Abonnemenlsprei=
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Vringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
geſtengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Cuartal incl. Vohlauſchlag.
150. Jahrgang.
Mit der Sonntags=Beilage:
Alluffrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werdenangenommen; in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärls
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Areisamts, des Großh. Polizeiamks und ſämmtlicher Behörden.
76 Z.
Mittwoch den 5. Januar.
1887.
Gefunden: 1 Fächers. 1 Halstuchs. 3 Taſchentücher 5. 1 Handſchuhk 1 Manſchettenknopfr. 1
Taſchenkämm=
chen 2. 1 Kleiderhalters 1 neue blaue Arbeitsſchirze. 1 kleines Rotzbuch. 1 Metermaaßſchnur. 1 Drücker ⬜J. 1Paar
alte graue Strümpfe. 1 Pulswärmer. 1 ſchwarzer Handſchuh. 1 Schürze, blau und weiß geſtreiſt. 1 Spazierſtock.
1 grauer Schirm. 1 ſchwarzer Schirm. 1 Muffe. 1 Spannkette. 1 weißes Taſchentuch, gez M. W. 6. 1 meſſingenes
Hundehalsband mit Marze gez. H. M. 1272. 1 Brille mit Futteral. 1 Jagdſtuhl. 1 kleiner Schlüſſel. 7 kleine Schlüſſel
in einem Ning.
Liegen geblieben in einem Laden: 1 bläulicher Handſchuh. 3 einzelne Handſchuhe, ſchwarz. 1 Stück ſchwarzes
und 1 Stück graues Futter. 1 Vorlegblatt zu einer Stickerei.
Verloren: 5 Stück Pholographien. 1 Arnband, antk, vergoldet, beſtehend aus Medallon mit ciſelirter Arbeit.
1 weißleinenes Taſchentuch, geſlickt, gez. S. v. P. 1 Eisſporn.
Zugelaufen: 1 Moßshund. 1 großer Hund. Entlaufen: 1 junger hellgelber Dachshund. 1 junger ſchwarzer
Hund mit Marke 4898.
Darmſtadt, den 31. Dezember 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
WB. Die mit' bezeichneten Gegenſtände ſind im Großherzoglichen Hoftheater geſunden worden und daſelbſt in Verwahr.
Darmſtadt, am 3. Januar 1887.
Betreffend: Das Militär=Erſatz=Geſchäft pro 1886, insbeſondere Berichtigung der Stammrollen.
Der Civil=Vorſitzende der Großherzoglichen Erſatz=Commiſſion Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Ich beauftrage Sie, die Stammwollen der Jahrgänge 1886, 1885, 1884 und 1883 behufs der Berichtigung alsbald
k. H. hierher einzuſenden.
v. Graney.
(78
Darmſtadt, am 3. Januar 1887.
Betreſſend: Das Militär Erſatz=Geſchäft für 1881, hier Einſendung von Auszügen aus den Sterberegiſtern des Jahres 1886.
Der Civil=Vorſitzende der Großherzoglichen Erſatz=Commiſſion Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Unter Hinweiſung auf die Beſtimmung in 8 45 pos 7b und 10 der E=D. (Reg=Bl. von 1887, S. 700), ſowie auch
S. 652, beauftrage ich Sie, den dort vorgeſchriebenen Auszug, enthaltend die Eintragungen von Todesfällen männlicher
Per=
ſonen, welche das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet hatten und nicht in Ihrer Gemeinde geboren waren, aufzuſlellen und
bis zum 15. Januar an mich einzuſenden.
Es empfiehlt ſich zu dieſem Auszuge das in der Bekker'ſchen Hofbuchdruckerei dahier vorraͤthige Formular P. zu
ver=
wenden.
v. Graney.
[79
neberſicht
der Durchſchnittspreiſe von ſolgenden Früchten
vom 15. bis 31. Dezember 1886.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 18.-. — Korn per Sack
100 Kilo M. 1450. - Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 16. -. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 1250.
Darmſtadt, den 3. Januar 1887.
Großherzogliches Polizeiamt.
neberſicht
der Marklipreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 15. bis 31. Dezember 1886.
Butter per ¹⁄ Kilo M. 109, desgl. in Partien M. - 85.
Eier per Stück 8 Pfg., desgl. per 25 Stück M. 1. 88.
Kartoffeln per 100 Kilo M. 6.25, desgl. per 25 Kilo
M. 160. — Kornſtroh per 50 Kilo M. 2.80 - Heu per
50 Kilo M. 3.-.
680
Darmſtadt, den 3. Januar 1881.
Großherzogliches Polizeiamt.
26
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werden elegant und billigſt ausgeführt.
Bekanntmachung.
Durch Urtheil des Schöffengerichts
Darmſtadt L. vom 19. Oktober 1886 iſt
gegen Georg Gunkel, Milchverkäufer
zu Darmſtadt, wegen fahrläſſiger
Ueber=
tretung des Nahrungsmittelgeſetzes
Verkaufs gewäſſerter Milch — eine
Geld=
ſtrafe von 60 Mk. ausgeſprochen worden.
Der Verurtheilte bezieht die Milch
angeblich von Georg Bauer, Landwirth
zu Ueberau.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Arnold.
[81
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 25.
November 1886 wird nachſtehende
Hof=
raithe der Schmiedmeiſter Chriſtian Ewald
Werner's Eheleute dahier und zwar:
Flur. Nr.
Meter.
IV. 432⁵⁄ 327 Hofraithe
Löffel=
gaſſe,
Mittwoch den 19. Januar 1887,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 4. Dezember 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
[12515
Harres.
z.
s
Nr. 3
Holzuerſteigerung.
Montag den 10. Januar l. J., Vormittags 9½ Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu Beſſungen aus verſchiedenen Diſtricten des
Ge=
meinde=Kiefernwalds:
5 Stück Kieſernſtämme = 631 Feſtmeter Inhalt,
82 Raummeter Kiefern=Scheiter,
170
„ Knüppel,
22400 Stück
„ Wellen,
28 Raummeter „ Kiefern=Stöcke,
öffentlich verſteigert.
Beſſungen, den 3. Januar 1887.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
184
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Anfang April.
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nebſt dazu gehörigen Räumlichkeiten
wegen Wegzug bis zum 1. April
anderweitig zu vermiethen.
Näheres Beſſ. Carlsſtraße 37.
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AindlrErstruritirtgriritr. Firrazringauk
96) Waldſtraße 38 eine geräumige
Parterrewohnung, 7 Zimmer, Küche,
Keller, Bodenräume ꝛc. im Vorderhaus;
ferner eine kleine Wohnung im rechten
Seitenbau, 3 Zimmer, Küche ꝛc., zu
ver=
miethen und per 1. Mai d. J. zu bez.
