149.
149.
Jahrgung.
Wennementspreiz
Vertelſährlich 1 Mark 50 Pf. ind
Pringerlohn. Urzwärtz werden von
Men Poſtämtern Beſtellungen
ent=
ggengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck. Voſtaufſchlag
Grag= und Anzeigeblafk.)
Mit der Sonntags=Beilage:
2Unhlletep dulrhuerungootult.
Inſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auszwärth
von allen Annonzen=Erpeditlonen
Amtliches Organ
für die Bekanutmachungen des Großh. Freisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
766 190
Donnerstag den 30. September.
1886.
8 t u t u 1
Betreffend: Die Reinigung der Straßen und öffentlichen Plätze in der Haupt= und Reſidenzſtadt
Darmſtadt.
Auf Grund des Art. 9 der Städteordnung wird vermöge Beſchluſſes der Stadtverordneten=Verſammlung vom 25. März
1386 und mit Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums
. 18711 Nachſtehendes beſtimmt:
81.
Die Reinigung der Straßen einſchließl. der Fußſteige
Trottoirs) ſowie der öffentlichen Plätze nebſt der Abfuhr des
Lehrichts, des Schnees und Eiſes und das Beſprengen der
Jahrbahn wird, ſoweit dieſe Arbeiten nicht gemäß dieſes
Sta=
fnts den Eigenthümern der angrenzenden Hofraithen, Plätze
und Gärten zur Laſt fallen, von der ſtädtiſchen
Straßen=
ſkeeinigungs=Anſtalt auf Koſten der Stadtkaſſe beſorgt.
Ausgenommen ſind noch nicht eröffnete oder zu dem
Stadtbebauungsplan nicht gehörende Straßen und Plätze.
8 2.
Wenn die ſtädtiſche Straßen=Reinigungs=Anſtalt die in
5 1 bezeichnete Reinigung der Straßen, Fußſteige (Trottoirs)
und Plätze oder die Beſprengung der Fahrbahn wegen,
außer=
erdentlicher Ereigniſſe nicht vornehmen könnte, ſo ſind die
Cigenthümer der angrenzenden Hofraithe, Plätze und Gärten
ſauf Antrag der Bürgermeiſterei nach Anordnung des Großh.
Volizeiamtes zur Leiſtung der gedachten Arbeiten auf ihre
geoſten verpflichtet.
8 3.
Die Eigenthümer der Hofraithen, Gärten, Bauplätze ꝛc.,
huben jederzeit die ihnen nach den beſtehenden oder noch
er=
laſſen werdenden Polizei=Verordnungen zur Laſt fallenden
Ar=
kreiten, ſoweit ihr Beſitz an die Straßen und öffentlichen
Blätze angrenzt, auszuführen.
Es gehoͤrt hierzu namentlich auch:
a) das Begießen der Fußſteige (Trottoirs) bei trockenem
Wette,
b) das Beſtreuen derſelben mit Sand bei Glatteis,
o) die vollſtändige Reinigung der Trottoirs von Eis und
Schnee und die Beſeitigung jeder etwaigen
außerge=
wöhnlichen Verunreinigung.
des Innern und der Juſtiz vom 2. Juli 1886 zu Nr. M. d.
In allen noch nicht eröffneten oder zu dem
Stadtbe=
bauungsplan nicht gehörenden Straßen und Plätzen liegen
den Eigenthümern der angrenzenden Hofraithen, Plätze und
Gärten auch die in 8 1 gedachten Leiſtungen ob.
8 4.
Die ſtädtiſche Straßenreinigungs=Anſtalt beſorgt auch
die unentgeldliche Abfuhr des Hauskehrrichts. ſoweit ſolcher
nicht in Gruben ꝛc. geſammelt, ſondern in Gefäßen zur
Ab=
holung an den öffentlich bekannt gemacht werdenden
Abfuhr=
tagen bereit geſtellt wird.
Die Abfuhr erfolgt jedoch nur dann, wenn die in dieſer
Beziehung beſtehenden oder noch erlaſſen werdenden Polizei=
Verordnungen von den Hauseigenthümern und deren Miethern
genau eingehalten werden. Andernfalls hat die Abfuhr durch
den Hauseigenthümer zu geſchehen.
8 5.
Auf Wunſch der Hauseigenthümer übernimmt die
Straßenreinigungsanſtalt die Entleerung der Privatſinkkaſten
gegen eine zur Stadtkaſſe zu zahlende Gebühr von 5 Mk. per
Jahr und per Sinkkaſten.
Die Stadt übernimmt auch die Entleerung der auf den
Grundſtücken befindlichen Kehrichtgruben auf Grund beſonderer
Vereinbarung für alle Diejenigen, welche dies zu Anfang des
Jahres von Großh. Bürgermeiſterei für das ganze Jahr
wünſchen.
8 6.
Die von der Stadt gemäß dieſes Statutes
aufzuwen=
denden Koſten werden in den ſtädtiſchen Voranſchlag
einge=
ſtellt. Vor den nicht communalſteuerpflichtigen Gebäuden und
auf nicht in ſtädtiſchem Eigenthum befindlichen öffentlichen
Plätzen und Straßen übernimmt die Stadt die Reinigung
nur auf Grund beſonderer Verträge zwiſchen ihr und den
be=
treffenden Eigenthümern.
8
Gegenwärtiges Statut tritt mit dem 1. Oktober 1886
in Kraft.
Es iſt hierbei unweſentlich, ob das Gelände neben den
Lußſteigen bebaut oder nicht bebaut, ob die Fußſteige und die
Straße befeſtigt oder nicht befeſtigt ſind.
Darmſtadt, am 14. September 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
612
9277
[ ← ][ ][ → ]2348
Aufgebot.
Zu dem Nachlaſſe des am 26.
Fe=
bruar 1886 verſtorbenen Fahnenträgers
in Penſion Jakob Kraft in Darmſtadt
iſt als teſtamentariſcher Miterbe
Niko=
laus Kraft aus Wolfskehlen, unbekannt
wo in Amerika, berufen. Auf Antrag
der übrigen Erben wird Nikolaus Kraft
aufgefordert, in dem Aufgebotstermine
Donnerstag den 23. Dezember 1886,
Vormittags 9 Uhr,
bei unterzeichnetem Gerichte ſich über
Annahme oder Ausſchlagung der
Erb=
ſchaft zu erklären, widrigenfalls Verzicht
auf letztere angenommen und er von der
Erbſchaft ausgeſchloſſen werden wird.
Darmſtadt, den 24. September 1886.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
[9697
Weller.
Bekanntmachung.
In dem Firmenregiſter unterzeichneten
Gerichts wurden folgende Einträge
voll=
zogen:
Am 13. September 1886.
Carl Friedrich Naumann zu
Darm=
ſtadt betreibt daſelbſt ſeit 12. Auguſt
1886 unter der Firma „C. F.
Nau=
mann: eine Colonialwaaren=Handlung.
Am 18. September 1886.
Die Firma =Adolf Kullmann” zu
Darmſtadt iſt vom 1. Oktober 1886 an
erloſchen.
