Darmstädter Tagblatt 1886


05. November 1886

[  ][ ]

149.

Monnementzpreis
dientalithrlich 1 Marr 50 Pf. ud.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Veſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſlauſlichlag.

rag= und Anzeigebkaft.)
Inſerate
werdenangenommen: in Darnſtadt
Mit der Sonntags=Beilage:
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blbßer,
Holzſtraße Nr. 96, ſowie auswärts
ghuaſltietes amerhatſungsUiſtt. ian unnauncans

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamtz und ſämmtlicher Rehörden.

N6 216.

Freitag den 5. November.

1886.

Bekanntmachung.
Offenlegung der Liſten der Stimmberechtigten zur Stadtverordneten=
Wahl betreffend.
Während der Zeit vom 5. bis 13. November 1886 incl., Vormittags von 8
bis 12 Uhr und Nachmittags von 2 bis 5 Uhr, liegt die Liſte der in der Stadt
Darmſtadt zur Stadtverordnetenwahl Stimmberechtigten, ſowie das Verzeichniß der
zu dem höchſtbeſteuerten Dritttheil der Wählbaren gehörigen Perſonen auf dem
Stadthauſe in der Rheinſtraße, Zimmer Nr. 12, zu Jedermanns Einſicht offen.
Innerhalb dieſer Friſt kann in dem bezeichneten Locale jedes Mitglied der Stadt=
gemeinde
Einſicht von dieſen Liſten nehmen und Einwendungen gegen dieſelben
Vorbringen.
Darmſtadt, am 4. November 1886.
Der Großherzogliche Oberbürgermeiſter:
Ohly.
[11212

Main Arkur-Eiſenbahn.
Vergebung von Betriebsmaterialien.
Der Bedarf der für das Jahr 1887 erforderlich werdenden
Brennmaterialien, Metallwaaren, Holzwaaren, Fettwaaren, Utenſilien,
Billetcartons, Schreibmaterialien ꝛc.,
ſoll durch oͤffentliche Ausſchreibung beſchafft werden.
Die Lieferungs=Bedingungen und die Verzeichniſſe der Materialien können bei
dem Hauptmagazins=Verwalter hier eingeſehen und auch auf frankirtes Ver langen
gegen Einſendung von 40 Pfg. an denſelben bezogen werden.
Bei den Materialverwaltungen zu Frankfurt und Heidelberg liegen die Be=
dingungen
und die Verzeichniſſe gleichfalls zur Einſicht bereit.
Die Angebote ſind mit der Aufſchrift:Angebote auf die Material=Lieferungen
für das Jahr 1887ü bis
längſtens den 18. November 1896, Vormittags 10 Uhr,
verſchloſſen und frankirt an den Hauptmagazins=Verwalter dahier einzuſenden.
Darmſtadt, den 1. November 1886.

Der Ober=Betriebs=Inſpector.
Geſſner.
G1213

Bekanntmachung.
In dem Firmenregiſter des unterzeich=
neten
Gerichts wurde heute folgender Ein=
trag
vollzogen:
Die dem Buchhalter Jacob Urban
von der Firma Auguſt Wilhelm Zim=
mermann
zu Darmſtadt ertheilte Pro=

ſcura, ſowie die Geſchäftsvollmachten ſind:
erloſchen.
Darmſtadt, den 3. November 1886.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
(11214,
Weller.

Bekanntmachung.
Das Anfahren von

40 Ehm. Steingeröll
aus dem Steinbruch in den Kahlebergen
ſauf die Oppermannswieſenſchneiſe, ſowie
60 Cbm. Steingeröll
ſaus demſelben Bruch auf den Brunners=
weg
, ſoll im Wege der Submiſſion ver=
geben
werden.
Offerten ſind bis längſtens
Montag den 8. d. Mts., Vormittags
11 Uhr,
gehörig verſchloſſen und überſchrieben bei
uns einzureichen.
Die Bedingungen liegen auf unſerem
Büreau, Stadthaus, Zimmer Nr. 13,
ſoffen.
Darmſtadt, den 3. November 1886.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[1215
Ohly.
Faſſelochs=
Verſteigerung.
Donnerstag den 1 November l. J.
Vormittags 1 Uhr,
wird am hieſigen Faſſelſtall ein gut ge=
haltener
Faſſelochs meiſtbietend ver=
ſteigert
.
Eſchollbrücken, am 3. November 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei
Eſchollbrücken.
[1216
Numrich.

General=Depot bei

76018 HC0I8 & v0.,
Louiſenſtraße 10. 11217
das Bewährteſte zu Einreibungen gegen
T) gichtiſche und rheumatiſche Schmerzen,
astanionblüthen-Essonn,
110023
verkauft um 1 Mark
H. W. Prassel, Rheinſtr. 16.

[ ][  ][ ]

2706
R 216
Außhaumholz.
Die auf dem Gräflichen Hofgute zu Georgenhauſen bei Darmſtadt ſtehenden,
mit den Rummern 82-119 bezeichneten
38 Wallnußbäume,
geſchätzt zu 2783 Feſimeter Rutzholz, ſollen durch Submiſſion auf dem Stock ver=
kauft
werden.
Kaufliebhaber wollen ihre Offerten verſchloſſen und mit der Aufſchrift Sub=
miſſion
verſehen bis längſtens Montag den 15. November bei unterzeichneter
Stelle einreichen, welche auch weitere Auskunft ertheilt.
Eröffnung der Offerten:
Dienstag den 16. November, Nachmittags 2 Uhr,
im Hotel Wolff am Bahnhof zu Fulda.
Schlitz (Oberheſſen), den 2. Rovember 1886.
Gräflich Görtziſches Forſtamt.
[1218
Stockhauſen.

H. Stade a Beer.

Billigster Bozug
fuͤr
Strick-, Stick-, Hökel- und
Wäh-Garne ete.

Goldene
Preis=Medaille

Darmstadt.
Düsseldorſer

[11219

der Internationalen
Ausſtellung London 1885

vorzüglichſte und allgemein beliebte
Erdbeer-Burgunder-,Maiser-,Ananas--Vanille-,
Thee-, Orangen-, Sherry-, Schlummer-, Arac-,
Portwein-, Royal-, Rum- und Rothwein-
Punsch-Essenzen
von Alex. Frank in Höln, 14 floorgsplatn,
Düssoldorf, Borgor-Alloo 2a.,
überall in den beſſeren Geſchäften der Brauche zur gefl. Abnahme
empfohlen.
[11220
Cu Shulidhi. -pult.
Hokayer, Flaſche M. 225, Mk. 1.25, 75 und 45 Pfg.,
Alter Halaga, Flaſche Mk. 2.20 und Mk. 1.20,
Aechter Hadeira, Flaſche Ml. 3 und Mk. 1.50,
Aechter Sherry, Flaſche M. 275 und Ml. 1.40,
Portwein, Flaſche Mi. 3,
Maiser-Sect, Flaſche Ml. 4, M. 2.40 und M. 1.25,
bei Dutzend Mk. 3.75, Ml. 2.25 und Mk. 1.15,
empfiehlt
4
piedr. Sehaeſer,
Ludwigsplatz 7.
[9751

