Abonnementspreis
viertelährlich 1 Marl 50 Pf. md.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſlämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal ind. Poſlaufichlag.
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Freitag den 8. Oktober.
Ne 196.
1886.
B e k a n n t m a ch u n g.
Der Ortsgeſundheitsrath zu Karlsruhe veröffentlicht folgende Bekanntmachungen:
Ein gewiſſer Henſel in Zürich=Neumünſter, der ſich als Apotheker bezeichnet, ausweislich eines Zeugniſſes der Büricher
Sanitätskommiſſion aber ein ſchweizeriſches Apotheker=Patent nicht beſitzt, preiſt durch Zeitungsannoncen ein wirkſames Mittel
gegen Aſthma, Blaſenſteine, Fettſucht, Waſſerſucht, Zuckerharnruhr u. ſ. w. an. Das Mittel heißt „Nervenſalz” und wird
angeblich aus dem Röhrenmark der Rinderknochen gewonnen. Täglich in der Suppe eine Meſſerſpitze voll genommen, ſoll
das Nervenſalz auch die ſeeliſchen Fähigkeiten fördern, Denkkraft und Gedächtniß erhöhen, Muth und Selbſtvertrauen
gewähren.
Das Salz iſt nichts anderes als gewöhnliches phosphorſaures Ammonium, das durch oberflächliche Verwitterung etwas
Ammoniak verloren hat. Es unterſcheidet ſich von dem ſonſt im Handel vorkommenden Salz gleicher Zuſammenſetzung nur
durch ſeinen Preis, indem es 4mal ſo viel als dieſes koſtet.
Die Schilderung der Wirkungen des Nervenſalzes iſt ſelbſtverſtändlich nur eine Schwindelei.
Der Heilſchwindler William Becker, früher in Dresden, jetzt in Berlin, verſendet in hieſiger Stadt eine Broſchüre
mit dem Titel: „Heilung und Linderung aller veralteten, langjährigen Krankheiten des menſchlichen Körpers durch die
blut=
reinigende, giftige und ſchädliche Stoffe ausſcheidende Naturheilmethode nebſt einer ſpeziellen Erläuterung über den Urſprung
aller Krankheiten und deren Heilung auf naturgerechtem Wege, verbunden mit Dickt und Waſſerkur.”
Wir haben vor Becker ſchon wiederholt gewarnt. Derſelbe war urſprünglich Butterhändler und zieht jetzt aus der
Kurpfuſcherei, beſonders der Ausbeutung Geſchlechtskranker, ſeinen Lebensunterhalt. Die von ihm als Univerſalmittel zu
ſchwindelhaftem Preiſe verkaufte Medizin iſt ein mit vegetabiliſchen Abführmitteln verſetzter Shrup, dem die angerühmte
Heilwirkung in keiner Weiſe zukömmt.
Beſtraft wurde Becker:
1) am 3. Juni 1881 wegen Zuwiderhandlung gegen 8 367, 3 des R.=St=G.=B. mit 100 Mark Geldſtraſe, event.
10 Tagen Haft;
2) am 4. Junt 1881 mit 150 Mark Geldſtraſe, event. 15 Tagen Haft, weil er ſeine Naturheilmethode in einer
Bro=
ſchüre empfohlen, in der er ſich als amerikaniſchen Arzt bezeichnet;
3) am 30. November 1881 mit 150 Mark Geldſtrafe, event. 15 Tagen Haft, weil er eine Anpreiſung ſeines
Heilver=
fahrens als Dr. med. unterzeichnet hatte, obwohl er weder an einer deutſchen Univerſität promovirt hatte noch eine
Approbation als prakt. Arzt beſaß;
4) am 4. Januar 1882, weil er fortgeſetzt in Anpreiſungen ſeiner Heilmittel ſich den Doctortitel beilegte, mit 100 Mk.
Geldſtrafe, event. 10 Tagen Haft;
5) wegen Zuwiderhandlung gegen die Verordnung, betreffend den Verkehr mit Arzneimitteln, im Jahre 1882 mit
100 Mark Geldſtrafe, event. 10 Tagen Haft, welches Urtheil auf die Berufung des Angeklagten 5. Strafſenat des
Königl. Landgerichts zu Dresden unter Verwerfung der Berufung beſtätigt wurde;
6) wiederum wegen Zuwiderhandlung gegen 8 367, 3 des R.=St=G.=B. im Jahre 1882 mit 75 Mark Geldſtrafe,
event. 8 Tagen Haft;
7) wegen unbefugter Führung des Doctortitels von dem Königl. Schöffengericht Nordhauſen mit 150 Mark Geldſtraſe,
event. 6 Wochen Haft, welches Urtheil unter Verwerfung der von Becker eingelegten Berufung durch die
Straf=
kammer beſtätigt wurde;
8) endlich am 26. Februar 1884 wegen Beleidigung des Ortsgeſundheitsraths zu Karlsruhe von dem Schöffengericht
Bruchſal mit 100 Mark Geldſtrafe.
Darmſtadt, am 7. Oktober 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
(0017
rag= und AnzeigebCatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Jhulſtilrup antteqtudhvodti.
Inſerate
werdenangenommen in Darmſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 36. ſowie auswärtz
von allen Annoneen=Expeditionen.
634
[ ← ][ ][ → ]2432
K196
Betanntmachung.
Betreffend: Straßenreiniguug von Darmſtadt, insbeſondere die
Abfuhr des Hauskehrichts und der Abfülle.
Diejenigen Hausbeſitzer, welche den Hauskehricht und die Abfälle bisher
Mittwochs und Samstags in Kaſten an die Thüren zu ſtellen pflegten, werden
hiermit erſucht von jetzt an Folgendes zu beachten:
In Folge Uebernahme der Straßenreinigung durch die ſtädtiſche Verwaltung
findet täglich Reinigung von Straßen und Abfuhr von Hausabfällen ſtatt. Jede
Straße ſoll zwei= oder dreimal in der Woche an die Reihe kommen. In der
Zu=
kunft wird ſich eine feſte Regel ausbilden, an welchen Tagen jede Straße gereinigt
und der Hausabfall abgefahren wird. Im Augenblicke aber iſt es nicht möglich
darüber Angabe zu machen.
