149.
Jahrgang.
REUSGUILL TUO
149.
Abonementspreis
giertehſhrlich 1 Mark 50 Pf. ind.
Sringerlohn. Auswärtz werden von
ollen Poſtämtern Beſtellungen ent=
Begengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pw Quanal iunck. Voſiauſichlag
Srag= und Anzeigesſatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
2KüNlleltp onttiMeruahoollt.
Juſerate
werdenangenommen inDarmſtas
von der Expeditton, Rhelnſir. Nr. 23.
mBeſſungen von Frledr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärd
von allen Annonzen=Expeditionen
Amtliches Organ
füͤr die Bekanntmachungen des Großh. Rreigamts, des Graßh. Volizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Na 186.
Freitag den 24. September.
1886.
B e k a n n t m a ch u n g.
Während der Dauer des diesjährigen Herbſt=Pferdemarktes am 27. 28. und 29. September l. J8. iſt vor dem
ſtädtiſchen Viehmarktplatz in der Blumenthalſtraße eine Droſchken=Halteſtelle errichtet.
Darmſtadt, den 22. September 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
[9401
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Umpflaſterung der Alieeſtraße iſt dieſe, und zwar von der Liebig= bis zur Bictoriaftraße, für Fuhrwerke und
Reiter bis auf Weiteres geſperrt.
Darmſtadt, den 22. September 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
[9402
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung des Königl. Polizei=Präſidenten zu Berlin vom 13. September 1886 iſt auf Grund des 8 12
des Reichsgeſetzes vom 21. Oktober 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Sozialdemokratie der Bezirksverein
der arbeitenden Bevölkerung des Südweſtens von Berlin nach 8 1 Abſatz 2 des gedachten Geſetzes verboten worden.
Darmſtadt, den 22. September 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
l0403
v. Grolman.
Beknnntmnchung.
Herr Spenglermeiſter Georg Wilhelm Roth aus Beſſungen hat den
er=
forderlichen Nachweis über die Geſchäftseinrichtung zur Ausführung von Privat=
Waſſerleitungen erbracht und ſeinen Preistarif bei uns hinterlegt.
Darmſtadt, den 23. September 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
O9404
Riedlinger, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Die Erd= und Maurerarbeiten zur
Erbauung von Kanälen in der
Runde=
thurmſtraße und auf dem Geiſtberg ſollen
ſm Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 25. September 1886,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt, Zimmer Nr. 24
Zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 21. September 1886.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O. B.:
Riedlinger. Beigeordneter. 19400
Haferlieferung.
Für den ſtädtiſchen Faſſelſtall ſind 30
Centner Hafer anzuliefern.
Uebernahmsluſtige wollen auf Grund
der während der Büreauſtunden auf dem
Stadthaus, Zimmer Nr. 13, einzuſehen=
den Lieferungs=Bedingungen ſchriftliche
Offerten bis längſtens
Mittwoch den 29. d. Mts.,
Vor=
mittags 1 Uhr,
bei uns einreichen.
Darmſtadt, den 21. September 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (9405
Kartoffel=Verſteigerung.
Montag den 27. September d. J.
ſoll die Kartoffel=Ernte vom diesjährigen
Waldfeld verſteigert werden und zwar:
1) Vormittags 8¼ Uhr im Diſtrikt
Faulbruch nächſt den Sängerbuchen
von 62 ha. in 49 Looſen;
2) Vormittags 11 Uhr im Diſtrikt
Faſanerie nächſt dem Forſthaus
Faſanerie von 168 ha. in 13 Looſen.
Darmſtadt, 22. September 1886.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
(0406
Eckſtorm.
2282
R186
Brkanntmuchung.
Die Rechnung der evangel. Kirche zu Beſſungen für 1885-86 liegt vom
24. September an acht Tage lang auf dem hieſigen Rathhauſe zur Einſicht offen.
Beſſungen, den 23. September 1886.
Für den Kirchenvorſtand:
Dr. Krätzinger.
19407
141
erſteigerungs-Anzeigr.
Dienstag den 28. September a. C., Vormittags 9 Uhr,
werden wegzugshalber „Neckarſtraße Nr. 261 nachverzeichnete Gegenſtände
öffent=
lich an den Meiſtbietenden gegen Baarzahlung verſteigert:
Große und kleine Spiegel, Rohrſtühle, Strohſtühle, 1 Seſſel, ovale und runde
Tiſche, 1 Sopha, 2 vollſtändige Betten, 1 Waſchtiſchchen, 1 Nähtiſchchen,
1 Küchenſchrank, 1 Küchentiſch, 2 Küchenreale, 1 Hängelampe, mehrere
Lam=
pen, 1 Ampel, Porzellan und Glaswaaren, Küchengeſcherr, 1 Opernglas,
l2 Dutzend ſilberne Löffel mit Etuis, Weißzeug und Kleider.
WülLp Huber,
19408
Taxator.
1
rdLGLrnanh.
Auf dem Hofe der Kavallerie=Kaſerne in Darmſtadt werden
überzählige Dienſtpferde öffentlich und meiſtbietend verſteigert,
nämlich:
Am Montag den 27. d. Mts., Vormittags 10 Uhr: Gircas Pferde
des 1. Großh. Heſſ. Dragoner=Regiments (Garde=Dragoner,
Nr. 23.
Am Montag den 27. d. Mts., Vormittags 11 Uhr: Circa7 Pferde
des 2. Großh. Heſſ. Dragoner=Regiments (Leib=Dragoner)
Nr. 24.,
Am Montag den 27. d. Mts., Vormittags 9 Uhr: Circa 5 Pferde,
Am Mittwoch den 29. d. Mts., Vormittags 11 Uhr: Circa 2 Pferde
des Großh. Heſſ. Feld=Artillerie=Regiments Nr. 25 auf dem
Hofe der Artillerie=Kaſerne in Beſſungen.
Darmſtadt, den 20. September 1886.
Das Kommando des 2. Großh. Heſſiſchen Dragoner=
Regiments (Leib=Dragoner=Regiment) Nr. 24.
Froßherzogliches Landes=Hoſpital.
Die Lieferung nachſtehender Bekleidungs=Gegenſtände als Bedarf bis Ende
März 1887 und zwar:
1) Circa 200 Meter Wollentuch und Winterbuckskin
für Männer,
2) „ 140 „ Barchend zu Unterkleider
3) „ 220 „ Caſſinet
Lama
4) „ 280
für Frauen,
5) 90 Stück wollene Halstücher
6) „ 25 „ Kaputzen
ſoll auf dem Submiſſionswege vergeben werden.
Probemuſter und Lieferungs=Bedingungen liegen auf dem Geſchäftszimmer des
Unterzeichneten am 27., 28. und 29. d. Mts., Vormittags von 8-12 Uhr, offen.
Offerten wolle man verſchloſſen und mit der Aufſchrift „Submiſſion auf Bekleidungs=
Gegenſtände”
bis zum 8. Oktober l. Js., Vormittags 10 Uhr,
entweder per Poſt einſenden oder in den Submiſſionskaſten einlegen. In den/
Offerten ſind die Submiſſions=Bedingungen ausdrücklich anzuerkennen.
Die Waarenmuſter ſind getrennt von den Offerten mit entſprechender
Auf=
ſchriſt verſehen, auf dem Büreau der Anſtalt zu hinterlegen.
Hofheim, am 22. September 1886.
Großherzogliche Direclion des Landes=Hoſpttals.
J. A.:
9409
Stroh, Großh. Hausverwalter.
Pferde=Verkauf.
Bei Backſteinfabrikant Ludwig
Nun=
geſſer V. zu Pfungſtadt ſtehen vier gute
ſchwere Zugpferde im Alter von 4, 5
und 6 Jahren zu verkaufen.
(9186
Hafkee in den
bekannten hervorragend
ſeinſchmeckenden
Qualitäten wird, trotz des großen
Aufſchlags, zu den ſeitherigen ſehr
billigen Preiſen weiterverkauft.
9e4
Ah1ULundau,
Mathildenplatz 1.
[9410
Zahnpaſta (Odontine
aus der Kgl. Hof=Parfümeriefabrik
C. D. Wunderlich, prämiirt
Nürn=
berg, ſeit 1863 mit größtem Erfolg
ein=
geführt und allgemein beliebt zur raſchen
und angenehmſten Reinigung der Zähne u.
des Mundes. Sie macht die Zähne
glän=
gendweiß, entfernt den Weinſtein, ſowie
üblen Mund= und Tabakgeruch und
con=
ervirt die Zähne bis ins ſpäteſte Alter,
50 Pfg. — Allein=Verkauf bei
E. Scharmann,
Hofbürſtenfabrikant, Ludwigsplatz 2.
Die echten englischen
Bisauits
von Huulley & Palmors, Reading,
als:
Albert, Gem, Hieznae, Mæed,
Iugwer, Cracknell, Hapoleon
und Waterbisquits
ſind friſch eingetroffen bei
arl Walzinger,
Wilhelminenſtr. 11. (9411
Neue Linſen,
Victoria=Erbſen,
„
Grüne Erbſen,
„
Uug. Perlbohnen,
ausgeſuchte Qualitäten,
empfehle allerbilligſt.