Adolf Kullmann zu Darmſtadt
be=
treibt daſelbſt vom 1. Oktober 1886 an,
vorerſt als Alleininhaber, eine
Cigarren=
fabrik unter der Firma „Kullmann
L Co.” und hat ſeiner Ehefrau,
Jo=
hanna, geb. Sohl, Procura ertheilt.
Am 21. September 1886.
„Hermann Hirſch Adleru zu
Ar=
heilgen betreibt daſelbſt ſeit 8. März
1886 ein Landesprodukten= und
Fourage=
geſchäft unter der Firma gleichen Namens
mit Zweigniederlaſſung zu Darmſtadt.
Die Firma „H. Schuchard=,
Hut=
fabrik zu Darmſtadt, iſt vom 15. Auguſt
1886 an erloſchen.
Fabrikant Paul Diehm I. zu
Darm=
ſtadt betreibt mit ſeinen beiden Söhnen
Paul Diehm II. und Hermann Diehm
ſeit 15. Auguſt 1886 eine Hutfabrik
un=
ter der Firma „H. Schuchard's
Nach=
folger=
Darmſtadt, den 25. September 1886
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Weller.
(9698
(Foinster Reispuder 75 Pfg.,
Feinster Felpnder 60 Pf. u. 1M.
aus C. D. Wunderlich's
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zu machen und vor dem Aufſpringen und
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Ludwigsplatz 2.
[4991
R 190
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7
in Darmſtadk.
L.
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9
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[9415
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für Herrn Ludwig Jungmann hier entgegennehme.
Bekanntlich iſt die Ueberrheiner Kartoffel die beſte und billigſte Kartoffel, da
dieſe den doppelten Nährgehalt hat, als die viel annoncirte gewöhnliche
Speiſe=
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Württembergiſchen do. 00,
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W.
Wasker
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ch.
⁄₈=
612
7a-
9i0-
145
49
63
927
⁵a.
⁄5
gich
684
81e
11 2
22—
Dc.
58
61S,
832
957
II1O
⁄„
116
23
452A
9
L.
l6
55
10
45¼
918
949
Fo.
855
128 4.
615.
825
94
R2
Miez,
K190
2349
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Während der Herbſtmeſſe: Verkaufsſtelle auf dem Markte der
Hauptwache gegenüber. Verkaufsſtelle mit Firma verſehen.
w Delp,
GeOTt
Bückermeiſter.
(9470
gen hohen Herrſchaften, ſowie geehrten Kunden halte auch in dieſer Meſſe mein
D reichhaltiges Lager verſchiedener Sorten
.
M..
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Deutſche
nur allein ächt,
ſowie ff. gebrannte Zimmt= und Vanille=Mandeln,
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Zur Meſſe: B4; Verkaufsbude am Schloßgraben, gegenüber Schwab.,
Gouod aaad-rAhuO
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do.
mit Futter „70 „ „
40 „ „
ohne Futter 30 „ Seid. Handſchuhe mit Futter,80 „
do.
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Unter=
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und Rouleauz-Wäscherel
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(weiss und eréme).
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Gardinen und Rouleaux nach meinem Verfahren nicht gebügelt werden, wodurch
dieſelben in den meiſten Fällen Schaden erleiden, ſondern, auf Rahmen geſpannt,
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wieder wie neu hergerichtet werden.
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(9706
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Ludwigsſtr. 2.
ObSt.
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die Mitglieder des Gartenbauvereins, ſind
ergebenſt eingeladen (vor der Ernte binnen
14 Tagen) die Früchte meines reichen
Sor=
timents an den Bäumen zu beſichtigen,
um die Schünheit und Tragbarkeit prüfen
zu können.
[9707
Heinrich Noack,
Heidelbergerſtraße - Beſſungen.
Mehtlack prämlirt. Je
Mäßige Preiſel.
Pärbkn und Raiulzeo
von Damer= und
herkengarderpbe
(auch anzeriteant
vonk Sude 4-
Amtm
ſehe.
34.
rdinen,
echey. Nuchenk,
Bändern, Federn,
ändschuhen ete.
kammelpreſſerelf in negen=
Plüſchpreſſerel 4L vinendes
H ö0tua
. Muſera.
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E und Annahmestelle dei:
Frau D. Kieſer Wittwe,
Ernst-Ludwigsstrasse.
Wiederholter Salzabſchlag.
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weſentlich billiger als ſeither.
Emanuel Fauld.
5
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1
[ ← ][ ][ → ]⁄. ſin
n Cu
bigen
Hrarg.
1.3.
4r.
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Hieli.
M 190
2351
6 Ludwigsplatz 6,
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(9575
10
Hierdurch beehre mich ergebenſt anzuzeigen, daß die regelmäßigen größeren
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bestem stückreichen Ruhrer Fettschrot,
Stück- und gewaschene Husskohlen,
Inthracitkohlen für amerikanische oefon,
Stein- und Brannkohlen=Briquettes
ſeit einiger Zeit bereits begonnen haben und erlaube mir meine verehrlichen;
Abnehmer zur Aufgabe ihrer gefülligen Beſtellungen unter Zuſicherung ſtreng
reller Bedienung bei möglichſt niedrig geſtellten Preiſen ergebenſt einzuladen.
G. Sohneider,
8.
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5
113.
1150l
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1010
13.
1154
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4.
.
A
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Minoralbrunnon-Betrioh,
als,
1 Dampfmaſchine, 4 pferd., nebſt
ſtehendem Dampfkeſſel und
dop=
pelter Speiſevorrichtung, compl.,
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California=
pumpe,
1 doppeleylindr. meſſ. Pumpe,
1 Kohlenſäure=Scheidegefäß von
Kupfer, mit Armatur (Syſtem
Albach),
2 Miſcheylinder von Kupfer, innen
verzinnt, mit Armatur, f. Hand=
und Maſchinenbetrieb,
1 Comprimireylinder von Kupfer
mit Armatur,
1 Gaſometer von Kupfer, complett,
Füll= und Korkmaſchinen für
Fla=
ſchen und Krüge ꝛc.,
Badeeinrichtung, Kiſtenvorräthe,
ſowie div. Handwerkszeug,
Wa=
gen, Geräthe und alte Metalle
ſollen
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früh 10 Uhr,
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bei Friedberg in Heſſen freihändig
gegen Baarzahlung verſteigert
wer=
den und ſind Intereſſenten hierzu
höflichſt eingeladen.
Die Gegenſtände können vorher
beſichtigt werden und ertheilt gern
9711
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C. H. Simon, Bad=Nauheim.
53
[ ← ][ ][ → ]Wir beehren uns anzuzeigen, daß die
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Reket Dbyye vndb
4LLrruol
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[9418
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EEAN
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zimmer dazu gegeben werden kann.
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nung für 1-2 Perſonen.
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Möbel ſofort zu vermiethen.
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Wohnung zu vermiethen.
9590) Schuſtergaſſe 5 ein Laden
mit Wohnung bis 15. Oktober.
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helle, geräumige Werkſtätte ſof. zu verm.
