſchen Induſtrie die
unerläß=
liche finanzielle Baſis zu verſchaffen. In dieſem Jahre gelangen
noch zwei von dem Stettiner „Vulkan' für China gebaute Kriegs=
Korvetten zur Ablieferung.
Die „Nordd. Allg. 3tg. ſchreibt: Wenn man ſich die
Argu=
mentation ſowohl der engliſchen Thronrede, als der daran bereits
geknüpften Debatten ſowohl des Ober= als des Unterhauſes auf
ihre Bedeutung näher anſieht, ſo erhält man den Eindruck, daß
England nicht blind iſt gegen die Gefahren, von denen der
Welt=
friede gegenwärtig bedroht erſcheint, und daß die leitenden Kreiſe
wohl die Hoffnung, aber durchaus nicht die Gewißheit hegen, Europa
als Sieger aus der ſich noch immer verſchärfenden Kriſe
hervor=
gehen zu ſehen. Wenn Lord Salisburh trotzdem hofft, „daß Europa
das ſchreckliche Unglück eines Konfliktes der civiliſierten Nationen
erſpart bleibe, und ſich dabei auf die Meinung der engliſchen
Bot=
ſchafter in Paris und Berlin beruft, ſo wird damit nur beſtätigt,
daß in den leitenden Berliner Kreiſen ganz gewiß, und in den
Pa=
riſer hoffentlich auch, der ehrliche Wille, den Frieden zu bewahren,
vorhanden iſt. Aber freilich entſtammen die auf der öffentlichen
Meinung laſtenden Sorgen aus ganz andern Quellen, als denen des
amtlichen Verkehrs.
Da ſchon in nächſter Zeit die ganze deutſche Armee mit dem
neuen Repetiergewehr ausgerüſtet ſein wird, ſo ſollen am 7. Februar
71000 Reſerviſten, zunächſt diejenigen der an der Weſtgrenze
ge=
legenen Armeekorps, zu einer zwölftägigen Schießübung einberufer
werden. Es bedarf wohl keines Hinweiſes, daß dieſe Maßregel
nicht mit den jetzigen Kriegsgerüchten zuſammenhängt, es geſchieht
vielmehr nur das, was ſtets geſchehen muß und geſchehen iſt,
ſo=
bald ein neues Gewehrſyſtem zur Einführung gelangt.
Der Führer der bayeriſchen Centrumspartei, Graf Konrad von
Preyſing, hat eine Reichtags=Kandidatur in Straubing nur unter
22
253
der Bedingung angenommen, daß er in der Abſtimmung über die
Septennatsfrage nicht gebunden ſei.
In der Freitagsſitzung des elſaß=lothringiſchen Landesausſchuſſes
gab die Budgetdebatte Aulaß zu einer Erörterung über das
Sep=
tennat. Hierbei erklärte ſich das Ausſchußmitglied Zorn von
Bu=
lach jun. für das Septennat, während Winterer und Grad dagegen
ſprachen. Schließlich konſtatierte Staatsſekretär von Hofmann, daß
niemand im Hauſe widerſprochen habe, als Bulach erklärte, Elſaß
Lothringen wolle keinen Krieg.
Schweiz. Das Luzerner „Vaterland läßt ſich von ſeinem mit
dem Vatikan in enger Verbindung ſtehenden Korreſpondenten in
Rom vom 27. Januar wie folgt telegraphieren: „Das Abkommen
zwiſchen Preußen und dem Vatikan iſt nun endgültig abgeſchloſſen.
Preußen hat zur Reviſion der Maigeſetzgebung viele erfreuliche
Zu=
geſtändniſſe gemacht; immerhin bleibt noch manches zu wünſchen
übrig, da eine vollkommene Reviſion immer noch nicht
zugeſtan=
den iſt.
Franſtreich. In der Abgeordnetenkammer wurde am 29. Jan.
das Budget für das Kultusminiſterium beraten und war von radikaler
Seite die Abſchaffung desſelben beantragt worden. Miniſterpräſident
Goblet erklärte, daß, ſolange das Konkordat beſtehe, auch der
Kultus=
miniſter bezahlt werden müſſe, das Konkordat könne aber nicht
ab=
geſchafft werden, weil hierfür keine Mehrheit zu erreichen ſei, eine
olche müſſe erſt vorbereitet werden. Berichterſtatter Andrieux
ſprach ſich dahin aus, daß eine jetzt beſchloſſene Trennung der Kirche
von dem Staate die Republik zu Grunde richten würde. Der Antrag
auf Streichung des Kultusbudgets wurde mit 340 gegen 180 Stimmen
verworfen.
Kriegsminiſter Boulanger läßt in ihm nahe ſtehenden Blättern
verkündigen, daß die von einigen Zeitungskorreſpondenten gemachten
Andeutungen über angebliche mit dem Kriegsminiſter gepflogene
Unterredungen, als habe dieſer die Vorbereitungen für einen Krieg
mit Deutſchland, insbeſondere die militäriſchen Maßnahmen an der
franzöſiſchen Oſtgrenze in Abrede geſtellt, da ßer mit Entſchiedenheit den
friedlichen Standpunkt betont und gar, daß er im Fall eines Krieges
mit Deutſchland demiſſionieren werde, rein erfunden ſeien.
Die Pariſer Blätter bringen die wie Hohn lautende Darſtellung,
die Baracken an der Oſtgrenze würden gebaut, um in denſelben die
Beſatzungen der Forts unterzubringen, weil der Aufenthalt der
Truppen in den Kaſematten Krankheiten verurſache.
Der „Paris' ſchreibt: Die deutſche Preſſe iſt im Irrtum, wenn
ſie glaubt, daß die Verſtärkung der kaiſerlichen Armee uns bange
mache. Was wir Franzoſen wollen und fortan von Europa
er=
zwingen können, das iſt: Achtung unſeres Territorialbeſitzes, wie
derſelbe durch die Verträge geſtattet iſt; das übrige geht uns nichts
an; unſere Revanche iſt ſchon genommen, da die beſiegte Nation
bereits die unangreifbare geworden iſt.
