Abonnementspreis
ertelhährlich 1 Mark 50 Pf. inck.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſiämtern Beſtellungen ent
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag.
(Jrag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werden argminmen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinfir Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36. ſowie auswärts
von allen Annoncen=Egedilionen.
Amtliches Organ
für die Bekanutmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Donnerstag den 11. November.
1886.
N 220.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Durchſchnittsmarktpreiſe.
Gemäß der Beſtimmung in Poſ. 6 Abſatz 5 der Inſtruction zur Ausführung des Geſetzes über die Naturalleiſtungen für
bie bewaffnete Macht im Frieden GReichsgeſetzblatt Nr. 25 von 1815) wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß für
den Monat Oktober 1886 als Durchſchnittsmarktpreiſe für Hafer 13 Mk., für Heu Mk. 6.-, für Stroh Mk. 5.
per 100 Kilogramm ermittelt worden ſind.
Darmſtadt, den 8. November 1886.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
11427
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen das Nachſtehende zur Kenntniß der Intereſſenten:
I) „Siegel's Hühneraugentöd iſt eine Zuſammenſetzung aus Wachsſalbe und Salieylfäure, ſtellt ſich mithin
als eine Arzneiſalbe dar, welche nach den Beſtimmungen der Kaiſerl. Verordnung vom 4. Januar 1875 ausſchließlich in
Apotheken verkauft werden darf.
2) Radlauer's Hühneraugentineturs beſteht aus Collodium, in welchem Salichlfäure und ein Pflanzenextrakt
wahrſcheinlich Indiſcher Hanfertrakt) gelöſt ſind. Da dieſe Miſchung zu den „Flüſſigen Arzneimiſchungen für den äußer=
Uichen Gebrauch' gehört, ſo darf dieſelbe nach den Beſtimmungen der cit. Kaiſerlichen Verordnung von 1875 ausſchließlich
rn Apotheken feilgehalten werden.
Wir bringen dies mit dem Anfügen zur Kenntniß der Betheiligten, daß wegen Zuwiderhandlung gegen die angeführten
Beſtimmungen bereits in zwei Fällen Anzeige erhoben worden iſt.
Darmſtadt, den 8. November 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
[1428
v. Grolman.
Edictalladung.
Nachdem wider den Rekruten Jakob Draxler aͤus dem Bezirke des 1.
Ba=
taillons (Mainz) 4. Großherzoglich Heſſiſchen Landwehr=Regiments Nr. 118,
ge=
boren am 9. September 1865 zu Knielingen, Bezirksamt Karlsruhe, der förmliche
Deſertionsprozeß eröffnet worden iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, ſich ſofort,
bei ſeinem Truppentheil zu geſtellen, ſpäteſteus aber in dem auf
Samstag den 26. Februar 1887, Vormittags 11 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termin zu erſcheinen, widrigenfalls die
wider ihn eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, er in contumacoiam für fahnenflüchtig
erklärt und in eine Geldſtrafe von Einhundert und Fünfzig bis Dreitauſend Mark
verurtheilt werden wird.
[1169
Darmſtadt, den 30. Oktober 1886.
Großherzogliches Gericht der Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
Bekanntmachung.
In der am 17. Oktober 1886 ſtatt
gehabten Generalverſammlung des land
wirthſchaftlichen Conſumvereins Arheilger.
e. G.) wurde an Stelle des aus dem
Vorſtande ausſcheidenden Heinrich Huck II.,
Joſt Schneider von Arheilgen zum
Direc=
tor gewählt.
Darmſtadt, den 9. November 1886.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
[1142,
Lauer.
Bekanntmachung.
Die Anlieferung von 5 Stück
Füll=
reguliröfen ſoll im Wege der Submiſſion
vergeben werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 13. November 1886,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
ſauf dem Stadtbauamt, Zimmer Nr. 24,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 8. November 1886.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[11388
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werden 3700 Stück Ginſternwellen in kleineren Looſen, Diſtrikt „Nachtweide,
Wannenmachersplatt, Langwieſe und Kahleberg;, aus dem ſtädtiſchen Oberwald, im
oberen Saale der Turnhalle, Woogsplatz Nr. 5, öffentlich verſteigert.
Dieſelben eignen ſich vorzüglich zur Verwendung als Deckreiſig.
Darmſtadt, den 9. November 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[1431
Ohly.
Hulz Verſteigerung.
Montag den 15. November l. Js., Vormittags 9½ Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu Beſſungen aus dem Diſtrict Maitanne:
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verſteigert.
Und Nachmittags 3 Uhr an Ort und Stelle:
19 Stück Kiefern=Stämme von 12,50 Feſtmeter Inhalt.
Zuſammenkunft der Steigerer zunächſt am Griesheimer Haus.
Beſſungen, den 9. November 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
Rm.
Rm.
[11432
Lupttalgeſuch.
Die Gemeinde Beſſungen bedarf eines Kapitals von 70,000 Mark.
Kapi=
taliſten wollen ihre Offerten mit Angabe des Zinsfußes bei der unterzeichneten
Stelle einreichen.
Beſſungen, den 9. November 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
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[ ← ][ ][ → ] 2766
11402) Grafenſtr. 13 ein möblirtes
Zimmer an ein oder zwei Herren ſiſrael.)
per ſofort zu vermiethen.
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11450) Eine tüchtige
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Einem verehrlichen Publikum die ergebenſte Mittheilung, daß ich mit
dem heutigem Tage Ludwigsſtraße Nr. 14 ein
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Ahren=Grſchüft
eröffnet habe. Durch langjährige Thätigkeit in größeren Uhrengeſchäften
und Engros=Handlungen und durch meine Verbindung mit den beſten
Be=
zugsquellen bin ich in den Stand geſetzt meine werthen Abnehmer in jeder
Hinſicht zu befriedigen. Mein Unternehmen dem Wohlwollen der verehrten
Intereſſenten empfehlend, zeichne
Hochachtungsvoll
Ludwigsſtraße
J. Jaochle,
Nr. 14.
Daatoan=-elten=Oeſelſcaft
zB Darmstadl.
Montag den 29. November 1886, Abends 8 Uhr, findet im Muſik=
Saal des Saalbaues die ſtatutemäßige
ordentliche General=Verſammlung
der Saalbau=Actien=Geſellſchaft zu Darmſtadt ſtatt, zu welcher die Actionäre
hier=
durch ergebenſt eingeladen werden.