9502) Ecke der Nieder=Ramſtädter=
und Kiesſtraße 69 II. iſt ein
Wohn=
nebſt Schlafzimmer, elegant, möblirt,
preiswürdig zu vermiethen.
9511) Zwei fein möblirte Parterre=
Zimmer an der Dragoner=Kaſerne. Näheres
Expedition.
9516) Marienplatz 10 ein fein möbl.
Zimmer mit Kabinet, daſelbſt auch Stallung
für 3 Pferde, Burſchenſtube ꝛc. zuſammen,
ſowie auch getrennt zu vermiethen und
gleich beziehbar.
9520) Ballonplatz 11, 1. St., 3 gut
möblirte Zimmer bis 1. October.
9593) Nahe der Dragonerkaſerne ein
hübſches gr. Zimmer ſofort. Näh. Exp.
9596) Kiesſtraße 46 parterre ein
möblirtes Zimmer.
2353
9597) Kaupſtraße 12 parterre ein
reundlich möbl. Zimmer an einen ſoliden
Herrn oder Dame zu vermiethen.
9664) Waldſtraße Nr. 23 ein ſchön
möblirtes Parterre=Zimmer zu vermiethen.
9665) Krauichſteinerſtr. 8½ zwei
gut möbl. Zimmer, paſſend für
Einzäh=
rigen oder ein einzelnes Frauenzimmer.
9721) Kiesſtr. 55 ein ſchön möbl.
Zimmer mit Kabinett zu vermiethen.
9722) Ernſt=Ludwigsſtraße 3 ein
gut möblirtes Zimmer zu vermiethen und
gleich beziehbar.
9723) Mauerſtraße 13 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
9724) Mühlſtr. 3 zwei ſchön möbl.
Zimmer mit oder ohne Penſion zu verm.
4
8604) Mühlſtraße 12 im mittleren
Stock ein möblirtes Zimmer per 1.
Ok=
tober zu vermiethen.
8732) Eliſabethenſtr. 35 im 1. St.
ein ſchön möbl. Zimmer zu vermiethen.
8961) In der Nähe der Infanterie=
Kaſerne zwei gut möblirte Zimmer
vom 1. Oktober an zu vermiethen.
Näheres Obergaſſe 40.
8962) Eliſabethenſtr. 37 möbl. Zim.
9081) Schulſtr. 9 im Vorderhaus ein
gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9227) Eliſabethenſtr. 42 ein gut
möbl. Zimmer zu vermiethen.
9380) Wienerſtr. 63 parterre ein
großes möblirtes Zimmer zu vermiethen.
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89499) Promenadeſtr. 70,parterre, 8
g zwei elegant möblirte Zimmer, per
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zugebracht hat, ertheilt engliſchen u.
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Conver=
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zvon Karl dem Großen an bis zu unſerem Heldenkaiſer Wilhelm I.
AmyAic Dieſe Abtheilung iſt noch niemals in einem Panoptikum geſehen
worden, ſteht einzig in ihrer Art da. 2. Abtheilung: Plaſtiſche
Kunſt= und Meiſterwerke. 3. Abtheilung: Anſichten aus allen Theilen der Erde.
Neul Die Illumination des Straßburger Münſters während der Anweſenheit Kaiſer
Wilhelm 1. im September 1886 ꝛc. ꝛc.
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die Hälfte. Kein Extracabinet. Katalog 10 Pf.
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Das Winter=Semeſter beginnt Dienstag den 12. Oktober.
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[9728
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ſich melden.
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2
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Comptoir einesAn-gros-Geſchäftes.
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ſchmiede=
eiſerne Röhren von 25-30 Cmt. Durchmeſſer lalte Dampfkeſſel) erforderlich.
Die Bedingungen der Lieferung liegen bei uns offen. Luſttragende wollen
ihre Angebote bis
Samstag den 2. Oktober, Vormittags 1 Uhr,
an uns gelangen laſſen.
Darmſtadt, am 27. September 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[9731
PrtvatſaUre ſut „aochen.
Das Winterſemeſter beginnt in der Privatſchule des
Unterzeich=
neten Montag den I1. October. Anmeldungen werden
jeder=
zeit entgegengenommen Zimmerſtraße 5.
e0
H. Reimeeh.
6
An dem von mir ſeit einer Reihe von Jahren ertheilten
Privatuuterricht für Einder,
die eine Schule nicht beſuchen und doch den Vorzug gemeinſchaftlichen Unterrichts
genießen ſollen, können noch einige Kinder ſich betheiligen und zwar: Knaben für
die 3 erſten Schulj. Mädchen vom 6. bis zum 16. Lebensj. — Wiederbeginn des
Unterrichts: Dienstag den. 12. Oktober. - Sprechſtunden: Vormittags von
10-1 Uhr, Nachmittags von 3-4 Uhr in meiner Wohnung Steinſtraße 6.
LmEse Bemder.
Städtiſche Sparkaſſe.
Auf Grund der Statnten der Sparkaſſe 8 7 lit. b. iſt mit Zuſtimmung der
Stadtverordneten=Verſammlung beſchloſſen worden, daß vom 1. Januar 1887 an
Einlagen bis zu 2000 M. einſchließlich mit 3½ pCt., größere aber nur mit 3 pCt.
jährlich verzinſt werden. Es gilt dies auch für die bereits gemachten Einlagen.
Mit Bezug auf die Statuten 8 7 lit. d. wird dies hiermit zur allgemeinen
Kennt=
niß gebracht.
Darmſtadt, den 24. September 1886.
Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
Buchner.
9548
Mſ.Ieidu-E. irdiik. Hroßie verbrelterſte beutſche
1⁄2₈
zumi.
Monatsſchrift, alle Geblete um=
22
ſaſſend. Muſterh. Gediegenheit u.
Ne äußerſt amüſanter Inhalt durch
44 GeEAA Marbeiter 1. Ranges verbürgt.
Fluſtrat. nach Zahl u. Wert 1. Ranges. Viele Kunſtbl. Wertvolle
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ſEin in der Weimarer Kunſt=Ausſtel=
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2355
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Honatsversammlung der Mltglieder
Freitag den 1. Oktober 1886,
Abends 8½ Uhr,
im oberen Saal des Hotels zur Poſtr.
Tagesordnung: 1) Mittheilungen.
2) Verlooſung eines dem Verein
gewid=
meten Bildes.
Zu zahlreichem Beſuch ladet ein
Der Vorstand.
Freunde des Vereins ſind willkommen.
Goldenes Armband
verloren.
Auf dem Wege von der Carlsſtraße,
Schützen, Eliſabethen=, Saalbau= nach
der Waldſtraße iſt ein Armband mit
einem Türkis und vier kleinen Perlen
be=
ſetzt am Donnerstag Nachmittag verloren
worden. Der redl. Finder wird erſucht,
dasſelbe gegen gute Belohnung abzugeben.
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vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher am
18. Septbr. von Bremen und am 19. Seplbr.
ſchaft, welcher am 11. Septbr. von Rotterdam
abgegangen war, iſt am 25. Septbr.
wohlbe=
halten in New=York angekommen.