97) Eine Wohnung, 4 Zimmer mit
Werkſtätte, zu verm. Näh. Grafenſtr. 6.
98) Promenadeſtr. 51
Beletage (7 Zimmer mit Zubehör u.
Vor=
gärtchen) auf April zu vermiethen.
Näheres daſelbſt parterre.
99) Schulſtraße 7 der 2. event. der
1. Stock, 6-7 Zimmer, Küche m.
Waſſer=
leitung und Zubehör, auf 15. April.
100) Wilhelminenſtraße 6 iſt der
1. Stock zu vermiethen.
101) Große Caplaneigaſſe 7 ein
Zimmer mit Küche zu vermiethen.
102) Ecke der Lautenſchläger= und
Heinheimerſtraße eine geräumige, frdl.
Wohnung im mittleren Stock, beziehbar
im April. Preis 400 M. Näheres im
Laden daſelbſt.
4.
EscGb, uatauins 8b6.
10585) Carlsſtraße 12 eine große
Werkſtätte mit oder ohne Wohnung
ſo=
fort oder ſpäter zu vermiethen.
12886) Alexanderſtr. 15 Laden
auf Wunſch mit Wohnung, alsbald.
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12887) In erſter Geſchäftslage
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4 Schaufenſtern, even. auch Wohnung
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gerau=
mige Zimmer im Hinterbau, zu
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Zu erfragen im Vorderhaus.
103) 12 Rheinſtraße 12
der bisher von Herrn G. Ph. Nieder
bewohnte Laden nebſt Comptor
ander=
weit zu vermiethen.
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10442) Carlsſtraße vo 1. St. ein
gut möblirtes Zimmer gleich zu beziehen.
11447) Markt zwei ſchön möblirte
Wohn= und Schlafzimmer mit Ausſicht auf
den Markt zu verm.
K. Volz.
11027) Magdalenenſtraße 14,
par=
terre, ein ſchön möbl. Zimmer zu verm.
11552) Sandſtraße 38 zwei ſchön
möblirte Zimmer zuſammen, ſowie ein
einzelnes mit freier Ausſicht zu verm.
11910) Eliſabethenſtraße 21 part.
ein ſchön möblirtes Zimmer zu vermiethen.
11958) Alexanderſtr. 16 ein kleines
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
12117) Mauerſtraße 13 iſt ein gut
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
12249) Eliſabethenſtraße 43,
Vorder=
haus, ein möblirtes Manſardenzimmer mit
Koſt zu vermiethen und ſofort beziehbar.
12252) Dieburgerſtraße 5., 3. Stock,
hübſch möblirtes Zimmer unter günſtigen
Bedingungen zu vermiethen.
12752) Friedrichſtraße 18. 1. Stock,
ein möbl. Zimmer mit od. ohne Penſion.
12889) Steinſtraße 26 im mittleren
Stock gut möbl. Zimmer mit Cabinet.
13031) Ecke des Mathildenpl. u. d.
Zeughausſtr. 7 ein gut möbl. Zimmer
im 1. Stock mit ſeparatem Eingang.
13032) Saalbauſtr. 41, Marienpl.
ein fein möbl. Zimmer mit ſeparatem
Eingang per ſofort zu vermiethen.
13279) Mühlſtr. 3 ein ſchön möbl.
Parterrezimmer.
13280) Aliceſtr. 13. St. ein möbl.
ſchönes Zimmer mit Alkoven für 20 M.
13328) Martinſtr. 17 part. ſchön
möblirtes Wohn. und Schlafzimmer,
in=
einandergehend, mit ſeparatem Eingang,
zu vermiethen und alsbald beziehbar.
17) Caſerneſtraße 64 ſind zwei fein
möbl. Zimmer, auf Wunſch mit Stallung,
Burſchenzimmer ꝛc. zu vermiethen.
18) Niederramſtädterſtraße 43 ein
möbl. Zimmer mit od. ohne Penſion.
104) Bleichſtr. 48 nächſt den
Bahn=
höſen möblirte Zimmer zu vermiethen.
105) Neue Kiesſtraße 42 parterre
gut möblirtes Zimmer.
106) Promenadeſtraße 41 ſind zwei
reundliche möblirte Parterre=Zimmer zu
vermiethen und gleich zu beziehen.
107) Ernſt=Ludwigsſtr. 24 ein möbl.
Zimmer billig, ſofort. G9. Lerch Wwe.
108) Eine tüchtige
Reſtaurations=
köchin ſucht Stelle. Stellenbureau Röſe,
Schützenſtraße 14 parterre.
109) Ein tüchtiger Buchhalter wünſcht
für einige freie Stunden des Tages Be=
26
ſchäftigung. Offert. unter 8. Nr. 5630
gefl. an die Expedition d. Bl. zu richten.
61) Ein jgr. Mann aus hieſ. Gegend,
der auch gut engl. u. franz. correſpondiren
kann u. gut empfohlen iſt, ſucht Stellung.
Offerten unter P. M. an die Expedition.
23) Ein junger, lediger Dieyer,
gedienter Mililär, ſucht Stelle als Diener,
Hausburſche, Portier ꝛc. Gute Zeugniſſe
vorhanden. Näheres P. Lochhaas,
Gra=
fenſtraße 27.
Nr. 3
Sonntag den 9. Januar 187:
Arster grosser
Anfang Abends 7 Uhr 11 Minuten.
Forara Die Hauptüarren haben zu dieſer Sitzung ihre gu
EWess
1)
freundliche Mitwirkung zugeſagl.
Sterne für Fremde Ml. 2.-, für Damen Mk. 1.-. für
Mit=
glieder des Zugvereins Mk. 1.50, ſind im Vorverkauf zu haben bei den
Herren D. Faix & Söhne und Inſpector Velten. Abends an der Kaſſe wird
für jeden Stern 20 Pfg. mehr erhoben.
n2) Jedes Mitglied hat das Recht eine Dame frei einzuführen und
ſind Abzeichen hierfür gegen Abſtempelung des Mitglieds=Sterns vorher nur bei
Herren D. Fair & Söhne in Empfang zu nehmen. Die Mitglieds=Damenſterne
haben für alle Sitzungen Gültigkeit.
Nach Schluß der Stzung:
Ertttar.
Gaaa
EAui
ETT
CIZ L.LALoAl. v.
Vorträge und Lieder zu dieſer Sitzung ſind einzureichen bei Herrn H.
Hohmann, Waldſtraße 21.
