149.
PEUNuvTvLTIUN
149.
Jahrgang.
Abonnementspreis
Vierteſahrlich 1 Marr 50 Pf. und.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
Begengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck. Poſtaufſchlag.
(Srag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36. ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditlonen
Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Areisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
L 206.
Freitag den 22. Oktober.
1886.
Konkursverfahren.
Ueber das Vermögen des Wilhelm
Goldſtein zu Arheilgen, Inhabers der
Firma „Arheilger Nudelfabrik Wilhelm
Goldſtein; wird heute am 20. Oktober
1386, Nachmittags 4 Uhr, das
Konkurs=
verfahren eröffnet.
Der Herr Rechtsanwalt Dr.
Klein=
ſhmidt zu Darmſtadt wird zum
Kon=
kursverwalter ernannt.
Konkursforderungen ſind, bis zum
D. November 1886 bei dem Gerichte
Mzumelden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Wahl eines anderen Verwalters, ſowie
üder die Beſtellung eines Gläubiger=
Aus=
ſcHuſſes und eintretenden Falls über die
ir 8 120 der Konkursordnung
bezeich=
neten Gegenſtände - und zur Prüfung
der angemeldeten Forderungen auf
Montag den 29. November 1886,
Vormittags 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte,
Termin anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur
Kon=
rsmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben
ſoder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind,
mird aufgegeben, nichts an den
Gemein=
ſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten,
auch die Verpflichtung auferlegt, von dem
Beſitze der Sache und von den
Forder=
ſungen, für welche ſie aus der Sache
ab=
geſoͤnderte Befriedigung in Anſpruch
ſnehmen, dem Konkursverwalter bis zum
l5. November 1886 Anzeige zu machen.
Großherzogliches Amtsgericht
Darmſtadt II.
110643
gez. Lauer.
D)as Bewährteſte zu Einreibungen gegen
gichtiſche und rheumatiſche Schmerzen
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Ernſt=Ludwigsplatz Nr. 2, am weißen Thurm.
Literariſche Neuigkeiten
von
Heſſiſchen Verfaſſern.
Bender, Ferd., Griechiſche Literaturgeſchichte, Mk. 12, geb. Ml. 1350.
Dieſes Buch iſt für den Gebildeten im Allgemeinen berechnet, nicht für den
Fachmann.
Kraus, E., Abenteuer des Grafen Georg Albrecht zu Erbach. Eine wahre
Er=
zählung. Mk. 2.70, geb. Mk. 3.60.
Locher, C. J. Ueberſetzungen von Freemann, Zur Geſchichte des Mittelalters.
Mk. 5.
Stromberger, C. W., Die geiſtliche Dichtung in Heſſen. Ml. 2.50, geb. Ml. 3.30.
Utis, Der neue Phantaſus, 2 Bände. Mk. 5.60, geb. Mk. 7.
Wenn auch von keinem Heſſiſchen Verfaſſer, ſo betrifft doch folgendes in
kur=
zer Zeit erſcheinende Buch unſer Heſiſches Fürſtenhaus:
Aus bulgariſcher Sturmzeit von A. von Huhn.
Preis ca. 5 Mk.
Vorausbeſtellungen auf dieſes Buch, das jedenfalls ſtark begehrt werden wird,
da der Verfaſſer wie wenige dazu berufen iſt, die Ereigniſſe in Bulgarien zu
ſchil=
dern, bitte ich freundlich bald zu machen, um gleich nach Erſcheinen desſelben
liefern zu können.
Nöbs. Waltz, Buchhandlung,
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Ernſt=Ludwigsſtraße 19.
Billiger, aber entſchieden feiner u. edler
als die parfümirten ausländiſch. Liqueure
iſt Widtfeldt's beliebter Magenbehagen.
Niederl.: M. Fiſcher, Gg. Vicl. (10646
n jeglicher Art em=
Cummiſaaroh pfiehlt und
ver=
ſendet E. Mroeulng, Magdeburg.
Katalog gegen Porto gratis. (8667
671
2574
K 206
Edietalladung.
Folgende Perſonen wollen über die ihren Namen beibemerkten Immobilien
anderweit verfügen, können aber das Eigenthum bezw. die Pfand= und
Schulden=
freiheit urkundlich nicht nachweiſen, weshalb Alle, welche Anſprüche an dieſelben
erheben zu können glauben, hiermit aufgefordert werden, dieſe
innerhalb vier Wochen
bei dem unterzeichneten Gerichte geltend zu machen, widrigenfalls Beſchränkungen
gelöſcht, den Weiterverkäufen die gerichtliche Beſtätigung ertheilt werden und der
Eintrag in das Mutationsverzeichniß auf die neuen Erwerber erfolgen ſoll.
1. Gemarkung Eberſtadt.
„ „ 26 „ 2. „ „27 „ 2. „ 28 „ 2. „ 29 „ 2. „ 30 „ 2. „ 31 „ 2. „ 32 „ 2. „ 33 „ 2. „ 34 „ 2. „ 1 „ 725. „ 2 „ 581. „ 3 235. „ 4 „ 78. „ 5 „ 177. „ 6 „ 3. „ „ 7. „ 8 „ 21. „ 9 „ 240. „ 10 „ 432. „ 11
Rodenhäuſer „ 729.
Gemarkung Ober=Namſtadt.
K. und Frau Eliſabethe, geborene Klinger, Flur 54
und 59.
Emich, Franz Dritter und deſſen Ehefrau Anna Maria, geb. Weber, Flur 12
Nr. 31, Flur 13 Nr. 140, Flur 44 Nr. 18.
