Darmstädter Tagblatt 1886


28. Dezember 1886

[  ][ ]

149.
Jahrgang.

GEUTUUTN

½

149.

Monnementspreis
diertelſährlich 1 Mart 50 Pf. undh.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck Poſauſichlag

(Srag= und Anzeigeblatk.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
werdenangenommen; in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
nBeſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 86, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Exeditionen

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

252.

Dienstag den 28. Dezember.

1886.

Gefunden: 1 Reißzeug. 1 Zwicker mit goldenem Geſtell. 1 Rolle Zink mit E. gez. 1 Agraffek. 1 Paar Halb=
handſchuhe
L. 1 Schleierk. 1 Taſchentuchk. 2 Handſchuhe, einzeln L. 1 Brille mit Futteralk. 1 Brille mit ſilbernem
Geſtell. 1 große Kohlenſchippe. 1 weißleinenes Taſchentuch, F. E. oder P. E. gez. 1 Schlüſſel. 1 altes Wachstuch,
ſchwarz. 1 ſchwarzſeidenes Spitzentuch. 1 braunes Chenillentuch. 1 Geldtäſchchen, enthaltend 66 Pfg. 1 Schlüſſel, woran
ein Schildchen mit Nr. 5. 1 Hohlſchlüſſel. 1 dunkelbrauner Hut.
Stehen bezw. liegen geblieben in einem Laden: 1 kleiner Schirm, ſchwarz. 1 weißes Taſchentuch, gez. E. B.
Verloren: 1 goldene Vorſtecknadel mit ſchwarzweißem emaillirtem Ringknopf und einer Perle in der Mitte.
1 ſchwarze Muffe mit Quaſten. 1 goldene Vorſtecknadel, Hufeiſenform. 1 ſchwarzes Fiſchbeinſtöckchen mit glattem birnför=
migem
ſilbernem Knopf. 1 goldener Siegelring mit braunem Stein, worauf die Buchſtaben G. M. 1 ciſelirtes Plättchen
von Gold von einem Manſchettenknopf in Größe eines Zwanzigmarkſtücks. 1 Fächer, blau und roth.
Entlaufen: 1 kleines Hundchen, grau. 1 rothbrauner Spitzhund.
NB. Die mit 5 bezeichneten Gegenſtände ſind im Großherzoglichen Hoftheater geſunden worden und daſelbſt in Verwahr.
Darmſtadt, den 23. Dezember 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Verlooſungen.
Großherzogliches Miniſterium des Innern und der Juſtiz hat der Kriegerkameradſchaft Haſſia: die Erlaubniß er=
theilt
zur Vergrößerung ihres Fonds für bedürftige Kameraden, deren Wittwen und Waiſen Ende Juli 1887 eine Verlooſung
von Gold= und Silbergeräthen, ſowie von anderen Gegenſtänden der Kunſt und Induſtrie zu veranſtalten. Der Vertrieb der
Looſe 1 Mk. iſt im Großherzogthum geſtattet worden.
Ferner iſt die Genehmigung zur Vornahme einer mit dem nächſtjährigen Frühjahrs=Faſſelmarkt in Butzbach zu ver=
bindenden
Verlooſung von Faſſeln, Rindern, Schweinen und landwirthſchaftlichen Geräthen ertheilt worden. Auch der Ver=
trieb
dieſer Looſe 1 Mk. iſt im Großherzogthum geſtattet worden.
Darmſtadt, den 22. Dezember 1886.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Dr. Zeller.
13220

Oeffentliche Auforderung.
Forderungen und ſonſtige Anſprüche an
den geiſteskranken Oberbaukalkulator Gg.
Wilhelm Förſter und deſſen verſtorbene
Ehefrau Babette, geb. Böhm von Darm=
ſtadt
, ſind
binnen 14 Tagen
bei Meidung der Nichtberückſichtigung bei
uns anzumelden.
Darmſtadt, den 21. Degember 1886.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
[13221
Schäfer.
Bekanntmachung.
Das Brechen, Fahren und Schlagen
der zur Unterhaltung der Kreisſtraßen des
Kreiſes Darmſtadt u 188788 nöthigen

Deckſteine ſoll vergeben werden und zwar:
2. Das Brechen auf dem Submiſſions=
weg
am 30. Dezember 1886.
b. Das Fahren u. Schlagen in öffent=
licher
Verſteigerung am 3. Jan.
1887.
Die Acordbedingungen können bei dem
Unterzeichneten, Beſſunger Heidelberger=
ſtraße
103, eingeſehen werden.
Die Gebote auf das Brechen ſind bis
längſtens zu dem unter a bezeichneten
Tage Vormittags 10 Uhr auf der Re=
giſtratur
, Großherzoglichen Keisamts,
Darmſtadt, Neckarſtraße Nr. 3, einzu=
reichen
.
Das Fahren und Schlagen wird an
dem unter b bezeichneten Tage, Vormit=
tags
9 Uhr anfangend, in dem Ver=

ſteigerungslokal der Gemeinde Beſſungen
öffentlich verſteigert.
Darmſtadt, den 20. Dezember 1886.
J. A.:
Schreiner.
[3122
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
zum Nachlaß des Rentners Theodor
Happe zu Beſſungen gehörigen Immo=
bilien
, als:
Flur. Nr. ⬜Mr.
II. 50½ 194 Grabgarten Eich=
bergſtraße
,
II. 50½o 418 Hofraithe Eichberg=
ſtraße
,
71 Grabgarten Eich=
II. 50¾o
bergſtraße

884

[ ][  ][ ]

3396
Montag den 3. Januar 1887,
Vormittags 11 Uhr,
auf hieſigem Rathhaus einer nochmaligen
(einmaligen) öffentlichen Verſteigerung
ausgeſetzt.
Beſſungen, den 22. Dezember 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Weimar.
[13151
Bekanntmachung.
Die Holzpreiſe im Großherzoglichen
Holzmagazin ſind vom 1. Oktober d.
J8. an die nachſtehenden:
Buchen=Scheiter I. Klaſſe, pr. Rmt.
11 Mark.
Buchen=Scheiter II. Klaſſe, pr. Amt.
9 Mark.
Kiefern=Scheiter I. Klaſſe, pr. Rmt.
8 Mark.
Kiefern=Knüppel - entrindet - pr.
Rmt. 6 Mark.
Beſtellungen bei Großherzoglichem
Rentamt Paradeplatz 2.
Großh. Holzmagazins=Verwaltung.
Preuſchen, Forſtinſpector. (9748

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in ganz vorzüglicher Auswahl, ſowohl
in Blumenkarten als in komiſchen
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Düſſeldorfer Marke,
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Nachnahme. - Braucrei Mitseh,
Heppenheim.
[12974

