Abonnementsprei=
viertelſährlich 1 Mark 50 Pf. inck.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inel. Voſtauſichlag.
A.
150. Jabrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerake
werden angenommen: in Darmſtad.
von der Expedition. Rheinſtr. Ne 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 86, ſowie auzwärtz
von allen Annoncen=Expeditionen.
A.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Areigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmlicher Behörden.
pC.
88 14.
Donnerstag den 20. Januar.
1887.
B e k a n n t m a ch u n g.
Auf Grund der 88 11 und 12 des Reichsgeſetzes vom 21. Otober 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen
der Sozialdemokratie ſind verboten worden:
1) laut Bekanntmachung des Königl. Polizei=Präſidenten zu Berlin vom 31. Dezember 1886 die vom 4. und 18.
De=
zember 1886 datirten Rummern 3 und 4 der in London erſcheinenden periodiſchen Druckſchriſt: „Die Autonomie,
anarchiſtiſch=
kommuniſtiſches Organ=; gedruckt und herausgegeben von R. Gunderſon, 96 Wardour Street, Saho Square, London W.,
laut Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 10. Januar 1887 wurde die fernere Verbreitung des Blattes: „Die
Autono=
mie, anarchiſtiſch=kommuniſtiſches Organ: im Reichsgebiete verboten;
2) laut Bekanntmachung des Königl. Polizei=Präſidenten zu Berlin vom 31. Dezember 1886 die nicht periodiſche
Druckſchrift: II. Biblijotecra Robotnika Polskiego II. Wiedaa to Potega - Potega to Wiedaa Odexpt praez Wilhelma
Liebknechta; Tlomaczenie 1 Drugiego Niemeckiege Wydania. Genewa. Wydawnictwo „Walki Klasé Organizacyja
„ Proletarijate. - W. Drukarni Praedswitu Imprimerie de LAurore. (Ueberſetzung der verbotenen Druckſchrift:„Wiſſen
iſt Macht, Macht iſt Wiſſens)
3) laut Bekanntmachung derſelben Behörde vom 31. Dezember 1886 die nicht periodiſche Druckſchrift: „K. Marzi Pr.
Engels Manifest Komunistyeiny 1847. Gasady Noworytnege Socvjalismu) Przelonyl Witold Pieharski 1883. Warszawa
Nakladem komitetu Robotnicrego partyi soc.rew. Proletaryjat W. Drukarnl Praedwitu w Genewie;
4) laut Bekanntmachung derſelben Behörde vom 31. Dezember 1886 die nicht periodiſche Druckſchrift: „III.
Biblio-
teena Robotnika Polskiego III. Pawel Lafargue Religia „Walki Klast Organizacyia „Proletarijatt.- W. Drukarni,
Praedswitu 1886e,
5) laut Bekanntmachung des Herzogl. Statsminiſteriums, Abtheilung des Innern, zu Meiningen vom 30. v. Mts.
die Nummern 39, 40 und 44 der von P. Ed. Wehder in Sonneberg herausgegebenen, unter Verantwortung von W. Eichhoff
in München redigirten und von M. Ernſt (vormals G. Pollner) daſelbſt gedruckten Zeitung; „Neues Volksblatt, Organ für
das werkthätige Volk der Provinz Sachſen” ſowie das fernere Erſcheinen dieſer Zeitung;
6) laut Bekanntmachung des Großh. Badiſchen Landes=Commiſſärs zu Konſtanz vom 10. l. Mts die von der „
Socia-
listie Publishing Societyä in Chieago herausgegebene nichtperiodiſche Druckſchrift: „Die moderne Geſellſchaft, gekennzeichnet
durch die Reben der verurtheilten Chicagver Anarchiſten A. N. Parſons, Auguſt Spies, Sam. Fielden, O3kar Neebe, M.
Schweb, L. Liegg, A. Fiſcher, G. Engel, in dem großen Tendenzprozeß vor Richter Garh am 7., 8. und 9. Oktober 1886;
Gründe, warum das Urtheil nicht vollzogen werden ſollter;
7) laut Bekanntmachung der Königl. Regierung, Abtheilung des Innern zu Köln, vom 8. l. Mts., ein in deutſcher
Sprache abgefaßtes nichtperiodiſches Flugblatt mit der Ueberſchrift: „Sozialiſten=Marſch, beginnend mit den Worten:
„Schon dämmert in der Ferne das Morgenroth:; Druck Hottingen-Zürich, Schweizer Vereinsbuchdruckerei;
8) laut Bekanntmachung der Königl. Regierung von Schwaben und Neuburg, Kammer des Innern zu Augsburg, vom
11. Januar 1887, die Nummer 1 vom 16. Dezember 1886 der in Proſtejove (Mähren) erſcheinenden periodiſchen Druckſchrift:
Hlas Lidu: (GVolksſtimme), ferner die Rummer 34 vom 13. Auguſt 1885 der ebendaſelbſt erſcheinenden periodiſchen
Druck=
ſchrift: „Duch Casu' (Zeitgeiſt).
Darmſtadt, den 10. Januar 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(596
v. Grolman.
Ueberſicht:
der Durchſchnittspreiſe von folgenden Früchten
vom 1. bis 15. Januar 1887.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 1825. — Korn per Sack
100 Kilo M. 15. -. - Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 1750. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 12.-
Darmſtadt, den 17. Januar 1887.
Großherzogliches Polizeiamt.
Ueberſicht
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 1. bis 15. Januar 1887.
Butter per ¹⁄ Kilo M. -.90, desgl. in Partien M. - 75.
Eier per Stück 8 Pfg., desgl. per 25 Stück M. 1. 88.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 6.50, desgl. per 25 Kilo
M. 1.65. — Kornſtroh per 50 Kilo M. 2.80 - Heu per
50 Kilo M. 3.-.
697
Darmſtadt, den 17. Januar 1887.
Großherzogliches Polizeiamt.
32
146
R14
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Allgemeine Ausſtellung von Lehrlings=Arbeiten aus dem Großherzogthum Heſſen.
Im Monat Juli l. J3. findet in Darmſtadt eine allgemeine Ausſtellung von Lehrlings=Arbeiten aus dem
Großherzogthum Heſſen ſtatt. Dieſelbe wird in Verbindung mit einer „Ausſtellung von Zeichnungen und Schülerarbeiten
aus den inländiſchen Handwerker= und Kunſt=Gewerbe=Schulen: veranſtaltet.
Das Programm für dieſe Ausſtellung iſt in Nr. 2 des Gewerbeblatts v. l. J. abgedruckt. Exemplare desſelben können
von den Lokal=Comité's und von der unterzeichneten Stelle bezogen werden.