Friedr. Buss,
Dieburgerſtraße. (412
Eine Apfelmühle
9413
vird gekauft Soderſtraße 52.
2283
Meinen werthen Kunden die ergebene Mittheilung, daß die 8
-hce.
21
Neuhenten
Herbst-EWinterstoffene
in reicher Auswahl eingetroffen ſind.
Hochachtungsvoll
Ga
CU-
goooooooooooolooooooooooooos.
Schuhwaarey
W6
Geog Seh!
108
f9ek
Ak,
14 Ludwigsſtraße 14.
Lager in allen beſſeren Herren=E Damenſtiefelu. Tauzſchuhe ꝛc.
Aintermuaren.
Einige Partien Gchuhwaaren - beſonders für Kinder
zu=
ſrückgeſetzt, ausnahmsweiſe billig.
[9415
Bur Meßſe Darmſtadt
bringt Loch aus Oberstein dieſes Mal das ſehr große
Empfehle meine anerkannte
ſlebr. Hafkee's
eigner Brennerei.
Hochfeine
Miſchungen
von
100-180 Pf
das
Pfund.
Cäl
Guppen-
Einlagen,
C. Sehmengor,
Rheinſtr. 14.
Hr.
„
Holköndische
55
Voll-mariuge
per Stück 6 bis 8 Pfg.,
Weus Rollmöpse,
Buss. Bardinen,
Bardines Thuile
ganz friſch bei
Vriedr. Buss,
Dieburgerſtraße.
[9418
follo6SalOLRTalll,
Salz= und Eſſig=
Gurken.
G. D. Polb,
Bleichſtraße.
(309
welches während der Bade=Saiſon in Kiſſingen ausgeſtellt war.
Mit Firma bekannt.
1
Bude um Schloßgraben.
14
Hauekkran,
GGUE uns GOISIGI.
936
Salz. und Essig
Das Koßlengeſchäft W. Hoſmamm,
Gurken
Geſchäftslokal: Grafenſtraße 18,
bekannter, beſter Qualität, empfiehlt
empfeht RuhrRohlon vorzüglicher Qualitat, ſehr ſtückreich, wenig
rußend und von großer Heizkraft von der Leche ver. hamburg, ſowie (7953
C. Hammanh,
Euss-, Stüch- und echte Anthracit-Mohlen.
Caſinoſtraße 23. 6144
Hxportbier
vollsshGh (o9ldCl Faſghe. 20 pf. ka 10 8uaſgen ſuas
[8462
ins Haus.
per Literflaſche M. 1.50
Höppel. Grafenſtr. 27.
empfiehlt
Damen= und Kindergarderobe
Carl Walzingor. mio degent u. bülg angekerligt in und
Wilhelminenſtr. I1. (9416 außer dem Hauſe. Müllerſtr. 25. ſ841'
Tannen= & Buchen=
Brennholz
billigſt bei
Louis Webor. Holzholg,
Waldſtraße 30. (8880.
2284
Holländiſche
GO-GalIgo
per Stück 6 und 8 Pf.,
ditto marinirt
in pikanter Sauce,
Berliner Rollmops,
Russische Sardinen,
Sardines a Thuile,
Kronen-AHummer.
friſch eingetroffen.
G. P. Polh.
(9296
Bleichſtraße.
GUIIONNO
(frannöoische Suppe),
eingetroffen.)
G. Ahhmenger.
Rheinſtraße 14. (8419
Eleine. Elttel- & frosse-Linsen,
ſeschälto a; gespaltene Viatoria-
Erbsen,
Geschälto & gespaltene Hittel.
Erbsav,
Ungeschälte GoldErhsen
empfiehlt in nur beſten, käferfreien
und gutkochenden Qualitäten zu
beſonders billigen Preiſen
Harrz Landall,
Mathildenplatz 1. (9420
vVeIé Ouuſop,
vorzügliche Kochart,
zu billigſten Preiſen empfiehlt
G. Hammann,
Caſinoſtraße 23. (9148
Melon en
[9421
zu haben Dieburgerſtraße 45.
R 186
Darmſtädter
Pferdemarkt Looſe.
Ziehung: 29. Sept. 1886.
Cominno i. W. v. 24,000 Alk.
Looſe 2 Mark verſendet die
General=Agentur
L. F. Ohnacker, Darmſtadt,
und alle Looſeverkäufer, ſowie die
Expedition d. Bl.
[(8153
10 Harktplatz 10
P.
Trauben,
Aepfel,
irn=uitten.
(Meine frühere Verkaufsſtelle für
Quitten war Riedeſelſtraße 42).
Adevranh u.
J. Röttumger,
Tapezier, Mathildenplatz,
empfiehlt:
Comnlete Betten,
alle Arten Polſtermöbel, ſowie einzelne
Theile für Betten, zu billigen Preiſen
unter Garantie.
Belkkedern aklauman,
trocken und ſtaubfrei. Möbel=, Vor
hang= und Rouleaurſtoffe, Vorhang
Gallerien, ſowie alle Gebrauchs= und
Decorations=Artikel für Vorhänge.
Umarbeiten von Betten und
Polſter=
möbeln billigſt.
[781]
4
Alle Arten
Schmhvaarem
von den einfachſten bis zu den
elegan=
teſten Sorten empfiehlt in guter Waare
bei größter Auswahl enorm billig.
J. G. L00b,
großes Schuhwaarenlager Ecke der
großen Ochſengaſſe, gegenüber dem
Löwenbrunnen.
Reparaturen, Maaßarbeiten prompt
und billigſt.
[7375
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Apielmosi
Soderſtraße 52.
Dehn. 19422
VIIIKIII BAIIIIöI6
aus der Fabrik von Stroh & Müller
in Frankfurt und Sprendlingen von
Samstag den 25. Septbr. ab.
G. L. Erlogk,
4
Grüne Algier-Erbsen,
Gelbe Victoria-Erbsen,
Ganze Gold-Erbsen,
Erfurter Heller-Linsen,
Ungar. Perl=Bohnen
vorzügliche Kochart.
G. F. 1O,
Bleichſtraße. (9370
5
jeglicher Art em=
Cummivaaren pfiehlt und
ver=
ſendet E. Hroening, Magdeburg.
(8667
Katalog gegen Porto gratis.
EEm Weimfass
ſteht zu verkaufen Promenadeſtraße 37.
parterre.
[9322
immerſpühne zu verkaufen. L. Sonn=
[7922
O thal, Oberer Herdweg.
8961) In der Nähe der Infanterie=
Kaſerne zwei gut möblirte Zimmer
vom 1. Oktober an zu vermiethen.
Näheres Obergaſſe 40.
9081) Schulſtr. 9 im Vorderhaus ein
gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9329) Kiesſtraße 59 mittlerer Stodh
ein großes möblirtes Zimmer ſofort.
ih1
L.h.
i5)
45 7
5½
½.
92
Der Muſik=Verein wird im Winter 1886-87 im 56. Vereinsjahr
drer ordenkliche Honcerke und ein
außerordenkliches Honcert
veranſtalten. In den ordenlichen Concerten werden ſolgende Werke zur
Auf=
führung kommen:
Faust-Pinale von Schumann und Dio Kreuzfahror von
Niels W. Gade, am 25 Oktober;
2) Die Schöpfung von Haydn, am 6. Dezember;
3) Achilleus von Bruch, am 14. Februar 1887.
Für das außerordentliche Concert (am Charfreitag) iſt die Hemoll-
Hesse von Bach beſtimmt.
Der jährliche Beitrag für ein actives Mitglied beträgt 9 Mark. für jedes
weitere demſelben häuslichen Verbande angehörige Glied einer Familie, welches
dem Verein als actives Mitglied beitritt, 4 Mark 50 Pfg. Jedes neu eintretende
active Mitglied hat außerdem ein Eintrittsgeld von 3 Mark zu entrichten. In
beſonders zu berückſichtigenden Fällen iſt der Vorſtand berechtigt, active Mitglieder
von dem jährlichen Beitrage zu befreien.
Der jährliche Beitrag für ein inactives Mitglied beträgt 9 Mark; dasſelbe
erhält hierfür eine nicht auf den Namen lautende Abonnementskarte, welche zum
Beſuch der ordentlichen Concerte und zur Benutzung eines numerirten Platzes im
Saale oder in den Logen berechtigt. Die Mitglieder wählen ſich dieſe für ſie
reſervirten Sperrſitze im Anfang eines jeden Vereinsjahres nach einer durch das
Loos zu beſtimmenden Reihenfolge. Für jede weitere von einem inactiven
Mitgliede gewünſchte Karte iſt die gleiche Summe von 9 Mark zu
entrichten.