Engkand. Im Unterhauſe verteidigte am 28. v. M. der
Staats=
ſekretär für Irland, Hicks=Beach, die Regierung und erklärte, um
den Feldzugsplan der Parnelliten zu bekämpfen, ſeien weitere
Voll=
machten erforderlich. Die Bill, betr. die Abänderung der
Gerichts=
barkeit in Irland, wurde in erſter Leſung angenommen.
In London eingelaufene Depeſchen aus China melden den
Ab=
ſchluß einer Anleihe der chineſiſchen Regierung in Reichsmark mit
der Berliner Handels=Geſellſchaft und den Bankhäuſern Robert
Warſchauer u. Co. und Jacob S. H. Stern. Es ſoll ſich zunächſt
um etwa 5 Millionen Pfund handeln.
Einem in London umgehenden Gerüchte zuſolge ſei es Emin
Bey gelungen, ſich einen Weg durch das Gebiet des Königs von
Uganda zu bahnen. Emin Bey ſoll auf dem Wege nach der Oſtküſte
Afrikas ſein.
Belgien. Der Generalrat der belgiſchen Arbeiterpartei hat
be=
ſchloſſen, den deutſchen Sozialiſten zur Beſtreitung der Wahlkoſten
eine bedeutende Summe zur Verfügung zu ſtellen.
Bukgarien. Die Regierung hat dem franzöſiſchen Konſul, der
die Vertretung der ruſſiſchen Unterthanen in Oſtrumelien führt,
davon Kenntnis gegeben, daß der ruſſiſche Unterthan Nabokow der
Urheber der aufſtändiſchen Bewegung in Burgas, zum Tode
ver=
urteilt iſt. Der Konſul wird erſucht, dieſe Nachricht an die ruſſiſche
Regierung zu übermitteln.
Die Regierung hat der Pforte geantwortet, daß ſie, um den
Großmächten ihren Eifer für die Beendigung der Kriſis zu
bekun=
den, in die Bildung einer mit Mitglicre.: der Oppoſition gemiſchten
Regierung einwillige und bereit ſei, aus der Minorität ein
Regent=
ſchaftsmitglied und zwei Miniſter zu entnehmen, ſobald die Pforte
einen annehmbaren Thronkandidaten offiziell vorgeſchlagen haben
werde.
Herbien. Halbamtliche Belgrader Meldungen beſtätigen die
be=
vorſtehende Bukareſter Reiſe König Milan's mit dem Hinzufügen,
die Reiſe ſei ein vorwiegend politiſcher Akt, der ein gemeinſames
Vorgehen beider Königreiche bei einem etwaigen europäiſchen
Kon=
flikt und gemeinſame Stellungnahme zur bulgariſchen Frage bezwecke.
Aumänien. Die Regierung hat den Kammern einen
Geſetzent=
wurf vorgelegt, durch welchen ein Kredit von fünf Millionen
Fran=
ken für militäriſche Zwecke verlangt wird. Die Summe iſt dazu
beſtimmt, das unvollſtändige Kriegsmaterial zu ergänzen.
254
Nr.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 1. Februar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog emfingen am Samstag
den Generalmajor v. Werder, Kommandeur der 50. Infanterie=
Brigade, den Oberſten Michaelis, Kommandeur des 3. Großh. Inf.=
Regts. Nr. 117. den Premierlieutenant Chälons von demſelben
Regt., den Oberſtlieutenant Kluck, Kommandeur des Heſſiſchen Train=
Bataillons Nr. 11, den Major Lauprecht, den Hauptmann v. Borcke,
den Stabsarzt Dr. Langerfeldt vom Inf.=Regt. Nr. 81, den
Divi=
ſionsppfarrer Strack, den Oberförſter Lang von Heppenheima.d. B.;
zum Vortrag den Staatsminiſter Finger, den
Oberkonſiſtorialpräſi=
denten Dr. Goldmann, den Geheimerat Dr. Becker.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den evangeliſchen
Pfarramtskandidaten Oskar Holtzmann zu Groß=Gerau zum
Diri=
genten und erſten Lehrer an der höheren Bürgerſchule zu Groß=
Gerau, den Sekretär bei der Centralſtelle der Landesſtatiſtik Guſtav
Fertſch unter Belaſſung in ſeiner Stelle als Sekretär, zugleich
zum Mitglied und Rat bei gedachter Centralſtelle ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Forſtmeiſter
des Forſtes Friedberg Karl Herpel zu Friedberg auf ſein
Nach=
ſuchen, unter Anerkennung ſeiner mehr als 50 Jahre treu geleiſteten
erſprießlichen Dienſte, mit Wirkung vom 1. Februar d. J. in den
Ruheſtand verſetzt, und den Oberförſter der Oberförſterei Ernſthofen
Karl Schnittſpahn zum Forſtmeiſter des Forſtes Friedberg mit
Wirkung vom gleichen Tage ernannt.
Ihre Königl. Hoheit die verwittwete Landgräfin von Heſſen
trafen Freitag nachmittag 5 Uhr 10 Min. von Frankfurt kommend,
zum Beſuch der Großh. Familie hier ein. Um 6 Uhr 40 Min. traten
Höchſtdieſelben die Rückreiſe an.
- Se. Königl. Hoheit Prinz Heinrich von Preußen trafen Freitag
abend 9 Uhr 25 Min., von Berlin kommend, hier ein. Höchſtderſelbe
wurde von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog am Bahnhof
empfangen und zum Neuen Palais geleitet. Im Gefolge des Prinzen
befindet ſich der perſönliche Adjutant Frhr. v. Seckendorf.
Das Großh. Regierungsblatt Beilage Nr. 3, enthält
nach=
ſtehende Bekanntmachung: In Abänderung der Bekanntmachung
vom 20. d. M. wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß
an Stelle des Großh. Provinzialdirektors Geheimerats Küchler zu
Mainz der Großh. Regierungsrat v. Zangen daſelbſt zum
Wahl=
kommiſſär für den neunten Reichstagswahlkreis des Großherzogtums
ernannt worden iſt.