Bilder,
gerahmt und ungerahmt,
beſonders zu Hochzeitsgeſchenken
geeignet, ſind zu enorm billigen
Preiſen bei mir vorräthig. (l221
fl. v. dignor,
Buch= und Kunſthandlung,
Wilhelminenſtraße 21.

mit Stempel der Königl. Brunnen=
Verwaltung,

ächte
Malzertract Donbons.
loſe ausgewogen,
lächt engl. Props
in Himbeer, Citron, Orange
und Ananas.
Allhee, Rellis
und
CGammi-Bonbons alo.
Christan SGnWIII,

Ecke der Wilhelminen= und Eliſa=
0
bethenſtraße.
[11222

Cognac, Arac, Bum,
Medicinal.
und
Bordeauz-Weine,
in gut abgelagerten, garantirt reinen
Qualitäten, empfehlen
floorg liobig & Co.,
Louiſenſtraße 10.
[11223
Wette- GImse
per Pfund 70 Pf.,
Ial. Enten M. 2.50.-3.
Capaunen M. 2.50-3.50,
Mahnen M. 1.- bis 2.-
Rohziemer per Pfd. M. 1.20,
Rehkeule 1. 05.
Rehbug
70

ſempfiehlt in friſcher und junger Waare
Kiesſtraße
A. Eöbel, 11. ui22z

H.

praktuspec-AratfeHaut.-Frauon-
und Unterleibskrankheiten ete.
Mr.ſonsoh, pnanth. ananausn. s.
Aiet. Prot. Risoro'e, auen. brieh.

4 Nur
Wiebzl ¼

[ ][  ][ ]

NObelſabrik,
3
34 Eliſabethenſtruße Darmstdt, Eliſabethenſtraße

B4 Husterzhmmerm.

darunter she complel frslich engerichtste Vohnung von 8 Piécen,
zu deren gefl. Einſicht hochverehrliches Publikum ganz ergebenſt einlade.
Diese 34 Eimmer repräſeutiren 8 vollſtändige Einrichtungen nebſt Küche und Badezimmer
und bewegen ſich im Preiſe von Mk. 400 bis Mk. 6500, ſo daß ſie für den einfachſten bis zum ſeinſten
Geſchmack arrangirt ſind.
Das Fabrikat der Möbel iſt im Verhältniß ſeiner Güte das denlbar billigſte, beherrſcht gegenwärtig
den Weltmarkt und iſt bezüglich ſeiner accuraten, gediegenen Ausführung von keiner Konkurrenz übertroffen.
Da ich in Verbindung mit einem der erſten Mainzer Möbel=Architekten ſtehe, befinden ſich ſtets in den
Muſterzimmern neue Modelle, die an Schönheit der Formen ſich vor allen anderen Fabrikaten ganz beſonders
auszeichnen; dieſelben werden in meinen Schaufenſtern nicht ausgeſtellt.
20
20
N0ercee.
17)
Phanoiesd
4h
44
AUAA
tAuiauirAihniAAurrAt
poé'ooeoedtpe'aecreaceaeaor’arppprpprPrprN

[ ][  ][ ]

2708

Lioglor's
gatent-Ahrfeder-Corzet
mit Aängenden Ghrkederstangen
Eraatz für Elechbein)
D D. Reichspatent vom 28. 8. 1881."

Elagante Tallle ohne beongenden Stt-
und grsoste Nalibarkelt sind die aner.
kannten Vorthelle der formvollendeten
Patent-Uhrfoder-Corsets, in Folge der
drucutrolen glaslechen Beweglehkeſt
der bAngonden Uhrfedereinlagen.
Fur alle Formen u. Bedarfnisse gloich
vortheilbaft iet dle Einrlchtung zur
bequemen Entternung der federelnlagen
bel derRüsche. wodurch Corsctu. Ein-
lage
lange orhalton worden können.
Alleinverkauf für Darmstadt und
Umgegend bei
(1122*
AGINT. Moeser,
Ludvigsstrasse 12.

agrich
f10
eintreffend.
Rehalsmer M. 1.25 per ½ Ko.,
Rehschlogel 1.
Rohbug
70
Eirsohzlemer . 90
Eirschkeulo - 80
Grosso Fald-
hason

3.50 per Stück,
Sohnepyten
3.
Fasanen
3.50
Ferner

empfiehlt billigſt
A8IT.-OATIEA,
Wildpret, Geflügel= u. Delikateſſen=
Handlung.
[11226
Gelbe und rothe
Salat.
ud Lolse.
Lartoſteln.
Vr. Hlein,
Martinsmühle. (1091

M. 216
Soeben erſchienen:
Weltgeſchichte
in vier Bänden.
Von Oscar Jäger,
Verfaſſer von Geſchichte der Griechen
und Römer.
Mit zahlreichen Holzſchnitten und Tafeln
in Schwarz= und Farbendruck.
Voſſtändig in 16 Aßtheilungen 2 A.
oder in 4 Bänden 8 A.
Der Preis des ganzen Verßes wird alſo
32 A. betragen.
1. Abtheilung. Preis 2 M.
Zu beziehen von
Carl Eöhler,
Buch= und Kunſthandlung, Antiquariat
Eliſabethenſtraße 4,
nächſt dem Ludwigsplatz.
Eine neue Weltgeſchichte von Oscar
Jäger, dem bewährten Pädagogen und
Geſchichtsſchreiber, auf den mäßigen Um=
fang
von 4 Bänden beſchränkt, für die
Bedürfniſſe der gebildeten deutſchen Fa=
milie
geſchrieben, reich illuſtrirt mit ſach=
lichen
Abbildungen, zu dem mäßigen Preiſe
von 32 M., darf einer freundlichen Auf=
nahme
u. weiten Verbreitung gewiß ſein.
Die Jäger'ſche Weltgeſchichte, ein Fa=
milienbuch
im beſten Sinne des Wortes,
paßt nach Umfang und Preis auch für einen
beſcheidenen Bücherſchrank u. die einfachſte
Hausbibliothek.
W Die 1. Abtheilung ſteht auf
Wunſch zur Anſicht zu Dienſten.
Proſpekte überallhin unentgeltlich
und poſtfrei!
[11227
Sämmtliche
Arxtnferttung.
GtTLel
mpfehlen
ſoors Liebis & Co.
Louiſenſtraße 10. (11228
Feinste
Frankfurter Siedwürſtcheu,
Gothaer Leberwurſt,
Trüffel=,
Sardelleu=,
Zungen= und

Cervelatwurſt,
in allen Größen, friſch einge=
troffen
.
C. L.LOIN,
Bleichſtraße.
[1125

Jbuzbuon zUbl,
Hupfer, Silbor & Gold
v0r
Gh. Adt. Eupferberg & Cie.,
Hulnz,
empfiehlt
[1681
H. W. Prassel, Rheinſtr. 16.
Zweigniederlage bei Aug. Mar=
burg
, Beſſung. Carlsſtraße.