Nr. 252

Beknnntunchung.
Straßenreinigung und Abfuhr des Hauskehrichts betr.
Seitens mancher Hausbeſitzer wird an die mit der Straßenreinigung und der
Abfuhr des Kehrichts beauftragten Arbeiter und Fuhrleute das Anſinnen geſtellt,
beſondere Verrichtungen, welche den Hausbeſitzern obliegen, z. B. die Entleerung
von Privatſinkkaſten u. dgl., gegen Trinkgeldzahlung oder gegen Verabfolgung von
Getränken nebenbei zu übernehmen, oder auch bei Abfuhr des Kehrichts Gegen=
ſtände
, welche unter den Begriff Hauskehricht nicht fallen, z. B. Bauſchutt und
Abfälle von Gewerbe= und Fabrikbetrieben, in größeren Quantitäten mitzunehmen.
Derartige Verrichtungen, ſei es mit oder ohne Annahme von Trinkgeldern u. dgl.,
ſind den Straßenkehrern und den ſtäbtiſchen Kehrichtfuhrleuten auf das Strengſte
und bei ſofortiger Dienſtentlaſſung unterſagt.
Ferner wird häufig an die Abfuhrleute das Anſinnen geſtellt, die den Haus=
kehricht
enthaltenden Kaſten von Stellen, welche vom Eingang der Hofraithen ab=
gelegen
ſind, abzuholen. Nach beſtehender Vorſchrift dürfen nur diejenigen Kehricht=
kaſten
von den Abfuhrleuten entleert werden, welche direct an den Eingängen zu
den Häuſern oder den Grundſtücken aufgeſtellt ſind. Von anderen Stellen dürſen
ſie durch das ſtädtiſche Perſonal, ſei es mit oder ohne Entgelt, nicht abgeholt wer=
den
. Wir machen bei dieſer Gelegenheit wiederholt darauf aufmerkſam, daß be=
ſtimmte
Abfuhrtage für die verſchiedenen Straßen vorerſt noch nicht feſtgeſetzt werden
können. Es empfiehlt ſich deshalb für Hausbeſitzer, welche den Hauskehricht mit=
genommen
zu haben wünſchen und das mißſtändige lange Stehen der Kehricht=
behälter
an den Hausthüren vermeiden wollen, erſt bei dem Erſcheinen der Straßen=
kehrer
ſwelchen bekanntlich die Fuhrleute folgen) die Kehrichtbehälter an die Eingänge
zu verbringen.
Wir hoffen, daß uns die Einwohnerſchaft in unſerem Beſtreben, die Straßen=
reinigung
und das Abfuhrweſen den Intereſſen der Stadt und ihrer Bewohner ge=
mäß
auf das Sorgfältigſte zu organiſiren, bereitwilligſt unterſtültzen und daß es
nur gegenwärtiger Auregung bedürfen wird, die der betr. Beſtimmungen ſeither
nicht Kundigen ſowohl von der Verleitung des Straßenkehrer= und Abfuhrperſonals
zu Pflichtwidrigkeiten, als auch von der Abgabe von Trinkgeldern u. dgl. an das=
ſelbe
abzuhalten. Die Annahme von Trinkgeldern, Neujahrsgaben ꝛc. iſt dem
Reinigungs= und Abfuhrperſonal unter allen Umſtänden unterſagt. Sollten der=
gleichen
von dem betr. Perſonal wider Erwarten gefordert werden, ſo bitten wir
uns unter näherer Bezeichnung der betr. Perſönlichkeit hiervon alsbald Kenntniß
zu geben.
Darmſtadt, den 22. Dezember 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[13183
Perktrigerung
1
von Pferden und Wagen.
Mittwoch den 29. Dezember, Vormittags 1½ Uhr,
werden im Môtel Möhler wegen Verſetzung eines Offiziers
nachbenannte Objecte, als:
1) 1 braune engliſche Stute für ſchweres Gewicht, 9 Jahre alt,
tadelloſer Einſpänner:
2) 1 arabiſche Rappſtute, Faſanenſchweif, für leichtes Gewicht,
5 Jahre alt (Damenpferd);
Beide Pferde in jedem Dienſte geritten.
3) 1 Halbverdeck, ein= und zweiſpännig, mit abnehmbaren Bock
und Dienerſitz (auch als Pürſchwagen geeignet, ſowie
4) 1 completes Einſpänner=Geſchirr öffentlich meiſtbietend ver=
ſteigert
.
Nähere Auskunft über vorherige Einſichtnahme ertheilt
Adller, Hof=Taxator. 1324
.
2uere
EEee.
Gratulatons- und Scherzkarten
in großer Auswahl bei
13225
J. Ph. Rsinhard, Schloßgraben 7.

[ ][  ][ ]

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Hochfeime

3397

Düſſeldorfer
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Rum=, Erdbeer=, Ananas=,
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13221
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8

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(13227
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MEAHalLOUREAIIO
(3185
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[13229

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Ladeneinrichtung
eines kleinen Cigarrengeſchäfts iſt ſofort
zu verkaufen. Wo? ſagt d. Exp. (2977

[ ][  ][ ]

3398

Nr. 252

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Rothavein-Punsch-Ussenz,
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Engl. Rohessbückinge
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[13231

Hey's
Abreisskalender
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[ ][  ][ ]

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[3234

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[13235

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Aras, Genever, Whisky.
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Punsch-Essenzen
in feinſten Qualitäten.
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Eliſabethenſtr. 25. 11645

Prische Schellfische
per Pfd. 25 Pf.,
Mieler
Büchinge und Sprotton,
Güsse Bratbüchinge
täglich friſch eintreffend.
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Hebr. Aounger,
Hoflieferanten. 13236

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kühlen und nie Flecken in den Taillen der
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Robert v. Stephani.
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Punsch-Essenzen,
und Liqueure
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Beſſ. Carlsſtr. 5. (3337

Weshalb badetman
ſo ſelten?
Weil bisher kein prakti=
4

Diſcher u. billiger Badeapparat
exiſtirte. Wer ſich einen ſolchen Weyl'ſchen
heizbaren Badeſtuhl kauft, kann ſich mit
5 Kübeln Waſſer und 1 Kilo Kohlen
täglich warm baden. Ein Jeder, der dies
lieſt, verlange per Poſtkarte den ausführl.
illuſtr. Preiscourant gratis.
(13096
L. Moyl, Borlin MI., Leipzigerſtr. 41.
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Rolhvonne
in kleinen Flaſchen empfiehlt preiswürdig
und gut
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Beſſ. Carlsſtr. 5. (3238

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deutſch. Coguat,
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Lam.=Rum,
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in beſten, abgelagerten Qualitäten.
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Ecke der Saalbau= und Eliſa=
bethenſtraße
48.
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M. Herge, Holzſtraße 17.

385

[ ][  ][ ]

3400

Frische Hordornoyor
SöUundOUm
per Pfd. 25 Pfg.,

GUhlo udl Ig
per Pfd. 20 Pfg.
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Ph. Neber.
Carlsſtr. 24. 13239
90000000000000

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Beletage, beſtehend aus 5 Zimmern,
Küche, Keller, 3 Dachkammern ꝛc., auf
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23 Hochpart. links, Nachmittags.
9827) Herdwegſtraße 39 2. St. 4
Zimmer und Zubehör zu vermiethen, ſo=
fort
beziehbar.
9820) Eine abgeſchloſſene Wohnung
von 5 Zimmer nach der Gartenſtraße mit
Waſſerleitung ꝛc. iſt per ſoſort oder ſpäter
preiswerth zu vermiethen. Näheres bei
Horiz Landau, Mathildenplatz 1.
11624) Soderſtr. 33 iſt die Parterre=
Wohnung, beſtehend aus 3 Zimmern ꝛc.,
ſofort zu vermiethen. Näh. J. Ludwig,
Grafenſtraße 35.
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11948) Schulfir. 12 iſt der 2. 4

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12824) Promenadeſtraße 42
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Zubehör mit oder ohne Comptoir. Näheres
mittl. Stock.
13027) Eliſabethenſtr. 37, Hinter=
bau
, ein Schlafzimmer zu vermiethen.
13173) Beſſ. Heidelbergerſtraße,
gegenüber der Wilhelmſtraße, Nembau.
1. Etage, 5 Zimmer nebſt Zubehör zu
vermiethen, gleich beziehbar. Näheres
bei J. Conr. Mahr, Zimmermeiſter.

