149.
Monnementspreis
diertellährlich 1 Mark 50 Pf. udk
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
oegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck. Poſtaufſchlag
2.
NLUNSvLLLCIUIN
(Jrag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
ghuhſltiltep unethültungootutt.
L-
Inſerate
werdenwg-ommen: inDarmſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 36. ſowie auswärts
von allen Annonen=Eapeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Rreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Zehörden.
Freitag den 12. November.
1886.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Herbſtübungen der Großh. (25.) Diviſion.
Das nachſtehend abgedruckte, an das Großherzogliche Miniſterium des Innern und der Juſtiz gerichtete Schreiben der
Großh. (25.) Diviſion bringen wir hierdurch zur Kenntniß der Kreiseingeſeſſenen.
Darmſtadt, den 6. November 1886.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
Darmſtadt, am 1. November 1886.
XI. Armee=Corps Großh. Heſſ. (25.) Diviſion, Sect. I. J. Nr. 3566.
Die Truppen der Diviſion haben auch in dieſem Jahre während der Herbſtülbungen ſowohl in der Provinz
Starken=
burg wie in der Provinz Oberheſſen eine ſo freundliche Aufnahme gefunden, daß es der Diviſion ein Bedürfniß iſt, den
be=
theiligten Kreiſen, Gemeinden, ſowie den einzelnen Bewohnern hierfür den wärmſten Dank auszuſprechen.
Indem das Großherzogliche Miniſterium die Diviſion bittet, der von der Einquartierung betroffenen Bevölkerung in
geeignet erſcheinender Weiſe hiervon Kenntniß geben zu wollen, benutzt ſie die Gelegenheit, um dem Großherzoglichen
Mini=
ſterium, den Provinzial=Directionen und Kreisämtern für die entgegenkommende Unterſtützung bei Vorbereitung und
Durch=
führung der Manöver verbindlichſt zu danken.
Für den erkrankten Diviſions=Commandeur:
lgez.) v. Werder,
Generalmajor und Brigade=Kommandeur.
[1469
Steckbriefe.
Der unten näher bezeichnete Rekrute Peter Horn des 1. Bataillons (
Darm=
ſtadt 1.) 1. Großh. Heſſ. Landwehr=Regiments Nr. 115 hat ſich der Geſtellung
entzogen. Sämmtliche Civil= und Militärbehörden werden dienſtergebenſt erſucht,
gefälligſt auf denſelben ein wachſames Auge zu haben, ihn im Ergreifungsfalle zu
ſarretiren und an die nächſte Militärbehörde abliefern zu laſſen.
Signalement:
6) Religion: Evangeliſch;
7) Stand oder Gewerbe: Metzger;
8) Beſondere Kennzeichen: Narbe an
der Stirn und linken Hand.
1) Name: Peter Horn:
2) Geburtsort: Wald=Amorbach;
3) Kreis: Erbach i. O.;
4) Geboren: 5. Januar 1866;
5) Größe: 167 M.;
Der unten näher bezeichnete Rekrute Franz Julius Lees des 1. Bataillons
(Darmſtadt 1.) 1. Großh. Heſſ. Landwehr=Regiments Nr. 115 hät ſich der
Ge=
ſtellung entzogen. Sämmtliche Civil= und Militärbehörden werden dienſtergebenſt
erſucht, gefaͤlligſt auf denſelben ein wachſames Auge zu haben, ihn im
Ergreifungs=
falle zu arretiren und an die nächſte Militärbehörde abliefern zu laſſen.
Signalement:
1) Name: Franz Julius Lees;
2) Geburtsort: Colmar;
3) Kreis: Colmar;
4) Geboren: 7. März 1866;
Darmſtadt, den 8. November 1886.
von Hombergk zu Bach,
Major z. D. und Bezirks=Commandeur.
5) Größe: 468 M.;
6) Religion: Katholiſch;
7) Stand oder Gewerbe: Koch;
8) Beſondere Kennzeichen: Keine.
Vergebung von Eiſencon=
ſtructionen.
Die Lieferung und Montirung eines
eiſernen Verbindungsganges, ſowie die
Lieferung von Baumſchutzvorrichtungen
und verſchiedener ſonſtiger,
Schloſſer=
ſarbeiten für die Mädchen=Mittelſchule in
der Victoriaſtraße ſoll im Wege der
Sub=
miſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Montag den 15. November 1886,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen lie=
gen auf dem Stadthauamt, Zimmer
Nr. 24, zur Einſicht offen, bei welchem
auch die Formulare für die Offerten zu
erheben ſind.
Darmſtadt, am 10. November 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[11472
Ohly.
723
221
772
Das Schulgeld pro IV. Quartal 1886
für die Vorſchule des Gymnaſiums wird nächſten Samstag den 13. und
Mittwoch den 17. d. Mts., Nachmittags von 2 bis 4 Uhr, in dem Muſikſaal des
Gymnaſiums, Zimmer Nr. VII. ebener Erde im Nordbau, erhoben.
Darmſtadt, den 11. November 1886.
Großherzogliche Gymnaſialkaſſe.
Langsdorf, Rechnungsrath.
(11471
im Saale des Darmſtädter Hofes
Freitag den 12. November cr., Vormittags 10 Uhr anfangend.
Adler Fr., Hof=Taxator.
MaldſtreuYerſteigerung.
Es wird verſteigert:
I. Montag den 15. auf dem Dippelshof und Dienstag den 16. l. Mts. an
der Emelinenhütte - jedes Mal morgens 10 Uhr beginnend - das
Streulaub von den Wegen, Schneiſen und Anlagen der Forſtwarteien
Traiſa, Nieder=Ramſtadt und Waſchenbach, das Farrnkraut aus dem Diſtrict
Spieß, eine Partie von 2700 Stück Ginſternwellen aus den Diſtricten
Spieß und Hinterforſt, ſowie das Schilfrohr aus dem Ludwigsteiche und
II. Mittwoch den 17. I. Mts., Vormittags 11 Uhr, am alten Pflanzgarten im
Diſtrict Dörnbach das Streulaub von den Wegen und Schneiſen der
Forſt=
wartei Hahn.
Nähere Auskunft ertheilen vor der Verſteigerung die Großh. Forſtwarte
Krug zu Nieder=Ramſtadt, Vinſon zu Rohrbach, Schnellbächer zu
Emelinen=
hütte und Hofmann zu Eiſernhand.
Darmſtadt am 10. November 1886.
Großherzogliche Oberförſterei Nieder=Ramſtadt.
Krauß.
lla4
2
Aiogler's
gatent-Ahrfeder-Corzet
mit Mngenden Gurtedertangen
Eraatz für Fischbein)
2 D. Relchopatent vom 26,0. 180I. *
Eloganto Taille ohne beongenden Sitz
und grösste Naltharkeit sind die anor-
EanntenVortheile derformvollendeten
Patent-Uhrfeder-Corsets, in Folge der
deuenfrelen glastischen Seveglichkei
der hAngenden Uhrfedereinlagen.-
Für alle Formen u. Bedürfuisse gleich
vortheilhaft ist die Einrichtung zur
bequemen Entfernung der federeinlagen
boi derWäsche. wodurch Corsetu.
Bin-
lage lange orhalten worden können.
Alleinverkauf für Darmstadt und
Umgegend bei
[11225
Heinr. Moeser.
Ludwigsstrasse 12.
Looken & Strümpie
ſind reinwollen, waſchächt, ſchweißfeſt,
enorm ſtark und gehen in der Wäſche
nicht ein.
Eaungarn-Strickwolle
Material der ächten Normal=Socken u.
Strümpfe, in ſehr feiner, haltbarer/
Sommer=Qualität und in dickerer ſehr
ſtarker Winter=Qualität.
W. Die Geſetze der
Hautdurch=
blutung verlangen reinwollene
Be=
kleidung der Füße bei Jedermann und
in jedem Alter. - Zu verwerfen iſt
jede baumwollene u. halbwollene
Fuß=
bekleidung.-
E
Normal=Knaben=Anzüge,
Herren=Anzüge, Touriſten=Anzüge,
Belociped=Anzüge (1475
ſind ſämmtlich von höchſtem, ſanitären
Werth, ſehr billig und außerordentlich
ſtark. - In Darmſtadt nur bei
Au. d0nWad,
Ludwigsstrasse 18.
Originalpreiſe. — General=Depot
für das Großherzogthum Heſſen.
Eine Glas=Flügelthüre
wird billig abgegeben.
Eliſabethenſtraße Nr. 4.
[11476
Dr. donsch
prakt.n.Spec.-Aratſ.haut-Frauen-
und Unterleibskrankhaiten ete.
Frankfurt a. M.) Stiftatraaae 22) xk.
Aoit. Proſ. Risords, auan. Siodi.
Große Laſſaue,
10 Pfund M. 1.40
empfiehlt
(11477
Emanuel Fuld.
300 Stück
treffen Samstag ein, welche
Mk. 2.50bis Mk 320
abgeben kann.
Hroh. Röhrioh,
Wildpret=, Geflügel= u. Delikateſſen=
[11478
Handlung.
General=Depot bei
oorg liobig & Co.,
Louiſenſtraße 10. (1121]
Infolge der ungünſtigen Witterungsverhältniſſe kaufte ich überaus
preis=
härdig das ganze Lager einer Herren- und Knaben-Garderobe.
ſnbrik, welches ich zu folgenden ſtaunend billigen Preiſen ausverkaufe:
derren=Paletots Mk. 18, 22, 25, 30,
hurſchen= „ „ 10, 14, 18, 20
1 „ 4, 6, 8, 10,
maben= „
derren= „ halbſchwer, Mk. 15- 25,
100 Stück Hoſen 6, 7, 8. 9 Mk.
Herren=Anzüge. Mk. 20, 25, 30,
Burſchen= „
„ 12, 18, 20.
„ 8, 10, 14,
Jünglings=
300 Stück Knabenanzüge, 5-10 Mk.,
100 Stck. Hoſenu. Weſten, 12-30Mk.
4
Der Verkauf beginnt Samstag den 6. November. 4.