Manasth,
Corinthon, Citronat
in neuer Waare,
villigſt bei
leors Hobig & Co.
Louiſenſtraße 10.
[11229

Cicherheits-Potroleum,
abſolut gefahrlos, brillant auf jeder Lampe
brennend, auch für Petroleum=Heerde zug
empfehlen.
H.
Künzings Slearinkerzen
41)
in anerkannt vorzüglichſter Qualität. 9eſſl=
1I
12⁷⁄₁₈₀
Hachtkichteröl,
5.
2511
ſäurefrei und nicht rauchend.
Weste Nachtlichter 5
empfiehlt
81)
92¼
Triodt. Sonaaist, ſom
Ludwigsplatz 7. (9578ſis,

LOOSN
zur Schlußziehung der großen
Baden=Badener Lotterie
H. 6.30, ſowie der
Weihnachts=Verlooſung
hieſiger Gewerbehalle
M. L. - ſind in der Expedition
d. Bl. zu haben.

6
02
8

u
853 P Ar
940
1120 ₈it k.
1227)

AAazi
9849) Schuſtergaſſe 3 ein fein =
blirtes
Zimmer per ſofort zu vermiethen.
11031) Mauerſtraße 10 ein möblirtes
Wohn= u. Schlafzimmer ſof. zu verm.
11193) Stiftſtr. 50 eine Treppe h.
ein möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen.

92
010

1130

[ ][  ][ ]

4 216

HorartiVerehm.
Montag den 8. November, Abends präcis 8 Uhr:
V0 Noun!
1o
rc JoGIVGll
unter Leitung des Herrn Muſikdirector Jorlott,
und unter gütiger Mitwirkung
der Großh. Hofopernſängerin Fräul. Jungk, des Großh. Hof=
opernſängers
Herrn Hofmüllor und der Grossh. Hotkapelle.
Lrogramm.
Erſte Abtheilung.
1) Das Thal des Espingo, für Männerchor
und Orcheſter, von
Joſ. Rheinberger.
2) Arie aus der Oper Fauſti von
Spohr.
5) Waldmorgen für Männerchor und Orcheſter, Reinh. Becker.
Zweite Abtheilung.
4) Volleda, für Männerchor, Soli und
Orcheſter, von
Joſ. Brambach.

E5. Der Eintritt iſt nur gegen Vorzeigung der Mitglied= oder
Gaſtkarten geſtattet.
Ein Verkauf von Karten an Nichtmitglieder des Vereins findet
nicht ſtatt.
Der Vorstand.
[1230

Geſchäfts=Eröffuung und Empfehlung.
Einem hochverehrten Publikum hiermit die ergebenſte Anzeige, daß ich unter
Heutigem in meinen neu hergerichteten Lokalitäten Kirchſtraße 25 eine
Rinds= und Schweinemetzgerei
röffnet habe. Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein durch gute Waare, reelle Be=
vienung
meine werthen Kunden und Abnehmer in die vollſte Zufriedenheit zu ſtellen.
Beſſungen, im November 1886.
[11231
Hochachtungsvoll
Hefmrich Küster.

7.
Behik; W eumii -ahöl,

Darmstadt.

Dieſelbe eröffnet mit dem 15. November gleichwie im vorigen Jahr ihre
Fachſchule zum Erlernen der Zimmer=, Holz= und Schriftmalerei.
Durch das Entgegenkommen der ſtädtiſchen Behörde befindet ſich das Schul=
ſokal
wie im vorigen Jahre in dem früheren Pfarrhauſe am Kapellplatz.
Anmeldungen nimmt der Obermeiſter Herr Ph. Kinkel, Wienersſtraße
Nr. 91, nur noch bis nächſten Montag den 8. d. Mts. entgegen und kön=
[10627
nen ſpätere Anmeldungen nicht mehr berückſichtigt werden.

1
Forde agon
werden an allen Orten einkaſſirt.
J. C. Hess, Incaſſo=Geſchäft,
Darmſtadt Schulſtr. 15. (9434
Pumperniokel
eingetroffen.
[11232
Gl. Stammlor.

Eine Frau empfiehlt ſich im (10951
Aus=u. Ankleiden von Todten.
Mühlſtr. 28, Seitenbau rechts, 1 Tr.
Fin Flügel mit noch ſchönem Ton, von
Keim u. Günther, wegen Mangel an
Raum zu verk. Heinrichſtr. 16, HII. (11233
Ein Cevächshaus;
in gutem Stande (Kalthaus) wird zu
kaufen geſucht. Näheres bei der Exped.

2709

11234) Ein reinl. Mädchen ſ. Lauf=
dienſt
, Waſchen od. Putzen. Brandg. 4.
11235) Ein braves Mädchen, das
ſetwas Hausarbeit verſieht und dabei das
Kleidermachen erlernen kann, wird geſucht.
Kiesſtraße 32.

WI
AaAhAdtu"

11236) Brave Müdchen erhalten ſo=
fort
ſehr gute Stelle. Stellenb. Röſe,
Schützenſtr. 14 parterre.

11237) Eine Herrſchaftsköchin, die
auch etwas Hausarbeit übernimmt und
gute Zeugniſſe aufzuweiſen hat, wird auf
nächſten Montag geſucht. Zu erfragen
Nachmittags zwiſchen 3-6 Uhr Rhein=
ſtraße
23 Beletage.

11238) Ein Mädchen vom Lande,
das in allen häuslichen Arbeiten erfahren
iſt, wird für ſogleich geſucht.
Näheres in der Expedition.
10827) Ein Mädchen, welches im
kochen bewandert u. tüchtig in der Haus=
ſarbeit
iſt, wird gegen hohen Lohn geſucht.
Mathildenplatz 3, 2 St. h.

Lehrmädchen
gegen Vergütung oder angehendes Laden=
mädchen
geſucht.
Zu erfragen in der Expedition. IIII5

StolIwercksche
Chocoladen,
und Cacaos
empfehlen in Originalpackung
in Darmstadt:
[7460
L. Gorschlauer, Gg. Liebig
Sohn, Lobstein & Scholl, F.
Pröscher, Fritz Reichert, Carl
Reinemer, Jacob Röhrich, Hoſl.,
Carl Watzinger, Ph. Mobor, G.
Viel, A. Hisserich, Conditor, in
Jugenheim bei fug. Loos ſr.;
in Roinheim boi Apotheker
Jul. Scriba; in Ober- Bam-
stadt
bei B. Broitwioser und
bei Georg Fritsch.

[4898
Preisgekrönte
Vellchen-Rasirseiſe
aus Wunderlich's Hof= Parfümerie=
fabrik
mit köſtl., nachhaltendem Aroma,
gut ſchäumend und mild, 50 Pf. bei
E. Scharmaun,
Hofbürſtenfabrik, Ludwigsplatz 2.
Fin Stall f. 2 Pferde mit Futterraum,
S= in der Nähe der oberen Wilhelmſtr.,
zum 1. Januar geſucht. Offerten unter
[11239
S. an die Expedition d. Bl.
706

[ ][  ][ ]

2710

Friſche

lh. Wohor Hachf.,
Hoflieferant,
Eliſabethenſtraße 14. (11240.
(Pine perfecte Damenſchueiderin em=
C. pfiehlt ſich den hochgeehrten Damen,
im Anfertigen von Coſtümen, ſowie in
allen Umänderungen. Mäntel und
Umhänge werden auf das Modernſte
arrangirt unter Zuſicherung allerbilligſter
und reellſter Bedienung.
Eliſabethenſtr. 31, 3. Stock. (11243

A 216
ſuten Hittagstisch
von 50 Pfg. an empfiehlt
Rostauration Folsing,
Wienerſtraße 48. 11242
ſſine geübte Friſeurin nimmt noch
L einige Damen zum Friſiren an, ſowie
Ball= u. Theater=Friſuren. Stellen=
bureau
Röſe, Schützenſtr. 14 part. (11245

Prbeiter können Koſt und Logis er=
(0 halten. Schuſtergaſſe 5.
(11244

Sin bis 2 große Zimmer für Möbel
E, in der Nähe der Louiſenſtraße geſucht
Näh. H. Schulz, Louiſenſtr. 22. (1241

Primaner des Realgymnaſiums ertheilt
jünger. Schülern Nachhülfe. Näh. Exped.

