149.
149.
Jahrgang.
Wonnementspreis
diertelſährlich 1 Mark 50 Pf. unck.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
oegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufichlag.
(rag= und Anzeigebcatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Allnſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werdenangenommen inDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 20.
in Beſſungen von Friedr. Blötzer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswartz
von allen Annoncan=Eppedllonen.
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
N234.
Mittwoch den 1. Dezember.
1886.
Gefunden: 1 Kinderkleidchen von hraunem Sammet und ein weißes geſtricktes Halstuch. 1 Meiſel. 1 ledernes
Hundehalsband mit Marke 1262. 1 ſeidenes Tüchelchen, roth und dunkelblau. 1 Drücker O. 1 Nickelarmband. 1 brauner
Glacehandſchuh. 1 Zwicker. 1 ſchwarzes Schlangenarmband.
Zugelaufen: 1 brauner Hund. 1 kleiner brauner Hund ohne Abzeichen mit Hundemarke. 1 junge Ziege.
Darmſtadt, den 29. November 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Großherzogliches Miniſterium des Innern und der Juſtiz hat der Commercial=Union=Verſicherungsgeſellſchaft in Berlin
die Erlaubniß zum Geſchäftsbetrieb linsbeſondere Feuerverſicherung) im Großherzogthum Heſſen auf Widerruf ertheilt.
Darmſtadt, den 26. November 1886.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
[12214
v. Marquard.
Bekanntmachung.
Betreffend: Die Wahlen zur Stadtverordneten=Verſammlung.
Nach Artikel 13 der Städte=Ordnung ſind bei den Wahlen zur
Stadtver=
ordneten=Berſammlung, außer den in der Geweinde wohnenden Ortsbürgern, auch
alle männlichen Einwohner, welche die deutſche Reichsangehörigkeit beſitzen und
welche ſeit zwei Jahren ihren Unterſtützungswohnſitz in der Gemeinde erworben
haben, ſtimmfähig, „vorausgeſetzt, daß ſie zur Zeit der Wahl 25 Jahre alt und
vom 1. April des dem Rechnungsjahr, in welchem die Wahl ſtattfindet,
voran=
gehenden Jahres an in der Gemeinde communalſteuerpflichtig ſind.”
Die Ausübung der Stimmberechtigung der letzterwähnten Nichtortsbürger iſt
jedoch für die im Laufe des Jahres 1887 etwa vorkommende Erſatzwahl oder
Neu=
wahl der Stadtverordneten=Verſammlung davon abhängig, daß ſie ſpäteſtens bis
zum 31. Dezember d. J3. bei der unterzeichneten Bürgermeiſterei in deren
Amts=
lokal im Rathhaus, Rheinſtraße 18, Zimmer Nr. 12, und zwar innerhalb der
ge=
wöhnlichen Büreauſtunden lan allen Wochentagen, Vormittags von 8-12 und
Nachmittags von 2-6 Uhr, Samstag Nachmittag jedoch ausgenommen) die
münd=
liche Erklärung abgeben, daß ſie ihr Stimmrecht in Anſpruch nehmen, wobei ſie
gleichzeitig auch Jahr und Tag ihrer Geburt, den Tag, ſeit welchem ſie in
Darm=
ſtadt wohnen, und den Zeitpunkt, ſeit welchem ſie Communalſteuer bezahlen,
anzu=
geben und auf Erfordern nachzuweiſen haben.
Stimmfähige der oben bezeichneten Art, welche die Abgabe dieſer Erklärung
in der anberaumten Friſt unterlaſſen, können für eine im Jahre 1887 vorkommende
Wahl zur Stadtverordneten=Verſammlung kein Stimmrecht ausüben. Dabei
be=
merken wir ausdrücklich, daß diejenigen, welche bereits auf Grund der in vorderen
Jahren abgegebenen Erklärungen in die Liſten der Wähler aufgenommen worden
ſind, eine weitere Erklärung in der anberaumten Friſt nicht abzugeben brauchen,
es ſei denn, daß ſie in der Zwiſchenzeit durch Wegzug aus der Stadt das
Stimm=
recht verloren und durch Zuzug neuerdings wieder erworben hätten und ausüben
wollten.
Darmſtadt, den 1. Dezember 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[2215
Ohlh.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 20.
No=
vember 1886 wird nachſtehende Hofraithe
des Metzgermeiſters Heinrich Nold dahier
und zwaͤr:
Flur Nr. ⬜Mtr.
II. 9765⁄₁₀ 343 Hofraithe
Wiener=
ſtraße
Mittwoch, den 12. Januar 1887,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 29. November 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Harres.
[12216
Submiſſion.
Die für bauliche Veränderungen und
Vergrößerungen im Aliceſtift für
Blöd=
ſinnige zu Darmſtadt vorkommenden Ar=
Mk.
beiten, als:
1) Maurerarbeit veranſchlagtzu 14483 20
2) Steinhauerarbeit „ „ 3858
3) Zimmerarbeit „ „ 5554 60
4) Dachdeckerarbeit „ „ 2211 80
5) Schreinerarbeit „ „ 3905 66
6) Schloſſerarbeit „ „ 1342 31
7) Glaſerarbeit.
8) Weißbinderarbeit „
9) Spenglerarbeit „ „ 470 70
10) Tapezierarbeit „
11) Eiſenlieferung
„
ſollen auf dem Submiſſionswege vergeben
781
„ 1409 78
4407 31
„ 456
599 40
2996
234
Hollzonsloſſo
105 Emt. breit, per Met. Mk. 110,
Grévo do lano
105 Emt. breit, per Met. M. 150
und viele andere Artikel in allen Lichtfarben und ſchönſter Ausführung vorräthig.
Gebradop.
GOTIIID,
Rheinſtraße.
[122298
Beichardt'e
Cnivorsal Sioherheits-Oel,
vollſtändig waſſerhell, geruchlos und ſehr ſparſam brennend, zu jeder Petroleum=
Lampe und jedem Docht verwendbar, nicht explodirend, alle anderen Leuchtöle an
Güte und Ausgiebigkeit übertreffend, empfehlen
Wilh. Manck, Ballonplatz,
Gg. Liebig Sohn, Rheinſtraße,
Chr. Schwinn, Wilhelminenſtraße.
G. Liebig L Co., Luiſenſtraße,
A. Marburg, Beſſungen, Carlsſtraße.
Verkaufspreis 30 Pfennig das Liter.
Man hüte ſich vor geringwerthigeren Oelen und achte daher genau/
(9788
auf oben verzeichnete Verkaufsfirmen.
Für Pethnachts-Geſchenkr
habe große Partien
EdhhA-hnlhunntUhk
Aechter Emmenthale;
SchWoidrkäde
eingetroffen und empfiehlt billigſ
Louis Fimls
neben der Stadtkirche. (223
EN
in allen möglichen Genres zurückgeſetzt und verkaufe ſolche zu ganz
enorm billigen Preiſen.
WIlbalm Lans,
Louiſenplatz.
[1983
Die krüftige Wirkung des Malz=
Extracts iſt eine offenkundige
That=
ſache, die von Niemand mehr in
Zweifel gezogen wird. Vortheilhaft
für Bruſt= und Lungenleidende,
ſelbſt in den Fällen, wo andere
Mittel ſich als erfolglos erwieſen
haben, ſind die ſeit einer Reihe von
Jahren bekannten und bewährten
Malz=Extraet=
Präparate
von
J. H. Pistooh L. C0. in Brvolan
mit raſchem Erfolg angewandt
worden und wirken dieſelben zugleich
nährend und ſtärkend.
Nur echt mit dieſer Schutzmarke:
1
WA4h
Malz=Extract in Flaſchen M. 1,
1.75 und 2. 50. Caramellen, nur
in Beuteln (niemals loſe) M. 0.30
u. 0.50. Zu haben in Darmſtadt
bei G. L. Kriegk.
[12232
Maſchinenſtrickerei. 1223.
Außer Strümpfen u. Beinlängen
wer=
den noch Gamaſchen, Knie= u. Pulsh
wärmer Leibbinden, geſtr. Locker=
Unterjacken zu ſehr billigen Preiſen
aus=
verkauft. Anfertigung nach Maaß. Ein=
Partie Wachs=Chriſtbaumlichter.
Ecke d. Eliſabethen= u. Louiſenſtr. 42, 2. St=
„ 234
2997
ie Unterzeichneten erlauben ſich hiermit auf bevorstohende Weihnachten zum erſten Male
mit einer gemeinſchaftlichen Geſchäfts=Empfehlung vor ein verehrliches Publikum zu treten.
Indem wir es unterlaſſen, unſere ja genügend bekannten Artikel einzeln anzuführen, bemerken wir,
daß jeder von uns bemüht war, ſein Lager aufs Beſte und Reichhaltigſte auszuſtatten.
E3 iſt eine allgemein bekannte Thatſache, daß auch unſer Geſchäft durch die Aupreiſung von
ganz geringer Waare und derſelben entſprechendem Preiſe viel zu leiden hat; allein trotzdem werden
wir uns hierdurch nicht beirren laſſen, ſondern nur gediegene und leiſtungsfähige Uhren bei ſtreng
rellen Preiſen führen.
Wir erſuchen daher verehrliches Publkum uns bei bevorſtehendem Feſte mit ſeinem Vertrauen zu beehren.
Hochachtungsvoll
Die Mitglieder des Uhrmacher=Vereins Darmſtadt.
Fr. Alt sen., Eliſabethenſtraße 6,
E. Bilatein, Saalbauſtraße 7.
E. Bribach, Alexanderſtraße 18,
A. Fey, Dieburgerſtraße 2.
E. Göbel, Eliſabethenſtraße 30,
H. Heussleln, Schirmgaſſe 8,
P. Aimbach, Blumenthalſtraße 47,
G. Rauch, Eliſabethenſtraße 16,
A. Sänger, Grafenſtraße 20,
A. Sporbor, gegenüber der Stadtkirche,
W. Speyer, Ernſt=Ludwigsplatz 4,
J. Pechel, Marktſtraße 9.
[1840
E.
Ecke der Caſino- und Bleichſtraße,
empfiehlt zu
1
8IRRAGAS-AGLGION
FeI' .
aus der
kaiserl. königl. priv. Ebonfurter Dampimühlo.
boinsten Farhnaae-zuoxer,
ßunz sowie selbst gestossen, stets zu den billigsten Preisen,
handeln, 3 Gorten, ausgesucht,
grösste, grosse und schöne
neue bittere,
Citronat prachtvolle galtige
Waare,
Orangeat
Haselnüsse & Haselnusskern,
Lecht Ind. Rohrzucker,
Worystall-Lucker,
fl. Candis, Farin,
Maizena,
Naizenpuder,
PhEilronen Oessina).
ſrangen (Valencia).
all==
Einr,
Anis, grobkörnig und belesen
schönste, neue
Corinthen,
Waare,
Rosinen und
Sultaninen stielkrei,
Timmet, Ceylon, ganz und
do. Java, gemahlen,
Vanille, teinst erystallisirt,
Nelken, Amhoina, ganz u. gem.,
Muscatnüsse, Muscatblüthe,
Safran,
Ammonium,
Honig,
Backoblaten.
Arae, Bum,
Cognae,
Kornbranntwein,
Lwetschen- und
Kirschwasser
empfiehlt
[12235
Wilhelm Llobok,
Mathildenplatz 18.
5*
420
E
AAA
v0u0r Gruo
in ausgeſucht feinen Qualitäten
von M. 2.50 per halb Kilo an,
⁵³
4)
WsTAnls,
friſche Sendung in allen Sorten,
von 80 Pfg. per halb Kilo an,
Ghokoladlen, Cacao's,
beſte Marken,
loſe gewogen und verpackt,
aAIIe
[12236
empfehlen
oorg liebig &é Comp.,
Luiſenſtraße 10.
Mandeln und Haselnusskerne werden aut Wunsch
7000
A A. HIlaooo ElGGlſ. Ollolll
gestossen.
das feinſte und nachhaltigſte ſeiner Art,
19946
Holz- und Blechformen
verkauft nur
12234 M. W. Prassol, Rheinſtraße 16.
werden gratis verliehen.
782
E 234
2998
RRrnnrrrrrrrr Ar ruuurrrrrrrrn,
Gebr. Feist ≈ Söhne,
Frankfurt a. M.
Schaumweinkellerei (gegründet 1828).
Letzte Auszeichnung:
Rhoinsect,
Empfehle für
Frankfurt a. M. 1886.
Prämiirt mit dem
Großen Ehrenpreis,
des Vereins der Berliner
Gaſt=
wirthe für beſten Schaumwein.
Glubsoct,
Cabinet Robengold.
