Darmstädter Tagblatt 1886


15. Oktober 1886

[  ][ ]

149.

149.

Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. inck.
Bringerlohn. Auswaͤrts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck. Poſtaufichlag.

LoyrPbovvot Chöt
Irag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
werden angenommen; in Darmſtadt
von der Expeditlon, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 26, ſowie auswärts
von allen Annoneen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Rreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

M 201.

Freitag den 15. Oktober.

1886.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Schießübung auf dem Artillerie=Schießplatz bei Griesheim.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Erſatz=Reſerve=Compagnie des Württembergiſchen Fuß=
Artillerie=Regiments Nr. 13 an den Vormittagen des 18. und 20. l. Mts. auf dem Griesheimer Schießplatz Schießübungen
aus Geſchützen abhalten wird.
Darmſtadt, den 12. Oklober 1886.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
[10334

Behanntmuchung.
Die Anlieferung von Kartoffeln für das ſtädtiſche Hoſpital betr.
Der Kartoffelbedarf des ſtädtiſchen Hoſpitals ſoll auf dem Submiſſions=
wege
, wie ſolgt, vergeben werden:
Alsbald 140 Malter Chili= oder Chardon=Kartoffeln.
Anfang März 1887. 120 Malter blaue Ueberrheiner Kartoffeln.
Das Malter verſteht ſich gewogen 100 Kilogramm.
Die Lieferung kann ſowohl einem einzigen, wie mehreren Uebernehmern über=
tragen
werden. Wir laden Lieferungsluſtige ein, ihre verſchloſſenen, mit bezüglicher
Aufſchrift verſehenen Offerten, welche mindeſtens eine Lieferung von 25 Maltern
umfaſſen müſſen, mit Preisangabe am
Mittwoch den 20. Oktober d. J3. Vormittags zwiſchen
10-12 Uhr,
in den vor unſerem Büreau aufgehängten Submiſſionskaſten einzulegen. Gleich=
geitig
ſind Proben von mindeſtens 6 Stück jeder Sorte mit genauer Bezeichnung
bei uns abzugeben.
Daß durchweg nur auf auserleſene und geſunde Kartoffeln reflectirt wird,
wemerken wir ausdrücklich.
Die Auswahl unter allen Submittenten behalten wir uns vor.
Darmſtadt, den 12. Oktober 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
10335
Riedlinger, Beigeordneter.
Pferdr-Yrrkauf.
Montag den 18. d. Mts., Vormittags 11 Uhr,
wird ein zum Kavallerie=Dienſt nicht geeignetes 5jähriges Remonte=
Pferd (Stute - Muskatſchimmel) auf dem Hofe der Kavallerie=
Kaſerne hier öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Darmſtadt, den 13. Oktober 1886.
2. Großherzoglich Heſſiſches Dragoner=Regiment
[l0336
Leib=Dragoner) Nr. 24.

Mnſprüche an den Nachlaß des Schrei=
21 nermeiſters Johann Philipp Seipp
zu Darmſtadt ſind, wenn ſie Berückſich=
tigung
finden ſollen, binnen einer Woche
hier anzumelden.
Großherzogliches Amtsgericht
Darmſtadt l. (0337
Oeffentliche Zuſtellung.
Der Firma A. H. Sander Sohn zu
Darmſtadt - vertreten durch deren Pro=
curiſten
Ludwig Singer - klagt gegen
den Spezereihändler Peter Petermann,
früher zu Darmſtadt, jetzt unbekannt wo?
abweſend, aus Verkauf und Lieferung von
Waaren mit dem Antrage auf koſtenfällige
Verurtheilung desſelben zur Zahlung von
96,48 Mark, ſowie vorläufige Vollſtreck=
barkeitserklärung
des Urtheils, und ladet
den Beklagten zur mündlichen Verhand=
lung
des Rechtsſtreits vor das Groß=
herzogliche
Amtsgericht Darmſtadt L auf
den 23. Dezember 1886, Vormittags
9 Uhr,
Zimmer Nr. 16.
Zum Zwecke der öffentlichen Zuſtel=
lung
wird dieſer Auszug der Klage be=
kannt
gemacht.
Kümmel,
Gerichtsſchreiber des Großherzoglichen
[10338
Amtsgerichts.

Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen und ſonſtige Anſprüche
an den Nachlaß des Heinrich Kra=
mer
Il. zu Pfungſtadt ſind binnen 14
Tagen ſchriftlich bei dem Maſſecurator
652

[ ][  ][ ]

2500
Heinrich Kramer II. zu Pfungſtadt an=
zumelden
, widrigenfalls dieſelben, ſoweit
unbekannt, bei der Nachlaßregulirung
keine Berückſichtigung finden werden.
Darmſtadt, den 14. Oktober 1886.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Dr. Schneider. (10339

Bekanntmachung.
Die Steigerer des Heugraſes von
dem Antheil der Großh. Hofmeierei an
den hieſigen Pallaswieſen und von den
Wieſen des Hofguts Gehaborn, welche
bis jetzt Zahlung nicht geleiſtet haben,
werden hiermit aufgefordert, dies binnen/
längſtens 14 Tagen - von heute an gerech=
net
- zu thun, widrigenfalls denſelben
Unannehmlichkeiten und Koſten entſtehen
werden.
Darmſtadt, den 13. Oktober 1886.
Großherzogliche Hofmeierei=Kaſſe.
Nau, Hofkammerrath. 110340

Wichtig für Zausfrauen.
Die Holländiſche
Hadkee-Brennerei,
H. Disaus & Co., Mannheim,
empfiehlt ihre, unter der Marke
Clephanten=
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gebrannte, hochfeine Qualitäts=Kaffee's:
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L. Henado
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Ludw. Gerschlauer, Ph. Huwerth
H. Keller, Promenadeſtr. 26, Uroh.
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gässer
, gegenüber der Stadtkirche, I.
Eimmermann, Soderſtraße 44, A. I.
Supp, Schuſtergaſſe 3.
(7090

Na. 201
Betanntmuchung.
Die Anlieferung von Kartoffeln für das ſtädtiſche Armenhaus betr.
Der Kartoffelbedarf des ſtädtiſchen Armenhauſes (120 Malter Chili= oder
Seeländer) ſoll alsbald auf dem Submiſſionswege vergeben werden. Das Malter
verſteht ſich gewogen 100 Kilogramm.
Die Lieferung kann ſowohl einem einzigen, wie mehreren Uebernehmern über=
tragen
werden. Wir laden Lieferungsluſtige ein, ihre Offerten, welche mindeſtens
eine Lieferung von 25 Maltern umfaſſen müſſen, mit Preisangabe am
Mittwoch den 20. Oktober d. Js., Vormittags zwiſchen
10- 12 Uhr,
in den vor unſerem Büreau aufgehängten Submiſſionskaſten einzulegen. Gleich=
zeitig
ſind Proben von mindeſtens 6 Stück jeder Sorte mit genauer Bezeichnung
bei uns abzugeben.
Daß durchweg nur auf augerleſene und geſunde Kartoffeln reflectirt wird, be=
merken
wir ausdrücklich.
Die Auswahl unter allen Submittenten behalten wir uns vor.
Darmſtadt, den 12. Oktober 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
Niedlinger, Beigeordneter.
(10342

Bottedern und Faumen,
rein, trocken und vollſtändig ſtaubfrei empfehlen
Nothuagel & Weiler,
Großherzogliche Hoflieferanten,

Marktplatz Nr. 2.