Schiffsnachrichten; mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer Aller, Kapitän F. Hamel.
mann, vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher
am 20. Oktober von Bremen und am 21. Okt.
von Southampton abgegangen war, iſt am
31. Oktober, der Poſtdampfer Fulda, Kapitär.
Ringk, vom Nordd. Loyd in Bremen, welcher
am 23. Okt. von Bremen und am 24. Okt.
von Southampton abgegangen war, iſt am
1. November, der Poſtdampfer Caland von
der Niederl.=Amerik. Dampfſchiffahrts= Geſell=
ſchaft
, welcher am 16. Oktober von Rotterdam
abgegangen war, iſt am 30. Oktober wohlbe=
halten
in New=York angekommen.

Großherzogliches Hoftheater.

Freitag, 5. November.
6. Vorſtellung in d. 8. Abonnementsabtheilung.
GBlaue Karten gültig.)
Don Junn.
Oper in 4 Akten von W. A. Mozart.
Anfang halb 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.

Einladung zum Abonnement
auf das
Darmſtädter Tugblatt
[149. Jahrgaug)
zugleich Amtliches Orgau für Stadt und Kreis
Darmſtadt.
Das Tagblatt bringt neben einer politiſchen Aeberſicht reich=
hattige
Mittheikungen von allgemeinem und ſoſtatem Intereſſe aus
Htadt und Cand; Anterhattung wird ferner durch das damit ver=
bundene
Illuſtrierte Anterhaltungsskatts mit Beiträgen namhafter
Schriftſteller und jährlich an 250 vorzüglichen Illuſtrationen ge=
boten
. Ein ausführlicher Kursbericht der Frankfurter Börſe wird
2-Imal wöchentlich veröffentlicht.
Annoncen werden von der Expedition, ſowie auch von allen
ſoliden Annoncen=Bureaux entgegengenommen.
Abonnementspreis pro Quartal M. 1.50 einſchl. Bringerlohn,
durch die Poſt bezogen M. 1.50 einſchl. Proviſion excl. Bringerlohn.
- Abonnements können jederzeit bei der Expedition, Rheinſtraße 23,
ſowie auf allen Poſtanſtalten erfolgen.
Die in der näheren Umgebung Darmſtadts wohnenden Poſt=
Abonnenten erhalten das Tagblatt am Tage des Erſcheinens mit
dem erſten Beſtellgang.
Die Expedition.

Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
(vom 28. Oktober bis 3. November 1886).
Geborene: Am 28. Oktober: Dem Fabrikarbeiter Chriſtian
Bender, T. Eliſabethe. Am 29.: Dem Bahnarbeiter Ludwig Hein=
rich
Volz, S. Jakob. Dem Schuhmacher Heinrich Löſch, S. Jakob.
Am 30.: Dem Maurer Georg Adam Kartſcher, S. Georg Adam.
Broſkamiert als Verloste: Der Porzellanhändler Sebaſtian
Tiſcher hier, mit Anna Barbara Bruch zu Gundersheim. Der
Schreiner Ludwig Creter hier, mit Wilhelmine Heudorf zu Darmſtadt.
Eheſchkietzungen: Am 81. Oktober: Der Schloſſer Joſeph Thoma
mit Thekla Barbara Bauer hier. Der Schuhmacher Johann Hein=
rich
Karl Auguſt Schomburg zu Darmſtadt, mit Katharina Fried=
rich
dahier.
Geſtorbene: Am 29. Oktober: Eine unehel. L. Margaretha,
3 M. 14 T. Am 1. November: Dem Hülfsheizer Karl Laufer zu
Hanau, S. Wilhelm 9 M. 13 T., ſtarb dahier.


Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 5. November.
Zeutſches Reich. Der Bundesrat beabſichtigte am 4. über die
Vorlage betr. die Ausprägung der Zwanzigpfennig=Nickelmünzen
zu beraten, nachdem die Ausſchüſſe dieſelbe bereits am 2. angenom=
men
haben. Der Geſetzentwurf wegen Abänderung des Gerichts=
koſtengeſetzes
, namentlich der Gebührenordnung für die Rechtsan
wälte, kommt ebenfalls zur Beratung.
Der Etat des Reichsinfalidenfonds weiſt in der Einnahme an
Hinſen 20 572000 M. und Kapitalzuſchuß 6274008 M. zuſammen
eine Einnahme von 26 846098 M. auf. In gleicher Höhe ſind auch
die Ausgaben veranſchlagt. Der Mehrbedarf infolge der Penſions=
novelle
beträgt für Preußen 420000 M., für Bayern 20905 M.
und für Sachſen 10000 M.