Die Aufführung des Philoktet von Sophokles durch Schüler des
hieſigen Gymuaſiums am 29. Januar gereicht den ſämtlichen Dar
ſtellern, den mit der Einübung, Ausſtattung und muſikaliſchen
Be=
gleitung betrauten, ſowie der Anſtalt, die lediglich mit eigenen
Mit=
teln derartiges zu leiſten imſtande iſt, zu hoher Ehre. Wenn auch
dieſer erſte Verſuch hieſiger Jünglinge auf den die Welt bedeutenden
Brettern die hinter den Lampen anſäſſige Kritik keineswegs zu
ſcheuen braucht, ſo wird man es doch durchaus in der Ordnung
finden, wenn wir ſolchen gegenüber, die noch am Anfang ihrer
Thaten ſtehen, ſelbſt mit dem öffentlichen Lobe ſparſam ſind.
Ge=
nug, daß alle ihre Schuldigkeit thaten, einige ganz hervorragende
Gaben zu ſeelenvoller Auffaſſung und wirkſamer Verkörperung.
dra=
matiſcher Charaktere bewieſen. Der Dank eines den klaſſiſchen
Studten, die ſeine Söhne treiben, freundlich zugewandten Publikums,
das dem Anſchein nach alle Plätze des Theaters beſetzt hatte, muß
ſich vor allem darauf richten, daß man in einer den innerſten Geiſt
der Dichtung erfaſſenden, möglichſt geſchichtstreuen Darſtellung uns
ein in ſeiner Einfachheit dennoch wunderbar großartiges
Meiſter=
werk des griechiſchen Dichters greifbar nahe gebracht hat. Der
ſchöne Schwung und Glanz der pathetiſchen, doch niemals gezierten
poetiſchen Sprache, die geiſtvolle Wechſelrede, der Reichtum an
innerem Leben bei ſcheinbar geringfügiger äußerer Handlung in
dieſem uralten Stück vermögen auch uns, Kinder einer ganz andern
Zeit vollkommen einzunehmen. Und was die Aufführung betrifft,
ſo iſt unumwunden anzuerkennen, wie man es allen Darſtellern
an=
merkte, daß ſie nicht nur jeder in ſeiner Rolle, ſondern jeder in dem
ganzen Stück lebten, daß ſie es in ſeiner Urſprache in den tauſend
Beziehungen zum griechiſchen Altertum verſtanden hatten und nichts
anders wollten, als ein Werk ihres Sophokles würdig vorzuführen.
Wir ſind an vortreffliche Aufführungen ſophokleiſcher Stücke auf
unſerer Hofbühne, die auch dieſes Spiel ausgezeichnet ausſtattete,
gewöhnt; um ſo intereſſanter war der im Philoktet gemachte neue
Verſuch, den Chor im griechiſchen Drama zu behandeln. Es ſcheint
uns geglückt zu ſein. Das ſcharf taktgemäße Sprechen unter
dis=
kreter Muſikbegleitung ließ jedes Wort verſtehen und verhalf den
Chören zu einer viel eigentümlicheren Wirkung als wie ſie z. B.
in der wunderſchönen Kompoſition von Mendelsſohn (Antigone)
haben können. Die griechiſche Poeſie iſt eben Wort= und
Gedanken=
poeſie, weniger Stimmungspoeſie, und kommt darum nur im
voll=
kommenen wortverſtändlichen Vortrag zur wahren Geltung. Das
Chorſprechen wirkt mächtiger, einheitlicher als der Geſang, es
offen=
bart auch den Reichtum unſerer tonarmen Sprache an rhythmiſcher
Biegſamkeit und unſere neueſten Dichter, die ganz mit Recht wieder
auf Wirkung mit elementaren Maſſen hinaus ſind, könnten ſich von
dieſem Verſuch etwas abnehmen. Die Abweſenheit einer weiblichen
Figur in dieſem Stück ließ gar nichts vermiſſen, denn an Stellen
voll des zarteſten Gemütes fehlt es nicht. Zu ihnen gehören
be=
ſonders die prachtvollen Anreden des gequälten Philoktet an das
Eiland Lemnos, an Wild und Wald ſeiner Berge. Sehr angemutet
hat uns auch die noble Muſik zu dem Ganzen. Sie beſtand in
einem entlehnten heroiſchen Marſch von Gluck und in der
melo=
dramatiſchen Muſik zu den Chorliedern wie zu der Exſcheinung des
Götterboten Herakles. Wir verdanken ſie einem Karlsruher Herrn
Gymnaſiallehrer und unſerem Herrn Dr. Bender. Das nur äus
Gymnaſiaſten gebildete Streichorcheſter (gegen 40 Spieler) folgte
mit muſterhafter Pünktlichkeit dem Stab ſeines verdienten Dirigenten.
Alles in allem: Dieſer Theatertag iſt ein Ehrentag für das
hieſige Gymnaſium geweſen. Es hat damit glänzend bewieſen, daß
es ſeinen Schülern das gewährt, wozu es da iſt; eine univerſelle
allgemein menſchliche Bildung des Geiſtes nicht blos, ſondern auch
des Körpers. Auf ſolchem Grunde wird die ſpätere
wiſſenſchaft=
liche Fachbildung keine Fachpedanten und keine Philiſter, ſondern
ganze Männer aus unſerer Jugend machen. Der Schillerſtiftung,
für deren Zwecke die Einnahme beſtimmt iſt, gratulieren wir zu dem
finanziellen Erfolg und wünſchen ihr einen ſolchen recht oft.
Im Großh. Muſeum ſind gegenwärtig verſchiedene koreaniſche
Gegenſtäude ausgeſtellt, welche der frühere hieſige Münzmeiſter Kraus,
der von der dortigen Regierung nach Korea berufen worden war.
teils ſeiner Mutter, teils dem Großh. Muſeum überſandt hat.