[10341
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Südweine und Spirituoſen, laut Preisverzeichniß der Geſellſchaft. Speiſen
nach der Karte und auf Beſtellung über die Straße.
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Aechter Madeira, Flaſche Ml. 3 und M. 1.50
Aechter Sherry, Flaſche M. 275 und Ml. 1.40,
Portwein, Flaſche M. 3,
Maiser-Sect, Flaſche Ml. 4, Mk. 2.40 und Mk. 1.25.
bei Dutzend Mk. 3.75. M. 2.25 und Ml. 1.15,
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[ ][  ][ ]

2501

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[ ][  ][ ]

2502

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kaufen
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woſelbſt auch Proben zu haben ſind.

10130) Ein zuverläſſiger, junger Mann,
welcher ſeine Militärdienſtzeit abſolvierte,
ſucht für Nachmittags Beſchäftigung irgend
welcher Art. Nüheres zu erfahren
große Caplaneigaſſe 26.

W Butter.
Ich ſuche bis Ende April 1887 wöchentl.
noch 5 Ctr. friſche ſüße Rahmbutter und
noch 7 Centr. gute Butter, aus Halbfett=
Käſereien zu den höchſten Tagespreiſen
gegen baar zu kaufen u. erbitte Offerten
umgehend. Straßburg, Knoblochſtr. 7.
J. Geiger. (1018.

9½

n in Flaſchen 18 Pf. aus
WiO1 der Acienbrauerei Viern=
heim
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Ein noch guterhaltener ſchwarzer
Herren-Anzug.
und Winter=Paletot ſowie ein Damen=
Wintermantel billigſt zu verkaufen.
Kiesſtraße 80, 2 Treppen, Vormittags
von 9-12 Uhr.
[10351

Fin zuverläſſiger Mann in den beſten
C. Jahren, gedienter Militär, welcher in
Folge eines Unfalls Invalide geworden,
ucht eine Nebenbeſchäftigung auf einem
Bureau oder als Portier, Magazinier ꝛc.
Zu erfragen in der Expedition. (10131

Forderugon

werden an allen Orten einkaſſirt.
J. C. Hess, Incaſſo=Geſchäft,

Darmſtadt Schulſtr. 15. (9434

AAR1

10354) Ein anſtändiges, tüchtiges
Hausmädchen
für ſofort geſucht. Zu erfragen Exped.

ſFin junger Mann ſucht ein möblirtes
- Zimmer mit Penſion bei einer an=
ſtändigen
bürgerl. Familie, womöglich in
der Nähe des Markt= od. Ludwigsplatzes.
Offerten mit Preisangabe unter h. B.
[10358
urch die Expedition.

[ ][  ][ ]

M 201
Landes=Bangewerſchule Darmſtadt.

2563:

Die Landes=Baugewerkſchule zu Darmſtadt beginnt ihren elften Jahres=Curſus am 15. November l. J3.
ſelcher 4 Monate, alſo bis zum 15. März 1887 andauert.
Dieſelbe ſoll, zwiſchen Handwerkerſchule und techniſchen Hochſchule die Mitte haltend, insbeſondere Bauhandwerkern, ſo=
hie
Maſchinen= und Mühlenbauern, Gelegenheit bieten, ſich die für einen ſelbſtſtändigen Gewerbebetrieb erforderlichen thes=

betiſchen Kenntniſſe und die nothwendigen Fertigkeiten im Zeichnen und Entwerfen von Plänen für die praktiſche Ausführung
4.
zu erwerben. Auch ſoll die Baugewerkſchule zur Ausbildung von Werkmeiſtern, Parlieren, Bauaufſehern ꝛc. dienen.
Der Unterricht wird an den Werktagen während der ganzen Tageszeit ertheilt. Die Schule umfaßt 2 Klaſſen mit
holgenden Unterrichtsgegenſtänden: Freihand= und geometriſches Zeichnen, darſtellende Geometrie leinſchließlich Schattencon=
Truktionen und Perſpektive), Bauconſtruktionslehre (einſchließlich Stabilitäts= und Feſtigkeitsberechnungen), Elemente der Ma=
chinen
=Conſtruktionen, Fachzeichnen, Entwerfen von Bauanlagen, kunſtgewerbliches Heichnen, techniſches Rechnen, Algebra,
Geometrie, Feldmeßkunde leinſchließlich Planzeichnen), Materialienkunde, gewerbliche Buchführung, Theile der Bauführung
mit Anfertigen von Koſtenvoranſchlägen, Grundlehren der Phyſik und Mechanik, Modelliren in Thon, Holz ꝛc.
Die Unterrichtslokale befinden ſich Neckarſtraße Nr. 3, unfern von den Büreaulokalitäten, der Bibliothek und der tech=
riſchen
Muſterſammlung des Großherzoglichen Gewerbevereins, ſo daß die letzteren von den Schülern beſucht und geeignet be=
hutzt
werden können.
Bedingungen zur Aufnahme ſind:
1. Für die untere Abtheilung. die l. Klaſſe: In der Regel werden nur ſolche Schüler aufgenommen, welche
ſine mindeſtens einjährige Beſchäftigung in einem techniſchen Gewerbe nachweiſen können; Ausnahmen hiervon wer=
en
nur in beſonderen Fällen geſtattet. Von den Aufzunehmenden wird nur der Nachweis der Kenntniſſe verlangt, welche
en von der Oberklaſſe einer Volksſchule Entlaſſenen zukommen ſollen.
2. Für die obere Abtheilung, die ll. Klaſſe, muß außerdem der Nachweiß ausreichender Kenntniß der niederen
krithmetik, einer angemeſſenen Fertigkelt im Freihand= und geometriſchen Zeichnen, ſowie in der Löſung einfacher Aufgaben
her darſtellenden Geometrie, und der Befähigung, ſich im Deutſchen gehörig ſchriftlich verſtändlich machen zu können, ge=
efert
werden.
Das Schulgeld beträgt für die ganze Unterrichtszeit - 30 Mark und iſt beim Beginn des Curſus voraus=
hibezahlen
.
Aumeldungen zur Aufnahme wolle man möglichſt frühzeitig und lüngſtens bis zum 31. Oktober l. J3. ſchriftlich
hei der unterzeichneten Stelle oder auch mündlich auf dem Büreau derſelben Neckarſtraße 3 im 3. Stock - bewirken.
Darmſtadt, den 20. September 1886.
Großherzogliche Centralſtelle für die Gewerbe und den Landesgewerbverein.
Fink.
(9768