13195) Wilhelminenſtraße 3,
Parterrewohnung, 4 Zimmer ꝛc.,
Mitbenutzung von Bleichplatz und
Trockenboden, per Ende März.

13240) Promenadeſtr. 48, 2. St.,
eine Familienwöhnung: 5 Piecen mit all.
Zubehör zu vermiethen und am 27. März
beziehbar.

Nr. 252
G
73
vadGh, uatgxind 88.
11549) Grafenſtraße 31 ein Saal
zu vermiethen.

Friſche

11099) Caſerneſtr. 62 eine Treppe
ein gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
11911) Ballonplatz 3. 1 Tr. hoch,
ein möblirtes freundliches Zimmer als=
bald
zu beziehen.
W 12424) Promenadeſtraße 42,
m. St., ein gut möblirtes Zimmer.
12545) Marienplatz 5 ein möblirtes
Zimmer mit Bedienung, auf 1. Januar
k. J. beziehbar. - Zu erfragen daſelbſt;
parterre.
12980) Neckarſtr. 26, 3. Stock, ein
ſchön möbl. Zimmer mit od. ohne Penſion.
13200) Louiſenſtraße 8 ein mobl.
Zimmer zu vermiethen.
13241) Friedrichſtraße 40, 2 Tr.,
gegenüber d. Bahnhöfen, ein großes frdl.
möbl. Zimmer mit freier Ausſicht zu verm.
13242) Mühlſtraße 8 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
13243) Hügelftr. 13 links möbl. 8.
nach d. Str., ſogl. zu bez., für 11 M.

per Pfund 25 Pfg.
G. LrLU,
Bleichſtraße. (3244

base1) pojaaoad
nosAlmu
4uoannlo6
OVAOOA
019 gopiönLagg un
anz uoqugloaazus uoaao8
319 anz 41 Buvnus gwW
uog uogeu g048 40S

reir. rir ir e.
2e.

2
Oeſfentliche Dankſagung.
Wir fühlen uns verpflichtet Herrn Straßenmeiſter Zimmer in Roßdorf
öffentlich Dank zu ſagen, daß es ihm durch die größten Anſtrengungen möglich
wurde, bei dem Schneeſturm der letzten Woche die Straße von Oberramſtadt nach
Roßdorf in paſſirbarem Zuſtande zu erhalten.
(13246
Mehrere Fuhrleute aus dortiger Umgegend.
RO
blUd aol udllondtathGl UIolk 10 101
für Darmſtadt und Beſſungen.
Mittwoch den 29. Dezember, Abends 8½ Uhr:
Vereims-Versammtuug,
[13247
im Bilsorkschen Saale zum Schützenhof.
Tagesordunng:
Die Militär=Vorlage im Deutſchen Reichstage.
Die Mitglieder unſerer Partei, ſowie alle Freunde und Geſinnungsgenoſſen
ſind hierzu eingeladen.
J. A. des Vorſtandes:
O. Wolfskehl, Vorſitzender.

ſ
1.
M.
AuATUL ENUTRuk.
In Verfolg unſerer Bekanntmachung vom 18. d. Mts. und zur Vermeidung
von Mißverſtändniſſen weiſen wir noch ausdrucklich darauf hin,
1) daß die Beſtimmungen der neuen Statuten über den Zinsbeginn gleichſalls
erſt vom 1. Januar 1887 an in Wirkſamkeit treten,
2) daß deßhalb Einlagen bis zu Mk. 200, vor Schluß dieſes Monats er=
ſolgt
, bereits vom 1. Januar 1887 an verzinſt werden und daß
3) zu Einlagen (nicht zu Rückempfangh unſere Kaſſe im Laufe dieſes Monats
allwerktäglich von 9-12 Uhr Vormittags geöffnet iſt.
Darmſtadt, den 23. Dezember 1886.
Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
(3211
Buchner.

[ ][  ][ ]

[1324.

13249) Ein Mädchen, nicht zu jung.
aus guter Familie, welches kochen und
Hausarbeit verſteht, wird zu einer älteren
Dame bald nach Neujahr geſucht. Zu
erfragen Promenadeſtr. 58 mittl. Stock.
Eine tüchtige Höchin
geſetzten Alters, welche Hausarbeit über=
nimmt
u. gute Zeugn. beſtzt, wird gegen
hohen Lohn nach München geſucht.
Zu erfragen Wieſenſtraße 2. (3250
13052) Ein junger Mann mit den
nöthigen Vorkenntniſſen als PLehrling
r2.
auf unſer Comptoir geſucht. .
=
Gebrüder Roeder.

pe.

Nr. 252

Hoyahrskarto

3401

in reichhaltiger Auswahl, wie alljährlich, empfiehlt
L. B. Hüller
Schulſtraße 14.

Bekanntmachung.
Städtische Sparkasse.
In den Monaten Januar und Februar 1887 können die Zinſen des abge=
laufenen
Jahres bei unſerer Kaſſe in Empfang genommen werden. Die nicht baar
erhobenen Zinſen werden dem Kapital beigeſchrieben. Das Beiſchreiben der Zinſen
kann erſt vom 1. März an erfolgen.
Wegen des außerordentlichen Andrangs im Monat Januar haben wir im
Intereſſe einer ſchnelleren Beförderung des Publikums die Anordnung getroffen, daß
die Auszahlung der Jahreszinſen an die Einleger
vom 2. bis 15. Januar nur Nachmittags (Samstag ausgenommen) von
2- 4 Uhr,
geſchehen ſoll, während alle anderen Kaſſegeſchäfte in den Vormittags=Zahlſtunden
(9 bis 12 Uhr) vorzunehmen ſind. Von Montag den 17. Januar ab finden alle
Kaſſengeſchäfte in vorerwähnten Vormittags=Zahlſtunden ſtatt. Sonntags iſt die
Kaſſe überhaupt geſchloſſen.
Darmſtadt, ſden 14. Degember 1886.

Gründlicher
CAN
H6m,
Alaviel -husktioh
ür Anfänger und Fortgeſchrittene wird
von dem Unterzeichneten ertheilt. Für
Anfänger und Ungeübtere beſonders em=
fiehlt
derſelbe ſeine leichtfaßliche, an=
chauliche
Methode, mit welcher die An=
angsgründe
der Muſik, reſp. des Klavier=
pielens
(otenleſen, Tacteintheilen, Bilden
nd Spielen der Tonleiter, der Aecorde,
om Blattſpielen ꝛc.) unterrichtet werden.
Edward Fritsoh.
r Adr. Inſtitutsvorſteher H. Reineck,
Zimmerſtraße 5. (13251
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Poſthalter Walther.

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L=Wohnung von 2 Zim. und ev. eine
Burſchenkammer i. der Nähe der ob. Rhein=
ſtraße
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Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
Buchner.