Katharine Ackermann, Wittwe des Hofferberth Ludwig Erſtor zu Ober=Ramſtadt,
Flur 5 Nr. 35.
Gemarkung Pfungſtadt.
Crößmann, Valentin IV., Namens ſeiner minderjährigen Tochter Eliſabethe
Cröß=
mann I. zu Pfungſtadt, Flur 30 Nr. 135⁷⁄₁₀.
Wolff, Lippmann, Baruch S. und Frau, geb. Mainzer, zu Pfungſtadt, Flur 31
Nr. 231, Flur 32 Nr. 20, Flur 32 Nr. 21.
Ackermann, Adam I. und Frau, geb. Nungeſſer, zu Pfungſtadt, Flur 3 Nr. 172
und Flur 33 Nr. 198.
Clemenz, Heinrich zu Pfungſtadt, Flur 1 Nr. 7213%⁄₀.
Flur 1 Nr. 7901⁄₈g. Flur 8 Nr. 22. Flur 20 Nr. 168.
ſowie das den ſämmtlichen Beſitzern der 38. Gewann zu Pfungſtadt zugeſchriebene
Grundſtück Flur 31 Nr. 54.
Gemarkung Roßdorf.
Schumann, Peter Zweiter zu Roßdorf, Flur 1 Nr. 730, Flur 1 Nr. 731 und
Flur 1 Nr. 729.
Gemarkung Weiterſtadt.
Bender, Anna Marie, Ehefrau des Schupp Friedrich zu Griesheim, Flur 13
Nr. 46, Flur 18 Nr. 475, Flur 11 Nr. 256, Flur 15 Nr. 33, Flur 18.
Nr. 431.
Darmſtadt, den 19. Oktober 1886.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
von Diemar.
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trinkt man bekanntlich und in Wahrheit in Oeſterreich.
Die ganze Kunſt, um auch hier zu Lande eine ebenſo mild, angenehm
und fein ſchmeckende Taſſe Kaffee, von ſchöner goldklarer Farbe zu erzielen,
beſteht einfach darin, dem gemahlenen Bohnenkaffee ein kleines Quantum
Andre Hofer's Feigen=Kaffee beizumiſchen, dagegen alle anderen
Bei=
miſchungsmittel wegzulaſſen.
Echter Feigen=Kaffee von Andre Hofer, Salzburg (Oeſterreich) und
Freilaſſing (Baiern),. das feinſte Fabrikat dieſer Art, iſt in ganz
Deutſch=
land und Oeſterreich in faſt allen beſſeren Spezerei= und Delikateſſen=
Hand=
lungen vorräthig, und wird gebeten, genau darauf zu achten, daß die Paquete
nebſt der vollen Firma auch die Schutzmarke, das Bildniß des Tyroler Hel=
(8341
den, Andreas Hofer, tragen.
Bei Beginn der Saiſon
für Geſellſchaften etc.
erlaube ich mir meine während meiner langjährigen Thätigkeit in Hotels wie in
den erſten Conditoreien für vorzüglich befundenen Spezialitäten in Cremes, Eis,
Puddings ꝛc. in empfehlende Erinnerung zu bringen, indem ich die Preiſe bedeutend
reducirt und wie folgt feſtgeſetzt habe:
Eis per Schoppen M. 1. 60. Crémes per Schoppen M. 1..,
Glace la Hesselrode und Monte Christo
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per Schoppen M. 2. 50.
Als Zuſpeiſe zu Eis: ſoufros, Hippon, Waffoln und Mandolconfoct.
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„ Pakel-Feigen,
„ Istrian. Haselnüsse,
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„ Tafelroshnen,
7 Tafelmandehn,
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7 Corinthen,
„ Sultaninen,
7 Catharinen Phaumen,
französ. Brünellen Elstoles),
„ Ial. Brünellen,
7 Hirabellen,
7 Eirschen,
7 Lprükosen,
7 Auckerbirnchen,
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meh=
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leiden nicht genug auf das bereits 18 J.
ſich bewährende, von Autoritäten
empfoh=
lene, ſich durch Güte und Billigkeit
aus=
zeichnende
Haarwaſſer v. Retter, München,
aufmerkſam machen, welches wirklich leiſtet,
was es verſpricht: Conſervirung u.
Kräf=
tigung d. vorhandenen Haare, Reinigung
v. Schuppen, weich u. glänzend machen d.
Haare nebſt Feſthalten des Scheitels.-
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M. W. Praſſel, Rheinſtr. 16. (1511
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Aechter Madeira, Flaſche Mk. 3 und Mk. 1.50,
Aechter Sherry, Flaſche M. 2.75 und M. 1.40,
Portwein, Flaſche M. 3,
Maiser-Sect, Flaſche Ml. 4, Mk. 2.40 und M. 125,
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blirtes Zimmer per ſofort zu vermiethen.
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Stieg=
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10130) Ein zuverläſſiger, junger Mann,
welcher ſeine Militärdienſtzeit abſolvierte,
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Streich=Quartett A. dur, Op. 41 Nr. 3. Brahms - Zwei Sätze aus
dem 3. Streich=Quartett, Bedur (p. 67. Schubert - Großes
Streich=Quartett D.moll.
Billets: Sperrſitz 3 Mk. Saal 2 Mk., Gallerie 1 Mk., ſind
in der Muſikalienhandlung von Georg Thies und Abends an der Kaſſ=
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Freitag, 22. Oktober.
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GBlaue Karten gültig.)
Zum erſten Male wiederholt:
Die Hkützen der Geſellſchaft.
Schauſpiel in 4 Aufzügen von Henrik Ibſen.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
Sonntag, 24. Oktober.