Anterrichtskurſus des Stenografenvereins.
Montag den 18. Oktober d. 33., Abends 8 Uhr, eröffnet der Steno=
grafenverein
im Vereinsübungslokal (Mittelſchule hinter der Stadtkirche, 3. Stock einen
Anterrichtskurſus in Gabelsberger Stenografie. d Der Unterricht wird während des
Winterſemeſters an wöchentlich zwei Abenden un in zwei Abtheilungen von 6-7
ſund von 8-9 Uhr ertheilt.
Das Unterrichtshonorar beträgt 10 Mk., welche der Vereinsrechner erhebt.
Anmeldungen werden entgegengenommen in der Hofbuchhundlung A. Berg=
firäßer
, Schulbuchhandlung H. Schmitt und dem Vorſitzenden des Vereins GRied=
ſſelſtraße
68).
(9605
Der Vorſtand des Gabelsberger Stenografenvereins.

27.
GEUtAE RRTIAU
1)
Das Däumlings-Hhepaar.
Haalhall.
Jarmstall.
EIrvm Heute Freitag und morgen Samstag: m
Aool grosso 1600Vom -0kSSGIIII8GI.
ſachmittags v. 3 bis gegen 5 Uhr. Abends v. 7 bis gegen 9 Uhr.
General Mite und Frau werden ſich bemühen ihre heute Freitag und
3norgen Samstag ſtattfindenden
Schlussvorstellungen
(10359
ö. intereſſant wie möglich zu geſtalten.
ſeſervirter Sitz 2 M. Saal 1 M. Kinder die Hülfte. Gallerie 50 Pf.
Her
9)
RKOa½
Wer ſammelt Hunde=
venluugt
- Bulor
½
[10360

koth?
ufe ich täglich bis Ende April in feiner
Aaare noch 100 Kilo zu den höchſten Ta==Offerten an die Annoncen=Expedition von
espreiſen gegen baar. Offert. umgehend. Mansenatein & Vogler, Frank=
3traßburg, Knoblöchſtr. 7. J. Geiger. furt a. M., unter Ciffre P. R. 1000.

10361) Aeser Retter's Haar=Vaſſer. Es
kann nicht genug wiederholt werden, und iſt
ſauch darüber ſchon Vieles von Autoritäten
geſchrieben worden, daß Oele und Pomaden
die Hauptporen nur verſtopfen, infolge Zu=
tritts
des Staubes ſich eine Schichte bildet,
welche die Hautausdünſtung verhindert, die
Haarwurzeln erſtickt und dadurch Kopfleiden
und kahle Stellen erzeugt. Und dennoch gibt
les noch eine Unzahl Leute, die im blinden
Vertrauen auf ſchwindelhafte Reklame - un=
bedacht
, ob das Verſprochene zu erfüllen mög=
lich
ſei - Hunderttauſende für ſchädliche
Haarmittel ausgeben und in dem Wahne
leben, neue Haare auf kahlen Stellen zu er=
zeugen
, während ſie damit doch nur den Char=
latanismus
unterſtützen und ihrer Geſundheit
ſchaden. Wäre es denn nicht viel vernünf=
tiger
, bei Zeiten von dem unnatürlichen Dreſ=
ſieren
der Kopfhaare abzulaſſen und dafür
ein wirklich gutes, konſervierendes Haarmittel
ſtatt der insgeſamt ſchädlichen Oele und
Vomaden zu gebrauchen? Als ein ſolch ver=
läßliches
und unſchädliches Mittel kann das
Haar=Baſſer von Cark Retler in Zünchen
nicht genug empfohlen werden, da dasſelbe
laut Gutachten hervorragender ärztlicher
Autoritäten, wie Pröfeſſor Dr. v. Wittſtein ꝛc.
alles enthält, um das Haar feucht, weich,
glänzend und die Kopfhaut immer thätig und
weich zu erhalten. ſowie die läſtigen Schup=
pen
innerhalb 8 Tagen gänzlich zu entfernen.
Zu beziehen per Flacon 40 Pf. und 110 M.
bei Herrn M. W. Praſſel, Rheinſtraße 16,
Darmſtadt.

f. e.

Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 15. Oktober.
9. Vorſtellung in d 2. Abonnementsabtheilung.
(Rothe Karten gültig.)
Roſenmüſker und Riͤnſte.
Original=Luſtſpiel in 5 Akten, von Dr. Töpfer=
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
653

[ ][  ][ ]

M
2504
Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
(vom 7. bis 13. Oktober 1886).
Geborene: Am 3. Oktober: Dem Gärtner Johann Pbilipp
Grünewald T. Martha Dorothea. Am 6.: Dem Schuhmacher
Johann Will. T. Katharina Margaretha Johanna.
Broſtlamiert als Verloste: Der Schneider Karl Waffenſchmidt
mit Karolina Weiß hier. Der Dienſtmann Auguſt Adam Wilhelm
Schäfer, ein Witwer hier, mit Eliſabethe Keſſel aus Nierſtein, Kreis
Oppenheim.
Eheſchtießungen: Am 9. Oktober: Der Feuerwerker im Großh.
Feld=Art.=Regt. Nr. 25 Johann Adam Wilhelm Rauch hier, mit
Helene Emilie Maria Maroth aus Brandenburg a. d. Havel. Am
10.: Der Bahnarbaiter Johann Heinrich Gerhard, mit Maria
Emilie Helene Kuntze hier.
Geſtorbene: Am 7. Oktober: Dem Bäckermeiſter Johann Adam
Weyrauch, S. Wilhelm 22. T. Am 10.: Dem Schuhmacher Wil=
helm
Zahrt, S. Jakob Wilhelm, 6 M. 5 T. Am 12.. Die Privatin
Eliſe Schmidt, ledig, 81 J. 4 M. 7 T.