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(früher Victoria=Herberge)
Louisenstrasse 40.
Ladnerinnen, weibliche Dienſtboten, Arbeiterinnen ꝛc., welche vorüber=
gehend
ſtellenlos ſind, können in dem Vietoria-Meim Wohnung nebſt Koſt oder
nur Wohnung zu feſtgeſetzten billigen Preiſen erhalten. Näheres bei dem im
Hauſe wohnenden Verwalter.
(13217
Das Curatorium.

Durch Gaben an die Kleinkinderſchule haben ſich bis jetzt wegen Unter=
laſſung
der konventionellen Neujahrsbeſuche die folgenden Perſonen ent=
ſchuldigen
laſſen:
Ackermann, Rechnungsratk Berchelmann, Oberpoſtkommiſſarius. Bergſträßer, Land=
gerichtsratk
v. Buri, Oberoll=Inſpektor. Bopp, Regierungsrat. Bieber, Architekt. Dr.
Conzen, Gymnaſiallehrer.
N. N. N. N. Intendantur=Sekretär Dietzk Daub, Finanz=
Aſſiſtent. Diehl, Karl, Stadtverordneter. Frank. Iniens antu: -kretär. Elbert, Finanzaſſiſtent.
Fiſher=Wrede, Bankbeamter. Frl. Marie Formhals. Gerhardt, Oberkonſiſtorial=Buchhalter.
Gerhardt, Kanzlei=Inſpektor. Rentner Gg. Germann. Hickler, Beigeordneter. Hochſtätter, Friedr.
Stadtverordneter. Rentner Auguſt Johannſen. Kröll, Finanzſecretär. Martin, Hauptſtempel=
Verwaltungs=Aſſiſtent. Möſer, Wilhelm.=Müller, Oberingenieur. Fr. Nievergelder.k Ohly,
Oberbürgermeiſter. Bankier Hermann Reichenbach. Riedlinger, Beigeordneter. Riedlinger, Bau=
unternehmer
. Roth. G., Buchhalter.k Dr. Roll. C. C. Sachtleben und Frau.- Supp,
Oberſtlieutenant. Schaffnit, Miniſterial=Regiſtrator.k Schmeel, Secretär. Seligmann,
Rudolf.k Seemüller, Verwalter. Dr. Fr. Wagner, Schulrath. H. Wagner, Profeſſor.
Wagner, Geh. Baurath. Weyland, Major 1. 8. Weyland, Landgerichts=Director. Kauf=
mann
Carl Will. Intendantur=Secretär Wünning. Vogt, Architekt. Ferdinand Wittich.
Rudolf Wittich.
Die mit 1 bezeichneten verzichten gleichfalls auf die Ueberſendung von Neujahrs=
Gratulationskarten).

[ ][  ][ ]

3402

Nr. 252

Iu bevorstehendem Jahrosſechsel

empfehle ich mein großes Lager fertiger

für alle Gewerbszweige
aus der rühmlichſt bekannten Fabrik von
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Regenſchirm ſtehen und kann gegen In=
ſeratgebühr
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Großherzagliches Hoftheater.
Dienstag, 28. Dezember.
4. Vorſtellung in d. 5. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Krieg im Irieden.
Luſtſpiel in 5 Akten von Moſer u. Schönthan.
Ilka Etvös. Frl. Eichenberg vom Stadt=
theater
in Worms a. G.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 28. Dezember.
Deutſches Reich. Bei S. M. dem Kaiſer fand am 24. nach
dem Diner eine Weihnachtsbeſcheerung für den Hof, die Flügel=
adjutanten
und die Generaladjutanten und abends nach dem Souper
die Weihnachtsbeſcheerung für die königliche Familie ſtatt. Am
1. Feiertag war im Palais Gottesdienſt für die königl. Familie.
Der Kaiſer hat das ſwiederholte Abſchiedsgeſuch des Komman=
deus
des II. (Vommerſchen) Armeecorps, General v. Dannenberg,
abſchläglich beſchieden.
Ein kaiſerlicher Erlaß ermächtigt den Reichskanzler auf Grund
der bezüglichen Geſetze von 1882, 1885 und 1886, eine 8½ procentige
Anleihe von 35 788856 M. aufzunehmen, wovon 4 Millionen für
den Hollanſchluß Hamburgs, 3 Millionen für den Zollanſchluß
Bremens und 28738856 M. für Zwecke der Verwaltungen des
Reichsheeres, der Marine und der Reichseiſenbahnen beſtimmt ſind.
Dem Reichstag iſt ſoeben der Geſetzentwurf über die Beſchränk=
ung
der Oeffentlichkeit der Gerichtsverhandlungen zugegangen. Er
entſpricht durchaus dem früher vorgelegten, nur ſind die Begründ=
ungen
inſofern erweitert, als darin die Erfahrungen betont ſind,
welche in der letzten Leit bei dem Landesverratsprozeß vor dem
Reichsgericht in Leipzig gemacht worden ſind.
Eine von derMagdeb. 8ta. ausgegangene Meldung wußte
zu berichten, daß ſich der Reichskanzler auf eine telegrap hiſche An=
frage
gegen eine Auflöſung des Reichstags ausgeſprochen habe.
Es wurde hieran die Vermutung geknüpft, daß die Regierung
wahrſcheinlich hoffe, auf der zu erweiternden Grundlage des
Centrumsantrags zu einer Verſtändigung mit dem Reichstag hin=
ſichtlich
der Militärfrage zu gelangen, wobei man auf verſchiedene
Aeußerungen des preußiſchen Kriegsminiſters in der Militärkom=
miſſion
hinwies. Dieſe Meldung wird nun von der Nordd. Allg.
Zta.- kategoriſch als eine willkürliche Erfindung bezeichnet, mit dem
Hinzufügen, daß in Regierungskreiſen nirgendwo ein Zweifel an
der Notwendigkeit des Feſthaltens an der Militärvorlage um jeden
Preis beſtehe.
In der That hat ja der Kriegsminiſter Bronſart
von Schellendorf im Laufe der Kommiſſionsverhandlungen wieder=
holt
in beſtimmteſter Weiſe erklärt, daß ſowohl die Abänderungs=
anträge
des Centrums wie diejenigen der deutſchfreiſinnigen Partei
für die verbündeten Regierungen unannehmbar ſeien; nur bezüglich
der Einziehung der Dispoſitionsurlauber ſtellte der Miniſter ein
Entgegenkommen der Regierungen in Ausſicht.
Ueber den Stand der kirchenpolitiſchen Verhandlungen, von
denen bekanntlich eine neue Reviſionsvorlagel erwartet wird, ver=
lautet
offiziöſerſeits, daß dieſelben einen guten Fortgang nehmen
und einen erfreulichen Abſchluß erhoffen laſſen.
In Chemnitz cirkuliert eine von einer Anzahl der angeſehenſten
Bürger unterſchriebene Adreſſe an den Reichstag, betreffend die
Militärvorlage. Es heißt darin:Mit tiefem Schmerze haben wir
verfolgt, welche Schwierigkeiten der Reichsregierung bezüglich der
Militärvorlage von einzelnen Seiten bereitet wurden. Wir hätten
angeſichts der von berufenſter Seite über den Ernſt der politiſchen
Lage abgegebenen Erklärungen einmütige Annahme einer Vorlage
erwartet, deren Zweck iſt, für alle Zeiten ſicher zu ſtellen, was in
ſchweren Kämpfen errungen worden: die Einheit und die Macht=
ſtellung
des Deutſchen Reiches. In patriotiſcher Opferwilligkeit
und in der Hoffnung, daß dieſe unſere Kundgebung einen Wieder=
hall
in allen deutſchen Herzen finde, richten wir an den Reichstag
die ehrfurchtsvolle Bitte: einmütig und unbedingt die von der