Tagesordnung:
1) Geſchäfisbericht des Vorſtandes mit den Bemerkungen des Aufſichtsraths;
2) Bilanz für 1885-86 mit Gewinn= und Verluſtrechnung;
3) Voranſchlag für 1887-88,
4) Antrag des Vorſtands auf Abänderung des 8 8, letzter Abſatz, und auf
Streichung der Poſ. 2 des 8 16 der Statuten;
5) Wahl von ſechs, eventuell ſieben Mitgliedern des Vorſtands und von zwei
Mitgliedern des Aufſichtsraths.
Darmſtadt, den 10. November 1886.
Für den Vorſtand der Saalbau=Actien=Geſellſchaft.
Der Vorſitzende:
Der Schriftführer:
J. V.
Dr. F. E. Hoſtmann,
Aernin.
1144
Rechtsanwalt.
Lokalgewerbverein Darmſtadt.
Freitag den 12. November l. J3. Abends 8 Uhr: 1. Verſammlung
der Mitglieder, im großen Saal der Brauerei Diſchinger STextor) in der
Saalbauſtraße.
Tagesordnung: Vortrag des Herrn Ingenieurs Eſſelborn über
Ar=
beiterwohnungens. Beſprechung über die Lage des Kleingewerbes. Mittheilung
über den Erwerb eines Gewerbvereinshauſes.
Eröffnung des Locals 7½ Uhr, in welchem die neueren techniſchen
Zeit=
ſchriften aufliegen und der Fragekaſten aufgeſtellt iſt.
Darmſtadt, den 9. November 1886.
Der Vorſtand des Localgewerbvereins Darmſtadt.
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Tecklenburg.
Geſchäfts=Eröffnung und Empfehlung.
In der künſtlichen Eisbahn im
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gütung von 10 Pfg. per Fuhre
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C= Aliceſtraße 13, Beletage. (1423
Einem hochverehrten Publikum hiermit die ergebenſte Anzeige, daß ich unter
Heutigem in meinen neu hergerichteten Lokalitäten Kirchſtraße 25 eine
Ninds= und Schweinemetzgerei
eröffnet habe. Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein durch gute Waare, reelle
Be=
dienung meine werthen Kunden und Abnehmer in die vollſte Zufriedenheit zu ſtellen.
Beſſungen, im November 1886.
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Hochachtungsvoll
Hefurich Hüster.
fleschäftsoröſtnung und -Umpfohlung.
Einem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich Feldbergſtr. 15 ein
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öfnet habe und empfehle alle in dieſes Fach einſchlagenden Artikel bei guter
Paare und prompter Bedienung zu billigſt geſtellten Preiſen.
Achtungsvoll
Feldbergſtraße
W. 400,
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Einladung.
Die verehrlichen Mitglieder des Handelsvereins, ſowie des Kaufmänniſchen
eeins ſind zu dem
Donnerstag den 11. November, Abends 8 Uhr,
der „Reſtauration zur alten Poſt' ſam weißen Thurm, Separateingang im Hof
ſchts, oberes Sälchen) ſtattfindenden Vortrag des Herrn Dr. Schwarz aus
elin über: „Das Hinterland der deutſchen Kolonie Kamerun; ergebenſt
ſingeladen.
[11457
Thilipp Schneider.
Vorſitzender des Handelsvereins für Darmſtadt und Beſſungen.
RrathoitvenvereiN.
Sonntag den 14. November, Abends 8 Uhr:
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11467) Gemeinnütziges. Auch ſolchen, denen
nichts daran gelegen iſt, Erſparniſſe am
Schuh=
werk zu machen, iſt wöchentlich mindeſtens
Imaliges Einfetten der Stiefel zu empfehlen,
da ein ganz ausgetrocknetes Leder die Näſſe
begierig aufnimmt, beim Trocknen aber ſo
hart wird, daß das Tragen ſolcher hart
ge=
wordener Stiefel für die Fütßze oft von üblen
Folgen iſt. Das beſte Fett für dieſen Zweck
iſt anerkannter Maßen das„Schuhfett Marke
Büffelhaut, das mit Recht immer allgemeiner
Anwendung findet. (Das echte, Schuhfett Marke
Büffelhaut' iſt in Blechbüchſen 25 und 50
P=
in Darmſtadt zu haben bei den Herren: S.
Endner, Wienerſtr. 51½ Ph. Greinert, Beſſ.
Rückertſtr. 1. J. V. Haenzel, Rheinſtr. 37
Carl Löhr, Promenadeſtr. 27. ſowie bei Herrn
Carl Watzinger, Wilhelminenſtr. 11, der auch
zur Errichtung weiterer Verkaufsſtellen bereit
iſt. Die Schutzmarke „Büffelhaut” iſt der
vielen minderwertigen Nachahmungen wegen
wohl zu beachten).
Schiffsnachrichten; mitgeteillt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer „Ems;, Kapitän Jüngſt,
vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher am
30. Oktober von Bremen und am 31. Okt. von
Southampton abgegangen war, iſt am 9.
November wohlbehalten in New=York
ange=
kommen.
p.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 13. November
Vorabendgottesdienſt um 4 Uhr 15 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 5 Uhr 5 Min.
Gottesdienſt in der Shnagoge der
3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 13. Nov.: Vorabend 4 Uhr 65 Min.
Morgens 8 Uhr - Min
Nachmittags 3 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 5 Uhr 10 Min.
Wochengottesdienſt: Sonntag den 14. Nov. an:
Morgens 6 Uhr 30 Min.
Nachm. 4 Uhr-
Min.
NB. Scheni Machamischi.
2768
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 11. November.
Denlſches Aeich. S. M. der Kaiſer nahm am 9. die Vorträge
Hochberg entgegen und erteilte hierauf im Beiſein des
Kultusmini=
ſiers dem neuen Biſchof von Ermland Dr. Thiel Audienz.
Der Reichstag iſt durch kaiſerl. Verordnung zum 25. November
einberufen.
Der Reichskanzler Fürſt Bismarck beabſichtigt in den nächſten
Tagen in Verlin einzutreffen, um ſich ſpäter nach Friedrichsruh zu
begeben.
Der König und die Königin von Württemberg begaben ſich
am 10. unter dem Namen Graf und Gräfin Teck nach Nizza. Der
„Württemb. Staatsanzar.: veröffentlicht die Einberufung der
Stände=
verſammlung auf den 20. d. M.