Die Vorſtände der Lokalgewerbvereine, der Handwerkerſchulen, der Innungen, und an Nebenorten Mitglieder des
Landesgewerbvereins, fungiren als Lokal=Comite3. Anmeldungen zur Betheiligung an der Ausſtellung werden von den
be=
merkten Lokal=Comité's entgegengenommen. Lehrlinge, welche an Orten wohnen, in welchen, oder in deren Nähe ſich Lokal=
Comité'3 nicht befinden, können ſich auch direkt bei der unterzeichneten Stelle anmelden.
Jeder Lehrling, welcher ſich an der Ausſtellung betheiligen will, hat ein einfaches, ſeinem Gewerbe und ſeiner Lehrzeit
entſprechendes Arbeitsſtück, nach geſtellter Aufgabe, zu fertigen. Die Anmeldeſtellen bezeichnen den Lehrlingen die zu
fertigen=
den Arbeiten. Die Ausſtellungsgegenſtände werden demnächſt durch eine beſondere Commiſſion von Sachverſtändigen geprüft
und hervorragende Leiſtungen werden prämiirt.
Die Koſten des Transports der Ausſtellungsgegenſtände nach Darmſtadt und zurück, die Koſten des Arrangements der
Ausſtellung, ſowie der Prämirung, beſtreitet der Landesgewerbverein.
Die Ausſtellung von Lehrlings=Arbeiten ſoll Gelegenheit zur Vergleichung der Einzelleiſtungen der Lehrlinge der
ver=
ſchiedenen Gewerbe und zur Belehrung über den allgemeinen Stand des Lehrlingsweſens im Großherzogthum geben, ſowie den
Wetteiſer in techniſcher Ausbildung unter den Lehrlingen fördern. Wir geſtatten uns, an die Herren Lehrmeiſter und Eltern
der Lehrlinge das Erſuchen zu richten, Ihrerſeits das Unternehmen unterſtützen und zu recht zahlreicher Betheiligung
an=
regen zu wollen.
Darmſtadt, den 10. Januar 1887.
Großherzogliche Centralſtelle für die Gewerbe und den Landesgewerbverein.
Fink.
Dr. Heſſe.
(598
Brkanutmanung.
Betreffend: Abanderung des Ortsbauplaus der Gemeinde Beſſungen.
Nachdem durch Beſchluß des Gemeinderaths vom 5. Auguſt v. J3. die in
dem Ortsbauplan eingezeichnete, von der Heinrichsſtraße, neben dem Beſitzthum der
Wittwe Rückert gelegene und durch dasſelbe nach Süden ziehende Straße, in
Weg=
fall kommen ſoll, wird hiermit unter Bezugnahme auf Art. 5 erſter Abſatz, und
Art. 7 zweiter Abſatz, der allgemeinen Bauordnung, der Ortsbauplan 14 Tage
lang zur Einſicht auf unſerem Büreau offen gelegt und können Einwendungen
in=
nerhalb dieſer Friſt bei uns vorgebracht werden.
Beſſungen, den 12. Januar 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
41)
Berth.
Hulzuerkrigerung.
Monkag den 24. Januar l. Js., Vormittags 9½ Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu Beſſungen aus dem Gemeinde=Kiefernwald, Diſtrict
Saufang, Kaiſerſchlag und Köhlertanne
193 Nm. Kiefern=Scheiter, 503 Rm. Kiefern=Knüppel,
7840 Stück Kiefern=Wellen, 82 Rm. Kiefern=Stöcke,
oͤffentlich an die Meiſtbietenden verſteigert.
Beſſungen, den 17. Januar 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
6548)
Berth.
Bolanntmanhung.
Montag den 24. Januar d. Js., Vormittags 1 Uhr,
wird ein Steigſchilling im Betrag von 1252 Mark, zu 5 pCt. verzinslich, auf
hieſigem Rathhaus öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Beſſungen, den 18. Januar 1887.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
6599
Weimar.
Bekanntmachung.
Die Lieferung von 37000 Kilogr.
Roggen=Richtſtroh für den Artillerie=
Schießplatz bei Darmſtadt ſoll am
Freitag den 28. ds., Vormittags
10 Uhr,
in öffentlicher Submiſſion verdungen
wer=
den. Die Bedingungen liegen im Büreau
der unterzeichneten Verwaltung in den
Dienſtſtunden zur Einſicht aus und müſſen
vor Abgabe der Offerten unterſchrieben
werden.
Darmſtadt, den 12. Januar 1887.
Großherzogliche Garniſon=
(439
Verwaltung.
Holzverſteigerung.
Mittwoch den 26. d. Mts. von
Vormittags 9 Uhr an,
wird im Gemeindehauſe zu Arheilgen
aus VIII. 2b Hengſtriedlache und VIII.
13 und 14a Altes Jagen verſteigert:
Buchen:
364 Rm. Scheiter I. Kl.,
II. Kl.,
207 „
92 „ Knüppel,
2490 Wellen Reiſig und
106 Rm. Stöcke.
Der größere Theil des Holzes ſitzt
nächſt Lranichſtein und in der Nähe der
Darmſtadt-Meſſeler Kreisſtraße und iſt
gut abzufahren.
Wegen vorheriger Einſichtnahme wende
man ſich an Forſtwartvicar Dillemuth
zu Faſanerie.
Darmſtadt, 18. Januar 1887.
Großherzogliche Oberfoͤrſterei Kranichſtein.
Eckſtorm.
(600
Zwei Bauplätze
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Näheres Expedition.
44
loͤ
9
9
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Winterhüte für Knaben M. 1.
Winterhüte für Mädchen M. 1. 50.
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Mädchen, erfahren in der Kinderpflege,
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ähn=
lichen Stellen waren und gute Zeugniſſe
haben, können ſich Vormittags von 11-
12 Uhr melden. Näheres Expedition.
Geſucht
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geſetzten Alters nach Rumänien.
Zu erfragen in der Expedition. (533
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8
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[624
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Herren D. Faiz &am; Söhue und Inſpector Belten. Abends an der Kaſſe wird
für jeden Stern 20 Pfg. mehr erhoben.
E- Jedes Mttglied hat das Recht eine Dame frei einzuführen und
ſind Abzeichen hierfür ſoweit ſolche noch nicht in Empfang genommen wurden,
gegen Abſtempelung des Mitglieds=Sterns vorher nur bei Herren D. Fair &
Söhne in Empfang zu nehmen. Die Mitglieds=Damenſterue haben für alle
Sitzungen Gültigkeit.
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Der für die Benntzung der Fernſprechverbindung von den Theilnehmern zu
entrichtende Gebührenſatz wird für jedes Geſpräch bis zur Dauer von 5 Minuten
auf eine Mark feſtgeſetzt. Am Ende des Etatsjahres wird die Höhe der aus dem
Betriebe der neuen Verbindung erzielten Geſammteinnahme hier und in Frankfurt
a. M. feſtgeſtellt und die an der jährlichen Mindeſteinnahme von 2500 Mark etwa
fehlende Summe von der Bank für Handel und Induſtrie hierſelbſt eingezogen
werden. Mit der Letzteren iſt die Kaiſerliche Oberpoſtdirection dieſerhalb bereits
in Verbindung getreten.
