149.
Jahrgang.
GEUTUUTN
½
149.
Monnementspreis
diertelſährlich 1 Mart 50 Pf. undh.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck Poſauſichlag
(Srag= und Anzeigeblatk.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werdenangenommen; in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
nBeſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 86, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Exeditionen
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
„252.
Dienstag den 28. Dezember.
1886.
Gefunden: 1 Reißzeug. 1 Zwicker mit goldenem Geſtell. 1 Rolle Zink mit E. gez. 1 Agraffek. 1 Paar
Halb=
handſchuhe L. 1 Schleierk. 1 Taſchentuchk. 2 Handſchuhe, einzeln L. 1 Brille mit Futteralk. 1 Brille mit ſilbernem
Geſtell. 1 große Kohlenſchippe. 1 weißleinenes Taſchentuch, F. E. oder P. E. gez. 1 Schlüſſel. 1 altes Wachstuch,
ſchwarz. 1 ſchwarzſeidenes Spitzentuch. 1 braunes Chenillentuch. 1 Geldtäſchchen, enthaltend 66 Pfg. 1 Schlüſſel, woran
ein Schildchen mit Nr. 5. 1 Hohlſchlüſſel. 1 dunkelbrauner Hut.
Stehen bezw. liegen geblieben in einem Laden: 1 kleiner Schirm, ſchwarz. 1 weißes Taſchentuch, gez. E. B.
Verloren: 1 goldene Vorſtecknadel mit ſchwarzweißem emaillirtem Ringknopf und einer Perle in der Mitte.
1 ſchwarze Muffe mit Quaſten. 1 goldene Vorſtecknadel, Hufeiſenform. 1 ſchwarzes Fiſchbeinſtöckchen mit glattem
birnför=
migem ſilbernem Knopf. 1 goldener Siegelring mit braunem Stein, worauf die Buchſtaben G. M. 1 ciſelirtes Plättchen
von Gold von einem Manſchettenknopf in Größe eines Zwanzigmarkſtücks. 1 Fächer, blau und roth.
Entlaufen: 1 kleines Hundchen, grau. 1 rothbrauner Spitzhund.
NB. Die mit 5 bezeichneten Gegenſtände ſind im Großherzoglichen Hoftheater geſunden worden und daſelbſt in Verwahr.
Darmſtadt, den 23. Dezember 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Verlooſungen.
Großherzogliches Miniſterium des Innern und der Juſtiz hat der Kriegerkameradſchaft „Haſſia: die Erlaubniß
er=
theilt zur Vergrößerung ihres Fonds für bedürftige Kameraden, deren Wittwen und Waiſen Ende Juli 1887 eine Verlooſung
von Gold= und Silbergeräthen, ſowie von anderen Gegenſtänden der Kunſt und Induſtrie zu veranſtalten. Der Vertrieb der
Looſe 1 Mk. iſt im Großherzogthum geſtattet worden.
Ferner iſt die Genehmigung zur Vornahme einer mit dem nächſtjährigen Frühjahrs=Faſſelmarkt in Butzbach zu
ver=
bindenden Verlooſung von Faſſeln, Rindern, Schweinen und landwirthſchaftlichen Geräthen ertheilt worden. Auch der
Ver=
trieb dieſer Looſe 1 Mk. iſt im Großherzogthum geſtattet worden.
Darmſtadt, den 22. Dezember 1886.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Zeller.
13220
Oeffentliche Auforderung.
Forderungen und ſonſtige Anſprüche an
den geiſteskranken Oberbaukalkulator Gg.
Wilhelm Förſter und deſſen verſtorbene
Ehefrau Babette, geb. Böhm von
Darm=
ſtadt, ſind
binnen 14 Tagen
bei Meidung der Nichtberückſichtigung bei
uns anzumelden.
Darmſtadt, den 21. Degember 1886.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
[13221
Schäfer.
Bekanntmachung.
Das Brechen, Fahren und Schlagen
der zur Unterhaltung der Kreisſtraßen des
Kreiſes Darmſtadt u 188788 nöthigen
Deckſteine ſoll vergeben werden und zwar:
2. Das Brechen auf dem
Submiſſions=
weg am 30. Dezember 1886.
b. Das Fahren u. Schlagen in
öffent=
licher Verſteigerung am 3. Jan.
1887.
Die Acordbedingungen können bei dem
Unterzeichneten, Beſſunger
Heidelberger=
ſtraße 103, eingeſehen werden.
Die Gebote auf das Brechen ſind bis
längſtens zu dem unter a bezeichneten
Tage Vormittags 10 Uhr auf der
Re=
giſtratur, Großherzoglichen Keisamts,
Darmſtadt, Neckarſtraße Nr. 3,
einzu=
reichen.
Das Fahren und Schlagen wird an
dem unter b bezeichneten Tage,
Vormit=
tags 9 Uhr anfangend, in dem Ver=
ſteigerungslokal der Gemeinde Beſſungen
öffentlich verſteigert.
Darmſtadt, den 20. Dezember 1886.
J. A.:
Schreiner.
[3122
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
zum Nachlaß des Rentners Theodor
Happe zu Beſſungen gehörigen
Immo=
bilien, als:
Flur. Nr. ⬜Mr.
II. 50½ 194 Grabgarten
Eich=
bergſtraße,
II. 50½o 418 Hofraithe
Eichberg=
ſtraße,
71 Grabgarten Eich=
II. 50¾o
bergſtraße
884
[ ← ][ ][ → ] 3396
Montag den 3. Januar 1887,
Vormittags 11 Uhr,
auf hieſigem Rathhaus einer nochmaligen
(einmaligen) öffentlichen Verſteigerung
ausgeſetzt.
Beſſungen, den 22. Dezember 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Weimar.
[13151
Bekanntmachung.
Die Holzpreiſe im Großherzoglichen
Holzmagazin ſind vom 1. Oktober d.
J8. an die nachſtehenden:
Buchen=Scheiter I. Klaſſe, pr. Rmt.
11 Mark.
Buchen=Scheiter II. Klaſſe, pr. Amt.
9 Mark.
Kiefern=Scheiter I. Klaſſe, pr. Rmt.
8 Mark.
Kiefern=Knüppel - entrindet - pr.
Rmt. 6 Mark.
Beſtellungen bei Großherzoglichem
Rentamt Paradeplatz 2.
Großh. Holzmagazins=Verwaltung.
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[12974
Nr. 252
Beknnntunchung.
Straßenreinigung und Abfuhr des Hauskehrichts betr.