Der bayeriſche Regierungspräſident des Kreiſes Schwaben und
Neuburg. v. Hörmann, wurde aus Anlaß ſeines 40jährigen
Dienſt=
jnbiläums von den Städten Augsburg, Kaufbeuren, Kempten,
Memmingen und Linden zum Ehrenbürger ernannt.
Vor dem Landgericht zu Cottbus haben am Montag die
Ver=
handlungen gegen die Teilnehmer an den ſozialdemokratiſchen
Ex=
ceſſen, die im vergangenen Frühjahre in Spremberg in der Lauſitz
gelegentlich der Muſterung der Geſtellungspflichtigen ſtattfanden,
begonnen. Angeklagt ſind 17 Perſonen wegen Aufruhrs und Auf= die von dem Kaiſer erwähnte Mitwirkung der Mächte werde die
laufs, die Rädelsführer dagegen ſind des Landfriedensbruchs ange= geduldige, aber entſchloſſene Aktion Rußlands unterſtützen, um die
klagt und werden die Verhandlungen gegen die letzteren am 18. Nov.
ihren Anfang nehmen.
Der von der heſſiſchen Regierung in Ausarbeitung begriffene
endet und wird vorausſichtlich noch in dieſem Monat den Kammern
anlehnen.
rate des Unterelſaß Beigeordneter Holzapfel, ein Altdeutſcher,
ge=
wählt worden.
Heſlerreich=Angarn. Wiener diplomatiſche Kreiſe beſtätigen die
ſollen angeblich darüber übereingekommen ſein, gegen eine
Okku=
pation Bulgariens durch Rußland ihr Veto einzulegen; dagegen
nicht beabſichtigt.
In Peſt erreate es großes Aufſehen, daß der Kaiſer am 9. eine um ihnen die Adreſſe zu übergeben.
Stunde bei dem Miniſterpräſidenten Tisza verweilte. Man nimmt
an, daß der Kaiſer den Miniſterpräſidenten zur Unterſtützung Kal= General Kaulbars aus Sofia an die bulgariſche Regierung, daß er
nocky'3 zu veranlaſſen ſuchte, welchem in der ungariſchen Delegation
heftige Angriffe bevorſtehen.
auf. Die ungariſche Delegation will beſtimmte Bürgſchafk Lafür
fordern, daß die Entwicklung der Dinge in Bulgarien nicht den haben, daß am 2. November in einer Verſammlung im Hauſe der
ausſchließlichen Einfluß Rußlands herbeiführe, Kalnocky wird mit
friedlichen Erklärungen antworten und dann die Vertrauensfrage und Zaleski, der Zahlmeiſter der Verſchwörer, ſowie mehrere
Par=
die Delegation ſich dadurch veranlaßt ſehen, die Vertrauensfrage zu
verneinen, ſo wäre der Rücktritt Kalnockys als Drohung gegen
Rußland wahrſcheinlich, ohne daß damit aber ſchon der Krieg
ent=
ſchieden wäre, da auch Andraſſy ſich für möglichſte Vermeidung des
Krieges ausſpricht.
endigung der Budgetberhandlungen zurücktreten.
partielle Occupation nicht zu denken.
Rrauſtreich. Oberſt Villaume der Militärattache Deutſchlands,
ſtattete am 8. d. dem General Boulanger einen Abſchiedsbeſuch, 1 Nabokows, der Präfekt von Burgas erwiderte, Nabokow befinde
Hauptmann v. Hüne demſelben einen Ankunftsbeſuch ab.
ger als der Voranſchlag, 2200 000 mehr als im gleichen Monat im I nach Durchführung der Unterſuchung den ruſſiſchen Behörden aus=
Vorjahre. Der Ausſall rührt hauptſächlich von der Papier=Tabak= zuliefern.
und Zuckerſteuer her.
Windſor. Die „Times= glaubt, dieſer unerwartete Beſuch des Burgas verhafteten Ruſſen und Montenegriner, widrigenfalls er mit
Vremiers ſtehe mit dem Empfange wichtiger Depeſchen über die den äußerſten Maßregeln drohte.
bulgariſche Frage im Zuſammenhange.
die jüngſie Aufforderung einiger bulgariſchen Abgeordneten, ſeine auch wenn Rußland die Wahl nicht anerkenne. Stambuloff erklärte:
ſeine Anſichten und Wünſche in betreff der emanzipierten oder 1 Wahl fand geſtern vormittag ſtatt.
autonomen Provinzen des türkiſchen Reiches ſeien unverändert
ge=
blieben; es wäre eine edle Handlung Alexanders II. geweſen, für
Bulgarien die Freiheit vorbehältlich gewiſſer gerechter
Verpflich=
tungen zu erlangen, und dieſer Edelmut würde verſchwinden, wenn
der jetzige ruſiſche Kaiſer den Traditionen nicht treu bleiben ſollte,
welche ſeinem Vorgänger in der Regierung Ehre und Dankbarkeit dei Oberſten und Flügeladjutanten la suits v. Herff, den
Haupt=
zu haben, daran zu zweifeln, daß die Geſinnung Englands in dem 1 Garde=Unteroffizier=Kompagnie, den Generallieutenant z. D. von
M 220
Rate Europas durch Lord Iddesleigh getreulich repräſentiert werde
Die Lordmayors=Prozeſſion in London am 9. verlief ohne jede
belangreiche Ruheſtbrung.
Bekgien. Der König eröffnete am 9. die Kammern mit einer
des Polizeipräſidenten, des General v. Albedyll, ſowie des Grafen Thronrede in welcher er die Beziehungen Belgiens zu allen Mächter,
als vortreffliche bezeichnet.
Mit Bezügnahme auf die
bedauerns=
werthen Vorgänge in Lüttich und Charleroi erklärte der König, die
Regierung werde den Kammern Geſetzentwürfe über wichtige
Re=
formen voͤrlegen. Es handle ſich hauptſächlich darum, die freie
Bildung von Berufsgruppen zu begünſtigen zwiſchen Arbeitgebern
und Arbeitern neue Verbindungen herzuſtellen durch Bildung von
Schiedsgerichten und Einigungsämtern, und die Regelung der Frauen=
und Kinderarbeit, Beſeitigung von Mitßzbräuchen bei Lohnzahlungen.