Darmſtadt, den 18. Januar 1887.
Großherzogliche Handelskammer.
Merck.
(626
Dr. Kahlert.
2VUIAEULUVLIGIREMſudl.
Freitag den 21. Januar l. J3., Abends 8 Uhr: General-
Ver-
sammilung der Mitglieder im großen Saale der Brauerei Diſchinger
(Tertor) in der Saalbauſtraße.
Tagesordnung: 1) Vortrag des Herrn Directors Kleeberg aus Frankfurt
a. M. über die Grundlagen und Lendenzen der Verſicherung gegen
Waſſer=
leitungsſchäden.
2) Neuwahl des Vorſtandes.
Eröffnung des Locals 7½ Uhr, in welchem die neueren techniſchen
Zeit=
ſchriften aufliegen und der Fragekaſten aufgeſtellt iſt.
Darmſtadt, den 17. Januar 1887.
Der Vorſtand des Lokalgewerbvereins Darmſtadt.
(627
Tecklenburg.
Leinſter rheinheſſiſcher
Eoparsetke.
Sohlonderhonig,
Drops,
ächt engliſche, ſtets friſch,
ächte Malortractbonbons,
Emser Pastillen
der königl. Brunnenverwaltung,
Ingwer, glacirt,
bewährtes Magenmittel.
(MVt. OGſWIIII,
Ecke der Wilhelminen= und
Eliſabethenſtraße. (381
ſFine gebr. Copirpreſſe, ein kl. Compt.=
C=Schränkchen und 1 Stellleiter zu
kaufen geſucht. Näheres Exped. (628
Die Stellenvermittlung
des Vereins zum Wohl der dienenden
Klaſſe, Frankfurt a. M., Steinweg 2,
ſucht für ſofort u. für ſpäter Mädchen,
die kochen können u. gute Zeugniſſe be=
435
ſitzen, bei hohem Lohn.
Nr. 14
harmotädtor goconomenvoroin.
Sonntag 23. Januar, präcis 4 Uhr, iſt im goldenen Anker
die ordentliche Generalverſammlung,
wobei Rechnungsablage pro 1886 und Erſatzwahl zum Vorſtand.
Nach derſelben ſoll eine Beſprechung über die Betheiligung am Faſchingszuge
ſtattfinden, wozu außer den Vereinsmitgliedern alle ſonſtigen Intereſſenten
ange=
legentlichſt eingeladen ſind.
(629
Der Vorstand.
G000000000000Sl00000000000000
G
W
WDr Gdent Rulrnder z.
für das Jahr 1883 iſt erſchienen und zu 40 Pfg. per Exemplar
in der Expedition d. Bl. zu beziehen.
beginnt mit 1. Januar einen neuen Jahrgang
mit B. Heimburgs ſeſſelndem Aoman „Herzensüriſen= und
J. Schneegans ſizilianiſcher Novelle „Gperanzas.
Zu beziehen in Wochen=Rummern (Preis M. 1.60. vierteljährlich)
oder in 14 Heſten 50 Pf. oder 28 Halbheſten 25 Pf. durch
alle Buchhandlungen. Die Wochenausgabe auch durch die Poſtämter.
V
oroin für Vorbreitung von Volksbüldung.
Hortrng
des Herrn Hofſchauſpieler Macker
am Donnerstag den 20. Januar, Abends 8 Uhr, im großen Saale der
Turngemeinde.
„Gevatter Tod= — Dichtung von Otto Roquette.
[538
Eintritt frei für Jedermann.
CodlOh-NOurOh
in großartigrr Auswahl.
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per Oßd. von 25 Pfg. an bis zu den hochfeinſten.
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mit Kopfbedeckungen, Füchern, Eau de Cologne ote.
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gefüllt mit Schnee.
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in 100 verſchiedenen Sorten, per Otzd. von 60 Pfg. an,
[450
empfehlen en gros & en détail
D. Faix a; Söhno.
15)
0000000000000000000000000000
Aur
Carneval-Caison
3 empfehle meinen noch große n
3 Vorrath in:
Gold- und Silbor-Spilzen.
Franzen, Tressen, Gimpen,
Borden, Litzen, Sternen I.
FEller,
ſowie alle Arten Herren= u.
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28
Womiuo's
g zu verleihen und zu verkaufen.
H. Höirdlo,
3
Rheinſtraße 2. (453
0000000000000000000000000000
EAPRHn.
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lang und feinſchnittig, mit Wein= und mit
Wachholder=Geſchmack.
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von vorzüglicher Qualität und delicat im
Geſchmack.
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ſehr pikant, in feinſtem Champagner=Eſig
eingelegt.
Foinste Calugurken,
hochfein im Geſchmack,
bringe in empfehlende Erinnerung.
Wilh. Wobor Hachk.,
Hoflieferant,
Eliſabethenſtraße 14. 6378
Warnung.
Ich warne hierdurch Jedermann meinem
Bruder Martin weder auf meinen noch
auf dem Namen meiner Mutter etwas zu
leihen oder zu borgen, indem wir für
nichts haften.
Johs. Wenz, Spengler,
(630
Arheilgen.
Verloren.
ein weißer Straußenfeder=Fücher in
der Nacht von Samstag auf Sonntag.
Der ehrliche Finder wird gebeten,
denſel=
ben gegen gute Belohnung abzugeben
(587
Promenadenſtr. 51, 2. Stock.
Venlorem
ein ſchwarzer Pelz Goa) am Dienstag
Abend in der oberen Hügelſtraße. Der
ehrliche Finder wird gebeten, denſelben
gegen gute Belohnung Wilhelminenſtr. 29
[(631
parterre abzugeben.
152
ein gold. Medaillon
1G6A0I8U auf dem Wege
Lud=
wigs= und Schützenſtraße. Dem Finder
eine Belohnung. Abzugeben
Ludwigs=
ſtraße 9.
(632
Für die nächſten Abonnements iſt ein
Erstor=Rangplatn
ganz oder getheilt abzugeben.
Näheres in der Expedition.
(509
Abonnements und Insorate
für das „Darmſtädter Tagblatt” mit
illuſtrirter Sonntagsbeilage werden
jeder=
zeit angenommen und pünktlich beſorgt
(8028
durch
A. . Ladker, Arheilgen.
Nr. 14
()as Bewährteſte zu Einreibungen gegen
gichtiſche und rheumatiſche Schmerzen
flastamonblüthen-EssonI,
verkauft um 1 Mark
110023
H. N. Prassel, Rheinſtr. 16.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 20. Januar.
1. Vorſtellung i. d. 6. Abonnementsabteilung.
(Rothe Karten giltig).