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für das „Darmſtädter Tageblatt” mit
illuſtrirter Sonntagsbeilage werden
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der Main=Neckar=Bahn, ſowie der Heſſ.
Ludwigsbahn, auf Wunſch mit Firma.
M. T per Tauſend.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Shnagoge).
Samstag den 2. Oktober.
Vorabendgottesdienſt um 5 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr — Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 6 Uhr 25 Min.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 30. September.
1. Vorſtellung i. d. 2. Abonnementsabteilung.
GRothe Karten gültig.)
Neu einſtudiert:
Zer ſchwarze Domino.
Oper in 3 Aufzügen. Muſik von Auber.
Perſonen.
Lord Elfort
Herr Hanſen.
Graf Julian,
Herr Feßler.
Horatio von Maſſarena. Herr Hofmüller
Lopez
Herr Klotz.
Angela,
Königliche : Frl. Loiſinger.
Brigitte,
Frl. Jungk.
Stiftsdamen
Urſula.
Frl. Ethel
Die Pförtnerin
Frl. Büdinger.
Claudia, Juliano's
Wirt=
ſchafterin
Frl. Schütkh.
Gil=Perez, Oekonom des
Damenſtifts
r Eilers.
Her
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Freikag, 1. Oktober.
2. Vorſtellung in d. 2. Abonnementsabtheilung.
GBlaue Karten gültig.)
Die Haloſchen des Gtücks.
Zauberpoſſe mit Geſang und Tanz in 8 Alten
und 8 Bildern, von E. Jacobſen und Girndt.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 80. September.
Deutſches Reich. Prinz Heinrich von Preußen hat ſich nach
Baden=Baden zum Kaiſer begeben.- Das „Berl. Tagbl.” berichtet
von einer in Ausſicht ſtehenden Verlobung des italieniſchen
Kron=
prinzen mit der Prinzeſſin Sophie, dritten Tochter des
kronprinz=
lichen Paares.
Prinz Friedrich Leopold von Preußen wird am 1. Oktöber
eine längere Reiſe antreten und ſich zunächſt nach Indien begeben,
wo er mit dem Herzog und der Herzogin von Connaught, ſeiner
Schweſter. welche bereits in Bombay ſind, zuſammentrifft. Der
Prinz gedenkt bei ſeinen Verwandten mehrere Monate in Indien
zu verbleiben.
Staatsſekretär von Bötticher hat eine Dienſtreiſe nach Oſt= und
Weſtpreußen angetreten.
Der Prinz=Regent von Bayern beſuchte am 27. in Nürnberg
verſchiedene Anſtalten und Lirchen. Im Germaniſchen Muſeum,
wo der Prinzregent vom Direktor Eſſenwein und dem geſantten
Verwaltungsausſchuß empfangen wurde, übernahm derſelbe auf die
an ihn gerichtete Bitte das Protektorat der Anſtalt. Um 2 Uhr
fand auf der Burg ein Feſtmahl ſtatt, zu welchem an ſämtliche
hervorragende Perſönlichkeiten Nürnbergs Einladungen ergangen
waren. Dem abends im Rathausſaale von der Stadt veranſtalteten
Feſtkonzert wohnten gegen 700 geladene Gäſte bei. Später brachten
die hieſigen Geſangvereine dem Prinzregenten eine Serenade auf
der Burg. woran ſich ein großer Zapfenſtreich ſchloß. Die ganze
Stadt war prachtvoll erleuchtet. Den Armen der Stadt überwies
der Prinz=Regent 4000 M.
In der ſächſiſchen Reſidenz ſteht ein freudiges Ereignis bevor.
Die Vermählung des Erzherzogs Otto von Oeſterreich mit
Prin=
zeſſin Maria Joſepha, zweiten Tochter des Prinzen Georg von
Sachſen, die am kommenden 2. Oktober gefeiert wird. Aus dieſem
feſtlichen Anlaß werden am Dresdener Hofe eine Reihe fürſtlicher
Gäſte erwartet, ſoweit dieſelben nicht ſchon dort eingetroffen ſind.
Unter letzteren befinden ſich die Eltern des hohen Bräutigams,
Erz=
herzog Karl Ludwig, Bruder des öſterreichiſchen Kaiſers und ſeine
Gemahlin, Erzherzogin Maria Thereſia, welche ſchon ſeit Montag
in Dresden weilen.
Die bulgariſche Frage wird von der „Nordd. Allg. 8tg. an
leitender Stelle wieder einmal einer eingehenden Erörterung
unter=
worfen. Das offiziöſe Blatt forſcht den Gründen nach, welche
eigentlich den Fürſten Alexander von Bulgarien zur Abdankung
ge=
zwungen haben und kommt hierbei zu dem Schluſſe, daß wenn er
in Bulgarien geblieben wäre, er ſich auf die gewaltige Mehrheit
der bulgariſchen Armee und Volksvertretung hätte ſtützen können.
Die „Nordd. Allg. 2tg. wiederſpricht der Annahme, als ob der
Fürſt durch die Großmächte und namentlich durch Rußland
ver=
drängt worden wäre, er habe ja ſchon 5-6 Jahre lang dem Horne
Rußlands zu trotzen können geglaubt. Das offiziöſe Blatt erwartet
nun die Beantwortung der von ihm aufgeworfenen Frage ſeitens
der die Sache des Fürſten Alexander vertretenden Blätter, wenn nicht,
ſo werde ſich diege Beantwortung aus den Verhandlungen der
öſterreichiſchen und ungariſchen Parlamente und des deutſchen
Reichs=
tages ergeben. — Wie man heute die Frage nach den Gründen für
die Abdankung des Bulgarenfürſten aufwerfen kann, iſt ſchwer
ver=
ſtändlich. Rußland bat es dem Fürſten doch ſo deutlich zu erkennen
gegeben, wie wenig es mit ſeinem ferneren Verbleiben auf dem
bul=
gariſchen Throne einverſtanden iſt, daß ſich ſchon hieraus ſeine
frei=
willige Abdankung zur Genüge erklärt. Fürſt Alexander erkannte
eben ſelber, wie unhaltbar ſeine Lage trotz der Treue ſeines Vo kes
und der Ergebenheit ſeiner Armee geworden war und dieſe
Erkennt=
nis führte ihn zum freiwilligen Verzicht auf die bulgariſche Krone
dies iſt doch ſo klar und einfach, daß man wirklich nicht begreift,
weshalb die „Nordd. Allg. 8tg. ſich oder anderen Leuten wegen
der Gründe für die Abdankung des Fürſten Alexander den Kopf
zerbrechen will!
Heſlerreich=Angarn. König Milan von Serbien trifft demnächſt
von Gleichenberg zu vier=bis fünftägigem Aufenthalte in Wien ein.
Rranſtreich. Herbette ſoll die Stelle des Votſchafters in Berlin
gegen Mitte Oktober antreten.
Der öſterreichiſche Botſchafter Graf Hoyos=Sprinzenſtein iſt
nach Paris zurückgekehrt.