14. Vorſtellung in d. 2. Abonnementsabtheilung.
(Rothe Karten gültig.)
Die Jüdi n.
Große Oper in 5 Akten mit Ballet. Muſilk
von Halevy.
Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
(vom 14. bis 20. Oktober 1886).
Geborene: Am 11. Oktober: Dem Spenglermeiſter Georg
Wilhelm Roth, S. Friedrich Karl. Dem Schutzmann Joh. Adam
Heil. T. Anna Margaretha. Am 13.. Dem Vicewachtmeiſter
Os=
wald Paul Neumann, T. Anna Eliſabethe. Dem Schuhmacher
Friedrich Meiſinger, S. Georg. Am 14.. Dem Wirt Jakob Sturm,
T. Am 16.: Ein außerehel. S. Joſeph.
Vroſkamiert als Verkobte: Der Taglöhner Andreas Koch, ein
Wittwer, von Ober=Ramſtadt, und Amalie Krämer, geb. Weber,
Witwe, dahier.
Eheſchkietzungen: Am 17. Oktober: Der Großh. Miniſterial=
Kalkulator Johann Heinrich Scharmann dahier, mit Suſanne
Si=
bille Henriette Rühl zu Darmſtadt.
Geſtorbene: Am 18. Oktober: Eine totgeb. unehel. T. Am 14.
Die Ehefrau des Kaufmann Heinrich Braun, Katharina, geb. Lahr,
37 J. 10 M. 7T. Am 17.. Der Schreiner Ludwig Lehr, 48 J. 6 M.
11 T. Dem Schutzmann Johann Adam Heil, T. Anna Margaretha,
6 T. Am 18.: Der Privatier Alexander Schmitt, 79 J. 10 M.
18T.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt. 22. Oktober.
Zeutſches Reich. Kaiſer Wilhelm iſt nach Beendigung ſeines
mehrwöchentlichen Herbſtaufenthaltes in Baden=Baden am
Donners=
tag vormittag im beſten Wohlſein wieder in Berlin eingetroffen,
womit ſeine größeren Reiſen für dieſes Jahr nunmehr beendigt ſind.
S. M. der Kaiſer hat den Reichskanzler ermächtigt, eine
Vor=
lage betreffend die Ausdehnung der Unfallverſicherung auf die
See=
leute im Bundesrat einzubringen.
Der Kronprinz und die Kronprinzeſſin werden mit den
Prin=
zeſſinnnen Töchtern am 8. November aus Portofino wieder in
Ber=
lin eintreffen. Der König von Sachſen wird am 29. ds. in Berlin
eintreffen, um am nächſten Tage an der Hofjagd in Hubertusſtock
teilzunehmen.
Der Reichsanzeiger' publiziert die Verordnung, betr. den
Er=
laß von Verordnungen auf dem Gebiet der allgemeinen Verwaltung,
des Zoll= und Steuerweſens für das Schutzgebiet der Marſchall=,
Brown= und Providence=Inſeln.
Die Vorarbeiten im Bundesrate zur bevorſtehenden
Reichstags=
ſeſſion ſind zur Zeit dem Budget gewidmet und liegen dem Bundesrate
die Spezialetats der Reichskanzlei, des Reichseiſenbahnamtes,
Rech=
nungshofes und der Reichsjuſtizverwaltung vor. Erſtere drei
er=
weiſen ſich als nahezu unverändert, unter den Mehrforderungen der
Reichsjuſtizverwaltung erſcheinen an erſter Stelle 850000 M. als
erſte Baurate für das Reichsgerichtsgebäude in Leipzig. Die
ur=
ſprünglich auf 6455000 M. veranſchlagten Geſammtbaukoſten für
dasſelbe ſind auf 5902 750 M. ermäßigt worden; als Bauzeit
wer=
den ſechs bis ſieben Jahre angenommen, vorausgeſetzt, daß die
Fundierungsarbeiten im Etatsjahre 1887-88 vollendet ſind. Der
Ausführung des Baues wird der Hoffmann'ſche Plan zu Grunde
gelegt, welcher bei der Konkurrenz den erſten Preis erhielt.
Der ruſſiſche Botſchafter Graf Paul Schuwalow, der gleich nach
ſeiner Rückkehr ans Petersburg mit dem Staatsſekretär Grafen
Bismarck eine längere Unterredung gehabt hat, iſt zum Fürſten
Reichskanzler nach Varzin gereiſt.
Der württembergiſche Geſandte, v. Baur=Breitenfeld, ſowie der
Geſandte der Schweizeriſchen Eidgenoſſenſchaft, Oberſtlieutenant Dr.
Roth, ſind vom Urlaub nach Berlin zurückgekehrt und haben die
Geſchäfte der Geſandtſchaft wieder übernommen.
Geheime Ober=Regierungsrat Körte, welcher ſeit einer Reihe
von Jahren mit der Führung der Geſchäfte des Präſidenten vom
Reichs=Eiſenbahnamt betraut war, hat ſeinen Abſchied aus
Geſund=
heitsrückſichten nachgeſucht. An ſeiner Stelle führte ſchon ſeit einiger
Zeit der Geheime Regierungsrat Kräft die Leitung des Reichs=
Eiſenbahnamts.
Der vortragende Rat im Reichsamte des Innern, Weymann,
iſt zum Vorſitzenden des Oberſeeamts ernannt.