261

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 15. Oktober.
Deutſches Reich. Wie jetzt feſtſteht, wird S. M. der Kaiſer
bereits am 20. d. M. aus Baden=Baden nach Berlin zurückkehren.
Dem Vernehmen nach wird der Beſuch des Prinz=Regenten von
Bayern am Kaiſerlichen Hofe in Berlin in der zweiten Woche des
November ſtattfinden.
Der Vicepräſident des Staatsminiſteriums, Miniſter v. Putt=
kamer
, und der Miniſter v. Bötticher, der aus Varzin zurückgekehrt
iſt, werden am Freitag nach Frankreich reiſen, um der am Sams=
tag
dort ſtattfindenden feierlichen Eröffnung der Kanaliſierungs=
und Hafenanlagen beizuwohnen. Der niederländiſche Geſandte,
Jonkheer van der Hoeven, iſt von ſeinem Urlaub nach Berlin zu=
rückgekehrt
und hat die Geſchäfte der Geſandtſchaft wieder über=
nommen
.
Infolge des Vordringens der Cholera hat der Kultusminiſter
zwei Cirkularverfügungen erlaſſen, welche die Ueberwachung des
Verkehrs zu Waſſer und zu Land anordnen. Von den früheren
ſtrengen, dabei nutzloſen Quarantänemaßregeln wird Abſtand ge=
nommen
; jedoch ſollen vorbereitende Maßnahmen zur Sicherſtellung
ſofortiger Ausführung der Beſtimmungen, betreffend die Ueber=
wachung
des Eiſenbahn= und Flußſchifffahrtsverkehrs, getroffen
werden. Der Miniſter fordert beſchleunigten Bericht darüber, an
welchen Grenzbahnhöfen Einrichtungen zur Reviſion der mit der
Eiſenbahn aus dem benachbarten Auslande kommenden Reiſenden
zu treffen ſind, und welche Kanäle oder Flüſſe eine Ueberwachung
des Schifffahrtsverkehrs auf denſelben erforderlich machen würden,
ſowie an welchen Grenzorten letztere am beſten ausführbar wäre.
Das Auftreten der Cholera in Peſt ergebe die Notwendigkeit, die
aus Ungarn kommenden Reiſenden am Bahnhof in Ratibor zu be=
obachten
, ſoweit dies ohne ſyſtematiſche und auffällige Unterſuchung
geſchehen kann. Der zweite Miniſterialerlaß betrifft die Ueberwach=
ung
des Seeverkehrs und beſtimmt die Unterſuchung eines jeden
einen preußiſchen Hafen anlaufenden Schiffes, welches aus einem
italieniſchen oder öſterreichiſchen Hafen herkommt, unter Zuziehung
eines Arztes.
Die diesjährige Einſtellung der Rekruten wird bei ſämtlichen
Truppenteilen des Garde= und 15. Armeecorps vom 2. bis 6. Nov.,
und bei den übrigen Armeecorps vom 4. bis 6. Nov. erfolgen.
Ueber das Befinden des Königs Otto teilt das Münchener
amtliche Polizeiorgan mit, derſelbe leide an Paranoia und werde
von Hallucinationen und Wahnvorſtellungen derartig von dem realen
Leben abgezogen, daß auch der Nichtunterrichtete jeden geiſtigen
Zuſammenhang des Monarchen mit der Außenwelt für aufgehoben
hält. Nur gelegentlich erſcheinen Reſte normaler Geiſteskräfte; hier=
mit
wechſeln Heiten der Erregung und Verwirrtheit ab. Von einer
zeitweiſen Geiſtesverfaſſung, in welcher der Kranke ſeine hohe Stel=
lung
erkennend dieſer entſprechend Anordnungen träfe und Hand=
lungen
unternehme, ſei keine Rede; das körperliche Befinden ſei
trotzdem ungeſtört und alle vegetativen Funktionen ſeien normal.
Die ärztliche Prognoſe geht auf das Beſtimmteſte dahin, daß eine
Heilung undenkbar iſt. Auf die Lebensdauer aber ſei das Leiden
des Königs einflußlos. da dieſe Art von Geiſteserkrankung ablaufe,
ohne das organiſche Leben zu zerſtören oder zu benachteiligen.
Der Herzog von Cumberland regt ſich wieder einmal, der wel=
fiſche
Prätendent hat durch ſeinen Beirat, Herrn Dr. Windt=
horſt
, an das braunſchweigiſche Staatsminiſterium das Erſuchen
um Herausgabe der noch nicht verabfolgten Vermögensobiekte aus
dem Privatvermögen des Herzogs Wilhelm gerichtet. Gleichzeitig
ließ der Herzog von Cumberland den Wunſch laut werden, das
Miniſterium möge Bevollmächtigte ernennen, um mit denen des
Herzogs über die fragliche Angelegenheit zu unterhandeln. Die
braunſchweigiſche Regierung ſoll keine Neigung bekunden auf die
neueſten Forderungen des Cumberländers; einzugehen, was man
ihr nicht verdenken kann, denn es müßten da z. B. das geſamte