[110
Das 1067er Comits der Darmſtädter Carneval=Geſellſchaft.
rATETtalr.
111) Beſſere Kindermädchen nach
auswärts geſucht. Stellenbureau Röſe,
Schützenſtraße 14 parterre.
112) Eine Lauffrau für ſofort
ge=
ſucht. Kaſerneſtraße 62, 2. Etage.
62) Hausburſche vom Lande wird
geſucht. Näheres Expedition.
13378) Für ein hieſiges
Manufac=
turwaaren=Geſchäft wird ein
Lehrmädchen
geſucht. Wo? jagt die Expedilion.
113)
Lauffrau
geſucht. Rheinſtr. 49. 2 Tr. rechls.
ſEin tüchtiger, zuverläſſiger
Konsoheizor
zum ſofortigen Eintritt geſucht.
Näheres bei der Expedition.
1114
Kräftige Jungen
werden in die Gießerei geſucht. (3336
Vr. Benz., Eberſtadt.
In guter Geſchäftslage ein
ällon ik ſollmung
per Juli oder Auguſt geſucht.
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an die Exped. d. Bl. erbeten.
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Fidele=
hörend. Abzugeben gegen eine Belohnung
Lauteſchlägerſtraße 21.
(70
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zum Theater. Gegen gute Belohnung
ab=
zugeben bei Lauterman, gr. Caplaneig. 26.
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bethenſtraße 34.
[29
Schreibhülfe
geſucht. Breite Allee 11.
[72
eſucht f. April eine Wohnung,
4-5 Zimmer ꝛc., Süd. oder Weſt.
der Stadt zu 500-600 M. Offert. sub
E. an die Expedition.
[13335
Friſche
GUUAuUm”
eintreffend.
G. E803T uGh
Eliſabethenſtraße 14. 1116
[ ← ][ ][ → ] 30
Hoch fku k.
Die Flocken fielen; meterhoch zu ſchauen
War bald die Hülle der verſchneiten Flur.
Da tobt der Föhn, und es begann zu tauen:
Wohin Du blickteſt brauſten Fluten nur.
Und in der Niederung ergriff ein Grauen
Die Herzen all' beim Toſen der Natur.
Von Thälern rauſcht es und der Berge Kämmen,
Und bange frug das Volk nach Wehr und Dämmen.
Gott ſeis gedankt: es ging der Sturm vorüber
Hoch ſchwoll der Strom; die Dämme hielten ſtand.
Doch oft auch ſchoß das Element darüber,
Vernichtung wälzend über Stadt und Land.
Von Stund zu Stunde kam die Kunde trüber,
Bis eigne Grenzen erſt die Hochflut fand:
Und leicht - ſo hört von Jungen man und Alten
Konnt ſich auch diesmal ſolch Geſchick geſtalten:
O ihr im Reichstag, in Kommiſſionen,
Erfaßt das Gleichnis und begreift die Zeit!
In Waffen ſtarrt Europa. Millionen
Von Kriegern ſind zu jähem Kampf bereit,
Der Warnungsruf erging, wie von den Thronen,
Durch einen Feldherrn, der vom Alp befreit
Das Vaterland. Bewilligt, daß die Stämme
Der Deutſchen fragen nicht: wo ſind die Dämme?
Denn iſt der Sturm demnächſt herauf beſchworen,
Dann dämmt die Hochflut nicht ihr mehr zurück.
Der Adler ſinkt, die Schlachten gehn verloren:
Dahin iſt Deutſchlands jung erblühtes Glück.
Der Stunde grollt ihr nun, die euch geboren:
Was ihr gewirkt, es war kein Meiſterſtück!
Vewilligt; wo ein Moltke zu Gerichte
Schon ſaß, verurteilt ſonſt euch - die Geſchichte!
Zwar nicht empfunden ward in unſren Tagen
Durch dreißig Jahre ſchwere Kriegesnot.
Nicht wie bei Leipzig rang in letztem Wagen
Das deutſche Volk auf Leben und auf Tod.
Der uns gewarnt, hat raſch das Volk geſchlagen,
Das freventlich uns ſeine Stirne bat.
Doch Wahnwitz wär's zu reden und zu glauben:
Kein Heer der Welt kann uns die Krone rauben!
O nein. das Volk, das toll ſich erſt gebrüſtet,
Hat ſtill gewirkt nun fünfzehn Jahre lang.
Kein Opfer däucht zu groß ihm, ward gerüſtet.
Heut träumts vom Siege, den's noch nicht errang.
Und ob den Deutſchen, friedvoll, nicht gelüſtet
Herauszufordern zweiten Waffengang:
Bewilligt, daß da nicht auf deutſcher Erde
Die Hochflut Meiſter unf rer Dämme werde!
K. R. Beisler.
Pokitiſchs üsberſtct.
Darmſtadt, 5. Januar.
die Armee aus.
Prinz Heinrich von Preußen iſt am 3. nach Kiel abgereiſt.
erfolgen.
Der Reichstagsabgeordnete für Offenburg Oberhofgerichtskanzler heit getrübt iſt”
a. D. Dr. Roßhirt iſt von einem Schlaganfall betroffen worden:
ſein Zuſtand iſt bedenklich.
gangenen Mitteilung erklärt, alle Nachrichten über eine ruſſiſch= von Arbeiterunruhen ſchloſſen. Die diesbezüglichen Verhandlungen
türkiſche Entente ſeien erlogen; die Pforte werde zwar von fried= fanden in Luxemburg ſtatt.
lichen Empfindungen geleitet, ſei aber im Notfalle bereit, ihre Rechte
einem Vertrage geben, über deſſen Endziel ſie ſich nicht klar ſei.
um Erhebungen wegen ſozialiſtiſcher Umtriebe handeln.
Nr. 3
Heſterreich=Angarn. Die am Schluß des vergangenen Jahres
in Angelegenheit des Ausgleichs ſchwebender Difierenzen in Wien
ſtattgehabte gemeinſame Konferenz der Miniſter Taaffe, Dunajewski,
Tiſza und Szapary iſt abermals ergebnislos verlaufen. Es konnte
in keiner der ſtrittigen Fragen eine Verſtändigung erzielt werden
und ſollten deshalb die Verhandlungen zwiſchen den beiderſeitigen
Miniſterien am 4. d. neuerlich aufgenommen werden.
Der Poſten des ruſſiſchen Militärattaches in Wien, welcher
durch die Abberufung des Generals v. Kaulbars erledigt worden
war, iſt durch den Oberſtlieutenant Zouleff im Generalſtabe neu
beſetzt worden.