Beſondere Sperrſitze in den vorderen Sitzreihen des Conertſaales, welche
der Verlooſung nicht unterworfen ſind, können Mitglieder auf Wunſch zum Preiſe
von 15 Mark für das Vereinsjahr erhalten.
Neu eintretende inactive Mitglieder haben kein Eintrittsgeld zu
entrichten.
Aufnahmegeſuche für inactive Mitglieder bittet man ſchriftlich an den
Prä=
ſidenten des Muſikvereins (Herrn Miniſterialrath Frhrn. von Preuſchen) zu richten.
Neu eintretende active Mitglieder wollen ſich bei Herrn Muſikdirektor C. A.
Mangold, Mühlſtraße 58, Vormittags von 9-10 Uhr, perſönlich vorſtellen.
Für Nichtmitglieder ſoll wieder ein Jahres=Abonnement auf die 3 ordentlichen
Concerte zum Preiſe von 9 Mark (reſp. 15 Mark für einen beſonderen Sperrſitz)
eröffnet werden; ein Eintrittsgeld braucht auch hier nicht entrichtet zu werden,
doch können die Abonnenten ihre Plätze erſt nach beendigter Auslooſung der Plätze
an die Mitglieder erhalten. Die Abonnementskarten ſind zu beziehen durch den
derzeitigen 3. Commiſſär des Vereins, Herrn Bankbeamte Julius Kölſch,
Frank=
ſurterſtraße 48, dahier.
ſ9424
Der Vorstand.
er unterzeichnete ſeitherige Mitinhaber der Schuchard'-
ſchen Hutſabrik beehrt ſich hierdurch ergebenſt
anzu=
zeigen, daß genannte Fabrik, nachdem ſich Herr Com=
S.
merzienrath Schuchard in's Privatleben zurückgezogen
hat, auf ihn übergegangen iſt und von ihm unter der Firma
H.
OGAlCnaras HaGmolgsk
in Gemeinſchaft mit ſeinen als Theilhaber eintretenden beiden Söhnen
Paul Dichm HL. und Hermann Diehm weiter geführt
wird.
Um die Gunſt des verehrlichen Publikums bittend zeichnet
[9437
Hochachtungsvoll
A AIL eaQ I.
Ein junger Mann,
der lange Jahre gereiſt und mit der
Kund=
ſchaft feſt vertraut und gegenwärtig als
Reiſender in einer Oel= und
Landespro=
duktenhandlung en=gros thätig, ſucht ſich
baldigſt zu verändern, event. als
Buch=
halter, Reiſender, in derſelben Branche.
Gefl. Offerten erbittet man unter
N. N. an die Expedition.
19426
C
9427) Man ſucht für einen kleinen
Haushalt ein
anſtändiges Mädchen,
welches die Hausarbeit gründlich verſteht.
Nur ſolche mit guten Zeugniſſen wollen
ſich melden Gervinusſtr. 9 im 1. Stock.
9428) Eine tüchtige, gewandte
m)
ETAUII
wird per ſofort geſucht.
Nur ſolche mit ganz guten Zeugniſſen
und längerer Geſchäftsthätigkeit wollen
ſich melden.
J. L. Litzendorſk.
Ludwigsſtraße 6.
9429) Geſucht zu Michaeli ein
braves, fleißiges Mädchen
für Haus= und Küchenarbeit.
Kiesſtraße 85, 3. Stock.
9386) Ein junges Mädchen wird
für Nachmittags zu einem 2jährigen
Kinde geſucht. — Man melde ſich
Waldſtr. 22 I. Vormittags.
C
Ein Lehrmädchen
kann alsbald bei mir eintreten.
Curl Hornmann.
9160) In meinem Waarengeſchäft iſt
ſine
zu beſetzen.
Lehrlingsſtelle
Carl Hornmann.
3. 4000 Murk;
werden gegen prima Bürgſchaft auf circa
4 Jahre von einem ſoliden
Geſchäfts=
mann zu leihen geſucht. Gefl. Offerten
unter H. 200 an die Exped. d. Bl.
Pemsiom
wird in anſtändiger Familie für einen
Lehrling geſucht. — Offerten mit
Preis=
angabe abzugeben Rheinſtr. 53 im Laden.
596
2286
Rä 186
Herbst-Curs.
Beginn am 1. und 15. Oktober
im LohrIslilul für Damensehnoiderei
von Mdme. Bohny, priv. Lehrerin, Kirchſtr. 5.
GATaOR- UEAOIlGAIL--LGnOIOI
(weiss und eréme).
Die geehrten Herrſchaften mache ich ganz beſonders darauf aufmerkſam, daß
Gardinen und Rouleaux nach meinem Verfahren nicht gebügelt werden, wodurch
dieſelben in den meiſten Füllen Schaden erleiden, ſondern, auf Rahmen geſpannt,
wieder wie neu hergerichtet werden.
Achtungsvoll
[9432
* Bessungen.
Frau Halsnburg,
Orangerieſtr. 10.
Marlz
Mark
Nachſtehend verzeichnete 7 Beiblätter:
3.50
1 „Von Nah und Ferni, ein h 3.50
illuſtrirtes Familienblatt erſten Ranges zaaatz
(16 Druckſeiten ſtark;
wöchentlich)
2) Mode u. Handarbeit;, illuſtrirte Modenzeitung mit Schnittmuſter=
Beilagen monatlich
3) „ Produkten= und Waarenmarkt=Bericht, betr. Baumwolle, Wolle,
Getreide, Leder, Colonial= und Fettwaaren ꝛc. - wöchentlich,
4) Verlooſungsblatt= betreffend Staatspapiere, Prioritäten, Anleihe=
Looſe ꝛc. wöchentlich,
5) Zeitung für Landwirthſchaft und Gartenbau, 2 Mal monatlich,
6) „Havsfrauen=Zeitung;, 2 Mal monatlich,
„Humoriſtiſches Echo; wöchentlich,
erhalten die Abonnenten der in Berlin erſcheinenden
„Neueſte Nachrichten”
Die Zeitung zühlt nach erſt fünfjährigem Beſtehen bereits zu den
geleſenſten Tagesblättern des deutſchen Reichs.
.
v
Sie verdankt dieſe ſtets wachſende Ausbreitung
Mark K und Beliebtheit vor allem ihrer
Mark
vollkommen unparteiiſchen
3.50
3.50
Haltung.
Die Neueſte Nachrichten enthalten bei täglichem Erſcheinen laußer
Montags) Ausführliche unparteiiſche, politiſche Mittheilungen,
ferner Wiedergabe intereſſanter Meinungsäußerungen aus der Preſſe aller
Parteien. — Nachrichten über Theater, Muſik, Kunſt und
Wiſſen=
ſchaft; Gerichtshalle, lokale Nachrichten. — Spannende Romane.
Sorgfültige Börſen= und Handelsnachrichten.-
Vollſtändiges
Berliner Coursblatt. — Lotterieliſten. - Amtliche Nachrichten.
Abonnements der „Neueſte Nachrichten= incluſive obiger
7 Beiblätter pro Quartal nur 3.50 M. nehmen alle deutſchen
und öſterreichiſchen Poſtanſtalten entgegen.
Der im Feuilleton der „Neueſte Nachrichten' im September begonnene
ungemein ſpannende Roman„Vonte von M. Forreſter wird, ſoweit er
bis zum neuen Quartal erſchienen iſt, den neu hinzutretenden Abonnenten
auf Verlangen gratis und franko überſandt werden.
(9299
Inſerate haben bei der großen Verbreitung
des Blattes die denkbar günſtigſte Wirkung.
Mark
Marle
3.50
Probe=Nummern gratis und franco.
Billigſte Berliner Tages=Zeitung.
3.50
Frankfurl. Siedwürstchen,
Gothaer vervelatwurst
in friſcher und in trockener Waare,
Braunschv. Laberwurst,
friſche und geräucherte,
Hamburger Rollschinken
ohne Knochen,
Sohinken Roulade
in Blaſen.
III. vooOL ſaGal.,
[9433
Hoflieferant,
Eliſabethenſtraße 14.
Forderugan
werden an allen Orten einkaſſirt.
J. C. Hess, Incaſſo=Geſchäft,
Darmſtadt - Schulſtr. 15. (9434
4- 5000 Mark
werden auf ein Obiekt zu leihen geſucht.
Gefl. Offerten unter 8. J. an die
Expedition d. Bl.
[9435
Ein Eloines Herz
mit blauen Steinen iſt in der Reſtauration
l9436
Haust gefunden worden.
9437) Eine alleinſtehende Wittwe ſucht
eine anſtändige Mitmietherin. Näheres
Roßdörferſtraße 21.
Frau Fuhr.
Eine junge Dame, vor kurzem aus
der franzöſ. Schweiz zurückgekehrt, wülnſcht
Intorricht mder franz. Spracho
zu ertheilen.
Näheres Mühlſtr. 31 parterre. (9438
prakt. u.Speo.-Arztf.Naut-frauen-
101
und Unterleibshrankheſten eto.
DR. hönde f. Panturt . 1. sinattan. n. 4.