Mobiliar und das Silberzeug, die Linnenvorräte ꝛc. in den herzog=
lichen
Schlöſſern zu Braunſchweig und Blankenburg, das Inventar
des Hoftheaters und des Oberſtallmeiſteramts, die Schätze und
Kunſtgegenſtände des Braunſchweiger Muſeums ꝛc. herausgegeben
werden.
Heſterreich=Angarn. Einer Meldung aus Wien zufolge haben
die öſterreichiſch=ungariſchen Eiſenbahnen im Einvernehmen mit der
Regierung die Kündigung der öſterreichiſch=rumäniſchen Verbands=
tarife
, welche am 1. November in Kraft treten ſollte, wiederrufen.
Die Cholera nimmt in Ungarn wieder zu.
Franſtreich. Präſident Grevy beſuchte am 13. den König von
Griechenland und empfing deſſen Gegenbeſuch. Der König reiſte
am 14. nach Villafranca ab.
In der Eröffnungsſitzung der Deputiertenkammer wird der
Marineminiſter einen Geſetzentwurf zur Vervollſtändigung der Flotte
mit einer Geldforderung von 200 Millionen vorlegen, welche durch
jährliche Raten gedeckt werden ſollen, die der Staat an die mit den
Arbeiten beauftragte Geſellſchaft zahlen wird.
Miniſterpräſident Freyeinet hatte am 13. eine Unterredung mit
dem Präſidenten der Republik und eine lange Verhandlung mit
dem Finanz= und mit dem Kriegsminiſter über die Eröffnung einer
beſonderen Rechnung für das Kriegswiniſterium, um für Ausgaben
aufzukommen, welche aus den ſofortigen Umgeſtaltungen des Kriegs=
materials
ſich ergeben. Der betreffende Geſetzentwurf ſoll der Kam=
mer
während der Beratung des Budgets vorgelegt werden.
Der Budgetausſchuß beſchloß, entgegen dem Verlangen des
Finanzmintſters Sidi Carnot, das außerordentliche Budget aufrecht
zu erhalten und den Zuſchlag zur Alkoholſteuer zu verwerfen.
England. Die Morning Poſt; Organ des Miniſteriums,
ſchreibt: Die große Frage iſt, welche paralyſierenden Einflüſſe
hindern die friedliebenden Staaten, welche die Majorität bilden,
eine Friedensliga zu ſchließen? England und Deutſchland, in der
Theorie durch jedes Streben, welches zwei verwandte und fort=
ſchrittliche
Nationen aneinander ketten kann, verbunden, ſind in der
Praxis dadurch geſchieden, daß ſie zu viel von einander erwarten.
England wünſcht Verwickelungen mit Frankreich zu vermeiden, wäh=
rend
Deutſchland ſeine Kraft nicht im Kampſe gegen Rußland ver=
ſchwenden
kann, gegen welches es keine Lebensintereſſen zu ver=
teidigen
hat. Iſt es möglich, dieſe beiden zu verbünden, ohne
Europa in einen Krieg zu ſtürzen, den man gerade vermeiden will?
Wir glauben, die Antwort auf dieſe Frage iſt etwas verdunkelt
worden. Was Oeſterreich ſowohl wie England wirklich vom Fürſten
Bismarck benötigen iſt vielmehr moraliſche als thatſächliche Unter=
ſtützung
, damit ſie ſich gemeinſam zur Verteidigung Europas gegen
den ruſſiſchen Vormarſch verbünden. Die wirkliche Theilnahme
Deutſchlands an einem Kriege gegen Rußland würde für England
ein abſoluter Nachteil ſein, da dann nicht nur die franzöſiſche Armee,
ſondern auch die franzöſiſche Flotte auf dem Plane erſcheint.
Deutſchland hat in der That einer anglo=öſterreichiſchen Allianz
keine Streitmacht zu bieten, ſo lange es ſelbſt in ſeiner Flanke durch
Frankreich bedroht iſt. Es könnte aber unzweifelhaft durch Ver=
ſicherung
einer wohlwollenden Neutralität, ſo lange Frankreich
Frieden hält, eine Defenſiv=Allianz zwiſchen England und Oeſterreich
möglich machen, welche auch für Italien und die Türkei Anziehung
hätte. während es ein reichliches Entaelt haben würde, indem
dadurch der Koketterie zwiſchen Frankreich und Rußland ein Ende:
gemacht wäre. Was hindert daher den Fürſten Bismarck, ein ſo
befriedigendes Arrangement mit Leben zu erfüllen? Es iſt die
traurige Wirkung der Gladſtone'ſchen Politik, alles auf den Kopf
zu ſtellen. Bis Fürſt Bismarck nicht gewiß iſt, daß die Roſebery=
Salisbury'ſche Volitik dauernd aufrecht erhalten wird und Kon=
tinuität
unſer Motto in Zukunft iſt, gibt es keine Sicherung des
europäiſchen Friedens.
Dänemarſt. Bei der erſten Leſung des Budgets im Folkething
am 18. erklärte die Linke, in die ſachliche Verhandlung des Budgels
zur Verſtändigung mit dem Landsthing eintreten zu wollen unter
der Vorausſetzung, daß proviſoriſche Beſtimmungen dem Budget
fernbleiben. Die Rechte ſagte ihr ehrliches Entgegenkommen zu,
betonte jedoch die Notwendigkeit eines Einverſtändniſſes mit dem
Landsthing.
Zlakien. Die Beſprechungen zwiſchen dem Miniſter des Aeußeren,
Grafen Robillant, und dem deutſchen Botſchafter v. Keudell über
den ferneren Anſchluß Italiens an das deutſch=öſterreichiſche Bünd=
nis
haben bis jetzt noch zu keinem Beſchluſſe geführt: übrigens
läuft der ſeitherige Vertrag erſt im nächſten Jahre ab. Die Orient=
politik
des Miniſteriums Depretis bleibt auf Erhaltung des euro=
püiſchen
Friedens und auf die ſtrenge Beobachtung des Berliner
Friedensvertrags gerichtet, welcher beſtimmt, daß die Selbſtändig=
keit
der Balkanvölker unangetaſtet bleiben ſolle.
Lord Churchill wird in Rom erwartet.
Nach einer Meldung des Mattino= hat der Marineminiſter
die Ausrüſtung der Mittelmeerflotte, beſtehend aus vier großen
Panzerſchiffen neuer Conſtruction, vier Widerſchiffen, acht Panzer=
ſchlachtſchiffen
alter Conſtruction und fünfzig Torpedobooten ange=
ordnet
. Der Marineminiſter ſoll ferner die Arſenal=Verwaltungen
angewieſen haben, Schießbedarf in reichem Maße ſtets vorrätig zu

[ ][  ][ ]

als bisher zu beſchäftigen.
noch 6 Todesfälle und 16 Erkrankungen angemeldet worden, es l gelände gebilligt.
wäre alſo das gänzliche Verſchwinden der Seuche bald zu er=
warten
.
zu unterbreiten.
vemeldet, die Miſſion Kaulbars werde dort als geſcheidert betrachtet werden ſoll.
And werde deſſen Erſetzung durch einen anderen Agenten für un=
ſnd
Berlin vorangehen.
Kundgebungen für die zur Sobranje Gewählten ſtatt.
Die Verſammlung beſchloß, den Fürſten Alexander durch ein Tele=
ramm
aufzufordern, die von der Sobranie bewilligten Entſchä=
digungsgelder
abzulehnen und für den Fall ſeiner Wiederwahl
ſurch die große Sobranje den Thron Bulgariens nur als Fürſt