1
Zu Original=Preiſen in
4
Weicker's Weinhandlung,
1
Alexandergtraase I3.
[12331 P
Alleinige Niederlage für Darmſtadt und Umgebung. P
ArxxxxxrRRtARxxxrrrRRRrrr
Zu paſſenden Weihnachts=Geſchenken
halte ich mein Lager von:
14).
8ChIoug
Handtüchern, Thoogedeoken slo.
in Damaſt= und Hausmacher=Qualitäten zu allen Preiſen
em=
pfohlen und mache ganz beſonders aufmerkſam auf eine große Partie,
welche ich Gelegenheit hatte ſo billig zu übernehmen, daß ſie unter
Fabrikationspreiſen verkauft wird.
BGUBERESRLUUk,
Großherzogl. Hoflieferant.
[1797
Regenmäntel,
anſchließend, aus dunklen Stoffen,
von M. 5, 50 an.
Regenmäntel,
vorne loſe, aus dunklen Stoffen von
M. 7.- an.
r9
Avgenkegonmintel,
aus dunklen Stoffen, für ältere
Frauen paſſend, von M. 8, - an.
Regen-Havolocks
in allen Farben von M. 8, - an.
WIOL-GahIO,
als:
Paletots,
kurz und lang, in allen möglichen
Stoffen, ſowie
Haveloeks
in allen Preislagen und in jeder
Größe zu billigen Preiſen.
Gebrauchter Kaſſenſchrank u. Deci=
Vier AEazlenstämme malwaage zu kaufen geſucht. Of. unter
verkäuflich. Eliſabethenſtr. 52. (1941a, Chiffre O. R. a. d. Exped.
(12238
mit Atlas=Steppfutter zu M. 16.
Eindor-Piſlochmäntel.
in allen Größen.
Hodell-Mämtel
gebe zu jedem annehmbaren Preig.
Damen Häntel-Pabrib
Iul Mlalll Dolgol,
16. Ernſt=Ludwigsſtr. 16.
Umtausch nach Woihnachtel
[120)
gestattet.
29902
Ich empfehle mein großes Lager in
Haochentächern.
aller Arten und aller Qualitäten für Damen, Herren und Kinder,
insbeſondere:
Weisse reinleinene Haschentücher von Mk. 2.50
pr. Dutzend an,
Farbige leinene Haschentücher,
Taschentücher mit farbigen Hanten,
Batist- und Linontücher,
Neuheiten in Fhantasietüchern
in großartigſter Auswahl, guten Qualitäten und zu billigſten Preiſen.
92
.
Easnpeiss haontoiger.
Großh. Hoflieferant.
(12094
Gothaer Cervelatwurſt,
Frankfurter Siedwürſte,
Trüffel=, Zungen=, Roth=
und Sülzen=Würſte;
Lornet Beef, im Ausſchnitt,
ſowie in 1-, 2. und 5=Pfund=
Doſen,
Ochſenzungen, la. la Plata,
empfiehlt ſtets friſch und billigſt.
C. Hammann,
Caſinoſtraße 23. 11990
Feine
2
ganille Bruch.
Ghurolade
per Pfund 80 Pfg.
G. P. Polh,
Bleichſtraße. 11992
uld. Heyl Cohn,
Ecke der Saalbau=
und Eliſabethenſtraße 48,
empfiehlt in garantirt reinen
Qualitäten:
Woiss-Weine
per Flaſche von 70 Pf. an,
Roth-Weine
per Flaſche von 85 Pf. an,
Bordeauz-Weine
per Flaſche von 110 Pf. an,
Malaga und Sherry
per Flaſche M. 1.65,
Lokaver
per Flaſche M. 2. 40,
Portwein & Capwein
per Flaſche M. 3.-
Smyrna-Weine
per Flaſche von M. 1.50 an,
Priorato
per Flaſche M. 1. 15.
Die Preiſe verſtehen ſich per
Flaſche mit Glas.
Bei Abnahme von 12 Flaſchen und
in Gebinden entſprechende
Preisermäßigung.
Hiederlage (Irs2
Ssämmtlicher Artikel:
H. Horge,
17 Holzſtraße 17.
geoeggoeguggeoooegegoooi
goooooooooooooooooooooooooe
8 Den Aleinverhauf 8
8 meines ächten Kölniſchen Waſſers
habe ich dem Herrn A.Saenger.
C. E. Eemmler's Hachf., hier,
über=
tragen.
Johann Haria Farina,
gegenüber dem Frieſenplatz, 3,
Cölm.
(1181)
oeoroooooooooooooeoes
Paſſend als Weihnachtsgeſcheuk.
Ovale Tiſche, Toilettenſpiegel billig
zu verk., Kranichſteinerſtr. 39. 12139
oooooooooooooooooooooo000000
Hans=Verkauf.
Das Haus Holzſtraße Nr. 22
mit Laden, gegenwärtig von Herrn
Barbier u. Heilgehülfe Meyer
be=
wohnt, iſt ſehr preiswürdig zu
verkaufen und alsbald zu übernehmen.
P. Thüringer, Schulſtr. 5.
A118
Weihnachts=
Bäckereien
nöthigen Artikel empfiehlt in nur
beſten Qualitäten billigſt, (11819
W. Prassol,
16 Rheinſtraße 16.
Holz= und Blechformen
werden gerne geliehen.
Ein noch faſt neuer
Röder'ſcher Herd
[1912
iſt zu verkaufen Kiesſtr. 91.
Dwei gepolſterte Thüren ſind billig zu
2)verkaufen. Mauerſtraße 22. (12239
3000
N. 234
Die
von
in Terrinen und on Grouto
olls MüIIok,
10N
Ballonplaiz 6,
empfiehlt
Amsgebackenes
reine Eiermaſſe)
Buttergebackenes,
Pfeffernusse,
Honig-Lebkuchen
in Herz und Schnitt,
alles von nur ganz
auayexeich-
neter Güte, ſowie die berühmten
Alberl Eenry, Strassburg,
in allen Größen ſtets friſch
vorräthig.
Cävsslsbor-Nursi
mit Trüffelu,
Pomm. Cänssbrüste
ohne Knochen,
Nürnberger
Anker-Lebkushen
[11792
von
F. A. Bichter & Cio.
13 Wilhelminenſtraße 13.
Specialität
8
22uAPeten
Lager in:
Linoleum, Stereos,
Wachstuchboden=
läufer=Linoleum, Stereos=Vorlagen
in allen Größen. Cocosmatten jeder
Art. Ledertuche, Wachstuche,
Gummi=
decken (Leinen Damaſt=Imitation)
ab=
gepaßte Tiſchdecken in ganz neuen
Deſſins, Gallerieleiſten u. Roſetten
Nur beſte Waare, reichhaltigſte Auswahl.
billigſte Preiſe.
[11522
ſio=
Obelbäume (talldlvos Nans).
Hochſtämme von Aepfeln, Birnen,
Kirſchen, Zwetſchen, Reineclauden,
Mira=
bellen, Pflaumen und Pfirſiſche in den
edelſten Tafelobſt= u. Wirtſchaftsſorten.
Zwergobſt, als tragbare, ſchon formirte
Pyramiden, Spindel, Spalier, beſonders
ſchöne 2armige Cordons
empfiehlt und übernimmt die
gewiſſen=
hafteſte Ausführung von größeren und
kleineren Obſtanlagen, auch in der
Um=
gegend, die Handelsgärtnerei
(11592
C. Völker, untere Hügelſtr. 75.
P. S. Die durch mich ausgeführten
Obſtanlagen und die dazu ſeit 2 Jahren
gelieferten Obſibäume, ſowie das hiervon
ſchon geerniete Obſt erhielten letztes Jahr
2 goldene Medaillen und die erſten
Geld=
preiſe des Gartenbau=Vereins dahier.
Hochk. Gothaor Corvolatwurst,
Braunschw. Loberwurst,
Galamiwurst,
Wchte Frankfurtor Siodwürsto,
Kleine Sohinken
ohne Knochen.
Fhllpp Weber,
Carlsſtraße 24. (12240
Fernſprechſtelle 46.
Engl. Büokingo,
Russ. Sardinsn,
Berliner Rotlmops,
Goll. Vollhäringe,
Ditto feinsl marinirt,
Honickend. Sardellen,
Caviar, Capern.
billigſt bei
holm Hanck,
Ballonplatz 5. (11944
Veilchenseiſe,
Rosenseiſe
in vorzüglicher Qualität empf. Packet
3 Stück) 40 Pf.: D. Kiofer Wwo., Ernſt=
Ludwigsſtr., E. Scharmann,
Ludwigs=
platz, C. Hammann, Caſinoſtraße, L.
[7996
A. Burkhardt, Rheinſtraße.
TGUN
neuer Ernte, directer Import,
empfiehlt zu billigſt geſtellten Preiſen in
Packeten ſowie offen.
H. W. Prassel,
16 Rheinſtr. 16. (1253
Magazin
fertiger
Sohlafröcko
von M. 15. - an
per Stück.
. G. Hahlort a Ghld.
[11948
4.
Sauerhraut.
per Pfd. 10 Pfg.,
Brüne Bohven,
Essig-CSalzgurken,
Rothrüben,
Preiselbeeren
mit 5000 Zucker,
Hixed Tihlles,
Hirabellen
in 1 und 2 Pfund=Doſen,
Hirabellen-Gelde,
hochfein, per Pfund 50 Pfg.,
Rhein. Apfel-Gelde
per Pfd. 25 und 50 Pf.
Alle Artikel bei größeren
Quan=
titäten billiger unter Garantie
für Haltbarkeit und vorzüg.
lichen Geſchmack.
G. P. Poth,
Bleichſtraße. (1200.
1 Paar 15 Pfg.
G L. Kriegk,
Rheimstragse 17. (12241
Friſche
0G1As0h0
eingetroffen trotz ſtürmiſchem Wetter Ee
Cemens Behle
am Marktplatz. (22½
R 234
zpeßlauz
modazrhhl
md uestiauen
„
Unterzeichneter
empfiehlt ſich den
geehrten
Herrſchaf=
ten auf bevorſteh.
Weihnachts=
arbeiten, prompt
fulͤdL-und billigſt.
Um=
pgshalber verkaufe ich gut gearbeitete
ſal ſtermöbel, Matratzen ꝛc. ſehr preis=
Tapeziergeſchäft
urdig.
Eliſabethenſtraße.
J. Shofvator,
16. (1197]
Grosse Brabanter
per Pfund M. 1.20,
nittelgroße Sardellen
per Pfund 85 Pfg.,
Große ruſſiſche Sardinen
und
große Berliner Rollmüpſe,
W. und Buss. Astrachan
Caviar
prachtvoller Waare, ſtets friſch
eintreffend.
NOSk.
Philpp
Carlsſtraße 24. 12243
456684) Dieburgerſtraße 9 die neu
ſrgerichtete Beletage, beſtehend aus fünf
immern und allen Bequemlichkeiten, iſt
vermiethen.
7632) Alexanderſtr. 11 eine Wohng.
Zimmer, Küche m. Waſſerl., Keller, gr.
200
oden u. allem Zubeh., beziehbar.
Näheres im Hinterbau. Ebendaſ. ein
mmer ohne Möbel.
8192) Eliſabethenſtr. 59 Manſarde
ſtehend aus 3 Zimmern, Küche ꝛc. mit
geſchloſſenem Vorplatz per ſofort.
8819) Saalbauſtraße 14 eine
Man=
rdewohnung, 3 Zimmer, Küche, Keller
eine ſtille Familie alsbald zu verm.
zu erfragen bei J. Gräf, Bildhauer,
ſaalbauſtraße 23.
5821) Martinſtraße 35,
Beletag=
l Balkon, 5 Zimmer und Küche,
Waſſer=
ültung auf ſofort zu vermiethen.
9955) Hochſtraße 42 Beletage mit
artenantheil und anderen
Bequemlich=
ſen per ſofort. Näheres daſelbſt.
5962) Martinſtr. 25 ſchöne Wohn.
allem Zubehör. Näher. im 2. Stock.
0088) Victoriaſtraße Nr. 32
ne ſchöne Parterrewohnung, beſtehen
4. 6 Zimmern, Küche ꝛc., ſogleich
be=
flt.
ſehbar, zu vermiethen. Näheres zu
er=
d0 fagen Liebigsſtraße Nr. 13½.
10085) In Nr. 8 der
Wilhelm=
ſtraße iſt die aus 6-7 Zimmern
beſtehende Parterrewohnung, nebſt
Garten zu vermiethen und ſogleich zu
beziehen.
10580) Das Herrſchaftshaus
Beſſ. Wilhelminenſtr. 16
mit ſchönem Garten u.
Stal=
lung iſt per ſofort oder ſpäter
zu vermiethen.