Seitens mancher Hausbeſitzer wird an die mit der Straßenreinigung und der
Abfuhr des Kehrichts beauftragten Arbeiter und Fuhrleute das Anſinnen geſtellt,
beſondere Verrichtungen, welche den Hausbeſitzern obliegen, z. B. die Entleerung
von Privatſinkkaſten u. dgl., gegen Trinkgeldzahlung oder gegen Verabfolgung von
Getränken nebenbei zu übernehmen, oder auch bei Abfuhr des Kehrichts
Gegen=
ſtände, welche unter den Begriff Hauskehricht nicht fallen, z. B. Bauſchutt und
Abfälle von Gewerbe= und Fabrikbetrieben, in größeren Quantitäten mitzunehmen.
Derartige Verrichtungen, ſei es mit oder ohne Annahme von Trinkgeldern u. dgl.,
ſind den Straßenkehrern und den ſtäbtiſchen Kehrichtfuhrleuten auf das Strengſte
und bei ſofortiger Dienſtentlaſſung unterſagt.
Ferner wird häufig an die Abfuhrleute das Anſinnen geſtellt, die den
Haus=
kehricht enthaltenden Kaſten von Stellen, welche vom Eingang der Hofraithen
ab=
gelegen ſind, abzuholen. Nach beſtehender Vorſchrift dürfen nur diejenigen
Kehricht=
kaſten von den Abfuhrleuten entleert werden, welche direct an den Eingängen zu
den Häuſern oder den Grundſtücken aufgeſtellt ſind. Von anderen Stellen dürſen
ſie durch das ſtädtiſche Perſonal, ſei es mit oder ohne Entgelt, nicht abgeholt
wer=
den. Wir machen bei dieſer Gelegenheit wiederholt darauf aufmerkſam, daß
be=
ſtimmte Abfuhrtage für die verſchiedenen Straßen vorerſt noch nicht feſtgeſetzt werden
können. Es empfiehlt ſich deshalb für Hausbeſitzer, welche den Hauskehricht
mit=
genommen zu haben wünſchen und das mißſtändige lange Stehen der
Kehricht=
behälter an den Hausthüren vermeiden wollen, erſt bei dem Erſcheinen der
Straßen=
kehrer ſwelchen bekanntlich die Fuhrleute folgen) die Kehrichtbehälter an die Eingänge
zu verbringen.
Wir hoffen, daß uns die Einwohnerſchaft in unſerem Beſtreben, die
Straßen=
reinigung und das Abfuhrweſen den Intereſſen der Stadt und ihrer Bewohner
ge=
mäß auf das Sorgfältigſte zu organiſiren, bereitwilligſt unterſtültzen und daß es
nur gegenwärtiger Auregung bedürfen wird, die der betr. Beſtimmungen ſeither
nicht Kundigen ſowohl von der Verleitung des Straßenkehrer= und Abfuhrperſonals
zu Pflichtwidrigkeiten, als auch von der Abgabe von Trinkgeldern u. dgl. an
das=
ſelbe abzuhalten. Die Annahme von Trinkgeldern, Neujahrsgaben ꝛc. iſt dem
Reinigungs= und Abfuhrperſonal unter allen Umſtänden unterſagt. Sollten
der=
gleichen von dem betr. Perſonal wider Erwarten gefordert werden, ſo bitten wir
uns unter näherer Bezeichnung der betr. Perſönlichkeit hiervon alsbald Kenntniß
zu geben.
Darmſtadt, den 22. Dezember 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[13183
Perktrigerung
1
von Pferden und Wagen.
Mittwoch den 29. Dezember, Vormittags 1½ Uhr,
werden im Môtel Möhler wegen Verſetzung eines Offiziers
nachbenannte Objecte, als:
1) 1 braune engliſche Stute für ſchweres Gewicht, 9 Jahre alt,
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2) 1 arabiſche Rappſtute, Faſanenſchweif, für leichtes Gewicht,
5 Jahre alt (Damenpferd);
Beide Pferde in jedem Dienſte geritten.
3) 1 Halbverdeck, ein= und zweiſpännig, mit abnehmbaren Bock
und Dienerſitz (auch als Pürſchwagen geeignet, ſowie
4) 1 completes Einſpänner=Geſchirr öffentlich meiſtbietend
ver=
ſteigert.
Nähere Auskunft über vorherige Einſichtnahme ertheilt
Adller, Hof=Taxator. 1324
.
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heizbaren Badeſtuhl kauft, kann ſich mit
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täglich warm baden. Ein Jeder, der dies
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13241) Friedrichſtraße 40, 2 Tr.,
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13242) Mühlſtraße 8 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
13243) Hügelftr. 13 links möbl. 8.
nach d. Str., ſogl. zu bez., für 11 M.
per Pfund 25 Pfg.
G. LrLU,
Bleichſtraße. (3244
base1) pojaaoad
nosAlmu uö
4uoannlo6
OVAOOA
019 gopiönLagg un
anz uoqugloaazus uoaao8
319 anz 41 Buvnus gwW
uog uogeu g048 40S
reir. rir ir e.
2e.
2
Oeſfentliche Dankſagung.
Wir fühlen uns verpflichtet Herrn Straßenmeiſter Zimmer in Roßdorf
öffentlich Dank zu ſagen, daß es ihm durch die größten Anſtrengungen möglich
wurde, bei dem Schneeſturm der letzten Woche die Straße von Oberramſtadt nach
Roßdorf in paſſirbarem Zuſtande zu erhalten.
(13246
Mehrere Fuhrleute aus dortiger Umgegend.
RO
blUd aol udllondtathGl UIolk 10 101
für Darmſtadt und Beſſungen.
Mittwoch den 29. Dezember, Abends 8½ Uhr:
Vereims-Versammtuug,
[13247
im Bilsorkschen Saale zum Schützenhof.
Tagesordunng:
„Die Militär=Vorlage im Deutſchen Reichstage.
Die Mitglieder unſerer Partei, ſowie alle Freunde und Geſinnungsgenoſſen
ſind hierzu eingeladen.
J. A. des Vorſtandes:
O. Wolfskehl, Vorſitzender.
ſ
1.
M.
AuATUL ENUTRuk.
In Verfolg unſerer Bekanntmachung vom 18. d. Mts. und zur Vermeidung
von Mißverſtändniſſen weiſen wir noch ausdrucklich darauf hin,
1) daß die Beſtimmungen der neuen Statuten über den Zinsbeginn gleichſalls
erſt vom 1. Januar 1887 an in Wirkſamkeit treten,
2) daß deßhalb Einlagen bis zu Mk. 200, vor Schluß dieſes Monats
er=
ſolgt, bereits vom 1. Januar 1887 an verzinſt werden und daß
3) zu Einlagen (nicht zu Rückempfangh unſere Kaſſe im Laufe dieſes Monats
allwerktäglich von 9-12 Uhr Vormittags geöffnet iſt.