Bei der in Berlin am 27. Januar ſtattgehabten Kour
be=
fanden ſich unter den Ihren Kaiſerlichen und Königlichen Majeſtäten
vorgeſtellten inländiſchen Herren auch die Großherzoglich Heſſiſchen
Hofjunker und Aſſeſſoren im Auswärtigen Amte Herren von Loehr.
Zu Beginn der letzten Verſammlung der Mitglieder des
Lokalgewerbvereins fand eine Erörterung über die in vorletzter
Sitz=
ung erfolgte Neuwahl des Vorſtandes ſtatt. Schon bei der Wahl
ſelbſt wurde aus der Verſammlung heraus hervorgehoben, daß dieſer
wichtige Gegenſtand einen Tag vor der Wahlhandlung zu kurz
an=
beraumt ſei, um zur genügenden Kenntnis der Mitglieder zu
kom=
men und denſelben Gelegenheit zur allſeitigen Beteiligung zu geben.
Der Vorſitzende, Herr Bergrat Tecklenburg, begegnete damals
den vorgebrachten Einwendungen damit, daß er ſich an die beſtehende
Geſchäftspraxis gehalten, und daß er in den Akten vergeblich nach
Statuten des Vereins, die über dieſe Wahlen Beſtimmungen
ent=
hielten, geforſcht habe, alſo annehmen müſſe, daß ſolche gar nicht
exiſtierten. Die damals vorgebrachten Bedenken wurden nun in
letzter Sitzung von verſchiedenen Seiten wiederholt. Die
Angelegen=
heit fand ihre Erledigung ſchließlich damit, daß die Verſammlung
mit Befriedigung Kenntnis von den Zuſicherungen des Vorſitzenden
nahm, den geäußerten Wünſchen auf frühzeitige Benachrichtigung
der Mitglieder von den vorzunehmenden Vorſtandswahlen Rechnung
zu tragen und überhaupt den Erlaß von Statuten alsbald in
Angriff zu nehmen. Letztere Frage wird den Vorſtand ſchon in
ſeiner nächſten Sitzung beſchäftigen. — Der Vortrag des Abends
war dem ſtädtiſchen Waſſerwerk gewidmet. Herr Architekt
Eduard Harres lieferte zunächſt an Hand der amtlichen ſtädtiſchen
Verwaltungsberichte eine Geſchichte der Entſtehung unſeres als ſo
vorzüglich gelungen zu betrachtenden Waſſerwerks von dem
Augen=
blicke an, da der verſtorbene Herr Oberſt Becker durch ſeine
jahre=
langen ſorgfältigen Studien überzeugend nachgewieſen hatte, daß
für Darmſtadt eine Quell=Waſſerverſorgung von den Abhängen des
Odenwalds der ungenügenden Menge wegen nicht möglich ſei, und
daß man ſich an das Grundwaſſergebiet der Rheinebene zu halten
habe, um Darmſtadt mit hinreichendem Waſſer zu verſehen. Zu
der Waſſerbenutzung und dem Waſſerpreiſe übergehend,
bemerkte der Herr Redner, daß das Werk nun anfange eine gewiſſe
Reute abzuwerfen, daß die Waſſerpreiſe der Reform bedürften, daß
man der Stadt aber nicht zumuten könne, für das, was ſie
der=
malen erziele und was die Betriebskoſten mit der Verzinſung und
Amortiſation des Anlagekapitals nun doch mindeſtens decken müſſe,
weniger zu nehmen. Die Waſſerpreiſe müßten alſo ſo geändert
werden, daß die derzeitige Einnahme ncht Not leide, im
Weſent=
lichen habe alſo nur eine andere Verteilung ſtaltzufinden, wobei
beſonders die kleineren Häuſer und Wohnungen zu entlaſten ſeien.
In letzterer Richtung ſeien auch von der ſtädtiſchen Verwaltung
ſelbſt ſchon Erhebungen geſchehen. Der zeitige Preis von 22 Pf.
per Kubikmeter und 17 Pf. für den Großkonſum ſei ſicher nicht zu
hoch, zu hoch ſei aber in vielen Fällen die Minimalverbrauchstaxe
von 30 M. für jede angeſchloſſene Hofraithe. Er, Redner, habe
nach ſorgfältigen Berechnungen die Ueberzeugung gewonnen, daß der
Waſſerzins nach der Wohnung (nach der Zahl der bewohnten Räume)
ausgeſchlagen werden müſſe und dadurch auch die nötige Entlaſtung
der ärmeren Klaſſe eintreten werde. In der nun folgenden ſehr
belebten Diskuſſion traten vielerlei Anſichten zu Tage und nahm
die Verſammlung ſchließlich den Antrag des Herrn
Landtagsabge=
ordneten Schröder an, durch eine Kommiſſion, welche der Vorſtand
zu ernennen habe, noch eine gründliche Prüfung aller Verhältniſſe
eintreten zu laſſen, um demnächſt an die ſtädtiſche Verwaltung mit
einem beſtimmten Vorſchlag wegen der Reform der Waſſerpreiſe
herantreten zu können.
Den nächſten Vortrag wird Herr Ober=
4.
medicinalrat Pfeiffer über die Entſtehung und die Urſachen der
Cholera halten.
- Geſtern vormittag iſt auf der Eiſenbahn zwiſchen Darmſtadt
und Griesheim Herr Oberſtlieutenant i. P. Schimpff, welcher
ſeinen Bruder in Goddelau beſuchen wollte, infolge eines
Schlag=
anfalls verſchieden.
r. Verſchönerungsverein Darmſtadt=Beſſungen. In der am
Sams=
tag abend im Saalbau unter dem Vorſitze des Herrn Oberſt
Coul=
mann ſtattgehabten Generalverſammlung trug zuerſt Herr Major
Bellaire den Jahresbericht über die Vereinsthätigkeit im Jahr
1886 vor. Demſelben entnehmen wir, daß die Beſchlüſſe der vorigen
Generalverſammlung zur Ausführung gekommen ſind. Die auf der
Kraftsruhe beſchloſſene Anpflanzung wurde ausgeführt, die
Bepflanz=
ung der Wilhelminenſtraße auf Beſſunger Gebiet mit 45
rotblühen=
den Kaſtanien iſt erfolgt, für die Weiterpflanzung von der
Heinrichs=
ſtraße bis zum Louiſenplatz iſt die Erlaubnis erteilt worden, jedoch
erſchienen dem Vorſtand die von den Submittenten geforderten Preiſe
zu hoch, die gärtneriſche Bebauung des Platzes hinter der
katho=
liſchen Kirche iſt in Angriff genommen, die neue Faſſung des
Alberts=
brunnens iſt ebenſo wie die Verbeſſerung des Weges nach Traiſa
über die Klipſteinseiche ausgeführt worden, endlich kamen zehn neue
Bänke zur Aufſtellung.