W Außerordentlich günſtige Gelegenheit für Wiederverkäufer.
Gavid
Oppenhemek,
5 Markt 5.
[117.
Goldene
der Internationalen
GussGlaOTIek AustelungLonduisss
Preis=Medaille
vorzüglichſte und allgemein beliebte
Erdbeer-,Burgunder-,Maiser-,Ananas-Vanille-,
Whee-, Orangen-, Sherry-, Sehlummer-, Arac-,
Portwein-, Royal-, Rum- und Rothwein-
Punsch-Essenzem
von Alex. Frank in Höln, 14 ſoorgsplath,
Düssoldork, Borgor- Alleo 2a.,
berall in den beſſeren Geſchäften der Branche zur gefl. Abnahme
pfohlen.
[11220.
H. Stade E Beer.
G
„
12
5
C8
Billigſter Bezug und reichſte Auswahl
sämmtlicher Besatzartikel für Damenkleider und
Confection; Knöpfe, Soulache-Borden. Peluche,
Perl-Tülle, Sammete, Perl drenadine, Krimmer, Trossen,
[11087
Bänder eto.
28
„
12
S4
8
H. Stade C Reex.
vskbier uurathrzoluur:
Wokayer, Flaſche Ml. 2.25, Ml. 1.25, 75 und 45 Pfg.,
AIter Malaga, Flaſche Ml. 2.20 und Mk. 1.20,
Aechter Madeira, Flaſche Mk. 3 und Mk. 1.50,
Aechter Sherry, Flaſche M. 275 und Mk. 1.40,
Portwein, Flaſche Ml. 3,
Kaiser-Sect, Flaſche Ml. 4, Mk. 2.40 und Ml. 1.25,
bei Dutzend Mk. 3.75, Mk. 2.25 und Mk. 1.15,
empfiehlt
Friedr Sehaeſer.
O9751
Ludwigsplatz 7.
BrAlhſlingt,
al in Golée,
Geräuchert. Rheinlachs,
Sprotten, Speckbückinge
friſch eingetroffen.
4
2 Nlipp Hever,
Carlsſtraße 24. (1479
Die
Danpf-Raſſo-Bronneroi
von
A. Luntz sel. Wwo.
8orlin,
dgr. Wl.
bringt ihre Spezialitäten
Gobr. Java-Kafkee's
in empfehlende Erinnerung.
Niederlage in Darmstadt
beiden Herren CarlWalzinger,
Wilhelminenstr. 11; E. Fuld,
Kirchstrasse 1; F. Buss,
Die-
burgerstrasse 9, Horiz
ban-
danl, Mathildenpl. 1, Pr.
Prö-
soher, Kirchstrasse, ſeorg
Liobig & Co, Louisenstr. 19,
Glemens Behle am Markt,
I. V. Haenzel, Rheinstr. 37.
Carl Löhr, Promenadestr. 27.
L. -esp, Heidelbergerstr. 17½,
Frau Cophie Eadner, Ecke
der Soder- u. Wienerstrasse,
Ph. Huwerth, Rossdörferstr. 21.
Frau L. Jacoby Wwo., Loke
der Rossdörker- u. Stiktstr.
Frau Ford. Vaguer Vwe.,
Eeke der Rossdörfer- u.
Wie-
nerstrasse. In Bessungen
bei den Herren Ph. Greinert,
Ecke der Martin- u. Rückert.
strasse, Aug. Harburg, Carls-
Strasse 54, A. Veiumann,
Carls-
strasse 8. In Griesheim
bei Herrn L. Frohmann; in
Fränkisch - Crumhach
bei Gotschalk Oppenheimer; in
Gross-Bieberau bei Rud.
Pauli; in Reinheim bei A.
Helius,; in Reichelsheim
i. O. bei f. f. Bauer- in
Höchst bei l. L B. Floors.
heimor; in Eberstadt bei
Foist Simon.
Proben gratis! (382
2774
(ſogenannte Wiener)
friſcher Sendung - 1 Paar 15 Pfg.
Frankfurter Bratwürste,
Frankfurter Leberwürsto,
lenaer Cervelatwürste,
lenaer Enackwürstchen
15 Pfennig
bei
G. L. Kriegke,
Rheinſtr. 17. (11480.
mit Stempel der Königl. Brunnen=
Verwaltung,
Achte
Malzertract Oonbons,
loſe ausgewogen,
ächt engl. Drope
in Himbeer, Citron, Orange
und Ananas.
Allhee. Rellig
und
Cummi-Lonbons slo.
Christian SchWIII,
Ecke der Wilhelminen= und
Eliſa=
bethenſtraße.
[11222
Spral's
Patent-Plolsſhfasol
ſundokuchen
rationellſtes Hundefutter,
ſtets friſch,
per Original=Ballen von 100 Pfd
M. 22.
im Anbruch per Pfd. 25 Pf.
Alle Hunde-Hedicamente
werden auf Verlangen prompteſt
geliefert.
Haupt-Depot: (1278
Emanuel Fuld.
ER 221
Fette Gömse
per Pfund 70 Pf.
Fette Euten M. 2.50 bis 3.-,
Hahnon M. 1 bis 2.
„
7 Capannen M. 2.50 bis 3.50,
Rochhühner M. 1.20 bis 2,
Rehziemer per Pfd. M. 1.20,
Rohkeule per Pfd. M. 1.-
Rehbug per Pfd. 70 Pfo.
empfiehlt ſtets in vorzüglicher Qualität
Kiesſtraße
A. Göbol, 1.u1asi
[11481a
Neues beſtes
8ISAIOTN
den Centner zu M. 7. 25.
Emanuel Tuld.
Bullig und gul.
Eine Partie Leder=Damenzugſtiefel
. M. 4.50, Herrenſtiefletten M. 6.50
Knopfſtiefel, Hakenſtiefel, Stulpftiefel,
Winterſchuhe und =Stiefel mit Filz=
und Lederſohlen, beſetzt und unbeſetzt.
Tanzſchuhe, Gummi=Ueberſchuhe
in anerkannt guter Waare empfiehlt
L. Eeilmanu. Marktplatn 6
früher Schulſtraße. (11482
Mandei,
Corinthen, Citronat
in neuer Waare,
billigſt bei
fleorg Liobig & Co.
Louiſenſtraße 10. (11229
Frische Ital. Hior;
eingetroffen, welche beſtens empfehle.
Markt
L. Ralhgeber
3.
Hochſtämmige und Zwerg.
Obſtbäume,
Zierbäume und Sträucher
in großer Auswahl empfiehl,
Hofbouquet=
Hoh. Honkol, lieferant,
Kunſt= und Handelsgärtnerei.
Ein ſevächshaus
in gutem Stande (Kalthaus) wird
½.
kauſen geſucht. Näheres bei der Exped.
Cognac, Arac, Rum,
Medieinal.
und
Bordeauz-Weine,
in gut abgelagerten, garantirt reinen
Qualitäten, empfehlen
Goorg laob'g & Co.
Louiſenſtraße 10. (11223
Hupfer, Silber & ſlold
vo1
Ch. Adt. Eupferberg & Cie,
Maiuz,
(168
empfiehlt
H. W. Prassel, Rheinſtr. 16.
Zweigniederlage bei Aug.
Mar=
burg, Beſſung. Carlsſtraße.
GOU,
per Pfund 14, 18, 20, 25 und
30 Pfo.,
Vietorja-Riesen-Arbson,
per Pfund 15 und 18 Pfg.
Woisse Bohnen
(ungariſche Zwergel=Bohnen),
per Pfund 15 und 18 Pfg.
Crüne Hgier-Arbson,
per Pfund 85 und 30 Pfg.
Phllpp Weber
Carlsſtraße 24. (11483
4h
141
104
[ ← ][ ][ → ]SSEL.
C All
Mäntel, Schlafröcke, Unterröcke ete.,
empfehlen in grosser Auswahl zu billigen Preisen.
Specialität: Costüme und Mäntel für Trauer und Halbtrauer.
Anfertigung nuch Hauss
Gebrüder Hessel, Prankfurt u. M.
11499
C=
„.
„
14
„2
gG
„
„02
gui
H3
S
H
„
D0
„.
⬜
2
R22I
2776
Neue 1886er
AImeria-Traubon,
Istrian- Hasselnüsse,
Tafol-Prinzess-Mandeln,
Tafel-Trauben oxtra,
Muscat-Datteln,
Takel-Feigon,
Hranz- II. Histon-Poigon,
pr. Pfd. 35 Pfo.
Vordeauxpllaumen,
Dampt. Ringäpkel,
Französ. Tuckerbirnchen,
Brünellen-Pistolos,
„
dito Brüniollos,
99
dito
Ital.
Bamberg. dito
Mirabellen,
Kirschen,
Sultaninen,
Eme Rosinen u. Corinthen,
Gülsse u. bittore Mandoln,
Orangeat,
Citronat.
iſipp Beber,
Carlsſtraße 24. 11484
Sämmtliche
Bruinfertiong.
GotTLe1
empfehlen
Georg Lisbig & Co.,
Louiſenſtraße 10. (11228
Gelbe und rothe
ud Speiso.
Salat.
Larlofeln.
Vr. Hlelm,
Martinsmühle. 11091
Enraur.
11193) Stiftſtr. 50 eine Treppe h.
in möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen.
Ein brauner oder weißer
Porzellanoten
zuter Conſtruktion geſucht. Offerten mit
Preis= und Größenangabe an C. Köhlor,
Fliſabethenſtraße 4.
[11485,
Conoerk-Anzeige.
0 Das zweite Concert zum Beſten des Wittwen= und
Waiſenfonds der Großherzoglichen Hofmuſik
findet Montag, den 15. November, im Saalbau ſtatt.
Anfang 7 Uhr.
Programm: Serenade in A. op. 16 von J. Brahms; Ouver=
Gture zu „Anacreon' von L. Cherubint.