Es ſind jetzt Vorkehrungen getroffen, um für die Unteroffiziere
der deutſchen Armee eine ſyſtematiſche Erlernung der Telegraphie
zu ermöglichen. Augenblicklich ſind in der Schützenkaſerne in
Ber=
lin Kurſe für einige hundert Unteroffiziere, meiſt von Kavallerie
und Pionier=Regimentern eingerichtet, welche ſowohl theoretiſche
als praktiſche Kenntniſſe bezüglich der Telegraphie im Zeitraum
mehrerer Monate erwerben ſollen.
Die „Kreuzztg.- fordert die „Nordd. Allg. 8tg.- auf, den Fürſten
Alexander endlich mit Vorwürfen zu verſchonen, die nur neue
Ver=
ſtimmung erregen könnten.
Der „National=Zeitung; zufolge handelt es ſich bei der Ver=
hrftung Dedekinds in Braunſchwrig um eine Anſchuldigung wegen
Candesverrats.
Heſſerreich=Angarn. Oeſterreich hat die ſeiner Zeit verbotene
Curchfuhr der von Bulgarien in Eſſen beſtellten Kanonen und des
ſmſtigen Kriegsmaterials geſtattet.
Die ungariſche Regierung verſichert, von keiner Seite ein
An=
flchen auf Geſtattung der Durchfuhr von in Deutſchland beſtelltem
friegsmaterial nach Bulgarien erhalten zu haben.
Nach einem dem Wiener Telegraphen=Korreſpondenzbureau
zu=
pogangenen Telegramm aus Ruſtſchuk würde zu einer Verſtändigung
mit Rußland kaum ein Entgegenkommen der gegenwärtigen
bul=
grriſchen Regierung genügen. Eine Bedingung zur Annäherung
rürde ein Miniſterwechſel ſein, dem alsdann ein ruſſenfreundliches
ſlLiniſterium die Einberufung einer neuen großen Sobranze folgen
laſſen müßte. Nach der ruſſiſchen Anſicht würde ein ſolches neues
Winiſterium erſt gebildet werden, und die Sobranje ſich auflöſen
nnen, wenn Europa über einen Kandidaten für den bulgariſchen
Fürſtenthron einig wäre.
Franktreich. Die Zuſtände in Kambodſcha ſind noch immer ſehr
hͤu befriedigend; der König und ſeine Miniſter haben ſich bis jetzt
bexaeblich bemüht, Ruhe und Ordnung herzuſtellen, die Führer des
geifſtandes wollen von Unterwerfung nichts wiſſen und fahren in
hrer Verheerung des Landes fort. Wiederholte Gefechte zwiſchen
c
1
14½
öusbin Truppen des Königs und den Aufſtändiſchen haben die Lage
5äshicht gebeſſert.
Die Pariſer „Nation' bringt eine Profkriptiongliſte; mit
An=
alfuͤndigung der Fortſetzung unter der Ueberſchrift: „Die Deutſchen
Alldii den Franzoſen;, die lautet wie folgt: Iſt es wahr, daß das
aplbaus Hachette, Verlagsbuchhandlung, als Geſchäftsführer ſeiner
Filiale in Amiens einen Deutſchen hat? Iſt es wahr, daß dieſe
Acl Fikiale außer dem deutſchen Geſchäftsführer drei andere deutſche
3⁶. Ingeſtellte hat? Iſt es wahr, daß während des Krieges von 1870
ie große Buchhandlung, von der die Rede, behalten hatte: 1) ihren
ettſchen Geſchäftsführer? 2) zwei andere deutſche Angeſtellte?
pee Uurde Herr Hachette, einer der Eigentümer der großen
Buch=
ſandlung, dafür zum Ritter der Ehrenlegion gemacht, weil er
deutſche anſtellte und weil er, wenn er kann, deutſche Produkte
ſetzt?
England. Der Staatsſekretär für die auswärtigen
Angelegen=
ſer ten, Lord Iddesleigh, empfing am Samstag den türkiſchen
Bot=
ſchafter, Ruſtem Paſcha, und den öſterreichiſchen Geſchäftsträger,
oerrn Hengelmüller, in längerer Audienz.
In London haben neue Verhandlungen zwiſchen England und
deutſchland über eine weitere feſte Abgrenzung des gegenſeitigen
vonialen Machtbereichs begonnen. Graf Hatzfeldt iſt dieſerhalb
Zaach vſn Urlaub hierher zurückgekommen und vom Auswärtigen Amt
m Berlin iſt bereits vorigen Freitag der Geh. Rat Dr. Krauel
lüin getroffen, der ſchon bei den früheren Verhandlungen über die
nochfloſchi=Inſeln, Weſtafrika und Neu=Guinea ſich beſtens eingeführt
ggschlatte. Die jetzigen Verhandlungen drehen ſich in erſter Linie um
2g=Adlkafrika und bezwecken für die Zukunft in Bezug auf Grenze und
Nachtſphäre die Möglichkeit jedes Streites auszuſchließen.
Der Oberkommandierende der britiſchen Armee in Birma,
Ge=
eral Mac Pherſon iſt am 20. d. M. in Prome am Fieber geſtorben.
Die Londoner Sozialiſten beabſichtigen, den Lordmayors=
Um=
ſang am 9. November zu einer Demonſtration zu benutzen und
aben die Polizei davon in Kenntnis geſetzt. Die Polizei
benach=
ob ichtigte die Sozialiſtenhäupter, daß ſie für eventuelle Unordnungen
enantwortlich ſein würden, wenn ſie das Proiekt verwirklichten.
Rußland. Aus Petersburg wird gemeldet, das ruſſiſche
Kabi=
ſel habe nicht nur ſeitens der feſtländiſchen Großmächte, ſondern
5 ſeitens Englands die Zuſicherung erhalten, daß die Rückkehr
bz Fürſten Alexander von Battenberg auf den bulgariſchen Thron
yu denſelben weder begünſtigt werden wird, noch eine etwaige
Fiederwahl desſelben ihre Zuſtimmung erhalten würde.