Es heißt, Grevh werde erſt am 9. Okt.
in Paris eintreffen. — Nach Meldungen aller Blätter iſt
Miniſter=
präſident Freyeinet in Toulouſe am 28. mit großer Begeiſterung
empfangen worden. - Eine große Anzahl ſpaniſcher Karliſten
ver=
ließ Paris.
Engkand. Die=Gazette veröffentlicht eine Verordnung, betr.
das Inkrafttreten der am 2. Juni mit Deutſchland zum Schutze
des litterariſchen und artiſtiſchen Eigentums abgeſchloſſenen
Kon=
vention.
Die erſte Sitzung der Kommiſſion zur Unterſuchung des
Um=
laufs von Gold und Silber ſoll am 12. Oktober ſtattfinden.
Das Bureau Reuter' meldet aus Sidney vom 28. September:
Den jüngſten Nachrichten aus Rumea zufolge überbrachte der
fran=
zöſiſche Aviſo „Duchaffaut: die Nachricht, daß die Franzoſen in
Vila auf der zu den Neu=Hebriden gehörigen Sandwichs=Inſel einen
dritten militäriſchen Poſten errichteten und augenſcheinlich eine
Nie=
derlaſſung zu gründen beabſichtigen.
Bekgien. Der König reiſte am 28. zum Beſuch des Kaiſers
Wilhelm nach Baden=Baden.
Die klerikale Partei Belgiens ſucht der dortigen
Arbeiterbe=
wegung auf recht vernünftigem Wege beizükommen. Auf dem am
Sonntag in Lüttich eröffneten katholiſchen Kongreſſe für ſoziale
Reform ſprach ſich der Biſchof von Lüttich dahin aus, daß die
leiten=
den Geſellſchaftsklaſſen ſich mehr mit denöffentlichen und politiſchen
Angelegenheiten befaſſen und dem Luxus entſagen müßten, um das
Los der Armen zu erleichtern. Beide Mahnungen ſind gewiß
be=
herzigenswert. — Am 27. hielt Biſchof Korum eine ausgezeichnete
Rede auf dem Kongreß über die Unfall= und Krankenverſicherung.
Auch andere Deutſche redeten kräftig dem ſtaatlichen Eingreifen das
Wort, ſtoßen damit aber auf den heftigſten Widerſtand der Belgier.
Auf Antrag des Biſchofs Korum nahm die dritte Sektion des
katho=
liſchen Kongreſſes für ſoziale Reform den Lehrſatz an, nach welchem
eine ſtaatlich verbindliche Arbeiterverſicherung im deutſchen Sinne
mutatis wutandis einzuführen ſei. Die Verhandlung über dieſen
Bunkt war ſehr erregt. Graf Mun aus Paris unterſtltzte den
Biſchof Korum wirkſam.
Hpanien. Aus Catalonien wird von dem Erſcheinen einer Scha
Aufſtändiſcher berichtet, welche von einem früheren Führer der
Föderaliſten befehligt wird. Der Militärgouverneur von Coruna
hat die Beſatzung zuſammengezogen und zwei Offiziere und mehrere
Sergeanten des Jägerbataillors, welche der Teilnahme an der
Verſchwörung verdächtig waren, verhaften laſſen.
14
Buſgarien. Miniſterium und Regentſchaft ſcheinen geneigt, in
der Frage wegen Aufhebung des Belagerungszuſtandes, aber auch
nur in dieſer Frage, den Forderungen des ruſſiſchen Vertreters
nach=
zugeben. -— Wie die „Agentur Havas' erfahrt, habe der ruſſiſche
Vertreter in Bulgarien, Baron Kaulbars, in heftiger Sprache der
bulgariſchen Regterung Mißtrauen und Feindſeligkeit Rußland
gegenüber vorgeworfen, ſowie gefordert, daß die Neuwahl des
Für=
ſten erſt zwei Monate nach Aufhebung des Belagerungszuſtandes
ſtattfinden ſolle. Man verſichert, die bulgariſche Regierung werde
ſich durch dieſe Haltung in keiner Weiſe beeinflußen laſſen und auf
die ruſſiſche Erklärung in verſöhnlichem, aber feſtem Tone
ant=
worten.
Fürkei. Um die Zeit der Ankunft der engliſchen Prinzen in
Konſtantinopel war im Palaſt des Sultans das Gerücht verbreitet,
ſie hätten den Auftrag, vom Sultan entweder die Inſel Thaſos
oder den Hafen von Mhtilene oder den Hafen von Canea für
Eng=
land zu erbitten. Das war der Grund, weshalb ihre Audienz
beim Sultan ſich ſo lange verzoͤgerte. Als die engliſchen Kreiſe
von dem Gerücht erfuhren, ließen ſie im Palaſt vermelden, die
Prinzen daͤchten nicht daran, etwas von der Türkei zu verlangen.
Darauf fand die Audienz ſtatt; ſie verlief höflich, aber, ſo viel man
weiß, politiſch bedeutungslos. Wenn demnächſt der ruſſiſche
Thron=
folger nach Konſtantinopel kommt dürfte er ſchneller empfangen
werden. Schakir Paſcha iſt aus Petersburg in Konſtantinopel
ein=
getroffen und gleich vom Sultan empfangen worden,
Caypten. Der ruſſiſche Unterthan Laviſon, ein Agent des Ex=
Khedwes Jsmail, bemächtigte ſich am 27. mit Hilfe bewaffneter
Albaneſen des Palais Imaila in Kairo, wo gegenwärtig Mukhtar
Paſcha wohnt und das zu den von Ismail reklamierten
Grund=
ſtücken und Gebäuden gehört. Auf die Intervention des ruſſiſchen
Konſuls zog ſich Laviſon mit den Albaneſen zurück. Der
Beweg=
grund für das Handeln Laviſon's ſoll die Abſicht geweſen ſein, die
Gerichte zur Anerkennung der Reklamation Jsmails zu zwingen.
In Folge des Zwiſchenfalls beſchleunigte Drummond Wolff ſeine
Rückkehr.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 90. September.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Kreis=
veterinärarzt des Kreisveterinäramts Reichelsheim Philipp Köſter
zum Kreisveterinärarzt des Kreisveterinäramts Alzey ernannt, den
Lehrer an dem Realghmnaſium und der Realſchule zu Darmſtadt
Dr. Karl Gnquoin auf ſein Nachſuchen bis zur Wiederherſtellung
ſeiner Geſundheit, mit Wirkung vom 1. Oktober d. J. an, in den
Ruheſtand verſetzt; ſowie den Lehrer an der Realſchule zu
Fried=
berg Dr. Eduard Schmid auf ſein Nachſuchen, unter Anerkennung
ſeiner langjährigen treuen Dienſte, mit Wirkung vom 1. Oktober
an, in den Ruheſtand verſetzt und demſelben zugleich den Charakter
als „Profeſſors verliehen.