Alleinige Auskunft ertheilt
Logisnachweiſungs=Bureau
Joseph Trier,
25 Wilhelminenſtraße
25.
10622) Carlstr. 40 it eine ſchöne
geräumige Wohnung im 3. Stock an eine
ruhige Familie zu vermiethen.
10864) Soderſtraße 2 ein großes
unmöblirtes Zimmer zu vermiethen.
11012) Eliſabethenſtraße 62 im
Hinterbau eine Wohnung, 3 Zimmer,
Küche u. ſ. w. im Januar zu beziehen.
11292) Annaſtraße 20.
Wegen Verſetzung des Herrn Major von
Tſchammer=Oſten Hochparterrewohnung
6 Zimmer mit großem Balkon nebſt
Zu=
behör, Waſſerleitung, Burſchenzimmer,
Manſarde, Stallung für 3 Pferde,
Kutſcher=
ſtube, Remiſe, Heuboden und
Garten=
antheil zu vermiethen.
11143) Martinſtraße 17 Beletage
per 1. Februar zu vermiethen.
Waſſer=
leitung eingerichtet. Näheres daſelbſt part.
11657) Der untere Stock des
Hauſes Ecke der Wilhelminen= u.
Heinrichſtraße mit großer Stallung
Remiſe und Gartenantheil iſt zu
vermiethen. - Auskunft ertheilt das
Logisnachweiſungsbureau
Josoph Trlor,
Wilhelminenſtraße 25.
I66I) Ede der Magdalenen-u.
Lautenſchlägerſtr. ¼ eine hübſche
Woh=
nung, 3 Zimmer mit Küche und
Glas=
abſchluß. Preis M. 280. Auch kann noch
ein Zimmer zugegeben werden.
11823) Hölgesſtraße 4, Hinterbau
eine Manſardenwohnung, zwei Zimmer,
drei Kammern u. Küche, gleich beziehbar.
11827) Grafenſtraße 16 im 3. Stock
3 Zimmer nebſt Zubehör. 1. Januar
zu beziehen.
11828) Bleichſtraße 37 1 unmbbl.
Zimmer mit Cabinet ſofort zu verm.
11829) Heidelbergerſtraße 37, dem
Prinz Emilgarten gegenüber, iſt eine
elegante Wohnung, beſtehend aus 5
Zim=
mern mit Veranda, 1 Souterrain= und
1 Manſardenſtube nebſt Zubehör, pro
15. April 1887 an eine ruhige Familie
zu vermiethen. Waſſerleitung im Hauſe.
3001
11835) Carlsſtraße 35 ein
unmö=
blirtes Zimmer zu vermiethen.
11949) Hochſtraße 10 wegzugshalber
eine Wohnung im 2. Stock zu vermiethen
und bald zu beziehen.
11954) Roßdorferſtraße 26 zwei
Zimmer und Küche zu vermiethen.
12002) Neckarſtraße 22 eine
Woh=
nung im Hinterbau mit od. ohne
Werk=
ſtätte zu verm. und ſofort zu beziehen.
Ear
Zu vermiethen.
12113) Zwer hübſche unmöblirte
Parterrezimmer, zunächſt der kath.
Kirche, ſind alsbald zu beziehen.
Näheres durch
P. Thüringer, Schulſtr. 5.
14
1244 Wenerſtraße 51 der 2. uns
3. Stock, je 5 Zimmer, Küche mit Zubehör,
per 1. April, ev. auch früher. Näh. 2. St.
12245) In guter Lage der Stadt ſind
drei ſchöne helle unmbbl. Zimmer ſofort zu
verm. Zu erfr. Waldſtraße 32, 1. Etage.
12246) Schloßgartenſtraße 49 ein
Manſardenlogis per 1. März beziehbar.
12247) Eine vollſtändig neu
her=
geſtellte ſchöne, mit moderner
Ein=
richtung verſehene Wohnung von
ſechs geräumigen Zimmern und
allem Zubehör iſt von Ende Febr.
k. J. ab eventuell, auch früher, zu
vermiethen. Näheres im Eckhauſe
der Fabrik= u. Promenadeſtraße
Nr. 21, mittlerer Stock.
10584) Ecke der Eliſabethen= und
Wilhelminenſtr. 17 iſt der von Geſchw.
Pfeifer bewohnte Laden mit Comptoir
per Januar 1887 zu vermiethen.
10299) Stall für 3 Pferde und
Bur=
ſchenzimmer zu vermiethen per 1. Januar
auf Wunſch früher. G. Stammler.
10249) Carlsſtr. 16 Laden nebſt
Zubehör zu vermiethen und per 1. Dez.,
event. auch früher, zu beziehen.
10585) Carlsſtraße 12 eine große
Werkſtätte mit oder ohne Wohnung
ſo=
fort oder ſpäter zu vermiethen.
11295) Helle und trockene
Lager=
räume in der Nähe der Bahnhöfe zu
vermiethen. Näheres durch Auguſt
Werner, Nieder=Ramſtädterſtr. 26.
11550) Untere Waldſtraße 30 ein
neuer Stall für 2 Pferde, Heuboden und
Burſchenſtube zu vermiethen und gleich
beziehbar.
Daſelbſt ein trockener Lagerraum,
85 ⬜ Meter Flächeninhalt, zu verm.
Große Lagerräume
am Schienengeleiſe liegend zu vermiethen.
Näheres bei J. A. Zoeppritz. (11625
12248) Ecke der Lindenhofſtr.Eingang
Hinkelsg.24, ein ſchöner großer Kellerſofort.
783
3002
W
8557) Ernſt=Ludwigsſtraße 8, 4
8 2 Tr. hoch, zwei feinmöbl. Zimmer=
Z zu verm. und gleich beziehbar.
o00o0ooeooeeoooeeoooooopoeos
10442) Carlsſtraße 33 1. St. ein
10869) Carlsſtr. 31, 2 St. h., ein
ein k. möbl. Zimmer für einen Schüler.
11020) Eliſabethenſtr. 37 möbl. Zim.
11022) Beſſ. Carlsſtraße 5 1 möbl.
Manſardenzimmer nebſt Cabinet ſofort
zu beziehen.
11023) Alexanderſtraße 16 möbl. 3.
11027) Magdalenenſtraße 14,
par=
terre, ein ſchön möbl. Zimmer zu verm.
11029) Ecke Mathildenplatz u. Zeug
hausſtraße 7I ein gut möbl. Zimmer.
11030) Neckarſtraße 18 möbl.
Zim=
mer, auf Wunſch Penſion.
11149) Schwanenſtr. 43 ein möbl.
Parterre=Zimmer mit ſeparatem
Ein=
gang ſofort beziehbar.
11299) Eliſabethenſtraße 30, zweiter
Stock, ein möblirtes Zimmer.
11407) Heinheimerſtr. 1 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
11447) Markt. zwei ſchön möblirte
Wohn= und Schlafzimmer mit Ausſicht auf
K. Volz.
den Markt zu verm.
11552) Sandſtraße 38 zwei ſchön
möblirte Zimmer zuſammen, ſowie ein
einzelnes mit freier Ausſicht zu verm.
11665) Ernſt=Ludwigsplatz ein hübſch
möblirtes Zimmer mit ſchöner Ausſicht
per 1. Dezember zu vermiethen.
Näheres Expedition.
11838) Eliſabethenſtraße 7 ein ſchön
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
11839) Louiſenſtraße 8 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
11840) Beſſ. Carlsſtraße 14,
Bele=
tage, 1 bis 2 ſchön möbl. Zimmer ſof.
11909) Niedeſelſtraße 54 ſind für
ſofort 2 gut möblirte Zimmer zu verm.
11910) Eliſabethenſtraße 21 part.
ein ſchön möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Zu bez. 1. Dez.
11955) Zu vermiethen auf 1. Jan. in
der Neckarſtraße, nächſte Nähe d.
Dra=
gonerkaſerne, 2 ſchöne Zimmer mit oder
ohne Möbel. Auf Wunſch kann Stallung
für 1-2 Pferde nebſt Burſchenſtube dazu
gegeben werden. Näheres Expedition.
11956) Schulſtraße 12, 1. St., ein
gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
11958) Alexanderſtr. 16 ein kleines
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
12004) Louiſenſtr. 32, 2 Tr. hoch,
iſt ein oder 2 möbl. Zimmer zu verm.
12006) Schützenſtr. 17 ein ſchön möbl.
Zimmer mit ſepar. Eingang ſof. zu verm.
12007) Louiſenſtr. 16, 2 St. hoch,
zwei ineinandergehende, ſchön möblirte,
geräumige Zimmer zu vermiethen.
12115) Ecke der Friedrich= u.
Ca=
ſerneſtraße ein fr. möbl. großes
Zim=
mer zu vermiethen. Näheres
Friedrich=
ſtraße 40. II. St.
A 234
12116) Kiesſtr. 54 kl. mbbl. 3., 3. St.
12117) Mauerſtraße 13 iſt ein gut
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
12118) Steinſtraße 26 ein hübſch
möblirtes Zimmer mit Cabinet.
12123) Ecke der Hügel=u. Zimmerſtr.
11 ein ſch. möblirtes Parterrezimmer.
12249) Eliſabethenſtraße 43,
Vorder=
haus, ein möblirtes Manſardenzimmer mit
Koſt zu vermiethen und ſofort beziehbar.
12250) Möblirtes Zimmer.
Näheres bei Ghaſtwirth Heß, Grafenſtr.
12251) Mühlſtraße 12 im mittleren
Stock ein möblirtes Zimmer zu verm.
12952) Dieburgerſtraße 5, 3. Stock
hübſch möblirtes Zimmer unter günſtigen
Bedingungen zu vermiethen.
12253) Neckarſtraße 26, 3. Stock, ein
ſchön möbl. Zimmer mit od. ohne Penſion.
12254) Stiftſtraße 50, 1. St., ein
möblirtes Zimmer ſoſort zu vermiethen.
Cr.er.
Ratholtienverein.
Der Reſtbeſtand unſerer Mobiliarlooſe aus nachfolgenden Nummern
beſtehend=
iſt per 1. Januar 1887 zur Rückzahlung beſtimmt werden:
6, 8. 13, 14, 16, 18. 19, 20, 21, 28, 35, 37. 38, 40, 42, 44, 46, 53, 56,
60, 61, 82, 83, 92, 94, 95, 108, 110, 111, 117, 142, 145, 146, 149.
163, 166, 168, 171, 172, 176, 178, 187, 192, 198, 199, 207, 208, 212
219, 220, 222, 231, 236, 238, 239, 241, 242, 247, 249, 252, 261, 262
und 263.
Die Rückzahlung erfolgt gegen Ablieferung der betr. Akien und der
Coupons=
bogen am 3. Januar 1887, Nachmittags von 2-5 Uhr im Vereinslokal, nach
dieſem Termine in der Wohnung des Rechners, Herrn Lücken, Waldſtraße Nr. 2.
In den gleichen Terminen findet auch die Einlöſung des per 1. Januar 1887
fälligen Zinscoupons derſelben Aktien ſtatt.
Darmſtadt, 1. Dezember 1886.
Der Vorſtand. 12255
Aſice=Verein
Frauenbildung und Erwerb zu Darmſtadt.
Die geehrten Vereinsmitglieder werden hiermit zur Generalverſammlung
auf Freitag den 3. Dezember 1886, Nachmittags 3 Uhr, in der Aliceſchule
(Friedrichsſtraße) ergebenſt eingeladen. Tagesordnung: 1) Bericht über
Thätig=
keit und Mittel des Vereins im letzten Jahre; 2) Beſchlußfaſſung über die
Rech=
nungen des Vorſtandes für 1884-86, die mit Belegen vom 30. November an,
Vormittags von 10-12 Uhr, bei dem Vice=Präſidenten Freiherrn v. Wedekind
(Caſinoſtraße 2) zur Einſicht offen liegen; 3) Beſchlußfaſſung über den
Unter=
ſtützungsfonds für Lehrerinnen der Aliceſchule; 4) Wahl zur Ergänzung des
Vorſtands.
Der Vorstand. (97s.
Schlittſchuh=Club.
Für freiwillige Beiträge zur Deckung der Anlagekoſten der künſtlichen
Eis=
bahn liegen von heute ab Liſten auf bei den Herren C. J. Wenz, Eliſabethenſtr. 8
A. Hufnagel, Eliſabethenſtr. 17, Koch &8p Staehely, Schulſtr. 8, Jacob Scheid
Kirchſtr. 6, C. Stumpf, Kirchſtr. 10, W. Hublitz, Kirchſtr. 18, Ad. Bernet
große Ochſengaſſe 12.