Soliſten: Fräulein J. Finkelſtein, Großh. Hoffängerin, Herr Mar
G Pauer, Pianiſt aus London.
Eintrittskarten ſind in den Buchhandlungen der Herren Klingel=
Ghöffer und Bergſträßer, ſowie bei Herrn Muſikalienhändler Thies
G zu haben. — Karten für die am Tage des Concerts Morgens 10 Uhr
Hſtattfindende Hauptprobe werden nur im Saalbau 1 Ml. abgegeben.
(Durch ein Mißverſtändniß wurden bei dem erſten Concerte die Num=
D mern der 2. 4, 6., 8. und 10. Reihe der Sperrſitze in umgekehrter Rich=
D tung angeheftet. Selbſtverſtändlich werden die verehrlichen Abonnenten beim
G bevorſtehenden Concerte ihre Plätze wieder wie früher geordnet vorfinden.
Darmſtadt, im November 1886.
[11409
Der Vorstand.
000000000ooooooooooooooooooe
Lebensverſcherungs- und Erſparnhoank
in Stuttgart.
Durch den Zugang bis Ende Oktober d. Js. hat ſich der
Verſicherungsſtand gehoben auf
Der Bankfonds beträgt zur Zeit:
Darunter Extra=Sicherheitsfonds (eberſchüſſe der
letzten 5 Jahre)
Hypotheken=Reſerve
„0
Durch die in dieſem Jahre zur Vertheilung gekommene Dividende wurde
die lebenslängliche Prämie bei gewöhnlicher Todesfall=Verſicherung um
35 pCt. und bei alternativer Verſicherung um ca. 40-60 pCt. ermäßigt.
Für die mit ſteigender Dividende betheiligten Verſicherten iſt die Dividende um
3 pCt. der Prämie geſtiegen.
Dem Principe der Gegenſeitigkeit entſprechend dient die Bankleitung nur den
Intereſſen der Verſicherten. Die Verwaltung iſt außergewöhnlich billig Ckaum
5pCt. der Jahres=Einnahme) und da alle Ueberſchüſſe voll und ganz an
die Verſicherten wieder zurückfließen, werden denſelben Vortheile gewahrt, wie
ſie günſtiger nicht geboten zu werden vermögen.
Anträge nimmt entgegen der Vertreter:
[11486
Philipp Sohneider, Gonoralagont in Darmstadt.
B
E
W
E
wod -Gud0d Gdh””
W
E
trinkt man bekanntlich und in Wahrheit in Oeſterreich.
Die ganze Kunſt, um auch hier zu Lande eine ebenſo mild, angenehm
und fein ſchmeckende Taſſe Kaffee, von ſchöner goldklarer Farbe zu erzielen,
beſteht einfach darin, dem gemahlenen Bohnenkaffee ein kleines Quantum
Andre Hofer's Feigen=Kaffee beizumiſchen, dagegen alle anderen
Bei=
miſchungsmittel wegzulaſſen.
Echter Feigen=Kaffee von Andre Hofer, Salzburg (Oeſterreich) und
Freilaſſing (Baiern), das feinſte Fabrikat dieſer Art, iſt in ganz
Deutſch=
land und Oeſterreich in faſt allen beſſeren Spezerei= und Delikateſſen=
Hand=
lungen vorräthig, und wird gebeten, genau darauf zu achten, daß die Paquete
nebſt der vollen Firma auch die Schutzmarke, das Bildniß des Tyroler
Hel=
den, Andreas Hofer, tragen.
(8341
über M. 252,000,000.
rund „ 60,000,000.
„ 10,000,000.
1,000,000.
um
R221
Darſen
ausgehend
von dem Alice=Frauenverein. Abtheilung für Waiſenpflege,
findet
Mittwoch den 17. November, Abends 7 Uhr,
im großen Haale des Baalbaues
Jheatralische Abond Untorhaltung.
ſſatt.
Zur Aufführung kommen:
1) „Dir wie mirk Schwank in 1 Akt, frei bearbeitet von Roger.
2) „Das bin ich1 Luſtſpiel in 1 Akt von J. G. Paul.
Nach Schluß des Theaters wird im Gartenſaal ein Büffet mit Muſik
ſeöffnet.
Freunde der Sache, welche das Büffet mit Speiſen oder Getränken gütigſt
ledenken wollen, ſind gebeten, dieſelben am Tage der Aufführung zwiſchen 9 Uhr
Hormittags und 1 Uhr Nachmittags im Saalbau gefälligſt abgeben laſſen zu wollen.
Die Programme werden das Nähere beſagen und ſind demnächſt zu 10 Pfg.
den Billetverkaufsſtellen zu beziehen.
Billets zu den nachſtehenden Preiſen ſind in der Buchhandlung des Herrn
ll. Bergſträßer und Abends an der Kaſſe zu haben.
Preiſe der Plütze: Nummerirter Platz im Saal oder auf der Eſtrade
3 Mk., nicht nummerirter Platz im Saal oder auf Eſtrade und Gallerie 2 Mk.,
Vorſaal 1 Mk.
Wer nur das Büffet und Abend=Concert zu beſuchen beabſichtigt, wolle zu
ſieſem Zweck an der Kaſſe ein Billet zu 1 Mk. löſen.
[1148]
as
O1s
144
2„
2½
244.
45
65¾
8l.
O2s
13e
15½
1in Eſen.
Garantiefonds Mk. 9.339,000.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß wir die durch den
Weg=
ug uyſeres ſeitherigen Vertreters, Herrn W. Henigſt, erledigte Agentur unſerer
ſank für Darmstadt und Umgegend den
Herren Holhnagel & Weiler in Darmstadt
lbertragen haben.
Eſſen, im November 1886.
Die Direction.
Auf obige Bekanntmachung bezugrehmend empfehlen wir uns zum Abſchluß
um Feuerverſicherungen zu feſten und billigen Beiträgen und ſind zu weiterer
Aus=
uft gerne bereit.
ll4ss
Darmſtadt, im November 1886.
Nothnagel & Weller.
Zum Verkauf von
Wöhmaschinen und
Strichmaschinen
neueſter Conſtruktion werden allerorts
ge=
lnignete Perſonen bei guter Bezahlung
geſucht. Preisliſten und Illuſtr. ſtehen
Federm. gratis u. fre. 3. Verfügung. Antr.
Adreſſe nimmt Rudolf Mosse, Frank
urt. afll. unt. E. R. 100 entg. (11406.
Forderungen
erden an allen Orten einkaſſirt.
J. C. Hess, Incaſſo=Geſchäft
Darmſtadt — Schulſtr. 15. (9434
Für 1. April 1887 wird einel
Wohmumg,
von 5 bis 7 Zimmern in der Nähe der
Realſchule von einer ſtillen Familie zu
miethen geſucht.- Schriftl. Offerten durch
die Exped. unter W. H. erb. (11302
Eine Frau empfiehlt ſich im (0951
Aus=u. Ankleiden von Todten.
Mühlſtr. 28. Seitenbau rechts, 1 Tr.
Eine weisse Foxterrier-Bündin
Dienstag Abend verlaufen. Dem
Wieder=
bringer eine gute Belohnung Heinrich=
[11489
ſtraße 118.
ſoprükter Hrankenvärtor,
26 Jahre alt, ſehr gewandt, ſucht bis
25. Nov. oder 1. Dezbr. Stelle. Gefl.
Offerten unter„Georg Kroh, Hotel Ruſſie,
Frankfurt a. M. einſenden.
(11490
11491) Ein älteres Mädchen oder
alleinſtehende Frau wird geſucht zur
Führung eines kleinen Haushaltes.-
Beſſunger Kirchſtraße Nr. 29.
Ein durchaus erfahrener, tüchtiger
Kutſcher,
welcher gute Zeugniſſe aufweiſen kann,
findet dauernde Stellung in einer hieſigen
Fabrik. Näheres Expedition.
[11492
Junges Mädchen
für Nachmittags geſucht. - Beſſunger
Carlsſtraße 6.
[11493
Hetzelsuppe!
Samstag den 13. November,
wozu freundlichſt einladet
[11494
Ludw. Dietz,
Dieburgerſtraße Nr. 44.
aCtEGlSuppe
Samstag den 13. November,
wozu einladet J. Lumphose.
(Fin gebrauchter Kinder=Schlafwagen
E wird zu kaufen geſucht. — Offerten
(11495
unter G. an die Expedition.
eſucht ein wenig geſpieltes Pianino.
Steinſtr. 22. 2. Stock. (11496
(Fin Schüler der oberen Klaſſe, welcher
geneigt iſt, die Schularbeiten eines
Knaben zu überwachen, findet volle
Pen=
ſion zu geringem Preis.
[1497
WoL ſagt die Expedition.
Wirteratrzdr ſetrars.
IOI. V
Birchſtraße.
LEGER
aller ins
Coteniatwaarenſach
einschlagenden
Artükel
Hatzkager.
S6ECtatIrkr:
Kaffee,
Kandes-Prodncte,
Dekicateſſen,
Mineratwaſſer,
Hamereien.
En gros & en détail.
GHAIVVL. VVIV.
7896)
Birchſtraße.
[ ← ][ ][ → ]5.
4.
rt.
r55St5
55)
2445
.
Möbelſabrik,
34 Eliſabethenſtraße Darmstadt, Eliſabethenſtraße 34,
5
ELUvh
EEbboyetve dbb
lal
von
EStOrAhmmerm,
B4
daruuler sine complel fürsllich eingerichtete Nohnung von 8 Piécen,
zu deren gefl. Einſicht hochverehrliches Publikum ganz ergebenſt einlade.
Diese 34 Eimmer repräſentiren 8 vollſtändige Einrichtungen nebſt Küche und Badezimmer
und bewegen ſich im Preiſe von Mk. 400 bis Ml. 6500, ſo daß ſie für den einfachſten bis zum feinſten
Geſchmack arrangirt ſind.