Eingelaufen iſt ein Dankſchreiben der Sektion Bensheim des
Odenwaldklubs für den vom Verein für den Knodener Turm gegebenen
Beitrag und ein Geſuch des Darmſtädter Schlittſchuhklubs um einen
Beitrag zur künſtlichen Eisbahn.
Die Geſamteinnahmen betrugen 3124, die Geſamtausgaben
yre=
2e02 M. (darunter 711 M. für Inſtandhaltung alter Anlagen und
1190 M. für neue Anlagen), es bleibt mithin ein Baarvorrat von
872 M. Der Nominalbetrag der im Beſitze des Vereins befindlichen
Wertpapiere beläuft ſich auf 7142 M. 86 Pf. Die Mitgliederzahl
beträgt 986 gegen 1006 am Ende des vorigen Jahres; an der
Ab=
nahme trägt nicht allein eine bedeutende Zahl von Sterbefällen,
ſondern auch eine gegen frühere Jahre
bedauerlicherweiſegeringergewor=
dene Anzahl von Beitrittserklärungen Schuld. Beſondere
Zu=
wendungen gingen dem Verein zu: von dem verſtorbenen Rentner
Kleber 350 (nach Abzug der Erbſchaftsſteuer 322) Mark, von einem
Ungenannten wie früher, ſo auch in dem Berichtsjahre wieder 10 M.
Die geprüfte Rechnung für 1885 fand keine Beanſtandung.
Bei der dann folgenden Beratung wurde für die
Baumpflanz=
ungen in der Wilhelminenſtraße (Darmſtädter Gebiet) der von
dem Vorſtande beantragte Kredit von rund 1000 M. bewilligt,
da=
gegen das Geſuch des Schlittſchuhklubs mit Rückſicht auf die
dermaligen notoriſchen Verhältniſſe desſelben und ohne etwaige
Konſequenzen für ſpätere Jahre abgelehnt. Ein Antrag wegen
Verbeſſerung des Fußwegs vom Woog nach der alten
Roß=
dorfer Straße ſoll durch ein an die Stadt dieſerhalb zu
richten=
des Erſuchen erledigt werden. Die weiter beantragte Ergänzung
der jetzt einreihigen Obſtbaumallce am Klappacher Weg durch eine
zweite Baumreihe geſchieht auf Koſten des Kreiſes, und die
bean=
tragte Einflußnahme des Vereins auf eine beſſere Pflege der ſtädtiſchen
Anlagen am Exerzierplatze wurde durch die Beſprechung für erledigt
erklärt. Beſchloſſen wurde die Errichtung eines Tempels (
Cham=
pignon) mit feſtem Dache am Schnampelweg, die Fortſetzung und
Vervollſtändigung der Umzäunung an der Kraftsruhe, die
Herſtel=
lung eines Pfades, Auſſtellung von Bänken u. ſ. w. auf der jetzt
ſiskaliſches Eigentum gewordenen ſogenannten „Kühruh: bei der
Marienhöhe. Für alle Beſucher der Ludwigshöhe dürfte die
Be=
willigung eines Betrages von 840 M. für Verbeſſerung des
Banketts in der von Beſſungen dorthin führenden Kaſtanienallee,
als einem vielfach gehegten Wunſche entſprechend. vom größten
In=
tereſſe ſein, nicht minder aber auch der Beſchluß, an der Pelzſchneiſe,
wohin demnächſt die Halteſtelle der Eberſtädter Straßenbahn
ver=
legt werden ſoll, eine offene Wartehalle zu errichten, ſofern die
Direktion der Straßenbahn mindeſtens die Hälfte der Koſten für
dieſelbe übernimmt. Nachdem ſich die Direktion bereits zu einem
Beitrag bereit erklärt hat, darf man ſich gewiß der Hoffnung
hin=
geben, daß ſie in ihrem eigenen Intereſſe auch der vom Verein
ge=
ſtellten Bedingung entſprechen wird, umſomehr als ſonſt der Verein
von ſeinem Plane Abſtand nehmen müßte und die Anlage für das
von dieſer Seite aus die Ludwigshöhe beſteigende Publikum ſo
wünſchenswerten Wartehalle vor der Hand nicht zur Ausführung
käme. Endlich wurde noch die Ueberbrückung des Flutgrabens am
alten Griesheimer Weg, die Aufſtellung von achtzehn Bänken an
verſchiedenen Punkten, ſowie ein Kredit von 100 M. für etwa weiter
notwendig werdende Bänke genehmigt.