Reichsregierung geſtellten Forderungen zu bewilligen und ſo dem
deutſchen Volke ein ſtarkes Heer und mit ihm die beſte Bürgſchaft
eines dauernden Friedens zu geben.
Fürſtbiſchof Dr. Herzog in Breslau iſt am 26. geſtorben.
Gutem Vernehmen nach wird die Anſiedlungs=Kommiſſion dem=
nächſt
probeweiſe mit der Beſiedeluug zweier Güter vorgehen. Mit
innerhalb der Kommiſſion nicht erledigten, dem Staatsminiſterium
zur Entſcheidung vorgelegten Fragen, dürfte ſich letzteres in ſeiner
heutigen Sitzung beſchäftigt haben.
Unter den durch die Verhängung des kleinen Belagerungszu=
ſtandes
über Frankfurt a. M. veranlaßten Ausweiſungen, befindet
ſich auch diejenige Sabor's, des Vertreters Frankfurts im Reichstage
Schweiz. Auch der Ständerat ermächtigte den Bundesrat die
für 1888-89 vorgeſehenen Kredite zur Beſchaffung des Kriegs=
materials
ſchon 1887 zu verwenden. Am 24. wurde die gegen=
wärtige
Seſſion der Bundesverſammlung geſchloſſen; auf den
12. April iſt eine außerordentliche Seſſion anberaumt.
Der Große Rat des Kantons Freiburg bewilligte 24 Mill.
Fres. für die Errichtung einer katholiſchen Univerſität in Freiburg.
Heſterreich=Angarn. Im deutſch=böhmiſchen Landesausſchuß
haben die Beiſitzer Dr. Schmeykal, Schleſinger und Waldert heute
dem Oberſt=Landmarſchall die Reſignation auf ihre Stellen mit=
geteilt
. Waldert reſignierte zugleich beim Statthalter als Oberſt=
Landmarſchall=Stellvertreter.
Das Wiener Korreſpondenzbureau' iſt auf Grund authen=
tiſcher
Nachrichten in der Lage, zu erklären, daß die Blätternach=
richt
über eine ſeitens der öſterreichiſch=ungariſchen Regierung in
amerikaniſchen Waffenfabriken gemachte Beſtellung von 400 000 Re=
petiergewehren
vollſtändig grundlos iſt.
Franſtreich. Nach einer Entſcheidung des Miniſterrats werden
die Mitglieder der bulgariſchen Abordnung lediglich als Privat=
perſonen
empfangen.
Der deutſche Botſchafter, Graf Münſter, welcher dem Empfange
des diplomatiſchen Corps im Auswürtigen Amte wegen Unwohlſeins
nicht beiwohnen konnte, empfing einen Beſuch des Miniſters des
Aeußern Flourens.
England. Lord Churchill, welcher bekanntlich die treibende
Kraft' in dem gegenwärtigen engliſchen Kabinet Salisbury iſt,
motiviert ſeine für alle Welt überraſchend gekommene Demiſſion
damit, daß er weder mit den Vorſchlägen ſeiner Kollegen vom
Kriegsminiſterium und der Marine, noch mit den auf die innere
Verwaltung bezüglichen erwarteten Geſetzentwürfen einverſtanden
geweſen ſei. Ob dieſe Motive wirklich die entſcheidenden für dieſen
Entſchluß Churchills ſind, muß dahingeſtellt bleiben. Es hat in=
deſſen
den Anſchein, als ob dieſelben nur vorgeſchoben ſeien, um
die eigentlichen Rücktrittsmotive, die in der auswärtigen Politik
Englands zu ſuchen ſein dürften, zu verſchleiern; vielleicht zieht
auch der Austritt Churchills aus dem Kabinet Salisburh noch den
Sturz des Geſamtminiſteriums nach ſich.
Chamberlain ſprach ſich in einer in Weſt=Birmingham gehalte=
nen
Rede dahin aus, daß mit dem Rücktritt Churchills das liberale
Element aus dem Tory=Kabinet verſchwinde; die alten Torh=
prinzipien
würden wieder die Oberhand erhalten. Unter Umſtän=
den
wäre die Wiedervereinigung der liberalen Partei geboten, die
nur über einen einzigen Punkt entzweit ſei.
Außkand. Der türkiſche Botſchafter, Schakir Paſcha, iſt auf
der Rückreiſe nach Petersburg am 25. in Odeſſa eingetroffen.
Der Botſchafter in Berlin, Graf Schuwalow, iſt in Petersburg
eingetroffen und wird dort bis nach Neujahr verweilen.

[ ][  ][ ]

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 28. Dezember.

umz

Se. Maj. der Kaiſer hat dem Diviſionsauditeur Wolf II.
lihen.
th. Das von dem evangeliſchen Kirchengeſang=Verein am Abend
ds 2. Weihnachtsfeiertags veranſtaltete Kirchen=Konzert war ſo
plreich beſucht, daß. obwohl der Beainn desſelben erſt um 6 Uhr
utfand, der weite Raum der Stadtkirche ſchon um 5½ Uhr bis
af den letzten Platz von dem Publikum gefüllt war, welches der
webenden Feier anwohnen wollte, die noch einen beſonderen Reiz
durch die wohlgeſchulten Stimmen des Kirchengeſang=Vereins und
de glockenhellen Kinderſtimmen der Kirchen=Chorſchule erhielt. Leider
i die Akuſtik der Kirche eine mangelhafte und müßte ein derartiges
Knzert noch zu weit größerer Wirkung kommen, wenn die in dieſen
Aättern ſchon vor längerer Zeit angeregte Jdee ſich verwirklichen
liße, die Orgel ſamt den Plätzen für die Sänger in das Längsſchiff
dr Kirche, an Stelle des jettigen Fürſtenſtuhls, zu verlegen, für
wlchen eine andere paſſende Stelle leicht zu finden wäre: hierdurch
nirde gleichzeitig Raum für die Kirchenbeſucher gewonnen. Hoffent=
ih
laſſen ſich mit der Zeit Mittel und Wege zur Ausführung dieſer
Prbeſſerung finden.
ür
() An Stelle der Frau Kläger wird in der heutigen Vorſtellung
Krieg im Frieden: Frl. Eichenberg vom Stadttheater in Worms
a3 Ilka Etvös; aushülfsweiſe auftreten. Frau Kläger, obgleich
niederhergeſtellt, bedarf noch der Schonung.
Wie in vorderen Jahren, ſo hat auch an den diesmaligen
ar Leihnachtsfeiertagen in den ſtädtiſchen Wohlthätigkeitsanſtalten, im
zoſpital ſowie im Pfründner= und im Armenhaus, eine
hhriſtbeſcheerung ſtattgefunden, wobei den Inſaſſen durch frei=
üllige
Liebesgaben hieſiger Einwohner ſchöne und nützliche Ge=
henke
, den im Armenhaus untergebrachten Kindern auch paſſende
epielzeuge verabreicht werden konnten.
Um die rechtzeitige Beſtellung der Stadtbriefe bei dem
levorſtehenden Jahreswechſek zu ermöglichen, empfiehlt es
ſch dieſe Briefe möglichſt frühzeitig zur Poſt zu liefern. Der Ab=
ender
kann derartige Briefe, Poſtkarten, Karten u. ſ. w. welche
n inzeln durch Poſtwertzeichen frankiert ſein müſſen, in Sammel=
mſchlägen
mit der Aufſchrift:
140.
Hierin frankierte Neujahrsbriefe für den Ort,
hier=
an
das Kaiſerliche Poſtamt 1.
Krieg=
zeor
in den Annahmeſchaltern der hieſigen Poſtanſtalten abgeben oder
uf be. u die Briefkaſten legen. Dieſe Briefpackete, für deren Beforderung
lach dem Hauptpoſtämte eine Gebühr nicht in Anſatz kommt, dürfen
Mull ur in Darmſtadt und Beſſungen verbleibende Sendungen7- Stadt=
eiburz
triefe-
enthalten
. Ihre Einlieferung kann jetzt ſchon geſchehen.
iſchu 6ie darf, wenn auf rechtzeitige Beſtellung gerechnet wird, nicht
hul=/ päter als am 31. Dezember früh erfolgen. Die Beſtellung dieſer
m. Gendungen beginnt am 31. Dezember Mittags.
4 Die Weihnachtsfeier der Turngemeinde Darm=
berſt