R 201
2505
halten. Die Militärzeitſchrift OEſereito'! meldet, die Marine=Ab= Pfandhauſes und der Armenkaſſe für 1885-86 (Berichterſtatter die
ſteilung in Neapel ſei von dem Miniſter beaufträgt, den Bau der Herren Lehr und Hauſer) autgeheißen und ein Geſuch um Erhöhung
neuen Kriegsfahrzeuge zu beſchleunigen, bezw. mehr Arbeitskräfte der Oktroirückvergütung für ausgeführte Mühlfabrikate, worüber
Herr Stadtverordneter Hauſer berichtete, abſchläglich beſchieden.
Das Polizeiminiſterium macht bekannt, die Cholera habe in Die von der Baukommiſſion vorgeſchlagene Verwertuug der alten
den verſeuchten Provinzen bedeutend abgenömmen, am 12. ſeien nur Lagerhaus=Aufzüge wurde ebenſo wie eine Verpachtung von Wege=
Ueber den weiteren Punkt der Tagesordnung Herſtellung des
Trottoirs in der Hochſtraße' berichtete Herr Hochſtätter im Namen,
Spauien. In ſeiner erſten Beratung hat das neue Kabinet be= der Baukommiſſion, über deren auf Herſtellung des Trottoirs in As=
ſchloſſen
den Belagerungszuſtand aufzuheben, die Beamten ſoweit phalt lautenden Antrag nach längerer Debatte über die Stellung
es angeht in ihren Stellungen zu belaſſen, die Cortes in der erſten der Wandſteine dahin entſchieden wurde, daß die Koſten hierfür von
Hälfte des November einzuberufen und ihnen vor allen andern den Hausbeſitzern nach dem Ortsbauſtatut getragen werden müſſen.
ſuͤll Gorlagen einen Entwurf über Neugeſtaltung der Heereseinrichtungen In Bezug auf das Trottoir auf dem Louiſenplatze wurde beſchloſſen,
daß das dem Verkehr dienende Trottoir auf Koſten der Stadt, das
Rußland. Aus Petersburg wird dem Journal des Debats längs der Häuſer hinführende von den Hauseigentümern hergeſtellt
Ein weiterer Beſchluß wurde in betreff des Waſſers für das
Höglich gehalten. Rußland wünſche nicht die Ocupation um Lokal der Faßaich=Anſtalt gefaßt und den Geſuchen um Lokale für
Geſterreichs Eiferſucht nicht zu wecken. Im Falle, daß die Occu= Innungsſchulen ebenſo wie einem Geſuch der Turngeſellſchaft,
hation unvermeidlich wäre, würde eine Verſtändigung mit Wien) Benutzung der ſtädtiſchen Turnhalle betreffend, entſprochen. Dem
Ortsbauſtatut gemäß ſoll verfahren werden wegen eines Kanal=
Butgarien. In Sofia fanden am 11. d. zahlreiche öffentliche baues in der verläugerten Stiftsſtraße. Schließlich wurde noch die
Rechnung der Realſchulkaſſe für 1885086 genehmigt und eine vom
In Ruſtſchük wurde unter großer Beteiligung der Bevölkerung 18. bis 20. d. M. ſtattfindende Expertiſe des Wäſſerwerks zur Kennt=
hnd
in Anweſenheit des Stadtkommandanten Filow und der 1 nis gebracht. Nach Erledigung einiger zum Reſſort der Bau= und
kieiſten Offiziere der Garniſon eine Volksverſammlung abgehalten. Finanzkommiſſion gehörender Punkte, über die wir uns nachträg=

von Gottes Gnaden und durch des bulgariſchen Volkes Willen an=
zunehmen
.
Kaulbars empfing am 18. d. in Varna, wie von der ruſſiſchen
Agentur naheſtehender Stelle berichtet wird, eine Anzahl Bauern,
die ihm ihre Liebe zu Rußland ausdrücken wollten. Kaulbars ver=
Oſicherte, daß Rußland eine friedliche Volitik verfolge und mit Oeſter=
reich
in gutem Einvernehmen bleiben wolle. Ehe er nach Bul=
garien
gekommen ſei, habe er in Wien dem Kaiſer von Oeſterreich
ſhre ausdrücklichſten Verſicherungen in dieſem Sinne gegeben.
Herbien. Bei den am 18. ſtattgehabten Nachwahlen wurden
handidaten der Regierungspartei gewählt. Die neue Skuptſchina
zählt 120 Anhänger der Regierung und 50 Oppoſitionelle. Die
Meiniſter begeben ſich am Samstag nach Niſch: die erſte Sitzung
der Skuptſchina findet am Sonntag ſtatt.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 15. Oktober.
- Das Großh. Regierungsblatt Nr. 24 enthält: Geſetz,
die Abänderung der Artikel 45-50 der allgemeinen Bauordnung
vom 30. April 1881 betr.
r. In der geſtrigen Sitzung, der Herr Beigeordneter Riedlinger
präſidierte; nahm die Stadtverordneten=Verſammlung
fienntnis von einem Schreiben Großh. Kreisamtes wegen der Neu=
wahl
des Bürgermeiſters. da die Amtsperiode des Herrn Ober=
bürgermeiſters
Ohlh bereits am 10. November abläuft. Zur Vor=
bexeitung
der Wahl wurde eine Kommiſſion gewählt, beſtehend aus
dem Herren Wolfskehl, Bergſträßer, Oſann, Hauſer und Schödler.
I der zweiten Sitzung machte der darauf eintretende Herr Ober=
uͤrgermeiſter
Mitteilungen über ein Dankſchreiben des Schriftſteller=
lages
zu Eiſenach, ſowie über ein weiteres der deutſchen geologiſchen
Geſellſchaft. Darauf brachte Herr Bergſträßer einen Antrag ein,
die von Herrn Oberbürgermeiſter Ohly derſtatteten Koſten für ein
Frühſtück während der Geologenverſammlung auf ſtädtiſche Rechnung
22)u übernehmen, da nur durch ein formelles Verſehen die Einwilli=
malzung
der Stadtverordneten=Verſammlung nicht vorher eingeholt
gvurde. Nach verſchiedenen, zum Teil perſönlichen Bemerkungen der
öloerren Stadtverordneten Rückert, Hauſer und Dr. Oſann wurde
uder Antrag genehmigt. Weiter eingelaufen iſt ein Schreiben des
elVorſtandes der Martinskirche betr. unentgeldliche Lieferung von
elbas und ein anderes des Herrn Stadtverordneten Vogel betr. ſei=
ol
ien durch Geſundheitsverhältniſſe bedingten Rücktritt aus der Stadt=
.l erordneten=Verſammlung.
Ueber die Erweiterung des bei der Sparkaſſe aufgenommenen
nlehens auf eine Million Mark berichtete im Namen der Finanz=
gclommiſſion
Herr Wolfskehl, um die Beibehaltung des Zinsfußes
Gälön vier Procent zu befürworten. Nach ausführlicher Begründung
lieſes Vorſchlages, ſowie eines ſolchen über den Tilgungsmodus
er für Tröktoirherſtellungen beſtimmten Anlehensteile ſwodurch die
ilgungsauote auf jährlich 8 Procent feſtgeſetzt wird) folgte eine
on den Herren Schödler, Lehr, Karp, Rückert, Bergſträßer, Dr.
ann geführte Diskuſion und die endliche Annahme des Kommiſ=
ſonsantrags
. Hierauf wurde der Abſchluß der Rechnungen des