Franſtreich. Dem „Temps' zufolge hätten Freyeinet und Jules
Ferrh anläßlich einer kürzlich bei dem Präſidenten Grevy
ſtattge=
habten Begegnung die Notwendigkeit einer Annäherung der
ver=
ſchiedenen Fraktiönen der republikaniſchen Partei anerkannt, um
dem Konſeilspräſidenten Goblet ſeine Aufgabe zu erleichtern. Beide
Staatsmänner ſollen ihre Geneiatheit kundgegeben haben, ein
bezüg=
liches Einvernehmen unter den Fraktionen herzuſtellen.
Der Kriegsminiſter beſchloß endgiltig die Annahme des neuen
blouſenartigen Infanterie=Waffenrocks.
Der chineſiſche Gejandte iſt nach Verlin zurückgereiſt.
England. Die „Pall Mall Gazette; teilt mit, Chamberlain
habe ſich bereit erklärt, an einer Konferenz mit Gladſtone, Morley
und Harcourt über die iriſche Frage teilzunehmen. Durch dieſelbe
ſolle eine Grundlage für die Verſtändigung der liberalen
Grup=
pen des Parlaments über die Homerule=Politik angeſtrebt
wer=
den, welche ſowohl die Billigung Chamberlains wie Parnells ſinden
könne.
Goſchen nahm definitiv den Poſten des Schatzkanzlers im
Kabinet Salisbury an, womit Lord Hartington ſich einverſtanden
erklärte
Die bulgariſche Deputation war am 3. d. beim Lordmayor im
Manſion=Houſe zum Dejeuner eingeladen.
Der „Daily Telegraph' bringt einen ſehr warm gehaltenen
Leitartikel über die Bedeutung des in der Militärgeſchichte einzig
daſtehenden Feſtes des 80jährigen Dienſtjubiläums des Deutſchen
Kaiſers. „Der deutſche Kaiſer' ſo heißt es darin, „iſt der älteſte
Offizier ſeiner Armee, der Doyen aller Offizierscorps in Europa,
der einzige lebende Oberſt in der Welt welcher ſene Aktivität durch
ſiebzig Jahr behauptet hat.. Seine Regierung iſt auch ſonſt, vom
militäriſchen Standpunkt aus, kaum weniger ereignisvoll als die
ſeines berühmten Großoheims Friedrich II. Gleich ihm beſiegte er
Oeſterreich und Frankreich mit einem Heere, deſſen Ausbildung
hauptſächlich ſein Werk war. Deutſchland verdankt ihm ſeine
Ein=
heit, ſeine Stärke und einen vorherrſchenden Einfluß auf dem
Kon=
tinent. Es iſt ihm aber noch für größere und dauernde Güter
ver=
bunden. Sein Leben hat der ganzen deutſchen Nation ein Beiſpiel
von unſchätzbarem Werk gegeben. Den grötzten Teil des
Jahrhun=
derts hindurch lehrte er ſeine Landsleute die Tugend der
Vater=
landsliebe. Von ihm mehr als aus den philoſophiſchen Lehren ihrer
Schulen erfuhren ſic, daß Ehre, Gerechtigkeit, Wahrheit und
Selbſt=
verleugnung zu den Grundbegriffen wahrer Größe gehören; daß
Mut und Entſchloſſenheit nicht unvereinbar ſind mit Sanftmut und
Duldſamkeit; daß ein einfacher biederer Mann, der an die Heiligkeit
ſeiner irdiſchen Sendung glaubt und auf die Vorſehung vertraut,
große Thaten verrichten kann, ohne auch nur um ein Haar vom
Pfade der Tugend abzuweichen. In Glück und Unglück war ſein
Verhalten untadelig. Als König, Unterthan, Gatte, Vater, Soldat
und Bürger that er ſeine Pflicht und erwarb ſich die tiefe Liebe
und die völlige Achtung aller, mit denen ihn das Geſchick zuſam=
Deulſches Reich. Se. Maj. der Kaiſer nahm am 3. vormittags menführte. Ein ſolches Leben wie das ſeinige gelebt zu haben,
den Vortrag des Geheimerats v. Wilmowski, nachmittags die Vor= heißt der Menſchheit für alle Zeiten nützen. Noch ungeborene
Ge=
träge des Miniſters v. Puttkamer und des Staatsſekretärs Herbert ſchlechter werden von des ehrwürdigen Kaiſers Beiſpiel lernen und
v. Bismarckentgegen. Um 5 Uhr fand großes Diner im runden Saale ihn ihren Kindern und Kindeskindern als die ſeltene Verkörperung
ſtatt, woran außer dem Kronprinzen und dem Prinzen Wilhelm aller menſchlichen Tugenden preiſen. Es iſt gut, an einem
Jahr=
alle kommandierenden Generale des deutſchen Heeres, welche dem gedächtnis, welches der gebildeten Menſchheit eine Gelegenheit zur
Kaiſer zur Jubelfeier gratulierten, ſowie der Kriegsminiſter, Graf Huldigung Wilhelms vön Hohenzollern darbietet, zu wiſſen, daß
Moltke, General Graf Walderſee, alle Generaladjutanten und ſeine reine und edle Vergangenheit durch jedes den Sterblichen er=
Flügeladjutanten des Kaiſers teilnahmen. Während der Tafel reichbare Glück belohnt worden. Angebetet von ſeiner Familie,
brachte der Kaiſer ein mit Begeiſterung aufgenommenes Hoch auf ſeinem Hausgeſinde und ſeinen Soldaten, verehrt von allen Freunden
Deutſchlands und geachtet ſelbſt von ſeinen Feinden, kann der
grau=
bärtige Jubilar ſich eine faſt hehre Befriedigung geſtatten, wenn er
Die Eröffnung des preußiſchen Landtages ſoll am 15. Januar auf eine Laufbahn von mehr als achtzig Jahren zurückblickt, deren
Glanz nicht von irgend einer unwürdigen That oder Pflichtvergeſſen=
Niederlande. Wie dem „F. J. mitgeteilt wird, ſoll der Direktor
des luxemburgiſchen Juſtiz=Departements offiziell erklärt haben, daß
In ſehr Lemerkenswerter Weiſe wird in der „Nordd. Allg. Z., Deutichland, Belgien, Frankreich, Holland und Luxemburg tatſächlich
in einer von hoher Stelle in Konſtantinopel= dem Blatt zuge= ein Uebereinkommen zur Aufrechthaltung der Sicherheit im Falle
Vortugak. Am Sonntag fand die Eröffnung der Cortes ſtatt.
als Großmacht zu wahren und werde niemals ihre Zuſtimmung zu In der Thronrede betonte König Dom Luis die beſtehenden guten
Beziehungen zu den auswärtigen Mächten, ſprach für den ihm auf
Am 3. fanden auf Veranlaſſung der Altonaer Behörden zahl= ſeiner vorjährigen Reiſe im Auslande von den Souverainen und
reiche Hausſuchungen in Hamburg und Lübeck ſtatt. Es ſoll ſich 1 Bevölkerungen zu Teil gewordenen Empfang ſeinen Dank aus und
erwähnte die mit Frankreich und Deutſchland wegen Abgrenzung
Nr.
der reſpectiven Beſitzungen an den Küſten Weſt= und Oſtafrikas
ab=
geſchloſſenen Conventionen.