Aniat. Proſ. Ricords, auam. brioſt.
Abonnements und Insorate
für das „Darmſtädter Tageblatt” mit
illuſtrirter Sonntagsbeilage werden
jeder=
zeit angenommen und pünktlich beſorgt
durch
(8028
H. V. Lücker, Arheilgen.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 24. September.
13. Vorſtellung in d. 1. Abonnementsabtheilung.
(Rothe Karten gültig.)
Zum erſten Male wiederholt:
Mit Vergnügen.
Schwank in 4 Akten von G. von Moſer und
O. Girndt.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.
Sonntag, 26. September.
14. Vorſtellung in d. 1. Abonnementsabtheilung.
Rothe Karten gültig.)
Her Crompeter von Häſſtingen.
Oper in 3 Atten nebſt einem Vorſpiel von
Victor Neßler.
2287
hampfftraßenbahnen Darmſtadt-Grirzheim
und
Darmſtadt-Ghrrſtadt.
Unter Bezugnahme auf 8 55 der Bahnordnung für Deutſche Eiſenbahnen untergeordneter Bedeutung vom 12. Juni
1878 (Regierungsblatt von 1878 S. 63), ſowie auf die mit Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und
der Juſtig unterm 23. Auguſt d. J3. für die obigen Bahnen von Großherzoglichem Kreisamt Darmſtadt publicirte
Bahn=
ordnung wird das nachſtehende Betriebsreglement hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht.
Darmſtadt, den 28. Auguſt 1886.
Großherzogliches Miniſterium der Finanzen.
Weber.
Kramer. (9438
Betriebs=Reglement.
ei=
14)
H=
a) Beförderung von Perſonen.
8 1. Die Perſonenbeförderung findet nach Maßgabe der
öffentlich bekannt gemachten und auf allen Stationen
ausge=
hängten Fahrpläne ſtatt. Sämmtliche Züge führen 2
Wagen=
klaſſen.
Extrafahrten werden nur nach dem Ermeſſen der
Bahn=
verwaltung gewährt.
8 2. Die Fahrpreiſe beſtimmt der auf allen Stationen
ausgehängte Tarif.
8 3. Der Verkauf der Fahrſcheine findet im Zuge durch
den Schaffner ſtatt.
Das zu entrichtende Fahrgeld iſt abgezählt bereit zu
hal=
ten, damit Aufenthalt durch Geldwechſeln vermieden werde.
8 4. Der Fahrſchein bezeichnet die Station von und
bis zu welcher die Fahrt verlangt worden, ferner das
Fahr=
geld und die Wagenklaſſe. Derſelbe iſt nür für diejenige
Klaſſe, Fahrt und Perſon gültig, für welche er gelöſt wurde.
An Fahrſcheinen werden ausgegeben:
a) Fahrſchein für einfache Fahrten in 2. und 3. Klaſſe;
b) Militärfahrſchein, und
c) Karten für regelmäßig wiederkehrende Fahrten.
Fahrtunterbrechung iſt nicht geſtattet.
Kinder unter 10 Jahren werden zu ermäßigten
Fahr=
preiſen befördert und zwar:
a) Kinder unter 4 Jahren, ſofern für dieſelben kein
be=
ſonderer Platz beanſprucht wird, frei,
b) Kinder im Alter von 4 bis 10 Jahren in 3. Klaſſe
auf Militärfahrſchein, in 2. Klaſſe auf Fahrſchein
3. Klaſſe.
Kinder im Alter von 10 Jahren und darüber haben den
vollen tarifmäßigen Fahrpreis für Erwachſene zu zahlen.
8 5. Ein Umtauſch gelöſter Fahrſcheine gegen Scheine
höherer reſp. niederer Klaſſen findet nicht ſtatt.
86. Das Dienſtperſonal iſt berechtigt und auf
Ver=
langen der Reiſenden verpflichtet, denſelben ihre Plätze
anzu=
weiſen.
8 7. Die Fahrſcheine ſind bis zur Beendigung der Fahrt
aufzubewahren und den Beamten behufs Vornahme der
Con=
trole einzuhändigen.
8 8. Der Reiſende, welcher ſich der Fahrſcheinlöſung zu
entziehen ſucht, oder wer mit ungültigem Fahrſchein im Zuge
betroffen wird, hat 6 Mark Straſe zu zahlen.
Wer die ſofortige Zahlung verweigert, wird der nächſten
Polizeibehörde zugefuhrt, welche den Betrag im
Verwaltungs=
wege einzieht.
8 9. Sollte wegen eingetretener Hinderniſſe außerhalb
einer Station längere Zeit angehalten werden müſſen, ſo iſt
ein Ausſteigen der Reiſenden nur dann geſtattet, wenn die
Bahn=
beamten die ausdrückliche Bewilligung dazu ertheilen. Die
Reiſenden müſſen ſich dann ſofort von den Bahngeleiſen
ent=
fernen, auch auf das erſte Signal zum Einſteigen ihre Plätze
wieder einnehmen.
Wer hierbei das Einſteigen verſäumt, geht des Anſpruches
auf weitere Benutzung ſeines Fahrſcheines mit anderen Zügen
verluſtig.
8 10. Für Zertrümmern von Fenſter beſteht eine
Ent=
ſchädigungstaxe und werden die darin feſtgeſetzten Beträge
durch das Dienſtperſonal von dem Schuldigen ſofort
einge=
zogen. Auch iſt die Eiſenbahnverwaltung beſugt, für
Be=
ſchmutzungen des Innern der Wagen, Zerreißen der Gardinen
u. ſ. w., eine Entſchädigung zu fordern und von dem
Schul=
digen einziehen zu laſſen.
Die Entſchädigung für zertrümmerte Fenſter beträgt:
In der II. Wagenklaſſe für ein Thürfenſter oder ein großes
Seitenfenſter 3 Mark.
In der II. Wagenklaſſe für ein Thürfenſter oder ein großes
Seitenfenſter Mark 2.50.
8 I1. Verſpütete Abfahrt oder Ankunft der Züge
be=
gründen keinen Anſpruch gegen die Eiſenbahn=Verwaltung.
b) Beförderung des Reiſegepäcks.
8 12. Reiſegepäck wird im Gewicht bis zu 50 Kg. auf
den im Tarif bezeichneten Stationen durch den Schaffner am
Zuge entgegengenommen und bei Ankunft auf der
Beſtim=
mungsſtation von demſelben wieder ausgehändigt.
8 13. Als Reiſegepäck wird in der Regel nur angeſehen,
was der Reiſende zu ſeinen Reiſebedürfniſſen mit ſich führt,
namentlich Koffer, Mantel und Reiſeſäcke. Gegenſtände, welche
von der Beförderung im Perſonenwagen ausgeſchloſſen ſind,
dürfen auch nicht als Reiſegepäck aufgegeben werden.
8 14. Reiſegepäck, welches nicht ſicher und dauerhaft
verpackt iſt, kann zurückgewieſen werden.
8 15. Die Gepäckfracht muß bei Uebergabe des Gepäcks
an den Schaffner berichtigt werden.
8 16. Kleine, leicht tragbare Gegenſtände können, wenn
die Mitreiſenden dadurch nicht beläſtigt werden, von den
Reiſenden in den Wagen mitgeführt werden.
8 I7. Gegen Einlieſerung des Gepäcks erhält der
Reiſende eine Gepäck=Rummer.
Das Gepäck wird nur gegen Rückgabe der Rummer an
den Inhaber derſelben ausgeliefert.
Die Abnahme des Gepäcks muß ſogleich nach Ankunft
des Zuges an der Beſtimmungsſtation erfolgen, da eine Lagerung
des Gepäcks ſeitens der Eiſenbahn=Verwaltung nicht
über=
nommen werden kann.
Nicht übernommene Gepäckſtucke werden wie
Fundgegen=
ſtände behandelt.
8 18. Die Eiſenbahn übernimmt für die in der
vor=
ſtehenden Weiſe aufgegebenen Gepäckſtücke keine Haftpflicht.
Wünſcht der Reiſende die Uebernahme einer ſolchen Haftpflicht,
ſo hat er das betreffende Gepäck als Stückgut und zwar
15 Minuten vor Abgang des betreffenden Zuges aufzugeben
und greifen dann die Beſtimmungen über die Beförderung von
Stückgütern Platz.
8 19. Alle im ortlichen Bezirke der Bahn=Verwaltung
oder in den Wagen zurückgelaſſenen an die Eiſenbahn
abge=
lieferten Gegenſtände werden mindeſteus drei Monate lang auf=
2288
4
bewahrt. Erſt nach Ablauf dieſer Zeit werden dieſelben
beſt=
möglichſt verhauft.
Gegenſtände, welche dem Verderben ausgeſetzt ſind, können
beſtmöglichſt verkauft werden ſobald deren Verderben zu
be=
fürchten ſteht, und wird in dieſem Falle der Erlös bis zum
Ablauf der dreimonatlichen Friſt zur Dispoſition des
Berech=
tigten gehalten.