Darmſtadt, den 23. Dezember 1886.
Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
(3211
Buchner.
[1324.
13249) Ein Mädchen, nicht zu jung.
aus guter Familie, welches kochen und
Hausarbeit verſteht, wird zu einer älteren
Dame bald nach Neujahr geſucht. Zu
erfragen Promenadeſtr. 58 mittl. Stock.
Eine tüchtige Höchin
geſetzten Alters, welche Hausarbeit
über=
nimmt u. gute Zeugn. beſtzt, wird gegen
hohen Lohn nach München geſucht.
Zu erfragen Wieſenſtraße 2. (3250
13052) Ein junger Mann mit den
nöthigen Vorkenntniſſen als PLehrling
r2⁄.
auf unſer Comptoir geſucht. .
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Gebrüder Roeder.
—
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Nr. 252
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L. B. Hüller
Schulſtraße 14.
Bekanntmachung.
Städtische Sparkasse.
In den Monaten Januar und Februar 1887 können die Zinſen des
abge=
laufenen Jahres bei unſerer Kaſſe in Empfang genommen werden. Die nicht baar
erhobenen Zinſen werden dem Kapital beigeſchrieben. Das Beiſchreiben der Zinſen
kann erſt vom 1. März an erfolgen.
Wegen des außerordentlichen Andrangs im Monat Januar haben wir im
Intereſſe einer ſchnelleren Beförderung des Publikums die Anordnung getroffen, daß
die Auszahlung der Jahreszinſen an die Einleger
vom 2. bis 15. Januar nur Nachmittags (Samstag ausgenommen) von
2- 4 Uhr,
geſchehen ſoll, während alle anderen Kaſſegeſchäfte in den Vormittags=Zahlſtunden
(9 bis 12 Uhr) vorzunehmen ſind. Von Montag den 17. Januar ab finden alle
Kaſſengeſchäfte in vorerwähnten Vormittags=Zahlſtunden ſtatt. Sonntags iſt die
Kaſſe überhaupt geſchloſſen.
Darmſtadt, ſden 14. Degember 1886.
Gründlicher
CAN
H6m,
Alaviel -husktioh
ür Anfänger und Fortgeſchrittene wird
von dem Unterzeichneten ertheilt. Für
Anfänger und Ungeübtere beſonders
em=
fiehlt derſelbe ſeine leichtfaßliche,
an=
chauliche Methode, mit welcher die
An=
angsgründe der Muſik, reſp. des
Klavier=
pielens (otenleſen, Tacteintheilen, Bilden
nd Spielen der Tonleiter, der Aecorde,
om Blattſpielen ꝛc.) unterrichtet werden.
Edward Fritsoh.
r Adr. Inſtitutsvorſteher H. Reineck,
Zimmerſtraße 5. (13251
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Poſthalter Walther.
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Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
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(früher Victoria=Herberge)
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vorüber=
gehend ſtellenlos ſind, können in dem Vietoria-Meim Wohnung nebſt Koſt oder
nur Wohnung zu feſtgeſetzten billigen Preiſen erhalten. Näheres bei dem im
Hauſe wohnenden Verwalter.
(13217
Das Curatorium.
Durch Gaben an die Kleinkinderſchule haben ſich bis jetzt wegen
Unter=
laſſung der konventionellen Neujahrsbeſuche die folgenden Perſonen
ent=
ſchuldigen laſſen:
Ackermann, Rechnungsratk Berchelmann, Oberpoſtkommiſſarius. Bergſträßer,
Land=
gerichtsratk v. Buri, Oberoll=Inſpektor. Bopp, Regierungsrat. Bieber, Architekt. Dr.
Conzen, Gymnaſiallehrer.
N. N. N. N. Intendantur=Sekretär Dietzk Daub, Finanz=
Aſſiſtent. Diehl, Karl, Stadtverordneter. Frank. Iniens antu: -kretär. Elbert, Finanzaſſiſtent.
Fiſher=Wrede, Bankbeamter. Frl. Marie Formhals. Gerhardt, Oberkonſiſtorial=Buchhalter.
Gerhardt, Kanzlei=Inſpektor. Rentner Gg. Germann. Hickler, Beigeordneter. Hochſtätter, Friedr.
Stadtverordneter. Rentner Auguſt Johannſen. Kröll, Finanzſecretär. Martin, Hauptſtempel=
Verwaltungs=Aſſiſtent. Möſer, Wilhelm.=Müller, Oberingenieur. Fr. Nievergelder.k Ohly,
Oberbürgermeiſter. Bankier Hermann Reichenbach. Riedlinger, Beigeordneter. Riedlinger,
Bau=
unternehmer. Roth. G., Buchhalter.k Dr. Roll. C. C. Sachtleben und Frau.- Supp,
Oberſtlieutenant. Schaffnit, Miniſterial=Regiſtrator.k Schmeel, Secretär. Seligmann,
Rudolf.k Seemüller, Verwalter. Dr. Fr. Wagner, Schulrath. H. Wagner, Profeſſor.
Wagner, Geh. Baurath. Weyland, Major 1. 8. Weyland, Landgerichts=Director.
Kauf=
mann Carl Will. Intendantur=Secretär Wünning. Vogt, Architekt. Ferdinand Wittich.
Rudolf Wittich.
Die mit 1 bezeichneten verzichten gleichfalls auf die Ueberſendung von Neujahrs=
Gratulationskarten).
3402
Nr. 252
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Eine Frau empfiehlt ſich im
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Großherzagliches Hoftheater.
Dienstag, 28. Dezember.
4. Vorſtellung in d. 5. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Krieg im Irieden.
Luſtſpiel in 5 Akten von Moſer u. Schönthan.
Ilka Etvös. Frl. Eichenberg vom
Stadt=
theater in Worms a. G.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 28. Dezember.
Deutſches Reich. Bei S. M. dem Kaiſer fand am 24. nach
dem Diner eine Weihnachtsbeſcheerung für den Hof, die
Flügel=
adjutanten und die Generaladjutanten und abends nach dem Souper
die Weihnachtsbeſcheerung für die königliche Familie ſtatt. Am
1. Feiertag war im Palais Gottesdienſt für die königl. Familie.
Der Kaiſer hat das ſwiederholte Abſchiedsgeſuch des
Komman=
deus des II. (Vommerſchen) Armeecorps, General v. Dannenberg,
abſchläglich beſchieden.