In dem Etat der Zölle und Verbrauchsſteuern iſt dem Ver=
nehmen
nach bei Veranlagung der Zuckerſteuer mit Rückſicht auf die
Erhöhung des Steuerſatzes von 160 M. auf 170 M., die Brutto=
einnahme
der Zuckerrübenſteuer Us höher als der Durchſchnitt der
drei letzten Jahre, nämlich auf 149431000 M. veranſchlagt; da=
gegen
ſei von einer Berückſichtigung der Ermäßigungen der Aus=
fuhrvergütungsſätze
abzuſehen, weil nach den Ausführungsbeſtim=
mungen
zum Geſetze vom 1. Juni 1886 für die im Etatsjahre 1887
bis 1888 zuſtehenden Vergütungen noch die bisherigen höheren
Sätze gelten.
Der Reichsanzeiger! vom 3. meldet: Domdechant Dr. Klein=
Limburg iſt nach Zuſtimmung der königlichen Staatsregierung durch
ein päpſtliches Breve vom 15. Oktober zum Biſchof von Limburg
ernannt. Der König erteilte dem Biſchof Klein mittels Urkunde
vom 27. Oktober die nachgeſuchte landesherrliche Genehmigung.
Der Prinzregent von Bayern verfügte durch ein Handſchreiben
an das Kriegsminiſterium, daß der vormalige Kriegsminiſter Ge=
neral
z. D. Maillinger wegen geleiſteter hervorragender=Verdienſte
im Kriege und Frieden fortan in der Rangliſte der aktiven Offiziere
geführt werde.
Kultusminiſter Dr. v. Goßler, welcher nach Oſtpreußen abge=
reiſt
iſt, wird ſich von dort nach Merſeburg begeben, um der am
7. ſtattfindenden Einweihung des ausgebeſſerten Domes beizu=
wohnen
. Am Abend desſelben Tages wird der Miniſter nach Ber=
lin
zurückkehren.
Der Statthalter von Elſaß=Lothringen, Fürſt Hohenlohe, iſt am
3. Vormittags von Straßburg nach Paris abgereiſt.
Der Fürſt zu Lynar, früherer Vertreter Preußens in Darm=
ſtadt
, iſt am 3. früh in Berlin infolge eines Schlaganfalls geſtorben.
Mit der techniſchen Oberleitung des Baues des Nordoſtſee=
Kanals iſt Geh. Oberbaurat Bänſch beauftragt worden. Derſelbe
war in den letzten Tagen beim Reichskanzler in Varzin.
Abg. Dr. Löwe=Kalbe iſt am 2. in Meran geſtorben.
Die Vorarbeiten zum parlamentariſchen Winterfeldzuge werden
im Bundesrate eifrig fortgeſetzt und beſchäftigen den letzteren gegen=
wärtig
die verſchiedenen Spezialetats des Reichsbudgets. Uuter
denſelben intereſſiert namentlich der Marine=Etat wegen der ihm
beigegebenen ausführlichen Denkſchrift. Aus letzterer iſt zu erſehen,
daß im Laufe der nächſten fünf Jahre im Marine=Budget Mehr=
forderungen
im Geſamtbetrage von ca. 40 Millionen Mark figurieren
werden, die zunächſt dazu verwendet werden ſollen, unſeren großen
Flußmündungen ausreichenden Schutz gegen feindliche Angriffe zu
verſchaffen. Dieſer Zweck wird nach den neueſten Prinzipien des
Seekrieges durch kleine Panzerfahrzeuge und große gepanzerte
Kanonenboote erreicht und ſollen zehn ſolcher Schiffe gebaut wer=
den
, von denen jedes etwa 3500000 M. koſten würde. Die erſten
ſechs ſollen mit der Vollendung des Nord=Oſtſee Kanals fertiggeſtellt
ſein; an der Mündung der Elbe würden allein ſechs, an anderen
Flußmündungen die übrigen vier Fahrzeuge ſtationiert werden.
Natürlich erfordert die proiektierte Vermehrung des ſchwimmenden
Flottenmaterials auch eine Vermehrung der Offiziere und Mann=
ſchaften
die auf 15 Offiziere und 300 Mannſchaften veranſchlagt iſt,
und iſt nach der Denkſchrift die Möglichkeit für die rechtzeitige An=
ſtellung
und Ausbildung des Perſonals geſichert. Für die Feſtſtel=
lung
eines neuen Organiſationsplanes der deutſchen Flotte zum
Schutze der vaterländiſchen Küſten werden demnach die diesjährigen
Verhandlungen des Reichstages über den Marine=Etat ausſchlag=
gebend
ſein und kann man denſelben mit hohem Intereſſe ent=
gegenſehen
.

[ ][  ][ ]

er=

N6.
Heſterreich=Angarn. Der deutſche Botſchafter, Prinz Reuß,
hatte am 3. vor ſeiner Abreiſe nach Weimar noch eine einſtündige
Der neue Botſchaftsrat Graf
Irterredung mit Graf Kalnockh.
ſſonts hat die Vertretung des Prinzen Reuß übernommen.
Der engliſche Botſchafter Sir A=Paget tritt kommenden Sonn=
a
4 eine Urlaubsreiſe an.
Am 3. Nachmittags trat in Wien der öſterreichiſch=rumäniſche
renzausſchuß unter dem Vorſitze des Sektiouschefs Poſetti zu=
ammen
.
DasWiener Fremdenbl. ſchreibt, das Vorgehen des General
eulbars müſſe jetzt als das Vorgehen des ruſſiſchen Kaiſerreichs
eten. Für die bulgariſche Regierung ſei es ſchwierig, jederlei
Ilsſchreitung aller ihrer Unterthanen zu vermeiden, da doch der
jürſt ſelber das Opfer einer Gewaltthat geworden ſei, deren Ur=
ſeber
frei umherwandeln. Die Spannung ſei geſtiegen trotz der
achgiebigkeit der Regentſchaft; die Wahl Waldemars von Däne=
nark
durch die Sobranze werde vielleicht keinen praktiſchen Erfolg
ſaben, aber doch den Verdacht Rußlands, daß die Wiederwahl des
hhrſten Alexanders angeſtrebt werde, völlig beſeitigen. Die Ver=
urgsmächte
würden fortdauernd dahin ſtreben, eine friedliche Ver=
hrdigung
Rußlands mit Bulgarien herbeizuführen.
Jranktreich. Nicht nur der Kriegs= ſondern auch der Marine=
nhiſter
beſtehen darauf, daß der Kredit von 600 Millionen, wovon
0 Millionen für Ausrüſtung der Feſtungen und der Armee und
ſ für die Flotte, unverzüglich und nicht in Friſten, wie der Kam=
ſerausſchuß
beantragt, bewilligt werde.
Aus Tonking ſind wieder einmal unangenehme Nachrichten ein=
ſeaaufen
. Piraten griffen das Detachement Nr. 85 der tonkingeſi=
hhen
Tirailleure ſo heftig an, daß nur 17 der letzteren dem Blut=
lade
entkamen. Vom General Jamont wurden 2 ſtarke Truppen=
ſbeilungen
zur Züchtigung der Seeräuber abgeſendet.
Engkand. Lord Stanhope, Staatsſekretär der Kolonien, em=
finrg
am 8. eine Deputation, welche die Annexion von Zululand
ſbat. Stanhope erwiderte, zwiſchen dem Gouverneur Havelock von
latal und den Boers ſei eine Vereinbarung getroffen, wonach Eng=
und über den öſtlichen Teil von Zululand, welcher den Zulus vor=
thalten
bleibe, die Schutzherrſchaft übernehmen und die neue
veren=Republik den weſtlichen Teil des Zululandes behalten werde.
Den Londoner Bureau Reuter wird aus Rangoon gemeldet,
uͤß die Stadt Minhla am Jrawaddi in der Nacht vom 2. zum 3.
M. angegriffen und vollſtändig zerſtört worden ſei.
Die Londoner Polizeibehörde gab ganz beſtimmte Befehle, jeden
ur zug oder eine groͤßere Anſammlung von Menſchen, ausge=
ummen
die Lordmahors=Prozeſſion am 9. November, in den
ſtraßen zu verhindern. Alle Ladenbeſitzer wurden angewieſen, ihre
läden zu ſchließen und die Fenſter, falls ſie keine Fenſterläden be=
bem
, durch Bretter zu ſchützen.
Der gegen den Emir von Afghaniſtan ausgebrochene Aufſtand
kr Ghilzai ſcheint nicht die Bedeutung zu haben, welche man ihm
ſnglich zuſchrieb. Reuter's Bureau läßt ſich aus Bombay be=
chtten
, daß der Aufſtand im Laghman=Diſtrikt unterdrückt ſei. In
ſon don hat man ein begreifliches Intereſſe an der baldigen Nieder=
ſenfung
der Empörung, da der Emir Abduerhaman der Schützling
er Engländer iſt.
Auf der Johannes=Inſel, unweit Neu=Guinea, ſind mehrere
ſagliſche Unterthanen von Eingeborenen ermordet worden. Die
enannte Inſel fällt in die engliſche Machtſphäre und dürfte Eng=
lund
aus dem erwähnten Vorgange Anlaß nehmen, ſeine Autorität
ſelbſt energiſch zur Geltung zu bringen.
Rußland. Das Journal de St. Petersbourg; ſagt, daß die
m 2. veröffentlichte amtliche Kundgebung die Grenzen der Geduld
ud der Mäßigung Rußlands bezeichne, das von dem Wunſche be=
lr
. ſei, nicht die Bulgaren für die ſchlechten Handlungen ihrer
Aachthaber verantwortlich zu machen. Hoffentlich würden die
Rachthaber begreifen, daß ſie nicht ungeſtraft auf dieſem Wege
rharren dürfen. Die Freilaſſung der angeklagten Offiziere habe
ner wichtigen Forderung des Generals v. Kaulbars genügt. Die
zAſſchläge, welche den derzeitigen Inhabern der Gewalt erteilt
brden würden, dürften dieſelben vielleicht zu einer richtigen Be=
ſteälung
der Lage und der Intereſſen Bulgariens führen.
Butgarien. Aus Sofia vom 8. ds. Mts. wird dem Wiener
A9 bl. mitgeteilt, daß dort eine Miniſterkriſis eingetreten ſei.
hrawelow werde vorausſichtlich ſeinen Abſchied nehmen, um
an Low () Platz zu machen, auch der Rücktritt Stambulows ſei
uhrſcheinlich. Der ruſſiſche Konſul in Varna hat die letzte Forde=
ung
Kaulbars zur Kenntnis der Behörden gebracht und hinzuge=
l
. daß bei Nichterfüllung die ruſſiſchen Schiffe Varna bom=
udieren
würden. Die Regierung beabſichtigt an die Signatar=
nchte
eine Deputation wegen der Fürſtenwahl zu entſenden.