Deshalb iſt es nöthig, daß die Hausbeſitzer vorerſt die Abfallſtoffe an den
Tagen und zu der Tageszeit an die Thüren ſtellen laſſen, an welchen die
Rei=
nigungsmannſchaften in der betreffenden Straße erſcheinen. Sobald die
Reinigungs=
tage beſtimmt angegeben werden können, wird alsbaldige Bekanntmachung derſelben
erfolgen.
Es wird ferner darauf aufmerkſam gemacht, daß die Kaſten ſolche Größen
und Dimenſionen haben müſſen, welche das Ausleeren durch einen Mann geſtatten.
Darmſtadt, den 4. Oktober 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[9942
Bekanntmachung.
Die Berichtigung der im Monat Auguſt gerichtlich erkannten Forſt= und
Feld=
ſtrafen hat in den erſten 25 Tagen des Monats Oktober und zwar mit Ausſchluß
des 12., 13. und 14., jeden Vormittag von 8-12 Uhr, bei Großh. Diſtricts=
Einnehmerei Darmſtadt zu geſchehen, widrigenfalls das mit Koſten für die
Schuldner verbundene Beitreibungsverfahren eingeleitet wird.
Auf Erſuchen der gedachten Großh. Diſtricts=Einnehmerei bringen wir dies
hiermit zur öffentlichen Keuntniß.
Darmſtadt, den 7. Oktober 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[1001,
Bekanntmuchung.
Betreffend: Die Bildung einer Ortskrankenkaſſe für verſchiedene
Gewerbe.
Freitag den 15. d. Mts., Abends präcis 8 Uhr, findet in der ſtädtiſchen
Turnhalle am Kapellplatz die Generalverſammlung der nach dem Reichsgeſetze vom
15. Juni 1883 errichteten „Ortskrankenkaſſe für verſchiedene Gewerbe- ſtatt.
Ge=
mäß 8 45 der Kaſſeſtatuten laden wir hiermit die Mitglieder derſelben und deren
Arbeitgeber ein, in genanntem Termin zu erſcheinen. Die Tagesordnung beſteht in
der Wahl des Vorſtandes. Der Kaſſe gehören die in folgenden Berufsarten
be=
ſchäftigten verſicherungspflichtigen zu den Mitgliedern einer eingeſchriebenen
Hilfs=
kaſſe nicht zählenden Perſonen an: 1) Backofenbauer, 2) Barbiere und Friſeure,
3) Buchbinder und Etuismacher, 4) Buchdrucker, 5) Perſonen= und
Frachtfuhr=
werks=Unternehmer, 6) Färber, 7) Gärtner, 8) Gold= und Silberarbeiter, 9)
Ka=
minfeger, 10) Kupfer= und Steindrucker und Lithographen, 11) Ofenfabrikanten und
Ofenputzer, 12) Optiker und Feinmechaniker, 13) Photographen, 14) Porzellan=
Maler, 15) Poſamentiere, 16) Sattler, 17) Schirmmacher, 18) Seifenſieder, 19)
Seiler, 20) Uhrmacher, 21) Zahntechniker, 22) alle hier nicht beſonders bezeichneten
Gewerbe, welche hier betrieben werden und zur Einreihung in eine andere der hier
errichteten Ortskrankenkaſſen nicht geeignet ſind, 23) die Arbeiter in den Magazinen
des Großh. Proviantamts, 24) die Auslaufer, Hausburſchen und Magazinarbeiter
in kaufmänniſchen Geſchäften und Apotheken.
Darmſtadt, den 5. Oktober 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
110019
Samstag den 9. Oktober 1886,
Bekanntmachung.
Vormittags 10 Uhr,
Die Anfertigung von Zugvorhängen
für die Mädchen=Mittelſchule in der bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Victoriaſtraße ſoll im Wege der Sub=) Voranſchlag, Bedingungen und Muſter
miſſion vergeben werden.
liegen auf dem Stadtbauamt, Zimmer
Offerten ſind bis
Nr. 24, zur Einſicht offen, bei welchem
auch die Formulare für die Offerten zu
erheben ſind.
Darmſtadt, am 1. Oktober 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
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11
12
1
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89
92
1102
116
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Aechter Sherry, Flaſche M. 2.75 und Ml. 1.40,
Portwein, Flaſche M. 3,
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Kartoffeln ꝛc. werden daſelbſt entgegengenommen; auch im Laden ſelbſt
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unter D. 20 an die Expedition. (998
M 196
Allgemeiner deutſcher Sprachverein.
Freitag den 8. Oktober, Abends 8 Uhr,
wird der Gymnaſial=Oberlehrer Dr. Saalfeld aus Blankenburg am Harz,
Vertrauensmann und Bevollmächtigter des „A. D. S.½, im
Saulbau inn Dortrag.
halten Uber:
„Entſtehung, Ziele und Zwecke des Allgemeinen Deutſchen
Sprachvexeinss.
Daran ſoll ſich anſchließen eine engere Verſammlung aller derer,
die zur
Gründung eines
Wxuelgveroins Darmatadt -E
10000
bereit ſein werden.
Eintritt unentgeldlich.
Um recht zahlreiche Betheiligung, auch ſeitens unſerer Frauenwelt, wird um
der edlen, vaterländiſchen Sache willen, hierdurch gebeten.
v. Pſster, Major und Dozent an techniſcher Hochſchule.
Gurnnnterricht für Müdchen.