Butgarien. Die bulgariſche Regierung wurde davon
benach=
ichtigt, daß Rußland verſchiedenen Regierungen mitgeteilt habe, es
verde Bulgarien im Falle der Wiederwahl des Fürſten Alexander
ohne jede Rückſicht auf etwaige Folgen militäriſch beſetzen.
Ueber den Ruſtſchuker Kreis wurde am 28. Dezember wegen
verſchiedener Aufſtandsverſuche der Belagerungszuſtand verhängt.
Aus Gtadt unh Land.
Darmſtadt, 5. Januar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Bürger
meiſter der Bürgermeiſterei Hähnlein, im Kreiſe Bensheim, Philipp
Fuchs I1, dem Bürgermeiſter der Bürgermeiſterei Schönberg, im
Kreiſe Bensheim, Peter Beutel; dem Schullehrer an der
Gemeinde=
ſchule zu Weiskirchen, im Kreiſe Offenbach, Peter Kaiſer und dem
Bürgermeiſter der Bürgermeiſterei Kolmbach, im Kreiſe Bensheim,
Valentin Rettia l. zu Glattbach, das Allgemeine Ehrenzeichen mit
der Inſchrift: „Für langjährige treue Dienſte; verliehen.
Die Einweihung des Neubau's der
Mädchenmittel=
ſchule an der Victoriaſtraße hat geſtern vormittag in der
pro=
grammentſprechenden Weiſe ſtattgefunden. Um 110 Uhr wurden
die Schülerinnen aus ihren ſeitherigen Schullokalen in das neue
Schulhaus geleitet, woſelbſt die zur Ausführung der Geſänge
be=
ſtimmten Oberklaſſen in dem Turnſaal Platz nahmen. Um 10 Uhr
nahm der Oberbürgermeiſter, welcher mit den beiden Beigeordneten
und den Stadtverordneten erſchienen war, am Haupteingang aus
den Händen des Stadtbaumeiſters den Schlüſſel des Hauſes in
Empfang. worauf dann der Eintritt in die im Mittelbau des
Erd=
geſchoſſes liegende Turnhalle erfolgte. Die zahlreiche
Feſtverſamm=
lung beſtand noch weiter aus den Vertretern der oberen
Schulbe=
hörden, dem ſtädtiſchen Schulvorſtand, dem Lehrkörper der Schule,
deſſen Haus die Feier galt, den anderen ſtädtiſchen Lehrern u. ſ. w.
In der nun folgenden Anſprache des Herrn Oberbürgermeiſter
Ohly gab derſelbe einen kurzen Ueberblick der Entſtehungsgeſchichte
des Hauſes, betonte dabei, wie die ſtädtiſche Vertretung nicht
müde werde, für das Gedeihen und die Blüte der Schulen
be=
trächtliche Opfer zu bringen, wie auch dieſer Bau wieder ein Zeuge
daſür ſei, daß man ſich in dieſem Beſtreben nicht etwa nur auf
das Notwendige beſchränke, ſondern weit über dieſes hinaus
Ein=
richtungen ſchaffe. Herr Oberlehrer Volßz, der Leiter der Schule,
welcher nun aus den Händen des Herrn Oberbürgermeiſters den
Schlüſſel des Hauſes empfangen hatte, wodurch dasſelbe ſeiner
Be=
ſtimmung übergeben war, gab dem Gedanken Ausdruck, daß Lehrer
und Lehrerinnen der Schule in dem neuen Hauſe mit Luſt und
Liebe und ohne Ermüden ihres Amtes walten und durch die That den
Dank bezeugen würden, welchen Schule und Lehrer der Stadtgemeinde,
der ſo eifrigen Förderin des Schulweſens, ſchuldeten. Dieſe
An=
erkennung zollte der Stadt Darmſtadt auch Herr Geh. Oberſchulrat
Greiim namens der Großh. Staatsregierung, welcher dabei noch
weiter in warmen Worten betonte, wie die Schule durch die
Er=
ziehung der Jugend berufen ſei, in hervorragender Weiſe an der
Bekämpfung der Feinde des Menſchengeſchlechts, der Unwiſſenheit,
der Rohheit u. ſ. w. teilzunehmen. Der Vertreter der
Kreisſchul=
kommiſſion, Herr Kreisſchulinſpektor Müller, knüpfte an die
bibliſchen, der Einweihung eines Tempels geltenden Worte an,
„der Herr laſſe ſeine Augen offen ſtehen über dieſem Hauſe Tag
und Nacht= und ſchloß ſeine Anſprache mit den beſten
Segens=
wünſchen für die Thätigkeit in dem neuen Heim. Nachdem nun
von den Schülerinnen das Lied „Auf der Andacht heilgen
Flügeln=
geſungen worden war, ſchloß ſich an die würdige und erhebende
Feier eine eingehende Beſichtigung des Hauſes. Ueber die äußeren
und inneren Einrichtungen desſelben iſt ſchon vor wenigen Tagen
in d. Bl. berichtet worden; hier ſoll nur noch erwähnt werden,
daß bei allen Feſtgäſten nur eine Stimme des Lobes und der
Be=
wunderung über den Neubau herrſchte und daß wohl jeder
Be=
ucher der verſchiedentlich geäußerten Anſicht, daß dies doch das
ſchönſte der von der Stadt Darmſtadt errichteten Schulhäuſer ſei,
beipflichtete. Die Mädchenmittelſchule, welche am 25. November
1873 mit 145 Schülerinren in 3 Klaſſen eröffnet wurde, es aber
nun zu 838 Schülerinnen in 16 Klaſſen gebracht hat, wird ſicherlich
in dem ihr nun übergebenen Prachtbau an ihrem wohlerworbenen
Rufe feſthalten und denſelben immer noch zu befeſtigen und zu
er=
weitern beſtrebt ſein.