Als Bedingung der Annäherung Rußlands an Bulgarien ſoll
z2au a Kabinettswechſel in letzterem, ſowie die Einberufung einer neuen
hisß kobranje durch ein ruſſenfreundliches Kabinet aufgeſtellt ſein; alles
eies aber erſt nach Einigung Europas über den Thronkandidaten.
Die „Nowoie Wremja” führt aus, daß Kaulbars Erklärung,
26ol Unach er alle von der bulgariſchen Regierung den ruſſiſchen
Rat=
hlgen entgegengeſetzten Handlungen für ungeſetzlich halte, keines
tal= ommentars bedürfe. Entweder ſolle Bulgarien gehorſam gegen
35ob außland ſein oder Rußland werde ſich Gehorſam zu erzwingen
en.
Buſgarien. General Kaulbars richtete an die bulgariſche
Re=
als terung eine Proteſtnote wegen des Vorgehens gegen ruſſiſche
Un=
lsahörthanen in Bulgarien. Mehrere Perſonen ſeien mißhandelt und
(5.ß urhaftet worden, weil ſie ihn beſucht hätten. Ferner hat er mehrere
uſſiſche Unteroffiziere in bulgariſchen Dienſten, um ſie zu ſchützen,
i die Heimat zurückſenden müſſen. Solche Vorkommniſſe würden,
tenn wiederholt ernſte Folgen haben
Gadban Effendi iſt am Sonntag abend in Sofia eingetroffen.
labald nach ſeinem Eintreffen überreichte er der bulgariſchen
Re=
terung eine Note, in welcher namens der türkiſchen Regierung
ver=
lngt wird, den Zuſammentritt der Sobranje bis auf weiteres zu
206
2579
vertagen, da die ruſſiſche Regierung mit den Wahlen und der
Ein=
berufung der Sobranje nicht einverſtanden ſei und ebenſo die Mächte
über einen Kandidaten auf dem bulgariſchen Thron noch keinen
Entſchluß gefaßt hätten; da ferner mehrere Bulgarien betreffende
Fragen noch ſchwebten und Bulgarien an den Berliner Vertrag
ge=
bunden ſei, ſo würde der Zuſammentritt der Sobranje ohne Zweck
und Erſolg bleiben.
Gadban Effendi machte ſeinen erſten Beſuch in Sofia dem
ruſ=
ſiſchen Konſul Nekliudow, ſein zweiter Beſuch galt Karawelow, der
ſich in den letzten Tagen vollſtändig von der Nationalpartei
losge=
ſagt hat.
Wie aus Sofia vom 20. gemeldet wird, hätte die bulgariſche
Regierung eine ruſſiſche Note, worin eröffnet wurde, die ruſſiſche
Regierung werde vom 1.13. Oktober ab jede den ruſſiſchen
Rat=
ſchlägen nicht entſprechende Handlung der bulgariſchen Regierung
als ungeſetzlich betrachten, dahin beantwortet, ſie werde in allen
ihren Handlungen nach wie vor im Sinne der Verfaſſung vorgehen.
Einer weiteren Meldung aus Sofia zufolge ſollte die
Verord=
nung, welche die große Sobranje nach Tirnowa einberuft, am 20.
erſcheinen.
Die bulgariſchen Miniſter reiſen am 20. und 21 ab, ohne die
Ankunft des Generals Kaulbars abzuwarten. Nekliudow erklärt,
daß der Zuſammentritt der großen Sobranje niemals ſtattfinden
dürfte, ſonſt werde das geſamte Verſonal des Konſulats mit großem
Aufſehen abreiſen. Panitza geht morgen in die Provinz, um die
ruſſiſchen Umtriebe in der Provinz zu überwachen.
Mehrfach wird als derjenige Kandidat, der die meiſte Ausſicht
auf den bulgariſchen Fürſtenthron hat, Prinz Ferdinand von Coburg=
Gotha bezeichnet.
Herbien. Infolge des Auftretens der Cholera in Semlin iſt
für Reiſende aus den infizierten Orten eine ſiebentägige ärztliche
Beobachtung im Abſteigequartier, unter Ausſchluß des Verkehrs
mit anderen Bewohnern, ſoweit ſolches möͤglich, angeordnet.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 22. Oktober.
Militärdienſtnachrichten. Graf von
Schlippen=
bach, Generallieutenant und Gouverneur von Mainz, wurde von
dem Verhältnis als Mitglied der Studienkommiſſion der Kriegs=
Akademie entbunden; der bisherige Studierende einer
militärärzt=
lichen Bildungsanſtalt Heermann vom 1. Oktober ab zum
Unter=
arzt ernannt und beim Großh. Heſſ. Feld=Artillerie=Regiment Nr. 25
angeſtellt. Graf Vitzthum v. Eckſtaedlt, Sekonde=Lieutenant vom
4. Garde=Grenadier=Regiment Königin, kommandiert zur
Dienſtlei=
ſtung bei dem 2. Großh. Heſſiſchen Dragoner=Regiment Nr. 24, in
dieſes Regiment; Doſſe, Kaſernen=Inſpector in Darmſtadt, nach
Neiße, Steiger, Kaſerneninſpektor in Mainz. nach Torgau
ver=
ſetzt; Hauptmann Schede vom Großh. Feld=Art.=Regt. Nr. 25
wur=
de unter Beförderung zum Major in das Feld=Art.=Regt. Nr. 11
verſetzt.