* Kleine Mitteilungen. Am Freitag nachmittag wagte ſich ein
junger Burſche beim Schlittſchuhlaufen auf dem Woog über die
Abſperrungslinie, brach ein und konnte nur mit Mühe
herausge=
zogen werden. — Einem Kaufmann auf dem Marktplatz ſind
Frei=
tag abend aus dem vor ſeinem Hauſe hängenden Schaufenſter circa
20 Halsbinden entwendet worden. - In der Alexanderſtraße
wurden aus einer Wohnung vier Paar Stiefel entwendet. Ein
des Diebſtahls verdächtiger Handwerksburſche, welcher im Hauſe
gebettelt hatte, wurde in Haft genommen. — Einem Zahntechniker
iſt der Ueberzieher von dem Vorplatz ſeiner Wohnung geſtohlen
22
255
worden. - Einem auf Wanderſchaft befindlichen Handwerksburſchen
wurde in einer Herberge in Hanau von einem Kollegen ſein noch
guter Rock entwendet und hierfür ein alter zerriſſener Rock
zurück=
gelaſſen. Am Freitag abend traf der Burſche nun den Dieb
zu=
fällig in einer hieſigen Herberge, nahm demſelben ſeinen Rock wieder
ab und überlieferte den Dieb der Polizei. — Gelegentlich der am
Sonntag auf dem Chauſſeehaus in Beſſungen ſtattgefundenen
Tanzmuſik verſuchten zwei fremde Burſchen angeblich goldene
Siegel=
ringe, in Wirklichkeit aber ſogen. Schlawitzerwaare, für hohen Preis
zu verkaufen. Die beiden wurden indeſſen durch die
Schutzmann=
ſchaft in das Polizeigefängnis verbracht.
v. Der am Sonntag nachmittag in der Turnhalle veranſtaltete
„große Jahrmarkt” übte auch diesmal ſeine Zugkraft auf das
ſchau=
luſtige Publikum aus; die Zahl der Beſucher ſoll gegen 3000
be=
tragen haben. Die einzelnen Schaubuden brachten verſchiedenes
Neue, wie z. B. die gelektriſche Beleuchtung= und vieles andere, das
die allgemeine Heiterkeit hervorrief. Eine darauf folgende „
gemüt=
liche Kneipe' erfreute ſich ebenfalls ſehr zahlreichen Zuſpruchs,
wo=
bei muſikaliſche, deklamatoriſche und Geſangsvorträge in reicher
Mannigfaltigkeit abwechſelten, von denen die meiſten die Lachmuskeln
der Anweſenden in fortwährender Bewegung erhielten und eine ſo
animierte Stimmung herrſchte, daß man nur ungern den Schluß
der Kneipe vernahm.
th. Das zweite und letzte Konzert welches der Carneval=Zug=
Verein zu gunſten der Zugskaſſe am Sonntag veranſtaltet hatte.
war ebenfalls ſehr zahlreich beſucht und bot in ſeinem
abwechſelungs=
reichen Verlauf ein hübſches Bild fröhlichen ungezwungenen
Faſchings=
treibens. Heitere Geſänge mit einzelnen ganz vorzüglichen Solis
und Quartetts von Mitgliedern der Liedertafel und des Melomanen=
Vereins wechſelten mit den gut gewählten Muſikpiecen der Kapelle
Hilge, während die ſonſt üblichen turneriſchen Leiſtungen wegen
Ab=
yaltung des Jahrmarktes in der Turnhalle ausfallen mußten. Um
ſo glänzender geſtalteten ſich die Produktionen einiger Mitglieder
der Kunſtreitergeſellſchaft Gebr. Lorch, welche gegenwärtig wieder
in unſerer Nähe weilt und in entgegenkommendſter Weiſe auch für
dieſes Jahr ihre Mitwirkung bei dem Faſtnachtszug in ſichere
Aus=
ſicht geſtellt hat. Den Schluß des Konzerts, deſſen reiches
Pro=
gramm bei der vorgeſchrittenen Zeit nicht zu Ende geführt werden
konnte, bildete wieder ein kleines Tänzchen, an welchem ſich die
muntere Jugend noch einige Stunden fleißig beteiligte.
Mainz, 30 Jan. Unter Anweſenheit von etwa 70-80
Ge=
ſinnungsgenoſſen konſtituirte ſich geſtern Abend hier ein Verein der
deutſchfreiſinnigen Partei. Konform anderen deutſchfreiſinnigen
Vereinen wurde ein Vereinsſtatut feſtgeſetzt und ein Ausſchuß
ge=
wählt. Durch Namensunterſchrift haben ungefähr 200 Perſonen
ihren Beitritt zu dem Verein erklärt. In den Ausſchuß wurden
gewählt die Herren Dr. Bamberger jun. (Bankier), Rechtsanwalt
Dr. Börkel, Manufakturwaarenhändler Amendt, Rentner Fiſcher,
Juwelier Lutz, Weinhändler N. Reis und Weinhändler Wilh.
Pa=
nizza. Bezüglich der bevorſtehenden Reichstagswahl wurde beſchloſſen,
für den Wahlkreis Mainz=Oppenheim keinen Kandidaten aufzuſtellen,
beziehungsweiſe für den Kandidaten einzutreten, der gegen das
Sep=
tennat votieren wird. Als offene Frage wurde noch gelaſſen, welchem
von den beiden hier in Betracht kommenden Kandidaten, die gegen
die Militärvorlage ſtimmen werden, dem Ultramontanen oder
So=
zialdemokraten, man die Stimmen geben wolle. Jedenfalls wird,
falls der Kandidat der nationalliberaalen Partei, Provinzialdirektor
Küchler, in die Stichwahl kommt, die deutſchfreiſinnige Partei dem
Gegenkandidaten, gleichviel ob es der ſeitherige Abgeordnete Herr
Racke oder der Kandidat der Sozialdemokraten, Herr Jöſt, iſt, die
Stimmen geben. Für die Eventualität, daß beide letztere
Kandi=
daten in die Stichwahl kommen, hat man ſich gleichfalls noch nicht
ſchlüſſig gemacht.
J. Mainz, 28. Januar. In einer überaus zahlreich beſuchten
Vertrauensmännerverſammlung der ultramontanen Partei
wurde heute nachmittag unter großem Jubel der ſeitherige
Reichs=
tagsabgeordnete Nikola Racke definitiv zum Reichstagskandidat
für den Wahlkreis Mainz=Oppenheim proklamiert. Neben dem
Kandidat, der ſein Programm entwickelte, ſprach in der
Verſamm=
lung noch der Landtagsabgeordnete Waſſerburg, der gemäß der
Haltung des Centrums die energiſche Bekämpfung des
Provinzial=
direktors Küchler empfahl.