Erleichterung der Wohnungsberhältniſſe, Herſtellung von
Einricht=
ungen für die Wohlfahrt und Unterſtützung der Arbeiter ſowie für,
Verſicherungen auf Altersverſorgung durch Vekämpfung der
Trunk=
ſucht und Unmoralität im Allgemeinen, ſowie durch wirkſame
Maß=
regeln gegen Lebensmittelfälſchungen. Der König werde von ſeinem
Begnadigungsrechte gegenüber den wegen der Ausſchreitungen in
Lüttich und Charlerok Verurteilten den weiteſten Gebrauch machen.
Bezüglich der Reform der Rekrutierung ſowie des höheren
Unter=
richts werde mit den Kammern Verſtändigung geſucht werden.
Außkand. Das „Journal de St. Petersbourg; betont den
friedlichen Charakter der Rede des Kaiſers Franz Jofeph und hofft.
revolutionären Elemente in Bulgarien zu beſeitigen, welche ſich der
Wiederherſtellung einer gefeſtigten Ordnung widerſetzten.
Buſgarien. Die Sobranſe nahm am 8. durch Zuruf folgende
Kirchengeſetzentwurf iſt. wie das „B. T. vernimmt, nahezu voll= Antwort auf die Botſchaft der Regentſchaft an: „Indem die
Kam=
mer die hervorragenden Bemühungen der Regentſchaft für die
Auf=
zugehen. Derſelbe dürfte ſich an das jüngſte preußiſche Kirchengeſetz l rechterhaltung der Rechte der Bürger ſowie des Friedens und der
Ruhe des Landes anerkennt, ſpricht ſie volles Bertrauen zu der
In Straßbura iſt bei der Wahl eines Mitgliedes zum Bezirks= Regentſchaft aus. Die Kammer iſt überzeugt, daß die Regentſchaft
mik derſelben Selbſtverleugnung die Staatsgeſchäfte fortführen
werde, bis der vom Volke Erwählte den Thron beſteigt. Die
Kam=
mer erkennt ferner an, daß ihre raſche Einberufung unumgänglich
Annäherung zwiſchen Oeſterreich und England; beide Regierungen notwendig und daß dieſe der einſtimmige Wunſch des Volkes war.
Die Kammer wird ſofort zur Wahl des Fürſten ſchreiten, um das
geliebte Vaterland aus der Kriſis zu befreien, in welche es geſtürzt
wird eine Einmiſchung in die inneren bulgariſchen Angelegenheiten worden iſt. Es lebe das unabhängige Bulaarien.: Die Mitglieder
des Bureaus begaben ſich hierauf zu den Regentſchaftsmitgliedern,
Wie die „K. 8. aus Tirnowa vom 8. mitteilt, telegraphierte
das Telegraphenamt von Burgas militäriſch beſetzen werde, wenn
nicht die von ihm aufgegebene Depeſche ausgeliefert werde. Nun
Nach einer Peſter Meldung tritt Andraſſu offen gegen Kalnocky hat Kaulbars an die Verſchwörer von Burgas mindeſtens zwei
De=
peſchen gerichtet. Wenigſtens will der Präfekt von Burgas erfahren
Brüder Kiſchelski, an der auch die ruſſiſchen Offiziere Nabokow
ſtellen.Sollte Rußländ in Bulgarien rückſichtslos fortſchreiten und teigänger Lankows teilnahmen, ein chiffriertes Telegramm des
Ge=
neral Kaulbars vorgeleſen worden ſei, welches behauptete, Bulgarien
befinde ſich in hellem Aufruhr, das Heer habe ſich gegen die
Re=
gierung erhoben und die große Sobranje gefangen genommen. Ein
zweites Telegramm des Baren übermittelte den Verſchwörern von
Burgas die Glückwünſche des Haren. (General Kaulbars befürchtet
Der ungariſche Finanzminiſter Graf Szaparh wird nach Be= nach der K. Hüoffenbar, daß dieſe Telegramme geeignet wären,
ſeinen kaiſerlichen Herrn über die ſchmähliche Rolle aufzuklären,
Der „Budapeſter Korreſpondenz; zufolge verſicherte Rußland l welche die ruſſiſche Diplomatie in Bulgarien ſpielt, und er ſucht
letzter Tage in Wien und in Verlin entſchieden, an eine auch nur l dieſe höchſt unvorſichtigen Lügentelegramme deshalb mit allen
Mitteln in ſeine Hände zu bekommen.)
Der ruſſiſche Konſul in Burgas forderte die Auslieferung
ſich in den Händen der Militärbehörden, ſeine Gegenwart bei der
Die Stenereingänge im Oktober bedingen 9600 000 Fres. weni= Unterſuchung ſei unerläßlich. Die Regierung beſchloß, Nabokow
Der Kommandant des vor Burgas liegenden ruſſiſchen Schiffes
England. Lord Salisbury begab ſich am 8. zur Königin nach forderte die ſofortige Freilaſſung der wegen des Aufſtandes in
Die Sobranje beſchloß in geheimer Sitzung die Wahl des
Die „Dailu Newsl veröffentlichk die Antwort Gladſtones auf l Prinzen Waldemar nach Befürwortung Stambuloffs und Stoijänoffs.
Stimme zu Gunſten Bulgariens zu erheben. Gladſtone erwiderte, Wenn Waldemar ablehne, werde die Regierung demiſſionieren. Die
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 11. November.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern
eintrugen. Im übrigen glaubt Gladſtone keinen gerechten Grund mann und Flügeladjutanten Frhrn. v. Grancy, Kommandeur der
uh
moͤ=
Kus
Fraus
Lung
hnrit
ieſi
Le
46.
Schadow=Godenhauſen, den Generalmajor Frhrn. Röder v.
Diers=
ürg. Kommandant der Haupt= und Reſidenzſtadt, den Oberſten
fiitt, Kommandeur des Großh. Gendarmerie=Corps, den Major
Oto, etatsmäßigen Stabsoffizier vom Dragoner=Regiment Nr. 15.
den Oberſten v. Seebeck, Kommandeur des 1. Großh. Inf.=Regts.
