Abonnemenlspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. inck.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag.
o-
150. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerake
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowle auzwärtz
von allen Annoncen=Expeditlonen.
Aod-
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmllicher Behörden.
Mittwoch den 12. Januar.
N6 8.
1887
Gefunden: 1 Portemonnaie, enthaltend 5 Mk. 19 Pfg. 1 Sturmlaterne. 1 kleines rothſammetenes Portemonnaie,
enthaltend 15 Pfg. 1 Pelzboa. 1 ſchwarzer Handſchuh. 1 dunkelbrauner Handſchuh. 5 kleine Schlüſſel in einem Ring.
1 kleiner Hohlſchlüſſel. 1 Paar rothe Stauchen. 1 kleiner Drücker. 1 kleines Portemonnaie, enthaltend 20 Pfg. 1
ſchwarz=
ledernes leeres Geldtäſchchen, 1 kleines Portemonnaie, enthaltend 13 Pfg. 1 Armſpange, vernickelt, woran ein baieriſcher
Gulden hängend. 1 ſchwarzer Schleier.
Verloren: 1 ſilbernes oxydirtes Armband. 1 Gummiſchuh.
Zugelaufen: 1 großer gelber Hund. Entlaufen:1 Metzgerhund, rothgelb, langhaarig.
Darmſtadt, den 10. Januar 1887.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Bekanntmachung.
Durch Urtheil des Schöffengerichts
Darmſtadt I. vom 14. Dezember 1886
iſt gegen Adam Petri III. Ehefran zu
Weiterſtadt wegen Vergehens gegen 810
des Nahrungsmittelgeſetzes (Verkaufs
ge=
wäſſerter Milch) eine Geldſtrafe von
120 Mark ausgeſprochen worden.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
[330
Arnold.
Bekanntmachung.
In dem Firmenregiſter des
unterzeich=
neten Gerichts wurden folgende Einträge
vollzogen:
Am 24. Dezember 1886.
Die Firma „S. L. Stern” zu
Darmſtadt iſt vom 15. Januar 1877 an
erloſchen.
Die Ehefrau des Leopold Kahn Julie
geborene Blum, früher verehelichte Stern
zu Darmſtadt betreibt daſelbſt vom 15.
Januar 1877 an ein Kurz= und
Mode=
waarengeſchäft unter der Firma „Kahn=
Stern” und hat ihrem Ehemann
Leo=
pold Kahn Procura ertheilt.
Am 30. Dezember 1886.
Bankier „Ferdinand Sander” zu
Darmſtadt, hat ſeinem Sohn Paul
Richard Sander Procura ertheilt.
Darmſtadt, 8. Januar 1887.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
J. V.:
Wagner, Gerichtsaſſeſior.
(331
Veröffentlichung.
In dem Geſellſchaftsregiſter des unter=
zeichneten Gerichts wurde heute folgender,
die Bank für Handel und Induſtrie
be=
treffender Eintrag vollzogen:
Der Aufſichtsrath hat auf Grund der
88 28 und 29 des Statuts die Herren
Friedrich Hoff und Hermann Marks/
zu Berlin ermächtigt die Firma der
Ge=
ſellſchaft per Procura in der Art zu
zeich=
nen, daß zur Gültigkeit der Zeichnung
eines jeden die Mitunterſchrift
eines Directors
oder
eines ſtellvertretenden Directors
erforderlich iſt.
Darmſtadt, 5. Januar 1887.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
J. V.:
Waguer, Gerichtsaſſeſor. (332
Auction.
Am Dienstag den 18. d. Mts,
Vor=
mittags 10 Uhr,
ſollen auf dem Hofe des unterzeichneten
Depots, Holzhofallee Nr. 13 hier,
ver=
ſchiedene Feldgeräths= und Feldlazareths=
Gegenſtände, darunter eine große Partie
leinene Charpie und Klyſtierſpritzen von
Zinn öffentlich meiſtbietend gegen gleich
baare Zahlung verkauft werden.
Train=Depot der Großh. Heſſiſchen
(25) Diviſion.
[333
das feinſte und nachhaltigſte ſeiner Art,
verkauft nur
[9946
H. W. Prassel, Rheinſtraße 16.
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
zum Nachlaß des Wilhelm Wald zu
Beſſungen gehörigen Immobilien, als:
feld, I. 699 594 Grabgarten, die Kle=
mensgärten, II. 444 464 Wieſe in der Bruch=
wieſe, VIII. 64 1319 Acker im Kies, VIII. 65 1319 Acker daſelbſt, Montag den 17. Januar 1887,
Vormittags 11½ Uhr,
ſauf hieſigem Rathhaus zum dritten Mal
öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Beſſungen, den 10. Januar 1887.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Weimar.
[334
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aus der kgl. baher. Hofparfümeriefabrik
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311
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[(336
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auch die Herren M. W. Prassol, Rheinſtraße Nr. 16, und
C. Pottmann, Schuſtergaſſe 16, Beſtellungen entgegen.
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verkaufe ich im Laufe des Monat Januar den Reſt meiner
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der Soder- u. Wienerstrasse,
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der Rossdörfer- u. Stiftstr,
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Ecke der Rossdörfer- u.
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81
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verkaufe ich im Lauſe des Monats Januar den Reſt meiner
22
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[128
aus letzter Saiſon.
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Ausverkauſ.
Wegen Verlegung meines Ladengeſchäftes verkaufe alle Artikel bedeutend
billiger. Maſſioe, noch gebrannt, Mk. 1 per Pfd. bis Mk. 1.80 per Pfd.,
ſo=
wie nicht gebrannt zu den alten Preiſen, ohne Aufſchlag. Es bietet ſich für
meine Kunden eine günſtige Gelegenheit ſich noch (ohne Aufſchlag) in feineren
Kaffeeſorten zu verſehen.
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obere Rheinſtraße,
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Darmſtadt.
L AkaA½i
GA4mle
Getrooknete ſemüse;
Wothkraut -Wohneh-Wirsing,
Gelbriben - Mohlrabi,
Wetersilie - Martofleln.
Die mit oben angegebenen getrockneten Gemüſe habe in meinem
Geſchäfte neu eingeführt und kann ich dieſelben durch ihre großen
Vorzüge, namentlich in Bezug auf Geſchmack und Kochart, auf das
wärmſte empfehlen.
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C2
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1l.
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J
p E
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5 G
C9 k.
Eh vam
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mit Balkon, 5 Zimmer und Küche,
Waſſer=
leitung auf ſofort zu vermiethen.