Wie hieſige Blätter mitteilen, fanden in Gaulsheim leine Station
oberhalb Bingen) letzter Tage mehrfach Hausſuchungen ſtatt, und
zwar auf Anzeige der Verwaltung der Ludwigsbahn, der die
brief=
liche Mitteilung zugekommen war, daß dorten verſchiedene von
Eiſenbahndiebſtählen herrührende Gegenſtände verkauft
wor=
den ſeien. Bei einem im vorigen Jahr entlaſſenen Bremſer der
Ludwigsbahn und bei einem Anverwandten desſelben fand man
denn auch mehrere Gegenſtände, bei welchen der Verdacht nahe
liegt, daß ſolche von Bahndiebſtählen herrühren. So fand man
insbeſondere ein ſehr wertvolles Stück Tuch, über deſſen Erwerb
ſich der entlaſſene Beamte nicht ausweiſen konnte.
Dieſer Tage weilten hier im Auftrage der belgiſchen
Re=
gierung zweihöhere Baubeamte von dorten, um die hieſigen
Neubauten, ſo hauptſächlich den Hafen, die Brücke und den Bahn=
68
256
Nr.
hof zu beſichtigen. Die Herren, welche durch den belgiſchen
General=
konſul Pelzer hier eingeführt wurden, konferierten auch mit
Ver=
tretern der Ludwigsbahn und ſoll dieſe letztere Konferenz mit dem
Bau der Eiſenbahn Mainz=Brüſſel in Verbindung ſtehen.
J. Mainz, 30. Januar. Der Ausſchuß der demokratiſchen Partei
hat ſich jetzt bezüglich der bevorſtehenden Reichstagswahl auch ſchlüſſig
gemacht und zwar dahin, daß kein Kandidat im Wahlkreis Mainz
Oppenheim aufzuſtellen und den Parteimitgliedern zu empfehlen
ſei, ihre Stimmen dem Kandidaten zu geben, welcher ſich verpflichtet
gegen das Militärſeptennat zu ſtimmen.
Nenſtadt a. d. H., 31. Januar. Die geſtern hier im Saalbau
ſtattgehabte nationalliberale Parteiverſammlung nahm einen ſehr
glänzenden Verlauf. Der Beſuch derſelben war außerordentlich ſtark,
gegen 5000 Teilnehmers Nachdem Herr Dr. Bürklin um 3½ die
Verſammlung mit einer von lebhaftem Beifall oft unterbrochenen
Rede eröffnet hatte, ergriff, mit ſtürmiſchem Jubel begrüßt, Herr
Oberbürgermeiſter Miquel das Wort. In zündender Rede trat er
für die Forderungen der Regierung ein und richtete einen
ergreifen=
den Appell an die deutſche Jugend, die deutſchen Väter und die
deutſchen Soldaten von 1870. Wenn Alle an das Werk gingen
mit der Loſung: „Für Kaiſer und Reich, für Volk und Vaterland;,
werde das Werk auch gelingen.
L Aus Rheinheſſen, 31. Januar. Geſtern Nachmittag fanden in
Rheinheſſen nicht weniger wie 3 Wahlverſammlungen ſtatt. In
Eppelsheim ſprach Dr. Marquardſen vor einer zahlreichen
Ver=
ſammlung. Der Kandidat der nationalliberalen Partei für Vingen-
Alzey, Herr Major v. Heyl, ſtellte ſich in Alzey den Wählern vor
und in Niederſaulheim ſprach Ludwig Bamberger.-Heute findet in
Oſthofen eine Wählerverſammlung ſtatt, in welcher Dr. Marquardſen
vor ſeinen Wählern ſprechen wird.
Metz, 30. Januar. Die Lothringiſchen Behörden ſind nach der
„ Metzer Ztg. angewieſen worden, bis zum 1. April Unterkunft für
4 neue Infanterie=Regimenter zu ſchaffen.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 28. Januar.
B. In dem Berla'ſchen Genrebild „Der Zigenner” worin
aus=
ſchließlich der Träger der Titelrolle dominiert, ſetzte Herr Rotter
ſein Gaſtſpiel an unſerem Hoftheater fort. Sein Pett war eine fein
ausgearbeitete, alle Züge der Partie geſchickt ausnutzende Studie.
Dieſen verlumpten Vagabunden, der nur ſeiner Natur folgt, wenn
er die ſilberne Klingel einſteckt, und der gleich darauf ſein Geld an
einen Edelmann wegſchenkt, damit dieſer ſeine Braut entführen
kann - dieſes Gemiſch von Gutmütigkeit und Schlauheit
glaub=
würdig zu ſpielen, iſt keine Kleinigkeit, zumal ſich der Schauſpieler
vor einer zu großen Sentimentalität - die Rolle enthält eine
be=
denkliche Schwankung nach dieſer Richtung - zu hüten hat, ſobald
er wahr bleiben will. Wenn wir ſagen, daß in dem Zigenner des
Herrn Rotter Race war, glauben wir alles Lob, was man dieſer
Leiſtung zollen kann, in ein Wort zuſammengedrängt zu haben.
„Das Verſprechen hinterm Herd= konnte dem Gaſt weniger
Ge=
legenheit zur Entfaltung ſeiner ſchauſpieleriſchen Gewandtheit geben.
Der eigentliche komiſche Held dieſer Scene aus den öſterreichiſchen
Alpen iſt ja der Freiherr von Strizow, welchen Herr Hanſen recht
beluſtigend und ohne Uebertreibung ſpielte. Als Loisl vermochte
Herr Rotter indes abermals zu zeigen, wie gut er in den
Tialekt=
ſtücken zu Hauſe iſt, und daß das Couplet eine Hauptſtärke von
ihm. Für die liebenswürdige Darſtellung des Nandl verdient Frl.
Loiſinger ein lebhaftes Bravo.
Die angenehme und anregende dramatiſche Plauderei „Die
Schulreiterin” wurde von Frau Kläger, den Herren Steude und
Hacker friſch und lebendig abgeſpielt.
Philoktetes.
Schülervorſtellung.