Unſere Stadtvertretung ſetzt ſich nun rach Eintritt der
neugewählten Stadtverordneten laußer dem Oberbürgermeiſter und
den beiden Beigeordneten) zuſammen aus: 6 Rentnern, 3
Rechts=
anwälten, 2 öffentlichen Beamten, 2 Lehrern öffentlicher
Lehran=
ſtalten, 1 Arzte, 3 Fabrikanten, 4 Architekten und Bauhandwerkern,
2 Bierbrauern, 1 Weinhändler, 5 ſonſtigen Gewerbetreibenden, 1
Oekonom, ſowie 6 Kaufleuten und Bankiers.
Die im Frühjahr ſtattfindenden Truppenverſtärkungen
an des Reiches Weſtgrenze betrefſen, wie die „W. 3tg.” ſchreibt,
zu einem kleinen Teil auch unſere heſſiſche Diviſion, nämlich die
reitende Batterie unſeres Artillerie=Regiments. Dieſelbe wird am
3
31
1. April an ihren künftigen Garniſonsort Metz überſiedeln,
außer=
dem erhält das Regiment zu ſeinen fünf Fußbatterien noch eine
ſechſte, die neu formiert wird.
Immobilien=Verkäufe: Das 3ſtöckige Wohnhaus des
Herrn Dr. E. Körner, Kiesſtraße Nr. 65, wurde an Herrn Rentner
Hölſcher verkauft; — ferner ging das Haus Karlsſtraße Nr. 16,
ſowie der früher Achenſche Felſenkeller, Dieburgerſtraße Nr. 50, in
anderen Beſitz käuflich über. Sämtliche Verkäufe wurden durch den
Agenten P. Thüringer abgeſchloſſen.
2 Während des verfloſſenen Jahres 1886 wurden 1230
Per=
ſonen wegen Bettelns u. ſ. w. in das Polizeigefängniß
einge=
liefert. Im Jahre 1885 belief ſich die Zahl der Inhaftierten auf
987 Perſonen. — Einem in der Soderſtraße dienenden Mädchen
wurden am Sonntag morgen aus ihrer Schlafkammer ein Paar
Zugſtiefel ſowie ein Kleid entwendet. — Gegen einen Taglöhner,
in der großen Kaplaneigaſſe wohnhaft, welcher Sonntag nacht einem
Wirt das Hausthor beſchädigte, iſt Strafantrag wegen
Sachbeſchä=
digung geſtellt.
h. Die hieſige Turngemeinde beabſichtigt auch dieſes Jahr
dem Prinzen Karneval große Feſtlichkeiten zu bereiten. Dieſelben
inden im Saale der Turngemeinde am Woogsplaßz ſtatt und können
wir mitteilen, daß das bis jetzt aufgeſtellte Programm den früheren
in keiner Weiſe nachſteht. — Die am Montag ſtattgehabte
Verſamm=
lung der Garde zeigt ein außergewöhnlich gutes Ausſehen der
Gar=
diſten; Mann für Mann erſchienen, um ihrer alten Fahne auch dieſes
Jahr tren zu dienen. Das Kommando liegt in bewährten Händen.
Samstag den 15. Januar findet der erſte Kappenabend ſtatt, dann
wechſeln Jahrmarkt und Faſchingskneipe. Das Arrangement des
Kappenabends iſt fertiggeſtellt. Der Jahrmarkt wird, wie in früheren
Jahren, in originellſter Weiſe ausgeſtattet ſein und was die
Faſchings=
kueipe anbelangt, ſo iſt ja hinlänglich bekannt, was die
Turnge=
meinde auch auf dem Gebiete des Humors zu leiſten vermag.
* Wie wir hören, ſind am Sonntag auf der neuen Eisbahn
etwa zweitauſend Tagesbillets und dreihundert Abonnements
abge=
ſetzt worden. Die Nachfrage nach Schülerabonnements konnte nicht
befriedigt werden, weil der Vorrat an ſolchen ausgegangen war.
Es herrſcht allgemeine Anerkennung darüber, daß der
Schlittſchuh=
klub durch die Beharrlichkeit, mit welcher er die Sache förderte,
der dieſen geſunden Sport treibenden Jugend das Vergnügen eine
Eisbahn zu beſitzen ſo zeitig verſchaffte. In Frankfurt, wo mit
ſehr bedeutenden Koſten ebenfalls eine künſtliche Eisbahn hergeſtellt
wurde, konnte am Sonntag noch nicht gelaufen werden. Hoffentlich
wird die hieſige Einwohnerſchaft durch fernere Unterſtützung des
ſchönen Unternehmens den Beſtand desſelben auch für folgende
Jahre gewährleiſten.
ch Nach dem Inſeratenteil unſeres heutigen Blattes findet die
rſte Sitzung der Darmſtädter Carneval=Geſellſchaft nächſten
Sonntag abend präcis 7 Uhr 11 Minuten im Saalbau ſtatt. Das
Komite hat bereits ſeine ſchwierige Aufgabe, ein abwechslungsreiches
Programm aufzuſtellen, ſo weit bewältigt, daß man annehmen darf,
daß den Mitgliedern, ſowie allen Freunden des Carnevals einige
ebenſo vergnügte wie genußreiche Stunden in Ausſicht ſtehen,
um=
ſomehr, da hierzu auch die Damen Zutritt haben und der Beſchluß
ein kleines Tanzvergnügen bilden wird.
Die nächſte Monatsverſammlung des Gartenbauvereins
ſindet Mittwoch den 5. Jan. ſtatt.
Der Thermograph des hieſigen Kataſteramtes zeigte am 4.
morgens früh - 11250 bei NO. und völlig heiterem Himmel. Nach
dem Wetterberichte der „Köln. 3tg.- nähert ſich übrigens vom
atlantiſchen Ocean her ein Gebiet niedrigen Drucks mit unruhigem
ſeuchten Wetter. Ueber den britiſchen Inſeln beginnt ſich eine
De=
preſſion auszubreiten, welche dort Erwärmung, ſtarke ſüdliche bis
üdweſtliche Winde und ſtellenweiſe Regenwetter verurſacht. Sonach
ſt baldige Abnahme des Froſtes auch auf unſerem Gebiete
wahr=
cheinlich und zwar in dem Maße, als der Wind gegen SW. dreht
und zunimmt.
D Beſſungen, 4. Jan. Die auf Donnerstag, den 6. ds. Mts.
Nachmittags 5 Uhr anberaumte Gemeinderatsſitzung hat nachfolgende
Tagesordnung: 1) Mitteilungen; 2) Vergrößerung des Leichenhauſes:
3) Vergebung des eiſernen Thores am neuen Pfarrhauſe; 4) Abſchluß
des Vertrags mit der Stadt Darmſtadt über die politiſche
Ver=
einigung; 5) Feſtſetzung einer Averſionalſumme für Leitung des
Pfarr-
hausbaues: 6) Rückvergütung von Waſſerleitungskoſten; 7) Geſuche.