Joſeph und ſeine Brüder.
Oper in 3 Akten von Mehul.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.
Freitag, 21. Januar.
2. Vorſtellung in d. 6. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Der ſchwarze Schleier.
Schauſpiel in 4 Akten von O. Blumenthal.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoge).
Samstag den 22. Januar.
Vorabendgottesdienſt um 4 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 5 Uhr 25 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
isr. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 22. Jan.: Vorabend 4 Uhr 10 Min.
Morgens 8 Uhr,
Min.
Nachmittags 3 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 5 Uhr 25 Min.
Wochengottesdienſt: Sonntag den 23. Jan. an:
Morgens 6 Uhr 45 Min.
Nachm. 4 Uhr — Min.
RB. Mittwoch den 26. Januar:
Rausch Chandesch Schewat.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 20. Januar.
Deutſches Zeich. S. M. der Kaiſer empfing am 18.
vormit=
tags den Beſuch des Prinzen Heinrich von Preußen, nahm darauf
Vorträge des Polizeipräſidenten v. Richthofen, des Generals v. d.
Goltz, des Generals v. Albedyll und des Chefs der Admiralität
v. Caprivientgegen. Mittags begab ſich der Kaiſer nach dem Schloß,
woſelbſt er ein Capitel der Ritter des Schwarzen Adlerordens
ab=
hielt; nach der Rückkehr empfing der Kaiſer den Vortrag des
Miniſters v. Puttkamer. Um 4 Uhr erſchien Staatsſekretär Graf
Bismarck zum Vortrag, um 5 Uhr fand anläßlich des Ordensfeſtes
ein größeres Mahl ſtatt, zu welchem gegen 50 Einladungen ergangen
waren.
Im preußiſchen Herrenhauſe hatte Geheimerat Dr. Beſeler
einige Andeutungen gegeben bezügl. der Aeußerungen des Kaiſers
über die Abſtimmung des Reichstags. Dieſe Andeutungen ſind weit
hinter der Wirklichkeit zurückgeblieben. Die Herren vom Präſidium
des Herrenhauſes ſind bei ihrem Empfang durch den Kaiſer aufs
tiefſte erſchüttert worden über die Niedergeſchlagenheit und
Traurig=
keit, die den greiſen Herrſcher während des Empfanges erfüllt haben;
er habe betont, daß die Reichstagsentſcheidung ihn ganz beſonders
als Patrioten empfindlich berührt, daß er nicht geglaubt habe, eine
ſolche Behandlung verdient zu haben, nachdem er doch ſelbſt beim
Empfauge des Reichstags=Präſidiums auseinandergeſetzt und ans
Herz gelegt habe, wie ſehr er die unveränderte Ann ahme der
Heeres=
vorlage für notwendig halte.
Die jetzige Bewilligung auf drei
Jahre ſei unter den jetzigen Verhältniſſen völlig unzureichend und
unnütz. Er empfinde es bitter, daß zu ihm in ſeinem hohen Alter,
nachdem er eine unermüdliche 80jährige militäriſche Dienſtthätigkeit
hinter ſich habe, der Reichstag kein Vertrauen habe.
Das preußiſche Herrenhaus nahm geſtern debattelos und
ein=
ſtimmig die Adreſſe an Seine Majeſtät den Kaiſer an.
Der deutſche Botſchafter in London, Graf Hatzfeldt, der vor
einigen Tagen nach Berlin berufen war, iſt, nachdem er mehrere
Unterredungen mit dem Fürſten Reichskanzler gehabt hat, am 18.
auf ſeinen Poſten zurückgereiſt.
Der Landesausſchuß von Elſaß=Lothringen iſt auf den 25. d. M.
zur ordentlichen Seſſion einberufen.
Dem Biſchof Dr. Kopp von Fulda iſt in einem Schreiben des
Kardinal=Staatsſekretärs Jacobini die Anerkennung des apoſtoliſchen
Stuhles für die verſöhnliche Thätigkeit des Biſchofs ausgeſprochen
worden.
Die gegenwärtige Anweſenheit des baheriſchen Miniſters des
Auswärtigen und zugleich Miniſters des königlichen Hauſes,
Frei=
herrn v. Crailsheim in Berlin, ſoll mit Unterhandlungen über die
auch formelle Erhebung des Prinz=Regenten Luitpold zum Träger
der baheriſchen Krone zuſammenhängen.
Heſterreich. Angarn. Kaiſer Franz Joſeph telegraphierte zum
ruſſiſchen Neujahrsfeſte an den Kaiſer von Rußland: „Ich hege die
feſte Ueberzeugung, daß es uns bei vorurteilsloſer Beurteilung der
Sachlage und geleitet von unſeren Gefühlen gelingen werde, die
Schwierigkeiten, die uns umgeben, zu beſeitigen und unſern Völkern
die Segnungen des Friedens zu erhalten.
Der Statthalter in Prag hat den deutſchen Gewerbebund für
Der ezechiſche Rumpflandtag ſoll beabſich=
Böhmen unterſagt.
tigen, bis zum 26. d3. zu tagen und Neuwahlen für die deutſchen
Vertreter zu veranlaſſen.
Der galiziſche Landtag genehmigte den zu dem Antrag Sapieha
geſtellten Reſolutionsantrag des Schulausſchuſſes, nach welchem der
Landesausſchuß im Einvernehmen mit dem Landesſchulrat
inner=
halb der beſtehenden Einrichtung bezüglich der Unterrichtsſprache
Mittel in Anregung bringen ſolle, um die Schuljugend der deutſchen
Sprache in Wort und Schrift vollkommen mächtig zu machen.
Franßreich. Miniſterpräſident Goblet ſtellte in der
Abgeord=
netenkammer die Vertrauensfrage bezüglich der beabſichtigten
Herab=
minderung der geheimen Fonds. Durch Verwerfung derſelben mit
273 gegen 220 Stimmen erteilte die Kammer der Regierung ein
Vertrauensvotum. Goblet hat dem betr. Ausſchuß erklärt, daß ſich
in der Kammer keine Mehrheit für die Trennung der Kirche vom
Staate finden werde.
Im Miniſterrate vom 18. zeigte der Marineminiſier an, daß er
die Spezialvorlage über Ausführung der Schiffsbauten und
Marine=
anlagen zurückziehe und nur auf mehrere Jahre verteilte
außer=
ordentliche Kreditbewilligungen verlangen werde, von denen keine
vier Millionen pro Jahr überſteigt.
Der „Figaro= ſchildert ſeinen Leſern den „gegenwärtig
mäch=
tigſten Manni im Deutſchen Reich, Herrn Dr. Windthorſt, in
nach=
tehender nicht gerade ſchmeichelhafter Weiſe: „Ein kleiner
Mann=
ſagt Figaro, „ein ganz kleiner Mann, häßlich, unglaublich häßlich,
mit Froſchaugen und einem rieſigen Sprechwerkzeug, das das ganze
Geſicht von einem Ohr zum andern durchſchneidet: Zu ſeinen
Gunſten wird ſodann weiter angeführt, daß Windthorſt an erſter
Stelle Katholik und dann erſt Deutſcher ſei.