Ein kaiſerlicher Erlaß ermächtigt den Reichskanzler auf Grund
der bezüglichen Geſetze von 1882, 1885 und 1886, eine 8½ procentige
Anleihe von 35 788856 M. aufzunehmen, wovon 4 Millionen für
den Hollanſchluß Hamburgs, 3 Millionen für den Zollanſchluß
Bremens und 28738856 M. für Zwecke der Verwaltungen des
Reichsheeres, der Marine und der Reichseiſenbahnen beſtimmt ſind.
Dem Reichstag iſt ſoeben der Geſetzentwurf über die
Beſchränk=
ung der Oeffentlichkeit der Gerichtsverhandlungen zugegangen. Er
entſpricht durchaus dem früher vorgelegten, nur ſind die
Begründ=
ungen inſofern erweitert, als darin die Erfahrungen betont ſind,
welche in der letzten Leit bei dem Landesverratsprozeß vor dem
Reichsgericht in Leipzig gemacht worden ſind.
Eine von der„Magdeb. 8ta. ausgegangene Meldung wußte
zu berichten, daß ſich der Reichskanzler auf eine telegrap hiſche
An=
frage gegen eine Auflöſung des Reichstags ausgeſprochen habe.
Es wurde hieran die Vermutung geknüpft, daß die Regierung
wahrſcheinlich hoffe, auf der zu erweiternden Grundlage des
Centrumsantrags zu einer Verſtändigung mit dem Reichstag
hin=
ſichtlich der Militärfrage zu gelangen, wobei man auf verſchiedene
Aeußerungen des preußiſchen Kriegsminiſters in der
Militärkom=
miſſion hinwies. Dieſe Meldung wird nun von der „Nordd. Allg.
Zta.- kategoriſch als eine willkürliche Erfindung bezeichnet, mit dem
Hinzufügen, daß in Regierungskreiſen nirgendwo ein Zweifel an
der Notwendigkeit des Feſthaltens an der Militärvorlage um jeden
Preis beſtehe.
In der That hat ja der Kriegsminiſter Bronſart
von Schellendorf im Laufe der Kommiſſionsverhandlungen
wieder=
holt in beſtimmteſter Weiſe erklärt, daß ſowohl die
Abänderungs=
anträge des Centrums wie diejenigen der deutſchfreiſinnigen Partei
für die verbündeten Regierungen unannehmbar ſeien; nur bezüglich
der Einziehung der Dispoſitionsurlauber ſtellte der Miniſter ein
Entgegenkommen der Regierungen in Ausſicht.
Ueber den Stand der kirchenpolitiſchen Verhandlungen, von
denen bekanntlich eine neue Reviſionsvorlagel erwartet wird,
ver=
lautet offiziöſerſeits, daß dieſelben einen guten Fortgang nehmen
und einen erfreulichen Abſchluß erhoffen laſſen.
In Chemnitz cirkuliert eine von einer Anzahl der angeſehenſten
Bürger unterſchriebene Adreſſe an den Reichstag, betreffend die
Militärvorlage. Es heißt darin:„Mit tiefem Schmerze haben wir
verfolgt, welche Schwierigkeiten der Reichsregierung bezüglich der
Militärvorlage von einzelnen Seiten bereitet wurden. Wir hätten
angeſichts der von berufenſter Seite über den Ernſt der politiſchen
Lage abgegebenen Erklärungen einmütige Annahme einer Vorlage
erwartet, deren Zweck iſt, für alle Zeiten ſicher zu ſtellen, was in
ſchweren Kämpfen errungen worden: die Einheit und die
Macht=
ſtellung des Deutſchen Reiches. In patriotiſcher Opferwilligkeit
und in der Hoffnung, daß dieſe unſere Kundgebung einen
Wieder=
hall in allen deutſchen Herzen finde, richten wir an den Reichstag
die ehrfurchtsvolle Bitte: einmütig und unbedingt die von der
Reichsregierung geſtellten Forderungen zu bewilligen und ſo dem
deutſchen Volke ein ſtarkes Heer und mit ihm die beſte Bürgſchaft
eines dauernden Friedens zu geben.
Fürſtbiſchof Dr. Herzog in Breslau iſt am 26. geſtorben.
Gutem Vernehmen nach wird die Anſiedlungs=Kommiſſion
dem=
nächſt probeweiſe mit der Beſiedeluug zweier Güter vorgehen. Mit
innerhalb der Kommiſſion nicht erledigten, dem Staatsminiſterium
zur Entſcheidung vorgelegten Fragen, dürfte ſich letzteres in ſeiner
heutigen Sitzung beſchäftigt haben.
Unter den durch die Verhängung des kleinen
Belagerungszu=
ſtandes über Frankfurt a. M. veranlaßten Ausweiſungen, befindet
ſich auch diejenige Sabor's, des Vertreters Frankfurts im Reichstage
Schweiz. Auch der Ständerat ermächtigte den Bundesrat die
für 1888-89 vorgeſehenen Kredite zur Beſchaffung des
Kriegs=
materials ſchon 1887 zu verwenden. Am 24. wurde die
gegen=
wärtige Seſſion der Bundesverſammlung geſchloſſen; auf den
12. April iſt eine außerordentliche Seſſion anberaumt.
Der Große Rat des Kantons Freiburg bewilligte 24 Mill.
Fres. für die Errichtung einer katholiſchen Univerſität in Freiburg.
Heſterreich=Angarn. Im deutſch=böhmiſchen Landesausſchuß
haben die Beiſitzer Dr. Schmeykal, Schleſinger und Waldert heute
dem Oberſt=Landmarſchall die Reſignation auf ihre Stellen
mit=
geteilt. Waldert reſignierte zugleich beim Statthalter als Oberſt=
Landmarſchall=Stellvertreter.
Das Wiener „Korreſpondenzbureau' iſt auf Grund
authen=
tiſcher Nachrichten in der Lage, zu erklären, daß die
Blätternach=
richt über eine ſeitens der öſterreichiſch=ungariſchen Regierung in
amerikaniſchen Waffenfabriken gemachte Beſtellung von 400 000
Re=
petiergewehren vollſtändig grundlos iſt.
Franſtreich. Nach einer Entſcheidung des Miniſterrats werden
die Mitglieder der bulgariſchen Abordnung lediglich als
Privat=
perſonen empfangen.
Der deutſche Botſchafter, Graf Münſter, welcher dem Empfange
des diplomatiſchen Corps im Auswürtigen Amte wegen Unwohlſeins
nicht beiwohnen konnte, empfing einen Beſuch des Miniſters des
Aeußern Flourens.