B. (Schwurgerichtsverhandlungen.) Am Dienstag
Nach=
mittag um 2 Uhr endigte die nicht öffentlich geführte Verhandlung
gegen den eines Verbrechens wider die Sittlichkeit (8 176 des Straf
geſetzbuchs) beſchuldigten Fabrikarbeiter Auguſt Friedmann von
Offen=
bach VVerteidiger: Herr Rechtsanwalt Dr. Seibert, Staatsanwalt:
Herr Zimmermann) mit der Verurteilung des Angeklagten, dem
von den Geſchworenen mildernde Umſtände zugebilligt wurden, zu
einer Gefängnisſtrafe von 5 Monaten, woran die erlittene
Unter=
ſuchungshaft mit drei Monaten in Abrechnung kommt.
Geſtern
beſchäftigte das Gericht die auf Totſchlag lautende Anklage gegen
den verheirateten Taglöhner Karl Jakob I1. von Bürſtadt. Den
Gerichtshof bildeten die Herren Landgerichtsräte Walther, Baur
und Klingelhöffer, die Staatsanwaltſchaft war durch Herrn Dr.
Rüſter vertreten, als Verteidiger fungierte Herr Rechtsanwalt Dr.
Oſann. Ein Formfehler des Vorſitzenden bei Konſtituierung der
Geſchworenenbank gab der Staatsanwaltſchaft zu einer Intervention
Veranlaſſung, die eine Unterbrechung zur Folge hatte, bis
ſchließ=
lich nach einer längeren Pauſe der Gerichtshof ſich für die
Ver=
eidigung der ausgeloſten Geſchworenen, bezw. Aufnahme der
Ver=
handlung erklärte. Doch ſollte dieſe auch jetzt nicht in Gang
kom=
men: beim Aufruf der Zeugen ſtellte es ſich heraus, daß der
Sach=
verſtändige Herr Kreisarzt Dr. Heumann von Bensheim, deſſen
An=
weſenheit bei der Vernehmung des Angeklagten für notwendig erachtet
wurde, durch ein Verſehen ungeladen geblieben war. Die Verhandlung
wurde daher auf Antrag der Staatsanwaltſchaft gegen 112 Uhr bis
nachmittags 3 Uhr ausgeſetzt. Die dann nach Eintreffen des
Sach=
verſtändigen wieder aufgenommene Verhandlung wird bei der großen
Anzahl von Zeugen (außer dem Sachverſtändigen ſind 27 geladen)
erſt heute zu Ende geführt werden. Die Anklage lautet dahin, daß
der Angeklagte am 9. Auguſt 1886 den Johannes Brenner in
Bür=
ſtadt vorſätzlich, jedoch nicht mit Ueberlegung getötet hat (Vergehen
gegen 8 212 des Strafgeſetzbuchs), und will der Angeklagte nach
ſeiner geſtrigen Ausſage die That in angetrunkenem Zuſtand und
aus Notwehr begangen haben.
Militärdienſtnachrichten. Menges, Major, aggregiert
dem 5. Rhein. Inf.=Regt. Nr. 65, unter Entbindung von dem
Ver=
hältnis als zweiter Stabsoffizier der Militärſchießſchule vom 1. Ok=
190
2357
tober cr. ab zur Dienſtleiſtung beim Kriegsminiſterium kommandiert;
Vieſſel, Oberſtlieutenant a. D., zuletzt Major im 2. Rhein. Feld=
Art.=Regt. Nr. 23, unter Stellung zur Dispoſition mit ſeiner Penſion
zum Bezirks=Kommandeur des 2. Bats. Gonn) 2. Rhein. Landw.=
Regts. Nr. 28. ernannt; Blecken v. Schmeling, Oberſtlieutenant
und etatsmäßiger Stabsoffizier des Königs=Gren.=Regts. C2.
weſt=
preuß.) Nr. 7 unter Beförderung zum Oberſt mit Patent vom
18. Sept. er. mit der Führung des 2. Poſen. Inf.=Regts. Nr. 19,
unter Stellung la guite desſelben, beauftragt.
Repertoire=Entwurf des Großh. Hoftheaters.
Sonn=
tag, 8. Oktober: „Der Prophetr. Dienstag, 5. Oktober: „Die
Karlsſchülerl. Donnerstag. 1. Oktbr.: „Silvana” (Penſionsfonds=
Benefiz). Freitag. 8. Oktober: Der Hypochonder' (neu einſt.
2 Der Großh. Polizeiinſpektor Weber iſt von den Manövern
des XV. Armeecorps zurückgekehrt und hat ſeinen Dienſt wieder
übernommen.
2 Am Dienſtag Mittag gegen 12 Uhr paſſierte ein Mann aus
Gräfenhauſen mit ſeinem Fuhrwerk den Uebergang der Heſſiſchen
Ludwigsbahn in der Pallaswieſenſtraße. Das Fuhrwerk wurde
aber von dort rangierenden Eiſenbahnwaggons erfaßt und der
Vorderteil des Wagens zertrümmert. Der Mann rettete ſich noch
rechtzeitig durch einen, Sprung vom Wagen. - Ein ſchon oft
be=
ſtrafter Taglöhner aus Eberſtadt entwendete einem Lehrer in
Beſſungen aus deſſen Keller verſchiedene Lebensmittel ſowie ein Paar
noch faſt neue Stiefel. Der Thäter wurde in Haft genommen.
Dienſtag nacht gegen halb 12 Uhr wurden 2 junge Leute von hier
dabei betroffen, wie ſie einem Schießbudenbeſitzer an ſeiner auf dem
Ernſt=Ludwigsplatz aufgeſtellten Schießbude, das zum Verſchluß
der letzteren dienende Tuch mit einem ſcharfen Inſtrument der Länge
nach durchſchnitten. — Einer Kellnerin wurden aus ihrem
Schlaf=
zimmer ca. 12 Mark entwendet.
Bei der geſtern abend beendeten Hiehung der
Pferde=
markt=Lotterie fielen die Hauptgewinne auf nachſtehende
Nummern: I. Pr. 19036. 2. Pr. 3105. 3. Pr. 14406. 4. Pr. 3976.
5. Pr. 252. 6. Pr. 12436. 7. Pr. 4241. 8. Pr. 16914. 9. Pr.
10288. 10. Pr. 4892. 11. Pr. 732. 12. Pr. 18249. 13. Pr. 7459.
14. Pr. 18220. 15. Pr. 2556. 16. Pr. 8078. 17. Pr. 19008. 18. Pr.
3648: 19. Pr. 12005.
00 Die Ausſtellung der Arbeiten von Schülerinnen der
Alice=Schule erregt aufs neue das Intereſſe des Publikums und
beweiſt die immer ſteigende Leiſtungsfähigkeit der Schule. Ganz
beſonders machen wir noch auf eine Ausſtellung kunſtgewerblicher
Arbeiten (Lederſchnitt, Aetzarbeit, Gold= und Flachſtickerei)
aufmerk=
ſam, die von einer in einem renommierten Atelter ausgebildeten
Dame von auswarts dem Vorſtand überlaſſen wurden. Wie wir
hören, wird demnächſt bei genügender Anmeldung von
Schüle=
rinnen ein Kurſus in dieſen Arbetten an der Alice=Schule eröffnet
werden.