N. 115, die Hauptleute Frhr. v. Krane und v. Strzemieeznh, ſowie
den Aſſiſtenzarzt Dr. Gerlach von demſelben Regiment, den Major
8. Naſo, Kommandeur des I. Großh. Drag.=Regts. Nr. 23, die
Sek.=Lts. v. Rohrſcheidt und v. Neufville von demſelben Regiment,
ert Sek=Lt. Gutberlet vom 4. Großh. Inf.=Regt. Nr. 118.
komman=
diert zum Großh. Drag.=Regt. Nr. 23, den Oberſt v. Kaiſer,
Kom=
mandeur des Großh. Feld=Art.=Regts. Nr. 25, den Major von Mohl,
Wteilungskommandeur von demſelben Regiment, den Pr.=Lt. Frhr.
von Buddenbrock vom ſchleſiſchen Drag.=Regt. Nr. 4, Adjutant der
Großh. 25. Kavallerie=Brigade. den Sek.=Lt. Frhr. v. Schauroth
vom A. Großh. Drag.=Regt. Nr. 24, den Sek.=Lt. v. Beyer vom
L. Großh. Inf.=Regt. Nr. 116, kommandiert zum 2. Großh. Drag.=
Gegt. Nr. 24: den Geheimerat Lichthammer, den
Oberlandesgerichts=
rtt Piſtor, den Geh. Medizinalrat Dr. Hellwig aus Mainz, die
Bauräte Hochgeſandt und Wieſſell, die Rechnungsräte Wimmenauer,
Böttinger und Steinius, den Kommerzienrat Müller von Bensheim,
den Oberlehrer Volz, den Pfarrer Uhrich von Altenſtadt, den
Be=
triebskontrolleur an der Heſſiſchen Ludwigsbahn Römer, den
Ober=
furſtrat Willbrandt, den Forſtinſpektor Frey von Woogsdamm; zum
Vortrag den Staatsminiſter Finger, den Oberſtkammerherrn von
Erolman den Oberkonſiſtorialpräſidenten Dr. Goldmann, den
Miniſterialpräſidenten Weber, den Hofjägermeiſter v. Werner.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
ordent=
lichen Profeſſor in der juriſtiſchen Fakultät der Landes=Univerſität
2r. Auguſt v. Kries auf ſein Nachſuchen ſeines Dienſtes entlaſſen.
Militärdienſtnachrichten. Rudolph, Pr.=Lt. a. D.,
zuletzt im 3. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 117. die Erlaubnis zum
Tragen der Armee=Uniform erteilt; Schloſſer, Zahlmeiſter vom
Füſilier Bat. 3. Großh. Heſſ. Inf=Regts. Nr. 117, auf ſeinen
An=
trag mit Penſion in den Ruheſtand verſetzt.
Den Veröffentlichungen am ſchwarzen Brett der
techni=
ſchen Hochſchule iſt zu entnehmen, daß Herr Muſeumsinſpektor.
Arofeſſor Dr. Adamy im Winterſemeſter 1886-87 über „das
Zeit=
alter des Michel Angelo und Rafael leſen wird. Die betreffenden
Vorträge finden zweimal wöchentlich, Dienstag und Freitag, von
tE-1 Uhr im Auditorium des Großh. Muſeums und mit Benutzung
der Photographien, Kupferſtiche und Handzeichnungen desſelben
ſtatt. - Herr Major v. Pfiſter lieſt Montag und Donnerstag
von 6-7 Uhr über Waffentechnik, Montag von 11-12 Uhr,
Mitt=
woch und Samstag von 12-1 Uhr über ruſſiſche Sprache. Dieſe
Vorträge werden im Kollegienhauſe, Heinrichſtraße 55, eine Treppe,
abgehalten. — Das von Herrn Profeſſor Dr. Graefe übernommene
Repetitorium der niederen Mathematik findet Samstags von 9 bis
1 Uhr ſtatt.
th. Der evangeliſche Kirchengeſangverein wird
Sonn=
tag, den 14. November, abends 6 Uhr, in der Stadtkirche eine
kirchenmuſikaliſche Aufführung mit folgendem Programm
veranſtalten: 1) „ Fuge' in Femoll, von J. S. Bach; 2) „ODomine”
von Hammerſchmidt; 3) „Himmliſcher Tröſter' von Grell,
vorge=
tragen von der Chorſchule; 4) „Utyucundas cervus undas- von Fr.
Mergner: 5) Choral: „Nun freut euch, lieben Chriſtengemein”
„Die Himmel rühmen; vorgetragen von der Chorſchule; 7) Choral:
Chriſt lag in Todesbanden: 8) Kantate: „Chriſt lag in
Todes=
banden!, von J. S. Bach. Der Eintritt zu den unteren Rüumen
der Kirche findet nur gegen Eintrittskarten ſtatt, welche Samstag,
den 13. November, nachmittags um 2 Uhr, in dem Pädagoggebäude
unentgeltlich, jedoch nur an Erwachſene ausgegeben werden. Für
diejenigen, welche einen jährlichen Beitrag zur Kirchenchorſchule
zahlen, ſind Eintrittskarten reſerviert und können Freitag, den
12. November, bei Herrn Buchhändler Waitz in Empfang
genom=
men werden. Die Emporbühne gegenüber der Orgel iſt für die
nichtaktiven Mitglieder des Vereins geöffnet. Die Kirche wird um
5 Uhr geöffnet. Freiwillige Beiträge für die Kirchenchorſchule bittet
man in die in der Kirche befindlichen Opferſtöcke einzulegen.
Nach Art. 11 der Städteordnung muß die Hälfte der
Stadt=
verordneten aus dem höchſtbeſteuerten Dritteil der Wählbaren
gewählt werden. In die deshalb aufgeſtellte Liſte dieſes Dritteils
ſind 1065 Wählbare eingetragen, deren letztaufgeführter noch mit
287 M. Kommunalſteuerkapital belaſtet iſt. Bei der Wahl von
1883 waren in fragliche Liſte 850 Wählbare eingetragen, das
nied=
rigſte Steuerkapital betrug aber nur 260 M. Die ſtattgehabte
Er=
ohung der Steuerkapitalien kommt auf Rechnung der neuen
Oteuergeſetze.
Der mittelrheiniſche Gartenbauverband iſt zufolge
Beſchluſſes der am Sonntag in Frankfurt ſtattgehabten
Delegierten=
verſammlung aufgelöſt worden.
Bezüglich des noch vorhandenen
Vermögens wurde der Verein Darmſtadt mit der Liquidation
be=
auftragt. Es iſt anzunehmen, daß derſelbe beſchließt, die noch
vor=
handene Summe von 19855 M. für Verbandsmedaillen bei den
nächſten 2 Ausſtellungen zu verwenden.