Ordensverleihung. Se. Maj. der König von Preußen
haben dem Geh. Oberbaurat Dr. Schäffer den K. Kronenorden
2. Cl. verliehen.
Die Centralſtelle für Landesſtatiſtik veröffentlicht in ihren
letzten Mitteilungen die Reſultate der Oktroirechnungen für
1885- 86 für diejenigen Städte des Großherzogthums, in welchen
Verbrauchsſteuern eingeführt ſind. Wir geben nachſtehend die
reinen Einnahmen, welche nach Abzug der Rückvergütungen
ver=
blieben ſind und fügen die reinen Einnahmen des Jahres 1884-85
zur Vergleichung bei:
Darmſtadt
Mainz
Offenbach
Gießen
Worms
Alsfeld
Lauterbach
1885-86
378 76577 M.
465 93540
201 41668
79002,50 „
11816726
472017
283708 „
1884-85.
359 63063 M.
460 80592 „
19313828 „
7818877 „
11007712 „
4285,70 „
4142,49
4.
14 13512
337052
827840
81873
809014
48447
19459
Wie man ſieht, hat nur Mainz eine Mindereinnahme zu
verzeichnen, welche im Weſentlichen auf den Rückgang der
Bier=
bereitung in der Stadt (von 90 537 Centner Malz auf 83215 Ctr.)
zurückzuführen iſt.
Infolge der am 1. Januar k. J. in Kraft tretenden
Herab=
ſetzung des Zinsfußes bei der ſtädtiſchen Sparkaſſe, wonach
auch Einlagen unter 500 M. die ſich ſeither noch eines Zinsfußes
von 4 pCt. zu erfreuen hatten, nur noch mit 8½pCt. verzinst
wer=
den, ſollen dermalen gar manche kleine Einleger ihre Erſparniſſe
zurückziehen. Freilich kann nicht abgeſehen werden, wo unter den
heutigen Verhältniſſen für kleine Kapitalbeträge bei ſolider
Veran=
lagung höhere Zinſen erzielt werden könnten und bleibt nur zu
wünſchen, daß ſich die Leute nicht etwa, in der Meinung höhere
Zinſen erzielen zu können, zu unſoliden Kapitalanlagen verleiten
laſſen.
Die Stadt beſchäftigt zur Zeit 179 Perſonen als
Hand=
arbeiter, Taglöhner u. ſ. w., welche dem Arbeiterkrankenver=
2580
N 206
ſicherungsgeſetz unterworfen und bei der zu dieſem Zweck
eigens=
orgauiſierten ſtädtiſchen Betriebskrankenkaſſe verſichert ſind. Davon
entfallen auf die Gasfabrik 70, auf die Straßenreinigung 61 weiter
ſind 33 Leute bei dem Stadtbauamt und 15 bei dem Waſſerwerk
beſchäftigt.
Herr Lehrer Wißmann iſt, nachdem er vor Kurzem ſein
5ojähriges Dienſtiubiläum gefeiert hat, nunmehr in den
wohlver=
dienten Ruheſtand getreten.
Stand der Darmſtädter Volksbank am 80. Sept.
1886. Aktiva. Kaſſebeſtand 29003 M. 19 Pf. Mobilien 1418 M.
Vorſchuß= und Lombard=Konto 384289 M. 10 Pf. Debitoren=
Nonto 660155 M. 55 Pf. Wechſel=Konto 106 200 M. 36 Pf. Effekten=
Konto 64 70M. 96 Pf. Bankverkehr 53280 M. 55 Pf.
Verwal=
tungskoſten 15632 M. 81 Pf. Haus= und Immobilien=Konto
92630 M. 74 Pf.
Paſſiva. Hinſen=Konto 33988 M. 80 Pf. Dividende=Konto
1287 M. 55 Pf. Reſervefond 69764 M. 52 Pf. Gewinn=
Reſerve= und Deleredere=Konto 20 860 M. 38 Pf. Stammanteile
551276 M. 24 Pf. Depoſiten, Sparkaſſe, Giro=Kreditoren ꝛc.
729 208 M. 77 Pf. Gewinn= und Verluſt=Kouto 1000 M.
Um=
ſchlaa im September 1036558 M. Zahl der Mitglieder 792.
8. Beſſungen, 20. Oktbr. Die für das Etatsjahr 1885ſ86
aufgeſtellte Gemeinderechnung kommt zu einem recht günſtigen
Abſchluß. Die Geſamt=Einnahme beträgt M. 212604. 31, die
Geſamt=Ausgabe M. 184917. 69, mithin ein Ueberſchuß von
M. 27686. 62. Dieſer beſteht: in Ausſtänden M. 304. 96, in
Vor=
lagen M. 195. 33, und in einem baaren Vorrate von M. 27186. 33.
Die einzelnen Rubriken geben nachſtehende Zahlen, wobei wir in
Parantheſe die im Voranſchlag eingeſtellten beifügen.
A. Einnahme: Rubr. 3 von verliehenen Gütern; M. 1793. 98
gegen eingeſtellte M. 1760. 20. Rubr. 4 „aus Gras und andern
Naturalien: M. 3446. 11 (M. 3734.-). Rubr. 5 von Waldungen!