216
2211
Türkei. Sir William White überreichte am 2. dem Sultan in
feierlicher Audienz ſeine Kreditive als interimiſtiſcher engliſcher Bot=
ſchafter
und hatte ſpäter eine Privataudienz beim Sultan.
Aus Konſtantinopel wird unter m 3. d. berichtet, daß Ruſtem
Paſcha infolge von der Pforte erhaltener Inſtruktionen ſeine Vor=
ſtellungen
bei dem engliſchen Miniſterium des Aeußern bezüglich
Egyptens eingeſtellt habe und dieſer Gegenſtand nicht weiter be=
rührt
würde.

General Kaulbars ſoll Karawelow brieflich und die Regenten
Kambulow und Mutkurow telegraphiſch benachrichtigt haben, die
iſiſchen Kriegsſchiffe würden die Staatsgebäude und Kaſernen

Urrias beſchießen, falls die Bulgaren ſich der Landung der Mann=
aften
widerſetzen ſollten. Auf die Frage Karawelows, wie viele
atroſen und Seeſoldaten gelandet werden ſollten, erwiderte der
Aneral: So viele, als dem Zaren beliebt!

Darmſtadt, 5 November.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Ober=
förſter
der Oberförſterei Beſſungen, Forſtinſpektor Alfred Preuſchen,
auf ſein Nachſuchen, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treu=
geleiſteten
Dienſte, in den Ruheſtand verſetzt.
Poſt=Perſonalnachrichten. Verſetzt ſind der Poſt=
kaſſierer
Kobelt von Darmſtadt nach Poſen behufs Uebernahme
einer Poſtinſpektorſtelle, der Oberpoſtdirektionsſekretär Freytag
von Oldenburg nach Darmſtadt behufs Uebernahme einer Poſt=
kaſſiererſtelle
, der Poſtſekretär Raab von Darmſtadt nach Mül=
hauſen
(Elſaß) behufs Uebernahme einer Oberpoſtſekretärſtelle, der
Poſtſekretär Groſſer von Friedberg (Heſſen) nach Mainz, die Poſt=
verwalter
Storck von Herbſtein nach Wörrſtadt und Quaeck von
Grebenhain nach Reinheim (Heſſen).
Geſtorben iſt der Poſt=
ſekretär
Kopp in Offenbach (Main).
Auch in den letzten Tagen ſind in den Gemeinden Gonſen=
heim
und Finthen choleraverdächtige Erkrankungen nicht vorge=
kommen
und ſcheint konſtatiert, daß die in Finthen zuletzt erkrankte
Perſon, die beinahe geneſen, nur an Durchfall gelitten hat. Unter
dieſen Umſtänden iſt der vom Reichsamt des Innern in die ge=
dachten
Orte entſandte Regierungsrat Dr. Gaffky geſtern nach
Berlin zurückgekehrt.
D. Z.
B. Kaufmänniſcher Verein. Vor einem bis auf den letzten
Platz ausverkauften Saal las Mittwoch abend Herr Hofſchauſpieler
Hacker Otto Roquettes ſinnige Dichtung, Gevatter Tod. Es war
das erſtemal, daß der junge, aufſtrebende Künſtler dem hieſigen
Publikum Gelegenheit gab, ihn auch als Recitator kennen und
ſchätzen zu lernen.
Da wo die blendenden Rampenlichter, die die Geſtalt des
Künſtlers mit einem erhöhten Glanz umgeben, fehlen, wo
die Gebärdenſprache nicht zu Hilfe genommen werden kann,
wo einer einzigen Stimme die Aufgabe zufällt, die Welt des ſchönen
Scheins lebendig und wahrheitsgetreu hervorzuzaubern,-
- da kann
und muß es ſich zeigen, wie weit Auffaſſung und Ausdrucksver=
mögen
tragen. Herr Hacker hat die ſchwierige Probe in einer
Weiſe beſtanden, die zu der Annahme berichtigt, daß wir den ver=
dienſtvollen
Schauſpieler wohl noch öfters vor ähnliche Aufgaben
geſtellt ſehen werden.
Die Kraft und Modulationsfähigkeit des Organs zeigte ſich
der Wiedergabe der buntwechſelnden Seenen durchaus gewachſen.
Was uns an der Vorleſung beſonders ſympathiſch berührte, war
der Umſtand, daß Herr Hacker ſeine Kunſt völlig in den Dienſt der
Dichtung ſtellte und vor allem dieſe ihrem Inhalte und Kern nach
darlegen und erklären wollte. Aus dieſem Grunde kam auch das
reiche Gedankenleben des Werks, das ſich an einigen Stellen zu
ernſten Weisheitslehren ſteigert, in ſeiner vollen Bedeutung zum
Ausdruck. - Erwähnt ſei noch, daß Herrn Hacker die Wiedergabe
der Frauenſtimmen mit einer weit größeren Natürlichkeit und
Ungezwungenheit gelingt, als dies im Durchſchnitt bei Recitatoren,
der Fall iſt; z. B. das einfache, im ſchlichten Volkston gehaltene
Lied: Nun kommt die Nacht verſchwiegen, gehab dich wohl mein
Knab' wurde von ihm mit einer tief ergreifenden Innigkeit ge=
ſprochen
. Mit geſpannter Aufmerkſamkeit folgte das Publikum
der von nachhaltigem Studium zeugenden Vorleſung bis zu Ende
und zeichnete den beliebten Künſtler durch warmen Beifall aus.
Nachdem der Alice=Frauenverein, Abteilung für
Waiſenpflege, im letzten und vorletzten Jahre zum Beſten einer
Chriſtbeſcheerung für ſeine Schutzbefohlenen mit günſtigſtem Er=
folg
zwei Jahrmärkte abgehalten hat, beabſichtigt derſelbe in dieſem
Jahre von einer gleichen Veranſtaltung abzuſehen und vielmehr
eine theatraliſche Abendunterhaltung an die Stelle treten
zu laſſen. Dieſelbe ſoll Mittwoch den 17. d. M. im großen Saale
des Saalbaues ſtattfinden, und wird nach Schluß der Vorſtellung
im Gartenſaal ein Büffet mit Harmoniemuſik eröffnet werden. Die
Programme werden demnächſt das Nähere beſagen. Die Reſidenz=
bewohner
, welche dieſe Unternehmungen bisher ſtets ſo wohlwollend
unterſtützt haben, werden es ſicher auch in dieſem Jahre an freund=
licher
Teilnahme nicht fehlen laſſen.
Dem Vernehmen nach beabſichtigt die ſozial= demokra=
tiſche
Partei bei der bevorſtehenden Stadtverordnetenwahl eine
eigene Kandidatenliſte aufzuſtellen.
Der Inhalt der in nächſter Woche an dem hieſigen Hof=
theater
in engliſcher Sprache zur einmaligen Aufführung kommenden
Burlesk=Oper Der Mikado iſt nach dem,G. A. kurz folgender:
Die Oper macht uns mit der Hofgeſellſchaft des in der japani=