9955) Hochſtraße 42 Beletage mit
Gartenantheil und anderen
Bequemlich=
keiten per ſofort. Näheres daſelbſt.
10088) Victoriaſtraße Nr. 32
eine ſchöne Parterrewohnung, beſtehend
aus 6 Zimmern, Küche ꝛc., ſogleich
be=
ziehbar, zu vermiethen. Näheres zu
er=
fragen Liebigsſtraße Nr. 13½.
10622) Carlsſtr. 40 iſt eine ſchöne
geräumige Wohnung im 3. Stock an
ein=
ruhige Familie zu vermiethen.
10864) Soderſtraße 2 ein großes
unmöblirtes Zimmer zu vermiethen.
11657) Der untere Stock des
Hauſes Ecke der Wilhelminen= u.
Heinrichſtraße mit großer Stallung
Remiſe und Gartenantheil iſt zu
vermiethen.- Auskunft ertheilt das
Logisnachweiſungsbureau
Jogeph Trier,
Wilhelminenſtraße 25.
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Lautenſchlägerſtr. ¼ eine hübſche
Woh=
nung, 3 Zimmer mit Küche und
Glas=
abſchluß. Preis M. 280. Auch kann noch
ein Zimmer zugegeben werden.
11827) Grafenſtraße 16 im 3. Stock
3 Zimmer nebſt Zubehör. per ſofort
zu beziehen.
Nr. 8
11828) Bleichſtraße 37 1 unmöbl.
Zimmer mit Cabinet ſofort zu verm.
11829) Heidelbergerſtraße 37. dem
Prinz Emilgarten gegenüber, iſt eine
elegante Wohnung, beſtehend aus 5
Zim=
mern mit Veranda, 1 Souterrain= und
1 Manſardenſtube nebſt Zubehör, pro
15. April 1887 an eine ruhige Familie.
Waſſerleitung im Hauſe. Zu erfr. daſelbſt
1 Treppe hoch.
12244) Wienerſtraße 51 der 2. und
3. Stock, je 5 Zimmer, Küche mit Zubehör,
per 1. April, ev. auch früher. Näh. 2. St.
12306) Noßdorferſtraße 17 iſt eine
Manſardenwohnung anderweitig zu verm.
12417) Schloſgartenſtraße 3 eine
freundliche Wohnung, beſtehend aus vier
Zimmern, Waſſerleitung, nebſt allem
Zu=
behör zu vermiethen u. baldigſt zu bez
12885) Liebigſtraße 17 in meinem
neuerbauten Hauſe ſind die Näume des
Parterre, I. u. II. Stockes, beſtehend in
je 3-4 Zimmern mit allem Zubehör,
elegaut u. comſortabel eingerichtet, zu
ver=
miethen, eventuell auch mehrere
Stock=
werke zuſammen.
Näheres Guſtav Heß, Zimmermeiſter,
Blumenſtraße 6.
13024) Georgenſtr. 13 eine
Man=
ſardwohnung mit 5 Zimmer, Küche
Vor=
platzabſchluß und allem Zubehör per
ſo=
ort zu vermiethen.
13100) Rheinſtraße 16 eine Wohnung
von 6 Zimmern mit allem Zubehör, iſt
iſt per 1. April 1887 vent. auch früher
zu vermiethen.
13194) Lautenſchlägerſtraße 28 eine
Wohnung, 3 ſchöne Zimmer, abgeſchl.
Vorplatz, Waſſer und alles Zubehör, iſt
auf Januar oder, ſpäter an ruhige
Miether zu vermiethen.
13198) Soderſtraße 47, 1. Stock,
zwei ineinandergehende gut möbl. Zimmer
mit ſeparatem Eingang ſofort zu verm.
13277) Hochſtr. 10 eine kl. Manſ.
zu verm. und bald zu beziehen.
12) Caſerneſtraße 64 iſt eine
ge=
räumige Manſarde mit allen
Bequemlich=
keiten an eine kinderloſe, ruhige Familie
bis zum 1. April anderweit zu verm.
94) Wilhelminenſtraße Nr. 3
Seitenbau 5 Zimmer, Küche ꝛc. b
5
event. mit Stallung, Heuboden,
Remiſe und Burſchenzimmer per
Anfang April.
Extix
98) Promenadeſtr. 51
Beletage (7 Zimmer mit Zubehör u.
Vor=
gärtchen) auf April zu vermiethen.
Näheres daſelbſt parterre.
99) Schulſtraße 7 der 2. event. der
1. Stock, 6-7 Zimmer, Küche m.
Waſſer=
leitung und Zubehör auf 15. April.
102) Ecke der Lautenſchläger= und
Heinheimerſtraße eine geräumige, frdl.
Wohnung im mittleren Stock, beziehbar
im April. Preis 400 M. Näheres im
Laden daſelbſt.
95) Obere Wilhelmſtxaße 10
Hochparterre: 6 Zimmer,
Waſſer=
leitung, Mitbenutzung des Vorgartens
nebſt dazu gehörigen Räumlichkeiten
U wegen Wegzug bis zum 1. April k
anderweitig zu vermiethen.
Näheres Beſſ. Carlsſtraße 37.
Prof. Seeger Wwe.
eerrntrzarrikirir rFiristräitrinDrai i. r r.i. iritike.
100) Wilhelminenſtraße 6 iſt der
1. Stock zu vermiethen.
137) Holzſtraße 15 eine kleine
Woh=
nung ſofort zu vermiethen.
138) Holzſtraße Nr. 10 eine ſchöne
Wohnung zu vermiethen.
Wilhelminenſtraße 18
4 eine Hochparterre=Wohnung,
be=
ſtehend aus einem Salon und fünf
Zimmern nebſt allem Zubehör (neu
hergerichtet) zu vermiethen.
Auskunft wird ertheilt im Hauſe
ſelbſt und beim Wohnungsnachweis=
Bureau des Herrn Joſeph Trier,
4 Wilhelminenſtraße 25.
[213
MiliixrAiiAirArrirAiirrrririiiirAiirirnd
218) Louiſenſtraße 28
eine Wohnung, beſtehend aus 3 Zimmern
im Seitenbau, zu vermiethen. Beziehbar
am 1. April.
Schuchard.
220) Heinrichſtr. 62 iſt der mittlere
Stock, 5 Zimmer nebſt 2 Bodenkammern
und ſonſtigen Bequemlichkeiten zu verm.
und bis 1. März zu beziehen. Näheres
daſelbſt Nr. 64 parterre.