Im Uebrigen unterliegen dergleichen gefundene
Gegen=
ſtände der in den geſetzlichen Vorſchriften vorgezeichneten
Be=
handlnng.
8 20. Diejenige Stelle, bei welcher die gefundenen
Ge=
genſlände in Verwahrung gehalten werden, wird durch Anſchlag
bekannt gegeben.
C. Beförderung von Stückgepück.
8 21. Von und nach den hierzu beſonders eingerichteten
Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
(vom 16. bis 22. September 1886).
Geborene: Am 13. September: Dem Maſchinenarbeiter
Bal=
thaſer Ehrhardt. T. Sophie Louiſe. Ein unehel. S. Ernſt. Dem
Maurer Joh. Philipp Lotter, S. Ludwig. Am 15.: Dem
Bäcker=
meiſter Joh. Adam Weyrauch, S. Wilhelm. Am 22.. Dem Schreiner
Philipp Diehl, S. Philipp.
Broklamiert ats Vertobte: Der Schuhmacher Joh. Heinrich
Karl Auguſt Schomburg zu Darmſtadt mit Katharina Friedrich
dahier. Der Bahnarbeiter Johann Heinrich Gerhard mit Marie
Emilie Helene Kuntze dahier.
Eheſchkietzungen: Am 19. September: Der Zimmermann Joſeph
Sanderbeck mit Anna Barbara Rexroth dahier.
Geſtorbene: Am 19. September: Dem Cigarrenmacher Chr.
Schüler, T. Wilhelmine, 11 M. 18 T. Dem Kupferſchmied Joh.
Ludwig Heck, S. Georg Heinrich Jakob, 5 M. 11 T. Dem
Bahn=
arbeiter Ernſt Friedrich Kumpf, S. Joſeph Remigius, 1 M. 29 T.
Darmſtadt, 24. September.
Deutſches Reich. Aus Baden=Baden wird berichtet, daß das
Befinden des Kaiſers nichts zu wünſchen übrig läßt; derſelbe
nimmt auch hier die regelmäßigen Vorträge des Militär= und
Civilkabinets entgegen, während die gewohnten täglichen Ausfahrten
infolge der eingetretenen regneriſchen und kühlen Witterung eine
Beſchränkung erlitten haben. Die Rückkehr des Kaiſers nach Berlin
iſt in der 1. Oktoberwoche zu erwarten.
Einer der erſten Gegenſtände, welche der Bundesrat bei ſeinem
alsbaldigen Zuſammentritte erledigen wird, iſt das Gepräge und die
äußere Ausſtattung der neuen Nickelmünzen.
Die Auswechslung der Ratifikationen des Vertrages wegen
Ver=
längerung des deutſch=ſpaniſchen Handelsvertrages fand am 20. Septbr.
in Madrid ſtatt.
Der letzte Diätenprozeß, welcher noch vor einem
Oberlandes=
gerichte ſchwebte, derjenige gegen den Reichstagsabgeordneten Kräcker,
iſt am Dienstag vor dem Breslauer Oberlandesgerichte zur
Ent=
ſcheidung gelangt. Das letztere hat das die Klage des Fiskus
ab=
weiſende Urteil des Breslauer Landgerichtes vom 24. November v. J.
aufgehoben und den Beklagten zur Zahlung von 1501 M. verurteitt.
In den Entſcheidungsgründen wird hervorgehoben, daß die
Ver=
faſſung eine ausdrückliche Verbotsbeſtimmung enthalte, überdies ſei
durch die Beweisaufnahme feſtgeſtellt, daß bei dem
Sozialiſtenkon=
greſſe in Gotha den Abgeordneten zur Pflicht gemacht worden ſei,
mit der Partei zu ſtimmen; durch die Annahme von Diäten binde
ſich daher der Abgeordnete wenigſtens moraliſch in
verfaſſungs=
widriger Weiſe hinſichtlich ſeiner Abſtimmung.
Das badiſche erbgroßherzogliche Paar welches am 20. Septbr.
den erſten Jahrestag ſeiner Vermählung beging, wird ſich bei
Ein=
tritt der rauhen Jahreszeit zur Schonung der Geſundheit des
Erb=
großherzogs nach dem Süden begeben.
Die Karlsruher Zeitung veröffentlicht die Verleihung des
Großkreuzes des Zähringer Löwen=Ordens an den Erzbiſchof
Dr. Roos von Freiburg, des Kommandeurkreuzes an Biſchof Haffner
von Mainz und den ſeitherigen Kapitularvikar Domdekan Weickum
in Freiburg. Gleichzeitig wird bekannt gegeben, daß der päpſtliche
Staatsſekretär Kardinal Jacobini zum Ritter des Hausordens der
Treue und der Kardinal Pitra zum Ritter des Ordens Bertholds I.
von Zähringen ernannt ſind, ſowie daß dem Internuntius Spolverini
die Kette zum Großkreuz des Zähringer Löwenordens verliehen wurde.
In Freiburg i. Br. iſt dem am Montag ſtattgefundenen
Ein=
zuge des neuen Erzbiſchofs Dr. Roos am Dienstag die feierliche
Inthroniſation desſelben gefolgt. Das ſich an die kirchliche Feier
anſchließende Feſtmahl gab dem Erzbiſchof Gelegenheit, ſeine
fried=
fertige Geſinnung zu dokumentieren, indem er bei dem Loaſt auf
den Kaiſer, den Pabſt und den Großherzog die Harmonie zwiſchen
186
Stationen findet eine regelmäßige Beſörderung von
Stück=
gütern ſtatt.
8 22. Die für eine ſolche Befoͤrderung maßgeblichen
Be=
ſtimmungen ſind in dem „Reglement für die Beförderung von
Stückgütern auf der Darmſtadt=Griesheimer und Darmſtadt=
Eberſtädter Eiſenbahn zuſammengefaßt und kann dieſes
Regle=
ment bei den Stationen und Annahmeſtellen eingeſehen,
be=
ziehungsweiſe käuflich bezogen werden.
d. Schlußbeſtimmung.
Im Uebrigen gelten die Beſtimmungen des Betriebs=
Reglements für die Eiſenbahnen Deutſchlands vom 11. Mai
1874, ſoweit nicht im Vorſtehenden Abweichungen
feſtge=
ſetzt ſind.
Aenderungen und Ergänzungen dieſes Betriebs=Reglements
bleiben vorbehalten.
der ſtaatlichen und Kirchengewalt hervorhob. Miniſter Nock, als
Vertreter der Staatsregierung, toaſtete auf den Erzbiſchof und gab
hierbei der Hoffnung auf ein vollkommenes Einvernehmen zwiſchen
Staat und Kirche Ausdruck.
Der kaiſerliche Statthalter Fürſt v. Hohenlohe iſt am 22. in
München eingetroffen und hat ſich von da zu mehrtägigem
Aufent=
galt nach Auſſee begeben.
Heſterreich= Angarn. Kaulbars reiſte am 22. d. von Wien nach
Sofia ab, von den beſten Hoffnungen auf das Gelingen ſeiner
Sen=
dung erfüllt, die, wie verlautet, auf die friedliche Gewinnung der
Bulgaren durch bedeutende Geldmittel und vorſichtige Behandlung
ausgeht.
Das Wiener „Fremdenblatt; warnt anläßlich der Erörterungen
der ungariſchen Parlamentarier über die bulgariſche Frage, das
Verhältnis zu Deutſchland, welches größte Dienſte für die
Friedens=
erhaltung geleiſtet. vor einer Behandlung zu bewahren, die das
Verſtändnis des Wertes dieſes Verhälniſſes beeinträchtigen würde.
Uebrigens ſei anzunehmen, Rußland werde den Triumph über den
Fürſten Alexander nur unter der Achtung des internationalen Rechtes
ausnützen.
Franktreich. General Boulanger iſt von Lafere zurückgekehrt,
wo er den Schießverſuchen mit neuen Sprenggeſchoſſen beigewohnt
hat, die zur Ferſtörung von Feſtungswerken dienen ſollen. Laut
„Figaro' haben die Verſuche eine furchtbare Sprengkraft bewieſen,
welche die des Dynamit in erſchreckender Weiſe übertrifft. Die
neuen Geſchoſſe verhalten ſich zu Dynamit, wie dieſes zu dem
ge=
wöhnlichen Schießpulver. Demnächſt ſollen neue Verſuche im
Bei=
ſein des Budgetausſchuſſes angeſtellt werden.
Die letzten Nachrichten des Generalreſidenten in Madagaskar
melden, daß noch immer Schwierigkeiten bezüglich des Vertrages
obwalten. Der Reſident hofft jedoch, dieſelben mit Geduld und
Thatkraft zu heben.
Bulgarien verhandelt wegen einer Anleihe von 15 Millionen
mit verſchiedenen franzöſiſchen Bankhäuſern.