(1220
Der Vorstand.
z0ooooooooooog
4
Heerschaum-
gpitzen.
WVOh
Clgarrenetuls
und Teuerzeuge
von anerkannt vorzüglichster Oualität in Packungen vol
25 St., 50 E 100 St.
[1225
von ME. 160 an
empfiehlt als paſſende Weihnachtsgeſchenke die Cigarrenhandlung vo=
Kirchſtraße 10,
Fhilipp VogOl, gegenüber der Stadtkirch.
3605
R234
MuskAä-VOTOAm.
G. Gmdths
im Winter 1886-87 G5. Vereinsjahr),
unler Leilung von Herrn Hofmuſikdirector C. A. Mangold,
und unter gütiger Mitwirkung
der Concertſängerin Fräulein Belty Rüchler, der Herren
Concert=
ſänger Franz Litzinger aus Düſſeldorf und Earl Pollitz aus
Frank=
furt a. M., und der drossherzoglichen Hofmuslk.
Montag den 6. Dezember 1886,
Em Saalbau.
Anfang halb 8 Uhr.
Ende halb 10 Uhr.
Dire Lchupfung.
Oratorium in drei Abtheilungen von Joſeph Haydn.
Boför der unz
von
nach Amerika.
Packete, Colli jeder Größe werden
zu feſten Tarif=Sätzen per Dampfer
franco nach allen Theilen der
Ver=
einigten Staaten von Nordamerika
befördert, unter Garantie ſachgemäßer
und prompter Erledigung.
Declarationen nicht erforderlich.
Verpackung wird auf Wunſch übernommen.
AMk. „uf. uh,
Spedittonsgeſchäft, (1666
4 Louiſenſtraße 4.
Die Abgabe von Tageskarten und Programmen findet in den Buch= und
Muſikalienhandlungen der Herren Bergſtrüßer, Bölling, Klingelhöffer und Thies
am Concerttage ſelbſt nur bis 5 Uhr Abends - ſowie im Saalbau Abends an
der Kaſſe von 6½ Uhr an ſtatt.
Die Preiſe der Tageskarten ſind:
1) für die beſonderen Sperrſitze
5 Mk. - Pfg.
2) für die nummerirten Plätze im Saal, auf
den Eſtraden und in den Logen
3 „ 50 „
3) für die nicht nummerirten Plätze in den
Logen (2. und 3. Reihe)
2 „
„
4) für den Vorſaal
70
1
Zu der Sonntag den 5. Dezember, Morgens 10 Uhr, ſtättfindenden
Hauptprobe werden in den genannten Buch= und Muſikalienhandlungen, ſowie an
der Kaſſe Eintrittskarten zu Mark 1 ausgegeben. Ohne eine ſolche Karte iſt, außer
den Mitwirkenden, der Eintritt Niemandem geſtattet.
(12257
Literariſcher Verein.
Die diesjährige Generalverſammlung, zu deren Beſuch die Mitglieder
hiermit eingeladen werden, ſoll
Mittwoch den 15. Dezember, Nachmittags 5 Uhr,
m Vereinslokale abgehalten werden.
Darmſtadt, den 30. November 1886.
[12258
Der Vorstand.
Hchlitkſchuß.Gkuß.
Gemeralversammluug;
Mittwoch den 1. Dezember 1886, Abends 8 Uhr.
Reſtauration Formhals.
Tagesordnung: Umgeſtaltung des Vereins.
Der Vorstand.12259
Empfehlung.
Den geehrten Herren Aerzten ſowie einem verehrten Publikum mache ich
hier=
mit die ergebene Anzeige, daß ich heute von meiner Krankenpflege aus Bad=
Nau=
ſheim zurückgekommen bin. — Da mir daſelbſt Gelegenheit geboten wurde, in
Maſſiren, Frottiren, ſchwediſchen Einſchlagungen ꝛc. ꝛc. gründliche Erfahrung
Zu ſammeln, halte ich mich bei vorkommenden Fällen beſtens empfohlen. Aerzt=
Liche Zeugniſſe können nach Wunſch vorgelegt werden.
112260
E. Reinhard, Teichhausſtraße 6.
Wichtig für Bausfrauen.
Die Holländiſche
Haskee-Brennerei,
H. Disqué & Co., Mannheim,
mpfiehlt ihre, unter der Marke
„Clephanten=
1
Kaffer
wegen ihrer Güte und Billigkeit ſo
be=
rühmten, nach Dr. v. Liebig's Vorſchrift
gebrannte, hochfeine Qualitäts=Kaffee's:
r. Manilla-Mischg. per Pfd. M. I.,
f. Java-
„ 1.20,
f. Westindisch , „ „ „ 1.40,
C. Menado
„ „ „ „ 1.60,
f. Rourbom „ „ „ „ 1.80,
extrau f. Hocon,
„ 2.-
„
Durch vorzügliche neue
Brennme=
thode
kräftiges feines Aroma.
große Erſparniß.
Nur ücht in Packeten mit Schutzmarke
Elephanti verſehen von 1, ½ und
⁄. Pfund.
Niederlagen in Darmſtadt bei:
fl. ä9or, Paul Ensling, Weiss ≈ Egonolf,
Ludw. Gerschlauer, Ph. Huwerth,
H. Keller, Promenadeſtr. 26, Mroh.
Rossler, Wilhelminenſtraße, L.
Stoin-
vässer, gegenüber der Stadtkirche, L.
Eimmormann, Soderſtraße 44, h. I.
Supp, Schuſtergaſſe 3.
(7090
WxidAariiiiaigaaraz
EaD
Adam Thm,
Darmstadt, große Bachgaſſe 4,
übernimmt
das Setzen u. Ausputzen von eiſernen
und Porzellan=Oefen und Herden
zu reellen und billigen Preiſen. (11153
3004
R234
Bekanntmachung.
Städtische Sparkasse.
Wegen Richtigſtellung der Jahreszinſen werden vom 16. bis 31. Degember
keine Rückzahlungen geleiſtet.
Darmſtadt, den 29. November 1886.
Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
[12261
Buchner.
In nur vorzüglichen gualitäton
empfehle ich alle zu
Weihnachts-Mächereien
erforderlichen Artikel zu billigſten Preiſen.
l2262
Formen werden gerne beigegeben.
Christian Sehwinn,
Ecke der Wilhelminen= und Eliſabethenſtraße.
GartenbauVerein.
Wegen eingetretener Hinderniſſe
Verlegung der General=Verſammlung
auf Mittwoch den 8. December,
[12263
Nachmittags 3 Uhr, im Saalbau.
HoxartiVerehn.
Samstag den 4. Dezember, Abends präcis 8 Uhr:
VNouh1 z vddiall
unter Leitung des Herrn Muſikdirector Jorlott,
und unter gütiger Mitwirkung
der Concertfängerin Fräul. Goldschmidt aus Frankfurt a. M.
Programm;
1) Waldmorgen für Männerchor von R. Becker. 2) Lieder, geſungen
von Frl. Goldſchmidt. 3) 2 Chöre: 2. Blümlein am Haag, von Storch;
b. So lach doch einmal, von Behr. 4) 3 Stücke für Clavier, vorgetragen
von Herrn Zerlett: Scherzo H.moll, Nocturne Fis-dur, Scherzo Bemoll, von
Chopin. 5) 2 Chöre: a. Hüte Dich, von Girſchner; b. Trinklied, v. Zöllner.
6) Lieder, geſungen von Frl. Goldſchmidt. 7) Tarantella für Clavier, von
Moszkowski, vorgetragen von Herrn Zerlett. 8) 2 Chöre mit Sopran=Solo
von Hiller: 2. Abſchied, b. Lerchengeſang.
Zum Beſuche ſind nur die Mitglieder des Vereins nebſt
M
ihren Angehörigen gegen Vorzeigung der betr. Karten berechtigt,
ſowie Solche, welche ſich im Beſitz beſonderer, vom Vorſtande ausgeſtellter
ſogen. Gaſtkarten befinden.
An Ortsfremde, welche ſich vorübergehend bei Mitgliedern zum Beſuche
aufhalten, werden Karten 2 M. von Herrn W. Pfeil, Eliſabethenſtr. 5,
abgegeben.
Der Vorstand.
[12264
von
J. TAnok hidhh
Th. Amends Hachk.,
Ludwigsplatz 3,
empfiehlt ff. ſelbſtverfertigte
LoulsLabkuchon.
Ferner in feinen Packungen un
offen:
fl. Alids-Lehkuohen,
8.
1³₈
„ Hünnhonger hraune do,
„ Baslor Loolorl,
ſowie täglich friſche
Erenden
zur geneigten Abnahme.
122
Dem 7. Dezember wird wieder ein
Faß Sprendlinger Wein
ab=
gefüllt und die ¼ Ohm (40 Liter)
96 zu 18 Mark abgegeben. 12265
Beſtellungen: Bleichſtraße 17.
V. Appel, Betriebs=Controleur i. P.
Hleiner Lagerranm mit Keller ſofort
VC zu miethen geſucht. Offerten unter
L. K. an die Exped.
[12266
gin Fräulein kann Penſion erhalten.
Wo? ſagt die Exped.
[11980
Friſche Schellfiſche,
Cabliau,
Grüne Häringe,
Kieler Bücklinge und
Sprotten,
„
Bratbückinge
täglich friſch und billigſt.
Hebr. Röſingen
Hoflieferanten.
[124
Vertreter=Geſnch.
Eine gut eingeführte, alte, deutſche
Lebens=Verſicherungs=Geſellſchaft
ſucht für hieſigen Platz einen thätigen
Vertreter, deſſen Wirkſamkeit ſich ſeh:
lohnend geſtalten könnte. Gef. briefl.
Anerbieten mit Referenzen bef. unte:
R. L. die Expedition d. Bl. 12269
Ein vollſtändiges Bett
mit drei Liegmatratzen zu 50 Mark
verkaufen. Einzuſehen nur heute,
Wü=
woch, von morgens 8 Uhr bis Abas
8 Uhr. Neugaſſe Nr. ½, parterre, ba
[129
Bucher.
zür Schüler in gut. Fam. Penſion.-
[100
5 Näheres Expedition.
R 334
Für das Prinz Friedrich Karl National=Denkmal
ſind an Beiträgen weiter verabreicht worden: Ergebnis der Sammlung im Kreis
Oppen=
heim und zwar aus den Gemeinden: Biebelnheim 10 M., Bodenheim 25 M. Dalheim 5 M.,
Derheim 12 M. Dienheim 7 M. 85 Pf., Dolgesheim 10 M. Eichloch 2 M., Ensheim
4 M. 50 Pf., Frieſenheim 4 M. Gabsheim 5 M. Gau=Bickelheim 4 M. 75 Pf. Gau=
Weinheim 2 M. 20 Pf., Guntersblum mit Schmittshauſen 21 M. 80 Pf., Kongernheim 13. M.
90 Pf., Lorzweiler 3 M., Ludwigshöhe 6 M. 95 Pf., Nackenheim 17 M. 50 Pf., Nierſtein
80 M. Ober=Saulheim 20 M., Oppenheim 36 M., Soldaten=Verein „Vaterland”
Oppen=
heim 18 M. 20 Pf., Partenheim 16 M. 65 Pf., Schimsheim 5 M. Schornsheim 4 M.
10 Pf., Schwabsburg 22 M. 85 Pf. Selzen 15 M., Udenheim 11 M. 95 Pf., Undenheim
heim 18 M., Kriegerverein Undenheim 5 M. Bendersheim 2 M. 26 Pf., Wald=
Uelvers=
heim 10 M. Wallertheim 5 M. 50 Pf., Weinolsheim 4 M. 75 Pf., Wintersheim 5 M.
90 Pf., Wörrſtadt 14 M. 30 Pf., Wolfsheim 15 M. 65 Pf.; — aus dem Kreis Offenbach
weitere Beiträge und zwar aus den Gemeinden: Dudenhofen 3 M. 20 Pf., Hauſen 2 M.
70 Pf., Heuſenſtamm 1 M. 80 Pf., Klein=Krotzenburg 1 M. 70 Pf., Lämmerſpiel
50 Pf., Langen 10 M. 10 Pf., Neu=Iſenburg 11 M. 10 Pf., Rumpenheim 10 M.
Sprend=
lingen 2 M. 20 Pf., Steinbach 6 M. 85 Pf. Zuſammen 456 M. 21 Pf. Hierzu die früher
veröffentlichten Gaben mit 4594 M. 80 Pf. In Summa 5051 M. O1 Pf.
Darmſtadt, 26. November 1886.
Das Landes=Komite.
erienes.
kzznandadrifat.nrn
12271) Eine Herrſchaftsköchin ſucht
Stelle oder Aushülfe. — Tüchtige
Mäd=
chen können gute Stellen erhalten ſofort
oder auf Weihnachten. - Frau Louiſe
Zulauf, untere Eliſabethenſtraße 64.