E. Es iſt doch etwas Gewaltiges um die ſchlichte Einfachheit
und Größe einer Sophokleiſchen Tragödiel Der moderne Menſch,
deſſen Ideen, und Anſchauungskreiſe ſich unendlich erweitert haben,
hält vor einer ſolchen Erſcheinung bewundernd ſtill und geſteht, daß
der antike Geiſt auf dem Gebiet der Poeſie und Plaſtikewig giltige
Muſter hingeſtellt hat.
Welch geringen Apparats bedarf es bei Sophokles, um ein
Stück der großen Lebenstragödie dramatiſch vorzuführen! Eine in
ſich feſt geſchloſſene Fabel, ein ſtraff geſpannter Konflikt gelangt
zwiſchen drei Perſonen in nicht viel mehr als 2 Stunden zum
Aus=
trag! Sophokles wollte im „Philoktet; die ſtandhafte Ausdauer
eines von ſchweren körperlichen Leiden gequälten und noch dazu
von ſeinen Freunden verſtoßenen Mannes ſchildern. Zu dieſem
Zwecke läßt er den Philoktet auf einem menſchenleeren und ſelten
von Sterblichen betretenen Eilande zehn Jahre ganz einſam leben.
Philoktet will lieber auf immer in der troſt= und hilfloſen Oede
verharren und ſterben, als den Hellenen, die vor Troja ſtehen, zum
Werkzeug ihrer Pläne dienen, und ſollte auch ſein eigener Ruhm
damit verbunden ſein. In dieſem Haſſe, den er, der Hilfloſe und
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aus der Geſellſchaft Verſtoßene, der Macht entgegenſetzt, beſteht ſeine
Größe, ſein Heldentum. Ihm opfert er alle ſeine ſehnlichſten
Hoff=
nungen ſtolz und mannhaft auf. Dadurch reißt er den Zuſchauer
mehr zur Bewunderung ſeiner edlen Charakterſtärke als zum
Mit=
leid über ſeine ſchmerzliche Wunde. Die tragiſche Wirkung liegt
aber in der Stellung des Neoptolemos und des Odyſſeus zu dem
Helden des Stücks. Den Plan der Täuſchung und Verſtellung kann
Achills Sohn nicht durchführen; im Augenblick der Entſcheidung
ſiegt die beſſere Natur in ihm; er wirft die Maske von ſich und
vereitelt trotz der heftigen Drohungen des Odyſſeus, der ſeine Liſt
beinahe mit dem Leben gebüßt hätte, den ganzen Zweck der Sendung.
Nur eine höhere Macht kann den Knoden löſen. Es iſt Herakles
ſelbſt, das Urbild alles Duldens und aller Ausdauer, der endlich
zur Heilung der Leiden und zur Verſöhnung führt. Von ihm hatte
einſt Philoktet für die Wohlthat des Flammentodes, zu welchem er
ihm auf dem Oeta behilflich war, den nie fehlenden Bogen erhalten,
von dem jetzt zum zweitenmale Ilions Schickſal abhängt. Die
Ver=
mittlung des Gottes iſt entſcheidend. Seinem Spruche zu folgen,
iſt Philoktet bereit. Verſöhnt, durch Freundſchaft verbunden mit
Neoptolem, ſchickt er ſich an das Fahrzeug zu beſteigen, das ihn
an die Küſte von Troja, ins griechiſche Lager trägt. Indeſſen fleht
der Chor um günſtigen Wind.
Mit der Aufführung dieſer gewaltigen Tragödie ward ſeitens
der Beteiligten alles geleiſtet, was ſich in dieſer Beziehung von
Dilettanten erwarten läßt; im Einzelnen wurden die Erwartungen
ſogar übertroffen. Boten alle Darſteller ausnahmslos recht
ver=
ſtändige und fleißige Leiſtungen, ſo feſſelte der Vertreter der
Titel=
rolle (Karl Heyl) die Aufmerkſamkeit und das Intereſſe noch ganz
beſonders durch die Würde, welche er in ſein Spiel zu legen wußte,
und die gute Deklamation, welche nicht nur dem Metrum, ſondern
auch dem geiſtigen Gehalt gerecht wurde. Daß die Chöre,
nament=
lich in der erſten Abteilung, nicht immer die beabſichtigte Wirkung
erzielten, wird Niemanden Wunder nehmen, der da weiß, welch
„zwangvvolle Plage; das Uniſonoſprechen ſelbſt berufsmäßigen
Schauſpielern ſchafft. Die Chorführer hingegen hielten ſich ſehr
wacker.
In der ſorgältigen Einſtudierung des Werks machte ſich die
ſachkundige Hand akademiſch gebildeter Lehrer dentlich fühlbar.
Zum Schluß ſei noch erwähnt, daß das ebenfalls aus Schülern
gebildete Orcheſter die muſikaliſche Begleitung ſehr korrekt durchführte.
Das ausverkaufte Haus legte Beweis ab von der Teilnahme,
welche das Publikum derartigen theatraliſchen Unternehmungen,
zu=
mal, wenn ein ſchöner Zweck im Vordergrunde ſteht,
entgegenzu=
bringen imſtande iſt.
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Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem uns
ſo ſchwer betroffenen Verluſt unſeres lieben Sohnes und Bruders
ſowie für die reichen Blumenſpenden ſagen wir hiermit unſeren
tiefgefühlten Dank.
Darmſtadt, den 31. Januar 1887.
Familie Ph. Baumbach.
(1002
Darrkſagzirtg.
Für die vielen Beweiſe inniger Theilnahme bei dem uns
ſo ſchwer betroffenen Verluſte, ſowie für die reichen
Blumen=
ſpenden ſagen wir hiermit unſeren tiefgefühlten Dank.
A. Feldpusch, Sattelmeiſter,
nebſt Kinder.
Tageskalender.
Dienstag,. 1. Februar: Wahlverſammlung der nationalliberalen
Partei im Schützenhof.
Vortrag von Herrn Pfarrer Altherr
aus Baſel im Proteſtantenverein (Darmſtädter Hoſ).
Konzert
auf der Eisbahn des Schlittſchuh=Klubs.
Bruck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Næauttatlich für die Redaction: Carl Wittich.