Ikakien. Der deutſche Kronprinz iſt Mittwoch mittag in Genua
eingetroffen und hat die Weiterreiſe nach Santa Margherita, dem
Aufenthaltsorte der Kronprinzeſſin, um 8 Uhr nachmittags
ange=
treten.
Engkand. Das Unterhaus hat die Parnell'ſche Bodengeſetzbill
in zweiter Leſung mit 297 gegen 202 Stimmen abgelehnt. Der
Parnellit Dillon äußerte, die Verwerfung der Parnell'ſchen Bill
zeige den Pächtern in Irland an, daß ſie nicht mehr auf das
Parla=
ment, ſondern lediglich auf ſich ſelbſt zu rechnen und bei ihrem
Widerſtande zu verharren hätten. Hicks Beach erklärte, die
Zu=
ſtände in Irland ſeien derartige, daß die Regierung genötigt ſein
könne, das Parlament aufzufordern, früher ſich mit denſelben zu
beſchäftigen, als urſprünglich beabſichtigt ſei. Die Regierung könne
den Frieden aber nicht durch Dinge erkaufen, die ſie nicht für gut
und heilſam erachte.
Bei der dritten Leſung des Finanzgeſetzes im Unterhaus erklärte
Churchill, die Zuſtände auf der Balkanhalbinſel ſeien zweifellos
ernſt, es könnte kritiſch werden, aber die von einigen Deputierten
befürchtete Gefahr dürfte beſchleunigt werden wenn ſich die
Regie=
rung auf eine Diskuſſion über die Lage einließe. Churchill erſuchte
das Haus, von einer Debatte abzuſtehen und bemerkte, keine
Re=
gierung werde ein definitives Vorgehen in ſolchen Fragen, die das
Schickſal des Reiches unmittelbar berühren können, beſchließen,
ohne das Parlament zu berufen und dieſem den ganzen
Sachver=
halt vorzulegen. Der Verlauf der Kriſis in Bulgarien vom Oktober
vorigen Jahres berechtige die Regierung auch wegen Kr
Behand=
lung der gegenwärtigen Schwierigkeiten Vertrauen zu hegen. Das
Hauptziel in allen europäiſchen Fragen werde ſein, das europäiſche
Konzert in wirkſamer Form behufs Aufrechterhaltung des
euro=
päiſchen Friedens zu erhalten. Das Finanzgeſetz wurde in dritter
Leſung angenommen. Der Schluß des Parlaments erfolgt nächſten
Sonnabend.
Hpan
kehrt ündten. Die Königin iſt am 22. d. nach
R6 186
Madrid zurückge=
ſtadt bleib Sie wird auf Rat der Miniſter einige Zeit in der
Haupt=
war. Es er, aber nicht die Kaſernen beſuchen, wie ihre Abſicht
Auch inzL wurden in Madrid 15 neue Verhaftungen vorgenommen
Republ Saragoſſa, Valladolid, Leon, Valencia, Barcelona wurden
Arz=Rikaner verhäftet. Die Meuterer werden eifrig verfolat. Bei
geAnjuez fanden einige Scharmützel ſtatt, in denen drei Offiziere
Rallen ſein ſollen.
Die Unterſuchung hat ergeben, daß der Aufſtand erſt am 22.
Sep=
dember ausbrechen ſollte und nur durch einen Fehler der von dem
rmeuteriſchen Regiment Gavellano begangen wurde, ſich um einige
TTage verfrühte.
Am Dienstag Vormittag fand eine kirchliche Trauerfeier für
iden General Velarde und den Oberſt Miraſol ſtatt, die bei dem
Aufſtande getötet wurden. Unter der Anklage, auf den General
Velarde mit einem Revolver geſchoſſen zu haben, iſt ein Student
verhaftet.
Rutzland. Die Moskauer 8ta. ſagt, für einen ruſſiſchen
idiplomatiſchen Agenten ſei jetzt kein Platz in Sofia, wohl aber für
einen Kommiſſar mit diktatoriſchen Gewalten und der erforderlichen
Viktorenanzahl. Gegen die Entſendung eines Kommiſſars, ja ſogar
gegen eine ruſſiſche Beſetzung Bulgariens dürfte wohl nur England
und auch allein auf dem Papier proteſtieren. Die Behandlung der
Frage wegen Entſendung eines Kommiſſars werde aufklären, was
Rußland künftig zu erwarten habe. Noch vor der Fürſtenwahl und
vor jedwedem ſönſtigen Arrangement müſſe erörtert werden, ob die
Aufgabe der europäiſchen Löſung der bulgariſchen Frage etwa darin
beſtehe, daß auf den bulgariſchen Thron ein Prinz komme, welcher
die Partei Stambulows als nationale und eine dieſer nicht
beiſtim=
mende Majorität des Volkes als Diener des Panſlavismus anſehe.
Andernfalls käme Rußland in eine Lage, welche lange auf die
Slaven der Balkanhalbinſel zurückwirken werde.
Bukgarien. Der mit der Unterſuchung über den Staatsſtreich
beauftragte bulgariſche Dreierausſchuß hat in ſeinem Bericht ſeine
Ueberzeugung von der gemeinſamen Schuld der Herren Karawelow,
Nikoforow und Hankow ausgeſprochen und die Aufhebung der
par=
lamentariſchen Vorrechte der Schuldigen verlangt. Man hatte es
wohl abſichtlich ſo eingerichtet, daß dieſer Bericht erſt dann eintraf,
als die Söbranie eben auseinandergegangen war.
Die Antwort der bulgariſchen Regierung auf die ruſſiſche Note
wegen Aufſchiebung des Verfahrens gegen die Teilnehmer des
Stäatsſtreichs iſt nünmehr in veränderter Faſſung überreicht und
vom ruſſiſchen Konſul entgegengenommen worden. In derſelben
heißt es, die bulgariſche Regierung ſei peinlich berührt, daß ihr die
Abſicht zugeſchrieben werde, die am Staatsſtreich Beteiligten
ſum=
mariſch aburteilen zu laſſen. Das Urteil über die Angeklagten
werde im Gegenteil nicht ſo bald erfolgen, die Unterſuchung habe
kaum begonnen und werde längere Zeit beanſpruchen. Die
bul=
gariſche Regierung wiſſe noch nicht, an welchem Tage die
Prozeß=
verhandlung beginne. Die Regierung ſei ſtets gern bereit, den
Ver=
tretern der Mächte, insbeſondere Rußlands, alle nötigen
Aufklä=
rungen zu geben.
Lürkei. In Konſtantinopel geht das Gerücht, daß der
Groß=
fürſt=Thronfolger von Rußland dem Sultan demnächſt einen
Be=
ſuch machen werde.
Bie Provenienzen von der Donau unterliegen nunmehr einer
zehntägigen, ſtatt der bisherigen fünftägigen Quarantäne.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 24. September.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog wohnten am
Mon=
tag, Dienstag und Mittwoch mit den in Friedberg anweſenden
Herrſchaften den Manövern der 25. gegen die 29. Diviſion bei.
hur Grotzh. Tafel war am Dienstag Abend der kommandierende
General Frhr. v. Schlotheim eingeladen, Mittwoch nachmittag die
in Friedbers einquartierten Stabsoffiziere des 81. Infanterie=Regts.,
deſſen Chef Se. Königl. Hoheit der Großherzog ſind.
Am Mittwoch Abend 8 Uhr ſind Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog, Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzos. Ihre Großh.
Hoheiten die Prinzeſſinnen Irene und Alix aus Oberheſſen nach
Darmſtadt zurückgekehrt. Mit den Allerhöchſten Herrſchaften ſind
Ihre Königl. Hoheit die Prinzeſſin Luiſe von Großbritannien,
Marquiſe of Lorne, Höchſtwelche ſeit dem 20. d. in Friedberg zu
Beſuch der Großh. Familie weilte, hier eingetroffen und im neuen
Valais abgeſtiegen. Ihre Großh. Hoheit Prinzeſſin Victoria,
Prinzeſſin Ludwig von Battenberg, Se. Hoh. der Fürſt
Alexan=
der von Bulgarien und Se. Durchl. Prinz Ludwig von
Battenberg haben ſich Mittwoch abend nach Schloß
Heiligen=
berg begeben.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern
den Rittmeiſter und Eskadronschef v. Biegeleben vom 1.
Hanno=
verſchen Ulanen=Regt. Nr. 13 den Geheimerat v. Werner. zum
Vortrag den Staaksminiſter Finger, den Geheimerat Dr. Becker,
den Hofjägermeiſter v. Werner.
2289
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 22enthält: Bekannt=
Pfangen. wurde bei ihrer Ankunft mit großer Begeiſterung em=1 machung, die Verordnung über die Brüfungen der Aſpiranten des
Gymnaſial= und Realſchul=Lehramts betr.