Engkand. Sir Drummond Wolff iſt am 18. früh von London
über Wien nach Konſtantinopel abgereiſt.
Belgien. Die Regierung brachte am 18. d. den angekündigten
Geſetzentwurf, betreffend das Verbot der Pferdeausfuhr und die
militäriſche Requiſition von Pferden in Kriegszeiten, in der
Kam=
mer ein. Sie kündigte zugleich eine außerordentliche Kreditvorlage
zu militäriſchen Zwecken an.
Itakien. Aus Rom wird vom 18. als beſtimmt berichtet, daß
Italien erſucht worden ſei, die Vermittelung zwiſchen Rußland und
Bulgarien zu übernehmen, da Frankreich ſich geweigert habe.
Italien werde wahrſcheinlich die Vermittlerrolle übernehmen.
Spanien. Am 17. wurden die Cortes durch ein vom
Miniſter=
präſidenten Sagaſta verleſenes Dekret der Königin=Regentin
er=
öffnet
Rußland. Die „Nowoje Wremja' ſchreibt: Rußland wird von
ſeinem Programme keinen Schritt abweichen; die Lage hat ſich
nicht gebeſſert. Für Rußland iſt es nebenſächlich, wer Fürſt von
Bulgarien iſt; es handelt ſich lediglich um ſeinen dauernden Einfluß
auf die Geſchicke Bulgariens.
Wie aus Warſchau gemeldet wird ſagte General Gurko,
ent=
gegen anderweitigen Berichten, bei der Neujahrsanſprache an die
Offiziere, wobei 1000 Perſonen anweſend waren: „ch wünſche
weitere Fortſchritte unſerer militäriſchen Entwicklung; möge der
ar aus der Stärke unſeres Heeres neue Kräfte ſchöpfen zur
Fort=
ſetzung ſeiner friedliebenden Politikr.
Griechenkand. Nach den bis zum 17. bekannten Ergebniſſen der
Kammerwahlen verfügt das Miniſterium über eine große Majorität.
Sämtliche Miniſter ſind gewählt.
Fürſtei. Der bulgariſche Oppoſitionsführer Zankoff iſt am
Montag nachmittag in Konſtantinopel eingetroffen. Es handelt ſich
bei dieſem Beſuche bekanntlich um Unterhandlungen über den
Ein=
tritt Zankoffs in das Kabinett von Sofia, wozu aber Zankoff
ſelber keine allzu große Luſt zu haben ſcheint, denn die Pforte hat
ihn wiederholt zu dieſem Beſuche animieren müſſen.
Nr. 14
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 20. Januar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern
den Generalmajor v. Wulffen, Kommandeur der 49. Infanterie=
Brigade, den Major v. Naſo, Kommandeur des 1. Großh. Drag.=
Regts. Nr. 23, den Zahlmeiſter Frhrn. v. Zedlitz und Neukirch vom
Drag.=Regt. Nr. 5. zum Vortrag den Miniſterialpräſidenten Weber,
den Hoftheater=Direktor Wünzer.
Das am Montag ſtattgehabte Eisfeſt des Schlittſchuhklubs
beehrten ſowohl Se. Könial. Hoheit der Erbgroßherzog als auch
Se. Großh. Hoheit der Prinz Alexander nebſt Frau Gemahlin
mit ihrem Beſuche und ſprachen die hohen Herrſchaften ſich ſehr
anerkennend über das wohlgelungene Unternehmen aus.
4 Die bei dem letzten Eisfeſte des Schlittſchuhklubs an den
Eisgott gerichtete poetiſche Anſprache lautete folgendermaßen:
Hoher Eisgott! Sieh die Deinen Und daß alles gut verlaufe,
Abermals um Dich geſchart,
Jedermann geſegnet ſei,
Dir zu danken, daß du treulich, Machteſt Du auch unſre wackern
Deine Huld uns haſt bewahrt.
Unternehmer ſchuldenfrei.
Ja, du haſt uns reich geſegnet,
O, vernimm noch eine Bitte,
Viel haſt du an uns gethan,
Unſrer Wünſche letztes Ziel:
Gabſt uns klare Wintertage,
Sieh, in Darmſtadts weiten
Milden Froſt und glatte Bahn.
Mauern
Wohnen edler Leute viel.
Helfen nicht allein in Nöten,
Sind auch zu erfreun bereit,
Haben Dir, Du Gott des Eiſes,
Reiche Gaben auch geweiht.
Ueber all die edlen Geber
Gieße Glück und Segen aus;
Segne unſern teuren Fürſten
Und ſein hocherhabnes Haus!
Repertoire=Entwurf des Gr. Hoftheaters. Sonntag den
23. Jan.: Mignon.” Hierauf Wiener Walzer (allet), neu.
Diens=
tag den 25. Jan.: „Der Hypochonder. Donnerstag den 27. Jan.:
„Die Walküre.
Herr Oberpoſtmeiſter Pfaltz und Gemahlin feierten geſtern
das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit. Dem würdigen
Jubel=
paare wurden von ſeinen zahlreichen Verehrern, von Korporationen
und Vereinen, denen Herr Pfaltz vorgeſtanden und angehört, die
herzlichſten Glückwünſche zu ſeinem Ehrentage dargebracht.
C Mit der Stellvertretung des erkrankten Großh. Polizei=
In=
ſpektors Herrn Weber iſt der Großh. Regierungs=Aſſeſſor Herr
Jaup von Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz
beauf=
tragt worden.
N Das Schlittſchuhlaufen auf dem Woog, dem
Amoſen=
teich und dem Brutteich iſt mit dem geſtrigen polizeilich geſtattet
worden
Die energiſchen Maßnahmen unſerer Bürgermeiſterei
hin=
ſichtlich Aufſtellung der Wählerliſten zum Reichstag dürften es
ermöglichen, bei höchſter Anſpannung aller verfügbaren Arbeitskräfte,
dieſe Liſte bis zum Beginn des Offenlegetermins fertig zu ſtellen.