1AV. Wir verfehlen nicht, Intereſſenten auf die heute abend
im großen Saale des „Schützenhofes ſtattfindende Hauptver=
220
2769
ſammlung des Karneval=Zug=Vereins hierdurch nochmals
aufmerkſam zu machen. Die Anteilnahme an der Verſammlung iſt
auch denjenigen geſtattet, welche nicht Mitglieder des Vereins ſind,
da der Verein ſeinen Zwecken und den Mitteln zu deren Erreichung
gern in den weiteſten Kreiſen Verbreitung zu geben wünſcht, zur
Debatte und Abſtimmung ſind aber nur durch ihre Perſonalkarte
legitimierte Mitglieder des Karneval=Zug=Vereins berechtigt. Da
die Ausgabe dieſer Karten wegen Krankheit des Kaſſiers ſich etwas
verzögert hat, ſo ſind dieſelben eventuell vor Beainn der Sitzung
bei dem Komite in Empfang zu nehmen. Die Tagesordnung
enthält u. a. die Vorlage des Komites über die mit dem Komite
der Karneval=Geſellſchaft getroffenen Vereinbarungen deren
Ge=
nehmigung durch die Hauptverſammlung vorbehalten iſt. Es wäre
alſo zu wünſchen, daß die Mitglieder von ihrem Stimmrecht
aus=
giebigen Gebrauch machen.
Nachdem die Statuten der für Darmſtadt=Beſſungen
ge=
gründeten Bäckerinnung die behördliche Genehmigung erhalten
haben, fand am Dienstag Mittag im Schulhaus hinter der
Stadt=
kirche unter Leitung eines Beamten der Bürgermeiſterei
Darm=
ſtadt, welche als Aufſichtsbehörde fungiert, die erſte Vorſtandswahl
ſtatt. Daß für die Innung ein lebhaftes Intereſſe beſteht, beweiſt
der Umſtand, daß von 62 Mitgliedern 43 erſchienen waren. Die
Wahl des Obermeiſters erfolgte in der Perſon des Herrn Schwab
durch Acclamation, die übrigen ſechs Mitglieder des Vorſtandes
wurden in einem Wahlgang durch Stimmzettel gewählt und gingen
die Herren Krämer, Pullmann, Gerbig, Haas, G. Breitwieſer und
Hufnagel als Höchſtbeſtimmte aus der Wahlurne hervor.
Wie von Seiten der oberſten Poſtverwaltung bekannt
ge=
geben wird, ſollen mit Beginn des neuen Jahres die neuen
Poſt=
wertzeichen für die deutſchen Kolonieen in Afrika und Samoa
in Cirkulation gegeben werden. Dieſe Briefmarken ſind in der
gleichen Farbe und Wertbezeichnung wie die Reichspoſtmarken
her=
geſtellt und tragen nur oben den Vermerk „Kolonie des deutſchen
Reiches” unten die Bezeichnung „Afrika' oder „Samoa
k Der Geſangverein „Sängerluſt' hielt am Samstag Abend
im Saale zum „Schützenhof; eine Abendunterhaltung ab und zwar
unter Mitwirkurg der Herren Hofmuſiker Dern, Kugler und Pfeil,
ſowie des Herrn Schäfer aus Mannheim. Das reichhaltige
Pro=
gramm verdient alle Anerkennung, und mit großem Fleiß haben
ſich alle Mitwirkenden ihrer Aufgabe entledigt. Die Chöre gingen
unter der trefflichen Leitung des Vereinsdirigenten, Herrn
Hof=
muſiker Ströher, äußerſt präcis. In den Herren Stork und
Schuhmacher lernten wir zwei tüchtige Geſangsſoliſten kennen, die
dem Verein alle Ehre machen. Die Leiſtungen der Herren Dern,
Kugler und Pfeil ſind rühmlichſt bekannt und haben dieſelben auch
diesmal wieder tüchtiges geleiſtet. Noch ſei der Zithervorträge des
Herrn Dern lobend gedacht. Der komiſche Teil lag in den
Hän=
den des Herrn Schäfer und haben wir es hier mit einem wirklichen
Talente zu thun. Es wurde über deſſen Vorträge ſehr viel
ge=
lacht und blieb deshalb auch der verdiente ſtürmiſche Beifall nicht
aus. Herr Schäfer hat ſchon oft Proben von ſeinem Können auf
komiſchem Gebiete abgelegt und ſtets vielen Erfolg gehabt. Zum
Schluß wollen wir noch des Vereinspräſidenten Herrn Schäfer
gedenken, der, ſich um den Verein, ſchon ſehr verdient
machte. Der übliche Tanz bildete den Schluß des wohlgelungenen
Abends.
O Die hier zur heute ſtattfindenden Auktion ausſtehenden
Ge=
mälde der Düſſeldorfer Künſtlergeſellſchaft ſind größten
teils recht wertvolle Sachen und liefern von den ſich in den
ver=
ſchiedenartigſten Stoffkreiſen bewegenden Beſtrebungen der modernen
Kunſt erfreuliche Proben. Daß Genrebilder, Landſchaften
und Stillleben vorherrſchen und das Hiſtorienbild fehlt, erſcheint
als ſelbſtverſtändlich, wenn man erwägt, daß die Gemälde großen
Stils ſelten und dann meiſt nur an den Staatsgallerien Abnehmer
finden. Möge die Schar der Mäcene, welche unſere Stadt birgt,
ſich recht zahlreich einſtellen und durch annehmbare Gebote die Kunſt
praktiſch fördern helfen.
Die der Frau Kupferdrucker O. Felſing Wtwe. gehörige
Hofraithe Waldſtraße Nr. 21 iſt in den Beſitz der Stadt Darmſtadt
übergegangen. Kaufpreis 48500 M.
Wie wir bereits mitgeteilt, wird die rühmlichſt bekannte
Zwergſchauſpielgeſellſchaft „Die Liliputaner' im Saalbau
dem=
nächſt einige Vorſtellungen geben. Dieſelben beginnen am 30.
No=
vember und endigen bereits am 3. Dezember, umfaſſen alſo im
Ganzen bloß 4 Abende. Der Vorverkauf der Billets befindet ſich
bei Herrn Saalbau=Inſpektor Velten und in der Muſikalienhandlung
von Herrn Georg Thies und beginnt am 20. d. M. Am erſten
Abend gelangt die in Berlin mit ſo ſenſationellem Erfolge gegebene
Poſſe „Die kleine Baronin' zur Aufführung.