Durch die Auflbſung des Inſituts Seudamore iſt es mbͤglich und
wünſchens=
werth einige Theilnehmerinnen am Turnunterricht aufzunehmen.
Anmeldungen und Auskunft bei Fräul. Wider, Hügelſtraße 6, oder Herrn
Völſing. Turnlehrer, Kiesſtraße 89.
[10038
Gladbacher
Feuernerſicherungs-Geſellſchuft.
Wir bringen hiermit zur Anzeige, daß wir dem Herrn
Thilipp Vogel, Kaufmann in Darmſtadt,
eine Agentur unſerer Geſellſchaft übertragen haben.
Frankfurt a. M., den 5. Oktober 1886.
Die General=Agentur.
Heiurich Hobrecht.
Bezugnehmend auf obige Annonce halte ich mich zur Vermittelung von
Feuer= und Spiegelglas=Verſicherungen beſtens empfohlen und erkläre mich zu
jeder Auskunft gern bereit.
110039
Thilipp Vogel.
Anterrichtskurſus des Stenografenvereins.
Montag den 18. Oktober d. Js., Abends 8 Uhr, eröffnet der
Steno=
grafenverein im Vereinsübungslokal (Mittelſchule hinter der Stadtkirche, 3. Stock) einen
Unterrichtskurſus in Gabelsberger Stenografie. Der. Unterricht wird während des
Winterſemeſters an wöchentlich zwei Abenden und in zwei Abtheilungen von 6-7
und von 8-9 Uhr ertheilt.
Das Unterrichtshonorar beträgt 10 Mk., welche der Vereinsrechner erhebt.
Anmeldungen werden entgegengenommen in der Hofbuchhundlung A.
Berg=
ſträßer, Schulbuchhandlung H. Schmitt und dem Vorſitzenden des Vereins Mied=
(9605
ſeſelſtraße 68).
Der Vorſtand des Gabelsberger Stenografenvereins.
Städtiſche Sparkaſſe.
Auf Grund der Statnten der Sparkaſſe 8 7 lit. b. iſt mit Zuſtimmung der
Stadtverordneten=Verſammlung beſchloſſen worden, daß vom 1. Januar 1887 an
Einlagen bis zu 2000 M. einſchließlich mit 3½ pCt., größere aber nur mit 3 pCt.
jährlich verzinſt werden. Es gilt dies auch für die bereits gemachten Einlagen.
Mit Bezug auf die Statuten 8 7 lit. d. wird dies hiermit zur allgemeinen
Kennt=
niß gebracht.
Darmſtadt, den 24. September 1886.
Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
(9548
Buchner.
635
2436
R 196
Mit höchſter Geuehmigung bleibt
19970
Bovor's Volksmusell
noch bis Sonntag den 10. Oktober geöffnet.
Brkanntmuchung.
Die neugeſchaffene Stelle eines
AramkemhausAuspeetors
im Hoſpital zum heiligen Geiſt hier, ſoll einem ledigen Manne in geſetztem
Alter vom 10. November d. J8. ab übertragen werden.
Anmeldungen werden bis zum 20. dieſes Monats im Hoſpital entgegen
genommen, woſelbſt auch die betreffende Inſtruction eingeſehen werden kann.
Frankfurt am Main, den 6. Oktober 1886.
110040
Pfleg=Amt
des Hoſpitals zum heiligen Geiſt.
[10041
Vehheustepham
ſucht behufs Ausſchank ihres vorzüglichen Verſandtbieres im
Faß mit einem Reſtaurant in Darmſtadt in Verbindung zu treten.
General=Vertreter:
Georg Lorenz in München.
Mrtnen
werthen Kundrn
die Mittheilung, daß mein Geſchäft Samstag den 9. Oktober
geschlossen ſein wird.
Emanuel Fuld. voo
Ohne Vermittlung eines Agenten
wird in geſunder Lage der Stadt ein
2¼ bis 3ſtöckiges, gut gebautes
Wohmhaus,
mit etwas Garten zu kaufen geſucht.
Anzahlung 12,000 Mark. - Offerten
mit Preisangabe beliebe man unter L.10
bei der Expedition abzugeben. (0009
Forderugen
werden an allen Orten einkaſſirt.
J. C. Hess, Incaſſo=Geſchäft,
Darmſtadt - Schulſtr. 15. (9434
AEStellenſuchende jeden Berufs
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Ein Dresden, Reitbahnſtraße 25. (10043
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C Laufdienſt oder Putzen, auch wird
Arbeit den ganzen Tag über angenommen
Brandgaſſe 4.
[10044
Fin bis 2 Schüler oder Schülerinnen
C, können Penſion erhalten.
Mühl=
ſtraße 3.
[10045
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 8. Oktober.
5. Vorſtellung in d. 2. Abonnementsabtheilung.
(Blaue Karten gültig.)
Der Hypochonder.
Luſtſpiel in 4 Akten von G. von Moſer.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Sonntag, 10. Oktober.
6. Vorſtellung i. d. 2. Abonnementsabteilung.
(Rothe Karten gültig.)
Lannhäuſer und der Hängerſirteg auf
Bartburg.
Große romantiſche Oper in 8 Akten von
Richard Wagner.
Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
(vom 80. September bis 6. Oktober 1886).
Geborene: Am 25. Sept.: Dem Kreisbauaufſeher=Aſpirant
Heinrich Wilhelm Wittmann, T. Wilhelmine Margaretha. Am 27.
Dem Handarbeiter Hubert Joſeph Bong, L. Katharina. Am 29.:
Dem Ingenieur Friedrich Wilhelm Müller, S. Max Alfred Eduard.
Am 1. Oktober: Dem Großh. Hausverwalter Ludwig Beck, S.
Hein=
rich. Am 3. Dem Sergeant Friedrich Richtberg, L. Katharina
Klara.