lichen Bericht vorbehalten, wurde die Sitzung geſchloſſen.
Die Kreisbau=Aufſeher und Straßenmeiſter des
Großherzogthums haben bei der 2. Kammer der Stände ein Ge=
ſuch
eingereicht, um Aufbeſſerung ihrer Gehaltsverhältniſſe, Auf=
nahme
ünter die nicht auf Wiederruf angeſtellten Staatsbeamten
und Anrechnung der Zeit ihrer dienſtpflichtigen Verwendung vor
der Anſtellung im Falle ihrer Penſionierung.
G. A.
Ein nätional=liberaler Partektag für das Großher=
zogthum
Heſſen wird wahrſcheinlich noch im Laufe dieſes Monats
abgehalten werden. Ueber den Ort iſt noch nichts Beſtimmtes feſt=
geſtellt
; doch nimmt man an, daß die Verſammlung in der= Roſenau=
zu
Frankfurt ſtattfinden werde.
W. 8tg.
N Von den bei der Herſtellung des Terrains zur Schlittſchuh=
bahn
auf dem Emilplatz beſchäftigten Handarbeitern ſtellten am
Mittwoch zwei die Arbeit ein und mißhandelten einen Collegen,
weil dieſer nicht gleichfalls die Arbeit einſtellte. - In dem Hofe
des alten Palais wurden vorgeſtern zwei Cementſchläger im Werte
von ca. 15 Mark geſtohlen.
Beſſungen, 14. Oktober. Der Darmſtädter Zweigver=
ein
der Guſtav=Adolf=Stiftung wird ſein Jahresfeſt Sonn=
tag
, den 24. Oktober, nachmittags 3 Uhr in der Kirche zu Beſſungen
feiern. Die Feſtpredigt wird Herr Prälat Dr. Habicht halten
und der evang. Kirchengeſangverein beim Gottesdienſt mitwirken.
Man hofft auf zahlreiche Beteiligung ſowohl aus Darmſtadt, wie
der Landgemeinden des Dekanats.
Mainz, 14. Oktober. Nächſten Sonntao findet auf der Ingel=
heimer
Au das letzte Rennen des Mittelrh. Rennvereins für dieſes
Jahr ſtatt.
Wie groß die Gefahr war für die umliegenden Gebäude bei
dem Brande der Michel, Meyer, Denninger'ſchen Lederfabrik
geht daraus hervor, daß die Bewohner der Gärtnergaſſe von der
Behörde beauftragt wurden, mit dem Ausräumen der Wohnungen
zu beginnen und wurden die der Fabrik zunächſt gelegenen Gebäüde
und Häuſer ausgeräumt; die Kraͤnken in den Häuſern und in dem
benachbarten Hoſpital, dem ſog. Lappenhaus, wurden ebenfalls fort=
transportiert
. Von Seiten der Verwaltungsbehörde war man ſo=
gar
der Anſicht, einige der kleinen Gebäude in der Gärtnergaſſe
niederzulegen, um dem Feuer keine Nahrung zu bieten, die Feuer=
wehr
ſprach ſich aber dagegen aus, da ſie gewiß war, daß ſie des
Feuers Herr werde.
Mainz, 14. Oktober. In der geſtrigen Stadtverord=
netenverſammlung
wurde beſchloſſen, in Rückſicht auf die gün=
ſtige
Lage des Geldmärktes das vom Reichsinvalidenfond 1874 auf=
genommene
unkündbare Anlehen in Zukunft mit 6pCt. zu amorti=
ſieren
. Der weitere Verlauf der Sitzung war ein teilweiſe recht
ſtürmiſcher, den nächſten Anlaß bot die Abrechnung über den Hallen=
bau
, der incl. Platz der Stadt über 1 Million koſtet und deſſen
Anſchläge um ca. 114000 M. überſchritten waren. Ein Mitglied
verlangt, geſtützt auf die Städteordnung, Drucklegung des ein reich=
haltiges
Zahlenmaterial umfaſſenden Berichts. Die Beſchlußfaſſung
wird dementſprechend ausgeſetzt.
Dr. Geier wird einſtimmig zum
unbeſoldeten Beigeordneten gewählt, nachdem höchſt urgerliche Auf=
tritte
zwiſchen dem einzigen Mitglied der Oppoſition und Mitglie=
dern
der Majorität ſtattgefunden haben.
Frankfürt 14. Oktober. Geſtern morgen kamen viele Leute
auf der Rückreiſe von Amerika hier durch, welche in ihre alte
Heimat, Württemberg, zurückkehrten. Einen kraurigen Anblick bot
eine Frau, die von Bahnhof zu Bahnhof, auf einem Stuhl ſitzend,

[ ][  ]