12200) Eine Köchin, welche ſich auch
der Hausarbeit unterzieht, wird auf
Weih=
nachten geſucht. Neckarſtr. 19, mittl. St.
11060) Lehrlinge ſucht Louis Hauff,
Mech. Werkſtätte.
ſcine Wohnung von 4 bis 5 Zim=
E mern in hübſcher Lager wird für
2 Perſonen baldigſt geſucht.
Offerten gub M. 15 an die Exped.
ds. Blattes.
[(12273
Cunge reinl. Mädchen zum Einſchlagen
a) von Chocolade geſucht.
Wohner & Fahr,
Chocoladenfabrik. (12130
Geſucht.
Ein brabes Dienſtmädchen, welches
kochen kann, gegen guten Lohn geſucht.
12128)
Zeughausſtr. Nr. 7.
12132) Es können noch einige Mädchen
das Weißſticken erlernen. Zu erfragen
bei der Expedition.
„
E. viekerrrireei.
sti 1N
243
⁄.
Ar. Böi Anvr A enin ridd
7⁄₈
i2
L⁄.
=
42⁄₈
½.
Br. H. Dhöbh &é bohe
e, Laniral-Annonaan-Expedition Hi
Eer deutsch. und ausl. Hoeilungen
bnd
biö
Eä central-Burean: Frankefurt a. A.
Perner: Parlin. Cöln Bregien. keä
Filamhurg Hannorer ladipzig. Jandon.kes
2 Mäncten. Paris. Stuttgart. Wien.
Fromnpte Boforderung allor Art
Auzdigsn.
=
5 Eskannte lbsrato Bodingungon.
(3620
Bei grögooren Autträgen
52.
Ausnahiepreine.
2z. Annoneen-Monopel derk;
gé ſodeutondsten Journalo dos
Ayslandos
74⁄)
f. .
3005
1
Gegen Gicht und Rhenmatismus.½
Sämmtliche Waldwollpräparate,
4 welche ſeit 25 Jahren in meinem ¾
Geſchäfte führe, ſind ganz neu
ein=
getroffen. Alleinverkauf an hieſigem ½
kü Platze.
(12274
H. Lehmanz.
Ludwigsſtr. 2.
Eürrraina
W3
11916) Niedeſelſtraße 54 wird für
1. Dez. od.r Weihnachten eine Köchin geſ.
Mittwoch und Donnerstag
RSTASTAOPé
bei
[12275
Hüppgen,
am Bahnhof in Eberſtadt.
Abonnements und Insorato
für das „Darmſtädter Tagblatt” mit
illuſtrirter Sonntagsbeilage werden
jeder=
zeit angenommen und pünktlich beſorgt
durch
(8028
H. V. LAcker, Arheilgen.
WiVo
AliikuWar N. 1Ad1VI
Ein Lapital
von 30,000 Mark auf erſte Hypothek
zu 4½ pCt. ſofort zu leihen geſucht.
Offerten unter F. E. an d. Exp. (12040,
von C. Jahu,
Hoflieferant und Friſeur in Gotha,
feinſtes, beſtes Toilettenöl zur Erhaltung,
Krüftigung und Verſchönerung des Haares,
es verhindert das Ausfallen und frühe
Ergrauen desſelben und beſeitigt die ſo
läſtigen Schinnen, Flaſche 75 und 50
Pfg., empfiehlt
G. L. Kriegk,
Rheinſtraße. (133
Politiſchs Nebeeſchi.
Darmſtadt, 1. Dezember
Heutſches Reich. S. M. der Kaiſer empfing am 29. das
Prä=
ſidium des Reichstags, ſprach mit demſelben über die Aufgaben der
Reichstagsſeſſion und betonte beſonders die Militärvorlage, deren
Annahme er entgegenſähe. Auch in anderen Ländern zeigten ſich
die Parlamente den Forderungen für die Armee zuſtimmend.
Deutſch=
land überdies müſſe ſich vergegenwärtigen, daß es von den
Nachbar=
ſtaaten bereits überflügelt ſei. Der Kriegsminiſter werde nicht an
ſtehen, hierüber ſowie über alles wünſchenswerte Aufſchluß zu geben.
Ueber die auswärtige Lage ſprach der Kaiſer nur in flüchtigen
An=
deutungen. Schließlich gab er der Hoffnung auf Erhaltung des
Friedens warmen und beſtimmten Ausdruck.
Der „Reichsanzeigerl vom 29. veröffentlicht die Ernennung des
Oberlandesgerichts=Präſidenten v. Holleben zum Kanzler des
König=
reichs Preußen.
Die Rede, welche Graf Robilant über die auswärtige Politik
Italiens in der Sitzung der Deputiertenkammer zu Rom am 28.
gehalten, hat in der diplomatiſchen Welt große Aufmerkſamkeit
er=
regt. Beſondere Beachtung hat in Berlin die Betonung des
Be=
ſtrebens auf Aufrechthaltung des Friedens wie auf Achtung vbr den
Verträgen gefunden, ſowie die Erklärung, daß in dieſem Sinne eine
thätige und kräftige Mithilfe Italiens erforderlichen Falles eintreten
werde. Nicht geringere Beachtung hat die Thatſache gefunden,
daß der Graf zwar mit warmen Worten der freundſchaftlichen
Be=
ziehungen Italiens zu Deutſchland, Oeſterreich und England
ge=
denkt, dagegen über ſein Einvernehmen mit Rußland und
Frank=
reich ſich ausſchweigt, während er um ſo lebhafteren Ausdruck den
Shmpathien Italiens zum Fürſten Alexander und für Bulgarien gibt.
Am 29. fand eing Sitzung des preußiſchen Staatsminiſteriums ſtatt.
Die Reiſe des Prinzregenten von Bayern nach Berlin erfolgt,
wie jetzt feſtſteht, am Montag den 6. Dezember mit großem
Ge=
folge in einem Conderzug. Der Aufenthalt in Berlin wird bloß
einige Tage dauern, die ganze Abweſenheit von München höchſtens
eine Woche, Der Miniſter des Auswärtigen v. Crailsheim wird
den Prinzregenten nach Berlin begleilen.
Die neue Militärvorlage hat ſeitens der deutſchen Preſſe faſt
ohne Ausnahme eine entgegenkommende Beurteilung erfahren,
ſo=
weit es ſich eben um den nationaten Geſichtspunkt handelt. Selbſt
die demokratiſchen Blätter betoner, daß unter den heutigen ernſten
Heitverhältniſſen Deutſchland bei ſeiner centralen Lage auf die
mög=
lichſte Stärkung ſeiner Wehrkraft Ledacht ſein müſſe und ſomit ſteht
zu erwarten, daß ſich auch im Reichstage wenigſtens nach dieſer
Richtung hin eine erfreuliche Uebereinſtimmung aller Varteien
er=
geben wird. Deſto größere Schwierigkeiten wird freilich die
finan=
zielle Seite der Vorlage machen und läßt ſich vorläufig noch nicht
abſehen, wie hier eine Verſtändigung erzielt werden ſoll, wenn die
Regierung nicht außerordentlich entgegenkommt.
Neben dem von Abgeordneten des Centrums und der freiſinnigen
Partei eingebrachten Antrage bezüglich der Beſtrafung der
Wahl=
beeinfluſſungen iſt dem Reichstage von Seiten des Centrums auch
ein Antrag auf Verſchärfung der ſtrafgeſetzlichen Beſtimmungen
gegenüber dem Duellweſen zugegangen. Der Antrag bezweckt
nament=
lich, der Unſitte der ſogenannten amerikaniſchen Duells
entgegenzu=
treten und ſoll, falls ein amerikaniſches Duell zwiſchen zwei
Per=
ſonen den Tod der einen zur Folge hat, für den überlebenden Teil
Zuchthausſtrafe bis zu 10 Jahren eintreten. Weiter haben die
Ab=
geordneten Ackermann und Biehl ihre in voriger Seſſion unerledigt
gebliebenen Anträge auf Einführung des Befähigungsnachweiſes
784
N6
8006
für Handwerker wiederum eingebracht und ebenſo ſteht die
Wieder=
einbringung der Arbeiterſchutzanträge des Centrums, nur in
ver=
änderter Faſſung, bevor.
Die zur Reviſion des Patentgeſetzes von der preußiſchen
Re=
aierung eingeſetzte Enquste=Kommiſſion hat ihre Arbeiten beendigt.
Aus den Beſchlüſſen iſt hinſichtlich der Patentbehörden die
Einſetz=
ung eines Patentgerichtshofes hervorzuheben, über welchem als
letzte Inſtanz nur das Reichsgericht ſteht. Die Mitglieder des
Patentgerichtshofes müſſen zum Teil die Befähigung zum
Richter=
amte beſitzen, zum Teil in einem Zweige der Technik erfahren ſein
und werden dieſelben auf Lebenszeit ernannt. Für das Verfahren
vor dem Patentamte ſoll in der Beſchwerde=Inſtanz die fakultative
Mündlichkeit mit der Maßgabe gelten, daß das Patentamt von
Amtswegen die mündliche Verhandlung anordnen oder jede der
be=
teiligten Parteien denſelben beantragen kann. Für das Verfahren
vor dem Patentgerichtshofe gilt die Mündlichkeit.
Schweiz. Am 29. wurden in Bern die beiden eidgenbſſiſchen
Räthe eröffnet. Der Ständerat nahm mit großer Majorität das
Geſetz betreffend Organiſation des Landſturms an.
Heſterreich=Angarn. Die öſterreichiſche Delegation bewilligte am
29. ohne Debatte und unverändert das außerordentliche
Heereser=
fordernis und die Erſtreckung der pro 1885 bewilligten Kredite.
Die verſchiedenen Referenten konſtatieren die übereinſtimmenden
Beſchlüſſe der beiden Delegationen.
In der Sitzung der ungariſchen Delegation vom 29. befragte
Zichy den Miniſter des Auswärtigen mit Rückſicht darauf, daß die
ruſſiſche Diplomatie die Ernennung des Fürſten von Mingrelien
zum Gouverneur von Oſtrumelien bei der Pforte in Vorſchlag
brachte, welchen Standpunkt Graf Kalnoky dem gegenüber
ein=
nehmen werde. Sektionschef Szbghenhi antwortete, daß der Miniſter
von dieſen oder ähnlichen Vorgüngen keine Kenntnis habe. Uebrigens
ſei bekannt, daß die Ernennung eines Generalgouverneurs von
Oſt=
rumelien nur im Sinne des Berliner Vertrags vorgenommen
wer=
den könne, und daß dieſelbe der Beſtätigung ſeitens ſämtlicher
Signatarmächte bedarf. Die Antwort wurde zur Kenntnis
genom=
men und hierauf das Budget des Miniſteriums des Auswärtigen
unverändert genehmigt.
Bei den dieſer Tage in Prag ſtattgehabten Ergänzungswahlen
für die Gemeindevertretung wurde kein einziger deutſcher Kandidat
gewählt, jedoch ſind im Ganzen. in ſechs Wahlkörpern 992 deutſche
gegen 2121 ezechiſche Stimmen abgegeben worden.
Rrankreich. Miniſterpräſident v. Freyeinet hat den
franzbſi=
ſchen Konſularvertretern bei Uebernahme des Schutzes der ruſſiſchen
Nationalen in Oſtrumelien durch eine an den diplomatiſchen
Agen=
ten und Generalkonſul Fleſch in Sofla gerichtete Weiſung
aus=
drücklich anempfohlen, ſich bei der Ausübung dieſer ihnen
über=
tragenen Funktionen möglichſt auf den humanitären Standpunkt zu
beſchränken und ſich einer Einmiſchung in politiſche Angelegenheiten
fern zu halten.
Eine am 29. d. in Paris eingetroffene Meldung aus Wien
ver=
ſichert, die Mächte hätten den Vorſchlag Kalnokys, in
Verhand=
lung über Abänderung der rumeliſchen Statuts einzutreten,
zuſtim=
mend beantwortet, jedoch auch die Anſicht geäußert, es erſcheine
empfehlenswert, vorher die Frage der endgiltigen Regierung
Bul=
gariens zu löſen.
Engkand. Hahlreiches Militär und Volizei iſt in Sligo
kon=
zentriert. Infolge des Verbots des Vicekönigs von Irland fand
das angekündigte Meeting nicht in Sligo ſtatt, es wurde vielmehr
infolge eines geheimen Arrangements in einem Dorfe in der Nähe
der Stadt abgehalten. Die Deputierten OBrien und Kelly hielten
Reden und ſprachen unter heftigen Angriffen gegen die Regierung
die Abſicht aus, die Bewegung fortzuſetzen. Nur eine geringe
Poli=
zeimacht war anweſend.- Die Regierung beſchloß, OBrien ebenſo
wie Dillon gerichtlich zu verfolgen.