Proſtkamiert als Verkodte: Der Großh. Miniſterial=Calculator
Johann Heinrich Scharmann dahier mit Cuſanna Sibille Henriette
Rühl von Darmſtadt. Der Schloſſer Joſeph Thoma mit Köchin
Thekla Barbara Bauer dahier.
Eheſchtiehungen: Am 8. Oktober: Der Eiſengießer Cornelius
Weißmantel dahier mit Karoline Holler von Ober=Ramſtadt.
Geſtorbene: Am 29. September: Der Trompeter i. P. Paul
Kullmann 65 J. 8 M. 12 T. Die Margarethe Schulmayer, geb.
Lauthen, Witwe des Prediger=Seminardieners Michael Schulmayer,
32 J. 7 M.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 8. Oktober.
Deulſches Beich. Ueber das Befinden des Kaiſers treffen in
Berlin fortwährend erfreuliche Nachrichten ein. Die Rückkehr nach
Berlin wird am 30. d. M. erwartet und gedenkt der Kaiſer einem
Teil der Hofjagden beizuwohnen. — Auch über das Befinden des
Fürſten Bismarck lauten die Nachrichten günſtig; Ruhe und
Land=
aufenthalt hätten, namentlich bei der anhaltend ſchönen Witterung
des diesjährigen Herbſtes, in erwünſchter Weiſe gewirkt.
Der neuernannte Gouverneur von Berlin, General der
Inſan=
terie und Generaladjutant v. Werder, bisher Militärbevollmächtigter
in Petersburg, wird zur Uebernahme ſeines neuen Poſtens am
Freitag früh aus Rußland in Berlin eintreffen.
Der ruſſiſche Botſchafter in Paris, Baron v. Mohrenheim, iſt
am 6. auf der Durchreiſe nach Petersburg in Berlin eingetroffen.
Die Ankunft Lord Churchills in Berlin wurde am Mittwoch abend
10 Uhr erwartet.
Wenn auch über die Einzelheiten der diesmaligen, an Litauens
Küſte verlaufenen Flottenübungen wenig in die Oeffentlichkeit
ge=
drungen iſt, ſo treten doch zwei Punkte als Ergebuiſſe derſelben
hervor, daß nämlich in den monatelangen Uebungen von 25 Schiffen
und Fahrzeugen, auch bei den angeſtrengteſten Eil=Tag= und
Nacht=
fahrten, auch nicht ein Unfall vorgekommen iſt und, was wichtiger
erſcheint, nicht ein einzigesmal ein Schiff verſagt hat. Dann iſt die
„Programmloſigkeit: der diesjährigen Flottenübungen zu bemerken.
Während ſonſt alle Welt die Anordnung für jeden Manövertag
kannte, wußte in dieſem Jahre niemand etwas. Der Geſchwader=
Chef ſelbſt änderte nicht ſelten, wie erzählt wird, ſeine für beſtimmte
Zeit gegebenen Anordnungen, und anderſeits gab der Chef der
Ad=
miralität ganz plötzlich mit neuen Befehlen der Thätigkeit der
Uebungsflotte eine unerwartete Richtung. So ſoll jene glänzende
Schnellfahrt von Wilhelmshaven nach Danzig, eine Leiſtung, die in
gleicher Genauigkeit und Großartigkeit keine Seemacht im Laufe
der letzten Jahre aufzuweiſen hat, auf Caprivis unmittelbare
An=
regung zurückzuführen ſein.
Heſterroich=Angarn. Die Wiener =Vol. Corr." ſchreibt: „Von
einer mit den Abſichten des Prinzen Alexander von Battenberg
wohlverirauten Perſönlichkeit geht uns die Verſicherung zu, daß
der Enlſchluß desſelben, ſich ins Privatleben zurückzuziehen, ein
unumſtoͤhlicher iſt und er ſich durch nichts zur Rückkehr auf den
bulgariſchen Thron beſtimmen ließe. Jede zu ſeinen Gunſten in
Bulgarien betriebene Agitation erſcheine ſomit ſchon aus dieſem
Grunde als völlig ausſichtslos und unzeitgemäß.:
C.
„
Rrankreich. Miniſterpräſident Freyeinet iſt am 6. d. abends
wvieder in Paris eingetroffen.
Die Regierung hat die Internierung des Herzogs von Sevilla
n einem Departement noͤrdlich von der Loire angeordnet.
Die „Rep. frane. läßt ſich aus London melden, England be=
Abſichtige, einer eventuellen Koalition von mindeſtens zwei Mächten
Heizutreten, die einen Proteſt an Rußland richten würden, falls
Dieſes in Bulgarien mit Waffengewalt eingreifen ſollte.
Bekgien. Der König iſt am 5. von London nach Oſtende
zu=
rückgekehrt.
Aus dem Hennegau kommen wieder bedenkliche Nachrichten.
Die Streikbewegung wächſt, die Streikenden im Kohlenbergwerk
Willy mißhandelten einen Aufſeher.
Hpanien. Die Begnadigung der zum Tode verurteilten
Auf=
ſtändiſchen erfolgte auf den Wunſch der Regentin durch den
Mini=
ſterrat, jedoch nicht ohne Widerſpruch. Dem Vernehmen nach haben
lder Kriegs= und der Marineminiſter ihre Entlaſſung genommen,
twodurch eine Miniſterkriſis entſtanden iſt.
Am 5. wurde der Königin im Theater eine große Ovation
dar=
gebracht. Allerſeits erſcholl der Ruf. „Es lebe die Königin, es lebe
Ef Alphonſo der Dreizehnte. Die Strafe der zum Tode verurteilten
Aufſtändiſchen wurde in Verbannung nach den Preſidios und
lebens=
län gliche Einſchließung umgewandelt.
Außkand. Der hieſige Botſchafter in Berlin, Graf Schuwalow,
Eſt in Petersburg eingetroffen.