Mainz, 10. Nov. Im Laufe dieſer Woche wird hier zur
Ver=
pflegung der Truppen eine neue Sorte Brod eingeführt
wer=
den. Das bisher gebräuchliche Kommisbrod ward aus Roggenmehl
mit 15 pCt. Kleienauszug gebacken, das jetzt einzuführende Brod
wird zur Hälfte aus Roggen=, zur anderen Hälfte aus Waizenmehl
beſtehen. Das zur Verwendung gelangende Mehl wird in der
hieſigen Konſervefabrik gemahlen, der Roggen mit 20 pCt., der
Waizen mit 18 pCt. Kleienauszug. — Unterſuchungen bei Bahn
722
2770
33
unterbedienſteten der Heſſ. Ludwigsbahn haben ergeben, daß
4 derſelben wegen des Diebſtahls verdächtig in das
Unterſuchungs=
gefänanis abgeführt wurden.
Worms, 9. Nov. Geſtern nachmittag entgleiſten bei der
Ausfahrt des Zuges nach Bensheim 1 Uhr 45 Min. infolge eines
Stahlſchinenbruches 5 Güterwagen. Die Wagen befanden ſich am
Schluſſe des Huges und konnte derſelbe, nachdem ſie abgehängt
waren, nach dem Hafen weiterfahren. Die Strecke war bis 4 Uhr
20 Min. unterbrochen und mußten die Paſſagiere an dieſer Stelle
Umſteigen.
8t. Frankfurt, 9. Nov. Im Aquarium des Zoologiſchen
Gartens trafen geſtern zwei Rieſen=Schildkröten, etwa ein
Meter lang, ein. Dieſelben ſind jedoch nicht Eigentum der Garten=
Verwaltung, ſondern der Reſtaurateure, und müſſen demnächſt ihr
Leben zur Schildkrötenſuppe beim Jahres=Eſſen am nächſten
Sams=
tag laſſen. Einſtweilen tummeln ſich die gewaltigen Tiere im großen
Baſſin herum.
Frankfurt, 10. Nov. Ein bedeutender Kapitaliſt gedenkt hier
eine mehrere hundert Arbeiter beſchäftigende Möbelfabrik zu er
richten.
8t. Frankfurt, 10. Nov. Das Konzert des Rühl'ſchen
Geſangvereins nahm einen brillanten Verlauf. Was die Haupt
probe verſprochen, wurde am Conzertabend prompt gehalten. Alle
Nuancen gelangten vorzüglich zur Aufführung und ſchien Berlioz
„Flucht nach Caypten' beſonders anzuſprechen. Der rieſige
Saa=
war ausverkauft. Das Däniſche Königspaar und die Landgräfl.
Familie wohnten dem Konzerte von Anfang bis Ende bei. - In der
Oper fand das neue Ballet „Wiener Walzer' abermals
freund=
liche Aufnahme, obgleich das Theater=Orcheſter die Walzermuſik
recht ſchwerfällig ſpielte.
München, 9. Nov. Karl v. Heigels Schauſpiel „
Hohen=
ſchwangau' iſt auf höheren Wunſch vorläufig vom Repertoire des
Münchener Hoftheaters abgeſetzt worden. Als Grund wird
ange=
geben, daß das Schauſpiel Aeußerungen enthält, welche vom
reli=
giöſen Standpunkt aus beanſtandet werden müſſen. Das Schauſpiel
war eines derjenigen, welche vor dem verſtorbenen König in
Sepa=
ratvorſtellungen geſpielt wurden.
Berlin, 9. Nov. Ein verſtorbener hieſiger Schneidermeiſter
hat der katholiſchen Kirche hierſelbſt die Summe von 800000 M.
hinterlaſſen.- Der Hunger=Virtuoſe Succi ſoll für ein hieſiges
Etabliſſement gewonnen worden ſein.
Der bekannte Prozeß des Malers Profeſſor Defregger in
München gegen die Herausgeber und Verkäufer der auf Holz geklebten
farbigen Photographieen ſeiner Gemälde iſt nunmehr in letzter Inſtanz
durch den Spruch des Reichsgerichts zu Leipzig zu gunſten des
Künſtlers entſchieden worden. Auf Grund dieſes Erkenntniſſes
wurden bereits in ſämtlichen Berliner Kunſthandlungen die
vor=
handenen, auf dieſe Art hergeſtellten Kopieen Defreggerſcher Gemälde
von der Kriminalpolizei beſchlagnahmt.
Halle a. d. S. 9. Nov. Der Saalezeitung zufolge ſind 40- 50
Arbeiter in Bukau wegen geſetzwidriger, gemeingefährlicher und
hoch=
verräteriſcher Pläne verhaftet worden. Man hat belaſtende
Schrift=
ſtücke vorgefunden.
Harburg, 9. Nov. Geſtern Abend gerieten in einem Tanzſalon
die Kleider einer Tanzenden in Brand und es fanden in Folge deſſen
vier Verſonen den Tod.
Smyrna, 9. Nov. Der deutſche Geograph Kiepert ſtürzte im
Bozdaphgebirge und iſt ſchwer verletzt.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 9. November.
E. Die einmalige Gaſtdarſtellung von Mr. DOylys Carte's
engl. Operngeſellſchaft brachte heute auf den Brettern unſerer
Hofbühne ein Schauſpiel zu wege, das in ſeiner ganzen Anlage und
Ausführung zum mindeſten Anſpruch auf die Prädikate eigenartig
und merkwürdig hat.