England. Lord Churchill, welcher bekanntlich die „treibende
Kraft' in dem gegenwärtigen engliſchen Kabinet Salisbury iſt,
motiviert ſeine für alle Welt überraſchend gekommene Demiſſion
damit, daß er weder mit den Vorſchlägen ſeiner Kollegen vom
Kriegsminiſterium und der Marine, noch mit den auf die innere
Verwaltung bezüglichen erwarteten Geſetzentwürfen einverſtanden
geweſen ſei. Ob dieſe Motive wirklich die entſcheidenden für dieſen
Entſchluß Churchills ſind, muß dahingeſtellt bleiben. Es hat
in=
deſſen den Anſchein, als ob dieſelben nur vorgeſchoben ſeien, um
die eigentlichen Rücktrittsmotive, die in der auswärtigen Politik
Englands zu ſuchen ſein dürften, zu verſchleiern; vielleicht zieht
auch der Austritt Churchills aus dem Kabinet Salisburh noch den
Sturz des Geſamtminiſteriums nach ſich.
Chamberlain ſprach ſich in einer in Weſt=Birmingham
gehalte=
nen Rede dahin aus, daß mit dem Rücktritt Churchills das liberale
Element aus dem Tory=Kabinet verſchwinde; die alten
Torh=
prinzipien würden wieder die Oberhand erhalten. Unter
Umſtän=
den wäre die Wiedervereinigung der liberalen Partei geboten, die
nur über einen einzigen Punkt entzweit ſei.
Außkand. Der türkiſche Botſchafter, Schakir Paſcha, iſt auf
der Rückreiſe nach Petersburg am 25. in Odeſſa eingetroffen.
Der Botſchafter in Berlin, Graf Schuwalow, iſt in Petersburg
eingetroffen und wird dort bis nach Neujahr verweilen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 28. Dezember.
umz
Se. Maj. der Kaiſer hat dem Diviſionsauditeur Wolf II.
lihen.
th. Das von dem evangeliſchen Kirchengeſang=Verein am Abend
ds 2. Weihnachtsfeiertags veranſtaltete Kirchen=Konzert war ſo
plreich beſucht, daß. obwohl der Beainn desſelben erſt um 6 Uhr
utfand, der weite Raum der Stadtkirche ſchon um 5½ Uhr bis
af den letzten Platz von dem Publikum gefüllt war, welches der
webenden Feier anwohnen wollte, die noch einen beſonderen Reiz
durch die wohlgeſchulten Stimmen des Kirchengeſang=Vereins und
de glockenhellen Kinderſtimmen der Kirchen=Chorſchule erhielt. Leider
i die Akuſtik der Kirche eine mangelhafte und müßte ein derartiges
Knzert noch zu weit größerer Wirkung kommen, wenn die in dieſen
Aättern ſchon vor längerer Zeit angeregte Jdee ſich verwirklichen
liße, die Orgel ſamt den Plätzen für die Sänger in das Längsſchiff
dr Kirche, an Stelle des jettigen Fürſtenſtuhls, zu verlegen, für
wlchen eine andere paſſende Stelle leicht zu finden wäre: hierdurch
nirde gleichzeitig Raum für die Kirchenbeſucher gewonnen.
Hoffent=
ih laſſen ſich mit der Zeit Mittel und Wege zur Ausführung dieſer
Prbeſſerung finden.
ür
() An Stelle der Frau Kläger wird in der heutigen Vorſtellung
Krieg im Frieden: Frl. Eichenberg vom Stadttheater in Worms
a3 „Ilka Etvös; aushülfsweiſe auftreten. Frau Kläger, obgleich
niederhergeſtellt, bedarf noch der Schonung.
Wie in vorderen Jahren, ſo hat auch an den diesmaligen
ar Leihnachtsfeiertagen in den ſtädtiſchen Wohlthätigkeitsanſtalten, im
zoſpital ſowie im Pfründner= und im Armenhaus, eine
hhriſtbeſcheerung ſtattgefunden, wobei den Inſaſſen durch
frei=
üllige Liebesgaben hieſiger Einwohner ſchöne und nützliche
Ge=
henke, den im Armenhaus untergebrachten Kindern auch paſſende
epielzeuge verabreicht werden konnten.
Um die rechtzeitige Beſtellung der Stadtbriefe bei dem
levorſtehenden Jahreswechſek zu ermöglichen, empfiehlt es
ſch dieſe Briefe möglichſt frühzeitig zur Poſt zu liefern. Der
Ab=
ender kann derartige Briefe, Poſtkarten, Karten u. ſ. w. welche
n inzeln durch Poſtwertzeichen frankiert ſein müſſen, in
Sammel=
mſchlägen mit der Aufſchrift:
140.
„Hierin frankierte Neujahrsbriefe für den Ort,
hier=
an das Kaiſerliche Poſtamt 1.
Krieg=
zeor in den Annahmeſchaltern der hieſigen Poſtanſtalten abgeben oder
uf be. u die Briefkaſten legen. Dieſe Briefpackete, für deren Beforderung
lach dem Hauptpoſtämte eine Gebühr nicht in Anſatz kommt, dürfen
Mull ur in Darmſtadt und Beſſungen verbleibende Sendungen7-
Stadt=
eiburz
triefe-
enthalten . Ihre Einlieferung kann jetzt ſchon geſchehen.
iſchu 6ie darf, wenn auf rechtzeitige Beſtellung gerechnet wird, nicht
hul=/ päter als am 31. Dezember früh erfolgen. Die Beſtellung dieſer
m. Gendungen beginnt am 31. Dezember Mittags.
4 Die Weihnachtsfeier der Turngemeinde
Darm=
berſt
ſtadt, welche Samstag den 25. Dezember ſtattfand, hatte ſich ſehr
„ tarken Zuſpruchs ſeitens der Mitglieder und ihrer Angehörigen zu
ach l irfreuen. Der muſikaliſche Teil des Programms ſtand unter der
Leitung des Herrn Muſikdirektors Ackermann und wurde in
dankens=
verter Weiſe bereichert durch Herrn Hofſänger Bögel, ſowie die
berren Kammermuſiker Becher, Dern, Krenz und Lerch, deren
ſämtliche Vorträge verdienten Beifall ſeitens des zahlreichen
Audi=
at/ toriums fanden. Im zweiten Teil des Programms und unter
Leitung des Vorſitzenden der Weihnachtskommiſſion Herrn
Buch=
halter Bach, fand die übliche Ausloſung von Gewinngegenſtänden
ſtatt, welche manches Ueberraſchende für die Beteiligten bot.-
Einem vieljährigen Herkommen gemäß hat man, der eigenen Feier
vorausgehend, auch in dieſem Jahre eine Chriſtbeſcheerung
für Kinder hier wohnender unbemittelter Eltern veranſtaltet,
wo=
bei von ca. 100 Bewerbern 30 Kinder (23 Mädchen und 7 Knaben!