Das Fabrikat der Möbel iſt im Verhältniß ſeiner Güte das denkbar billigſte, beherrſcht gegenwärtig
den Weltmarkt und iſt bezüglich ſeiner accuraten, gediegenen Ausführung von keiner Konkurrenz übertroffen.
Da ich in Verbindung mit einem der erſten Mainzer Möbel=Architekten ſtehe, befinden ſich ſtets in den
Muſterzimmern neue Modelle, die au Schönheit der Formen ſich vor allen anderen Fabrikaten ganz beſonders
auszeichnen; dieſelben werden in meinen Schaufenſtern nicht ausgeſtellt.
PannnannanNnNoroe.
O0.
Deeeeepeeeai
B
„.
[ ← ][ ][ → ]M 221
Herzlichr Bitte
an die Freunde von „Bethel”
Um unſern ſchwachen epileptiſchen Kranken eine angenehme Beſchäftigung zu
erſchaffen und dazu einigen ſehr armen unter ihnen auch Gelegenheit zu geben, ſich ein
eſcheidenes Stücklein Brod ſelbſt zu verdienen, haben wir uns ans Sammeln von
bgeſtempelten Briefmarken gegeben, und ergeht hiermit die herzliche Bitte an alle
Freunde, welche Zeit zu dieſem Liebesdienſte haben, uns ſolche Marken gefälligſt
enden zu wollen.
Dieſelben ſind am billigſten als Waarenprobe ohne Werth im Gewicht von
5 250 Gramm, in Deutſchland für 10 Pfg., im Weltpoſtverein für 25 Pfg. zu
erſenden. Das ſorgfältige Ablöſen ꝛc. beſorgen unſere Kranken hier.
Die den Couverts, Karten ꝛc. eingeprägten Marken erbitten wir thunlichſt mit
ganzen Couverts ꝛc., aufgeklebte Marken können mit einem ſchmalen Rande des
Couverts ausgeſchnitten werden.
Den größten Werth haben nächſt den überſeeiſchen und ſeltenen europäiſchen,
etzt diejenigen Marken, welche aus früherer Zeit ſtammen und nicht mehr im Kurſe
ſind. — Wenn ſich Freunde die Mühe nehmen wollten, alte Briefſchaften nach
olchen Marken durchzuſehen, ſo fände ſich gewiß noch manche werthvolle Gabe;
nur bitten wir, der Portoerſparniß halber, ſtets möglichſt große Mengen zu ſenden.
Alle diesbezüglichen Sendungen wolle man gültigſt an den Vorſtand von
„ Bethel: Gazar) zu Händen des Unterzeichneten in Bielefeld adreſſiren.
Für jede kleine Liebesmühe im Namen unſerer armen Kranken innig dankend.
Bethel bei Bielefeld 1886.
Fr. Bodelschwingh, Paſtor.
[1500
(Um Nachdruck wird gebeten.)
Für das Prinz Friedrich Karl Natioual=Denkmal
ſind an Beiträgen weiter verabreicht worden: Ergebnis der Sammlung im Kreis Alzey und
ſwarL aus den Gemeinden Alzey 29 M. 30 Pf., Wöllſtein 18 M.; von den Kriegervereinen.
Lauterbach 7 M., Landenhauſen 2 M. 25 Pf., Schlitz 5 M., Pfordt 2 M., Angersbach 3 M.
30 Pf., Wallenrod 1 M. 25 Pf., Maar 2 M. 75 Pf., Bernshauſen 1 M. 10 Pf., Hechtsheim,
11 M. 20 Pf., Gonſenheim 5 M., Nackenheim 3 M. 72 Pf. Bodenheim 3 M. 20 Pf.,
Lauben=
hrim 1 M. 95 Pf., Kaſtel 4 M. 45 Pf., Finthen 4 M. Weiſenau 9 M. 85 Pf., Lorſch 6 M.,
Gadernheim 2 M. 50 Pf., Eifa 2 M. 5 Pf., Dudenhofen 5 M. Mühlheim 3 M. 50 Pf., Oſthofen,
6 M., Monzernheim 1 M. 90 Pf., Alsheim 5 M. 75 Pf., Bermersheim 4 M. 55 Pf.,
Metten=
heim 4 M. 5 Pf., Dittelsheim 1 M. 80 Pf., Abenheim 5 M., Heßloch 1 M. 50 Pf., Dorn=
Bürkheim 1 M. 85 Pf.; Veteranenverein Siegeskranz in Mainz 54 M., Kriegerkameradſchaft
Nieder=Erlenbach 2 M. Veteranenverein Seligenſtadt 3 M., Soldatenverein Oſthoſen 2 M.
Sol=
datenverein Hamm5 M. 95 Pf., aus der Gemeindekaſſe Dorndiel abzüglich Vorto 1 M. 90 Pf.;
Ergebnis der Sammlung im Kreis Heppenheim und zwar aus den Gemeinden Heppenheim
29 M., Rimbach 5 M. ſodann den Kriegervereinen Fürth 10 M., Gorxheim mit Flockenbach und
Tröſel 8 M. 81 Pf., Hambach 4 M., Hammelbach 3 M. 60 Pf., Neckar=Steinach 12 M., Unter=
Schönmattenwag 5 M., Viernheim 10 M. und dem Militär=Kriegerverein „Haſſiar Viernheim
3 M.; von der Großh. (25.) Diviſion weitere Beiträge 187 M.; zuſammen 513 M. 33 Pf.
Hierzu die früher veröffentlichten Gaben mit 4081 M. 47 Pf. In Summa 459½ M. 80 Pf.
Darmſtadt, 5. November 1886.
Das Landes=Komite.
2779
Prbeiter können Koſt und Logis er=
54 halten. Schuſtergaſſe 5. (1244
Abonnements und Inserate
für das „Darmſtädter Tagblatt” mit
illuſtrirter Sonntagsbeilage werden
jeder=
zeit angenommen und pünktlich beſorgt
durch
(8028
A. v. Blcker, Arheilgen.
Fin halber Sperrſitzplatz abzugeben
Aliceſtraße 13, Beletage. (11423
W Unſerer heutigen Nummer liegt
ein Proſpekt von P. F. W. Barella in
Borlin bei, auf welchen wir hiermit
auf=
merkſam machen.
11498) Die Lebensverſtcherungs- und Er.
ſparnisbank in Stuttgart hat bis Ende Oktober
d. J. einen Verſicherungsſtand von über 252
Millionen Mark erreicht. Der Bankfonds
hat ſich auf ca. 60 Millionen erhöht. darunter
ſind ca. 10 Millionen als Extra=
Sicherheits=
ſonds für die Verſicherungen und ca. 1
Mil=
lion als Reſerve für die Hypotheken begriffen.
Die Bankleitung, welche ſtets beſtrebt iſt,
ihren Verſicherten nach Möglichkeit
entgegen=
zukommen, beabſichtigt ihre
Verſicherungsbe=
bedingungen weſentlich zu vereinfachen und
den Anforderungen der Zeit anzupaſſen, ferner
ſollen noch zwei weitere Formen für den
Be=
zug der Dividenden zur Wahl geſtellt werden.
Die auf Ende d. Mts. einberufene
General=
verſammlung wird über dieſe Neuerungen
Beſchluß zu faſſen haben.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 12. November.
10 Vorſtellung in d. : Abonnements=Abtheilung.
Rothe Karten gültig.)
Zer ſchwarze Zomino.
Oper in 3 Aufzugen von Auber.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
Sonntag, 14. November.
11. Vorſtellung in d. 8. Abonnementsabtheilung.
GBlaue Karten gültig.)
Robert der Feufel.
Große heroiſche Over in 5 Akten. Muſik
von Meyerbeer.
Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
vom 4. bis 10. November 1886).
Geborene: Am 29. Oktober: Dem Metzger Alexander Mayer
L. Bella. Am 4. November: Dem Schaffner bei der Main=Neckar=
Bahn Peter Müller, T. Katharina.
Eheſchtietzungen: Am 7. November: Der Kämmerei=Kaſſen=
Ren=
dant Richard Andre zu Neuteich, Königreich Preußen, mit Marie
Antoniette Eliſabeth Behaghel hier. Der Taglöhner Andreas Koch
ein Witwer von Ober=Ramſtadt, mit Amalie Krämer, geb. Weber,
Witwe dahier.
Geſtorbene:Am 8. November: Der Handarbeiter Daniel Draiſch,
64 J. 9 M. 29 T. Am 4.: Die Ehefrau des Güterarbeiters
Hein=
rich Wilhelm Wolf, Eliſabethe, geb. May, 32 J. 5 M. 14 T. Am
9.: Dem Weißbinder Friedrich Daniel Geyer, S. Georg, 2 J. 18 T.
Der Kaſernenwärter i. P. Georg Helfenbein 50 J. 8 M. 1. T.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 12. Rovember.
Deutſches Reich. Die Kaiſerin wird am 20. ds. von Koblenz
abreiſen, in Weimar übernachten und am 21. in Berlin zum
bleiben=
den Aufenthalt eintreffen. Die Kronprinzeſſin reiſt in dieſen Tagen
aus Italien ab und gedenkt auf der Rückreiſe einen kurzen
Aufent=
halt in Bozen und München zu nehmen. Die Ankunft in Berlin
ſoll ſpäteſtens am 18. ds. erfolgen.
Fürſt Bismarck iſt am 10. abends aus Varzin in Berlin
einge=
troffen, wie es heißt, auf den Wunſch des Kaiſers.
Das Staatsminiſterium hat am 10. eine Sitzung abgehalten.
Prinz Ludwig von Baiern wird Donnerstag früh aus München
in Berlin eintreffen, um am Abend desſelben Tages den Kaiſer zur
Jagd nach Letzlingen zu begleiten. Ebenſo wird auch der Großfürſt
Wladimir von Rußland, welcher zur Zeit zum Beſuch in
Mecklen=
burg weilt, der Einladung des Kaiſers folgen und ſich von dort
nach Letzlingen begeben.
Der deutſche Botſchafter Heinrich II.