Die Petersburger Blätter, namentlich die „Nowoſty', raten
energiſche Mittel gegen Bulgarien an, zunächſt den Abbruch der
Beziehungen zu der Regentſchaft.
Butgarien. Aus Sofia wird vom 5. gemeldet, die öſterreichi=
Aſche Regierung verweigere dem in Deutſchland beſtellten bulgariſchen
Nriegsmaterial die Durchfuhr, wodurch die betroffenen deutſchen
Häuſer, Krupp für Geſchütze und Artillerie=Schießbedarf, Gruſon
für Granaten, die Rottweiler Pulverfabrik für Infanteriepatronen,
in arge Verlegenheit geſetzt werden.
Einem Telegramm der „K. H.= aus Sofia zufolge liegen
Nach=
richten der allerbedenklichſten Art aus der Provinz vor. Kaulbars.
micht zufrieden durch agents provocatours wie Herrn Jvanow und
durch perſönliches Eingreifen die Ruhe des Landes zu gefährden,
Seginnt nunmehr offene Korruptionsverſuche bei den Offizieren der
Gulgariſchen Armee. Am 5. beſuchte der aus dem Telegramm des
FJürſten an den Haren bekannte Satochin in Ruſtſchuk den daſelbſt
vefehligenden Oberſtlieutenant Filow und zeigte demſelben einen
an Filow gerichteten Brief von Kaulbars, in welchem Kaulbars
Filow den Befehl erteilt, ſcmtliche wegen des Hochverrats in
Ruſt=
ſchuk gefangenen Offiziere unverzüglich in Freiheit zu ſetzen und
Hinzufügt, daß er für dieſe Maßregel die volle Verantwortung
h üibernehme. - In dem Briefe des General Kaulbars an Filow,
der mit einem Aktenzeichen verſehen iſt und eine vollkommen amt=
9 lliche Form hat, heißt es nicht, daß Kaulbars die Verantwortung
Für die Freilaſſung der Verhafteten übernimmt, ſondern daß er
A Eyilow für die Ausführung ſeiner (Kaulbars) Befehle perſönlich ver=
4 antwortlich macht. — Die von Kaulbars überredeten Hauptleute
6l Dickow, Lützkanow und Koſarow in Schumla, welche in dem Briefe
8 an Stambulow ſagten, daß ſie die Abſicht der Regierung, den Krieg
an Rußland zu erklären (), mißbilligten und der Regierung die
Raulbarsſchen Forderungen zu bewilligen rieten, haben von dem
Kriegsminiſter Nikolajew eine Antwort erhalten, die ihnen ſofortige
Verhaftung androhte. Hierauf entſchuldigten ſie ſich in einem neuen
Briefe in welchem ſie ihre Depeſche als eine reine vertrauliche
Privatmeinung hinſtellten und der Regierung unbedingten
Gehor=
nam gelobten. Wie die Dinge angeſichts ſolcher offenbarer
Verhöh=
mung aller Geſetze durch Kanlbars enden ſollen, entzieht ſich aller
Berechnung. Die bulgariſche Regierung wird am 6. den Mächten
Ein Rundſchreiben überreichen, in welchem ſie der europäiſchen Welt
2f mitteilt, in welcher Weiſe der Generalmajor Kaulbars die Herbei
Afführung von Aufſtänden planmäßig und rückſichtslos betreibe.
Fürſtei. England ließ trotz der ruſſiſchen Einwendungen die
bevorſtehende Ernennung Sir White's zum Botſchafter bei der
Türkei notificieren. Es iſt nicht zu bezweifeln, daß die Pforte ihn
Agenehmigen wird.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 8. Oktober.
Der Abg. Hanſtein hat der „W. 8tg. zufolge bei der
zweiten Kammer folgende Interpellation eingebracht: Der
Unterzeichnete erlaubt ſich an Großh. Miniſterium der Finanzen die
Anfrage zu richten: „Hat Großh. Staatsregierung die Frage der
Beſteuerung der Weineinlagen von Privaten - entſprechend den bei
Beratung des Budgets im Frühjahr 1885 von beiden Kammern der
Vandſtände gefaßten Beſchlüſſen - in Erwägung gezogen, bezw.
Ghat dieſelbe über dieſe Frage Erhebungen anſtellen laſſen, welches
Reſultat haben dieſelben ergeben und wird dem jetzigen Landtage
über fraglichen Gegenſtand wohl noch ein bezüglicher Geſetzentwurf
worgelegt werden!
V. Die am Mittwoch in der Stadtkapelle ſtattgehabte
Deka=
matsſynode wurde durch einen Gottesdienſt mit Predigt des Herrn
196
2437
Pfarrer Schönwolf von Roßdorf eingeleitet. Herr Pfarrer Dingeldey
erſtattete hierauf Bericht über das kirchliche Leben in den einzelnen
Gemeinden des Dekanats und betonte zuerſt wie viel die Pflege des
Kirchengeſangs zur Hebung der Gottesdienſte beigetragen habe.
Was die einzelnen Gemeinden anlangt, ſo hat ſich nach der „Darmſt.
8tg. in Arheilgen das Kirchenopfer vermehrt, und iſt die
Teil=
nahme am heiligen Abendmahl gewachſen. Der Beſuch der
Kate=
chismuslehre war gut. Alle bürgerlich geſchloſſenen Ehen wurden
auch kirchlich eingeſegnet. Der kirchliche Geſang findet eifrige Pflege.
Die Armenpflege iſt wohlorganiſiert. Der ſittliche Zuſtand zeigt
keinen Rückgang, wenn es auch nicht an Uebelſtünden fehlt. In
Beſſungen iſt der Kirchenbeſuch zufriedenſtellend; kirchliche
Trau=
ungen waren 47; 9 Paare ließen ſich nur civiliter trauen.