M. 33 250. 47 M. 32649. 48). Rubr. 11-Kapitalzinſen; M. 969.28
M. 744.-). Rubr. 12 „ Erbbegräbniſſe; M. 482. 76(M. 368. 86).
Rub. 16„Feuereimergeld= M. 100.- (M. 50.-). Rubr. 18„Miete
von Markt und anderen Plätzen: M. 149.- (M. 83.-). Rubr. 22
Schul= und Holzgeld und ſonſtige Beiträge zu den Schulkoſten'
M. 235. 27 M. 196.-
Rubr. 24„Anſchaffung und Unterhaltung
des Faſſelviehs: M. 1474. 46 (M. 680. 43). Rubr. 26 Abgabe für
Hunder M. 504. 60 M. 450. -). Rubr. 28 „Für Hülfsbedürftige=
M. 1280. 84 M. 59. 65). Rubr. 53 „Umlagen: M. 96 517. 74
(M. 93660.-).
B. Ausgabe: Rubr. 62 „ Landes= und Provinzialſteuern
M. 846. 06 (M. 986. 74). Rubr. 63„Kommunalſteuern; M. 1508. 16
M. 2050. -). Rubr. 64 „Brandverſicherungsbeiträge M. 243. 50
M. 400. -). Rubr. 65 „Kapitalzinſen: M. 12494. 85 (M. 13364. 62).
Rubr. 66 „Unterhaltungskoſten der gemeinheitlichen Gebäude
M. 764.05 M. 926. 20).
Rubr. 67,Unterhaltung und Koſten der
gemeinheitlichen Güter= M. 3210. 31 (M. 1585. -). Rubr. 68 ,
Un=
terhaltung und Koſten der gemeinheitl. Waldungen! M. 10408. 58
M. 10643. 40). Rubr. 71 Gemeindenutzungen der Ortsbürger=
M. 1001. 90 (M. 1049. 40). Rubr. 74„Koſten der Kirche, des
Pfarr=
hauſes und Gottesdienſtes; M. 290. 80 (M. 453. 95). Rubr. 75
Koſten der Schulhäuſer und Schulen; M. 3483. 14 M. 3897.09).
Rubr. 76 „Unterhaltung und Koſten des Friedhofs M. 204. 87
1M. 443. 72). Rubr. 77,Unterhaltung der Straßen, Brücken und
Wegel M. 8135. 22 (M. Se64. 50). Rubr. 78,Reinigung der Straßen,
und Plätze; M. 560. 17 (M. 700.-). Rubr. 79 „Unterhaltung der
Baumpflanzungen an Straßen und Wegen= M. 122.73 (M. 100.-).
Rubr. 80 Für StraßenbeleuchtungeM. 6521. 08 (M. 6656.-).
Rubr. 81 „Waſſerleitung und Brunnen” M. 1791. 22 M. 1884. 75).
Rubr. 82,Bäche u. Entwäſſerungsanſtalten: M. 408. 52 (M. 200.-).
Rubr. 83 „Unterhaltung der Gemarkungs=, Flur= und
Gewann=
grenzen: M. 245. 88 (M. 550.-). Rubr. 84 „Feuerlöſchanſtalten:
M. 650. 50 (M. 710.-). Rubr. 88=Anſchaffung und Unterhaltung
des Faſſelviehs: M. 1340. 92 (M. 1446.-
Außerdem wurden noch bei verſchiedenen anderen Rubriken, die
wir hier übergehen wollen, Mehreinnahmen und Minderausgaben
erzielt. Aus dem Betrieb der Abfuhranſtalt hat ſich eine Einnahme
von M. 14774. 84 ergeben, die Ausgabe für dieſelbe beträgt dagegen
M. 15280. 35. Unter Letzterer ſind aber 846 M. für Fuhrlohn
ent=
halten, welcher Betrag wohl auf Rubr. 67„Unterhaltung und Koſten
der gemeinheitlichen Güter; übertragen werden dürfte, weil der
Betrag von M. 846 dadurch entſtanden iſt daß die gemeinheitlichen
Wieſen gedüngt wurden, um eine beſſere Ertragsfähigkeit derſelben
zu erzielen. Nach Abzug dieſer 846 M. würde ſich ein Ueberſchuß
bei der Grubenentleerung von M. 505. 51 ergeben.
Jedenfalls wird die Gemeinde das Ueberſchußergebnis von
M. 27686. 62 nur dankend anerkennen.
88 Pfungſtadt, 20. Oktober. In dem benachbarten Hahn
gab am Sonntag abend ein Wirt ſeinen Burſchen, welche
Kirch=
weihe bei ihm hielten, ein Faß Bier gratis. Das Reſultat war,
daß der Ofen umgeworfen, eine Maſſe Gläſer zerbrochen und Wirt
und Wirtin für ihre Freigebigkeit gehörig durchgeprügelt wurden.
88 Pfungſtadt, 21. Oktober. Punkt 8 Uhr geſtern abend ertönte
die Feuerglocke. Die Scheuer des Gaſtwirts Drodt ſtand in
hellen Flamen. Im Ru wurde die Nachbarſcheuer des Adam Fay
ergriffen, und da dieſelhe dicht mit Halmfrüchten gefülle war, ſo
bot ſie dem Elemente reichlich Nahrung. Die Nebengebäude
wur=
den gleichfalls ergriffen, und nur durch das energiſche Eingreifen
der Feuerwehr wurde dem Weiterumſichgreifen des Feuers Einhald
gethan. Wie wir hören, ſind ſämtliche Beſchädigte bei verſchiedenen
Geſellſchaften verſichert.
In wenigen Tagen findet die Wahl von 5 neuen
Gemeinde=
räten ſtatt. Obwohl die Gemeinde noch ſehr ruhig, ſo läßt ſich
doch erwarten, daß die Gemeindeglieder ihre Bürgerpflicht in vollem
Maße erfüllen werden, zumal ältere Gemeinderäte, ſonſt recht
tüch=
tig, ihren Rücktritt erklärt haben.