Immobilienverkauf. Das von Herrn Schloſſermeiſter
L. Wenz neu erbaute zweiundeinhalbſtöckige Wohnhaus,
Eichberg=
ſtraße 8 wurde durch Vermittlung des Agenten Karl Schnabel an
Herrn Dr. mod. Wilhelm Himmermann von hier verkauft.
— Die heſſiſche Ludwigsbahn hat nach den Mitteilungen
der Centralſtelle für die Landesſtatiſtik im abgelaufenen Jahre
678, 29 Kilometer eigene Bahnlinien im Betriebe. An Betriebsmitteln
waren 190 Lokomotiven, 170 Tender, 3662 Wagen zum Perſonen=und
Gütertransport vorhanden. Das Aktienkapital, welches Ende
1884 111900 000 Mark betrug, hat ſich im Jahre 1885 nicht
verän=
dert. Vereinnahmt wurden im Jahre 1885 im Ganzen 16264800 Mark
50 Pfennig, verausgabt 9027905 Mark 70 Pfennig, ſo daß ein
Ueberſchuß von 7236903 Mark 80 Pfennig, erzielt wurde. Der
Perſonen= und Gepäckverkehr brachte hiervon 6258793 Mk. 44 Pfg.
les wurden im Ganzen 8126927 Perſonen befördert, der
Güter=
verkehr 907292 Mark 81 Pfennig.
8t. Darmſtadt=Paris. Die raſcheſte und bequemſte Route
über Metz und Pagny bleibt für den Winter beſtehen. Der
Tages=
ſchnellzug fährt morgens um 7 Uhr 50 Min. ab und trifft um
9 Uhr 50 Min. in Paris (Gare de EEſt) ein. Der Nachtſchnellzug
mit Schlafwagen geht um 5 Uhr 22 Min. abends ab und iſt um
9 Uhr 47 Min. in Paris. Iu umgekehrter Richtung verlaſſen die
Züge um 8 Uhr 10 Min. abends (Expreß mit Schlafwagen) und
9 Uhr 20 Min. abends Paris (Gare de EEſt).
⬜ Rüdesheim, 28. September. Seit dem vorigen Freitag
beherbergt unſer freundliches Rheinſtädtchen die Teilnehmer des
8. deutſchen Weinbaukongreſſes. Den Vorſitz führte in
Be=
hinderung des Präſidenten des deutſchen Weinbauvereins der erſte
Vicepräſident, Reichstagsabgeordneter Buhl. Zu den ſachlichen
Verhandlungen hatten ſich etwa 200 Perſonen eingefunden, dem
Stande der Gutsbeſitzer und Weinproduzenten angehörend. Der
kleine und mittlere Winzer war nicht erſchienen. Aus der Reihe
der gehaltenen Vorträge heben wir hervor: „Das Rüuchern und
ſonſtige Mittel zum Schutz der Weinberge gegen Frühjahrsfröſte.
Referent Dr. Müller (Thorgau). Referent hält das Rä'ichern durch
entzündete Theermaſſen für ein in gewiſſen Fällen wirkſames Mittel,
doch müſſe ſowohl die Zeit wenn man raͤuchere, ſowie auch die
Luftbewegung gehörig berückſichtigt werden. Wenn die Luftwärme
2358
„
um ca. 1 Grad Celſius ſpiele und die Blattwärme dementſprechend
etwas geringer ſei, ſo ſet dies der geeignete Zeitpunkt; erforderlich
ſei außerdem, daß ein leichter Luftzug herrſche, da bei bewegter
Luft der Rauch ohne Wolken zu bilden gerade in die Höhe ſteige.
Ein weiteres Mittel ſei das Bedecken der Reben, mit dem eine
erhöhte Temperatur von einigen Graden erzielt werden koͤnne. Aus
der Mitte der Verſammlung erhoben ſich Bedenken gegen die
Zu=
verläſſigkeit der Räucherung. Man einigte ſich ſchließlich auf eine
Reſolution, welche die Vornahme von Verſuchen in ausgedehntem
Maße empfiehlt. — Ueber den Einfluß der Behandlung auf die
Farbebildung des Rotweins giebt Direktor Neßler (Karlsruhe) eine
Reihe bemerkenswerter Aufſchlüſſe. Von beſonderer Wichtigkeit iſt
hier die Anweſenheit ausreichender Mengen von Gerbſtoff im Moſt,
weshalb der Zuſatz von Tannin unter Umſtänden ratſam erſcheinen
mag. - Bezüglich der Reblauskrankheit werden im allgemeinen
günſtige Mitteilungen gemacht. Die Summen, welche das Reich zur
Unterdrückung dieſer Krankheit bewilligte, ſind allerdings ganz
be=
deutende, es wurden verausgabt für dieſen Zweck: 1881 10000 M.,
1882 122000 M., 1883 32000 M., 1884 38000 M., 1885 28000 M.
und 1886 gar 310000 M. - Herr Schmidt (Rappoltsweiler)
refe=
rierte über die Bekämpfung der peronospera viticilo. Er empfiehlt
beſpritzen mit einer Löſung von Kupfervitriol und Aetzkalk in Waſſer.
Es wird dem Zweifel Ausdruck verliehen, ob das Erſcheinen dieſes
Pilzes ſo ganz neu ſei; in früheren Jahren hätten ſich bereits
ähn=
liche Erſcheinungen an den Blättern gezeigt und es ſei wohl
denk=
bar, daß man Mangels der mikroskopiſchen Unterſuchung damals
den Pilz nicht entdeckt habe.-
Herr Dir. Goethe ſchildert die
ver=
ſchiedenen Erziehungsarten der Rieslingsrebe und führt von der
einfachſten bei Peſth üblichen Methode bis zu der an der Moſel
gebräuchlichen, wo bis zu 20 Bogenreben gezogen werden, 12
ver=
ſchiedene Syſteme an. Im Laufe der Debatte wird noch mit
Be=
dauern konſtatiert, daß der kleine Winzer, d. h. der Mann, der
aus=
ſchließlich von dem Ertrage der Weinkultur lebt, ſich den
Beſtreb=
ungen des Vereins gegenüber ſo teilnahmlos, um nicht zu ſagen
feindlich erhalte. Man beſchließt eine Reſolution, welche die
Re=
gierungen erſucht, Wanderlehrer zu beſolden, um das Intereſſe für
die Reſultate der wiſſenſchaftlichen Forſchung in den arbeitenden
Kreiſen zu heben. - Herr Brieger (Kreuznach) iſt zwar nicht
Gegner der Wanderlehrer, er glaubt aber, daß das Hutrauen des
Winzers zunächſt gewonnen werden müſſe durch Einführung
aus=
reichender Schutzzölle. Die ſachlichen Verhandlungen gelangten am
Sonntag nachmittag zum Abſchluß. Ein tieferes Eingehen in die
teilweiſe hoch intereſſanten Debatten liegt natürlich außerhalb des
Rahmens unſeres Berufes und muß der Fachpreſſe überlaſſen bleiben.