Wie die „W. 8tg.; nach genau eingezogenen Erkundigungen
mitteilt, wird die I1. Kammer der Landſtände nicht vor
Be=
zember, vielleicht aber in dieſem Jahre gar nicht mehr
zuſammen=
treten, da die Berathungen der Ausſchüſſe noch nicht ſoweit
be=
endigt ſind, und außerdem durch die Ernennung des ſeitherigen
Referenten über das zuerſt vorliegende Feldbereinigungsgeſetz Herrn
Haas zum Kreisrat in Offenbach, ein Mandat erledigt und eine
Neuwahl notwendig iſt.
Militärdienſtnachrichten. Hauptmann Freiherr von
Tſchamer=Oſten im 1. Großh. Inf=Regt. Nr. 115. zum Major,
Oberſt v. Kayſer, ſeither in Straßburg, wurde zum Kommandeur
des Großh. Feld=Art.=Regts. Nr. 25 ernannt.
Ernannt wurde: am 16. September der Landgeſtütsbeiknecht
Wilhelm Becht aus Gonterskirchen, Kr. Schotten, zum
Landge=
ſtütsdiener mit Wirkung vom 1. Oktober l. J. an.
B. Die geſtrige Sitzung der
Stadtverordnetenverſamm=
lung eröffnete in Abweſenheit des Herrn Oberbürgermeiſters Herr
Beigeordneter Riedlinger mit der Mitteilung eines Schreibens des
Schlittſchuhklubs wegen Errichtung einer Eisbahn an der
Pallas=
wieſenſtraße (dasſelbe wird der Waſſerkommiſſion überwieſen),
ſo=
wie eines Schreibens der Bank für Handel und Induſtrie wegen
Fortſetzung der Dampfſtraßenbahn nach der Dieburger Straße.
Darauf interpellierte Herr Stadtverordneter Schödler wegen des
Trottoirs in der Saalbauſtraße, Herr Stadtverordneter Diehm
wegen der Verzögerung der Herſtellung des Trottoirs in der
Louiſenſtraße. Ueber eine von dem Verwaltungsrate der
Spar=
kaſſe vorgeſchlagene Herabſetzung des Zinsfußes der Sparkaͤſſe=
Einlagen berichtete Herr Stadtverordneter Wolfskehl im Namlen
der Finanzkommiſſion, und erklärte ſich die Verſammlung mit der am
1. Januar 1887 in Kraft treten ſollenden Neuerung einverſtanden,
wonach der Zinsfuß auf 3 bezw. 3½ Prozent herabgeſetzt wird.
Ebenſo erklärte man ſich mit einer Anzahl vom Verwaltungsrate
der Sparkaſſe vorgeſchlagener Aenderungen der Statuten der
Spar=
kaſſe einverſtanden. Ueber den der Verſammlung gedruckt vorliegenden
Entwurf der Baupolizeiordnung berichtete Herr Stadtverordneter
Rückert als Berichterſtatter der Baukommiſſion, worauf der Entwurf
nach einigen Bemerkungen der Herren Lehr, Oſann, Schödler, Gräf,
Wolfskehl, Riedlinger, Weber, Ebert, Bähr, Blumenthal und des
Berichterſtatters mit einigen Abänderungen und Streichungen
an=
genommen wurde. Ebenſo wurde die Anſtellung eines akademiſch
gebildeten Bautechnikers zur Handhabung der Baupolizei auf
ſtädtiſche Koſten gutgeheißen.
Das Referat über die weiter folgende Beratung der übrigen
Punkte der Tagesordnung werden wir morgen nachtragen.
e;
Herr Auguſt Hahn, Präſident der Großh.
Oberrech=
nungskammer, ein hochgeſchätzter Beamter, iſt geſtern Nacht
plötz=
lich geſtorben. Geboren am 12. Oktober 1821, wurde er am 4. Juli
1849 als Aſſeſſor am Landgericht zu Gießen aͤngeſtellt. Am 1. Mai
1850 als Aſſeſſor an das Stadtgericht zu Darmſtadt verſetzt, kam
er am 28. November 1861 in gleicher Eigenſchaft an das Hofgericht,
an welchem er am 20. Juli 1864 Rat wurde. Seit dem 1. Oktobe:
1879 begleitete der Verſtorbene die Stelle eines Präſidenten der
Oberrechnungskammer. An Auszeichnungen waren demſelben
zu=
teil geworden: das Comthurkreuz 2. Kl. des Philipps=Ordens, der,
Königl. preuß. Kronenorden 3. Kl. am Erinnerungsbande und 8flas
den
deutſche Kriegerdenkmünze für Nichtkombattanten. - Friede ſeinek
Aſchel
9 Nachdem das Bauſtatut für Darmſtadt erſchienen iſt,
geb=
ſich die Bewohner und Paſſanten der Weyprechtſtraße d.
Hoffnung hin, daß von der zuſtändigen Behörde auf recht baldi
Vervollſtändigung des weſtlichen Trottoirs gedrungen wird.
8. In der nächſten Woche wird hier die 33. algemeig440
Verſammlung der deutſchen gevlogiſchen Geſel
ſchaft unter dem Präſidium Seiner Excellenz des Herrn
Ob=
berghauptmann Dr. H. von Dechen aus Bonn tagen. Das Pri- für die Verſammlung iſt das folgende: Sonntag den 26.
September: Abends von 7 Uhr an: Geſellige Zuſammenkunft im
Hotel zur Traube. Montag den 27.: Vormittags von 9-1 Uhr
an: Erſte Sitzung in der Aula des Realaymnaſiums. Mittags 1½
Uhr: Gemeinſames Eſſen im Hotel zur Traube. Nachmittags:
Be=
ſichtigung der geologiſchen und mineralogiſchen Sammlungen im Großh.
Muſeum und in der geologiſchen Landesanſtalt. Abends: Geſellige
Zuſammenkunft in der Reſtauration der „Vereinigten Geſellſchaft.
Dienſtag den 28.: Vormittags von 9-12 Uhr: Zweite Sitzung.
Mittags 12¼ Uhr: Gemeinſames Eſſen im Darmſtädter Hof.
Nachmittags 2 Uhr: Extrazug der Trambahn nach Eberſtadt.
Ex=
kurſion in das Mühlthal und in die Mordach. Abends: Geſellige
Zuſammenkunft in der Reſtauration der „Vereinigten Geſellſchaft:
Mittwoch den 20.: Vormittags 9-11 Uhr: Schlußſitzuſg.
Mit=
tags 12 Uhr Gabelfrühſtück, Nächmittags 1½ Uhr: Exkurſion in
die nächſte Umgegend von Barmſtadt. Abends halb 7 Uhr:
Abend=
eſſen in Txaiſa; Rückkehr mit der Bahn. Donnerſtag den 56.:
Morgens 7 Uhr: Exträzug über Mainz. Oppenheim und Worms
nach Alzey; Beſichtigung der Steinbrüche in Weiſenau, Laubenheim,
597
Nierſtein und Oppenheim. Mittags 1 Uhr Eſſen in Alzey.
Nachmit=
tags: Exkurſion in die Umgegend von Alzey und Weinheim. Freitag
den 1. Oktober: Morgens 7 Uhr: Fahrt auf Wagen von Alzey
nach Wonsheim. Exkurſion von Wonsheim über Neu=Bamberg
und den Rheingrafenſtein nach Münſter am Stein. Nachmittags
nach Bingen. Schluß der=Verſammlung. Zum Geſchäftsführer
der hieſigen Verſammlung wurde von der letzten allgemeinen
Ver=
ſammlung in Hannover (September 1884) Profeſſor Dr. Lepſius
gewählt.
In neuerer Heit nehmen die von Knaben verübten Hof=
und Gartendiebſtähle wieder überhand. Roſen und Früchte
ſind in keinem Hofraume mehr ſicher. Mit und ohne Säcke dringen
die jugendlichen Diebe in die Hofraithen ein und verüben ihre
Diebſtähle mit der größten Frechheit. Es iſt dringend zu wünſchen,
daß dieſem ſteigenden Unfuge durch Zuſammenwirken von Behörde
und Publikum ein Ende bereitet wird. Einſtweilen machen wir
auf ein aus zwei kleineren Jungen mit ſchwarzen Filzhüten und
einem größeren Jungen mit blonden Haaren ohne Kopfbedeckung
beſtehendes Kleeblatt aufmerkſam.
Herr Joſe Lederer, früher beliebtes Mitglied unſerer
Hof=
bühne und 3. 8. in Frankfurt engagiert, feiert daſelbſt am 2. Oktober
ſein 2jähriges Bühnenjubiläum.
4 In dem Schaufenſter einer hieſigen Buchhandlung iſt eine
Photographie ausgehängt, welche den Kampf des Königs
Lud=
wig von Bayern mit Dr. v. Gudden im Starenberger See zum
willkürlich erfundenen Gegenſtande hat. Der betreffende
Buch=
händler würde ſich das gebildete Publikum bieſiger Stadt nur
ver=
binden, wenn er das auf niedere Senſationsluſt berechnete Bild
aus ſeinem Schaufenſter entfernen wollte.