44
Das Haus
Annaſtraße 26 mit Garten, auf
Wunſch auch Stallung für 3 Pferde,
4 iſt per April zu vermiethen.
Das=
elbe wird neu hergerichtet. Näh.
Herrmannſtr. 33 parterre. (222
WfuiiLrriiritar.
16
229) Kath. Kirche 12 eine Manſarde
zu vermiethen.
263) Steinſtraße 22,
Manſarden=
wohnung, 6 Piecen, worunter 3 grad=
Zimmer, abgeſchl. Vorplatz, Küche ꝛc., an
eine kinderloſe Familie oder einzelne
Per=
on zu vermiethen. Preis 400 M.
Näheres Waldſtraße 38, parterre.
346)
Manſarde
Aliceſträße 28, für 160 M.
347) Schulſtraße 4 im Hinterbau
2 Zimmer, nur an eine einzelne Perſon,
per 10. April zu vermiethen.
348) Obergaſſe 10¼ eine kl. Wohn.
349) Untere Bleichſtraße 51 eine
Manſarde=Wohnung an eine ruhige
Fa=
milie zu vermiethen.
350) Roßdörferſtraße 26 Manſarde
zu vermiethen.
4
Läday, Hagols o6.
10585) Carlsſtraße 12 eine große
Werkſtätte mit oder ohne Wohnung
ſo=
fort oder ſpäter zu vermiethen.
12386) Alexanderſtr. 15 Laden
auf Wunſch mit Wohnung, alsbald.
13028) Waldſtraße 32 drei
geräu=
mige Zimmer im Hinterbau, zu
Woh=
nung, ſowie Geſchäftszwecken geeignet,
ſofort zu vermiethen.
Zu erfragen im Vorderhaus.
103) 12 Rheinſtraße 12
der bisher von Herrn G. Ph. Nieder
bewohnte Laden nebſt Comptor
ander=
weit zu vermiethen.
rtrtirzaArua tenarrretrrtrrtarAxttas
7 351) Eine Werkſtätte m.
Kamin=
anlage, ſowie der unt. Stock, 4
Zim=
mer, zu verm. Näh. Graſenſtr. 6. H
10442) Carlsſtraße 33 1. St. ein
gut möblirtes Zimmer gleich zu beziehen.
11027) Magdalenenſtraße 14,
par=
terre, ein ſchön möbl. Zimmer zu verm.
11910) Eliſabethenſtraße e1 part.
ein ſchön möblirtes Zimmer zu vermiethen.
11958) Alexanderſtr. 16 ein kleines
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
12117) Mauerſtraße 13 iſt ein gul
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
12252) Dieburgerſtraße 5, 3. Stock,
hübſch möblirtes Zimmer unter günſtigen
Bedingungen zu vermiethen.
12752) Friedrichſtraße 18. 1. Stock,
ein möbl. Zimmer mit od. ohne Penſion.
12889) Steinſtraße 26 im mittleren
Stock gut möbl. Zimmer mit Cabinet.
13031) Ecke des Mathildeupl. u. d.
Zeughausſtr. 7 ein gut möbl. Zimmer
im 1. Stock mit ſeparatem Eingang.
13032; Saalbauſtr. 41, Marienpl.
ein fein möbl. Zimmer mit ſeparatem
Eingang per ſofort zu vermiethen.
13280) Aliceſtr. 13. St. ein möbl.
ſchönes Zimmer mit Alkoven für 20 M.
13331) Möbl. Zimmer zu verm.
Caté Höppel, Grafenſtraße.
13369) Zu vermiethen
ein gut möblirtes Zimmer mit
Kabinet an einen ruhigen Herrn.
Schützenſtraße 8.
17) Caſerneſtraße 64 ſind zwei fein
möbl. Zimmer, auf Wunſch mit Stallung,
Burſchenzimmer ꝛc. zu vermiethen.
18) Niederramſtädterſtraße 43 ein
möbl. Zimmer mit od. ohne Penſion.
104) Bleichſtr. 48 nächſt den
Bahn=
höfen möblirte Zimmer zu vermiethen.
105) Neue Kiesſtraße 42 parterre
gut möblirtes Zimmer.
Nr. 8.
106) Promenadeſtraße 41 ſind zwei
freundliche möblirte Parterre=Zimmer zu
vermiethen und gleich zu beziehen.
107) Ernſt=Ludwigsftr. 24 ein möbl.
Zimmer billig, ſofort. Gg. Lerch Wwe.
232) Louiſenſtraße 34, 3. St., ein
gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
233) Louiſenſtraße 4, Hinterbau, ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
235) Ludwigsplatz 8 im Hinterbau
ein möblirtes Zimmer ſofort zu beziehen.
352) Heidelbergerſtr. 49 parterre
ein fein möbl. Zimmer zu vermiethen.
353) Wilhelminenſtr. 19 Settenbau
ein einfach möbl. Zimmer zu vermiethen.
arzi=
rrietiiier.
354) Ein tüchtige Köchin, welche auch
Hausarbeit übernimmt, ſucht Stelle.
Frau Becker, Schulzengaſſe 2.
246) Eine perfekte Kleidermacherin,
welche 14 Jahre ſelbſtändig gearbeitet,
empfiehlt ſich in und außer dem Hauſe in
prompter, billiger Bedienung; ſogleich auch
ein Lehrmädchen geſucht.
Magdalenenſtraße 7.
23) Ein junger, lediger Diener.
gedienter Militär ſucht Stelle als Diener,
Hausburſche, Portier ꝛc. Gute Zeugniſſe
vorhanden. Näheres P. Lochhaas,
Gra=
fenſtraße 27.
316) Eine ältere Perſon, welche
ſelbſt=
ſtändig kochen kann, wird gegen hohen
Lohn geſucht. Mathildenplatz 3.
355) Brave Mädchen erhalten ſ. gute
Stellen. K. Gluske, Friedrichſtr. 14½
Einlegerin geſucht.
Leinberger's Buchdruckerei,
Beſſ. Carlsſtraße 6.
(356
357) Für mein Ladengeſchäft ſuche ich
ein junges Mädchen aus anſtändiger
Fa=
milie als
Verhöuferim.
A. Anton,
Magazin für Haus= und
Küchen=
ſEinrichtung.
358) Geſucht ein Mädchen m. guten
Zeugniſſen in eine Familie von 3 Perſonen.
Näheres in der Expedition.
Ein tüchtiger Eisendrcher
geſucht. Schützenſtraße 8.
(359
Ein flotter
Maſchtyenzeichner
wird für ſofort geſucht.