ſtadt, welche Samstag den 25. Dezember ſtattfand, hatte ſich ſehr
tarken Zuſpruchs ſeitens der Mitglieder und ihrer Angehörigen zu
ach l irfreuen. Der muſikaliſche Teil des Programms ſtand unter der
Leitung des Herrn Muſikdirektors Ackermann und wurde in dankens=
verter
Weiſe bereichert durch Herrn Hofſänger Bögel, ſowie die
berren Kammermuſiker Becher, Dern, Krenz und Lerch, deren
ſämtliche Vorträge verdienten Beifall ſeitens des zahlreichen Audi=
at/
toriums fanden. Im zweiten Teil des Programms und unter
Leitung des Vorſitzenden der Weihnachtskommiſſion Herrn Buch=
halter
Bach, fand die übliche Ausloſung von Gewinngegenſtänden
ſtatt, welche manches Ueberraſchende für die Beteiligten bot.-
Einem vieljährigen Herkommen gemäß hat man, der eigenen Feier
vorausgehend, auch in dieſem Jahre eine Chriſtbeſcheerung
für Kinder hier wohnender unbemittelter Eltern veranſtaltet, wo=
bei
von ca. 100 Bewerbern 30 Kinder (23 Mädchen und 7 Knaben!
mit möglichſt vollſtändiger Bekleidung bedacht werden konnten. Der
Vorſitzende der Turngemeinde, Herr Prof. Dr. med. Büchner hielt
bei dieſem Anlaß eine die Bedeutung des Feſtes erörternde Anrede
beglückten Kleinen und deren Eltern nicht verfehlte. Gediegene
Vorträge der Singmannſchaft bildeten Einleitung und Schluß der
einfachen und erhebenden Feier.
n. Die Bitte des Vorſtandes der hieſigen Herberge zur
Heimath für eine Chriſtbeſcheerung hatte bei den Freunden
des Hauſes ein williges Ohr gefunden. Die Gaben an Geld und
anderen Gegenſtänden waren Jo reichlich gefloſſen daß 85 Geſellen
unter dem Chriſtbaume am 1. Feiertag in der Frühe eine Freude
bereitet werden konnte. Es erhielt ein jeder Gaſt des Hauſes ſo=
wie
die für längere Zeit in der Herberge Wohnenden ein Paar
Socken, einige Cigarren und ſonſtige Gegenſtände, wie Taſchentücher,
Kragen, Stauchen, Schlips, Kalender u. dgl. Auch fehlten Aepfel,
Nüſſe und Weihnachtsgebäck nicht. Eine Anſprache wies auf die äußeren Baues und der Zeit, in welcher derſelbe errichtet werden
und dankbar Weihnachtslieder an. Nach der Feier konnte jedem
der Gäſte noch eine Taſſe Kaffee mit Milchbrod gereicht werden.