Kirchen=
geſangverein, Sonntagsſchule ꝛc. beſtehen ebenfalls und werden
ge=
pflegt. In Darmſtadt hat der Kirchenbeſuch ein wenig
abge=
nommen, ebenſo die Hahl der Kommunikanten. Taufverweigerungen
kamen keine vor. Zwei Uebertritte aus der katholiſchen Kirche in
die evangeliſche fanden ſtatt, ein Austritt aus der evangeliſchen,
uhne Eintritt in eine andere Konfeſſion. Von 266 Ehen, die auf
dem Standesamt abgeſchloſſen wurden, wurde von 49 Paaren die
kirchliche Trauung nicht begehrt. Evangeliſche Vereine beſtehen in
Darmſtadt zur Zeit elf, nämlich: 1) Guſtav=Adolf=Verein, 2)
Eliſa=
bethenſtift, 3) der Kirchenbauverein, 4) der Kirchengeſangverein, 5)
die Kirchenchorſchule, 6) der Verein für äußere Miſſion; 7) der
Verein für innere Miſſion, 8) der Magdalenenverein, 9) der
Pro=
teſtantenverein, 10) der Sonntagsverein, 11) die Sonntagsſchule.
Das wichtigſte kirchliche Ereignis des vergangenen Jahres war die
ſEinweihung der Martinskirche und die Abzweigung der
Martins=
gemeinde. In Erzhauſen wurde die Patechismuslehre ziemlich
gut beſucht; es beſteht eine Jugend= und Volksbibliotbek. In
Gräfenhauſen iſt ſich der Beſuch des Gottesdienſtes etwa gleich
geblieben, die Kommunikantenzahl hat zugenommen; alle Ehen
wur=
den kirchlich eingeſegnet. Der Kirchenbeſuch in Griesheim hat
ſich gehoben; der Katechismusunterricht wird beſſer von den
Mäd=
chen als den Knaben beſucht. Die Teilnahme am heiligen
Abend=
mahl hat zugenommen. Alle Ehen wurden kirchlich eingeſegnet. In
Meſſel wurden alle Kinder getauft, uneheliche Kinder kamen nicht
vor; alle Ehen wurden kirchlich eingeſegnet. In Roßdorf wurde
Pfarrer Schönwolf im letzten Jahr angeſtellt. Der Kirchenbeſuch
iſt gut; eine Taufverweigerung kam micht vor, alle Ehen wurden
kirchlich eingeſegnet. Die Sonntagsheiligung iſt zufriedenſtellend.
In Weiterſtadt werden bei einer größeren Anzahl von
Miſch=
ehen die Mehrzahl der Kinder evangeliſch erzogen. Bezüglich der
Sonntagsheiligung muß über Straßenlärm geklagt werden. In
Wixhauſen wird der Gottesdienſt, ebenſo die Katechismuslehre
fleißig beſucht. Alle Ehen wurden kirchlich eingeſegnet, alle Toten
kirchlich beerdigt. - Im allgemeinen läßt ſich nach dem
Geſaml=
bericht ein Fortſchritt im ſittlichen und kirchlichen Leben konſtatieren.
Nachdem zu dem Bericht keinerlei Bemerkungen gemacht
wur=
den, ergriff Herr Pfarrer Neuroth aus Griesheim das Wort zu
einem Vortrag über die Frage, ob die Verlegung der Konfirmation
von Pfingſten auf einen Sonntag kurz nach Oſtern wünſchenswert
ſei und warum. Redner faßte ſchließlich ſeine Ausführungen in
folgenden Punkten zuſammen: „1) Es iſt anzuſtreben, daß die
Kon=
firmation mit der Entlaſſung aus der Schule zuſammenfalle. 2) Die
kirchliche Behoͤrde iſt zu erſuchen, bei der Schulbehoͤrde um
Ver=
legung der Schulentlaſung von Oſtern auf Pfingſten Antrag zu
ſtellen. 3) Wird dem ncht ſtattgegeben, ſo iſt die Konfirmation
etwa auf den erſten Sonntag nach Oſtern oder einen anderen dem
naheliegenden Sonntag zu verlegen. Der Korreferent Herr Pfarrer
Dr. Flöring erklärte ſich im weſentlichen ait dem Referenten
ein=
verſtanden und empfiehlt einen Antrag, in welchem Großh.
Ober=
konſiſtorium erſucht wird, in dieſer Richtung Schritte zu thun. Nach
erläuternden Bemerkungen der Herren Superintendent Dr. Sell
und Prälat Dr. Habicht, ließ der Vorſitzende über die Frage der
Verlegung der Konfirmation abſtimmen und erklärte ſich die
Deka=
natsſynode mit großer Mehrheit gegen die Verlegung. Der
Antrag die Schulentlaſſung mit der Konfirmation zuſammenfallen
zu laſſen, d. h. Schritte zu thun, die Schulbehoͤrde zu veranlaſſen,
daß die Schulentlaſſung wieder auf die Heit kurz vor Pfingſten
verlegt werde, wurde mit Majoritat angenommen, desgl. einſtimmig
ein Antrag des Herrn Pfarrers Dr. Krätzinger, daß für ſtädtiſche
Gemeinden Gründe vorlägen, die Konſtrmation auf einen der erſten
Tage nach Oſtern zu verlegen. — Ein gemeinſames Mittagsmahl
im Hotel „Prinz Karl- vereinigte ſpäter nochmals die Synodalen.
Das ſtädtiſche Pfründnerhaus hat im September d. J.
eine hochbetagte Inſaſſin durch den Tod verloren und hat nunmehr
- Im
Armen=
noch 24 männliche und 20 weibliche Pfleglinge.
haus ſind diesmal 7 Männer, 5 Frauen und 10 Kinder
abge=
gangen, welchem nur ein Zugang von 2 Frauen und 1 Kind
gegenüberſteht, ſo daß der Inſaſſenbeſtand von 90 Perſonen im
vorigen Monat, auf jetzt 74 naͤmlich 24 Männer, 26 grauen und
24 Kinder herabgeſunken iſt.
Amtliche Verkaufsſtellen für Poſtwertzeichen
be=
ſinden ſich in Darmſtadt bei den Herren: J. Eiſenhauer,
Blumen=
thalſtraße 46. W. Endner, Wienerſtraße 51. J. Hartmann, Heidel=
N
2438
bergerſtraße 24. Ph. Huwerth, Roßdörferſtraße A. G. L. Kriegk,
Rheinſtraße I7. F. Lautermann, Große Kaplaneigaſſe 26. Fräul.