Berlin, 22. Sept. An dem heutigen, von der Stadt Berlin
zu Ehren der Naturforſcher im Ausſtellungsparke gegebenen Feſte
nahmen über 6000 Perſonen teil. Oberbürgermeiſter Forckenbeck
begrüßte namens der Sadt die Verſammlung. Virchow gab dem
Danke der letzteren Ausdruck. Im Garten waren Buffets errichtet.
Der von Künſtlern arrangierte Feſtzug des Dionyſos, welchem im
großen Reſtaurationsſaale ein kleies, als Sathrſpiel gedachtes,
nicht vorher angekündigtes Vorſpiel vorausging, brachte in dem
glänzend erleuchteten Parke eine bedeutende Wirkung hervor.
Breslau, 22. Septbr. Ein Gerücht ſpricht von einem hier
vorgekommenen Cholerafall, der nach zweiſtündiger Krankheit
töt=
lich verlaufen ſei. Es ſind alle Vorſichtsmaßregeln getroffen word en.
Lemberg, 22. Sept. In der Bezirksſtadt Kaluß brannten
in der vergangenen Nacht 300 Häuſer ab.
Wien, 22. Sept. An der Cholera ſind in Trieſt 3 Perſonen
erkrankt und 1 geſtorben, in Peſt 32 Erkrankungen und 5
Todes=
fälle und in Fiume 1 Erkrankung vorgekommen.
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Herſtellung einer künſtlichen gefahrloſen Eisbahn.
In der richtigen Würdigung des großen Intereſſes, welches in
1len Kreiſen für die bei Jung und Alt gleich beliebte Kunſt des
ſchlittſchuhlaufens vorhanden iſt, wurde vor einigen Jahren in
eſiger Stadt ein Schlittſchuh=Klub ins Leben gerufen, welcher ſich
e Beſchaffung einer guten und gefahrloſen Eisbahn zur Aufgabe
chte.
Das Schlittſchuhlaufen erhält eine hohe ſanitäre Bedeutnng in
ſter Linie durch die kräftige und vielſeitige Bewegung des ganzen
rpers, wodurch dasſelbe neben dem Reiten, Jagen, Turnen,
hten, Schwimmen u. ſ. w. zu einer ohmnaſtiſchen Uebung erſten
nges wird. Nicht minder wird aber der Wert des
Schlittſchuh=
ens noch dadurch erhöht, daß es einen nicht zu leugnenden
Ein=
auf die Friſche und Elaſticität des Geiſtes ausübt nach dem
n Grundſatze, daß ein geſunder Geiſt am beſten in einem
ge=
den Körper gedeihe.
Es braucht wohl kaum noch auf den großen Vorteil
aufmerk=
gemacht zu werden, daß das Schlittſchuhlaufen gerade in
die=
e Jahreszeit fällt, in welcher man mit körperlichen Uebungen
ens auf geſchloſſene Räume angewieſen iſt und weniger Ge=
-rheit zu Ausflügen ins Freie findet. Die Anforderungen, welche
an eine gute und zweckmäßige Eisbahn geſtellt werden müſſen, ſind
folgende:
1) die Eisbahn muß in möglichſter Nähe der Stadt gelegen ſein,
2) dieſelbe muß auch bei verhältnismäßig geringem Froſt ſchnell
gefrieren können,
3) ſie ſoll möglichſt gefahrlos ſein,
ſie muß genügende Flächenausdehnung haben,
5) ſie muß auch bei langdauernder Benutzung ſtets in gutem
Zuſtande gehalten werden können.
Dieſe Bedingungen werden von der in unſerer Stadt
befind=
lichen Eisbahn auf dem Woog nicht oder nur in ſehr beſchränkter
Weiſe erfüllt. Durch Ueberſchwemmung von Wieſen und durch
Aufſtauen kleiner Waſſerläufe laſſen ſich in manchen Städten gute
Eisbahnen erzielen, allein bei dem durchläſſigen Sandboden der
hieſigen Gegend iſt wegen des raſchen durchſickerns des Waſſers an
die Herſtellung einer derartigen Eisbahn nicht zu denken.
1
Der hieſige Schlittſchuh=Klub hat deshalb die Abſichh
lichſt ebenes und großes Terrgin in nächſter Nähe der S= ein mög=
Grundierung mit einer Lehmſchicht für Waſſer undurdtadt durch
machen. Ein für dieſen Zweck ſehr geeignetes Grundſtückugläſſig zu
der Liebigſtraße von circa 7500 Quadratmeter Flächenaa am Ende
hat Herr Kommerzienrat Blumenthal dem Schliltſchuh=usdehnung
reitwilligſt zur Verfügung geſtellt, während der Klub, geſKlub
be=
die ſeinem gemeinnützigen Streben von den hieſigen Behördenitzt auf
gegengebrachte Sympathie, das zur Gewinnung der Eisbahn nöfgent=
Waſſer aus der ſtädtiſchen Waſſerleitung unentgeldlich zu bekomige
men hofft.
Wenn man bedenkt, daß die ſtädtiſche Behörde im Sommer
durch reichliches Beſprengen der Straßen, durch Unterhaltung der
ſtädtiſchen Anlagen und durch Inſtandſetzung des Woogs für die
Spaziergänger und Badenden unter Aufwendung ſehr bedeutender
Mittel in anerkennendſter Weiſe Sorge getragen hat, ſo wird man
wohl die Hoffnung hegen können, daß die Stadt gegenüber einer
noch größeren Anzahl von Intereſſenten dieſe verhältnis mäßig kleine
Ausgabe nicht ſcheuen wird. Wir weiſen an dieſer Stelle darauf
hin, daß vor etwa 2 Jahren dem Metzer Eisklub von Sr. Excell.
dem verſtorb. Statthalter Freiherrn von Manteuffel eine Summe von
8000 M. für den gedachten Zweck überwieſen wurde.
Die herzuſtellende künſtliche, gefahrloſe Eisbahn würde bei
ſtarker Abnutzung durch Beſpritzen über Nacht wieder in tadelloſen
Zuſtand verſetzt werden können und ſie würde ſämtlichen vorhin
ausgeſprochenen Anforderungen in allem Maaße genügen.
Die Koſten der Herſtellung einer Fläche von ca. 7500
Quadrat=
meter würden etwa 8000 M. betragen und hofft der Verein dieſe
Summe durch freiwillige Beiträge zu erhalten. Der Schlittſchuh=
Klub erſucht nun alle diejenigen, welche ſich für die Anlage einer
wirklich guten Eisbahn intereſſieren - wie ſie unter Anderen in
Wien ſeit vielen Jahren allſeitige Anerkennung findet - das
ge=
meinnützige Unternehmen nach Kräften unterſtützen zu wollen.
Nicht wenig wird eine ſolche Einrichtung zur Hebung des
An=
ſehens der oft geſchmähten Stadt Darmſtadt beitragen, da unſere
Nachbarſtädte in dieſer Beziehung noch ſehr zurück ſind und die
Schlittſchuhläufer ſtundenweit vor die Stadt in Schmutz und Schnee
auf ungebahnten Wegen hinauspilgern müſſen, um endlich auf
mangelhaften und ſchlecht in Stand gehaltenen Eisbahnen dem
Ge=
nuß des Schlittſchuhlaufens ſich hingeben zu können. Möge man
hier mit gutem Beiſpiel vorangehen!
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Geſchäftsmann ein jeder Zeit zuverläſſiger Ratgeber und Führer:
Leske's Schreib= und Geſchäfts=Kalender. Seit den 76
Jahren ſeines Beſtehens, bietet er: 1 Kalender und Notizenblätter
für alle Tage des Jahres, 1 Kalender der Juden, 1 Kaſſabuch, die
Intereſſen=Rechnung von 8 bis 6 pCt., Umrechnungstabellen von
6 verſchiedenen Währungen in die jetzige deutſche Reichs=Währung,
viele wichtige und höchſt intereſſante, im Geſchäftsleben wohl zu
verwendende Notizen, 1 Poſt= und Gebühren=Tarif für Telegramme,
1 Verlooſungs=Kalender, ſowie oft verwertbare ſtatiſtiſche Notizen
in Betreff unſeres Großherzogtums Heſſen und ſchließlich 1
aus=
führliche Genealogie der Regenten und aller hohen fürſtlichen
Häuſer und zwar alles dies - ſauber und ſolid gebunden - zu
dem Preis von 125 M. zu welchem das handliche Büchlein in
Taſchenformat durch jede Buch= und Papierhandlung, ſowie von
dem Verleger - C. W. Leske in Darmſtadt, Promenadenſtraße 5
zu beziehen iſt.
Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit die
ſchmerzliche Mittheilung, daß heute Morgen 7 Uhr
unſere liebe Gattin, Mutter, Tochter, Schweſter und
Schwägerin
Minna Walter,
geb. Brennemann,
im 32. Lebensjahre ſanft dem Herrn entſchlafen iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Waldmühle bei Nieder=Ramſtadt,
den 22. September 1886.
Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag 3 Uhr in
Ober=Ramſtadt ſtatt.
E
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.