Nr. 252
3403
Allen Gebern, die zu der ſchönen, erhebenden Feier durch ihre
Gaben beigetragen haben, ſei auf dieſem Wege Dank geſagt.
L. Am Weihnachtsabend feierte der Verein zum Feierabend=
ſein
Weihnachtsfeſt. Nachdem der Sängerchor des Vereins Beet=
dr
Großh. Heſſ. (25.) Diviſion den Charakter als Juſtizrat ver= hovens die Himmel rühmen des Ewigen Ehre= und das vom Diri=
genten
des Vereins, H xrn Lehrer Stümpf, für Männerchor geſetzte
alle anheimelnde Lied.Stille Nacht, heilige Nacht= geſungen hatte,
hielt Herr Buchhändler Waitz eine Anſprache, in der er unter An=
knüpfung
an die norwegiſche Sitte, am Weihnachtsabend den Vögeln
in Feld und Wald eine volle Garbe zu widmen, den Feierabend
ſelbſt als eine ſolche den Beſuchern dargebotene Garbe ſchilderte und
letztere aufforderte, von den vollen Garben, die von unſren Kanzeln
dem Chriſtenvolke angeboten werden, Nutzen zu ziehen und las
ſchließlich als die nie zu erſchöpfende Garbe das Feſtevangelium vor.
Nach gemeinſamem Singen eines von Herrn Fabrikant K. Hoch=
ſtätter
verfaßten Gedichtes und des ewig jungen Weihnachtsliedes:
O du fröhliche, o du ſelige Weihnachtszeit wurden an die Be=
ſucher
einfache Gaben vertheilt. Nach Schluß des offiziellen
Teiles wurden Hochs auf Kaiſer und Reich ausgebracht und begeiſtert
aufgenommen und ein ernſtes Wort von Herrn Buchhändler Waitz,
in guten und in böſen Tagen dem engeren wie weiteren Vaterland
Treue zu halten, machte ſichtlich Eindruck. - Etwa um 10 Uhr
ſchloß die Feier, die ein Zeugnis gab von dem, was der Verein
will, nämlich den Geſellen und Lehrlingen unſrer Gewerbe, indem
er ihnen für die Feierabendſtunde ein angenehmes Lokal bietet, auch
zugleich einen Schutz gegen die Staat und Geſellſchaft zerſtörenden
Einflüſſen unſrer Zeit zu geben beſtrebt iſt.
k. Die Weihnachtsfeier des Vereinskindergartens am
Sonntag den 19. ds. Mts. im Darmſtäder Hof machte einen tiefen
Eindruck auf die zahlreiche Verſammlung. Der Vorſitzende des
Vereins, Herr Ronge, ſuchte in einer Anſprache die hohe Bedeu=
tung
und Wichtigkeit der erſten Erziehung zum Bewußtſein zu
bringen, durch eine gedrängte Lebensbeſchreibung des Gründers der
Kindergärten Fr. Fröbel und deſſen Stellung im Entwicklungsgange
der deutſchen Erziehung während und nach der großen Periode der
Freiheitskriege. Dieſer Anſprache legte er die Worte eines berühmten
Staatsmannes Amerikas zu Grunde: Daß die civiliſierten Völker
weniger für Gefängniſſe und für Verbeſſerungsanſtalten verwahr=
loſter
Kinder zu zahlen haben würden, wenn ſie mehr für die erſte
Erziehung der Kinder reſp. die Ergänzung der Familienerziehung,
verwenden wollten; Herr J. R. teilte ferner mit, daß die aus=
dauernde
Mühewaltung für den Vereinskindergarten im Laufe des
Jahres eine ſchöne Genugthuung erhalten habe, denn nicht nur die
Zahl der Kinder habe bedeutend zugenommen, es ſei auch das
Prinzip derſelben durch ſchöne Reſultate zur Anerkennung gelangt.
Allgemeiner wie früher würden von gebildeten Familien Kinder=
gärknerinnen
zur Hülfe für die Familienerziehung verlangt und er
habe von ſolchen, die hier ausgebildet wurden und nun im Auslande
wirken, erfreuliche Berichte erhalten. In Folge der ſich ſteigernden
Nachfrage hätten ſich auch wiederum mehrere junge Mädchen im
hieſigen Vereinskindergarten für Erlernung des Shſtems gemeldet.
Die hieſige Volksbibliothek WWilhelminenſtraße 3.
heſſiſches Haus) beſteht bekanntlich aus ſorgfältig ausgwählten Er=
zühlungen
, Novellen, Romanen, Lebensbildern, Reiſebeſchreibungen,
geſchichtlichen, geographiſchen und naturwiſſenſchaftlichen Werken,
Jugendſchriften ꝛc. Sie iſt in der letzten Zeit wieder durch eine
größere Anzahl neuer Bücher erweitert worden. Wir nennen 3. B.
nur: Böhlau, Herz und Seele; Higham, Gegenüber: Stern, Bäm=
merung
und Nacht in Italien; v. Rothenburg, Aus der Tiefe;
Utis, Neuer Phantaſus; Ohorn Es werde Licht; von der Elbe,
Dornröschen; Friis. Kloſter zu Petſchenga und Lajla; Groll, Die
Freunde; Kraus, Georg Albrecht des Grafen zu Erbach Abenteuer;
Wicherns Leben von Oldenburg; Scharling, Meine Frau und ich;
Better, Auf den Galeeren; Brand, Allezeit getreu; Dieskau, Thank=
mar
: Daheim=Kalender von 1887 ꝛc. Jedes enlliehene Buch koſtet
für 12 Tage 3 Pf., für 3 Tage 5 Pf., für eine Woche 10 Pf.
Das Jahresabonnement beträgt 3 M., däs halbjährige 2 M. das
vierteljährige 1 M. 20 Pf. Es kann jederzeit abonniert und be=
liebig
umgetauſcht werden. Auswärtige Abonnenten erhalten je
an die Anweſenden, welche des gewünſchten Eindrucks auf die reich 2 Bücher äuf einmal. Die Bibliothek iſt jeden Wochentag geöffnet.
½. Mainz, 25. Dez. Wohl im Zuſammenhang mit der Frank=
furter
Sozialiſtenverhaftung ſtehend, haben in den letzten Tagen
hier und in zwei umliegenden Ortſchaften Hausſuchungen nach
ſozialiſtiſchen Schriften ſtattgefunden. Wie wir hören, waren dieſe
Recherchen erfolglos.
J. Mainz. 26. Dez. Mit dem kommenden Frühjahr wird
hier in der Neuſtadt mit dem Bau einer neuen großen katho=
liſchen
Kirche begonnen werden. Wie auch der proteſtantiſchen
Gemeinde hat die Stadt zu der Kirche ein ſehr wertvolles Gebäude
unfern des neuen Bahnhofs unentgeltlich überlaſſen und bei der
Schenkung des Terrains an die Kirchengemeinden nur bezüglich des
Bedeutung des Tages hin, und die Verſammlung ſtimmte freudig muß, einzelne Bedingungen geſtellt. Zu dem Bau der katholiſchen
Kirche ſind bis jetzt ungefähr 250000 M. vorhanden, die teils von
Schenkungen und Stiftüngen, teils von einer Verloſung herrühren.
886

[ ][  ]

Nr.
3404
Die noch weiter fehlenden Beträge hofft man, wenn einmal mit dem
Bau begonnen, ſchneller zuſammenzubringen.
Wie wir hören, treten das nächſte Jahr bei der Ludwigsbahn
größere Perſonalveränderungen ein und ſollen mit Rück=
ſicht
auf die finanzielle Lage der Geſellſchaft in allen Reſſorts durch
Verminderung der Perſonals Erſparniſſe verſucht werden. Insbe=
ſondere
hat die Verwaltung im Auge auf den verſchiedenen Bau=
bureaus
die nicht definitiv angeſtellten Baubeamten ſo weit thun=
lich
vorerſt zu entlaſſen.
Eine für Eiſenbahnverwaltungsräte nicht ſehr erfreu=
liche
Neuerung tritt mit dem kommenden 1. Januar ein. Die ſog.
Vereinskarten, mit welchen die Inhaber faſt in ganz Europa un=
entgeltlich
reiſen konnten, hören nämlich mit dem angegebenen Ter=
min
auf, beziehungsweiſe werden nur noch an techniſche Beamte
verabfolgt.
Nach einem hier viel verbreiteten Gerücht, ſollen letzter Tage an
die hieſige Polizeiverwaltung Inſtruktionen zur ſchärferen Ueber=
wachung
der Sozialdemokraten gekommen und insbeſondere
die genaue Ueberwachung des Zuzugs auswärtiger ſozialdemokra=
tiſcher
Elemente anempfohlen worden ſein.
4 Aus Rheinheſſen, 23. Dez. Die Stadtverordneten von
Worms haben in ihrer letzten Sitzung ein Ortsſtatut angenommen,
nach welchem für die Folge nur noch dann die Konzeſſion für den
Betrieb einer Schank= oder Gaſtwirtſchaft erteilt wird, wenn
das Bedürfnis nachgewieſen iſt.
Frankfurt, 27. Dez. Als Beauftragte, gemäß 8 83 des Unfall=
verſicherungsgeſetzes
, für die Einſchätzung und Reviſion der Betriebe
ſind für die Müllerei=Berufsgenoſſenſchaft, Sektion X1 Wal=
deck
, Heſſen=Naſſau und Großherzogtum Heſſen, Sitz: Frankfurt a. M.,
die Herren: L. Brandau, Techniker in Schmalkalden; Fr. Wilh.
Engelmann, Mühlenbeſitzer in Weilburg; Fr. Hartung, Techniker in
Fulda; H. Kling, Mühlenbeſitzer in Dieburg; Carl E. E. Merz. Ge=
ſchäftsführer
in Frankfurt a. M. und als deſſen Stellvertreter V.
Feldmann daſelbſt, beſtellt worden.
Köln, 24. Dez. Die bulgariſchen Delegierten Grekow
und Kaltſchew, welche den Fürſten Alexander geſtern bis
nach Frankfurt a. M. begleitet hatten, ſind geſtern abend hierher
zurückgekehrt. Heute vormittag nahmen dieſelben mit dem Dele=
gierten
Dmitrow die Sehenswürdigkeiten der Stadt in Augenſchein
und ſetzten heute mittag um 1 Uhr 13 Min. in Begleitung des kurz
vorher von Darmſtadt eingetroffenen Abgeordneten Stoilow ihre
Reiſe nach London fort.
An St. Gereon trug ſich am Freitag gegen Abend ein eigent=
tümlicher
Unfall zu. Ein Droſchkenpferd, welches in ſeinen
Wagen eingeſchirrt ruhig da ſtand, ſetzte ſich, durch irgend eine Ver=
anlaſſung
ſcheu geworden, plötzlich in Trab. Der Wagen geriet