Die Satire, welche ſich in der Burleskoper „Der Mikado
oder ein Tag in Titipur verbergen ſoll, iſt für uns Deutſche
freilich weniger in die Augen fallend, um ſo mehr ſpricht uns dafür
der parodiſtiſche Grundton an. In Arthur Sullivan lebt etwas
vom ſeligen Offenbach. Wir ſind weit davon entfernt, den
Ver=
faſſer der Muſik zum =Mikado; ſo geradezu mit dem König der
Operette zu paralelliſieren, ja wir möchten ihn, was die
Erfindungs=
gabe anlangt, auch nicht immer auf eine Stufe mit Millöcker,
Strauß und wie ſie alle heißen, die in dieſem leichten Genre
arbeiten,
ſtellen-
aber Sullivan verſteht ſich gleich Offenbach
auf jene leichte, gefällige Karrikatur, die, obwohl ſie oft genug die
Harlekinade ſtreift, ſtets eine gewiſſe Grazie wahrt. Zudem iſt er
außerſt geſchickt bezüglich der Anordnung der muſikaliſchen
Ge=
danken und im Bringen ſogenannter Treffer oder Schlager. Der
zweite Akt des Mikado übertrifft in dieſem Punkt freilich den erſten
bei weitem. Wir geſtehen, daß wir uns erſt durch einige recht öde
Strecken hindurch zu winden hatten, bevor die gute Laune, welche
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jede Burleske hervorrufen ſoll, durch Text und Muſik zuſtande kam.
Schon die Einleitungsmuſik, die recht banale Tonverbindungen
auf=
weiſt, mußte unſere Erwartungen niedrig ſpannen. Nach Aufgeher
des Vorhangs hatte zunächſt das Auge vollauf Beſchäftigung: bis
ſolche auch wiederum das Ohr fand dauerte ziemlich lange, bis
zum Auftritt der Kathiſha, mit welchem ein muſikaliſch bewegteres
Leben beginnt. Nach dem Tertbuch iſt die alte Hofdame eine
ſen=
timentale Jungfer - man ſollte nun erwarten, daß ſie auch
ge=
ſanglich grottesk wirke - aber merkwürdiger Weiſe hat gerade
ihr der Komponiſt die wertvollſten Nummern zugewieſen, Nummern,
die zeigen, daß Sullivan ſich auch noch auf ein ganz anderes
Genre=
verſteht, als ihm das Gilbertſche Libretto zuführt wir meinen=
„ The hour of gladness is dead and ganel und „Heart do not break”
Soli, welche von der Altiſtin Miß Elſie Cameron mit viel Wärme
und Feinheit vorgetragen wurden. Das Liebespärchen, Bum=Yum=
und Nanki=Puh. hat auch einige recht wirkſame Nummern
aufzu=
weiſen; außerordentlich duftig und melodiſch klang z. B. das Lied=
„The sun, whose rays are all ablace .. Den meiſten Eindruck
machten freilich die komiſchen Scenen und Geſänge, von dieſen
wurden da capo verlangt das Quartett: „Brightiv danns our wedding
dayü und das überaus neckiſche the ſlowers that bloom in the springl.
Daß wir es. was die Aufführung anlangt, mit einer brillant
geſchulten Geſellſchaft zu thun hatten, bedarf wohl kaum der
Er=
wähnung, zumal man ja über die ſtändigen, ausgedehnten Tournees
der Truppe unterrichtet iſt. Das Zuſammenſpiel iſt ein ſo exaktes,
daß es zuweilen an den künſtlichen Mechanismus der
Marionetten=
theater erinnert.
Die Inhaber der ſtark ans Hanswurſtige ſtreifenden Rollen des
Koko und des Mikado, die Herren Fiſcher und Federici, thaten
ſich mit ihren Leiſtungen beſonders hervor. Koſtüms und
Dekora=
tionen waren äußerſt ſtilvoll; letztere zeigten u. a. das japaniſche
Wohnhaus mit ſeinen phantaſtiſchen Dachſchweifungen und
Aus=
wüchſen, welche noch ganz an die Entſtehung aus dem Zelt
er=
innern.
Während der Vorſtellung war die Bühne durch
elektri=
ſches Licht erhellt.— Das Haus war ſo gut wie ausverkauft.
Litterariſches.
- Dr. Paul Börner's Reichs=Medicinal-Kalender
für Deutſchland auf das Jahr 1887. Herausgegeben von San=Rat
Dr. S. Guttmann. 1. Theil: Geſchäftliches Laſchenbuch. Leipzig,
Verlag von Georg Thieme.
Unter den vielen Verdienſten, welche der leider zu frühe
ver=
ſtorbene Dr. Börner durch ſeine litterariſchen Arbeiten ſich erworben
hat, ſteht die Schöpfung des obigen Kalenders oben an und wir
begrüßen es mit Freuden, daß für die fernere Herausgabe desſelben
eine ſo tüchtige Kraft wie die Dr. Guttmanns. von dem wir
über=
zeugt ſind, daß er das Unternehmen Börners mit deſſen Sorgfalt,
Streben nach Vollſtändigkeit und Zweckdienlichkeit weiter führen
wird, gewonnen iſt.
Der Kalender beſteht wie ſeither aus zwei Teilen, von welchen
der erſte, das ſog. geſchäftliche Taſchenbuch, nebſt einem Beihefte
bereits erſchienen iſt.
Während in dem letztern eine kurz gefaßte
Zuſammenſtellung über Wärmemeſſungen, die Methoden der Harn
analyſe und der Wundbehandlung, ſowie ophthalmologiſche
un=
otiatriſche Notizen, Schemata für forenſiſche Obduktionen, die
Me=
thoden der Unterſuchung auf Tuberkel= und Cholera=Bacillen, über
Kinderernährung und die Pflege der Mundhöhle und der Hähne
und insbeſondere eine vollſtändige Umarbeitung des Artikels über
„Die wichtigſten hygieniſchen Unterſuchungsmethoden; enthalten iſt,
finden wir in dem Laſchenbuche neben dem Tagskalender und einem
für das Einſchreiben der täglichen Beſuche beſtimmten Notizbuche
ein Verzeichnis ſämtlicher Heilmittel mit Preisangabe und
Doſier=
ung, eine Zuſammenſtellung und Charakteriſtik ſämtlicher Bade= und
Kurorte, ſowie Anweiſungen über die erſte Hülfe bei
gefahrdrohen=
den Zufällen, Vergiftungen, Scheintod und plötzlichen
Verunglück=
ungen - gewiß ein reicher Inhalt, der auch dieſem Jahrgang des
Kalenders zu einem angenehmen Begleiter auf der Praxis für jeden
Arzt machen wird.
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Todes=Anzeige.
Heute Morgen 2½ Uhr ſtarb an
Gehirnhautent=
zündung unſer geliebtes Töchterchen
Hathilde
im Alter von 4 Jahren 2 Monaten, was wir tiefbetrübt
hiermit anzeigen.
C. Graessner, Controleur,
und Frau.
Darmſtadt, den 9. November 1886.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.