Marg. Leißler, Beſſunger Kirchſtraße 87. J. H. Moſer,
Ruths=
ſtraße 16. G. V. Voth, Kaſinoſtraße 12. P. Probſt, Holzſtraße 10.
J. Schuchmann, Beckſtraße 2. Frau Marg. Spengler,
Feldberg=
ſtraße 89. In Arheilgen bei den Herren: Th. Brücher, Heinrich
Storck, Kaufmann. In Biblis bei den Herren: Sal. Fränkel II.
H. Mayer und Miſchler II. In Bickenbach bei den Herren S.
Bend=
heim und K. Rebnig. In Biebesheimbei den Herren: Rothermel.
Geipert und Knöbel. In Egelsbach bei Herrn Nathan Pahn
und J. Schrodt V. In Heubach (Heſſen) bei Herrn J. Hieres III.
und P. Bieres V. In Lengfeld (Odenw.) bei Herrn Nik. Lippert.
In Meſſel bei Herrn H. Heberer. In Ober=Ramſtadt bei
Herrn A. Hofferberth. In Roßdorf bei Herrn Konr. Poth VII.
In Seeheim bei Herrn A. Hufnagel. In Stockſtadt (Rhein)
bei Herrn L. Herbert. Die Verkäufer geben die Poſtwertzeichen
zu demſelben Betrage wie die Poſtanſtalten an das Vublikum ab.
Für etwa s Hektar mit Kartofſeln beſtellte Waldfelder
in der ſtädtiſchen Tanne wurden bei der Verſteigerung am
Mitt=
woch nachmittag bei ſtarker Konkurrenz hieſiger und Griesheimer
Einwohner 786 M. erzielt, was auf den Hektar 262 M., oder
65 M. 50 Pf. auf den alten heſiſchen Morgen beträgt.
y. Herr Hofgärtner Dittmann feierte geſtern ſein Bjähriges
Dienſtjubiläum und wurden demſelben aus dieſem Anlaß
zahl=
reiche Beweiſe der Hochachtung und Anerkennung ſeiner Verdienſte
zu teil. Seine Untergebenen überreichten mit einer Chaiſelonque
eine kunſtvoll ausgeführte Adreſſe. Hoffentlich iſt es dem Jubilar
vergönnt dereinſt in gleicher Rüſtigkeit das 50 jährige Dienſtjubiläum
zu begehen.
Das ſeit einer langen Reihe von Jahren ſeitens der
Turn=
gemeinde gepflegte Männer=Turnen findet auch im Winter
1886-87 ſtatt. In beſonderen Abteilungen werden Freiübungen
zunächſt ohne Geräte, ſpäter ſolche mit Benutzung von Hanteln oder
Eiſenſtab, unter abwechſelnder Leitung der Turnwarte vorgenommen.
Neueintretende, deren Teilnahme ſtets willkommen iſt, thun wohl
daran, die Uebungen von vornherein mitzumachen, um in
ſyſtemati=
ſcher Weiſe in den umfangreichen Uebungsſtoff eingeführt zu werden.
Die Männer=Abteilung beginnt ihr erſtes diesjähriges Turnen
Samstag den 9. Oktober abends halb 9 Uhr im Turnhauſe am
Woogsplatze.
. Sicherem Vernehmen nach wird die Verwaltung der
Dampl=
ſraßenbahnen bei dem in Kürze in Kraft tretenden
Winter=
fahrplan verſchiedene Deſiderien des hieſigen Publikums
berück=
ſichtigen. So werden die Wünſche der Bewohner der oberen
Rhein=
ſtraße dadurch wenigſtens teilweiſe befriedigt werden, daß das
gleichzeitige Einlaufen und Abfahren der Hüge auf den Linien
nach Eberſtadt und Griesheim möglichſt vermieden wird. An der
Eliſabethenſtraße, der Artilleriekaſerne und der
Röder=
ſchen Fabrik ſollen verſuchsweiſe Halteſtellen errichtet und
der letzte Zug nach Eberſtadt ſo gelegt werden, daß die dortigen
Bewohner das Theater beſuchen können.
N Aus einer Wohnung in der Heinrichſtraße wurden am
Dienstag Abend 2 goldne Taſchenuhren im Wert von circa
150 M. entwendet. — Ein etwa 20 Jahre alter Kommis von
hier erhielt von einem Steinkohlenhändler eine Partie Rechnungen
zum einkaſſieren. Der Kommis führte auch den Auftrag aus, iſt
aber mit dem Geld - ca. 500 M. - flüchtig gegangen.-
Im
abgelaufenen Monat September l. J. haben 704 Milchreviſionen
durch die Schutzmannſchaft ſtattgefunden.
Von vollkommen unterrichteter Seite erfährt das „B. Fr.=
Bl.: daß die bis jetzt von den Aufführungen der Neßler=
Bunge=
ſchen Oper „Der Trompeter von Säkkingen' erzielten Autoren=
Honorare ſich auf 800000 M. belaufen, wovon zwei Drittel auf
den Komponiſten, ein Drittel auf den Librettiſten entfallen.