252

zwiſchen zwei Laſtfuhrwerke und blieb hängen. Das Tier riß ſich
aus der Scheere los und ſtürzte davon, einem von der Neuſtadt

herkommenden Pferdebahnwagen entgegen. An dieſem angekommen,
ſprang es mit einem Satz über die Brüſtung des Vorderperrons
weg gegen die Wagenwand und, dieſe mit ſich reißend, in den
Wagen hinein. Der Kutſcher des Pferdebahnwagens hatte ſich durch
einen Sprung zur Seite gerettet; ein Arbeiter der Bahn, der auf
dem Perron ſtand, ward am Kopfe, an einem Arme und einem
Beine verletzt. Einem Mädchen, das im Wagen ſaß, drangen die
Glasſplitter einer Scheibe in das Geſicht. Weitere Verletzungen
von Perſonen kamen nicht vor. Man ſchaffte das Tier aus dem
Wagen heraus. Dasſelbe brach, nachdem es eine kurze Strecke zu=
rückgelegt
, tot zuſammen.
Leipzig, 25. Dez. Eine hieſige große Buchhandlung be=
rechnet
ihren Schaden durch den Schneefall und die dadurch ver=
anlaßte
Verkehrsſtörung auf nicht weniger als 75000 M.
Brunnen, 25. Dez. Der Plan, vom Rütli lam Urner See)
eine Drahtſeilbahn auf den Scelisberg zu führen, ſtößt auf
den berechtigten Widerſpruch der Regierung des Kantons Uri. Auch
die Gemeinde Seelisberg ſelbſt und die ſchweizeriſche Rütli= Kom=
miſſion
wehren ſich entſchieden dagegen.
Liſſabon, 24. Dez. Das engliſche VanzerſchiffSultanb ſtieß
nachts mit dem franzöſiſchen Dampfer Ville Victoria zuſammen.
Letzterer verſank, wobei eine große Zahl Paſſagiere und Mann=
ſchaften
ertrank.
Liverpool, 24. Dez. Das große Lewis'ſche Magazin7Au von
marcher iſt heute vormittag durch eine Feuersbrunſt zerſtört wor=
den
. Der Schaden wird auf 300000 Pfd. geſchätzt.
Die vor einigen Jahren zu Alexandrien in Coypten
ins Leben gerufene deutſche Schule erfreut ſich guten Gedeihens.
Sie zählt gegenwärtig 80 Kinder, unter denen allerdings viele Un=
bemittelte
ſind, die kein Schulgeld zahlen. Das aber gerade iſt
hocherfreulich, daß Jedem die Segnungen der deutſchen Schule zu=
gänglich
gemacht ſind, und nichts iſt wohl geeigneter, einen feſten
Zuſammenhalt der Landsleute herbeizuführen. Der allgemeine
deutſche Schulverein hat in letzter Zeit eine Partie Jugend=
ſchriften
und einen Globus für die Schule geſtiftet. So iſt der
Grundſtock zu einer Bibliothek gelegt und man will in Alexandrien

das damit begonnene Werk kräftig fordern. Zu dem Ende ſollen
im deutſchen Verein Vorträge gehalten werden. Reges nationale=
Leben und Streben macht ſich unter den dortigen Landsleute
geltend und läßt autes für die Zukunft hoffen. Die Bildung eine
Ortsgruppe des Schulvereins gilt ſchon in nächſter Zeit für geſicher-

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 23. Dezember.
E. Drum iſt auf Erden weit. und breit bei allen Kindern froß
Zeit. Auch das Hoftheater trägt, wie alljährlich, zur Erhöhun;
der allgemeinen Weihnachtsfreude das ſeinige bei, und diesmal ge
ſchah es durch die Vorführung der den Kinderköpfen ſo vertraute
Geſchichte vom Rotkäppchen. In der Tieckſchen Dramatiſierun;
und in der Wehlſchen Bühneneinrichtung hat der ſchlichte, naiw
Märchenſtoff zwar manches von ſeinem urſprünglichen Charakte-
eingebüßt
, hat Züge aufgenommen, die ihm von Hauſe aus frem;
ſind, iſt dagegen aber für das Rampenlicht lebensfähig geworden.
Ein Prolog, den das Märchen (Frl. v. Felden) ſprach un:
ein Epilog, den die Lebensweisheit (Frl. Berl) hielt, letzterer zo
die Nutzanwendung des Märchens, ſchloßen das Ganze in eine
feſten Rahmen.
Die kleine Henriette Weber ſpielte das Rotkäppchen allerlieb,
und hat der kleinen Welt, die in den unteren und oberen Räume=
des
Hauſes zahlreich vertreten war, große Freude bereitet.
viel Selbſtverläugnung fanden ſich die Herren Wagner und Hanſen
in die Geſtalten der Vierfüßler, Wolf und Spitz; ſie machten ihr=
Sache ſamosl Die Apotheoſe, Rotkäppchens Weihnachtstraunn
welche die Hauptgeſtalten der deutſchen Märchenwelt, in Gruppen
verſammelt, um einen mächtigen Chriſtbaum zeigte, deſſen Aeſte den
ganzen Hintergrund überſchatteten, war von einer ſehr ſchönern
nicht allein das Auge, ſondern auch das Gemüt anſprechenden
Wirkung. Das komiſch=pantomimiſche Ballett, in welchem alle Mitl,
wirkenden vorzügliches leiſteten, machte den Beſchluß des Abends.

Hodes-Anzeige.

(13258

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſere innigſt=
geliebte
Gattin, Mutter, Tochter, Schweſter und
Schwägerin
Frau Emily Oelsner,
geb. Vetz,
nach kurzem aber ſchwerem Leiden im vollendeten
25. Lebensjahre zu ſich zu rufen.
Um ſtille Theilnahme bitten im Namen der tief=
betrübten
Hinterbliebenen:
Bruno Oelsner, Hofmuſiker,
Friedrich Netz, Muſikdirektor.
Darmſtadt, den 25. Dezember 1886.
Die Beerdigung findet Dienstag Nachmittag 3 Uhr vom
Sterbehauſe aus, Kranichſteinerſtraße 43, ſtatt.

[1325.

Für die vielſeitige herzliche Theilnahme bei dem Ableben
unſeres unvergeßlichen Gatten und Vaters ſprechen wir unſeren
nnigſten Dank aus.
Darmſtadt, den 26. Dezember 1886.
Chriſtiane Wetzel Wwe.,
Georg Wetzel, Poſtrath,
Johannette Wetzel.

Tageskalender.
Mittwoch, 29. Dez.: General=Verſammlung des Allgemeinen Ver=
eins
gegen Verarmung und Bettelei im Saalbau.

Freitag, 31. Dez.: Ball in der Vereinigten Geſellſchaft.
Mittwoch, 5. Januar: Generalverſammlung des Kriegervereins

Darmſtadt zur alten Poſt'.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Karl Mittich