Prinz Reuß hat am 10. Berlin wieder verlaſſen, ſich zunächſt nach
ſeiner Beſitzung begeben und wird bereits in den nächſten Tagen
auf ſeinen Botſchafterpoſten nach Wien zurückkehren.- Der Biſchof
von Ermland Dr. Andreas Thiel wurde am 10. auch von dem
Kronprinz in beſonderer Audienz im kronprinzlichen Palais
em=
pfangen.
Das Landesskonomie=Kollegium nahm im Verlauf ſeiner
Sitzung vom 10. folgende Anträge an: erſtens ſei der baldige
Er=
laß eines Landesgeſetzes, betreffend die Einführung der obligatoriſchen
Krankenverſicherung für die in den land= und forſtwirtſchaftlichen
Betrieben beſchäftigten Arbeiter für dringend geboten zu erachten;
zweitens ſeien geſetzliche obligatoriſche Beſtimmungen zu treffen,
welche dem in land= und forſtwirtſchaftlichen Betrieben arbeitenden
Geſinde mindeſtens die gleichen Wohlthaten des für die land= und
forſtwirtſchaftlichen Arbeiter für notwendig erachteten
Krankenver=
ſicherungsgeſetzes ſichere. Daher ſei es wünſchenswert, die beſtehenden
Geſindeordnungen nach altem Rechte zu belaſſen, die Wirkung der
Krankenverſicherung aber bezüglich des ländlichen Geſindes ſoweit
in Kraft treten zu laſſen, als die Geſindeordnungen den Wohlthaten
des Krankenverſicherungsgeſetzes nicht voll entſprechen.
In Berlin hat ſich ein Komite gebildet, welches zur Feier des
am 1. Januar d. J. bevorſtehenden 80 jährigen Dienſtiubiläums des
Kaiſers auch außerhalb der Armee aufzufordern beabſichtigt.
725
76
2780
Heſterreich=Angarn. Das Wiener=Fremdenblatt=ſchreibt:
Salis=
bury's Glaube an die Erhaltung des Friedens entſpricht den
Anſchau=
ungen der diplomatiſchen Kreiſe des Feſtlandes und wird nicht allein
in England, ſondern auch im übrigen Europa die allen berechtigten
Intereſſen gedeihliche Beruhigung verbreiten. Die Prager
Politik=
bekämpft ein engliſchöſterreichiſches Einvernehmen. In
halbamt=
lichen Kreiſen tritt ein Umſchwung der Stimmung zu gunſten
Eng=
lands hervor. Diplomatiſche Kreiſe deuten die Rede: England wolle
ſich hinfort dem weniger ſchroffen, rein defenſiven Auftreten
Oeſter=
reichs enger anſchließen, bei einem etwaigen Gewaltſchritt Rußlands
221
jedoch thatkräftige Hülfe bieten. Ein ſolches ohne beſondere
Ab=
machung auf der Gemeinſchaft der Intereſſen beruhendes Einver=
nehmen für den Notfall könne in Wien kaum zurückgewieſen werden:
doch werde ſich dieſer Notfall hoffentlich vermeiden laſſen.
Rranktreich. Der neue franzöſiſche Botſchafter in Petersburg
de Laboulaye wurde am 9. von den Miniſter des Aeußern
em=
pfangen mit welchen er eine lange Unterredung hatte; wie verlautet
wurde der Plan einer Annäherung an Rußland beraten. Der
Bot=
ſchafter wird übrigens erſt gegen Ende dieſes Monats nach
Peters=
burg abgehen, da der ruſſiſche Botſchafter Mohrenheim ſich erſt am
21. in Paris einſtellen wird.
Freyeinet hatte am 10. eine lange Unterredung mit dem
eng=
liſchen Botſchafter.
Im auswärtigen Amte iſt am 10. die Nachricht eingetroffen,
daß der Generalreſident in Tongking, Paul Bert, ernſtlich erkrankt
iſt.
Bei Fortſetzung der Budgetberatung in der
Abgeordnetenkam=
mer am 10. ſprach Amagat gegen den Budgetentwurf und verlangte
Erſparniſſe und zu dem Zwecke Abſchaffung der drei Miniſterien
des Ackerbaues, des Handels und des Poſt= und Telegraphenweſens.
Wilſon, Berichterſtatter über das allgemeine Budget ſprach
entſchie=
den gegen die Beſeitigung des außerordentlichen Budgets und ſchließt
mit der Erklärung: der Budgetausſchuß will die Verwirklichung
einer Reform des Staatshaushalts; das jetzige Budget hat noch
viel zu ſehr das Ausſehen eines monarchiſchen; zwei Dinge ſind
vor allem notwendig; erſtens iſt auf Expeditionen in ferne Länder
zu verzichten und zweitens dafür zu ſorgen, daß jeder im
Verhält=
nis zu ſeinem Vermögen beſteuert werde. Weil die Republick es in
dieſen zwei Punkten verſah, hatte die Rechte Erfolge bei den letzten
Wahlen. Das Land verlangt die Reform im Staatshaushalt und
Erhaltung des Friedens!
An 3149 aus Tongking heimgeſandte kranke Soldaten wurden
197 640 Frs. aus öffentlichen Spenden verteilt.
Engkand. Auf dem Lordmayors=Bankett am 9. ds. ſagte Lord
Salisbury: Die Beſetzung Eayptens durch England wird aufhören,
ſobald die Verpflichtungen Englands erfüllt ſind. Egypten macht
Fortſchritte; ſeine Unabhängigkeit von der Kontrolle der anderen
Mächte iſt eine Frage von großer Wichtigkeit. Salisbury erinnert
an die Zwiſchenfälle der Verſchwörung gegen den Fürſten von
Bulgarien, bezeichnet die daran beteiligten Offiziere als durch
fremdes Geld verführt und kritiſiert das Vorgehen Rußlands gegen
Bulgarien, welches dieſe Offiziere zu retten ſucht. England hat
kein vereinzeltes Intereſſe an Bulgarien, ſondern betrachtet den
Fall als einen kollektiven. Die Mächte werden es als ihre Pflicht
erkennen, eine Verletzung des Berliner Vertrags zu ahnden und
England würde nicht zögern, ſie zu unterſtützen. Die Politik
Oeſter=
reichs influiert in nicht geringem Grade die engliſche Politik;
allein wenn die engliſchen Intereſſen berührt werden, wird
Eng=
land ſie überall zu verteidigen wiſſen. Salisbury ſchloß mit der
Erklärung, er glaube keinesfalls, daß der Friede geſtört werde.
Sämtliche Londoner Morgenblätter vom 10. ds. ohne
Unter=
ſchied der Parteiſtellung ſprechen ſich zuſtimmend zu den
Aus=
laſſungen Salisburhs über die Orientfrage aus, da dieſelben klar,
entſchloſſen und der Unterſtützung des Landes würdig ſeien. Die
„Times; bezeichnet als die bedeutſamſte Stelle der Rede den Satz,
in welchem geſagt iſt, daß Oeſterreichs Volitik maßgebend ſein
werde für die britiſche Volitik. Damit ſei gemeint, daß, falls
Oeſterreich gezwungen ſein werde, der durch eine ruſſiſche Beſetzung
Bulgariens erfolaten Verletzung des Völkerrechts und der
Be=
drohung ſeiner Reichsintereſſen entgegenzutreten, es nicht ohne
Unterſtützung Englands gelaſſen werden würde. Der „Standard”
äußert ſich in ähnlichem Sinne, bemerkt indes, Oeſterreich müſſe
unbedingt den erſten Schritt thun. Das Einvernehmen zwiſchen
Oeſterreich und England werde allgemein als beſte Friedensbürg
ſchaft beurteilt.
Itakien. Bei dem Zuſammentritt des italieniſchen Parlaments
am 23. d. Mts. werden von Seiten der Oppoſition Anfragen über
die Haltung der italieniſchen Regierung in der bulgariſchen Frage,
über die Beziehungen Italiens zu den central=europäiſchen
Kaiſer=
muͤchten und über den Stand der Kolonialunternehmungen am
Rothen Meere, eingebracht werden.
Butgarien. Die Sobranje wählte in der Sitzung vom 10. den
Prinzen Waldemar von Dänemark zum Fürſten von Bulgarien.
Die Abgeordneten begrützten die Wahl mit dreifachem Hurrahrufen,
wogegen die Tribünen eiſiges Stillſchweigen beobachteten. Die
Ab=
ordnung die nach Cannes gehen ſoll, wo ſich der Prinz eben auf=
hält, beſteht aus dem Präſidenten Schifkow, Grekow, Michailow
einem Bauern und einem Türken. Die Mitglieder der Regierung
reiſen am 11. auf verſchiedenen Wegen nach Sofia.
Nachdem Karawelow den diesbezüglichen Ukas denn doch mic
unterfertigte, ſo wurde über ganz Oſt=Rumelien der Belagerungs= verhängt und ſofort publiziert. Major Panitza hat die
Offiziere für das Kriegsgericht ernannt, das die Meuterer von
Bur=
aas aburteilen wird. (Einer neueren Meldung zufolge wurden dig
Meuterer zu 15 Jahren Kerker und Nabukoff zum Tode verurteilt.
Karawelow, deſſen fragwürdige Haltung das ſeit langem
vor=
ſehen ließ., hat ſeine Entlaſſung gegeben. Dieſes Ereignis wird
mit Genugthuung begrüßt, da die Regierung die Sobranje nur
mi=
großer Mühe hatte bewegen können, von dem der Regierung
er=
teilten Vertrauensbeſchluſſe Karawelow nicht ausdrücklich
auszu=
ſchließen.
Herbien. Das Auftreten Perſianis in Belgrad, der die Oppo= durch die Aeußerung, Rußland werde Serbiens Vertrag mit
dem ſogenannten Fürſtentum Bulgarien nicht anerkennen, zu hetzem
ſuchte, erregt umſomehr Befremden, als niemand Rußlands
Zu=
ſtimmung verlangt hat.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 12. November.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Major z. 2.