Mit Bezug auf die von Mainz gemeldeten Anordnungen darf noch
bemerkt werden, daß die hier ergriffenen Maßregeln den dortigen
an Schnelligkeit durchaus nicht nachſtehen; hier ſind die Hausbogen
für die Wahlberechtigten, Dank dem Entgegenkommen der
Polizei=
behörde und dem Eifer der Schutzmannſchaft, ſogar ſchon am
Samstag Nachmittag und Abend ausgegeben worden, nachdem eine
entſprechende Bekanntmachung durch Plakate erfolgt war, da die
Zeitungen nicht mehr benutzt werden konnten. Auch das Publikum
hat es an Bereitwilligkeit und Verſtändnis beim Ausfüllen der
Hausbogen nicht fehlen laſſen und ſollen die letzteren in einem recht
befriedigenden Zuſtande an die Bürgermeiſterei zurückgekommen ſein,
was die Verarbeitung des rieſigen Materials nicht unweſentlich
erleichtern wird. Bei der Reichstagswahl des Jahres 1884 waren
urſprünglich dahier 7342 Perſonen in die Liſten eingetragen;
er=
fahrungsgemäß dürfte dieſe Zahl jetzt um einige Hundert
Wahl=
berechtigte gewachſen ſein.
— Die große Freitreppe zum Haupteingang des Bahnhofs der
Heſſiſchen Ludwigsbahn iſt ausgetreten und ſoll demnächſt erneuert
werden. Man beabſichtigt die Wiederherſtellung in Granit, auch
werden die einzelnen Stufen nicht mehr ſo hoch ausgeführt, damit
der Auf= uud Abſtieg für das Publikum bequemer wird.
Auf Erſuchen konſtatieren wir gerne, daß bei dem
Kappen=
abend der Turngemeinde dem Hausverwalter das Brod nicht
aus=
gegangen war.
L. Beſſungen, 19. Jan. Unſere Bürgermeiſterei iſt eben
eifrig mit Aufſtellung der Reichstags=Wählerliſte beſchäftigt und
wird dieſelbe von Montag den 24. d. M. an offen gelegt werden. Es
dürfte ſich empfehlen, daß jeder, der das 25. Lebensjahr zurückgelegt
hat, ſich überzeugt, ob er in dieſelbe aufgenommen iſt;
ſelbſtver=
ſtändlich kann dieſe Einſicht jedoch nur während 8tägigen
Offen=
legungsfriſt erfolgen. Spätere Reklamationen müſſen unberückſichtigt
bleiben. Das Austragen von Liſten iſt hier nicht eingeführt.
Mainz. 18. Januar. Das brandenburgiſche Fuß=Artillerie=
Regiment Nr. 3 wird am 15. Mai auf die Dauer von 6 Wochen
nach Metz verlegt werden, und erſt nach der Rückkunft wird das
Regiment ſich zu den Schießübungen nach Griesheim begeben. (F. J.)
4 Mainz, 18. Januar. Die Paſſagiere des heute morgen
gegen 12 Uhr von Kaſtel kommenden Trajektbootes gerieten in keinen
geringen Schrecken als plötzlich in der Mitte des Stromes aus dem
Schornſtein des Schiffes eine hohe Feuerſäule mächtig in
die Höhe ſtieg. Mit verdoppelter Kraft ſteuerte das Voot, das mit
der Feuergarbe von dem Land aus einen ungewohnten Anblick
ge=
währte, gegen das diesſeitige Ufer, ſetzte ſofort die Paſſagiere aus
und fuhr ſchleunig ohne neue Paſſagiere aufzunehmen, wieder in die
Mitte des Rheins, wo ſich die Flammen allmählich in mächtigen
ſchwarzen Wolken auflöſten. Das ganze Vorkommnis iſt auf eine
Ueberheizung der Maſchine zurückzuführen geweſen und war die
einzige Gefahr dabei, daß von den fortſliegenden Funken ſich das
Zeltdach des Schiffes entzündet hätte, wodurch unter Umſtänden
die Sache für die Paſſagiere hätte unangenehm werden können.
J. Vom Rhein, 18. Januar. Der Rhein bringt ſeit
ver=
floſſener Nacht nunmehr auch ſehr ſtarkes Treibeis. Die
Schiff=
brücken von Köln, Worms und Koblenz ſind abgefahren. Letztere
Brücke wäre beinahe vom Eis mitgeriſſen worden, wenn nicht raſch
militäriſche Hilfe bei der Hand geweſenwäre. — Die für Koblenz
vorgeſehene Vermehrung der Garniſon findet wegen Mangel
an Kaſernenräumen nicht ſtatt. Eine andere für Koblenz
projek=
tierte neue Einrichtung, eine Straßenbahn, ſcheitert an dem
Mangel an Geldmitteln.
Frankfurt a. M. 18. Januar. Oberbürgermeiſter Miquel hat
ein Schreiben an die Stadtverordnetenverſammlung gerichtet, worin
er anheimſtellt, ob die Uebernahme eines Reichstagsmandats mit
der Stellung des Oberbürgermeiſters vereinbar ſei. Die
Ver=
ſammlung nahm das Schreiben zur Kenntnis und vertagte auf
Antrag Sonnemanns die Beſchlußfaſſung.
Frankfurt, 19. Januar. Wie ſehr notwendig es iſt, gegen
Waſſerleitungs=Schäden zu verſichern, beweiſt nachſtehende
Notiz. Im „Braunfels; auf dem Liebfrauenberg brach kürzlich
nachts die Waſſerleitung, infolge deſſen die Decken verſchiedener
Stockwerke herabſtürzten. Außer dem am Hauſe entſtandenen Schaden
beträgt derjenige an Waaren ca. 1000 M.
8t. Frankfurt, 19. Januar. Durch die Ausführung von
Brahm's „Requiem= und Mendelsſohn's „Pſalm 1141 bot auch das
zweite Konzert des Cäcilien=Vereins einen ungewöhnlichen
Kunſt=
genuß. Die Chöre gingen friſch und mit Präciſion; mit den kleinen
Soli fand ſich das Ehepaar Schildach aus Dresden ganz
vorzüg=
lich ab. Um die Geſamtleitung hatte ſich Herr Direktor Karl
Müller recht verdient gemacht.
Wiesbaden, 18. Januar. Gleich auf die Nachricht, daß die
Reichstagswahl auf den Faſtnachtmontag gelegt ſei, hat der hieſige
Karnevalsverein „Sprudel: beſchloſſen, ſeinen Zug nicht am
Mon=
tag, ſondern am Sonntag vorher abzuhalten, was nun auch mit
Genehmigung der Regierung geſchehen wird. Jedenfalls werden
viele Zuſchauer aus den Nachbarſtädten dazu eintreffen.
München, 18. Jan. Ein geſtern an die Wähler verſandtes,
von den Mitgliedern eines gemäßigt=konſervativen Ausſchuſſes
unter=
zeichnetes Rundſchreiben wünſcht auf Grund der Annahme des
Septennats ein Zuſammengehen aller Wähler und aller Parteien
mit Ausnahme der Sozialdemokraten und empfiehlt für München 1
den Nationalliberalen Herrn Sedlmayer, für München 11 den
Kleri=
kalen Ruppert oder einen für das Septennat eintretenden
Ge=
ſinnungsgenoſſen. Der nationalliberale Verein und die
deutſch=
freiſinnige Vereinigung beſchloſſen, dem für die Landtagswahlen
gemeinſam beſtellten Ausſchuß auch das Reichstagswahlgeſchäft zu
übertragen.