L. Beſſungen, 4. Jan. Die ſeit mindeſtens 40 Jahren dahier
exiſtierende Knopffabrik ging durch Kauf in die Hände eines
Herrn Brenner aus Hamburg über. Der ſeitherige Inhaber wird
noch einige Monate im Geſchäfte verbleiben, um den neuen
Eigen=
tümer einzuführen. Das Geſchäft dürfte wohl unter der ſeitherigen
Firma fortgeführt werden.
Mainz, 4. Januar. Infolge der Kälte hat ſich bereits ein
lebhaftes Eisgeſchäft entwickelt und wird bis jetzt per Centner
Eis lohne Fuhrlohn) 18- 20 Pf. bezahlt.
8t. Frankfurt, 3. Dez. Das dem Franzöſiſchen entſtammende
Sittendrama „Gräfin Moray' Marthre) errang geſtern abend
bei ausverkauftem Hauſe einen gewaltigen Erfolg. Die
Hauptdar=
ſteller wurden nach dem zweiten und vierten Akt jeviermal ſtürmiſch
32
gerufen. Obgleich nach dem zweiten Akt die Fäden des Inhalts ſo Münzen von ganz beſtimmten Werten geworden. Aus der
Philo=
intereſſanten Stückes an.
Kandidat der Philologie von hier vermißt. Derſelbe iſt am (ehre zu ſetzen, eine Bezeichnung, die einesteils zu weit, andern=
27. v. M. von einem Spaziergange, zu dem er nachmittags zwiſchen teils zu eng iſt, und deshalb keinen Anklang finden konnte. Für
wißheit erzielt wird.
ſchaft, die„Germanias, hält Sonntag, den 22. d. M. in den Geſell= hoͤrigen Begriffe bleiben beſſer auch unüberſetzt, da dieſe Kunſt in
ſchafts=Räumen des Palmen=Gartens ihr diesjähriges Ballfeſt ab und der Fremde ausgebildet und wir mit der Sache auch das Wort
verſpricht dasſelbe äußerſt glänzend zu werden.
des Mordes hat heute ſeine Sühne erhalten. Iu dem Hofe des geworden.
hieſigen Landgerichts wurden heute Morgen die geſtändigen Thäter
Heinrich Andel von Fehlheim und Peter Mallmann aus Ober= und Maßregeln vertreiben zu können, weiß nicht oder vergißt, auf
hirzenbach durch den Scharfrichter Krauts von Berlin hingerichtet. welchen Wegen ſie meiſtens eingedrungen ſind, nämlich nicht blos
nur wenige Minuten. Beide Belinquenten, die während der Ge= Volkzleben zu Zeiten unterworfen war und ſich nicht entziehen konnte.
richtsverhandlung eine große Roheit zur Schau trugen, waren
vollſtändig gebrochen und erſchienen mehr tot als lebend auf der l von Laien häufig aüßer Acht geſetzt wird: Den Unterſchied zwiſchen
Richtſtätte.
ſchweiger 20 Thaler=Looſe. 60000 M. auf Serie 4716 Nr. 36. daß die „Fremdwörters als fremde Wörter noch mehr gefühlt wer=
10800 M. auf Serie 1562 Nr. 1. 6000 M. auf Serie 7344 Nr. 38. den, weil ſie erſt ſeit kürzerer Zeit in Gebrauch gekomnen ſind und
Je 1800 M. auf Serie 4066 Nr. 23 und Serie 8616 Nr. 19. Je äußerlich ihr fremdes Gepräge weniger abgelest haben. Bei der
500 M. auf Serie 49) Nr. 28, Serie 2385 Nr. 6, Serie 3216 Einführung fremder Elemente konnte es geſchehen, daß ein und
Nr. 38.
heute Mittaa 12 Uhr das Gürtel=Panzerſchiff King Zuen glück= natürlich auch einen anderen Begriff decken ſollte, ſeinen Charakter
lich vom Stapel. Die Taufe vollzog der chineſiſche Geſandte als Fremdwort in mehr oder minder beſtimmter Weiſe wahrte.
Hſü Ching Cheng.
London. Am Samstag abend entſtand ein Großfeuer in
Warendepots hatten, brannten nieder. Der Schaden iſt enorm.
ſtiftung.
Einige Worte über den Gebrauch von Fremdwörtern. vard (ollwerkſ. Loge (Caube), fresko friſch) u. ſ. f.
Nr. 3
ziemlich offen liegen, hielt das Intereſſe doch bis zum Schluſſe des ſophie werden ſich z. B. die Ausdrücke: Kategorie, Apperception,
Verception ꝛc. nicht verdrängen laſſen. Fichte hat bekanntlich den
Frankfurt, 3. Januar. Seit 8 Tagen wird ein 27 alter Verſuch gemacht, an die Stelle von Philoſophie Wiſſenſchafts=
3 und 4 Uhr das elterliche Haus verließ, nicht mehr zurückgekehrt. die Kunſt nahm man äbnliche Aenderungen vor So ſchreibt
Es iſt eine Belohnung von 500 M. ausgeſetzt, welche derjenige er= Andreas Gryphius in einem ſeiner Dramen: Der Reigen der
hält durch deſſen Angaben über das Verbleiben des Vermißten Ge= Naſereien; ſtatt „Chor der Furien: Tragödie lätzt ſich allenfalls
mit Trauerſpiel' wiedergeben aber ſchon beim Eigenſchaftswort
8t. Frankfurt, 4. Jan. Unſere vornehmſte Rudergeſell= tragiſchs fällgt die Schwierigkeit an. Ballett und die dazu