Weygand, ſeither Bezirks=Kommandeur des 2. Bataillons 8. Großh.
Landwehr=Regiments Nr. 117, das Ritterkreuz 2. Klaſſe des
Lud=
wigsordens ſowie dem Miniſterialrat im Miniſterium des Inner
und der Juſtiz Carl Rothe das Ritterkreuz 1. Klaſſe des Verdienſt=
Ordens Philipps des Großmütigen verliehen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Geheimen.
Ober=Rechnungsrat Ferdinand Heß zum Präſidenten der
Oberrech=
nungskammer ernannt.
Der zweite Ausſchuß der zweiten Kammer hält=
Montag, den 22. d. M. und ſoweit erforderlich die folgenden Tage
Sitzungen haben, in welchen zunächſt die Vorlage Großh.
Miniſte=
rums des Innern und der Juſtiz betr. die Feldbereinigung zur
Beratung gelangen und ſodann eine Beſprechung bezüglich der
ſonſtigen noch unerledigten Gegenſtände aus früheren Seſſionen
er=
folgen wird.
r. In der geſtrigen Sitzung der
Stadtverordnetenver=
ſammlung machte Herr Oberbürgermeiſter Ohlh Mitteilung von
einem Antrag des Stadtverordneten Müller betr. Herſtellung des
Trottoirs vor dem Saalbau in der Riedeſelſtraße aus ſtädtiſchen
Mitteln, einer Petition der Bewohner der Schloßgaſſe, betr.
Neu=
pflaſterung dieſer Straße, einer Zuſchriſt des Komites für die
Dampfſtraßenbahn Darmſtadt=Frankfurt, Fortſetzung der Bahn,
Frankfurt=Langen bis Darmſtadt, womit ſich die Verſammlung im
Prinzip einverſtanden erklärt. Vor Eingang in die Tagesordnung
erſucht Herr Stadtverordneter Rückert um Auskunft über den Stand
der Auseinanderſetzung zwiſchen der kirchlichen und politiſchen
Ge=
meinde, worauf der Herr Vorſitzende die Schwierigkeit der Löſung
der verſchiedenen hierher bezüglichen Fragen hervorhebt. Für die
vorausſichtlich Ende November ſtattfindenden Stadtverordnetenwahlen
ſind zu Stellvertretern ernannt worden für den 1. Bezirk Herr J.
Diefenbach, für den 2. Herr Carl Gräf. für den 3. Herr R. Lautz,
für den 4. Herr Fr. Weber. Als Beiſitzer werden vorgeſchlagen für
das 1. Wahlbureau die Herren Anton und Verbenich, für das 2.
die Herren Heim und Jacobi, für das 8. die Herren Lehr und Rockel
für das 4. die Herren Schneider und Uebelshäuſer. Als
Wahl=
bureaus werden je zwei im alten Pädagog und im Kyritzſchen Stiſt
vorgeſchlagen. Die Verſammlung iſt mit dieſen Vorſchlägen
einver=
ſtanden.
Nach Ablauf der Garantiezeit für das Waſſerwerk und der
letzten Begutachtung ſoll die reſtierende Garantieſumme
zurückge=
zahlt werden, mit dem 1. Dezember tritt dann Herr Müller in den
ſtädtiſchen Dienſt als Oberingenieur und Oberleiter des
Waſſer=
werks. Der Abſchluß der Waſſerwerksrechnung für 1885ſ86 weiſt
den erfreulichen Ueberſchuß von 27970 Mark vor, der für
Er=
höhung des Betriebsfonds, für den Erneuerungsfonds und für
Abſchreibungen verwendet werden ſoll. Die Verſammlung
er=
klärt ſich damit einverſtanden. Bei dem Abſchluß der
Gaswerks=
rechnung für 1885ſ86 ergibt ſich ein Reingewinn von 159375. M.,
der übrigens nur zum Teil wirklicher Betriebsgewinn. Davon ſind
der Stadtkaſſe 72000 M., dem Erneuerungsfonds 10000 M., für
Tantiemen u. ſ. w. 4788 M. vorſchriftsmätig zugewieſen. Weitere
58000 M. ſollen dem Erneuerungsfonds und der Reſt mit 14000
der ſtädtiſchen Kaſſe überwieſen werden, womit die Verſammlung
einverſtanden iſt.
Darauf wurde die Verlängerung der Gasleitung in der Beſſunger
Eichberg= und Annaſtraße genehmigt, ebenſo das Geſuch der
Acker=
bauſchule um Mitbenutzung der ſtädtiſchen Turnhalle, ſowie die
Verpachtung von Räumen im Rheinthorgebäude und im
Hegen=
dörfer'ſchen Haus auf beſtimmte kürzere Friſten. Die Anſchaffung
einer Uhr mit= Zifferblatt nach der Straße und im Treppenhaus
der Mädchen=Mittelſchule wurde einſtweilen unerledigt gelaſſen mit=
M 221
der Bemerkung, daß die Uhr von außen ſichtbar, beleuchtet und mit 1 ſchäften aus dieſer Stellung ſcheidenden Herrn Kreisveterinärarzt
Einem Schlagwerk verſehen ſein ſoll.
Mehrere Anſchaffungen für das Schlachthaus wurden genehmigt, der Allgemeinenen Tierſchutz=Heitſchrift beſtätigt. Weiter wurden
ebenſo eine Kreditüberſchreitung von 1822 Mark bei der baulichen die üblichen Rechenſchafts= und Rechnungsberichte, ſowie Voran=
Herſtellung des Pfründnerhauſes, ſowie ein Kredit von 1000 M. ſchläge entgegengenommen und genehmigt.
für den Aufſehergehalt im Armenhauſe, worauf in Beziehung
auf die Aufſicht im Pfründner= und im Krankenhauſe einige werden uns Stizzen aus dem Leben Fritz Reuters und Vor=
Grzaniſatoriſche Aenderungen zur Kenntnis gebracht wurden. In leſungen aus deſſen Werken bringen. Herr Telegraphendirektor
ſetreff des Befahrens der kleinen Bachgaſſe hat die Polizei=Ver= Kuß, im Volksbildungsverein beſtens akkreditiert dürch ſeinen
vor=
ſvaltung ein Schreiben an die Bürgermeiſterei gerichtet, dem durch
bas Anbringen einer das Befahren der Gaſſe unterſagenden Plakats 1 Abenden, am 18 und am 25. November, das Auditorium in das
kachgekommen wird. Eine Grenzregulierung an den Siebenwegen Leben und die Werke des unvergeßlichen Dichters einführen. Der
wurde gebilligt und dann in die geheime Sitzung eingetreten.
heim und Finthen aufgetretenen choleraverdächtigen Erkrank= des niederſächſiſchen Plattdeutſchen Unkundigen vollkommen
ver=
ſungen ſind bekanntlich nur die beiden letzteren Fälle vor dem Tod ſtändlich ſein wird. Der unvergleichliche Humor Fritz Reuters
ſoder der vollſtändigen Geneſung zur Kenntnis der Behörden ge= wer kennt nicht die köſtliche Figur des „Entſpektors' Bräſia -, der
Lommen; es konnten mithin auch nur in dieſen beiden Füllen mikros= „durch Thränen lächelt; wird ſich gewiß zu den alten Freunden
Kopiſche und bakteriologiſche Unterſuchungen des Darminhalts der äuch hier eine Reihe neuer gewinnen.
Kranken ſtattfinden. Wie ſchon erwähnt, iſt das Vorhandenſein des
Kochſchen Tholerabacillus in den Leichenreſten der am 26. Oktober 30. September beendigten ſechſten Betriebsjahre wurden von 4933
zu Finthen geſtorbenen Krankenſchweſter konſtatiert, und iſt derſelbe Einlegern in 96 800 Einzahlungen (Poſten eingelegt. 4 60 264. 70
auch in den Entleerungen der zuletzt in Finthen erkrankten, nunmehr
geneſenen Frauensperſon gefunden worden. Wenn, wie nach dem
Dermaligen Stand der Wiſſenſchaft zu ſchließen, der Koch'ſche Cho=
Aerabacillus nur bei aſiatiſcher Cholera vorkommt, ſo müßte
ange=
nommen werden, daß in dieſen beiden Fällen wirklich aſiatiſche
Cholera vorhanden war, und wäre nicht ausgeſchloſſen, daß dieſe
Krankheit auch den anderen Erkrankungen, die einer näheren Unter=
Juchung nicht unterzogen werden konnten, zu Grunde lag. Nachdem
iͤndeſſen, wie bekannt ſeit dem 14. und beziehungsweiſe 28. v. M.
bei exakteſter Beobachtung der Bevölkerung ein irgend Anlaß zu
Verdacht bietender Erkrankungsfall weder in den genannten Orten
moch in weiterem Umkreis vorgekommen iſt, kann die Befürchtung,
daß im Anſchluß an die in Gonſenheim und Finthen vorgekommenen
Krankheitsfälle weitere ähnliche Erkrankungen auftreten könnten,
mit Grund nicht gehegt werden. Bei der verhältnismäßig geringen
Hahl von Erkrankungen und bei der raſchen und umfaſſenden Desin=
Fektion der Orte, an denen Kranke geweſen waren hat denn auch
die Großh. Regierung in Uebereinſtimmuug mit dem ſeitens des
Reichsamts des Innern an Ort und Stelle entſandten Mitalied des
Reichsgeſundheitdamts irgend welche Hemmungen und
Beſchränk=
ungen des Verkehrs nicht für angezeigt gehalten und iſt den
entgegen=
geſetzten Wünſchen und Beſtrebungen, wie ſie an einzelnen Orten
aus der Bevölkerung laut geworden, alsbald entgegengetreten.