Vom Bodenſee, 16. Januar. Lezte Woche gingen in Bregenz
in einem Tage 36 Waggons mit Haſen, die für Paris beſtimmt
waren und aus Inneröſterreich kamen, durch. Jeder Waggon hatte
eine Ladung von 700 Haſen, ſo daß alſo an dieſem Tage 25200
Haſen die Reiſe nach Paris unternahmen.
Wien, 18. Januar. Von den zahlreichen Anekdoten, welche
von dem kürzlich verſtorbenen Frhrn. v. Todesco wegen ſeiner
eigentümlichen Verwendung der Fremdwörter erzählt werden, hier nur
die nachſtehenden: „Die Börſes, lautete einer ſeiner klaſſiſchen
Aus=
ſprüche, „iſt wie eine Lawine, einmal ſtürzt ſie hinauf, einmal her=
Ein berühmter Schwindler, erzählte man in einer
Geſell=
unter.
ſchaft, iſt in flagranti verhaftet worden. „Den Ort kenne ich, er
liegt in Italien= - „Relata referot ſoll er eines Tages erzählt
haben; ich war ſelbſt dabeil. — Sehr bekannt iſt die Anekdote, der
zufolge er einſt dem verſtorbenen Grafen Kinsky in einer Sitzung
des Verwaltungsrats der Anglobank geſagt haben ſoll: „Ich habe
heute fürchterliche Konzeſſionen im Kopfe. - „Nun, ſo legen Sie
ſich kalte Promeſſen auf;, erwiederte der ſchlagfertige Graf. - Ein
franzöſiſcher Großhändler, Mr. Maçon, war an ihn empfohlen und
von ihm ſofort zu einem Souper eingeladen worden. Der Baron
nannte ihn fortwährend Makon. - „Ich heiße Macon, ich habe
ein Cedil am el, verbeſſerte der Franzoſe. Abends erſchien derſelbe
154
Nr. 14
verwundert. „Sein Cedil wird ärger geworden ſein, ſoll der Baron ſich vollſtändig geiſtig erarbeitet hat. Daß ſolches bei Herrn
Ed=
den abweſenden Gaſt entſchuldigt haben.
geſtern abend im Lokale des dramatiſchen Vereins „Irelie' im uns ſchon in verg. Saiſon. Seine heutige Leiſung kann nur zur
Stadtviertel Spitalfields ſtattfand, ertönte plötzlich Feüerruf und Verſtärkung des damals empfangenen Eindrucks beitragen. Auf den
dem Ausgange 17 Perſonen, meiſt Frauen, getötet wurden.
20. Dezember die bis dahin verſiegelte Wohnung Liſzr's geöffnet und Becher und der große Schlußſatz. Die dazwiſchen fallende Scene
der Nachlaß des verblichenen Meiſters in Augenſchein genommen. mit dem Famulus war gleichfalls äußerſt gut getroffen. Den Um=
Die Wohngemächer Liſzt's ſind im erſten Stockwerke der Landes= ſchlag aus dem ſchwerfälligen Gelehrten in den leichtlebigen Kava=
Glasſchrank eine kleine Auswahl der Kränze und
Huldigungsbän=
der, welche das Leben dem Meiſter gebracht. Rechts von dieſem die ſich an unſerer Bühne zuerſt als Margarethe einführte, hat ihre
Speiſezimmer befindet ſich das eigentliche Hauptzimmer der Liſgk= ſo überaus dankbare und liebenswürdige Partie im Einzelnen noch
Zimmers ſteht, auch den großen Arbeitstiſch und die Bibliothek. unmittelbar, mächtig aus Herz des Hörers. ohne daß die Künſtlerin
ein und bildet eine Niſche, in welcher an der Wand eine Statuette ſehr abgerundete und durchdachte Leiſtung bietet der Mephiſto des
die Liſzt hier am nächſten ſtanden, bedeckt. Kardinal Haynald, Graf ſ Trumpf ausſpielte.
Geza Zichy, Graf Alexander Telecki befinden ſich unter ihnen. In
der letzten Zeit ſtand auch ein mit Sammet überzogener Betſchemel
mit Kruzifiz hier. Auch mehrere wertvolle Bücher wurden
vorge=
funden, darunter ein in weißes Korduanleder gebundenes Gebetbuch, mittlere Klaſſen höherer Lehranſtalten von H. Normann und
welches Papſt Pius 1T dem Meiſter mit einer eigenhändig in M. Steinmann. Verlag Sivinna, Kattowit.
franzöſiſcher Sprache geſchriebenen Widmung zum Geſchenk machte.
Die in der Lade des Schreibtiſches vorgefundenen Manuſkripte geſchickte Hand des praktiſchen Schulmanns und iſt nach dem
wurden ohne nähere Unterſuchung zuſammengepackt und verſiegelt. Grundſatz gearbeitet, welcher in dem Normallehrplau für höhere
Dieſelben ſind unverzüglich nach Nom an die dort weilende Mädchenſchulen bekannt gegeben wurde und welcher lautet: „Der
Fürſtin Sayn=Wittgenſtein abgeſchickt worden. Als drittes Zimmer 1 Geſchichtsunterricht ſoll mehr abgeſchloſſene Geſchichtsbilder und
wäre noch der Salon, links vom Speiſezimmer, zu erwähnen. In Biogravhien als eine zuſammenhängende Darſtellung des
Geſamt=
dieſem Balkonzimmer empfing Liſzt ſeine Gäſte Künſtler und Ariſto= ſtoffes bilden; Der erſte Teil des vorliegenden Werkchens enthält
kraten; hier ſtanden ſein Klavier, ſeine Notenkaſten, an den Wänden Bilder aus der deutſchen Götter= und Heldenſage, bei welchen
hängen Photographien der Erzogherzogin Marie=Valerie, der Sophie namentlich den Geſtalten des deutſchen Volks= und Kunſtepos Rech=
Menter, Aquarells von Guſtav Doré, in einer Niſche ſteht die nung getragen worden iſt. Die Abenteuer von Siegfried, die Schick=
Statuette Beethoven3. Dieſer Salon ſtößt an den Prachtſaal der ſale der Nibelungen, der Raub der Gudrun u. ſ. w. ſind in friſcher
Muſikakademie, zu welchem Unmittelbar eine Thür aus der Wohn= einfacher, das Gemüt der Jugend feſſelnder Weiſe erzählt. Der
ung Liſzt's führk. Die Einrichtung des Salons iſt eine prachtvolle. zweite Teil bringt Bilder aus der mittleren Geſchichte. Teil drei
Die Stickerei an den Möbeln rührt von zarten und ſchönen Händen, geht von der Reformation bis zur Gegenwart. Es gereicht den
von denjenigen der Damen der üngariſchen Ariſtokratie, ber. Es Verfaſſern zu beſonderem Lobe, daß ſie die bündige, leicht fäßliche
war dies ein Geſchenk an den Meiſter, das ihm anläßlich ſeiner Form der Darſtellung auch für diejenigen hiſtoriſchen Ereigniſſe
Ernennung zum Präſidenten der ungariſchen Landes=Muſikakademie beizubehalten vermochten, in welchen bereits die Politik eine
weſent=
gemacht wurde.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 18. Januar.