Itaſien. Der Miniſter des Auswärtigen, Graf Robilant,
er=
klärte in Beantwortung von Interpellationen bezüglich der
aus=
wärtigen Politik am 28. in der Abgeordnetenkammer, die
Bezieh=
ungen Italiens ſeien zu allen Mächten gute, diejenigen zu
Deutſch=
land und Oeſterreich zeugten von großer Herzlichkeit und
gegen=
ſeitigem Vertrauen. Die Regierung des Königs habe ſich dem
fried=
lichen Programm der Centralmächte angeſchloſſen und würde ſich
demſelben auch fernerhin anſchließen unter derſelben Form und in
demſelben Maße wie bisher, indem ſie es ſich angelegen ſein laſſen,
werde das Einvernehmen zu einem immer innigeren und den
gegenſeitigen Intereſſen immer mehr entſprechenden zu machen. Mit
England ſei Italien durch beſondere, der italieniſchen Politik
tradi=
tionelle Freundſchaftsbande verknüpft und werde dieſe noch weiter
entwickeln, wenn die Ereigniſſe es fordern ſollten. Robilant bezog
ſich ſodann auf ſeine im Januar in der Deputiertenkammer
abge=
gebenen Erklärungen, denen er treu geblieben ſei und erwähnte der
Shmpathien Italiens für den früheren Fürſten von Bulgarien und
für Bulgarien. Die Regierung habe dieſe nicht verheimlicht. Vor
allem müßte ſie aber auf die Erhaltung des Friedens bedacht ſein.
Bei einer Frage, in welcher Italien nicht in erſter Reihe intereſſiert
ſei, bis etwa ein Konflikt oder Sonderabmachungen zwiſchen
ein=
zelnen Mächten eintreten ſollten. Niemand würde übrigens an der
234
ebenſo thätigen wie energiſchen Mithilfe Italiens zweifeln können,
auf welche jede Macht abſolut rechnen könne, welche wie Italien.
die Aufrechterhaltung des Friedens und Achtung vor den Verträgem
wünſcht.
Rußland. General Kaulbars iſt am 28. abends von Odeſſo
nach Petersburg abgereiſt, um dem Kaiſer lganz wahrheitsgetreuer
mündlichen Bericht über ſeine Erfolge in Bulgarien abzuſtatten.
Cürſtei. Gadban Effendi telegraphierte der Regierung, er habe
die Ueberzeugung gewonnen, daß die Wahl des Fürſten von Ming=
relien unmöglich ſei.
te:
tir
ter.
telä
e)
ſe
G0
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 1. Dezember.
Die für morgen nachmittag anberaumte
Stadtverord=
neten=Verſammlung hat folgende Tagesordnung: 1)
Mit=
theilungen. 2) Ankauf von Straßengelände am grünen Weg. 3.
Aufſtellungsplätze für die pro 1886187 vorgeſehenen
Bedürfnis=
häuschen. 4) Vermiethung von Lagerhausräumen. 5) Rechnung
der Polizeikaſſe für 1885,86. 6) Uneinbringliche Liquidations= und
Vorlagepoſten der Stadtkaſſe für 1885186. 7) Deckungsmittel fü=
unvorhergeſehene Ausgaben des Jahres 1885ſ86. 8) Uebertragung
von Krediten des Jahres 1885186 in 188687. 9)
Krankenver=
ſicherung der land= und forſtwirtſchaftlichen Arbeiter.
— Wir entnehmen dem Tägl. Anzeiger nachſtehende Korreſpon
denz: In dem geſtrigen Morgenblatte der „Frankfurter Zeitung
beſpricht eine O=Korreſpondenz aus Darmſtadt die bevorſtehende
Stadtverordnetenwahl in einer Weiſe, die zu einer kurzer,
Erwiderung auffordert. Vor Allem muß die Gegenüberſtellung des
deutſchfreiſinnigen und des national liberalen Wahlzettels zurückae
wieſen werden. Es giebt keinen nationalliberalen Wahlzettel, ſon
dern nur einen von Nationalliberalen, Konſervativen und Männery.
ohne beſtimmte politiſche Parteiſtellung gemeinſam beratenen
und=
vorgeſchlagenen. Gerade das Zuſammenwirken der Nationalliberale
und Konſervativen aber wird in der erwähnten Korreſpondenz, faſ.
muß man annehmen, gefliſſentlich ignorirt. da ſie ein ſelbſtſtändige
Vorgehen der Konſervativen in Ausſicht ſtellt, welche angeblich
man hörel - verdroſſen ſeien, weil ihr Parteigenoſſe, Buchdruckerei/
beſitzer F. Wittich, von der Kandidatenliſte geſtrichen ſei. Nun i
es aber eine bekannte Thatſache, daß die Wiederwahl des Herr/
Wittich von dem unparteiiſchen Komité als ſelbſtverſtändlich i
Ausſicht genommen war und nur auf eigenes dringendes Erſuchel
des Herrn Wittich fallen gelaſſen wurde, welcher beſtimmt erkläu
hat, daß ſeine Geſundheitsverhältniſſe ihm die Annahme einel
Wiederwahl nicht geſtatten. Iſt der Korreſpondent der „Fr. 8tg
in der That ſo ſchlecht unterrichtet, oder ſtellt er ſich nur ſo, un
dadurch einen Keil in die Vereinigung der unparteiiſchen Wähler
zu treiben? Wie dem auch ſei, wir ſind überzeugt, daß ihm letztere
nicht gelingen wird.
In einer am Montag ſtattgehabten Verſammlung der ka
tholiſchen Volkspartei wurde nach einem Inſerat in den 9
H. V. einſtimmig der Beſchluß gefaßt, bei den heute ſtattfindende
Stadtverordnetenwahlen ſich der Wahl zu enthalten.
Das Regierungsblatt Nr. 38 enthält eine Großherzoglich
Verordnung vom 10. November d. J. über den Betrieb vo=
Wirtſchaften und denKleinhandel mit Branntwein un
Spiritus, durch welche auch für unſer Land von der in 8. 33 de
Gewerbeordnung den Regierungen der einzelnen Bundesſtaaten e
teilten Befugnis Gebrauch gemacht wird. Dieſe Verordnung beſtimmt
daß das Ausſchänken von Branntwein oder Spiritus nur ertei
werden darf, wenn ein Bedürfnis dazu vorhanden un
nachgewieſen iſt. Die nämliche Beſtimmung gilt für den Betrick
allen Wohldenkenden freudig begrüßt werden und gehen wir in de
Annahme wohl nicht fehl, daß ſich in unſerer Stadt die berufene
Verwaltungsorgane bald mit dem Erlaß eines Ortsſtatuts befaſſe
Laftl
werden, welches der Errichtung von Wirtſchaften die im allgemeinn
Intereſſe zu wünſchende Einſchränkung auferlegt.
In ca. 5—6 Wochen wird erſcheinen: Fürſt Alexander!
von Bulgarien. Mitteilungen aus ſeinem Leben und ſeiner Re
gierung nach perſönlichen Erinnerungen von Adolf Koch. Da=
Buch wird in dem Formate des Buches „Alice, Großherzogin vo=
Heſſen, Mitteilungen und Briefe' erſcheinen, aber in deutſcher Schriſ
etwa 15 Bogen umfaſſen und neben dem im Lichtdruck vervielfäl
tigten Bilde des Fürſten, eine Anſicht ſeines Schloſſes, ſeines Ar
beitszimmers, ſeines Landſitzes Sandrovo ꝛc. bringen. Herr Adrl
Koch ſtand dem Fürſten Alexander nahe ſeit 1879 er war ſein Ho.
prediger und kannte den Orient aus früheren Reiſen. Herr Ho
prediger Koch führte ſeit ſeinem Dienſteintritt beim Fürſten ei=
Tagebuch und wird dieſes ſelbſtverſtändlich neben anderem ihm 3u
Verfügung ſtehenden Material die Grundlage zu ſeinen Mitteilung=
und Erinnerungen bilden. Das Buch erſcheint in dem Verlage Le
Hofbuchhändlers Arnold Bergſträßer in Darmſtadt.
44
Die für heute abend anberaumte Generalverſammlung
es Gartenbauvereins mußte einaetretener Hinderniſſe halber
erſchoben werdel und findet erſt Mittwoch den 8. Dez. ſtatt.
S. Volksbildungs=Verein. Am Donnerſtag den 9. Dezbr.
vird Herr Prof. J. G. Vogt von Leipzig im Lokale des
Turn=
ereins hierſelbſt einen durch demonſtratib=bildliche Darſtellungen
rläuterten populär=wiſſenſchaftlichen Vortrag über „das Weſen
es menſchlichen Geiſtes= halten. Es handelt ſich lediglich um
ie Vorführung naturwiſſenſchaftlicher ſpeziell phyſiologiſcher und
natomiſcher Thatſachen und deren Verwertung zur Löſung des
Froblems unſerer Verſtandesthätigkeit. Es liegen eine ganze Reihe
ſteferate aus den angeſehenſten Heitungen ebenſo von dem
Vor=
ande der Bildungsvereine Rheinlands und Weſtfalens vor, welche
ich in empfehlendſter Weiſe über den Vortrag ausſprechen. Der
Lörtrag wird durch die bildlich=demonſtrativen Darſtellungen auf
as wirkungsvollſte unterſtützt. Zur Deckung der Koſten wird ein
leines Eintrittsgeld erhoben werden. Der Vortrag geht nicht vom
Jolksbildungs=Verein als ſolchem aus, ſondern wird nur zufällig
n dem von dieſem gewöhnlich benutzten Lokale ſam Woogsplatz,
ehalten werden. Immerhin muß man es dem Vorſtand des
ge=
annten Vereins Dank wiſſen, daß er ſeine Bemühungen dieſem
ntereſſanten Gegenſtand hat zu teil werden laſſen. Näheres wird
üch im Inſeratenteile d. Bl. veröffentlicht werden.
Die Geſellſchaft für Verbreitung von Volksbildung.
ald nach dem letzten deutſch=franzöſiſchen Kriege von einer Anzahl
ſervorragender Führer des deutſchen Volkes ins Leben gerufen, um
ie Ausreifung der großen Bevölkerungsmaſſen zur richtigen
Er=
aſſung ihrer Aufgaben in Staat, Gemeinde und Geſellſchaft durch
zuführung von Bildungsmitteln und Bildungsſtoff befoͤrdern zu
elfen, zählt bereits an 200,000 Mitglieder in 658 Vereinen, zu denen
uoch an 3000 zahlende ſog. perſönliche Mitglieder der Geſellſchaft;
ommen. Neuerdings iſt die Aufgabe derſelben in eine
Erſcheinungs=
orm getreten, welche große Erfolge für die Zukunft verſpricht: die
ngeſtrebte Bildung der Maſſen wird nicht nur auf allgemein
wiſſen=
ſchaftlichem, ſondern auch auf dem gemeinnützigen Gebiete
durchzu=
ühren geſucht. Neben der rein ideälen Seite der nationalen
Auf=
aben ſind es die unendlich mannigfachen Beſtrebungen für
Schul=
eformen, Jugenderziehung ſwobei auch beſonderes Augenmerk auf
ie hauswirtſchaftliche Fortbildung des weiblichen Geſchlechts
ge=
vorfen wird), Kinderheime, geſunde Volkslektüre, Volksbäder,
Be=
ſämpfung der Armut durch Hebung ſozialer Mißſtände und
Förde=
ung der Geſundheitspflege, Aufklärung auf dem Gebiete der
Volks=
virtſchaft u. ſ. w. welchen die „Geſellſchaft; ihre unausgeſetzte
Zorgfalt widmet. In umfaſſendſter Weiſe ſucht ſie nach allen dieſen
Zeiten hin fördernd zu wirken und mit Rat und That helfend
inzugreifen. Die Form hierfür findet ſich durch Verbreitung von
Fugblättern und Volksſchriften, durch öffentliche Vorträge,
perſön=
ſiche Einwirkung und Anregungen aller Art.
Schließlich ſei noch bemerkt, daß, inſoweit die Thätigkeit der
Geſellſchaft für Verbreitung von Volksbildung unſer mittelrheiniſches
Eebiet betrifft, ſie hier durch den „Verband der mittelrheiniſchen
Eldungs=Vereine;, der ſeinen Sitz in Wiesbaden hat (Vorſitzender
des Verbandes iſt Herr Dr. H. Weidenbuſch in Wiesbaden),
ver=
ſreten wird, welcher zur Verwirklichung aller oben genannten
Be=
hebungen oder Inſtitute die Hand bietet und bereits circa 24
Ver=
ſine in ſich zuſammenfaßt.