Darüber, auf welchem Weg die vorgekommenen Erkrankungen durch
Einſchleppung von Außen entſtanden ſein könnten, haben die
ange=
ſtellten umfangreichen Ermittelungen auch nicht den geringſten
An=
halt geboten. Alle in dieſer Beziehung geäußerten Vermutungen
haben bei näherer Unterſuchung ſich nur als Vermutung dargeſtellt
und iſt nach keiner Richtung hin auch nur eine Wahrſcheinlichkeit
gefunden worden.
D. 819.
In der Dienstagsnummer d. Bl. war an eine Mitteilungüber
die zu errichtende Erziehungsanſtalt für verwahrloſte
Kin=
der die Bemerkung geknüpft, ob man nicht den Verſuch machen
ſolle, dieſe Kinder in geeigneten Familien unterzubringen. Darüber
iſt folgendes zu ſagen: Es beſteht durchaus nicht die Abſicht, nach
dem Inkrafttreten des Geſetzes über die Zwangserziehung
verwahr=
loſter oder der Verwahrloſung entgegengehender Kinder, welches
moch von der hoffentlich recht bald erfolgenden Beratung in der
erſten Kammer abhängig iſt, von dem Prinzip der
Familien=
pflege abzugehen, das ja bekanntlich in unſerer Waiſenpflege längſt
und mit Glück durchgefuͤhrt iſt. Im Gegenteil, dieſes Prinzip ſoll
auch gegenüber den Kindern, welche demnächſt unter das fragliche
Geſetz fallen werden, immer in erſter Linie zur Anwendung kommen.
Hauptſächlich wird man Kinder, welche ihre Eltern nur wegen
drohender Verwahrloſung weggenommen werden für die Regel nur
in Familienpflege unterbringen, auch werden lich manche Kinder,
die zwar ſchon als verwahrloſt betrachtet werden müſſen, immer
noch für die Familienpflege eignen und deshalb auch dieſer letzteren
teilhaftig werden. Die zu errichtende Anſtalt iſt aber unbedingt
nötig und kann zur wirkſamen Durchführung des ſo lange
ange=
ſtrebten Geſetzes nicht entbehrt werden, um auch den zahlreichen
Fällen Rechnung tragen zu können, in welchen entweder ein ſo hoher
Grad von Verwahrloſung vorliegt, daß von Aufnahme in einer die
nötigen Garantien bietenden Familie nicht mehr die Rede ſein kann,
oder wenn es ſich um Kinder handelt, für welche wegen körperlicher
oder geiſtiger Gebrechen ſich zur Uebernahme bereite taugliche
Fa=
wilien nicht mehr finden. Daß unter normalen Verhältniſſen die
Familienpflege für Kinder, die aus irgend einem Grunde nicht im
elterlichen Haushalt aufgezogen werden können, immer das Paſſendſte
iſt, wird wohl von keiner einſichtigen Seite mehr beſtritten werden.
In der vorgeſtern nachmittag im Bahnhofhotel ſtattgehabten
Sitzung des Ausſchuſſes des Thierſchutz=Vereins für das
Großherzogtum Heſſen wurde Herr Direktor Dr. L. Boßler
an Stelle des wegen Ueberhäufung mit dienſtlichen und Berufsge=
2781
Dr. Schaefer als erſter Schriftführer des Vereins und Redakteur
8 Die nächſten beiden Vorträge im Volksbildungsverein
jährigen Vortrag über Telephon und Mikrophon wird an zwei
Redner wird dabei zum beſſern Verſtändnis das Plattdeutſche etwas
- Von den in den Monaten September und Oktober in Gonſen= idealiſieren, d. h. dasſelbe ſo zu Gehör bringen, daß es auch dem
Die Pfennigſparkaſſe zu Darmſtadt. In dem am
Hiervon wurden in die ſtädtiſche Sparkaſſe zur
Ver=
zinſung übertragen
57554. 50
in 9215 Poſten, von denen 349 neue Einlagen und
8464 Zuſchußeinlagen.
Zurückgenommen wurden im Laufe des Jahres in
3310 Poſten
4 20710.
Seit Eroffnung der Pfenniaſparkaſſe CI. October 1880) wurden:
in die ſtädt. Spärkaſſe überträgen:
Zurückgenommen:
N. 47057. 85.
4 8200.-
1. Jahr
II.
III.
IV.
V.
VI.
56 383. 60.
56 550. 20.
63292. 55.
59992. 05.
57554. 50.
4340 80. 75
„ 24 300.
„ 25 200
„ 26 800.
„ 22 300.—
20710.-
K 127510.-
Die Summe der Einlagen in den beiden letzten Betriebsjahren
zeigt zwar eine Abnahme gegen 1884, deren Urſache hauptſächlich in
der Gründung einer Pfennigſparkaſſe in Beſſungen beſteht, die
Zahl der Einleger und Einlagepoſten hat dagegen ſtändig
zuge=
nommen.
Wie ſchon früher hervorgehoben, gehen jetzt alljährlich viele
Hun=
derte von Sparern, welche erſt mit wenigen Pfennigen angefangen
und ſich überzeugt hatten, daß ihnen das Sparen ganz leicht
mög=
lich war, zur ſtädtiſchen Sparkaſſe als Markeinleger über. Die
Zahl dieſer Einleger iſt zwar durch Neuhinzugetretene mehr als
er=
ſetzt, weil dieſe aber ſtets mit kleinen Beträgen anfangen ſo mußte
ſich ein Ausfall in der Summe ergeben. In welchem Maaße dieſe
durch unſere Pfennigſparkaſſe gegebene Anregung auf die Hebung
der Sparſamkeit im Allgemeinen einwirkte, ergiebt ſich aus den
Jahresberichten der ſtädtiſchen Sparkaſſe. Nach denſelben hat ſich
nämlich die Zahl der Einleger vermehrt: 1881 um 5315, 1882 um
4288 1883 um 3709, 1884 um 3974, 1885 um 3737.
Die günſtigen moraliſchen Wirkungen. welche wir von der
Pfennigſparkaſſe erwarten, können zwar im Großen erſt nach längerer
Feit ſichtbar werden: aber wir dürfen bereits ſagen, daß es der
Pfennigſparkaſſe gelungen iſt:
1) Täuſenden durch ihre eignen gelungenen Verſuche zu
be=
weiſen, daß ſie ſparen können; damik hat aber die troſtloſe
Ausrede: „Wir können nichts erübrigen und können es im
Leben doch zu Nichts bringen' ihre Geltung verloren.
2) Viele Hunderte unſerer Einleger nach ihren eignen
Mit=
theilungen, zu überzeugen, daß ſie durch ihre kleinen Einlagen
für ihre Kinder die größeren Anſchaffungen, z. B. für
Con=
firmation und Ausſtattung erſparen können, ohne ſchlechter
zu leben, als vorher.
3) Die Luſt zu Arbeit und Erwerb und zur Verbeſſerung der
Leiſtungen zu heben.
4) Bereits in Tauſenden von Nothfällen lund dazu wurden die
meiſten Hurücknahmen von Einlagen verwendet), die Mittel
zur Abhülfe zu gewähren.
Dieſe erfreuliche Wahrnehmung wird voll beſtätigt durch die
amtliche Feſtſtellung, daß die Geſchäfte der ſtädtiſchen
Pfandleihan=
ſtalt ſeit dem Betrieb der Pfennigſparkaſſe jährlich abgenommen
haben während ſie bis dahin in ſtändiger Bunahme begriffen waren.
Es wird der Pfennigſparkaſſe von mancher Seite vorgeworfen,
daß ſie dem Verkehr bedeutende Summen entziehe und hierdurch
beſonders dem Kleinhandel ſchade. Dieſe Anſicht iſt vollkommen irrig,
indem das Sparen ſeinen Anhängern nur ermöglichen will, das
Geld für ihre Bedürfniſſe erſt zu ſparen, und dann gegen
Baar=
zahlung gut und billig zu kaufen, anſtatt ſolches, wie vielfach bisher,
zu borgen und dadurch in Schulden zu verſinken.
Die Sparer werden auf ſolche Weiſe und durch den Zuwachs
ihrer Zinſen kaufkräftiger, und auf Lebendigkeit und Solidität des
2782
M 221
geſammten Kleinhandels kann die Gewöhnung zur Sparſamkeit und
zur Baarzahlung nur den beſten und wichtigſten Einfluß üben.
Schließlich bleibt rühmend zu erwähnen, daß die Ehrenämter
der Pfennigſparkaſſe von den wackeren Männern, welche ſie über
nommen, mit ſtets gleichem Eifer verwaltet werden.
Mainz. II. Nov. Die Schwurgerichtsverhandlungen.
für das 4. Quuartal der Provinz Rheinheſſen werden am 13. Dez.
unter dem Vorſitz des Herrn Landgerichtsrat Rauch ihren Anfang
nehmen; im Verhinderungsfall iſt Herr Landgerichtsrat Laiſt als
Vorſitzender beſtimmt.-Kommenden Montag ſoll hier eine
Privat=
poſt ins Leben treten.
Gießen, 10. Nov. Die Schwurgerichtsverhandlungen
für das 4. Quartal der Provinz Oberheſſen werden Montaa den
13. Dez. ihren Anfang nehmen. Zum Vorſitzenden iſt Herr
Land=
gerichtsrat Dr. Gilmer beſtellt worden.
Frankfurt, 11. Nov. Die. Friedhofs=Affaire, welche mil
ihren Konſequenzen wohl noch in dem Gedächtnis Aller iſt, ſpielt
nun vor dem hieſigen Civilgericht. Bekanntlich wurden bei der
Affaire verſchiedene Perſonen mehr oder minder ſchwer verletzt und
ihnen ihre Kleider zerriſſen. Da durch den Strafrichter eine
Be=
ſtrafung des Volizeikommiſſärs Meyer und Genoſſen ſtattfand, ſo
hat ſich ein Teil der Beſchädigten veranlaßt geſehen, den genannten
Kommiſſarius für den ihnen an Geſundheit und Kleidern
entſtan=
denen Schaden haftbar zu machen. Vorerſt entſchloß ſich jedoch
einer der Verletzten klagend aufzutreten. In der geſtrigen
Verhand=
lung wurde Vorlage der Strafakten beantragt und dieſem Antrage
ſtattgegeben.