mit möglichſt vollſtändiger Bekleidung bedacht werden konnten. Der
Vorſitzende der Turngemeinde, Herr Prof. Dr. med. Büchner hielt
bei dieſem Anlaß eine die Bedeutung des Feſtes erörternde Anrede
beglückten Kleinen und deren Eltern nicht verfehlte. Gediegene
Vorträge der Singmannſchaft bildeten Einleitung und Schluß der
einfachen und erhebenden Feier.
n. Die Bitte des Vorſtandes der hieſigen Herberge zur
Heimath für eine Chriſtbeſcheerung hatte bei den Freunden
des Hauſes ein williges Ohr gefunden. Die Gaben an Geld und
anderen Gegenſtänden waren Jo reichlich gefloſſen daß 85 Geſellen
unter dem Chriſtbaume am 1. Feiertag in der Frühe eine Freude
bereitet werden konnte. Es erhielt ein jeder Gaſt des Hauſes
ſo=
wie die für längere Zeit in der Herberge Wohnenden ein Paar
Socken, einige Cigarren und ſonſtige Gegenſtände, wie Taſchentücher,
Kragen, Stauchen, Schlips, Kalender u. dgl. Auch fehlten Aepfel,
Nüſſe und Weihnachtsgebäck nicht. Eine Anſprache wies auf die äußeren Baues und der Zeit, in welcher derſelbe errichtet werden
und dankbar Weihnachtslieder an. Nach der Feier konnte jedem
der Gäſte noch eine Taſſe Kaffee mit Milchbrod gereicht werden.
Nr. 252
3403
Allen Gebern, die zu der ſchönen, erhebenden Feier durch ihre
Gaben beigetragen haben, ſei auf dieſem Wege Dank geſagt.
L. Am Weihnachtsabend feierte der Verein „zum
Feierabend=
ſein Weihnachtsfeſt. Nachdem der Sängerchor des Vereins
Beet=
dr Großh. Heſſ. (25.) Diviſion den Charakter als Juſtizrat ver= hovens „die Himmel rühmen des Ewigen Ehre= und das vom
Diri=
genten des Vereins, H xrn Lehrer Stümpf, für Männerchor geſetzte
alle anheimelnde Lied.„Stille Nacht, heilige Nacht= geſungen hatte,
hielt Herr Buchhändler Waitz eine Anſprache, in der er unter
An=
knüpfung an die norwegiſche Sitte, am Weihnachtsabend den Vögeln
in Feld und Wald eine volle Garbe zu widmen, den Feierabend
ſelbſt als eine ſolche den Beſuchern dargebotene Garbe ſchilderte und
letztere aufforderte, von den vollen Garben, die von unſren Kanzeln
dem Chriſtenvolke angeboten werden, Nutzen zu ziehen und las
ſchließlich als die nie zu erſchöpfende Garbe das Feſtevangelium vor.
Nach gemeinſamem Singen eines von Herrn Fabrikant K.
Hoch=
ſtätter verfaßten Gedichtes und des ewig jungen Weihnachtsliedes:
„O du fröhliche, o du ſelige Weihnachtszeit” wurden an die
Be=
ſucher einfache Gaben vertheilt. — Nach Schluß des offiziellen
Teiles wurden Hochs auf Kaiſer und Reich ausgebracht und begeiſtert
aufgenommen und ein ernſtes Wort von Herrn Buchhändler Waitz,
in guten und in böſen Tagen dem engeren wie weiteren Vaterland
Treue zu halten, machte ſichtlich Eindruck. - Etwa um 10 Uhr
ſchloß die Feier, die ein Zeugnis gab von dem, was der Verein
will, nämlich den Geſellen und Lehrlingen unſrer Gewerbe, indem
er ihnen für die Feierabendſtunde ein angenehmes Lokal bietet, auch
zugleich einen Schutz gegen die Staat und Geſellſchaft zerſtörenden
Einflüſſen unſrer Zeit zu geben beſtrebt iſt.
k. Die Weihnachtsfeier des Vereinskindergartens am
Sonntag den 19. ds. Mts. im Darmſtäder Hof machte einen tiefen
Eindruck auf die zahlreiche Verſammlung. Der Vorſitzende des
Vereins, Herr Ronge, ſuchte in einer Anſprache die hohe
Bedeu=
tung und Wichtigkeit der erſten Erziehung zum Bewußtſein zu
bringen, durch eine gedrängte Lebensbeſchreibung des Gründers der
Kindergärten Fr. Fröbel und deſſen Stellung im Entwicklungsgange
der deutſchen Erziehung während und nach der großen Periode der
Freiheitskriege. Dieſer Anſprache legte er die Worte eines berühmten
Staatsmannes Amerikas zu Grunde: „Daß die civiliſierten Völker
weniger für Gefängniſſe und für Verbeſſerungsanſtalten
verwahr=
loſter Kinder zu zahlen haben würden, wenn ſie mehr für die erſte
Erziehung der Kinder reſp. die Ergänzung der Familienerziehung,
verwenden wollten; Herr J. R. teilte ferner mit, daß die
aus=
dauernde Mühewaltung für den Vereinskindergarten im Laufe des
Jahres eine ſchöne Genugthuung erhalten habe, denn nicht nur die
Zahl der Kinder habe bedeutend zugenommen, es ſei auch das
Prinzip derſelben durch ſchöne Reſultate zur Anerkennung gelangt.
Allgemeiner wie früher würden von gebildeten Familien
Kinder=
gärknerinnen zur Hülfe für die Familienerziehung verlangt und er
habe von ſolchen, die hier ausgebildet wurden und nun im Auslande
wirken, erfreuliche Berichte erhalten. In Folge der ſich ſteigernden
Nachfrage hätten ſich auch wiederum mehrere junge Mädchen im
hieſigen Vereinskindergarten für Erlernung des Shſtems gemeldet.