1 Geſtern mörgen wurde in der Abortgrube eines Hauſes in
er Beſſunger Kirchſtraße die Leiche eines neugeborenen Kindes
zerveſene Dienſtmagd aus Roßdorf ermittelt und, da ſolche ſich von
Vermißt wird ſeik
vor=
ier entfernt hat, ſteckbrieflich verfolgt. abend ein in günſtigen Verhältniſſen lebender Färber von erſchienene Notiz, wonach 800 Arbeiter von Arheilgen täglich in
ier. - Ein Burſche von Beſſungen wurde geſtern morgen, als er
thäter wurde verhaftet.
— Die Uebernahme des Waſſerwerks in eigene Verwaltung
der Stadt, weiter die Uebernahme der Straßenreinigung durch
lletztere, hat eine eingreifende Aenderung in der Organiſation des
ſidtiſchen Bauweſens nötig gemacht, welche ſchon ſeit einigen
ſitheriges Stadtbauamt iſt dadurch in ein Hochbauamt um= wärts Perſonen requiriert werden müſſen.
gewandelt, welchem hauptſächlich das ganze Hochbauweſen die
und des Friedhofs obliegt, während dem neu errichteten
Tiefbau=
werks, Herr Müller, ernannt iſt, im Weſentlichen das Waſſerwerk,
ds Kanalbauweſen, das Feuerlöſchweſen und die Straßenreinigung
lübertragen wurde. Bei der ganzen Organiſation hat man auch auf
den vorausſichtlichen Bugang der Gemeinde Beſſungen und die da= des Samens die Maſchine gratis geſtellt wird, ſo muß jedem
Land=
drrch weiler ſtattfindende beträchtliche Mehrärbeit die gebülhrende wirt einleuchten, daß der Zuckerrübenbau ſehr einträglich iſt.-
Rüücklicht genommen.
sum Beſten des Heſſ. Lehrerinnenheims veranſtalteten V geleiſtet hat, ſo läßt es keinen Zweiſel, daß im nächſten Jahre viel
donzerte leiten ſetzen ſtets eine Ehre darin, Künſtler erſten Ranges 1
ur Mitwirkung heranzuziehen und ſich ſomit einen vollen Anſprüch
234
3007
auf das Intereſſe des Publikums zu verſchaffen. Dies Mal war
es der jugendliche Pianiſt Mar Pauer aus London, der dem
Konzert den Namen und den Charakter gab. Von den 9 Piécen,
die der Künſtler zum Vortrag gewählt hatte, war jede dazu
ange=
than die rieſige Begabung und Befähigung des jungen Mannes von
einer anderen Seite aus zu zeigen. Lechniſche Schwierigkeiten
ſcheinen für M. Pauer nicht mehr zu exiſtieren, aber auch die Art
der Auffaſſung, welche ſich beſonders aus der Wiedergabe der
Beethovenſchen Sonata appaſionala erkennen ließ, zeigt eine
wahr=
haft künſtleriſche Reife. Es iſt ſelbſtverſtändlich. daß das Spiel
des Herrn Pauer den brillanteſten Erfolg davontrug. Frl. Roͤth
erfreute die Hörer mit drei Geſangsnummern, von welchen Schumanns
Nußbaum= und Tauberts „Wildfang: die meiſte Anerkennung
fanden. Die Arie aus Glucks „Jphigenier iſt eine für den
Konzert=
ſaal recht undankbare Nummer und zudem auch nicht geeignet, die
glänzenden Vorzüge unſerer erſten dramatiſchen Sängerin im rechten
Lichte zu zeigen.
Iu Herrn Schuſter aus Mannheim ſtellte ſich uns ein
Violin=
künſtler vor, der ſein Inſtrument mit ebenſoviel Kraft als
Fein=
fühligkeit beherrſcht; großen Beifall errang er mit dem Vortrag der
Vieurtemps'ſchen Fantaſie appaſionata.
Das Konzert hatte ein zahlreiches Publikum herbeigeführt, ſo
daß der lobenswerte Zweck desſelben als vollſtändig erreicht betrachtet
werden kann.
Bei dem in voriger Woche in Mannheim ſtattgehabten
Konzert der „Mannheimer Liedertafel; kam auch die von Herrn
C. A. Mangöld komponierte Cantate „die Weisheit des Mirza
Schaffh; zur Ausführung. Das Mannheimer Tagblatt ſchreibt
darüber: „Der Komponiſt, welcher in dem Konzerte perſönlich
an=
weſend war, hat ſich den Text ſeiner Cantate, - dieſelbe wurde im
Jahre 1875 durch das Preisgericht des badiſchen Sängerbundes
prämiiert, - aus Fr. Bodenſtedt's Gedichten ſelbſt zuſammen
ge=
ſtellt, dieſelben beſingen insbeſondere Wein, Liebe und Frühling und
ſind daher zur müſikaliſchen Kompoſition gut geeignet. Herr
Man=
aold hat es verſtanden, für die Textesworte friſche entſprechende
Melodien zu erfinden und denſelben durch die Orcheſterbegleitung
ein gewiſſes charakteriſtiſches Kolorit zu verleihen. Die formelle
Behaͤndlung zeigt überall den ebenſo gediegenen, als erfahrenen
Muſiker. Das ganze Werk iſt ein anſprechendes und wirkſames.”
Dem Bericht eines Frankfurter Blattes über das Konzert entnehmen
wir die folgenden Zeilen: „Den Glanzpunkt des Abends bildete
indes „Die Weisheit des Mirza=Schaffh Cantate für Sopran- und
Bariton=Solo, Männer=Quartett, Männerchor und großes Orcheſter
von C. A. Mangold:.
Es iſt eine bekannte Thatſache, daß die „Ritter von der
Landſtraße; ſo wenig ſie ſich ſonſt um die öffentliche Ordnung
küm=
mern, doch ſtets Wert darauf legen, wenigſtens irgend ein
Legiti=
mationspapier bei ſich zu haben, da dieſelben wiſſen, daß ihnen ein
ſolches Papier über mancherlei Anſtände und Schwierigkeiten bei
Behörden und Privaten hinweghilſt. Dieſe Legitimationspapiere
ſind nun ſehr verſchiedener Natur. So hat in den letzten Tagen
eine ſolche vagierende Perſönlichkeit, die wegen Erkrankung im
hie=
ſigen Hoſpital um Aufſahme nachſuchen mußte ihr im Jähre 1857
ausgeſtelltes Abgangszeugnis aus der Elementarſchule in
Breslau vorgezeigt. Nahezu 30 Jahre lang ein ſolches Papier
zu bewahren, das zeugt gewiß von Ordnungsſinn bei einem
Land=
ſtreicher!
B. Arheilgen, 30. Novbr. Wie wir aus ſicherſter Quelle
Jufgefunden. Als Thäterin wurde eine ſeither dahier in Stellung erfahren, wird mit den Vermeſſungsarbeiten für die
Dampf=
ſtraßenbahn Darmſtadt-Arheilgen in der erſten Hälfte des
Monats Dezember begonnen werden. Eine vor wenigen Wochen
Darmſtadt beſchäftigt wären, iſt dahin zu berichtigen, daß es deren
ur Arbeit gehen wollte, von einem anderen überfallen und durch 600 ſind. - Auf der Chauſſee zwiſchen hier und Darmſtadt ſtören
leinen Stich in die linke Seite lebensgefährlich verletzt. Der 1 die aufgeſchichteten Chauſſeeſteine und der Aushub der Chauſſeegräben
den Verkehr ungemein. Dem Vorſchlage Eberſtadts, welches vor
kurzem ebenfalls berechtigte Klage erhob, ſchließen auch wir uns
an, wonach es dringend geboten erſcheint, Lagerplätze für
Chauſſee=
ſteine ꝛc. zu beſchaffen. — Die hieſige iſraelitiſche Gemeinde
iſt derart zuſammengeſchmolzen, daß, um die geſetzliche Anzahl von
Wochen vorbereitet wurde und heute definitiv in Kraft tritt. Unſer Verſonen zur Abhaltung des Gottesdienſtes zu erhalten, von aus=
88 Pfungſtadt, 2. Nov. In hieſiger Gemarkung wurden
Laupolizei und die Unterhaltung der Straͤßen, öffentlichen Anlagen in dieſem Jahre 49 Morgen 12½ Hektare mit Zuckerrüben
be=
baut; abgeliefert wurden an die Fabrik Waghäuſel 3836 gentner
lamt, zu deſſen Vorſtand der ſeitherige Oberingenieur des Waſſer= und wurde hierfür die Summe von 5344 M. ausbezahlt. Es kommen
ſomit auf den heſſ. Morgen rund 200 M., abgeſehen von den
Ab=
ſchnitten, welche noch ein treffliches Futter abgeben. Rechnet man
hiezu noch, daß der Same unentgeldlich geliefert und zur Legung
Da genannte Fabrik durch Herrn Inſpektor Kaiſer die Landwirte
E Dkejenigen Verſönlichkeiten welche das Arrangement der bei der Ablieferung ſehr coulant behandelte und prompte Zahlung
nehr Accorde abgeſchloſſen werden.
Mainz, 50. November. Der Reingewinn des Jahr=
R234
3008
markts kommt in folgender Weiſe zur Verteilung: Die
Bürger=
meiſterei erhält für verſchämte Arme 8000 M., ebenſoviel, der
vaterländiſche Frauenverein, der Alice=Frauenverein für
Kranken=
pflege 2000 M., derſelbe Verein für Pflege der Kinder 2000 M.,
die Franziskanerinnen 1500 M., die Armenkaſſe der iſraeliti
ſchen Gemeinde 1000 M., der hieſige Militär=Frauenverein
1000 M., der evangeliſche Hilfsverein 1000 M. der Vincenz=
und Eliſabethenverein 1000 M. die Kleinkinderbewahranſtalt
500 M. die Krankenſchweſtern der göttlichen Vorſehung 250 M.
und der Ciaarrenſpitzenverein 150 M.
Frankfurt, 30. Nov. In voriger Woche wurde bei
Bocken=
heim eine achtzigjährige Frau vergewaltigt, ihrer Barſchaft
von 12 Mark beraubt, durch Hiebe auf den Kopf verletzt und in
eine Kiesgrube geſchleudert, in welcher ſie eine Nacht bewußtlos
lag. Am nächſten Tage aufgefunden und wieder zum Bewußtſein
gebracht, erzählte ſie den Hergang in der ausführlichſten Weiſe. Für
ihr Leben ſoll keine Gefahr beſtehen. Das Scheuſal, welches die
That verübte, iſt verhaftet.
Frankfurt, 30 November. Das altrenommierte
Geſchäfts=
haus Schepeler hat nunmehr die elektriſche Beleuchtung
ſeiner Geſchäftsräume eingeführt. Die Anlage iſt auf 150 Lampen
berechnet, doch brennen vorerſt nur 114.
Das Oberlandesgericht hat die Freilaſſung der verhafteten
Sozialdemokraten aus denſelben Gründen wie die
Strafkam=
mer abgelehnt.
8t. Fran kfurt, 80. November. Die berühmte Römer'ſche
Briefmarkenſammlung iſt zu dem kaum glaublichen Preis von
Zehntauſend Mark in den Beſitz der Dauth'ſchen
Briefmarken=
handlung hier übergegangen. Die letztere hat ſich durch ihren
Agenten in Japan eine reiche Sammlung japaneſiſcher
Kurio=
ſitäten kommen laſſen, unter welchen beſonders eine antik=
Rüſtung berechtigtes Aufſehen erregt.
8t. Frankfurt, 29. Nov. Das Konzert des Cäcilien=Vereins,
welches Beethovens-Miſſa ſolennis” brachte, iſt in jeder Beziehung
glänzend verlaufen. Vortrefflich einſtudiert, waren Soli, Chöre und
Orcheſter gleich vorzüglich. Um die Leitung hatte ſich Herr
Muſik=
direktor Müller überaus verdient gemacht. — Domzetti's „Linda
von Chamounixz hatte geſtern Abend die Oper in allen Räumen
gefüllt. Die Aufführung, an welcher ſich unſere erſten Kräfte
be=
teiligten, war recht zu loben.