8t. Frankfurt, II. Nov. Es wird manchen intereſſieren, daß
der Schlafwagenverkehr der Internationalen Schlafwagen=
Ge=
ſellſchaft ein völlig ungeſtörter iſt. Es verkehren Schlafwagen
zwiſchen Frankfurt=Berlin, Frankfurt=Straßburg=Baſel über Mainz=
Ludwigshafen und zwiſchen Frankfurt=Paris. Auch der Dienſt
Darmſtadt=München und Darmſtadt=Wien geſchieht regelmäßig.
Berlin, 10. Nov. Der Kaiſer hat die Bildung eines
Komité=
genehmigt, welches zu einer Feier des am 1. Januar bevorſtehenden
C0jährigen Dienſtjubiläums auch außerhalb der Armee aufzufordern
beabuchtigt. Es ſoll zu Zeichnungen aufgefordert werden, um dem
geaiſer dadurch ein Geſchenk zu machen, daß möglichſt viele
Sol=
daten der Armee in den Beſitz eines Andenkens an dieſen Ehrentag
geſetzt werden, welches gleichzeitig Bezug auf die militäriſche
Dienſt=
karriere des Kaiſers hat und dem Soldaten eine Erinnerung an
ſeine Dienſtzeit ſein wird.
Die Privatpoſt „Hanſar hat ihre Briefbeforderung eingeſtellt.
Berlin, 10. November. In der letzten Ziehung der
Ber=
liner Jubiläums=Kunſt=Ausſtellungs=Lotterie ſiel der
erſte Hauptgewinn von 30000 Mark auf die Nr. 486418, welche
wie uns mitgeteilt wird, in den Ausſtellungsräumen am 15. Oktober
von einem bisher Unbekannten gekauft wurde. Ferner iſt das Loos
Nr. 395008 gezogen mit dem vierten Hauptgewinn und das Loos
Nr. 395119 mit. dem fünften Hauptgewinn. Der zweite
Hauptge=
winn, Wert 20000 Mark, auf das Loos Nr. 438686, kommt nach
Trier und iſt der Gewinner ein in Trier wohnender in dürftigen
Verhältniſſen lebender penſionierter Unterbeamter mit 9 Kindern,
während der dritte Gewinn von 15000 Mark auf Nr. 64384 in
Berlin geblieben iſt. Die Ziehung dauert bis 13. November. Die
offizielle Gewinnliſte wird vom Loſe=Debit=Komptoir Karl Heintze
einige Tage nach beendeter Ziehung herausgegeben.
London, 8. Nov. Der bekannte Jockey F. Archer hat ſich
heute in einem Fieberanfall erſchoſſen. Sein jährliches Einkommen
belief ſich auf über 200 000 M. Er war erſt 29 Jahre alt und die
Zahl ſeiner Siege auf dem Rennplatz belief ſich ſchon auf 2749.
Großherzogliches Hoftheater.
Mittwoch 10. November.
E. Wir ſind dem großen Leben, das ſich da auf dem bretternen
Gerüſt der Scene in „Wallenſteins Lageru und den „
Picco=
lominir vor uns aufbaut, noch nicht entfremdet worden; wir ſind
ihm vielleicht um ein beträchtliches näher gerückt als die Zeitgenoſſen
Schillers; denn unſer Daſein hat reichere Geſichtspunkte gewonnen
und bewegt ſich durchſchnittlich in groͤßeren Kreiſen. Und weil der
Menſch mit ſeinen größeren Zwecken wüchſt, laſſen wir es auch
gerne geſchehen, daß der Dichter uns aus des Bürgerlebens engem
Kreis auf einen höheren Schauplatz verſetzt, denn nur der große
Gegenſtand vermag den tiefen Grund der Menſchheit aufzuregen.
Ein Geſchlecht, das, wie das unſere, von ſo vielen ernſten Fragen
bewegt wird und auch bald an des Jahrhunderts Ende hält, das
muß notwendig Verſtändnis haben für die Sprache der tragiſchen
Muſe, die unſere Teilnahme für eine Zeit begehrt, „wo wir den
Kampf gewaltiger Naturen um ein bedeutend Ziel vor Augen ſehen.
Wie die dürren Haupt= und Staatsaktionen poetiſch fruchtbar
zu machen ſind, - dafür bleibt die Wallenſteintrilogie, was für
kritiſche Bedenken man auch dem Helden entgegen bringen möge,
ein ewig muſtergiltiges Exempel!
Die bunte kriegeriſche Bühne des Lagers, auf der ſich die
ver=
ſchiedenſten Elemente tummeln, übte in der heutigen Vorſtellung
ihre alte volkstümliche Wirkung. Wir müſſen das flotte
Zuſammen=
ſpiel loben und auch der Einzelleiſtungen mit Anerkennung gedenken.
Der brave Wachtmeiſter war von Herrn Mickler kräftig und bieder
aufgefaßt. Die Holk'ſchen Jäger, gar luſtige Vögel, ſpielten die
Herren Steude und Wagner friſch und frech. Die noble
Auf=
faſſung der Reiterfreiheit, wie ſie aus dem walloniſchen Küraſſier
redet, kam durch Herrn Edward zur durchſchlagenden Geltung.
Der dumme Kroat, der philiſterhafte Arkebuſier hatten
gleich=
falls gute Vertreter an den Herren Hanſen und Knispel. Auch
Frl. Ethel gab ſich mit ihrer Marketenderin redliche Mühe, wenn
ſchon der derbe Ton, der ſich für die Guſtel von Blaſewitz gehört,
ihr nicht ausreichend zu Gebote ſteht. Eine Glanzleiſtung war die
Rede des Kapuziners, in der Herr Butterweck ſich wieder einmal
als ein ausgezeichneter Komiker bewährte.
In den „Piccolominis ſtand Jeder an ſeinem Platz: die
Menge der Fiauren war paſſend verteilt worden.
Der Wallenſtein des Herrn Wünzer iſt eine tief angelegte
und mit voller Konſequenz durchgeführte Charakterzeichnung. Die
Geſtalt des Feldherrn, welche Herr Wünzer uns vorführt, zeigt in
der That jene Züge ſtrenger Verſchloſſenheit und unnahbarer Größe,
welche die Perſönlichkeit Wallenſteins ſeiner näheren und ferneren
Umgebung gefürchtet und zugleich bewundernswert erſcheinen läßt.
Die charakteriſtiſchen Geſtalten des=Queſtenberg. 3llo,
Jſo=
lani, Buttler, Oktavio kamen durch die Herren Knispel,
Mickler Hanſen, Werner und Dalmonico zu ihrer vollen
Bedeutung. Herrn Hackers Auffaſſung und Spiel verinnerlicht
ſich immer mehr. Als Darſteller des Max ſetzt er jede billige
Effekthaſcherei, zu der die Rolle minder gediegene Schauſpieler
ver=
leitet, bei Seite und macht von dem leidenſchaftlichen Pathos den
ökonomiſchſten Gebrauch. Die Worte des Max von „dem Geiſt, den
keine Bildung noch geſchmückt' nimmt der Künſtler - und mit
Recht
nicht. buchſtäblich, bleibt aber doch ſtets der Thatſache
eingedenk, daß er einen friſchen Reiteroberſt und keinen Phantaſt
vorzuführen hat. Im Bilde der Grüfin Terzky, welches uns Frl.
Berl bot, vereinigten ſich alle die Züge, mit welchen der Dichter
dieſe heroiſche Geſtalt, welche ſich gegen den Schluß der Tragödie
in ihrer ganzen Größe aufrichtet, ausgeſtattet hat. Die bis ins
Einzelne durchgearbeitete Leiſtung hgt Anſpruch auf unumſchränkte
Anerkennung. Für den weihevoll geſprochenen Prolog ſei der
Künſt=
lerin gleichfalls Lob geſpendet. Frl. Cramers Thekla iſt ſo recht
nach dem Herzen des Dichtersl Die Künſtlerin faßt dieſe ſinnige
und dabei entſchloſſene Frauengeſtalt nicht als ſentimentale Schwär
merin, wie das ſo häufig geſchieht, ſondern im Sinnz der Worte:
„Ernſt liegt das Leben vor der ernſten Seele. Der Kaſ
ſandrazug, der ſich vor allem in dem herrlichen Monolog „Es
geht ein finſterer Geiſt durch unſer Haus' kund giebt, wurde von
der Künſtlerin mit Nachdruck betont. Daß ſie das Lied „Der
Eich=
wald brauſt; ſang und zwar mit einem äußerſt ſympathiſchen
Vortrag, erhöhete die Wirkung der betreffenden Scenen nicht wenig.
Die ſtille, im Geheimen duldende Herzogin Wallenſtein hatte an
Frl. Schütky eine würdige Vertreterin.
Bis herunter auf die
Nebenfiauren, den Kellermeiſter, der die Bilder am Prunkkelch
er=
klärt (Herr Leib) und den Kornet (Herr Göbel), der dem
Oktavio geheime Botſchaft bringt, that jeder Schauſpieler ſeine volle
Schuldigkeit.
„dAtlidrai
(11501
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine
innigſt=
geliebte Gattin, unſere unvergeßliche Mutter, Schweſter
und Schwägerin
Frau Eino Rumpk,
geb. Mrauss,
geſtern Abend ¼8 Uhr durch einen ſanften Tod von
ihrem ſchweren Leiden zu erlöſen.
Um ſtille Theilnahme bittet
Namens der Hinterbliebenen:
Jos. Rumpk.
Darmſtadt, den 10. November 1886.
Die Beerdigung findet auf dem Friedhofe zu Darmſtadt
Samstag den 13. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr, vom
Leichenhauſe aus ſtatt.
Tageskalender.
Freitag, 12. November: Verſammlung des Lokalgewerbvereins
Darm=
ſtadt in der Brauerei Diſchinger (Textor).
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.