Zu erfragen in der Expedition. ſ323
83
253) Ein tüchtiges Mädchen, welchss
kochen kann und den Haushalt verſteht,
findet Stelle gegen hohen Lohn.
Zu erfragen bei H. Hachenburger Sohn,
Rheinſtraße I.
Mehrere Jungen
(360
in die Gießerei geſucht.
Gobrüder Roeder.
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Menſchen und Hausthiere, auch kein
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ſedem garantirt. Beſte Reſerenzen.
Brief=
liche oder mündliche Beſtellungen an die
Exped. ds. Bl.
(361
In der Nähe der unteren
Heinrichſtraße
drei unmöblirte Zimmer nebſt Stallung
für 3 Pferde, Burſchenſtube,
Sattelkam=
mer zu miethen geſucht.
Offerten befördert das Logisnachweis=
Bureau von Ludwig Alter,
Eliſabethen=
ſtraße 34.
(362
Zur gefälligen Beachtung!
Mitbeſtem Zeugniß verſehen von Gießen
wieder zurückgekehrt empfehle ich mich den
geehrten Herrſchaften als Wartfrau.
Margarethe Arnheiter,
Saudſtraße 10.
[276
Jädchen können das Weißzeugnähen
De erlernen bei Helene Weinmann,
Beſſungen, Kirchſtraße 7.
[279
M½. gr,
Kas=
1Bedisu pialss.
Im beſten Theile des Balcons im
II. Range ſind 2 halbe Plätze, zuſammen
oder getrennt, abzulaſſen.
Näheres in der Exped. d. Bl. unter
Ch. V. 27.
(269
Eine Nohuung
von 10 Zimmern nebſt Garten event. ein
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Eliſa=
bethenſtraße 34.
(29
Engl. Unterricht.
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Eliſabethenſtr. 59. 261
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Lehre r,
der ganz über ſeine Zeit verfügen kann,
ſucht Uuterricht im Deutſchen,
Franzö=
ſiſchen und Engliſchen zu ertheilen.
Näheres Zimmerſtraße 5.
[13374
22
84
Nr. 8
Bürgervorein.
Eintraohl.
Diejenigen Mitglieder, welche ſich an den geplanten Aufführungen betheiligen
wollen, werden zu einer Beſprechung, die Donnerstag den 13. d. Mts., Abends
halb 9 Uhr, im Lokale des Bürgervereins ſtattfinden ſoll, höflichſt eingeladen.
Da der Ball ſchon am 5. Februar abgehalten wird, dürfen die Vorbereitungen
keinen Aufſchub erleiden und wird deshalb um vollzähliges Erſcheinen gebeten.
[363
Die Vergnügungs=Commiſſion.
ſollörrte ſomiüdo.
Bezugnehmend auf den in geſtriger
Nummer d. Bl. enthaltenen Artikel obigen
Betreffs hiermit zur Nachricht, daß
die=
ſelben ſchon längere Zeit von meinem
Geſchäft zu beziehen ſind.
Ich empfehle:
Julienne,
grüns Bohnen
Clang und Querſchnitt)
Pflückerbsen,
Petersille.
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kann der Keim von Uebeln werden,
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bedrohen. Kein Leidender verſäume
deshalb die bewährten, von Corhphäen
der Wiſſenſchaft, als vorzüglich
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zu gebrauchen. Dieſe Präparate
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(259
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[364
Es werden noch einige Kunden
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in und außer dem Hauſe angenommen.
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[365
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werden billig angefertigt.
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(175
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[270
Politiſche heberſat.
Darmſtadt, 12. Januar.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer arbeitete am 10. mit dem
Chef des Eivilkabinets Geh. Rat v. Wilmowski und empfing
nach=
mittags 4 Uhr den Reichskanzler Fürſten Bismarck zum Vortrage.
In der Sitzung des Reichstags vom 10. wurde das Mandat
des zum Geh. Oberregierungsrat ernannten Abg. Gamp für nicht
erloſchen erklärt
Für die nächſte Sitzung, Dienstag 11., ſtehl die Militärvorlage
auf der Tagesordnung und erwartet man, daß Fürſt Bismarck das
Wort ergreift.
Die Genehmigung zur ſtrafrechtlichen Verfolgung des
Redak=
teurs der „Darmſtädter Freien Preſſe; wegen in Nr. 231 vom
2. Oktober v. J. begangener Beleidigung des Reichstags wurde
verſagt, wozu Abg. Dr. Meyer bemerkte, daß dem Reichstag in den
Petitionen wegen der Militärvorlage noch ganz andere Dinge
ge=
ſagt worden ſind. — Schließlich wurden die noch übrigen Petitionen
des Reichsſchatzamtes in zweiter Leſung unverändert genehmigt.
Das preußiſche Staatsminiſterium hielt am 9. nachmittags von
3-5 Uhr unter dem Vorſize des Fürſten Bismarck eine Sitzung im
Reichskanzlerpalaſt ab. Am 10. nachmittags fand abermals eine
Sitzung ſtatt. Es liegt nahe, daß in dieſen Sitzungen über die
Stellungnahme zu einer ablehnenden Haltung des Reichstags in
der Militärvorlage Entſcheidung getroffen wurde.
Der württembergiſche Miniſterpräſident Mittnacht iſt am 10.
abends in Berlin eingetroffen, um an den Verhandlungen des
Bundesrats teil zu nehmen.
Der großbritanniſche Botſchafter am ruſiſchen Hofe, Sir R.
D. Morier, iſt auf der Reiſe nach Petersburg in Berlin angekom
men und hat für die Dauer ſeines Aufenthalts im großbritanniſchen
Botſchaftsgebäude Wohnung genommen.
Dem Wirkl. Geh. Rat Dr. Pape, Vorſitzenden der Kommiſſion
zur Ausarbeitung des Entwurfs eines bürgerlichen Geſetzbuchs, iſt
zur Feier des Tages, 11. Januar, an welchem er vor 50 Jahren
in den preußiſchen Juſtizdienſt eintrat, der Rote Adler=Orden 1. Kl.
mit Eichenlaub und mit dem Emaillebande des Kronenordens
ver=
liehen worden.
Der japaniſche Prinz Akihito Komatſa Nu Muya, welcher von
dem Kaiſer von Japan beauftragt worden iſt, dem Prinzen
Wil=
helm den japaniſchen Orden vom Chryſauthemum zu überbringen,
wird in Kürze aus London in Verlin eintreffen. Die Mitglieder
des prinzlichen Gefolges ſind bereits am Sonntag dort angekommen.