Limburg 28. Sept. Dekan Dr. Klein ſoll vom Papſt zum
Biſchof von Limburg ernannt worden ſein.
Müuchen, 27. Sept. In militäriſchen Kreiſen wird als
Ein=
führungstermin des neuen Helmes der 1. Januar 1887 bezeichnet.
Berlin, 27. Sept. Die Immatrikulationen bei der Berliner
Univerſität für das bevorſtehende, mit dem 15. Oktober anfangende
Winterhalbjahr beginnen mit dem 8. Oktober und ſchließen mit dem
5. November d. J.
Wien. 28. Sept. An der Cholera kamen in Trieſt 2
Erkran=
kungen und 3 Todesfälle, in Peſt 25 Erkrankungen und 11
Todes=
fälle, in Iſtrien 4 Erkrankungen vor. — Nachdem im dalmatiniſchen
Narentagebiet ſeit dem 18. September kein Cholerafall vorgekommen,
wurde die verhängte Sperre bezüglich der dortigen Seeprovenienzen
mit dem heutigen Tage in Zara aufgehoben.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 28. September.
E. „Der Hüttenbeſitzer, der im Vorjahre zu den
Ereig=
niſſen der Saiſon zählte, hat ſeine Anziehungskraft auch jetzt noch
nicht eingebüßt.—
das zeigte das gut beſetzte Haus und die mit
jedem Akt ſich ſteigernde Anteilnahme des Publikums. Die
Vorſtel=
lung that ſich durch ein exaktes Ineinandergreifen aller Faktoren
hervor. Das temperamentvolle, flotte Zuſammenſpiel läßt etwaige
Bedenken betreffs einiger Situationen und des abrupten Schluſſes
gar nicht aufkommen und weiß die kleinen Lücken in der
pſycho=
logiſchen Motivierung geſchickt zu verbergen. In Frl. Cramer
beſitzen wir eine Claire, die ſowohl das Fräulein v. Beaulieu als
die Madame Derblay in einer Weiſe ſpielt, die uns dieſen
Frauen=
charakter nicht nur verſtändlich, ſondern in hohem Grade
ſympa=
thiſch erſcheinen läßt. Als Repräſentant der Titelrolle entwickelt
Herr Edward in feinen Nüancierungen all die geiſtigen
Eigen=
ſchaften, mit welchen dieſe Figur ausgeſtattet iſt. Vielleicht käme
es der Situation des 1. Aktes nicht unweſentlich zu Gute, wenn
der geſchätzte Künſtler ſein Exterieur etwas ſchlichter, altmodiſcher
geſtalten wollte, damit auch äußerlich ein entſchiedener Kontraſt
zwiſchen dem Mann aus dem Volke und den Geburtsariſtokraten
zu Tage käme. Im Roman verweilt der Verfaſſer mit ziemlicher
Umſtändlichkeit bei der Thatſache, daß Philipp Derblay ſich bei
ſeiner Antrittsviſite im Hauſe Beaulieu durch ſeine unmoderne
Klei=
dung unendlich geniert und beengt gefühlt habe. Uneingeſchränktes
190
Lob verdient Frl. Ethel für ihre Athenais. Sie läßt in der
Wie=
dergabe dieſer undankbaren, aber bedeutenden Partie keinen
weſent=
lichen Zug vermiſſen und weiß doch die Uebertreibung fern zu
halten. Den Chocoladenfabrikant Moulinet giebt Herr Werner
ſehr draſtiſch und mit all den erforderlichen Allüren des Parvenu.
Herr Wagner ſpielt den charakterloſen und blaſierten Herzog mit
chic. Die Vertreter der Nebenfiguren gruppierten ſich wirkſam um
die Hauptperſonen.
Litterariſches.
- Fürs Haus.: Der 4. Jahrgang dieſes praktiſchen Wochen=
blattes für alle Hausfrauen liegt hochelegant gebunden vor uns.
Dieſem ſchönen Kleide entſpricht der reiche und gediegene Inhalt.
„ Fürs Haus' bringt alle zweckmäßigen Neuerungen auf dem
Gebiete des Hausweſens zur Kenntnis der Leſerinnen und erſtrebt
vernünftige Erſparniſſe im Haushalte. Küche und Keller, das Schlaf=
und Kinder= Eß= und Wohnzimmer der Waſch= und Bodenraum,
Hof und Garten, ſowie die künſtleriſche Ausſtattung des Hauſes feſſeln
die Aufmerkſamkeit der Redaktion im gleichen Grade. Auch der
Sorge für den Gatten, der leiblichen und geiſtigen Pflege der
Kinder, deren Arbeiten und Erholungen weiht ſich liebevoll die
Zeitſchrift. Sie will die Töchter fürs Haus erziehen helfen und ſie
zu ſeiner Verſchönerung anleiten. Nicht minder wird auch der
großen Zahl von Mädchen mit Rat beigeſtanden, denen ein eigener
Herd nicht vergönnt iſt. Die Erforſchung neuer Berufszweige für
unverheiratete Damen und die Förderung und Erweiterung der
älteren iſt daher eine Hauptaufgabe des Blattes, welches übrigens
den deutſchen Frauen vor allem die Weiblichkeit bewahrt wiſſen will.
Das Blatt hat in der kurzen Zeit ſeines Beſtehens bereits eine
notariell beglaubigte Auflage von 100 000 Exemplaren erreicht,
der beſte Beweis für die Vorzüglichkeit ſeines Inhaltes. Allerdings
hat hierzu auch der auffällig billige Abonnementspreis beigetragen,
welcher vierteljährlich nur 1 Mark beträgt!
TW
Codes-Anzeige.
Heute Abend ⁄⁄₄6 Uhr verſchied nach kurzem aber
ſchwerem Leiden unſer lieber, unvergeßlicher Sohn,
Bruder und Schwager
Wilhelm Müller
im vollendeten 26. Lebensjahre.
Freunden und Bekannten dieſe ſchmerzliche
Mitthei=
lung mit der Bitte um ſtille Theilnahme.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 28. September 1886.
Die Beerdigung findet Donnerstag Nachmittag 4 Uhr
vom Trauerhauſe, Ballonplatz 6, ſtatt.
[9741
Den heute Nachmittag nach mehrmonatlicher ſchwerer
Krankheit im 83. Lebensjahre erfolgten Tod unſerer
lieben Mutter
Frau Margarethe Schulmayor,
geb. Laulh,
zeigen wir theilnehmenden Verwandten, Freunden und
Bekannten hiermit ergebenſt an. Die Beerdigung findet
Samstag den 2. Oktober, Nachmittags 4 Uhr, auf dem
Darmſtädter Friedhofe ſtatt.
Beſſungen, den 29. September 1886.
Margarethe Schulmayer,
Marte Stumpf, geb. Schulmayer,
Theodor Schulmayer.
Tageskalender.
Freitag, 1. Oktober: Monatsverſammlung des Vereins =Kunſtfreund:
im Saale des Hotels zur Poſt.
Samstag, 2. Oktober: Reunion der Vereine Bürgerverein und
Ein=
tracht im Saalbau.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.