[ ][  ]

2712
N
ſchen Stadt Titipu reſidierenden Mikado bekannt, aus deren Mund
uns der Verfaſſer nichts anderes als eine Reihe geiſtreicher Sathren
auf die politiſchen und geſellſchaftlichen Verhältniſſe Englands
übermittelt. Der Sohn des Mikado hat eine alte Hofdame mit
verliebten Augen angeſehen und ſoll ſie daraufhin heiraten, welchem
zweifelhaften Glück er ſich, als fahrender Muſikant verkleidet,
durch die Flucht entzieht und der reizenden Pflegetochter des
Oberhofhenkers Ko=Ko Herz und Hand anbietet, ohne bei derſelben
auf Widerſtand zu ſtoßen. Nun hat Ko=Ko vom Mikado den
Befehl erhalten, innerhalb eines Monats unbedingt irgend Jemand,
zu köpfen; und da ſich Niemand zu dieſem Vergnügen herbeilaſſen
will, ſo willigt Ko=Ko unter der Bedingung in die Heirat der
beiden Liebenden, daß ſich der in ſeiner Verkleidung unbekannte
Prinz, mit Namen Nanki=Puh, nach vier Wochen hinrichten
läßt. Allein ehe vier Wochen vergehen - in der Komödie
geht ja alles viel raſcher - klärt es ſich auf, daß der fahrende
Muſikant kein anderer als der flüchtig gegangene Sohn des Mikado,
folglich auch ſeinen Kopf behält und zur großen Freude ſeines Er=
zeugers
an deſſen Hof zurückkehrt und an der Seite ſeiner ſchönen
Bum=Pum vergnügte Tage verlebt, während Ko=Ko die alte Hof=
dame
heiratet und auf dieſe Weiſe die Untreue ſeines nunmehrigen
Schwiegerſohnes rächt. Dies der weſentliche Inhalt der Operette,
welche durch die Wahl ihres Schauplatzes und die Zeit (15. Jahr.
hundert), in der ſie ſpielt, vollkommen Stoff zu einer Reihe der
wirkſamſten Bilder bietet.
A. Sullivan, der bekannte Lomponiſt von Opern, Oratorien
und Sinfonieen, hat zu der hübſchen geiſtvollen Parodie eine Muſik
geſchrieben, welche gleichfalls bemüht iſt, jenen burlesken parodieren=
den
Ton anzuſchlagen, wie ihn der Schöpfer und Begründer des
Operettenſtyls. J. Offenbach, ſo trefflich zu treffen verſtand. Es
iſt namentlich Offenbach der guten Schaffensperiode, dem Sullivan
nacheifert, ohne daß er es verſchmäht, bei Auber vorzuſprechen:
ſelbſt Wiener Anklänge laſſen ſich aus ſeiner Muſik heraushören,
ſo daß wir ihn nur wenige Male dabei antreffen, wie er aus dem
Eigenen ſchöpft. Macht ſomit das Werk Sullivans nicht den Ein=
druck
des abſolut Neuen, ſo beſitzt es immerhin das Verdienſt einer
äußerſt geſchickten, fein und zierlich ausgearbeiteten Mache, die von
den jüngſten Operettenproduktionen eines Millöcker, Dellinger und
Konſorten abſticht, wie ungefähr ein feingeſchnitztes Elfenbeinkunſt=
werk
von einem plump gearbeiteten Roheiſenprodukt.
Arbeiter=Kolonie Neu=Ulrichſtein. Ultimo Oktober
waren in der Kolonie arbeits= reſp. ſtellenlos: Anſtreicher 3, landw.
Arbeiter 19. Bäcker 4, Barbiere 1. Bergleute 1, Buchdrucker 1, Büchſen=
macher
1, Brauer 1, Buchbinder 1, Eiſendreher 1, Färber 1, Fleiſcher 1,
Former 2, Gärtner 1, Glasarbeiter 1, Hutmacher 2, Kaufleute 1,
Kellner 3, Klempner 2, Korbmacher 2, Lithographen 1, Lackierer 1
Müller 1, Metallſchleifer 1, Pflaſterer1, Schloſſer 5, Schmiede 2, Schnei=
der
3, Schuhmacher 4, Schreiber 3, Scherenſchleiſer 1, Steindrucker 1,
Tapezierer 1, Techniker 1. Tiſchler 4, Weber 3. Zimmerleute 1. Summa 82.
Es ſind davon aus: Großherzogtum Heſſen 24, Thüringen 3, Olden=
burg
1, Bayern 4, Württemberg 2. Schweiz 1, Preußen: Provinz Bran=
denburg
2, Hannover 3, Heſſen=Naſſau 26, Oſtpreußen 1, Schleſien 2,
Sachſen 4, Rheinland 9. Abgegangen ſind 10, davon gingen auf ihren
Wunſch 5, durch die Kolonie in Stellung 3, durch Entlaſſung 2. Im
ganzen wurden ſeit Eröffnung der Anſtalt aufgenommen 399 Koloniſten.
Abgewieſen wurden 10. Um zu verhüten, daß die Kolonie ein an=
genehmes
Winteraſyl für eine gewiſſe Kategorie von Koloniſten werde,
die beim erſten Frühingsſtrahl die Landſtraße wieder aufſuchen, beim
nächſten Schnee aber ſchleunigſt ſicher zurückehren möchten, wird den
Leuten öfter der Zweck der Kolonie klar gemacht und es werden zum
zweitenmale in der Regel nur ſolche aufgenommen, die glaubwürdig
nachweiſen können, daß ſie in ihrer Abweſenheit von der Kolonie wirklich
und anhaltend gearbeitet haben. Leute dagegen, welche diesſeits in
Stellung gebracht wurden, dieſe aber wegen Trunkſucht oder aus ſonſt
einem nicht ſtichhaltigen Grunde verlaſſen, werden zum zweitenmale nicht
aufgenommen. Der Geburtstag Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs
wurde am 12. September durch Beſuch des Gottesdienſtes gefeiert. Am
Nachmittage wurde gemeinſchafttich bei Geſang und Feſtrede ein Faß Bier
getrunken. Die Gebäude waren geſchmückt, der Speiſeſaal prächtig deko=
riert
. - Im Monat Oktober wurden 1669 Verpflegungstage gewährt.
Mainz, 4. Nov. Ladislaus Mierzwinski, der erſte jetzt
lebende Tenor, wird Ende dieſes Monats ein Konzert in der Stadt=
halle
geben.
Die Unterſuchung über die Urſache des in dem Fabrikge=
bäude
der Firma Maher, Michel und Deninger ausgebrochenen
Brandes hat ergeben, daß derſelbe durch die Luftheizung ent=
ſtanden
iſt. Ob die Luftheizung ſchadhaft geweſen iſt, konnte aller=
dings
nicht mehr feſtgeſtellt werden.
Offenbach, 3. Nov. Der letzte Markt war ſo ſtark mit Kar=
toffeln
befahren, daß in den Nachmittagsſtunden das Malter zu
4 M. verkauft wurde.
Groß=Gerau, 3. Novbr. Zur großen Freude, namentlich
unſerer zahlreichen Beamtenfamilien, finden nunmehr Dienstags
und Freitags regelmäßig Wochenmärkte dahier ſtatt.