Die hieſige Volksbibliothek WWilhelminenſtraße 3.
heſſiſches Haus) beſteht bekanntlich aus ſorgfältig ausgwählten
Er=
zühlungen, Novellen, Romanen, Lebensbildern, Reiſebeſchreibungen,
geſchichtlichen, geographiſchen und naturwiſſenſchaftlichen Werken,
Jugendſchriften ꝛc. Sie iſt in der letzten Zeit wieder durch eine
größere Anzahl neuer Bücher erweitert worden. Wir nennen 3. B.
nur: Böhlau, Herz und Seele; Higham, Gegenüber: Stern,
Bäm=
merung und Nacht in Italien; v. Rothenburg, Aus der Tiefe;
Utis, Neuer Phantaſus; Ohorn Es werde Licht; von der Elbe,
Dornröschen; Friis. Kloſter zu Petſchenga und Lajla; Groll, Die
Freunde; Kraus, Georg Albrecht des Grafen zu Erbach Abenteuer;
Wicherns Leben von Oldenburg; Scharling, Meine Frau und ich;
Better, Auf den Galeeren; Brand, Allezeit getreu; Dieskau,
Thank=
mar: Daheim=Kalender von 1887 ꝛc. Jedes enlliehene Buch koſtet
für 12 Tage 3 Pf., für 3 Tage 5 Pf., für eine Woche 10 Pf.
Das Jahresabonnement beträgt 3 M., däs halbjährige 2 M. das
vierteljährige 1 M. 20 Pf. Es kann jederzeit abonniert und
be=
liebig umgetauſcht werden. Auswärtige Abonnenten erhalten je
an die Anweſenden, welche des gewünſchten Eindrucks auf die reich 2 Bücher äuf einmal. Die Bibliothek iſt jeden Wochentag geöffnet.
½. Mainz, 25. Dez. Wohl im Zuſammenhang mit der
Frank=
furter Sozialiſtenverhaftung ſtehend, haben in den letzten Tagen
hier und in zwei umliegenden Ortſchaften Hausſuchungen nach
ſozialiſtiſchen Schriften ſtattgefunden. Wie wir hören, waren dieſe
Recherchen erfolglos.
J. Mainz. 26. Dez. Mit dem kommenden Frühjahr wird
hier in der Neuſtadt mit dem Bau einer neuen großen
katho=
liſchen Kirche begonnen werden. Wie auch der proteſtantiſchen
Gemeinde hat die Stadt zu der Kirche ein ſehr wertvolles Gebäude
unfern des neuen Bahnhofs unentgeltlich überlaſſen und bei der
Schenkung des Terrains an die Kirchengemeinden nur bezüglich des
Bedeutung des Tages hin, und die Verſammlung ſtimmte freudig muß, einzelne Bedingungen geſtellt. Zu dem Bau der katholiſchen
Kirche ſind bis jetzt ungefähr 250000 M. vorhanden, die teils von
Schenkungen und Stiftüngen, teils von einer Verloſung herrühren.
886
Nr.
3404
Die noch weiter fehlenden Beträge hofft man, wenn einmal mit dem
Bau begonnen, ſchneller zuſammenzubringen.
Wie wir hören, treten das nächſte Jahr bei der Ludwigsbahn
größere Perſonalveränderungen ein und ſollen mit
Rück=
ſicht auf die finanzielle Lage der Geſellſchaft in allen Reſſorts durch
Verminderung der Perſonals Erſparniſſe verſucht werden.
Insbe=
ſondere hat die Verwaltung im Auge auf den verſchiedenen
Bau=
bureaus die nicht definitiv angeſtellten Baubeamten ſo weit
thun=
lich vorerſt zu entlaſſen.
Eine für Eiſenbahnverwaltungsräte nicht ſehr
erfreu=
liche Neuerung tritt mit dem kommenden 1. Januar ein. Die ſog.
Vereinskarten, mit welchen die Inhaber faſt in ganz Europa
un=
entgeltlich reiſen konnten, hören nämlich mit dem angegebenen
Ter=
min auf, beziehungsweiſe werden nur noch an techniſche Beamte
verabfolgt.
Nach einem hier viel verbreiteten Gerücht, ſollen letzter Tage an
die hieſige Polizeiverwaltung Inſtruktionen zur ſchärferen
Ueber=
wachung der Sozialdemokraten gekommen und insbeſondere
die genaue Ueberwachung des Zuzugs auswärtiger
ſozialdemokra=
tiſcher Elemente anempfohlen worden ſein.
4 Aus Rheinheſſen, 23. Dez. Die Stadtverordneten von
Worms haben in ihrer letzten Sitzung ein Ortsſtatut angenommen,
nach welchem für die Folge nur noch dann die Konzeſſion für den
Betrieb einer Schank= oder Gaſtwirtſchaft erteilt wird, wenn
das Bedürfnis nachgewieſen iſt.
Frankfurt, 27. Dez. Als Beauftragte, gemäß 8 83 des
Unfall=
verſicherungsgeſetzes, für die Einſchätzung und Reviſion der Betriebe
ſind für die Müllerei=Berufsgenoſſenſchaft, Sektion X1
Wal=
deck, Heſſen=Naſſau und Großherzogtum Heſſen, Sitz: Frankfurt a. M.,
die Herren: L. Brandau, Techniker in Schmalkalden; Fr. Wilh.
Engelmann, Mühlenbeſitzer in Weilburg; Fr. Hartung, Techniker in
Fulda; H. Kling, Mühlenbeſitzer in Dieburg; Carl E. E. Merz.
Ge=
ſchäftsführer in Frankfurt a. M. und als deſſen Stellvertreter V.
Feldmann daſelbſt, beſtellt worden.
Köln, 24. Dez. Die bulgariſchen Delegierten Grekow
und Kaltſchew, welche den Fürſten Alexander geſtern bis
nach Frankfurt a. M. begleitet hatten, ſind geſtern abend hierher
zurückgekehrt. Heute vormittag nahmen dieſelben mit dem
Dele=
gierten Dmitrow die Sehenswürdigkeiten der Stadt in Augenſchein
und ſetzten heute mittag um 1 Uhr 13 Min. in Begleitung des kurz
vorher von Darmſtadt eingetroffenen Abgeordneten Stoilow ihre
Reiſe nach London fort.