Lindenfels. 4. Oktober. Geſtern früh wurden die hieſigen
Bewohner durch Feuerlärm aus dem Schlafe geweckt. Die Scheuer
des Gaſtwirts Lannert ſtand plötzlich in Flammen. Dieſelbe war
mit Frucht, Stroh und Heu dicht gefullt, ſo daß das Feuer, reichlich
genährt einige Heit das ganze Städtchen erhellte. Man glaubt an
böswillige Brandlegung. Seit 18 Jahre hatte es hier nicht mehr
gebrannt.
Worms, 6. Oktober. Der Großh. Amtmann v. Hombergk
zu Vach hat heute bei Großh. Kreisamte dahier ſeinen Dienſt
an=
getreten.
Wilhelmshaven, 5. Oktober. Es finden zur Zeit von dem
Fort Heppens aus Schießverſuche mit einem der ſchwerſten
Geſchütze der Marine=Artillerie ſtatt, zu welchen der Kapitän zur
See Thomſen, Decernent in der kaiſerlichen Admiralität, hier
ein=
getroffen iſt. Die Erſchütterung der aus dieſem 10 Meter langen
Rieſengeſchütz von 28 Centimeter Raliber abgegebenen Schüſſe iſt
ſo gewaltig, daß in dem nabegelegenen Marine=Obſervatorium und
mehreren Privatgebäuden die Fenſter zertrümmert ſind und Geſchirr
in den Schränken zerbricht. Der Luftdruck macht ſich ſelbſt in der
mindeſtens 2 Kilometer entfernten Stadt noch ſo fühlbar, daß bei
jedem Schuß die Fenſter klirren.
Wien, 6. Oktober. Geſtern ſtürzte auf der. Strecke Wörgl=
Salzburg ein von Innsbruck kommender Güterzug infolge Bruchs
einer 20 Meter langen Eiſenbahnbrücke mit dem Tender und 15
Waggons in die brauſende Ache. Nur einige leichte Verletzungen
kamen vor: 360 Soldaten, die mit dem Zuge transportiert wurden,
blieben unverſehrt.
Wien, 5. Oktober. Der Cholerabericht meldet aus Trieſt
11 Erkrankungen und 2 Todesfälle, aus Peſt 6 Erkrankungen und
4 Todesfälle. In Szegedin kamen 28 Erkrankungen und 7
Todes=
fälle vor.
Paris, 6. Okt. Die Adminiſtrativ=Kommiſſion des Inſtituts
de France beſchloß mit 90 von 118 Stimmen die Schenkung des
Herzogs von Aumale anzunehmen und demſelben den Dank des
In=
ſtituts auszuſprechen.
Im Chateau deau=Theater zu Paris wurde geſtern ein
Drama „Juarez; aufgeführt, welches Bazaine und andere lebende
Verſonen vorführt. Caſſagnac hatte verſprochen, das Theater mit
bonapartiſtiſchen Raufbolden zu ſtürmen; um dieſe würdig zu
empfangen, ſtellte der Theater=Direktor der Studenten=Vereinigung
einige hundert Freikarten zur Verfügung. Die Vorſtellung wurde
zu einem großen Skandal und wird bedauert, daß man die
Auf=
führung des Stückes geſtattete. - Im, Cercle Imperialverſchoß ſich
geſtern der italieniſche Prinz Meliſana wegen Spielverluſte, die ſich
auf 1.400,000 Frs. belaufen ſollen.
Vermiſchtes.
Durch gerichtliches Erkenntnis iſt ein Gutsbeſitzer in der
Nähe von Berlin genötigt worden, einen Stacheldrahtzaun von
ſeinen Grundſtücksgrenzen, ſoweit ſie an den öffentlichen Wegen
vorbeiliefen, zu entfernen, weil derſelbe als gefahrbringend für
Menſchen und Tiere anzuſehen ſei. Bei den großen Vorzügen, die
der Stacheldrahtzaun als Einfriedigung unſtreitig beſitzt, wird man
ſonach wohlthun, bei Anlage ſolcher Umzäunungen darauf zu achten,
daß die Vorausſetzungen jenes Erkenntniſſes vermieden werden.
Das aber iſt, wie von beteiligter Seite bemerkt wird, höchſt einfach
zu erreichen durch die Verwendung von Holzpfählen in einer Dicke
von 18-15 Centimeter, an deren dem Wege abgewendeten inneren
Fläche man den Stacheldraht befeſtigt, ſo daß dieſer nicht auf der
Grenze, ſondern in einem Abſtande von 13-15 Centimeter von der
Grenze auf dem Grundſtück geſpannt wird. Wenn dann auf der
dem Wege zugewandten Fläche der Pfähle noch zwei oder drei
glatte Drähte oder Drahtlitzen geſpannt werden, ſo iſt; alles
ge=
ſchehen, was nur irgend verlangt werden kann, um das Publikum
Codes-Anzeige.
(10046
Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit die
ſchmerzliche Mittheilung, daß unſere liebe Mutter,
Groß=
mutter, Schwiegermutter und Tante
Katharina Beck,
Willwe des verfl. Octrol=Frhebers Adam Beck,
heute Morgen um 4 Uhr nach ſchwerem Leiden im
64. Lebensjahr verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 8. Oktober 1886.
Die Beerdigung findet Samstag Nachmittag 4 Uhr vom
Sterbehauſe aus, Soderſtraße 58, ſtatt.
Tageskalender.
Freitag, 8. Oktober: Vortrag des Herrn Gymnaſial=Oberlehrers
Freundſchaft im Saalbau.
lſchaft
vor der Geführlichkeit des Stacheldrahts zu warnen und es gegen
dieſelbe zu ſchützen, und zwar ohne dem Zwecke der Abweiſung
un=
berufener Eindringlinge Abbruch zu thun. Hütte der oben erwähnte
Gutsbeſitzer ſeinen Stacheldrahtzaun in der vorbeſchriebenen Weiſe
hergeſtellt, ſo würde das Oberverwaltungsgericht ſchwerlich deſſen
Beſeitigung verfügt haben.
Pruck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.