Wiesbaden, 29. November. Geſtern fand dahier die erſte
Generalverſammlung des Verbands deutſcher
Wein=
händler unter dem Präſidium des Herrn Fredrich=Lüneburg ſtatt
Die Zahl der Anweſenden betrug ca. 50-60, worunter
hauptſäch=
lich die Weinhändler aus der Pfalz, welche grbßtenteils gleichzeitig
Weinproduzenten ſind, vertreten waren; Mainz und Frankfurt
hatten gar keine Vertreter geſandt. — Die Debatten drehten ſich
hauptſächlich um die Stellungnahme des Verbands zu dem
Nah=
rungsmittelgeſetz voa 1879, gegen welches von ſämtlichen
Anweſen=
den inſofern Stellung genommen wurde, als dasſelbe nicht nur die
Weinvermehrung durch Zuſätze von Sprit u. ſ. w., ſondern auck
die Weinverbeſſerung durch Zuſätze von Zucker praktiſch unmöglich
macht, da ſolche Weine nicht mehr als Naturweine verkauft
wer=
den dürfen und das Publikum gegen anderweitig bezeichnete
Pro=
dukte eine unüberwindliche Abneigung hat. Schließlich wurde
ein=
ſtimmig der Beſchluß gefaßt, eine von dem proviſoriſchen Ausſchuß
entworfene Petition mit einigen von Herrn Sartorius=
Kaiſers=
lautern beantragten Aenderungen an den Staatsſekretär im
Mini=
ſterium des Innern und den Reichstag abgehen zu laſſen. Die
Frage wegen geſetzlicher Regelung der Flaſchenaiche war von der
Tagesordnung abgeſetzt worden, ebenſo die Frage der
Wiederher=
ſtellung des Hollrabatts. Die nächſte Generalverſammlung ſoll in
Berlin abgehalten werden.
Mannheim, 27. Nov. Der Termin zur Stichwahl zwiſchen
Diſſens und Dreesbach iſt für den 7. Dez. beſtimmt.
Limburg, 28. November. In Camberg wütet ſeit geſtern
abend ein Brand, der bereits 20 Gebäude in Aſche gelegt hat.
Leipzig, 26. Novbr. Der Verein der Rechtsanwälte
hierſelbſt beſchloß in ſeiner geſtern abgehaltenen Sitzung, bei dem
Verein der Rechtsanwälte am Reichsgericht vorſtellig zu werden,
der dahin wirken ſoll, nach Berlin eine Verſammlung ſämtlicher
Rechtsanwälte Deutſchlands einzuberufen, um entſchiedene Stellung
zu der geplanten Abkürzung der Rechtsanwaltgebühren zu nehmen.
Leipzig, 29. Nov. Der bekannte Verlagsbuchhändler Otto
Spamer, ein geborener Darmſtädter, iſt geſtorben. Spamer hat
ſich einen bedeutenden Ruf erworben durch die große Zahl
illu=
ſtrierter Jugend= und Volksſchriften, welche in ſeinem Verlage
er=
ſchienen.
Verlin 20. Nov. Die Reichsbank hat ihren Wechſel=
Dis=
kont auf 4pCt, den Lombard=Zinsfuß bei Verpfändung von
Schuld=
verſchreibungen des Reiches oder eines deutſchen Staates auf 4½
pCt, bei Verpfändung von ſonſtigen Effekten oder Waren auf 5 pCt.
erhöht.
Peſt, 20. Nov. Nach einem Berichte des Kardinals Haynald
hat Coſima Wagner, deren alleiniges Beſtimmungsrecht über die
Leiche Liszts feſtgeſtellt iſt, in ausführlicher Begründung ihre
Ent=
ſcheidung dahin abgegeben, daß ſie die Leiche ihres Vaters in Bahreuth.
belaſſen wird. Das hieſige Liszt=Komite hat auf dieſen Bericht hin
beſchloſſen, mit der Errichtung eines Liszt=Denkmals in Peſt die
Angelegenheit zur endgiltigen Erledigung zu bringen.
Brüſſel 28. Nov. Ueber den geſtrigen Eiſenbahndiebſtahl
wird noch bekannt, daß bei der Ankunft des Poſtzugs von Oſtende
in Verviers 22 Briefſäcke aufgeſchnitten waren und zwar alle die
jenigen, welche wie üblich durch Aufkleben eines blauen Papierzettels
als Wertſchaften enthaltend bezeichnet waren. Nach der letzten
Schätzung ſind 1½ Millionen Frs. Wert abhanden gekommen; 186.
Poſtſtücke fehlen. Da gleichzeitig auch die Begleitbriefe wie es ſcheint
vernichtet worden ſind, ſo wird es längerer Zeit bedürfen, bis der
Verluſt vollſtändig feſtgeſtellt iſt. Der That verdächtig ſind 5
Per=
ſonen, welche in dem letzten Perſonenwagen des Zugs vor dem be
ſtohlenen Wagen Platz genommen hatten.
(Eingeſandt.) Als ich geſtern ſchrieb, daß es doch eine abſchüſſige
Bahn betreten heiße, wenn von der deutſchfreiſinnigen Partei, die
ihre Hauptſtütze im Bürgertum haben will, Männer empfohlen
werden, die zu den extremſten Führern der ſozialdemokratiſchen
Partei zählen, hatte ich Herrn Cramer und Hild mit Wiſſen noch
nicht gekannt. Der am Montag abend ſtattgehabten von der
deutſchfreiſinnigen Partei, nachdem ihr Zettel längſt der Poſt
über=
geben war, einberufenen Parteiverſammlung war es vorbehalten,
den ſo warm empfohlenen Herrn Cramer kennen zu lernen.
Un=
alücklicher für ſich und die deutſchfreiſinnige Partei hätte dieſer
Herr kaum debütieren können. Heigten ſchon ſeine Behauptungen
über das, was in der ſtädtiſchen Verwaltung geſchehen müſſe, eine
graſſe Unkenntnis der Dinge, ſo waren ſeine Lehren von der
Be=
ſteuerung für Alle, die dem Leben etwas abgerungen hatten, ſo
wenig verlockend, daß ſelbſt Herr R.=A. Schödler, dem Vorſitzenden
der deutſchfreiſinnigen Partei, die Sache zu arg wurde, und er in
anzuerkennender Weiſe die Behauptungen des Herrn Cramer
zurück=
wies, insbeſondere, daß er es doch nicht für khein auf die Stirn
gedrücktes Brandmal” halten könne, wenn es ein Mann unter
täglichem Ringen „zu Wohlhabenheit oder zum Fabrikanten oder
Kommerzienrat gebracht hätte.
Aber dazu konnten ſich die Einberufer doch nicht entſchließen
den Herrn Cramer von der Kandidatenliſte zu ſtreichen, wenn auch
deutlich zu erſehen war, wie ſich die deutſchfreiſinnige Partei
kom=
promittirt fühlte durch die Verbindung mit einer Partei, die durch ihren
Führer offen erklären läßt, ihr Endziel ſei der Kommunismus, und
um dahin zu kommen, eine progreſſive Einkommenſteuer vorſchlägt
wo beiſpielsweiſe derjenige, welcher ein Einkommen von 10000 M
beſitzt, eher 5000 M. Steuer bezahlen müſſe, wie der mit 1000 M
Einkommen eine Mark.
Eine Oaſe in dieſer Wüſte war Herrn Wolfskehl's Rede, die aus
voller Ueberzeugung fließend in ſeinem Verhalten als Vorſitzenden
des Komites der Unparteiiſchen durchaus korrekt gehandelt zu
haben, einen ausgezeichneten Eindruck hinterließ.
Nach dem für die deutſchfreiſinnige Partei kläglichen Verlauf der
Verſammlung am Montag abend zweifeln wir nicht daran, daß
die Darmſtädter Einwohnerſchaft das Unnatürliche der Verbindung
der deutſchfreiſinnigen mit der ſozialdemokratiſchen Partei empfinde:
und dem Zettel der Unparteiiſchen zum Siege verhilft.
Neuheiten des Büchermarkts.
Heitere Geſchichten von Götzendorff=Grabowski, Preis 3 M.
Verlag von Rud. Bechtold und Komp.
Der erſte Fürſt von Bulgarien. Aufzeichnungen des
ruſſiſchen Generals und vormaligen bulgariſchen Miniſterpräſidenten
L. N. Sobolew. Preis 2 M. 40 Pf. Verlag von Duncker und
Humblot in Leipzig.
J. Löwenberg: Die Entdeckungs= und
Forſchungs=
reiſen in den beiden Polarzonen.
Das Wiſſen der
Gegen=
mart. 58. Band. Leipzig: G. Freytag. — Prag: F. Tempsky.
8°. 152 Seiten. Preis gebunden 1 M.
f. k. E.. e.
Wti. . el.
Tageskalender.
Mittwoch, 1. Dezember: Vortrag des Herrn Dekan Zittel aus
Karls=
ruhe im Proteſtantenverein (Stadtkapelle). — Monats=
Verſamm=
lung des Kriegervereins Darmſtadt zur „alten Poſt- —
General=
verſammlung des Schlittſchuh=Klubs in der Reſtauration Formhals.
Hierzu eine Beilage von Auguſt Engel, Nähmaſchinen=Lager in Darmſtadt.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Vexantmartlich für die Redaction: Carl Wittich
Weihnachtsfeſte
bringen wir
Frauen und Töchter
in Erimierung.
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C227⁷
Bleichſtraße.
785
4 Markt 4.
wir dürfen dabei im eigenſen Intereſſe der Abnehmerkreiſe drin=
S
gend anrathen,
nur deutſches Fabrikat 4.
zu kaufen, welches dem ausländiſchen, insbeſondere dem amerikaniſchen, durch große Vorzüge der
Lonſtruction. Arbeitavollendung und Leiſtungsſühigbeilt ſowie durch geſchmacvollſte Augſtattung
unbedingt überlegen iſt.
Beim Einkauf wende man ſich an einen ſachkundigen Händler, der die Maſchine nicht
5) chlechthin ablicfert, ſondern hinſichlich der Handhabung und Zuſandhallung derſelben die
erforder=
lichen Anleitungen und damit die wichtigſten Vorbedingungen für eine erfolgreiche Verwerthung
und dauernde Conſervirung der Maſchine an die Hand giebt.
Vollkommenſte Garantie gewähren diejenigen Nähmaſchinen =Handlungen, deren Inhaber ſich
durch Diplom als Mitglieder der Concordig ausweiſen.
Concordia”
Berein deutſcher Rähmaſchinen=Jaßrikanten und -Händter.
AAAAAA
17 Rheinſtraße 17
17 Rheinſtraße 17
neben der Poſt
neben der Poſt
(Halteſtelle der Dampfſtraßenbahn)
1Uyr AALScIL GHalteſtelleder Dampfſtraßenbahn)
Nähmaſchinenhaudlung und Reparaturwerkſtätte
bietet vermöge ſeiner renommirteſten Fabrikate die beſte Garantie beim Ankauf einer Nähmaſchine
und verweiſt derſelbe hierüber noch beſonders auf den Vortrag im hieſigen Gewerbeverein.
Mitgkied der „Concordia'.
19
[12280
Die in unſerer heutigen Nummer gebrachte
Nach=
richt über das Reſultat der geſtrigen
Stadtverord=
netenwahlen können wir vollinhaltlich beſtätigen. Der
Wahlvorſchlag der vereinigten National=Liberalen und
Conſervativen hat hiernach einen glänzenden Sieg
da=
von getragen, die 18 vorgeſchlagenen Candidaten
des=
ſelben ſind als Stadtverordnete gewählt. Nach einer
vorläufigen Zuſammenſtellung haben an Stimmen er=
halten:
1785 Stimmen
Dr. Küchler
1631
Diehm, Paul sen, Hutfabrikant
„
1617
Kahlert, Philipp, Kaufmann
„
1617 „
Karp, Gg., Uhrmacher
1607 „
Lautz, Robert, Rentner
1604
Bernhard, Adam, Bankdirektor
„
1602
Graeff, C., Rentner
„
1582
Diehl, Carl, Bierbrauereibeſitzer
„
1526
Oſann, Rechtsanwalt
„
1420
Blumenthal, Hch., Kommerzienrat
„
1289 „
Kinkel, Phil., Rentner
1272 „
Ruths, Frdr., Oekonom
1253
Hein, Heinrich, Metzgermeiſter
„
1
„
1082
Beſt, Carl, Maurermeiſter
„
Harres, Ludw., Baumeiſter und Ortsgerichtsvorſteher 1052 „
1051
Jordis, Ferdinand, Rentner
„
923 „
Heß, Ludwig, Bierbrauereibeſitzer.
Wie bedeutend der erfochtene Sieg iſt, beweiſt der Umſtand, daß der
Nächſthöchſtbeſtimmte, Herr Zimmermeiſter Ph. Spieß, es uur zu 668
Stimmen zu bringen vermochte.
Dus und Benlag: 2. L. Miligige Holbuchdenalerat. - Verantnorlig lir die Aadalion, Canl Mlis