E. Eine Aufführung des Goetheſchen„ Fauſt' bedeutet allemal
eine That, die für den Kunſtſinn der Bühnenleitung, welche ſie
unternimmt das ehrenvollſte Zeugnis ablegt. Giebt es doch ſo
vieles in dieſem Welt und Himmel umſpannenden Gedicht, was
ſich der ſeeniſchen Behandlung geradezu zu widerſetzen ſcheint. Und
doch verlangt dasſelbe in ſeinem innerſten Kern entſchieden nach
dem yengen Bretterhaus;, denn die ganze Anlage iſt durch und
durch dramatiſch - wenn auch nicht theatraliſch - und in dem
Stoffe ſpiegelt ſich die Tragik des ganzen Menſchengeſchlechts, das
im Fauſt einen ſeiner vornehmſten Repräſentanten beſitzt. Von
dieſem Fauſt und den Geſtalten, welche ſich um ihn drängen,wollen
wir aber nicht blos leſen, es verlangt uns auch darnach, ſie
leib=
haftig. in Fleiſch und Blut, vor uns zu ſehen. Und dieſem
berech=
tigten Bedürfniſſe hat das Theater entgegen zu kommen.
Die Bühneneinrichtung, zu welcher die Darmſtädter
Schauſpiel=
regie gegriffen, ſtellt ſich im großen und ganzen als eine ſehr
zweck=
mäßige heraus; der Rotſtift durchkreuzt niemals den inneren
Zu=
ſammenhang, ſondern beſeitigt nur Stellen, die auf der Bühne doch
nicht zur rechten Geltung gelangen würden. „Den ganzen Kreis
der Schöpfung
- wie der Dichter will - ſchreitet der Fauſt in
dieſer Einrichtung freilich nicht aus, er hält ſich vorzugsweiſe in
der mittleren Region der Erde; der Himmel wird garnicht
hinein=
gezogen, die Hölle nur in der Scene der Herenküche; die
Walpurgis=
nacht, welche in London zu einem Ausſtattungsſtück allererſten
Ranges herausgearbeitet wurde, fällt bei uns ganz fort, und das
iſt auch recht güt. Auf dieſe Weiſe dehnt ſich die Aufführurg doch
nicht allzuſehr über das übliche Zeitmaß eines Theaterabends hinaus.
Herr Edward hat in der Fauſtpartie einen Stoff vor ſich,
welcher ſein ganzes künſtleriſches Vermögen unausgeſetzt in
An=
ſpruch nimmt. Inſtinktiv, auf gut Glück hin, läßt ſich dieſe Geſtalt
nicht in der Geſellſchaft und man war über ſein Ausbleiben ſehr nicht bewältigen, nur derjenige wird ſie auslegen können, der ſie
ward der Fall, daß er die Rolle des Fauſt nicht nur gelernt,
London, 19. Januar. Während der Theatervorſtellung. die ſondern in allen ihren Phaſen gewiſſenhaft ſtudiert hat, zeigte ſich
fand dadurch eine ſolche Panik ſtatt, daß bei dem Drängen nach Rieſenmonolog hatte der Künſtler außerordentlich viel Kraft und
Verſtändnis verwendet. Am vollwertigſten und ſchönſten kamen
Die Wohnung Franz Liſzrs. In Budapeſt wurde am nach unſerer Auffaſſung darin zur Geltung: Die Anrede an den
Muſik=Akademie gelegen, die Fenſter gehen auf die glänzende An= lier brachte Herr Edward ſehr alücklich zu wege. Daß übrigens
draſiyſtraße hinaus. Durch ein ſchmales dunkles Vorzimmer ge= Fauſt auch als Liebhaber den Doktor nie ganz abſtreift, dafür hat
langt man in das Speiſezimmer. Die Büſte des Abtes Schwendtner der Dichter durch mehr als einen Zug geſorgt. So gleich in der
blickt von der Fenſterniſche auf den mit Körben aller Art bedeckten, Stelle, wo Fauſt in Grethchens Stube weilt und beim Anblick des
offenbar verwahrloſten Schreibtiſch hin. Rechts davon zeigt ein Großvaterſtuhls in Betrachtungen verſinkt. Einer echten Don
Juan=Natur käme ſolches nimmer in den Sinn. Frl. Cramer,
ſchen Wohnung, das Schlaf= und zugleich Arbeitszimmer. Denn vertieft und zu einer noch gewinnenderen Einfachheit herausgearbeitet.
hier findet man außer dem Ruhebett, das in der rechten Ecke des Die große Kerkerſeene greift in der Wiedergabe des Frl. Cramer
Der Schreibtiſch nimmt die rechte Fenſterſeite des großen Gemaches zu einem heroiſchen Pathos ihre Zuflucht nimmt. Eine gleichfalls
der heiligen Eliſabeth, mit Palmenzweigen gekrönt, ſich befindet. Herrn Werner. Von höchſt ergötzlicher Wirkung war die Scene
Die Wände des Schlafzimmers ſind mit Portraits derjenigen mit dem Schüler, in der auch Herr Hacker einen bedeutenden
Litterariſches.
Bilder aus der deutſchen Geſchichte für untere und
Dieſes Werkchen, welches in drei Abſchnitte zerfällt, verrät die
liche Nolle ſpielt. Die„Mormann=Steinmann'ſchen Geſchichtsbilder
ſchließen mit dem deutſch=franzöſiſchen Kriege nicht ab, ſondern
behandeln in dem Schlußkapitel „Kaiſer Wilhelm= noch Ereigniſſe
der letzten Jahre, wie ;. B. die Enthüllung des Niederwalddenkmals.
Bei dem überaus geringen Preiſe - jeder Teil koſtet nur 50 Pfg.
kann es nicht fehlen, daß das Werkchen in den Schulen Eingang
finden werde.
Tageskalenger.
Donnerstag, 20. Januar: Vortrag des Herrn Hofſchauſpieler Hacker
im Verein für Verbreitung von Volksbilduug im großen Saale
der Turngemeinde.
Freitag, 21. Januar: Generalverſammlung des Lokalgewerbvereins
Darmſtadt in der Brauerei Diſchinger (Textor).
Verantwortlich für die Redaction: ſarl Wittich.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.