Der japauiſche Staatsminiſter General Comte Saigo, begleitet
von den japaniſchen Offizieren Kapitän Shibahama und den
Lieu=
tenants Poſhee, Funaki, Harrada, M. Hidaka Fy, Takuna und
Maſtugata ꝛc., iſt am 10. aus England in Berlin angekommen.
Die Nachricht von einem Abkommen wegen gemeinſamen
Ver=
gehens bei Arbeiterunruhen iſt auf die Erklärung des
luxemburgi=
ſchen Juſtizdirektors zurückzuführen, daß die Grenzbehörden ſich zu
dem gemeinſamen Zweck verſtändigt hätten, gewiſſe gefährliche
Sub=
jekte im Intereſſe der gemeinſamen Sicherheit zu beaufſichtigen, wie
dies ſchon lange in Sachen des Schmuggels ꝛc. geſchieht, ohne daß
die Centralbehörden ſich mit derlei Verſtändigungen der Unterbehörden
befaſſen.
Die von „Reuter's Bureau' zuerſt gebrachte Meldung von
einer ſeitens gelandeter Mannſchaften des deutſchen Kreuzers,
Adler=
auf der Inſel New=Irland vollzogenen Straf=Exekution an
Einge=
borenen hat bislang noch keine amtliche Beſtätigung erfahren. Es
muß daher dieſe aus engliſcher Quelle ſtammende Nachricht
einſt=
weilen noch mit Vorbehalt aufgenommen werden, um ſo mehr, als
ſich „Reuter's Bureau; in ſeinen Meldungen über die Vorgänge in
den deutſchen Schutzgebieten nicht immer als zuverläſſig erwieſen hat.
Der Prinz=Regent von Bayern hat anläßlich ſeines kürzlichen
Beſuches am Berliner Hofe eine größere Anzahl preußiſcher
Mili=
tärs durch Ordensverleihungen ausgezeichnet. Es erhielten: Die
Generäle der Infanterie v. Pape und v. Voigt=Rhetz ſowie der
Gouverneur von Metz, Generallieutenant v. Berken, das Großkreuz
des bayeriſchen Militär=Verdienſt=Ordens, der Direktor des
Allge=
meinen Kriegs=Departements im Kriegsminiſterium, General=
Lieute=
nant v. Häniſch, und der Präſident der Artillerie=Prüfungs=
Kom=
miſſion, Generalmajor Sallbach, das Großcomthurkreuz und der
Nr. 8.
85
Kommandant von Metz, Generalmajor v. Laue, ſowie der
Abtei=
lungschef für das Remonteweſen im Kriegsminiſterium, Oberſt
v. Traſchke, das Komthurkreuz des Militär Verdienſt=Ordens.
Außer=
dem wurden noch weitere preußiſche Offiziere durch Ritterkreuze
desſelben Ordens ausgezeichnet.
Heſterreich=Angarn. Das Kronprinzenpaar iſt von Abbazia
nach Wien zurückgekehrt.
Die Verſammlung mähriſcher
Ver=
trauensmänner in Brünn bewahrte die Einigkeit der Deutſchen
Mährens und beſchloß eine Zuſtimmung an die deutſchen
Mitglie=
der für deren Austritt aus dem Landtage.
Franſtreich. Die Eröffnung der diesjährigen parlamentariſchen
Seſſion erfolgte Dienstag den 11. d. M.
Auf die ihm von den bulgariſchen Delegierten gemachte
Be=
merkung, die bulgariſche Regierung wünſche den Frieden Europas
und habe deshalb auf die Kandidatur des Fürſten Alexander
ver=
zichtet, aber den Fürſten von Mingrelien könnten die Bulgaren
nicht annehmen, die bei der Frage nicht direkt intereſſierten Mächten
könnten wohl eine andere Kombination ausfindig machen
-
Cr=
widerte Miniſter Flourens, keine Macht mit Ausnahmr der Pforte
könne dies; Frankreich habe bei der Frage keine beſondere Nolle zu
ſpielen, es könne nur diejenigen Löſungen begünſtigen, welche am
meiſten geeignet wären, von den Hauptintereſſenten angenommen zu
werden; Frankreichs einziges Ziel ſei die Erhaltung des Friedens.
Miniſterpräſident Goblet empfing am 10. d. die bulgariſchen
Delegierten nichtamtlich und erklärte, er habe den Ausführungen
Flourens nichts hinzuzufügen. Frankreich habe Sympathie für die
Freiheit der Nationen, müſſe aber vor allem ſeine eigenen Intereſſen
in Rechnung ziehen, es habe kein beſonderes Intereſſe, wodurch
eine Iutervention Frankreichs bei den bulgariſchen Angelegenheiten
erklärbar würde. Frankreich würde die Bande nicht außer Acht
laſſen, welche Bulgarien mit Mächten verknüpfe, zu denen
Frank=
reich in freundſchaftlichen Beziehungen ſtehe. Er könne nur eine
ſchnelle und günſtige Löſung der Situation wünſchen, welche
gegen=
wärtig für ganz Europa die Urſache von Störungen und
Beun=
ruhigungen ſei. Die Delegierten verweilten nur ſehr kurze Zeit
bei Goblet.
Das „ Journal des Debats= ſagt: Das bulgariſche Volk gleiche
nicht einem unterdrückten Volke, es ſei ſo unabhängig, daß es ſogar
formelle Verpflichtungen verletze, durch Nichtleiſtung des türkiſchen
Tributs und durch Nichtſchleifung der Donaufeſtungen; es habe den
Orientfrieden ſtören, den Berliner Vertrag gerreißen, Rumelien
annektieren dürfen. Auch jetzt trotze es dem Willen Europas durch
die Behandlung Philippopels als eines einfachen
Provinzialhaupt=
ortes. Die bulgariſche Regierung ſei eine revolutionäre, die
bulga=
riſche Demokratie ſei in Händen einiger Emporkömmlinge und
Ehr=
geiziger. Die Bulgaren ſeien unfähig über ihr Schickſal ſelbſt zu
beſtimmen, Rußland, dem ſie ihre Befreiung verdankten, habe das
Recht, eine Art von Vormundſchaft auszuüben; die Türkei, deren
Vaſallen ſie ſeien, habe das Recht in den bulgariſchen
Angelegen=
heiten zu intervenieren. Da Rußland und die Türkei im
Einver=
nehmen, ſei es unerſichtlich, aus welchem Grunde andere Staaten
die in Sofia errichtete, aus Diktatoren und Störenfrieden beſtehende
Regierung unterſtützen und erhalten ſollten.