An St. Gereon trug ſich am Freitag gegen Abend ein
eigent=
tümlicher Unfall zu. Ein Droſchkenpferd, welches in ſeinen
Wagen eingeſchirrt ruhig da ſtand, ſetzte ſich, durch irgend eine
Ver=
anlaſſung ſcheu geworden, plötzlich in Trab. Der Wagen geriet
252
zwiſchen zwei Laſtfuhrwerke und blieb hängen. Das Tier riß ſich
aus der Scheere los und ſtürzte davon, einem von der Neuſtadt
herkommenden Pferdebahnwagen entgegen. An dieſem angekommen,
ſprang es mit einem Satz über die Brüſtung des Vorderperrons
weg gegen die Wagenwand und, dieſe mit ſich reißend, in den
Wagen hinein. Der Kutſcher des Pferdebahnwagens hatte ſich durch
einen Sprung zur Seite gerettet; ein Arbeiter der Bahn, der auf
dem Perron ſtand, ward am Kopfe, an einem Arme und einem
Beine verletzt. Einem Mädchen, das im Wagen ſaß, drangen die
Glasſplitter einer Scheibe in das Geſicht. Weitere Verletzungen
von Perſonen kamen nicht vor. Man ſchaffte das Tier aus dem
Wagen heraus. Dasſelbe brach, nachdem es eine kurze Strecke
zu=
rückgelegt, tot zuſammen.
Leipzig, 25. Dez. Eine hieſige große Buchhandlung
be=
rechnet ihren Schaden durch den Schneefall und die dadurch
ver=
anlaßte Verkehrsſtörung auf nicht weniger als 75000 M.
Brunnen, 25. Dez. Der Plan, vom Rütli lam Urner See)
eine Drahtſeilbahn auf den Scelisberg zu führen, ſtößt auf
den berechtigten Widerſpruch der Regierung des Kantons Uri. Auch
die Gemeinde Seelisberg ſelbſt und die ſchweizeriſche Rütli=
Kom=
miſſion wehren ſich entſchieden dagegen.
Liſſabon, 24. Dez. Das engliſche Vanzerſchiff„Sultanb ſtieß
nachts mit dem franzöſiſchen Dampfer „Ville Victoria” zuſammen.
Letzterer verſank, wobei eine große Zahl Paſſagiere und
Mann=
ſchaften ertrank.
Liverpool, 24. Dez. Das große Lewis'ſche Magazin7Au von
marcher iſt heute vormittag durch eine Feuersbrunſt zerſtört
wor=
den. Der Schaden wird auf 300000 Pfd. geſchätzt.
Die vor einigen Jahren zu Alexandrien in Coypten
ins Leben gerufene deutſche Schule erfreut ſich guten Gedeihens.
Sie zählt gegenwärtig 80 Kinder, unter denen allerdings viele
Un=
bemittelte ſind, die kein Schulgeld zahlen. Das aber gerade iſt
hocherfreulich, daß Jedem die Segnungen der deutſchen Schule
zu=
gänglich gemacht ſind, und nichts iſt wohl geeigneter, einen feſten
Zuſammenhalt der Landsleute herbeizuführen. Der allgemeine
deutſche Schulverein hat in letzter Zeit eine Partie
Jugend=
ſchriften und einen Globus für die Schule geſtiftet. So iſt der
Grundſtock zu einer Bibliothek gelegt und man will in Alexandrien
das damit begonnene Werk kräftig fordern. Zu dem Ende ſollen
im deutſchen Verein Vorträge gehalten werden. Reges nationale=
Leben und Streben macht ſich unter den dortigen Landsleute
geltend und läßt autes für die Zukunft hoffen. Die Bildung eine
Ortsgruppe des Schulvereins gilt ſchon in nächſter Zeit für geſicher-
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 23. Dezember.
E. „Drum iſt auf Erden weit. und breit bei allen Kindern froß
Zeit. Auch das Hoftheater trägt, wie alljährlich, zur Erhöhun;
der allgemeinen Weihnachtsfreude das ſeinige bei, und diesmal ge
ſchah es durch die Vorführung der den Kinderköpfen ſo vertraute
Geſchichte vom Rotkäppchen. In der Tieckſchen Dramatiſierun;
und in der Wehlſchen Bühneneinrichtung hat der ſchlichte, naiw
Märchenſtoff zwar manches von ſeinem urſprünglichen
Charakte-
eingebüßt, hat Züge aufgenommen, die ihm von Hauſe aus frem;
ſind, iſt dagegen aber für das Rampenlicht lebensfähig geworden.
Ein Prolog, den das Märchen (Frl. v. Felden) ſprach un:
ein Epilog, den die Lebensweisheit (Frl. Berl) hielt, letzterer zo
die Nutzanwendung des Märchens, ſchloßen das Ganze in eine
feſten Rahmen.
Die kleine Henriette Weber ſpielte das Rotkäppchen allerlieb,
und hat der kleinen Welt, die in den unteren und oberen
Räume=
des Hauſes zahlreich vertreten war, große Freude bereitet. Mü
viel Selbſtverläugnung fanden ſich die Herren Wagner und Hanſen
in die Geſtalten der Vierfüßler, Wolf und Spitz; ſie machten ihr=
Sache ſamosl Die Apotheoſe, Rotkäppchens Weihnachtstraunn
welche die Hauptgeſtalten der deutſchen Märchenwelt, in Gruppen
verſammelt, um einen mächtigen Chriſtbaum zeigte, deſſen Aeſte den
ganzen Hintergrund überſchatteten, war von einer ſehr ſchönern
nicht allein das Auge, ſondern auch das Gemüt anſprechenden
Wirkung. Das komiſch=pantomimiſche Ballett, in welchem alle Mitl,
wirkenden vorzügliches leiſteten, machte den Beſchluß des Abends.
Hodes-Anzeige.
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Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſere
innigſt=
geliebte Gattin, Mutter, Tochter, Schweſter und
Schwägerin
Frau Emily Oelsner,
geb. Vetz,
nach kurzem aber ſchwerem Leiden im vollendeten
25. Lebensjahre zu ſich zu rufen.
Um ſtille Theilnahme bitten im Namen der
tief=
betrübten Hinterbliebenen:
Bruno Oelsner, Hofmuſiker,
Friedrich Netz, Muſikdirektor.
Darmſtadt, den 25. Dezember 1886.
Die Beerdigung findet Dienstag Nachmittag 3 Uhr vom
Sterbehauſe aus, Kranichſteinerſtraße 43, ſtatt.
[1325.
Für die vielſeitige herzliche Theilnahme bei dem Ableben
unſeres unvergeßlichen Gatten und Vaters ſprechen wir unſeren
nnigſten Dank aus.
Darmſtadt, den 26. Dezember 1886.
Chriſtiane Wetzel Wwe.,
Georg Wetzel, Poſtrath,
Johannette Wetzel.
Tageskalender.
Mittwoch, 29. Dez.: General=Verſammlung des Allgemeinen
Ver=
eins gegen Verarmung und Bettelei im Saalbau.
Freitag, 31. Dez.: Ball in der Vereinigten Geſellſchaft.
Mittwoch, 5. Januar: Generalverſammlung des Kriegervereins
Darmſtadt zur „alten Poſt'.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Karl Mittich