ge=
übernommen haben. Daß Arie, Ariette, Arioſo nicht ſo ohne weiteres
L. Wiesbaden, 4. Jan. Das in der Nacht vom 24. auf den mit „Lieds zu vertauſchen iſt, muß auch einleuchten. Wenn R.
25. Jan. v. J. zwiſchen Biebrich und Mosbach an dem 70jährigen Wagner faſt ausſchließlich letztere Bezeichnung wählt, ſo iſt ihm
Landwirt Chriſtian Schneider von Mosbach verübte Verbrechen auch zugleich die Sache ſelbſt, nach Form und Inhalt, eine andere
Wer da glaubt, die Fremdwörter durch irgend welche Vorſätze
Der ſchaurige Akt, zu welchem nur wenige Perſonen, darunter durch Angewöhnung und Nachahmungsſucht einzelner Perſonen,
mehrere Vertreter der Preſſe gegen Karten zugelaſſen waren, währte ſondern durch große geſchichtliche Berührungen, welchen das ganze
Schließlich muß noch auf einen Punkt hingewieſen werden, der
Lehn= und Fremdwort. Die Grenzen zwiſchen dieſen beiden ſind
Braunſchweig, 31. Dez. Gewinnziehung der Braun ja allerdings flüſſige; der Unterſchied beſteht hauptſächlich darin,
C
Nr. 38, Serie 3603 Nr. 42, Serie 3603 Nr. 46, Serie 3771 Nr. 48. dasſelbe Wort zweimal und zu verſchiedenen Heiten in unſere
Serie 3094 Nr. 34, Serie 5555 Nr. 19 Serie 7061 Nr. 33 und 1 Sprache Eingang fand. Dieſe zweimalige Entlehnung hat zu einer
Serie 8494 Nr. 25. Je 225 M. auf Gerie 141 Nr. 39, Serie Laut= und in den meiſten Fällen, auch zu einer Bedeukungsſcheid=
7447 Nr. 15, Serie 4757 Nr. 32, Serie 6288 Nr. 11 und Serie 6801 ung geführt, indem das zuerſt entlehnte Wort ſich ganz oder doch
teiſweiſe den zur Zeit herrſchenden Lautgeſetzen unterwarf. während
Bredow bei Stettin, 3. Jan. Auf der Werft des Vulcan lief das von einer ſpäteren Sprachperiode aufgegriffene Wort, das
Beiſpiele: Brief-Breve; Kerker-Carcer; Küſter-Cuſtos u. v. a.
Zu beachten ſind auch ferner die Fälle der Rückentlehnung.
Woodſtreet (Cithh; mehrere große Gebäude, worin 25 Firmen ihre Bei der Einführung fremden Guts geſchah es nicht ſelten, daß man
hauptſächlich dem Romaniſchen — Wörter entnahm, die früher
Madras. Bei der bereits erwähnten Kataſtrophe kamen 300 1 in dieſe Sprachen aus dem Deutſchen ſelbſt gekommen waren.
Menſchen um, darunter mehrere Europäer. Man vermutet Brand= Das aus der Fremde zurückgekehrte Wort unterſcheidet ſich nach
Form und Bedeutung meiſtens ſehr weſentlich von dem heimiſchen
Zwilling. Beiſpiele: Balkon GBalken Pannier (Banner), Boule=
V. M.
Das beſie und gründlichſte, was in jüngſter Zeit über dies
Thema geſchrieben wurde, iſt Otto Gildemeiſters Aufſatz: „Der
Kampf gegen die Fremdwörter= Deutſche Nundſchau, 12. Jahrg.
10. Heft. Gildemeiſter legt durch allgemeine Erörterungen und eine
Menge von Beiſpielen überzeugend dar daß es unter Umſtänden
nicht nur erlaubt, ſondern gerädezu geboten ſei, ſich der
Fremd=
wörter zu bedienen. Ich ſelbſt habe 'ſchon öfters Gelegenheit
ge=
nommen, mich in den Spalten des „Tagblatts' über dieſe Sache zu
äußern und möchte heute, angeregt durch das „Eingeſandts in den
„N. Heſſ. Volksbl.; abermals ums Wort bitten.
Es genügt nicht, daß der durch das Fremdwort gedeckte Begriff
durch einen heimiſchen Stellvertreter annähernd erſetzt werde, auch
die Begriffsſchattierung, und ſei dieſelbe noch ſo gering, muß
ihren entſprechenden Ausdrück finden. Es beſteht z. B. ein
weſent=
licher Unterſchied zwiſchen perfide und treulos, nobel und
edel, elegant und zierlich, Kleid und Robe, Saal und
Salon, daher man ſolche Fremdwörter nicht beſeitigen kann, ohne
den Reichtum der Sprache zu ſchädigen.
Nicht nur zur Herſtellung ſtiliſtiſchen Wechſels wendet man oft
das deutſche und das gleichbedeutende Fremdwort nebeneinander an,
ſondern auch, um einen begrifflichen Unterſchied anzuzeigen. „Unſere
modernen Komponiſten wiſſen wohl, weshalb ſie ſich meiſtens bei
ihren Opern mit einem Vorſpiel beanügen und auf die
Ouver=
türe verzichten; heißt es in einer Muſikkritik. Jeder
Sachver=
ſtändige weiß, daß Vorſpiel und Ouvertüre zweierlei ſind.
Ich halte dafür, daß es am beſten jedem Gebildeten überlaſſen
bleibe, wann und wo 'er ein Fremdwort anzuwenden habe, das
Sprachgefühl wird ihn dabei ſicherer leiten, als alle Vorſchriften
und Vorſchläge der „Sprachreiniger und ihrer Vereine- Per einem
Volke, das zu ſtarkem Nationalbewußtſein erwacht iſt, ſteht
über=
dies nicht zu befürchten, daß es auf ſprachlichem Gebiete in die
Schrullen der Fremdwörterſucht verfallen werde Das
wiſſenſchaft=
liche und zum Teil auch das Kunſtleben wird der fremden
Aus=
drücke aber nie entraten können, denn Begriff und Wort ſind im
Laufe der Geſchichte zu einer untrennbaren Einheit verwachſen, ſind
G7.
r.f. ririrriinii.
islilnidhteseidi einitir iris nris Eiriel. reis.
(17ß
Dodes-Anzeige.
Statt beſonderer Anzeige.
Geſtern Abend entſchlief ſanft unſer guter Gatte,
Vater, Schwiegerbater und Großvater
Reſtaurateur Blohael Fausl
im 68. Lebensjahre.
Um ſtille Theilnahme bitten
die tiefbetrübten Hinterbliebenen.
Beſſungen, den 4. Januar 1887.
Die Beerdigung findet Donnerstag Nachmittag 3 Uhr
vom Sterbehauſe aus ſtatt.
Tageskalender.
Mittwoch, 5. Januar: Generalverſammlung der Ortskrankenkaſſe
für Holzarbeiter in der ſtädt. Turnhalle. - Generalverſammlung
des Kriegervereins Darmſtadt zur nalten Poſt'.
Hauplver=
ſammlung des Darmſtädter Karnevalzug=Vereins im Schützenhof.
Abendunterhaltung und Verlooſung des Katholikenvereins und
kathol. kaufm. Vereins „Conſtantia”.
Donnerstag, 6. Januar: Generalverſammlung des
Steinkohlen=
bezugsvereins Merkur in der Brauerei Heß.
Druck und Verlag: L C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Mittich.