Frankfurt, 20. Oktober. Als Boten des herannahenden
Win=
ters kann eine große Schaar Schneegänſe gelten, die geſtern
über die Stadt zogen.
Frankfurt, 20. Oktober. Grober Unfug. Am Samſtag
abend nach Geſchäftsſchluß erlaubten ſich zwei Commis eines
hie=
ſigen Engros=Geſchäftes, um dem Prinzipal einen Streich zu ſpielen,
vermittelſt Hebeſtangen den Caſſaſchrank umzuwerfen. Derſelbe
zer=
trümmerte im Falle einen Seſſel und eine Thüre. Der
hinzukom=
mende Auslaufer des Geſchäftes ließ Schloſſer holen und den
Schrank wieder aufrichten. Als man Montag morgen den Schrank
öffnete, fand man eine Menge wichtiger Briefe, Papiere,
Wertpa=
piere und Banknoten von Salpeterſäure ſtark verbrannt. In dem
Schrank ſtanden nämlich ſechs friſch gefüllte Elemente einer
elek=
triſchen Batterie, die dafür beſtimmt waren, eine Glocke, die beim
gewaltſamen Oeffnen des Caſſaſchrankes ertönen ſollte, in Bewegung
zu ſetzen. Den beiden Commis wird der Prozeß gemacht. F. J.
Gießen, 20. Okt. Die hieſige Sparkaſſe hat 80000 M. zur
Rückzahlung kündigen müſſen, um eine Entlaſtung der Einlagen
herbeizuführen.
Danzig, 20. Oktober. Das Schiedsgericht verurteilte die
ſtreikenden Setzer der Schrot'ſchen und Alexander'ſchen Setzereien
wegen Kontraktbruchs zu Schadenerſatz.
Paris, 20. Oktober. Frau Boucicault, Beſitzerin des großen
Magazins 7Au bon Marchés, hat der Altersverſorgungskaſſe ihrer
etwa 2000 Angeſtellten vier Millionen Franes überwieſen.
Szegedin, 19. Oktbr. Cholerabericht: 14 Erkrankungen,
4 Todesfälle.
Vermiſchtes.
Entdeckung von Schützen. Seit einigen Wochen war
in Konſtantinopel das Gerücht verbreitet, daß im Bezirk Siwas
(Kleinaſien) ein Schatz ausgegraben worden ſer. Erſt jetzt
iſt dieſes Gerücht zu den Ohren des Sultans gedrungen und
teil=
weiſe beſtätigt worden. Ein Armenier, Namens Kupelyan, hatte
bei verſchiedenen Perſonen in Siwas große eigentümliche
Gold=
münzen bemerkt. Als er nach deren Urſprung forſchte, wurde er
auf eine von armen Hirten bewohnte Gegend verwieſen, wo er nach
vielen Schwierigkeiten im Einvernehmen mit den türkiſchen
Behör=
den Nachforſchungen und endlich auch Ausgrabungen veranſtallete.
Letztere ſollen überraſchende Schätze zu Tage geföͤrdert haben. Es
wird erzählt, daß man einen verſchütteten Tempel entdeckt hat, deſſen
Inneres von Koſtbarkeiten, insbeſondere von Löwen, Hähnen, Böcken,
Tauben und anderen Thiergeſtalten in lauterem Golde ſtrotzen ſoll.
Man verſichert, daß die Augen der Thiergeſtalten durch große
Edel=
ſteine dargeſtellt ſind. Außerdem ſoll man viele Goldmünzen in der
Größe von deutſchen Zweimarkſtücken und darüber vorgefunden
haben. Man bewertet den Schatz auf fabelhafte Summen; indeſſen
iſt der Weg von Siwas nach Konſtantinopel ſehr weit, und es
dürften die intereſſanteſten und wertvollſten Stücke unterwegs
ver=
ſchwinden.
Das Inſtitut für deutſche Wiſſenſchaften in Tokio
in Japan erfreut ſich eines vortrefflichen Gedeihens. Der
Haupt=
zweck der Anſtalt iſt, ihren Schülern eine gute allgemeine Bildung
nach deutſchen Prinzipien zu geben. Nebenbei erſtrebt ſie das Ziel,
in ihrem nationalökonomiſchen und juriſtiſchen Spezialkurſus
tüch=
tige Begmte für den Staat zu bilden. Das Inſtitut zählt
gegen=
wärtig 500 Schüler aus allen Teilen des Landes. Dieſe 500 Schüler
werden in 11 Semeſterklaſſen unterrichtet, in deren unterſten der
deutſchen Sprache kundige japaniſche Lehrer amtieren welche die
Aufgabe haben, die Schüler in der Kenntnis des Deutſchen ſo weit
zu bringen, daß ſie einem deutſchen Vortrag mit Verſtändnis folgen
können. Dann erſt beginnt der eigentliche deutſche Unterricht. Bis
jetzt ſind drei Gelehrte angeſtellt: Dr. Hering für Geſchichte, deutſche
Litteratur und Philoſophie, Dr. Michaelis fur National=Oekonomie
und Pfarrer Spinner.
Scherzfrage.
„Was macht ein Straßenkehrer, wenn er
tot iſt?u - „ Er kehrt nicht wieder!
Tageskalender.
Montag, 25. Oktober: 1. Konzert des Muſik=Vereins im Saalbau.
Vortrag des Herrn Prof. Dr. mod. Guſtav Jäger aus
Stutt=
gart im Darmſtädter Hof.
Dienstag, 28. Oktober: Konzert des Rob. Heckmann'ſchen Streich=
Quartetts aus Köln im Saalbau.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.