Es iſt thatſächlich, daß der Generalreſident von Madagaskar,
Le Myre de Vilers, amtlich nachgeſucht hat, nach Frankreich
zurück=
zukehren und ſich im Laufe des März in Tamatave einſchiffen zu
dürfen.
Die indirekten Steuern im Jahre 1886 ergaben 71½ Millionen
weniger als ſie veranſchlagt waren, und 32 Millionen weniger als
ſie im J. 1885 ergeben hatten. Die Einnahmen des Staatsſchatzes
betrugen im Jahre 1886 32 Mill. weniger als 1885 und blieben um
71 Mill. hinter dem Voranſchlag zurück.
Beſgien. In Anbetracht der Heeresverſtärkungen in andern
Ländern ſoll die allgemeine Beſichtigung der belgiſchen Armee, die
gewöhnlich in den Juni fällt, dieſes Jahr ſchon im Februar
ſtatt=
ſinden.
Niederkande. Das Strafurteil, durch welches der
Sozialiſten=
führer Domela Nieuwenhuis wegen Beleidigung des Königs zu
einjähriger Haft verurteilt wurde, iſt vom Kaſſationshofe beſtätigt
worden.
Buſgarien. Kriegsminiſter Nikolajew hat einen Beſehl an die
Armee erlaſſen, wonach die Abteilungskommandanten die nötigen
Maßregeln zu ergreifen haben, daß bei den Regimentern alle
Re=
glements in die bulgariſche Sprache überſetzt werden; dieſe
Ueber=
ſetzungen ſind dem Kriegsminiſterium vorzulegen, welches ſodann die
beſten derſelben in Druck legen und an die Abteilungen verſenden
wird. Von jetzt an ſoll, außer den Kommandorufen, welche bis zur
Ueberſetzung und Gutheißung des Exerzierreglements ruſſiſch
ver=
bleiben, alles andere in bulgariſcher Cprache ausgeführt werden.
Der Miniſter des Aeußern, Natſchewitſch, telegraphierte an den
bulgariſchen Agenten in Belgrad, daß alle Nachrichten über den zu
gewärtigenden Rücktritt der bulgariſchen Regierung unwahr ſind.
Wie verlautet, wurde der Entſchluß der bulgariſchen Regentſchaft,
ihre Vollmachten in die Hände der Großmächte zurückzulegen, durch
Mutkuroffs Weigerung vereitelt.
Zankow iſt am 9. nach Konſtantinopel abgereiſt und zwar auf
die Aufforderung Nelidow's.
Türſtei. Die Pforte wurde amtlich in Kenntnis geſetzt, daß
montenegriniſche Agenten eine Bande für einen Einfall in Serbien
vom Sandſchakate aus anwerben.
Darmſtadt. 12. Januar.
Geſetzentwurf, betr. die Beſteuerung des Weins. SSchluß).
Artikel 4. Die Heranziehung der Weineinlagen von Perſonen,
welche im Sinne der Artikel 1 und 2 weder zur Klaſſe der
Wein=
kleinverkäufer, Weinhändler, Weinproduzenten und Weinſpekulanten
gehören, noch aus anderen Gründen Befreiung zu genießen haben,
erfolgt auf Grund einer Erklärung über jeden Weinverſandt, welche
nach von Unſerem Miniſterium der Finanzen vorzuſchreibenden
For=
mular einerſeits von dem Verſender, andererſeits von dem Empfänger
päteſtens innerhalb 3 Tagen nach der Verſendung beziehungsweiſe
dem Empfang an dasjenige Hauptſteueramt, zu welchem der
Wohn=
ort des Empfängers gehört, einzuſenden iſt. Bei dem über die
Landesgrenze eingeführten, für das Inland beſtimmten Wein hat
der Einbringer anſtelle des Verſenders die vorſtehende Verpflichtung
zu erfüllen.
Gleichzeitig iſt die Abgabe nach Maßgabe der aus dem
For=
mular zur Erklärung des Empfängers erſichtlichen Skala durch den
letzteren in der Weiſe zu entrichten, daß der betreffende Betrag in
Stempelmarken der Erklärung aufgeklebt wird. Indes ſoll
unbe=
nommen bleiben, daß, infolge ſtattgefundener Verſtändigung zwiſchen
dem Verſender und Empfänger des Weins, die Entrichtung der
Ab=
gabe unter Beobachtung der gegebenen Vorſchrift durch den
Ver=
ſender bewerkſtelligt wird, in welchem beſonderen Falle der
Erklä=
rung des Empfängers anſtelle der Stempelmarken eine bezügliche
Bemerkung beizufügen iſt.
Artikel 5. Die Verſteuerung des Haushaltungsverbrauchs der
Weinkleinverkäufer geſchieht in der Weiſe, daß derſelbe bei der nach
dem im Eingange erwähnten Geſetz zu bewirkenden Schätzung des
Weinkleinverkaufs von der Schützungskommiſſion, beziehungsweiſe
bei Feſtſtellung von Averſionalſummen nach Artikel 13 des genannten
Geſetzes von der Steuerverwaltung gleichzeitig ermittelt und mit
der verkauften Quautität in Anſatz gebracht wird.
Weinhändler, im Falle ſie nicht zugleich Kleinverkäufer ſind,
ferner Weinſpekulanten im Sinne von Artikel 2e haben über ihren
Haushaltungsverbrauch nach Ablauf jedes Jahres eine
wahrheits=
getreue Erklärung an den Vorſitzenden der erwähnten
Einſchätzungs=
kommiſſion gelangen zu laſſen. Der letzteren liegt ob, dieſe
Er=
klärung einer Prüfung zu unterwerfen und, nach etwa weiter
ſtatt=
gefundenen Ermittelungen, die zu verſteuernde Quantität feſtzuſetzen.
Hinſichtlich der Reklamationen beziehungsweiſe Berufungen gegen
die Reſultate der Abſchätzung des häuslichen Verbrauchs gelten die
Beſtimmungen in Artikel 10 bis 12 des erwähnten Geſetzes.
Artikel 6. Verſender beziehungsweiſe Einbringer aus dem
Aus=
lande ſowohl als auch Empfänger von Wein und die im zweiten
Abſatz des Artikels 5 genannten Perſonen, welche die ihnen nach
Artikel 4 beziehungsweiſe 5 obliegende Erklärung unterlaſſen, oder
darin unvollſtändige oder unrichtige Angaben wiſſentlich machen,
die zur Verkürzung des Steuerintereſſes zu führen geeignet ſind,
machen ſich des Vergehens der Hinterziehung ſchuldig
Artikel 7. Die Hinterziehung iſt mit Geldſtrafe in der Höhe
des zehnfachen, im Wiederholungsfalle des zwanzigfachen Betrags
der ſchuldigen Steuer zu belegen.