216
Neu=Iſenburg, 2. Nov. In Dreieichenhain fand geſter=
eine
Verſammlung der Lokal=Komites von Iſenburg, Sprendlinger,
Dreieichenhain und Offenthal in der Angelegenheit der Dampf
ſtraßenbahn Sachſenhauſen=Iſenburg ꝛc. ſtatt, welcher auch
Herr Kreisrat Haas von Offenbach und unſer Landtags=Abgeord
neter Herr Kugler anwohnten. Dem von Herrn Dekan Frommann
erſtatteten Bericht über den jetzigen Stand der Sache entnehmen
wir, daß die Bank für Handel und Induſtrie in Darmſtadt ſich
energiſch der Angelegenheit angenommen hat. Die vorläufigen Ver,
meſſungen ſind beendigt und den beteiligten Gemeinden wird in den
nächſten Tagen bereits ein Plan über die Anlage in ihren Gemark
ungen zugehen. Es tritt nun an die beteiligten Gemeinden di
Pflicht heran, auf Grund dieſes Planes Beſchluß zu faſſen über
die Abtretung des erforderlich werdenden Geländes. Nach den von
den anweſenden Vertretern dieſer Gemeinden abgegebenen Erklär,
ungen dürfte dieſe Abtretung nirgends auf Widerſpruch ſtoßen,
Es iſt wohl anzunehmen, daß, da nunmehr zwei Geſellſchaften ſich
Uum die Konzeſſion zur Erbauung dieſer Bahn bewerben, die Re=
gierungen
um ſo mehr auf die Wichtigkeit und Notwendigkeit der
proiektierten Bahn aufmerkſam gemacht werden und die Erteilung
der Genehmigung nicht mehr lange auf ſich warten laſſen wird.
Egelsbach, 2. Nov. Sonntag wurde die renovierte Kirche,
feierlich eingeweiht. Auch Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog,
J. Gr. H. die Prinzeſſin Alix und Prinz Ludwig von Battenberg
mit Hoher Gemahlin nahmen an der Feſtlichkeit teil.
Frankfurt, 3. November. Auf einer kürzlich hier ſtattgehabten
Verſammlung von Delegierten der nationalliberalen Vereine von
Frankfurt, Naſſau, Kurheſſen und Heſſen=Darmſtadt wurde die
Bildung eines Mitteldeutſchen Verbandes nationallibe=
raler
Vereine beſchloſſen.
Frankfurt, 3. Nov. Der Freiherrlich von Holzhauſen'ſchel
Förſter Moxter zu Rendel hatte kürzlich das ſeltene Glück eine
Doublette auf Fiſchottern an der Nidder zu machen.
Frankfurt, 4. November. Geſtern abend 5 Uhr traf der
deutſche Kronprinz auf der Rückreiſe aus Italien hier ein und
ſtieg im Frankfurter Hof ab. Heute früh erfolgte die Weiterreiſe
zunächſt nach Weimar.
Bingen, 3. November. Den aus Finthen und Gonſen=
heim
eingetroffenen Verkäuferinnen iſt wegen der Krankheitsfälle
in den genannten Orten der Verkauf ihrer Gemüſe unterſagt worden.
Hauſach i. Baden, 3. Novbr. Heute wurde die Bahnlinie
Freudenſtadt-Wolfach eröffnet.
Halle, 1. Nov. Eine große allgemeine Studenten=
verſammlung
unter Vorſitz des Studenten Eckart beſchloß nach
lebhaften Verhandlungen, ein Geſuch an den Kultusminiſter um
Förderung des Deutſchtums an den öſterreichiſchen Univerſi=
täten
zu ſenden. Vertreter mehrerer Univerſitkten, fünf Profeſſoren
und der hieſige Rektor waren anweſend.
Hannover, 3. Nov. Die Scharlach= und Diphtheritis=
Epidemie hat ihren Höhepunkt überſchritten und die ſtädtiſche
Bevölkerung atmet erleichtert auf. Nach den jüngſten Bekannt=
machungen
war eine ſehr ſtarke Abnahme der Erkrankungs= und
Todesfälle eingetreten. Die ſchlimmſte Woche war die dritte
Oktoberwoche in welcher insgeſamt 256 Erkrankungen und 38 Todes=
fälle
angemeldet wurden. Es werden nun bald die Schulen wieder
beginnen können.
Wien, 2. Nov. Eiſenbahnunfall auf dem Semmering.
Der Laſtzug 122 iſt geſtern Abend im großen Semmering=Tunnel
entgleiſt. Beide Geleiſe ſind verlegt. Der Courierzug gegen Wien
wurde rechtzeitig aufgehalten. Es gelang, das Geleiſe nach einer
Stunde Arbeit freizumachen, ſo daß der Courierzug nach 11 Uhr
nachts wohlbehalten in Wien anlangte. Ein weiterer Unfall kam
nicht vor.
New=York, 3. Nov. Hewitt (Kandidat der vereinigten
Demokraten) wurde zum Bürgermeiſter von New=York
gewählt.
Ein ganz eigenartiges Jubiläum begeht am 8. November
das italieniſche Städtchen Gorgonzola unweit Mailand, es feiert
nämlich das hundertjährige Jubiläum der Herſtellung des berühmten
Gorgonzola=Käſes, dem das Städtchen ſeinen Wohlſtand verdankt.
Litteraxiſches.
Dr. J. J. Egli: Die Schweiz. (Wiſſen der Gegenwart
53. Band). Leipzig: G. Freytag. 1886. 219 Seiten 8° Mit 48
landſchaftlichen Abbildungen. Preis 1 M. Ein herrliches Stück
Erde wird uns in dem obengenannten Büchlein vorzüglich geſchildert.
An der Hand des Büricher Univerſitätsprofeſſors Dr. Egli durch=
wandern
wir die Schweiz von Oſt nach Weſt, von Nord nach Süd;
die gewaltigen Alpenlandſchaften mit der impoſanten Großartigkeit
ihrer Naturſchönheiten treten lebendig vor unſer Auge.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.