2506
M
getragen werden mußte, weil ſie zu ſchwach zum Gehen war. Sie
ſei zurückgekommen, ſagte ſie, um in der Heimat zu ſterben.
8t. Frankfurt, 13. Oktober. Wie wir auf privatem Wege er=
fahren
, oürfte die engliſche 1Dperettengeſellſchaft, welche in Berlin,
Baden, Stuttgart, Mainz ꝛc. die Sulivau'ſche Operette ,Der Mikado:
zur Aufführung brachte, im Laufe des Monats auch hier dreimal
gaſtieren.
Kaſſel, 12. Oktober. Geſtern iſt der erſte Schuee im Söhren=
wald
gefallen.
Triberg im Schwarzwald, 4. Oktober. Uuſere Stadt wird
bereits ſeit vorigem Jahre durch elektriſches Licht beleuchtet.
Das Waſſer des Triberger Waſſerfalles wird zum Betriebe der
Dynamomaſchine benutzt und nicht allein die Stadt, ſondern auch
der hinter derſelben in einer Schlucht liegende Fall iſt elektriſch
beleuchtet.
Berlin, 18. Oktober. Die Jubiläums=Kunſtausſtellung
wird nicht ſchon am 17. Oktober geſchloſſen werden, ſondern jeden=
falls
noch bis zum 24. Oktober geöffnet bleiben. Heute abend
werden die beteiligten Behörden endgiltig entſcheiden, ob der Schluß
am 24. oder erſt am letzten Oktober ſtattfinden ſoll. Bis jetzt iſt
der Beſuch der Ausſtellung noch außerordentlich ſtark, wie denn
überhaupt augenblicklich der Fremdenzuzug hier ſo groß iſt, daß faſt
alle Gaſthöfe überfüllt ſind.
Einer Miniſterial=Entſcheidung zufolge ſoll es bei der ſeit 11
Jahren beſtehenden Uebung verbleiben, wonach die jährlichen
Zulagen, welche die außerhalb des Wohnorts ihrer El=
tern
u. ſ. w. als Offiziere in Beſatzung ſtehende Söhne von
dieſen erhalten, bei der Feſtſetzung des Jahreseinkommens der letztern
bei ihrer Veranlagung zur Einkommenſteuer außer Anſatz zu laſſen
ſind, weil ſie nach den obwaltenden Umſtänden als auf rechtlicher
Verpflichtung ruhend anzuſehen und deshalb den Schuldenzinſen
gleichzuſtellen ſind.
Stettin, 14. Oktober. Am Samstag mittag wird der Stapel=
lauf
des zweiten großen Reichspoſtdampfers auf der Werft
des Bulcan' erfolgen. Der erſte daſelbſt erbaute große Reichs=
poſtdampfer
Preußen iſt fertiggeſtellt und hat dieſer Tage von
Swinemünde aus ſeine Probefahrten gemacht.
Elberfeld. 13. Oktober. Die Buchdruckereibeſitzer Lucas,
Martini und Grüttefien erließen betreffs des hier ausgebrochenen
Buchdruckerſtreikes die Erklärung, daß die ohne vorherige Kün=
digung
Ausgetretenen in ihren Werkſtätten keine Arbeit mehr finden.
Wien, 13. Oktober. Cholerabericht. In Trieſt 14 Er=
krankungen
, 1 Todesfall; in Peſt 31 Erkrankungen, 16 Todesfälle.
Bukareſt, 13. Oktober. In dem Prozeſſe betreffs der Buka=
reſter
Loos=Anleihe von 1869 gegen die Verwaltung der Stadt
wurde letztere mit der gegen das Konſortium angeſtrengten Wider=
klage
abgewieſen und zur Zahlung der letztfälligen Annuität nebſt
Verzugszinſen an das Konſortium verurteilt.
Vermiſchtes.
Wie man mit der Poſt Geſchäfte macht. Ein in=
geniöſes
Stückchen wird aus Wien gemeldet: Die Inhaber der
Wiener Tabak=Traſiken genießen bei der k. k. Poſt das Benefizium
eines mehrprozentigen Nachlaſſes, wenn ſie Briefmarken im Werte
von hundert Gulden ankaufen. Ein Tabak=Tafrikant machte nun
von dieſem Benefizium in den letzten Monaten den umfaſſendſten
Gebrauch. Da der Mann, wie es ſich herausſtellte, im Verlaufe
von wenigen Monaten von der Poſt Briefmarken im Werte von
mehr als zwanzigtauſend Gulden bezogen hatte, begann die Sache
den Poſtbeamten unheimlich zu werden und die eingehendſten Nach=
forſchungen
wurden mit großer Umſicht eingeleitet. Dieſelben
ergaben nach einiger Zeit ein äußerſt intereſſantes Reſultat. Der
Traſikant hatte nämlich jede von der Poſt bezogene Briefmarken=
partie
zu hundert Gulden in je zehn Teile geteilt und an zehn Stellen
der Poſt=Sparkaſſe eingelegt. (Die Poſtſparkaſſen nehmen auch Brief=
marken
=Einlagen bis zur Höhe von 10 Gulden.) Am nächſten Tage
kündete der Trafikant den Poſtſparkaſſen die eingelegten Beträge und
erhielt das baare Geld. Mit dieſem Gelde kaufte er flugs neue
Briefmarken, ſtrich das hierbei gewährte prozentuale Benefizium ein
und legte die Briefmarken abermals in die Poſtſparkaſſen, um ſie
am nächſten Tage zu kündigen und von dem empfangenen Gelde nach
Abzug des neuerlichen Gewinnes neue Briefmarken anzuſchaffen.
Auf dieſe merkwürdige Weiſe zog der Traſikant die kaiſerlich=königliche
Poſt förmlich zu ſeiner Kundſchaft heran und lieferte ihr im Wege
der Poſtſparkaſſen Briefmarken zum vollem Werte, welche er von
einem anderen Teile deſſelben Inſtituts billiger bezog. Aus dieſer
mit raffinierter Schlauheit ausgeſonnenen Manipulation ergab ſich
für den Mann ein=Gewinn' von mehr als tauſend Gulden, welche
die Poſt dafür zu zählen hatte, weil ihr der ſeltſame Geſchäftsmann
Schreibereien und Mühen aller Art bereitete. Um dieſem an der
Hand des Geſetzes wenigſtens nicht raſch genug abzuſtellenden Unfug
ein Ende zu bereiten, ließ die Poſt ihren geheimen Markenlieferan=
en
benachrichtigen, daß ihm die Konzeſſion zum Verkaufe der Marken
entzogen werden würde, falls er nicht ſeine Einikäufe einſtellte.
Falſche Fünfmark=Goldſtücke ſind neuerdings wieder=
holt
vorgekommen. Die Falſiſikate ſind aus Silber angefertigt und

201

aut vergoldet, die Ausführung derſelben iſt ſo täuſchend, daß die,
Falſiſikate nur durch Gewicht von den echten Münzen unterſchieder
werden können. Sie ſind mit dem Bildnis des Kaiſers Wilhelm;
verſehen und lauten auf das Jahr 1877.

Litterariſches.
- Spielhagens Roman Was ſoll das werden?' iſt in
der Gartenlaube' nunmehr beendigt. An Stelle dieſes Werkes
bringt die Gartenlauber jetzt einen Roman, St. Michael;, der all=
beliebten
E. Werner. Neben demſelben ſollen zunächſt einige unter=
haltende
kleinere Erzählungen, u. A. eine humoriſtiſche Ueberm
Gartenzann! von A. Weber erſcheinen. Auch zahlreiche belehrende
Artikel bewährter Autoren, hauswirtſchaftliche Mitteilungen ꝛc.
ſollen in gewohnter Weiſe folgen. In richtiger Auffaſſung der
Aufgabe eines echten deutſchen zamilienblatts bringt die Garten=,
laube; alſo neben hervorragenden Werken ernſterer Geiſter auch
gefällige Unterhaltung in leichter Form, und das Praktiſche und
Nützliche fürs Haus iſt auch nicht vergeſſen, ſo daß man die ſtets
wachſende Verbreitung dieſes erſten unſerer Familienblätter nur
mit Freude begrüßen kann.

L obevznzeige.

(10362

Verwandten und Freunden ſtatt beſonderer Anzeige
hiermit die Trauernachricht von dem am 19. Septbr.
in Port Elixabeth (Cap der guten Hoffnung) erfolgten
Hinſcheiden unſeres lieben Bruders, Neffen und Schwagers
Alexander Weber.
Er ſtarb in augenblicklicher Folge eines unglücklichen
Sturzes mit dem Pferde, ſchmerzlos, in ſeinem 30. Lebens=
jahre
.
Darmſtadt, Berlin und Antwerpen,
14. Oktober 1886.
Die trauernden Hinterbliebenen.

[10363
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit die
traurige Nachricht, daß mein lieber Gatte
Georg Hduard Hädrich,
Muſikdirector a. D.,
heute Morgen nach längerem Leiden ſanft verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bittet
die trauernde Gattin:
F. Hädrich, geb. Hein.
Darmſtadt, den 14. Oktober 1886.
Die Beerdigung findet Sonntag Nachmittag 3 Uhr
vom Sterbehaus, Mathildenplatz 6, aus ſtatt.

oodes-Anzeige.

(10364

Statt jeder beſonderen Anzeige Verwandten, Freun=
den
und Bekannten die traurige Mittheilung, daß unſere
unvergeßliche, liebe Gattin und Mutter
Matharina Eraun
heute Morgen um 3 Uhr nach kurzem aber ſchwerem
Leiden ſanft dem Herrn entſchlafen iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen:
Hoinrich Braun nohst Kindorn.
Beſſungen, den 14. Oktober 1886.
Die Beerdigung findet Samstag Nachmittag 3 Uhr ſtatt.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.