Zugleich iſt die vorenthaltene Abgabe von der Strafe
unab=
hängig zu entrichten.
Artikel 8. Die Strafen werden von den zur Aburteilung der
Zuwiderhandlungen gegen die Geſetze und Verordnungen über die
indirekten Auflagen kompetenten Gerichten, unter Beobachtung des
desfalls vorgeſchriebenen Verfahrens, angeſetzt, ſofern der
Kontra=
venient nicht vorzieht, die Zuwiderhandlung nach den einſchlägigen
Beſtimmungen im adminiſtrativen Wege erledigen zu laſſen.
Artikel 9. Im Falle der Uneinbringlichkeit der gerichtlich
er=
kannten Geldſtrafen ſollen dieſelben in Haft verwandelt und von
dem Schuldner verbüßt werden. Hierbei iſt für je 2 Mark
Geld=
ſtrafe ein Tag Haft anzuſetzen. Diejenigen Gerichte, von welchen
die Geldſtrafen erkannt worden ſind, haben auch die Verwandlung
derſelben in Haft zu verfügen.
Artikel 10. Die Strafverfolgung der vorſtehenden
Zuwider=
handlungen verjährt in 3 Jahren.
Artikel 11. Der erſte Satz in Artikel 14 des im Eingange
er=
wähnten Geſetzes wird dahin abgeändert, daß als Kleinverkäufer
von Wein künftig ſolche Perſonen, welche in Quantitäten unter 20
Liter in Fäſſern oder 18 Liter in Flaſchen gewerbsmäßig verkaufen,
angeſehen werden ſollen.
In Uebereinſtimmung hiermit wird die Zahl 40 im Eingange
von Artikel 1 des genannten Geſetzes in 20 umgewandelt und weiter
beſtimmt, daß für den Verkauf in Flaſchen an deren Stelle die Zahl
18 zu treten hat.
Artikel 12. Die Erhebung der Weinſteuer nach den
Beſtim=
mungen dieſes Geſetzes ſoll vom 1. April 1887 an in Vollzug
ge=
ſetzt werden.
86
Nr. 8
Artikel 13. Unſer Miniſterium der Finanzen iſt mit der
Voll=
ziehung dieſes Geſetzes beauftragt und wird insbeſondere ermächtigt,
in Bezug auf die Entrichtung der Abgaben, namentlich in den ein
Oktroi von Wein erhebenden Städten, diejenigen Erleichterungen
eintreten zu laſſen, welche ſich als angemeſſen ergeben ſollten.
Die morgen nachmittag 3 Uhr ſtattfindende
Stadtver=
ordneten=Verſammlung hat folgende Tagesordnung: 1
Mit=
teilungen. 2) Wahl der Kommiſſionen und Deputationen. 3)
Aus=
ſtände der Pfandhauskaſſe auf Pfänder zu Ende 1885186. 4) Antrag
des Herrn Stadtverordneten H. Müller, das Trottoir in der
Saal=
bauſtraße betr.
Das diesjährige Konzert zum Beſten der hieſigen
Barmherzigen Schweſtern ſoll Montag den 7. März
ſtattfin=
den. Es haben bereits wieder hervorragende künſtleriſche Kräfte
dahier in uneigennütziger und dankenswerter Weiſe ihre Mitwirkung
zugeſagt und darf wohl einem zahlreichen Beſuch mit Beſtimmtheit
entgegengeſehen werden.
Das am Montag Abend ſtattgehabte Eisfeſt auf der neuen
Eisbahn erntete allgemeinſten Beifall. Das Komite hat in kürzeſter
Zeit ein Arrangement zuſtande gebracht, wie es ſchöner nicht
ge=
dacht werden konnte. Die ganze Bahn war mit Lampions
einge=
faßt, deren Licht allerdings gegen die vier elektriſchen Lampen und
den hell ſcheinenden Mond nicht recht aufkam, aber deren bunte
glühende Ballons weſentlich zu dem wirklich märchenhaften Bilde
beitrugen. Vorträge zweier Muſikkapellen wechſelten ſtändig
mit=
einander ab. Die Schlittſchuhläuſer, teilweiſe mit Lampions
ver=
ſehen, arrangierten ſich allmählich zu einer Polonaiſe, die vor dem
an der Oſtſette der Bahn in mächtiger Größe aufgeſtellten Eisgott
Halt machte. In einem durch Herrn Hofſchauſpieler Mickler
ge=
ſprochenen Gedichte wurde der Gott aufgefordert ein Zeichen ſeiner
fortdauernden Gnade zu geben und alsbald ſprühte Feuerwerk einen
goldenen Regen, während ſich um ihn herum in bengaliſcher
Be=
leuchtung ein Kranz von Fontainen immer höher und höher erhob.
Das Publikum brach bei dieſem Bilde in lebhafteſten Beifall aus.
Auch für leibliche Genüſſe war geſorgt, indem Büffets auf der
Eisbahn aufgeſchlagen worden waren. Se. Köngl. Hoh. der
Erb=
großherzog wohnte dem Feſte an
r. Infolge der durch das gleichzeitig abgehaltene Eisfeſt
ver=
anlaßten ſchwachen Beteiligung ſeitens der Mitglieder ſiel der für
Montag abend im Kaufmänniſchen Verein angekündigte
Vor=
trag des Herrn Rechtsanwalt Lindt über den „Wechſelprozeß der
Reichscivilprozeßordnung; aus, und wird derſelbe vorausſichtlich
am nächſten Montag den 17. Januar im Vereinslokale gehalten
werden.
Nach dem Wetterbericht der „Köln. 8ta ſteht wenig
kaltes, wolkiges Wetter mit ſüdlichen bis ſüdweſtlichen Winden
und ſtrichweiſe Neigung zu leichten Niederſchlägen in Ausſicht.
I. Beſſungen, 11. Januar. Die in voriger Woche von
der Gemeinderatsſitzung ohne Entſchuldigung ferngebliebenen
Gemeinderäte wurden in der geſtrigen Sitzung des Kreis=
Aus=
ſchuſſes jeder zu 5 Mark Strafe und gemeinſchaftlicher Tragung
einer Averſionalſumme von 10 M. verurteilt.
L Kaſtel, 10. Januar. Die wegen der unter den Kindern
herrſchenden Diphteritis ſeither geſchloſſenen Volksſchulen
wer=
den, nachdem die Krankheit faſt vollſtändig erloſchen, auf Verfügung
des Kreisgeſundheitsamtes heute wieder geöffnet.
Rheinheſſen, 10. Januar. In dem Kreiſe Alzey wird
lebhaft über das Ueberhandnehmen des Schwarz= und
Raubwildes geklagt. In unmittelbarer Nähe von Alzey haben
ſich zahlreiche Wildſchweine ſehen laſſen und wurden deren auch
mehrere geſchoſſen. Von dem Donnersberg wird berichtet, daß ſich
die Wölfe aus den Ardennen und Vogeſen ſehr weit ins flache
Land wagen.
8t Frankfurt, 11. Januar. Das zweite Konzert des
Cäcilien=Vereins findet nächſten Montag, den 17. ds., im großen
Saal des Saalbaus ſtatt und zwar unter Mitwirkung von Frau
und Herrn Hildach aus Dresden, Herrn Karl Hartmann von hier
u. ſ. w. Das Programm des Abends bringt: „Ein deutſches
Ne=
quiem' von Brahms, „der 114. Pſalm' von Mendelsſohn=Bartholdy.
Das Konzert ſteht unter Leitung des Herrn Muſikdirektors Karl
Müller.
Andernach, 8. Januar. In die Mälzerei und Bierbrauerei
von Melsheimer u. Comp. iſt ſeit Neujahr ein ſeit Herbſt 1884 ſich
ſtudienhalber hier aufhaltender, etwa 20 Jahre alter Japaner als
Volontär eingetreten, um vorerſt das Gewerbe praktiſch zu erlernen
und ſpäter eine deutſche Brauerſchule zu beſuchen. Da das Bier
in Japan bereits eingeführt und raſch beliebt geworden iſt, die
Er=
zeugung desſelben aber ausſchließlich in den Häuden der
unter=
nehmungsluſtigen Engländer ſich befindet, beabſichtigt der junge
Mann nach zurückgelegter Lehrzeit durch Gründung von
Brauerei=
anlagen mit den Ausländern in Wettbewerb zu treten.
Stuttgart, 10. Januar. Die verſtorbene Prinzeſſin Marie
von Württemberg vermachte dem Prinzen Wilhelm von
Württemberg ihr Palais ſamt einer Million, die Prinzeſſin
Charlotte erhält einen ſehr wertvollen Schmuck (Erbteil der
Königin Katharina), die Familie des Prinzen von Weimar
etwa 300000 Mark nebſt einem zweiten Schmuck und Herzog
Alexander von Oldenburg zwei Millionen Mark. Verſchiedene
wohlthätige Anſtalten ſind mit 1200 000 Mark bedacht.
Karlsruhe, 10. Januar. Unſere Privat=
Briefbeförde=
rungsanſtalten haben über die Neujahrszeit viel zu wünſchen
übrig gelaſſen. Briefe mit gerauer Adreſſe, am 30. und 31.
De=
zember aufgegeben, ſind erſt am 7. und 8. Januar und viele gar
nicht an ihrem Beſtimmungsort angelangt. Ein Schutzmann fand
in der Nähe des Militärſpitals eine größere Anzahl ſolcher Briefe,
welche Neujahrsrechnungen enthielten, andere ſollen im Hardtwald
gefunden worden ſein. Auch wurden manche Briefkaſten dieſer
An=
ſtalt 3-4 Tage nicht geleert. Bei ſolcher Geſchäftsgebarung wird
das Ende bald herbeikommen.
F. J.
Göttingen, 11. Januar. Das Stadttheater iſt heute
nacht 12 Uhr vollſtändig niedergebrannt. Kein Menſchenleben
ging verloren.
Bremen, 10. Januar. Herr Lüderitz iſt laut einer ſeiner
Familie zugegangenen Nachricht in der Nähe des Oranjefluſſes
ge=
ſtorben.
Prag, 10. Januar. Das für den 14. d. angeſagte Sembrich=
Konzert in Prag wurde durch den Vertreter Pollini's rückgängig
gemacht, nachdem dieſer die Ueberzeugung gewonnen, daß das deutſche
Publikum dem Konzerte fernbleiben würde, weil Frau Sembrich
vor nicht langer Zeit im ezechiſchen Theater gaſtierte und
neuer=
dings mit dem ezechiſchen Theater ein Gaſtſpiel vereinbarte.
In Mailand und Genua hat es am letzten Mittwoch ſo
ſtark geſchneit, daß der Verkehr der Omnibuſſe und Tramways
eingeſtellt werden mußte. Die Fernſprecher waren nicht zu gebrauchen
und auch die Telegraphendrähte verſagten den Dienſt. In Genua
wurden 1000 Arbeiter angeſtellt, um den Schnee von den Straßen
zu entfernen. In Florenz iſt der Winter ebenfalls eingezogen
und auch in Rom hat es Mittwoch abend geſchneit. Die Apenninen
ſind ſo weiß wie die Alpen.
Toledo, 10. Januar. Bei dem Brande des Alkazar in
der vergangenen Nacht ſollen viele Menſchen den Tod in den Flammen
gefunden haben. Der Alkazar wurde als Generalmilitär=Akademie
benutzt.
[366
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten widmen wir
hierdurch, ſtatt jeder beſonderen Anzeige, die
ſchmerz=
liche Mittheilung, daß nach langem, ſchweren Leiden
unſer lieber Gatte, Vater, Schwager und Onkel
August Hainfeld,
Großh. Hoftanzlehrer,
heute Vormittag 11 Uhr ſanſt entſchlafen iſt und bitten
um ſtille Theilnahme
die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 10. Januar 1887.
Die Beerdigung findet Donnerstag den 13. Januar,
Nachmittags 3 Uhr, vom ſtädt. Hoſpitale aus ſtatt.
[367
Loͤdto=ainzeigs.
Dem Allmüchtigen hat es gefallen, meine liebe Frau
und unſere liebe Mutter
Eisce Diery, geb. Klein,
am 8. d. M. nach langem, ſchwerem Leiden aus dieſem
Leben abzurufen.
Wir bitten um ſtille Theilnahme.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
H. Diery, Major a. D.
Darmſtadt, den 10. Januar 1887.
Tageskalender.
Mittwoch, 12. Januar: Generalverſammlung des Kunſt=Vereins im
Saalbau.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Mittich.